Der Vogel aus Sand und Wolken von wilnaah ================================================================================ Kapitel 19: Die Spur des Eises ------------------------------ Kumogakure, 12.11 Neben Mira schaukelte Omoi ungeduldig mit seinem Stuhl und blickte auf die Uhr, über der Tür. „Die fünf Minuten werden nicht schneller vergehen, nur weil du sie anstarrst“, meinte Mira leise. Ihr Lehrer Akito war sehr pünktlich und nutze noch jede Minute vom Unterricht immer aus. Doch kaum einer passte noch auf. Selbst Mira wandte sich lieber dem Fenster zu. „Es schneit“, murmelte sie und stupste Omoi an. Dieser hörte sofort auf mit dem Stuhl zu schaukeln und folgte Miras Blick. Eine leichte Schneeschicht bedeckte bereits die Wiese und die letzten Blätter die von den Bäumen gefallen sind. „Ist das nicht schön?“ „Ja. Hoffentlich schneit es nicht so viel, dass wir nicht mehr hinaus kommen. Dann müssten wir das ganze Wochenende in der Schule verbringen, bis man uns ausgräbt“, murmelte Omoi und runzelte seine Stirn. Mira grinste nur darauf, sagte jedoch nichts, da sie von dem Läuten der Schulglocke unterbrochen wurden. Glücklicherweise, denn Omoi hätte sich schon fast wieder in einem seiner „Worst-Case“-Szenen verfangen. In der Klasse wurde es laut und alle packten schnell ihre Sachen. Mira ließ sich Zeit damit und hatte keine Lust sich ins Gedränge zu werden. Genau so wenig Omoi, der sich auch Zeit ließ. Als die Klasse schließlich schon fast leer war, verließen sie diese auch endlich. Draußen wartete Shin bereits auf seine kleine Schwester. Sein Blick fiel kurz auf Omoi, jedoch dann wieder auf Mira und ein Lächeln bildete sich auf Shins Gesicht. „Komm schon, Mira“, rief Shin ihr schon zu. Mira erblickte ihn auch und begann zu lächeln. Sie drehte sich zurück zu Omoi. „Wir sehen uns nächste Woche wieder.“ Einmal winkte Mira ihm zu, bevor sie sich zu Shin begab. Er musste bereits ein paar Minuten draußen auf sie gewartet haben, denn seine Haare waren schon voll mit den großen Schneeflocken. „Hast du Aufgaben zu machen?“, fragte Mira gleich nach. „Wir könnten unsere Sachen heimbringen und dann gleich wieder raus gehen. Vielleicht finden wir Nobu und wir können Schneebälle auf einander schießen“ „Doch, aber ich kann sie morgen auch machen. Komm.“ Shin war genauso ungeduldig, wie Mira. In dem Moment wollten beide endlich den Schnee genießen, der Mittlerweile stark zugenommen hatte. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Straßen des Dorfes so bedeckt, dass Shin und Mira sich wünschten, sich richtige Stiefel angezogen zu haben. Nur sehr kurz sahen Mira und Shin daheim vorbei und schmissen ihre Schultaschen einfach in den Vorraum. „Wartet, ihr beiden!“ Yugito hielt sie auf, als Shin die Tür schon halb geschlossen hatte. „Ihr müsst euch ordentlich anziehen. Das geht so nicht. Mira komm her.“ Den Schal, der am Kleiderständer hin nahm Yugito und hielt ihn Mira hin. „Aber mir wird mit dem so warm. Es ist doch gar nicht so kalt“, kam von Mira und sie wehrte sich gegen Yugito und den Schal. Von dieser hörte man ein murren. „Ich brauch das nicht!“. „Du wirst dich verkühlen.