Neustart von Zeichenfeder (Pairing GohanxVidel) ================================================================================ Kapitel 1: Es ist einfach so passiert ------------------------------------- „Das nächste Mal bin ich mir sicher“, murrte Videl vor sich hin. Das nächste Mal ist er fällig. Sie verkrampfte von den Schultern bis zu den Fußknöcheln. Jedes Mal wenn Saiyaman wieder davon flog und sie zum abschied so überheblich angrinste, hätte sie am liebsten gegen eine Ziegelwand geschlagen oder noch besser gegen dieses Grinsen von ihm. Sie atmete einmal scharf ein, um sich zu beruhigen. Obwohl er sie gerade davor bewahrt hatte eine Kugel in den Kopf zu bekommen, war sie wütend auf den Kerl. Wütend? Sie hielt in Gedanken kurz inne. Nein, eher Angespannt. So angespannt, dass ihr Körper verkrampfte. So angespannt, dass sie Kopfschmerzen bekam. So angespannt, dass sie nur noch den Wunsch hatte ihm den dümmlich aussehenden Helm vom Kopf zu reißen. Nur nehme ich mir das jedes Mal vor....   Sie betrat das Schulgelände. Die letzte Stunde hatte schon vor einer Ewigkeit angefangen. Eigentlich hätte sie gleich nach Hause gehen können. Eine halbe Stunde Unterricht rentierte sich kaum noch. Trotzdem wollte sie zurück in den Klassenraum. Es entspannte sie ungemein nach einem weiteren Vorfall von Saiyaman mit Erasa zu reden. „Videl“, da kam ihr auch schon Erasa mit Sharpner auf dem Schulflur entgegen. Verdutzt sah Videl auf ihre Armbanduhr, dann wieder zu ihren Freunden. „Was macht ihr denn schon hier?“ Die Blonde lächelte triumphierend. „Das Unmögliche ist geschehen. Unser Physiklehrer liegt mir schwerer Grippe im Bett. Und da es eh die letzte Stunde des Tages ist, fällt sie halt aus. Das muss gewürdigt werden. Kommst du mit in die Stadt was essen?“ Sie machte eine Geste Richtung Ausgang direkt an Videls überraschten Gesicht vorbei. „Ja klar“, antworte sie und lächelte leicht. „Geht nur schon mal vor, ich muss noch was erledigen.“ Sie winkte den beiden zu und ging zu ihrem Spint. Ich darf nicht vergessen das blöde Buch heute in die Bücherei zurück zu bringen...   Sie seufzte. So ging es ihr in letzter Zeit oft. Sie nahm sich fest vor noch extra was für die Schule zu machen, lieh sich dafür etwas in der Bücherei aus und dann schlug sie das Buch kaum auf. Ihre Zeit war vollgestopft mir Verbrecherjagd und seit neuestem auch die Demaskierung von diesem Clown mit Helm. Sie schüttelte sich innerlich. Nein. Die Bezeichnung Clown hatte er auch wieder nicht verdient. Immer hin hatte er ihr eben erst das Leben gerettet in dem er eine Kugel aus der Luft gefangen hatte, als wäre es ein Wasserball gewesen den ein kleines Mädchen geworfen hatte. Das war... beeindruckend. Das machte ihn sogar trotz der bekloppten Posen die er oft vor oder nach seinem Auftritt abzog irgendwie cool.   Sie war auch noch ganz in Gedanken über ihn versunken, als sie ihr Buch in der Schulbücherei abgab. „Glück gehabt Videl, gerade noch rechtzeitig. Ab morgen hätte ich Gebühren verlangen müssen.“ Videl lächelte verlegen über die Ermahnung der Bibliothekarin. Aber wenigstens hatte sie das aus ihren Gedanken geholt. Um nicht bei den gleichen verwirrenden Gedanken wieder anzusetzen, ließ sie ihren Blick schweifen. In einer anderen Ecke etwas weiter hinten im Raum erblickte sie einen ihrer Mitschüler. Sie hielt kurz inne und verlor sich in neuen Gedanken. „Entschuldigen Sie,“ sie lehnte sich langsam über den Tresen, sah aber weiter hin in die Ecke. „Ist dieser Schüler schon länger hier?“ Die ältere Dame folgte Videls Blick. „Ja, schon eine Weile.“ Sie wollte sich gerade wieder dem Bibliothekscomputer widmen, als sie noch einmal aufsah. „Obwohl, vorhin dachte ich er sei schon gegangen und hätte seine Tasche vergessen, aber vermutlich war er nur bei den hinteren Regalen.“ Sie belächelte sich selbst. „Vermutlich hat mir meine Fantasie einen Streich gespielt. Ich hätte ihn auch bestimmt bemerkt, wenn er an mir vorbei gegangen wäre.“ Videl sah die Frau immer noch nachdenklich an, selbst als diese schon wieder auf den Computerbildschirm starrte. Sie sah wieder zu Gohan rüber. So so...   Gohan der an einem der Tische in der Bibliothek saß blätterte leicht Gedanken verloren in dem Buch vor ihm.Er musste nach jedem Ausflug als Sayaman erst mal wieder runter kommen. Die Einsätze als Superheld machten zwar Spaß, aber diese Scharade aufrecht zuhalten war mittlerweile anstrengender, als er anfangs angenommen hatte. Besonders Videl machte es ihm schwer. Obwohl er sich Mühe gab in der Schule so unscheinbar wie möglich zu wirken, war er wohl immer noch ihr Hauptverdächtiger. Gohan wägte kurz ab. Vielleicht hätte ich mir doch etwas mehr Mühe geben sollen...   Wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, dann fiel ihm auf, dass er in letzter Zeit doch unvorsichtig geworden war. Das Schlimmste ist, dass der junge Held den Grund dafür genau kannte und diesen von Zeit zu Zeit trotzdem ignorierte. Als er als Saiyaman angefangen hatte, waren Videls Nachforschungen über ihn einfach nur anstrengend und er hatte zu tun sich sie als Gohan und als Sayaman vom Leib zu halten, aber jetzt...   Gohan ließ die letzten zwei Monate vor seinem inneren Auge Revue passieren. Er konnte sich nicht mehr entsinnen, wann es angefangen hatte, aber jetzt machte dieses Katz und Maus Spiel zwischen ihnen irgendwie Spaß. Natürlich wusste er, dass es kein echtes Spiel war, trotzdem zählte Punkte. Nicht weil er glaubte irgendetwas zu gewinnen, sondern um vorsichtig zu bleiben. Sonst würde ihn Videl wirklich noch eines Tages enttarnen. Gohan zählte die Punkte wieder einmal zusammen. Gohan vergab einen Punkt an Videl, wenn sie ihm zu nahe kam, um ihm den Helm abzunehmen oder wenn sie Beweismaterial gegen ihn fand, dass er nicht mehr abstreiten konnte. An ihn selbst vergab er einen Punkt, wenn ein Einsatz komplett reibungslos verlief oder wenn Videls Anschuldigungen weder Hand noch Fuß hatten.   Er musste feststellen, dass Videl in der letzten Zeit erstaunlich oft gepunktet hatte. Inklusive heute, als sie ihm beinahe den Helm abgenommen hätte. Gohan war ohne Frage der bessere Kämpfer, aber als sie sich heute bei ihm bedankt hatte und sie ihn dabei so angelächelt hatte, da war er auf einmal so in ihrem Lächeln und diesen Augen verloren, dass er ihre übliche Routine vergessen hatte. Wenn sie doch nur öfter so süß wäre...   „Legen wir mal wieder Überstunden ein?“ Gohan schreckte leicht hoch und drehte sich zu dieser nur all zu bekannten Stimme. „Videl? Du noch hier?... ehm … Hi!“ Er blickte sie leicht verdattert an, während sie sich auf den Stuhl neben ihn setzte. „Ich dachte nicht, dass ich dich heute noch mal sehen würde, wo doch die letzte Stunde ausgefallen ist.“ Gohan hatte mittlerweile zwar gelernt, dass Videl nicht wirklich auf Smalltalk einging, aber er hatte noch keinen besseren Gesprächseinstieg gefunden für diese Apres-Saiyaman-Gespräche. „Das wollte ich auch gerade sagen. Bei deinem Schulweg, dachte ich nicht, dass du noch gerne freiwillig länger bleibst.“ Sie ließ den den Blick über die Fensterfront schweifen. Eines davon stand offen. „... Es sei denn, du hast in der Stadt noch was vor.“ Ihr Blick hing immer noch auf dem offenen Fenster, aber dieser vorwurfsvolle Unterton, der ihm genau sagte, was sie damit meinte, durchbohrte Gohan wie Pfeil.   „Nein vor hab ich nichts, aber in letzter Zeit ist mein kleiner Bruder besonders anhänglich und ich kann mich, wenn ich nach Hause komme nicht mehr auf Hausaufgaben und aufs Lernen konzentrieren.“ Er grinste verlegen. Der Satz kam ohne stottern aus ihm raus, da es tatsächlich die Wahrheit war. Videl sah ihn nun an. Ihre Blicke waren auf einmal weniger durchbohrend, mehr aufgeweckt. Weniger Obsessiv, sonder eher mit einer gesunden Neugier gefüllt. „Du hast einen kleinen Bruder?“ Ihr Mitschüler nickte. „Ja, er ist sieben und heißt Goten. Bevor ich hier zu Schule ging, habe ich immer zu Hause gelernt. Er ist meine Anwesenheit gewohnt, aber jetzt bin ich über die Hälfte das Tages nicht mehr da und das geht ihm wohl schwer an die Nieren.“ Während er über seinen kleinen Bruder erzählte huschte ohne, dass er es bemerkte ein Lächeln über seine Lippen. Videl hingegen bemerkte es. Irgendwie süß...   Sie bemerkte ebenfalls dass Buch, welches aufgeschlagen auf dem Tisch lag. „Oh du machst Physik? Obwohl die Stunde ausgefallen ist?“ Sie nahm das Buch kurz, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Dummerweise fielen ihre Einsetzte oft mit den Physikstunden zusammen. Die letzte Woche hatte sie dieses Fach komplett versäumt. „Ja... mehr oder weniger. Eigentlich....“ „Moment Mal...“ Videl unterbrach ihn. Blätterte emsig durch das Buch, sah sich den Einband an und blätterte wieder darin herum. „Das ist nicht unser Buch... das ist noch nicht mal unser Jahrgang. Das ist für einen College Vorbereitungskurs.“ Sie sah ihn leicht verdattert an und hielt ihm das Buch vors Gesicht. Gohan nahm es und lächelte verlegen und brachte den Satz zu ende, den sie zuvor unterbrochen hatte. „Nun ja, eigentlich.... ist das nicht für einen College Vorbereitungskurs, sondern fürs College. Ich hab das Buch hier bestellen lassen, damit ich es ausleihen kann. Den Stoff aus dem Unterricht hab ich vor zwei Jahren schon durchgearbeitet.“ Der irritierte Blick auf dem Gesicht des Mädchens vor ihm wollte einfach nicht verschwinden. „Ist das in jedem Fach so?“ Gohan schüttelte lächelnd den Kopf. Wenigstens war sie vom Thema Sayaman abgekommen. Das war ganz angenehm. „Nein. Ich nur in den naturwissenschaftlichen Fächern, Englisch und Latein.“ Videl versuchte sich gerade zu erinnern ob Gohan in den vergangenen Tests des Jahres auch mal eine Zwei bekommen hat. Sie schmunzelte etwas. „Oh Mann... kein Wunder das Sharpner dich immer mit Streber anredet, anstatt mit Vornamen.“ Gohan blickte etwas zu Seite. Ihr Ton hatte sich wohl etwas negativer angehört, als sie es beabsichtigt hatte. So wollte sie das nicht im Raum stehen lassen. „Mach dir nichts draus.