The Hardest Part von Drikani ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Kapitel 13   Um exakt drei Uhr Nachmittags klingelte es an der Haustüre. Minato öffnete um die Gäste zu begrüßen und die Uchiha betraten nacheinander das Apartment der Namikaze;  Fugaku hatte seine Hände in den Ärmeln seines Yukata verborgen, Mikoto hiel einen brabbelnden Baby-Sasuke und Itachi trug stolz den Kuchen, den Mikoto gebacken hatte, vorsichtig bei jedem Schritt, damit er nicht versehentlich stolperte. Mit einem strahlenden Lächeln ging er auf Kushina zu und sagte: »Kushina-san, hier ist der Kuchen! Ich habe Okaa-san mit den Erdbeeren geholfen!«   Sie beugte sich ein wenig hinab und tätschelte ihm den Kopf während sie ihm den Kuchen abnahm. »Wirklich? Das ist schön zu hören Itachi-chan!«, sagte sie und stellte den Kuchen auf den Tisch.   Sie setzten sich alle und Mikoto bestand darauf, dass Kushina sich zurücklehnen solle, während sie jedem Kaffee und Kuchen servierte. Minato akzeptierte höflich ein Stück der Erdbeer-Torte und eine Tasse mit frisch gebrühtem Kaffee. Mikoto wiederholte es bei Naruto ehe sie ein Stück des Kuchens in kleine Stücke für Itachi zum essen teile. Sasuke lag auf seinem üblichen Kissen und spielte fröhlich mit seinem rechten Fuß. Seine Augen beobachteten die Gruppe neugierig, da er sich nichts entgehen lassen wollte und gluckste und babbelte ununterbrochen, wie wenn er eine Geschichte erzählen würde. Einmal begann er sogar seinen großen Bruder nachzuahmen wie er seinen Kuchen aß und bewegte sein kleinen Hände zum Mund und kaute, wie wenn er auch Kuchen zu essen hätte. Er begann sich umzurollen und als er auf dem Bauch lag schaute er, wie wenn er ein paar mini Liegestützen machen würde. Mikoto lächelte ihr Baby an und strich ihm über die dunklen Haare.    »Möchtest du ihm die Flasche geben?«, fragte Mikoto als sie bemerkte, wie Naruto das kichernde Baby anstarrte. Naruto war ein wenig überrascht. »Eh? Ich?«, fragte er entgeistert und deutete auf sich bevor er zurück zu Sasuke schaute, der seinen Kopf ein wenig zur Seite gedreht hatte und immer noch kicherte.   Er hatte kaum ein Chance, denn bevor er es wusste, hatte er das Baby in den Armen; er wand sich ein wenig, nicht wirklich in der Lage seine Glieder richtig zu bewegen, doch als sein Blick auf Narutos Gesicht fielen streckte er seine kleinen Arme aus. Der Blonde hielt ihm einen Finger entgegen und beobachtete, wie fünf kleinere sich darum schlossen — und dann verzog er das Gesicht, als Sasuke anfing daran zu lutschen.   »Ah! Widerlich! Lass das!«   »Er mag dich!«, zwitscherte Itachi glücklich, »Er macht das immer, wenn ich ihn halte! Und er mag mich. Glaube ich.« Er rückte ein wenig näher und sagte dann: »Du musst seinen Kopf jedoch ein wenig anders halten.« Er zeigte Naruto was er meinte und schaute kurz zu seiner Mutter um sicherzugehen, ob er es auch richtig gemacht hatte. Sie nickte ihrem Sohn zu bevor sie Naruto die Flasche reichte und er sie zu Sasukes Lippen führte. Das Baby beruhigte sich in dem Augenblick, da er zu essen begann und Naruto fand es extrem merkwürdig die Baby Version seinen besten Freundes zu füttern und doch mochte er es wirklich — was vermutlich noch viel merkwürdiger war.  ›Wenn Sasuke mich jetzt sehen könnte‹, dachte er und verzog bei dem Bild das Gesicht, ›würde er ihn umbringen.‹   Nach zwei Stunden, es war schon fast Sechs, unterhielt Naruto Itachi während Mikoto und Kushina  das Kinderzimmer von Baby-Naruto inspizierten, in dem sie Sasuke für ein Schläfchen abgelegt hatten. Während der Teenager mit Itachi ein Kartenspiel spielte, hatte Minato ein wenig Sake aus dem Keller geholt und schenkte sich und Fugaku zwei Schälchen ein, ehe er in die Küche ging um ein paar Kräcker zu finden, die sie mit dem Alkohol zusammen essen konnten.    »Ist alles glatt gelaufen während meiner Abwesenheit?«, fragte er, als er zum Tisch zurückkehrte. Selbst wenn etwas passiert wäre, würde Fugaku eher den Mund halten, als es zuzugeben; Naruto war sich sicher, dass Minato das auch wusste.   »Alles lief gut«, gab der Uchiha zurück während Minato ihm das Schälchen füllte, »nichts worüber man sich Sorgen machen sollte.«   »Ich bin froh das zu hören«, sagte er, »weißt du, letztens hatte ich immer das Problem mit Spinnen, da jetzt der Herbst anbricht drücken sie sich immer in die Häuser.« Er grinste als er sah, wie Fugaku bei dem Gedanken an Minatos kleinem Abschiedsgeschenk zusammenzuckte: »Lästige kleine Kreaturen, nicht?«   Fugaku räusperte sich, sichtlich beschämt, doch er versuchte sein bestes, es zu verbergen. »Ja. In der Tat.« Entweder wollte er nicht sagen, dass der verwandelte Doppelgänger ihn zu Tode erschreckt hatte, oder er hatte es nicht bemerkt, dass es keine echte Spinne war.   Naruto ertappte Minato dabei, einen Lacher mit einem Husten zu überdecken: »Wie auch immer, wo waren wir?«    Fugaku leerte sein Schälchen. »Warum erzählst du mir nicht, wie das Treffen mit dem Raikage verlaufen ist?«, sagte er in dem Versuch, das Thema schnell zu ändern.   »Oh, es lief natürlich gut«, antwortete Minato, »Ich habe das Gefühl, dass die Bande zwischen Konoha und Kumo sich endlich ein wenig stärken. Es ist gut, dass Killer A der derzeitige Raikage ist, da wir uns recht gut kennen. Es ist ein großer Vorteil.«   Naruto seufzte, erleichtert darüber, dass das Treffen dank Kakashis finalem Genjutsu nicht in einer totalen Katastrophe geendet hatte — dennoch war seine Show cool und er war mit seinen Fähigkeiten als Leibwache mehr als zufrieden. Viel wichtiger jedoch, Minato war so ein überzeugender Lügner, dass er gleichzeitig beeindruckt und verängstigt war; Fugaku glaubte ihm ohne zu zögern, doch er war scheinbar nichts sonderlich glücklich über das gehörte.   »Nun, konntest du irgend einen Fortschritt darin verzeichnen Naruto zurück in seine Zeit zu bringen?«, fragte der Clanführer in einem, für Narutos Geschmack, ein wenig zu unschuldigem Tonfall.   Minato schüttelte knapp den Kopf. »Noch nicht. Wir planen morgen an einem rückwirkenden Jutsu zu arbeiten«, gab er zurück und beäugte dabei Fugaku für einen langen Moment, wie wenn er seine Gedanken lesen könnte, »Warum, hast du eventuell eine Möglichkeit, wie man ihn zurück schicken kann?«   »Unglücklicherweise nein«, war die unverzügliche Antwort und erwiderte dabei seinen Blick. Ganz plötzlich wurde die Spannung zwischen den beiden fast schon greifbar.   »Es ist schon gut«, sage Minato, »wir werden es hinbekommen.«   »Ich bin mir sicher, dass ihr das werdet«, antwortete der Uchiha und Naruto dachte, dass es doch unglaublich anstrengend sein musste so zu tun als sei man befreundet, wenn man den anderen doch so sehr hasste.   