Ein Jahr von szymzickeonee-sama ================================================================================ März - erste Woche (Teil 3) --------------------------- Tief in Gedanken vor sich hin brütend zupfte Ino sanft das Blatt zurecht, welches sie zuletzt dem Blumenstrauß in ihren Händen hinzugefügt hatte. Endlich zufrieden griff sie nach dem grünen Band, um den Strauß zu fixieren, als die Ladenglocke läutete. »Fällt das nicht unter Kinderarbeit?« »Ich denke darüber nach, meine Eltern zu verklagen«, gab Ino amüsiert zurück und legte den Blumenstrauß ab. »Was kann ich für dich tun, Kiba?« Kiba grinste sein typisches Grinsen. »Ich hätt' gern ein Sträußchen.« Geschäftsmäßig nickend trat Ino um den Tresen herum zu den Stielblumen. »Was hast du dir denn so vorgestellt? Und was für einen Preisrahmen?« »So Anderthalb bis Zweitausend?« Überrascht zog Ino die Augenbraue hoch. »Was hast du angestellt?« Kiba schnaubte. »Gar nichts. Damit kam meine Schwester auch schon an! Kann man nicht mal was hübsches für seine Freundin kaufen?« »Wir kennen dich eben. Also, was für Blumen?« Vage deutete er auf einen Bottich Sonnenblumen. »Die da sehen schön aus. So als Center-Blume.« »Nur um sicher zu gehen, der ist für Tamaki, und nicht für Hinata, oder?« »Natürlich für Tamaki, wieso?«, entrüstete sich Kiba. Also ehrlich, was manche Leute ihm zutrauten. »Na, Sonnenblume, Hyuuga, du weißt schon.« Weil Kiba weiterhin irritiert aussah, stöhnte Ino leise und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Also Sonnenblume? Hat sie Lieblingsblumen?« »Vielleicht nehme ich doch lieber Rosen. Ist zwar Old-School, aber damit bin ich wenigstens auf der sicheren Seite. Habt ihr Katzenminze da?« »Katzenminze?« »Ja, sie steht voll auf das Zeug.« Ino schüttelte nur ungläubig den Kopf und begann, ein paar Rosen in verschiedenen Rottönen und Grünzeug zusammenzusuchen. Während sie mit äußerster Präzision die Blumen arrangierte, lehnte Kiba sich lässig an den Tresen. »Und, wie sieht dein Liebesleben so aus?« Ino schnaubte. »Was, so gut? Schieß' los, Sweetheart.« Es dauerte einen Augenblick, in dem Ino sich zuerst auf die Unterlippe biss, bevor sie schließlich wütend herausplatzte: »Sai ist ein Idiot!« »Sai?« Kiba prustete los und versuchte es hastig als Nieser zu tarnen, als Ino ihn böse anfunkelte. »Anscheinend ist er schon seit 'nem Jahr in mich verknallt, und seit ich das weiß habe ich versucht das ganze voranzutreiben – was auch richtig gut lief. Und dann redet der Arsch nicht mehr mit mir! Und der Hammer ist ja noch: Er hat Sakura zum Abschlussball eingeladen, nachdem bei uns was gelaufen ist!« Zwei der Rosen wurden unsanft die Blätter abgerissen, während Ino wütend dem Blumenstrauß ihre Geschichte erzählte. »Ich mein', so schlecht kann ich ja wohl kaum gewesen sein!« »Das, meine Liebe, kann ich leider nicht beurteilen, da du dich ja standhaft geweigert hast-« »Das ist nicht witzig, Kiba!«, fauchte Ino und knallte den Strauß auf den Tresen. »Hey, hey, kein Grund, die Blumen zu massakrieren …« Sie sah auf ihre Hand hinunter und atmete langsam und tief ein, bevor sie ein paar große grüne Blätter unter dem Tresen hervorzog und um den Strauß arrangierte. »Nur so interessehalber … hast du denn mit ihm geredet, oder einfach nur dein 'Ino-Ding' durchgezogen?« »Mein 'Ino-Ding'?« »Naja, Süße … Weiß er, dass du was von ihm willst?