The Real Love von Lullaby007 (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 5: Neues Leben, alte Freunde - zensiert ----------------------------------------------- Neues Leben, alte Freunde Kapitel 3: Neues Leben, alte Freunde Bettdecken raschelten, Kissen lagen verstreut auf dem Boden zwischen zwei Paar Hosen und einem Tanktop. Nur ein T-Shirt hatte es auf die Lehne ihres Schreibtischstuhls geschafft und das einzige Licht, das die hellgrünen Wände erleuchtete, war der fahle Mondschein, der durch die riesige Fensterfront drang. Versucht leise durchbrachen sanfte Laute der Verzückung die Stille im Zimmer der Haruno. Die Hände des jungen Mannes, die neugierig ihren Körper erkundeten und dabei keinen Zentimeter auslassen wollten, kämpften sich allmählich zu ihrer Unterwäsche vor. Seine Finger auf ihrer Haut, egal ob an ihren Flanken, ihrem Hals oder ihren Beinen, prickelten wie Kohlensäure. Es war ein stumpfer Vergleich, doch genauso fühlte es sich an. Sie wusste nicht, wie er in ihre Wohnung gekommen war, geschweige denn in ihr Bett, doch sie hatte seiner hitzigen Leidenschaft genau 12 Sekunden widerstehen können. Sasuke Uchiha. Er hatte sich ihr quasi aufgedrängt, sie ohne ein Wort an die Wand ihres Kopfteils gepresst und mit einem intensiven Kuss dort fixiert. Sie wollte noch protestieren, doch in dem Moment, als seine Lippen ihre berührten und er mit einigen geschickten Bewegungen Wellen der Lust durch ihren Körper sandte, war ihr Widerstand bis auf die Grundmauern in sich zusammen gefallen. Stattdessen verbrachte sie jetzt ihre Zeit damit, seine Lippen mit ihren zu bearbeiten. Sakura sog andächtig seinen Duft nach Sandelholz ein, während sie sanft mit ihrer Zungenspitze die Kontur seiner Unterlippe nachfuhr. Ihre Fingerspitzen wanderten seinen Nacken hinauf und verschwanden im Ansatz seines dichten, schwarzen Haarschopfes, um ihn ihrerseits näher an sich zu ziehen. „Vorhin warst du noch widerspenstiger…“, murmelte er grinsend an ihren Mund. Selbst seine Stimme wummerte in ihrem Innern nach, dagegen war das Summen von vorhin gar nichts gewesen. Ihre Sinne waren bis aufs Äußerste geschärft. Der Schwarzhaarige wanderte mit seiner Zungenspitze ihren Unterkiefer entlang und widmete sich nun ihrem Hals, welchen sie ihm bereitwillig entgegenstreckte. „…woher kommt jetzt dieser Sinneswandel?“, brummte er weiter. Wollte er sie reizen? Seine Frage ignorierend, erkundete sie mit ihren Händen seine kräftigen Schultern, die denen von Kisame in nichts nachstanden, obwohl dieser noch gut einen Kopf größer sein musste als der Mann auf ihr. Sakura kraulte sie sich immer wieder Wege seinen Nacken rauf und runter und stellte zufrieden fest, wie eine Gänsehaut der Spur ihrer Fingernägel folgte. Sinnlicher als zuvor beschäftigte er sich mit ihrem Hals. Er knabberte sich einen Weg zu ihrem Ohr hinauf und sog verführerisch an der empfindlichen Stelle dahinter, während sich seine Hände an ihrem BH-Verschluss zu schaffen machten. Sakura zog ihn wieder zu sich und nahm sogleich ein weiteres Mal seine Lippen in Beschlag, um ihn so zu küssen, dass er sich ihren Mund an einer ganz anderen Körperstelle ersehnte. Nach einem leisen Knipsen spürte sie, wie die Spannung des Bündchens um ihre Brust nachließ und sah, wie sich das leichte Stück Stoff zu den anderen auf den Boden gesellte. Es hatte es leider nicht bis zum Stuhl geschafft. Sasukes Hände ließen keine Sekunde verstreichen und umgriffen sofort ihre Brüste. Unterdessen wanderte er mit hungrigen Küssen über ihren Hals, hinunter zu ihrem Dekolleté, bis er an seinem Ziel angekommen war und sehnsüchtig ihre Brustwarzen verwöhnte. Während Sakura sich genüsslich unter ihm rekelte, ohne die Hände von seinem muskulösen Rücken lassen zu können und die Lust heftig in ihr aufwallte, wurden seine Handlungen immer verlangender. Seine Hände wanderten mit einem wohltuenden Druck ihre Flanken hinunter und schoben sich unter ihren Slip, um ihn mit einem einzigen Ruck herunterzuziehen. Achtlos landete er an der Ecke ihres Fußendes gefolgt von seiner Boxershorts. Erneut packte er ihre Taille, drehte sie mit Leichtigkeit auf den Bauch und drängte sich zwischen ihre Beine. Damit war das Vorspiel wohl vorbei. Seine nachdrücklichen Gesten entlockten Sakura ein Keuchen. Unter dieser oberflächlichen Zärtlichkeit versteckte er eine rohe, wilde Dominanz und das turnte sie unheimlich an. Stille Wasser waren bekanntlich tief und er riss sich definitiv am Riemen. Wie lange es wohl dauerte, bis sie ihn soweit hatte, dass er seine Zügel fallen ließ? Bei diesen Gedanken breitete sich eine süße Hitze in ihrem Unterleib aus. Mit Leichtigkeit schob er eine Hand an eben diese Stelle und hob ihr Becken an. Das würde noch eine lange Nacht werden... – Piep piep piep – Brummend über dieses nervtötende Geräusch und die Sonne, die anscheinend direkt vor ihrem Gesicht aufgegangen war, holte Sakura mit ihrem Arm aus und versuchte den Wecker von ihrem Nachtschrank zu schleudern, doch sie schlug ins Leere. Allgemein verwundert über ihre Schlafposition rieb sie sich die Augen. So hatte sie sich gestern definitiv nicht in ihr Bett gelegt. Sie spürte, dass ihre Beine erhöht auf etwas weichem Lagen, ihr Rücken allerdings nicht. Ihr Kreuz tat ihr durch den harten Untergrund sogar ziemlich weh. Nach einem letzten Zusammenkneifen öffnete sie ihre Augen und fand sich auf dem Boden liegend wieder. „Was zum Teufel…?