Looking Glass von Drikani ================================================================================ Kapitel 1: Verzweifelte Zeiten ------------------------------ Sarutobi rannte durch die tiefsten Hallen des Hokageturmes, begleitet von dem Getrappel kleinerer Füße, die kaum mit ihm Schritt halten konnten. Er umklammerte die kleine Hand mit seiner eigenen sodass er den Jungen in seiner Hast nicht verlieren würde, sollte dieser stolpern. Um ihn herum hasteten Shinobi durch die verschiedenen Hallen und Räume. Lichter blitzten aus Lagerräumen hervor, als die wichtigen Dokumente erst auf portable Schriftrollen kopiert und danach sofort vernichtet wurden. Andere Shinobi strömten nach draußen um bei der Verteidigung zu helfen. Sarutobi sollte eigentlich auch in diese Richtung hasten. Es war die Pflicht des Hokage das Dorf mit seinem Leben zu verteidigen und er hatte nicht die Absicht diese Pflicht zu vernachlässigen, doch es gab eine weitere, mindestens genauso wichtige Pflicht die hinter ihm herlief.   Die Wände erbebten und das Licht flackerte kurz auf als eine weitere Explosion das Dorf erschütterte. Der alte Hokage schaute kurz zur Decke und fragte sich, ob er sich darum sorgen müsste, dass sie eventuell einstürzen könnte, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Die Angriffe waren weder nah noch stark genug um die Festung zu beschädigen geschweige denn sie zu zerstören. Die Explosionen selbst waren jedoch Besorgniserregend und er konnte fast die Schreie der noch nicht evakuierten Dorfbewohner und der verteidigenden Shinobi in seinen Ohren hören. Er beschleunigte seinen Schritt weiter, wodurch das Kind hinter ihm stolperte und schließlich stürzte.   Für einen Moment zog Sarutobi den Jungen hinter sich her. Der Jüngere versuchte verzweifelt wieder Fuß zu fassen und unterdrückte das sich mit Flüchen abwechselnde Wimmern, welches aus seinem Mund drang, doch der alte Mann schwang das Kind in seine Arme ohne seinen Schritt zu unterbrechen und setzte seinen Weg fort. Durch das dünne weiße T-Shirt des Jungen konnte er etwas warmes und feuchtes durch seine Kriegskleidung spüren. Glücklicherweise war die Wunde nicht Lebensbedrohlich und der Junge würde wieder genesen, solange er ein wenig Zeit bekam und nicht noch weiter verletzt werden würde.   Sie bogen um eine Ecke um und kamen in einen dunkleren Korridor, welcher wie ausgestorben wirkte und nur wenige Türen aufwies, wobei davon die meisten vor zufälligen Beobachtern verborgen waren. Sarutobis Schritte stockten nicht, als er auf eine dieser Türen zuhielt, unsichtbar für jeden, der nicht schon von ihrer Existenz wusste oder nicht in die schützenden Siegel der Tür oder des Raumes dahinter mit einbezogen war. Ein paar Fingerzeichen deaktivierte die Versiegelung und er schlüpfte hinein.   Der Junge fühlte sich schlaff in seinen Armen an, war aber noch bei Bewusstsein. Die Bewegung hatte seinen Wunden überhaupt nicht gut getan und der Blutverlust kombiniert mit dem emotionalen Stress versetzte den Jungen in einen Schockzustand. Der alte Mann wünschte er könnte etwas tun, um das Elend der Kindes ein wenig zu lindern, doch die Zeit drängte. Mit einem schnellen Fingerzeichen hauchte er einer der Chakrakerzen leben ein welche kurz darauf das Zimmer in schauerliche Schatten des Zwielichts legte.   Es gab, abgesehen von den Kerzen, nur ein einzelnes Objekt in dem Zimmer. Es war als SS-Klasse Geheimnis eingestuft und nur wenige außer dem Hokage wussten von seiner Existenz, wovon es nur ein paar ausgewählte gesehen hatten und davon sogar noch weniger tatsächlich in gebrauch erlebt hatten. Tatsächlich war die Anzahl der Menschen, die es aktiv gesehen hatten auf den Sandaime Hokage und Shikaku, seinen ANBU-Berater, beschränkt. Sarutobi hatte es nie für den Zweck gebraucht, für den er es jetzt vorhatte, doch es war die beste und sicherste Methode die Sicherheit des jungen Uzumaki Naruto, der in seinen Armen zusammengedrängt war, zu gewährleisten.   Er setzte den Jungen ab, schneller als er es aufgrund der blutenden Wunde an seiner Seite hätte tun sollen. Die plötzliche Erschütterung richtete den Jungen jedoch auf, weshalb Sarutobi seine Schuldgefühle erst einmal unterdrückte. Er zog eine Schriftrolle mit einem, von ihm und seinem Schüler Jirayia entworfenen, komplexen Siegel hervor und breitete es auf dem Boden aus bis es komplett eben dalag, unmittelbar vor der großen Scheibe aus Kristallglas, die im Zentrum des Raumes stand.   »Naruto«, sagte Sarutobi und rief den Jungen damit aus seinem halb benommenem Zustand, in welchem er neben dem Hokagen schwankte, hervor.   »Alter Mann, was passiert hier?« Narutos Stimme war leise, was deutlich anders war, als der sonst übliche ausgelassene Ton, den man von dem achtjährigen gewohnt war.   »Das Dorf wird angegriffen«, antwortete Sarutobi entgegen seiner besseren Einsicht. Er brauchte schon viel zu lange, war viel zu lange fernab der Frontlinie. »Du bist eines der Ziele von diesem Angriff, also werde ich dich an einen Ort schicken von dem ich glaube dass du sicher sein wirst.«   »Sicher?«, wiederholte Naruto wobei ein Funke seines üblichen Charakters in seine Augen trat, »Aber ich kann hel—«   »Nein!«, schnitt ihn Sarutobi ab, schroffer als sonst und packte den Jungen fest an seinen Schultern. »Du bist ein immer noch nur ein Schüler der Akademie, Jahre von seinem Abschluss entfernt. Du wirst tun was ich dir sage. Jetzt schau mich an.«   Naruto erschreckte, ob des schroffen Tons, doch es war nicht genug Zeit, um dem Jungen alles im Details zu erklären. Naruto schaute gehorsam zu Sarutobis Gesicht hoch und der alte Mann fing seinen Blick ein und begann ein Genjutsu auf den Jungen zu legen. Narutos Pupillen weiteten sich leicht und wurden glasig während seine Schultern sich entspannten.   Sarutobi gab seine Anweisungen in einem klaren und autoritären Ton: »Naruto, ich will, dass du dir dieses Siegel einprägst.«   Die Augen des Jungen schwangen sofort nach unten zu dem vor ihnen entfalteten Papier, flogen über den Entwurf und nahmen jedes Symbol und Zeichen mit einer Fertigkeit auf, die er selbst nie besessen hätte. Sarutobi beobachtete, wie der Junge das Siegel drei mal komplett studierte ehe er sich ihm wieder zuwandte.    »Diese Siegel wird dich wieder nach Hause bringen wenn die Zeit reif ist. Benutze es NICHT ausser du hast den klaren Beweis, dass ich dich persönlich kontaktiert habe und dir mitgeteilt habe, dass es sicher ist zurückzukehren. Wenn es es wirklich wieder sicher ist, werde ich dir die nötigen Fingerzeichen zeigen. Hast du das verstanden?«, fragte Sarutobi obwohl es unnötig war. Die Anweisungen würden sich, dank dem Genjutsu, zusammen mit dem Siegel, in den Geist des Jungen einbrennen. Sie würden im Unterbewusstsein des Jungen liegen und jeden daran hindern, der versuchen würde, das Siegel mit Gewalt zu bekommen. Wenn es dann wieder benötigt werden würde, wäre Sarutobi in der Lage dazu, es wieder hervorzuholen.   Naruto nickte am Ende der Anweisungen immer noch, seine Augen auf Sarutobis in einer Art glasiger Faszination fixiert.   »Gut«, sagte Sarutobi, befreite den Jungen von dem Genjutsu und richtete seine Aufmerksamkeit zurück zu dem Siegel und dem Kristallglas vor ihnen.   Naruto blinzelte, schwankte neben ihm und schaute sich einen Moment lang in Verwirrung und Orientierungslosigkeit um. Er war blass und das Blut aus seiner Wunde befleckte sein weißes Shirt und verdunkelte das rote Wirbelmuster welches auf der Front aufgedruckt war. »Alter Mann?«, fragte er erneut, diese mal jedoch mit mehr Furcht und Verwirrung in der Stimme als zuvor.   Sarutobi hielt sich nicht mit einer Antwort auf, stattdessen konzentrierte er sich auf die Fingerzeichen die nötig waren um das Kristallglas zu aktivieren. Der Kristall vor ihm leuchtete für einen kurzen Moment auf, ehe er einen Raum zeigte, nicht unähnlich dem, in dem sie sich selbst befanden, nur dass darin niemand präsent war. Der alte Hokage packte Narutos Arm, schob den Jungen in die Mitte des Siegels und begann wieder mit seinen Fingerzeichen. Das Siegel zu aktivieren benötigte eine beträchtliche Menge an Fingerzeichen und er führte sie so schnell er konnte aus, immer der Tatsache bewusst, dass er schon viel zu viel Zeit gebraucht hatte.   Das Siegel auf dem Boden leuchtete blau auf und die Symbole und Zeichen bewegten sich in einer kreisförmigen Formation auf den Jungen zu und begannen an seinen Beinen hinaufzukriechen. Naruto starrte mit vor Faszination und Furcht geweiteten Augen und kreidebleichem Gesicht zu, unfähig sich zu bewegen. Sarutobi bereute es dem Kind so viel Elend zu bereiten, doch er hatte keine Wahl. Als die Zeichen das Papier komplett verlassen hatten und den Körper des Jungen von Kopf bis Fuß bedeckten, bewegte er sich nach vorne und schob ihn mit einem kräftigen Stoß durch das Kristallglas. Seine Hände stoppten an der kristallinen Oberfläche, unfähig sie zu durchdringen, doch der Junge fiel mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden der anderen Seite auf.   Sarutobi wartete einen Sekunde länger um sicher zu gehen, dass Naruto die Reise sicher überstanden hatte, doch in dem Moment als er den Arm des Jungen schwach zucken sah, verschloss er das Kristallglas, wodurch es wieder zu seiner halbtransparenten spiegelnden Oberfläche zurückkehrte. Das zusätzliche Licht in dem Raum verblasste wieder zu dem Kerzenlicht und der alte Mann wandte sich zur Tür. Er versiegelte den Raum wieder, fügte jedoch ein paar zusätzliche seiner persönlichen Sicherheitssiegel hinzu, um sicherzugehen, dass niemand ausser ihm selbst den Raum finden geschweige denn betreten könnte, sollte der schlimmste Fall eintreten. Dann, ohne einen Blick zurück, drehte er sich zu dem Korridor und hastete zu dem draussen immer noch andauernden Kampf. Kapitel 2: Der Junge -------------------- Die Entdeckung des Spiegels war kompletter Zufall. Minato hatte versucht herauszufinden wie der alte Mann seinen Trick mit dem magisch sehenden Kristall gemacht hatte. Es hatte sich als sehr nützlich für seinen Vorgänger herausgestellt über alle Vorkommnisse des Dorfes bescheid zu wissen und Minato machte kein Geheimnis daraus, dass er neidisch auf diese Fähigkeit war. Er machte es zu seinem Nebenprojekt, etwas um ihn zu beschäftigen sollte es einmal vorkommen, dass der Papierkram sich nicht mehr auf seinem Schreibtisch stapelte oder der Hokageturm über die Nacht geschlossen hatte. Es war besser als in ein leeres Haus nach hause zu gehen und über alten Gedanken und Erinnerungen zu grübeln.   Unglücklicherweise lies der Sandaime keinerlei Hinweise wie er den sehenden Kristall erschaffen hatte und egal was Minato versuchte, er konnte dem verblassten Orb einfach kein Leben mehr einhauchen. Also beschloss er von Vorne anzufangen und einen eigenen herzustellen. Er wusste dass es möglich war, hatte das Endresultat schon gesehen als der alte Mann nachgegeben hatte und ihm gezeigt hatte wie er scheinbar immer wusste, was innerhalb der Mauern des Dorfes passierte. Minato musste nur aufschlüsseln wie so etwas möglich war. Es gab ihm etwas um seine Zeit und seine Gedanken in der Stille der Nacht zu beschäftigen. Niemand hätte überraschter sein können als er, als er einen seiner Prototypen durch die initiale Testphase laufen lies und sich plötzlich dem Gesicht seines Vorgängers gegenüber sah.   Zuerst hatte Minato gedacht er hätte ein Fenster in die Vergangenheit geöffnet. Er weigerte sich zu denken, er würde in das Reich der Toten blicken. Die Auswirkungen davon wären zu schmerzhaft um sie sich vorstellen zu können. Er schaute dann genauer zu dem ebenso überraschten Gesicht welches ihn anstarrte und bemerkte, dass das Gesicht des Sandaime älter, faltiger und müder aussah, als er es jemals gesehen hatte.   »Minato?«, stieß der Sandaime vor Schock hervor und rüttelte dadurch den Yondaime aus seiner eigenen geschockten Stille wach. »Sandaime-sama?«, erwiderte Minato mit vergleichbarer Verwunderung.   »Wie ist das möglich?«, fragte der ältere Hokage sich und spiegelte damit die Gedanken Minatos wieder diese er sogleich aussprach, was dem älteren Mann ein Stirnrunzeln in den Ausdruck zeichnete. »Ich denke nicht, dass du es schon realisierst Minato… du bist tot.« Dies betäubte Minato für einen Moment. »Ich kann das gleiche über dich sagen«, gab er schließlich zurück was ihm einen bedachten Blick des Sandaime brachte.   Schlussendlich steckten die beiden Hokage ihre Köpfe zusammen und kamen zu dem Schluss, dass sie in verschiedene Eventualitäten blickten, Alternativen zu ihrer eigenen Welt, wenn manche Dinge anders gelaufen wären.   Es faszinierte Minato von den Dingen zu lernen, die ihre Welten unterschieden auch wenn sie zeitweise ein wenig schmerzhaft oder frustrierend waren, vor allem wenn der Sandaime sich weigerte manche seiner Fragen zu beantworten. Sie einigten sich, dass der Hauptunterschied zwischen den zwei Welten an dem Tag geschah als der Kyūbi vor knapp einem Jahrzehnt das Dorf angegriffen hatte. In Minatos eigener Welt war der Kyūbi von seiner geliebten Kushina kurz nach der Totgeburt ihres Sohnes mit in den Tod gezogen worden. Im Gegensatz dazu hatte er entdeckt, dass sein alternatives Selbst dabei gestorben war den Kyūbi in einen neuen Jinchūriki zu versiegeln und seiner Frau ins Grab gefolgt war. Minato war sich nicht sicher, ob er auf sein alternatives Selbst neidisch war oder nicht.   Trotzdem, die Möglichkeit zu haben, mit dem Sandaime zu reden, selbst wenn es nicht seiner war, war ein immenser Trost für Minato. Die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden waren so unglaublich. Wenn Minato es nicht besser gewusst hätte, hätte man denken können, er rede mit seinem Vorgänger. Der einzig wirklich wahrnehmbare Unterschied den er sehen konnte, waren sowohl das erhöhte Alter, als auch die Erschöpfung die sich wie ein Mantel um ihn zu legen schien. Minato wusste nicht, wie er sich fühlen sollte als der Sandaime das gleiche von ihm behauptete.   Nichtsdestotrotz waren sich die beiden Hokage dem Potential eines solchen Dinges bewusst und bedachten vor allem dessen potentiellen Missbrauch. Minato deklarierte es als SS-Klasse Geheimnis und auch wenn der Sandaime es nie explizit gesagt hatte, war er sich sicher der alte Mann hatte das selbe getan. Sie spekulierten über die Möglichkeit Dinge oder Personen durch das Glas zu schicken. Minato konnte nicht anders als das zu theoretisieren und seine Ideen mit dem alten Mann zu diskutieren, doch widerstrebte es ihn es wirklich zu versuchen. Das Potential für eine missbräuchlich Nutzung wäre einfach zu groß.   Das Kristallglas wurde in einem Hochsicherheitsraum innerhalb des Hokageturmes verwahrt. Minatos Schritte hallten um ihn herum, als er in die tieferen Ebenen ging in denen er aufbewahrt war. Er wollte überprüfen, ob der Sandaime noch für ein Gespräch wach war. Es war spät und die meisten waren schon nach Hause gegangen, doch er wollte noch nicht in das Haus zurückkehren. Beide Hokage neigten dazu bis spät in die Nacht zu arbeiten; es war ein Teil ihres Berufes und er hatte die Möglichkeit mit seinem Kollegen zu reden, bevor dieser zu Bett ging. Sie hatten Glück, dass die Zeit zwischen den beiden Welten so gut korrespondierten.   Es gab aber noch einen anderen Grund wieso er mit dem Sandaime von der anderen Seite sprechen wollte. Minatos Sorge um sein Gegenstück wuchs beständig. Der Sandaime sah immer müder und erschöpfter aus und die Sorgenfalten in seinem Gesicht vertieften sich sichtbar in der kurzen Zeit in der sie nun schon Kontakt miteinander hatten. Der alte Mann hatte vage von ein paar Problemen berichtet, die meisten davon politischer Natur, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Dorfes, doch wollte er bei dem Thema nie ins Details gehen. Der Yondaime runzelte die Stirn während er seinen Weg zu dem Raum mit dem sehenden Glas weiterging. Auch wenn sein Vorgänger versucht hatte ihn zu beschwichtigen, verstärkte das Minatos Sorge nur umso mehr. Es half auch nicht, dass der Sandaime zunehmend beschäftigter war und somit ihren kleinen nächtlichen Unterhaltungen nicht mehr beiwohnen konnte. Alles in allem lies es einen besorgten Hokage zurück.   Selbst mit seinen Sorgen und der Erwartung etwas schlechtem am Horizont war Minato nicht darauf vorbereitet den Raum mit dem Kristall zu betreten und einen kleinen Jungen auf dem Boden vor besagtem Gegenstand liegen zu sehen. Er hielt inne, für einen Moment betäubt, ehe er zur Seite des Jungen hastete. Er konnte einen dunklen Fleck an der Seite des weißen T-Shirts des Jungen sehen und eine auf dem Boden ausgebreitete halb getrocknete Blutlache. Mit dem Herzen in den Kniekehlen suchte Minato nach der Wunde aus der die rote Substanz entfloss. Er fand eine Verletzung, einen schmerzhaften Schnitt an der Seite des Jungen, doch die Wunde sah aus, als wäre sie schon einen halben Tag alt, zu alt um der Grund für die halbfrischen Blutlache unter dem Jungen zu sein.    Er fand keine weiteren Wunden und auch wenn das halb getrocknete Blut ein wenig mysteriös war,  tat Minato es zugunsten dessen ab, nach dem Jungen zu sehen. Er war nicht in unmittelbarer Gefahr, doch litt er unter einem Schock, niedrigem Chakra und Blutverlust. Umsichtig hob Minato den Jungen in seine Arme. Er schaute kurz zu dem blanken Kristall der still neben ihm stand. Wie unwahrscheinlich es auch sein mochte, die einzige Erklärung die sich ihm im Moment bot war, dass der Junge durch den Spiegel in den Raum gekommen war. Er bezweifelte, dass es ein Unfall war, was bedeuten musste dass der Sandaime den Jungen auf irgendeine Art und Weise hindurch geschickt hatte.   Die Stirn runzelnd wandte der Yondaime dem Kristall den Rücken zu und ging zurück in den abgedunkelten Korridor. Er reaktivierte die Sicherheitsversiegelung und fügte noch ein paar hinzu, um alles was sich in dem Raum befand drin zu halten sowie jeglichen Einbruchsversuch zu unterbinden. Es würde nicht ausreichen davon auszugehen der Sandaime wäre der einzige auf der anderen Seite, der zu dem Spiegel gelangen könnte und wenn eine Person durch ihn hindurch gelangen konnte gab es keine Garantie, dass nicht noch weitere folgen würden. Es gab keine Möglichkeit herauszufinden wie die Situation auf der anderen Seite aussah. Etwas katastrophales könnte passiert sein. Er schaute kurz auf das leichte Bündel in seinen Armen und lies den Gedanken noch einmal durch seinen Kopf gehen, ehe er wieder zur Oberfläche und in Richtung Krankenhaus hastete. Etwas Katastrophales war mit großer Wahrscheinlichkeit passiert.   Als er durch die Türen des Krankenhauses kam, war Minato mehr als froh darüber, dass es schon so spät war. Es gab nur wenige in der Eingangshalle und alle die anwesend waren, waren entweder zu beschäftigt und müde Patienten zu behandeln oder zu gequält in der Sorge um ihre geliebten, um groß Notiz von ihm zu nehmen, als er eine Krankenschwester abfing den Jungen zu versorgen.   »N-Natürlich Hokage-sama!«, stammelte das Mädchen und blinzelte ihn mit weit aufgerissenen, erschrockenen Augen an, »bitte bringen sie ihn hier entlang.«   Sie geleitete ihn durch die Gänge zu einem leeren Raum mit einem einzelnen Bett. Ihren Gesten zu dem gemachten Bett folgend, legte Minato den Jungen darauf nieder bedacht darauf ihn in eine möglichst bequemen Position zu bringen. Die Krankenschwester schaute zwischen den beiden hin und her, ehe sie zögernd fragte: »Ist… ist er in irgend einer Weise mit ihnen Verwand Hokage-sama?«   Minato blinzelte sie an und schaute dann wieder auf das Kind hinab; er blinzelte, ob des blonden Haarschopfes welches ihm in allen Richtungen vom Kopf abstand. Er war so mit seinen ersten Vermutungen über das Geschehen in der anderen Welt beschäftigt gewesen und der schnellstmöglichen Versorgung des Jungen, dass er es überhaupt nicht bemerkt hatte. Nun jedoch drehte sich Minato der Magen leicht um und er spürte, dass hier mehr vor sich ging, als ihm im Moment bewusst war.   Die Gefühle hinunterschluckend schaute er zurück zu der Krankenschwester, welche immer noch über das Krankenbett gebeugt war und fragte mit einer leichten Schärfe im Tonfall: »Macht das einen Unterschied?«   Sie starrte ihn kurz an, schüttelte dann jedoch schnell den Kopf und ging an die Seite des Bettes: »Natürlich nicht.« Endlich in ihre professionelle Rolle findend begann sie, mit ein leichtes Runzeln auf ihrer Stirn, den Jungen zu untersuchen.   Minato wartete an ihrer Seite. Er wollte wissen, wie es dem Jungen ging. Dem Aussehen nach schien er nur knapp sieben Jahre alt zu sein, vielleicht ein wenig jünger, doch Minato konnte die Ähnlichkeiten in ihrem Aussehen nicht ignorieren. Je länger er den jungen ansah, desto mehr war er davon überzeug, dass so sein Sohn aussehen müsste, abgesehen von den merkwürdigen Markierungen auf seinen Wangen. Wenn sein Sohn gelebt hätte, wäre er jetzt ein wenig älter als acht Jahre.   Als diese Idee sich in seinen Gedanken festgesetzt hatte, schien es Minato unmöglich es zu ignorieren. Er hatte angenommen, dass sein Sohn in der anderen Welt auch gestorben war. Immerhin hatte der alte Mann den Jungen nie erwähnt, doch das war keine Garantie. Eine hälfte von ihm wollte zurück zu dem Kristall, den Sandaime kontaktieren und eine Erklärung verlangen. Sein Glück von vorhin und die Umstände, in denen sich der Junge befand, der nur ein paar Meter von ihm entfernt lag, bedenkend, bezweifelte er jedoch, dass er eine Antwort von der anderen Welt bekommen würde.   Stattdessen verblieb Minato mit dem anderen Verlangen, das an ihm zerrte. Er würde warten bist der Junge wieder aufwachen würde. Es war erst die hälfte der Nacht vorüber und er bereit, die restliche Nacht zu warten sollte es notwendig sein. Er würde selbst den kompletten nächsten Morgen über warten. Profane Formulare und Missionsberichte konnten solange warten wenn es nach ihm ginge.   Ein besorgtes brummen der Krankenschwester brachte Minato aus seinen Gedankengängen. »Gibt es ein Problem?«, fragte er sich näher zum Bett bewegend.   »Er heilt in einer beschleunigten Geschwindigkeit«, gab die Krankenschwester zurück, ein verwirrtes Stirnrunzeln unterbrach dabei ihr konzentriertes Gesicht, »Es ist fast so, als wäre da ein fremdes Chakra in seinem Körper…«   »Ein fremdes Chakra?«, wiederholte Minato und richtete seinen Blick wieder auf den Jungen, »Schadet es ihm?«   »Es scheint die Ursache für die beschleunigte Heilung zu sein, aber ich bin mir nicht sicher… ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen.« Sie legte eine Pause ein und schloss für einige Minuten konzentriert die Augen: »Es scheint ihn nicht zu verletzen. Solange wir nicht wissen was es ist, schlage ich vor, dass wir vorerst nichts unternehmen.«   Minato rümpfte die Nase, nickte jedoch zustimmend. So talentiert er auch in vielen Bereichen war, Heilung gehörte nicht dazu und er wusste, wann er dem Rat eines Spezialisten folge leisten sollte. Dennoch mochte er den Gedanken des fremden Chakra nicht. Er müsste am Morgen Rin oder Tsunade finden, damit sie eine detailliertere Untersuchung durchführen könnten.   Die Krankenschwester lies das grüne Chakra, welches um ihre Hände leuchtete, verblassen: »Abgesehen davon schwebt er nicht in Gefahr. Wenn er in diese Tempo weiter heilt, wird er vermutlich in einem Tag körperlich wieder gesund sein.«   Minato nickte und schaute das Kind aufmerksam an. Das bedeutete, dass der Junge vermutlich ziemlich bald wieder aufwachen würde, wenn kein mentales Trauma vorhanden war, welches ihn Ohnmächtig hielt. Ein einatmen brachte seine Aufmerksamkeit wieder zurück zu der Krankenschwester.   »…Hokage-sama, könnten sie mir bitte helfen ihm die Krankenhauskleidung anzuziehen? Seine Klamotten sind ruiniert.« »Oh, natürlich. Wenn du die Kleider besorgen könntest würde ich ihm diese solange ausziehen«, sagte er und bewegte sich zu einer besseren Position.   Die Schwester ging zur Tür und lächelte zu ihm zurück: »Vielen Dank Hokage-sama und machen sie sich keine Sorgen darüber die Klamotten zu verschonen. Man kann denke ich nicht mehr retten.«   »Ja vermutlich«, stimme Minato zu, doch sie war bereits im Flur. Er zog ein Kunai hervor und begann vorsichtig die Ärmel und die Front des T-Shirts aufzutrennen. Er hob dann den Jungen sanft an und zog die ruinierte Kleidung in einer Bewegung von dem Körper. Als er den Jungen zurück auf das Bett legte erstarrte er. Auf dem Bauch des Kindes war ein großes, verschlungenes Siegel. Es pulsierte regelmäßig in tiefem Schwarz, vermutlich der Herzschlag des Jungen und verblasste wieder auf der Haut.   Nur mit einem Blick darauf erkannte Minato seine eigene Arbeit darin. Er hatte das Siegel vor Jahren entwickelt und es war eins der mächtigsten gewesen, was er je entworfen hatte, obgleich hier auf dem Bauch des Jungen einige Änderungen vorgenommen worden waren. Er müsste es später genauer untersuchen um den gemachten Änderungen komplett auf den Grund gehen zu können. Zweifelsohne war dieses Siegel jedoch der Grund für das fremde Chakra in dem Körper des Jungen. Er hatte eine feste Vermutung was das war und was in dem Junge versiegelt war, wollte sich jedoch nicht sofort auf halb durchdachte Schlüsse festlegen.   Die Tür öffnete sich wieder als die Schwester mit der lockeren Krankenhauskleidung zurückkehrte. Minato drehte sich ihr zu und fing sie ab, ehe sie zu dem Bett gelangen konnte. »Ich werde mich darum kümmern«, sagte er mit einem lächeln und nahm ihr den Krankenhauspyjama ab, »ich bin mir sicher du hast andere Aufgaben denen du nachkommen musst.«   »Es macht mir keine Umstände Hokage-sama«, erwiderte die Krankenschwester ein wenig verwundert.   »Nein, ich habe den Jungen gefunden also fühle ich mich auch für ihn verantwortlich«, sagte Minato freundlich aber bestimmt, »vielen Dank, dass du nach ihm gesehen hast.« »Oh es war mir eine Freude Hokage-sama«, sagte die Schwester und strahlte ihn mit neuer Bewunderung an, »Sie sind so freundlich sich um ihn zu kümmern. Eines Tages werden sie sicher ein toller Vater werden.« Minato unterdrückte ein Seufzen als er die Frau sanft zur Tür manövrierte: »Vielen Dank. Wenn ich etwas benötige, werde ich rufen.« »Was immer es ist«, stimmte ihm die Schwester zu, hielt kurz nach der Tür jedoch kurz inne, »Oh, sie haben nie erwähnt wie der Junge heißt.«   Minato stockte in seinen sanften schieben. »Ich… bin mir nicht sicher«, gab er, leicht verlegen, zu, »Er war Ohnmächtig als ich ihn gefunden habe.«   »Nun ich bin mir sicher, dass er in ein paar Stunden aufwachen wird. Sie können es dann ja herausfinden und es uns an der Rezeption wissen lassen.«   »So werde ich es machen«, murmelte Minato und schaute zurück zum Bett. Er schloss die Tür ohne zu registrieren, ob die Schwester noch etwas gesagt hatte oder überhaupt noch da gewesen war. Er hatte nicht über den Namen des Jungen nachgedacht. Ein Teil von ihm hatte unbewusst einfach angefangen von dem Jungen als Naruto zu betrachten, doch wie lautete sein Name? Was wenn sein Name wirklich Naruto war? Minato wusste nicht, wie er darauf reagieren würde, wie er sich fühlen würde.   