Beste Freunde für immer oder doch nicht ? von Zehandros ================================================================================ Kapitel 27: Die Party --------------------- Die beiden machten sich auf den Weg zu Karis Klassenkameradin. Zwar wäre es mit Takerus Mietwagen schneller gegangen, aber da dieser nicht wusste ob er auf der Party etwas Alkoholisches trinken würde, hatte er auf diese Alternative verzichtet und fuhren stattdessen mit Bus und Bahn. Nach einer Warte- und Fahrtzeit von 45 min waren beide beim Anwesen von Karis Klassenkameradin angekommen, wo die Party steigen sollten. Bevor sie rein gingen, sprach T.K. noch zu Kari. Takerus Sicht: „Kari tu mir bitte einen Gefallen, nenne mich hier bitte einfach nur T.K oder für dich halt Keru. Ich weiß es hört sich doof an, aber es muss keiner wissen dass ich ein Autor bin der gerade mit seinem Buch etwas Erfolg hat, ja?“ fragte ich sie bittend. Sie schaute mich an und antwortete „Ich werde es versuchen, versprochen“ bevor sie mich anlächelte, nach meinem Arm griff und sich einhakte. Noch bevor ich etwas sagen konnte drückte sie auch schon auf die Klingel. Kurz darauf wurde das Tor von einer jungen Frau geöffnet. Karis Sicht: „Sou, guten Abend.“ begrüßte ich meine Klassenkameradin, die vor uns in der Tür stand. „Kari, du bist also wirklich gekommen. Wenn hast du da mit gebracht?” grüßte Sou zurück während sie T.K musterte. „Das ist T.K. ein alter Schulfreund von mir der gerade zu Besuch hier in Tokio ist. Ich hoffe es ist okay dass ich ihn mitgebracht habe?“ stellte ich meinen Begleiter vor. „Um so mehr Leute da sind, um so besser die Stimmung hoffe ich. Dann kommt mal rein. Getränke und Essen gibt es an den Tischen die hier auf dem Gelände stehen und den Rest werdet ihr schon finden.“ erklärte sie uns noch kurz während sie uns zu den anderen Gästen begleitete. Dort tauchte sie auch gleich wieder unter, sodass schnell nichts mehr von ihr zu sehen war. Hier wurde mir auch klar, dass es schon länger keine reine Klassenfeier mehr war, denn hier waren Leuten aus allen Jahrgängen und Klassen, gut und gern waren das schon 80 bis 100 Leute. Dritte Sicht. Nachdem Kari und T.K sich etwas zum Trinken geholt hatten, setzten sie sich gemeinsam in eine Ecke und unterhielten sich weiter. Die Musik die lief war in einem recht angenehmen Lautstärkepegel, sodass man sich auch leise unterhalten konnte. Nach einer Weile tauchten aber einige Mädchen auf die Kari kannte und von denen sie auch gleich entführt wurde. T.K blieb an dem Platz, an dem er mit Kari gesessen hatte. Karis Sicht: „Komm schon Kari, erzähl uns mal wie du es geschafft hast den Sänger von „Dark and Light“ dazu bekommen hast, dass du für die Band im Fernsehen singen durftest.“ „Oder wer der Kerl gewesen ist, der mit dir diese Tanznummer gemacht hat. Die war der Hammer! Wie lange habt ihr die bitte geübt?“ „ Warum hast du uns nie erzählt, dass du singen kanns? Das war voll der Wahnsinn! Kannst du nicht nachher nochmal was singen?“ Ein wahrer Hagel an Fragen prasselte von den Mädchen auf mich ein, die mich vorhin von T.K entführt hatten. „STOPP Mädels! Einmal kurz Ruhe und eine Frage nach der anderen, ja?