“ Müde und verstimmt sah sie sich in dem Chaos ihres Zimmers um, hievte sich hoch und schaltete ihren Wecker ab. Ihre Kissen lagen kreuz und quer auf dem Boden verteilt, eines lag sogar auf ihrem Bürostuhl. Eine Decke hatte sie mit sich zu Boden gerissen, während die andere mit einem großen Zipfel von der Kante ihres Bettes herunter hing. Verstimmt rieb sich die Rosahaarige ihre Schulter. Was hatte sie nachtsüber bloß angestellt? Sie begann das Chaos in ihrem Zimmer zu beseitigen und versuchte sich angestrengt an die letzte Nacht zu erinnern, als es ihr warm und nass die Innenseiten ihrer Oberschenkel hinunter lief. Stockend hielt sie inne und begutachtete ihren Slip, als ihr ein glühendes Paar schwarzer Seelenspiegel in Erinnerung kam und es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Ihre merkwürdige Position am Morgen, die Kissen, die verteilt in ihrem gesamten Zimmer lagen, ihr feuchter Slip. Missgelaunt kniff sie die Lippen zusammen. Sakura konnte es nicht fassen. Sie hatte einen Sextraum mit dem kleinen Bruder ihres Exfreundes gehabt. Sie pfefferte ihre Schranktür zu, verschwand mit einem frischen Satz Klamotten aus ihrem Zimmer und steuerte das Bad an. Diese Nacht würde sie mit ins Grab nehmen! Was sie nicht wusste; in der Wohnung gegenüber in Zimmer 11 lag der Grund ihrer wüsten Nacht seit einer geschlagenen Stunde ebenso verstimmt in seinem Bett und ärgerte sich mit dem gleichen Problem herum. Was für ein bizarrer Sonntagmorgen. Gut gelaunt tänzelte Ino durch die Küche und summte ein Lied aus dem Radio mit. Ihre Mitbewohnerinnen würden ausflippen, wenn sie das Frühstück zu Gesicht bekämen. Sie schob ein Blech in den Ofen, bestrich die Pfanne auf dem Tresen mit Öl und goss eine Kelle flüssigen Teig darauf, als sie zweimal kurz hintereinander das Knallen einer Tür vernahm. Die Blonde zog verwirrt ihre Stirn kraus. Da war wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden. Das würde sich bald ändern. Mit einem Lächeln machte sie sich wieder ans Werk. Nach einer ausgiebigen Dusche und einigen gescheiterten Versuchen diese Nacht aus ihrem Kopf zu verbannen, schlurfte die Haruno aus dem Bad und wurde geradezu von einer Duftwolke erschlagen. Doch es roch gut. Ihre Nase führte sie in die nahegelegene Küche. Dort erwarteten sie Ino und Hinata an einem reich gedeckten Tisch mit Leckereien, die sie bisher noch nie alle an einem Morgen verspeist hatte. „Guten Morgen Sonnenschein! Ich dachte, ich mache es uns hier mal etwas gemütlich und bringe euch die europäische Küche etwas näher. Riecht es nicht himmlisch? Willkommen in Paris.“ Ino goss ihr einen großen Schluck frisch gepressten Orangensaft ein und stellte die Kaffeemaschine an. „Schwarz oder mild?“ „So schwarz, wie es nur geht.“ Zerknirscht zog sie ihren Stuhl zurück und setzte sich hin. Hinata lächelte ihr aufmunternd zu. Ihr war die Nacht wohl auch nach der Dusche noch anzusehen. Während Ino ihr ihren Muntermacher zubereitete, begutachtete Sakura die Lebensmittel auf dem Tisch. Einige sahen genießbarer aus als andere, aber der Gesamtanblick war ein Augenschmaus. „Hier, der bringt dich wieder auf Touren.“ „Ino? Sag, ist es das was ich denke?“ Sakura puhlte in einem Stück streng riechendem Käse herum, der mit anderen Sorten seinesgleichen fein drapiert auf einem Holzbrett lag und von blauen Fäden durchzogen war. „ Das ist feinster Roquefort Surchoix. Ein Mitbringsel aus Frankreich. Probier ihn mal, es gibt keinen besseren Blauschimmel!“ Sie hätte wahrscheinlich Stunden weiterschwärmen können, wenn die Rosahaarige sie nicht unterbrochen hätte. „Tut mir leid. Ich esse grundsätzlich keine verdorbenen Lebensmittel. Stinkt der Kühlschrank jetzt etwa genauso?“, schob sie noch murmelnd hinterher. Hinata biss daraufhin schmunzelnd von ihrem Croissant ab und Ino nippte als Antwort darauf stillschweigend an ihrem Milchkaffee. „Ich denke, da wir hier sowieso 3 Jahre festsitzen – so aufregend, wie die Zeit hier auch werden mag, ich bin dennoch ein freiheitsliebender Mensch – sollten wir uns wochenweise durch die Welt kochen. Wer weiß, was für einen Fraß sie uns in der Kantine servieren und die japanische Küche kann auf Dauer sehr eintönig werden.“ „Solange du uns hier keine Froschschenkel und Schnecken auftischst, tob dich ruhig aus.“, erwiderte Sakura ungerührt. Sie machte einen großen Bogen um die Käseplatte und begann ihre riesen Crêpes mit Pfirsichen, Himbeeren und Blaubeeren zu bestücken und sie zusammen zu falten. Sie hatte einen Bärenhunger! Ino zeigte sich durch ihre offensichtlich schlechte Laune wenig beeindruckt. „Auf mich kannst du zählen, ich liebe kochen.“, mischte sich nun auch die Dunkelhaarige ein und reichte Sakura die pürierten Erdbeeren. „Ich mache fantastische Shawarma!“ „Das ist großartig, dann lass uns heute Abend einen Plan zusammen stellen, wann wir was ausprobieren. Oh Gott, ich wusste, wir würden uns bestens verstehen!