Der Vogel aus Sand und Wolken von wilnaah ================================================================================ Kapitel 17: Mission in den Wolken --------------------------------- In den Bergen - Kumogakure, 11.11. Die Luft war feucht und ein dichter Nebel hing über Yugitos Kopf. Es war kühl und bei jedem Atemzug würde man den Dunst sehen können, wenn der Nebel nicht so stark wäre. Der Sommer war schon längst vorbei. Yugito konnte kaum etwas sehen, daher versuchte sie sich nur auf die Geräusche um sie herum zu konzentrieren. Hinter sich konnte sie die Schritte ihrer Teamkameraden hören. Sie blickte kurz die beiden dunkelhäutigeren hinter sich an und allen dreien war bewusst, in welche Richtung sie gehen wollten. Sie waren auf einem Berg, nicht weit von Kumogakure entfernt. Es waren nur zwei Stunden, bis sie ihr Dorf wieder erreichen würden, sollte ihnen nichts dazwischen kommen. Steil ging es hinab und zwischen den paar widerspenstigen Bäumen die aus dem steinigen Boden sprießen versuchte Yugito so geschickt wie möglich ohne hinzufallen, den Hang hinabzusteigen. Neben ihr versuchte ihre Teamkollegin das gleiche, stellte sich aber um einiges weniger geschickt an und rutschte auf einen der wackeligen Steine aus. Yugito keuchte auf und packte ihre Hand. „Mabui!“, murmelte sie, leise. Sie hatte nicht vergessen, dass sie leise sein mussten, da der Feind hier überall lauern konnte. Mabui gab ein angestrengtes stöhnen von sich, hatte sich aber schnell wieder auf den Beinen und hielt sich an einem dünnen Baum fest. „Man kann nicht mal mit Chakra in den Füßen, sich richtig festhalten hier. Die Steine sind einfach zu lose“, kam es von dem Mann in ihrem Team. Darui. Ein seufzten kam von Mabui und Yugito grinste kurz. „Genieße es mit uns noch ein bisschen Mabui. Bevor du noch wirklich komplett die Assistentin des Raikage wirst. Du bist schon selten genug auf richtigen Missionen.“ „Als Assistentin auszuhelfen für Raikage-sama hat einen ganz eigenen Rang. Es ist auch schwierig genug…“, murmelte Mabui leise, während sie versuchte vorsichtiger weiter den Hang hinab zu steigen. Stille. Es war eine unheimliche Stille, die sich über sie gelegt hatte, während sie ihre Wanderung nach unten fortsetzten. Verfolgte sie denn wirklich keiner? Yugito umklammerte ihre Tasche fester, in der die Schriftrollen waren, die sie von den Kriminellen Ninjas besorgt hatten. Sie hätte ihr Leben darauf verwettet, dass die Nukenin ihnen bereits auf der Lauer lagen, doch da war nichts. Des Öfteren sah sie zu Mabui hinüber, die kein anderes Chakra spüren konnte. Als sie weiter den Berg hinabstiegen wurde auch der Nebel weniger dichter. Etwas, dass für sie sowohl Nachteile, als auch Vorteile hatte. Das Team zog sich weiter zurück zwischen den Bäumen, die es nun nicht mehr nur vereinzelt gab. Bald hatten sie sogar den Wald erreicht und es wurde flacher. „Mabui?“, fragte Yugito knapp nach. Diese schüttelte den Kopf. Noch immer konnte sie kein Chakra von anderen spüren. „Nein, Moment!