Den Gedanken aus seinem Geist schüttelnd schritt Minato zurück zu dem Bett. Das Siegel pulsierte immer noch in einem gleichmäßigen Rhythmus; tiefschwarz im einen Moment und verblassend im nächsten. Er befeuchtete ein paar Bandagen aus dem Versorgungsschrank und begann das getrocknete Blut wegzuwischen und das Überbleibsel der Wunde zu desinfizieren. Anschließend zog er eine Schriftrolle mitsamt Pinsel und Tinte aus einer seiner Taschen. Langsam begann er das Siegel zu kopieren, wobei er jedes mal eine Pause einlegte, sobald es verblasste um sicherzugehen, dass es akkurat war. Zehn Minuten später hatte er das komplette Siegel doppelt überprüft und vollendete seine Kopie. Die Schriftrolle verstaute er wieder in seiner Tasche und begann vorsichtig die Wunde zu verbinden sowie den Jungen in seinen Krankenhauspyjama zu kleiden.   Mit nichts übrig zu tun, zog Minato einen Stuhl an das Bett und klappte darauf zusammen. Seine Augen brannte und sein Kopf tat weh. Er wollte nur noch seinen Kopf zurück lehnen, die Augen schließen und schlafen, doch seine Gedanken rasten noch. Er wusste nicht wie viel Uhr es war, doch er konnte von der Finsternis und Stille von draußen ahnen, dass es spät in der Nacht war. Das Kind vor ihm schlief friedlich. Die Farbe war wieder auf seine Wangen gekrochen und seine Atmung war tief und gleichmäßig.   Minato beobachtete, wie der kleine Brustkorb sich hob und senkte, seine Gedanken immer noch zu rastlos um sich auf einen einzigen konzentrieren zu können. Er lehnte sich zurück, streckte die Beine aus und verschränkte die Arme über der Brust. Er blinzelte schwer während das gleichmäßige sanfte Atmen den Raum erfüllte und seine Rastlosigkeit einwebte. Bevor er begriff was passierte schlossen sich seine Augen und der Schlaf überkam ihn. Kapitel 3: Zweite Chancen ------------------------- Minato wachte wegen eines raschelnden Geräusches auf welches von einem klickenden Geräusch  abgelöst wurde. Seine erste Reaktion darauf war, sich selbst zu tadeln, da er das Fenster offen gelassen hatte und deswegen der Wind an den Vorhängen rüttelte. Dann fiel ihm jedoch wieder ein, dass er das Fenster gar nicht geöffnet hatte. Er öffnete langsam die Augen und stöhnte, ob des verlorenen Schlafes doch dann bemerkte er völlig entsetzt, dass die Person im Bett vor ihm fehlte. Nein, sie fehlte nicht sondern kniete nur darauf, halb verdeckt von den Vorhängen während sie aus dem Fenster schaute, das blasse Licht des frühen Morgens schien an ihr vorbei in das Zimmer.   Minato seufzte und versuchte sein immer noch schnell rasendes Herz zu beruhigen. Das Adrenalin verließ langsam seinen Körper, doch war er dennoch hellwach. Der Junge hatte sich inzwischen umgedreht und starrte ihn mit großen blauen Augen an, Minatos Augen. Für einen Moment konnte der Mann seinen Blick nicht von dem Kind vor ihm abwenden. Die Reflexion seiner eigenen Augen lies ihn komplett Sprachlos und er hatte Probleme damit die plötzliche Blase an Emotionen, die sich in seiner Brust aufblähte unter Kontrolle zu halten.   »Hi«, sagte der Junge strahlend, wenn auch ein wenig zögernd.   Minato blinzelte, kam wieder zu sich und begegnete diesem himmelblauen Blick. »Hi«, gab er zurück und nutzte verzweifelt den Moment, um sich wieder zu fassen, »Wie fühlst du dich?«   »Toll!«, flötete der Junge mit einem breiten grinsen im Gesicht und Minato konnte nicht anders als zurück zu lächeln, doch das Grinsen des Jungen flatterte nach einem Moment, ehe er in einem bedrückten Tonfall fortfuhr, »Aber… Ich denke ich hatte letzte Nacht einen wirklich seltsamen Traum…« Er blickte wieder zum Fenster und Zweifel blitzte in seinen Augen auf.   Minato zögerte. »Was hast du geträumt?«, fragte er schließlich, lehnte sich in seinem Stuhl nach vorne und stützte sich mit seinen Ellbogen auf den Knien ab.   Der Junge antwortete nicht sofort. Stattdessen kniff er die Augen leicht zusammen und Minato fand sich einem prüfenden und vage misstrauischen Blick gegenüber. Er versuchte so freundlich wie möglich auszusehen, ein unverfängliches Lächeln auf den Lippen, doch er war sich nicht sicher wie gut es ankam. Das Lächeln wirkte ein wenig angespannt und die Schmetterlingen, die plötzlich in seinem Bauch erwacht waren als er sich diesem spiegelbildlichem, blauäugigen Blick gegenüber sah, halfen dabei überhaupt nicht.   »Wo ist der alte Mann Hokage?«, fragte der Junge wobei er Minatos Frage komplett ignorierte.   Nun war es an Minato zu zögern während er seine Antwort erwog. »Er ist nicht hier«, sagte er schließlich. Es war einfach festzustellen, wen der Junge meinte und aufgrund der Art der Frage war es klar, dass Minato nicht so viele Informationen bekommen würde, wie er es sich erhofft hatte. Dennoch konnte er manches lernen, wie zum Beispiel, ob dieser Junge eine andere Version von seinem Sohn war, eine Version seines Sohnes, der die Geburt überlebt hatte. Nur der Gedanke an die Möglichkeit vor ihm zu sitzen, ließ die Schmetterlinge in seinem Bauch schneller wirbeln. Er musste sich räuspern ehe er seine nächste Frage stellen konnte: »Kannst du mir sagen wie dein Name lautet?«   Der Junge blickte auf nachdem er in eine kleine Tagträumerei verfallen war. Ein breites Lächeln teilte sein Gesicht wieder und er hüpfte ein wenig auf dem Bett auf dem er saß. »Ich bin Naruto!«, verkündete er mit Stolz, wie wenn es das Offensichtlichste der Welt wäre, »Uzumaki Naruto! Wie lautet dein Name?«   Minato spürte, wie die Luft aus seinem Körper wich. Die Schmetterlinge fühlten sich nun an, wie ein voll ausgewachsener Mahlstrom, der alles in ihm durchrüttelte und sein inneres komplett auf den Kopf stellte. Er brauchte einen Moment bis er wieder tief durchatmen konnte und selbst dann glich es mehr einem keuchen.   »Hey… Hey, Onkel?«   Narutos Stimme drang langsam zu Minato durch. Er blinzelte als er bemerkte, dass der Junge mit seiner kleinen Hand vor seinem Gesicht wedelte. »Du, Onkel, bist du in Ordnung?«, fragte Naruto mit forschendem Blick, den Kopf leicht geneigt, »Du siehst ein bisschen blass aus…« »Mir geht es gut«, brachte Minato hervor, doch selbst in seinen eigenen Ohren klang es wenig überzeugend.   Naruto rümpfte die Nase und man konnte ihm die Verwirrung und den Unglaube deutlich ansehen, was ihn, im Moment für Minatos Herz, viel zu sehr wie Kushina aussehen lies. Er atmete einmal zitternd ein, doch es schien nicht zu helfen. Im Raum war immer noch viel zu wenig Luft. Ein hinterer Teil seiner Gedanken sagte ihm, dass er sich zusammenreißen sollte, doch wieder zu seinem… Sohn… zu sehen machte das unmöglich.   Ohne es zu bemerken stand Minato auf und ging in Richtung Tür. »Ich brauche nur ein wenig frische Luft…«, sagte er als er aus dem Zimmer eilte. Die Tür fiel ins Schloss und Minato lehnte sich gegen sie, die Augen geschlossen und den Kopf in den zitternden Händen. Es schüttelte ihn und sein Atem kam unregelmäßig während er versuchte seine Lungen wieder mit Luft zu füllen. Er rutschte langsam gen Boden, die Ellbogen ruhten auf seinen Knien, das Gesicht immer noch in den Händen. Bilder des kleinen, vergifteten Körpers seines Sohnes, getötet durch das Chakra des Kyūbi bevor es überhaupt eine Chance zu Leben hatte, flammten neben denen seiner ausgelaugten und gebrochenen Frau vor seinem inneren Auge auf. Die Erinnerungen an das Geschehene und die Sicht auf das, was hätte sein können kollidierten und gruben einen Schmerz aus, den er das letzte mal gespürt hatte, als er seine Frau das letzte und seinen Sohn das erste und einzige mal gesehen hatte. Er war am Rande seines Bewusstseins froh darüber, dass es noch so früh am Morgen war und dadurch das Krankenhaus noch relativ unbelebt war. Es wäre nicht gut, wenn unglückliche Bürger ihren Hokage bei einem Zusammenbruch sehen würden.   OoOoO   Die Tür fiel hinter dem merkwürdigen Mann ins Schloss als dieser aus dem Raum eilte und für einen Moment konnte Naruto ihm nur starr hinterherschauen, das Lächeln verschwand langsam von seinem Gesicht. Einige Minuten vergingen und der Mann kam immer noch nicht zurück. Narutos Blick wanderte zu der zerknitterten Bettdecke vor ihm, seine Lippen missbilligend verzogen. Er wusste nicht, warum ihn jeden so zu hassen schien. Sie mussten nur sein Gesicht sehen oder seinen Namen hören und dieser kalte Blick erschien sofort in ihren Augen oder sie vermieden es komplett ihn anzusehen und ließen ihn alleine zurück. Er wusste nicht warum und viel schlimmer noch, er wusste nicht, was er dagegen tun konnte, außer Hokage zu werden, doch das war noch so weit in der Zukunft.   Naruto hatte viel Hoffnung in den blonden Mann gehabt. Er war die zweite Person die jemals darauf gewartet hatte, dass er im Krankenhaus wieder aufwachen würde, also hatte Naruto natürlich gehofft, dass der Mann sich ihm gegenüber anders verhalten würde. Aber nein, sobald er seinen Namen gehört hatte ging der Mann genauso erschüttert wie jeder andere auch und es sah nicht danach aus, dass er wieder zurückkommen würde. Er war wieder einmal alleine.   Seufzend schaute Naruto wieder zum Fenster und reckte sich ein wenig um einen besseren Blick auf das morgendliche Dorf zu haben. ›Ist doch egal‹, beschloss er für sich selbst. Er würde darauf warten, dass der alte Mann von wo auch immer zurückkommen würde und dann würde Naruto sein Büro belagern, damit der Anführer des Dorfes ein wenig Zeit mit ihm verbringen würde. Vielleicht würde er auch einen Großteil des Dorfes bemalen damit der Sandaime ihn, wenn auch nur um ihn zurecht zu weisen, sehen müsste. Er kicherte in sich hinein bei dem Gedanken an die ihm nur allzu vertraute Szene, doch ein nachdenkliches Stirnrunzeln schlich sich wieder in seinen Gesichtsausdruck.   Er spürte ein Jucken am Hinterkopf, ein Gedanke, an den er sich nicht ganz erinnern konnte, der jedoch nicht verschwinden wollte. Der Gedanke an den Sandaime schien es nur noch schlimmer zu machen, wie ein beharrlicher Besucher, der einfach nicht gehen wollte oder sein Vermieter, wenn die Miete fällig war und er an der Tür klopfte. Doch egal wie sehr er versuchte den Gedanken zu greifen, er entglitt ihm immer wieder nur um dann, so unerreichbar wie immer, wieder aufzutauchen. Je mehr er es versuchte, desto schwerer wurde es und umso hartnäckiger wurde der Gedanke.    Mit einem weiteren übertriebenen Seufzen warf sich Naruto wieder zurück auf sein Bett, die Arme vor Frustration weit von sich gestreckt. Er starrte wütend in die Luft vor ihm. Er schüttelte den Kopf vor und zurück, gab den Kampf auf und hoffte, dass wenn er den halben Gedanken ignorieren würde, dass er dann einfach verschwinden würde.   Er verschwand nicht, doch das hielt Naruto nicht davon ab, es zu versuchen. Er konnte ein wirklicher Dickkopf sein. Während er versuchte nicht über den halben Gedanken zu grübeln wanderten seine Gedanken wieder zu dem Alptraum den er gehabt hatte; der, der ihn in seine jetzige Lage im Krankenhaus aufgeweckt hatte.   Naruto hatte nicht verstanden was vor sich ging. Alles was er wusste war, dass er aufgrund der entfernten Schreie und den gelegentlichen Explosionen, die durch die Nacht hallten, aufgewacht war. Als er aus dem Fenster geschaut hatte konnte er Flammen in den Ausläufern des Dorfes aufsteigen sehen, die die Nacht in orangenes Licht tauchten. Draußen auf den Straßen hatten sich die Bürger langsam versammelt, in Richtung der eskalierenden Kämpfe gedeutet und sich gegenseitig mit verängstigten Stimmen zugerufen. Einige begannen in Richtung des Schutzraumes tief unterhalb des Hokage Berges zu eilen auch wenn keine Shinobi in der nähe waren, die sie dazu aufforderten.   Ein paar wenige auf den Straßen machten wüste Gesten in die Richtung seines Fensters und auch wenn es noch zu dunkel war, um Gesichter erkennen zu können, konnte sich Naruto ein Bild von ihrem zornigen Ausdruck machen, weswegen er sich schnell wieder weiter in sein Zimmer zurückzog. Er biss sich auf die Lippe als eine weitere Explosion einen Feuerstrahl durch den nächtlichen Himmel blitzen lies. Er rannte zur Tür und kontrollierte das Türschloss zwei mal. Er wollte zu dem Schutzraum gehen, oder noch besser zum Turm des Hokage, da er aus Erfahrung wusste, dass die Tür nicht lange halten würde, sollte es Ernst werden, doch er war zu verängstigt, um auf die Straße zu der steigenden Zahl der verängstigten und wütenden Dorfbewohnern zu gehen.   Naruto war immer noch dabei zu entscheiden, was er nun tun sollte, als das Fenster barst und Glassplitter in den Raum flogen, als eine Figur hindurch brach. Es war dank der letzten zwei Jahre training an der Akademie und dem ausweichen der ANBU nach seinen zahlreichen Streichen, dass es ihm möglich war, der Hand, die nach ihm griff, auszuweichen. Für einen Moment konnte Naruto das Stirnband erkennen, das von dem wenigen Licht, welches durch das Fenster schien, angeleuchtet wurde. Vier vertikale Linien mit einem horizontalen Schnitt über die komplette Breite. Er musste sich dann wieder in Bewegung setzen, um nicht in eine Ecke gedrängt zu werden. Nachdem er ein weiteres mal knapp ausgewichen war, wurde der Eindringling wütend, da er ein fluchen unterdrückte und ein Kunai zückte. Naruto tauchte zu Tür ab, doch das öffnen des Schlosses gab dem Fremden die Chance ihm einen tiefen Schnitt an der Seite zu verpassen. Er fiel zu Boden und der Schmerz durchfuhr ihn. Anstatt ihn zu töten, warf ihn der Shinobi aber über seine Schulter und sprang mit ihm durch das Fenster aus dem zerstörten Raum.   Die grobe Behandlung verschlimmerte nur den Schmerz in seiner Seite und schnell fühlte Naruto sich benommen. Er machte einen letzten verzweifelten Versuch zu entkommen, indem er ein Kunai aus der Tasche des Shinobi griff und die Spitze in dessen Rücken stieß. Der Feind schrie schmerzerfüllt auf und stolperte, was beide auf ein nahgelegenes Dach fallen ließ. Naruto taumelte auf seinen Füßen und suchte verzweifelt nach einem Weg nach unten, doch er konnte die Flüche des anderen hören und wusste, dass seine Zeit abgelaufen war.   Ein scharfes Geräusch hinter ihm, lies Naruto herumwirbeln nur um zwei ANBU zwischen ihm und dem Angreifer zu sehen. Ein dritter tauchte neben ihm auf und hob ihn, ohne ein Wort zu sagen, in seine Arme. Sie entfernten sich, zurück über die Dächer zum Turm des Hokage. Naruto bemerkte, dass die Kämpfe sich ausgebreitet hatten. Feuer brannten in vielen Teilen des Dorfes und die Schreie der Dorfbewohner hallten durch die Nacht.   Von da an wurden seine Erinnerungen, oder eher der Traum, immer verschwommener. Naruto konnte sich daran erinnern, dass der alte Mann Hokage ihn durch die Korridore des Turmes trug, doch von da an war alles Schwarz. Im Bett liegend, in die Luft starrend und der Stille lauschend, konnte er kein Anzeichen der Panik oder Gefahr von dem wahrnehmen was passiert war. Er musste davon ausgehen, dass es ein Traum war, doch etwas sagte ihm, das es keiner war. Es fühlte sich nicht an wie ein Traum, sondern mehr wie eine Erinnerung. Dennoch hoffte er von ganzem Herzen, dass er sich den Vorfall nur eingebildet hatte.   Er dachte an den Schnitt den er an seiner Seite erlitten hatte und er hob langsam das Krankenhaus T-Shirt welches er trug an. Er weigerte sich zu glauben, dass der stechende Schmerz etwas anderes als reine Einbildung war. Dennoch konnte er die Verbände an seiner Seite nicht abstreiten, die um genau die Stelle gebunden waren an der er verletzt worden war. Er rollte sich herum und schaute wieder aus dem Fenster auf das unbeschädigte und heile Dorf, welches knapp eine Stunde vor dem Anbruch eines neuen Tages dalag.   Es machte keinen Sinn! Er stöhnte auf, warf sich wieder auf das Bett und zog sein Kissen über den Kopf. Was es noch viel schlimmer machte war, dass der halbe Gedanke immer noch in seinem Kopf war. An etwas anderes zu denken hatte nicht im geringsten geholfen ihn loszuwerden.    Er wand sich in eine bequemere Position und entschloss sich dazu wieder zu schlafen. Vielleicht stellte sich das alles als ein großer Traum heraus und wenn er wieder aufwachte, würde er in dem Bett in seinem Apartment liegen. Wenn es sich nicht als Traum herausstellen sollte, würde er einfach zum Büro des alten Mannes gehen und selbst herausfinden was passiert war. Mit diesem Entschluss gefasst rollte er sich zusammen und ignorierte standhaft den halben Gedanken, der immer noch in seinem Hinterkopf pochte.   OoOoO   Minato war immer noch vor Narutos Zimmer, stand beim Fenster und beobachtete wie der Tag über dem Dorf anbrach, als Jirayia ihn eine halbe Stunde später fand. Er war in der Zwischenzeit glücklicherweise ruhig und gelassen. Er wusste jedoch nicht wie er aussah, doch fühlte er sich erschöpft. Zumindest war er nicht wie ein Genin weinend auf dem Boden zusammengebrochen.   »Da bist du ja!«, schallte Jiraiyas sorgenfreie Stimme den Gang entlang. »Ich habe schon überall nach dir gesucht. Du bist normalerweise um diese Zeit in deinem Büro. Was ist passier? Du hast dich nicht wieder bei einem deiner Experimente selbst verletzt, oder?«   Minato versuchte beim Klang der Stimme nicht zusammen zu zucken. Er hatte nich bemerkt was für Kopfschmerzen er doch hatte bis seine doch manchmal sehr lauten Sensei aufgetaucht war. Er fuhr sich mit einer Hand über sein Gesicht und drückte mit zwei Fingern kurz auf seine Augen, um die brennende Müdigkeit zu bekämpfen, die sich in ihm niedergelassen hatte.   »Die siehst furchtbar aus. Hast du gestern Nacht auch nur ein bisschen geschlafen?«, fragte Jirayia und Minato konnte das Augenrollen schon aus der besorgten Stimme heraushören.   »Nur ein wenig«, gab er zu und versucht ein entschuldigendes Lächeln, doch alles was er zustande brachte war eine Grimasse, »etwas… hat sich ereignet.«   »Was ist passier?«, fragte Jirayia, der fröhliche Ton war augenblicklich aus seiner Stimme verschwunden.   »Nichts dramatisches«, sagte Minato, winkte mit seiner Hand ab und gluckste, ehe er seine Beschreibung überdachte, »Nun… nichts gefährliches… was ich meine ist nichts unmittelbar gefährliches. Schau…« Er schloss den Mund als er bemerkte, dass seine Sätze unzusammenhängend waren. Selbst nach zehn Jahren im Amt des Hokage brachte sein Sensei es immer noch fertig, dass er sich wie ein unerfahrener Akademieabsolvent fühlte. »Vielleicht solltest du es dir einfach selbst ansehen«, seufzte er schließlich und deutete zu der Tür neben ihnen, immer noch geschlossen und immer noch mit seinem Sohn dahinter.   Jirayia hob eine Augenbraue; eine dicke Schicht aus Verwirrung verdeckte die immer noch in seinem Ausdruck versteckte Sorge. Er stellte keine weitere Frage, sondern ging schlicht zur Tür, öffnete sie und betrat den Raum. Minato drehte sich wieder zu dem Fenster, immer noch nicht dazu bereit dem Jungen gegenüber zu treten. Er hatte gedacht, dass er seine Selbstbeherrschung wieder erlangt hatte, doch die Aussicht den Raum wieder zu betreten, hatte seine Brust wieder zugeschnürt und ihm gezeigt, wie zerbrechlich diese Kontrolle doch war. Also verschränkte er stattdessen die Arme vor der Brust und versuchte sich darauf vorzubereiten, wenn er schließlich wieder in den Raum gehen würde.   Es verging nur ein kleiner Moment, ehe Jirayia zurückkehrte und die Tür hinter sich zuzog. Das Stirnrunzeln war deutlicher als zuvor und seine Augen wirkten besorgt und nachdenklich. »Der Junge schläft… Minato, wer ist das?« Er konnte den Hauch einer Anklage in der Frage hören.   Minato atmete erleichtert aus bei dem Gedanken daran, dass Naruto schlief; vielleicht konnte er hineingehen und einfach neben dem Bett sitzen. Das wäre nicht so schwer, wie mit dem Jungen zu reden und ihm in die Augen zu sehen. »Das ist Uzumaki Naruto.«   Die Schultern seines Sensei verspannten sich und sein Gesicht verhärtete sich. »Das ist nicht lustig.« »Ich mache keine Witze«, sagte Minato in einem ähnlichen Tonfall. Es kam ihm erst jetzt in den Sinn, wie viele Probleme es bereiten würde, wenn er allen erklären müsste, dass das Kind in dem Raum sein eigener Sohn Naruto war.   »Naruto ist tot. Er starb bevor er geboren war…«, zeigte ihm der Ältere auf, die Sorge in seinen Augen verstärkt, »Ich weiß dass du Kushina und Naruto vermisst, doch sich zu wünschen, dass ein merkwürdiger Junge dein Sohn ist, wird ihn nicht zurückbringen.«   »Du willst mir sagen, dass du die Ähnlichkeit nicht bemerkt hast?«, fragte Minato, eine Augenbraue anhebend. Er wandte sch von dem Fenster ab als das Sonnenlicht langsam über das Dorf strahlte und den Morgen einläutete.   Jirayia verlagerte sein Gewicht und schaute kurz zurück zu der verschlossenen Tür: »Nun ja… doch blonde Haare und ein paar Ähnlichkeiten im Gesicht müssen nicht unbedingt etwas bedeuten.«   »Nein, doch ich weiß auch von o er herkommt und das, mehr als alles andere, beweist, dass es nicht nur möglich sondern sehr wahrscheinlich ist. Es ist das, was mein Sohn wäre, wenn er überlebt hätte.« Minato fuhr erneut mit seiner Hand über sein Gesicht und verzog das Gesicht angesichts der Verwirrung und der Sorge, die zu gleichen Teilen im Ausdruck des Mannes vor ihm sichtbar waren. »Ich erkläre das nicht sonderlich gut. Ich vergesse, dass du es nicht weißt«, sagte er wobei er sich mit einer Hand am Hinterkopf kratzte.   »Nein das tust du nicht«, stimmte Jirayia zu, das erste mal mit einen Anflug von Belustigung im Tonfall auch wenn er immer noch sehr ernst wirkte, »Wenn du dich darum kümmern würdest mehr zu schlafen, könntest du zielgerichteter denken. Was weiß ich nicht?«   »Ich kann es hier nicht sonderlich gut erklären. Wir reden an einem sicheren Ort nachdem er wieder aufgewacht ist und dann erzähle ich dir alles. Bis dahin musst du mir vertrauen wenn ich dir sage, dass dieser Junge mein Sohn ist… sozusagen…«   Jirayia sah nicht sonderlich überzeugt aus und die Sorge war immer noch in seinen Augen präsent doch hatte sie offenbar die Verwirrung überdeckt, wurde jedoch von etwas begleitet was Minato nicht als Mitleid erkennen wollte. Minato wandte sich zur Tür und betrat den Raum wieder. Ein paar Schritte brachten ihn zu dem Stuhl und er lies sich darauf nieder, schwer wie ein unbeweglicher Felsen. Hinter ihm konnte er seinen Sensei in der nähe des Türrahmens wahrnehmen und den Blick des älteren Mannes im Nacken spüren. Er sollte wirklich zurück in sein Büro gehen; die Leute würden anfangen zu fragen wo er abgeblieben war, wenn sie langsam zur Arbeit in den Turm kommen würden. Er hatte Papierkram um das er sich kümmern und Missionsberichte, die er sich anhören müsste, doch es kümmerte ihn nicht. Die kurze Unterhaltung die er mit Jirayia geführt hatte, die Worte laut auszusprechen, ließen einen Teil der Wahrheit in die schmerzvollen Erinnerungen der Vergangenheit sinken. Mit jedem weiteren Moment der verstrich, verflog der Schock und Minato begann zu verstehen, was ihm gegeben worden war.   Es war eine zweite Chance. Kapitel 4: Treffen ------------------ Als Naruto das nächste mal erwachte, war er überrascht den selben blonden Mann von vorhin bei seinem Bett sitzen zu sehen. Doch dieses mal saß er, anstatt in einer unbequem aussehenden Position zu schlafen, über einem tragbaren Holztisch gebeugt und murrte etwas vor sich hin, einen Stapel Dokumenten neben seinem Ellbogen liegend. Nur Stunden zuvor war der Fremde aus dem Raum geflüchtet, als er Narutos Namen gehört hatte. Naruto war geschockt ihn wieder zurück zu sehen, ruhig neben seinem Bett sitzend, sodass er eine Weile lang nichts anderes tun konnte, als im Bett zu liegen und ihn anzustarren.   »Weißt du, ich mag den Gedanken, dass du dein Büro hierher verlegst«, sagte eine andere Stimme federnd laut. Sie wurde gefolgt von einem großen Mann mit langem weißen Haar und roten Markierungen im Gesicht, die ihm von den Augen die Wangen hinunterreichten. Er betrat den Raum, den Blick jedoch immer noch auf den Flur gerichtet hatte. Naruto bewegte die Augen damit er den Fremden nicht aus dem Blick verlor, rührte sich jedoch keinen Zentimeter. »Die Krankenschwestern hier sehen deutlich besser aus als die alte Kriegsaxt die du als Sekretärin hast.«   »Chiyoko-san ist sehr gut in ihrem Job«, gab der blonde Mann beschäftigt zurück blätterte zwischen verschiedenen Blättern hin und her, hielt einen Stift im Mund und ein konzentriertes Runzeln auf der Stirn. »Ausserdem versucht sie mir nicht immer den Hof bei jeder Gelegenheit zu machen, die sich ergibt«, fügte er mehr zu sich selbst hinzu, was den anderen Mann laut schallend auflachen lies.   Der blonde Mann schaute in diesem Moment kurz hoch; blickte zu Naruto, dann wieder zu seinen Papieren bevor sein Kopf wieder in die höhe schnellte und der Stift aus seinem Mund fiel: »N-Naruto-kun… du bist wach.«   »Uh… ja!«, antwortet Naruto, richtete sich mir einem Lächeln auf und behielt immer ein Auge auf dem blonden Mann. Das letzte Mal hatte der Mann so aufgebracht ausgesehen und jetzt wirkte er schon fast fröhlich, abgesehen von dem kurzen Blick den er seinem Papierkram zuwarf. Naruto verstand die Veränderung in seinem Verhalten nicht und war sich nicht sicher, ob er dem Mann, der neben ihm saß, trauen konnte oder nicht.   Der Mann zögerte einen Moment und sein Lächeln flatterte für den Hauch einer Sekunde: »Also… wie fühlst du dich?«   »Ich fühle mich gut. Ist der alte Mann Hokage zurück?«, fragte Naruto in der Hoffnung, er wäre es. Wenn es stimmen würde, wäre der alte Mann jedoch vermutlich schon hier. Ein Geräusch, halb schnaubend, halb hustend zog Narutos Aufmerksamkeit zu dem weißhaarigen Mann in dem Raum.   »Was glaubst du mit wem du redest, Kind?« fragte der große Mann mit einem schmunzeln im Gesicht.   Naruto neigte den Kopf, ein leichtes Stirnrunzeln zog seine Lippen nach unten: »Ich weiß es nicht, er hat mir seinen Namen nicht gesagt.«   »Namikaze Minato«, sagte der blonde Mann schnell, schnitt jede mögliche Antwort des größeren Mannes ab, deutete dann jedoch auf ihn und fuhr fort, »und das ist Jirayia-sensei. Der Sandaime… ich werde es später erklären.«   »Wann?«, fragte Naruto, sein Blick wanderte zwischen den beiden Männern umher.   »Wenn du aus dem Krankenhaus entlassen wirst«, sagte Minato, schaute den anderen Mann, Jirayia, scharf an, der nur die Arme über seiner Brust verschränkte.   Naruto runzelte die Stirn während er die zwei Anderen beobachtete. Er spürte, dass etwas vor sich ging, was er noch nicht ganz begriff, nicht, dass so etwas nicht öfter geschah, doch es behagte ihm dennoch nich. Normalerweise konnte er Feindseligkeit ohne Probleme wahrnehmen; er hatte einfach zu viel Erfahrung mit den Dorfbewohnern als dass er es nicht könnte, doch die subtileren sozialen Spannungen blieben ihm manchmal unbegreiflich. Ausserdem hatte dieses Jucken in seinem Hinterkopf wieder angefangen, dieser halbe Gedanke, der irgendwo in seinem Unterbewusstsein pochte. Den Sandaime zu erwähnen hatte ihn wohl wieder erstarken lassen, jedoch hatte er das Gefühl, dass er nie ganz verschwunden war. Es war bestenfalls ablenkend und schlimmstenfalls frustrierend. Er schaute sich um, in der Hoffnung etwas zu finden, was ihn von dem nagenden, halb-erinnerten Gedanken ablenken würde.   »Wann kann ich gehen?«, fragte Naruto darauf fokussiert das Krankenhaus zu verlassen. Er mochte Krankenhäuser nicht und versuchte sie so gut es ging zu vereiden. Die Schwestern waren nie wirklich nett zu ihm und er wurde normalerweise immer im letzten Moment behandelt. Meistens war das kein Problem. Er heilte schnell genug, dass ein Krankenhaus nicht notwendig wäre, oder der Besuch wäre sehr kurz und der Sandaime immer kommen, um ihn abzuholen. Nun jedoch war der Sandaime nicht hier und das Krankenhaus gab ihm viel zu viel Zeit, über den halben Gedanken zu brüten.   Minatos Lippen zuckten ein wenig: »Nun, da du dich besser fühlst sehe ich keinen Grund, warum du nicht gleich gehen kannst.« Er stand auf und stieß dabei ein paar Papiere zu Boden, ehe er den Raum verließ.   Naruto lächelte dem sich entfernenden Rücken entgegen und verwarf seinen Argwohn zugunsten dessen, dass er sich an einer der Personen erfreuen konnte, die ihn nicht die ganze Zeit so komisch ansahen. Zuerst war er sich nicht sicher, ob Minato ihn mochte. Der Mann hatte in der vergangenen Nacht so merkwürdig reagiert, doch jetzt war er freundlich und hatte schon das zweite mal gewartet, bis er wieder aufgewacht war. Der Junge lächelte in sich hinein und schaute, den nagenden halben Gedanken für den Moment vergessen, auf seine Decke. Der einzige der jemals auch nur etwas annähendes für ihn getan hatte, war der alte Mann.   »Also wie lautet dein Name Junge?«, fragte der andere Mann, Jirayia, die Arme vor der Brust verschränkt an der Wand lehnend.   »Uzumaki Naruto«, gab Naruto zurück, schob seine Brust vor und verschränkte ebenfalls die Arme. Er beäugte den älteren Mann mit einem Anflug einer Herausforderung in den Augen und erwartete eine Reaktion von ihm.   Überraschenderweise zeigte Jirayia keine offensichtliche Reaktion abgesehen davon, dass sich seine Schultern ein wenig anspannten. Naruto hoffte, dass es aufgrund seines Rufes als Streiche spielender Witzbold herrührte und nicht von dem anderen mysteriösen Ding, weswegen ihn alle zu hassen schienen. »Uzumaki Naruto, huh?«, antwortete der Mann, halb zu sich selbst, »Das ist ein ungewöhnlicher Name. Woher hast du ihn?«   Naruto erstarrte. Er hatte nie wirklich über seinen Namen nachgedacht, abgesehen von der offensichtlichen Verbindung mit Ramen. »Ich schätze… meine Eltern haben ihn mir gegeben…«, sagte er, wobei seine Stimme zum Schluss immer leiser wurde. Er dachte nicht gerne über seine Eltern nach, wenn es sich vermeiden lies. Die tägliche Einsamkeit war schon schmerzhaft genug auch ohne dass er noch mehr darüber nachgrübelte.   »Wo sind deine Eltern?«   Naruto schaute auf seine Hände, fertig mit der Konversation: »Ich… habe keine mehr.«   Jirayia sagte schwieg einen Moment lang und Naruto konnte seinen Blick auf sich spüren, weigerte sich jedoch ihn zu erwidern.   »Nun, das ist sehr traurig, Junge«, sagte der andere Mann nach einem weiteren Moment, seine Stimme ein wenig sanfter, »Du scheinst dich aber recht gut zu machen.«   Naruto stieß den Atem aus, von dem er nicht bemerkt hatte, dass er ihn angehalten hatte. Er konnte dieses Spiel spielen. »Oh, ja!«, sagte er und schaute mit einem breiten Lächeln im Gesicht auf, »mir geht’s gut, habe meine eigene Wohnung und alles. Abgesehen davon, schaut der alte Mann Hokage immer wieder nach mir, wenn er kann.«   »Wann hat der Sandaime das letzte mal nach dir gesehen?«, fragte Jirayia, mit einem nicht identifizierbaren Unterton in der Stimme.   Naruto beschäftigte sich nicht weiter damit. Der halbe Gedanke war stärker denn je wieder zurückgekehrt. Er runzelte die Stirn, rümpfte die Nase und wand seinen Kopf gedankenverloren zur Decke als er sich auf die Frage konzentrierte. »Nun… ich dachte ich hätte ihn letzte Nacht im Hokageturm gesehen. Ich war mir sicher, dass es ein Traum war doch… alles schien so real.« Er schüttelte den Kopf ein wenig um ihn frei zu bekommen. »Davor war es vor knapp einer Woche.«   Jirayia hatte keine Zeit um zu antworten. Die Tür öffnete sich und Minato betrat, gefolgt von einer Krankenschwester, das Zimmer. Naruto schaute auf und beobachtete sie während sie näher kamen. Minato lächelte ihn an und er strahlte zurück. Es passierte nicht oft, dass ihn jemand anlächelte weswegen er immer versuchte es zu erwidern wenn es denn dann einmal passierte. Zu seiner Überraschung lächelte die Krankenschwester ebenfalls, was sein Grinsen nur noch breiter werden lies.   »Nun, dir scheint es schon besser zu gehen«, sagte die Schwester wobei das Lächeln ihr Gesicht nie verlies. Naruto war sich sicher, dass sie neu hier sein musste. »Ich untersuche dich nur kurz und wenn alles in Ordnung ist kannst du gehen.«   Beflügelt von dem Gedanken das Krankenhaus endlich zu verlassen und ermutigt von dem anhaltend netten Verhalten der Schwester krabbelte Naruto unter seiner Decke an den Rand des Bettes. Die Schwester trat näher heran und legte eine grün leuchtende Hand an die Stelle, an der er verletzt worden war. Ihre Augenbraue zog sich ein wenig zusammen weswegen Naruto sich unbehaglich wand, doch bei seiner Bewegung glättete sich der Ausdruck in ihrem Gesicht wieder.   »Es ist viel schneller verheilt als ich angenommen hatte«, sagte sie und richtete sich auf, »Du fühlst dich vielleicht noch ein wenig schwach, du solltest definitiv besser essen, doch es gibt keinen Grund für dich noch länger hier zu bleiben.«   Naruto strahlte wieder, mehr als bereit zu gehen.   »Ich werde die Unterlagen für seine Entlassung besorgen.« Die Schwester wand sich um und verlies mit einem letzten Lächeln für Minato den Raum.   Naruto jauchzte glücklich auf und sprang aus dem Bett. Er wirbelte herum und suchte seine Schuhe als ihm wieder einfiel, dass er immer noch die Krankenhausklamotten trug. »Wo sind meine Klamotten?« Er schaute zurück zu Minato, der sich daran gemacht hatte, seinen Papierkram zusammen zu sammeln.   »Oh«, sagte Minato und hielt dann kurz inne, als es ihm dämmerte, »Die waren leider nicht mehr zu retten. Wir werden dir neue auf dem Weg zum Hokageturm besorgen.« Er schaute kurz zu Jirayia der ihre Interaktion mit einem sorgfältig leeren Gesichtsausdruck beobachtete und seinen Blick ein wenig zu lange auf Naruto liegen lies.   »Nicht mehr zu retten?«, wiederholte Naruto wobei seine Hand an seine Seite wanderte, wo er die Verbände unter den dünnen Baumwollhemd spüren konnte. Er wollte immer noch nicht glauben, dass der Angriff real gewesen sein konnte. »Aber es muss doch ein Traum gewesen sein«, sagte er zu sich selbst und schaute zu dem Fenster und dem unversehrten Dorf dahinter.   »Wie war das?«, fragte Jirayia und lehnte sich ein wenig nach vorne, was die Aufmerksamkeit von Minato, der noch seine Papiere neu Sortierte, auf sich zog. Naruto schüttelte den Kopf um den Gedanken zu verwerfen. »Nur ein Traum den ich letzte Nacht hatte«, wiederholte er laut entschlossen den Traum genauso wie den halben Gedanken zu verdrängen.   »Du kannst uns von deinem Traum erzählen wenn wir zurück in meinem Büro sind«, warf Minato ein während er sich wieder seinen Papieren zu wand und versuchte einen viel zu großen Stapel in eine braune Mappe zu stopfen, »tatsächlich bestehe ich darauf.«   Naruto zuckte nur mit den Achseln und begann wieder nach seinen Sandalen zu suchen. Es kümmerte ihn nicht, ob er jemandem seinen Traum erzählen müsste. Es kümmerte ihn wirklich nicht. Es war ja nicht so, als ob der Angriff tatsächlich stattgefunden hätte, also konnte er auch darüber reden. Er wiederholte diesen Gedanken immer wieder in seinem Kopf während er die Laken anhob um unter das Bett zu schauen. Dort, knapp hinter der Kante, waren seine Ninjasandalen. Er zog sie hervor, streifte sie sich über die Füße und ignorierte entschlossen die rost-braunen flecken, die überall verteilt waren.   Als er fertig war schaute Naruto gerade noch rechtzeitig auf um zu sehen, wie Minato eine dicke, braune Mappe Jirayia in die Hand drückte und den zweiten selbst aufhob. »Bist du fertig N-Naruto-kun?«, fragte Minato mit einem leichten stottern bei dem Namen.   Das Zögern ignorierend und sich stattdessen auf das Lächeln konzentrierend ging Naruto aus dem Raum, dicht gefolgt von Minato und Jirayia. Ihr Weg führte sie nach unten zu der Rezeption bei der sie die Schwester abfingen, ehe diese die Entlassungspapiere nach oben bringen konnte. Minato unterschrieb die Formulare und schob die zwei anderen nach draussen bevor irgendjemand eine Konversation beginnen konnte.   Sie wanderten durch die Straßen des Dorfes, Minato wies den Weg, Naruto dicht an seiner Seit und Jirayia folgte dahinter wobei er grummelte etwas vor sich hin warum er Minatos Papierkram tragen musste. Naruto konnte nicht anders als alle Orte, die sie passierten, nach einem Anzeichen des Kampfes von letzter Nacht abzusuchen, doch die Gebäude waren schön, ganz und unbeschädigt. Die Dorfbewohner gingen ihren Geschäfte nach, nicht des Schadens bewusst, der letzte Nach ihr Zuhause heimgesucht hatte. Naruto runzelte die Stirn während er versuchte die Szene, an die er sich erinnerte, mit den ruhigen, morgendlichen Straßen die ihn umgaben in Einklang zu bringen.   Er war so in Gedanken verloren, dass er nicht mitbekam, wie Minato direkt vor ihm bei einem Stand am Straßenrand angehalten hatte. Daraus folgte, dass er direkt in die Beine des Mannes lief und sicher hingefallen wäre, wenn Minatos Hand ihn nicht aufgefangen hätte.   »Vorsicht«, ermahnte in Minato, doch es lag keinerlei Tadel in seiner Stimme, »du willst doch nicht hinfallen und dich verletzen so kurz nachdem du das Krankenhaus verlassen hast.«   Naruto blinzelte ihn nur an, unsicher wie er reagieren sollte. Stattdessen schaute er zum dem Grund ihres Anhaltens und erblickte einen Marktstand am Straßenrand der gefüllt war mit generischer Kleidung, günstigem Schmuck und Sandalen. Der Standbesitzer lächelte auf ihn herab, was Naruto erneut blinzeln ließ. Das ist… merkwürdig.   »Wir werden dir nur ein paar Übergangssachen zum Anziehen kaufen bis wir die Zeit haben, dir ordentliche Klamotten zu kaufen«, sagte Minato während er die Shirts überflog.  »Alles ist besser ls die Klamotten des Krankenhauses, richtig?«  Er hob ein einfaches, schwarzes T-Shirt hoch und überprüfte die Größe, ehe er sich den Hosen zu wand.   Naruto konnte nur stumm nicken während er den Mann dabei beobachtete wie er ein paar Cargohosen hervorzog und sie prüfend vor ihn hielt. Er fasste sich mit der Hand an den Kopf und wunderte sich, ob er sich den Kopf angeschlagen hatte bevor er im Krankenhaus aufgewacht war. Sich umschauend bemerkte Naruto, dass die Leute um ihn herum sich seltsam benahmen; niemand starrte ihn böse an. Ein paar Leute starrten, verwirrte Blicke wanderten zwischen Naruto und Minato hin und her als der blonde Mann für die Klamotten bezahlte, doch ihnen fehlte die Feindseligkeit, die er schon so gewohnt war jedes mal wenn er das Haus verlies.   Jirayia stand neben ihnen, ein leichtes runzeln auf der Stirn als er zuerst Naruto und dann Minato beäugte, doch Naruto konnte nicht sagen, ob das Stirnrunzeln ihm direkt galt oder dem anderen Mann dafür, dass Jirayia die schwere Mappe schleppen musste. Minato lies ein paar Münzen mit einem sanften klimpern in die Hand des Standbesitzers fallen und reichte dann die Klamotten Naruto. Naruto hatte kaum Zeit das Shirt und die Hose mit offenem Mund anzustarren als Minato schon wieder weiter durch die Straßen ging. Jirayia versetzte ihm einen sanften stoß und er beeilte sich mit dem blonden Mann schritt zu halten.   Sie bahnten sich ihren Weg durch die immer voller werdenden Straßen. Minato bewegte sich schnell, schlängelte sich gekonnt durch die Menge jedoch nie so schnell, dass er Naruto oder Jirayia abhängen würde. Dennoch war Naruto dankbar dafür, dass er so viel Erfahrung damit hatte durch solch bevölkerte Straßen zu rennen, da er sich schon abmühen musste mit dem Mann mithalten zu können. Die Leute um sie herum riefen Grüße und winkten Minato zu, der sie seinerseits schnell grüßte, doch immer weiterging, ehe sie mehr sagen konnten. Bald hatten sie den Hokageturm erreicht.   Auch wenn er wusste dass der Sandaime nicht da war, hoffte Naruto dennoch, dass er den alten Mann begraben unter Papierkram hinter seinem Schreibtisch sitzen sehen würde wenn sie in das Büro kämen. Er konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass etwas falsch war; etwas merkwürdiges passierte. Manche dieser merkwürdigen Dinge waren toll. Er mochte es, wenn Minato ihn anlächelte oder dass der Zorn und die Verachtung der Dorfbewohner in den Straßen nicht mehr vorhanden war, doch er konnte nicht verstehen warum es sich so plötzlich verändert hatte. Das Gleiche galt für die Erinnerung oder den Traum oder was auch immer es war das in seinen Gedanken hing. Es brachte seinen Bauch aus einem , für ihn nicht ersichtlichen Grund, zum flattern während die ganze Zeit dieser nervige Halbgedanke am Rande seines Bewusstseins war.   Sie stiegen die Treppen zum Stockwerk des Hokage empor und Naruto konnte nicht mehr an sich halten. Er rannte den Flur zu der Bürotür hinunter und kam schlitternd davor zum stehen. Er klopfte schnell, griff sofort nach dem Türgriff und versuchte die Tür zu öffnen. Sie wollte sich nicht öffnen egal wie viel er von seinem wenigen Körpergewicht dagegen stemmte.   »Das wird nicht funktionieren«, rief ihm Minato zu der von hinten auf ihn zulief, »Hier, lass mich die Tür öffnen.«   Naruto beobachtete wie der Mann seine Mappe unter seinen Arm klemmte und ein paar Fingerzeichen formte. Er war dabei so schnell, dass Naruto nicht verfolgen konnte, welche es denn waren, er war mit den Fingerzeichen sowieso noch nicht sonderlich gut. Ein Siegel flammte auf der Holztür vor ihnen auf, verschwand wieder und Minato drehte den Türknauf und öffnete die Tür mit Leichtigkeit. Er veränderte den Griff an seiner Mappe und schaute zu Naruto. »Weiter unten im Flur gibt es ein Badezimmer, wenn du dich gleich Umziehen willst. Du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst. Nur… falls du willst.«   Naruto sagte im ersten Moment überhaupt nichts. Er wusste wo das Badezimmer war; er hatte sich dort einmal vor den ANBU versteckt als er ein paar ahnungslosen Bürgern beim Markplatz eine Falle gestellt hatte. Stattdessen spitzte er an Minato vorbei und erhaschte einen kurzen Blick in das Zimmer und den Schreibtisch darin.   Er war leer.   Sich schnell zurückziehen konnte Naruto sein Herz ein wenig tiefer sinken spüren. Sie hatten gesagt, dass der Hokage aus irgendeinem Grund nicht da war, doch er konnte nicht anders als einfach zu Hoffen, dass sie ihn angelogen hatten. Sie hatten es ja früher auch schon getan. Aufgrund es leeren Schreibtisches schien es jedoch, dass Minato die Wahrheit gesagt hatte und, so neuartig es auch war, wünschte sich Naruto wieder die Lüge. Es wäre etwas vertrautes gewesen in der immer größer werdenden Liste der Veränderungen die er bemerkt hatte.   In der Hoffnung seine Enttäuschung aufgrund des Fehlens des alten Mannes zu überspielen, nickte Naruto hastig und spurtete den Flur hinunter in Richtung des Badezimmers. Er schloss die Tür hinter sich ab und drückte sich die neuen Klamotten dicht an den Brustkorb, unfähig die plötzliche Nervosität zu verstehen die ihn gepackt hatte. Die Kleider beruhigten ihn in keiner weise, im Gegenteil, sie machten es nur noch schlimmer. Sie rochen komisch, nicht so wie der Markt sonst roch. Es war kein offensichtlicher Unterschied, doch es war etwas sehr subtiles, das er vermutlich selbst nicht bemerkt hätte, wäre er nicht schon aufgrund der vielen anderen Veränderung so sehr angespannt. Er rutschte die Tür hinab bis er auf dem Boden saß, die Knie dicht an den Körper gezogen wodurch das T-Shirt und die Hose dazwischen eingeklemmt waren und versuchte verzweifelt das alles hier zu verstehen.   OoOoO   Jirayia beäugte den Jungen während er zum Badezimmer flitzte und hinter der Tür verschwand. Es ertönte das sanfte klicken des Schlosses und Jirayia drehte sich um und folge Minato in das Büro. Er lies seine schwere Mappe, gefüllt mit Formularen und Berichten, auf einen, an der Wand stehenden, Stuhl fallen und beobachtete den blonden Mann mit genauem Blick.   Sein ehemaliger Schüler war beschäftigt damit seinen Schreibtisch von dem Papierkram frei zu räumen, der sich über den Morgen hinweg angesammelte hatte indem er es auf der Seite stapelte, auf dem Boden, auf dem Beistelltisch oder sonst überall wo er Platz finden konnte. Normalerweise würde sich Minato sofort um diese Stapel kümmern und sie deutlich reduziert, wenn nicht sogar komplett abgearbeitet haben wenn es in Richtung Mittagessen ging. Anschließend würde er sich einem anderen Projekt oder Pflicht zuwenden mit kaum einer Pause zum Essen.   Minatos Tendenz zu einem Workaholic hatten Jirayia schon immer besorgt, vor allem in den Jahren nach Kushinas und Narutos Tod. Der Mann begrub sich selbst in Arbeit um nicht in der Tragödie versinken zu können und dieses Verhalten war in den letzten Jahren nur noch schlimmer geworden. Für einen kurzen Zeitraum hatteJ Jirayia versucht seinen ehemaligen Schüler abzulenken und andere, gesündere Ventile zu finden, über die er sein Leid ablassen könnte oder zumindest seine Gedanken beschäftigt halten würden. Das meiste war kläglich gescheitert doch er musste zugeben, dass es meisten nur daraus bestanden hatte die verschiedensten Frauen in seinen Weg zu stellen, damit Minato eventuell die zweite große Liebe finden würde. Jirayia war nicht sonderlich überrascht, als nichts funktioniert hatte und gab dann letztendlich auf. Zuletzt hatte er Minato ermutigt sich in Hobbys zu engagieren die wenigsten nützlich oder spaßig waren anstatt sich in endlosen Stunden Arbeit zu versenken.   Jirayia hasste es immer noch die Person, die er fast als eigenen Sohn betrachtete, so nahe an der totalen Erschöpfung und einem Burnout schlittern zu sehen während er nichts tun konnte, um es aufzuhalten.   Abgesehen von dem offensichtlichen Schlafmangel der letzten Nacht war der Mann vor ihm immer noch des gleiche, energiegeladene Hokage, den er in den letzten acht Jahren kennen gelernt hatte, doch etwas war anders. Die Energie war nicht so manisch wie sie sonst immer war; sie schien aufgeregter und… glücklich, wenn auch ein wenig nervös als Minato über seine Arbeitsfläche wischte und Stapel von Papieren, Schriftrollen und Bücher aus dem Weg räumte.   Es hätte Jirayia glücklich gemacht, wenn ein wenig Leben wieder seinen Weg in Minato finden würde, doch die Quelle dessen war ein Problem. Sein Blick flackerte dorthin, wo er wusste, wo das Badezimmer sein musste und runzelte die Stirn. Wenn der Junge sich als irgendetwas anderes herausstellte als Minatos ›quasi‹ Sohn, fürchtete er wäre das der letzte Riss der nötig wäre, um den jüngeren Mann vollends zu zerstören. Jirayia würde das nicht zulassen und wenn er Minato von einem einfachen Jungen beschützen müsste, würde er tun was auch immer nötig wäre.   Sich umdrehend ging Jirayia zurück zur Tür und schaute in den Flur. Das Badezimmer war immer geschlossen und es gab kein Zeichen von dem Jungen. ANBU waren überall im Gebäude also war es kein großes Thema, dass das Kind sich verlaufen könnte. Er drehte sich wieder in den Raum zurück und schloss die Tür hinter sich.   »Minato«, sagte Jirayia, seine Stimme komplett ernst, »bist du dir sicher, dass du das alles komplett durchdacht hast?«   »Ja, natürlich«, antwortete Minato mit einem abweisenden winken der Hand während er die Kaffeetassen von seinem Tisch aufsammelte und in die Küche trug. Der Hokage zählte sie, ein überraschter Ausdruck auf seinem Gesicht weil so viele gestohlen waren.   Jirayia seufzte ehe er seine Stimme ein kleines bisschen anhob: »Minato. Stop.«   Der Tonfall, normalerweise nur dazu benutzt, um Genin oder Chunin zu tadeln, ließ Minato inne halten. Er schaute überrascht zu Jirayia bevor er das starre Gesicht und die leicht verengten Augen bemerkte. »Also gut«, sagte er. Er stellte die Tassen auf einen Beistelltisch ab, straffte die Schultern ein bisschen und setzte sich in seinen Bürostuhl: »Was bedrückt dich?«   Jirayia musste sich zurückhalten nicht die Augen zu verdrehen, die verschränkten Hände und übersteife Haltung des anderen ermutigten das Gespräch eher weniger, doch er nahm es trotzdem in Angriff seine Besorgnis auszudrücken. »Ich bin besorgt darüber, dass du zu viel in diesen Jungen steckst ohne etwas über ihn zu wissen. Welchen Beweis hast du, dass er dein Sohn ist? Du hast einen Namen, jeder hätte diesen Namen bekommen können. Selbst sein Aussehen könnte manipuliert oder künstlich erzeugt sein, Orochimaru hatte mit genetischer Manipulation und der Klonerei herumexperimentiert bevor er aus dem Dorf verbannt worden war. Wie kannst du wissen, dass das kein Trick ist, an dich heran zu kommen? Du hast genug Feinde da draußen, die stark genug wären so etwas zu versuchen. Wie kannst du es wissen?«   Minato versteifte mit jedem Wort, das Gesicht angestrengt leer und seine Knöchel wurden langsam weiß von dem immer fester werdenden Griff um seinen Stuhl. Jirayia sah all die warnenden Zeichen einer sich aufbauenden Spannung und Wut, hielt jedoch nicht inne. Er musste das einfach loswerden, verletzte Gefühle seien jetzt einmal verdammt.   »Ich will nicht, dass du wieder verletzt wirst und den gleichen Schmerz wie vor acht Jahren noch einmal durchleben musst«, sagte der ältere Mann mit einer sanfteren Stimme, »selbst wenn der Junge vollkommen unschuldig von irgendwelchen bösen Absichten ist, ist er eindeutig verwirrt. Er hat mir gesagt, dass er den Sandaime vor knapp zwei Wochen gesehen hätte, dass Sarutobi manchmal nach ihm schaut.«   Als Jirayia fertig war atmete Minato einmal tief durch und wartete einen Moment bevor er mit leiser Stimme fragte: »Bist du fertig?«   Nur Stille folgte auf die Frage. Jirayia hatte nichts mehr zu sagen als er Minatos Reaktion sah.   »Ich… begrüße deine Sorge«, sagte Minato nach einem weiteren kurzen Moment, die Schultern entspannten sich langsam, wie wenn er Jiraiyas Beobachtungen einsaugen würde, »und ich kann sehen wie, von deiner Position aus, das alles valide Erwägungen wären, doch du hast noch nicht alle Fakten.«   »Du hast das vorhin schon gesagt«, sagte Jirayia, ermutigt von Minato verständnisvollem Ton, »Was erzählst du mir nicht?«   Der jüngere Mann schnaufte leise, fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht ehe er in seinem Stuhl zusammensackte: »Wir sollten wirklich warten bist Naruto wieder zurück kommt, da er eventuell ein paar Informationen hat, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie nützlich sie sein werden nach unserem Gespräch letzte Nacht. Dennoch hat er genauso das Recht darauf, zu hören wo er sich befindet, wie jeder sonst auch.«   »Hat das irgendetwas mit dem Traum zu tun, den er letzte Nacht hatte?«, fragte Jirayia mit einem seufzen. Er würde nichts aus Minato herausbekommen bis das Kind wieder zurück wäre.   »Hat er dir von seinem Traum erzählt?«, fragte Minato, den Kopf hebend bei der Erinnerung.   »Nein«, sagte Jirayia und ließ sich gegen die Wand fallen um es sich ein wenig bequem zu machen, »doch er hatte einen seltsamen Ausdruck in de Augen, als ich es erwähnte.«   Minato nickte, sein Blick fiel von Jirayia ab und zu dem leeren Schreibtisch vor ihm, ein leichtes Stirnrunzeln formte sich in seinem Gesicht: »Ich habe das Gefühl, dass wenn es irgendetwas gibt, um das wir uns sorgen müssen, dann ist es dieser Traum.«   Jirayias eigene Augen verengten sich, er mochte den Klang dieser Worte weniger als den Gedanken an einen merkwürdigen Jungen, der plötzlich auftauchte und behauptete der Sohn des Hokage zu sein: »Du denkst nicht, dass es ein Traum war.«   Minato schaute ihn wieder an und Jirayia konnte die absolute Überzeugung in den Tiefen seiner blauen Augen sehen: »Nein, das tue ich nicht.«   OoOoO   Pain starrte die blanke Wand an, sein Gesicht so ausdruckslos wie immer trotz seiner rasenden Gedanken. Er verblieb so, zerbrach sich den Kopf über diese Wand selbst als einer seiner Shinobi hinter ihm auftauchte, auf einem Bein kniend und den Kopf demütig gesenkt. Die Stille streckte sich aus, während der Shinobi wartet, dass er von Pain beachtet werden würde und Pain war zufrieden damit, ihn warten zu lassen. Er dachte immer noch über die Wand nach.   »Bericht«, sagte er schließlich, die Stimme tief und emotionslos.   »Herr«, sagte der Shinobi, immer noch in seiner Haltung gebeugt, »wir haben 60 Prozent der Stadt unter Kontrolle sowie das Haupttor. Wir haben jedoch ebenso schwere Verluste erlitten wie die Iwa Streitmächte, doch die Berichte über die Konoha Shinobi deuten ein ähnliches Bild. Es gibt Bedenken über die fehlende Sicherheit der Tode von der Mehrheit der hochrangigen Konoha Shinobi. Es gibt ebenfalls keinerlei Hinweis auf den Aufenthaltsort von Uzumaki Naruto.«   Pain hörte dem Bericht nur mit halbem Ohr zu. Das Meiste davon wusste er schon oder hatte es sich schon gedacht. Er ließ die Stille ein wenig länger anhalten, unberührt von der Anspannung die er von dem Man zu seinen Füßen spüren konnte.  »Schick nach unseren Siegelbrechern. Stellt sicher, dass Iwa nichts davon mitbekommt«, sagte er und unterbach damit die Stille, die sich in den dunklen Hallen ausgebreitet hatte.   Der Shinobi nickte mit einem respektvollen, »Hai, Pain-sama«, und verschwand ebenso schnell, wie er gekommen war.   Pain wartete, bis der Mann weit genug entfernt war, ehe er nach vorne trat und eine Hand an die Wand legte. Er wusste, dass der Container des Kyūbi verschwunden war. Seine Spione im Turm hatten berichtet, dass die letzte Sichtung des Jungen zusammen mit dem Hokage war, der in Richtung dieses Gebiet in den Tiefen des Turmes gehastet war. Nachdem er die umliegende Räume, deren Inhalte, Raumpläne und die ausgeprägte Chakrasignatur, die an diesem Teil der Wand haftete, untersucht hatte, konnte er nur schlussfolgern, dass hier eine weitere Tür versteckt war.   Konan tauchte in einem Wirbel von Blättern neben ihm auf, zufrieden damit in Stille zu warten.   »Der Hokage hat ihn hierher gebracht«, sagte Pain ohne Präambel. Die Frau neben ihm machte keine Bemerkung, ob der fehlenden Tür.   »Es wird die Siegelbrecher einige Zeit kosten«, sagte Konan, »Wir können einen Gegenangriff erwarten und dieser Bereich hier wird einer ihrer ersten Ziele.«   »Der Kyūbi ist der halbe Grund warum wir hier sind, wir können es nicht erlauben, dass er entkommt oder versteckt bleibt.«   Das Siegelbrecherteam kam, leicht ausser Atem, an und beeilte sich niederzuknien.   