Neustart von Zeichenfeder (Pairing GohanxVidel) ================================================================================ Kapitel 6: Flugstunden - Lektion 1 (Lime Warnung) ------------------------------------------------- „Also wenn ich ganz ehrlich bin kann ich es immer noch nicht fassen!“ Gohan ging in die Knie und streichelte seinem kleinen Bruder über die Haare, während dieser erschöpft auf dem kalten Steinboden saß um Luft zu holen. Sie waren einige Kilometer weg von ihrem Haus, um in Ruhe zu trainieren. In der noch frischen Bergluft liefen die beiden jungen Kämpfer am besten zur Höchstform auf. Die Felsvorsprünge in den Bergen waren schon seit Gohan klein war, ideal um zum Trainieren. Die perfekte Umgebung. Wer brauchte schon einen Hightech Trainingsraum wie Vegeta?   Seit dem Videl Gohan enttarnt hatte, waren ein paar Tage vergangen, deren Entwicklung er sich wohl nicht so vorgestellt hatte. Seine Mutter hatte sich erstaunlich leicht dazu überreden lassen, dass er bis zum Turnier die Schule ausfallen ließ. Nur ein paar Worte über das Preisgeld und sie hatte ihn förmlich gedrängt sein Training aufzunehmen. Zum Glück, denn wenn er ganz ehrlich mit sich selbst war, hätte er gegen seine Freunde keine Chance gehabt. Sein letztes Training lag immerhin zwischen sechs bis sieben Jahren zurück. Da war es keine leichte Aufgabe gegen Gegner wie Piccolo oder Vegeta zu bestehen. Ja alleine schon sein kleiner Bruder machte ihm ernsthafte Konkurrenz. Jedoch auf den Gegner, der ihn am meisten Kopfzerbrechen bereitete, freute er sich wie auf sonst nichts. Sein Vater würde aus dem Jenseits kommen, um am Turnier teilzunehmen. Aufregender konnte es nicht mehr werden.   Auch wenn Gohan es weder seine Mutter noch seinen kleinen Bruder merken ließ, aber Gokus Tod machte ihm nach all den Jahren immer noch zu schaffen. Trotz der liebevollen Worte die er damals von jedem zu hören bekam, machte er sich immer noch Vorwürfe über die Cell-Games. Insgeheim waren Schuldgefühle seine leisen Begleiter gewesen, die sich immer mal wieder zu Wort meldeten, sobald er an damals dachte. Nur wenige Dinge im Leben konnten diese abstrakten kleinen Biester für eine Weile zur Ruhe bringen. Gokus Ankündigung für das Kampfsportturnier war zum Beispiel ein Grund. Aber auch was zwischen ihm und Videl passiert war, ließ Gohan seine Schuld vergessen. Wenigstens für einige Zeit.   Chichi und Goten konnten es ebenfalls kaum erwarten. Die aufgeregte Mutter erzählte Goten jetzt jeden Tag Geschichten über seinen Vater. Einige davon kannte selbst Gohan nicht. Goten verschlang diese Geschichten gieriger als das leckere Essen seiner Mutter. Er hatte sich immer schon vorgestellt wie sein Vater wohl sein würde. Er wusste durch Fotos wie er aussah. Vom Charakter her stellte er ihn sich wie Gohan vor, nur vielleicht etwas lustiger. Seinem Bruder zu Folge sollte Goku der Stärkste Mann der Welt sein, deshalb trainierte er auch so fleißig mit Gohan, damit sein Vater stolz auf ihn sein konnte.   „Was denn?“ Goten blickte auf und sah seinen Bruder fragend an. Dieser gab ihn ein herausforderndes Lächeln. „Na, dass du in deinem Alter zwar schon so gut kämpfen kannst, aber trotzdem nicht fliegen. Und vor allem, dass ich davon keine Ahnung hatte.“ Goten kratzte sich verlegen am Kopf. „Mama wollte halt nicht, dass ich dich störe.“ Seufzend setzte sich Gohan zu ihm. Seine Mutter blieb ihm ein Rätsel. Immer wenn er dachte, er wüsste wie sie tickt, überraschte sie ihn. Und meistens nicht auf die angenehme Art. „Schon gut, ich weiß wie das mit Mutter sein kann. Aber sag mal...“ Während Gohan sprach, wischte er dem süßen Knirps etwas Dreck aus dem Gesicht. „Trunks kann doch fliegen und du spielst doch anscheinend so oft mit ihm. Wieso hat er es dir nie beigebracht?“ „Er hat es einmal versucht, aber es hat nicht geklappt.“ Goten machte ein beleidigtes Gesicht. „Er ist ein furchtbarer Lehrer!