Mia und Kai-Alexander - das wandernde Rätsel von chaoskaiko (Band I) ================================================================================ Kapitel 51: Kapitel 51 Dämonenjäger ----------------------------------- Kapitel 51 Dämonenjäger "Was ich gerne hätte wäre deine Lebensader!" Mit diesen Worten stütze sich die Bestie auf Sabriel. Sie schlug einen Hacken, wurde im nächsten Augenblick schon von einem Stück Asphalt getroffen, welches der Dämon bei seinem Aufprall heraus gesprengt hatte. "Aegis Calore." Sie drückte die Hitze um sich herum zusammen und drückte diese von sich weg. Der Glutschild presste sich gegen die Aura ihres Gegners und der schwarze Dunst schaffte es nicht an sie heran zureichen. "Extendite!" Der nächste Befehl prallte wie Faustschlag gegen den Körper der in schwarz gehüllten Bestie. Doch dieser parierte und die gesamte Kraft ließ Fenster im Erdgeschoss und im ersten Stock hinter ihm zerschmettern. Sabriel nutze noch kein offenes Feuer. Noch konnte würde sie der heiligen Stadt Respekt zollen. Wie würden sich die hochrangigen Exorzisten und Kardinäle fühlen, wenn sie feststellen mussten, dass es kein Gebet der Welt schaffte dieses Wesen auszutreiben. Beten war ab und an eine wirklich gute Option, leider aber nicht in dieser Situation. "Adactus!" Wieder parierte das Mistvieh. Sein Lächeln zeigte vollste Zufriedenheit. Ihre Angriffe waren stark, jedoch war er sehr schnell. Ihm war es egal wen oder was er zerstörte, Sabriel war damit absolut im Nachteil. "Du strengst dich nicht genug an!" Der nächste Angriff kam von oben. Sein Sprung war hoch und gezielt. Er wollte sie zu Boden werfen, ihr buchstäblich ans Leben gehen. Im letzten Augenblick drehte sich die Astrontochter zur Seite, wich dem tödlichen Schlag auf, jedoch traf sie ein Tritt mitten ins Kreuz. Ihre Flugbahn endete in der Flanke eines kleinen Lieferwagens, welcher mit ihr einen guten Meter nach hinten gedrückt wurde. Orell traute seinen Augen nicht, dass die junge Frau nach einer solchen Attacke auf beiden Füßen landetet. Während sie ihre Glieder ausstreckte und eine neue Kampfhaltung einnahm, ließ sie sich zu einem Kommentar nieder: "AUTSCH!" "Wenn du dich mehr anstrengen würdest mein Feuervögelchen, dann hätten wir mehr Spaß." Mit dem Kommentar Hollywood von vorhin hatte Sabriel gar nicht so daneben gelegen. Dieser Kampf kam aus einem Film. Solche Geschichten hatte Orell all die Jahre nur für Übereilungen der Geschichtsschreiber und seiner Großeltern gehalten. Die beiden Kontrahenten schenkten sich nichts. Die dunkle Aura des Dämon musste bereits im gesamten Vatikan wüten und Sabriels Hitze verwandelte den Hof in einen glühenden Hexenkessel. Der Gestank von heißem Teer drang dem Gardisten in die Nase und verbranntem Staub und heißem Geröll. Die Luft flirrte vor Hitze und Anspannung. Er musste hier weg und die andern Gardisten holen. Vielleicht würden größere Geschütze etwas gegen dieses Monster ausrichten können. "Eine äußerst dumme Idee. Wenn man nicht weiß wie man einen Dämon besiegen kann, sollte man sich niemals ihm in den Weg stellen. Eine Seele getötet von einem Dämon wird niemals das Totenreich betreten können und erst recht nicht den Himmel." Der Kontrast des eiskalten Nebels, sickerte durch die blaue Uniform des Mannes. Im Gegensatz zum Vormittag roch es nicht nach fließendem Gewässer, sondern nach dem leichten Duft von Lavendel. Irgendetwas saß dem Hüter der geheimen Schriften im Nacken und das war wörtlich zunehmen. "Gib mir das Papier." Das Geräusch einer entsicherten Waffe. Das Gefühl von kaltem Metall unterhalb der Schädelbasis. Innerhalb weniger Minuten