“ Er sah sie wieder an und sie schenkte ihm das selbe Lächeln wie vorhin, als sie sich bei Saiyaman bedankt hatte. Wieder blendete er alles andere aus. „Sharpner selbst ist nur neidisch. Letztes Jahr wäre er wegen seinen Noten fasst aus seinen Sportteams geflogen.“ Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern welche Teams das waren, er machte bei mehreren mit und ihr selbst war es auch egal. Sie bekam nur immer ein paar Informationen, wenn Erasa darüber redete.   „Und ich bin übrigens auch neidisch darauf.“ Videl blickte Gedanken verloren auf das Buch. Diesen Blick kannte Gohan noch nicht an ihr. Es war neu und irgendwie konnte er nicht anders als einen besorgten Unterton in der Stimme zu haben. „Alles in Ordnung?“ Videl sah ihn nun wieder an. „Ach ja. Kein Ding. Meine Noten leiden nur zur Zeit an...“ Sie überlegte welche Umschreibung hier wohl am besten passt. „Einsätzen?“, warf Gohan ein. „Genau... aber nur nur die naturwissenschaftlichen Fächer.. naja und Latein... und Geographie.“ Sie seufzte tief und zählte innerlich die verpassten Abgaben und mittelmäßig bis schlechten Noten. „Wenn du willst kann ich dir eine Starthilfe zum reinkommen geben.“ Sie sah auf und erblickte das warmherzigste Lächeln, dass sie seit langem gesehen hatte. Ohne es zu wollen wurde sie leicht rot. „Ich möchte deinen kleinen Bruder aber nicht noch mehr von seiner Gohan Zeit stehlen. Außerdem hast du doch so einen langen Heimweg und..“ Gohan unterbrach sie, bevor es noch unangenehm wurde. „Mach dir keinen Kopf. Ich bleibe sowieso immer etwas länger und die nächsten zwei Physikstunden fallen eh aus. An meiner Zeitplanung würde sich gar nichts verändern. Außerdem wäre es echt schön öfter Gesellschaft hier drin zu haben.“ Mit einer rotierenden Handbewegung beschrieb der das „hier drin“ als die Bibliothek. Videl ließ das Angebot kurz sacken, lächelte und nickte dankbar. „Das wäre echt super. Danke“. Da ein drittes Mal an einem Tag. Dieses Süße Lächeln vor dem Gohan einfach keine Chance hatte, aber jetzt verweilte sie mit diesem Lächeln. Gohans Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn sie wüsste welche Wirkung sie auf mich hat, würde sie mich vermutlich nie wieder so ansehen...   Ohne Warnung wurden die Gedanken des jungen Mannes durch ein schrilles Piepen unterbrochen. Er folgte dem Geräusch mit den Augen und sah ein Blinken auf ihrer Armbanduhr. Da jeder andere in der Bibliothek sich genervt nach dem schrillen Alarm umsah entschuldigte sich Videl einmal laut bei allen und nahm den Anruf hastig entgegen. Der Polizist am anderen Ende der Leitung rief sie zu einem Brand in der Innenstadt und wie üblich sprang Videl auf um los zurennen. Sie sah Gohan noch einmal an. „Morgen nach dem Unterricht?“ Er nickte baff und sah ihr nach und lächelte. Wird Zeit das ich mal wieder einen Punkt machen.   „Wenn sie den Brand unter Kontrolle haben, warum rufen sie mich dann?“ Mit verschränkten Armen stand sie vor einem Polizeibeamten und dem Einsatzleiter der Feuerwehr. „Unter Kontrolle ja, ohne Schwierigkeiten nein. Wir haben zu wenig Leute und kommen nicht richtig an die Leute im obersten Stockwerk. Sie sind eingeschlossen. Videl sah nach oben zu den Fenstern. Eines davon war offen. „Wie viele sind noch drin?“ „Zwei oder Drei Kinder. Schwer zu sagen.“ „Alles klar. Fahren sie mit dem Fahrzeug so dicht ran wie möglich.“ Die beiden nickten der jungen Heldin zu.   Als der große Saiyaman eintraf, war Videl schon lange da. Der Plan war eigentlich gleich hinter hier her zu fliegen und zeitgleich anzukommen, aber die alte Dame aus der Schulbücherei hatte ihn aufgehalten und nicht so schnell abhauen lassen, wie er es wollte. Viel zu spät kam er am brennenden Wohnhaus aus an. Ein Reihenhaus. In den unteren Stockwerken brannte es. In die oberen war nur der Rauch aufgestiegen. Seltsam... das sieht nicht nach einer großen Sache aus. Warum rufen sie Videl dafür? Sie war auch nirgends zu sehen … oder doch da. Sie stand in einem Fenster im obersten Stockwerk mit einem kleinen Jungen im Arm. Der Feuerwehr wagen und dessen Leiter standen zu weit weg. Das lag an der Steintreppenkonstruktion am Fuße es Gebäudes. Zudem war der Weg durch schweres Baumaterial für eine Renovierung versperrt. Der Löschwagen kam nicht nah genug heran. Man müsste meinen, dass es für so etwas Vorkehrungen gibt. Gohan beobachtete alles aus der Luft. Es gab keinen Grund für ihn heute noch einzuschreiten. Videl sprang sicher wie eine Katze aus dem Fenster auf die Feuerwehrleiter und überreichte dem Feuerwehrmann den kleinen jungen, den sie im Arm hatte. Er wollte sich schon auf den Weg nach Hause machen, als …   „Hier nehmen sie Ihn.“ Videl übergab den kleinen, zitternden Jungen einem der Feuerwehrmänner, der sich gleich mit ihm auf den Weg nach unten machte. „Ich geh noch einmal rein und seh nach ob es der Letzte war.“ „Nicht nötig! Die Anwohner sagen, dass alle da sind!“, rief ihr einer der Polizisten zu, nur leider etwas zu spät. Sie hatte bereits zum Sprung angesetzt. Nur war die Leiter nicht mehr die selbe als beim letzten Sprung. Durch die Löscharbeiten war sie nass und rutschig geworden. Sie rutsche beim Absprung weg. Der Sprung war zur kurz. Sie schaffte die Distanz bis zum Fenster nicht mehr und... stürzte. In die Tiefe. Der Wind sauste ihr um die Ohren, als würde er sich von ihr verabschieden wollen. Würde sie das Geräusch ihres Aufpralls hören? Sie rechnete fest damit.   „Hab dich!“   Sie hörte es nicht... sie hörte eine vertraute Stimme. Warme Arme umschlossen sie und sie starrte in das Visier eines Helmes. Sie musste erst kurz realisieren was da gerade geschehen war. „Du... du hast es schon wieder gemacht...“, sagte sie leise. Der Schock hatte ihre Stimme schrumpfen lassen. Die Nahtoderfahrung ließ ihren Puls in die Höhe schnellen. Ihr Mund war trocken und sie war regungslos … in seinen Armen. Der große Saiyaman warf ihr ein übermütiges Grinsen zu. „Alte Gewohnheit.“ Er drückte sie etwas und kam ihrem Gesicht etwas näher. „Haben wirs bequem?“ Wie gesagt, Gohan machte dieses Katz und Maus Spiel Spaß. Nein, er genoss es sogar manchmal, was seine Naivität und Nervosität in den Hintergrund drängte um Platz für sein Selbstbewusstsein und eine leichte Überheblichkeit zu machen. Diese Art half Videl jedoch, um über ihren Schock hinweg zukommen. „Ganz und gar nicht. Lass mich runter!“ Gohan grinste leicht fies. „Schade ich finds recht angenehm.“ Ja, das war Gohans Art mit ihr zu flirten. Etwas was er selbst nicht immer realisierte oder drauf anlegte. Es passierte einfach. Er gab den Leuten die unten am Boden zu Ihnen hoch sahen ein Zeichen, dass es Videl ging und er sie weg bringen würde. Dann flog er mit ihr zu einem unbeobachteten Plätzchen, dem Dach eines Hauses das leer stand und bald abgerissen wird, und setzte sie sanft auf einer Erhöhung für die Lüftung ab. Er selbst schwebte über dem Boden, um mit ihr auf einer Höhe zu bleiben.   „Geht es dir sicher gut?“ Seine Stimme war nun eher besorgt. Videl nickte und seufzte. Sie sah auf Ihre Füße die auf bröckeligem Beton standen und sie sah auf seine Füße, die knapp über dem Boden schwebten. Das hätte echt was für sich... Gohan konnte ihren Blick nicht ganz deuten, wollte aber auch nicht ewig auf eine Antwort warten. „Videl?!“ Sie schreckte aus ihren Gedanken, sah ihn an und stotterte leicht. „Eh... ja... mir geht’s gut.“. Sie sah wieder weg, diesmal irgendwo hin, nicht nach unten aber Hauptsache nicht zu ihm. „Übrigens... danke... nochmal.“ Er grinste stolz. „Stehts zu Diensten. Es macht sogar richtig Spaß dich zu retten, wenn du dich danach bei mir bedankst.“ Er hatte Recht. Sie bedankte sich wirklich nicht oft bei ihm. Sonst kam immer viel zu schnell diese Anspannung oder besser Spannung dazwischen und um diese loszuwerden, so dachte sie jedenfalls, musste sie endlich herausfinden wer er wirklich war. Sie fühlte es... sie war ganz nah dran, um es heraus zu finden. Aber jetzt war die Aufregung nicht so groß wie sonst. Kein Kampf, kein Wetteifern wer der bessere Kämpfer war. Einfach nur zwei junge Helden und ein warmer Abendwind. Videl war ruhig, genau wie ihre Stimme. „Wenn du mir endlich verraten würdest wer du bist, würde ich mich viel öfter bei dir bedanken.“ Sie lächelte. Nur nicht so süß wie zu vor, sondern leicht ...verführerisch? „Wer weiß... wenn ich dein Geheimnis kennen würde, dann könnten wir sogar zusammen arbeiten.“ Sie beugte sich leicht vor und sah ihm in die Augen oder zumindest an die Stelle, an der sie seine Augen vermutete.   Gohan, auf der anderen Seite, hatte für einen kurzen Moment einen Kloß im Hals. Das war auch neu... und komplett unerwartet. Diese süße Art von Videl wie er sie noch vor kurzem in der Bücherei erlebt hatte, war für ihn nachvollziehbar gewesen, aber das haute ihn aus den Socken. Flirtet die gerade mit mir? Er musterte ihr Gesicht. Er wollte sich jeden Zentimeter einprägen. So sah Videl aus, wenn sie verführerisch war. Das war kaum auszuhalten. Er hatte das Gefühl jetzt an ihrem Hacken zu hängen und wenn das so weiter geht, tatsächlich den Helm abzunehmen. Um das zu verhindern musste er eine andere Seite von Videl hervorbringen, nicht die süße Videl. Nein, die hatte eine ähnliche Wirkung auf ihn, aber die wütende Videl würde ihn aus seiner Starre befreien. Er musste sich wieder unter Kontrolle bringen. So gut es eben ging, aber Videl hielt ihm einen Spiegel vor mit diesem Verführerischen lächeln und ganz unterbewusst erwiderte er dieses Lächeln. „Ach nicht nötig. Alleine komme ich besser zu recht.“ Ihr Lächeln wich ihrem angespannten Gesichtsausdruck. Sie konnte gar nicht anders als sich ein bisschen beleidigt zu fühlen. „Außerdem... gefällt mir unser kleines Katz und Maus Spiel.“ Och nee. Beim letzten Satz hatte Gohan nicht mehr nachgedacht. Es war einfach passiert...   „Fein! Wie du willst. Komm her du Maus!