“ Kichernd stellte sich der junge Mann die beiden Kindern beim spielen vor. Ein seltsames Bild, aber es passte zusammen. „Naja, das kriegen wir schon hin. Das Fliegen und das Training. Immerhin haben wir drei Monate Zeit.“   Sein Glück, bei weniger Zeit, wäre er vermutlich in der ersten Runde untergegangen. „Sag mal Gohan...“ Goten blickte neugierig zu ihm hoch. „Wie ist es eigentlich in einem Turnier zu kämpfen?“ „Mhhh, weißt du, dass weiß ich gar nicht. Das ist auch mein erstes Turnier.“ Ein bisschen enttäuscht blickte der kleine Junge wieder zu Boden. Sonst wusste sein großer Bruder immer alles. Dann legte Gohan auf einmal eine Hand auf seinen Kopf, was sein Haupt ein wenig nach unten drückte. Verwirrt blickte er auf in Gohans aufmunterndes, lächelndes Gesicht. „Aber lass uns so viel Spaß wie möglich dabei haben und die Zeit mit Dad genießen.“ Sein Lächeln steckte Goten sofort an und dieser nickte zustimmend. Genau dafür liebte er seinen großen Bruder. Der kleine Saiyajin sprang auf, angestachelt von Gohans freundlichen Worten und rief: „Ok! Keine Müdigkeit vorschützen. Ich will weiter trainieren.“ Gohan war ja so stolz auf ihn, aber noch bevor er etwas sagen konnte. Glitt ein großer Schatten über beide hinweg, gefolgt von dem Geräusch eines Kleinflugzeugs. Beide sahen in den Himmel. Oh je... das hatte ich ja ganz vergessen! Über ihnen flog eines der kleineren Flugzeuge der Capsel Corp. Zwar sah eines davon wie das andere aus, aber Gohan kannte dieses schon sehr gut. Die beiden Jungs sahen dem Capsel Corp Logo auf der Rückseite des Flugzeuges nach und stellten fest, dass es zielstrebig zu ihrem zu Hause flog. „Kommen uns Bulma und Trunks besuchen?“, fragte Goten, der selbst nicht ganz von seiner eigenen Theorie überzeugt war. „Nein...“, sagte Gohan Kopf schüttelnd und seufzte. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich hab vergessen, dass du noch eine Mitschülerin bei den Flugstunden haben wirst.“ Da machte sich Gohan schon auf den Weg nach Hause und Goten sah zu, dass er hinterher kam.   Der Flieger war schon bei dem Haus der beiden Jungs gelandet, als sie eintrafen. An der Tür stand ihre Mutter mit einem schwarzhaarigen Mädchen im weißen T-Shirt. Gohan liebte seiner Mutter, aber so fing bei ihm der ein oder andere Alptraum an. Chichi konnte so lieb und gastfreundlich sein, aber manchmal war sie.... Naja... hier zu lieber kein Kommentar. Gohan und Goten kamen in Sichtweite. Als sie von ihrer Mutter bemerkt wurden, warf sie ihm automatisch ihren typischen strengen Blick zu, der nichts Gutes zu bedeuten hatte. Videl folgte ihrem Blick und dann kam ein zweites Paar Augen dazu, dass ihn vorwurfsvoll durchbohrte. Der junge Mann glaubte, dass ihm in genau diesem Moment ein eiskalter Schauer den Rücken runter lief. Er blieb stehen und hielt zu den beiden Frauen einen Sicherheitsabstand ein.   Goten hingegen spürte nichts von der Anspannung seines großen Bruders. Fröhlich rannte er an Videl vorbei, zu seiner Mutter. „Mama, ich hab Steine auf Gohan geworfen“, verkündete er, als hätte er eine Goldmedaille gewonnen. Chichi begrüßte ihren kleinen Schatz lieb, aber nebenbei beobachtete, wie Videl zu Gohan ging. „Wieso kommst du nicht mehr zur Schule? Hast du etwa vergessen, was du mir versprochen hast?“ „Hallo!“, sagte Gohan leicht trotzig, weil sie es nicht gesagt hatte. „Nein, die Nachricht für das Turnier ist nur umgegangen und ich hab mir frei genommen, damit ich trainieren kann. Du wolltest doch einen spannenden Kampf.“ Er grinste sie an und betete innerlich, dass sie ihm nicht all zu böse war. „Gohan?“ Videl und Gohan wendeten sich beide zu Chichi. „Ich wusste gar nicht, dass du schon … Damenbesuch bekommst.“ Chichi betonte das Wort Damenbesuch besonders argwöhnisch. „Ach Videl ist eine Mitschülerin! Sie hat mir auch erst von dem Turnier erzählt. Ich hab ihr versprochen ihr das Fliegen beizubringen.