Mein Stummer Bester Freund von Aidensenpai ================================================================================ Kapitel 14: 14. Kapitel ----------------------- 14. Kapitel: Ich konnte es immer noch nicht glauben, worauf ich mich hier eingelassen hatte. Jetzt stand ich also vor dem Café wo Namis Angebetete arbeitete und wartete auf deren Bruder, der nicht nur eine verdammte Ähnlichkeit mit Zoro hatte, sondern auch noch sehr viele seiner Eigenschaften besaß. Dazu kam, dass er erst zu Robins‘ Familie gekommen war, als er sieben war und dass er nicht mehr spricht seitdem er sechs Jahre alt ist. Das würde eins zu eins in Zoros Profil passen. Er spricht nicht mehr, wegen dem Vorfall mit seinen Eltern, dann wurde er mit sieben adoptiert. Passt doch perfekt. Es gibt nur einen Haken bei meiner Theorie. Er heißt Adrian und außerdem hat er nicht mal verstanden, dass ich ihn meinte, als ich ihn mit Zoro angesprochen habe. Ich seufzte einmal und schnippte meine Zigarette weg, als neben mir ein Motorrad zum Stehen kam. Der Fahrer nahm seinen Helm ab und ich erkannte darunter genau diesen Jungen. Er sah zu mir, legte den Helm ab, lächelte leicht. >Bist du Sanji?< , fing er an mich durch mehrere Handbewegungen zu fragen. Ich nickte. „Und du Adrian, richtig?“, fragte ich, untermalte es trotzdem mit Zeichensprache, da ich nicht so recht wusste, ob ihm das lieber war. „Robins Bruder stimmts?“ >Ja und nein.< Er grinste. Jetzt war es an mir dumm zu gucken. Er grinste nur und bedeutete mir aufzusteigen. Er reichte mir einen zweiten Helm, setzte sich seinen auf und fuhr los. Ich konnte mich gerade noch so festhalten, sonst wäre ich garantiert gleich wieder runtergefallen. Was meint er mit Ja und Nein? Dass er ihr Adoptivbruder ist? Ja das weiß ich. Aber trotzdem sind sie Geschwister. Ich würde das jedenfalls so sehen. Aber wenn man seine Familie verloren und dann in eineNneue kommt? Ist wahrscheinlich schwierig. Ob er Geschwister hatte? Wie seine Familie umgekommen ist? Irgendwie wollte ich nicht so recht glauben, dass dieser Junge nicht Zoro war, sondern also ein so genannter Adrian Nico. Nein, das wollte nicht in meinen Kopf reingehen. Ich wusste, dass sie ja alle Recht hatten. Nami, meine Mum. Ich hielt zu sehr an der Vergangenheit fest und deswegen fand ich auch keinen richtigen „besten Freund“ mehr. Weil ich sie alle an Zoro maß. Und niemand war wie dieser Trottel. Unsere Freundschaft war einfach einzigartig gewesen und dagegen hatte niemand was machen können. Ich muss echt mal erwachsen werden und damit abschließen. Zoro und ich hatten eine schöne Zeit, aber es sollte wohl nicht sein. Wenn ich mich mit diesem Adrian anfreunden möchte, dann muss ich ihn als eigene Person ansehen, egal wie viele Parallelen er zu meinen früheren...zu Zoro aufweißt. Nur ob das so schlau wäre, mich mit jemandem anzufreunden, der ihm so ähnlich ist? Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich sah auf. Adrian stand vor mir. >Wir sind da. Alles okay?< Ich nickte. „Ja ich war nur in Gedanken.“, erklärte ich und kratzte mich am Hinterkopf. „Sollen wir schon rein?“ >Ein wenig Zeit haben wir noch.< Das ist sehr gut! Ich griff in meine Tasche, holte meine Zigaretten und steckte mir eine an. >Machst du das eigentlich freiwillig oder wurdest du dazu genötigt?< Verdutzt starrte ich ihn an. „Was?“, gab ich wieder einmal sehr intelligent von mir. Adrian grinste nur. >Man sieht es ihr nicht an, aber Robin ist eine Überredenskünstlerin.< Ich zog skeptisch eine Augenbraue nach oben. „Dein Ernst? Ich dachte ja das wäre Namis Spezialität.“ Ich grinste breit und setzte mich auf eine Bank am Rand der Halle. >Du kennst die kleine Rothaarige?