Pain hielt es nicht für nötig sie anzusehen und deutete nur zu der Wand während er sich dem Ausgang zu den oberen Stockwerken zuwandte. »Ich will diese Tür geöffnet haben«, sagte er und verschwand, was nur die verwirrten Gesichter seiner Untertanen hinterließ. Kapitel 5: Möglichkeiten ------------------------ Minato atmete noch einmal tief durch was die Anspannung abbaute, die sich während Jirayias kleiner Rede aufgebaut hatte. Naruto schien schon so um sie herum vorsichtig genug zu sein auch ohne dass sie ihm noch mehr Gründe lieferten Nervös zu sein. Er konnte, wenn er es aus der Sicht von Jiraiya betrachtete, verstehen, warum sein Sensei besorgt war und er war dankbar dafür, doch er hoffte, dass Jiraiya es akzeptieren würde sobald das mit der anderen Welt erklärt wäre. Minato wollte außerdem noch die Meinung seines Senseis darüber, was wohl passiert sein mag. Der ältere Mann führte ein internationales Spionagenetzwerk an und hatte Wissen und Erfahrung in Bereichen die Minato nicht zugänglich waren.   Der sich drehende Türknauf riss Minato aus seinen Gedanken woraufhin sich die Tür öffnete und Naruto den Rau betrat. Die Klamotten passten in der Länge ganz gut, wirkten jedoch ein wenig schlabbrig. Der angehende Vater merkte sich vor, dem Jungen mehr zu Essen zu geben und ihn von Tsunade einmal komplett durchchecken zu lassen. Die Schritte des Jungen verlangsamten sich als er hochsah und Minato hinter dem Schreibtisch des Hokage sehen konnte. Minato zuckte zusammen als er den Schatten sah, der kurz über Narutos Gesicht huschte. Er hätte bedenken sollen was das Kind denken würde, wenn jemand anderes hinter dem sitzen würde, was Naruto immer noch als Schreibtisch des Sandaime sah, doch wenn alles gut laufen würde, sollte sich alles bald aufklären.   Von seinem Stuhl aufstehende nickte Minato wieder in Richtung der Tür: »Sensei, würdest du dieses Ende des Raumes übernehmen?«   Jiraiya nickte und schloss die Tür ehe er ein paar Fingerzeichen formte und Minatos Siegel, die für eine ungestörte Privatsphäre sorgten, aktivierte. Minato schloss das Fenster und formte die exakt gleichen Fingerzeichen für das andere Ende des Raumes. An den Wänden flammten Symbole auf und ehe sie wieder verblassten, legte sich eine unnatürliche Stille über den Raum, als jegliche Geräusche von der Aussenwelt abgeschirmt wurden.   Zufrieden wandte sich Minato wieder den anderen Zwei zu: »Ich wünschte Kakashi könnte hier sein, doch er wird frühestens in ein paar Tagen wieder hier sein und abgesehen davon, kennt er schon fast die Hälfte des Geheimnisses und kann deswegen auch warten.« Er legte eine kurze Pause ein, wie um seine Gedanken zu sammeln und sagte dann: »Einige Monate zuvor habe ich ein Projekt begonnen, um die sehenden Kristalle des Sandaime neu zu erschaffen.«   »Konntest es nicht zum funktionieren bringen, nicht?«, warf Jiraiya ein; eine Spur von Häme in der Stimme und ein leichtes schmunzeln auf den Lippen.   »Nein«, gab Minato tonlos und ohne die Miene zu verziehen zu. Er weigerte sich Jiraiya die Möglichkeit zu geben sich daran zu erfreuen oder Genugtuung zu bekommen: »Du hattest recht damit, also können wir fortfahren. Einer der Prototypen, die ich entwickelt habe, hatte ein… unerwartetes Resultat. Als ich den Chakrakristall aktivierte fand ich mich dem Abbild des Sandaime gegenüber.«   Der Anflug von Belustigung verschwand von Jirayias Zügen und wurde durch eine ernste Kontemplation ersetzt. »Kein Bild aus dem Reich der Toten«, sagte er, mehr eine Aussage denn eine Frage.   »Nein«, stimmte Minato ebenfalls nüchtern zu, bemerkte den verwirrten Ausdruck auf Narutos Gesicht und beeilte sich, alles detaillierter zu beschreiben, »Nachdem wir miteinander geredet hatten kamen wir zu dem Schluss, dass dies ein Fenster zwischen zwei Welten war, in denen manche Dinge passiert sind und andere wiederum nicht.«   Die Augen des älteren weiteten sich, ehe sich seine Stirn in falten legte: »Wie kannst du dir sicher sein, dass es der echte Sandaime war und nicht nur irgendein Trick?«   »Ich befragte ihn ausgiebig«, gab Minato mit einem Nicken zurück, »Er wusste Dinge, die nur der echte Sarutobi Hiruzen wissen konnte und zeigte mir ein paar seiner Spezialtechniken ebenso wie ich ihm meine Identität bestätigte.«   »Aber—«, warf Naruto ein, sein Gesicht wieder exakt wie bei Kushina verzogen. Diese mal war der schmerzhafte Stich in Minatos Herz nicht so scharf wie schon zuvor. »Was meinst du damit, dass manche dinge passiert sind und andere nicht?«   Minato hob eine Hand an sein Kinn und lehnte sich einen Moment lang gegen seinen Schreibtisch um nachzudenken. »Lass es mich so erklären. Jedes mal, wenn du eine Entscheidung in deinem Leben triffst gibt es zwei mögliche Ergebnisse. Wie beispielsweise… wenn du eine Straße entlangläufst und an eine Kreuzung kommst. Dein Tag könnte anders verlaufen je nachdem, ob du nach rechts oder links gehst. Nun, für jede Entscheidung die du triffst, entsteht eine weitere Version der Realität in der eine andere Version von dir die exakt gegenteilige Entscheidung trifft.«   »Natürlich gibt es eine gegenteilige Theorie die sagt, dass in der gleichen Situation mit den selben Variablen und dem gleichen Wissen eine Person die gleiche Entscheidung treffen würde«, warf Jiraiya mit einem gelassenen winken seiner Hand ein.   Narutos Gesicht, aus dem langsam die Verwirrung verschwunden war, verzog sich wieder während er zwischen den beiden Männern hin und her schaute. Minato warf seinem Sensei einen zornigen Blick zu, der den älteren Mann einen Schritt zurück weichen und die Hände verteidigend heben lies. Minato stieß einen genervten Seufzer aus und führte dann Naruto zu einem seiner Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen, und kniete sich vor ihm hin.   »Ignoriere ihn. Er hat nur die schlechte Angewohnheit entwickelt, mich abzulenken. Der Punkt ist, dass es viele Versionen unserer Welt da draußen gibt, wie Zimmer in einem Haus und ich habe es fertig gebracht ein Fenster in eines der anderen Zimmer zu öffnen… Verstehst du das?«   Minato hielt den Atem an während er beobachtete, wie sich das Gesicht seines Sohnes vor Konzentration zusammenzog. Er schaute kurz zu seinem Sensei hoch und bemerkte, dass ein Teil der Anspannung die Schultern des alten Mannes verlassen hatte. Selbst wenn Naruto es nicht komplett verstehen sollte, war es das wichtigste, dass Jiraiya auf seiner Seite stand. Kakashi wusste bereits von dem Kristall, er war einer der wenigen ausser Minato, die überhaupt davon wussten, also brauchte er sich darüber keine Gedanken machen. Wenn er Jiraiya überzeugen konnte hätte er auch bei Tsunade eine gute Chance.   »Es scheint wirklich kompliziert zu sein«, sagte Naruto schließlich, immer noch ein leichtes runzeln auf der Stirn. »Das ist schon in Ordnung, Naruto-kun«, antwortete Minato und jubelte innerlich, dass er den Namen seines Sohnes laut aussprechen konnte, ohne zu stottern. Er legte seine Hände für einen Moment auf die Schultern des Jungen, ehe er sich wieder erhob und sich dann gegen seinen Schreibtisch lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte: »Du sagtest, du hättest gestern Nacht einen Traum gehabt. Könntest du mir davon erzählen?«   Naruto sagte einen Moment lang nichts, sein Blick auf seine Hände vor ihm fixiert und seine Mundwinkel fielen ein wenig nach unten. »… Ich war in meinem Apartment als mich etwas aufweckte. Es gab Kämpfe am Rand des Dorfes. Dann brach jemand in mein Apartment ein. Ich versuchte davon zu kommen, doch sie erwischten mich an der Seite mit einem Kunai und griffen nach mir. Ich habe es irgendwie hinbekommen abzuhauen als ein paar Shinobi mit Masken auftauchten und mich retteten. Einer von ihnen brachte mich zum Hokageturm. Ich glaube, dass der alte Mann Sandaime mich in die tieferen Hallen gebracht hat, doch an alles was danach passiert ist, kann ich mich nicht mehr erinnern. Es gab überall Kämpfe und die Bürger flohen alle zu den Schutzbunkern. Es war so real, aber… alles im Dorf ist in Ordnung und es macht überhaupt keinen Sinn.«   Naruto schaute zu ihm hoch, die Augen vor Verwirrung weit geöffnet und Minato wünschte, er könnte etwas sagen, um ihn zu beruhigen. Dass es alles ein Traum war und Narutos Heimatwelt nicht in einen Krieg gestürzt warm, doch er konnte einfach nicht lügen. Der Junge musste es in Minatos blauen Augen widerspiegeln gesehen haben, denn er blinzelte und schaute zum Fenster wo das Dorf sich um sie herum ausbreitet, voll in den Vorbereitungen für einen weiteren normalen Tag.   »Es war kein Traum, oder?«, fragte Naruto resigniert.   »Nein war es nicht«, sagte Minato, seine Stimme weich während er erklärte, »Der Angriff passierte in deiner Version der Geschichte. Hier gab es nie einen Angriff und der Sandaime aus dieser Welt starb vor Jahren während eines Aufstandes.«   Der Blondschopf wandte sich Minato Ruckartig zu, die Augen wieder weit aufgerissen. »Der alte Mann ist tot?!«, rief er alarmiert.   Minato zuckte zusammen als er realisierte, dass er diese Nachricht auch sanfter an den Jungen hätte heranbringen können. »Der Sandaime aus dieser Welt«, stellte er schnell klar, »Dem, den du kennst geht es gut… vermutlich…« Er schweifte zum Schluss hin ab, bedachte erst zu spät, dass wenn die andere Welt mitten in einem Krieg war, wenn Konoha selbst angegriffen worden war, es keine Garantie gab, dass es Sarutobi gut ging.   Als er die schiere Erleichterung auf Narutos Zügen sehen konnte fand Minato, dass er es nicht übers Herz brachte das dem Jungen zu sagen. Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran, was in der anderen Welt alles passieren konnte. Es war offensichtlich, dass der Junge sich sehr um den alten Mann sorgte, Naruto hatte ja nicht aufgehört nach ihm zu fragen und die Enttäuschung den Sandaime nicht in dem Büro zu sehen war ihm deutlich aufs Gesicht geschrieben.   »Erinnerst du dich an sonst noch etwas?«, fragte Minato erpicht darauf, die Konversation von Sarutobis Tod zu lenken.   Naruto verschränkte die Arme und hob seinen Kopf in Richtung der Decke, die Augenbrauen zusammengezogen. Er murmelte einen Moment vor sich hin ehe er langsam sprach: »Der, der mich gepackt hatte, trug ein merkwürdiges Hitai-ate. Es hatte Vier Linien darauf. Das hatte ich bisher noch nie gesehen.«   Minato runzelte gedankenverloren die Stirn. Vier Linien? Das hörte sich nach Amegakure an, doch die hätten niemals die Ressourcen eine Invasion auf Konoha zu starten. Dann jedoch wieder war er nicht im Bilde mit der politischen Situation der anderen Welt. Er knirschte mit den Zähnen, plötzlich wünschend, er hätte mehr Informationen zu den Themen die den Sandaime so besorgt hatten. So wie es nun war hatte Minato fast keine Ahnung, was auf der anderen Seite passierte und warum.   »Kannst du dich an sonst etwas erinnern?«, fragte Jiraiya wobei seine Stimme Minato aus den Gedanken riss.   Naruto schüttelte den Kopf, seine blonden Locken vor und zurück werfend. »Wie sollte ich denn wissen, was passiert?! Niemand erzählt mir je irgendwas!«, beschwerte er sich mit lauter Stimme.   »Natürlich nicht« sagte Jiraiya abweisend, »Du bist nur ein kleines Kind. Warte bis du älter wirst.«   Naruto verzog das Gesicht und zog die Schultern hoch während er den älteren Mann anschaute.   Jiraiya ignorierte die wütenden Blicke des Achtjährigen und trat ein paar Schritte näher an Minatos Schreibtisch: »Erinnerst du dich an irgendetwas von euren Gesprächen?«   »Die letzten paar Wochen war er über irgendetwas schwer besorgt und er war zunehmend beschäftigter, zu beschäftigt um zu reden. Er erzählte mir jedoch nicht was es für Probleme gab«, antwortete Minato während er sich an die letzten paar Gespräche mit dem älteren Hokage erinnerte.   »Kam sonst noch etwas hindurch?«, fragte Jiraiya wobei sein Blick kurz zu Naruto flackerte.   Minato hatte keine Schwierigkeiten zu begreifen worauf Jiraiya anspielte. Wenn ein achtjähriger Junge hindurch kommen konnte, was wäre dann sonst noch in der Lage dazu? Sie hatten die Möglichkeit bedacht, dass ihnen feindlich Gesinnte sich ihren Weg von der anderen Welt aus bahnen konnten. »Noch nicht. Ich bin mir nicht einmal sicher wie Naruto-kun hierher kam, da wir nur die Möglichkeit in der Theorie ein paar mal diskutiert hatten. Der Sandaime musste einen Weg lebende Objekte hindurch zu schicken ohne mein Wissen gefunden haben.«   »Wo bewahrst du es auf? Ich würde es gerne sehen«, sagte Jiraiya und wandte sich zur Tür.   Minato richtete sich auf und folgte ihm während er Naruto bedeutete es ihm gleich zu tun. »Es ist in dem untersten Stockwerk. Es zu sehen könnte eventuell mehr von Naruto-kuns Erinnerungen zurückbringen.«   Naruto hüpfte von seinem Stuhl und rannte kurz, um zu den zwei Erwachsenen aufzuholen. Er schaute mit einem leichten Stirnrunzeln zu Minato als er zu den zwei Männern aufschloss. »Aber…«, sagte er unsicher.   Minato ließ Jiraiya die Fingerzeichen machen, um die Siegel der Tür zu lösen. Er schaute seinen Sohn mit einem aufmunternden Lächeln an. »Was ist los, Naruto-kun?« Sein lächeln wurde breiter; er wurde besser darin, den Namen auszusprechen.   »Wenn der alte Mann Sandaime nicht Hokage ist, wer ist es dann?«   Nun lächelte Minato vor Verlegenheit, doch war ein wenig Stolz hinter dem Ausdruck zu erkennen und irgendwie machte die Tatsache, seinem Sohn zu sagen, dass er der Hokage war, die Position wieder neu und aufregend. »Ich.«   »Minato-kun ist der Yondaime Hokage«, sagte Jiraiya während er die Tür öffnete.   »Der… Yondaime?«, echote Naruto wobei es mehr wie eine Frage klang. Er verschränkte die Arme und senkte den Kopf, wobei sein Ausdruck mit intensiver Konzentration gefüllt war: »Aber er starb… als er den Fuchsdämon getötet hat… Ist das hier auch anders passiert?«   »Ja«, sagte Minato, brachte es jedoch nicht übers Herz, ihm die Situation jetzt im Detail zu erklären. Er war erleichtert zu sehen, dass Naruto die Idee aufnahm, war gleichzeitig jedoch von seiner Reaktion enttäuscht. Es dämmerte ihm dann als er in Narutos Augen sah und die Bewunderung sehen konnte, ein Wiedererkennen jedoch nicht auftauchte. Naruto wusste nicht, wer seine Eltern waren.    Diese Erkenntnis nahm Minato einen Teil seiner Aufregung. Sein Sohn wusste nicht wer er war, erkannte ihn gar nur als einen lange verstorbenen Helden des Dorfes. Der Gedanke war deprimieren und Minato nahm sich vor, den Sandaime das nächste mal zu fragen wenn sie miteinander sprechen konnten. Er öffnete den Mund, bereit Naruto hier und jetzt zu sagen wer er war, doch er hielt sich selbst zurück.   Naruto hatte bereits genug neue Eindrücke für den Tag bekommen. Der Junge hatte immer noch Schwierigkeiten mit der Idee von verschiedenen Realitäten und einer Invasion in seiner Heimatwelt. Es wäre nicht fair dem Achtjährigen noch mehr zuzumuten. Minato schwor sich selber es Naruto zu erzählen und zwar bald, nur… nicht jetzt.   Schwach lächelnd wandte Minato sich der offenen Tür zu. Jiraiya stand dort, versperrte den Weg und beobachtete die zwei. Minato war dankbar dafür mehr Verständnis denn Misstrauen in den Augen seines Sensei zu sehen. Es war besser wie das Mitleid, welches er im Krankenhaus erkennen konnte. Einmal nickend trat Jiraiya beiseite und der ältere Blonde rauschte an ihm vorbei und führte sie zur Treppe.   Sie stiegen die Treppen zum ersten Stock hinab und gingen zu einem separaten Treppenhaus, welches in die tieferen, stärker gesicherten Stockwerke führte. Umso tiefer sie kamen, desto weniger Menschen begegneten sie, bis nur noch sie drei übrig waren und ihre Schritte durch die langen Korridore hallten. Die Beleuchtung war in diesem Teil des Turmes gedämmter und es gab mehr Türen, die die Seiten des Korridors säumten wobei jede mit Siegeln versehen war, sodass unbefugte keinen Zutritt zu den sensiblen Bereichen hatten.   Neben ihm konnte Minato spüren, wie Naruto näher neben ihm lief während sie durch die stillen Gänge gingen. Er schaute hinunter um zu sehen, wie der kleine blonde Kopf sich mit weit geöffneten Augen drehte. Ein Teil von ihm wollte eine Hand ausstrecken um den Jungen zu beruhigen und wenn es nur ein tätscheln auf den Kopf wäre, doch er wusste nicht, wie Naruto reagieren würde. Minato würde sich selbst belügen wenn er sagen würde, dass er wusste was er tun sollte. Er konnte mit Kindern normalerweise ziemlich gut umgehen, doch zu wissen, dass Naruto sein Sohn war machte die Sache anders, komplizierter.   Stattdessen lächelte er einfach zu dem Jungen neben ihm hinunter: »Mach dir keine Sorgen Naruto-kun, es gibt hier nichts, was die Schaden zufügen würde.«   »Ich habe keine Angst«, behauptete Naruto mit lauter Stimme, die Arme vor der Brust verschränkend. Er schaute mit einem entrüsteten Schmollmund weg, doch Minato dachte, dass der Effekt durch die markanten Linien auf dem kleinen Gesicht ein wenig zunichte gemacht wurde.   »Natürlich nicht«, kam die trockene Stimme von Jiraiya unmittelbar hinter ihnen.   Naruto hatte keine Chance zu antworten, doch hatte er sich umgedreht und seinen Mund geöffnet um genau das zu tun. Minato hielt vor der Tür zu dem Raum mit dem Kristall an, der letzte Raum in dem Korridor: »Wir sind da.«   Narutos Blick schnellte wieder zu ihrem Ziel, die Augen wieder weit aufgerissen. Minato schob seinen Sohn sanft ein wenig seitlich hinter sich um sich genug Raum zu schaffen, die Tür zu öffnen. Er ging die Fingerzeichen durch um den Raum zu entsiegeln und öffnete den Eingang. Es dauerte, aufgrund der bloßen Anzahl und Komplexität der verwendeten Siegel, länger wie um sein Büro zu öffnen, vor allem, da er nach Narutos auftauchen extra Vorkehrungen getroffen hatte. Jiraiya trat näher hinter ihn und direkt neben Naruto während die Zwei Minato bei der Arbeit zusahen.   An einem Punkt begann Naruto etwas mit einem fragenden Unterton zu sagen, doch Jiraiya lies ihn schnell verstummen und Minato behielt seine Konzentration vollkommen auf der Tür. Als er dann fertig war atmete er einmal tief durch und machte einen Schritt zurück. Jiraiya trat an ihm vorbei und nickte seine Anerkennung ob der langen Liste der Sicherheitssiegel auf der Tür und der umliegenden Wand.   Der Raum war exakt so, wie ihn Minato verlassen hatte. Der Spiegel stand in der Mitte, blank und relativ gewöhnlich. Das Licht flackerte an als sie eintraten und warf seine Schatten in merkwürdigen Winkeln. Minato erblickte den Fleck getrockneten Blutes auf dem Boden wo er Naruto gefunden hatte. Es versetzte seinem Magen einen Stich bei dem Gedanken von dem Blut seines Sohnes auf dem Boden. Er musste es so schnell wie möglich reinigen lassen. Der dunkle Fleck sog auch die Aufmerksamkeit des Sannin auf sich und Jiraiya kniete daneben hin und untersuchte ihn mit einem Stirnrunzeln.   »Das ist passiert, als ich Naruto-kun gefunden habe«, sagte Minato gedämpft und trat ein wenig näher, hielt jedoch immer noch genug Abstand zu den Überresten.   Jiraiya brummte und stand auf, ehe er sich dem Spiegel zuwandte. »Also, das ist was du benutzt hast um den Sandaime zu kontaktieren.« Es war mehr eine Aussage denn eine Frage.   »Ja«, antwortete Minato, obwohl es nicht nötig gewesen wäre, da sonst nichts in dem Raum war, mit dem man jemanden kontaktieren könnte. »Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt schon mehrere Monate miteinander Kontakt gehabt. Ich bin überzeugt davon, dass er sehr ähnlich wenn nicht sogar der selbe Mann ist wie unserer es war; er würde uns nicht beabsichtigt in Gefahr bringen.«   »Nein, in diesem Punkt stimme ich dir zu«, sagte Jiraiya während er den Spiegel, mit vor Interesse aufblitzenden, umkreiste: »Meine Sorge sind die anderen in seiner Welt. Wie hat er es geschafft Naruto hindurch zu schicken, wenn du zugibst, dass du nicht einmal weißt wie so etwas möglich wäre?«   Minato verschränkte die Arme und nickte zustimmend: »Ich hatte vor ihn das nächste mal zu fragen. Eigentlich gab es da einige Dinge, die ich ihn noch fragen wollte.«   »Ist es weise es erneut zu öffnen auch wenn wir wissen, dass andere hindurch kommen können?«, fragte Jiraiya und schaute zu Minato zurück.   »Wir müssen wissen, was vor sich geht und sollten mehr über Naruto-kun herausfinden. Wir werden es nie herausfinden, bis wir erneut Kontakt mit ihnen aufnehmen. Dann muss man auch bedenken, dass der Spiegel auf meiner Seite verschlossen war als Naruto hindurch kam. Außerdem, was ist, wenn die Bedrohung, mit denen sie zu kämpfen haben auch in unserer Welt existiert. Ich würde lieber eine Warnung haben wie völlig unvorbereitet einem unbekannten Gegner gegenüber zu stehen.«   Jiraiya brummte seine Zustimmung und schüttelte dann seinen Kopf in gespielter Verzweiflung: »Du schaffst es immer wieder, dich in solche Situationen zu manövrieren. Dafür, dass du ein Genie bist schienst du es echt schwer zu haben es einfach anzugehen.«   Minato rollte mit den Augen: »Sagte der Mann, der mich quasi zu den Projekten gezwungen hat die mich jetzt hierher geführt haben. Ich plane einen oder zwei ANBU hier zu stationieren, da wir jetzt ja wissen, dass Dinge hindurch kommen können.«   »Es wäre hilfreich, wenn wir irgendeine Information bezüglich der Geschehnisse in der anderen Welt bekommen könnten. Vielleicht erinnert sich der Bengel an etwas nachdem er dieses Ding hier gesehen hat.«   »Naruto-kun«, sagte Minato und bemerkte erst jetzt wie ruhig der Junge doch war. Er drehte sich um und schaute zurück zu der Tür und runzelte die Stirn.   Naruto stand ein paar Schritte im Raum. Er starrte den Kristall komplett starr an, ein intensiver Ausdruck von Konzentration auf dem Gesicht.   »Naruto-kun?«, fragte Minato erneut und trat näher an den Jungen heran. Er erhielt keine Antwort. Naruto schien ihn nicht einmal zu hören. »Naruto? Geht es dir gut?« Man konnte einen Anflug von Panik hören während er sich neben dem Jungen hinkniete.   Jiraiya eilte neben sie. »Was ist los?«, fragte er und schaute Naruto an.   »Er reagiert nicht«, sagte Minato unnötigerweise. Er drehte Naruto an den Schultern zu sich, doch der Blick seines Sohnes lag starr auf dem Kristall. Minato ergriff das kleine Kinn und drehte Narutos Kopf sanft, sodass er auf ihn gerichtet war, doch selbst dann waren seine Augen voll auf dem Spiegel fixiert. Minato fühlte, wie eine Hand sein Herz zusammendrückte als jeder Versuch den Jungen zu erreichen fehlschlug.   Minato schaute zurück zu dem Kristall. Er stand dunkel und still und reflektiere ihre eigene Welt zurück in den Raum anstatt die, in der der Sandaime immer noch lebte. Er wusste nicht, was solch einen Einfluss auf seinen Sohn hatte denn, ohne aktiviert zu werden, war der Spiegel nicht mehr als ein Chakrakristall, doch sie würden das herausfinden, wenn sie Naruto von dem Spiegel entfernt hatten. Minato hob Naruto auf und huschte mit ihm aus durch die Tür.   OoOoO   Naruto hatte das starke Gefühl eines Déjà-vu als er Minato beobachtete, wie er Fingerzeichen formte und dadurch mehrere Siegel auf der Tür und der umliegenden Wand aufloderten. Das Gefühl war jedoch nicht von vorhin mit der Bürotür; es war etwas tieferes und ähnlich verwirrend. Er schüttelte den Kopf und lugte gespannt in den gedämmten Raum, da seine Neugierde sich trotz der gruseligen Umgebung nicht dämmen lies.   Minato und Jiraiya gingen vor ihm hinein, knieten neben etwas auf dem Boden und redeten mit gedämpften Stimmen miteinander. Narutos Blick folgte dem Yondaime einen Moment lang und konnte es immer noch nicht glauben, dass er mit seinem Helden unterwegs war, der berühmte Hokage, der das Dorf vor der totalen Zerstörung gerettet hatte. Ein Teil von ihm erwartete, dass er jeden Moment aufwachen würde, doch es war kein Traum. Er wusste es einfach.   Naruto schaute zu dem einen Objekt in dem Raum neben den wenigen Lampen die die Wand säumten. Es war eine große, flache Art von Glas, vielleicht ein Kristall, fast so groß wie Minato. Es reflektierte ein dunkles Bild von dem Raum, drei Figuren schienen vage auf seiner glasigen Oberfläche.   Ab dem Moment, ab dem er seinen Blick darauf gerichtet hatte, konnte Naruto sich einfach nicht mehr abwenden. Der Rest des Raumes verblasste im Hintergrund bis er fast nicht mehr existierte und es nur noch er und der Kristallspiegel waren, die sich einander anstarrten. Er verstand plötzlich, dass er wartete. Naruto wusste nicht wieso oder auf was, doch etwas sollte passieren und er musste darauf warten. Er stand da und starrte den Kristall an und wenn es tage dauern sollte. Es war wichtig, lebenswichtig sogar, auch wenn er es nicht erklären konnte. Für einen Moment dachte er, dass er sich an etwas neues erinnerte, Worten, die an ihn gerichtet waren. Es war jedoch zu verschwommen, zu weit ausserhalb seiner Reichweite, um es voll erfassen zu können, doch unglaublich wichtig nicht zu vergessen.   »NARUTO!«   Der Klang einer Stimme, die seinen Namen rief lies Naruto zusammenzucken; erschüttert ob des plötzlichen, lauten Geräusches. Er schaute erregt auf und fragte sich, was er wohl getan haben könnte, dass er in Schwierigkeiten war, wenn er doch nur dagestanden und geschaut hatte.   Einen Moment später realisierte Naruto, dass sie nicht länger in der Kammer standen sonder zurück in dem Korridor waren. Minato kniete vor ihm, große blaue Augen starrten ihn alarmiert an.   »Naruto?«, sagte Minato erneut, diesmal eine Frage.   Naruto blinzelte ihn, immer noch verwirrt, an. »Was?«, fragte er sich leicht verteidigend, »ich hab nichts gemacht!«   Minato stieß einen erleichterten Seufzer aus und seine Schultern sackten zusammen während er seinen Griff um Narutos Schultern hielt. Naruto zog seine Stirn in falten. Der Hokage verletzte ihn nicht, doch wirklich wohl fühlte er sich bei dem Kontakt nicht. Dann fand er sich plötzlich in einer Umarmung wieder. Naruto erstarrte und versteifte sich in den Armen die sich um ihn gelegt hatten. Er richtete seine großen, verwirrten Augen zu Jiraiya, der neben der verschlossenen Tür stand.   »Du hast nicht mehr reagiert«, sagte der ältere Mann. Er wandte sich zu der Tür und begann mit den Fingerzeichen, um den Raum wieder zu versiegeln.   »Du hast mich fast zu Tode erschreckt«, murmelte Minato halb zu sich selbst, zog sich dann plötzlich zurück und sah Naruto direkt an, »Was ist passiert?«   Naruto wand sich leicht unter dem intensiven Blick. Er war die Blicke gewohnt, doch es schien anders zu sein, wenn der Hokage es tat. »Ich weiß es nicht«, sagte er kopfschüttelnd, »Ich habe nur das Ding angesehen und… Ich weiß es nicht.«   Minato stieß noch einen Seufzer aus und drückte Narutos Arme einmal mehr, bevor er sich wieder erhob: »Das sind genügend Überraschungen für einen Tag denke ich. Ich werde dir zeigen wo du wohnen wirst.«   »Wo werde ich wohnen?«, fragte Naruto, seine Neugierde zeigte sich wieder auch wenn er immer noch ziemlich entnervt war von dem Geschehenen.   »Bei mir«, gab Minato zurück und manövrierte Naruto den Korridor hinab.   »Minato—«, begann Jiraiya hinter ihnen, doch der Hokage schnitt ihn ab.   »Er bleibt bei mir.« Sein Ton war endgültig und alle Diskussionen über dieses Thema waren damit beendet.   