“, rief Mabui plötzlich auf und drehte sich um. Yugito und Darui reagierten im selben Moment. Die Feinde konnten sehen, dass man sie entdeckt hatte, daher griffen sie auch gleich an. Im nächsten Moment kam ein Luftstrom über sie, der die Bäume bereits aus dem Boden riss. Yugito formte gleich Fingerzeichen und hielt mit einem Katon-Jutsu dagegen. Das Team verteilte sich im Wald. Mabui und Yugito sprangen auf einen Baum, während Darui am Boden blieb und sich auf einen direkten Kampf bereitmachte. „Es sind zwei“, meinte Mabui, nachdem sie kurz inne gehalten hatte. „Zwei und sie greifen uns trotzdem an? Die werden es bereuen“, murmelte Yugito selbstsicher und mit einem kleinen Grinsen. „Bleib hinten, Mabui.“ Yugito sprang einen Ast nach vorn und konzentrierte ihr Chakra. Bereit zum Angriff, doch Darui zeigte ihr, dass sie warten solle, bis die Gegner angriffen. Von einer auf die andere Sekunde trennten sich ihre zwei Gegner auf und attackierten aus zwei Richtungen. Sie waren schnell! Bereits im nächsten Moment spürte Yugito einen Schlag auf ihre rechte Schulter und konnte nur knapp ausweichen. Ohne Zögern formte sie Fingerzeichen und ließ einen riesigen Feuerball auf ihren Gegner los. Das brachte zumindest Entfernung zwischen die beiden. Etwas, dass Yugito im nächsten Moment bereute, als sie sah, dass er mit Nadeln nach ihr warf in Kombination mit einem Raiton-Jutsu. Yugito machte sich bereit, sah jedoch voraus, dass sie nicht allen der vielen Nadeln aus weichen konnte. Bevor sie jedoch entscheiden konnte, was sie tat, kam ein heftiger Windstoß und blies die Nadeln weg. „Alles ok?“, fragte Mabui nach, die ihr Futon-Jutsu eingesetzt hatte, um Yugito zu schützen. „Ja“, murmelte Yugito und startete wieder einen Angriff. Diesmal sprang sie jedoch vom Baum, um wieder am Boden zu sein und versuchte weniger Distanz zwischen sie und ihren Gegner zu bringen. Mabui folgte Yugito und als beide fanden, dass sie nah genug ihrem Gegner waren, attackierten sie wieder. Yugito setzte ihr Katon und Mabui ihr Futon ein, um Yugitos Flammen zu verstärken und erwischten ihren Gegner. Er stürzte, auf einen lockeren Stein, am Rand einer Klippe und fiel hinab. Um ihn brauchten sie sich nun nicht mehr kümmern. Nun blieb nur noch einer, den Darui in Schach halten konnte. Yugito lief zu ihm und feuerte gleich auch ein paar kleinere Feuerbälle ab, so dass der Feind abgelenkt wurde und Darui ihn erledigen konnte. Er keuchte, als er seinen Gegner endlich besiegt hatte. „Alles ok?“, fragte Mabui ihn und er nickte, jedoch ohne ein Wort zu sagen. „Wir sollten weiter zum Tempel und die Schriftrollen übermitteln. Weit ist es nicht mehr“, meinte Yugito. Die anderen beiden stimmten ihr zu und sie machten sich auf den Weg. Es dauerte eine Stunde bis sie endlich ihr Ziel erreicht hatten. Wieder mussten sie einen Hügel hinaufsteigen und der Nebel wurde dichter, je höher sie gelangen. Die Wolken hier, hingen tief. Doch die beiden Fackeln, die vor dem Eingang leuchteten, konnte man bald sehen. Yugito und ihr Team wurden bereits erwartet von einem alten Mönch. Er hatte keine Haare im Gesicht oder am Kopf, aber ein Muttermal war an seiner linken Stirnseite zu erkennen. „Willkommen“, murmelte er leise. Er sah kurz an Yugito, Mabui und Darui vorbei, bevor er sie rein bat. Die Eingangshalle des Tempels war groß und kühl. Darui bewegte seine Finger, als er sie vor der Kälte nicht mehr spürte. Yugito hatte dieses Problem nicht. Zumindest spürte sie die Kälte weniger, als Darui es zu spüren schien. „Wir haben die Schriftrollen sicher überbracht“, murmelte Yugito und kramte in ihrer Tasche. Es waren zwei Stück, die sie dem Mönch übergab. Er lächelte sanftmütig. „Folgt mir bitte. Ihr könnt euch in der Speisehalle ein wenig aufwärmen.