« »Hör mal«, empörte sich Ino jetzt und umwickelte den Strauß ruppig mit dem grünen Band, »Wie viel deutlicher könnte ich es machen als mit ihm zu schlafen?!« Kiba seufzte und beäugte die Blumen, die sie ihm jetzt unter die Nase hielt. »Hast du ihm gesagt, dass du eine Beziehung willst?« Ino ließ den Strauß sinken. »Ich wusste es. Der arme Kerl … wobei, naja, wir reden ja von Sai, also-« »Hey, sagt nix falsches! Das macht 1750 Yen. 1500, weil du's bist und versuchst mein Liebesleben aufzupolieren.« »Aah, Ino, du bist die Beste.« Dankbar grinsend legte Kiba das Geld auf den Tresen und nahm die Rosen entgegen. »Das mit dir und dem Pinselschwinger wird schon.« Sie streckte ihm die Zunge heraus, und er lachte leise, während er den Laden verließ, begleitet vom sanften Läuten der Türglocke. Ino hingegen war nachdenklich geworden, wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und zog ihr Handy hervor. Sie war schon halb dabei, Sai eine nicht so nette, aber zumindest eindeutige Nachricht zu schreiben, als sie es sich anders überlegte. Sie würde ihn heute Abend sehen. Und ihm sowas von den Hosenboden stramm ziehen. Aber ohne Tenis Geburtstag zu ruinieren. Vielleicht sollte sie Kondome einpacken? Man wusste ja nie, wann und wo sich eine Gelegenheit ergeben könnte … Die Türglocke klingelte erneut, und ein dunkelblondes Mädchen trat ein. »Oh, hey Matsuri.« Sofort war das Handy wieder in ihrer Tasche verschwunden, und Ino hatte in den 'Verkäuferinnen-Modus' gewechselt. »Was kann ich für dich tun?« »Ich … würde gerne einen Kaktus kaufen«, wisperte das Mädchen und lief dabei rot an. Einen Kaktus? Tenten musste unbedingt ein Buch lesen. Eines, in dem der Verhaltenscode eines frisch zusammengekommenen festen Pärchens beschrieben war. Es konnte doch nicht angehen, dass sie sich hier den Kopf darüber zerbrach, wie sie mit Neji interagieren sollte, wenn sie ihn sah, oder?! Umarmen zur Begrüßung? Küssen? So tun als wäre alles normal? So nervös hatte sie sich ja nicht mal gefühlt, als sie noch nicht gewusst hatte, was denn nun zwischen ihnen lief. Würde das etwa nie besser werden? Hier stand sie nun, vor Nejis Zimmer, die Hand erhoben zum Klopfen. Seit fünf Minuten. Wie zum Henker machte Hinata das mit Naruto? Wobei … Naruto war derjenige, der sie geradeheraus einfach auf seinen Schoß zog und auf die Wange küsste. Vielleicht sollte Tenten- nein. Nein, das traute sich sich nicht zu. Sie nagte auf ihrer Unterlippe. »Weißt du, wenn du endlich klopfst, kann ich dir sagen, dass ich nicht da drin bin«, erklärte Neji amüsiert hinter ihr, und Tenten zuckte so heftig zusammen, dass ihr ihre Tasche von der Schulter rutschte. »Agh! Neji! Was machst du- Wie bist du-« »Hey«, sagte er nur, um sie zu unterbrechen. Seine Augen funkelten, und er trat näher, legte die Hand auf ihre Hüfte und senkte den Kopf. Tenten hatte nicht mal mehr Zeit darüber nach zu denken, was eine angemessene Reaktion in der Situation war, wenn der feste Freund einen vor dem Zimmer erwischt, unschlüssig, ob man anklopfen- es war aber auch wirklich scheißegal, so gut, wie er küsste. Ein sanftes Seufzen und ein weicher Laut zufriedener Zustimmung waren alles, was Neji brauchte, um mit einem unterdrückten Stöhnen die Hand in ihrem Haar zu vergraben und den Kuss zu vertiefen. Sie schmeckte umwerfend. Probend