“ Videl spürte wieder wie sich ihre Schultern verkrampften und innerhalb vom Bruchteil einer Sekunde war wieder alles beim Alten. Sie streckte ihre Arme blitzschnell dem maskierten Helden entgegen, um seinen Helm zugreifen und instinktiv machte sie einen Schritt nach vorne. Und im nächsten Bruchteil einer Sekunde war wieder alles so anders als bisher...   Videl hatte vergessen, dass sie nicht ebenerdig standen, sondern sie auf der Entlüftung stand und er noch in der Luft schwebte. Der Schritt nach vorne führte ins Leere und sie hatte wieder das Gefühl zu fallen. Irgendwo in den Tiefen ihres Verstandes wusste sie, dass sie nicht fallen würde, da der feste Untergrund nicht weit war. Aber als sie mit den Füßen den Boden berührte blieb die Zeit kurz stehen. Zumindest schien es so.   Als Videl ihre Arme in seine Richtung streckte, wollte Gohan zurück schrecken, aber es ging alles so schnell. Sie machte einen Schritt nach vorne und fiel von der ca. einem Meter hohen Belüftung. Was jetzt passierte, passierte für Gohan wieder nur einfach so. Vielleicht aus Instinkt. Er wich nicht zurück, sondern kam ihr entgegen. Fing sie auf und als sie beide mit den Füßen den Boden berührten hielt er sie sanft, aber sicher in seinen Armen. Gohan sah mit weit offenen Augen zu Videl herab. Glücklicherweise hatte er den Helm noch auf. Er betete das sie nicht mitbekam wie heftig sein Herz von innen gegen seine Brust schlug. Der Augenblick war in Wirklichkeit nur kurz, kam ihm aber ewig vor.   Sie blickte auf und wirklich noch nie waren diese großen, blauen Augen so nah vor ihm gewesen. Keiner rührte sich. Beide hatten gerade keinen Überblick wie viele Sekunden sie so verharrten oder ob die Zeit tatsächlich still stand, aber während dessen, zu einem Zeitpunkt den Gohan im Nachhinein nicht mehr ausmachen konnte, machte es klick. Er blendete wieder alles aus. Keine Stadt, kein Dach, kein Später, kein Nachher, kein Morgen. Nur das Mädchen in seinen Armen, dass gerade so unglaublich anziehend war.   Videl fühlte wieder eine Spannung zwischen ihnen, nur dieses mal sehr viel intensiver als je zu vor. Die Spannung war so stark, dass sie das Gefühl hatte es drehte sich alles um sie. Ihr wurde heiß und ihr Herz fing an zu rasen. Noch höher konnte die Spannung kaum werden. Saiyaman bewegte sich zwar langsam auf sie zu, aber für sie war es, als ob die Zeit jetzt wieder in Bewegung war und etwas nach zu holen hatte. Es ging so schnell. Auf einmal hatte sie seine Hand auf der Fange und der Stoff seines Handschuhs ließ ihre Wange angenehm brennen. Ein paar Worte die in ein sehr leises Stöhnen gehüllt waren kamen an ihr Ohr, aber sie verstand sie nicht. Es war zu leise. Und darauf hin legte er ihre Lippen auf ihre. So heiß und sanft, dass sie nicht anders konnte als den Kuss zu erwidern. In ihrem Kopf herrschte gerade eine angenehme Leere. Nichts hielt sie gerade hier von ab. Sie drückte sich näher an ihn. Als er merkte, wie sie ihm weiter entgegen kam ließ Saiyaman den Kuss inniger werden. Verlangend.   Gohan hatte gerade seinen Kopf aus geschalten. Oder hatte Videl das getan? Er zog sie näher an sich heran. Wollte sie und den Augenblick einfangen. Wollte sich ihren Duft und Geschmack einprägen. Wollte sich ihre weiche Haut einprägen. Gott, er bereute es gerade Handschuhe zu tragen, als er über ihren Rücken zu ihrer Hüfte strich, um auch ihr Becken an sich zu ziehen. Das ließ Videl leicht aufstöhnen und damit gewährte sie ihm einen Zungenkuss. Er hätte erwartet, dass sie ihn weg schubste, doch sie stieg voll drauf ein. Keine Distanz mehr zwischen ihnen, nur Nähe und Hitze. Gohan wollte seine Hände ein weiteres Mal auf Wanderschaft schicken, aber dann holte ihn die Sirene der vorbei fahrenden Feuerwehrautos wieder aus den Wolken und in die Realität zurück. Er beendete abrupt den Kuss. Seine Hände ruhten nun auf ihren Schulten und beide sahen sich schockiert über ihr eigenes Verhalten an. Er konnte nicht fassen, dass er sie geküsst hatte. Gohan schnappte nach Luft. Sein Gehirn brauchte Sauerstoff. „Entschuldige.“, flüsterte er und seine Füße hoben langsam vom Boden ab. Er konnte die Augen von Videl erst nicht lassen. War das Entsetzen oder Enttäuschung in ihrem Gesicht? Dann drehte er sich weg und flog immer schneller.   Videl stand wie festgenagelt auf dem Dach und blickte ihm hinterher. Sie fragte sich nicht warum er das getan hatte, sondern warum sie es getan hatte. Warum hatte sie ihn nicht schon vor den Kuss weggestoßen. Warum hatte sie ihn nicht demaskiert, wie sie es geplant hatte. Und wieso war die Anspannung die sie sonst immer fühlte wie weggeblasen? Sie drückte eine Hand auf ihr Herz, um es zu beruhigen und nahm die Augen vom Himmel. Eine andere Frage schnellte durch ihren Kopf und nistete sich dort ein. Beschallte sie und ließ sie nicht mehr los.   Warum hast du aufgehört?     Kapitel 2: Wer bist du? ----------------------- Ich kann nicht fassen, dass ich sie geküsst habe... Gohan blätterte in seinem Englischbuch und versuchte seine letzten Hausaufgaben fertig zu bekommen, aber... Sie wird mich umbringen. Wenn die jemals raus findet, wer hinter dem Helm steckt, wird sie mich ganz sicher umbringen! Gohans Gedanken drehten sich im Kreis zwischen Hausaufgaben, dem Kuss von heute Mittag und der Angst Videl morgen unter die Augen zu treten. Er blätter zwischen zwei Seiten hin und her. Versuchte alles zu verdrängen, aber wie das Geräusch eines Nagel auf Schiefer bohrte sich der heutige Tag tief in sein Gehirn.   Warum hätte es nicht irgend ein anderes Mädchen sein können, das ihm den Kopf verdrehte. Ja! Vermutlich wäre es mit jeder anderen leichter als mit ihr, aber es musste ja ausgerechnet dieses Mädchen sein. Dieses sture, herum schnüffelnde, starke Mädchen. Gohan seufzte leise und strich sich die Haare nach hinten. Aber sie war auch süß, lieb und hilfsbereit. Außerdem auch extrem hübsch. Videl erschien wieder vor seinem inneren Auge. An ihn gelehnt, die Hände auf seiner Brust, ihre Augen halb geschlossen und strahlend. Genau so hatte sie ausgesehen, als er den Kuss gelost hatte und wieder zur Besinnung gekommen war. Er ließ das Bild einfach weiter spielen, schloss seine Augen und stellte sich vor, wie sie ihn wieder zu sich zog und den Kuss fortsetzte und ihn nicht gehen ließ. Ihre Arme um seinen Hals geschwungen und ihre warmen Lippen auf seinen. So nah an ihn gedrückt, dass sie schon fast seinen stei...   Nein, nein, nein, VERSCHWINDE! So konnte er sich nicht zusammen reißen, wenn ihn der Gedanke einfach nicht los ließ. Früher war es einfacher für ihn gewesen. Er hatte sich auch schon in der Vergangenheit für Mädchen interessiert, aber auf solche Gedanken ist er noch nie zu vor gekommen. „Verdammt, reiß dich zusammen!“, sagte er streng zu sich selbst und schlug sich mit beiden Händen auf die Wangen, als würde er sich aus einem Schlaf wecken wollen. Für heute war er viel zu abgelenkt, um noch überhaupt irgendetwas fertig zu bekommen. Es will einfach nicht aufhö... „Gohan? Alles klar bei dir?“ Leicht erschrocken drehte er sich um.   Goten saß auf dem Boden ihres gemeinsamen Zimmers und spielte leise etwas. Im Türrahmen stand seine Mutter mit einem Korb Wäsche. „Ich ?... eh... ja klar... das heißt nein...“, schnell hielt er sein Schulbuch in die Höhe. „Ich habe mich einfach beim Lernen verrannt. Das ist alles.“ Chichi lächelte ihn gütig an. „Ach mach doch für heute Schluss. Es ist eh schon spät.“ Goten sprang auf, lief zu seinem großen Bruder und drückte ihm eines seiner Spielzeuge in die Hand. „Ja mach Schluss. Ich warte schon eine Ewigkeit darauf, dass du endlich mit mir spielst.“ Chichi stand nun hinter ihrem Jüngsten und tätschelte ihm den Kopf. „Nein, nein Goten. Du müsstest schon längst im Bett sein.“ Goten war darüber nicht sehr begeistert. „Aber dann muss Gohan auch mit zu Bett kommen!“ Er versuchte ein ernstes Gesicht zu machen, sah für seine Mutter und seinen großen Bruder, aber eher niedlich aus. Chichi schüttelte amüsiert den Kopf. „Dein Bruder ist alt genug, um selbst zu entscheiden, wann er zu Bett geht.“ Goten schüttelte sich empört. „Aber das ist ungerecht!“ Jetzt musste Gohan auch schmunzeln und stupste den Knirps an. „Ist schon gut. Ich geh nur schnell duschen und dann geh ich auch schlafen. Ich bin eh total erschlagen.“ „Achso, na dann gut. Aber beeil dich.“ Darauf bestand Goten lächelnd, als sein großer Bruder aufstand und an ihm und seiner Mutter aus dem Zimmer ging.   Gohan war froh, dass seine Familie ihn abgelenkt hatte, aber sobald er daran dachte, war Videl schon wieder in seinem Kopf. Er seufzte. Ab in die Dusche. Am besten eine kalte Dusche...   Viele hundert Kilometer weiter schwirrten Gohans Objekt der Begierde ähnliche Gedanken durch den Kopf. Der Kuss ließ ihr auch keine Ruhe. Vor allem fragte sie sich, warum sie auf einmal von ihm so angetan war. Videl wusste, dass ihr gerade kein Schulbuch helfen würde, um auf andere Gedanken zu kommen. Am liebsten hätte sie ihrer Freundin Erasa erzählt was passiert war, aber die Vergangenheit hatte sie gelehrt, dass Erasa bei solch pikanten Dingen nur schwer etwas für sich behalten konnte. Mit ihrem Vater hätte sie wohl kaum darüber reden können. Der hätte ein Armageddon eingeleitet. Videl stürzte sich lieber in alt bewehrtes und bearbeitete den Sandsack in der Trainingshalle.   Seit Jahren verteidige ich diese Stadt.Schlag von rechts. Seit Jahren trainiere ich mir Hände und Füße wund. Schlag von links. Der Sandsack schwingt weit nach hinten.Und dann kommt so ein Idiot mit Faschingskostüm und verstellter Stimme und ist einfach... Tritt! … einfach besser. Sie atmet tief durch. Fixiert den Sack mit einem stechenden Blick. Und er schwitzt noch nicht mal dabei! Wieder ein Schlag. Der Sack schwingt wieder nach hinten, aber nicht ganz so stark. Ich will unbedingt wissen wer er ist! Sie sieht Saiyaman vor ihrem geistigen Auge. Er lächelt sie an. Sie schlägt zu. Der Sack bewegt sich kaum. Sie atmet schwer. Wer bist du? Ihr erscheint das Bild, wie sie in seinen Armen liegt und einen langen, innigen Kuss bekommt. Videl spürt wie ihr Gesicht ganz warm wird und ihre Haut anfängt angenehm zu kribbeln. Sie schlägt noch einmal zu. Ihre Knie werden weich und zitterig. Ihr Schlag verfehlt den Sandsack und geht ins leere. Sie fällt zu Boden aber dieses Mal ist niemand da, der sie fängt. Niemand, der sie sicher vor dem Aufprall bewahrt. Keuchend starrt sie den Boden an. Ihr war, als würde sie verrückt werden.   