TMNT - Wenn sich eine Tür schließt ... von Pamuya_ ================================================================================ Kapitel 2: Wie gewonnen so zeronnen ----------------------------------- Aus Donnies Sicht: Eigentlich ist es schon erstaunlich, dass meine Brüder und ich schon etwas mehr als ein Jahr lang die Oberwelt kennen und in dieser Zeit ist verdammt viel passiert. Von neuen Freunden bis hin zu neuen Feinden haben wir viele Abenteuer erlebt und mein erstes persönliches Abenteuer begann, als ich April kennenlernte. Sie war der erste Mensch, dem ich mich näherte und in dem ich mich sofort verliebte. Ich werde nie diesen Tag vergessen, abgesehen davon dass es auch der Tag war, an dem ihr Vater von den Kraang entführt wurde. Bis heute hat er noch eine Phobie und vermutlich wird er alles vermeiden, was auch nur irgendwie mit Aliens und so zu tun hat. Ich glaube, wenn er seine Tochter nicht hätte, hätte er schon längst den Verstand verloren. Die ganze letzte Nacht habe ich tief geschlafen, auch wenn das Einschlafen zunächst nicht gut geklappt hatte. Vielleicht war ich auch einfach zu müde. Denn der Körper reagiert negativ darauf, wenn er zu wenig Schlaf, beziehungsweise zu wenig Erholung bekommen hat. Leo hatte Recht, als er sagte, ich sollte doch eine Pause machen. Das Resultat habe ich ja gesehen. Dafür war der Schlaf an sich sehr erholsam und ich konnte in meiner Fantasiewelt eintauchen, in der es nichts außer mich und April gab. Diesmal waren wir im Dojo, wo wir gemeinsam trainierten. Ich bewunderte ihre verbesserte Schlagfähigkeit und als sie plötzlich nach einem gescheiterten Schlag auf mich drauffiel, waren wir beide uns so nah, dass es nicht mehr viel fehlte um sie zu küssen. Meine Wagen, wenn nicht schon mein gesamtes Gesicht wurde aus Nervosität rot und ihr schien es ähnlich zu ergehen. Wir richteten uns auf und dann überwand ich mich es endlich zu sagen. Ich wollte ihr meine Liebe gestehen, doch ehe ich den Mund aufmachte, begann sich alles um mich herum zu verblassen und sich aufzulösen. „Nein, bitte nicht! Bitte noch nicht jetzt!“ flehte ich und wiederholte meine Worte immer wieder, bis ich schließlich meine Augen aufschlug und in die Realität zurückfand. Ich kann es nicht fassen, dass ich es selbst im Schlaf nicht schaffen kann. Dabei war ich doch so nahe, aber vielleicht zögere ich zu sehr. Ob mir der Traum etwas damit vermitteln will? Unwahrscheinlich, aber wissenschaftlich gesehen, sind Träume nichts anderes als verarbeitete Erlebnisse und Wünsche, die in einer Art Geschichte verpackt werden. Dennoch werde ich das Gefühl nichts los, dass es doch etwas zu bedeuten hat. Nun sitze ich aufrecht da und starre in die Leere, während ich weiternachgrüble. Ich seufze. Es hilft alles nichts. Solange ich nicht irgendwann mal was in die Tat umsetze, wird sich nie etwas ändern. Ich muss endlich dafür grade stehen, anstatt ständig zu zögern. Dabei kenne ich April schon so lange, warum also fällt es mir immer noch schwer ihr meine Gefühle zu sagen? Kein einziger Plan hat bis jetzt funktioniert und auf meine Anspielungen reagiert sie auch nicht und wenn, dann ging es in die falsche Richtung, so wie es bei der Spieluhr der Fall war. Ich muss mir also überlegen, wie ich es am besten anstellen könnte. Es muss einen Moment geben, an dem ich es einfach sagen kann. Stellt sich nur die Frage, wie ich das am besten anstelle. Eine Weile denke ich noch darüber nach und stehe schließlich auf. Wenn ich jetzt auch noch zu spät zum Training komme, wird mir Meister Splinter die Hölle heißmachen und ich kann mir dann auch noch von den anderen blöde Bemerkungen gefallen lassen. Mit einem Schwung springe aus meinem Bett, lege mir meine Ausrüstung an, schnappe mir noch meinen Bo und eile aus meinem Zimmer. Es ist noch früh am Morgen, weswegen alles noch ziemlich ruhig ist, auch wenn mir gerade Mikey entgegenkommt. Mein aufgeweckter Bruder ist zur dieser Tageszeit noch zu müde um auch nur daran zu denken seine Späße zu treiben. Gähnend begrüßt er mich und verschwindet gleich in Richtung Küche, wo er sich sein Frühstück macht. Leo und Raph sind schon bereits dort, als ich mich dazu geselle und mir eine Tasse Tee nehme. „Na, wieder ausgeruht?