Naruto blinzelte den Blonden hinter ihm überrascht an. Er wusste nicht was er von der ganzen Situation halten sollte. Es war einfach zu verwirrend. Das einzige, dessen er sich im Moment sicher war, war die Erleichterung eine Pause von all dem zu bekommen. Mehr als alles andere, wollte er jedoch aus den tieferen Korridoren des Hokageturmes entkommen. Er wusste nicht, in was für eine Art Haus der Hokage lebte, doch jeder Ort war besser, als die dunklen, widerhallenden Korridore und vor allem der Raum mit dem Kristall. Kapitel 6: Leere Räume ---------------------- »Da sind wir!«, sagte Minato und versuchte dabei so viel Elan wie möglich in seiner Stimme zu tragen.   Seit sie den Hokageturm, oder genauer gesagt, den Raum mit dem Kristall, verlassen hatten, war Naruto still gewesen. Minato wusste nicht, ob das für den Jungen normal war, er wusste nämlich überraschend wenig über Naruto, doch das hielt ihn nicht davon ab zu versuchen, die Stimmung im allgemeinen zu heben.   Bei dem Haus anzukommen schien sie beide abzulenken. Minato lächelte als Narutos Kopf sich in alle Richtungen drehte um so viel von dem Haus zu sehen wie er nur konnte. Da das Haus in der Regel vom amtierenden Hokage verwendet wird, lag es in einem ruhigeren Teil des Dorfes, abseits des Zentrums aber immer noch innerhalb der Mauern. Es war nicht das größte Haus in dem Dorf. Es war alt und seit seinem erbauen wurden schon weit größere Häuser gebaut, dennoch hielt es eine ruhige Würde inne. Ein kleiner Garten umgab es auf jeder Seite, doch sah alles ein wenig überwuchert aus. Das Haus hatte zwei Stockwerke; der traditionell Stil, Schönheit in seine Schlichtheit.   Um ganz ehrlich zu sein, das Haus war viel zu groß für Minato und manchmal hasste er es nachts hierher zurückzukehren. Es nutzte nur wenige Räume und versuchte so wenig Zeit wie möglich darin zu verbringen. Ab und zu hatte er schon überlegt in ein kleineres Apartment zu ziehen. Es gab keine Regel oder Gesetz welches besagte, dass der Hokage hier leben musste, doch Kushina hatte das Haus geliebt. Sie hatte einst gesagt, dass es sie an die Häuser in Uzushiogakure erinnerte, ehe es zerstört wurde, also blieb Minato.   An den Ordnern fummelnd, die ihm ein komplett aufgelöster Angestellter in die Arme gedrückt hatte bevor sie den Turm verlassen konnten, schloss er die Tür auf. Er gab seinem Sohn einen kleinen Schubs hinein und drehte sich um, um nach seinem Sensei zu schauen. Der Kröten Sannin hatte sich heimlich aus dem Staub gemacht, als sie den Turm verlassen hatten. Ein Teil von Minato war froh, dass er einen Moment mit Naruto ohne Jiraiyas eingehenden Blick, der jegliche Interaktion zwischen ihnen beobachtete, hatte, doch ein anderer Teil von ihm fragte sich, was der alte Mann im Schilde führte. Minato wollte nicht einen weiteren Nachmittag damit verbringen, die Beschwerden von der hälfte aller jungen Frauen in dem Dorf zu beschwichtigen.   Dennoch, da war kein Zeichen von Jiraiya vor dem Haus, also kickte Minato die Tür mit einem Fuß zu und lies den schweren Stapel Papiere auf der nächstgelegenen flachen Oberfläche fallen, bevor er seine Sandalen auszog. Er starrte den Stapel böse an und schalt leise seine eigene Unfähigkeit, unbemerkt den Turm verlassen zu können. Das Benehmen des Schreibtischninjas war schnell von Schock zu Panik gewechselt, als er herausgefunden hatte, dass der Hokage unerwarteter Weise für eine nicht definierte Zeit ging, ohne die morgendlichen Berichte durchzuarbeiten. Mit letztem Blick auf den grässlichen Stapel und Minato war sich ziemlich sicher, dass die Berichte hier, mit Naruto im Haus, ebenso wenig fertig werden würde, wie wenn sie in seinem leeren Büro gewesen wären.   Minato lächelte, da Naruto im inneren des Hauses genauso starrte wie ausserhalb. Die Eingangshalle war einer der wenigen Orte, in die Minato noch mühe steckte damit sie nicht verkam. Das Mobiliar war aus simplem und elegantem dunklen Holz, wobei vieles davon schon vor seiner Zeit hier war. In den wenigen Ausnahmen in denen er Besucher hatte, blieben sie meistens in der Eingangshalle oder dem Wohnzimmer hinter der ersten Tür.   Naruto wanderte am Rand der Halle entlang, inspizierte alles, was sich in seiner Reichweite befand, öffnete Schubladen und lugte in den Schrank. Er kam zum Eingang des Wohnzimmers und steckte seinen Kopf hinein wobei Minato ihm folgte und es ihm gleich tat. Der ältere Blonde zuckte zusammen als er den Zustand des Raumes erblickte. Es war relativ sauber, frei von Staub oder einem Durcheinander und hatte zwei Sofas, die sich in der Mitte des Raumes um einen kleinen Kaffeetisch gegenüber standen. Die paar extra Stühle und Tische an den Wänden waren gerade wie das große Bücherregal, welches die gegenüberliegende Wand säumte. Die einzigen fehlplatzierten Objekte waren die vielen Bücher, die überall im Raum verteilt waren, gestapelt auf dem Kaffeetisch, den Seitentischen und auf den Sofapolstern, anstatt in dem vorgesehenen Platz im Bücherregal zu sein.   »Ich hatte noch vor, sie aufzuräumen«, murmelte Minato zu sich selbst und zog dabei Naruto weg vom Wohnzimmer. »Nun«, sagte er mit lauterer Stimme während er den Jungen zu den Treppen führte, »Ich schätze wir sollten erst einmal ein Zimmer für dich finden.«   Naruto schaute zu ihm hoch, Überraschung und Aufregung im Ausdruck. »Also werde ich wirklich hier wohnen?«, fragte er mit großen, leuchtenden Augen, »Und das macht dir nichts aus?«   »Natürlich macht es mir nichts aus«, sagte Minato halb abgelenkt als er in Gedanken die nutzbaren Schlafzimmer durchging. Er zog sich gerade lange genug aus seinen Gedanken, um auf seinen Sohn hinab zu lächeln: »Ich bin froh, dich hier zu haben.«   Minato begann die Treppen nach oben zu gehen, hielt jedoch inne, als er keine Schritte hinter sich hören konnte. Er drehte sich um und schaute zurück nach unten. Naruto stand immer noch an der Treppe und starrte die Stufen vor sich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.   »Naruto-kun?«, fragte Minato.   »Warum tust du das?«, fragte Naruto und schaute zu ihm hoch.   Die Verwirrung und der Anflug von Misstrauen in Narutos Augen traf Minato wie ein physischer Schlag und zum ersten mal fragte er sich, was für eine Art Leben Naruto hatte in welchem er ganz alleine in dem Dorf aufwuchs. Erdachte nicht, dass sein Sohn gemieden werden würde, wenn die Dinge anders gelaufen wären. Dennoch, da waren die kleinen Dinge, unbewusstes Verhalten, Reaktionen und Kommentare wie den letzten, die Minato nervös machten. Er hatte das schleichende Gefühl, dass er nicht mögen würde, was er über Narutos Leben in der Spiegelwelt herausfände. Es war ein weitere Punkt auf der immer größer werdenden Liste der Dinge, die er mit dem Sandaime besprechen musste. Er schob es jedoch erst einmal beiseite. Das war ein Thema für ein anderes mal an einem anderen Ort. Jetzt im Moment lag sein Fokus darauf einen bequemen Raum für Naruto zu finden.   Minato ging die Stufen wieder hinunter und kniete sich hin, sodass er auf einer Augenhöhe mit dem Jungen war. »Ich tue das, weil ich es will«, ›weil du mein Sohn bist‹, fügte er still hinzu. Er war   versucht, Naruto einfach die Wahrheit zu sagen, doch er wusste nicht, wo er beginnen sollte, geschweige denn, wie er weitermachen sollte, falls er es geschafft hätte, die Konversation überhaupt zu starten. Stattdessen griff er nach Narutos Schultern und sagte: »Ich weiß, dass das für dich vermutlich sehr verwirrend ist, aber ich verspreche dir, dass ich die alles erklären werde, zumindest, was ich alles verstehe. Lass uns dir jedoch zuerst einen Platz zum bleiben suchen.«   Naruto starrte ihn einen langen Moment an und er hatte plötzlich das Gefühl, gewogen und abgemessen zu werden. Die Verwirrung verlies Narutos Gesicht nicht vollständig, doch das Stirnrunzeln glättete sich ein wenig und seine Augen leuchtete auf. Dann rannte Naruto die Treppen hinauf und riss sich dabei, in einem Schub von Energie, aus Minatos Griff. »Richtig! Bekomme ich mein eigenes Zimmer? Welches ist es?«, rief er, die nackten Füße trappelten auf den hölzernen Stufen.   Minato blinzelte verwundert und beeilte sich, aufzuholen: »Manche der Räume sind noch nicht wirklich bereit dazu, jemanden aufzunehmen.« Er kam in den zweiten Stock und fand Naruto, wie er seinen Kopf in den ersten Raum zu seiner Rechten steckte. »Dieser Raum ist mein Büro«, sagte er und zog dabei den Jungen von der halb geöffnete Tür weg. Er erhaschte einen kurzen Blick auf seine mit Büchern, Schriftrollen und halb beendeten Versiegelungsexperimenten beladene Arbeitsfläche, etwas, was sein Wohnzimmer auch werden konnte, wenn man es für nich ein paar weitere Wochen vernachlässigte. »Du darfst nicht in diesem Raum gehen mit Ausnahme meiner Erlaubnis oder in einem Notfall. Es hat viele Sensible Dinge darin und ich will nicht, dass du dich verletzt, verstanden?«, sagte Minato und versuchte streng zu klingen während er die Türe zuzog. Es gab ein paar gefährliche Schriftrollen in dem Raum und einige der Projekte, an denen er arbeitete, waren für einen Akademie Studenten nicht sicher. Er musste sich daran Erinnern für alle Fälle, einige Sicherheitssiegel an der Tür anzubringen.   Glücklicherweise schien der Achtjährige nicht im geringsten in dem Raum interessiert zu sein. Naruto zuckte mit den Achseln und eilte zur nächsten Tür. Minato folgte ihm und rümpfte die Nase über den Zustand des Nachbarraumes. In dem Schlafzimmer war alles total verstaubt. Es gab ein paar Schachteln, die auf dem Boden gestapelt waren und dem Betgestell fehlte seine Matratze. Minato erblickte sie in einem Eck des Zimmers aufgestellt. Es brauchte einen Moment ehe er sich daran erinnerte, dass der Raum vor Jahren in ein Lager umgewandelt wurde: »Diese wird es nicht tun.«   »Das kannst du so sagen«, murmelte Naruto und zog sich von der Tür zurück und wandte sich den anderen Weg den Flur hinab zur linken der Treppe.   Der nächste Raum war in einem ähnlichen Zustand, doch ihm fehlten die Schachteln und die Matratze lag immerhin in seinem Gestell. In die Räume zu schauen, die er schon mehrere Jahre lang nicht aufgesucht hatte, lies Minato leicht beschämt fühlen: »Ich nutze diese Räume nicht, hatte keinen Nutzen dafür.«   »Das ist ok!«, rief Naruto und eilte zur nächsten Tür. Er schien von dem reinen Erkunden begeisterter zu sein, wie von allem anderen: »Ich mag auch nicht gerne putzen.«   Minato zog die Brauen zusammen. Das war nicht der Eindruck, den er seinem Sohn geben wollte. Er war eine wirklich saubere Person. Abgesehen von seiner Angewohnheit, seinen Lesestoff überall herumliegen zu lassen, war er immer die reinlichere Person gewesen, wenn man es mit Kushina verglich. Die meisten Zimmer des Hauses wurden schlicht nicht benötigt weswegen er sie, in der wenigen Zeit, die er hier war, einfach nicht nutzte. Er fügte das Haus zu putzen auf seine Liste der Dinge, die er noch tun musste, hinzu; vielleicht könnte er ein paar Genin die leeren Räume als D-Rang Mission machen lassen.   Der dritte Raum hielt eine größere Überraschung inne als die zwei zuvor. Er schaffte es die Tür vor Naruto zu öffnen und hielt inne, als er Jiraiya eine Hand über einen leeren Schreibtisch fahren sah, der große Rucksack des Sannin lag auf dem Bett und die Vorhänge flatterten auf beiden Seiten des geöffneten Fensters.   »Minato-kun, du brauchst ein Hausmädchen«, sagte der ältere Mann bevor Minato zu Wort kommen konnte, »bevorzugt ein junges, schönes und allein stehendes.«   Der unverheiratete Hokage rollte seine Augen bei dem Kommentar. »Was machst du hier Sensei?«, fragte er und drückte die Tür weiter auf, sodass Naruto in den Raum konnte. Dieser schien nicht zu schlecht zu sein. Der Staub lag nur in dünne Schichten und das Bett war bereits gemacht. Er beäugte den Rucksack, der auf eben jenem Bett lag.   »Nach was sieht es aus?«, sagte Jiraiya, klopfte sich ein wenig Staub von den Händen und lächelte die beiden Blonden an, »Hier bin ich in der Stadt und brauche einen Ort, an dem ich bleiben kann und ich dachte mir, welcher Ort wäre besser, als das Zuhause meines alten Schülers? Es hat mehr Platz als er brauchen könnte und würde einen alten Freund nie abweisen.«   »Kein Badehaus diese mal?«, fragte Minato, ein wissendes Schmunzeln auf dem Gesicht.   »Was? Und meinen liebsten Schüler vernachlässigen?«, fragte Jiraiya mit übertrieben schockierter Stimme, »Es ist fast so, als würdest du mich hier nicht wollen. Das tut weh; ich dachte du würdest die Gesellschaft begrüßen.   Minato rollte erneut mit den Augen, doch sein Lächeln wurde breiter und es verbarg sich mehr Erleichterung denn Humor darin. Minato fühlte sich ein wenig aus seiner Haut. Er hatte so lange alleine gelebt und plötzlich musste er sich um einen Achtjährigen kümmern. Der Gedanke, ein wenig Hilfe zu haben war eine Erleichterung und es würde bedeuten, dass sein Sensei zur Hand war, falls er seine Hilfe mit der Situation benötigte: »Wir wären froh um die Gesellschaft, oder nicht Naruto-kun?«   Naruto schaute erschreckt, da er mit einbezogen wurde, denn große, überraschte Augen schauten in Minatos lächelndes Gesicht, ehe sein Blick zu Jiraiya wanderte und sich bei ihm auch ein kleines Lächeln auf das Gesicht stahl. »Ja!«, rief Naruto, ein wenig lauter als nötig, »Das wäre großartig! Jetzt brauchen wir nur noch einmal ein Zimmer!« Und damit stürmte er auch schon aus dem Zimmer und den Flur hinab.   Minato schaute dem Bündel blonden Haares hinterher und sah, wie Naruto die Tür zu einem weiteren Zimmer öffnete, von dem er wusste, dass es ein Bad war. Der Enthusiasmus des Junge war genauso anstecken, wie es bei Kushina war und Minato lächelte zurück zu Jiraiya, der seinen Kopf schüttelte.   »Der Junge ist besser nicht immer so energiegeladen. Ich bin zu alt, um mich mit lauten Bälgern zu befassen«, sagte er, doch das Lächeln auf seinem Gesicht, als er sich seinem Rucksack zuwandte, schwächte seine Beschwerde.   »Er wird dich vermutlich unter die Erde bringen, falls er es ist, alter Mann«, sagte Minato und fügte nach einem Moment noch hinzu: »Er wird mich sogar vermutlich noch unter die Erde bringen. Ich frage mich, wo er das alles herbekommt.« Er dachte an das Siegel, welches er auf Narutos Bauch gesehen hatte. Er hatte er vergessen nach allem, was passiert war. Eine Hand in seine Tasche steckend, zog Minato die Schriftrolle hervor, auf der er Narutos Siegel kopiert hatte: »Hier, schau dir das an. Sag mir im privaten, was du darüber denkst nachdem wir ein Zimmer für Naruto gefunden haben.«   Sein ernster Tonfall lies Jiraiya zuerst ihn und dann die Schriftrolle anschauen . Er nahm die Rolle, zog sie auf und warf einen Schnellen Blick auf den Inhalt. »Das ist eines deiner Siegel«, sagte er mit in Falten gelegter Stirn.   »Nicht ganz, es wurde modifiziert«, sagte Minato. Den Flur hinab konnte er eine weitere Tür hinter dem Bad zuschlagen hören weswegen er aus dem Raum eilte. »Schau es dir genau an und sag mir, was du denkst.«   OoOoO   Letztendlich verblieben sie bei einem Zimmer neben dem von Minato. Es war genauso wie alle anderen unter einer Schicht Staub begraben, doch es hatte eine komplette Möblierung und ein großes Fenster, welches Naruto liebte. Trotz seiner Behauptung das Putzen zu verabscheuen, schien Naruto begeistert genug von dem Gedanken ein eigenes Zimmer in dem gemeinsamen Haus zu haben, dass er den Staub, welcher das Zimmer angesammelt hatte, in Angriff zu nehmen. Sie mussten Naruto noch weitere Klamotten und andere wichtige Dinge kaufen, doch Minato war mit dem Fortschritt des Tages zufrieden genug, um es auf ein anderes Mal zu verschieben. Er lies den Jungen mit einem Eimer Wasser und ein paar Lumpen alleine, versprach ihm jedoch, in ein paar Stunden nach ihm zu schauen nachdem er mit Jiraiya geredet hatte.   Der ältere Mann saß auf dem Bett in dem Zimmer, welches er für sich beansprucht hatte und studierte das Siegel. Sein Gesicht war vor Konzentration verzogen und sein Rucksack, welcher immer noch nicht ausgepackt worden war, war auf den Boden gewandert. Minato schlüpfte in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Er überbrückte die Distanz zu einem Stuhl, der an einem Schreibtisch beim Fenster stand, drehte ihn so, dass er zu seinem Sensei zeigte und setzte sich um zu warten.   Ein paar Minuten vergingen in Stille bevor Jiraiya den Mund öffnete um zu sprechen. »Das ist eines deiner Siegel«, sagte er, ohne aufzusehen, »Ich erinnere mich daran, als du daran gearbeitet hast. Ich bezweifle, dass ich alle Modifikationen entdecken konnte, die du genannt hast, aber ein paar waren es dann doch. Wann hast du sie gemacht?«   »Habe ich nicht«, gab Minato zurück, lehnte sich zurück und verschränkte sowohl Arme als auch Beine, »Ich fand das Siegel auf Narutos Bauch.«   Das brachte Jiraiyas Kopf in die Höhe wo seine großen Augen Minatos trafen. »Das war auf Narutos Bauch?«, wiederholte er ehrfürchtig.   Minato wartete nicht auf weitere Fragen: »Als ich ihn gefunden habe, war er verwundet, nichts lebensbedrohliches, doch genug, um ihn in einen Schockzustand zu versetzen und unter Blutverlust zu leiden. Ich brachte ihn ins Krankenhaus und die Schwester dort sagte, dass er mit beschleunigtem Tempo heilte. Ich habe das Siegel entdeckt, als ich seine ruinierten Klamotten entfernte.«   »Beschleunigte Heilung sagst du?«, meinte Jiraiya und schaute wieder zurück auf das Siegel, seine Finger strichen über Teile davon. »Nun, das erklärt einige der Änderungen. Diese Erweiterungen sind dazu da, Chakra zu recyceln. Ich schätze das andere Du in Narutos Welt machte diese Änderungen und wenn man den ursprünglichen Zweck für dieses Siegel bedenkt…« Er schaute wieder zu Minato hoch für eine Bestätigung.   Minato lehnte sich nach vorne, die Ellbogen auf den Knien abgestützt und schaute auf seine Hände hinab. Zum ersten mal sprach er seine Befürchtungen aus: »Ich denke Naruto ist ein Jinchūriki… und… ich denke, dass ich ihn dazu gemacht habe.« Stille folgte dieser Aussage. Sie dehnte sich so lange, dass Minato es nicht mehr aushalten konnte. Er schaute auf.   Jiraiya schaute ihn an, sein Ausdruck gleich dem eigenen. »Du hast ihm das nicht angetan.«   »Eine Version von mir hat es getan.«   »Das warst nicht du. Das war jemand anderes, jemand, der eine andere Ausgangssituation hatte und andere Entscheidungen getroffen hat«, sagte Jiraiya mit fester Stimme und starrem Blick.   Minato war sich nicht sicher, ob er seinem Sensei glauben schenken sollte, denn ein Teil von ihn war immer noch von Schuld geplagt bei dem Gedanken daran, seinem Sohn jemals so etwas anzutun. Kushina hatte nie viel darüber geredet, wie es war der Jinchūriki des Kyūbi zu sein, doch er sah immer noch den Schmerz, den es ihr ihr Leben lang verursacht hat. Er würde so ein Leben niemals für seinen Sohn wollen.   »Es erklärt immer noch nicht was mit ihm passiert ist, als wir vorhin den Kristall angesehen gegangen sind«, sagte Jiraiya in nachdenklichem Tonfall und zog Minato dadurch aus seinen Gedanken, bevor er noch tiefer darin versinken konnte.   »Nein tut es nicht«, stimmte der jüngere Mann zu, lehnte sich zurück und zwang seinen Geist fort von den noch düstereren Gedanken, »Ich habe noch nie eine Reaktion wie diese gesehen und kann mir auch nicht erklären, was es verursacht haben könnte… es könnte eines von dutzenden Dingen sein.«   »Naruto ist der Erste, von dem ich je gehört habe, dem es möglich war zwischen zwei möglichen Welten zu reisen«, stimmte Jiraiya zu. Er rollte die Schriftrolle, welche Narutos Siegel enthielt zusammen und lies sie in seinen Rucksack gleiten. »Es könnte ein Nebeneffekt der Reise zwischen ihnen sein. Ich weiß weiß nicht einmal, wie ich beginnen soll vorherzusagen, was das einem menschlichen Körper geschweige denn dem Geist einer Person antun würde. Vielleicht sollten wir Tsunade aufsuchen.«   Minato nickte und lies seinen Blick über den nackten Holzboden gleiten wobei er nur an Jiraiyas Sandalen, die an der Wand standen, hängen blieb. Der Fußboden hatte es dringend nötig ausgefegt und geputzt zu werden. Das ganze Haus wurde für zu lange vernachlässigt. Er hatte das Gefühl, dass er einen großen Teil seines Lebens vernachlässigt hatte, wie der Staub in den ungeöffneten Räumen. Minato schnaubte über sein eigenes Verhalten, er brauchte mehr Schlaf. Er brachte seine wandernden Gedanken wieder zu den wichtigeren Problemen: »Dann ist da noch die Zeit unmittelbar bevor er hindurch kam an die er sich nicht mehr erinnern kann. Es hätte in dieser Zeit alles mögliche passieren können.«   Jiraiya nickte und grunzte seine Zustimmung: »Wenn wir mit dem Sandaime sprechen könnten, würde das bestimmt viele Dinge aufklären.«   »Aber wenn der Feind die Kontrolle über den Turm erlangt hat und Zugriff auf den Kristall bekommt…«, sagte Minato mit einem seufzen. Es wurde erst Mittag und er war schon erschöpft.   »Wir werden es nicht herausfinden, solange wir es nicht versuchen. Es wird immer ein gewisses Risiko bestehen«, sagte der ältere Mann. Jiraiya stand auf, schnappte seinen Rucksack und stellte ihn zurück aufs Bett. »Du bist müde und wir werden jetzt nicht sonderlich viel mehr herausfinden. Lass uns ein paar Stunden Zeit nehmen um alles ein wenig sacken zu lassen. Ich werde länger bleiben, als ich ursprünglich vor hatte, also wäre es besser, wenn du ein wenig Sake vorrätig hättest sonst wirst du einen missmutigen Gast haben.« Er drehte den Rucksack um und leerte den Inhalt auf dem Bett aus.   Minato drückte sich hoch und nickte zustimmend. »Ich frage mich, ob es überhaupt noch etwas zu Essen in der Küche hat…«, sagte er laut, während er zur Tür hinausging. Er schaute kurz nach Naruto und ging dann zur Küche, um nach den Essens Vorräten zu schauen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte mal Lebensmittel einkaufen gegangen war, was ihm reichte um davon auszugehen, dass er später vermutlich noch beim Markt vorbeischauen musste. Fertigkost wird nicht gut genug für einen wachsenden Jungen sein.   OoOoO   »Hokage-sama, ich habe den Bericht.« Der ANBU erschien gebückt vor Sarutobi und dem Tisch mit der Karte und den verstreuten Zetteln.   »Fahre fort«, sagte der alte Hokage ohne von der verschlungenen Straßenkarte von Konohas östlichem Bezirk aufzusehen.   »Hai«, sagte der ANBU mit einer leichten Verbeugung des Kopfes, »der Feind hat knapp sechzig Prozent des Dorfes eingenommen. Die meisten der Wohngebiete sind überrannt worden, ebenso das Haupttor sowie der Hokageturm. Wir haben schwere Verluste erlitten, doch den Eindringenden Streitmächten erging es nicht anders. Die meisten unserer hochrangigen Shinobi ist immer noch am leben und die Mehrheit davon ist noch kampffähig. Es gibt noch keinen Bericht über die hochrangigen Shinobi in den feindlichen Reihen. Wir konnten einige Iwa-Nin gefangen nehmen und verhören sie momentan. Wenn wir die Information haben, werden wir sie unverzüglich überbringen.«   »Sehr gut«, sagte Sarutobi und schaute kurz zu dem Mann, der vor ihm kniete. Die ANBU Uniform war dreckig und eingerissen, befleckt mit Blut und Dreck. Wer weiß, wie lange der Shinobi schon wach und am kämpfen war. »Nimm dir ein paar Stunden um dich auszuruhen, besorge dir ein wenig Essen und Schlaf.«   »Ich kann immer noch kämpfen Hokage-sama«, protestierte der ANBU und versteifte sich bei dem Befehl.   Sarutobi schüttelte den Kopf mit der Weisheit eines Mannes, der schon zu viele Kriege gesehen hatte: »Du wirst niemandem helfen, wenn du vor Erschöpfung zusammenbrichst. Du wirst deine Pflicht viel besser ausüben können, wenn du dich ausruhst wann immer es möglich ist; anderseits wirst du zu einer Gefahr für deine Kameraden.«   Die Schultern des ANBU hingen ganz leicht durch als er sagte: »Hai, Hokage-sama. Es gibt eine weitere Beobachtung von der Frontlinie. Die Iwa Streitmächte formieren ihre Hauptverteidigungslinie durch das Dorf. Die Streitmächte aus Amegakure scheinen sich jedoch auf das Gebiet rund um den Hokageturm zu konzentrieren.«   Die Ankündigung lies Sarutobi innehalten und seine Sorgenfalten vertieften sich. »Sehr gut, verschaffe dir ein wenig Schlaf und bereite dich gut vor. Bei Sonnenuntergang werden wir unseren Gegenangriff vorbereiten.«   Der ANBU verbeugte sich erneut tief und verschwand dann aus dem Raum. Sarutobi drehte sich zurück zu seinen Karten, doch sah er sie nicht wirklich. Seine Gedanken waren bei dem Bericht, den er just erhalten hatte. Während es ihn beruhigte zu hören, dass die meisten seiner effektiven Shinobi noch dazu fähig waren, weiter zu machen, betrübte es ihn zu hören, dass so viele ihrer Jüngsten gefallen waren, Frauen und Männer, die noch nicht einmal eine Chance hatten ihr Leben zu leben. Es erinnerte ihn an die Shinobi Kriege, eine Zeit, von der er sich gewünscht hatte, sie in seinen verbleibenden Jahren nicht mehr besuchen zu müssen.   Die Besorgnis erregendste Nachricht war jedoch die Verteilung der Feinde. Er hatte das Gefühl, dass Iwa, auch wenn sie den Großteil der Truppen für den Angriff bereitstellten, nicht der wahre Gegenspielen war. Amegakure war, seine Meinung nach, die gefährlichere Macht und vermutlich der Initiator.   Und nun waren sie in der Kontrolle des Hokageturmes.   Sarutobis Gedanken wanderten unverzüglich zu dem Kristallspiegel den er benutzt hatte, um mit Minato in den Tiefen des Turmes zu sprechen. Er konnte sich keinen möglichen Weg ausmalen, wie der Feind von seiner Existenz wissen konnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie darüber stolperten war sogar noch geringer, doch wissen oder nicht, zufälliges entdecken oder nicht, die Gefahr war immer noch vorhanden. Sarutobis Gedanken rasten zu seinen persönlichen Notizen und Forschungen, welche die Fingerzeichen enthielten, die er benutzt hatte um Naruto auf die andere Seite in Sicherheit zu schicken. Er hatte befohlen, sie, mit allen weiteren sensiblen Daten, die nicht in feindliche Hände gelangen durften, zu zerstören, doch er hatte es nicht persönlich überwachen können.   Kopfschüttelnd konzentrierte Sarutobi sich wieder auf die Karte vor ihm. Shikaku, ihr strategischer Kopf, war die verschiedenen Pläne für ihren Erfolg durchgegangen. Er konnte es nicht ändern, ob seine Notizen komplett zerstört worden waren oder nicht. Das beste, was sie jetzt tun konnten war, den Turm zurückzuerobern und die Feinde aus ihrem festen Stand zu vertreiben. Alles weitere würde zu seiner eigenen Zeit kommen. Kapitel 7: Erinnerungen ----------------------- Kakashi kam müde, verdreckt und hungrig bei den untersten Stufen des Hokageturmes an und war über alles dankbar darüber, zuhause zu sein. Seine Dusche rief nach ihm ebenso wie sein Bett, aber beides müsste warten, bis er seinen Bericht bei dem Hokage abgeliefert hatte. Einfach kurz bei Minato-Sensei vorbeischauen, um den Mann wissen zu lassen, dass er immer noch am Leben war. Dann könnte er sich endlich im heißen Wasser tränken und mindestens für die nächsten paar Tage schlafen bevor ihn irgendjemand nach seinem Missionsbericht fragen durfte.   