Looking Glass von Drikani ================================================================================ Kapitel 9: Geister ------------------ »Das würde bedeuten, dass man mehr Personen als Minato und mir Zugang zu dem Raum gewähren würde«, sagte Jiraiya mit einem Stirnrunzeln, »Wollen wir mehr Personen Zugang gewähren?«   »Das ist es, worüber ich nachdenke«, gab Minato zu. Er hab Tsunade ein paar Minuten um sich den Spiegel genauer anzusehen bevor er ihr bedeutete beiseite zu treten. Vor das Chakraglass tretend fühlte sich Minato plötzlich nervös das Fenster wieder zu öffnen. Er wusste nicht, was er auf der anderen Seite finden würde, doch ein Teil von ihm bezweifelte, dass es sein Vorgänger sein würde.   Einmal tief durchatmend und die Nerven beruhigend ging Minato durch die lange Kette von Fingerzeichen den Spiegel zu öffnen. Ein Licht blitzte über die Oberfläche, ehe es abschwächte um ihm den Raum hinter Minatos Welt zu zeigen. Er legte die Stirn in Falten als er in den anderen Raum schaute. Dort stand eine Figur auf der anderen Seite des Spiegels, doch es war nicht der Sandaime.   Kapitel 9   Die Siegelbrecher hatten, nach einem kompletten Tag und einer Nacht ohne Pausen, es endlich geschafft durch die vielen Sicherheitsmechanismen zu brechen, die um die geheime Tür im Hokage Turm lagen. Ein paar von ihnen wurden dabei verletzt und manche starben sogar bei dem Versuch die Fallen zu zerlegen die der Sandaime gelegt hatte, doch Pain war sich sicher, dass es das Opfer wert war. Es war sich nicht sicher, was er finden würde als er durch die Tür ging, er lies niemand vor sich in den Raum, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Reaktion auf das fast leere Zimmer welches nun zugänglich war.   Pain musste den Raum nicht lange untersuchen ehe ein Sperrfeuer aus Kunais aus der Wand gegenüber der Tür geflogen kam. Er wehrte den Angriff ab und musste dem zweiten ausweichen, da er zu schnell auf den ersten gefolgt war. Als er landete erschienen eine menge Kibakufuda an der Wand, die ihm am nächsten war. Er reflektierte die Explosion zurück was einen großen, rauchenden Krater in einer Seite des Raumes erzeugte.   Es vergingen einige Momente in denen Pain auf einen weiteren Angriff wartete. Der Staub von der Explosion legte sich langsam ohne dass noch einmal etwas passierte. Langsam richtete er sich auf und verlagerte das Gewicht, abschätzend wie wahrscheinlich es war, dass es noch mehr Fallen gab. Als immer noch nichts passierte entspannte er sich und nahm den Raum besser in Augenschein.   Ein schneller Check vom restlichen Raum zeigte ihm, dass es abgesehen von der Tür durch die er hereingekommen war keinen weiteren Ausgang gab. Eine dünne Schicht an Schmutz war über den einst sauberen Raum verteilt worden, doch er leere Spiegel in der Mitte war unversehrt. Eine schnelle Analyse der Fallen und deren Muster ließ Pain vermuten, dass sie so gesetzt worden waren, um den Spiegel aus der Schusslinie herauszuhalten.   Pain ging langsam auf den Spiegel zu und untersuchte die glatte schwarze Oberfläche des Kristalls. Er konnte mit seinem Rinngean sehen, dass eine gewaltige Menge an Chakra durch den Kristall floss, doch es schien zu ruhen, inaktiv zu sein. Um das Objekt herumgehend konnte er feststellen, dass es aus einem Chakrakristall gemacht war, doch mehr als das, konnte er nicht ausmachen. Es waren keine Hinweise darauf was es tat oder wie es funktionierte, keine Siegel, Gravierungen oder Symbole.   Konan betrat hinter ihm den Raum, doch alle anderen blieben auf Anweisung zurück. Sie sagte nichts und lies Pain entscheiden wann oder ob er die Konversation beginnen wollte wie es so oft der Fall war.   Einige Minuten vergingen ehe Pain sprach. »Es gibt keinen anderen Weg aus diesem Raum heraus«, sagte er, während er mit einem Finger die Oberfläche des Glases entlang strich und die Reaktion auf sein Chakra betrachtete. Sein Spiegelbild starrte ihn an, gedämpft durch die staubige Oberfläche und das schwache Licht in dem Raum.   Es gab einen weiteren Moment der Stille ehe Konan antwortete. Im Glas konnte Pain ihren Umriss sehen, den helleren Gang hinter ihr schien durch den ruinierten Türbogen.   »Die Iwa-Streitkräfte ziehen sich zurück«, sagte sie in einem neutralen Ton welcher keine Emotionen preisgab, »wir haben die meisten Angriffe abwehren können, doch nur durch unseren Informanten und weil die Konoha Shinobi sich zwischen unseren und den Iwa Linien aufgeteilt hatten. Es war nicht zu erwarten, dass Konoha nach unserem ersten Angriff noch so viele hochrangige Shinobi übrig haben würde. Dieser in die Länge gezogene Kampf in den Straßen ist zu unserem Nachteil.«   Es war der längste Satz, den Sie seit langem gesagt hatte, Monate, vielleicht sogar länger. Ihr Spiegelbild bewegte sich nicht, als sie sprach uns Pains Augen blieben auf dem Kristall haften während er näher trat und eine Hand auf das Glas presste.   »Wir hatten zwei Ziele, als wir her kamen«, begann Pain auch wenn er wusste, dass sie beide gut kannte. Seine Augen wanderten weiter über den Kristall. »Das Erste war, Konohas Macht zu entkräften und alle Hindernisse zu eliminieren, die sich unseren Plänen in den Weg stellen, zusammen mit dem Bonus, dass Iwas militärische Stärke dadurch auch reduziert werden würde. Das Zweite Ziel war es, den Kyūbi zu fangen bevor der Container lernen würde, mit seiner Macht umzugehen. Wenn der Jinchūriki jemals lernen würde, die Macht des Kyūbi zu kontrollieren, würde das Problematisch werden.«   Pain begann um den Spiegel herumzugehen, die Hand immer über die Oberfläche gleitend und feine Pfade in den Staub zeichnend. »Der Kyūbi wurde auf diese Ebene gebracht, mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesen Raum, doch es gibt hier keinen weiteren Ausgang… Es muss etwas mit diesem Spiegel zu tun haben.«   Konan kam näher und betrachtete den Spiegel mit neuem Interesse. »Können wir ihn mit uns nehmen, wenn wir gezwungen wären uns zurückzuziehen?«, fragte sie, doch ihr Tonfall signalisierte, dass sie keine Antwort erwartete.   »Glaubst du, dass unsere Situation so aussichtslos ist?«, gab Pain nur mit halbem Ohr zurück während er sich hinter dem Spiegel hinkniete.   »Konoha hätte keine Chance gegen uns, wenn du deine volle Stärke einsetzen würdest«, antwortete die Kunoichi gleichgültig, »aber du hast ja bereits gesagt, dass du der Welt noch nicht deine volle Stärke zeigen willst.«   »Es ist besser, wenn sie weiter keine Ahnung haben und Iwa die Schuld geben«, stimmte Pain zu. Das konnte jedoch auch bedeuten, dass Sie aus ihrer Festung gedrängt würden, sollten sich die Wogen der Schlacht verändern. Keine sprach es aus, doch beide verstanden die Gefahr sehr wohl, wenn Sie ihre Stärke in der Schlacht begrenzten. »Unsere Ziele Konoha betreffend wurden alle erfüllt. Es wird dem Dorf Zeit kosten sich zu erholen und die zusätzlichen Unsicherheiten in der Beziehung zu Iwa wird uns nur in die Hände spielen sollten wir aus dem Dorf verdrängt werden. Unser neuer Fokus liegt nun daran, den Kyūbi zu finden und in Gewahrsam zu nehmen.«   Stille umgab Pain erneut während er seine Untersuchung des Spiegels beendete. Er richtete sich auf und ging zur Tür. Sie mussten andere Informationsquellen über das Object finden. Es wäre schier unmöglich in so kurzer Zeit ohne zusätzliche Referenzen mehr zu verstehen. Konan folgte ihm dicht, ihre Schritte ein leises Echo seiner eigenen. Sie waren fast bei der Tür angekommen um den Raum zu verlassen als ein schwaches Geräusch von hinten ertönte und plötzlich Licht den Raum erfüllte und die paar Fackeln unterstützte, die noch standen. Pain wandte sich zusammen mit Konan um und schaute den Spiegel mit wiedererwachtem Interesse an.   Statt eines leeren, die Dunkelheit reflektierenden Spiegel zeigte er nun einen anderen, helleren Raum mit einigen Personen, die sie anstarrten.   »Wer seid ihr?«, forderte die mittlere Figur eines blonden Mannes. Sein Gesicht wechselte schnell von Schock zu einem gestählten Fokus während seine markant blauen Augen sowohl Pain als auch Konan musterten. Hinter dem Blonden standen Jiraiya-sensei und Tsunade von den Sannin.   Pain nahm sich Zeit die Frage unbeantwortet im Raum zu hängen. »Du bist der Yondaime-Hokage«, sage er schließlich und entschloss sich die Frage komplett zu ignorieren. Er erkannte den verstorbenen Mann von den Fotos, die er gesehen hatte und war bedacht jegliche Überraschung in seinen Zügen zu verstecken.   »Yahiko= Konan?« Fragte Jiraiya schockiert während Tsunade »Jener Junge« murmelte.   »Jiraiya-sensei«, erwiderte Pain doch seine Aufmerksamkeit lag auf dem Spiegel selbst. Nun da er aktiviert war, konnte er den Chakrafluss in dem Kristall sehen und Muster und Richtungen erkennen. Wenn er den Sinn des Flusses verstehen würde, wäre er viel näher daran zu verstehen wie das Gerät funktionierte und was mit dem Kyūbi geschehen ist. Seine ersten Vermutungen waren jedoch, dass der Behälter an den Ort geschickt wurde, den er gerade sehen konnte.   Jiraiyas Stimme unterbrach seine Aufmerksamkeit, als sein alter Sensei bellte: »Schnell, Minato! Er nutzt sein Rinnegan um den Chakrafluss zu beobachten!«   Der Hokage warf Jiraiya einen überraschten Blick zu ehe er eine schnelle Abfolge von Fingerzeichen in unglaublicher Geschwindigkeit formte. Der Spiegel wurde in der Mitte der Sequenz wieder reflektierend und schnitt damit jegliche Möglichkeit ab den Rest zu sehen und stürzte den Raum wieder ins Dunkel.   Das Fehlen des Lichts und der Geräusche bis eben verstärkten die Stille nur noch. Pain fuhr damit fort den Spiegel zu beobachten während das letzte bisschen Chakra durch ihn hindurchflossen und sprach erst, als es in dem Kristall wieder komplett ruhig war: »Interessant.«   OoOoO   To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)