TMNT - Wenn sich eine Tür schließt ... von Pamuya_ ================================================================================ Kapitel 1: In Gedanken versunken -------------------------------- Aus Donnies Sicht: Schon sehr lange kämpften meine Brüder und ich gegen die Kraang und dabei waren sie nicht einmal die einzigen Feinde, mit denen wir uns immer wieder herumschlagen mussten. Ständig stellte uns Schredder ein Bein und schickte seine Untergebenen auf Turtlejagd. Und wenn das alles nicht genug wäre, tauchten neue Mutanten auf, die entweder durch ein Versehen, aus Zufall, oder mit voller Absicht mit dem Mutagen in Kontakt kamen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie viele Namen sich Mikey schon für die alle ausgedacht hat. Nachgezählt habe ich nicht und mich interessiert es auch gar nicht. Mir reicht es schon, wenn ich die sehe und mir die speziellen Spitznamen schon ins Gehirn gesaust kommen, oder wenn mein Bruder einen Neuen mit voller Enthusiasmus verkündet. Fakt ist, dass sich in Laufe der Zeit neue Bekanntschaften angesammelt haben. Manche von ihnen wurden gleich zu unseren Freunden. Andere wiederum mussten erst überzeugt werden, oder wurden zu neuen Feinden. Was in diesem Punkt zum Beispiel auf Spider Bites, Snake Fake oder dem Creep zutrifft. Eine große Bereicherung war für uns auf jeden Fall das Team Mighty Mutanimals. Auch wenn es am Anfang ziemliche Schwierigkeiten mit ihnen in Bezug auf Teamwork und Vertrauen gab, konnten wir uns doch zusammenraufen und gemeinsam die Kraang besiegen. Der Kampf war hart und es kostete uns allen viel Kraft und Ideenreichtum um die Schlacht zu gewinnen. Es war nicht einfach und doch haben wir es geschafft. Die Kraang sind Geschichte und ich hoffe, dass sie sich nach diesem Knall nicht so schnell wieder blicken lassen werden. Wenn wir Glück haben, ist ein Großteil ausgelöscht, wodurch es die Restlichen es erst gar nicht wagen, hier noch einmal aufzukreuzen. Auf jeden Fall sind allmöglichen Zugänge zur Erde versperrt, Demission X hatte einige Schäden davontragen müssen und die Menschen konnten sowohl zurückverwandelt als auch nach New York zurückgeschickt werden. Jetzt herrschen Aufräumarbeiten und jeder ist damit beschäftigt die Geschehnisse zu verarbeiten. Vermutlich wird es den Leuten noch lange im Gedächtnis bleiben und einige werden es vermutlich verdrängen wollen. Es ist ja auch viel passiert und ich bin froh, dass das alles vorbei ist. Zumindest was die Kraang angeht, werden wir so schnell nichts von ihnen hören und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird. Der Ninja in mir jubelt mit voller Begeisterung. Nach all den Strapazen waren die Chancen gering die Kraang zu besiegen, aber wir haben es geschafft. Wir haben verhindert, dass diese Außerirdischen die Welt unterjochen und die Menschheit versklaven. Natürlich verdanken wir es den Mighty Mutanimals, dass sie uns auf der Erde tatkräftig unterstützt hatten, während meine Brüder und ich in der Dimension X gekämpft hatten. Es gab Höhen und Tiefen und in Laufe der Zeit haben wir viel dazu gelernt und sind gewachsen. Auch wenn es manchmal echt nervenzerreißend war und wir oft nicht wussten, wie es nun weitergehen wird, haben wir uns immer wieder aus der misslichen Lage befreit und haben einen Ausweg gefunden. Dennoch gibt es etwas, womit wir uns alle noch rumschlagen müssen und das ist Karai. Nicht nur, dass sie Meister Splinters Tochter ist, sie wurde in eine Schlangenkreatur mutiert. Jetzt müssen