bedrohten mehrere verschiedene Mächte sein Leben. "Vergiss es.", zischte er und wollte sich vorsichtig umdrehen um eine Möglichkeit zu erzwingen, seine Handfeuerwaffe zu nutzen. Noch hatte er sie nicht weggeschmissen und Sabriel hatte von drei gezielten Schüssen gesprochen. "Dreh dich nicht um. Wenn er dich bemerkt, sind sie tot. Sie glauben nur er würde nicht an sie denken, weil er mit seinem Gegner zu tun hat. Das Papier, bitte!" Orell rührte sich nicht. Es schien nicht so, als wollte die Frau, so schätze er die Situation jedenfalls ein, ihm wirklich töten. Vielmehr wollte sie ihn in Schach halten. "EX UNGUE LEONEM. I gentori di leoncino." Die Situation war zu verquer, um der Stimme im Hintergrund zu vertrauen, also verharrte der Gardist weiterhin in seiner Starre mit der gezogenen Waffe in der Hand ohne Aussicht darauf sie einsetzen zu können. "Ich werde sie nicht gehen lassen können. Also müssen sie hier bleiben.", bekam er als Antwort zurück und das Metall verschwand aus seinem Nacken. "Sie werden erst ohnmächtig nach dem ich den Bann gesprochen habe und wenn sie überleben und aufwachen werden Sie vermutlich viel Blutspucken." Aus reiner Ungläubigkeit richtete sich Orell auf. Sollte das ein Scherz sein war er nicht witzig. Er glaubte seinen Augen nicht. Was war hier los. Hinter ihm stand eine bildhübsche Frau von Kopf bis Fuß in altmodisches schwarzes Lederzeug gehüllt. In ihrer Ausgestreckten Hand hielt sie eine modifizierte Halbautomatik. Sie strahlte reinen weiblichen Terror aus. Zuerst hatte er vermutet sie sei eine Feder, wie das Mädchen von heute Mittag. Allerdings sah er jetzt eine Dämonenjägerin vor sich. Eine Gesicht wie Marmor. Weiß, kühl und Stein hart. Noch ehe sich der Mann fragen konnte was sie mit einer Handfeuerwaffe gegen ein Wesen ausrichten konnte, welchem magischer Hitze und Glassperren stand hielt, schoss die Jägerin ihren Befehl ab. Der Finger hatte sich noch nicht richtig vom Abzug gelöst, als Orells Körper bewusstlos auf den Boden fiel. Spikes Gesicht riss es in Fetzen. Sabriels sprang zur selben Zeit nach hinten, in der sich Runs Aura manifestierte. Die Macht des Dämons hatte bereits teile des Hofes in eine schwarze Hölle verwandelt. Stein schien zu verrotten und der Erdboden schien sich in fauligen Sumpf zu verändern. Aus dem Geruch von Hitze und Teer war etwas geworden, dass man mit faulen Eiern und Ammoniak vergleichen konnte. Die Brocken des ehemaligen Gesichtes versuchten sich unter dem Einfluss des magischen Schusses neu zu formen, aber der Bann war stark, dachte zumindest Sabriel. "Hi Doc." "Das hält nicht lange an." Sabriel und Run trafen sich in der Mitte des Hofes. Auch wenn Spike nichts sehen konnte, schlug seine Macht gegen die Wände und Autos in seiner Umgebung. Er wütete, war wie ein kleines Kind, das man sein Spiel verdorben hatte. "Wann kommen die andern?" "Ich bin die Einzige. Instinkt. Spike sollte ganz woanders sein. Wie kommt er hier her?" Zum Antworten blieb keine Zeit. Spike stürmte auf seinen Unbekannten Gegner ein, selbst wenn er noch nichts sehen konnte. Sein Gespür war ausgezeichnet. Die Astrontochter revanchierte sich sogleich für ihre Rettung und schleuderte den Dämon mit einem gezielten Seitentritt zurück auf den Asphalt. Run konzentrierte sich, zielte und ... der Schuss verfehlte seine Wirkung. Ihre magische Handfeuerwaffe verfehlte nie, jedoch war Spike einfach zu stark. "Meine Güte. Das ist doch nicht etwa meine kleine süße Run. Die Seherin der Asatos und ein Feuervögelchen hier im Vatikan. Wenn sich da mein Umweg nicht gelohnt hat." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)