Mit diesem Gedanken im Kopf trottete Kakashi durch die Türen und machte sich auf den Weg in Richtung des Büros des Hokage. Er bemerkte die aufgedrehte Aktivität um ihn herum kaum als er durch die Gänge ging, da er im Grunde nur seinen Sensei sehen wollte und danach gleich wieder verschwinden wollte. Sein Weg war jedoch blockiert als er direkt in einen Chūnin lief, der aus Minatos Büro kam. Sie prallten ineinander was dazu führte, dass sich die ganzen Unterlagen des Büroninjas auf dem Boden ausbreiteten.   »Oh, es tut mir leid, ANBU-san«, sagte der Chūnin abwesend und beugte sich, um die Unterlagen wieder aufzuheben, wobei kurz das Entsetzen über sein Gesicht huschte.   »Ma, mach dir keinen Kopf«, gab Kakashi zurück. Er sollte wirklich helfen die Dokumente aufzuheben, aber sich so weit hinunter zu bücken schien ihm ein zu hoher Aufwand zu sein. Er machte sich daran um den Chūnin herum zu gehen, doch er hielt auf ehe er den Türgriff erreichen konnte.    »Falls du den Hokage suchst, er ist nicht hier«, sagte der Chūnin, sah dabei noch entsetzter als eben aus und sortierte die Dokumente in seinen Händen.   »Ist nicht hier?«, fragte Kakashi und war sich am Rande bewusst, dass er langsamer klang, als ein durchschnittlicher ANBU sollte, aber wenn der andere Shinobi es an seinem Geruch nicht festmachen konnte, dass er von einer Mission zurückgekehrt war, konnte man ihm auch nicht meht helfen. Dennoch, Minato-sensei war immer in seinem Büro. »Was meinst du damit, er ist nicht hier?«   »Er ist nicht hier«, gab der Chūnin zurück und klang dabei immer erregter, »Er hat sich den Tag frei genommen! Gestern war er nur für ein paar Stunden hier und heute kam er nur her, um zu sagen, dass er sich einen Tag für sich nehmen würde. Diese Dokumente müssen unterzeichnet werden.« Er schüttelte genannte Dokumente mit beiden Händen um seinen Punkt zu unterstreichen.   Kakashi war weniger um das Unterzeichnen der Dokumente besorgt wie um den Fakt, dass Minato plötzlich Zeit für sich selbst nahm. Minato-sensei hat in den letzten acht Jahren nicht einen Tag frei genommen. Der letzte private Tag den der Hokage genommen hatte, war für die Geburt seines Sohnes. Es war nicht gut ausgegangen.   Der Chūnin brabbelte immer noch über die Formulare und Dokumente, die Unterzeichnet und abgesegnet werden mussten, gestrichene Meetings und Unterstützung bei Themen, die er nicht ohne den Hokage entscheiden konnte. Nichts davon kümmerte Kakashi im geringsten, alles was ihn interessierte war, dass er sich kurz zeigte um zu beweisen, dass er immer noch am leben war und um sicher zu gehen, dass sein Sensei noch am Leben war, nur um dann im Bett zusammenbrechen zu können.   Mit diesem Gedanken im Kopf und durch die Wendungen ein wenig wacher als zuvor, wandte sich Kakashi von dem immer noch brabbelnden Chūnin ab und ging zum nächstgelegenen Fenster im Flur. Er wurde erneut aufgehalten, als der Chūnin ihn überholte und ihm seinen Stapel Dokumente reichte.   »Wenn du zum Hokage gehst, ANBU-san, könntest du ihm dann bitte diese Dokumente bringen. Sie müssen wirklich heute noch unterzeichnet werden.«   Kakashi nahm die Papiere, wenn auch nur zu dem Zweck, dass ihn der Chūnin endlich in Ruhe lassen würde. Er war zu erschöpft um sich mit dem Schreibtischninja zu beschäftigen und der Pfad des geringsten Widerstandes sah im Moment am besten aus. Kakashi rollte die Blätter zusammen, öffnete das erste Fenster welches er erreichte und sprang zu dem ihm am nächsten gelegenen Gebäude.   Es dauerte länger als üblich das Haus zu erreichen. Kakashi war müde und trotz des kleinen Energieschubes den er gespürt hatte, als er von Minatos ungewöhnlichem Verhalten erfahren, war sein Körper ausgelaugt. Als er das Haus dann erreichte machte er sich gar nicht erst die Mühe die zur Haustüre zu gehen. Stattdessen landete er direkt am nächstgelegenen Fenster. Er kam auf dem Fenstersims an und öffnete prompt die Scheibe.   Kakashi erstarrte als er eine Miniatur-Version von Minato auf dem Boden des Raumes sah, Stifte und Papier um sich herum ausgebreitet. Für einen Augenblick leerte sich sei Kopf komplett bei dem identischen, wenn auch kleineren, Blondschopf. Er hob die Hand um sich die Augen zu reiben, bemerkte dann jedoch, dass er ja noch seine ANBU-Maske trug. Er hätte sich wirklich ein oder zwei Stunden mehr Zeit auf seiner Rückreise zum Dorf nehmen sollen um ein kleines Nickerchen zu machen. Er hatte Halluzinationen.   Dann hob sich der Kopf und enthüllte ein ebenfalls identisches Paar von blauen Augen, welche auf Kakashi, der im Fenster kauerte, landeten. »AH!«, schrie der Junge, mit einem Finger auf den maskierten Mann deutend, »du bist es!«   »Ich?«, gab der ANBU verwirrt zurück in dem Versuch einen Grund zu finden, warum eine Miniatur-Kopie seines Sensei ihn kennen konnte oder wie so ein Junge überhaupt existieren konnte.   »Ist alles in Ordnung? Ich dachte, ich hätte einen Schrei gehört«, sagte Minato, der um die Ecke kam, gekleidet in seine blaue Shinobi Uniform jedoch ohne seinen Hogakemantel oder seine Jōnin-Weste. Er hielt inne, als er Kakashi erblickte der immer noch auf dem Fenstersims kauerte und nur halb im Raum war, »Oh, du bist zurück, gut.«   »Hokage-sama«, grüßte Kakashi und glitt mit einer leichten Verbeugung in den Raum. Er schaute kurz zu dem Jungen, der noch auf dem Boden saß, dann zurück zu Minato, überwältigt von der Ähnlichkeit der zwei.   »Du siehst erschöpft aus«, sagte Minato wobei sein Blick an Kakashis erschöpfter Form auf und ab glitt. Er hielt einen Moment lang nachdenklich inne ehe er mit einem legeren Winken fortfuhr: »Und du brauchst ein Bad. Ich kann mir deinen Bericht auch später anhören, geh nach Hause, Bade, Schlafe und iss etwas. Du hast die nächsten zwei Wochen, um dich von deiner letzten Mission zu erholen. Oh und wenn du Kakashi siehst, dann sag ihm, dass ich ihn morgen hier sehen will… und keine Minute früher.«   Der letzte Teil war in so einem Ton gesagt, dass Kakashi sich sicher war, das sein Sensei es absolut ernst meinte. Der ANBU schaute wieder zu dem Jungen hinab, der ihn von Boden aus mit großen neugierigen Augen betrachtete, Minatos Augen. Irgendetwas entging ihm. Kakashi hatte das Gefühl, dass es doch so offensichtlich sein musste. Er sollte in der Lage sein, es mit ein wenig Überlegung herauszufinden, doch sein Gehirn war langsam und seine Gedanken träge. Er war zu lange auf seiner Mission gewesen und hatte sich zu sehr gedrängt wieder nach Hause zu gelangen. Er würde keine Geheimnisse lüften, selbst die leichten nicht, wenn er nicht ein wenig Erholung bekam.   Kakashi seufzte einmal auf da er gleichzeitig wissen wollte, was hier ablief, aber auch einfach seine Ruhe haben wollte. »Hai, Hokage-sama. Sie wollten noch, dass du diese Formulare abzeichnest«, sagte er nachträglich als er sich wieder an die Dokumente erinnerte. Er drehte sich zu dem Fenster und legte sie auf den Sims. Minato schien nicht in Gefahr zu schweben. Der Mann sah gut, gesund und sogar ein wenig glücklicher aus als ihn Kakashi in den letzten Jahren gesehen hatte. Erleichtert, das nichts verkehrt war und nach Ruhe sehnend schlüpfte Kakashi aus dem Fenster und den kürzesten Weg nach Hause.   OoOoO   »Wer war das?«, fragte Naruto und schaute zu Minato hoch.   »Das«, sagte Minato während er sich auf die Couch setzte um näher bei Naruto zu sein, »war Hund. Er ist einer meiner verlässlichsten ANBU. Wegen was hast du vorhin geschrien?«   Naruto rutschte herum sodass er Minato ansehen konnte, blieb jedoch auf dem Boden sitzen. Die Bücher waren aufgehoben und wieder in die Regale gestellt worden. Minato und Jiraiya haben sichergestellt, dass alle Bücher mit fragwürdigem oder gefährlichem Inhalt ganz oben in den Regalen waren wo der achtjährige nicht hinkommen würde. Minato hatte schon geplant besagte Bücher in sein Büro zu bringen wenn es dort aufgeräumt und organisiert war, doch im Moment war es noch ein Desaster. Die einzigen Objekte in dem Zimmer, die keinen festen Platz hatten waren die Blätter und Stifte die um Naruto herum verteilt waren und von seiner kreativen Ader zeugten. Als er die Zeichnungen überflog erkannte Minato Kushinas Talent für das Zeichen, oder vielmehr dessen fehlen; wenn er wollte, dass Naruto ein Versiegelungsmeister werden soll, müsste er noch ein wenig extra Arbeit investieren.   »Ich glaube ich habe diese Maske früher schon gesehen«, sagte Naruto und schaute währenddessen die stumpfe spitze eines Stiftes an ehe er ihn zurück auf den Boden legte um Minato seine volle Aufmerksamkeit zu schenken.   »Hast du?«, fragte Minato. Er lehnte sich nach vorne, stützte sich mit den Ellbogen auf seinen Knien ab und faltete die Hände. Er versuchte die Implikationen dieses Faktes zu erfassen. »Wann?«   »Das war die Maske die der Typ trug, der mich zum Hokage brachte. Ich habe ihn vielleicht schon früher gesehen, aber diese maskierten Typen bleiben ja nie lange«, sagte Naruto achselzuckend, spielte mit einem neuen Stift und zog mehr von der Hülle weg, als nötig gewesen wäre.   Es war keine Versicherung, das wusste Minato, aber es bestand die Chance, dass der Kakashi in Narutos Welt auch Hund war. Es konnte bedeuten, dass sein Schüler in diesem anderen Ort nach seinen Sohn schaute und das war ein beruhigender Gedanke. Dennoch hätte Minato es bevorzugt, dass Kakashi Naruto adoptiert hätte, sollte dieser jemals verwaisen. Während er an Kakashi dachte und all den Schmerz, den der Mann ertragen musste, sowie sein Stigma, welches er von Familien hatte, wäre Minato nicht allzu überrascht davon gewesen, dass der silberhaarige Ninja nicht bereit dazu wäre, so eine Entscheidung zu treffen.   Minato zögerte kurz um sich für seine nächste Frage zu wappnen. Er war sich nicht sicher, ob er es fragen oder wissen wollte, aber seine Neugierde siegte. »Wer kümmert sich dort denn um dich?« Er war erleichtert, dass er sich so gelassen anhörte.   »Oh«, sagte Naruto, wandte sich um und hob eine Hand um sich am Hinterkopf zu kratzen, »Der alte Mann kommt ab und zu um nach mir zu schauen… aber ich habe meine eigene Wohnung. Ich brauche niemanden, der nach mir schaut!« Naruto schaute hoch, ein breites grinsen zierte sein Gesicht.   Es brauchte viel Überwindung das Lächeln zu erwidern. Narutos breites grinsen täuschte ihn nicht, er konnte die Bitterkeit dahinter sehen. Er wusste von den Monaten, die es gebraucht hatte es zu perfektionieren bis es die Einsamkeit vor den anderen verbergen konnte, aber Minato konnte es einfach durchschauen. Er hatte denselben Ausdruck mehr als einmal aufsetzen müssen um seinen Sensei und Schüler davon zu überzeugen, dass er nach Kushinas Tod noch in Ordnung sei. Es hatte damals auch nicht funktioniert. Sein Sohn sollte nicht wissen müssen, wie man diesen Ausdruck aufsetzt. »Niemand sonst?«, fragte er halb zu sich selbst.   »Nun, Iruka-sensei lädt mich manchmal zu Ramen ein. Er nimmt mich immer zu Ichirakus Ramen mit, das ist das beste auf der ganzen Welt!«, verkündete Naruto enthusiastisch, »Dennoch schreit er mich an wenn ich ärger mache, sogar außerhalb der Schule!«   Ein ehrliches grinsen stahl sich auf Minatos Züge. ›Iruka, huh?‹ Minato erinnerte sich daran, den jungen Mann im Dorf gesehen zu haben, doch hatte ihn nie wirklich kennen gelernt. »Das macht er, weil er sich um dich sorgt«, sagte Minato und bedachte dabei das wenige, was er von dem Akademielehrer wusste. Der jüngere Mann war ein wenig ein Aussenseiter von dem was Minato gesehen und gehört hatte. Er machte sich in Gedanken eine Notiz, dem Mann in Zukunft mehr Beachtung zu schenken, ehe er sich wieder der Konversation zuwandte und sich zwang weiterzumachen. »Was ist mit deinen Eltern passiert, weißt du das?«   Dieses Mal antwortete  Naruto nicht sofort, wandte sich dort wo er saß und schaute auf den Regenbogen von Stiften um sich herum. Er zuckte mit den Achseln, schaffte es jedoch nicht dabei gelassen zu wirken. »Ich weiß es nicht. Es hat mir nie jemand gesagt.« Sein Tonfall verhinderten weitere Nachfragen.   Zusammenzuckend zögerte Minato fortzufahren. Naruto rollte sch ein wenig zusammen, die Schultern leicht hochgezogen während er scheinbar die Fülle an Stiften vor sich inspizierte. Minato wählte seine Worte mit bedacht: »Du erinnerst dich an das Gespräch welches wir gestern morgen hatten, richtig Naruto-kun?«   Der jüngere Blonde schaute zu Minato hoch, Verwirrung in den Augen: »Um…«   »Über die Dinge, die hier anders sind als in deinem Konoha«, sagte Minato in der Hoffnung Naruto daran zu erinnern. Er sprach langsam und versuchte dabei die richtigen Worte zu finden: »Menschen die hier nicht mehr das sind, wie der Sandaime, sind noch in deinem Konoha… und Menschen die… in deinem Konoha nicht mehr da sind könnten… immer noch hier sein…«   Naruto legte die Stirn in Falten, da er immer noch nicht verstand, was Minato ihm sagen wollte. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Minato fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht da er nicht wusste, was er sagen wollte, wie er seine Gedanken am besten kommunizieren konnte. Einfach alles zu erklären war zu schwer für das Kind. Ein frustriertes grummeln unterbinden versuchte er einen anderen Ansatz: »Weißt du, dass ich auch als Waise aufgewachsen bin?«   »Du?«, fragte Naruto mit vor Überraschung erhobener Stimme. Er saß ein wenig aufrechter und lies den Stift fallen, mit dem er gespielt hatte um seine volle Aufmerksamkeit dem älteren Mann zu schenken.   Minato nickte, ermutigt von dem neu entfachten Interesse welches Naruto ihm entgegenbrachte sowie dessen Starren. »Also verstehe ich wie es für dich sein musste… ein wenig«, er unterdückte eine Grimasse bei dem Gedanken an die zusätzlichen Schwierigkeiten die es bringen würde ein Jinchūriki zu sein. Die kleine Pause nahm zwar etwas von seinem Nachdruck, doch er fuhr trotzdem fort: »Ich weiß es ist vermutlich schwer zu glauben dass da draußen jemand ist, der… für dich da sein wird… aber wie ich schon sagte, das ist eine neue Welt für dich, richtig? Es sind hier andere Umstände, also… selbst wenn du dort niemanden hattest, heißt das nicht, dass es hier auch so sein muss.«   Minato schüttelte den Kopf als Narutos Verwirrung wieder voll zurückkehrte auch wenn er einen Funken von Erkenntnis in seinen Augen sehen konnte. Der Junge verschränkte die Arme vor der Brust, das Gesicht vor Konzentration verzogen. »Also… meinst du, dass ich jemanden findne könnte, der hier nach mir schauen würde?« Da war immer noch Zweifel und Unglaube in seiner Stimme.   ›Nein ich meine, dass du hier schon jemanden hast!‹ Minato verlagerte seine Position auf der Couch und fuhr sich erneut mit der Hand übers Gesicht. Der subtile Weg schien offensichtlich nicht zu funktionieren. Naruto musste man wohl alles klar und deutlich sagen, wie es bei Kushina auch der Fall war. »Was ich versuche zu sagen ist, dass—«   »Man bin ich hungrig!«, rief Jiraiya, der ins Zimmer platzte und damit unterbrach, was Minato eben noch sagen wollte. »Wann gehen wir denn essen? Ich kenne diesen großartigen Ramenstand in der Stadt.«   Beide Blonde drehten sich überrascht zu ihm um, wobei dem einen das Gesicht aufleuchtete bei der Erwähnung von Essen und der andere warf ihm nur böse Blicke ob der Unterbrechung zu. Naruto sprang auf die Füße und stieß die Fäuste vor Begeisterung in die Luft.   »Yeah! Ramen!«, rief der Junge, alle Gedanken an die eben noch geführte Konversation vergessen.   »Oh?«, rief Jiraiya aus, um dem übertriebenen Enthusiasmus von Naruto gleichzukommen, »du magst Ramen wohl, was?«   »Es ist das allerbeste!«, stimmte Naruto mit einem begeisterten Nicken und breiten Grinsen zu, »und Ichirakus Ramen ist von allen das beste! Können wir dorthin gehen?« Er rannte zu dem weißhaarigen Mann, wobei er ein paar Stifte noch weiter über dem Boden verteilte, die Hände bettelnd gefaltet und den Körper in Erwartung angespannt.   Jiraiya grinste und zerzauste Naruto die Haare. »So ein Zufall, das ist genau das was ich geplant hatte. Ich würde ja zum Abendessen hier bleiben, aber ich traue Minatos Kochkünsten nicht. Er ist so außer Übung.«   Naruto stieß einen weiteren Freudenschrei aus und tanzte auf der Stelle, ehe er zur Tür rannte. »Ich hole meine Sandalen!«   Jiraiya folgte Naruto mit den Augen während dieser den Raum verließ. Minato jedoch, behielt seinen Blick die ganze Zeit auf seinem Sensei. Der Ausdruck des Hokage hielt nicht mehr Sympathie inne, wie zu dem Zeitpunkt da der Sannin sie ursprünglich unterbrochen hatte, und von seinem Platz auf der Couch hatte er sich auch noch nicht bewegt. Nun, da Naruto gegangen war, stand Minato langsam auf: »Du hast ein furchtbares Timing weißt du das, Sensei?«   Jiraiya zuckte mit den Achseln, nicht sonderlich beeindruckt von Minatos finsterem Blick: »Das wurde mir schon früher gesagt, aber dieses Mal denke ich, dass ich genau richtig erschienen bin.«   »Ich war gerade daran, es ihm zu erklären«; spie Minato aus, wandte sich zu den Blättern um, die noch auf dem Boden lagen, und hob sie geschwind auf.   Jiraiya seufzte und machte sich daran Minato zu helfen. »Das ist genau mein Punkt. Es ist zu früh, ihm solche Dinge zu erzählen. Es gibt immer noch so viel, was wir nicht wissen.«   »Nicht wissen?« Minato schaute von seiner Arbeit auf und beobachtete wie sein Sensei durch ein paar der farbenfrohen Zeichnungen blätterte. Als Minato wieder sprach was seine Stimme gedämpft und um einiges leiser: »Er ist mein Sohn und er war sein ganzes Leben alleine. Das ist alles was ich wissen muss!« Minato konnte einige Wachsmalstifte unter dem Druck seines Griffs brechen spüren.   Jiraiya sammelte die letzten paar Bilder auf um sich ein wenig Zeit zu verschaffen ehe er antwortete. »Ich weiß und das ist genau der Grund wieso wir bedacht sein müssen wie wir die Dinge angehen und was wir ihm erzählen. Er hat es bereits schwer genug ohne ihm falsche Hoffnungen zu machen… Schau«, sagte Jiraiya mit tiefer, ernster Stimme und seine Schultern sackten leicht ab. Er wandte sich zu Minato um ihn direkt ansehen zu können, die Hände an seinen Seiten. »Du bist mein Schüler und wenn man es genau betrachtet ist er mein Enkel. Ich will nicht, dass einer von euch verletzt wird, wenn ich es verhindern kann. Wir wissen immer noch nicht alles was auf der anderen Seite genau passiert ist; wir wissen nicht, ob Naruto überhaupt hier bleiben kann! Es gibt keinen Weg zu sagen, ob die Technik des Sandaime ihn hierher zu schicken permanent ist oder ob es irgendwelche Nebenwirkungen hat, die schädlich sein könnten. Was wird es ihm antun wenn er einen Vater bekommt nur um ihn dann gleich wieder zu verlieren?«   Minato antwortete nicht. Es gab nichts dazu zu sagen. Er stand vollkommen still da; die Schultern hängten herab und sein Blick war auf den Boden gerichtet bei dem Gedanken daran, dass Naruto vielleicht überhaupt nicht blieben könnte. Dieser Gedanke war ihm nich nicht gekommen und nun, da er einmal genannt wurde, konnte er den kalten Griff um sein Herz der deswegen entstand nicht mehr verhindern.   »Verflucht«, fuhr Jiraiya fort, die Stimme gedämpfter, wie wenn er mehr zu sich selbst reden würde, »sie könnten sogar verlangen, dass wir ihn zurückgeben. Naruto ist immerhin der Jinchūriki des anderen Konoha und sie werden ihn nicht so einfach gehen lassen.«   »Dann würden sie einen Kampf bekommen«, gab Minato ohne zu zögern zurück. Er verspannte nachdem er die Worte ausgesprochen hatte und spürte sofort Jiraiyas missbilligenden Blick auf sich. Ein weiterer Wachsmalstift zerbrach in seiner Hand.   Ein Moment der Stille entstand in dem keiner der beiden Männer sich bewegte. Jiraiya wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Zeichnungen in seinen Händen zu und blätterte sie geistesabwesend durch. »Ich will doch nur sagen, dass wir mehr über die Situation wissen müssen bevor wir etwas voreiliges tun. Du bist bereits in dieser Position gefangen; lass uns den Jungen den Stress ersparen bis wir es sicher wissen, in Ordnung?«   Minato schaute endlich wieder vom Boden auf. »Ich denke du hast recht. Ich schätze mal das lässt uns dann wenig Handlungsmöglichkeiten außer zu versuchen mit dem Sandaime Kontakt aufzunehmen.« Er schaute Jiraiya an und bemerkte, dass der Mann wie festgefroren dastand und auf die Zeichnungen mit stillem Schock starrte. »Was ist los?«   Jiraiya drehte die Zeichnung wortlos um und zeigte sie Minato. Zuerst konnte der Hokage nicht sehen, was den anderen Mann so aus der Fassung brachte. Das Bild sah ein wenig aus wie ein leicht schiefer, sehr knorriger Baum aus, der sich über das komplett Blatt erstreckte. Er öffnete den Mund um zu fragen was das Problem sei, als er sah, was seinen Sensei so schockiert hatte. Die Blätter, die die komplette obere Hälfte der Seite zierten waren überhaupt keine Blätter, sondern ein Teil eines Siegels, eines sehr komplizierten und ausgedehnten Siegels.   Minato nahm die Blätter und überflog mit die grünen Wachsmalzeichnungen bevor er sich den Bildern zuwandte die er selbst schon in der Hand hielt. Er blätterte sie durch und studierte die Bilder mit eingehendem Blick während Jiraiya selbiges mit den Zeichnungen tat, die er noch hatte. In einigen Bildern konnte Minato deutlich die Teile eines Siegels erkennen und mehrere Bereiche auf anderen Bildern, die Teile von einem Siegel sein könnten, doch waren sie zu ungenau wegen der Wachsmalkreide um es genau sagen zu können.   »Was ist das?«, fragte Minato auch wenn er keine Antwort erwartete, doch er musste die Frage einfach stellen. Er kam wieder zu der ersten Seite, die mit dem Baum und gleichzeitig dem größten Teil des Siegels welches er gesehen hatte. Er konnte aus dem kleinen Ausschnitt nicht viel schließen, doch  er konnte sagen, dass die Teile die gezeichnet wurden zu einem viel größeren Siegel gehörten, eines welches er zuvor noch nie gesehen hatte und was Naruto niemals alleine hätte zeichnen können.   »Ich weiß es nicht«, sagte Jiraiya, zog eine bestimmte Zeichnung hervor von der Minato ausging, dass sie weitere Teile des teilweise gezeichneten Siegels enthielten, »aber je früher wir mit Sensei reden können desto besser.«   »Oy!«, rief Naruto und riss damit beide Männer aus ihren Gedanken, »Gehen wir jetzt oder nicht? Ich verhungere!«   »Wir kommen«, sagte Minato und Jiraiya nahm ihm die Blätter aus der Hand. Er schaute den älteren Mann an während dieser die Zeichnungen sicher in seinen Klamotten verstaute.   Jiraiya warf Minato einen letzten ernsten Blick zu ehe sich seine Mine aufhellte, er sich Naruto zuwandte und in Richtung Türe ging. »Du musst lernen Geduld zu haben, Junge. Ein Shinobi muss immer geduldig sein, wenn sie erfolgreich sein wollen.«   »Geduld?«, echote Naruto, das Gesicht bei dem Gedanken verzogen, »aber ich bin jetzt hungrig.«   »Vielleicht sollten wir noch ein wenig länger warten, nur damit du die Lektion lernen kannst«, sagte Jiraiya und begann schallend zu lachen als er Narutos geschocktes Gesicht sah.   Minato folgte ihnen in den Windfang und versuchte sich auf die leichte Kabbelei zwischen seinem Sensei und seinem Sohn zu konzentrieren. Die Entdeckung und Implikationen der in Narutos Zeichnungen vorhandenen Siegel wirbelten zusammen mit seinem Befürchtungen, dass Naruto vielleicht nicht bleiben konnte durch seine Gedanken. Es war zu viel auf einmal. Er musste warten bis er einen ruhigen Moment hatte um alles sortieren und dann eingehend mit Jiraiya darüber reden zu können. Sich einen letzten mentalen Schub gebend, drückte er den beunruhigenden Gedanken zur Seite und konzentrierte sich stattdessen darauf, das Abendessen mit seinem Sohn zu genießen.   OoOoO   »Halt endlich still, Bengel!«   Naruto wandte sich immer noch, doch schaute er seinen Peiniger mit zusammengekniffenen Augen an, einen deutlichen Schmollmund ziehend. »Ich verstehe nicht, warum man mich schon wieder untersuchen muss. Ich war doch erst gestern im Krankenhaus.«   Braune Augen starrten Naruto an während sowohl der Arzt als auch der Patient einander finster anstarrten und keiner von beiden den Blick zuerst senken wollte. ›Sicher‹, dachte sich Naruto als der Arzt ihn wider auf den Tisch setzte von dem er sich erneut winden wollte, ›die Ärztin ist eine hübsche Blondine, aber sie hat einen miesen Charakter und wie sie mit ihren Patienten umgeht lässt zu wünschen übrig.‹ Minato und Jiraiya sagten, dass ihr Name Tsunade sei. Zuerst dachte Naruto dass sie jung sei, aber dann hatte er herausgefunden, dass sie Jiraiyas alte Teamkameradin war. Das machte sie alt, viel älter als sie aussah.    Naruto hatte nicht bemerkt, dass Tsunade mit einem Kommentar darüber nicht sonderlich erfreut war.   »Du musst uns nur noch ein wenig länger aushalten, Naruto-kun«, sagte die andere Ärztin, ein Mädchen namens Rin. Sie war eine Brünette mit zwei dicken Violetten Markierungen auf ihren Wangen, die jeweils vom Kinn bis unter das Auge gingen und war viel netter wie die alte Frau Tsunade. »Wir wollen nur sicher gehen, dass du komplett gesund bist.«   Naruto schnaufte eingeschnappt, lies die zwei Frauen ihn jedoch trotzdem mit ihren leuchtenden Händen untersuchen. Seine Augen huschten zur anderen Seite des Raumes und er war erleichtert zu sehen, dass Minato immer noch dort, mit vor der Brust verschränkten Armen, gegen die Couch gelehnt stand. Der Hokage beobachtete das Geschehen mit leuchtenden Augen und einem zucken im Mundwinkel. Es sah aus, wie wenn er ein lächeln unterdrücken würde.   Einmal tief durchatmend bereitete Naruto sich darauf vor zu warten, bis die Untersuchung endlich vorüber war. Für eine schnelle Untersuchung dauerte es furchtbar lange. Es hatte ihn noch nie ein Arzt so lange oder so eingehend untersucht, geschweige denn zwei auf einmal. Sie konzentrierten sich sehr auf seinen Bauch was kitzelte und ihn wieder unruhig werden lies, was Tsunade nur wieder ein verärgertes brummen entlockte.   Die Stille breitete sich im Raum aus. Naruto lies seine Gedanken wandern, gelangweilt von dem ganzen und er wollte nichts mehr als einfach von dem Tisch zu hüpfen den sie für die Untersuchung aus der Wand gezogen hatten. Minato wollte dafür nicht zurück ins Krankenhaus gehen. Er hatte nicht genau gesagt warum, aber Naruto würde sich nicht beschweren. Narutos Gedankengang wanderte wieder zurück zu diesem Ding, das immer noch in seinem Hinterkopf hing, wie wenn es ihn wie einen Magnet anziehen würde. Es schien immer dann, wenn er nicht von etwas abgelenkt war, wenn er einen Moment nur für seine eigenen Gedanken hatte, dass es ihn zu diesem halben Gedanken ziehen würde an den er sich immer noch nicht so richtig erinnern konnte. Es hatte etwas mit dem alten Mann zu tun, da war sich Naruto ziemlich sicher denn wann immer er über den Sandaime nachdachte wurde dieses Gefühl stärker.   »Hmm…«, machte Tsunade gedankenverloren und holte dadurch Naruto aus seinen kreisenden Gedanken. Ihre Hände lagen nun auf seinem Kopf. Durch das sanfte grüne Leuchten, welches ihre Hände und bis zu einem gewissen Grad auch seinen Kopf umkreiste, konnte Naruto ihr, vor Konzentration angespanntes, Gesicht sehen. Es hielt nur einen Moment lang an ehe die Frau ihre Hände wegnahm und sich wieder ihrem Rucksack zuwandte. Nun lagen nur noch Rins Hände auf seinem Rücken, doch auch diese zogen sich einen Augenblick später zurück. Die Brünette wandte sich ein paar Blättern zu, die auf dem Tisch ausgebreitet waren und begann darauf einige Notizen zu machen.   »Arm«, sagte Tsunade, mit einer Hand gestikulierend. Die andere hielt Nadel und Spritze.   Naruto verzog das Gesicht bei dem Anblick, da er nicht von der Nadel gestochen werden wollte, doch sein Blick huschte wieder kurz zu Minato hinüber woraufhin er sich aufrecht hinsetzte und seinen Arm ausstreckte. Er lies es nicht zu zusammenzuzucken als die Nadel seine Haut durchdrang, was auch überraschend sanft geschah, wenn man bedachte dass es Tsunade war, die ihn gestochen hatte. Er war entschlossen vor seinem Helden tapfer zu sein.   Immerhin wollte Naruto nicht, dass Minato dachte er hätte vor so etwas dummem wie einer Nadel angst. Es lief schon so gut und Minato schien Naruto wirklich zu mögen. Es fing schon damit an dass Minato das Frühstück hatte anbrennen lassen und sie deswegen gezwungen waren Toast zu essen und ging dann mit dem tollen Mittagessen mit Jiraiya bei Ichirakus weiter. Naruto konnte sich an keinen besseren Tag in seinem Leben erinnern. Er wollte das nicht alles ruinieren indem er Minato einen Grund gab ihn nicht zu mögen. Also hielt er den Atem an und bekämpfte das leicht mulmige Gefühl in seinem Magen während er beobachtete wie Tsunade das Blut aus seinem Arm zog und die Spritze damit füllte.   »Das machst du super«, lobte ihn Rin lächelnd und Naruto grinste zurück, froh über die Ablenkung als die Nadel aus seinem Arm gezogen wurde.   Tsunade verschloss die Spritze und verstaute sie in ihrer kleinen Medizintasche. »Nun, das wäre dann alles«, sagte sie zu Minato gewandt, »Ich frage mich, warum du sowohl mich als auch Rin-san hierher geholt hast Minato-kun. Das Kind ist im großen und ganzen Gesund. Die Wunde ist komplett verheilt und das sogar überraschend schnell. Dennoch könnte es noch für eine weile Wund sein. Er ist aber untergewichtig, doch ich bin mir sicher, dass du das ausgleichst solltest du ihn nicht vorher umbringen.«   Minato rollte mit den Augen als Jiraiya den Raum betrat. »Wie, schon fertig?«, fragte der Neuankömmling und schaute fragend zwischen Tsunade, Rin und Minato hin und her.   »Was meinst du mit schon fertig?«, fragte Naruto und sprang vom Tisch, »das hat ewig gedauert!«   »So schlimm war es auch wieder nicht«, kicherte Rin und fuhr Naruto durch die Haare bevor sie ihre Notizen vom Tisch einsammelte. Sie drehte sich zu Minato und sagte: »Sensei, vielleicht können wir etwas für Naruto zu tun finden während wir die Ergebnisse im Details besprechen.«   »Was? Warum kann ich bei dem Gespräch nicht dabei sein?«, fragte Naruto und fühlte sich ein wenig ausgegrenzt bei dem Gedanken, dass alle über ihn reden würden.   »Das würde dich sowieso nicht interessieren. Es werden vermutlich nur medizinische Dinge gesagt, die du noch nicht verstehst. Abgesehen davon wird es darauf hinauslaufen, dass du mehr Gemüse essen musst«, sagte Jiraiya während er auf Naruto zuging und ihm mit dem Finger gegen die Stirn tippte. Er zog die Notizen aus Rins Hand, nahm sich ein leeres Blatt und wandte sich wieder dem Tisch zu. Er klatschte das Blatt zusammen mit einem Bleistift auf den Tisch. »Warum malst du mir nicht noch ein paar Bilder während die Erwachsenen in einen anderen Raum gehen und über langweilige Erwachsenendinge reden?«   Naruto warf dem älteren Mann finstere Blicke zu während dieser sich umdrehte und den Raum gefolgt von Tsunade verlies. Rin lächelte und folgte den anderen zwei dann durch die Tür.   »Mach dir keine Sorgen Naruto-kun«, sagte Minato, kam zu Naruto hinüber und strich ihm durchs Haar, »Es sollte nicht allzu lange dauern.«   »Schön«, schnaufte Naruto und lächelte dann, »Kannst du mir danach dann ein paar coole Ninja Dinge beibringen? Dann werde ich besser sein, wenn ich wieder an die Akademie komme!«   Minatos grinsen wurde breiter: »Liebend gerne bringe ich dir etwas bei wenn wir fertig sind, aber bis dahin musst du geduldig sein… Deine Zeichnungen von vorhin waren sehr schön, ich würde gerne mehr davon sehen.«   »In Ordnung!«, stimmte Naruto zu. Er war zwar nicht sonderlich darin interessiert mehr zu malen, da er das ja schon vor dem Mittagessen gemacht hatte, aber wenn Minato mehr von seinen Bildern sehen wollte, dann würde er es mit Freude tun. Den Stuhl herziehend und sich setzend hörte Naruto, wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel und er zog dann Stift und Papier näher an sich heran. Er musst wirklich schöne Bilder malen, niemand wollte bisher seine Bilder sehen also zählte es dieses mal. Mit der Zunge zwischen den Zähnen machte sich Naruto ans Werk.   OoOoO   Sarutobis Gesicht war schwer in Falten gelegt. Es fühlte sich an, wie wenn sie eingraviert wären, dauerhaft und unveränderlich außer sie würden noch tiefer werden. Trotz der guten Neuigkeiten ihrer Bemühungen gegen die Iwa-Shinobi waren seine Augen auf dem Punkt der Karte fixiert der den Hokageturm markierte. Er war immer noch außerhalb ihrer Reichweite und immer noch unter der Kontrolle der Shinobi aus Amegakure.   »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass die Streitmächte aus Amegakure wissen was wir planen«, sagte Kakashi, seine gelassene Haltung so überzeugend, dass nur die, die ihn wirklich kannten, den Unterschied sagen könnten. Sarutobi kannte ihn gut und konnte die Erschöpfung in seiner Haltung sehen. »Die Iwa-Nin wussten nicht, was sie traf, also waren sie entweder nicht so gut vorbereitet wie die aus Amegakure oder die zwei Streitmächte teilen nicht alle ihre Informationen miteinander.«   Sarutobi nickte und brummte zustimmend: »Lass uns hoffen, dass es letzteres ist. Das würde bedeuten, dass sie gespalten sind und mit einem gespaltenen Gegner ist fast immer leichter umzugehen… Wir könnten einen Spion in unseren Reihen haben.«   Kakashi nickte nur, das Auge das nicht von seiner Maske verdeckt war müde und leicht geschlossen: »Ist… Naruto sicher? Ist er an einem Ort wo sie ihn nicht in die Hände bekommen?«   »Es ist so sicher, wie ich es nur fertig bringen konnte«, gab Sarutobi zurück und bedeutete damit, dass das Thema damit abgeschlossen war.   »Hai, Hokage-sama«, sagte Kakashi leise und neigte den Kopf leicht, »Was hast du vor, wenn wir tatsächlich einen Spion haben?«   Sarutobi schaute von der Karte auf und starrte Kakashi ein paar Momente lang an: »Denkst du wir haben einen?«   Der Kopierninja nahm sich einen Moment ehe er antwortete, das Gesicht von zwei Masken versteckt: »Ja.«   Schwer seufzend sank der Hokage ein wenig in seinem Stuhl zusammen: »Wir müssen den Hokageturm wieder unter unsere Kontrolle bringen. Wir haben die Iwa-Streitmächte zurückgedrängt und haben das Haupttor wieder eingenommen, aber der Turm ist zu wertvoll um ihn noch länger in Amegakures Händen lassen zu können…. aber zuerst müssen wir erst diesen Spion loswerden, denn jede Bemühung wird von ihm untergraben. Finde den Spion um jeden Preis.«   Kakashi nickte und verbeugte sich vor dem Hokage ehe er den Raum verließ. Der Rückzug vom Schlachtfeld war mehr als willkommen, da er gefährlich wenig Chakra hatte, aber diese neue Aufgabe stellte ihn vor ein komplett neues Feld an Problemen. Zurück zum Notfallbunker gehend überlegte sich Kakashi wie er am besten einen Spion in eine Falle locken könnte… Kapitel 8: Dunkle Puzzle ------------------------ »Nun, was hast du gefunden?«, fragte Minato als er die Tür zu seinem übrigen Büro im ersten Stock schloss. Der Raum war die letzten Jahre nicht genutzt worden und hatte, wie die übrigen Schlafzimmer im zweiten Stock, viel Staub angesammelt. Jiraiya hatte gerade noch genug Zeit, um ihre Privatsphäre mit einem Siegel zu schützen ehe Minatos Neugierde die Überhand gewann.   »Gott«, grummelte Tsunade zu sich selbst während sie mit der Hand über eine verstaubte Box strich, »man könnte meinen wir hätten wenigstens in deinem normalen Büro reden können. Es wäre vielleicht ein wenig gemütlicher gewesen.«   Minato schüttelte den Kopf, doch Jiraiya kam ihm mit der Antwort zuvor.   »Es ist immer noch zu unordentlich. Unser ruhmreicher Hokage hat Schwierigkeiten damit, mit all seinen Büchern und Schriftrollen Haus zu halten und sie aufzuräumen«, sagte er und sein trockener Ton lies Minato die Augen verdrehen.   »Sensei, du warst in solchen Dingen immer weitaus besser«, ermahnte in Rin, »und nun, da Naruto-kun bei dir bleiben wird, musst du ein gutes Beispiel sein.«   Minato nickte den Kopf in einer kurzen, ruckartigen Bewegung: »Ich arbeite daran. Können wir jetzt wieder dazu zurückkehren was mit Naruto los ist?«   »Schön«, schnaufte Tsunade mit einem langen Seufzer. »Obwohl du mir immer noch eine Erklärung schuldig bist wie und warum er hier ist. Du sagst, dass er dein Sohn ist, erklärst aber nicht, wie das möglich sein soll. Der einzige Grund, warum ich dich nicht zwinge einen temporären Urlaub zu nehmen ist, weil Jiraiya deinen Rücken stärkt und du dir heute schon frei genommen hast.«   Minato öffnete den Mund um etwas zu erwidern als ein dumpfes Klopfen seine geplante Antwort unterbrach. Wie eine Person, drehte sich die versammelte Gruppe zum Fenster, nur um einen einäugigen, weißhaarigen Ninja auf dem Fenstersims draußen kauern zu sehen. Minato schloss es mit einem missbilligendem Stirnrunzeln auf und öffnete es sodass Kakashi hindurch schlüpfen konnte.   »Ich dachte, ich hätte dir gesagt dass du erst morgen wiederkommen solltest«, sagte Minato während er das Fenster wieder schloss.   »Ich hab ein Nickerchen gemacht«, verteidigte sich Kakashi. Er ging hinüber zu Rin und lehnte sich neben sie gegen eine große Box. »Abgesehen davon, wer kann den schon schlafen, wenn es einen noch nicht erklärten Mini-Klon seines Sensei gibt, der in dessen Haus umherläuft. Ich nehme an, es hat etwas mit diesem Spiegel zu tun?«   »Welcher Spiegel?«, fragte Tsunade an Minato gewandt.   Minato seufzte weil er wusste, dass er nun nicht mehr um genauere Erklärungen herum kommen würde wenn er Narutos Gesundheitszustand erfahren wollte. »Vor Monaten habe ich versucht, den alles sehenden Kristall des Sandaime nachzubilden. In meinen Experimenten habe ich versehentlich ein Fenster in eine andere Version unserer Welt erschaffen, eine Welt, in der manche Ereignisse anders abgelaufen sind. In dieser Welt war der Sandaime immer noch am Leben und ich hingegen war tot. Wir haben die letzten Monate miteinander gesprochen.«   »Du hast mit Sarutobi-sensei gesprochen?«, fragte Tsunade geschockt, »woher weißt du, dass es kein Trick war?«   »Ich war sehr gründlich darin, seine Identität zu bestätigen.«   »Ich war bei einer der Gespräche dabei«, warf Kakashi ein, »der Sandaime wusste nicht, dass ich zuhörte, doch ich war davon überzeugt dass er es wirklich war.«   Tsunade antwortete mit einem skeptischen brummen. Ihre Arme waren verschränkt und auf ihrem Gesicht lag ein ungläubiger Ausdruck, doch sie sagte nichts weiter, also fuhr Minato fort.   »Vor zwei Nächten ging ich hinunter um zu sehen, ob der Sandaime Zeit für ein Gespräch hätte. Als ich das Zimmer erreichte in dem der Spiegel war, fand ich Naruto bewusstlos und verwundet vor. Der Spiegel war nicht aktiv aber es gibt keinen anderen Weg, wie er in diesen Raum hätte gelangen können. Als ich ihn später befragte bestätigte es sich, dass er aus dem anderen Konoha stammt.« Minato zögerte und dachte daran, dass der Kyūbi in seinem Sohn versiegelt war. Vielleicht war es Scham, denn er wollte niemandem erzählen was sein anderes Ich getan hatte. Er bezweifelte jedoch stark, dass er es geheim halten könne würde. Jiraiya wusste es immerhin schon. Er musste jedoch nichts mehr sagen, da Kakashi bereits zu sprechen begonnen hatte.   »Nun, das erklärt, warum er exakt so aussieht wie du. Du hast nie erwähnt, dass du einen Sohn auf der anderen Seite hast.«   »Ich wusste nicht, dass ich einen Sohn hatte bis er hier aufgetaucht ist«, antwortete Minato.   »Warum würde Sensei dir nicht davon erzählen?«, fragte Tsunade wobei sich ihre Augen leicht verengten und ein missbilligender Blick ihren Mundwinkel hinabzog.   »… wie ich bereits sagte, ich bin in der anderen Welt tot. Naruto ist ein Waisenkind. Du musst bemerkt haben, wie er mich nicht einmal erkannt hat.« Den verletzenden Stich aus seinen Worten zu verbannen fiel Minato deutlich schwerer als er es sich vorgestellt hatte, dennoch schaffte er es. »Nun, hast du die Ergebnisse der Untersuchung?«   Tsunade antwortete nicht sofort. Sie starrte ihn an so wie er sie und der Rest des Raumes beobachtete die Zwei in vollkommener Stille. »Ja«, sagte sie letztendlich, bewegte sich aber nicht von ihrer Stelle bei den Boxen fort, »Da gibt es eine ungewöhnliche Chakrasignatur, nicht seine eigene, die ihren Ursprung in seinem Bauch hat. Wenn ich raten müsste würde ich sagen, dass etwas in dem Jungen versiegelt wurde…« Tsunade warf einen Seitenblick zu Minato welchen den jüngeren Mann zum seufzen brachte.   »Er hat den Kyūbi-no-Yoko in sich versiegelt«, gab Minato nach einem Moment zu. Er hatte keine Zweifel daran, dass die Menschen in diesem Raum Naruto gleich behandeln würden, wollte jedoch nicht, dass die Information sich verbreitete. Die Dorfbewohner würden nicht so zuvorkommend sein.   Stille erfüllte den Raum. Die Frage danach wer den Kyūbi versiegelt hatte hing im Raum, doch glücklicherweise fragte niemand und Minato weigerte sich dickköpfig etwas zu sagen solange niemand explizit danach fragen würde.   »Also hat sich das in der anderen Welt also auch anders abgespielt«, sagte Kakashi, mehr zu sich selbst, sein eines sichtbares Auge über seiner schwarzen Maske einer sorgenvoller Furche gleich.   »Das würde das fremde Chakra erklären«, sagte Rin nickend und wandte sich um, als Tsunade sprach. »Es erklärt das eine, nicht aber das andere.«   »Das Andere?«, fragte Minato, alarmiert bei dem Gedanken an drei verschiedenen Chakrasignaturen in einer Person, vor allem seinem Sohn. Mit einem fremden Chakra über einen lange Zeit klar zu kommen war schon eine große Belastung für den Körper, aber zwei? Er wusste nicht, was das für Auswirkungen auf jemanden haben konnte und Naruto war noch so jung… Tsunades nächste Aussage tat dabei nichts, um Minatos Sorge zu lindern.   »Das andere Chakra ist in seinem Kopf. Es war extrem gedämpft, fast non-existent. Ich hätte es übersehen wenn es nicht kurz aufgeflackert hätte als ich seinen Kopf untersucht habe.« Tsunade überbrachte die Information in einem klinischen und distanzierten Ton.   »Schien es ihm schädlich?«, fragte Jiraiya, ein runzeln auf der Stirn.   »Das Chakra selbst ist nicht schädlicher Natur, nicht wie das des Kyūbi, aber der Fuchsdämon ist versiegelt. Es ist abgegrenzt und fast komplett von Narutos eigenem Chakra getrennt. Dieses andere Chakra ist es jedoch nicht. Von dem was ich sagen kann beeinflusst es ihn direkt, auch wenn ich nicht sagen kann wie oder was es genau macht.«   Minato gefiel das alles überhaupt nicht. Er unterdrückte seine ursprüngliche Reaktion zurück zu seinem Sohn zu gehen wenn auch nur, um zu schauen, ob es ihm gut ging und zwang sich dazu nachzudenken. »Es ist in seinem Kopf und schlummert die meiste Zeit?«, fragte er um die Fakten zu sichern, wobei seine Gedanken wirbelten und nach einer möglichen Ursache für das andere Chakra suchten.   Tsunade nickte.   »Vielleicht ist es eine Art von Genjutsu?«, schlug Rin vor und sprach damit Minatos ersten Gedanken aus.   »Es ist möglich«, stimmte Tsunade ohne weiteren Kommentar zu.   Minato schaute stirnrunzelnd zu Boden wobei sein Geist die neuen Informationen unermüdlich durchkaute. Es schien dass nur neue Fragen aufkamen und keine eindeutigen Antworten. Zuerst war da Narutos plötzliches auftauchen, dann der Kyūbi, Narutos Reaktion auf den Spiegel, die Siegelteile in seinen Bildern und nun das fremde Chakra in seinem Kopf. Es war ein neues Puzzleteil nach dem nächsten und keins schien wirklich ineinander passen zu wollen. Er hatte keine Zweifel daran, dass sie alle irgendwie miteinander verbunden waren, doch die Frage war, wie sie verbunden waren. Was war harmlos und was war eine Bedrohung? Er hatte keine Möglichkeit dies sicher zu bestimmen, nicht mit den wenigen Informationen, die sie im Moment hatten.   Jiraiya zog die nun leicht zerknitterten Zeichnungen hervor. Er blätterte durch ein paar hindurch, zog die besten Beispiele heraus und legte sie nach oben. Tsunade stellte sich neben ihn und schaute neugierig auf die obersten Bilder.   »Naruto hat sie vorhin gezeichnet«, erklärte Minato als die Oberärztin nach dem ersten Bild auf dem Stapel griff.    Jiraiya reichte zwei andere Bilder zu Kakashi und Rin. Ein paar Momente herrschte Stille während die Drei sich die Bilder anschauten und Minato fragte sich, wer es wohl als erstes sehen würde. Keiner der anderen war ein Versiegelungsmeister wie er oder Jiraiya, doch alle waren erfahren genug und hatten genug gelernt um den Unterschied zwischen gezeichneten Siegeln und Kritzeleien zu erkennen.   »Sag mir nicht«, sagte Kakashi, ein ausgeprägtes Runzeln auf der Stirn. Der Ausdruck verwandelte sich schnell in Überraschung.  »Das sind Teile von einem Siegel.« Er schaute für eine Bestätigung zu Minato, doch der Hokage konnte sehen, dass sein ehemaliger Schüler es nicht wirklich benötigte.   Minato nickte während Tsunades und Rins Gesichter ebenfalls bei der Erkenntnis aufleuchteten.   »Ein Siegel für was?«, fragte Rin, deren Blick nun mit größerer Intensität über die Zeichnungen glitt.   »Es gibt keine Möglichkeit, das zu sagen ohne das komplette Siegel zu kennen«, sagte Jiraiya und nahm die Zeichnungen zurück, »Wir werden versuchen so viel wie möglich zusammenzusetzen und schauen dann was wir davon herausfinden können, doch es gibt keinen Weg sicher zu gehen, ob das überhaupt von dem gleichen Siegel stammt.«   Minato nickte zustimmend. »Und alles was wir zusammenbauen beruht rein auf unserer Spekulation. Der einzige Weg herauszufinden ob wir das richtige Siegel haben ist, wenn wir es ausprobieren und solange wir nicht die Fingerzeichen dafür finden wird das nicht möglich sein.« Er räusperte sich da er fand, dass das zu pessimistisch klang. »Aber wir werden es versuchen«, beendete Minato begleitet von einem amüsierten Schnauben von Jiraiya.   »Ja, wir versuchen es«, stimmte Jiraiya zu, verstaute die Bilder wieder und verschränkte die Arme. Er neigte den Kopf und ein heller Ton schlich sich in seine Stimme.  »Und wir werden es auch herausfinden, denn ich bin der beste Versiegelungsmeister… und Minato-kun ist auch ganz oke«, schloss er mit einem Handwinken und Achselzucken.   Minato ignorierte bewusst den freundschaftlichen Stoß da er seinen Sensei nicht noch weiter beflügeln wollte. »Selbst wenn wir das richtige Siegel finden wird es uns unglücklicherweise kaum all unsere Fragen beantworten.«   »Hast du schon daran gedacht, den Sandaime wieder zu kontaktieren?«, fragte Tsunade und ignorierte Jiraiya dabei ebenso.   Nickend hielt Minato ein seufzen zurück. »Ich denke das das der einzige Weg sein wird mit dem wir wirklich in der Lage sein werden herauszufinden, was passiert ist. Naruto kann sich offensichtlich nicht erinnern und das was er weiß versteht er nicht genug, um es ausreichend zu kommunizieren.«   »Wir könnten es heute Nacht tun nachdem Naruto-kun ins Bett ist«, schlug Kakashi vor, »ihr seid beide ja eh eher Nachteulen.«   Minato überdachte das für einen Moment bevor er nickte: »Ich will jedoch, dass du und Rin hier bleibt und ein Auge auf Naruto habt. Niemand sollte wissen, dass er hier ist, aber nur für den Fall…«   Rin nickte und Kakashi antwortete mit einem »Hai, Hokage-sama«. Seine Stimme lies keine Enttäuschung durchklingen dass er von dem Treffen ausgeschlossen wurde oder dass er begeistert davon war, Zeit mit Naruto zu verbringen.   »Wie willst du seine Anwesenheit erklären?«, fragte Tsunade, ein skeptischer Ausdruck in den Augen, »Planst du ihn einfach wieder in seine eigene Welt zu schicken, wenn alles gesagt und getan ist? Das andere Konoha wird seinen Jinchūriki nicht so einfach aufgeben wollen und sie haben die Mittel in unsere Welt zu kommen während wir keine Ahnung haben. Das gibt ihnen einen entscheidenden Vorteil sollte es zu einem Kampf kommen.«   Minato verlagerte sein Gewicht und widerstand dem Drang sich mit einer Hand übers Gesicht zu fahren. Dennoch konnte er den kühlen Ton und harten Gesichtsausdruck nicht verhindern als er antwortete: »Ich denke, wir haben andere Probleme, um die wir uns kümmern sollten bevor wir das angehen.«   »Kein Grund, den Streit zu suchen«, stimmte Jiraiya leise zu.   OoOoO   Jiraiya legte die Stirn bei dem Anblick der Blätter um ihn herum in Falten. Sie bedeckten das Bett und langsam auch den Boden in dem Raum im zweiten Stock der Hokagevilla. Auf einen beiläufigen Blick schienen die Blätter nicht mehr zu sein als eine Kollektion von Kinderzeichnungen  die zufällig über das Bettlaken verteilt waren, doch sie waren in einer exakten Position ausgelegt je nachdem welchen Teil des Siegels sie enthielten. Die neueren Bilder, die Naruto gemalt hatte während die Erwachsenen geredet hatten lagen auf dem Boden. Darin waren keine Siegelteile verborgen. Jiraiya vermutete, dass es deswegen war, weil Naruto sich darauf konzentriert hatte sie zu malen. In den früheren Kritzeleien hatte der Junge sich nicht darauf konzentriert und das hatte es, was auch immer in seinem Kopf verborgen war, ermöglicht in die Zeichnungen einzufließen. In den neuen Bildern hatte Naruto eindeutig versucht, das schönste zu malen was er konnte. Rührend, aber für den Zweck den sie hatten als sie den Jungen zeichnen ließen letztendlich nutzlos. Vielleicht könnte Minato sie ja irgendwo in de Haus an eine Wand pinnen.   Glücklicherweise gab es im Moment genug mit dem zu arbeiten was in den anderen Bildern vorhanden war. Basierend auf diesen Fragmenten dachte Jiraiya, dass er ein wenig der Arbeit seines alten Sensei erkannte. Wenn man nun die enge Beziehung zwischen dem Sandaime und Naruto berücksichtigt würde es Sinn ergeben, Teile von Sarutobi Senseis Siegel im Kopf des Jungen zu finden. Dennoch trug es nichts dazu bei zu erklären warum das Siegel überhaupt in seinem Kopf war. Ohne Zweifel würde er sagen können warum das Siegel in Narutos Kopf war, wenn er wissen würde was es tat, oder zumindest hätte er eine sehr gute Vermutung.   Ein plötzlicher Schwall an Gelächter drang durch die Tür gefolgt von dem Geräusch von ein paar Füßen, die den Gang und die Treppe hinuntereilten. Jiraiya schaute zu der verschlossenen Tür und lächelte was ihm ein paar Grübchen in die Augenwinkel trieb. Es war lange her, dass er in diesem Haus Lachen gehört hatte und er war wirklich dankbar dafür.   Sein Lächeln verblasste jedoch als sein Blick auf die Schriftrolle fiel, die über seinem Schoß ausgebreitet lag. Es war das Siegel, welches Minato auf Narutos Bauch gefunden hatte. Es war dem Siegel von Minato an dem er vor Jahren gearbeitet hatte sehr ähnlich, doch wie der Hokage bereits gesagt hatte waren daran wichtige Veränderungen vorgenommen worden, die in ihrer Welt nie gemacht wurden. Eigentlich hatte Minato selbst vorgehabt die zwei Versionen der Siegel im Details zu studieren, doch mit Naruto immer um den neuen Vater herum war er verständlicherweise abgelenkt und übertrug Jiraiya diese Aufgabe zusammen mit den Zeichnungen des Jungen. Das Original lag an seiner Seite auf seiner eigenen  Schriftrolle ausgebreitet falls man es für eine schnelle Referenz benötigte.   Unten konnte man die Haustüre öffnen und schließen hören was das Haus plötzlich ruhig zurück lies, was Jiraiya für einen Moment aus seiner schwachen Konzentration riss. Sie mussten mit einer guten Erklärung was Naruto anbelangt ankommen oder darauf vorbereitet sein die Wahrheit zu sagen sonst müsste man den Jungen in der unmittelbaren Umgebung des Hauses festhalten. In dem Vertrauen, dass Minato Naruto sich nicht zu weit von dem Haus entfernen lies, nutzte Jiraiya die Stille aus und richtete seine Konzentration wieder auf das Siegel. Er dachte er hätte alle Modifikationen ergründet vor allem, wenn er es mit dem Original verglich. Der Großteil davon hatte damit zu tun, Chakra durch den Host wieder zu verwerten, vermutlich um es Naruto zu erlauben das Chakra des Fuchses zu nutzen, sollte er es brauchen. Die Menge, die dabei jedoch hindurch strömen konnte, schien ihm viel größer als bei den Sigeln anderer Jinchūriki die er bisher  in seinem Leben gesehen hatte.   Dennoch war da etwas, was ihn beunruhigte. Es war nicht das Siegel an sich; er konnte keinen theoretischen Konstruktionsfehler finden. Manchmal konnten Siegel Nebeneffekte haben die nicht vorhergesehen werden konnte bis sie benutzt wurden, vor allem wenn es ein neues und nicht getestetes Siegel war. Narutos Siegel war durch das Fuchschakra nur noch weiter verkompliziert. Das Chakra des Fuchsdämon war korrosiv um es milde auszudrücken. Jiraiya war sich nicht sicher welche Ergebnisse es haben würde, wenn man dem Chakra des Kyūbi erlauben würde über einen längeren Zeitraum durch das Siegel fließen zu lassen. Würde es das Siegel schwächen? Es war schwer zu sagen, doch etwas an der Konstellation machte ihn nervös.   Aus dem Fenster starrend runzelte Jiraiya die Stirn als er sich daran zu Erinnern suchte, wie Kushina die ganzen Jahre mit dem Kyūbi umgegangen war. Er bevorzugte es, nicht an ihr tragisches Ende zu denken und die Auswirkung die es auf seinen Schüler hatte, doch jetzt musste er alles in Betracht ziehen, an das er sich erinnern konnte. Ihr Siegel war anders als das von Naruto. Es war hauptsächlich darauf fokussiert, den Kyūbi so gut es geht zu unterdrücken, ihn vor der Welt und jedem, der ihn für seine eigenen Zwecke manipulieren wollte wegzuschließen. Narutos schien dagegen mit der Absicht gestaltet, dass der Junge eines Tages in der Lage sein würde, die Macht des Kyūbi wie seine eigene nutzen zu können. Kushinas Siegel hatte außerdem sehr auf ihr einzigartiges Chakra aufgebaut. Jiraiya wusste immer noch sehr wenig über Narutos Chakra aber vielleicht hatte es auch die einzigartige Resistenz gegen das des Kyūbi. Dem Sannin viel es schwer zu glauben, dass es nicht so war wenn man bedachte, dass der Junge sein ganzes Leben mit dem Kyūbi verbracht hatte und eventuell die Fähigkeiten seiner Mutter geerbt hatte. Dennoch war Naruto erst acht Jahre alt und hatte kaum Kontrolle über sein eigenes Chakra. Es würde schwer werden diese Hypothese zu bestätigen.   Vor Frust seufzend wandte sich Jiraiya wieder dem unbekannten Siegel zu, welches um ihn herum ausgebreitet war. Er hatte die letzte Stunde zwischen den beiden hin und her gewechselt und hatte dabei immer die gleichen Probleme. Das mysteriöse Siegel war nicht  vollständig und er hatte nicht das Herz Minatos und Narutos Spaß zu unterbrechen. Vielleicht müssten sie die Reaktion von Narutos Chakra mit dem des Kyūbi genauer untersuchen. Sie mussten auch herausfinden, ob es eine andere Möglichkeit gab, an das Siegel im Kopf des Jungen zu kommen und das andere Chakra überprüfen, welches Tsunade entdeckt hatte, doch das konnte noch warten. Von unten konnte Jiraiya Narutos glückliche Stimme lauter und leiser werden und Minatos gedämpfte Antworten übertönen hören. Es hörte sich an, als seien sie in der Küche und Jiraiya hoffte inständig, dass Minato nicht versuchte zu kochen oder es versuchte Naruto beizubringen.   