Digimon - Die Legende von Ancientwisemon von Sajoco ================================================================================ Kapitel 1: 1. Das Spiel ----------------------- Isamu packte gerade seinen letzten Karton aus, als er im Fernsehen auf das neuste Computerspiel aufmerksam wurde. »Digimon! Bekämpfe mit deinem Monster die finsteren Virustypen und komme in immer höhere Level. Ab sofort im Handel für Computerspiele.« Die Augen des blonden Jungen wurden immer größer. Ein Computerspiel mit einem kleinen Wesen, was wachsen, sich verändern und kämpfen konnte. So ein Spiel musste doch Spaß machen! „DAD!“, rief der 12-jährige und rutschte den Flur auf seinen Socken entlang. „Isamu, immer langsam, du fällst sonst noch hin. Was hast du denn?“, fragte sein Vater ihn verwundert. „Dad, da gibt es so ein tolles neues Spiel, kann ich es haben? Bitte, bitte!“ Isamu machte seine blauen Augen groß und blickte seinen Vater flehend an, doch der ältere Mann schwieg. Es vergingen einige Minuten der Stille, bis Isamu den Anfang machen wollte. Er öffnete seinen Mund und begann zu einer Frage anzusetzen, als sein Vater ihn mit ernstem Blick ansah. Noch bevor Isamu seine Worte aussprechen konnte, erklang ein tiefes „Nein!“ von seinem Vater. „Aber...“ „Kein aber Isamu. Du bist neu an der Schule, finde erst einmal Freunde. Wenn du dich gleich in das Spiel stürzt, wirst du wieder die Zeit aus den Augen verlieren. Dann verkriechst du dich in deinem Zimmer, wirst depressiv, hast keinen Anschluss zu deiner Altersgruppe und unternimmst nichts mehr. Das Thema hatten wir vor fünf Jahren schon durch!“, sprach sein Vater ernst. Vor fünf Jahren, dachte sich Isamu. Genau vor fünf Jahren hatte Isamu seine Mutter bei einem Autounfall verloren. Sie hatte Isamu von der Schule abgeholt und die beiden gingen ein Eis essen. Die Sonne brannte auf der Haut und die Luft war stickig. Sah man auf die Straße, konnte man den Teer flimmern sehen. Isamu's Eis schmolz schneller als er es aufschlecken konnte und so tropfte es ihm auf das Shirt und die Schuhe. Er blieb stehen um es mit einem Taschentuch abzuwischen und verwischte es nur noch mehr. Seine Mutter bemerkte es nicht und ging weiter die Straße entlang. „Mam, warte!“, rief Isamu. Die Stimme des Siebenjährigen ließ die Mutter anhalten, sie drehte sich zu ihm und blieb stehen. Es hatte keiner kommen sehen, dass genau in diesem nächsten Moment ein Auto einem anderen die Vorfahrt klaute und in Schleudern geriet. Es ging alles viel zu schnell. Isamu musste mitansehen, wie seine Mutter von dem Auto erfasst und gegen die Hauswand gepresst wurde. „MAAAAAAAAM!“ Isamu begann nach dem Verlust seiner Mutter, sich zurückzuziehen. Er war von Albträumen geplagt und spielte an seinem Computer die Nächte durch. Seine Freunde vernachlässigte er und sein Vater kam nicht mehr an ihn ran. Keine Therapie half, denn Isamu verschloss sich vor allen und jedem. Sein Vater zog mit ihm aufs Land, um seinen Sohn von dem Computer fern zu halten. Diese drastische Maßnahme klappte und so fasste Isamu mehr und mehr wieder Vertrauen zu seinem Vater und zu der Umwelt. Er fand gefallen an den Arbeiten auf dem Feld und dem Hof des Großvaters. Doch die Arbeit des Vaters zwang die beiden Männer wieder in die Stadt zu ziehen. Ihre neue Heimat Nagoya, Japan. „Ich verspreche es, ich...“, flehte Isamu. „Nein mein Sohn, dass ist mein letztes Wort.“ Der blonde Junge rannte wütend in sein Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Traurig setzte er sich auf sein Bett und öffnete das Fenster. Schluchzend hängte er sich mit verschränkten Armen aus dem Fenster und starrte in die Ferne. Die Stille tat ihm jetzt gut, er musste sich abreagieren. Zumindest wollte er das denken, aber die Nachbarskinder kicherten einfach zu laut. Sie mussten das Fenster neben ihm ebenso offen stehen haben. Also belauschte er sie. „Kotaru schau, dass ist doch niedlich? Willst du das haben?