“ Ino war gleich Feuer und Flamme. Sakura konnte es nicht fassen. Sie saß an einem Sonntagmorgen im Wohntrakt des Internates einer illegalen Geheimorganisation, in Erwartung darauf zu einer tödlichen Waffe ausgebildet zu werden, gegenüber des Mannes, der ihr eine feuchtfröhliche Nacht beschert hatte, zu ihrem Missfallen allerdings der kotzbrockige Bruder ihres Exfreundes war und unterhielt sich zu allem Überfluss über das belangloseste Thema seit Menschen gedenken – Essen. Was hatten sich ihre Großeltern nur dabei gedacht? Seufzend verscheuchte sie ihre Hirngespinste. Für gewöhnlich war sie nicht so negativ eingestellt. Wenn doch nur Temari hier wäre, die könnte sie sicher auf andere Gedanken bringen. Gemütlich beendeten die drei ihr Frühstück und stellten die Spülmaschine an. Sie lagen bestens in der Zeit. Während Hinata sich im Badezimmer fertig machte, warfen Ino und Sakura einen Blick in die Mappe, die Kakashi am Nachmittag zuvor erwähnt hatte. Laut Plan sollten sie sich 9:00 Uhr in Trainingssachen im Empfangssaal einfinden und auf die Lehrkräfte warten. Zum Glück gehörten Trainingsoutfits zu ihrer wichtigsten Garderobe. Sie sah sich eher schlecht bestückt, wenn es um formelle Anlässe ging. Und da Ino weniger Kurven hatte und ihr somit nicht aushelfen konnte, würde sie wohl nicht ums Shoppen herumkommen. Nicht, dass ihr dieser Umstand etwas ausmachte, doch sie hatte bei Kleidern kaum Glück. Die meisten waren typischerweise für Frauen wie Ino geschnitten; kleiner Brust- und Poumfang, schlanke endlose Beine. Ihr dagegen passte, dank ihrer Sanduhrenfigur mit einer üppigen C, einer beneidenswerten Taille und einem Knackarsch der Extraklasse, wie Temari ihn immer liebevoll nannte, kein Kleid, dass für die gehobene Gesellschaft angemessen wäre. Sie speicherten sich die Nummern ihrer Vertrauensdozenten Asuma und Kurenai ein, schlüpften in ihre Sportklamotten und schlenderten zusammen mit Hinata, die ebenfalls fertig war, gemächlich Richtung Tür. Während die kleine Dunkelhaarige abschloss, warf Sakura aus den Augenwinkeln einen Blick auf die Nachbarwohnung, aus der wüste Beschimpfungen drangen. Ihr Cousin war unüberhörbar aufgewacht und schien sich mit jemandem zu streiten, der ihn allerdings ignorierte. Verwundert über den Krach hob Ino eine Augenbraue. „Dein Cousin hat sich kein Stück verändert. Mit 19 Jahren benimmt er sich immer noch wie ein pubertierender Teenager.“ „Das liegt nur an der Person, mit der er zusammen wohnt. Mit niemandem streitet er sich so, wie mit Sasuke Uchiha. Nicht mal mit mir, wenn es um Schokopudding geht.“ „Oh, ein Uchiha ist auch in unserem Jahrgang? Da werden es die anderen Kerle aber schwer haben, ihr Jagdrevier abzustechen. Tja Süße, damit hat sich dein Plan, ihm solange wie möglich aus dem Weg zu gehen wohl heute erledigt.“ Verstimmt über diese Erwähnung brummte Sakura etwas in ihren nicht vorhandenen Bart und marschierte Richtung Fahrstuhl. Ino musste ja nicht wissen, dass die beiden gestern schon Bekanntschaft miteinander gemacht hatten. „Sollen wir nicht noch auf deinen Cousin warten?“, mischte sich nun auch die Hyuuga ein. „Der kommt schon klar, er ist ja schließlich der ältere von uns beiden.“, gab Sakura mit einem Hauch Sarkasmus zurück. Im Empfangssaal angelangt, dirigierte die Haruno ihre beiden Freundinnen zu ein paar freien Plätzen in den mittleren Reihen am anderen Ende des Raumes und ließ sich gut versteckt zwischen ihnen nieder. Gestern mit Kakashi hatte es ihr nichts ausgemacht und Naruto wäre es schlichtweg egal – ein weiterer Grund dieses Mal nicht mit ihm zusammen zu sitzen –, doch sie konnte gut und gerne auf übermäßige Aufmerksamkeit verzichten. Ob es nun außerordentliches Talent, wie an ihrer alten Schule, oder der gute alte Lehrerkindbonus war, sie stand ungerne im Fokus der Aufmerksamkeit. Sie konnte die Neider nicht ab und dieser Umstand war bei Frauen wesentlich schlimmer, als bei Männern. Nach und nach füllte sich die Halle mit allen möglichen Gestalten. Naruto hatte sie auch schon ausfindig gemacht. Er stiefelte wutentbrannt hinter seinem besten Freund hinter her, der sich davon aber keineswegs beeindrucken ließ, in die hintersten Reihen und – wie sie es schon geahnt hatte – lenkte mit seinem losen Mundwerk die Aufmerksamkeit des gesamten Raumes auf sich. Während sich Ino und Hinata angeregt über sie hinweg unterhielten, wobei Ino den eigentlichen Part des Redens übernahm, inspizierte Sakura stillschweigend ihre Umgebung. Unterdessen spürte sie ständig einen durchdringenden Blick in ihrem Nacken, der ihr zu ihrem Leidwesen die Ereignisse der letzten Nacht wieder vor Augen rief, welche sie angestrengt zu verdrängen versuchte. Ein paar Gesichter kamen ihr bekannt vor. Sie meinte den Nachwuchs ein paar namenhafter Firmen ausmachen zu können und erkannte auch Leute aus der Promiszene. Neben Ino saß ein Haufen kichernder Mädchen, die ständig die letzten Reihen beobachteten. Sakura konnte sich vorstellen, wen sie anschmachteten. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Tsunade hatte soeben das Podest betreten, gefolgt von einigen anderen Personen unter denen sich auch Kakashi und Asuma befanden. Das Organ ihrer Großmutter schallte durch die Halle und brachte nun auch Naruto dazu den Mund zu halten. Sie begann mit ihrer Begrüßungsrede und erklärte der Masse das, was Naruto und sie gestern schon bei ihrer unfreiwilligen Privatführung erfahren hatten. „Solange ihr hier seid, werdet ihr unter anderem eine umfassende Kampf- und Sprachausbildung genießen. Gleichzeitig werdet ihr in kleinere Kurse aufgeteilt, damit wir eure Stärken herauskristallisieren und eure Fähigkeiten verbessern können. Für viele von euch steht die berufliche Zukunft schon fest, diejenigen unter euch, die an keine berufliche Pflicht, basierend auf Familientraditionen gebunden sind, haben ein Jahr Zeit, um einen Entschluss zu fassen. Eure ersten Ansprechpartner bei Fragen dazu sind Asuma Sarutobi und Kurenai Yuuhi.