fuhr er mit der Zunge über ihre Unterlippe, und Tenten wimmerte leise, öffnete die Lippen einen Spalt. Er hatte sich Zungenküsse immer recht … ekelig vorgestellt, nie das Verlangen gehabt, es auszuprobieren. Aber jetzt, hier, mit Tenten schien es ihm das natürlichste der Welt. Allerdings schien es ihr nicht zu gefallen, denn plötzlich legte sie die Hände auf seine Brust und schob ihn unmissverständlich von sich weg. Hatte er ihre Nervosität falsch interpretiert und wollte sie etwa mit ihm Schluss machen?! »Luft!«, keuchte sie, und beide brauchten sie einen Moment, um ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Auf Tentens Wangen hatte sich ein gesunder Rotton breit gemacht. »Wird … wird das jetzt immer so sein?«, hauchte sie schließlich, und suchte seinen Blick. »Nur wenn du es willst.« »Okay«, sprach sie und schlang ihm so heftig die Arme um den Hals, das er nach vorne stolperte, in einen etwas unkoordinierteren Kuss hinein, der Tenten mit dem Rücken gegen die Wand beförderte. Sie schien sich dort allerdings ziemlich wohl zu fühlen, wenn Neji das Seufzen richtig interpretierte, das sie von sich gab, als seine Zunge erneut in ihrem Mund verschwand. »Könnt ihr nicht wenigstens in das Zimmer gehen?«, machte Hiashi Hyuuga im Vorbeigehen, und vernahm (amüsiert, aber mit einem Kopfschütteln), dass Tenten erschrocken aufquiekte und die Knutscherei beendete. Er mochte das Mädchen ja wirklich, und hatte dem Start dieser Beziehung quasi entgegengefiebert … aber er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Hanabi mit einer Tüte Popcorn daneben stand und zusah. Und dafür war sie mit Verlaub etwas jung. Und Neji hatte ja ein Zimmer, dessen Tür er sogar abschließen konnte … Hach ja, die Hormone. Wenigstens auf Hinata war in diesem Fall Verlass. Auch wenn sie keinen sonderlich guten Geschmack zu haben schien. »Erzähl!« »Ino, es ist ihr Geburtstag, die anderen-«, versuchte Hinata leise abzuwiegeln. »Shika lenkt die Jungs ab, da habe ich für gesorgt«; blaffte Ino. »Ich will alles wissen, verdammt!« Tenten öffnete den Mund und schloss ihn wieder, und wurde dabei rot. »Aha! Einzelheiten, aber zackig!« »Ja, Oberst Feldmarschall Ino, Sir«, murmelte Sakura aus dem Mundwinkel, und Temari wieherte los. Ein strafender Blick traf sie, bevor Ino sich wieder ihrem ersten Opfer zuwandte. »Wir sind … zusammen.« »Oh, Halleluja!«, stieß Ino aus und verschränkte die Hände ineinander wie zum Gebet. Betretenes Schweigen auf Seiten Tentens, die mit roten Wangen den Boden anstierte. »Er … hat mich geküsst. Mehrmals«, fügte sie leise hinzu, und die Mädchen, mit Ausnahme Hinatas, quietschten erfreut auf. »War's gut?« »Mit Zunge?« »Hattet ihr schon Sex?« Schlagartig trat Stille ein, und alle starrten Ino an, die beleidigt schnaubte. »Was denn?! Ich muss das wissen!« »Wenn du dich mal um dein eigenes Liebesleben so engagiert kümmern würdest«, stichelte Shikamaru, der mit den Händen in den Hosentaschen um die Ecke geschlurft kam. Ino funkelte ihn böse an. »Die Jungs sind schon im Partyraum, fragen sich aber langsam, wo das Geburtstagskind bleibt.