“ „Werde ich nicht. Ich geh jetzt“, meinte Mira und lief blitzschnell zur Tür und hinaus. Yugito sah ihr nach und seufzte nur. „Shin, sieh zu, das sie wenigstens diese Handschuhe an hat“, bat Yugito ihn. Er nickte und nahm die Handschuhe mit. Für sich und für Mira. Er selbst achtete schon mehr darauf, dass er anständig angezogen war. Am Ende der Treppe wartete Mira auf Shin, der endlich nachkam. „Onee-chan hat gesagt du sollst die zumindest anziehen“, meinte er und hielt Mira die Handschuhe hin. Einen Augenblick lang starrte Mira nur darauf. „Ich brauch die doch wirklich nicht. Schau…“ Im nächsten Moment nahm sie eine Hand voll Schnee und formte es zu einer Kugel. „Es ist gar nicht so kalt“, meinte Mira schließlich, bis sie plötzlich den Schneeball auf Shin warf, was ein großer Fehler war. „Das hast du nicht wirklich getan?“, murmelte er noch recht überrascht. Doch fing er sich schnell wieder, vergaß die blöden Handschuhe, die Mira anziehen sollte und widmete sich lieber daran, sich an Mira zu rächen. Schnell nahm er den Schnee und formte selbst einen Ball, den er auf Mira warf und sie sogar traf. „Aah!“, machte Mira als der kühle Ball auf ihre Brust fiel und ein bisschen in ihre Jacke gelang. Kalt fühlte sich der geschmolzene Schnee auf der Haut an. Shin musste lachen. „Doch ein bisschen kühl, was?“, sagte er, während er schon den nächsten Schneeball für Mira formte. Als Mira das sah, begann sie zu rennen. Fast eine Stunde lang ging dies so weiter, bis beide Kinder schon ziemlich aus der Puste waren und lieber beschlossen einen Schneemann zu bauen. Shin begann die erste und die größte Schneekugel zu machen und Mira begann mit der etwas kleineren, bis sie fanden, dass sie groß genug waren. „Hilf mir mal, Onii-chan“, meinte Mira als sie die zweite Kugel für den Schneemann auf die andere heben wollte. Shin zögerte nicht und packte mit an und zu zweit setzten sie die Kugel auf die andere. „Jetzt fehlt noch der Kopf“ „Der ist schnell gemacht“, meinte Mira die schon an der Arbeit war. Nicht viel später hatte sie einen etwas kleinen Kopf, im Vergleich zu dem Restlichen Körper von ihrem Schneemann. Shin wollte ihr schon die Kugel abnehmen, als sie den Kopf auf den Körper setzen wollte. „Nein, ich kann das“, meinte Mira daraufhin sofort und versuchte es vorsichtig. „Du bist zu klein dafür.“ „Stimmt doch gar nicht“, meinte Mira und streckte sich. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, aber sie schaffte es, was sie zum Grinsen brachte. „Siehst du?“ Beide begutachteten ihr Werk für einen Moment. „Jetzt müssen wir nur noch Augen, Hände und Mund machen“, sagte Mira. „Findest du den Kopf nicht ein wenig zu klein?“, fragte Shin zweifelnd. „Ich glaube der sollte etwas größer sein.“ „Nein, der sieht gut aus so“, meinte Mira und grub zwei Steine aus dem Schnee hervor. „Das sind die Augen.“ Sie gab sie Shin, damit er sie einsetzen konnte. „Und die Arme“ Mira lief schnell zu einem Baum und kam mit zwei Ästen wieder. Einen rammte sie in den Schneemann und einen gab sie Shin. „Jetzt noch die Nase“, murmelte Shin. „Normal nimmt man dafür eine Karotte.“ „Wir haben aber keine“, kam enttäuscht von Mira. „Machen wir eine aus Schnee.“ Shin zögerte, aber eine bessere Idee hatte er auch nicht. Mira setzte sich in den Schnee und begann sofort ihm eine schöne spitze Nase zu formen, doch wollte der Schnee einfach nicht so bleiben und die dünne Nase fiel auseinander. „Du musst es dicker machen“, meinte Shin. „Aber das sieht blöd aus“, murmelte Mira und beschäftigte sich weiter damit. Shin dagegen hatte weniger Geduld damit und widmete sich lieber wieder dem Schneemann und versuchte den Kopf noch irgendwie größer zu machen. „Shin!“, rief Mira ganz plötzlich aufgeregt, so dass Shin zuerst vor Schreck zusammenzuckte. „Was ist passiert?