Kinder des Todes von Schnuckelpunk (Ein Funken Hoffnung) ================================================================================ Kapitel 1: Spinners End ----------------------- Ein Feuer prasselte im Kamin. Ein Mann mit schulterlangen schwarzen Haaren und einem ebenso dunklen Umhang saß in einem ledernen Sessel. In seinen bleichen Händen hielt er eine Rolle Pergament, von dem er Fragen ablass. »Was ist ein Bezoar? Und wofür wird er verwendet?«, fragte er mit schnarrender Stimme. Das Mädchen, das vor seinem Sessel im Schatten auf einem großen Kissen saß, hob nicht einmal den Kopf, sondern kämmte weiter die Haare ihrer Puppe. »Ein sogenannter Bezoarstein ist eine Zusammenballung von unverdaulichen Pflanzenfasern und Haaren im Magen einer Ziege. Er wirkt gegen Vergiftungen, ausgenommen derer, die von sogenannten schwarzen Tränken hervorgerufen werden. Bezoar ist vom persischen »padzahr« abgeleitet, was Gegengift bedeutet.«, murmelte das Mädchen und erntete dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. »Sprich ordentlich! «, wies er sie harsch an, »Wenn du vor dem dunklen Lord stehst, wagst du es auch nicht zu nuscheln. « »Verzeihung, Sir.« Sie legte die Puppe beiseite, erhob sich, strich den Umhang glatt. Sie nahm Haltung an und wiederholte ihre Worte laut und deutlich. Dabei klang sie so viel älter als sechs. »Gut.«, sagte er leise. In diesem Augenblick klopfte es an der Türe. Der schwarzhaarige Mann zuckte zusammen. »Du bleibst hier.« »Aber, Sir.« »Dies war ein Befehl.« Er ging durch den Flur des dunklen Anwesens. Der Geschmack der bösen Vorahnung legte sich auf seine Zunge. Er schluckte, doch wurde er ihn nicht los. Als er die Türe öffnete, erstarrte er. Diese Person hatte hier nichts zu suchen. »Sie sind tot. Ich habe den Lichtblitz gesehen! Aber der dunkle Lord ist verschwunden!« Lucius Malfoy wirkte fahrig und aufgeregt. »Er hat Lilly und« Alles hinter Lilly hörte er nicht mehr. Er schlug die Türe vor der Nase des Todessers zu und ließ sich an dem Holz herab sinken. Er hatte doch alles getan, um es zu verhindern... »Sir...?« Es war das leise Stimmchen des Mädchens. Doch wies er sie mit einer Handbewegung an, gefälligst zu verschwinden. Lilly war tot. Er hätte es verhindern können, wenn er… »Sir...«, sie musste näher getreten sein und eine kleine Hand legte sich an seine Wange. Severus Snape konnte nicht anders, als sie schluchzend an sich zu ziehen. Tiefe Trauer und Bestürzung wüteten ihn ihm. Die Welt, in der er lebte, war nun deutlich dunkler geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)