“ versuchte ich Aufmerksamkeit zu bekommen und zu meiner Verwunderung waren sie auch gleich ruhig. Jetzt sah ich auch, dass um mich herum eine Traube von 12 Mädchen saß, die mich alle fragend ansahen. „ Also gut, ich versuche vorne anzufangen, ja? Ich kenne von der Band den Frontsänger persönlich. Wir sind gut befreundet, er ist der beste Freund meines älterne Bruders und auch der Bruder von meinem Freund... besten Freund. Und ich kenne auch seine Freundin, mit der ich gut befreundet bin. Von ihr stammt auch dieses Kleid, welches ich schon bei dem Auftritt anhatte. Ich durfte dort auftreten, weil ich aus der Sicht der Band gut singen konnte und das Lied dazu gedacht war, dass ich mich bei jemanden entschuldigen konnte. Der Kerl ist niemand anderes als mein bester Freund und wir haben nicht einmal für den Tanz geübt, das war so ein Spontanding, das eigentlich nicht geplant war.“ Erstaunt über meine Aussagen wurde ich eine Weile angestarrt nachdem ich ein paar der Fragen beantwortet hatte. Während die Mädels sprachlos dasaßen stand ich schnell auf um mir etwas zu trinken zu besorgen. Ich füllte mir an einem Tisch einen Becher mit Cola und schaute mich kurz nach Takeru um. Nach kurzem Suchen fand ich ihn auch. Er stand bei einer Traube von Jungs mit welchen er sich unterhielt. Da er auch jemanden zum Reden gefunden hatte gesellte ich mich wieder zu den Mädchen. Takerus Sicht: Die Jungs, zu denen ich mich gesellt hatte, waren schon ein Haufen. Sie schienen zwar alle etwas verrückt aber doch recht freundlich. Erst ging es nur um Sport, dann zu meinem Erstaunen kurz um Politik und dann kam das Lieblings-Thema der Jungs, Frauen. Wie durch Zauberhand schauten alle zu der Gruppe an Mädchen. Gespannt fing ich an zu lauschen. Zu meinem Leid wurde über alle Mädchen geredet, nur nicht über jenes, über das ich gerne ein paar Infos gehabt hätte. Gegrade als ich dachte es würde nichts mehr kommen, fing einer der Jungs an „Ach komm, du glaubst wirklich Alika hätte es faustdick hinter den Ohren? Träum weiter. Wenn du eine willst, die dich umhaut, dann nimm diese Kari.“ „Kari? Welche von denen ist denn Kari und weshalb?“ „Kari ist die dort drüben in der Mitte zwischen den ganzen Mädels. Die mit den langen braunen Haaren und diesem krassen Kleid. Du hast doch auch von diesem Musik-Wettbewerb gehört, oder?“ „Wer bitte hat das nicht? Es kam doch ne ordentliche Summe bei raus.“ „Kari war aus meiner Sicht dafür verantwortlich. Der Abend war erst mal mal öde. Ich musste wegen meinen Eltern da mit hin und dann zum Ende tauchte die da plötzlich auf der Bühne auf und zieht die Show des Abends ab. Erst singt sie richtig geil und dann der Tanz. Wenn die auch an andern Orten so ab geht, mein Lieber Scholi, dann haste richtig Spaß mit der.“ „Warum haste sie dir dann nicht an dem Abend geangelt? Du bekommst doch sonst immer jede die du willst.“ „Weil die Kleine nicht auf der Feier danach war. Sie ist mit ihrem Tanzpartner nach der Feier abgehauen. Aber du hast recht, ich geh mir mal kurz meine Bettwärmerin für heute Nacht klären“ grinste er und machte sich auf den Weg. Bevor er ging sagte er noch „ bis später Jungs.“ Leicht geschockt schaute ich dem Kerl hinterher, der sich schon auf den Weg zu den Mädchen gemacht hatte. Würde Kari wirklich auf den Kerl eingehen? Ein kurzer Schmerz in der linken Brust zeigte mir, dass ich etwas dagegen hatte, aber wieso? Gut dachte ich mir, sie ist deine Freundin... Beste Freundin. Du willst und musst sie beschützen Takeru, also geh zu ihr und warne sie wenn der Kerl sich etwas zu trinken holt. Karis Sicht: „... nun ich war dann halt sauer auf ihn weil...