“ Erklärte er schnell um seine Mutter freundlich zu stimmen, bevor Videl sich von ihr reizen ließ. Seine Mutter blieb aber weiterhin etwas misstrauisch. Ihr Blick war streng, genau wie ihre Körperhaltung. „Na gut, ich will nichts gesagt haben, aber damit wir uns richtig verstehen Herrschaften geknutscht wird nicht!“ Oh ne, muss das sein Mama? Gohan sah verstohlen zu Videl hinüber. Die Aussage ihrer Mutter hatte ihr Gesicht in einen leichten Schock versetzt. Er konnte es seiner Mitschülerin förmlich ansehen, wie die Erinnerungen an die 'Knutscherei' mit Saiyaman hochkam und sie sich am liebsten verbal gewährt hätte. Als Videl das Kommentar auf Brusthöhe hing, schritt er lieber ein. „Ach nein, wirklich nicht! Es ist nur ein Gefallen für eine Freundin und Goten ist ja auch dabei. Er will es ja auch lernen.“ Er legte Videl beide Hände auf die Schultern und schob sie weiter. „Komm schon!“, zischte er Goten zu, der auch gleich hinterher lief. Chichi sah den Dreien hinterher. Als sie außer Sichtweite waren, musste sie ein wenig schmunzeln. Gohan hatte es ja sehr eilig... Sie hatte es zwar voll und ganz ernst gemeint, als sie die zwei ermahnt hatte, aber ihr war bewusst, dass Gohan in das Alter kam, in dem er sich für Mädchen interessierte. Sie hatte auch nichts dagegen, auch wenn es sie schmerzte, dass ihr kleiner, putziger Junge erwachsen wurde.   Zwei Schüler für die Flugstunden zu haben erwies sich als schwierig für Gohan. Goten und Videl waren beide auf ihre Weise begabt, aber sie hatten beide unterschiedliche Vorkenntnisse. Während sein kleiner Bruder kurz nach den ersten Anweisungen durch die Luft schwebte und keine zwei Stunden später die ersten Loopings schlug, brauchte Videl etwas mehr Input. Für Goten gab es nichts langweiligeres, als den den beiden dabei zu sehen. Deshalb schwebte der kleine Junge alleine durch die Luft, um seine neuen Fähigkeiten auszuprobieren. Gohan war wirklich ein toller Lehrer. Bei ihm ging es um so vieles leichter, als bei Trunks kläglichem Versuch. Der kleine Junge flog durch die Gegend und übte ein wenig für sich, in dem er sich an kleinen Manövern erprobte und Vögeln hinterher jagte. Alle seine kleine Kunststücke waren zwar noch etwas holprig, aber schon sehr talentiert. Er vergaß beim Spielen die Zeit bis er schließlich beschloss, seiner Mutter vorzuführen, was er heute gelernt hatte.   Währenddessen waren Gohan und Videl mit den Grundlagen von Ki beschäftigt. Das junge Mädchen wusste erst nicht, was sie von der ganze Sache halten sollte und dachte zu erst, die beiden Jungs wollen sie veräppeln. Doch nach ihren Demonstrationen hatte sie beschlossen den Anweisungen ihres Mitschülers eine Chance zu geben. Gohan hatte ihr des öfteren gezeigt wie man sein Ki bündelt. Dazu saßen sie sich beide im Schneidersitz gegenüber im grünen Gras, das im Wind dahin geweht wurde. Videl wusste das sie sich konzentrieren sollte, doch nicht genau auf was eigentlich. Sie stellte sich vor wie ein Strahl Wärme durch ihren Körper floss und schloss dabei die Augen. Sie winkelte die Arme an, dass es so aussah, als würden ihre Hände eine unsichtbare Kugel umschließen. Sie stellte sich vor wie diese Wärme nun aus ihrem Bauch, über ihre Arme, in ihre Hände und in den Punkt in der Mitte der unsichtbaren Kugel floss. Tatsächlich wurden ihre Hände ganz warm und es fühlte sich an, als würde sich die Kugel langsam mit Hitze füllen. Sie öffnete die Augen um nachzusehen, aber da war nichts und sofort verschwand die Wärme, als hätte Videl sie einfach fallen gelassen. Sie seufzte enttäuscht und fixierte den Punkt zwischen ihren Händen mit ihrem niedergeschlagenen Blick. „Du hast zu früh aufgegeben!“ Sie sah auf. Gohan starrte angestrengt auf ihre Hände und überlegte dabei. „Du warst so knapp davor. Nur noch ein bisschen länger und du hättest es geschafft.