Fugaku nickte nachdenklich: »Minato, würde es dir etwas ausmachen, dir einen Antrag von mir anzuhören? Ic weiß, dass das hier ein persönliches Treffen sein soll welches keinerlei geschäftliche Themen beinhalten soll, doch ich dachte mir, ich nutze einfach die Gelegenheit.«   Fugakus nettes und höfliches Verhalten schaffte es irgendwie Naruto zu verstören — gut, er kannte ihn nicht sonderlich gut, doch sein lächeln sah einfach zu aufgesetzt aus. Der Mann brauchte dringend ein wenig Übung beim Schauspielern.   Naruto entschied sich dafür, sich erwachsen und gelassen zu verhalten. »Ich kann gehen, wenn ihr ein wenig mehr—«, sagte er und war schon daran aufzustehen und Itachi mit nach draußen in den Garten zu nehmen, um ein wenig mit den Shuriken zu üben als er sah, wie sein Vater seine Hand hob, den Blick jedoch nicht von Fugaku abwandte. »Nein, ist schon okay Naruto. Es ist wie Fugaku gesagt hatte kein geschäftliches Treffen.« Minato schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Fugaku zu: »Nein, ganz und gar nicht. Sag, was dir durch den Kopf geht.«   »Ich biete an, mich während deiner Abwesenheit aufgrund von Kushinas Geburt, um das Dorf zu kümmern«, sagte er ein wenig zu trocken für Narutos Geschmack, »ich bin mir sicher, dass du viel zu tun hast, wenn die Zeit gekommen ist.«   Naruto hörte auf, sich auf das Kartenspiel zu konzentrieren das er mit Itachi spielte, welches dieser sofort nutzte, um in seine Karten zu schauen, da er zu beschäftigt war, den Clanführer anzustarren.   Was dachte er sich denn überhaupt? Er sollte es wirklich besser wissen, da Minato sich lieber die Haare grün färben würde, anstatt ihm die gesamte Macht über Konoha zu übertragen wenn das Dorf einen loyalen, treuen und ergebenen Hokage benötigte.   Minato blieb ruhig und höflich, doch der Teenager kannte ihn gut genug, um die subtilen Änderungen, die zeigten, dass er von seinem Gegenüber genervt war, zu bemerken; seine Finger begannen eine Faust zu bilden, die er jedoch unter dem Tisch auf seinem Schoß verborgen hielt. Mehr noch wollten seine Lippen sich zu einer grimmigen Linie verziehen, wie es immer passierte, wenn er wütend war.   »Ich bin dankbar für das Angebot Fugaku, doch Sarutobi-sama wird mich während meiner Abwesenheit schon vertreten«, antwortete er. Sogar Naruto konnte sehen, dass das Gespräch hiermit beendet und der Antrag abgelehnt war, doch dies galt wohl nicht für den Uchiha Clanführer: »Mit allem Respekt zum Sandaime, aber er ist vielleicht ein wenig zu alt, um das Dorf zu verteidigen. Er ist nicht grundlos zurückgetreten.«   »Pass auf was du sagst und zeige ein wenig Respekt«, warnte ihn Minato und beäugte ihn, wie wenn sein Blick alleine ihn durchlöchern könnte, »Ich vertraue Sarutobi-sama mit meinem Leben.«   »Aber mir nicht? Einem alten Freund? Einem Uchiha?«   »Tch«, war alles, was Minato dazu sagte und die Freundlichkeiten waren damit wohl offiziell beendet, »Ich erinnere mich daran, dass der einzige Clan, der zu meiner Ernennungszeremonie nicht erschienen ist, deiner war. Ich erinnere mich, dass du viel zu wütend warst, dass man dir den Sitz des Yondaime verwehrt hat, dass du monatelang nicht einmal mit mir geredet hast. Du hast verweigert die Polizeiangelegenheiten über das Büro des Hokage zu regeln, bis der Ältestenrat eingeschritten ist. Ich würde das kaum einen alten Freund sondern eher einen schlechten Verlierer nennen.«   Naruto sah, wie Fugaku seine Hände zu Fäusten ballte und fragte sich, warum er so Dickköpfig war.   »Das ist etwas, für das ich mich schon in der Vergangenheit entschuldigt habe. Es wäre jedoch eine weise Wahl. Du weist, was meine Augen tun können, uns Uchiha ist niemand gewachsen.«   Minato schüttelte langsam den Kopf: »Fugaku, ich hege die größte Bewunderung für deinen Clan. Ich zweifle nicht an deinen herausragenden Fähigkeiten, doch ich habe meine Vertretung bereits gewählt. Betrachte deinen Antrag als überdacht jedoch abgelehnt.«   Fugakus Faust zitterte vor Wut. Er wusste, dass ihm die Hände gebunden waren; trotz der Tatsache, dass er der Anführer eines des stärksten Clans des Dorfes wahr, musste er sich den letzten Worten des Hokage beugen.   »Übrigens Fugaku, wie macht sich Itachi in der Akademie?«, sagte Minato offensichtlich bemüht, das Thema zu wechseln, »kommt er mit den anderen Kindern klar?«   »Das muss er nicht«, sagte Fugaku, »Er hat seinen Clan und seine Familie. Zudem macht er sich, wie von ihm erwartet, sehr gut.«   »So ist das«, antwortete Minato und lächelte den jungen Uchiha an, »hast du schon einige Freunde auf der Akademie gefunden Itachi-chan?«   Itachi schaute seinen Vater an, dessen Ausdruck sich nicht verändert hatte, ehe sein Blick über Naruto zu Minato wanderte. »Uh… Shisui spielt oft mit mir«, antwortete er, »er ist mein älterer Cousin.« Sein Blick fiel dann wieder auf Naruto: »Und Naruto-nii-chan ist mein Freund. Richtig?«   Naruto konnte nicht anders als bei dem Hundeblick, den ihm Itachi zuwarf, zu lächeln, doch ein Teil von ihm fühlte sich plötzlich schwer. »Klar bin ich das«, antwortete er und versuchte nicht über Itachis komplizierte Kindheit nachzudenken. Der Junge strahlte ihn an und schlug Naruto prompt in dem Spiel das sie spielten.   Minato lächelte sie an und schaute dann wieder zu dem Clanführer. »Vielleicht solltest du es noch einmal überdenken Fugaku. Er ist immer noch zu jung. Wenn dich meine Meinung interessiert, dann gib ihm noch einmal ein Jahr. Vielleicht zwei. Er sollte nicht einer Kindheit beraubt werden—«   »Dazu besteht kein Grund. Itachi entwickelt sich gut«, schnitt ihn Fugaku ab.   Minato nickte knapp: »Es war nur ein Vorschlag. Ich würde nicht wollen, dass die Kindheit meines Sohnes so vergeudet wird. Ich muss dich wohl nicht daran erinnern, wie furchtbar diese Welt sein kann Fugaku und mach nicht den Fehler, dass dein Sohn es aufgrund seines Alters nicht verstehen würde.«   Seine Worte erzeugten eine unangenehme Stille. Naruto schaute wieder zu Itachi; der Junge hatte den Blick gesenkt und war auf die Karten in seinen Händen fokussiert. Gerade, als der Teenager seinen Mund öffnen wollte, um der Konversation beizutreten knirschte Fugaku mit den Zähnen und sagte: »Bring mich nicht zum lachen Minato. Konoha braucht Soldaten, fähige Shinobi für weitere Kämpfe und die Uchiha haben das verstanden. Du dagegen, hast nichts verstanden. Die Menschen mögen dich vielleicht, doch du wirst nie das haben. was ein wahrer Hokage braucht — du bist zu weich, zu schwach, zu einfühlsam um das Dorf mit strenger Hand zu führen.