“ Die beiden traten vor, um auf sich aufmerksam zu machen. Kurenai war eine attraktive Frau mit langen braunen Locken und einer respektheischenden Ausstrahlung. Sakura fand sie auf Anhieb sympathisch. „Bevor wir unseren Rundgang starten, kommt ihr bitte der Reihe nach zu mir nach vorne und holt euch ein Formular ab. Nachdem ihr es ausgefüllt habt, gebt ihr es euren Tutoren und begebt euch gesittet ins zweite Untergeschoss.“ Nach und nach lichteten sich die Reihen und es brach ein undeutliches Gemurmel aus. Die Mädchen aus ihrer Reihe drehten sich sofort wieder in Richtung der Jungs am Ende des Raumes und Sakura hatte bald Angst auf der Sabberspur auszurutschen, wenn sie nach vorne mussten. Ungeduldig schwang sie sich über die Lehne ihres Vordermannes, der vor kurzem seinen Platz geräumt hatte, da die Damen es nicht schafften sich von dem Anblick der letzten Reihe loszureißen und setzte sich ihre Kapuze auf, um so randständig wie möglich zu wirken. Ino und Hinata folgten ihr ebenso genervt von ihren Nachbarinnen. Das versprach noch anstrengend zu werden, wenn sich hier alle so triebgesteuert benahmen. Vorne angekommen überreichte Tsunade ihnen die Blätter und zog Sakura kurz zur Seite. So viel zum Thema ‚möglichst unauffällig bleiben‘. „Die Kästchen zur Berufswahl und Qualifikationen habe ich bei dir schon ausgefüllt. Ich brauche wohl nicht hinzufügen, dass jede Diskussion wie immer zwecklos ist. Naruto kann sich ebenso wenig drücken. Immerhin seid ihr die Elite der neuen Generation. Seht es als Familientradition, so habt ihr wenigstens nicht die Qual der Wahl.“ Leicht überrumpelt nach dieser Ansprache sah Sakura auf ihren Zettel. Qualifikationen: Profitänzer Beruf: Spezialeinheit, medizinische Abteilung „Du meldest dich morgen früh im Büro von Shizune. Es liegt im Westflügel im 11. Stock. Du kannst es mit einem Iris-Scan betreten, deine Daten sind schon im System. Nimm Hinata und Ino mit, für sie trifft das gleiche zu. Anschließend triffst du dich mit einigen anderen Anwärtern bei Kakashi im 8. Stock, den ihr ebenfalls mit einem Iris-Scan betreten könnt, er erklärt euch dann alles Weitere.“, beendete Tsunade ihren Vortrag. Sakura zückte pikiert einen Kugelschreiber und begann die noch leeren Felder ihres Formulars auszufüllen. Fantastisch! Tsunade hatte also vor, ihr ein Lehrerkind-Image zu verpassen. „Du möchtest wirklich, dass ich dich in Zukunft „Oma“ nenne, kann das sein?“ Einige Meter entfernt kicherte eine Frau, die in einen Mantel verhüllt mit dem Rücken zu ihr stand und sich bis eben noch mit Kakashi unterhalten hatte, über ihre angepisste Frage. Resigniert seufzte Tsunade auf und schüttelte den Kopf. War sie als junge Frau eigentlich genauso anstrengend gewesen? „Keine Diskussion, Liebes. Ich hab deinen Eltern versprochen, dass ich ein Auge auf dich habe, solange sie unterwegs sind und das tue ich auch. Spätestens in ein paar Wochen wirst du feststellen, dass alles nur halb so wild ist und du dir völlig grundlos deinen Kopf zerbrochen hast.“ Damit war alles gesagt. Sakura hätte wissen müssen, dass Tsunade sie besser kannte. Es war ihr nicht entgangen, dass ihrer Enkelin die ganze Situation gehörig gegen den Strich ging. Sie wandte sich schon zum Gehen, als eine Hand sie zurückhielt. „Eine Sache noch, vielleicht besänftigt dich das etwas. Ihr werdet nachher in den Trainingshallen geprüft. Aus dem Wassersport hab ich dich gestrichen. Ob du vortanzen möchtest, bleibt dir überlassen. Ich habe mit den Trainern alles abgesprochen. Und jetzt hör auf mich so anzusehen, ihr werdet schon keine Extrabehandlung bekommen!“ Eingeschnappt drehte Sakura sich weg und stampfte zum Ausgang, an dem Ino und Hinata bereits auf sie warteten. Dass Tsunade ihr noch ein „undankbares Stück!“ hinterher murmelte, überhörte sie gekonnt. Garantiert würde sie Naruto ebenso in die Spezialeinheit stecken und damit waren die Auftragsmorde praktisch vorprogrammiert. Sie war schließlich nicht blöd. Ihr Blick wanderte ein letztes Mal durch den Saal und fand schließlich den ihres Cousins, der sie etwas besorgt musterte, da ihm das Wortgefecht mit Tsunade nicht entgangen war. Auch wenn er in allen Lebenslagen mit beiden Füßen fest auf dem Schlauch stand, hatte er einen sechsten Sinn, wenn es um seine Familie ging. Sie zuckte kurz mit ihrem Mundwinkel und rieb an ihrer Nase. Ein geheimes Zeichen, dass sie als Kinder einmal ausgemacht hatten, um den anderen zu informieren, dass alles in Ordnung war. Beim Umdrehen in Richtung Tür, streifte sie den Blick des Uchihas, der ihr noch beim Rausgehen im Nacken stach und ihre Laune sank schlagartig auf den Tiefpunkt. Weil die Fahrstühle überfüllt waren, entschlossen sich die drei die Treppe zu nehmen. Da sie weitestgehend ungestört waren, unterhielten sie sich darüber, was sie in den Formularen alles angegeben hatten. Hinata hatte noch nichts bei ihren Qualifikationen einzutragen gewusst und bei Ino hatte die Modelkarriere ja schon von vorn herein festgestanden. Tsunade hatte bei ihr mit der Profitanzkarriere genau die richtigen Knöpfe gedrückt, um sie zu ködern. Nach ihrem Akademieabschluss hatte sie viele Universitäten durchforstet, musste ihr Talent allerdings durch Mangel an vernünftigen Angeboten fürs erste an den Nagel hängen. Auch wenn die Vorfreude in ihrem Körper pulsierte, wie ein dröhnender Bass, den