Wer bist du?     Der Tag war für Gohan extrem anstrengend. Er musste heute zwar nicht als großer Saiyaman raus, aber dafür saß einen ganzen Schultag nur zwei Plätze weiter eine unleidliche Videl. So schlecht gelaunt hatte er sie noch nie gesehen. Als er sie begrüßte ignorierte sie ihn eiskalt. Einen Moment lang hatte er Angst, sie hätte ihn durchschaut. Als jedoch Erasa und Sharpner kamen, machte sie mit ihnen genau das gleiche. Nur das die beiden sie einfach nicht in Ruhe lassen wollten. Den ganzen Tag löcherten sie ihre Mitschülerin, machten Bemerkungen über ihre schlechte Laune und stürzten sich in Theorien welche Laus ihr über die Leber gelaufen sei. Das war der längste Tag, seit dem er auf diese Schule gekommen war.   Als sie nach Schulschluss ihre Taschen zusammenpackten legte Erasa stichelnd einen Arm um ihre Freundin. „Hör mal, wenn du kurz mal deine Anwandlungen runter schlucken möchtest“, sie zwinkerte Videl zu. „dann komm doch mit ins Café. Der neue Kellner ist so süß und ich brauch dringend deine Hilfe, um ihn anzusprechen.“ „Aber ganz sicher nicht! Außerdem weißt du ganz genau, dass ich den Kinderkram nicht leiden kann. Mach das mal schön alleine!“ Erasa war sich sicher, dass da was im Busch war, hatte aber auch gemerkt, dass Videl allein sein wollte. Nach ein paar unterkühlten Abschiedsworten machte sie sich aus dem Staub und nahm Sharpner gleich mit. Insgeheim wusste das blonde Mädchen, das er sie noch mehr genervt hätte. Das wollte sie ihrer Freundin ersparen.   Gohan sah den beiden kurz nach und sah dann wieder verunsichert zu Videl. „Alsooo...“, er tippte nervös mit allen zehn Fingern auf seine Schultasche. „Ich sehe, dass du heute keinen Nerv für Nachhilfe hast. Ich geh dann mal besser auch. Bis morgen.“ Er nahm seine Tasche, drehte sich um und wollte gerade gehen. Bloß schnell weg. Doch da packte ihn eine Hand am Handgelenk. „Warte!“   Sein Herz rutschte ganz tief nach unten. Er befürchtete das Schlimmste. Ganz langsam drehte er sich nervös zu Videl um. Er konnte praktisch schon ihren Blick im Nacken spüren. Dem Blick hatte er schon oft gespürt. Er ließ ihn immer fast zu Stein erstarren. Gohan drehte sich um, doch... dem war nicht so.   Videls Blick war nach unten gerichtet und voller Reue. „Tut mir Leid Gohan. Ich wollte nicht....“ Sie schluckte ihre Worte runter. „Das ist einfach nicht mein Tag. Ich hätte die Nachhilfe wirklich gerne.“ Sie hielt ihn immer noch fest. Ein leicht roter Schimmer legte sich auf seine Wangen und er sagte leise. „Klar, kein Thema...“   Etwa eine halbe Stunde später hatte sich Videl wieder zusammen gerissen, aber sie war immer noch seltsam. So ruhig und abwesend. Gohan saß mit ihr in der Bibliothek und erklärte ihr was sie in Latein verpasst hatte, aber nach einigen Minuten stoppte er und musterte sie. Videl bemerkte gar nicht, dass er mit der Erklärung auf gehört hatte. Sie starrte nur auf das Buch ohne etwas aufzunehmen. Ihr Blick war leer. Als hätte sie ihren Körper verlassen und wo anders hingegangen. „Videl?“ Gohan versuchte sie aus ihrem Tagtraum zu wecken, aber sie reagierte nicht. Er legte eine Hand auf ihre Schulter. „Videl!“ Dabei erwachte sie. Sie sah ihn an. „Ähm... ich...“, sie seufzte tief und lehnte sich mit den Händen auf ihrem Gesicht zurück. „Tut mir Leid. Ich bin heute nicht bei mir.“ Videl verharrte in ihrer Stellung und rührte sich nicht. Jede Alarmglocke in Gohan klingelte. Auf keinen Fall durfte er sie jetzt auf den kleinen Vorfall von gestern ansprechen. Viel zu riskant.   …   Aber sie so zu sehen... Er nahm eine ihrer Hände, damit sie sich wieder normal hinsetzt und ihn ansah. Er hatte einen so sanften Griff. „Hör mal, ich weiß wir sind nicht die dicksten Freunde, aber wenn du etwas los werden willst, dann kannst du das gerne tun.“ Sein lächeln war so beruhigend und freundlich. So einladend. Videl vergaß sogar, dass sie ihn ewig für den Saiyaman gehalten hatte. „Sag es bitte niemanden. Besonders nicht Erasa... die kann es nicht für sich behalten.“ Gohan nickte verständnisvoll. Videl nickte zurück und drückte seine Hand ein bisschen. Das kostete sie Überwindung. „Gestern da....“, ihr blieben die Worte im Rachen stecken. Kurz bevor sie auf ihre Zunge kamen, stoppten sie und wollten nicht weiter. „Nein... bitte vergiss es. Es ist nichts schlimmes passiert, aber ich bin nur etwas … verwirrt.“ Wieder nickte Gohan. „OK...“ Er verstand, wieso sie nicht mit ihm sprechen wollte. Dafür stand sie ihm nicht nach genug. Aber trotzdem. Er wollte irgendetwas für sie tun. Immerhin war er für den ganzen Mist verantwortlich. Ohne seine bescheuerte Aktion von gestern, hätten beide jetzt einen ganz normalen Tag. Gohan lächelte nun aufmunternd. Mit diesem Lächeln stand er auf und zog sie leicht nach oben. „Komm mit. Ich weiß was.“               Gohan war mit ihr in den Park neben der Schule gegangen. Dort floss ein Bach entlang bei dem er Halt gemacht hatte und sich auf einmal die Schuhe auszog und die Hose hochkrempelte. Jetzt stand er im Knöchel hohem Wasser und wollte sie zu sich ziehen. Ganz abgeneigt war sie nicht. Ihre Schuhe hatte sie bereits ausgezogen und ihre Füße standen im kühlen Gras. „Nein, warte mal... nein“, sagte sie und zog wieder an seiner Hand zurück. Dabei lachte sie aber verlegen. Warum sie das mitmachte wusste sie nicht, aber irgendwie war es gerade einfach angenehm. „Na komm. Sonst zierst du dich doch vor nichts.“ Er beugte sich leicht herab, um sie mit ein wenig Wasser zu bespritzen. Die kühlen Tropfen ließen sie zusammen zucken und aufschrecken, so dass er sie tatsächlich zu sich ins Wasser ziehen konnte.   „Brrr... ist das noch kalt. Trotz Hochsommer.“ Sie lachte leicht. „Wirklich? Du solltest mal den Fluss sehen, neben dem ich Wohne. Der ist viel kälter.“ Sie nickte ihm zu. Der kalte Bach schien all den Stress von gestern in seinem Strom mit zu nehmen. Gohan ließ ihre Hand los, um im Wasser herum zu wandern. Er besah sich die Steine. Da merkte Videl erst wie rutschig es war und wie schwierig es war ohne zu schwanken über die glatten Steine zu laufen. „Gohan? Warum machen wir das?“ Sie blieb stehen und sah ihn fragend an. Er blickte sie an und zeigte ihr einen der Steine den er gefunden hatte. „Naja, du wolltest doch Nachhilfe oder? Latein war heute nicht so dein Ding, deshalb dachte ich, wir probieren es mit Geographie.“ Er fuhr mit einem Finger einen der weißen Streifen nach. „Siehst du das? Das sind Kalkeinschlüsse. Das Kapitel über Geologie kommt als nächstes im Unterricht dran.“ Er fing an darüber zu erklären. Anders als in der Bücherei, hörte sie ihm jetzt aufmerksam zu. Dieser sonst so schüchterne junge Mann hatte ihr den Kopf frei gemacht.   Videl wusste, dass Gohan klug war, aber die Art wie er sich über diese Sachen, die er lernte begeistern konnte und wie er das vermittelte war unglaublich mitreißend. Sie hörte zu und stellte fragen und sie unterhielten sich über den Unterricht. Beide waren im Moment gefangen und dachten nicht mehr an das Gestern.   Videl besah sich Gohan heute zum aller ersten Mal genauer. Nicht weil sie versuchte Zusammenhänge zwischen ihm und Saiyaman zu finden, sondern weil sie ihn heute zum ersten Mal kennen lernte. Er war jetzt schon eine ganze Weile auf ihrer Schule und noch nie hatte er was mit ihr und den anderen unternommen. Sie dachte immer, dass er zu schüchtern wäre, aber vielleicht lag es auch daran, dass er einfach solche Augenblicke im Leben vorzog. Nur das er sie sonst alleine verbrachte. Er brachte sie dazu mehr über seine Art wissen zu wollen. „Sag mal Gohan ist das auch so einer...“ Sie wollte sich zu einem der Steine herunter beugen, aber stolperte. Sie fiel aber nicht, weil Gohan sie schnell an den Schultern festhielt. „Huch... Na du verlierst in letzter Zeit ja oft das Gleichgewicht.“ Er besah sich den Stein den sie meinte. „Nein der ist etwas anders. „Komm ich zeig dir den Unterschied im Buch. Das ist interessant.“ Er nahm sie wieder bei der Hand, damit sie nicht noch ein mal stolperte. Videl errötete leicht. Sein Griff war wie vorher sanft, aber fest. Das passte zu ihm.   Sie saßen gemeinsam im Gras. Auf Videls Schoß lag ihr Geographiebuch und in Gohans Hand war ein weiterer Stein mit vielen groben Quarz Einschlüssen. Er hielt ihre andere Hand und ließ sie die Einschlüsse so ertasten. Dabei erklärte er das Kapitel über Geologie. Videl hörte nur noch halb zu. Mittlerweile war sie ganz fasziniert von ihm. So sanft... Ihr war aufgefallen wie sanft jede seiner Berührungen war. So ganz anders als bei Saiyaman gestern. Diese waren kraftvoll, wenn auch nicht auf eine beunruhigende Weise. Saiyaman war eher sexy. Naja seit Neuem.... Gohan war süß. Sie kam sich zum ersten Mal albern vor, dass sie Gohan jemals verdächtigt hatte. Sie konnte sich gerade nicht vorstellen, dass es Gohan jemals sein könnte. Er hätte sie bestimmt nie so geküsst wie der maskierte Mann gestern. Gohan wäre nicht so fordernd. Er wäre behutsam, vielleicht sogar zaghaft. Eher liebevoll, als so eindringlich und voller Lust. Nein er kann es nicht sein. Gerade als Videl rot wurde, weil sie bemerkt hatte, dass sie sich vorstellte wie sich Gohans Kuss wohl anfühlen würde, klingelte ihre Uhr.   Gohan kannte diesen Alarm ja schon und mittlerweile fühlte er sich auch davon angesprochen. Videl entschuldigte sich, sprach wie üblich mit dem Polizeichef und danach verabschiedete sie sich hastig von Gohan. „Sorry, aber ich muss abbrechen. Morgen wieder?