« Seine Stimme war ruhig, doch tief verborgen konnte man die fest verwurzelte Wut auf den blonden Mann wahrnehmen: »Und um mich klar auszudrücken, Itachi ist mein Sohn, er ist teil meines Clans und er wird ein Shinobi eines Uchiha würdig. Deine naive Denkweise wird Konoha nicht weit bringen, es wird es nur schwach und angreifbar machen. Aber es sind die Ansichten des Sandaime oder von diesem nutzlosen Sannin, der dich ausgebildet hat, die dich auf solch einen Weg führen, also wer kann dir schon etwas vorwerfen.«   Minato starrte Fugaku an und Naruto hatte noch nie solch einen Ausdruck auf dessen sonst immer so gelassenen Gesicht gesehen. Es war eine Mischung aus Schock und Wut, doch das war bloß eine Überdeckung davon, ohne zu zögern zu töten. Minato war zornig — doch er war nicht so dumm, Fugaku den gefallen zu tun und seine Beherrschung zu verlieren. »Pass auf was du sagst, Uchiha. Beleidige meinen Sensei oder den Sandaime noch einmal und du wirst es bereuen«, sagte er, seine Stimme scharf wie die Klinge eines Schwertes, »und erinnere dich an deinen Platz. Konoha ist ein Baum mit vielen Blättern, bei dem jedes einzelne einen Sinn hat und dem Wachstum beisteuert. Und du und dein Clan seid nichts weiter als solche Blätter.«   »Solch eine Frechheit von jemandem wie dir«, grunzte er, »wir Uchiha sind—«   »Wir beide leben in einem Dorf unter meiner Aufsicht«, unterbrach er in und atmete einmal durch um sich zu beruhigen, was die Situation jedoch nicht entspannte, »Du kannst mich hassen so viel du willst Fugaku, das ist mir egal. Aber es ist bedauerlich zu sehen, dass dieser Hass auf das Dorf dich so sehr blendet, dass du nur noch deine eigenen engstirnigen Ansichten akzeptieren kannst. Und jetzt beruhige dich. Du beunruhigst deinen Sohn mit all diesem Nonsens den du von dir gibst.«   Naruto drehte sich zu dem Jungen um und sah Itachi dasitzen, seine Karten fest umklammert und ein eingeschüchterter Ausdruck auf dem jungen Gesicht. Minato lächelte den Jungen breit an: »Mach dir keine Sorgen Itachi-chan! Alles ist gut, dein Vater und ich hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.«   »Itachi, geh und such deine Mutter«, sagte Fugaku und stand auf, ohne einen weiteren Blick auf Minato zu werfen, »Wir gehen.«   Minato versuchte nicht mit den Augen zu rollen, ob des kindischen Verhaltens: »Fugaku komm schon, warum musst du—«   »Ich sagte«, grollte er und starrte Minato böse an, »Wir gehen.«   Itachis Ausdruck zitterte ein wenig, »Tut mir Leid, Naruto-ni-chan.«   »Wir beenden unser Spiel ein anderes mal, »sagte er mit einem lächeln. Mit einem Nicken stand Itachi auf und eilte zu dem Kinderzimmer.   Naruto beobachtet wie Fugaku an ihm vorbeiging und ihn noch zorniger anstarrte als zuvor. »Was?«, fragte der Teenager frech, ohne vor seinem Blick zurückzuweichen, »Verkraftest du es nicht, wenn dir jemand die Leviten liest?«   »Naruto«, sagte Minato mit einem Hauch strenge in der Stimme um ihm zu vermitteln, dass es jetzt reichte. Mikoto und Kushina verließen das Kinderzimmer, wobei erstere den schlafenden Sasuke hielt und Itachi bei der Hand führte. Kushina warf Fugaku bohrende Blicke zu.   »Schatz, was ist los?«, fragte Mikoto und konnte die Wut ihres Mannes spüren, weswegen sie besorgte Blickte zwischen ihm und Minato hin und her warf. Sie seufzte: »Hab ihr zwei euch wieder gestritten? Ernsthaft, wann werdet ihr endlich erwachsen?«   »Wir gehen«, war das einzige, das Fugaku antwortete und ging zur Tür, »Ich hoffe, du wirst deine Entscheidung nicht bereuen Minato.«   »Wenn es etwas gibt, das ich bereue Fugaku«, antwortete der Hokage aufrichtig, »dann ist es, dass die Uchiha Konoha nicht als ihr zuhause sondern als eine Feind sehen.«   »Hn«, war, was der Clanführer zu sagen hatte, »du widerst mich an.«   »Hey!«, schnappte Kushina und der Blick, dem sie Fugaku zuwarf, war wirklich angsteinflößend, »Du vergisst lieber nich, wo deine Grenzen liegen, Uchiha, oder sonst—«   »Kushina, reg dich nicht so auf, ich bin mir sicher, dass das nicht gut für das Baby ist«, sagte Minato mit einem leichten Kopfschütteln. Sie beruhigte sich bei seinen Worten ein wenig, legte beide Hände schützend auf ihren Bauch und rieb ihn sanft.   Fugaku beäugte die Rothaarige für einen Moment, wandte sich dann um und verließ das Namikaze Apartment ohne ein weiteres Wort.   Mikoto blieb noch einen Moment und sagte: »Es tut mir so leid Kushina, Minato. Ich weiß nicht, was in letzter Zeit mit ihm los ist. Er ist so gestresst und immer angespannt. Es gibt viel zu tun auf der Polizeistation, er kommt immer spät nach Hause und hat Kaum Zeit für seine Söhne.«   »Ist schon in Ordnung Mikoto«, sagte Minato mit einem lächeln, »Ist ja nicht so, dass ich ihn erst seit gestern kennen würde. Ich schätze wir haben einfach einen schlechten Tag erwischt.«   Sie lächelte und verneigte sich dann ein wenig: »Vielen dank für deine Gastfreundschaft.«   »Gerne doch«, sagte Kushina und winkte dann Itachi ein wenig zu, »Tschüss, Itachi-chan!«   »Tschüss«, sagte der Junge schüchtern und die drei verließen das Namikaze Apartment.   Es dauerte ein paar Momente, bis die Spannung endlich abklang oder dass sich die Familie Namikaze wieder bewegte. Minato schüttelte nur den Kopf und Naruto konnte das Mitleid sehen, das er für die ganze Situation, in der sich der Uchihaclan befand und Fugakus dickköpfigkeit, empfand. Minato nahm seinen Becher Sake und leerte ihn. »Warum ist er nur so?«, fragte er, »Warum ist es so schwer für ihn zu akzeptieren, dass er in dem Dorf so willkommen ist wie jeder andere auch? Dass er mir nicht beweisen muss, dass er so viel besser ist?«   »Das ist ein Uchiha Ding«, sagte Kushina achselzuckend und legte ihm beruhigend und unterstützend eine Hand auf die Schulter, »Oh Junge, wenn ich mich an all die Geschichten über Uchiha Madara erinnere, die mir Mito erzählt hat — wir können froh sein, das Fugaku wenigstens ein bisschen eine nette Seite an sich hat. Vielleicht hat er ja eine Midlife Crisis.« Sie grinste: »Siehst du? Ich habe dir gesagt, dass die Jungs meinen guten Einfluss brauchen.«   Minato brachte bei ihren Worten ein lächeln zustande, doch der Finstere Ausdruck verließ sein Gesicht nicht.   OoOoO   Am nächsten Morgen um exakt sechs Uhr, wachte Naruto von einem Klopfen an seiner Tür geweckt. Er wusste, wer es war und versuchte murrend seinen Vater mit einem bösen Blick durch die Tür hindurch umzubringen als er sagte: »Geh weg. Ich bin müde.«   »Ich lade dich zu einer doppelten Portion Miso Ramen mit Schweinefleisch ein, wenn du mich begleitest!