Blood Night von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Kämpfe! ------------------ Wie ein blutroter Ball geht die Sonne am wolkenlosen Horizont unter. Die Wolken erstrahlen in den feurigen Farben der Sonne, wo der Himmel wie ein Meer aus den Farben der Flammen betupft ist und die ersten Sterne tauchen in der Abendröte auf. Die Dämmerung bricht heran. Leise säuselt der kühle Wind über die Dächer der kleinen Stadt Sakira. Überall brennt kein einziges Licht. Weder in den Häusern, noch in den Straßen. Die alten Laternen flackern hin und wieder, doch die Dunkelheit in den Straßen gleicht den Tiefen des Meeres. Finster und leer. Nach dem die Sonne verschwunden ist, erhellt der perlen weiße Mond die Kleinstadt. Um die Kleinstatd Sakira befindet sich ein riesiges Waldgebiet, das von geheimnisvollen Gestalten bewohnt ist. Genau. Heute soll eigentlich Halloween gefeiert werden. Die Kinder verkleiden sich als ihr Lieblingsmonster und sammeln fröhlich Süßigkeiten. Doch keine einzige Menschenseele kommt im Dorf vor. Was passiert ist? Das kann ich euch sagen. Vampire. Die erbarmungslosen Kreaturen der Nacht haben die Stadtbewohner angegriffen und bis auf dem letzten Blut ausgesaugt. Ihr glaubt mir nicht? Aber ich schwöre das ist so passiert! Ganz allein habe ich bis jetzt überlebt. Meine Name ist Ryo Grandline und bin 15 Jahre alt. In diesen jungen Jahren bin ich eine temperamentvolle, herzensgute Person. Zu dem bin ich Vollwaise, wohne daher bei meine besten Freundin und lebe auch dort glücklich. Absolut still verstecke ich mich in einer leeren Pferdebox auf dem Reiterhof Goldmähne. Auf dem weichen Stroh sitze ich zusammen gekauert und lausche durch die Stille. Mein Herz hämmert kräftig gegen meinen Brustkorb. Aus meinem Inneren bricht die Angst hervor und das Atmen fällt mir schwer. Alles was ich mitbekomme, ist das Heulen des Windes und das nervöse Verhalten der Pferde, die hilflos in den Boxen herum toben. Anscheint sind ein paar Vampire in der Nähe. Plötzlich ertönt das Quietschen des großen Stahltores aus Holz und Stahl. Verdächtige Schritte schallen durch den Stall, die Pferde treten unruhig gegen ihre Boxtüren und eine kleine Schweißperle kullert über meine heiße Stirn. Ich kann ganz genau hören, wie die Gestalt nach meinen Blut riechen will. Wieder übernimmt die Angst die Oberhand. Meine azurblauen Augen füllen sich mit Tränen. Mit Hoffnung bete ich zum Schicksal und warte angespannt ab, was passieren wird. Nach wenigen Sekunden, die sich wie unendliche Stunden anfühlen, verlassen die Schritte den Stall. Erleichtert atme ich auf. Zum Glück habe ich mich noch schnell mit Pferdeäpfeln eingeseift. Ich weiß, das ist ekelhaft. Doch die Idee hat mir gerade das Leben gerettet. Durch den Gestank können sie nicht mein Blut riechen und außerdem verschonen diese Blutsauger die Tiere. Da brennt auf einmal mein Inneres. Tief in mir drin spüre ich eine unglaubliche Macht. Andauernd befehlt sie mir, dass ich kämpfen soll und nicht auf der Flucht sein. Es fühlt sich so an, als ob ein Feuerinferno in mir herumwirbelt. Schmerzvoll atme ich heiße Luft ein, die meine Lungen fast zum Platzen bringen. Mit aller Kraft versuche ich mich zusammenzureißen. Als die Luft rein