“ Gohan nickte einverstanden. „Klar ich freu mich schon.“ „Super“, sagte sie glücklich. „Morgen bin ich auch fit für Latein!“ Mit diesen Worten nahm sie ihre Tasche und Schuhe und rannte los. Im laufen zog sie ihre Schuhe an und rannte noch ein ganzes Stück weiter. Heute brauchte sie ihren Helikopter nicht. Die Einsatzstelle war praktisch neben an. Na du verlierst in letzter Zeit ja oft das Gleichgewicht... Moment Mal!   Sie blieb abrupt stehen. Seine Worte von vorhin schalten durch ihren Kopf. Was meinte er. Gohan hatte sie noch nie ausrutschen sehen. Generell war sie ja standfest, nur gestern....   Gestern...   Gestern war sie oft weg gerutscht. War gestürzt, hatte sich auffangen lassen. Von ihm. Videl wurde abwechselnd heiß und kalt. Hieß das etwa? Aber Gohan konnte es nicht wissen.... es sei denn....     NEIN! NEIN! Er ist es nicht! Videl hatte immer diesen einen Mitschüler verdächtigt, aber bis vor fünf Minuten war sie sich sicher ihn auf ewig als Verdächtigen streichen zu können. Ich bin mir sicher. Er kann es nicht sein. Er...   Ein Schatten flog über sie hinweg. Videl blickte zum Himmel. Saiyaman flog zur Stelle zu der sie gerufen worden war. Sie blickte dem Helden kritisch hinter her. Er ist da! Kapitel 3: Freiflug gefälligst? ------------------------------- Dieses Mal kam Videl zu spät zum Ort des Geschehens. Noch von Weitem konnte sie beobachten, wie drei über große Kerle vor Schmerzen wimmernd auf einem Haufen lagen und zwei Polizisten sich bei dem großen Saiyaman bedankten. Weitere Polizisten waren vor einem Juweliergeschäft versammelt. Sie sprachen mit Angestellten und Augenzeugen oder kümmerten sich um Beweismaterial wie der zu Bruch gegangenen Fensterscheibe oder der fallengelassenen Beute. Er hatte sie noch nicht bemerkt. Wer bist du? Egal was gestern geschehen war oder jemals wieder geschehen wird, dieses Mal würde sie ihn nicht einfach weg fliegen lassen. Heute sollte er ihr Rede und Antwort stellen. Ihre Saphir blauen Augen tasteten die Gegend ab. Sie sah sich die Straße und die Hochhäuser darin an. Hier direkt im Stadtzentrum waren die Wolkenkratzer so hoch, dass Passanten nie verträumt nach oben sagen, um wenigstens mit den Augen ihre Spitze zu erklimmen. Man hätte sich den Hals ausgerenkt. Das Hochhaus in dessen Erdgeschoss der gerade überfallene Juwelier lag, hatte noch einen Zwilling. Gleich hoch, selbe Bauweise. Videl hielt inne und sah mit einem stechenden Blick zu Saiyaman rüber So wird es gehen...   Die Szene wurde überschwemmt von den Geräuschen des Überfalls. Oder deren Nachklang. Viele Menschen die angespannt auf einander einredeten, vorbei fahrende Autos, das Fluchen von einem der Verbrecher, der in ein Polizeiauto verfrachtet wurde. In der Mitte stand der große Saiyaman und suchte die Menge nach Videl ab. Das wer höchst seltsam. Eigentlich hätte sie vor ihm da sein müssen. Gohan bekam eine Vorahnung, als ob gleich etwas passieren würde. Als ob schwerer Nebel aufziehen würde. Es war Zeit sich zurück zu ziehen. Viele der Polizeibeamten, die seine Routine schon kannten wunderten sich, dass er seine seltsamen Superheldenposen nicht zum besten gab.   Dieses Mal hatte der Auftritt des großen Saiyaman noch zwei weitere Zuschauer gehabt. Erasa und Sharpner standen am Rand der Menschenmenge und sahen sich die Verhaftung an. Erasa hatte beide Hände auf ihre Brust gelegt und seufzte, als wäre sie verliebt. „Er ist echt unglaublich cool, findest du nicht?“ „Da haben wir wohl unterschiedliche Ansichten...“ Sharpner hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Der Kerl nervte ihn seit dem er in der Stadt aufgetaucht war. Videls Obsession auf ihn war unerträglich geworden. Sharpner wusste nicht wie dieser Clown sich so schnell bewegen konnte oder ein Auto mit bloßen Händen stoppen konnte, aber eins wusste er. Es war sicher nicht real. Auch hinter dem Fliegen musste irgendein Trick stecken. Erasa holte ihn aus seinen eifersüchtigen Gedanken, indem sie ihm fest ihren Ellenbogen in die Rippen rammte. „Ich weiß genau was dein Problem ist. Aber damit musst du dich abfinden. Du hattest bei Videl noch nie eine Chance!“ Sie grinste, als hätte sie gerade ein Gesetz erfunden. „Ach was weißt du schon? Ich könnte Videl mehr bieten als dieser Hanswurst!“, sagte er ein geschnappt und spannte seine Muskeln an, als ob er der blonden Erasa irgendetwas beweisen müsste. Diese kicherte. „Ach komm schon! Selbst du musst zu geben, dass Videl seit langem nur noch über ihn spricht. Auch wenn sie sich beschwert lässt sie durch blicken, dass er sie immer beeindruckt. Außerdem würden die beiden einfach....“ Sharpner hörte Erasa nicht mehr zu. Er hatte Videl erspäht. Weiter unten an der Straße stand sie da und beobachtete die Szene. Wieso kommt sie nicht her? Und schon verschwand sie in einer kleinen Gasse. Das war aber verdächtig. Erasa redete immer noch. „Sorry, aber ich muss weg. Wir sehen uns morgen.“ Erasa sah ihm verdattert hinter her und stemmte die Arme in die Hüften. „So eine beleidigte Leberwurst!“   Sharpner bog in die selbe Gasse ein wie Videl. Diese führte zu einer Straße, die parallel zu der lag aus der er gerade kam. Damit Videl ihn nicht erblickte, blieb er ein wenig zurück. Er wartet kurz. Zählte ein paar Sekunden und gerade als er ihr folgen wollte, hörte er das Geräusch einer Tür, die in den Türrahmen viel. Videl war verschwunden. Sharpner ging deshalb dem Geräusch von eben nach. Vor ihm lagen zwei hohe Gebäude. Es war die Rückseite der Hochhäuser, die er sich eben noch von vorne angesehen hatte. Durch eine dieser Türen musste Videl gegangen sein. Nur durch welche? In einem der Wolkenkratzer davon lag der Juwelier, der vor kurzem überfallen wurde. Das musste es sein, nur wieso? Warum schleicht sie sich hier rein? Videls ungewöhnliches Verhalten stachelte ihn an ihr zu folgen und heraus zu finden was hier los ist. Da hatte er einen Geistesblitz. Es musste etwas mit dem großen Saiyaman zu tun haben.   In den letzten Wochen war Videl wie besessen von dem großen Saiyaman gewesen. Manchmal starrte sie auf ihre Uhr und wartete auf den Alarm, weil sie es nicht erwarten konnte seinem Geheimnis ein Stück näher zu kommen. Wenn Sharpner ihr bei seiner Demaskierung hätte helfen können, dann wäre sie vielleicht endlich mal von ihm beeindruckt. Seine üblichen Versuche hatten das Mädchen eher kalt gelassen. Egal welche Erfolge er im Kampfsport oder anderem Sport machte, sie gab immer nur ein kurzes, manchmal auch sarkastisches Kommentar ab und dann war die Sache für sie erledigt. Keine seiner Avancen schien sie zu interessieren, aber das hier war seine Chance.   Er zog am Griff der Tür. Sie war offen. Dahinter lag ein Treppenhaus. Sharpner sah die vielen Stufen hinauf. Meine Chance...   Der große Saiyaman schwebte langsam nach oben. Einige der Menschen auf der Straße winkten ihm zum Abschied zu, andere gingen schon wieder ihrem Alltag nach. Immer noch nicht. Warum ist sie nicht aufgetaucht? Er scannte die Menschen auf dem Erdboden ab. Da sich die Menschenmenge auflöste nahm es da unten an Gewimmel zu. Nirgends eine Spur von Videl. Als er auf der Höhe der umliegenden Gebäude schwebte, wollte er sich umdrehen und nach Hause fliegen, aber stattdessen hätte er benahe einen Herzinfarkt bekommen. „Tauchst du auch endlich auf?“ Der Ton dieser Stimme war messerscharf und kam wie aus dem Nichts. Er drehte sich zu dem Mädchen mit den schwarzen Haaren hin, dass ganz ruhig auf der breiten Dachkante saß und auf ihn gewartet hatte. Überrascht hielt Gohan inne. Ich dachte schon sie taucht gar nicht mehr auf. Er wartete auf noch einen Satz von ihr. Etwas, das ihm einen Hinweis darauf gab, was das hier soll. Doch Videl dachte nicht einmal daran sich in die Karten sehen zu lassen. Sie sah fixierte ihn einfach nur. Diesen Blick kannte er schon. Sie hatte ihn schon einmal so angesehen, als seine Mitschülerin Angela ihm damals damit gedroht hatte sein großes Geheimnis auszuplaudern oder als Videl feststellte, dass der goldene Krieger die selbe Kleidung trug, wie er, an seinem ersten Tag in der Highschool. Jedes Mal bekam er eine Gänsehaut von diesen schönen, aber alles durchdringenden blauen Augen.     Gohan schluckte. Knick jetzt ja nicht ein. „Ob ICH endlich auftauche? Warum warst du denn nicht da?“ Videl lächelte leicht kalt und stand auf. „Sagen wir einfach ich wurde aufgehalten.“ „Noch ein anderes Verbrechen?“ „Nein“, sagte sie und faltete unschuldig ihre Hände hinter dem Rücken zusammen. „Ich hatte zuvor noch Date.“ Gohan riss die Augen unter seinem Helm weit auf. Er fühlte wie sein Gesicht ganz heiß wurde und ihm die Wangen rot wurden. Sah sie die Nachhilfestunden etwa als Date an? Obwohl sein Mund leicht geöffnet war, bekam er keinen Ton heraus. Videl warf ihn ein neues Lächeln zu. Es strahlte vor Siegessicherheit. Da realisierte Gohan, dass er ihr in die Hände spielte und versuchte sich wieder zu fangen. „Fühlt sich der große Saiyaman etwa überrumpelt?“ Ihre neue Haltung verhieß nichts Gutes. „Was soll das ganze Videl?“ Seine Stimme war nun wieder fester und sicher, während Videls bestimmender wurde. „Das Ganze soll endlich aufhören. Keine Maskerade mehr, kein Versteckspiel.“ Sie betonte ins Besondere das Wort Spiel. Gohan verstand den Wink und bereute seine Worte von gestern. „Du tauchst nur auf, wenn ich auch dabei bin, niemals wenn ich nicht zu Gegend bin. Wenn das so weiter gehen soll, dann sag mir wer du bist!“ Sie sah ihn fordernd an. Es war schon wahr. Er wurde nur zum großen Saiyaman, wenn Videl zur Hilfe gerufen wurde. Das lag aber nur daran, dass er ohne den Alarm an ihrer Uhr selber nicht Bescheid wüsste was in dieser Stadt alles los ist. Er beschloss die Unterhaltung zu beenden. „Du kennst meine Meinung dazu. Dieses Gespräch ist vorbei.“ Er drehte sich um und wollte davon fliegen. „Oh ja die kenne ich! Und deshalb bin ich sicher, dass du dieses Mal nicht abhaust!