“, fragte er, schon mit der Vorahnung, dass es nichts Gutes war. „Schau, schau was ich gemacht habe, schau was ich gemacht habe“, rief Mira glücklich und fuchtelte mit einem spitzen Eiszapfen herum. „Das können wir als Nase benutzen.“ „Wo hast du den jetzt her?“, fragte Shin stutzig. Wieso hatte er den vorher nicht gesehen und war auf diese tolle Idee gekommen. „Ich hab ihn gemacht“, meinte Mira, als ob es normal wäre. „Gemacht? Du kannst keine Eiszapfen machen“, meinte Shin und steckte dem Schneemann die Nase in den Kopf. „Doch natürlich. Schau her“, meinte Mira. Shin wand sich um und beobachtete wie Mira ein Häufchen Schnee in die Hand nahm. Sie starrte konzentriert drauf und stellte sich vor, wie sich der Schnee verwandelte. Plötzlich konnte man erkennen, dass der Schnee fester wurde, bis er zu einem klaren Eiszapfen wurde. „Wie hast du das gemacht?“, fragte Shin komplett erstaunt und verwirrt. Wie…? „Ich weiß nicht genau. Ich mach es einfach“, meinte Mira und starrte Shin verwundert an. „Ist das ein Jutsu?“, fragte Shin gleich und wurde fast schon ein wenig eifersüchtig auf Mira, weil sei so etwas schon konnte obwohl sie erst in der ersten Klasse war. „Für Jutsus braucht man Handzeichen. Es scheint keines zu sein. Aber was ist es dann? Oder vielleicht gibt es Jutsus die man ohne Handzeichen machen kann…“, plapperte Mira daher und versuchte dem auf die Spur zu kommen. Doch Shin unterbrach sie endlich. „Oh… ja. Wir sollten das Onee-chan zeigen.“ „Ja!“, sagte Mira begeistert und sprang hoch. „Sie wird bestimmt begeistert sein, dass ich so etwas kann. Ob sie das auch kann? Wahrscheinlich schon, sie ist ja bereits Jonin. Oh, ich hoffe, dass sie uns sagen kann, wie genau das gemacht wird, dann kannst du es auch lernen“, sagte Mira zu Shin. Dieser grinste nur und ließ sie weiter reden. Die beiden liefen zurück zum hellblauen Haus, dessen Dach schon richtig weiß war vom ganzen Schnee. Im Vorraum zogen sie die Schuhe aus, die gleich eine Pfütze von geschmolzenem Schnee hinterließen und Mira und Shin verzogen sich ins Wohnzimmer. „Yugito! Schau was Mira machen kann“, rief Shin und Yugito schreckte vom Sofa hoch. „Was denn?“, fragte sie neugierig. „Uh…“, machte Mira. „Ich brauch Schnee dazu.“ Sofort ging Shin zum Fenster, öffnete es und holte einen Haufen hinein und legte ihn Mira in die Hand. „Hatschu!“, machte Shin, als er Mira den Schnee gab. „Hast du dich schon verkühlt, Shin?“, fragte Yugito, doch wurde sie von Mira abgelegt. „Schau, Onee-chan!“ Sie konzentrierte sich wieder auf den Schnee, wie sie es schon draußen getan hatte. Langsam veränderte er sich und wurde härter, bis es zu Eis wurde. „Wie…?“, murmelte Yugito erstaunt und konnte zuerst gar nicht fassen, was sie da sah. Sie brauchte erst ein paar Sekunden bis sie begriff. „Ist das… das könnte ein Kekkei Genkai sein.“ „Mhm?“, machte Shin und Mira blickte Yugito neugierig an. „Was ist das?“, fragte sie auch gleich. „Es sind Fähigkeiten, die vererbt werden innerhalb einer Familie.“ „Was heißt das?“ Mira wurde aufgeregt. War es eine Spur zu ihrer Herkunft? „Das heißt, dass wir vielleicht herausfinden können, woher du kommst. Ich glaube es gibt einen bekannten Clan, der Eis erzeugen kann.