sie lange nicht mehr gespürt hatte, stand ihr Entschluss fest, nicht vorzutanzen. Fürs erste war die Diskussion mit der Chefin höchstpersönlich vor versammelter Mannschaft genug Aufmerksamkeit, da brauchte sie nicht noch in ihrer Paradedisziplin zu glänzen. Schon gar nicht wenn die männliche Fraktion anwesend war und die Weiber sich im Wettstreit um deren Gunst gegenseitig die Augen auskratzten. Außerdem war ihr ja schon ein Platz zugesichert. Im zweiten Untergeschoss angekommen, fanden sie sich in einem hellen Gang wieder, von dem mehrere Türen abgingen. Die Trainingshallen breiteten sich über den gesamten Grundriss aus. Wahrscheinlich konnte man von hier aus mit dem Fahrstuhl sowohl in den Lehr-, als auch in den Wohntrakt gelangen, ohne vorher im Erdgeschoss umsteigen zu müssen. Sie kamen an einer Schießanlage vorbei sowie an einem riesigen Dojo, das für alle möglichen Nahkampfkünste ausgelegt war. Am Ende des Flures wartete eine Tür, die direkt in die Schwimmhalle führte. Das bedeutete eine Auszeit für sie. Sie setzte sich zu wenigen anderen Anwärtern an den Rand, als der Rest in den Umkleidekabinen verschwand. Iruka, offenbar der Leiter in diesem Bereich, übernahm die Lehrunterweisung und stoppte die Zeiten in der jeweiligen Disziplin. Tatsächlich machte Ino als einzige Frau eine gute Figur beim Schwimmen, doch ihre Zeit reichte lange nicht an die der Männer heran. Vier dunkle Haarschöpfe und ein blonder Strubbelkopf stellten alle der Reihe nach in den Schatten und sie konnte wetten, dass der Blondschopf zum Uzumaki gehörte. Sie hatte bisher niemanden gesehen, der Naruto im Freistil schlagen konnte. In der breiten Masse versuchte sie ihre schwarzhaarige Freundin auszumachen und entdeckte sie, als sie gerade die Leiter aufwärts stieg, um das Becken zu verlassen. Doch in einem unachtsamen Moment rutschte sie ab, verkeilte ihren Fuß eine Stufe tiefer und drohte rücklings ins Becken zu fallen, als eine Hand hervorschnellte und sie am Arm packte. Naruto hatte sich kurz zuvor auf direktem Weg über den Beckenrand raus gestemmt und zog die junge Hyuuga nun auf seine Arme, deren Kopf mit jeder Sekunde mehr einer Tomate glich. Er ging auf die Ränge zu, setzte sie dort behutsam mit einem ritterlichen Lächeln ab und eilte in Richtung der Turmspringanlagen davon, während ihm die Hyuuga verträumt hinter her schaute. Eilends sprang Sakura über die Sitzreihen zu ihrer Freundin. „Was ist passiert, Hina-chan, geht’s dir gut?“ Besorgt begutachtete die Rosahaarige den Fuß ihrer Freundin. Sie hatte eine beachtliche Schürwunde am Sprunggelenk, die leicht blutete, doch das größere Problem lag wohl darin, dass sie den Fuß nicht richtig aufsetzen konnte. „Es geht schon. Die Schmerzen sind nicht allzu schlimm, ich muss nur vorsichtig auftreten.“, murmelte sie der Haruno zu. Ihr Blick huschte immer wieder zu dem Blonden, der sie gerettet und bis zur Bank getragen hatte. Das war das erste Mal, dass ihr ein anderer Mann so nahe gekommen war. Zu Hause war es ihr nicht erlaubt mit Männern außerhalb ihrer Familie allein zu sein. Sie hatte bisher noch nicht mal eine Beziehung geführt. Das biss sich mit der vorherrschenden Kultur. Dazu kam wohl auch, dass der Uzumaki mit seinen azurblauen Augen, goldblonden Haaren und seinem Sunnyboy-Image einen wahrhaft exotischen Anblick bot, im Gegensatz zu dem, was sie tagtäglich gewohnt war. Sakura, der nicht entging, das Naruto bei ihrer Freundin einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, schmunzelte in sich hinein. „Ist gut, aber sag Bescheid, wenn es nicht mehr geht, dann bringen Ino und ich dich auf die Krankenstation. Wie konnte das überhaupt passieren?“, fragte sie, während sie eine Rolle Leukotape aus ihrem Bauchgürtel zog, um notdürftig ihr Sprunggelenk zu stabilisieren. „Ich weiß auch nicht. Ich bin manchmal so tollpatschig und als ich kurz abgelenkt war, bin ich auf der vorletzten Stufe abgerutscht und ungünstig mit dem Fuß irgendwo hängen geblieben. Hätte der Typ von eben mich nicht gerettet, wäre die Landung ganz schön peinlich gewesen. Und ich Depp bekomme kein Wort heraus.“ Sakura wusste nicht mehr, ob die Hyuuga wegen der Aktion selbst so rot im Gesicht war, oder aufgrund der Rettungsaktion ihres Cousins. Unterdessen verfolgte Hinata gebannt die Turmspringkünste der Männer. „Der Typ von eben ist Naruto. Also wenn du dich doch noch bei ihm bedanken willst, brauchst du nur gegenüber zu klopfen.“ Der Hyuuga entglitten sämtliche Gesichtszüge. „Was? Das ist dein Cousin?“ Das war wohl zu viel des Guten für die Dunkelhaarige. Sakura grinste in sich hinein. Die arme war wirklich vollkommen ungeübt im Umgang mit Männern ihren Alters. Und sie dachte schon, sie war unerfahren. Sie ließ Hinata einen Augenblick Zeit zum Abkühlen und beobachtete nun ebenfalls die Männer beim Turmspringen. Ino gesellte sich unterdessen wieder zu ihnen, nachdem sie sich umgezogen hatte. Die Haruno musste neidlos zugeben, dass wirklich ansehnliche Kerle unter ihren Kameraden dabei waren. Ein Mann, der bei dem Blonden stand, hatte es ihr leider Gottes besonders angetan, doch das würde sie sich niemals eingestehen. Sie wehrte sich gegen das Verlangen ihres triebgesteuerten Ichs, sich davon zu überzeugen, ob sein Körper in der Realität genauso unwiderstehlich war, wie in ihrer Einbildung. Dieser Jemand rubbelte sich in diesem Moment die schwarzen Haare trocken und blickte sich offenbar