Bildergeschichten von Maire (die das Leben beschreiben) ================================================================================ Kapitel 18: Willkommen in der Wirklichkeit ------------------------------------------ 15 Jahre später Erneut entkam ihm ein frustrierter Seufzer. Wieso hatte er sich bloß noch mal dazu entschlossen herzu kommen? Wieder ging sein Blick zu dem Laden auf der anderen Straßenseite. Er saß hier nur in diesem Cafe, weil er... scheiße er traute sich irgendwie nicht rüber zu gehen. Würde er das irgendjemandem erzählen wäre er wohl die größte Lachnummer auf der Welt. Er trank seinen Kaffee aus und lehnte sich zurück. Wieso musste das nur so schwer sein? Er wusste das er nicht rüber gehen brauchte. Sanji, er... er hatte jemand anderen gefunden. So schwer es war sich das einzugestehen, aber scheinbar hatte sein blonder Freund jetzt wirklich einen guten festen Freund. Und es war nicht er. Und er war darüber selber Schuld. Aus der Traum, willkommen in der Wirklichkeit. Damals vor nun fast 15 Jahren wusste er nicht was Liebe war, mittlerweile schon. Und Sanji stand ganz weit oben auf dieser Liste. Ihm war das schon lange klar, spätestens als er vor 5 Jahren zurück in die Stadt kam. Frisch ausgebildet und mit einiger Kampferfahrung hatte er Sanji damals aufsuchen und sich erklären wollen, doch als er ihm schon fast gegenüber gestanden hatte, war da ein anderer Kerl aufgetaucht und hatte ihn in seine Arme gezogen. Und das wo er ihm doch endlich alles gestehen wollte. Natürlich! Sanji war unglaublich attraktiv. Es war klar, das er nicht lange alleine blieb. Nur irgendwie. So ein ganz klein wenig hatte er gehofft, das er auf ihn warten würde. Auf der Anderen Seite war es klar das Sanji das nicht getan hatte, immerhin hatte er ihn einfach ohne ein Wort der Erklärung alleine gelassen. Doch die einfache Antwort war, das er sich damals noch nicht als würdig erachtet hatte wirklich mit Sanji zu gehen. Was hätte er ihm damals bieten können? Er hatte ja noch nichts erreicht, hatte nicht mal wirkliche Ziele für sein Leben. Das hatte sich in den letzten Jahren natürlich geändert und jetzt fühlte er sich mehr als bereit, doch nun war Sanji, scheinbar glücklich in einer anderen Beziehung. Was tat er also hier? Schon fast einen Monat schlich er um den Blonden herum und traute sich nicht mal einfach nur Hallo zu sagen, weil er die Reaktion nicht sehen wollte. Vor 5 Jahren war er nämlich wieder weggegangen. Doch jetzt nach eben 15 Jahren konnte er die Sehnsucht nicht mehr niederkämpfen. Außerdem glaubte er felsenfest daran, das er beim Anblick von Sanjis strahlenden Augen nicht mehr an sich halten konnte und ihn einfach an Ort und stelle küssen würde. Mihawk schüttelte immer nur den Kopf, wenn er mit gesenktem Kopf nach Hause kam. „Schon wieder nicht getraut?“ Das fragte er jedesmal und jedesmal nervte ihn die Frage mehr. Er brummte immer nur und verschwand im Dojo, um sich abzulenken. Das hatte eigentlich auch immer gut funktioniert, aber immer wenn er fertig war, kamen die Erinnerungen mit Sanji hoch. Wie oft war er dort bei ihm gewesen? Wie oft hatte er mit ihm trainiert, obwohl er in Kendo keinen großen Sinn sah. Er hatte es einfach für ihn getan. Einfach so. Grob fuhr er sich durch seine kurzen Haare und rieb sich sein Auge. Was Sanji wohl zu seinem Aussehen sagen würde? Im Gegensatz zu damals, sah er heute ziemlich anders aus. Klar, er hatte noch immer grüne Haare und eigentlich hatte er sich auch irgendwie nicht verändert, aber er hatte sehr viel mehr Muskeln bekommen und... eine Kriegsverletzung. Wenn er daran zurück dachte war er froh das das Militär so gute Ärzte vor Ort gehabt hatte, sonst wäre er damals nach dem Bombenanschlag wohl gestorben. „Jetzt nicht“, schüttelte er den Kopf und strich sich über sein anderes Auge, das er seit dem nicht mehr nutzen konnte. Sein Blick ging wieder zum Restaurant und er erstarrte. Da war Sanji! Genau vor der Tür seines Ladens und es schien als würde er in das Cafe schauen, in dem er gerade saß!! Scheiße! Was sollte er jetzt tun?! Was wenn er rüber kommen würde und ihn sehen!? Die 100 Fragen, die in sein Kopf schossen wurden mit einem vernichtenden Schlag beantwortet. Sanji drehte sich zur Seite und wurde von einem Schwarzhaarigen Mann fest umarmt und geküsst. Schnell sah er weg und knirschte mit den Zähnen. Wieso konnte er das nicht sein? Wer war dieser Kerl nur, das Sanji ihn so nah an sich ran gelassen hatte und auch noch so verdammt glücklich aussah!? Wenn er sich recht erinnerte hatte er den Kerl schon vor 5 Jahren bei Sanji gesehen. Er ballte seine Hände zu Fäusten und sah wieder zu den beiden Männern. Sie unterhielten sich und Sanji schien amüsiert und, verdammt. Dann lachte er. Zorro blieb das Herz stehen. Sanjis ganzes Gesicht verzog sich vor Freude. Seine Lippen lachten breit und seine Augen begannen zu strahlen. Dann umarmte er den Anderen wieder stürmisch und zog ihn in seinen Laden. Sofort wurde Zorro eifersüchtig und wäre ihnen am liebsten gefolgt. Er wollte nicht das sie da etwas trieben!! Nur er durfte das mit Sanji!! Dieser Besitzeranspruch kam reichlich spät, ok. Aber es war das so!! Er war Sanjis erster gewesen und er hätte sein Einziger sein sollen!! Doch anstatt mit Sanji einfach über seine Zukunft zu reden war er verschwunden, auf nimmer wieder sehen und das für über 10 Jahre. Mihawk hatte ihm irgendwann mal erzählt wie Sanji reagiert hatte, als er ihm gesagt hatte das Zorro weg war. Alleine die Vorstellung hatte ihm einen verdammten Schlag auf die Brust versetzt und er wäre damals gerne sofort wieder zurück zu Sanji gegangen, doch da war er schon auf den Weg ins Ausland gewesen, um seine Ausbildung zu absolvieren. Ein übel jagte das Nächste und nun saß er wieder hier mit der irren Hoffnung Sanji würde zu ihm zurück kommen, wenn er ihn denn nur sähe. Aber er traute sich einfach nicht. Sanji schien so glücklich mit dem Anderen, da hatte er doch einfach kein Recht sich dazwischen zu drängen. Er hatte seine Chance und hatte sie versaut, so einfach war das. Mit einem erneuten Seufzend erhob er sich, zahlte und ging unverrichteter Dinge wieder nach Hause. Dort zog er sich um und verschwand im Dojo. Nach einer Stunde Training setzte er sich hin und starrte an die Decke. Natürlich schweiften seine Gedanken zu Sanji. Vielleicht irgendwann. Irgendwann würde er vielleicht den nötigen Mut haben, um sich Sanjis Zorn zu stellen und dann würde vielleicht, wirklich nur vielleicht, endlich wieder alles gut werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)