Bildergeschichten von Maire (die das Leben beschreiben) ================================================================================ Kapitel 2: 31 Oktober, Halloween -------------------------------- „Oh bitte!“ „Nein.“ „Komm schon! Bitteeee!“, zog er das letzte Wort flehend in die Länge. „Nein!“ „Bitte, bitte, bitte!“ „Sanji, jetzt lass das! Ich will nicht!“ Der kleine blonde Junge verzog schmollend die Lippen. „Du bist selber Klein!“ „Gar nicht!“ „Doch! Du bist so gar Kleiner wie ich!“, grinste er und hob den Kopf. Der Andere murrte leise und sah ihn böse an. Selbst als kleines Kind, hatte er das schon gut drauf. „Komm schon Zorro. Nur dieses eine mal, bitte...“, zupfte Sanji drängend an dessen Oberteil. „Ich hab auch schon alles vorbereitet..“, schwor er. „Du musst dich nur noch umziehen und wir können los!“ Sanji´s Augen strahlten vor Begeisterung. Er liebte Halloween. Es gab doch nichts besseres, als am späten Abend durch die Nachbarschaft zu laufen, Leute zu erschrecken und dafür auch noch Süßes zu bekommen. „Bitte Zorro...“ Unwillig sah dieser zurück. „Als dank, darfst du dir auch wünschen was du willst!“, versprach Sanji ihm deshalb sofort und nickte eifrig. Nun wurden die Augen schmal. „Was ich will?“ „Jap!“, nickte er wieder. „Mh...“ Nun begann Zorro zu überlegen. Als er dann zu grinsen begann, musterte Sanji ihn verwirrt und bekam eine Gänsehaut. Dieses Grinsen war irgendwie gruselig. „Und?“, hakte er vorsichtig nach. „Ok. Ich komm mit. Aber!“, machte er eine kleine Pause. „Du musst mir versprechen, das du wirklich nicht nein sagst. Sonst mach ich so was nie wieder mit dir.“, stellte er klar und verschränkte seine Arme. „Äh..o..ok?“ Sanji schossen 100 Gedanken durch den Kopf. Was wollte Zorro jetzt bloß? „Ich werd es wohl hinnehmen...“, nickte er langsam. „SANJI!!“ Erscholl es von unten. „Ich geh jetzt! Bau keinen Mist! Sonst trete ich dir in den Hintern!“ „Ach halt die Klappe, alter Stinkstiefel! Ich komm prima alleine klar!!“, keifte der sonst so liebe Junge zurück. „GUT!“ Dann hörten sie eine Tür und waren alleine. „Der ändert sich nie...“, beschwerte er sich leise und drehte sich weg. „Jeff is echt komisch...“, bestätigte Zorro nickend. „Naja...“, schüttelte der Blonde den Kopf. „Egal. Ziehen wir uns um. Können ja bald los.“ Sanji ging zu seinem Bett und strich noch mal über den Stoff der Kleidung. „Ist es das?“, stand Zorro neben ihm und deutete auf das Kostüm. „Ja. Du bekommst die schwarze Weste, das Hemd.... naja deine Hose kannst du anlassen. Oh und...“ Er verstummte und lächelte leicht. „Und was?“, sah er ihn mit mulmigem Gefühl an. „Das hier.“, hob er es hoch. „Nein!“ „Komm schon. Das gehört dazu!“ „Niemals.“ „Zorro!“, stampfte er mit seinem Fuß auf. Widerwillig nahm er den Gegenstand in die Hand. „Und das muss sein?“ „Ja! Gehört dazu.“, nickte Sanji, nahm es wieder an sich und drückte es Zorro auf den Kopf. „Das sind deine Werwolfohren. Die müssen drauf. Ach so! Und das!“ Er drehte sich um und schob die Kleidung auf dem Bett kurz durcheinander. „Hier.“ drehte er sich wieder zurück. „Die kommen auch noch dazu.“ „Zähne?“, nahm Zorro sie an. „Ja. Wölfe haben spitze Zähne.“ „Weiß ich selbst.“ „Gut. Dann mach sie rein.“, hielt er ihm die Plastikzähne auffordernd hin. Zorro verzog kurz das Gesicht, ehe er sie nahm und in seinem Mund steckte. „So guht?“, fragte er undeutlich nach und seufzte innerlich. „Ja!“, strahlte Sanji ihn an. „Perfekt. Jetzt nur noch umziehen.