suchend im Raum um, bis seine Augen erneut bei ihr Halt machten, um sie unergründlich zu mustern, mit einem Ausdruck, als hätte er gefunden, wonach er gesucht hatte. Schon wieder! Sakura meinte sogar den Hauch eines selbstgefälligen Grinsens zu erkennen, als er mit einer unscheinbaren Geste das Chaos seiner Haare ordnete und ihr freie Sicht auf seine muskulöse Brust gewährte. Gekonnt ignorierte sie ihn und wandte sich ihrer blonden Freundin zu, um ihr zu erklären, was genau passiert war, da Hinata noch damit beschäftigt war, die Informationen rund um Naruto zu verarbeiten. Als Iruka alle nötigen Aufzeichnungen beisammen hatte, gab er der Truppe noch 10 Minuten Zeit, sich umzuziehen und schickte alle anderen schon einen Raum weiter. Die Schießanlage war unerwartet groß und bestens bestückt. An einer Wand, die mit sämtlichen Waffen ausgerüstet war, stand der zweite Trainer, den sie an diesem Tag begrüßen durften. Tokuma Hyuuga. Er war unfehlbar ein Hyuuga, was man schon an seinen Augen erkannte. Er wies sie an, mit einer Browning 9mm Halbautomatik auf ein stehendes und ein mobiles Objekt zu schießen. Sakura schlug sich ganz gut, im Gegensatz zu Ino, die leider überhaupt nicht zielen konnte und sich beim Rückstoß ihr schmerzendes Handgelenk hielt. Eine Glanzleistung legte hingegen Hinata ab, die ein paar Stationen entfernt bereits neben ihrem männlichen Ebenbild stand. Das musste Neji sein. Seine Haare waren heller, länger und hatten den warmen Ton dunkler Schokolade. Auch seine Haut war stärker gebräunt, was zweifellos darauf zurückzuführen war, dass er sich zu Hause nicht so verhüllen musste, wie seine Cousine. Ganz nebenbei bemerkt war seine Statur auch nicht gerade zu verachten. Er war gut zwei Köpfe größer als Hinata und unter seinem Sweatshirt zeichnete sich ein deutliches Muskelrelief ab. Sakura musterte ihn interessiert und konnte einen schwärmerischen Rotschimmer auf ihren Wangen nicht unterdrücken. Es war beruhigend ihm zuzusehen, wie anmutig er dastand und mit seinen stählernen Augen das hin und her flitzende Ziel fixierte. Die sonst so schüchterne Hinata hatte die gleiche Ausstrahlung und entlud ihre Ladung zielsicher längs entlang eines zu groß geratenen Metronoms. Sakura, die noch vollkommen vereinnahmt von dem Schauspiel war, das sich ihr soeben geboten hatte, spürte erst im letzten Moment den verräterischen Luftzug hinter sich, bevor sie eine tiefe Stimme direkt neben ihrem Ohr vernahm. „Na, sind wir wieder auf Beutezug? Ich wette Itachi wird gar nicht begeistert sein, wenn ich ihm erzähle, wie du dem Hyuuga hinterher schmachtest.“ Ihr Gesicht wurde gleich noch eine Spur dunkler, doch bevor sie etwas sagen konnte, war er schon an ihr vorbei und kopierte Nejis Schusstechnik perfekt, was dieser nur mit einem verhaltenen Grinsen quittierte. Empört plusterte sie ihre Wangen auf. Als würde es irgendjemanden etwas angehen, wem sie aus welchem Grund auch immer hinterher schmachtete! Was wusste er schon von der Beziehung zwischen ihr und seinem Bruder?! Sie war Single und niemandem Rechenschaft schuldig! Ausnahmslos alle Frauen in der Halle waren weichgekocht von dem Anblick der beiden gottgleichen Exemplare, die in stiller Konkurrenz ein Magazin nach dem anderen leerten und damit so langsam die Geduld ihres Trainers strapazierten. Nur drei Frauen schienen immun gegen die Menge an Testosteron, die diesen Raum eroberte. Hinata hatte den Rummel um ihren Cousin noch nie so richtig verstanden und auch Sasuke schien keine anziehende Wirkung auf sie zu haben – offenbar hatte sie einen ganz anderen Geschmack, wie sich vorhin herausgestellt hatte. Ino hatte mehr als genug Verehrer und war sexuell voll ausgelastet, sie ließ sich von solcher Art Mann sowieso nicht mehr blenden, und Sakura war schlicht und ergreifend zu angepisst von dem Macho, der sich anscheinend einen Spaß daraus machte, ihr den Tag zu vermiesen. Dieser Mistkerl gaffte ihr schon den gesamten Vormittag hinterher, bohrte ihr Löcher in den Rücken, lud sie in sein Zimmer ein und er beschwerte sich über sie? Oh er brauchte ihr garantiert nicht das Unschuldslamm vorzuspielen! Wutentbrannt stampfte die Rosahaarige zu den beweglichen Zielen und entlud ihr Magazin an einer sich drehenden Scheibe. Ohne auf die Schmerzen zu achten, die der alternierende Rückstoß in ihrem Handgelenk hervorrief, durchlöcherte sie diese, die aufgedruckten Kreuze dabei ignorierend. Hauptsache sie konnte etwas kaputt machen. Kochend vor Wut pfefferte sie die Handfeuerwaffe in die Arme ihres Cousins und marschierte aus dem Raum. Viele ungläubige Blicke folgten ihr, wodurch sie sich nur noch mehr pestete, da sie zum wiederholten Mal an diesem Tag im Mittelpunkt stand. Das versprach ein elendig langer Tag zu werden. Hinata und Ino waren die ersten, die der Haruno irritiert folgten. Der Uchiha sah ihr amüsiert hinterher. In seiner Hose zuckte es erwartungsvoll, angestachelt durch ihren temperamentvollen Ausraster. Mit einem genugtuenden Grinsen drückte er Naruto im Vorbeigehen ebenfalls seine Pistole in die Hand, ließ ihn wie so oft stehen und folgte dem Strom aus der Halle. Tokuma schickte sie eine Etage höher und achtete penibel darauf, dass alle ihre Waffen wieder bei ihm ablegten. „Okay, was ist los mit dir? Nicht genug, dass du den ganzen Tag ein Gesicht ziehst, als würde dein Tampon falsch sitzen, jetzt gehst du schon wie ein Berserker auf die Einrichtung los! Raus mit der Sprache! Wo ist das Häufchen?