“ „Ich kann nach Hause“, murmelte Mira aufgeregt, doch verging diese Aufregung schnell als ihr in den Sinn kam, dass sie dann von hier weg gehen musste. „Wir sollten zu meiner Oma gehen. Sie weiß vielleicht mehr“, meinte Yugito und machte sich schon auf. Mira folgte ihr, allerdings stoppten die beiden gleich. „Shin? Komm schon“, meinte Yugito zu ihm, als er sich nicht rührte. „Ich mag nicht mit“, murmelte er. Somit drehte er sich um und ging in sein Zimmer. Ein Seufzen entkam Yugito und Mira sah zu ihr hoch. „Was hat er?“ „Äh…“, machte Yugito kurz, „er ist vielleicht schon müde.“ Natürlich wusste Yugito, dass es nicht so war. Für Shin würde es schwer werden, wenn Mira gehen würde. Aber Mira hatte es verdient heim zu kehren. Vielleicht konnte sie es wirklich bald. So machten sich Mira und Yugito alleine auf zu der alten Frau Ima, die am Hügel wohnte. Bei diesem Schnee war es ganz und gar nicht leicht, diesen zu besteigen und die beiden brauchten fast eine viertel Stunde länger als sonst. Doch schließlich erreichten sie das Haus, wo Ima sie in die warme Stube einließ. „Darf ich wieder einmal auf die kleine Mira aufpassen?“, fragte Ima gleich schnippisch nachdem sie Mira und Yugito einen Tee gemacht hatte und sie sich ins Wohnzimmer vor dem Kamin gesetzt hatten. Mira saß in der Ecke der Couch, wo sie am liebsten saß, auch wenn es am weitesten entfernt vom Kamin war. Es machte ihr nichts. Yugito blickte zu Mira. „Kannst du noch einmal machen, was du mir gezeigt hast?“, fragte sie Mira. „I-ich kann das nur mit Schnee.“ „Versuch es mit deinem Tee“, überredete Yugito sie. Mira blickte auf ihren rauchenden Becher hinab. Versuchen konnte sie es, also konzentrierte sie sich. Gespannt sahen Ima und auch Yugito auf Mira. Nur sehr langsam merkte man, dass der Tee aufhörte zu dampfen und bald bildete sich eine dünne Eisschicht am Rand der Flüssigkeit. Die alte Ima seufzte auf und lehnte sich zurück, während Yugito und Mira sie ansahen. „Ein Kekkei Genkai…“, murmelte sie schließlich und stand von ihrem Sofasessel schwer auf um zum Bücherregal zu gelangen. „Es gab einen Clan, der…“ Mitten im gemurmelten Satz hielt sie inne. „Yugito.“ „Ja?“ „Komm bitte für einen Moment mit in die Küche“, murmelte Ima. Yugito warf Mira einen blick zu und ließ sie alleine im Wohnzimmer zurück. Ima hatte ein Buch in die Küche mitgenommen und suchte dort die richtige Stelle heraus. „Die Fähigkeit, die Mira hat, ist eine Elementen-Mischung die Eis erzeugt. Es gibt einen für mich bekannten Clan, allerdings werden diese Personen gejagt.“ „Gejagt?“ Yugito hielt kurz inne. „Das würde… einiges erklären. Es würde erklären, was passiert wäre und wieso Mira hier ist… aber dann kann sie nicht zurück.“ „Sie wäre in Gefahr“, stimmte Ima ihrer Enkelin zu. Yugito fühlte sich plötzlich erleichtert, dass Mira hier bleiben würde. In Sicherheit, wo Yugito auf sie aufpassen konnte. „Wie auch immer. Dieser Clan versteckt sich und es würde schwer werden, ihn zu finden, wenn sie überhaupt noch existieren.“ „Was machen wir jetzt?“ „Das klügste wäre, alles zu vergessen. Mira sollte diese Kraft auch nicht mehr einsetzen.“ „Man kann ein Kind davon nicht abhalten. Außerdem würde es ihr als Ninja helfen.“ „Und es würde sie auch in Gefahr bringen. Es gibt Menschen die sehen in Kekkei Genkais genauso eine Gefahr wie in Jinchuriki“, sprach Ima, was für Yugito enorme Bedeutung hatte. „Dann müssen wir ihre Kräfte unterbinden“, sah Yugito nun auch ein. Ima nickte nur und begann sie wieder in einem Buch zu blättern. „Es gibt eine Methode. Ein altes Sigel, das es nicht zulässt, seine Chakraelemente kombiniert. So könnte sie auch kein Eis mehr einsetzen.