«   Das hatte den gewünschten Effekt; Naruto sprang sofort auf und machte ein paar Dehnübungen: »Okay! Ich bin in zehn Minuten fertig!« Erst dann bemerkte er, wie einfach er umgestimmt worden war und verzog das Gesicht. Das lachen seines Vaters zu hören machte die Sache nicht besser, weswegen er mit den Zähnen knirschte. »Verdammt…«   Er wusch sich schnell den Schlaf aus den Augen, ging auf die Toilette und putzte sich die Zähne ehe er in ein paar Sportklamotten seines Vaters schlüpfte. Sie verließen das Apartment und Naruto zitterte, ob der kühlen Morgenluft.   Sein Vater hatte jedoch Recht behalten — Konoha sah aus wie eine Geisterstadt, ein paar Schichten von Morgennebel waberten zwischen den Gassen und die Sonne spitzte über den Horizont, was die Häuser in ein sanftes, Pinkes Licht tauchten. Sie begannen zu joggen und redeten über dies und das — sie vermieden Fugaku dabei während ihrem Auslauf komplett — und als sie die Haupttore erreichten, legten sie eine kurze Pause ein. Narutos Kleider klebten an seiner verschwitzten Haut und sein Haar lag ihm flach auf dem Kopf.    »Guten Morgen Hokage-sama!«, grüßte sie der Jonin, der die Tore bewachte, mit einem höflichen, kleinen Lächeln auf den Lippen, »Wie geht es ihnen Heute?«   »Gut, gut«, antwortete er leicht außer Atem, »und wie lange habe ich heute gebraucht?«   »Wenn ihr um genau sechs Uhr begonnen hab, habt ihr exakt vierunddreißig Minuten und einundzwanzig Sekunden benötigt, Hakage-sama.«   »Perfekt«, gab er zurück, »Danke, Natori-san. Nun, wir gehen dann mal weiter.«   »Ja. Habt einen schönen Tag!« »Du auch!«, antwortete er und klopfte dann Naruto auf die Schulter während sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete, da mit jedem Wort nur noch größer wurde, »hättest du Lust, mir etwas cooles zu zeigen?« Er deutete dabei auf den Walt, der Konoha umgab.   Naruto schaute ihn an und verstand ihn im ersten Moment nich, doch als er es dann endlich begriff konnte er nicht anders, als Minatos Grinsen gleich zu kommen. Er ließ seine Knöchel knacken und sagte: »Das wirst du bereuen.«   OoOoO   Als sie wieder nach Hause kamen war Kushina schon aufgestanden und bereitete das Frühstück vor. Als sie sah, wer Minato bei seinem morgendlichen Joggen begleitete hatte, weiteten sich ihre Augen so weit, dass es so aussah, als würden sie ihr gleich aus dem Kopf fallen: »Liebling, was hast du versprochen, dass er dich begleitet? Noch wichtiger, was stimmt mit dir nicht? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«   »Das wirst du nicht glauben Kushina«, sagte Minato, wobei seine Stimme klang, wie wenn seine Lippen zu schwer wären, sich zu bewegen. Immer noch komplett geschockt von dem, was er gesehen hatte deutete er auf seinen grinsenden Sohn und sagte: »Er hat das Rasengan vollendet. Das Jutsu, das ich Jahrelang versucht habe zu vollenden. Einfach so. Und es ist unglaublich! Ich hätte nie gedacht, dass es so machtvoll sein würde!«   Kushina hatte anscheinend nichts anderes erwartet. »Nun, er ist immerhin ein Uzumaki«, sagte sie mit einem grinsen, »seine Fähigkeiten als Shinobi überraschen mich nicht im geringsten.«   Naruto grinste breit und versuchte über die Tatsache, dass er Minato sein berühmtes Rasenshuriken gezeigt hatte und seinen Vater damit komplett aus den Socken gehauen hatte, komplett gelassen zu wirken: »Ah, nun, ist doch keine große Sache…«   Die Blicke seiner Eltern sagten ihm, das Schauspiel bleiben zu lassen und Kushina zerzauste ihm die Haare. »Wenn wir Uchiha wären könnte ich das zu dir sagen«, begann sie, räusperte sich, senkte ihre Stimmlage und versuchte Fugakus Miene zu kopieren, »Du bist es Wert den Namen Uchiha zu tragen.«   Minato lachte. »Was könnte er denn sonst noch sagen, moment…«, begann er und senkte seine Stimme ebenfalls, »Ich hatte nichts anderes von dir erwartet, immerhin bist du ein Uchiha.«   Naruto gluckste. »Leute, hört auf«, sagte er, genoss den Moment jedoch. Minato ging zum Kühlschrank, schnappte sich zwei Flaschen mit Wasser und reichte eine seinem Sohn: »Du kannst zuerst duschen wenn du willst. Ich werde mit dem Frühstück helfen.«   »Okay«, antwortete er und ging zum Badezimmer. Er schloss die Tür und konnte sich das grinsen nicht mehr von Gesicht wischen. Durch die Tür konnte er dann hören, wie Minato nicht aufhörte enthusiastisch über sein Rasenshuriken zu reden und was für ein Jammer es doch sei, dass er es selbst nicht lernen konnte, was sein Lächeln nur noch breiter werden ließ.   Er drückte sich von der Tür ab und sah sich im Spiegel an. Mit einem flauen Gefühl erinnerte er sich daran, wen er heute Treffen würde. Er presste seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und schüttelte den Kopf auf der Suche nach einem Anflug von Heimweh, konnte jedoch nicht die geringste Spur davon finden.   OoOoO   Das erste was Minato tat, als sie sein Büro betraten war, die Fenster zu öffnen und die Kaffeemaschine anzuschalten. Naruto schloss die Tür hinter sich und fragte sich, ob dies das letzte mal wäre, dass er hier wäre. Für ein paar Momente beobachtete er, wie Minato sich auf den Tag vorbereitete; er schenkte sich einen Kaffee ein, stellte ihn auf seinen Tisch und kramte in seinen Schubladen umher bis er fand wonach er gesucht hatte.   Naruto half ihm mit seinem Papierkram so gut er konnte und war schon fast eingeschlafen bei der monotonen Arbeit; ihm wurde aufgetragen, den Stempel des Hokage auf jedes Dokument zu setzen, das Minato ihm gab — drück den Stempel auf das Tintenkissen, stampfe mit dem Stempel auf das Blatt Papier, dann zurück zum Tintenkissen, dann zurück zum Papier, zurück zum Kissen, zurück zum Papier, Kissen, Papier, Kissen, Papier. Unzählige male.   Als es an der Tür klopfte, zuckte er, ob des unerwarteten Tons zusammen, war jedoch froh um der Unterbrechung.   Minato schaute nicht einmal von seiner Arbeit auf und sagte: »Ja?«   Die Tür öffnete sich und Inoichi trat mit einem strahlend breiten Lächeln und einem Strauß von bunten Pfingstrosen in den Händen den Raum. Sei Gang war schnell, denn er hatte die Distanz zwischen der Tür und dem Schreibtisch unter drei Sekunden überwunden: »Minato— ah, warte, ich mein Hokage-sama! Es ist immer noch so komisch dich so anzusprechen. Wir waren zusammen auf dem Schlachtfeld und jetzt bist du mein Vorgesetzter, ich schätze ich werde mich nicht daran gewöhnen. Wie geht es dir heute?«   »Mir geht’s gut Inoichi-san und mach dir keinen Kopf, ich kann mich auch nicht daran gewöhnen«, antwortete er mit einem entschuldigenden Lächeln, »Wie geht es deiner Familie? Ich hörte, deine Tochter sei ein gesundes kleines Mädchen.