“ Videl wollte etwas darauf antworten, irgendwas schnippisches, etwas um ihm klar zu machen, dass es schwerer war, als ihre vergangenen Latein und Mathe Stunden. Aber sie sagte nichts, sondern ließ einen traurigen Blick für sich sprechen. Dieses Gesicht war wieder etwas Neues für Gohan. Sie war ein sehr ehrgeiziges Mädchen und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Länger zu brauchen, um etwas zu verstehen, belastete sie wohl. Es war sehr Mitleids erregend, aber Gohan konnte sich nicht helfen. Dieser Anblick war so süß. Ihre glitzernden Augen, die jetzt um so vieles femininer wirkten als sonst, hypnotisierten ihn. Vielleicht lag es auch daran, dass er sie eine Woche nicht mehr gesehen hatte und sich danach gesehnt hatte ihr wieder in die Augen zu sehen. In der Tat wollte er während des Trainings mehrfach in Satan City vorbei schauen, aber er war sich nicht sicher, ob sie noch sauer war, wegen der Sache mit Saiyaman. Als er sich so bei ihr fest starrte und länger nichts mehr sagte, sah Videl ihn herausfordernd an.“Hallo Gohan? Jemand zu Hause?“ Gohan schreckte aus seinen Gedanken. „Ehm.. ja .. weißt du was... machen wir fünf Minuten Pause. Ein ruhiger Geist arbeitet besser, als ein gestresster.“ Das kam Videl eigentlich ganz gelegen. Als Anfänger sein Ki so intensiv zu steuern oder es zu versuchen, war extrem anstrengen. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich in das weiche Gras fallen.   Videl ließ ihre Gedanken kurz abschweifen, um ihren Körper zu entspannen. Der warme Mittagswind der über ihre Haut und Kleidung tanzte half dabei ungemein. „Gohan?“ „Ja?“ Der Halbsaiyajin sah zu ihr hinüber. Sie hatte die Augen geschlossen, als würde sie gleich einschlafen. Wie ein schlafendes Schneewittchen lag sie vor ihm. Da war es wirklich eine Herausforderung für ihn, sich nicht zu ihr runter zu beugen und damit weiter zu machen was er des öfteren schon angefangen hatte. „Danke für deine Mühe...“ Ihre Stimme war so sanft, dass sie der Wind fast weg geweht hätte. Gohan lächelte und auch wenn Videl die Augen geschlossen hatte und es nicht sah, so erkannte sie sein Lächeln in seiner Stimme wieder. „Das macht keine Mühe. Um ehrlich zu sein haben mir die Nachhilfestunden in der Schule auch immer viel Spaß gemacht.“ „Ja mir auch.“ Sie richtete sich wieder auf und sah ihn neugierig an. „Kann ich dich was fragen?“ Gohan nickte. „Ja, nur zu.“ „Wo hast du das alles gelernt? Ich meine das Kämpfen und das Fliegen.“ Gohan stützte seine Unterarme auf seinen Knien auf und schwelgte kurz in Erinnerungen. „Bei einem Freund meines Vater und später auch bei ihm. Beides sehr gute Lehrer.“ Videl konnte praktisch sehen, wie er seine Erinnerungen durchlebte. Wie gern hätte sie diese gesehen. „Bei dir wird es doch genauso gewesen sein. Ich meine, dass dein Vater dir alles beigebracht hat.“ Videl schüttelte den Kopf und schmunzelte dabei. „Nein, mein Vater macht zu Hause ein riesen Geheimnis aus seinen Trainingsstunden. Ich darf nicht mal zu sehen. Als ich klein war, haben mir Schüler von ihm die Grundbegriffe beigebracht, danach hab ich alles was ich gelernt habe selbst erarbeitet.“ „Ach daher kommt deine Selbständigkeit!“, sagte ihr Mitschüler schnell, um zu verschleiern, dass er sich schon eigentlich so etwas gedacht hatte. Es war eindeutig, dass sie stärker war als ihr Vater. Hätte sie nur halb so viel Misstrauen bei ihm an den Tag gelegt, wie beim großen Saiyaman, dann hätte sie es schon vor Jahren herausgefunden. Gohan hätte es ihr aber nie auf die Nase gebunden, weil er sie nicht verletzten wollte. „Ja Selbständigkeit...“, murmelte sie kurz nachdenklich. „Aber es ist schön einen Trainingspartner zu haben.“ Sie schenkte ihm ein, mittlerweile nicht mehr ganz so seltenes, liebevolles Lächeln. Dieses wurde von einem kleinen Schmunzeln verfolgt, als er rot wurde und den Kopf zur Seite drehte, um es erfolglos zu verheimlichen. „Das überrascht mich etwas..“, stotterte Gohan vor sich hin und beantwortete ihren fragenden Blick mit einer verlegenen Antwort. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich als Trainingspartner so sehr schätzt nach der ganze Sache mit Saiyaman... Du warst ganz schön sauer...