“ werde ich schon von meinem blaumaskierten Bruder gefragt und ich nicke mit einem zufriedenen Gesicht. Vom Traum erzähle ich lieber nichts. Der ganze Tag verläuft wie jeder andere auch. Unser frühes Training startet mit gezielten Aufwärmübungen. Danach werden einige Techniken im Bereich von Angriff und Deckung wiederholt und verfeinert, bis wir schließlich im Kampftraining unsere Waffen einsetzen. Ich kämpfe diesmal gegen Raph, was mir am meisten auf dem Panzer geht. Mikey kann ich ja mit seinen nervigen Albernheiten ausblenden und mit Leo ist es auch ok. Mit Raph aber muss ich immer mit gemeinen und unfairen Mitteln rechnen. Ich gebe leider zu, dass er mir aus der Perspektive der Muskelmasse überlegen ist. Was aber Köpfchensache angeht, bin ich im Vorteil. So muss ich bei ihm verstärkt meinen Verstand einsetzen, damit ich seine Kraft irgendwie gegen ihn einsetzen kann. „Mit dem Stöckchen kannst du gegen mich eh nichts ausrichten Donnie. Also leg das Ding weg und wir regeln das mit unseren Fäusten.“ blafft er und ich schaue ihn skeptisch an. Typisch für ihn. Er hat sich zwar von seinen Fähigkeiten und von seiner Geduld her weiterentwickelt, aber er ist immer noch derselbe, wenn es um rohe Gewalt geht. Er liebt es nun mal und tut alles dafür, dass er mich als Bockssack benutzen kann. Meiner Meinung nach würde er in der Steinzeit gut reinpassen, denn damals war es noch erforderlich so rüpelhaft zu sein. Heutzutage ist aber Köpfchen angesagt. Vor meinem geistigen Auge versuche ich nun mögliche Variablen zu berechnen, damit ich auf Raphs Attacken eingehen und anschließend parieren kann. Jede Menge Zahlen und abstrakte Darstellungen zischen durch mein Gehirn und ich merke schon, dass es schon langsam höchste Zeit ist. Denn mein Bruder mit der roten Maske ist gerade dabei mich anzugreifen. Mit einem Knurren untermallenden Kampfgeschrei sprintet er schließlich auf mich zu. Seine Sais hat er wegsteckt. So will er tatsächlich nur mit seinen Fäusten gegen mich antreten. Wenn er so will, kann er das gerne haben. Ich bin vorbereitet. Leicht kneife ich meine Lider etwas zusammen und mache mich bereit. Kaum das Raph nur noch wenige Schritte von mir entfernt ist, stemme ich meinen Bo gegen den Fußboden und lege mein Gewicht darauf, während ich abspringe und über ihn „drüber fliege“. Den Stab halte ich immer noch in der linken Hand, sodass ich mich nach der Landung schnell umdrehe und diesen in Richtung seiner Beine schwinge. Es ist schwierig Raph Attacken zu entgehen, doch heute scheint mein Glückstag zu sein. Denn schon habe ich meinen Bruder gekonnt aus der Balance gebracht, sodass er fällt. Geschwind renne ich auf ihn zu und halten ihm meinen Bo an den Hals, sodass er sich kaum rühren kann. Dabei habe ich die Klinge ausgefahren, wodurch er keine Chance hat sich zu bewegen. Genervt und zornig darauf, dass er diesmal verloren hat, knurrt Raph mich an und beschwert sich sogleich. Er meint, dass ich diesmal Glück gehabt hätte, doch ich grinse nur zufrieden und bin stolz darauf dem Großmaul mal eine Lehre erteilt zu haben. Tja, nicht nur Muskeln sind wichtig, wobei auch das Gehirn korrekt betrachtet auch nur ein Muskel ist, aber ich rede hier von Verstand und elektrischen Impulsen, die die Ideen in die Tat umsetzen. Endlich einmal beginnt der Tag einmal so, sodass ich mich mal wie ein König fühlen kann. So helfe ich Raph auf. Rückblickend betrachtet fällt mir aber etwas auf. Normalerweise, wenn ich gegen Raph antrete, wirble ich meinen Bo ständig vor meinen Körper, damit ich so direkte Attacken umlenken und auch parieren kann. Heute habe ich meinen Kampfstab anders eingesetzt und vielleicht ist das bei meinen hitzköpfigen Bruder notwendig. Vielleicht muss ich bei ihm auch immer wieder etwas anderes ausdenken, bevor er das noch durchschauen kann. Ich bin noch etwas in Gedanken versunken, sodass ich Meisters Splinters Lob nur sehr gedämpft mitbekomme, als ich eine vertraute Stimme rufen höre: „Hey Jungs!