Eine Seefahrt, die ist lustig... von CookiesWorld ================================================================================ Kapitel 3: Die Ruhe selbst -------------------------- 3. Die Ruhe selbst „Woah! Das ist ja sooooo riesig!“, rief die kleine Hotaru mit einem Strahlen in den Augen. „So etwas großes habe ich ja noch nie gesehen!“, fügte sie hinzu und sprang wie ein Flummi am Dock umher. 

Die Familie war nach langer Autofahrt am Hafen eingetroffen. Schon vom Parkplatz aus hatte man das Kreuzfahrtschiff sehen können! 
Makoto und Mina selbst waren noch K.O. von der Fahrt, wohingegen ihre Kinder nur so vor Energie strotzten. Die hatten nämlich wie durch ein Wunder die ganze Zeit geschlafen. Nicht einmal die Eltern konnten sich erklären, wie da möglich gewesen war! Madame Nervenkillerin und Mister Hyperaktiv waren normalerweise die Art von Kindern, die auch mit nur wenigen Stunden Schlaf ohne Probleme hellwach sein konnten. Jetzt wo sie aber ganze 4 Stunden geschlafen hatten, mutierten sie zu reinen Raketen, die vor Vorfreude kaum zu halten waren. 

Mittlerweile wurden ihnen die Koffer abgenommen und es wurde nur noch darauf gewartet, dass sie endlich an Board konnten. Sota, der sich auf Minas Arm befand, verspürte scheinbar das dringende Bedürfnis mit seiner Schwester umherzuhüpfen. Er versuchte, sich ständig aus dem Arm seiner Mutter zu winden. Die ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielt ihn schließlich vor sich. 
„Mein lieber, kleiner Sota. Ich weiß, dass du gern mit deiner großen Schwester spielen möchtest. Da du aber leider noch nicht in Papas Schwimmkurs warst, kann ich dir leider auch nicht die Lizenz zum Spielen am Wasser erteilen. Außerdem kannst du, falls du es vergessen hast, nicht einmal richtig laufen. Also lassen wir das lieber, okay?“ Das Glucksen des Angesprochenen verstummte, aber ihr Mann kicherte sich neben ihr ins Fäustchen. „Hey! Was ist denn daran so witzig? Ich versuche nur unserem Sohn beizubringen, dass er ein wenig zu unerfahren mit Wasser ist, um an einem Dock zu spielen.“, fragte Mina ihren Mann irritiert. „Nichts, nichts!“, prustete der vor sich hin. „Ich finde es einfach nur süß, wie du ihm das erklärst. Es ist einfach niedlich!“ Ehe sie darauf reagieren konnte, schalte eine Stimme durch die Umgebung:

„Sehr geehrte Damen und Herren an Dock 11, Ihr Schiff ist jetzt bereit. Wir bitten Sie, sich in der Eingangszone zu versammeln!“ Als die Ansage verklungen war, rannte Hotaru sofort zu ihren Eltern. 
„Geht es jetzt los? Gehts es jetzt endlich los?“, fragte sie ganz aufgeregt. Dabei hüpfte sie ungeduldig von einem Bein aufs andere. Makoto wuschelte seiner Tochter durch die Haare und antwortete ruhig: „Ja, meine Maus. Wir können gleich aufs Schiff.“ Ein Grinsen, welches von einem Ohr zum nächsten reichte, machte sich in Hotarus Gesicht breit. Bevor dies in einer erneuten Energieattacke endete und Hotaru, wie von der Tarantel gestochen, über das ganze Dock rennen würde, richtete ihr Vater erneut das Wort an sie. 
„Zuerst müssen wir aber zur Eingangszone. Da werden unsere Tickets und Reisepässe noch einmal überprüft. Das kann noch etwas dauern. Sei nicht traurig, okay?“ Man sah Hotaru die Enttäuschung sofort an: Das Grinsen wurde kleiner und sie antwortete mit etwas gesenktem Kopf. 
„Ich bin nicht traurig, aber ich kann einfach nicht mehr warten!“ Im Laufe dieses Satzes nahm ihre Vorfreude wieder akut zu und konnte nur unterbrochen werden, indem ein Wunder passieren würde. Ohne es zu ahnen, passierte dieses Wunder sogleich. 

„Hotaru, möchtest du einen Keks?“, fragte nun Mina ihre Tochter. Letztere drehte sich blitzschnell zu ihrer Mutter, nickte wild und meinte mit leuchtenden Augen:

„Ja, klar!“
 Mina gab ihr einen Keks und Hotaru war zufrieden. 
„Danke, Mama!“, nuschelte das Mädchen, da sie sich den Keks bereits in den Mund gesteckt hatte. 
„Bitte, mein Schatz.“ Kekse - Das Wundermittel schlecht hin! Sie bringen jedes Kind sofort zum Schweigen und lenken es ab! Energieattacke erfolgreich abgewendet! „Wir sollten jetzt aber wirklich zur Eingangszone. Schließlich sind wir nicht die Einzigen, die auf das Schiff wollen.“, warf Makoto nun in die Runde. Seine Frau stimmte ihm zu und suchte die Eingangszone auf dem Geländeplan. 
„Ja, hier ist es.“, stellte sie schnell fest und zeigte ihrem Mann den Plan. 
„Na dann, auf geht´s!“, Alle vier hatten sich daraufhin in Bewegung gesetzt und sich ihren Weg zur Eingangszone gebahnt. Naja, alle drei - Sota hatte immerhin die Gesellschaft der Mama-Taxen zur Verfügung. Er hatte sich zudem von der Ermahnung seiner Mutter erholt, was man daran merkte, dass er wieder fröhlich vor sich hin gluckste. Als sie im besagten Bereich ankamen, traf sie fast der Schlag. Gefühlte 10000 Mensch standen bereits in der Schlage, wobei alle sich fragten, wo diese ganzen Menschen vorher gewesen waren. Das Dock war schließlich fast menschenleer gewesen. Sollte sich die Theorie mit Außerirdischen doch bewahrheitet haben? Waren all diese Menschen heimlich von ihrem Mutterschiff abgesetzt worden? Bevor die Familie weiter darüber nachdachte, stellten sie sich in die Schlange. Die Eingangszone teilte sich in zwei Bereiche auf. Zuerst stellt man sich einfach an und auf halber Strecke wurden die Tickets kontrolliert. Dann musste man sich erneut anstellen, damit dann kurz vor Schluss die Reisepässe mit den Tickets abgeglichen werden konnte. Ja, das Prinzip war etwas doppelt-gemoppelt. Aber so lange es funktionierte, wollte man nichts gesagt haben. Im ersten Bereich ging alles relativ schnell - Ticket zeigen und weiter. Deshalb gelangte auch die Familie schnell zur Ticketkontrolle. Makoto gab dem Kontrolleur die Tickets. Dieser beäugte Hotaru und Sota genau. 

„Wie alt ist Ihr Sohn?“, fragte er schließlich. „Er ist jetzt eineinhalb.“, beantwortete der Vater die Frage wahrheitsgemäß. 
„Dann hier entlang, bitte.“ 
Der Kontrolleur machte einen Schritt zur Seite, um hinter ihm die Absperrung zu öffnen. Ohne zu wissen, was jetzt passieren sollte, folgten sie ihm einfach. Scheinbar durften momentan nur sie diesen Gang benutzen. Nach ein paar Metern kam ihnen ein weiterer Kontrolleur entgegen, der wohl den Platz des anderen einnehmen sollte. Haben wir irgendwas falsch gemacht? Darf Sota eigentlich noch gar nicht an Board? Zum Himmel, was ist hier los? 

Tausende Fragen schossen sowohl Mina als auch Makoto durch den Kopf, auf die sie Antworten wollten. Jetzt! Sie stoppten schließlich bei einem Schalter, an dem die Reisepässe kontrolliert wurden. Der Mann, der die ganze Zeit vor ihnen gelaufen war, besprach etwas mit einer Frau, die an diesem Schalter saß. Was es war, das wussten sie nicht. „Guten Tag. Dürfte ich bitte Ihre Reisepässe sehen?“, wandte sich die Frau nun freundlich an die Eltern. Wieder übernahm Makoto und gab der Frau, was sie verlangte. Die Ungewissheit hing bedrückend in der Luft. Auch Hotaru schaute gespannt zu der Kontrolleurin. Momentan wirkte es nicht so, als ob sie heute noch aufs Schiff kommen würden. Konzentriert schaute sich die Frau die Reisepässe an. Das dauerte gefühlt ewig. Nach 5 langen Minuten drehte sich die Frau wieder zu den Eltern. 
„Alles okay, Sie dürfen das Schiff jetzt betreten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt.“, sagte diese nun. Häh, was? Wie bitte? 

Makoto kam sich etwas dumm vor und fragte schließlich: „Könnten Sie uns vorher bitte erklären, wieso Ihr Kollege uns aus der Schlange geholt hat?“ 
„Aber natürlich!“, antwortete diese schmunzelnd. „Speziell für Familien mit Kleinkindern bieten wir an, dass diese bei der Kontrolle Vorrang haben. So bleibt sowohl den Kindern als auch den Eltern eine Menge Stress erspart.“ „Achso. Wir dachten uns schon sonst was! Danke!“, entgegnete Makoto jetzt wieder mit einem Lächeln auf den Lippen. „Sehr gern! Ich wünsche Ihnen eine schöne Reise!“ Mit diesem Satz machten sich die vier auf den Weg. Auf den letzten 20 Metern zum Schiff hatten sich links und rechts Besatzungsmitglieder aufgestellt. Das war wohl die „angemessene Begrüßung“, von der im Katalog die Rede war. Der Familie war die Freude ins Gesicht geschrieben. Auf den Gesichtern aller lag ein Lächeln. 
Mit diesem Lächeln und Herzklopfen taten sie einen Schritt nach dem anderen. Ihrem Urlaub - ihrem größten Wunsch immer weiter entgegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)