“ Verlegen rieb er seinen Nacken und suchte mit den Augen nach einem Punkt im Gras an dem er sich fest starren konnte. Seine Schuldgefühle verbaten ihm, ihr jetzt in die Augen zu sehen. Videl entgegen versuchte ihm ins Gesicht zu sehen. „Ja, war ich...“, sagte sie nachdenklich, aber freundlich. „Ich... ich wusste nicht, warum du mich küsst und dann jedes Mal einfach verschwindest, um das ganze dann immer wieder zu wiederholen.“ Jetzt wurde sie auch rot, aber anders als Gohan sah sie nicht verlegen weg, sondern ihr verlegener Blick sah ihn direkt an. „Es war anstrengend die eigenen Gefühle auf die Reihe zu bekommen, aber...“ Auch wenn sie nicht gedacht hätte, dass ihr Gesicht noch mehr Farbe bekommen würde, so passierte es. „... es hat mir selbst ja auch immer gefallen...“ Sie versuchte sich wieder etwas zu fassen und fügte belehrend hinzu: „Kein normales Mädchen lässt einen Mann soweit gehen, ohne es selber zu wollen...“ Gohan hatte seinen Blick vom Rasen gelöst und sah nun wieder in dieses schöne, errötete und auch leicht peinlich berührte Gesicht. Es brachte sein Herz dazu sich zu überschlagen, so schnell pochte es in seiner Brust. Natürlich hatte er gemerkt, dass sie von ihm angetan war, als sie den Kuss damals auf dem Dach erwidert hatte, aber es so ausgesprochen zu hören, brachte ihn dazu auch als Gohan genauso viel Selbstvertrauen zu haben wie als Saiyaman. Er stand auf und ging zu ihr. „Also gut, Pause vorbei.“ Irritiert blickte sie zu ihm hoch. Wirklich jetzt? Während ich dir sagen will, dass... huch! Gohan hatte sich hinter sie gesetzt und streckte seine Hände nach vorne zu ihren und umfasste sie. „Probiere es nochmal. Dieses Mal helfe ich dir nicht zu früh aufzuhören.“ Videl Blickte hinter sich und dann wieder auf ihre Hände. So würde die Röte in ihren Wangen wohl nie verschwinden. Wie soll ich mich so konzentrieren? Sein Oberkörper lehnte zwar nicht an ihrem Rücken, aber er war ihr trotzdem so nah, dass sie seine Hitze spüren konnte. Seine Arme schmiegten sich an ihre und so, ohne seinen Saiyamananzug konnte sie seine Muskeln auf ihrer Haut spüren. Innerlich betete Videl, dass er ihr laut klopfendes Herz nicht hören könnt und hielt den Atem an. Er machte sie so unsagbar nervös. Dabei redete sie sich in Gedanken zu, sich zu konzentrieren und dieses Kribbeln, dass gerade durch ihren Körper jagte zu ignorieren. Sie seufzte innerlich und schloss die Augen, um Gohan auszublenden und statt dessen seinen Anweisungen zu folgen. Es dauerte zwar länger als vorhin, aber sie schaffte es wieder ihr Ki zu konzentrieren. Sie fokussierte einen Punkt über ihrem schlagenden Herzen und nahm den Wärmefluss ihres eigenen Körpers dort am stärksten war. Als sie dieses Gefühl erforscht hatte, lenkte sie den Wärmefluss in ihre Schultern um, von dort aus in ihre Arme, dann in ihre Hände und schließlich wieder in den kleinen Punkt zwischen ihren Händen. Sie konnte genau spüren wie Energie durch sie floss. Es war so aufregend und Gohans Nähe milderte diese Aufregung nicht im Geringsten. Wieder wollte sie die Augen öffnen um auf den Punkt zwischen ihren Händen zu blicken, doch eine sanfte Stimme hielt sie davon ab. „Jetzt nicht nachlassen, Videl. Du hast es gleich geschafft.“ Ihre Augen blieben geschlossen, doch Gohans Stimme brachte sie aus der Fassung und sie spurte wie den Griff zur Wärme die durch jede Faser ihres Körpers floss verlor. Als sie noch versuchte heraus zu finden, wie sie die Energie wieder auf greifen konnte, legte Gohan ihr eine seiner Hände auf den Bauch und flüsterte ihr leise zu. „Vergiss nicht durch den Bauch zu atmen, so entsteht mehr Energie, als über die Lunge.“ Er machte eine kurze Pause, unwissend wie sehr seine Lippen an ihrem Ohr Videl eine Gänsehaut verpassten. „Tief durchatmen.“ Dabei drückte er seine Handfläche mit sanfter Gewalt in ihren Bauch. Hätte sie sich selbst so berührt, hätte sie ihre Hand kaum bemerkt, doch sein zärtlicher Kontakt ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch umher schwirren und sie dabei Luft tief einziehen, um das Geflatter zu beenden.   