“ Sofort drehe ich mich in die Richtung, aus der April gerade kommt. Für einige Sekunden scheint sie in einem langsamen Tempo auf mich zu zuschreiten. Dabei ist sie umgeben von rosa Herzen und einer harfenähnlichen Melodie, als mich eine andere Stimme aus meinem „Tagtraum“ herausreißt: „Na, was geht ab Leute?“ Als wenn bei einem DJ Saft über die Platten geschüttet worden wäre, verstummen die traumhaften Klänge auf quietschender Weise und ich wurde auf dem Boden der Tatsachen gebracht. Casey ist trotz seiner schrägen und nervigen Art ein guter Kumpel. Was aber April angeht, könnte ich den Typen zum Mond schießen und jetzt ist gerade wieder so ein Moment gekommen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich meine Freude jetzt wieder in Grenzen hält. Ich muss mir jetzt etwas überlegen, damit ich das Mädchen meiner Träume einen Moment für mich allein haben kann. Denn so wie er heute wieder drauf ist, wird er meine Prinzessin vermutlich wieder anbaggern, oder sonst irgendwie zu nahe treten. Wenn ich nur an das letzte Mal denke, könnte ich ihn am Kragen packen und durch den nächsten Schacht aus der Kanalisation hinauskatapultieren. Du wirst schon sehen Freundchen! Bald wird sich hier einiges ändern. Noch habe ich April meine Liebe nicht gestanden, aber das wird noch kommen. Um aber nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, oder unnötig einen Streit zu provozieren, lenke ich von meinen wahren Absichten ab: „Kommst du heute wieder zum Trainieren, April?“ „Ähm ja. Meister Splinter wollte mir ja noch den einen Griff noch einmal zeigen, den ich noch nicht so ganz beherrsche. Nicht war Sensei?“ antwortet April auf meine Frage und ich könnte schwören kurz ein nervöses Zucken in ihrer Mimik gesehen zu haben. Habe ich mir das jetzt gerade eingebildet? Ach was, selbst wenn, wird das vermutlich auf diese Technik zurückzuführen sein. Also gibt es keinen Grund zur Panik. Dann werde ich nach ihrem Training versuchen sie anzusprechen. Vielleicht ergibt sich dann endlich meine große Chance und wenn ich zusätzlich Glück habe, dann beschäftigt sich Raph eine Zeit lang mit Casey. Die beiden sind immerhin die besten Kumpels, was somit die Wahrscheinlichkeit steigert und wenn meine Glückssträhne weiterhin anhält, werde ich heute endlich mein langersehntes Ziel erreichen. Somit folgt April unserem Sensei, während ich mich in mein Labor verdünnisiere. Am liebsten wäre ich ja noch länger geblieben und hätte meinem Schwarm beim Trainieren zugeschaut, aber das wäre zu auffällig gewesen und nachher ist immer noch die Chance mit ihr allein zu sprechen. Ich muss nur rechtzeitig mein Labor verlassen, oder sie irgendwie zu mir locken. Denk nach Donnie! Lass dir schnell etwas einfallen! Auffordernd reibe ich wieder meine Finger gegen meine Schläfen um besser nachdenken zu können. Normalerweise hilft das, aber in letzter Zeit scheint es nicht so richtig klappen zu wollen. Na komm schon Hirn, lass mich jetzt nicht im Stich! Ich bin noch mit Grübeln beschäftigt, als ich glaube Mikey akustisch wahrzunehmen. Noch stehe ich bei der Tür, weswegen ich manches ziemlich gut hören kann. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“ meint mein Bruder mit der orangen Maske und ich frage mich, was er damit meint. Wenn Mikey sich über etwas Sorgen macht, dann hat es normalerweise einen Grund, wobei es auch Fälle gab, bei dem ich nur den Kopf schütteln konnte. Dennoch interessiert es mich, worüber die jetzt gerade reden. Mit wem diskutiert er überhaupt? Ich dachte eigentlich, dass jetzt jeder seinen üblichen Tätigkeiten nachgeht. Das Training ist schließlich zu ende. Gespannt öffne ich vorsichtig einen Spalt um die anderen besser hören zu können. Durch den Schlitz sehe ich auch, dass Mikey sich mit Leo und Raph unterhält. Was geht hier eigentlich ab? Die anderen beiden kann ich nicht so gut verstehen. So sehr ich es auch versuche, sie reden einfach zu leise. Was geht hier eigentlich vor? Mikey wiederholt seinen Satz und irgendwie scheint es ihn etwas zu bekümmern. Es ist nur die Frage was. Um endlich Klarheit zu haben, öffne ich schließlich die Tür ganz und frage direkt nach: „Was ist denn keine gute Idee?