Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 40: Kapitel 40 von Zahlen und Buchstaben ------------------------------------------------ Kapitel 40 von Zahlen und Buchstaben Aslan betratt mein Zimmer nur sehr selten. In seiner Kultur war es nicht gestattet, dass eine verheiratete Frau mit einem andern Mann alleine den Raum teilte. Nun lebte er schon so viele Jahre bei uns, doch Grundpfeiler seiner Herkunft würden sich immer zeigen. Heute Abend waren wir sogar vollkommen alleine im Haupthaus. Ein Gefühl der Beklemmung drückte auf meine Brust. Wir würden Kai und Mia erst morgen nach Hause holen und solange war ich hier alleine nur mit meinem guten Freund Aslan. Seine Miene war besorgt. Er musste lange mit sich gerungen haben bis er das Gespräch mit mir suchen konnte. Die Uhr schlug bereits weit nach zehn und ich befand mich schon im Nachtgewand und Morgenrock. Hingegen er trug wie immer seine indigofarbene Kleidung. Ich legte mein Buch beiseite und bat ihm zum angrenzenden Zimmer. Dort fand ich ein zu meiner Überraschung noch Feuer im Ofen und eine warme Decke für meine Beine im Sessel liegen. "Es wird mir nicht gefallen was du mir zu erzählen hast", stellte ich fest und setzte mich. Aslan nahm in dem verwaisten Sessel meines Mannes platz, wie so oft wenn wir miteinander ernstes besprachen. "Kai-Alexander ist ein guter Junge. Er versucht dich zu beschützen", raunte mein Freund und reichte mir eine Notiz. Ich blinzelte, denn zuerst konnte ich mit dem Zahlen und Buchstabenwirrwarr nichts anfangen. Also überließ ich Aslan das Wort. "Keine Ahnung woher er diese Nachricht hat, aber sie führt ihn direkt in die Arme der Schweizer Garde." 1L3K, MALL 1B1K,3L,1K11/4 0,1B1K,1L3K 1L1K,1L3K,NULL,3L1L3K,2L2K "Ist es etwa eine Kombination für die verschlossenen Büchertresore?" Im Gegensatz zu uns Magiern, hatte der Vatikan keine Büchergeister, welche ihre uralten Dokumente vor dem zeitlichen Zerfall schützen. Sie hatten aufwändige Lagerungssytheme entwickelt, damit die Pergament und Bücher optimal aufbewahrt werden konnten. Die brisantesten Dokumente waren zusätzlich mit verschiedenen Sicherungen bestückt, welche wir hin und wieder umgehen mussten. Im Fall Vilon würde es eventuell dazu kommen müssen. "Ließ es laut, hübsches Mädchen", bat mich Aslan und das tat ich auch. Mehrfach sogar. Weil das mir nicht wirklich weiter half, gab er mir das Schreibheft von Mia. Am Anfang erkannte ich nur ihre Stilblüten. Ich hatte ihr aufgeben, immer mal kurze Sätze auf zuschreiben, welche ihr in den Sinn kamen. Die Ergebnisse waren Zahlreich und ... nun ja, eigenwillig. Unter der Woche wohnt Gott im Himmel. Nur Sonntag kommt er in die Kirche. Ein Kreis ist ein rundes Quadrat. Ein Pfirsich ist wie ein Apfel mit Teppich drauf. Nachdem Aslan mich immer durchdringender ansah, ging ich seine Hinweise nochmals logisch durch und sah auf Mias Schriftbild. "Mia beschreibt beim Schreiben immer noch die Buchstaben." "Genau wie Alex damals, als du ihr das Lesen beigebracht hast", bestätigte mich der Araber und ich begann sofort mit der Übersetzung. Beschrieb man jeden einzelnen Großbuchstaben des Alphabetes konnte sich folgendes daraus ableiten: Die Buchstaben hinter den Zahlen beschreiben jeweils die Länge der zu gebrauchenden Striche für einen Buchstaben. l = lang, k =kurz, m = mittel, B = Bogen. Natürlich gab es kleine kreative Abweichungen bei den Buchstaben: G, H,J, P, Q und X A = 2l 1k B = 1l 2B C = 1 B D = 1l 1B E = 1l 3k F = 1l 1k 1m G = 1k 1 ¾ O H = 1 Leiter I = 1l J = 1l 1k 1kB K = 1l 2k L = 1l 1k M = 2l 2k N = 3l O = Null P = 1l 1kb Q = 1O 1k R = 1l 1B 1m S = Wurm T = 1l 1m U = 1B 1k V = 2l W = 4l X = Mal Y = 1m 2k Z = 1l 2k 1m Somit ergab sich aus dem Text folgende Naricht: EX UNGUE LEONEM "An den Krallen erkennt man den Löwen." Schweigen. Diese Nachricht musste ich erst mal Sacken lassen. Wenn man Kai bei Seite ließ, wussten nur fünf weitere Personen was es mit diesem Spruch auf sich hatte. Aslan und ich hatten die Nachricht eben erst erhalten und mein Mann war verstorben, also konnten es nur mein Sohn oder seine Frau Niedergeschrieben haben. Die Decke kam wie gerufen. Es schüttelte mich vor Entsetzen. Natürlich hatte ich auch den Attributen auf dem Wasser am See gesehen und dennoch solange ich meine Kinder nicht sehen und anfassen konnte, war es zu gefährlich seiner eigenen Hoffnungen nach zugeben. Die Sache mit dem Vatikan war bereits über Zehnjahre her. Diese Nachricht konnte bereits vor ihrem verschwinden entstanden sein. "Benötigst du Riechsalz oder etwas Alkohol?", fragte Aslan sichtlich um mein Wohl besorgt. Völlig erschöpft sank mein Kopf an die Lehne des Ohrensessels. Ich nahm meine Brille ab und versuchte die wilden Punkte vor meinen Augen zu verdrängen. "Reich mir deine Hand, damit ich weiß, das es ist real und kein böser Traum." Er tat um was ich ihn gebeten hatte und sprach mit bekümmertem Ton: "Hübsches Mädchen, ich muss gestehen, es war nur ein Teil der Nachricht. Kai vernichtete den Text ehe ich mehr sehen konnte." Etwas Kaltes rollte über meine heißen Wangen. Ich fand meine Stimme erst nach langem Schweigen wieder, in dem Aslan nicht von meiner Seite weichte. "Er ist ein guter Junge. Er will uns beschützen." "Oder er ist ein riesengroßer Dummkopf." Gut, dass ich Kai-Alexander Hausarest gegeben hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)