“ „Nein, ich möchte das dort. Ich mag die Streifen!“ „Aber, dass hier ist auch richtig niedlich.“ „Ist mir egal Sajoco, ich möchte das dort!“ „Okay Kotaru, dann nimmst du Elecmon. Auf geht’s, los jetzt darfst du eine Stunde spielen, dann bin ich dran!“ „Ja okay!“ „Sajoco, kannst du bitte Milch und Eier kaufen, ich möchte einen Kuchen backen.“ Eine weitere Stimme mischte sich in das Gespräch. „Och menno, wir wollten gerade das neue Digimonspiel spielen.“ „Könnt ihr doch, wenn ich den Kuchen backe. Oder möchtest du dich um die Wäsche kümmern?“ Lautes Lachen erklang, es war herzlich und klang lustig, so dass Isamu ein Lächeln über die Lippen huschte. „Ich geh gleich los, erzähl mir was passiert ist Kota!“ Eine Tür knallte zu. Isamu bekam plötzlich eine Idee. Wenn das Spiel nicht zu ihm kam, dann sollte er sich zum Spiel begeben. Er beschloss dem Mädchen nachzugehen. Isamu sprang aus dem Bett und rannte den Flur entlang. „Bin mir die Gegend anschauen!“, rief Isamu und schlüpfte in seine Schuhe. Die Tür flog hinter ihm ins Schloss und er schwang sich zum Geländer. Das Mädchen entdeckte er recht schnell, sie lief bereits im Hof Richtung Ausgang und schleuderte ihre Einkaufstasche umher. „Da ist sie ja!“ Isamu folgte ihr und versuchte sie nicht aus den Augen zu verlieren. Es war zu Beginn relativ einfach, denn der Schotterweg war nicht viel belaufen von Menschen. Doch als sie auf die Straße kamen, wurde es mehr und mehr schwieriger. Zwar konnte er die schwarze Mütze und das auffällige Outfit gut aus allen Menschen erkennen, aber die Menschen verdichteten sich immer mehr. Im Kaufhaus hatte er sie dann völlig verloren. Traurig und mit gesenktem Kopf ging er Richtung Ausgang, als er bei einer Traube an Menschen hängen blieb. Alle die dort vor dem großen Monitor versammelten Kinder starrten gebannt auf den Werbespot von Digimon. »Digimon! Bekämpfe mit deinem Monster die finsteren Virustypen und komme in immer höhere Level. Ab sofort im Handel für Computerspiele.« „Ich muss es haben!“ „Ich auch!“ „Gib mir eines!“ „Ich will auch eines!“ Isamu ging einen Schritt zurück, denn die Kinder rissen sich um das neue Spiel. Schlimmer als bei einer Raubtierfütterung, dachte sich Isamu. Er wich den Kindern noch einen Schritt und stieß mit einem Mädchen zusammen, was daraufhin lauthals aufschrieh. „AUA! Pass doch auf!“, zischte sie den unverschämten Jungen an. „Tut, tut mir leid, ich wollte nicht...“, versuchte sich Isamu herauszureden. „Hey Saya, na flirtest du wieder.“ Erklang eine belustigte Stimme, die Isamu bekannt vorkam. Er drehte sich zu dem Mädchen um und sah sie erleichternd an. „Nein! Er hat mich geschubst, als ich den Werbespot angeschaut habe.“, betonte das blauhaarige Mädchen. „Es war ein Versehen!“, entschuldigte sich Isamu erneut. Sajoco, so schien das braunhaarige Mädchen zu heißen, kicherte belustigt. Sie blickte kurz auf den Bildschirm und ein breites Grinsen erschien über ihr Gesicht. „Kotaru und ich haben das Spiel heute morgen von Papa bekommen, er hat es gestern aus Tokio mitgebracht, dort haben sie es bereits vorverkauft. Hast du Lust mitzukommen und es auszuprobieren?“, meinte Sajoco zu ihrer besten Freundin. „Klar gerne!“, kommentierte Isamu, die Aufforderung die für Saya gemeint war, strahlte Sajoco förmlich an und übertönte das „Gerne doch.“ von der Blauhaarigen. Beide Mädchen sahen verwirrt zu dem Blondschopf rüber. „Äh, na dann kommt ihr beide zu uns. Hey das wird lustig.“, meinte Sajoco und kicherte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)