“ Die Stimme des Mönches klang sanft und warm. Außerdem musterte er Yugito gründlich. Wie dem auch sei… die drei folgten dem alten Mönch in die Speisehalle. Niemand war dort. Nur ein einsames Feuer loderte dort, an der Feuerstelle. „Dass Raikage-sama ausgerechnet diejenige schickt, die den Nibi in sich trägt, wundert mich doch wenig“, murmelte der Mönch zu Yugito. Sie hielt kurz inne. „Sie wissen…“ „So eine Menge an Chakra erkennt sogar so ein alter Mönch wie ich. Wie auch immer… es passt doch, nachdem diese Schriftrollen nachgesagt wird, einen Teil der Macht des Nibis zu besitzen.“ Yugito hielt inne. Das hatte man ihr vor der Mission bereits gesagt. Doch sie war nicht sicher, was es zu bedeuten hatte. „Was für einen Teil?“, fragte Yugito ohne zu zögern. „Ihr beide“, wandte sich der Mönch an Darui und Mabui, „setzt euch und esst etwas. Yugito-sama, du kannst mit mir mitkommen, wenn du mehr erfahren willst.“ Yugito warf ihren Freunden einen Blick zu, doch sie verstanden und nickten. So folgte Yugito dem alten Mönch in einen Gang und dann in eine kleine, aber hoch gebaute Steinhalle. Sie war gut ausgeleuchtet. Überall waren Fackeln aufgehängt. „Was wird das?“, frage Yugito, nachdem es so lange still war. Der Mönch winkte sie zu einer Steintafel und legte dort die beiden Schriftrollen ab, die Yugito und ihr Team beschaffen hatte. „Normalerweise“, begann der Mönch langsam und mit brüchiger Stimme, „kommt der Jinchuriki des Nibi hier her, wenn er achtzehn geworden ist und wir weihen ihn, in das Geheimnis ein. Du bist fast zwei Jahre zu spät. Aber seit dem dritten Ninja-Krieg konnten wir dieses Geheimnis nicht preisgeben. Du siehst, viele haben es bereits auf diese Schriftrollen abgesehen.“ Yugito verstand, dass sie besonders waren, sonst hätte man sie nicht gestohlen. „Diese Schriftrollen beinhalten eine spezielle Beschwörungsformel.“ Für einen Moment hielt der Mann inne und sah Yugito an. Sie sah ihn aufmerksam an und wartete geduldig. „Der Jinchuriki vor dir hatte sie kein einziges Mal benutzen können, da er den Nibi nicht unter Kontrolle hatte. Aber du bis weit gegangen und hast ihn besser unter Kontrolle, als alle vor dir. Wir bewachen diese Schriftrollen für dich.“ „Was kann ich mit ihnen beschwören?“ „Waffen. Waffen, die zum Schutz unseres Landes gedacht sind. Und für nichts sonst“, sagte der Mönch streng. „Das heißt, ich kann sie nur im Notfall nutzen?“, frage Yugito nach. „Richtig. Es sind Waffen mit Macht. Wir bewachen sie und werden sie dir nur unter folgenden Bedingungen geben…“ Yugito hörte aufmerksam zu. „Du wirst einmal im Monat mit ihnen Trainieren müssen, damit du sie unter Kontrolle hast und es auch so bleibt. Es sind Waffen, die dein Chakra sehr stark beanspruchen. Deswegen dürfen auch nur Jinchuriki diese nutzen. Zweitens, wirst du sie nie gegen einen Freund einsetzen, gegen keinen der Mönche in unserem Tempel und nicht gegen diejenigen die zu Kumogakure gehören.