Zuckersüße Küsse von May_Be ================================================================================ Kapitel 1: Schokoladentörtchen ------------------------------ There is love in my eyes but why are you the only one who can't see? „Yoshiro-kun!“ Der Junge, nach dem gerufen wurde, drehte sich zu der vertrauten Mädchenstimme um. Es war Minako Miyazawa, seine Freundin aus den Kindergartenzeiten. Er lächelte sie an, als sie ihm entgegen kam. In ihren Händen hielt sie eine Dose, die sie ihm reichte. „Hier, für dich!“, sagte sie überschwänglich und strahlte über das ganze Gesicht. „Was ist das?“, meinte Yoshiro, obwohl er den Inhalt bereits erahnte, und nahm die Dose entgegen. Seine Freunde, mit denen er sich gerade unterhalten hatte, versammelten sich hinter ihm und schauten neugierig über seine Schulter. „Schokoladentörtchen“, erklärte Minako aufgeregt. Die Jungs hinter ihm staunten nicht schlecht und als Yoshiro auch noch die Dose öffnete und den herrlichen Duft nach Schokolade verströmte, gaben seine Freunde einen gequälten, neidischen Laut von sich. „Man, du hast ein Glück! Warum bekomme ich nie so etwas!“, beklagte sich Arata und wollte gerade nach einem Stückchen greifen. „Hey, Finger weg!“, meinte Genta und schlug Aratas Hand weg, „die gehören Yoshiro.“ Yoshiro musste lachen. „Keine Angst, ich teil mit euch.“ Minako verschränkte ihre Hände hinter dem Rücken und lächelte zufrieden. „Die solltest du gleich probieren. Sind noch warm.“ Yoshiro sah sie erstaunt an. „Hast du die etwa noch vor der Schule gemacht?“ Minako nickte. „Ja. Lass es dir schmecken!“ Sie zwinkerte ihm und seinen Freunden zu und tänzelte davon. Sie gingen seit dem letzten Schuljahr nicht mehr in dieselbe Klasse. Schade eigentlich, denn es hatte immer viel Spaß mit ihr gemacht. Sie saßen meistens nebeneinander und alberten wie kleine Kinder miteinander herum. Aber seit dem letzten Schuljahr hatte sich das geändert. Nichtsdestotrotz hatte ihre Freundschaft darunter nicht gelitten, denn sie waren immer noch sehr gute Freunde und unternahmen öfters mal was. Eine kräftige Hand landete auf Yoshiros Rücken und riss ihn somit aus seinen nostalgischen Gedanken. „Wow, man, du bist echt ein Glückspilz!“ Es war Arata, der nie einen Kommentar auslassen konnte. „Sie backt fast jeden Tag für dich. Ein Wunder, dass du noch so schlank bist!“ Yoshiro reichte Arata die Dose. „Liegt wohl daran, dass du immer das meiste von dem Gebäck weg futterst“, neckte er, obwohl Arata trotz des vielen Naschens, genauso schlank war wie er. Er ging seinen Freunden voran in die Klasse, die sich in entgegen gesetzter Richtung befand als die von Minako, und setzte sich auf seinen Platz. „Es ist echt komisch...“, fing Arata an, als er sich zu seinem Freund gesetzt hatte. Obwohl sie in der Klasse nicht essen durften, mampfte Arata die Küchlein munter drauf los. „Was meinst du?“, fragte Yoshiro nach, während er seine Schulsachen auf dem Tisch verteilte. „Na was wohl“, erwiderte Arata mit vollem Mund, schluckte runter und fuhr fort, „es ist ganz offensichtlich, dass Miyazawa auf dich steht!“ Yoshiro hielt in seiner Bewegung inne. Er sah seinen Freund mit einem ungläubigen Blick an, als würde dieser nicht ganz richtig ticken. „Was redest du da für 'nen Unsinn. Minako und ich sind nur Freunde.“ Arata leckte sich die Finger ab und versteckte die Dose schnell im Ranzen, bevor der Lehrer, der gerade die Klasse betrat, es sehen konnte. „Wer's glaubt“, erwiderte Arata flüsternd und hob skeptisch eine Augenbraue. „Ich kenne kein Mädchen, das für einen Jungen ohne Grund oder aus reiner Freundschaft so viel leckeres Zeug backen würde. Wenn du eine kennst, nenne sie mir“, sagte er herausfordernd. Natürlich kannte Yoshiro ein solches Mädchen nicht. „Minako ist anders“, versuchte er seinen Freund zu überzeugen, „sie backt halt gern. Wir sind beste Freunde, kennen uns seit dem Kindergarten, wir waren ständig in derselben Klasse, natürlich backt sie für mich gern. Und wenn dir diese Gründe nicht reichen, dann bist du einfach nur neidisch.“ Arata blähte etwas die Wangen auf, als wäre er empört über diese Unterstellung, schwieg aber. Yoshiro konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Minako mehr für ihn empfinden konnte als reine Freundschaft. Sonst hätte sie es ihm doch direkt gesagt. Oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)