wir sie nicht nur finden, sondern auch ein Gegenmittel herstellen, was natürlich meine Aufgabe ist. Ich hoffe nur, dass ich das mit dem Retromutagen rückgängig machen kann. Es schmerzt mich Meister Splinter so zu sehen. Auch wenn er nichts sagt, sehe ich es an seinen Augen an, wie sehr er darunter leidet. Nicht nur, dass Karai mutiert wurde, sie ist verschwunden und er als ihr Vater macht sich schrecklich Sorgen um sie. In seinen Augen hat er sie wieder verloren. Meine Brüder und ich versuchen unserem Sensei so gut wie möglich bei zu stehen. Doch auch wir fragen uns, was mit ihr passiert sein könnte. Wir hoffen alle, dass sie noch lebt und dass wir sie bald finden werden. Bis dahin versuche ich das Retromutagen zu perfektionieren, damit auch ja nichts schiefgehen kann. Es muss endlich ein Ende haben. Ich sitze in Moment, wie üblich, in meinem Labor und bin gerade dabei die neugewonnene Chemikalie unter meinem Mikroskop zu untersuchen. Ich habe die halbe Nacht dafür gebraucht die richtige Menge zu berechnen und das Ergebnis in die Tat umzusetzen. Diese Arbeit ist nicht gerade leicht, weswegen ich jegliche Störung oder Ablenkung hasse, die mir manchmal in die Quere kommt. So ist es auch nicht selten, dass sich Mikey öfters in mein Labor verirrt und mich stört. Entweder spielt er mit meinen Sachen herum, fragt mir Löcher in den Bauch und nervt mich anders. Zu meinem Glück habe ich ihn heute noch nicht in meinen vier Wänden erwischt, aber die Anspannung ist immer noch da. Was vielleicht zum Teil daran liegt, dass ich versuche keinen Fehler zu machen. Als ich gerade durch die Linse spähe und meine bisherige Arbeit betrachte, seufze ich etwas leicht deprimiert. Denn ich stelle gerade fest, dass noch etwas fehlt. Die einzelnen Partikeln fügen sich noch nicht so zusammen, wie ich es gerne hätte und das heißt, dass ich irgendetwas übersehen haben muss. Jetzt ist nur die Frage was. Grübelnd lege ich meinen Kopf in den Nacken und starre zur Decke hinauf. Mir will aber nichts einfallen, was mir jetzt helfen könnte. Auch als ich meine Finger gegen meine Schläfen reibe, kommt kein Gedankenblitz, was mich wieder zum Seufzen bringt. In diesem Moment gesellt sich Leo zu mir und als er mich anspricht, holt er mich aus meinen Gedanken: „Hey Donnie, bist du schon weitergekommen?“ Ich verneine seine Frage, ohne ihn dabei anzusehen. Dabei spüre ich, wie er seine Hand auf meine Schulter legt und mich nun auffordert mal eine Pause zu machen. Nur widerwillig folge ich seiner Aufforderung. Der Drang endlich das Ziel zu erreichen ist in mir sehr stark, aber genauso stark ist die Erschöpfung, welche sich in meinem ganzen Körper ausgebreitet hat. So muss ich mir selbst eingestehen, dass es jetzt keinen Sinn hat weiterzumachen, weswegen ich mich erhebe und meinem Bruder folge. So sehr ich auch als Ninja stolz auf meine Fähigkeiten bin, so enttäuscht bin ich als Wissenschaftler über meine bisherigen Ergebnisse, weil ich einfach nicht weiterkomme. Schon seit einiger Zeit arbeite ich daran und zusätzlich suchen meine Brüder und ich die Gegend ab, um Karai endlich zu finden. Bis jetzt haben wir keine Spur von ihr gefunden und selbst mit Hilfe meiner Aufspürgeräte sind wir keinen Schritt weiter gekommen. Langsam zweifle ich an meinen Fähigkeiten, aber ich darf nicht aufgeben. Ich muss Karai helfen. Es muss einen Weg geben. Bis jetzt habe ich immer einen gefunden und so wird es auch diesmal sein. Langsam schlürfe ich hinter Leo her und muss vor lauter Müdigkeit