“ sprach ich gerade als ich unterbrochen wurde „Ähäm“ etwas verwirrt schaute ich mich nach dem Störenfried um und entdeckte Sengo. Sengo war der wohl begehrteste Junge bei mir auf der Schule. Er war durchtrainiert, freundlich, hatte Eltern mit Geld und viele Freunde. Für gewöhnlich schmachtete ich ihm nach wie alle anderen Mädchen, nur gerade war ich etwas sauer, da er mich unterbrochen hatte. Zu meinem Erstaunen lag sein Blick auf mir, nur auf mir. „Kari? Würdest du vielleicht mit mir etwas trinken?“ fragte er. Erst war ich perplex, er kannte meinen Namen? Er hatte mich noch nie beachtet. Aber gut, wenn ich schon gefragt wurde, dann greif ich einfach mal zu, dachte ich mir. „Warum nicht? Mädels, wir reden später weiter, ja?“ Ich erhob mich und schlängelte mich zu Sengo durch. Wir hatten eine mittlerweile doch größere Sitzgruppe von knapp 20 Mädchen gebildet und ich hatte in der Mitte gesessen. Ich hörte die Mädchen noch leise flüstern und kichern bevor ich mir mit Sengo mir einen neuen Platz suchte. Takerus Sicht: Der Kerl ging wirklich zu ihr und sprach sie an. Als sie tatsächlich aufstand und mit ihm ging spürte ich einen leichten Stich in der Brust. Was war denn das? Um nicht nur doof Rumzustehen fing ich an, etwas herum zu schlendern, behielt dabei aber Kari im Blick. Auf einer größeren Fläche hielt ich an, von hier hatte ich einen guten Blick auf die Beiden. Ich konnte genau sehen, wie der Kerl Kari abfüllte. Er gab ihr aber wirklich nur Alkohol. „Ähm, Entschuldigung?“ Erstaunt schaute ich zu der jungen Frau die mich angesprochen hatte. „Du hast nicht vielleicht Lust zu tanzen oder?“ Jetzt erst merkte ich, dass ich mich auf die Tanzfläche gestellt hatte. „Warum nicht? Einer hübschen Dame schlägt man doch nichts aus“ zwinkerte ich ihr zu. So fingen wir an zu tanzen. Jetzt wurde auch meine Tanzpartnerin mutiger und wir fingen eine nette Unterhaltung an. bei der ich Kari aus den Augen verlor. Karis Sicht: „Sengo ich… Hicks... möschte nix mehr.... trinken“ lallte ich. Der Kerl hatte es geschafft mich fast komplett abzufüllen. Ich hatte ihm einfach nichts abschlagen wollen, aber so im Nachhinein hatte ich es mir anders vorgestellt. Ich hatte immer davon geträumt mal mit ihm reden zu können, aber jetzt war irgendetwas anders. „Asch komm dosch Karli, nosch ein Glasch ja? Dann könnten wir zu mir gelen und unsch noch vergnüschen, was meinscht du?” fragte er genauso blau wie ich. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass ich recht trinkfest war, warum wusste ich auch nicht. „Unsch vergnüschen, mhh?“ Während ich versuchte über seine Worte nachzudenken und was er damit meinen könnte, schaute ich mich um. Mein Blick blieb an der Tanzfläche hängen, wo T.K gerade mit einer jungen sehr hübschen Frau tanzte. Irgendwie gefiel mir das gerade gar nicht. Ich war zwar hakevoll und wusste gerade so gut wie nichts, aber dass mir das nicht gefiel wusste ich. Langsam stand ich auf, ein großer Fehler, alles drehte sich. „Du hascht esch aber eilisch“ gab Sengo von sich und erhob sich schnell. Tja, selbes Problem wie bei mir, nur noch stärker, daher kippte er gleich um. Vor einer Woche wäre ich sofort hingeeilt aber jetzt lag mein Blick felsenfest auf der Tanzfläche, so dass ich es nicht mal realisierte, dass er umkippte. Langsam torkelte ich auf die Tanzfläche zu. Ich hatte sie gerade erreicht als es geschah, ich verlor das Gleichgewicht und stürzte nach vorne... Takerus Sicht: Es war recht angenehm mit Tamari zu tanzen. So hieß die junge Dame, die mich zum Tanzen aufgefordert