Als sie nach Luft schnappte spürte sie den Ki-Fluss wieder aufflammen. All die Hitze, die vorher durch ihre Brust floss, versammelte sich nun zwischen ihren Händen und ein elektrisierendes Kribbeln ließ die Poren ihrer Haut erbeben. Je wärmer die Hitze wurde, desto mehr Druck lag sammelte sich auf ihren Schultern. Ihr Körper verkrampfte ein wenig und ihre Gedanken schwirrten zwischen der Hitze zwischen ihren Händen, der Last auf ihren Schultern und Gohans warmer Hand auf ihrem Bauch. Videl wusste, dass die Berge, das Gras und der junge Mann hinter ihr noch am selben Platz waren, wie eine Sekunde zuvor, doch es fühlte sich an, als ob sie durch schwarzes Vakuum driften würde. Nur sie, die durch eine tiefe Leere gleitete mit von der Welt gelösten Gedanken und angehaltenem Atem.   „Mach die Augen auf“, flüsterte seine Stimme wieder und sie folgte diesen ersehnten Worten. Nun wurde sie von gleißendem Licht geblendet. Die Sonne? Nein, sie sah nicht in den Himmeln, sondern zwischen ihre Hände. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnten, realisierte sie, dass eine kleine Lichtkugel zwischen ihren Händen flackerte. Zwar war sie nicht so groß wie das Beispiel, dass Gohan ihr am Anfang der Stunde gegeben hatte, doch es war ihr eigenes Werk. Reines, schummriges Licht, dass ihre Augen vor Begeisterung glitzern ließ. Geschafft! Erleichtert löste sie den imaginären Griff um die Lichtkugel und damit auch die Konzentration auf ihr Ki und sie fiel erschöpft nach hinten direkt gegen Gohans Oberkörper. Vor Freunde und Erleichterung strahlend schnappte sie nach Luft. Sie hatte sich keinen Zentimeter bewegt, aber fühlte sich, als hätte sie einen drei tägigen Marathon absolviert. Nie hätte sie geahnt, dass das Fliegen zu erlernen so anstrengend sein könnte.   Gohan schmunzelte leicht. „Siehst du was passiert, wenn man nicht zu früh aufhört“, sagte er amüsiert und gleichzeitig stolz. Er wusste, dass Videl ehrgeizig und begabt war, aber er hätte selbst ihr nicht zugetraut ihre Energie so schnell zu kontrollieren. Das war wirklich beeindruckend. Bisher war der junge Halb-Saiyajin die Gesellschaft von von erfahrenen Kampfsportlern gewohnt, die die Grenzen der Natur und das Verständnis des Durchschnittsbürgers ausreizten. Und selbst diese Krieger hatten länger gebraucht, um Ki so wie es Videl gerade getan hatte zu kontrollieren. Videl lachte ein wenig zwischen ihren schweren Atemzügen und sah ihn keck an. „Das sagst ausgerechnet du, Mister Auf-Und-Davon.“ Er brauchte eine Weile, um diesen Spitznamen zu begreifen, doch nach dem er im Kopf abgespielt hatte, wie er sie des öfteren 'im Regen stehen gelassen hatte', verstand er ihre Anspielung und sah verlegen zur Seite. Sein Gedächtnis zeigte ihm noch einmal all die Bilder, in denen er sie an sich gedrückt hatte und nur kurz darauf weggeflogen war. Stimmt... was wäre passiert, wenn er nicht frühzeitig abgebrochen hätte? Nicht, dass er dieses Szenario nicht schon einmal im Kopf durch gespielt hätte, aber selbst das hatte er abgebrochen in dem er kalt duschte. Um diese Erinnerungen und Gedankenspiele einmal voll zu durchleben fehlte es ihm einfach an Privatsphäre. Ständig schwirrte Goten um ihn herum oder seine Mutter war in der Nähe, doch nun war nur Videl bei ihm. Die Person um die sich seit langem all seine Gedanken drehten und sie würde nicht verschwinden, sobald er die Augen öffnete. Trotz seiner Verlegenheit, gewann er einen Teil seiner Selbstsicherheit wieder. Immer noch starrte er zur Seite und ohne seinen Kopf zu bewegen, sah er zu ihren lächelnden Lippen, die sich in stiller Anmut weich Bewegten, während Videl nach Luft schnappte. „Willst du, dass ich beim nächsten Mal nicht auf höre?“ Videls hielt die Luft an, als ihr Herz bei diesen Worten beschleunigte. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und ihr Blick ruhte auf Gohan, der immer noch mit erröteten Wangen zur Seite starrte. Ohne Nachzudenken und nur gelenkt von einem viel zu schnellen Puls sagte sie: „Find's raus...