ist, öffne ich vorsichtig die Boxtür und schaue aufmerksam nach links und rechts. Keine verdächtigen Geräusche oder Aktionen. Wie eine Katze auf Jagd schleiche ich mich zur Stalltür und gucke angstvoll aus. Nichts als die Dunkelheit. Die Wolken schweben wie dunkle Schatten über die Häuser. Ein schwacher Windhauch bläst durch die hohen Baumkronen, dabei tanzen die Äste in dem Rhythmus des Windes und hören sich wie das Rauschen des Meeres an. Soll ich gehen oder nicht? Diese Fragen stelle ich mir immer andauernd. Schon wieder herrscht im meinen Herzen ein starker Druck. Reflexartig greife ich mit meiner Hand an meiner Brust und muss schnell atmen. Kurz kommt aus meinen Mund ein schmerzvolles Husten. Ein großer Fehler! Plötzlich tauchen aus der Finsternis die blutrünstigen Feinde auf. Das Blut in meinen Adern erfriert nicht, sondern erhöht sein Tempo, worauf ich ein bitteres Gefühl bekomme. Angst. Wut. Verzweiflung. Ich glaube ich fange an, aufzugeben. Kein Funken Hoffnung gibt mir die Kraft weiter zu leben. Augenblicklich bemerke ich, dass die Vampire orientierungslos nach mir suchen. Sie haben mich doch nicht entdeckt, nur meine Nähe. Leider sitze ich in der Falle. Immer mehr Vampire kommen her und suchen nach mir. "Bitte lasst mich gehen, ich will noch nicht sterben ," schreit eine verängstigte Stimme. Meine Augen werden tellergroß. Ein schlanker Vampir mit pechschwarzen Haar und giftgrünen leeren Augen schleppt ein junges Mädchen mit. Es ist meine beste Freundin Akane Teno. Der Vampir zerrt wild an ihren blonden langen Haar. Ihre Karamell braunen Augen strahlen Furcht und Verzweiflung aus. Sie wird einige Meter vor die Stalltür geworfen. "Argh ," stöhnt Akane schmerzhaft auf. Mittler weise zittere ich am ganzen Körper. Nicht mal einen Zentimeter kann ich mich rühren, da ich wie zu Stein erstarrt bin. Sogar meine Augen zucken wild herum. Langsam hebt Akane ihren Kopf und blickt in meiner Richtung, wo ich ihre erschreckten Seelenspiegel sehen kann. Mühevoll zwingt sie sich ein Lächeln auf und flüstert: "Bleib lieber da Ryo. Sie denken, dass ich die letzte Überleben hier bin. Also warte ab, bis diese Mörder verschwunden sind. Wenigsten kannst du überleben, meine beste Freundin." Kurz darauf wird sie am Haar gezogen und sieht in zwei blutroten Augen. "Sag mal Kleine, sind hier noch irgendwo welche Menschen?" fragt der hinterlistige Vampir nach. Ein fieses kaltes Grinsen breitet sich auf seine Lippen aus. Akane faucht ihn feindselig an: "Damit ihr noch mehr meiner Freunde umbringen könnt? Niemals ihr herzlosen Monster." Frech spuckt das Mädchen ihm ins Gesicht. Oh nein! Er wird sie umbringen und ich kann nichts tun. Plötzlich sticht etwas durch mein aufgeregtes Herz. Leise keuche ich auf. Ich schaue nach, aber keine Wunde mit Blut ist in Sicht. Der Druck in mir verstärkt sich von Sekunde zu Sekunde. "Steh da nicht wie ein angsterfülltes Häschen in der Ecke, rette deine Freundin und bekämpfe die Kreaturen der Nacht, Ryo", keift wieder diese angestürmte Stimme mich an. Mein verzweifelter Blick verändert sich zu einer schwungvollen Entschlossenheit. Um mich erscheint eine meerblaue Aura, die Lebenskraft und Hoffnung spendet. Gerade will der Vampir Akane aussaugen, da