“, fuhr die Yamanaka sie an, da sie wusste, dass in diesem Stadium bei der Haruno kein Süßholzgeraspel mehr wirkte. Sakura atmete tief durch, um sich wieder herunterzufahren. Schließlich wollte sie nicht, dass ihre Freundinnen unter ihrer schlechten Laune litten. Nein, das sollte ihrer Meinung nach derjenige ausbaden, der sie auch verursacht hatte. Diesen gehässigen, aber durchaus schmackhaften Gedanken beiseite schiebend, schüttelte sie den Kopf. „Nichts. Jedenfalls ist es nicht der Rede wert. Ich bin nur mit der Gesamtsituation unzufrieden. Innerhalb von zwei Tagen wird mein gesamtes Leben und mein Verständnis von gut und böse umgekrempelt. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“, antwortete sie wahrheitsgemäß. Und nicht zu vergessen gab es da noch einen gewissen Schwarzhaarigen, der es innerhalb von 12h schaffte, ihre sowieso schon angeknackste Gefühlswelt vollends auf den Kopf zu stellen. Kurz darauf spürte sie eine zarte Hand auf ihrer Schulter. „Versuch dich da nicht so rein zu steigern. Ich kann dich verstehen, wirklich. Die Situation ist nicht gerade einfach und eigentlich hat es ja noch gar nicht richtig angefangen. Aber glaub mir, es wird alles gut. Du kennst doch deine Familie und unsere Familien kennst du auch. Niemand von ihnen würde etwas tun, das uns in Schwierigkeiten bringt. Versuch es erstmal als Beruf zu sehen und nicht als Berufung. Neji sagt immer: ‚Unsere Schicksale sind nicht in Stein gemeißelt‘. Ich bin mir sicher, es findet sich noch alles. Bis dahin müssen wir einfach abwarten und vertrauen.“, versuchte die Hyuuga sie zu besänftigen. Sakura fand gerade nicht die richtigen Worte, um auf ihren tröstenden Versuch etwas zu erwidern und nickte daraufhin nach einer Weile nur stumm. Ein Stockwerk höher angekommen, warteten bereits Asuma und Kurenai auf die Gruppe und führten sie durch eine Tür direkt neben der Treppe. Staunend traten die ersten der Meute in eine der mit Abstand größten Hallen, die sie bisher zu Gesicht bekommen hatten. Sakuras Herz schlug sofort höher, als sie sich umsah. Die komplette Wand gegenüber der Tür war verspiegelt. An den anderen Wänden standen mehrere Barren und andere Geräte. Als Auslegeware diente hochwertiges Parkett und die Decke war übersät mit unzähligen LED-Spotlights. Sakura machte einen tiefen Atemzug, genoss den Duft, der ihre Nase durchströmte und war mit einem Mal ganz entspannt. Es war, wie ein Stück ‚Zuhause‘. Sie befanden sich zweifellos in einem Tanzstudio. „Na? Werden da nicht Erinnerungen wach?“, sprach sie plötzlich jemand von der Seite an. Sie drehte sich um und bekam große Augen, als sie den feuerroten Haarschopf erkannte, zu dem die ruhige Stimme gehörte. Sie war so auf Sasuke fixiert gewesen, dass sie keinen Gedanken daran verschwendet hatte, eventuell noch weitere bekannte Gesichter hier anzutreffen. Doch wie hatte sie ihn den ganzen Vormittag übersehen können? Belustigt über ihr Stutzen, verfiel der Rothaarige in ein verschmitztes Grinsen. „Überraschung!“, fügte er noch hinzu, als ihm die Rosahaarige um den Hals fiel und er brach in leises Gelächter aus. „Oh Gaara!“, seufzte sie, den Rothaarigen immer noch in einen Schraubstockgriff haltend und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange. „Du ahnst gar nicht, wie glücklich ich bin, dich zu sehen!“ Ino und Hinata zogen irritiert eine Augenbraue hoch, ließen diesen Kommentar allerdings offen stehen. „Es tut so gut noch ein vertrautes Gesicht in der Nähe zu haben.“, quasselte sie drauf los, ohne wirklich Luft zu holen. „Ich fühle mich geehrt und kann dieses Kompliment nur zurückgeben. Aber wenn du dich zu mir schon so freust, was machst du dann erst, wenn du die anderen siehst?“ Sie blickte verwundert in sein Gesicht. Die anderen? Keine Sekunde später traten zwei Personen in den Vordergrund und beanspruchten die Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge. Die Frau im Trenchcoat, die ihr Gesicht unter einer Kapuze verhüllte, erhob die Stimme und Sakura sah sie sich genauer an. Mit einem Zeichen des Erkennens fielen ihr fast die Augen aus. Es war Temari. Da vorne stand niemand anderes, als ihre beste Freundin. Sakura unterdrückte den Drang, peinlich auf und ab zu hüpfen und ihr unter auffälligem Winken zuzurufen. „Was macht deine Schwester hier und warum macht sie so einen Aufriss?“ Der Rothaarige warf ihr einen ungläubigen Blick zu. War das eine ernst gemeinte Frage? „Sakura, sie ist berühmt. Was glaubst du würde passieren, wenn sie hier einfach so durchs Haus spaziert, ohne dass die neuen Anwärter darauf vorbereitet werden? Und selbst, wenn die männliche Fraktion sich zusammen reißt, glaubst du die Frauen könnten das bei Kankuro auch?