“ Gohan wollte ihr noch einen fragenden Blick zu werfen, als er sah, wie sie vom Dach des Hochhauses sprang. „BIST DU IRRE?“   Gohan stürzte ihr hinterher. Videl hätte nicht einmal bis zehn zählen können, da hatte er sie schon aufgefangen. Als er sie gestern gerettet hatte, war Videls Gesicht erschrocken und vielleicht auch ein kleines bisschen verängstigt gewesen. Heute war es sein Gesicht, dass diese Eigenschaften ausstrahlte. Saiyaman atmete tief durch, um Videls Sprung zu verdauen. Sie hingegen grinste ihn fies an. „Hab dich“, sagte sieh heute zu ihm und legte sanft beide Hände an die Seiten seines Helmes, während sie viele Meter über dem Boden schwebten.   Der große Saiyaman war wie erstarrt. Sie hat mich... gleich weiß sie es. All die Mühe die er in die Heldenfigur gelegt hatte, inklusive der Mühen, die er überstanden hatte um Videl davon zu überzeugen, dass Gohan und Saiyaman nicht die selbe Person sind, war umsonst. Gohan dachte seine größte Angst wäre, dass sie ihn hin hängen würde, wenn sie es wüsste, aber dem war nicht so. Oder besser gesagt nicht mehr. Jetzt schwirrten andere Ängste durch seinen Kopf. Würde sie ihn noch mögen? Hätte er noch eine Chance bei ihr, wenn sie wüsste, dass Saiyaman nur der Streber aus ihrer Klasse ist. Es war für Gohan so schwer gewesen sich im normalen Leben mit ihr anzufreunden. Das könnte jetzt alles dahin sein.   Videl grinste ihn noch einmal an. Sie hatte gewonnen. Endlich war es soweit. „Kein Wegrennen dieses Mal Saiyaman! Ich wusste du würdest mich nie fallen lassen.“ Als ihm diese zarten Hände gerade den Helm nach oben schieben wollten, wurde Gohans stimme ernst, anstatt hektisch. Aber trotzdem sanft und liebevoll. „Du hast Recht. Ich würde dich nie fallen lassen....“   Videl zögerte. Allein der Klang seiner Stimme hielt sie zurück. Sie war so kurz vor dem Ziel, aber nun bekam sie das Gefühl, dass es falsch wäre ihn so zu demaskieren. Hätte sie ihm beweisen können wer er wirklich wahr, hätte sich das besser angefühlt. Nicht so hinterlistig. Sie wollte wissen wer er war. Seit dem ersten Tag und jeden Tag stieg dieses Verlangen. Und seit dem Kuss war dieses Verlangen noch intensiver. Sie wollte es so sehr, doch... der Kuss. Videl musste sich eingestehen, dass sie doch etwas für ihn empfand. Auch wenn sie selbst nicht genau wusste was, so war es stark genug sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Ein leises seufzen entfleuchte ihren Lippen. Nicht so... Sie nahm die Hände wieder runter und legte sie auf seine Schultern, um sich fest zuhalten. Leicht enttäuscht legte sie ihre Stirn an seinen Oberkörper. Kein Wort mehr. Beide waren stumm, denn dieser Moment brauchte keine Worte. Videl atmete tief durch. Ihr war nie aufgefallen wie angenehm sein Geruch ist. Sie fühlte sich besiegt und ließ sich mal wieder auf festen Untergrund bringen. Gohan schwebte mit ihr wieder auf das Dach von dem sie gesprungen war und setzte sie ab. Trotzdem lehnte sie sich noch kurz an ihn.   Als Gohan merkte, dass sie sich nicht von ihm löste lag er einen Arm um sie. Danke Videl... Sie hätte ihn enttarnen können. Hätte sie sich anders entschieden, hätte es Videl in der Hand wie Gohans Highschool Leben weiter gegangen wäre. Saiyaman, kein Saiyaman. Ein Leben ohne jemals wieder Ruhe vor der Presse zu haben oder er hätte das Held sein aufgeben müssen. Aber stattdessen, lehnte sie an ihm. Gohan musste sich eingestehen, was er jetzt für Videl empfand war mehr als nur Anziehung zwischen zwei Teenagern. Es war viel stärker und würde ihn wohl noch oft in allerlei Schwierigkeiten bringen, aber das war ihm egal. Zumindest so lange sie da war.   Videl löste sich leicht von ihm, stand aber noch direkt vor ihm. „Glaub bloß nicht, dass das hier was ändern würde.“ Ihr durchbohrender Blick war verschwunden und hatte Platz gemacht für ein weiches Lächeln, das Saiyaman gerne erwiderte. „Natürlich nicht.“ Gohan legte seine Hand auf ihre Wange und zog sie etwas zu sich hoch, während er sie mit der anderen Hand näher an sich drückte und ihr einen weiteren Kuss gab.   Nur wenige Meter weiter, auf dem Dach des gegenüber liegenden Hochhauses stand Sharpner und sah mit an wie das Mädchen, in das er schon seit der Mittelschule verliebt war einen anderen küsste. Er war kurz nach dem sie vom Dach des gegenüberliegenden Gebäudes gesprungen war, auf seinem Dach angekommen. Wäre er doch nur gegangen, als er sie erst nicht erspäht hatte. Stattdessen musste er mit ansehen, wie sie in seinen Armen lag und sich von ihm einfach so küssen lies. Nein! Nein! Nein! Wie kann er nur? Er war sich zu 100 % sicher, dass sie ihn weg stoßen würde und ihm den peinlichsten Moment seines Lebens verpassen würde. Es konnte nicht sein, dass so eine außergewöhnliche, junge Frau wie Videl Interesse an so einem Clown hat. Er war nicht ihre Liga. Sie war stark, mutig, schön, klug und hatte einige der coolsten Martial Art Griffe drauf, die Sharpner je gesehen hatte. Sie passte so gut zu ihm. Sie sollte in seinen Armen liegen und nicht bei dem großen Saiyatrottel. Er hätte diese Liste, warum dieser Kuss falsch war ewig fortführen können, doch erwartete gespannt auf die erhofften Schranken, in die Videl diesen Kerl gleich weisen würde.   Sie... erwidert den Kuss. Es gab kein Wegstoßen, kein Geschrei und keinen Kampf. Videl legte ihre Arme um seinen Hals und zog sich näher an ihn. Sharpner konnte es nicht mit ansehen. Wäre er auf dem selben Dach gewesen, wäre er ohne zu zögern dazwischen gegangen, aber er stand zu weit weg und zwischen ihm und ihnen war ein großer Abgrund. Sharpner wollte schreien. Saiyaman anschreien, er solle seine Griffel von Videl lassen, aber egal wie sehr er es wollte, er bekam nicht einen Ton heraus. Er konnte es aber auch nicht länger mit ansehen und verschwand hastig wieder ins Treppenhaus. Es fühlte sich wie ein endgültiger Korb von Videl an. Ein ich will dich nicht, obwohl sie nie so etwas zu ihm gesagt hatte. Jedoch hatte sie aber sonst auch nichts zu ihm gesagt. In all den Jahren nicht ein einziger Wink, der ihm zu verstehen gab, dass er für sie mehr war, als nur ein Freund. Nein, nicht mal das. Nur ein Mitschüler. Die schwere Eisentür fiel in das Schloss und gab ein lautes, wieder hallendes Geräusch von sich, dass in seinem Kopf anfing zu dröhnen. Mit dem Echo spukte auch der Kuss zwischen der Frau seiner Träume und einem Vollidioten in einem dummen Kostüm immer wieder auf. Was findet sie nur an ihm?   Nach dem lauten Knall schreckten Videl und Gohan auf und sahen automatisch zu der Tür die auf dem benachbarten Dach zum Treppenhaus führte. „War da jemand?“, fragte Videl ganz automatisch. Sicher war da jemand... Gohan ärgerte sich etwas nicht aufgepasst zu haben. Er blickte zu dem Mädchen, das immer noch an ihm lehnte. Er hatte schon so oft in den letzten Wochen Schwierigkeiten gehabt sie aus seinen Gedanken zu vertreiben, aber jetzt.... Der große Saiyaman seufzte. „Ich sollte wohl gehen.“ Doch Videl wandte sich wieder zu ihm. „Warte...“ Ihre Blicke trafen sich. Das war gerade alles ein bisschen viel für Videl. Sie wendete ihre Augen ab, um seinem Blick zu entgehen. Durch diesen Helm konnte sie seine Augen nicht sehen, aber sie spürte eine Last auf sich, wenn er sie an sah. „...Bitte....bleib noch.“ Als sie diese Worte ausgesprochen hatte, hätte sie sich ohrfeigen können. Sie wusste selbst nicht worauf sie hinaus wollte oder was sie von ihm jetzt erwartete. Irgendwie musste sie sich aus der Schlinge ziehen. „Ich meine... ehm... Lass mich nicht schon wieder auf irgend einem Dach sitzen. Immer hin hättest du mich bisher beide Male auch auf dem Boden absetzen können...“ Gut gerettet Videl...ARGH! Der große Saiyaman lächelte verlegen.   Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Es war Gohan, als hätte er es unterbewusst darauf angelegt die letzten beiden Tage mit ihr allein zu sein. „Stimmt. Das kann ich wieder gut machen.“ Er löste sich etwas von ihr, streckte ihr seine Hand hin und sagte einladend: „Freiflug nach Hause gefällig?“   „Du spinnst ja!“, fuhr es aus Erasa heraus. „Bist du dir auch wirklich sicher?“ Sharpner sagte nichts. Er nickte nur kaum merkbar und starrte auf den Boden vor sich. Seine blonde Mitschülerin hingegen war ganz aus dem Häuschen. „Die beiden haben was mit einander? Ist ja romantisch. Aber irgendwie...“ „Romantisch?“, unterbrach sie Sharpner. „Das ist dein erster Gedanke? Romantisch? Ich war so entsetzt, wenn ich sie hätte erreichen können, hätte ich diesem Affen den Ar...“ „Jetzt mach aber mal nen Punkt.“ Erasa beendete die Hassrede von ihm in dem sie ihm den Zeigefinger vor die Nase hielt. „Komm endlich über diese Eifersucht hinweg. Du baggerst Videl seit Jahren an, aber noch nie hat sie das interessiert. Das hab ich dir schon tausend Mal gesagt. Freu dich lieber für sie und konzentriere dich auf dein eigenes Liebesleben und nicht auf ihres. Das hab ich übrigens auch vor.“, sagte sie und lächelte zum Schluss richtig verliebt. Sharpner sah sie fragend an. „Was hast du vor?“ Sharpner war sich momentan sicher, dass die Frauen alle verrückt sein mussten. „Naja ich dachte immer, Videl würde Gohan mögen, aber jetzt wo sie anscheinend jemand anderen hat, kann ich ja mit ihm...“ Sharpner unterbrach sie mit einem Lachkrampf. Er prustete auf einmal los, so dass er sich leicht gen Erde krümmte . Dabei stand er von der Parkbank auf. „Was ist denn so witzig?“ Erasa warf ihm einen Blick zu, der ihm eigentlich sagen sollte: Pass auf was du jetzt sagst. Doch Sharpner, sensibel wie er war, verstand es nicht. „Du schaffst es immer wieder mich auf andere Gedanken zu bringen. Videl steht auf Trottel und du auf Streber. Und ich dachte immer, wenn wäre das anders herum.“ Beim sprechen lachte er weiter, selbst als sich Erasas Blick verfinsterte. „Vielleicht könnte ihr ja mit dünn und doof auf ein Doppelda...