“ Er selbst machte sich sofort daran. Er hatte sich ein Vampirkostüm gemacht. Weißes Hemd, mit roter Weste, schwarzer Hose und einem Umhang. Er fand es perfekt. Dazu noch ein, zwei Accessoires, die sein Onkel ihm organisiert hatte und fertig. Ein paar Minuten herrschte durcheinander, doch dann hatten sich die beiden umgezogen. „Wow. Das sieht voll cool aus, Zorro.“ „Mh..“ Er fühlte sich albern. Was er nicht alles für seinen besten Freund tat. „Komm schon.“, stupste er den Grünhaarigen an. „Das wird toll.“ „Wenn du meinst.... Können wir dann?“ „Klar... Unten hab ich den Rest.“ Schnell band er sich noch seinen Umhang um und öffnete dann die Tür. „Los geht’s, Herr Werwolf.“ Zorro verdrehte die Augen. „Ach ja...bevor ich es vergesse... ein paar Narben müssen wir dir noch anmalen.“ „Ich bin nicht Frankenstein, sondern ein Werwolf!“, wehrte er sich sofort. „Zorro, stell dich nich so an. Das gehört alles dazu.“, belehrte er seinen Freund. „Ja klar.“, schnaubte er. Doch Sanji hielt schon einen Stift in der Hand. „Eh! Wehe das geht danach nicht mehr ab!“ „Keine Sorge, das ist Abwaschbar.“, versicherte Sanji ihm und begann zu malen. „So, jetzt aber.“, zufrieden sah er sie beide ihm Spiegel im Flur an. „Gut, das es noch nicht zu kalt ist, lass uns los gehen.“ „Wenns sein muss...“, maulte Zorro leise und schlurfte los. Sanji grinste und verpasste Zorro einen Schubs. „Hey!! Was soll das? Wieso schubst du mich?“, drehte er sich böse dreinschauend um. „Sorry, warst mir eben zu langsam.“, grinste er unschuldig und streckte seine Zunge raus. „Pah! Blöder Kringel!“ „Hey!“ „Jetzt komm und wachs nicht fest!“ Umfasste er Sanjis Handgelenk und zerrte ihn mit. „Du klingelst.“ „Wieso sollte ich? Ich wollte nicht mal mit!“ „Mann, Zorro!“, stapfte er mit einem Fuß auf. „Mach schon...“ „Jaja..“, seufzte er genervt und stieg die drei Stufen hoch, um zu klingeln. Kaum das er dieses getan hatte, hörten sie von drinnen Stimmen. Sanji stellte sich neben ihn und grinste. „Ja?“, wurde die Tür geöffnet. Eine dicklichere Frau mit nettem Gesicht lächelte ihnen entgegen. „Süßes oder saures!“, strahlte Sanji ihr entgegen. „Oh,“ , entkam ihr ein verzücktes Geräusch. „Ihr seit ja sehr süß.“ „Hehe.. Danke schön.“, nahm Sanji das Lob Stolz hin. Er hatte sich auch Mühe gegeben. „Na dann geb ich euch natürlich etwas süßes.“, erklärte die Frau und drehte sich zur Seite. „Dann gebt mir doch mal eure Taschen.“ Sofort hielt Sanji ihr seinen kleine Kürbistasche hin. Sie war schon reichlich gefüllt. Heute schienen alle spendabel zu sein. „Hast du die selbst gemacht?“, nahm sie sie an und füllte einiges hinein. „Ja, war nicht ganz einfach, aber ich hab es hinbekommen.“ „Ich verstehe. Hat dein Freund denn keine Tasche?“ „Ne.. wir sammeln zusammen.“ Sie nickte. „Dann noch viel Spaß.“ „Danke schön!“, grinste der Blonde und sie traten zurück auf die Straße. „Das war die letzte...“ „Stimmt... Weiter dürfen wir nicht.“ „Leider... aber unsere Ausbeute finde ich gut.“, hielt er Zorro den Kürbis unter die Nase. „Schon ja.“ „Gehn wir wieder nach Hause?“ „Jo.“ Sanji nickte und ging weiter. Er liebte diesen Tag. Überall standen Kürbisse mit Kerzen und die Fenster waren voller Deko. Auch andere Kinder waren da, alle verkleidet. Doch er befand das keiner von ihnen an ihre eigenen Kostüme ran kam. „Warte mal Sanji. Da waren wir noch nicht..“, deutete der Grünhaarige auf ein Haus hinter hohen Hecken. „Oh... Ne lass mal... Da wohnt Nami und so... da will ich nicht hin.“ „Wieso denn? Nur weil sie dich in der Schule ärgert?“ „Mhmh..“ „Ach komm schon. Ich bin doch dabei.