“ Offensichtlich nicht, denn nachdem die beiden die Masse vor ihnen angewiesen hatte, Ruhe zu bewahren, wurde ihre Enthüllung mit kurzzeitigen menschlichen Entgleisungen in Form von Kreischen bestraft. Sakura biss aufgrund der schrillen Laute ihre Zähne zusammen. Ach ja, da war ja was. Die Arbeit der drei war für sie so selbstverständlich, dass sie immer wieder vergaß, wie berühmt das Geschwistertrio eigentlich war. Die Haruno zog ihre Freunde durch die Menge und mogelte sich in die erste Reihe. Mittlerweile hatte der große Braunhaarige das Reden übernommen und die Rosahaarige konnte nicht anders, als ihrer Freundin unauffällig, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das ihr bis zu den Augen reichte, zuzuwinken. Temari erkannte die beiden ungewöhnlichen Haarschöpfe und lächelte fröhlich zurück. Die Blonde musste vorhin im Empfangssaal schon an sich halten, sich nicht auf ihre Seelenverwandte zu stürzen. Doch über ihren bissigen Kommentar gegenüber Tsunade musste sie trotzdem lauter kichern als beabsichtigt. Tsunade hatte die beiden hier stellvertretend für die Musikszene eingestellt, um einige verborgene Gesangs- und Tanztalente zu entdecken und groß rauszubringen. Kein Beruf war besser für ein Doppelleben geeignet, als ein Job im Showbusiness. Doch Sakura wusste zu gut, wie hart es war, sich dort eine Karriere aufzubauen und sie konstant auf einem Level zu halten. Sie hatte mit den Sabakunogeschwistern eine private Musikakademie besucht, sozusagen ihre einzige Extrawurst, die sie sich aufgrund ihres Namens gegönnt hatte. Seit Kindertagen hingen die vier aufeinander, um ihren Traum zu verwirklichen. Sakura allerdings war die einzige von ihnen, die sich incognito im Musikgeschäft bewegte, da sie sehr an ihrem Privatleben hing. Sie hatten zusammen mehrere Projekte auf die Bühne gestellt und waren sehr erfolgreich gewesen. Temaris Gesangskünste und Sakuras Talent beim Tanzen ergänzten sich perfekt, wobei die Rosahaarige in die Rolle einer brünetten Schönheit schlüpfte. Temari genoss das Star-Dasein sichtlich, auch wenn es manchmal anstrengend war. Trotzdem war sie aufgrund ihrer Erziehung bisher jeder Situation gewachsen gewesen und blieb immer auf dem Boden der Tatsachen. Wahrscheinlich konnte Tsunade es deshalb auch so leicht organisieren, dass Sakura nicht vortanzen musste. Das sollte nämlich vor allen stattfinden, während die Gruppe nachher wieder geschlechtergetrennt unterrichtet wurde. Und da Temari eher die männlichen Fans auf ihrer Seite hatte, wäre es ein zu hohes Risiko vor denen aufzutreten, die ihre Musikvideos wahrscheinlich schon im Traum vor ihrem inneren Auge abspielten. Nicht, dass Frauen sie nicht erkennen würden, doch die meisten verdrängten es erfolgreich, wenn jemand von ihnen die Choreographie so gut beherrschte, wie die Tänzerin im Musikvideo. Da machte ihnen der Neid einen Strich durch die Rechnung; gut für die Haruno. Versunken in ihren Erinnerungen hatte Sakura die gesamte Einweisung verpasst. Sie ließ ihren Blick wie so oft durch den Raum wandern und blieb an Naruto hängen. Sakura legte das breiteste Lächeln an den Tag, was ihr bis jetzt über die Lippen gekommen war. Er antwortete mit seinem legendären Honigkuchenpferdgrinsen, als Sakura ein-zwei Schritte aus einem Soca-Song performte, der ihr gerade durch den Kopf ging. Nur auf ihren Cousin achtend, der den imaginären Beat mit nickte, den sie ihm vorgab, sprang sie schwungvoll von einem Bein auf das andere und streckte zusätzlich im Wechsel die Arme nach oben.* Es war sowas von an der Zeit, dass sie es mal wieder ordentlich krachen ließ. Vielleicht war es ihnen ja auch erlaubt, die Trainingsräume außerhalb der vorgegebenen Zeiten zu nutzen. An Musik und Choreographien mangelte es ihr jedenfalls nicht. Gaara würde bestimmt nichts gegen ein Tänzchen haben, eventuell konnte sie ihn ja mit einspannen; so um der alten Zeiten Willen. Ino und Hinata atmeten erleichtert auf, als sie ihre Rosahaarige Freundin so herumtänzeln sahen. Anscheinend hatte sie sich jetzt doch beruhigt. Doch sie waren nicht die einzigen, denen die kleine Showeinlage ihrerseits aufgefallen war. Auch Sasuke beobachtete die Haruno in stiller Faszination. Natürlich wusste er von Naruto und Itachi welche Ausbildung sie genossen hatte. Er hegte aus seinen eigenen Gründen zwar einen Groll gegen sie, doch er war schon neugierig, wie es wäre sie einmal live performen zu sehen. Wer weiß, vielleicht würde er dann eher verstehen, wieso Itachi das Wohl seiner Familie für sie aufs Spiel gesetzt hatte. Er konnte noch immer nicht begreifen, was seinen Bruder da geritten hatte. Sicher war sie heiß und hatte gewisse Vorzüge, doch die hatten andere Frauen auch. Was also war an ihr besonders? Auch wenn sein blonder bester Freund in großen Tönen von ihr sprach, kaufte er ihr das bodenständige, bescheidene Mädchen nicht ab, das sie vorgab zu sein. Und laut Naruto konnte Sakura wohl auch des Öfteren eine ziemliche Furie sein, die ihrer Großmutter stark Konkurrenz machte. Nicht gerade anturnend, wie er fand. Doch Geschmäcker waren bekanntlich verschieden. Wenn Itachi sich gerne den Arsch versohlen ließ, sollte er nur. Er war eh der festen Überzeugung, dass die Haruno nur hinter dem Namen her war. Wenn sein Bruder nicht in der Nähe war, schmachtete sie eben einem Hyuuga hinterher, das sagte doch alles. Oberflächlich und korrupt. Mit Sicherheit wäre sie auch sofort in sein Bett gesprungen, wenn es nicht zu auffällig gewesen wäre. Trotzdem konnte er nicht bestreiten, dass ihr Äußeres eine Augenweide war. Für ein paar wilde Nächte war sie möglicherweise doch nicht ganz ungeeignet. Und es machte ihm Spaß, sie auf die Palme zu bringen. Sie würde sich noch umsehen, für das was sie ihm angetan hatte, für die Gefahr, in die sie sein heiles Familienleben gebracht hatte, nur durch ihren Egoismus, die Finger nicht von ihrem Bruder lassen zu können, aus welchem Grund auch immer. Er würde ihr Leben von Grund auf auf den Kopf stellen, ganz so, wie sie es mit seinem getan hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)