gähnen. Ich bekomme gerade mit, wie Raph an der Trainingspuppe eindrischt, während Mikey in der Küche herumwerkelt. Vermutlich fabriziert er wieder einmal eines seiner „kulinarischen“ Gerichte, die eher eine Magenverstimmung verursachen, anstatt den Gaumen zu schmeicheln. Manchmal frage ich mich, was mit seinen Geschmacksknospen und mit seiner olfaktorischen Wahrnehmung nicht stimmt. Wobei sein Magen auch nicht gerade richtig tickt, denn wie kann dieser nur diese seltsame Pizzabelegungen verarbeiten. Vermutlich ist er einiges gewohnt und reagiert einfach nur mehr ohne zu klagen. Raph scheint mich gar nicht zu bemerken, als ich an ihn vorbeigehe. Er schlägt einfach weiter auf die Puppe ein, als wenn es keinen Morgen mehr geben würde. Anscheinend muss sich mein hitziger Bruder wieder etwas auspowern. Mit so viel Wut und Energie in sich braucht er ein Ventil um Dampf abzulassen. So lange wir nicht seine Trainingspuppen spielen, ist alles in Ordnung. Bei diesem Gedanken kann ich es mir nicht verkneifen ein wenig schief zu lächeln. Es ist nun mal typisch für ihn, so wie auch bei jeden anderen in dieser Familie. Jeder von uns hat seinen Platz und seine Aufgaben. Während Leo zum Beispiel unser Anführer ist, bin ich für die Technik und für sonstige wissenschaftliche Dinge zuständig und Mikey ist nun mal der alberne Sonnenschein der Truppe. Als ich in diesem Augenblick daran denke, kommt mir Karai wieder in den Sinn. Eigentlich hätte auch sie einen Platz in dieser Familie. Das Problem ist nur, dass sie weder zu finden noch in ihrem Zustand vernünftig anzusprechen ist. Leo erzählte mir, wie sehr sie seit unserer letzten Begegnung mit sich kämpften musste ohne uns dabei anzugreifen. Was hat dieser Stockman nur fabriziert, dass die Arme in solch einer Kreatur mutiert wurde. Irgendetwas musste in diesem Mutagen sein, ansonsten kann ich mir es nicht erklären, dass Karai so ist. Sie ist auch der erste Mutant, welcher die Form ändern kann. Ich fürchte aber, dass ihr menschliches Bewusstsein weiter schwindet und wenn wir nicht bald eine Lösung finden, weiß ich nicht, ob wir noch etwas für sie tun können. Aus meinen Gedanken gerissen spüre ich wieder Leos Hand auf meiner Schulter und als ich zu ihm sehe, schaut er mich mit einem aufmunternden Blick an. „Das wird schon Donnie, mach dir keine Sorgen.“ meint er. Er hat ja gut reden, denn nicht er ist es, der mit den Chemikalien experimentiert, sondern ich. Ich habe schon alles Mögliche ausprobiert und ich bin immer noch kein Stück weiter gekommen. Genau das ist es, was mich frustriert. Ich weiß zwar, dass es Leo nur gut meint, aber in Moment bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Vielleicht brauche ich wirklich eine Pause um meine Gedanken zu klären. Meister Splinter sagte mir einst, dass ich mich von dem Ganzen nicht gefangen nehmen lassen soll, denn so übersehe ich möglicherweise den richtigen Weg. Ich seufze. Sie haben ja alle Recht. Es ist halt nur schwer für mich einen klaren Kopf zu behalten, wenn mir doch so viel im Gehirn herumschwirrt und die Sorge um den Sensei und Karai erschweren die Sache. Um nicht aber davon endgültig zu verzweifeln, beschließe ich mich abzulenken. Vielleicht würde eine Mütze Schlaf mir gut tun. Immerhin habe ich die ganze Nacht wach in meinem Labor verbracht, da wird mir ein gemütliches Bett sicherlich gut tun. Gähnend strecke ich meine Arme etwas von mir und murmle, dass ich mich aufs Ohr lege. „Mach das mal. Sonst bekommst du mehr Augenringe, als was du eh schon hast.