“ Und BUMM. Erasa hatte ihm beim Umdrehen ihre Schultasche in sein Gesicht fliegen lassen und drehte sich gar nicht mehr nach ihm zurücck um, als sie weg ging. Sharpner fiel wieder zurück auf die Bank, auf der er gerade gesessen hatte. Sein Lachen war verschwunden. Stattdessen hielt er sich sein Gesicht und musste sich eingestehen, dass er das wohl verdient hatte. Sie sollte auf Verbrecherjagd gehen... Ouch....   Videl hatte es wieder einmal geschafft Gohan zu beeindrucken. Als er sie in die Arme genommen hatte, um sie nach Hause zu fliegen, war sein erster Gedanke, dass er besser nicht zu schnell oder zu hoch fliegen sollte. Sie hingegen hatte ihn ermahnt doch höher aufzusteigen, weil sie sonst jeder hätte sehen können. Er hatte den Eindruck, dass Videl das Fliegen selbst nicht erschrecken konnte. Sie sah sich während des Fluges um und ihre Augen glitzerten und strahlten. Jedes andere Mädchen hätte sich wohl leicht ängstlich an ihn gedrückt und hätte 'langsamer' gerufen, aber nicht so das Mädchen, dass in seinen Armen lag. Er verlor sich komplett in seinen Gedanken. Wäre Videl nicht vom ersten Tag an so erpicht gewesen, Saiyaman zu demaskieren wäre er schon eher mit ihr über die Stadt geflogen. Wer weiß was noch alles zwischen ihnen passiert wäre, wenn sie nicht diese Obsession hätte. Doch je genauer er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass ihr kleines Katz und Maus Spiel überhaupt der Grund dafür war, dass sie heute in seinen Armen lag. Ohne dieses Hin und Her der letzten Monate hätte Videl nie so viel Zeit mit ihm verbracht. Und auch wenn sich Gohan sicher war, dass seine Gefühle in jedem Fall die selben gewesen wären, dann hätte Videl wohl nie seinen Kuss erwidert. „Wir sind da. Kannst du mich bitte auf dem Balkon dort absetzen. Ich will nicht, dass mein Vater sieht wie mich ein Superheld nach Hause fliegt.“ Sie deutete auf einen recht großen Balkon auf der Ostseite einer riesigen Villa. Er hatte diesen Palast schon oft überflogen und hatte sich eigentlich gedacht, ein Politiker oder eine andere wichtige Person würde hier wohnen. Aber ich glaube für die Menschen ist Videls Vater so eine wichtige Person...   Gohan landete, wie Videl es wollte auf ihrem Balkon und setzte sie ab. Sie kontrollierte nur noch schnell, ob ihre Balkontür wirklich offen war. Manchmal schloss sie das Zimmermädchen. Offen. „Danke noch einmal... wegen vorhin.“ Saiyaman errötete als er eine Hand auf die Rückseite seines Helms gelegt hatte. So als würde er sich verlegen am Kopf kratzen. Videl brauchte einen Moment, um zu verstehen wofür er sich bedankte, immer hin hatte er sie aufgefangen und... Oh. Stimmt, sie hatte ihm den Helm nicht abgenommen. Das hatte sie schon wieder vergessen. Sie lächelte. „Glaub ja nicht, dass ich fertig mit dir bin Saiyaman. Ich will immer noch wissen wer du bist.“ Da war sie wieder. Diese gewohnte Spannung zwischen ihnen. Das Problem war nur, das Gohan sie erst spürte, wenn sie sich entlädt. „Davon kann ich dich wohl nicht abbringen, was?“ „Nein, keine Chance. Und je öfter du mich küsst, desto mehr will ich es wissen und irgendwann...“ Videl hatte nicht nachgedacht, als sie diesen Gedanken ausgesprochen hatte. Für Gohan war es ein Zeichen, dass sie ihn enttarnen wollte, weil sie seine Gefühle teilte. Ein Lächeln zeichnete sich unterbewusst auf seinen Lippen ab. Das war eine unglaublich schöne Vorstellung. Erleichternd und überwältigend. Und dann überwältigte es ihn. Er unterbrach sie mitten im Satz, in dem er mit großen Schritten auf sie zu ging. Leicht überrascht von seiner ausstrahlenden Selbstbewusstheit machte sie auch einen Schritt nach hinten und lehnte nun mit den Rücken an der gläsernen Balkontür. Er hatte seine Hand ausgestreckt, um sich an der selben Tür ab zu stützen. Seine Stimme war ruhig und irgendwie animalisch. „Dann ist das für deine Motivation.“   Gohan beugte sich runter und küsste sie erneut. Dieser Kuss war aber anders, als der von vorhin. Es war wieder wie gestern. Seine Lippen eroberten ihre mit warmen, fast schon brennenden Berührungen. Er war so leidenschaftlich und fordernd, dass sich für Videl alles drehte. Vom Schwindel überrannt hielt sie sich im Stoff seines Anzuges fest. Dabei lagen ihre Hände auf seinem Oberkörper. So hart und muskulös. Videl mochte zwar keine aufgepumpten Fleischberge, aber was sie fühlte bei ihm ertastete fand sie sehr anziehend. Als sie wieder gerade aus denken konnte und ihre Benommenheit etwas abschwächte erwiderte sie den Kuss. Als Saiyaman sie darauf hin näher an sich heran drückte, entfleuchte ihr ein zartes Stöhnen. Es machte Gohan verrückt. Wusste sie eigentlich wie sexy sie war? Er wollte zwischen ihnen jeden freien Platz verdrängen und sie so nah wie es ging bei sich haben. Noch enger, noch intimer, noch heißer. Er hob sie deshalb leicht an, aber da Videl so klein war hielt er sie in Luft. Damit sie weiter anlehnen konnte drückte er sie wieder ein bisschen gegen die Glasscheibe und nahm ihre Beine nach oben, so dass sie diese leicht anwinkeln konnte. Dafür ruhten jetzt seine Hände auf ihren Schenkeln, um sie in dieser Position zu halten.   Erst war Videl überrascht. Sie öffnete leicht die Augen, um sich zu orientieren. Sie hätte jeder Zeit protestieren können, doch sie tat es nicht. Sie ließ es geschehen. Ja, sie wollte es sogar. Wenn sie seinen Atmen an ihren Lippen spürte, bekam sie ganz weiche knie. Als seine Hände auf ihren Schenkeln lagen, wurde ihr ganz warm. Sie dachte nicht einmal daran das hier abzubrechen, dachte aber auch nicht daran, wozu das hier führen könnte.   Als Gohan sich noch ein paar Momente zuvor zu ihr runter gebeugt hatte, war ihm nicht bewusst, dass sich sein Verstand komplett ausschalten würde. Diese Art von Kuss war ursprünglich nicht seine Absicht gewesen und nun beabsichtigte er gar nichts mehr. Zumindest nicht bewusst. Er dachte nicht mehr, er fragte sich nicht was die Konsequenzen sein könnten. Er wurde von reinen Impulsen geleitet. Gohan löste den Kuss. Videl wollte schon leise protestieren, doch dann spürte sie seine Lippen auf ihrem Hals, wie sie sich ihren Weg über ihre weiche Haut bahnten. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Wie konnte sie für ihn nur so leicht zu haben sein? Anfangs hatte noch die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf geschrien aufzuhören und ihn ein für alle Mal weg zu schicken, aber jetzt... jetzt flüsterte diese Stimme nur noch, dass sie ihn rein bitten sollte.   Die junge Frau wollte, gefangen in Ekstase, jedes Detail dieses Moments einfangen. Seinen Geruch, den Laut seines leisen Stöhnens, die Hitze seines Atmens und das Gefühl seiner Lippen. Alles was diesen Moment so berauschend machte und es sollte anhalten. Nicht so wie bei ihrem ersten Kuss gestern. Bitte hör nicht auf.... Sie drückte ihre Beine fester an ihn, damit sie sicher sein konnte nicht runter zu rutschen. Dabei spürte sie auch wie ihn die Hitze ihrer neuen Leidenschaft überkam und er zwischen ihren Beinen hart wurde. Es machte sie nervös. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch, aber es hatte auch noch eine andere Wirkung auf sie.   Er ließ von ihrer süßen Haut ab und sah ihr in die Augen. Gott, ich wünschte ich könnte ihm auch in die Augen sehen. Beide Teenanger wollten den Kuss gerade fortsetzen, aber da holte sie eine tiefe und völlig unangebrachte Stimme von Wolke sieben auf den Boden zurück.   „Videl, Kleines! Bist du zu Hause?“ Mister Satans Stimme war der Stimmungskiller vor dem sie sich am meisten fürchtete. Sie stoß Saiyaman von sich weg und stellte sich wieder normal hin. „Das ist mein Vater. Du solltest besser gehen.“ Gohan, der noch ganz umnebelt war ließ sich an das Geländer ihres Balkons schieben. „Aber wir...“, wollte er protestieren. „Kein aber! Sonst kommt er noch rein. Geh bitte.“ Gohan war etwas enttäuscht, lächelte dann aber und sagte: „Bis Demnächst.“ Videl nickte und ging durch die Balkontür in ihr Zimmer. Bevor sie runter zu ihrem Vater gehen wollte, drehte sie sich noch einmal um. Saiyaman war verschwunden. Bis Demnächst Saiyaman....   Kapitel 4: Die perfekte Woche ----------------------------- „Oh nein, das ist ja schrecklich!“, rief Goten und warf dem Fernseher erst einen erschrockenen, dann verzweifelten Blick zu. Im Fernsehen lief gerade ein Bericht über den Zirkus, der gerade in Satan City halt machte, um einige Vorstellungen zu geben. Der zu klein geratene Zirkusdirektor, der mehr mit einem Mafiaboss gemein zu haben schien, präsentierte stolz seine neueste Attraktion. Ein kleines, unglaublich niedliches Flugdinosaurierbaby. Für den Reporter und wahrscheinlich auch den Rest der Welt, war es einfach nur ein weiteres niedliches Tierbaby, das durch die Medien ging. Goten hingegen erkannte das kleine Dinobaby wieder. Es lebte ganz in der Nähe mit seinen Eltern in einem Nest, das der kleine junge regelmäßig besuchte. Doch seit ein paar Tagen war sein kleiner Freund wie vom Erdboden verschluckt. Goten hatte die Eltern dabei beobachtet, wie sie es gerufen hatten, aber es kam keine Antwort. „Der Zirkus muss das Baby seinen Eltern gestohlen haben“, bemerkte Chichi angewidert. Sie nahm einen Bissen von ihrem Abendessen und schüttelte den Kopf. „So ein Idiot! Irgendwann werden die Eltern es finden und es zurück holen. Ich möchte dann nicht im Zirkus sitzen.“ Goten und Gohan sahen ihre Mutter erst verwundert an, als sie das sagte. Dann machte es klick. Sie hatte Recht. Gohan schoss durch den Kopf, dass die beiden erwachsenen Dinos einfach alles kurz und klein schlagen würden, wenn sie ihr Baby schreien hören. Goten zupfte Hilfe suchend an seinem Ärmel. „Kannst du es zurück holen?“ Ohne es zu wissen setzte Goten seine niedlichsten Kulleraugen auf. Gohan hätte auch so mit dem Zirkusdirektor geredet, aber nach dem Blick seines kleinen Bruders war es ihm ein Privileg. „Auf jeden Fall! Morgen um diese Zeit kannst du schon wieder mit ihm spielen.“ Goten umarmte seinen großen Bruder dafür. Er war einfach der Beste.   Gohan kam das ganz gelegen. Die perfekte Woche hatte lange genug angehalten.   