« Frustriert warf Ino die Hände in die Luft und marschierte davon. Dabei fluchte und meckerte sie, aber so leise, dass die anderen, die ihr folgten, nicht verstanden, worum es ging. Aber sie kannten ja Ino. Tenten für ihren Teil war froh, dem Kreuzverhör entkommen zu sein. Der Haushalt der Hyuugas war nicht nur mit einem Kyudo-Trainingsplatz ausgestattet, sondern Hiashi war auch ein großer Fan von Dart-Spielen, die er bisweilen mit seinen Geschäftspartnern austrug. Es war halt etwas anderes als Pokerrunden oder langweilige Geschäftsessen. Fugaku Uchiha beispielsweise kam sogar manchmal einfach so vorbei, und die beiden lebten so ihre Version einer Männerfreundschaft aus. Heute jedoch war die große, elektronische Dartscheibe im Partyraum aufgebaut, und Hinata reichte gerade die Plastikbox herum, aus der sich jeder der Freunde drei Darts derselben Farbe nahm, während Neji mit Shikamarus Hilfe und der Anleitung die Scheibe für zehn Spieler einstellte. »… 'drücken Sie zum Abschluss zweimal die Start-Taste. Der erste Spieler kann nun mit seinem Wurf beginnen'«, monierte Shikamaru abschließend mit gelangweilter Stimme und pfefferte die Anleitung auf den Tisch, der etwas abseits stand. Sie mussten ja schließlich freie Bahn beim Werfen haben, und wer wusste schon, wie zielsicher beispielsweise Naruto war. »Also, wer als erstes auf 300 Punkte kommt, gewinnt?«, fragte Temari noch einmal nach, während sie ihre Darts zwischen den Fingern drehte. »Nein, nein. Du startest bei 300 und versuchst auf 0 zu kommen. Du gewinnst aber nur, wenn du genau auf 0 kommst. Minus gibt’s nicht, dann musst du nochmal«, führte Sakura aus. »Hmhm. Okay.« Der Reihe nach stellten die Freunde sich auf und warfen ihre Darts auf die Zielscheibe. Die Jungen trafen durchweg eine ordentliche Punktzahl. Hinata und Sakura warfen zu leicht und Temari verfehlte die Scheibe mit zwei Darts. Ino hingegen pfefferte die Darts mit aller Kraft, und Sakura, die ihr am nächsten stand, trat vorsichtig einen Schritt beiseite. Als letztes war Tenten an der Reihe, und sie hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Neji hatte die ganze Zeit ihre Hand gehalten, und so taten die Freunde es gutmütig als 'frisch-verliebt' ab. Bis Tenten den ersten Dartpfeil punktgenau im Bulls-Eye versenkte. »Wow, Teni, hast du ein Glück!«, rief Temari aus, die mit allen drei Darts nicht mal die Hälfte der Punkte zusammen bekommen hatte, die Tenten jetzt abgezogen bekam. Tenten presste die Lippen zusammen, um nicht zu grinsen und warf einen weiteren Pfeil. Direkt neben den anderen, und ebenfalls in die Mitte. Um sie herum verstummten die Gespräche. »Das war Zufall, oder?«, fragte Naruto ungläubig. »Was wetten wir, dass ich den dritten auch noch in die Mitte bekomme?«, flötete Tenten, wartete aber gar keine Antwort ab, sondern warf einfach. »Jetzt wissen wir zumindest, warum sie unbedingt Darts spielen wollte.« Mit einem gewissen Stolz sah Neji seine Freundin an und zog sie für einen kurzen, keuschen Kuss zu sich. Tenten strahlte. »O-kay!« Narutos Enthusiasmus war ungebrochen. »Dann gucken wir mal, ob ihre Treffsicherheit so bleibt. Zusatzregel: Wer am Ende der Runde an erster Stelle steht, Punktetechnisch, kippt einen Kurzen.