öffne ich gewaltsam das Stalltür und bewege mich in hoher Geschwindigkeit zum Feind. Ich balle meine Hand zu einer Faust, wo ich instinktiv mehr Energie konzentriere und schlage mit voller Wucht auf den überraschten Vampir ein. Er wird ca. 30 Meter weg geschleudert. Die anderen Blutsauger sehen mich mit verdutzten und wütenden Blicken an. "R ... Ryo was machst du da?" stellt sie erschöpft die Frage, bis sie ihre Augen weit öffnet. Mich umhüllt diesmal eine Aura in einem kraftvollen Rotton. Auf meinen Armen sind nachtschwarze Muster zu sehen, wie Flammen. Ich hebe meinen Kopf hoch und schaue die Vampire mit feuerroten Seelenspiegeln an. Mit einem zornigen, aber auch hoffnungsvollen Blick durchbohre ich ihre verdorbenen Seelen. Mein Gefühl verdichtet sich mehr auf die innere Macht in mir. Als würden mich tausend Sonnen durchströmen und das Licht der Sterne meinen Körper heilen. Der Schmerz in einem Herzen löst sich wie Rauch auf. Von dem Leid befreit, empfinde ich Freiheit. Zumindest nicht meine Freiheit, sondern die Macht in mir. Soll ich Angst haben, oder mit Mut diese Macht entfesseln? "Du brauchst keine Furcht zu haben, Ryo", spricht die Macht sanft zu mir. Ich möchte wissen: "Wer oder was bist du?" "Ich bin dein Instinkt, der dich beschützen und hüten will, Ryo." Erstaunt über die angenehme Wärme in meinem Herzen stimme ich vertraulich zu und gebe mich meinen wahren Instinkt hin. Entschlossenheit lodern in meinen Seelenspiegel. "Ihr verdammten Dämonen der Nacht hat meine Heimat angegriffen und meine beste Freundin weh getan. Dafür werdet ihr bezahlen!" Langsam verschwindet mein Körper in der feuerroten Aura. Verwundert guckt Akane mit großen Augen. Die Aura wirkt in diesen Moment so lebendig und formt sich zu einer bestimmt Gestalt. Die Gestalt eines Drachen. Nachdem die Drachenform vollkommen ist, verblasst die Aura Sekundenschnelle. Hellblaue gepanzerte Schuppen bedecken meine Reptilienhaut, scharfe gebogene Krallen und messerscharfe Zähne dienen zu meiner Verteidigung und meine Augen sind scharlachrot gefärbt. Stolz strecke ich meine 15 Meter langen Flügeln aus und brülle die Vampire mit einem ohrenbetäubenden Fauchen an. Selbst die Fensterscheiben zerbrechen dabei. In meinen Rachen bildet sich eine unglaubliche Hitze. Ich öffne mein Maul und Funken sprühen heraus, dabei bildet sich eine Feuerkugel. Die Vampire ahnen, was ich vorhabe und greifen schnell an. Jedoch reagiere ich schneller und speie Feuer auf die Ziele. Schreie ertönen und die Vampire fallen alle zu Staub. Hinter mir tauchen plötzlich weitere Vampire auf. Doch ich strecke meinen Schwanz hoch, wo sich die Schuppen nach oben strecken. Als ich meinen Schwanz zu den Blutsaugern schleudere, benutze ich diese Schuppen als Wurfmesser. Geschickt treffe ich alle Angreifer, die durch das Gift meiner Schuppenpfeile in Rauch verdampfen. Mit meinen guten Geruchssinn schnüffle ich nach weiteren Vampiren. Keine Spur. Da die Feinde vernichtet wurden, verwandle ich mich wieder in meine menschliche Gestalt zurück. "Ich ... ich habe sie alle besiegt, AKANE!" Ich drehe mich um und renne zu ihr. Statt panisch zu sein, freut sie sich, mich zu sehen. "Ryo, ist alles in Ordnung?" weint Akane etwas heiter. Ich