“ „Damit bin ich einverstanden“, sagte Yugito entschlossen und wurde aufgeregter. Es waren mächtige Waffen, die nur sie beschwören konnte. „Die Beschwörungsformel aktiviert sich nur mit deinem Chakra“, meinte der Mönch und ließ Yugito über die Schriftrollen beugen. Diese legte ihre Hand auf das Siegel, welches auf den Schriftrollen eingezeichnet war und konzentrierte sich. Ein heller Rauch erschien und plötzlich konnte sie zwei Katanas vor sich liegen sehen. „Es sind zwei“, stellte sie verwundert fest. „Der erste Jinchuriki hatte diese gemacht. Er war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer. „Verstehe“, murmelte Yugito. „Was hat der Mönch zu dir gesagt?“, fragte Darui dann am Heimweg vom Tempel. Yugito zögerte nicht zu antworten. „Etwas, dass nur dem Jinchuriki des Nibi gesagt werden durfte“, meinte sie grinsend. Sie log nicht, aber Yugito hatte versprochen, nichts von diesen Waffen zu erwähnen. Sie gehörten zu einer der Geheimwaffen von Kumogakure und nicht einmal die hochrangigen Ninjas durften davon wissen. Einmal im Leben fühlte sie, dass es doch Vorteile hatte, den Nibi in sich zu haben. „Du machst und neugierig, Yugito“, meinte Mabui leise. Doch sie machte keinen Versuch mehr aus Yugito heraus zu bekommen. Sie wusste auch, dass Yugito still bleiben würde. Es war bereits später Nachmittag als Yugito endlich wieder im Dorf war. Sie machte sich gleich auf, zu ihrer Großmutter, die auf Shin und Mira aufpasste. Dort angekommen, klopfte Yugito nur einmal und wartete nicht, bis jemand ihr die Tür öffnete. Im Wohnzimmer fand sie schließlich, Ima, Mira und Shin vor. „Yugito!“, rief Mira gleich erfreut und stand auf um sie zu umarmen. „Hi, Mira.“ „Oma Ima hat uns heute wieder total tolle Geschichten erzählt. Sie hat mir von Vögeln, die riesig groß sind erzählt und Geister die in Bäumen wohnen.“ „Vögel mh?“, machte Yugito nur und ließ den Blödsinn mit den Geistern beiseite. Sie setzte sich auf das Sofa und konnte sich endlich mal ein wenig entspannen, nach so einem langen Tag. „Ja. So wie deine Mama sie hat. Ich will auch so einen!“ „Einen Vogel, als vertrauten Geist?“, fragte Yugito erstaunt. „Mira ist ganz begeistert davon“, meinte Shin, der sich wohl bei der Sache nicht so wohl fühlte. „Sie meint, dass sie unbedingt mal auf ihnen Fliegen will.“ „Ja, das wäre doch toll“, murmelte Mira begeistert. Yugito grinste auf. „Du weißt, dass Katzen Vögel zum Frühstück essen.“ Shin musste lachen. „Zumindest vor Nobu sind sie sicher. Der traut sich nicht mal auf einen Baum zu klettern“, kam frech von Mira. „Nobu wird niemals meinen Vogel essen“, meinte Mira und hüpfte noch munter herum. „Ok, ok. Wir sollten heimgehen. Verabschiedet euch von meine Großmutter“, meinte Yugito schließlich und stoppte Mira ein wenig. Sie war so energiegeladen heute. Yugito fragte sich… Die drei verabschiedeten sich und gingen heim, wo sich Yugito auch gleich wieder auf das Sofa niederließ und erst einmal eine Kleinigkeit aß. Mira und Shin machten sich währenddessen gleich zum Schlafen fertig. „Bekomme ich auch noch etwas zu essen, Onee-chan“, murmelte Mira doch schon etwas müde, als sie sich fertig umgezogen hatte und im Pyjama war. „Klar. Ich mach dir noch etwas“, meinte Yugito. Sie stand auf, doch hielt im nächsten Moment wieder inne. „Sag mal Mira… hattest du denn deine Kette gestern Nacht um?“ „Huh?“, machte Mira und wunderte sich kurz über diese Frage. „Ich hatte vergessen sie abzulegen. Ja.“ „Lass sie heute wieder um“, meinte Yugito, während Mira den Kopf neigte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)