« Natürlich protestierte Tenten heftig, aber das zustimmende Gemurmel von mehr als der Hälfte ihrer Freunde konnte sie dann doch nicht ignorieren und ergab sich schließlich ihrem Schicksal. »Wie gut, dass ich heute Nacht nicht nach Hause muss«, murmelte sie Neji zu, als sie das geleerte Pinnchen auf dem Tisch abstellte. »Wer weiß, wo ich sonst betrunken lande …« Neji musterte sie, und mit einem ungewollten Schlenker seines Magens dachte er daran, dass Tenten heute wohlmöglich betrunken in seinem Bett landen würde. Nicht gerade seine Idealvorstellung. Aber traute er es sich zu, die Situation dann eben nicht für ein klitzekleines bisschen Rumfummeln auszunutzen? Also, komplett Jugendfrei, natürlich, er war ja kein hormongesteuertes Arschloch. Aber so ein bisschen … Nein. Nein. Zumindest hatte er noch eine Weile Zeit, sich einen Plan zu überlegen. Oder zu hoffen, dass Tenten mit einem Kurzen schon zu betrunken war, um beim Dart zu gewinnen … »Chrm, chrm.« Sai kannte dieses Räuspern. Und es klang nicht gerade freundlich. Eigentlich hatte er ja nur Austreten wollen, dazu den Partyraum verlassen, und hatte gerade die Tür des Bades wieder hinter sich geschlossen, um zurück zur Party zu gehen. Langsam drehte er sich um. Mit blitzenden Augen und vor der Brust verschränkten Armen stand Ino hinter ihm. »So, mein Freundchen«, erklärte sie in gereiztem Tonfall. »Wir haben zu reden.« Er hob fragend eine Augenbraue, obwohl er sich ziemlich genau vorstellen konnte, worum es hier ging. Was gleichzeitig verwirrend war, denn er hatte ja gedacht, Ino wolle es totschweigen. »Was glaubst du eigentlich, was ich für eine bin?«, fauchte die Blondine, und baute sich jetzt vor ihm auf. »Ich weiß nicht. Normalerweise bist du sehr direkt und sagst offen und eindeutig, was du willst«, konterte Sai. Nur, weil er ein ruhiger Typ war, hieß dass noch lange nicht, dass er sich unterbuttern ließ. Es war wahr, dass er lieber schwieg, als einen Konflikt herauf zu beschwören, aber er hatte vom ersten Moment an gewusst, dass Ino ihn glatt überfahren würde, wenn er sich nicht wehrte. Genau dieses Feuer, diese angeborene Führungsqualität hatte er immer an ihr bewundert, und das war der Grund gewesen, warum er sich schließlich in sie verliebt hatte. Aber auch ein Alphatier brauchte manchmal Gegenwind, brauchte einen Partner, der nicht alles hinnahm, sondern ihr unter vier Augen durchaus Paroli bot. »Warum ersparst du uns also nicht das lange 'um den Brei reden', und sagst, was du zu sagen hast?« Ino bließ die Backen auf. Aber Recht hatte er ja. »Ich dachte eigentlich, dass 'Sex haben' so eindeutig ist, dass ich dir nicht groß erklären muss, was für mich dahinter steckt. Ich bin schließlich keine Schlampe!« »Tja, dass du mich aber danach völlig ignoriert hast, schien für mich ein gegenteiliges Statement zu sein.« »Ich hatte zu tun. Die ganze Sache mit Sakura- vielleicht bin ich zu schnell zur Tagesordnung über gegangen, aber du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht der Typ für den ganzen romantischen Quatsch bin. Ich brauche einen Freund, der das versteht und nicht gleich so eingeschnappt ist, dass er meine beste Freundin angräbt.« »Angraben- ich habe Sakura freundschaftlich gefragt, ob sie mit mir zum Abschlussball geht. Sie war unglücklich, und ich habe sie aufgemuntert. In keinster Weise das amouröse Absichten.« »Schön. Du wirst nämlich nicht mit ihr hingehen. Wundert mich eh, dass Sasuke dir noch nicht den Kopf abgerissen hat.« Schweigen trat ein, während beide sich abschätzig musterten. »Also, was jetzt?