«   »Ja, Ino geht es gut, danke der Nachfrage«, antwortete er stolz, »geht es Kushina-san gut? Es wird wohl bald soweit sein!« Er überreichte dem Hokage die Blumen und sagte: »Die sind für sie! Ich weiß, wie sehr sie Pfingstrosen liebt, also habe ich die letzten zusammengesammelt, die ich in meinem Laden noch hatte!«   »Sie wird begeistert sein, danke dir Inoichi«, antwortete Minato mit einem breiten Lächeln, nahm die Blumen und trug sie hinüber zu seiner kleinen Küche um nach einer Vase zu suchen. »Oh und wir erwarten das Baby an diesem Wochenende«, fuhr er fort während er ein Glas mit Wasser füllte und die Blumen hineinstellte.   »Du musst so aufgeregt sein!«, sagte der Yamanaka, »Ist sie sehr gestresst?«   »Oh sie kommt eigentlich ziemlich gut klar«, gab Minato zurück während er die Blumen aufstellte und zu seinem Schreibtisch zurücklief, »du weißt doch wie sie ist, selbst wenn sie total gestresst ist würde sie keine Miene verziehen.« Er beschloss dann zum eigentlichen Grund ihres Treffens zurückzukehren. »Nun, danke für dein kommen Inoichi-san. Ich möchte dir gerne Uzumaki Naruto vorstellen«, sagte er mit einer Geste zu seinem jugendlichen Sohn. Naruto stand prompt auf um Inos Vater ordentlich zu begrüßen.   »Ah! Schön dich kennen zu lernen, junger Mann«, sagte er und schüttelte leidenschaftlich Narutos Hand, »du siehst Hokage-sama bedeutend ähnlich. Abgesehen von den Barthaaren natürlich.«   »Eh, ja…«, antwortete der Teenager, »das denken viele Leute.«   Minato übernahm bei diesem Punkt wieder: »Inoichi, die Information, die ich hier mit dir teilen werde muss mich Vorsicht behandelt werden. Außerdem bleibt alles, was wir hier diskutieren streng geheim.« Die Autorität die Minato bei diesen Worten ausstrahlte, unterstrich den Ernst der Situation und Naruto war erneut überrascht wie schnell Minato zwischen seinem Kumpel- und Hokage-Modus hin und her wechseln konnte.   Der Yamanaka nickte verantwortungsbewusst: »Du kannst mir vertrauen Minato, das weißt du.«   »Natürlich«, fuhr der Hokage fort, »Schau, wir haben hier ein kleines Problem. Naruto ist aus der Zukunft und wir müssen ihn so schnell es geht zurück in seine Zeit bringen.«   »Waaas?«, keuchte Inoicho und hielt sich eine Hand vor den Mund, »du bist aus der Zukunft?« Er strahlte Naruto an und starrte ihn an, als sei er ein exotisches Tier: »Das ist erstaunlich! Prachtvoll! Wie ist das möglich?«   Okay, das war nicht wie Naruto Inos Vater in seiner Jungend erwartet hatte. Erstens das lange Haar, was sogar noch länger schien als er sich erinnern konnte. Zweitens, warum sahen seine Augen so aus als würden sie vor Glück strahlen? Und zuletzt — warum erinnerte er ihn so sehr an Gai?   »Der Grund warum ich dich angefragt habe zu kommen ist, weil er sich nicht daran erinnern kann, wie er hierher gekommen ist. Also um das Jutsu umzukehren, müssen wir wissen was mit ihm passiert ist.«   »Aha«, antwortete Inoichi und schloss die Augen, wie um sich zu konzentrieren. »Ich werde tun was ich kann, um seine Erinnerungen freizulegen!«, fuhr er fort, öffnete die Augen und deutete auf Naruto. »Junger Shinobi!«, sagte er und deutete auf den Stuhl, auf dem Naruto eben noch gesessen hatte, »bitte setz dich wieder!«   Naruto fühlte sich, wie in einer dieses Spielesendungen während er sich wieder setzte: »Uh… und jetzt?«   »Einfach sitzen bleiben und entspannen«, sagte er, »keine Sorge, es wird nicht weh tun!«   »Ah… gut zu wissen.«   Minato gluckste ein wenig während er sich auf die Kante seines Schreibtisches lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte: »Inochi-san weiß was er tut. Entspann dich einfach.«   Naruto nickte kurz und spürte dann die Hand des älteren Mannes auf seiner Stirn. Naruto atmete einmal tief durch und schloss seine Augen um sich vor dem Unbekannten zu wappnen.   »Nun, versuch dich nicht zu bewegen.«   »Okay…«, gab er zurück und tat, wie geheißen. Als seine Augen geschlossen waren fühlte er sich, wie wenn eine sanfte Welle Elektrizität durch seinen gesamten Körper floss. Etwas zog an seinem Unterbewusstsein, ein Eindringling donnerte gegen die verschlossenen Türen in seinem Geist und er begriff, dass es für Inoichi ziemlich schwer werden würde, in seinen Geist einzudringen, vor allem wenn man bedachte was für eine gute Verteidigung er gegen Genjutsu besaß; er hatte außerdem das Gefühl, dass der Kyūbi es genießen würde es dem Shinobi extra schwer zu machen in sein Unterbewusstsein einzudringen.   Szenen begannen vor seinem inneren Auge aufzublitzen, Szenen von dem Leben, welches er gelebt hatte, doch er fühlte, wie wenn der Geist eines anderen auch hineingezogen wurde. Die Bilder vermischten sich, Bilder von Erinnerungen, die er vergessen hatte wie zum Beispiel im Gras zu sitzen und den Wolken zuzuschauen, einen Schmetterling zu verfolgen, die in den Stein gemeißelten Hokagegesichter an einem verschneiten Tag anzustarren, einen Vogel an seinem Apartment vorbeifliegen zu sehen und dann begleiteten noch Stimmen diese Bilder; Team 7 lachte nach einer anstrengenden Mission zusammen, Tsunade schrie ihn an weil er wieder einmal zu spät war, Jiraiya lachte, während er ein Wassereis auseinanderbrach und so weiter und so fort.   Dann nach ein paar Momenten in der schönen Vergangenheit wurde alles um ihn herum wundervoll leise, sogar friedvoll. Er beruhigte sich, fühlte sich wunderschön taub und stieß einen erleichterten Seufzer aus. Nichts war verletzt, nicht verletzte ihn. Nur er alleine, niemand erwartete etwas von ihm, niemand fragte ihn nach etwas, nichts um das er sich Gedanken machen musste, keine Zweifel, keine Lasten, kein gar nichts. Ein Moment der perfekten Stille, wie er sie nie für möglich gehalten hatte.   Und von einer Sekunde zur nächsten veränderte sich alles; etwas traf ihn mit voller Kraft, stieß die Luft aus seinen Lungen und hinterließ ihn orientierungslos und schwach. Auch wenn es nach einer Sekunde schon vorbei war, fühlte Naruto sich, wie wenn er eine Ewigkeit lang Unterwasser gepresst gewesen war. Er öffnete keuchend seine Augen und alles was er realisierte war, dass Inoichi seine Hand von seiner Stirn nahm. Er sah nur, wie der andere Shinobi ein paar stolpernde Schritte zurück trat und geschockt und verwirrt dreinsah.   Naruto wackelte ein wenig in seinem Stuhl und versuchte immer noch zu Atem zu kommen: »W-Was war—«   »Bist du in Ordnung?«, fragte Minato, drückte sich von seinem Schreibtisch ab und legte besorgt eine Hand auf seine Schulter. Naruto nickte kurz und versuchte sich wieder zu fassen.   »Was ist passiert?