“ Sanji zögerte, seufzte dann aber. „Na schön..“, stimmte er zu und sie gingen zum Tor, um es zu öffnen. Über einen kleinen Weg kamen sie dann zur Haustür und Sanji klingelte. Es dauerte etwas, bis die Tür geöffnet wurde. „Nanu? Sanji, Zorro? Ihr beide?“ „Hallo Frau Bell-mère ...“, grinste Sanji leicht. „Süßes oder saures.“ „Oh? Ihr seid wegen süßem hier? Da muss ich schauen, Moment.“ Schon verschwand sie wieder im Haus. „Die hat wohl vergessen das Halloween ist..“, murmelte Zorro. „Kann sein...“ „Sooo, da bin ich wieder.“, trat die Frau zu ihnen. „Hier. Gib mir deine Tasche, Sanji.“ Brav tat dieser es und sah zu, wie Bell-mère die Tasche vollstopfte. „Ihr seid wirklich niedlich. Und von dir hätte ich gar nicht gedacht, das du das machst, Zorro.“, lächelte sie diesen an. „Wieso nicht? Ich bin auch noch ein Kind.“, beschwerte er sich leicht. „Das ist wahr, aber oft kommst du nicht so rüber.“, erklärte sie. „Aber jetzt, mit diesen süßes Öhrchen und dem putzigen Schwanz.“ „Sch...was??“, geschockt griff Zorro an seinen Rücken und tastete alles ab. „Wie...Sanji!!“, sauer sah er zu diesem. „Wo kommt der her!?“ Lief er etwa schon die ganze Zeit mit diesem buschigen Ding rum? „Aber Zorro... das gehört doch dazu...“, versuchte Sanji ihn zu beruhigen. „Das is Mist! Mann! So was peinliches!“ Auf der Stelle drehte er sich um und rannte weg. „Zorro!“, rief der Blonde ihm nach. „Renn ihm besser hinterher, Sanji.“, drückte Bell-mère ihm die Tasche wieder in die Hand. „Ich wollte ihn nicht ärgern, tut mir leid.“ „Schon ok. Sie können nichts dafür. Es is meine Schuld. Danke! Und Tschüß!“ Und der Blonde war verschwunden. „Zorro!? Warte bitte!?“ „Geh weg!!“ „Zorro!?“ Doch der Grünhaarige hielt nicht an. Sanji hatte nur Glück, das Zorro nichts anderes übrig blieb, als zu ihm zu laufen, denn sein zu Hause war in der Nachbarstadt. „Zorro, bitte...“ Sanji kam keuchend bei ihm an. „Es tut mir leid... Aber... aber es gehörte dazu...“ „Mir doch egal! Du hast mir das einfach dran gemacht! Dabei weißt du genau, das ich diese bescheuerten Verkleidungen eh nicht leiden kann..“ „Es tut mir leid..“, nuschelte er und hockte sich zu ihm. Zorro hatte sich auf die Treppe gesetzt. „Ich habs nich böse gemeint...“, flüsterte er weiter und sah vorsichtig auf. „Du hättest es mir sagen sollen. Ich mag so was nicht..“ „Weiß ich ja... sei mir nicht böse, bitte...“, flehend sah er seinen besten Freund an. „Guck mich nich so an...“ „Wie guck ich denn?“, murrte er. „Wie ein Welpe der Mist gebaut hat.“ Überrascht über diesen Vergleich, blinzelte er Zorro an. „Tut mir leid....“ Sanji überlegte fieberhaft, wie er das wieder gut machen konnte. „Du...bekommst auch mehr von den Süßigkeiten. Ok?“, hob er den Korb hoch. „Teilen wir es drinne auf?“ Zorro nickte schweigend. „Ok.“ Sanji stand auf und öffnete die Tür. „Kommst du?“ „Klar.“ Der Grünhaarige stand auf und trat neben Sanji. „Nur so nebenbei. Da drin, is sowieso alles mir. Du hast immerhin gesagt, ich kann mir wünschen, was ich will.“, grinste er plötzlich breit. „W..was??“, verwirrt, stammelte Sanji und sah ihn an. Dann wurde ihm klar, was das für ihn heißen würde. „Nein!“ Zorro eilte mit der an sich gerissenen Tasche ins Wohnzimmer. „Zorro!! Das ist gemein! Das kannst du nicht machen!!“ Während Sanji seiner Empörung Luft ließ und die Tür schloss, lachte Zorro nur. Er fand es lustig, das er Sanji übers Ohr hatte hauen können. Natürlich würde er ihm trotzdem was abgeben. Vielleicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)