«, fragte Sai nach einem Moment der Stille. Ino schnaubte. »Komm endlich her und küss mich, du Idiot«, meckerte sie und packte Sai am Kragen, um ihn zu sich zu ziehen. Einige atemlose Augenblicke später befanden beide jedoch, dass es Zeit war, zurück zu den anderen zu gehen. Ino stolzierte voran und stellte dieses Mal direkt klar, was Sache war, indem sie zur Begrüßung in den Raum rief: »Sai und ich sind jetzt ein Paar. Shika, gibst du mir bitte ein Bier.« Sprachlos wurden die beiden gemustert, während Shikamaru ungerührt eine Bierflasche aus dem Kasten fischte, und Sakura leise lächelte. »Irgendwas hab ich hier nicht mitgekriegt«, platze es aus Naruto heraus, der absolut verblüfft wirkte und jetzt den Finger hob, um hektisch zwischen Ino und Sai hin und her zu zeigen. »Ihr beide?!« »Mach den Mund zu, sonst fängst du Fliegen, Dobe.« »Teme!« Alles in allem hatte Neji einen schönen Abend gehabt. Tenten war bei ihm, sie hatten den ein oder anderen Kuss ausgetauscht, und die Stimmung war durch und durch feierlich gewesen. Außerdem hatte seine Freundin tatsächlich nur einen Schnaps gebraucht um im Anschluss nicht mehr beim Darts vorne zu liegen, und war mittlerweile wieder vollkommen nüchtern. Nicht zuletzt hatte die überraschende Verkündung von Sais und Inos Beziehung eine ausgelassene Atmosphäre geschaffen. Innerlich jedoch hielt Neji sich eisern im Griff. Jetzt, da Tenten ganz offiziell sein war, war es noch viel schwieriger sich zurück zu halten, sie nicht ständig auf seinen Schoß zu ziehen, sie zu berühren. Je weiter der Abend fortschritt, desto mehr zergrübelte er die Tatsache, dass Tenten heute Nacht bei ihm schlafen würde. Mal ganz abgesehen davon, dass er keine Ahnung hatte, was sie erwartete, war er sich sicher, dass die schüchterne, leise Tenten wohl definitiv nicht sofort mit ihm intim werden wollte. Nicht so, wie er jedenfalls, denn seine Hormone zerrten an der ihnen angelegten Leine. Es blieb ihm also nur eine Lösung übrig, wenn er sich nicht komplett lächerlich machen oder gar mit Tenten verkrachen wollte. Gerade verabschiedeten sich als letztes Ino und Shikamaru, die von Shikaku Nara abgeholt wurden, und ließen damit Neji, Tenten, Naruto und Hinata über. Neji ergriff blitzschnell seine Gelegenheit und Narutos Arm, um aus der Sache herauszukommen. »Du schläfst bei mir, Freundchen!« Naruto ließ sich widerwillig von Neji aus dem Raum bugsieren. »Was soll das?! Sag mal, traust du mir etwa immer noch nicht? Ich habe nie etwas gemacht, was Hinata nicht-« »Ich will es gar nicht hören!«, fauchte Neji, und zerrte Naruto die Treppe hinauf. »Außerdem ist es nicht so, dass ich dir nicht vertraue«, setzte er grummelnd hinzu, und dann noch etwas leiser: »Ich vertraue mir nicht!« Einen Moment stolperte Naruto sprachlos hinter ihm her, bis er verstand. Dann fing er an, breit zu grinsen, während Neji tatsächlich etwas rot wurde, und heftiger als nötig die Tür zu seinem Zimmer aufriss. »A-haaa«, machte Naruto gedehnt, immer noch grinsend. »Also will sie nicht, oder-?« »Das geht dich einen feuchten Kehricht an!« Er würde es Naruto mit Sicherheit nicht auf die Nase binden, dass er einfach nicht so notgeil wirken wollte, wie er war. Tenten verdiente es, dass er um ihretwegen mit ihr zusammen war, und nicht, weil er Sex wollte. Also hieß die Devise: Zurückhaltung. Und seine Ungeduld darüber unter Kontrolle zu bekommen. Naruto kicherte. Da war wohl jemand etwas … frustriert, hm? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)