«, fragte Minato an Inoichi gewandt: »Hast du etwas herausfinden können Inoichi-san?«   Der andere Shinobi nickte, musste jedoch auch erst einmal zu Atem kommen: »Dieser junge Mann war auf einer Mission mit jemandem, der Kakashi-kun verdammt ähnlich sah sowie zwei weiteren Teenagern in seinem alter, ein Junge und ein Mädchen, die ich jedoch nicht erkennen konnte. Er war abgelenkt als er Überfallen wurde und ich wünschte ich wüsste was er für eine Technik benutzt hat, denn er schien plötzlich in goldene Flammen gehüllt zu sein.«   Minato grinste: »War er, huh?«   Naruto verengte die Augen und fragte sich, ob er sich wirklich erinnern konnte, oder ob sein Kopf im einen Streich spielte. Aber ja, die Mission wurde in seiner Erinnerung immer klarer und er hatte das Chakra des Kyūbi schon früher benutzt—   Inoichi fuhr fort: »Er benutzte folgende Fingerzeichen: Eber, Schlange, Ratte, Tiger. Und offensichtlich war das letzte ein falsches in dem Jutsu welches er versuchte zu lernen, nämlich ihr unvollendetes, Hokage-sama.«   »Tiger anstatt Pferd?«, murmelte Minato vor sich hin und tippte sich ans Kinn während er in seinen Gedankengängen verloren war, »es würde die Struktur des Jutsu in keiner Weise verändern… aber die Kombination von Ratte und Tiger hat der Nidaime für seine Raum-Zeit-Jutsu verwendet und ihm ermöglicht, Dinge weg zu teleportieren.« Er biss sich auf die Unterlippe: »Warte… Eber und Schlange, Ratte und Tiger… nun, wenn man Hiraishin nutzt, musst du dir den Platz vorstellen, an dem sich dein Siegel befindet und in diesem Jutsu musst du dir ein geistiges Bild von dem Ort vorstellen an den du gehen willst. Vielleicht wenn—« Er hielt inne, als er bemerkte, dass die beiden anderen ihm nicht folgen konnten und grinste ein wenig: »Ich schätze es macht Sinn. Ich habe verstanden, wie du hier gelandet bist Naruto. Aber was ich nicht verstehe ist, ich habe die Kombination Tiger-Ratte schon alleine verwendet… es erscheint mit komisch. Da muss immer noch mehr sein.«   Inoichi nickte: »Wenn du mich ausreden hättest lassen Hokage-sama, denn da ist noch mehr.«   »Ah, oh. Okay, tut mir leid, aber du weißt—«   »Ja, du schweifst manchmal ein wenig ab«, unterbrach in Inoichi nickend und räusperte, ehe er fortfuhr, »Es scheint, als hätte der Junge ein besonderes Chakra welches ihm einen außerordentlichen Schutz gegen jegliches Eindringen bietet, ich konnte nicht weiter eindringen. Es ist so verwirrend wie es frustrierend ist, denn die einzige, bei der er ähnlich ist, ist bei deiner Frau Hokage-sama. Vielleicht ist das der Schlüssel zu dem Jutsu.«   Naruto rollte mit den Augen — er hatte es erwartet; der Kyūbi konnte wie ein bockiges Kind sein. Er nahm sich einen Moment, schlüpfte kurz in sein Unterbewusstsein und schaute den Bijū mit einem genervten Gesichtsausdruck an: »Ernsthaft, willst du mich veralbern? Willst du hier gefangen sein?«   »Was?«, sagte der Fuchs breit gähnend, legte seine Schnauze auf eine Pfoten und öffnete nur ein Auge, um ihn anzusehen, »wie wenn jeder wissen muss, dass du der zukünftige Jinchūriki des mächtigsten Bijū ein wirst. Und ernsthaft, dieser Mann erscheint mir nicht sonderlich vertrauenswürdig.«   Naruto hob eine Augenbraue und verschränkt die Arme vor der Brust: »Minato weiß es bereits und ich muss einen Weg zurück finden. Also sein ein wenig kooperativer, okay?«   Der Kyūbi gähnte ein zweites mal: »Dein Vater wird es sowieso herausfinden dann braucht es keinen Fremden, der meint hier frei umherwandern zu können. Und jetzt, las mich allein, du hast mich aufgeweckt.«   Naruto schüttelte nur den Kopf und kehre mit einem seufzen zurück in die reale Welt wo sein Vater wieder in einem seiner Monologe gefangen war.   »… und wenn wir vielleicht dieses Fingerzeichen für jenes tauschen und dann das Chakra eher so formen—“, murmelte er, schaute seine Kritzeleien vor sich noch einmal an und schüttelte dann den Kopf, »Nein, das wird auch nicht funktionieren.«   Inoichi seufzte schwer und war sichtlich entmutigt: »Es tut mir leid, dass ich so wenig helfen konnte.«   Minato schüttelte erneut den Kopf und antwortete: »Nein, mach dir keine Sorgen. Danke Inoichi, du hast viel geholfen. Du kannst jetzt gehen, wir regeln den Rest.«   Inoichi verbeugte sich, ehe er sich begeisternd grinsend an Naruto wandte: »Viel Glück beim Umkehren des Jutsu!«   »Danke«, gab Naruto zurück und beobachtete, wie Inos Vater das Büro verlies.   Die Stille lies Naruto sich in seiner eigenen Haut unwohl fühlen und er schaute langsam zu Minato, gespannt darauf, was als nächstes passieren würde und was er sagen würde. Nach allem wusste Naruto schon, was kommen würde — die gesamte Wahrheit war auf einem Silbertablett präsentiert ohne dass er ein Wort darüber verlieren hätte müssen.   Dennoch konnte Naruto nicht anders als sich aufgeregt zu fühlen, vielleicht würde Minato jetzt endlich aufhören so zu tun als hätte er keine Ahnung wer er war und ihn einfach als seinen Sohn akzeptieren. Er konnte nur schätzen, dass sein Vater ebenfalls ein wenig Ratlos war wie er die Situation handhaben sollte, doch seine absolut emotionslose Miene machte es scher seine Gefühle zu erraten. Ein kleines Lächeln spielte an seinen Lippen, aber es lies Naruto denken, dass er nicht mit allem zufrieden war was sie von Inoichi erfahren hatten. »Spezielles Chakra, huh?«   Naruto hob eine Augenbraue und fühlte sich nur noch unbehaglicher. Er sah einfach nicht ein warum er weiterhin den Ahnungslosen spielte: »Du weißt was es für ein Chakra ist. Ich bin der Jinchūriki des Kyūbi und du weißt es.«   Minato bemerkte die Bitterkeit in der Stimme seine Sohnes. »Ich weiß«, sagte er, wobei seine Stimme abgehackt war, was die aufbauende Frustration in Naruto nur noch weiter verstärkte.   »Und das bedeutet, dass der einzige, der mein Zeitreise Jutsu anwenden kann, jemand mit dessen Chakra ist«, fuhr er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen fort, wie um sich selbst aufzuziehen, »kein Wunder, dass ich es nie vollenden konnte. Chakra wie das der Uzumaki kombiniert mit dem des Kyūbi… ich hätte es wissen sollen.«   Naruto schluckte hörbar und zwang sich dazu ruhig zu bleiben. »Warum brauchst du so ein Chakra? Du kannst das Hiraishin mit deinem eigenen Chakra nur zu gut verwenden«, antwortete er, schaffte es jedoch nicht, seine Stimme komplett neutral zu halten.   Minato suchte durch all die verschiedenen Blätter, die auf seinem Tisch ausgebreitet lagen und schüttelte seinen Kopf langsam. »Nun, ich schätze, dass du eine große Menge an Chakra brauchst um das Jutsu zu verwenden. Das würde auch den Gedächtnisverlust erklären«, sagte er und begann ein paar Sachen auf einem Blatt zu schreiben, überdachte er dann jedoch und beschwor einen Kage Bunshin.   »Es gibt nur einen Weg es herauszufinden«, sagte er mit einem Nicken. Der Bunshin nickte seinem Original, schloss die Augen, formte die Fingerzeichen und im nächsten Moment war er auch schon verschwunden.   Naruto biss sich auf die Unterlippe und Minato schaute gelassen ins leere während er darauf wartete, dass sein Bunshin sich auflöste und das Wissen, was passiert war, ihn erreichte.   Nach ein paar Minuten leuchteten seine Augen auf und er schaute zu Naruto, der die Antwort mit einem flauen Gefühl im Magen erwartete: »Und? Hat es funktioniert?«   Doch Minato schüttelte den Kopf: »Nein, hat es nicht. Ich habe es jedoch erwartet, denn es war nur, um zu bestätigen, dass wir dein Chakra dazu brauchen.«   Naruto hob eine Augenbraue, da er den Kyūbi nicht erwähnen wollte und seufzte kurz. »Also gut«, antwortete er und sprang auf. Sein Vater erklärte ihm, was er zu tun hatte. Als er glaubte, die Anweisungen verstanden zu haben, nutzte er das Chakra des Kyūbi, beschwor einen Kage Bunshin und lies ihn das Jutsu machen. Er verschwand und Naruto schaute besorgt zu seinem Vater der nur ermutigend nickte.   Nach ein paar Minuten konnte Naruto fühlen, wie die Erinnerungen des Bunshin ihn erreichten — mit dem selben Ergebnis wie bei Minato vorher. »Verdammt. Es hat auch nicht funktioniert«, seufzte er und lies das Chakra des Kyūbi erlöschen.   »Hm. Interessant«, murmelte Minato, »wenn es nicht dein spezielles Chakra ist und die Reihenfolge der Siegel korrekt ist, was übersehen wir dann?«   Naruto verschränkte seine Arme vor der Brust und versuchte wirklich, wirklich angestrengt nachzudenken. Was hatten sie übersehen? Etwas war falsch und er hatte das Gefühl zu wissen was es war, doch zugleich wusste er es nicht. Er beobachtete wie Minato erneut nach der Schriftrolle suchte und als er sich fand, rollte er sie auf und las sie eingehen. Seine Augen weiteten sich. »Narütlich!, sagte er und schaute zu Naruto, »Das Kunai!«   »Das Kunai?«   Minato schlug sich die linke Faust in die rechte Handfläche: »Wir haben das spezielle Kunai vergessen. Natürlich hat es nicht funktioniert. Schau, ich hatte damals begriffen, dass wenn ich mich an einen anderen Ort teleportieren wollte, bräuchte ich etwas, an das ich mich richten kann. Bei einer Zeitreise jedoch wusste ich, dass ich durch eine viel größere Dimension reisen musste. Das ist der Grund warum ich ein Siegel und einen Gedanken benutzt habe um in der Lage zu sein mich selbst weiter zurück zu bringen.«   »Ah! Ich habs verstanden!«, rief Naruto aus, doch einen Moment später sagte er: »hab ich?«   Minato grinste breit und sichtlich stolz. »Lass es uns testen!«, sagte er begeistert und streckte Naruto eine Hand entgegen.   »Eh?   »Nun, wir können in meinem Büro natürlich keine Kunai werfen«, gluckste er, »Komm schon, wir werden es ausserhalb Konohas ausprobieren.«   »Oh nein«, sagte Naruto kopfschüttelnd und winkte abweisend mit den Händen, »Nein, nein, nein, Kein Hiraishin. Vergiss es. Können wir nicht einfach laufen?«   »Sei kein Angsthase«, lachte Minato und gab seinem Sohn keine Chance zu reagieren als er seine Hand ergriff. Naruto konnte sich kaum vorbereiten als er spürte, wie er auseinandergerissen und im gleichen Moment wieder zusammengesetzt wurde. Als die Welt um ihn herum sich wieder normalisierte, stolperte er ein wenig auf dem weichen Gras. Auch wenn er mit diesem Hiraishin besser klar kam als mit dem letzten, fühlte es sich immer noch wie sterben an. Würgend versuchte Naruto Luft in seine Lungen zu bekommen: »Ungh, ich hasse dich jetzt offiziell.«   Minato klopfte ihm auf den Rücken: »Bist du in Ordnung?«   »Ja«, grummelte er, »Das ist einfach das furchtbarste.«   Sein Vater lächelte entschuldigend ehe er sich umschaute. »Okay, lass es uns erst einmal ohne dein Chakra testen«, verkündete er, nahm eines seiner speziellen Kunai von seinem Holster und beschwor einen Doppelgänger. Die Kopie warf das Kunai, formte die Fingerzeichen und verschwand, während die Waffe sich in einen nahen Baumstamm versenkte. Sie beäugten sich gegenseitig in der Zeit, in der sie auf das Ergebnis des Jutsu warteten und Naruto begann nervös zu werden. Es war ihr letzter Versuch — es musst funktionieren. Wenn nicht, war er hier gefangen und das war überhaupt nicht gut. Abgesehen davon bezweifelte er, dass er überhaupt zweimal existieren konnte, richtig? Es würde einfach zu merkwürdig sein sich selbst zu Babysitten.   Wie zu erwarten war hoffte Naruto genau so sehr, dass das Jutsu funktionieren würde, wie dass es nicht funktionieren würde, doch als er die Enttäuschung auf Minatos Gesicht sah, fühlte er sich schon fast schlecht, sich gewünscht zu haben, dass das Jutsu nicht funktionieren würde.   »Nichts?«   »Nun, es gibt dann keine andere Erklärung. Man braucht die Fingerzeichen, das Kunai und dein Chakra. Hier, versuch du es«, antwortete er, zog das Kunai aus dem Baumstamm und reichte es Naruto, der nun ein wenig überwältigt war.   Er wechselte wieder in den Bijū-Modus, biss sich auf die Unterlippe und beschwor einen Kage Bunshin, der den Rest erledigen würde. Der Bunshin verschwand und Naruto schaute zögerlich zu Minato, der ihm nur ermutigend zunickte. Sich ein wenig sicherer fühlen, wartete Naruto darauf, dass sein Doppelgänger das Jutsu beenden würde — und als er es tat, konnte er es fast nicht glauben.   »Es hat funktioniert…«, murmelte er und seine Augen weiteten sich ein wenig, »es hat wirklich funktioniert!« Er grinste seinen Vater an und war glücklich zu fühlen, wie eine Hand ihm voll Zuneigung die Haare zerzauste. »Gut gemacht Naruto«, sagte Minato, zog die Schriftrolle mit dem Jutsu hervor und setzte sich ins Gras. Er füllte die fehlenden Informationen ein, formte ein paar Fingerzeichen und schlug dann mit der Hand auf das Papier. Neugierig lugte Naruto über seine Schulter, um zu sehen was sein Vater da tat und seine Augen weiteten sich als er ein Zeichen auf dem Papier erscheinen sah, eines das so aussah, wie das Symbol das er auf seiner Hand hatte als er das Hakke Fūin geöffnet hatte.   »Bitte lege deine Hand hier her«, sagte Minato, »Auf diese Weise wird sich ein wenig deines speziellen Chakra mit dem Jutsu vereinigen sodass du nicht mehr die Chakra-Rüstung aufrecht erhalten muss wenn du das Jutsu nutzen willst. Aber es wir nur noch ein letztes mal funktionieren. Ich habe die Struktur des Jutsu so verändert, dass es nur noch in eine Richtung genutzt werden kann. Sobald du wieder in deiner Zeit bist, wir niemals wieder jemand in der Lage sein mithilfe dieses Jutsu durch die Zeit zu reisen.