hatte. Wir tanzten jetzt schon eine Weile. Ich fragte schließlich nach einer kleine Pause, welche sie mir lächelnd gewährte. Ich drehte mich gerade um und sah wie Kari auf die Tanzfläche torkelte. Sofort eilte ich ihr entgegen was schlau gewesen war, denn als ich nur noch zwei Schritte entfernt war verlor sie das Gleichgewicht und stürzte. Mit einem schnellen Schritt nach vorne schaffte ich es noch sie aufzufangen. „Danksche schön“ kam es von ihr während sie noch zu Boden zu schaute. Während ich sie fest hielt schaute ich mich nach dem Kerl um, der sie abgefüllt hatte. Auf den ersten Blick sah ich ihn nicht aber dann sah ich einen Fuß zwischen den Tischen der gerade nach oben stand. „Tamari, da vorne liegt einer besoffen auf dem Boden. Kannst du dich um den kümmern? Ich kümmere mich um die hier.“ Tamari schaute kurz auf und eilte dann auch sofort zu dem Kerl. Kari hatte sich in der Zwischenzeit erhoben und schaute mich an „Keru, isch möschte ausch mit dir tanschen“ gab sie von sich. Kurz musterte ich sie. „Kari, das wird nichts mehr, ich bin müde. Der Weg zu mir ist leider etwas weit, kann ich vielleicht bei dir schlafen?“ fragte ich sie anstatt einer Antwort zu geben. Verwirrt schaute sie mich an, mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Angestrengt schaute sie mich an „Du wilscht jetzt schooooon … gehen“ fragte sie wieder. „Ja ich bin müde, vielleicht begleitest du mich ja auch?“ stellte ich die Gegenfrage. „Isch möschte aber noooooch Tanschen“ protestierte sie. Verdammt, dachte ich mir, ich wollte sie nach Hause bringen bevor sie noch einen Fehler beging, so betrunken wie sie war. „Wie wäre es? Wir gehen zu dir nach Hause und tanzen da dann ganz alleine?“ versuchte ich es noch einmal. „Okay, aber gansch alleine?“ „Ganz alleine!“ bestätigte ich ihr. Ein Blick zu Tamari zeigte mir, dass sie Hilfe bekommen hatte. Laut rief ich dem Trupp um den Kerl am Boden zu „Ich bringe diese hier mal nach Hause, schöne Feier noch“ dann griff ich Kari bei der Hand und zog sie mit mir. Ich schnappte mir schnell unsere Jacken und verschwand mit Kari von der Party. Sicht Dritte Person: Kari und T.K waren schon eine Weile unterwegs. Da die Beiden ihren Bus knapp verpasst hatten und T.K keine Lust auf Warten hatte, beschloss er den Weg mit Kari zu laufen. Schweigend liefen beide nebeneinander bis Kari leise murmelte „Keru? Mir tun die Füße weh“ Durch den Fußmarsch und die frische Luft war sie wieder etwas nüchtern geworden. T.K. gab keine Antwort von sich. Er legte kurz einen Schritt zu und überholte Kari, so dass er vor ihr war. Kari, die die ganze Zeit nur zu Boden geschaut hatte, stolperte vor Schreck und stürzte auf seinen Rücken. T.K, der damit gerechnet hatte, kam ihr entgegen und griff nach ihren Beinen, so dass er sie Huckepack nehmen konnte. Mit Kari auf seinem Rücken fing er wieder an weiter zu laufen. Entspannt legte Kari ihren Kopf auf seiner Schulter ab und genoss die Wärme, die von ihm ausging. Noch halb angetrunken und halb schlafen murmelte sie „ Du Keru?“ „Mhhh“ kam es brummend von ihm zurück „Isch hab disch Lieb“ nuschelte sie während sie sich enger an ihn drückte. Eine Weile herrschte Schweigen, in dem Kari einschlief und so bekam sie nicht mehr mit, wie er ihr antwortete „Ich dich auch Hika, ich dich auch“. Nach diesen Worten trug er sie noch schweigend eine halbe Stunde lang durch die sternenklare Nacht nach zu ihr nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)