> Ich nickte nur und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, erklärte wie Nami und ich zueinander standen. Er schmunzelte leicht und drehte an einem seiner Ohrringe herum. Adrian lehnte gegenüber von mir und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, spielte wieder mit irgendetwas rum und wippte die ganze Zeit ununterbrochen mit dem Fuß. „Du kannst echt nicht still stehen, was?“, grinste ich breit und bließ den Rauch aus meiner Lunge. >Nervt dich das?< Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich hatte früher einen Freund der war genauso.“ Kaum hatte ich das ausgesprochen, bereute ich es gesagt zu haben. Wieder diese Bilder von dem kleinen Zoro, der irgendwo in einer Ecke saß und anstatt Mikado zu spielen mit den Stäbchen „Fingerübungen“ absolvierte. >Hattest?<, fragte er und legte den Kopf schief. „Wir haben uns aus den Augen verloren.“, sagte ich. „Wir haben uns das letzte Mal gesehen, da waren wir sechs.“ Er nickte nur und fuhr sich durch die grünen Haare. Leicht unsicher lächelte ich, weil ich dieses Thema angerissen hatte, versuchte es irgendwie aufzulockern. Kurzerhand nahm ich die Zigarette aus dem Mund und hielt sie ihm hin. „Willst du mal?“ Er schüttelte den Kopf. „Nichtraucher?“, hakte ich nach. Er bestätigte meine Vermutung. Schulterzuckend steckte ich sie mir wieder zwischen die Lippe. „Sag mal. Was meintest du vorher? Also mit Ja und nein?“ Er sah mich einen Moment lang an, grinste dann. >Na eigentlich heiße ich nicht Adrian.< Ich verschluckte mich an meiner Zigarette und fing an zu Husten. Sofort wurde ich hellhörig. „Okay? Aber ...“ Ich machte ein paar ziemlich dämlich aussehende Handbewegungen, wusste nicht was ich sagen sollte. Er lachte stumm auf. >Eigentlich Arkadij, aber das kann hier ja kein Schwein aussprechen. Also ist mein deutscher Name eben Adrian.< Ich stutzte und mir fiel fast die Zigarette aus der Hand. „Also...hast du...zwei Namen?“ Er nickte. Ich lächelte leicht, kratzte mich am Hinterkopf, spielte leicht mit meinen Haaren. Ja ich kann das auch nicht aussprechen. Wie soll man das denn aussprechen? Ich spreche kein russisch! Er bemerkte meinen Blick und grinste nur. >Woher kennst du Robin eigentlich?< „Oh.“ ich lachte leicht. „Durch Nami.“ Er nickte. >Die Kleine in die meine Schwester verknallt ist.<, stellte er grinsend fest. Ich glotzte ihn an. „Robin ist...echt!“ Nami kriegt ne Herzattacke, wenn sie das hören würde. Er nickte nur. >Sieht doch ein Blinder, dass da was läuft.< Ich grinste. „Ja stimmt.“ Ich musste schmunzeln. Er war echt voll okay. Auch wenn ich das mit seinen Namen nicht blicke, aber für mich bleibt er einfach Adrian und aus. Nach einer Weile schnippte ich den Zigarettenstummel weg und fuhr mir kurz durch die Haare, ehe ich ihm dann nach drinnen folgte. Es war eine wirklich große Halle. Das musste mal gesagt werden. >Hast du Erfahrung mit Kendo?<, fragte er mich dann. Ich schüttelte den Kopf. „Theoretische ja, mein früherer bester Freund hat es geliebt.“ Er nickte nur, während ich mich wieder dafür verfluchte dieses Thema anzureißen. >Das heißt du kennst die Fachbegriffe?< Jetzt war es an mir zu nicken. Erstens: Zoro hatte mich damit nur so vollgeplappert, dass es unmöglich gewesen war es nicht irgendwie zu behalten. Zweitens: Nachdem er verschwunden ist hab auch ich etwas Interesse daran bekommen und mich über alles informiert. Und Drittens: Irgendwie war Kendo noch das Einzige gewesen, was ich noch von ihm hatte. Ich hatte sogar mal ein paar Stunden genommen. Allerdings war ich darin so eine Niete, dass ich nach dreimal aufgegeben hatte. Ich folgte ihm in die Halle, sah mich erst einmal um. Wow, das war riesig. Adrian grinste mich leicht an, drückte dann auf einen Knopf und sofort ging eine Abtrennung herunter. Also gehörte doch nicht die ganze Halle uns. Schade. Wieder wanderte mein Blick zu ihm, er grinste mich nur an, als ich schon das ersten Kinderstimmen vernahm. Also ich mag Kinder, kein Thema. Sehr sogar, aber manchmal nerven sie mich. Eindeutig. So wie das erste kleine Balg, was durch die Tür kam. „Wo ist Robin?