“ „Kannst du es anwenden?“ „Es ist nicht sonderlich kompliziert, ich habe aber nicht genug Chakra, damit es lange genug halten würde“, meinte Ima. Sie blickte Yugito ruhig an und hob dann ihre Hand. Ima biss sich in den Finger, formte Fingerzeichen und schlug dann auf den Boden. Eine Rauchwolke entstand und als sie sich auflöste, konnte man einen großen Bussard sehen. „Womit kann ich dienen?“, fragte der Bussard, als ob es ganz normal wäre, dass Vögel reden könnten. „Ich brauche deine Hilfe“, sagte Ima. Sie erklärte dem Bussard kurz die Situation dann nickte er. Alle richteten sich auf und marschierten wieder ins Wohnzimmer, wo Mira brav auf sie gewartet hatte. Als Yugito und die alte Frau mit dem Vogel ins Wohnzimmer kamen, sah Mira neugierig hoch. „Was war denn?“, fragte sie gleich, fast schon ungeduldig. Miras blick fiel aber dann auf den Vogel. „Oh, du bist ja süß“, kam von ihr, währen Yugito einen Blick zu ihrer Großmutter zuwarf, die sich zu Mira hinunterbeugte um ihr direkt in die Augen sehen zu können. „Dreh dich bitte um“, meinte sie. „Wieso?“, fragte Mira gleich misstrauisch. „Mach es einfach. Bitte, Mira“, sagte Yugito. Sie blickten sich an, doch Mira hörte auf Yugito und drehte sich um. Mira spürte, wie man ihr kräftig ins Kreuz drückte und für einen Moment fühle sie sich so schwer, dass sie fast nicht mehr stehen konnte. Sie spürte einen Windstoß und eine einzige Feder flog vor ihrem Gesicht hinab. Doch Mira machte sich keine Mühe, sie zu fangen, dafür war sie gerade viel zu abgelenkt. „Was…?“, murmelte sie verwirrt. Sie keuchte, als ob sie gerade gelaufen wäre. „Alles ok, Mira. Wir können heimgehen“, meinte Yugito schließlich. Sie klang unsicher zuerst, doch ihre Großmutter nickte ihr zu. „Schon? Aber was ist mit meiner Familie?“, fragte Mira, die sich wieder versuchte zu fangen. Sie hielt sich an Yugito fest, um nicht umzufallen, bis sie wieder Kraft fand. „Oma Ima hat nichts gefunden“, sagte Yugito kühl zu ihr. Mira presste ihre Lippen enttäuscht auf einander. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht. Alles was Mira wollte, war doch nur ihre Familie kennenzulernen und zu wissen woher sie kam. War es denn so viel verlangt? Es war schon längst dunkel als sie heim kamen. Mira trottete langsam ins Wohnzimmer wo sie sich gleich auf das Sofa haute. Yugito folgte ihr und setzte sich zu ihr. „Es tut mir leid, Mira“, sagte sie nach einer langen Stille, die bis nach Hause gedauert hatte. „Du hast gesagt, dass man mit einem Kekkei Genkai die Familie finden kann.“ Die Enttäuschung in Mira war groß, das konnte man deutlich heraushören. Sie hatte lange nicht mehr daran gedacht ihr richtiges zu Hause zu finden. Sie hatte es gut verdrängt und nun kam doch einiges wieder hoch. „Ich…“, begann Yugito langsam, „ich habe mich geirrt. Du hast kein Kekkei Genkai.“ „Oh…“, machte Mira nur. „Das heißt Mira bleibt hier?“, warf jemand ein. Shin. Die beiden Mädchen sahen hoch. „Ja, Mira bleibt hier“, bestätigte Yugito ihm. Er machte sich absolut keine Mühe ein Grinsen zu unterdrücken und ging auf Mira zu, die fast schon Tränen in den Augen hatte. „Macht doch nichts, Mira. Wir sind deine Familie“, sagte Shin zu ihr, während er beide seiner Hände auf ihren Schultern abgelegt hatte. Und als Mira ihm in seine blauen Augen sah, fühlte sie sich stark genug, um ihre Tränen zurück zu halten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)