“   Gohan schluckte seine Verlegenheit hinunter und löste seinen Blick ins Leere, um ihr direkt in diese blauen Augen zu sehen. Ihr Blick war auffordernd und wiederholten ihre Worte von vorhin. Kein normales Mädchen lässt einen Mann soweit gehen, ohne es selber zu wollen... Ihre Worte schallten in seinem Hinterkopf und drängten ihn zu ihr hinunter, so dass er seine Lippen erneut auf ihre legte. Er setzte den Kuss, den er ihr damals auf diesem verlassenen Dach gegeben hatte, sowie den auf ihrem Balkon, fort und ohne sich lange an diesen Moment entsinnen zu müssen, stieg Videl auf die Bewegungen seiner warmen Lippen ein. Sie hatte ihren ersten Kuss ganz vorne in ihrem Gedächtnis abgespeichert, um sich so schnell und so genau sie wollte daran zu erinnern, immer wenn sie das Verlangen nach genau dieser Berührung überkam. Und nun schuf sie sich neuen Platz für genau diesen Kuss und prägte sich jedes Detail dieses Augenblicks genau ein. Gohan legte eine Hand auf ihre zierliche Taille und zog sie etwas an sich heran, so dass Videl, die bisher mit dem halben Rücken zu ihm gesessen hatte, sich nun umdrehen musste. Trotz der aufsteigenden Hitze zwischen ihnen, konnte Videl seine Schüchternheit spüren. Ohne den Helm war er doch etwas zurückhaltender, aber nicht weniger liebevoll. Sie beschloss sein altes Feuer zu wecken in dem sie leise in Kuss stöhnte. Als ihr heißer und schwerer Atem gegen seine Lippen stieß, vergaß Gohan seine Schüchternheit und zog ihren schlanken, zarten Körper auf seinen Schoß. Er erweiterte ihren Kuss zu einem Zungenkuss und ein tiefer, verführerischer Laut seiner Lust summte aus seiner Kehle. Hätte Videl jemand vor zwei Monaten gesagt, dass ihr schüchterner Mitschüler so sexy sein konnte, hätte sie das wohl nicht geglaubt und mit den Augen gerollt, doch nun gab sie sich ganz seiner Körpersprache hin. Seine Hände lagen auf ihrem Rücken und strichen hinab zu ihrer Hüfte. Trotz ihrer verbalen und physischen Aufforderungen war er unsicher, ob er den nächsten Schritt wagen sollte. Jeder neue Schritt den er auf diesem speziellen Feld gehen konnte, war neu für ihn. Zwar war das gerade sehr aufregend, doch genauso war es verunsichernd, denn er wusste ob ihr was er tun würde auch gefiel. Aber ihr leises Schnurren ermutigte ihn weiter zu machen, so wie er es sich schon öfter ausgemalt hatte. So strich er mit einer Hand über ihre Hüften, entlang ihrer Kontur ihres Hinterns zu ihrem warmen Schenkel und hob sie etwas an, so dass sie mit ihm auf Augenhöhe war. Dabei stöhnten beide gleichzeitig in den Kuss, wo durch dieser gelöst wurde und sich beide in die Augen sahen. Ihr vernebelter Blick machte ihn verrückt. Die süßen Züge ihres Gesichts verlangten nach ihm und hypnotisierten ihn. Er beugte sich zu ihrem Hals und ließ seine Lippen über ihre Haut gleiten. Ein zartes, verzücktes schaudern lag in ihrem Stöhnen. Als seine zweite Hand dann auch noch unter ihr weißes Shirt glitt, war eine Grenze überschritten und ließ den Rest ihrer Zurückhaltung auf der Strecke zurück. Sie griff mit beiden Händen nach seinem Gesicht und zog es wieder zu sich heran, um den Kuss von eben fortzusetzen. Nur übernahm sie nun die Führung und ließ das sanfte heran tasten weg. Dieser Kuss war von Anfang an voller Lust. Gleichzeitig ließ sie sich nach hinten fallen und riss Gohan mit sich. Sein Gewicht drückte sie leicht ins grüne Grass und ruhte angenehm auf ihrem Körper. Als sie die Zähne zusammen biss, um ein zu lautes Stöhnen zu dämpfen, stoppte er die Bewegung der Hand, die gerade unter ihrem Shirt auf Erkundungstour ging. Sein Atem wurde schneller und schwerer und er löste den neu eingegangenen Kuss. „Halt das nicht zurück....“ Er führte seine Lippen zu ihrem Ohr. „...Ich will deine Stimme hören.