“ Meine Brüder zucken zusammen, als wenn sie etwas ausgefressen hätten. Hin und her gehen ihre Blicke und das lässt mich selbst nervös werden. Was haben die nur? „Es ist keine gute Idee, dass du weißt, dass … dass Mikey wieder in deinem Labor war und wieder einmal Chaos angerichtet hat.“ antwortet Raph auf meine Frage und ich sehe ihn nur skeptisch an. „Tatsächlich? Mir wäre nichts aufgefallen.“ meine ich nur darauf. Ich werde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt, doch schon meldet sich Leo zu Wort: „Du hast wirklich nichts gemerkt? Verdammt, dann wäre es besser, wir hätten die Klappe gehalten.“ Also jetzt verstehe ich gar nichts mehr und wann soll das bitte gewesen sein? Als ich geschlafen habe, oder was Ich schaue zu Mikey, der sich hinter den anderen beiden ein wenig zusammenkrümmt um aus der „Schusslinie“ zu kommen. Ob doch an der Sache was dran ist? Zu Mikey würde das passen. Denn wenn er etwas angestellt hat, versucht er es immer zu vertuschen. Irgendwie ist mir das alles suspekt und ich bekomme Kopfschmerzen darauf, weswegen ich einfach sage, dass ich es so genau nicht wissen will. Stattdessen bewege ich meinen Panzer in Richtung Couch und nehme gleich die Fernbedienung in die Hand. Etwas Ablenkung schadet nicht. Außerdem bekomme ich so besser mit, wenn April mit ihrem Training fertig ist. Für das Retromutagen habe ich sowieso gerade keinen Kopf. Ich muss aber noch eine Weile warten, denn so schnell kommt sie mit Meister Splinter nicht aus dem Dojo. Casey hat sich währenddessen mit dem Flipperautomaten beschäftigt und Raph sowie Mikey gesellen sich nun zu ihm. Nur Leo ist wieder einmal ein Übereifriger und trainiert mit seinem Katanas. Und da heißt es, dass ich es immer mit der Wissenschaft übertreibe, aber was soll´s. Ca. nach einer Stunde kommen April und der Sensei wieder zu uns. Was mich schon ein wenig wundert. Normalerweise sind ihre Trainingseinheiten länger, aber vielleicht machen sie gerade eine Pause. Immerhin haben Raph und Mikey zwischendurch einige Schachteln mit Pizza organisiert, nachdem der Nervige nur so darum gebettelt hat. So kann es gut sein, dass der Geruch dieser Köstlichkeiten auch die Nasen des Senseis und meiner Traumfrau erreicht haben. Egal wie, was und warum, wir sitzen nun gemeinsam auf der Couch und genießen die wohlriechenden Genüsse. Wobei mein Bruder mit orangen Maske die einzelnen Scheiben eher wie ein Müllschlucker verschlingt, aber solange er keine „extra Belege“ draufknallt, ist alles noch halb so schlimm. Eine Weile sitzen wir so, bis Casey diese „Stille“, wenn man dieses Schmatzen hier so nennen kann, unterbricht: „Ähm Leute, da gibt es etwas, was wir euch erzählen wollen.“ „Was?“ frage ich und schaue ihn an. Was meint er eigentlich mit „wir“? Genau in dem Moment, als ich das denke, rückt er näher zu April, die zwischen uns beiden sitzt, legt seinen Arm um sie und zieht sie zu sich. Sie schaut ihn mit einem Blick an, als wolle sie wissen, ob das jetzt der richtige Augenblick wäre. Was geht hier eigentlich vor sich? Wieso sind die jetzt so komisch? „Wisst ihr, Feuerlöckchen und ich wollten nur bekanntgeben, dass wir nun … nun ja …“ fängt der Typ zum Brabbeln an und kommt doch nicht zum Punkt. Redet der jetzt wieder über die Schule und dass er wieder einmal ein Projekt mit ihr macht. Wie es schon einmal der Fall, damit der Knallkopf nicht wieder durchfliegt. Würde zu ihm passen und er liebt es auch noch, mir sowas unter die Nase zu reiben. Nun übernimmt aber April das Wort: „Casey und ich sind zusammen. Wir sind ein Paar.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)