“, meckerte dieser gleich und zog eine Schnute, als er mich sah. „Und wer bist du?“ „Der Weihnachtsmann.“, schnaubte ich und Adrian neben mir konnte sich offenbar das Grinsen auch nicht verkneifen. Der Zwerg fand das aber anscheinend nicht ganz so lustig. Was ich daraus lernte: Kinder können zwar süß und lieb sein, können aber auch schon richtige Bastarde sein! Und dieses Balg war eindeutig eines von dieser Sorte. Nachdem alle da waren, erklärte ich erst mal wieso Robin nicht da war und wer ich überhaupt war. Nur dass mich dieses nervige Kind ständig unterbrach und zu allem seinen Kommentar abgeben musste. Ich schnaufte genervt auf. „Hey!“, motzte ich den dann irgendwann mitten in dem Training an. „Ich rede, also hältst du jetzt die Klappe, kapiert!“ „Sagt wer?!“ „Ich!“, knurrte ich, ging auf den Zwerg zu. „Und wenn dir das nicht passt, bitte. Dann nimm deine Sachen und geh. Aber ich hab echt keine Lust mir deine unreifen Kommentare anzuhören, verstanden!“ Dann sagte der Knirps gar nichts mehr, kniff nur die Lippen aufeinander und warf mir einen Todesblick zu. Ja, jetzt bekomm ich aber Angst. Kleiner, ich hab Nami als beste Freundin, da braucht es schon etwas mehr um mir Angst zu machen. „Ist der immer so eine Nervensäge?“, schnaufte ich dann, als alle weg waren, ließ mich auf die Bank sinken. Adrian grinste mich an. >Ja der ist etwas kompliziert. Muss überall mitreden.< „Ich habs gemerkt.“ Ich sah ihn an. „Du bist echt gut. Also im Kendo mein ich.“ Ich glaub ich habe ihn einige Male einfach total dumm angeglotzt und sah wahrscheinlich aus, wie der größte Volltrottel überhaupt. Er grinste leicht. >Hast du es schon mal versucht?< Ich sah ihn an. „Ehm...du meinst Kendo?“ Er nickte. Leicht kratzte ich mich am Kinn. „Ja...nur konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren und...“ Ich biss mir fest auf die Lippen, wischte mir über die Augen. „Tut mir leid.“, brachte ich heraus, fing leise an zu weinen. „Es ist nur...es...alles er-innert mich...an...“ Ich sah ihn an. „An ihn...“ Er sah mich auch an. >Du meinst dein Kindheitsfreund?< Wieder nickte ich, griff in meine Tasche und nahm meine Zigaretten. Ich sah Adrian an, stand dann auf, ging zum Ausgang. Er ging mir nach. Immer wieder wischte ich mir die Tränen weg, versuchte die Gedanken an Zoro zu verdrängen. >Was ist passiert?< Ich sah zu ihm, zündete meine Zigarette an, atmete den Rauch tief ein. „Seine Eltern wurden umgebracht.“, sagte ich leise. „Ob er noch lebt, oder auch gestorben ist...weiß ich nicht...“ Ich hatte keine Ahnung wieso ich ihm das erzählte. Wahrscheinlich weil ein Teil von mir trotz allem immer noch dachte, ich sprach mit Zoro. „Alle sagen ich lebe in der Vergangenheit und sie haben ja auch Recht. Aber ich kann ihn nicht vergessen. Er ist einfach weg! Von einem Tag auf den anderen!“ Ich trat gegen das Geländer. „Einfach weg. Ohne Vorwarnung, ohne irgendwas...“ >Na vergessen würde ich ihn an deiner Stelle auch nicht.< Er lächelte, nahm mir die Zigarette weg und warf sie in den Abfluss. >Aber dich nicht mehr an ihm festhalten, wie an einem rettenden Ast, der dich vor dem Sturz in die Tiefe hält. Behalte ihn immer in deinem Herzen...aber lass ihn los. Lass ihn gehen. Denn egal wo er ist und ob er noch lebt, er verlässt dich nie. Jedenfalls nicht solange du seine Erinnerung in Ehren hälts- und dich an die schönen Dinge erinnerst, anstatt die schlechten.< Ich sah ihn die ganze Zeit an, während er sprach, musste dann lächeln. „Wow, so hab ich das noch nie gesehen.“, brachte ich dann raus. Etwas anderes konnte ich wirklich nicht sagen. Ich war einfach nur total baff, von diesen Worten. Adrian aber grinste nur, zwinkerte mir zu. >Hast du Lust noch was trinken zu gehen?< Ich musste leicht schmunzeln, nickte dann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)