“ Sein Tonfall war so animalisch und sexy, dass sie innerlich überkochte. Außerdem, warum hielt sie ihre erregten Laute eigentlich zurück? Um sie herum war nichts außer Wiese, Steine, Bäume und vielleicht ein paar Schmetterlinge. Nichts, dass die beiden hätte ermahnen können oder gar unterbrochen hätte. Also war das einzige, dass sie zurück hielt ihre eigene Scheu, aber diese wurde bekämpft von dem aufsteigenden Verlangen. Als er sie mit der Hand, die immer noch auf ihrem Schenkel ruhte an sich drückte, spürte Videl, dass es ihm genauso ging. Die Härte zwischen seinen Beinen drängte sich an sie und ließ sie vergessen, dass sie nur auf einer Wiese lag, so ganz anders, als sie sich das hier vorgestellt hatte. Auch wenn sie nicht sehr mädchenhaft war, sie hatte sich ihr erstes Mal wie jedes andere Mädchen auch vorgestellt. Ein einzigartiges Erlebnis, das in einem weichen Bett seinen Höhepunkt erreichte. Doch er lag mit ihr auf einer Wiese in den Bergen, ohne jeglichen Kitsch oder Schnick-Schnack und sie hätte es jetzt gegen kein Mädchen-Fantasie-Cliché eingetauscht.   All ihre physischen Anspannungen entluden sich hier und jetzt und das Gefühl auf ihrer Haut, in seinen Händen und zwischen ihren Körpern war elektrisierend. Als seine Hand weiter zur Innenseite ihrer Schenkel strich und er anfing ihr Schlüsselbein zu küssen entfuhr ihr ein „Oh Gott...“, und wie er es gesagt hatte, hielt sie ihre Stimme dieses Mal nicht zurück. Das Beben in ihrer Stimme war genauso wie er es sich vorgestellt hatte. Genau wie das Gefühl ihrer Haut und der Duft ihrer Haare, so lieblich und so verführerisch. Es machte ihn süchtig und das Einzige, das er jetzt wollte war mehr. Mehr von ihr, mehr von ihrer Stimme, mehr von... .   In Gohans Leben war es schon öfter nützlich gewesen Ki von anderen Personen zu spüren. In einigen Situationen hatte es ihm auch schon das Leben gerettet. Jetzt rettete es ihn erneut. Gohan löste sich wieder von ihr und setzte sich schnell auf. Dabei atmete er tief durch, um seine Gedanken wieder zu beruhigen. Um sein Verlangen zu beruhigen. Videl sah verwirrt zu ihm hoch, in ihren Augen lag ein fassungsloser Blick und die Frage warum er jetzt aufhörte. Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich hoch. Auch der Abbruch ihres leidenschaftlichen Spiel ließ ihren schweren Atem nicht versiegen. Gohan legte eine Hand auf ihre Wange und strich zärtlich mit dem Daumen über ihre weichen Lippen. „Tut mir Leid.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und murmelte mit einem tiefen Stöhnen. „...So Leid.“ Selbst als er ihr beim Aufstehen half, verstand sie sein Handeln immer noch nicht. Ihre Verwirrung wurde jedoch von dem entfernten Rufen eines kleinen Jungen aufgeklärt. Gohans kleiner Bruder kam von Weitem angerannt und winkte ihnen glücklich zu. Videl wusste nicht, woher Gohan ahnte, dass Goten in der Nähe war, aber irgendwie war sie froh darüber. Und gleichzeitig enttäuscht. Aber besser, als von einem sieben jährigen Jungen erwischt zu werden, nur weil der ihnen die Nachricht überbringen wollte, dass Chichi Essen für alle gemacht hatte. „Danke, dass du Bescheid sagst. Hast du weiter das Schweben geübt?“ Gohan und Goten gingen langsam vor, vertieft in ein Gespräch unter Brüdern. Videl konnte nicht anders, als einen verstimmten Unterton in Gohans Stimme festzustellen. Ihre Nachhilfestunden zu unterbrechen war wohl doch anstrengender für ihn, als es den Anschein hatte. Sie schmunzelte ein wenig und während Goten noch von seinen ersten Kunststücken erzählte, sah der junge Mann zu Videl hinter und warf ihr Lächeln zu. „Und wie lief's bei euch?“ Gohan richtete seinen Blick wieder nach vorne. „Ach sehr gut eigentlich. Videl lernt schnell.“ Auch wenn er nicht mehr zu ihr sah, erwiderte sie sein Lächeln und fügte mit einem zweideutigen Ton hinzu. „Ja ich bin so wissbegierig, dass ich die nächste Lektion kaum erwarten kann.“ Da war kein weiteres Wort mehr nötig. Es blieb nur noch zu hoffen, dass Goten das rot gewordene Gesicht seines Bruders nicht bemerkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)