Und täglich grüßt die ... Langeweile von Pfeffersosse (Sommerwichteln 2015 - Chic (Teil 2 von 2)) ================================================================================ Kapitel 2: Freundschaft ----------------------- „Sie sind natürlich“, durchbrach der Dunkelhaarige die angehende Stille und blätterte seelenruhig in seinem Buch. „Eh, was?“ Verwirrt blinzelte der andere im Zimmer und wusste nicht wovon der andere gerade sprach. „Meine Locken. Das wolltest du doch die ganze Zeit fragen“, erklärte der andere trocken und blickte dann auf. Der hellhaarige wirkte noch immer verdutzt und öffnete seinen Mund einige Male, um etwas zu sagen, doch kein Ton verließ seine Lippen. Seufzend erhob sich der andere und griff nach seiner Hand, einen lauernden Blick in den Augen: „Aber nur weil du es bist.“ Die Worte ergaben zuerst keinen wirklichen Sinn, bis John plötzlich etwas Weiches zwischen seinen Fingern spürte. Fast schon entsetzt riss er seine Augen auf und wollte nach hinten ausweichen, doch der Griff um sein Handgelenk hielt ihn auf. Er spürte eine aufkommende Hitze in seinen Wangen und verkrampfte seine Hand etwas. Sein Mitbewohner hatte sich nun über ihn gebeugt und er konnte sein Rasierwasser riechen. Er war viel zu nahe und die Situation so absurd, dass er am liebsten gelacht hätte. Doch etwas in ihm ließ ihn stocken, deshalb beobachtete er einfach das Mienenspiel seines Gegenübers. Es wechselten sich einige Emotionen ab, doch John konnte oder wollte den genauen Ursprung nicht erkennen. Zuerst war der Blick des anderen sehr ausdruckslos, doch nun fühlte er sich plötzlich nackt unter dem Blick. Die Furche, die sich auf der fremden Stirn bildete, wechselte zwischen leichtem Ärger und etwas, das er als Verwunderung bezeichnen würde. Er räusperte sich leicht, weil es ihm doch ziemlich unangenehm war so angeschaut zu werden. Er versuchte seinen Blick abzuwenden und atmete laut aus, dabei schloss er seine Augen. Er griff dennoch kurz in das Weiche zwischen seinen Fingern und musste zugeben, dass sich die Locken sanfter anfühlten als er dachte. Vorsichtig öffnete er seine Lippen, um etwas zu sagen, als Sherlock ein leichtes Schnauben verlauten ließ und John seine Augenbrauen misstrauisch zusammenzog: „Was!?“ Er hasste es, wenn der andere sich so benahm, ihm zuerst einen kleinen Teil von sich zeigte, aber dann so etwas wie einen Rückzug antritt. Er spürte wie sich der Griff um sein Handgelenk lockerte und sah nun Sherlock vor sich stehen. Er richtete seine Haare kurz und schloss kurz die Augen. dann öffnete er sie wieder und sagte einfach nur: „John.“ Angesprochener ahnte schon Böses, weil etwas in dem Blick ihm zeigte, dass er die folgenden Worte nicht mögen würde, die nun aus dem Mund seines Freundes kamen. Und es kam, wie es kommen sollte, als Sherlock anfing: „Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, aber i-„ „Nein!“, sagte John laut und rieb sich frustriert über die Augen. er hatte es geahnt und es war eingetreten. Leicht genervt fügte er noch hinzu: „Hör auf etwas in mir zu lesen, was nicht existiert, Sherlock. ich stehe nicht auf Männer und werde es auch nie tun. also Schluss damit!“ „Das muss dir doch nicht peinlich se…“ – „Hör auf damit …“ – „Immerhin sehe ich gut aus und b…“ – „Es reicht!“ John war aufgestanden und drückte seinen Finger nun grob gegen Sherlocks Brust und betonte damit seine folgenden Worte: „Hör auf etwas in mir zu lesen, was nicht da ist und interpretiere das nicht zu deinen Gunsten. Ich bin nicht so gepolt und das müsstest du so langsam wissen. Wenn du schwul bist, soll mir das egal sein, hör einfach nur auf mich auch hineinzuziehen.“ Er blickte wütend hinauf und atmete schwerer, seinen Finger nutzlos in der Luft schwebend. Sherlock blickte ihn einen Moment ausdruckslos und schweigend an und strich dann über sein Hemd, als sei nichts gewesen. Dann schloss er seine Augen und sagte fast schon automatisch, ohne große Gefühlsregung: „Es tut mir Leid, aber du musst zugeben, dass meine Haare weich sind.“ Triumphierend sagte John sofort ja, bemerkte dann aber erst was er zugegeben hatte und schrie kurz laut auf, ehe er genervt aus dem Zimmer stapfte. Er bemerkte das belustigte Lächeln von Sherlock nicht mehr, als dieser nach seiner Geige griff und die Saiten frisch stimmte. Johns Wangen flammten vor Wut und Scham, als er an Mrs. Hudson vorbeistürmte und das Haus verließ. „Dass er es einfach nicht zugeben will“, sagte er, als er seine Geige anlegte und seine Augen schloss. „Er wird nie zugeben wollen, dass du sein bester Freund bist, Sherlock“, lachte Mrs. Hudson und griff nach der Türklinke, „aber dass du den armen Jungen mit deinen Sätzen immer verunsichern musst, gefällt mir überhaupt nicht.“ Sie ließ einen tadelnden Laut aus ihren Lungen, ehe sie dann doch lachend die Tür schloss und langsam die Treppen hinuntergingen. Weiterhin lachend und kopfschüttelnd ging sie in ihre Wohnung und seufzte dann auf, als sie den Klängen der Geige lauschte: „Da haben sich aber zwei gefunden.“ Mit diesen Worten griff sie nach einem Kissen und tanzte zu den lieblichen Klängen ihres Untermieters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)