Jiraiya zuckte zusammen als er das laute klirren von Töpfen hörte, die auf dem Boden aufschlugen. Er konnte sich in dem Moment Minato und Naruto in der Küche mit der Illusion eines Hausgemachten Abendessens vorstellen. Sollte das schlimmste eintreten könnten sie immer noch etwas bestellen.   Entschlossen sich abzulenken und eine Lösung für zumindest eines des Mysterien vor ihm zu finden zog Jiraiya eine neue Schriftrolle hervor. Wenn er die verschiedenen Teile des unbekannten Siegels kopieren würde, konnte er vielleicht die wahrscheinlichste Verbindung finden. Es war immer noch ein wenig Zeit bis zum Abendessen selbst wenn man von der Zeit, die man brauchen würde um etwas zu bestellen nachdem Minatos Kochversuche gescheitert waren, absieht. Und dann könnte er ja auch noch nach dem Abendessen ein paar Stunden daran arbeiten bis sie Naruto zu Bett bringen würden und zum Hokageturm gehen würden. Jiraiya ging davon aus, dass er ein paar der möglichen Verbindungen zwischen den einzelnen Segmenten des Siegels ausarbeiten konnte. Es wäre alles rein spekulativ aber immer noch besser als nichts.   OoOoO   Naruto hatte wieder den Alptraum. Er war anders wie in seiner ersten Nacht die er in der neuen Welt verbracht hatte. Dieser Alptraum war eine Erinnerung gewesen doch während ein hinterer Teil seines Gehirns verstand, dass das nur ein Alptraum war, war die Furcht, die ihn ausfüllte fast schlimmer als die Erinnerung selbst. Die Szene war immer noch die gleiche und der Anfang des Angriffs blieb unverändert doch dieses Mal kam kein ANBU um ihn zu retten. Im einen Moment wurde er von namenlosen, feindlichen Shinobi gejagt und im nächsten sah er sich mit einem Mob aus wütenden Dorfbewohnern konfrontiert. Sie verfolgten und beschuldigten ihn, dass er der Grund für den Angriff war, der immer noch um sie herum tobte. Überall brannten Gebäude und egal wohin Naruto sich wandte waren die Straßen und Gassen kein Fluchtweg.   Das schlimmste waren jedoch nicht die Dorfbewohner mit ihren schreien des Terrors und der Wut. Es war nicht das ansteigende Grollen der Kämpfe und des Chaos das Konoha in seinem Griff hatte. Es waren nicht einmal die Menschenmengen oder die gegnerischen Shinobi die ihn ab und zu einholten. Der entsetzlichste, furchtbarste Teil seiner Träume war der rote Nebel. Er folgte ihm wo auch immer er hinging, lungerte am Rand der Straße wenn die Dorfbewohner und Shinobi ihn umzingelten und kam ihm näher wenn er allein war. Er leckte an seinen Armen und Beinen und verbrannte dabei seine Haut. Naruto konnte die Bosheit und Wut die den roten Nebel erfüllte ebenso spüren wie die Macht die ihm innewohnte. Es machte ihm Angst.   Rennen floh er mehr vor dem Nebel als vor den Dorfbewohnern. Er strauchelte als es ihm näher kam und ihn einengte doch es gab keine Möglichkeit dagegen zu kämpfen. Es streckte sich nach ihm aus und züngelte gegen seine Haut. Die Zeit verstrich und es schien zu wachsen bis er spüren konnte, dass es nach seinen Armen griff. Er schrie vor Verzweiflung und hoffte, dass die Dorfbewohner ihn finden würden nur damit ihre Präsenz es auf Abstand halten würde.   »Shh. Es ist alles gut, ich bin hier.«   Die Stimme lies Naruto aufschrecken und er wandte sich und versuchte sich mit einem Ruck aus dem Griff zu befreien. Es war ein Moment später als er begriff, dass der Griff nicht von dem roten Nebel oder den Dorfbewohnern kam. Es war ein paar Arme die sich sanft und doch fest um ihn gelegt hatten. Naruto hielt in seinem abmühen inne wenn auch nur vor Überraschung und verstand erstmals den Strom der Worte über ihm.   »Dir geht es gut, du bist hier sicher. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.« Es war Minato.   Der Hokage hatte seine Arme um ihn gelegt, ihn in eine Umarmung gezogen und seinen Oberkörper in seinen Schoß gezogen. Der Schock und die anhaltende Verzweiflung lies sich durch den engen Kontakt nicht vertreiben und so drehte Naruto sein Gesicht und seine Schultern in den Bauch des Mannes. Minatos Arme festigten sich um seine Schultern und zogen ihn nach oben weiter in den Schoß des Mannes. Unfähig die Umarmung zu erwidern zog Naruto seine Arme vor die Brust und drückte sich gegen die beruhigende Präsenz neben ihm. Minato antwortete indem er Naruto stärker drückte, vor und zurück wiegte und seine beruhigende Litanei fortführte.   Narutos Atem stockte doch er weigerte sich zu weinen. Stattdessen schloss er die Augen und konzentrierte sich darauf das wackelige Gefühl von dem Traum zu verdrängen. Es schickte ihm ein Zittern die Glieder hinab als er versuchte schaudernd Luft durch die Blockade zu bekommen die in seiner Kehle hing. Das sanfte vor und zurück wiegen schien zuerst auch nicht zu helfen. Zuerst verstärkte es nur den Drang zu weinen doch langsam aber sicher löste es den Knoten in seiner Brust. Für ein paar Momente genoss Naruto die Sicherheit und Geborgenheit der Umarmung selbst als ein Teil von ihm sich wegen der Fremdheit quälte.    Langsam verebbte das schaukeln und Minato machte eine kurze Pause bevor er fragte: »Besser?«   Nicht nach oben schauend, teilweise vor Scham, nickte Naruto einfach in den Brustkorb des Hokage hinein.   Keiner von beiden bewegte sich von seiner Position als Minato nach einer weiteren kurzen Pause fragte: »Willst du darüber reden?«   Naruto schüttelte langsam den Kopf, mehr aus dem Impuls heraus, denn als eigentliche Antwort auf die Frage. Er wollte auf keinen Fall darüber reden, wollte Minato nicht erklären, warum die Dorfbewohner ihn immer gehasst haben, dass er immer alleine gewesen war. Wenn Minato es herausfinden würde, woher sollte er dann wissen, dass er seine Meinung von ihm nicht auch ändern würde?   »Bist du sicher?«, fragte Minato, entfernte sich ein Stück um hinab zu schauen und reckte den Hals damit er Narutos Gesicht sehen konnte, »… darüber zu reden hilft.«   Naruto dachte erneut darüber nach. Er hatte nie versucht mit irgendjemand über seine Alpträume zu reden außer wenn man das eine mal zählte als er Minato und Jiraiya von seiner Traum-Erinnerung vor zwei Tagen erzählt hatte und die folgenden Tage hatte er keine Alpträume. Normalerweise wäre er überglücklich jemanden zu haben, mit dem er über alles reden konnte, doch die Schwierigkeit der Situation sackte so langsam ab, da nun die ersten paar panischen Momente nach dem Aufwachen vorüber waren. Er fühlte sich plötzlich nervös selbst als die Schläfrigkeit an seinen Augenliedern zog. Wenn er raten musste würde er sagen, dass Minato sich auch ein wenig merkwürdig fühlte, da er spüren konnte, wie der Mann sich im sitzen ein wenig bewegte während die Stillen Minuten vergingen in den keiner von beiden sprach.   Mit einem weiteren lautlosen Schütteln seines Kopfes krabbelte Naruto aus Minatos Armen wieder zurück unter seine Decke. Die Nacht war kühl und er vergrub sich genußvoll unter die schwere Decke. Das Bett hier war schön weich auch wenn es anfangs noch ein wenig nach Staub, welcher ihm in der Nase kitzelte, gerochen hatte. Es war viel besser als das, was er in seinem alten Apartment gehabt hatte mit seiner gebrauchten und eingelegenen Matratze und dünnen Decken. Minato zog die Decke noch ein wenig höher bis nur noch Narutos Gesicht und Haarschopf hervorschaute. Die Geste half Naruto seine letzten Nerven, die der Alptraum aufgewühlt hatte wieder zu beruhigen und so entspannte er sich im Bett, bereit wieder einzuschlafen.    »Wenn du deine Meinung änderst werde ich dir gerne zuhören«, sagte Minato und lies dabei eine Hand durch die Decke auf seiner Schulter ruhen.   Naruto nickte erneut, schwer mit den Liedern blinzelnd. Die Geste war schön selbst wenn er nicht vor hatte, das Angebot anzunehmen.   »Ich muss mich im Hokageturm um etwas kümmern aber Kakashi ist hier falls du etwas brauchst, okay?«   Ein weiteres halbes Nicken war alles was Naruto zustande brachte bevor die schwere wärme um ihn herum ihn wieder in den Schlaf zog.   OoOoO   Minato zog die Decken über Naruto noch einmal zurecht; er war froh darüber nicht sofort gegangen zu sein nachdem er ihn an diesem Abend zu Bett gebracht hatte. Es war immer noch recht früh in der Nacht und er sprach mit dem Sandaime normalerweise erst viel später also bestand keine Eile. Er saß auf der Bettkante und beobachtete das langsame heben und senken des Brustkorbes seines Sohnes während dieser tiefer in den Schlaf sank und hoffentlich bessere Träume hatte. Minuten vergingen in denen Minato sich nicht bewegte, sich das Bild ins Gehirn brannte. Wenn etwas schief gehen sollte und etwas passierte was Naruto daran hinderte zu bleiben wollte er so viele Erinnerungen davon haben wie nur irgend möglich. Sie würden schmerzhaft sein wenn er sich daran erinnern würde, aber immer noch besser als sie überhaupt nicht zu haben, dessen war er sich sicher.   Die Zeit zog sich dahin und Minato wusste nicht, wie lange er dort gesessen und die Stille nur unterbrochen von Narutos sanften Atemzügen genossen hatte. Ein Schatten verdeckte den Lichtstrahl der vom Flur aus in das Zimmer strömte. Er musste nicht aufsehen um die Umrisse seines Sensei auf dem Boden sehen zu können.   »Ist alles in Ordnung?«, fragte Jiraiya von seiner Position aus mit verschränkten Armen am Türrahmen lehnend.   Minato konnte die anderen Fragen darin versteckt hören. Der ältere Mann wollte im selben Maß nach Minato fragen wie nach Naruto.   »Ja«, schnaufte Minato und rieb sich die Hände über die Oberschenkel ehe er sich erhob, »Ich habe mich nur versichert, dass er ohne Probleme wieder eingeschlafen ist.«   Jiraiyas Ton war gleichmäßig und sein Gesicht war durch das Flurlicht hinter ihm in Schatten gehüllt sodass Minato nicht mehr als seinen Umriss sehen konnte: »Kakashi wird hier sein, falls etwas passieren sollte.«   »Ich weiß, ich will nur sicher gehen.« Langsam aufstehend schaute Minato ein letztes Mal zu seinem Sohn ehe er sich leise aus dem Zimmer zurückzog. Er schloß die Tür hinter sich mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen. »Er wollte mir nichts über seinen Alptraum erzählen.« Die Enttäuschung in seiner Stimme war offensichtlicher als er es beabsichtigt hatte.   Jiraiya zuckte mit den Achseln und führte den Hokage den Flur hinab zur Treppe. »Was hast du erwartet? Das ist alles noch neu für das Kind, du bist immer noch neu für ihn. Es braucht seine Zeit.« Als Minato nicht direkt antwortete seufzte Jiraiya, klopfte ihm auf die Schulter und wiederholte mit einem sympathischen Tonfall: »Gib ihm einfach Zeit.«   »Und was, wenn ich diese Zeit nicht habe?«, gab Minato mit einem Stirnrunzeln zurück. Er schüttelte den Kopf und steigerte sein Tempo um seinem Sensei eine Antwort zu ersparen.   Am unteren Ende der Treppe lungerte Kakashi gegen eine Wand, sein eines Auge auf die zwei Männer fixiert die vom zweiten Stock hinabkamen. Rin stand ganz in der Nähe und schaute ein Gemälde einer Landschaft mit falschem Interesse an. Als sie ihre Schritte auf der Treppe hörte drehte sie sich um und sah sie an.   »Wie geht es ihm?«, fragte Rin und ging zum Fuß der Treppe gegenüber von Kakashi, »Es hörte sich an wie wenn er ziemlich aufgebracht gewesen wäre.«   »Alptraum«, antwortete Minato dankbar für Rins Sorge und froh, dass sie sich angeboten hatte zusammen mit Kakashi über Naruto zu wachen. Sie hatte einen vollen Terminplan mit ihren Pflichten als Medizinninja und er wollte sie zuerst nicht mit noch mehr Pflichten belasten, doch sie tauchte mit Kakashi zusammen ein paar Stunden später auf nachdem die zwei nach Narutos Untersuchung gegangen waren. »Er schläft und wird hoffentlich die restliche Nacht keine weiteren Probleme haben.«   »Mach dir keine Sorgen Sensei«, sagte Rin lächelnd, »wir werden nach ihm schauen.«   Minato nickte, zögerte jedoch an der Tür. Er wusste, dass seine zwei verbleibenden Schüler Naruto mit ihrem Leben beschützen würden wenn nötig und dass Rin mit einem weiteren Alptraum klar kommen würde, doch er suchte dennoch nach einem Grund um noch ein wenig länger bleiben zu können. Neben ihm lies Jiraiya einen übertriebenen Seufzer hören, schlug ihm einmal auf die Schulter und schob ihn zur Tür.   »Wir sind bald zurück, wird vermutlich spät«, rief Jiraiya hinter sich als sie auf den schwach beleuchteten Weg traten. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss und schnitt das helle Licht der Eingangshalle ab.   Minato unterdrückte es wegen seinem Sensei mit seinen Augen zu rollen doch er konnte es dem Mann nicht übel nehmen. Wenn alles glatt lief würde Jiraiya das erste Mal seit Jahren seinen Sensei sehen. Wenn Minato in seinen Schuhen stecken würde wäre er verständlicherweise auch aufgeregt. Ohne zurück zu blicken beschleunigte Minato seinen Schritt die Straße hinunter. Er sprang auf einen kleinen hölzernen Stand und stieß sich noch einmal ab um über die Dächer zu springen, Jiraiya dicht hinter ihm.   Tsunade wartete vor dem Haupttor des Turmes auf sie. Sie tippte mit dem Fuß auf dem Boden, die Arme verschränkt und ein leichtes Runzeln auf der Stirn. »Wurde auch Zeit«, grummelte sie als sie bei ihr ankamen.   »Es ist etwas dazwischen gekommen«, sagte Minato doch die Ärztin wartete nicht auf seine Antwort, winkte mit der Hand und wandte sich nach drinnen.   »Wenn du meinst«, sagte sie und zog die Tür auf nur um kurz darauf wieder inne zu halten, »also wo ist es?«   »Es ist in den unteren Stockwerken«, sagte Minato als er und Jiraiya auch in dem Gebäude waren und die Tür wieder verschlossen hatten.   Nickend fiel Tsunade in einen Trott hinter Minato als er sich zu dem Treppenhaus wandte. Die Lichter waren aufgrund der späten Stunde in den stillen Hallen gedimmt. In ein paar Büros waren die Lampen für die Nachteulen noch erleuchtet. Sie liefen schnell durch die Hallen und die Treppen hinunter. Die unteren Stockwerke waren mit dem gleichen gedimmten Licht ausgeleuchtet und brummten wie zu jeder anderen Tageszeit auch.   Niemand sprach bis sie die Tür erreichten und Minato durch die lange Reihe an Fingerzeichen ging um sie zu entsperren. Minuten verstrichen während er sorgfältig jeden Sicherheitsmechanismus deaktivierte. Als er endlich fertig war, waren seine Arme schon leicht übermüdet und Tsunades Augenbrauen waren hinter ihrem blonden Haar verschwunden.   »Nun, zumindest gehst du keine Risiken ein, was die Sicherheit anbelangt«, kommentierte sie trocken die Arme wieder vor der Brust verschränkt.   »Ein paar davon habe ich hinzugefügt nachdem ich Naruto fand«, gab Minato zu, »ich habe es nicht für möglich gehalten, dass es einen Weg gibt hindurch zu gehen doch seit ich eines besseren belehrt wurde habe ich die Sicherheit erhöht die ich schon errichtet hatte.«   »Wie die Wache hier«, sagte Tsunade während sie den Raum betrat.   Minato nickte kaum merklich, nicht überrascht, dass sie den ANBU bemerkt hatte den er hier stationiert hatte um die Tür rund um die Uhr zu bewachen. Das innere des Raumes war fast exakt gleich wie da, als sie ihn das letzte Mal verlassen hatten. Glücklicherweise hatte jemand den Blutfleck auf dem Boden aufgeputzt. Minato hatte es nicht getan und auch sonst niemandem erlaubt den Raum zu betreten also musste es Jiraiya getan haben da er der einzige Versiegelungsmeister war, der erfahren genug war die Reihe an Sicherheitssiegeln zu deaktivieren ohne den Alarm zu betätigen. Jiraiya war auch derjenige gewesen, der den Raum das letzte mal versiegelt hatte als sie Naruto hierher gebracht hatten und so seine Erinnerungen unbeabsichtigt zum Vorschein gebracht hatten.   »Du solltest vielleicht eine Wache in dem Raum selbst platzieren«, sagte Tsunade, ihre Stimme leicht abgelenkt während sie den Spiegel ansah, der in der Mitte des Raumes stand, »Besser wenn wir sie daran hindern überhaupt erst in unsere Welt zu kommen, selbst wenn es nur dieser eine Raum ist. Wir kennen ihre Fähigkeiten immerhin noch nicht. Sie könnten besser sein als wir erwarten.«   Den Kopf in teilweiser Zustimmung zur Seite neigend dachte Minato über die Idee nach. »Ich habe es in Betracht gezogen.«   »Das würde bedeuten, dass man mehr Personen als Minato und mir Zugang zu dem Raum gewähren würde«, sagte Jiraiya mit einem Stirnrunzeln, »Wollen wir mehr Personen Zugang gewähren?«   »Das ist es, worüber ich nachdenke«, gab Minato zu. Er hab Tsunade ein paar Minuten um sich den Spiegel genauer anzusehen bevor er ihr bedeutete beiseite zu treten. Vor das Chakraglass tretend fühlte sich Minato plötzlich nervös das Fenster wieder zu öffnen. Er wusste nicht, was er auf der anderen Seite finden würde, doch ein Teil von ihm bezweifelte, dass es sein Vorgänger sein würde.   Einmal tief durchatmend und die Nerven beruhigend ging Minato durch die lange Kette von Fingerzeichen den Spiegel zu öffnen. Ein Licht blitzte über die Oberfläche, ehe es abschwächte um ihm den Raum hinter Minatos Welt zu zeigen. Er legte die Stirn in Falten als er in den anderen Raum schaute. Dort stand eine Figur auf der anderen Seite des Spiegels, doch es war nicht der Sandaime. Kapitel 9: Geister ------------------ »Das würde bedeuten, dass man mehr Personen als Minato und mir Zugang zu dem Raum gewähren würde«, sagte Jiraiya mit einem Stirnrunzeln, »Wollen wir mehr Personen Zugang gewähren?«   »Das ist es, worüber ich nachdenke«, gab Minato zu. Er hab Tsunade ein paar Minuten um sich den Spiegel genauer anzusehen bevor er ihr bedeutete beiseite zu treten. Vor das Chakraglass tretend fühlte sich Minato plötzlich nervös das Fenster wieder zu öffnen. Er wusste nicht, was er auf der anderen Seite finden würde, doch ein Teil von ihm bezweifelte, dass es sein Vorgänger sein würde.   Einmal tief durchatmend und die Nerven beruhigend ging Minato durch die lange Kette von Fingerzeichen den Spiegel zu öffnen. Ein Licht blitzte über die Oberfläche, ehe es abschwächte um ihm den Raum hinter Minatos Welt zu zeigen. Er legte die Stirn in Falten als er in den anderen Raum schaute. Dort stand eine Figur auf der anderen Seite des Spiegels, doch es war nicht der Sandaime.   Kapitel 9   Die Siegelbrecher hatten, nach einem kompletten Tag und einer Nacht ohne Pausen, es endlich geschafft durch die vielen Sicherheitsmechanismen zu brechen, die um die geheime Tür im Hokage Turm lagen. Ein paar von ihnen wurden dabei verletzt und manche starben sogar bei dem Versuch die Fallen zu zerlegen die der Sandaime gelegt hatte, doch Pain war sich sicher, dass es das Opfer wert war. Es war sich nicht sicher, was er finden würde als er durch die Tür ging, er lies niemand vor sich in den Raum, doch sein Gesicht zeigte keinerlei Reaktion auf das fast leere Zimmer welches nun zugänglich war.   Pain musste den Raum nicht lange untersuchen ehe ein Sperrfeuer aus Kunais aus der Wand gegenüber der Tür geflogen kam. Er wehrte den Angriff ab und musste dem zweiten ausweichen, da er zu schnell auf den ersten gefolgt war. Als er landete erschienen eine menge Kibakufuda an der Wand, die ihm am nächsten war. Er reflektierte die Explosion zurück was einen großen, rauchenden Krater in einer Seite des Raumes erzeugte.   Es vergingen einige Momente in denen Pain auf einen weiteren Angriff wartete. Der Staub von der Explosion legte sich langsam ohne dass noch einmal etwas passierte. Langsam richtete er sich auf und verlagerte das Gewicht, abschätzend wie wahrscheinlich es war, dass es noch mehr Fallen gab. Als immer noch nichts passierte entspannte er sich und nahm den Raum besser in Augenschein.   Ein schneller Check vom restlichen Raum zeigte ihm, dass es abgesehen von der Tür durch die er hereingekommen war keinen weiteren Ausgang gab. Eine dünne Schicht an Schmutz war über den einst sauberen Raum verteilt worden, doch er leere Spiegel in der Mitte war unversehrt. Eine schnelle Analyse der Fallen und deren Muster ließ Pain vermuten, dass sie so gesetzt worden waren, um den Spiegel aus der Schusslinie herauszuhalten.   Pain ging langsam auf den Spiegel zu und untersuchte die glatte schwarze Oberfläche des Kristalls. Er konnte mit seinem Rinngean sehen, dass eine gewaltige Menge an Chakra durch den Kristall floss, doch es schien zu ruhen, inaktiv zu sein. Um das Objekt herumgehend konnte er feststellen, dass es aus einem Chakrakristall gemacht war, doch mehr als das, konnte er nicht ausmachen. Es waren keine Hinweise darauf was es tat oder wie es funktionierte, keine Siegel, Gravierungen oder Symbole.   Konan betrat hinter ihm den Raum, doch alle anderen blieben auf Anweisung zurück. Sie sagte nichts und lies Pain entscheiden wann oder ob er die Konversation beginnen wollte wie es so oft der Fall war.   Einige Minuten vergingen ehe Pain sprach. »Es gibt keinen anderen Weg aus diesem Raum heraus«, sagte er, während er mit einem Finger die Oberfläche des Glases entlang strich und die Reaktion auf sein Chakra betrachtete. Sein Spiegelbild starrte ihn an, gedämpft durch die staubige Oberfläche und das schwache Licht in dem Raum.   Es gab einen weiteren Moment der Stille ehe Konan antwortete. Im Glas konnte Pain ihren Umriss sehen, den helleren Gang hinter ihr schien durch den ruinierten Türbogen.   »Die Iwa-Streitkräfte ziehen sich zurück«, sagte sie in einem neutralen Ton welcher keine Emotionen preisgab, »wir haben die meisten Angriffe abwehren können, doch nur durch unseren Informanten und weil die Konoha Shinobi sich zwischen unseren und den Iwa Linien aufgeteilt hatten. Es war nicht zu erwarten, dass Konoha nach unserem ersten Angriff noch so viele hochrangige Shinobi übrig haben würde. Dieser in die Länge gezogene Kampf in den Straßen ist zu unserem Nachteil.«   Es war der längste Satz, den Sie seit langem gesagt hatte, Monate, vielleicht sogar länger. Ihr Spiegelbild bewegte sich nicht, als sie sprach uns Pains Augen blieben auf dem Kristall haften während er näher trat und eine Hand auf das Glas presste.   »Wir hatten zwei Ziele, als wir her kamen«, begann Pain auch wenn er wusste, dass sie beide gut kannte. Seine Augen wanderten weiter über den Kristall. »Das Erste war, Konohas Macht zu entkräften und alle Hindernisse zu eliminieren, die sich unseren Plänen in den Weg stellen, zusammen mit dem Bonus, dass Iwas militärische Stärke dadurch auch reduziert werden würde. Das Zweite Ziel war es, den Kyūbi zu fangen bevor der Container lernen würde, mit seiner Macht umzugehen. Wenn der Jinchūriki jemals lernen würde, die Macht des Kyūbi zu kontrollieren, würde das Problematisch werden.«   Pain begann um den Spiegel herumzugehen, die Hand immer über die Oberfläche gleitend und feine Pfade in den Staub zeichnend. »Der Kyūbi wurde auf diese Ebene gebracht, mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesen Raum, doch es gibt hier keinen weiteren Ausgang… Es muss etwas mit diesem Spiegel zu tun haben.«   Konan kam näher und betrachtete den Spiegel mit neuem Interesse. »Können wir ihn mit uns nehmen, wenn wir gezwungen wären uns zurückzuziehen?«, fragte sie, doch ihr Tonfall signalisierte, dass sie keine Antwort erwartete.   »Glaubst du, dass unsere Situation so aussichtslos ist?«, gab Pain nur mit halbem Ohr zurück während er sich hinter dem Spiegel hinkniete.   »Konoha hätte keine Chance gegen uns, wenn du deine volle Stärke einsetzen würdest«, antwortete die Kunoichi gleichgültig, »aber du hast ja bereits gesagt, dass du der Welt noch nicht deine volle Stärke zeigen willst.«   »Es ist besser, wenn sie weiter keine Ahnung haben und Iwa die Schuld geben«, stimmte Pain zu. Das konnte jedoch auch bedeuten, dass Sie aus ihrer Festung gedrängt würden, sollten sich die Wogen der Schlacht verändern. Keine sprach es aus, doch beide verstanden die Gefahr sehr wohl, wenn Sie ihre Stärke in der Schlacht begrenzten. »Unsere Ziele Konoha betreffend wurden alle erfüllt. Es wird dem Dorf Zeit kosten sich zu erholen und die zusätzlichen Unsicherheiten in der Beziehung zu Iwa wird uns nur in die Hände spielen sollten wir aus dem Dorf verdrängt werden. Unser neuer Fokus liegt nun daran, den Kyūbi zu finden und in Gewahrsam zu nehmen.«   Stille umgab Pain erneut während er seine Untersuchung des Spiegels beendete. Er richtete sich auf und ging zur Tür. Sie mussten andere Informationsquellen über das Object finden. Es wäre schier unmöglich in so kurzer Zeit ohne zusätzliche Referenzen mehr zu verstehen. Konan folgte ihm dicht, ihre Schritte ein leises Echo seiner eigenen. Sie waren fast bei der Tür angekommen um den Raum zu verlassen als ein schwaches Geräusch von hinten ertönte und plötzlich Licht den Raum erfüllte und die paar Fackeln unterstützte, die noch standen. Pain wandte sich zusammen mit Konan um und schaute den Spiegel mit wiedererwachtem Interesse an.   Statt eines leeren, die Dunkelheit reflektierenden Spiegel zeigte er nun einen anderen, helleren Raum mit einigen Personen, die sie anstarrten.   »Wer seid ihr?«, forderte die mittlere Figur eines blonden Mannes. Sein Gesicht wechselte schnell von Schock zu einem gestählten Fokus während seine markant blauen Augen sowohl Pain als auch Konan musterten. Hinter dem Blonden standen Jiraiya-sensei und Tsunade von den Sannin.   Pain nahm sich Zeit die Frage unbeantwortet im Raum zu hängen. »Du bist der Yondaime-Hokage«, sage er schließlich und entschloss sich die Frage komplett zu ignorieren. Er erkannte den verstorbenen Mann von den Fotos, die er gesehen hatte und war bedacht jegliche Überraschung in seinen Zügen zu verstecken.   »Yahiko= Konan?« Fragte Jiraiya schockiert während Tsunade »Jener Junge« murmelte.   »Jiraiya-sensei«, erwiderte Pain doch seine Aufmerksamkeit lag auf dem Spiegel selbst. Nun da er aktiviert war, konnte er den Chakrafluss in dem Kristall sehen und Muster und Richtungen erkennen. Wenn er den Sinn des Flusses verstehen würde, wäre er viel näher daran zu verstehen wie das Gerät funktionierte und was mit dem Kyūbi geschehen ist. Seine ersten Vermutungen waren jedoch, dass der Behälter an den Ort geschickt wurde, den er gerade sehen konnte.   Jiraiyas Stimme unterbrach seine Aufmerksamkeit, als sein alter Sensei bellte: »Schnell, Minato! Er nutzt sein Rinnegan um den Chakrafluss zu beobachten!«   Der Hokage warf Jiraiya einen überraschten Blick zu ehe er eine schnelle Abfolge von Fingerzeichen in unglaublicher Geschwindigkeit formte. Der Spiegel wurde in der Mitte der Sequenz wieder reflektierend und schnitt damit jegliche Möglichkeit ab den Rest zu sehen und stürzte den Raum wieder ins Dunkel.   Das Fehlen des Lichts und der Geräusche bis eben verstärkten die Stille nur noch. Pain fuhr damit fort den Spiegel zu beobachten während das letzte bisschen Chakra durch ihn hindurchflossen und sprach erst, als es in dem Kristall wieder komplett ruhig war: »Interessant.«   OoOoO   To be continued... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)