“ meint Leo leicht spöttisch und grinst dementsprechend. Ich verdrehe aber nur kurz die Augen und antworte nicht darauf. Stattdessen marschiere ich schnurstracks in mein Zimmer und sehne mich nach einem erholsamen Schlaf. Dabei frage ich mich selbst, ob ich heute wieder von April träumen werde. In meinen letzten Traum war ich mit ihr gemeinsam auf ihrer Farm, wo sie einst einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte. Gemütlich saßen wir auf der Hollywoodschaukel und genossen gerade den sanften Wind, welcher auf unserer Haut kitzelte. Ich weiß noch, wie ich meine linke Hand auf dem hölzernen Sitz legte und in selben Augenblick ihre Finger spürte. Wir waren beide im selben Moment erstaunt, sahen zunächst auf unsere Hände, ehe unsere Blicke direkt trafen. Vermutlich wurde ich in meinen Traum wieder rot in Gesicht, aber ich achtete nicht darauf, sondern auf April, wie sie mich mit diesen saphirfarbenen Augen ansah. Am liebsten wäre ich gerne in diesem Meer aus Blau hineingetaucht und ich merkte erst spät, dass sich unsere Gesichter näherten. April sagte ständig meinen Namen und das mit so einer bezaubernden Art, dass ich dahinschmelzen wollte. Wir waren uns so nah, dass sich ihre Lippen beinahe berührt hätten, hätte mich da nicht etwas aus diesem wundervollen Traum herausgerissen. Klarerweise war dies das Poltern von Raph, welcher einfach gegen meine Tür hämmerte und mich so wachbekam. Wie ein Klappmesser richtete ich mich erschrocken auf und wusste in ersten Augenblick nicht was los war, bis mein Bruder mich ermahnte nicht zu spät zum Training zu kommen. Er sagte dies kurz und knapp und für einige Sekunden hätte ich ihn gerne zum Teufel geschickt. Warum musste er mich auch in dieser romantischen Szene herauskatapultieren? Hätte er nicht zumindest noch ein paar Minuten warten können? Es ist schon schwierig genug in der Realität April meine Gefühle zu zeigen, wieso wird mir dann in meinen Träumen dieser sehnlicher Wunsch nicht gegönnt? Das ist die einzige Möglichkeit, in der ich frei sagen kann, was mir dieses Mädchen bedeutet. Sie ist so schön, mutig, talentiert und hilfsbereit. Es gibt keine andere, die so ist wie sie. Ich wünsche mir nur, dass ich es eines Tages schaffen werde meiner süßen Chinchilla endlich meine Liebe zu gestehen, ohne dass mir etwas oder irgendjemand dazwischen funkt. Dabei habe ich schon so viel ausprobiert und sogar Pläne geschmiedet. Bis jetzt blieb ich erfolglos und das hatte mehrere Gründe. Entweder war die Situation nicht gerade passend, oder einer unserer Feinde machte mir ein Strich durch die Rechnung, oder ein gewisser schwarzhaariger Junge mit einem Hockeyfaible kam mir in die Quere. Dass Casey ein guter Freund ist, streite ich gar nicht ab. Er kann mir aber mit seiner nervtötenden Art öfters auf den Panzer gehen und er ist in Punkto April mein Rivale. Ich hoffe nur, dass das bald ein Ende hat und ich endlich mit April zusammenkommen kann. Schon leicht verträumt habe ich meine Zimmertür hinter mir geschlossen und lasse mich anschließend in mein Bett fallen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich diesen wunderbaren Menschen, welchen in einem Meer aus rosa Herzen steht und mich mit diesem bezaubernden Lächeln ansieht. Ich kann nicht anders als selbst zu lächeln und ich kuschle mich dabei unter meine Bettdecke. Ich sehne mich nur noch nach ihr und das sowohl in meinen Träumen als auch in der Realität. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)