«   Naruto konnte fühlen, wie sein Herz in der Brust zu stottern begann: »W-was?«   »Es ist besser so«, gab Minato zurück, »glaub mir.«   Naruto nickte, legte seine Hand auf das Symbol und lies ein wenig des Chakra des Kyūbi in die Schriftolle fließen. Minato rollte die Schriftrolle fest zusammen, band ein Seil darum, erhob sich und wischte ein wenig Dreck und Gras von seinem Mantel: »Also gut. Macht es dir etwas aus, wenn ich die Schriftrolle bis zu deiner Abreise behalte?«   »Nein, überhaupt nicht«, sagte er kopfschüttelnd und beobachtete, wie Minato die Rolle in eine Tasche an seiner Weste verstaute.  »Gut gemacht Naruto, ich bin Stolz auf dich«, sagte er grinsend und hielt seine Hand für ein High-Five hoch, welches Naruto nur halbherzig erwiderte, da er sich furchtbar fühlte weil er nicht nach hause gehen wollte. Sein Gesichtsausdruck fiel ein wenig in sich zusammen und er schaute ein wenig zögernd zu seinem Vater ehe er sagte: »Wow. Das ging wirklich schnell.«   »Hab dir doch gesagt, dass es nicht so schwer ist ein Jutsu umzukehren«, sagte Minato nickend und begann in Richtung des Dorfes zu gehen, »Nun, hast du für heute irgendwelchen Pläne? Ich hatte vor früher zu gehen um mit Kushina zusammen sein zu können, vielleicht könnten wir ja etwas machen.«   Naruto folgte ihm, vermied es jedoch, ihm in die Augen zu sehen, da er es nicht mochte, wie sein Vater weitermachte, wie wenn gerade nichts passiert wäre. Minato konnte seinen Wiederwillen offensichtlich spüren, denn er neigte den Kopf und fragte: »Okay, vielleicht schlägst du dann etwas vor?«   Er zuckte nur mit den Achseln.   Minato legte besorgt die Stirn in Falten: »Freust du dich nicht, wieder nach Hause zu gehen? Es muss dort doch Leute gehen, die dich vermissen.«   ›Ich werde dich vermissen‹, dachte Naruto und seufzte bevor er seinen Vater anschaute. »Natürlich bin ich froh«, log er und hasst sich dafür, »aber ich… ich weiß einfach nicht. Ich habe mich daran gewöhnt bei euch zu sein. Ich mag es hier.«   Minato lächelte beruhigend: »Hey, mach nicht so ein deprimiertes Gesicht. Wir haben gerade ein Jutsu umgekehrt von dem ich gedacht hatte, ich würde es nie vollendet sehen. Du solltest stolz sein.«   »Ja, wie auch immer.«   »Was ist das Problem Naruto?«, fragte er schließlich und der Teenager schaute ihn mit einem säuerlichen Ausdruck an — sollte er nicht wissen, was das Problem ist? Vor allem er sollte wissen, dass sie das Ende der Straße erreicht hatten, die sie gemeinsam gehen konnten. Wie würde es sich anfühlen weiterhin Seite an Seite zu gehen. Wie würde es sich anfühlen Vater und Sohn zu sein? Was musste er tun, damit sie endlich das waren was sie sein sollten — eine Familie? Damit er endlich diese Gottverdammte Wand niederreißen konnte, das Glas zwischen ihnen zerbrechen konnte; er ballte seine Faust und öffnete den Mund, überwältigt von dem Verlangen das auszusprechen, was ihn nun schon so lange belastete: »Minato, ich muss dir wirklich erzählen—«   Minatos Ausdruck veränderte sich in dem Moment, in dem der jüngere zu sprechen begann, doch er lies es sich nicht anmerken: »Naruto, was habe ich dir gesagt im Bezug zu jeglicher Information aus der Zukunft? Sei vorsichtig über was du sprichst.«   Der Junge schnaufte: »Ich weiß! Ich weiß und ich habe es verstanden, aber — aber bitte, hör mir zu!«   Der Hokage fixierte seinen Sohn mit seinen azurfarbenen Augen, wie wenn er direkt in sein Herz sehen konnte. Er sah aus, wie wenn er alles wissen würde und vielleicht wusste er wirklich alles, was sein Sohn ihm sagen wollte, denn er war immerhin sein Vater und sollte am besten wissen was es Naruto bedeuten würde ›Mein Sohn‹ genannt zu werden.   »Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt, als es darum ging, die Zukunft zu verändern, oder nicht?«   »W-was?«, stotterte er und schüttelte den Kopf, »Nein! Nein, du verstehst es nicht, ich muss dir nur etwas erzählen, etwas wirklich wichtiges!«   Minato schaute drein, wie wenn er Naruto mit seinem Blick aus einem Raum ausschließen würde: »Es tut mir leid… aber ich will es nicht hören.«   »Was?«, keuchte Naruto und lachte dann humorlos — meinte er es ernst? Wirklich?, »Du kannst doch nicht—«   Minato seufzte ein wenig: »Wenn du in meiner Position wärst, würdest du es auch nicht hören wollen, richtig?«   »Und wenn du in meiner Position wärst, würdest du es sagen wollen«, grunzte er schon fast und fand es zunehmend schwerer seine Wut zu kontrollieren, »Komm schon. Es ist nicht so, als wäre es noch ein großes Geheimnis!«   »Wenn dem so ist, dann kannst du es auch einfach für dich behalten«, antwortete er und Naruto fragte sich, wie er es fertig brachte seine Stimme so gottverdammt ruhig zu halten während er wütend war; mehr noch, warum fühlte er sich nicht so wütend, wie er angesichts der Worte seines Vaters sein sollte.   »Bitte respektiere das Naruto.«   »Bullshit«, grollte er, »Was ist—«   »Naruto hör auf, bitte«, schnitt Minato ihn ab und beendete die Diskussion, »Hör zu, ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst und ich will dich nicht belehren, ich will nur, dass du es verstehst. Glaub nicht, dass es für mich einfacher wäre— glaub nicht, es wäre für irgendjemand für uns einfach, doch die Situation ist so, wie sie ist. Wir müssen es akzeptieren.«   Er nickte wortlos. Er schaute seinen Vater an und hatte das Gefühl, dass er seine Worte auch nur noch als ausrede benutzte und inzwischen war sich Naruto nicht sicher was schlimmer war; zu wissen was passieren würde oder vorzugeben, dass alles gut ausgehen würde. Beides fühlte sich so schmerzhaft an, mehr als je zuvor.   Naruto wandte den Blick von seinem Vater und versuchte das Schicksal, welches sie erwartete zu ignorieren, ignorierte was er gesagt hatte und wünschte sich, er hätte dieses gottverdammte Jutsu nie vollendet. Warum fühlte es sich dann an, wie wenn es das beste wäre, was ihm je widerfahren war?   Als sein Vater eine Hand auf seine Schulter legte, schreckte Naruto aus seinen Gedanken auf und wandte ihm seinen Kopf zu. Er konnte ein Lächeln auf seinem Gesicht sehen, das mehr sagte, als Worte es je könnten. Es zeigte sowohl die pure Freude seinen Sohn getroffen zu haben als auch den rohen Schmerz den er, ob ihres Schicksals spürte, es jedoch vor Naruto nicht zeigen wollte. Seine Stimme war sanft als er sagte: »Komm schon. Gehen wir nach Hause.«   Den gesamten Rückweg über blieb Minatos Hand auf Narutos Schulter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)