nicke leicht. Wir umarmen uns fest. Gleichzeit fließen uns Tränen aus den Augenwinkeln. Zwar haben wir überlebt, doch die anderen sind nicht mehr im Reich der Lebenden. Das erfüllt mein Herz mit Kummer. "Du hast bestimmt viele Fragen, Ryo", meint mein Dracheninstinkt. "Ja, das habe ich. Warum kann ich mich in einen Drachen verwandeln?" frage ich in Gedanken. "Du bist doch ohne Eltern aufgewachsen, deine Mutter war ein Mensch und dein Vater ein reinrassiger Drache. Weil in dir Drachenblut fließt, besitzt du auch die Kraft eines Drachens und seinen ausgeprägten Instinkt. Nämlich mich. Eigentlich kommen erst die Drachenkräfte am 18. Geburtstag, doch in deinem Fall musste ich sie früher erwecken", erklärt mein Instinkt. Mir entkommen wieder Tränen aus meinen Seelenspiegeln und ich muss laut weinen. Endlich weiß ich, vorher ich stamme, doch meine Familie ist nicht mal hier. Leider tot. Ich wünsche mir sehnlich: "Ich wünsche mir von ganzen Herz, dass alles so wieder ist, wie es mal war. Gib mir meine Freunde, Familie und Heimat zurück." Augenblicklich erscheint ein kreisförmiges Symbol unter uns. Weiß schimmernd gibt es eine starke Atmosphäre aus. "Was ist das?" fragt sich Akane. "Weiße Magie, die Magie des Lebens ," beantwortet mein Instinkt. Allmählich werden unsere Augen schwer und wir fallen in einen tiefen Schlaf. Schnell öffne ich meine Augen und schaue mich um. In meinem Bett liege ich gespannt da. "Warum bin auf einmal in meinem Bett, was ist eigentlich passiert?" Ich stehe auf und sehe zum Fenster raus. "Das gibt es doch nicht, sie ... sie sind alle am Leben, wie ist das möglich?" Verwirrt schüttle ich meinen Kopf. Draußen ist es dunkel und die Kinder laufen mit ihren Halloween Kostüme herum. Fröhlich lachen die Kleinen und sammeln mit gierigen Blicken süße Beute. Dabei muss ich lächeln. "Die weiße Magie hat dir deine Wunsch erfüllt. Diese seltene mächtige Magie hast du von deinem Vater geerbt, Ryo", spricht auf einmal mein Instinkt zu mir. Ich danke ihm herzlich und atme tief ein und aus. "Hallo Ryo." Ich drehe mich um und erschrecke mich zu Tode. Unbewusst schmeiße ich meine Mangas auf meine beste Freundin Akane, die sich zu Halloween als Vampir verkleidet hat. Sie hat nicht mal die Chance auszuweichen und fällt zu Boden. "Aua, was sollte das, Ryo?" schmollt die Blondhaarige. Sofort höre ich auf. Peinlich gerührt streift ein Rotschimmer über mein Gesicht. "Oh das tut mir leid, Akane. Du hast mich so sehr erschreckt... hähä...", sage ich beschämt. Ich gebe ihr meine Hand und ziehe sie hoch. Auf der Stelle lachen wir beide herzhaft. Froh kommentiere ich ihr Kostüm: "Ich habe dich für einen echten Vampir gehalten. Erinnerst du dich noch an diese Blutsauger, die unser Dorf überfallen ha... ", unterbreche ich mich selbst. Akane sieht mich verwirrt an und schüttelt den Kopf. Dann habe ich es verstanden. Ihr Gedächtnis wurde gelöscht und kann sich nicht mehr daran erinnern. Ein Lächeln huscht über meine Lippen. "Wollen wir nun auf Süßigkeitenjagd gehen?" jammert Akane ungeduldig. Ich nicke schnell. Zu Halloween habe ich ein Drachenkostüm gewählt. Somit gehen wir auf die Jagd nach Süßigkeiten. Happy Halloween! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)