Eine perfekte Woche, so nannte es Videl, wenn sie eine Woche lang nicht gerufen wurde, um Verbrechen zu bekämpfen. Sie konnte so am Unterricht teilnehmen und etwas mit ihren Freunden unternehmen. Die ersten paar Tage teilte Gohan diese Freude. Vor allem, weil sie die meiste Zeit mit ihm bei seiner Nachhilfe verbrachte. Doch die letzten Tage juckte es ihm in den Fingern das Kostüm wieder anzuziehen. Und das nicht nur weil die Verbrecherjagd Spaß machte, sondern weil er und Videl sich sehr nahe kamen. Gohan wurde leicht rot, wenn er nur daran dachte, was zwischen ihnen auf Videls Balkon passiert war. Doch nicht nur das brachte sein Herz zum rasen. Auch in den Nachhilfestunden kam er Videl immer näher, nur eben auf eine andere Weise. Er lernte sie sehr gut kennen. Zuerst hatten sich ihre Gespräche nur auf die Schule bezogen, dann auch auf ihre Freizeit. Das Problem war nur, je mehr er anfing sie zu mögen, desto schwieriger wurde es den Drang, sie einfach zu küssen, zu bekämpfen. Vor nichts hatte er mehr Angst, dass es ihn einfach wieder überkam wie wenn er den Saiyamanhelm auf hatte. Was wenn sie nach dem Kuss sofort wusste, dass Saiyaman und Gohan eine Person sind? Was wenn sie ihn dann nicht mehr mögen würde? Das Risiko war zu groß, fast genauso groß wie die Versuchung. Und diese wurde immer großer. Auch wenn Videl nicht bei ihm war, so war sie in seinen Gedanken. Es ließ ihn gar nicht mehr los. In der letzten Woche hatte er so oft kalt geduscht wie noch nie in seinem Leben. Gohan hoffte, wenn er sie noch einmal als Saiyaman treffen würde, könnte sich seine Besessenheit vielleicht noch einmal lindern.   Auch Videl hatte mittlerweile genug von der perfekten Woche. Sie vermisste die Aufregung der Verbrecherjagd zu sehr. Sowie das Training, dass sie dadurch bekam. Sowie die Gewissheit tatsächlich etwas in dieser Stadt zu tun. Sowie seine.... seine Anwesenheit und Berührungen. Die Erinnerung an ihr letztes aufeinander Treffen machte sie fast wahnsinnig. Sie hatte in der letzten Woche so einige Zeit damit verbracht auf ihrem Balkon an der Glastür zu lehnen, genau dort wo sie an jenem Abend stand und den Kuss Revue passieren zu lassen. Sie konnte sich nicht helfen. Jedes Mal stieg ihr die Hitze in den Kopf und ein zartes Stöhnen entfleuchte ihr. Was Saiyaman mit ihr anstellte, ließ ihren Verstand Karussell fahren. Aber das allein war ja nur halb so schlimm. Die darauf folgende Woche hatte es doppelt schlimm gemacht. Seit dem ihre perfekte Woche angefangen hatte, hatte sie Saiyaman zwar nicht mehr gesehen, aber dafür Gohan um so mehr. Es war eine einzige Achterbahnfahrt. Zuerst war sie davon überzeugt gewesen, dass Gohan der maskierte Held ist, dann nach dem sie ihrem Mitschüler ein wenig näher gekommen war und er ihr etwas Normalität gezeigt hat, hatte sie sich gewünscht, dass er es nicht sei. Diese Normalität tat ihr gut. Gohan tat ihr gut. Er wärmte ihr Innerstes auf so angenehme Art und Weise. Doch gleichzeitig ging ihr Saiyaman animalische Art nicht mehr aus dem Kopf, die so sexy war, dass sie langsam süchtig danach wurde.   Sie musste sich eingestehen, dass sie beide Jungs mochte. Nur war das nicht mit ihrem Gewissen zu vereinbaren. Wie schön wäre es jetzt, wenn sie von Anfang an Recht gehabt hätte und Gohan der große Saiyaman war. Das würde alles so herrlich unkompliziert machen.               „Das kleine Baby gehört mir! Ich habe es gerettet, als es aus dem Nest gefallen ist. Der Zirkus ist jetzt sein zu Hause! Und jetzt raus hier du möchte gern Held!“   Das waren die letzten Worte des Zirkusdirektors gewesen. Der große Saiyaman hatte ihm versucht klar zu machen, warum er das Baby zurück geben sollte. Ganz in Ruhe und mit guten Argumenten. Doch in dem Moment als dieser unsympathische, kleine Mann die Geldscheine davon flattern sah, hatte er dem Helden eine Predigt gehalten und hatte ihn raus geschmissen. Das ist ja richtig toll gelaufen! Dachte der große Saiyaman, als er zurück zur Highschool flog. Gohan hatte beschlossen wieder zu gehen. Er hatte sich mit Videl zur Nachhilfe in der Schulbücherei verabredet. Danach würde er es nochmal versuchen, aber ohne die netten Worte.   Als Gohan, jetzt ohne Kostüm, in der Bibliothek ankam, musste er feststellen, dass Videl schon da war und von zwei Freunden umringt wurde. Erasa und Sharpener standen an dem Tisch an dem Videl und Gohan sonst immer lernten und unterhielten sich. Als Gohan näher kam, sah er, dass die Unterhaltung wohl nicht so gut für Videl lief. Sie hatte eine Hand an die Stirn gelegt, stützte sich mit dem dazu gehörigem Ellenbogen ab und biss sich auf die Unterlippe. „Hey Leute.“ Grüßte Gohan seine Klassenkameraden, aber die ignorierten ihn bis auf einen kurzen Blick. Erasa schien ganz aus der Fassung. „Ich kann nicht fassen, dass du mir nichts erzählt hast und es eine ganze Woche vor mir geheim hältst!“, sagte die Blondine empört. Videl atmete tief durch. „Es tut mir ja Leid, dass ich nichts gesagt habe, aber muss dass hier und jetzt sein?“ Sie deutete auf Bibliothekarin die ihnen schon böse Blicke zu warf. „Woher weißt du das überhaupt?“ „Sharpner hats gesehen und mir schon vor einer Woche erzählt.“ Erasa setzte sich neben Videl und fing an wegen der bösen Blicke zu flüstern. Gohan sah Sharpner verwirrt an. „Was ist denn los?“ Sein blonder Mitschüler grinste ihn an und sagte. „Letzte Woche hatte Videl was mit dieser großen Vollpfeife...“ Gohan sah ihn schockiert an. Jetzt erinnerte er sich an das Geräusch der Eisentür, die zu fiel. Jetzt wusste er auch wer damals auf dem Dach war. Gohan konnte Sharpner gerade nicht ins Gesicht sehen ohne rot zu werden. Sowohl aus Scham, als auch aus Wut, also setzte er sich zu den Mädchen an den Tisch.   „Warum hast du mir nichts erzählt?“ Erasas Ton war nun weniger empört, sondern sanfter und einfühlsamer. Videl holte tief Luft. „Weil ich selber nicht wusste was ich von der ganzen Sache halten sollte. Erst war es nur ein Kuss und total unbedeutend. Aber beim Mal darauf war ich selber nicht mehr sicher was ich...“ „Moment Mal...“, unterbrach sie Erasa, „... das ist öfter passiert?“ Jetzt grinste die Blonde. „Seid ihr etwa ein Paar? Ich hatte es erst nur für eine Knutscherei gehalten! Wer ist er denn nun?“ Videl war so kurz davor im Boden zu versinken und versuchte sie mit einer Geste zu beschwichtigen. „Nein, nein, nein, wir sind kein Paar und ich weiß auch nicht wer er ist.“ Sobald Erasa ein erneutes fragendes Gesicht auflegte spürte Gohan, dass die Unterhaltung ab jetzt eine noch schlimmere Wendung nehmen würde. „Du weißt es nicht? Aber warum machst du dann mit ihm rum? Willst du nicht wissen wie der Mann aussieht mit dem du...“ Jetzt unterbrach Videl sie. „Natürlich will ich es wissen. Mehr als alles andere. Glaubst du es ist leicht nicht ein Mal das Gesicht von dem Mann zu kennen, in den man sich verliebt hat?“ Videl vergrub das Gesicht in ihren Händen und stützte sich auf dem Tisch ab. Sie hatte selber noch nicht realisiert was sie gerade gestanden hatte. Ihre drei Freunde sahen sie jeweils auf eine andere Art schockiert an. Sharpner, weil dieses Geständnis bedeutete jede Chance bei ihr verloren zu haben. Gohan war mehr überrascht und ohne es zu merken, hatte er ein Lächeln im Gesicht. Am liebsten hätte er sie umarmt und sie geküsst. Hätte er vermutlich wirklich, wenn seine anderen beiden Mitschüler nicht anwesend wären. Erasa sah besorgt zu ihrer Freundin hinüber. „Videl...“, sagte sie sanft und legte ihr eine Hand auf die Schulter, „das kann so nicht weiter gehen. Wenn Gefühle so einseitig verteilt sind, dann geht das am Ende nur auf deine Kosten.“ Warte... was??? „Was meinst du mit einseitig?“, entfuhr es ihm ohne nachzudenken. Zum Glück interpretierten seine Freunde nichts in seine Frage. „Na überleg doch Mal. Würde er nur an nähernd so wie sie empfinden, hätte er es ihr schon längst erzählt. Er spielt offensichtlich gerade nur mit ihr und … Was machst du eigentlich hier?“ Erasa hatte gar nicht richtig über rissen, dass Gohan dazu gekommen war und warum. Dieser konnte er ihr nicht antworten, weil er in Gedanken tausend Gründe durch ging warum sie falsch lag. „Er gibt mir seit einer Weile Nachhilfe, damit ich nicht zu sehr zurück falle..“, sagte Videl, die immer noch in ihrer Position verharrte. Erasa sah sie verwirrt an. Davon hörte sie auch zum ersten Mal. Wie viel verschwieg sie ihr noch? Oder ist es vielleicht... „Sag mal Videl... Hast du mir etwa die Nachhilfestunden verschwiegen, weil du auch für Gohan etwas empfindest?“ Erasa setzte mit den Fingern Anführungszeichen um das Wort Nachhilfestunden. Videl und Gohan erröteten. Sie hatte bei beiden einen Nerv getroffen. Und Videl überspielte es, denn Erasas Satz von vorhin machte ihr noch zu schaffen. „Glaubst du wirklich, dass er es nicht ernst meint?“ Erasa sah sie nun wieder leicht betroffen an und nickte nur leicht. Es passte schon zusammen, so wie Saiyaman sie bisher geküsst hatte, war es sehr gut möglich, dass es für ihn nur um eine körperliche Beziehung ging. „In solchen Sachen ist jeder Mann wie der andere.“ sagte Erasa mit einem alle-Männer-sind-Schweine-Blick. Gohan hingegen verzweifelte gerade. Sei doch BITTE still... „Ich komm mir grade unheimlich dumm vor“, sagte Videl die nun endlich wieder auf sah. „Ja, da ist schon viel Dummes dran“, sagte Sharpner, der es einfach nicht verarbeiten konnte, dass Videl so eine Sorte Kerl vor ihm bevorzugte. Videl lies ihre flache Hand auf den Tisch knallen, so dass jeder in der Bücherei zusammen zuckte. „Halt du dich daraus Sharpner“, schrie sie ihn an. Sharpner verstummte. Videl war aber auch sofort wieder still. Die Gruppe bestand nicht mehr aus vier Teenagern, sondern aus fünf Personen. Neben dem Tisch stand die Bibliothekarin und hatte verärgert die Fäuste in die Hüfte gestemmt.                   Einen wirklich erbosten und auch leicht gemeinen Vortrag später hatte die Bibliothekarin Erasa und Sharpner hinaus geworfen und Gohan und Videl mit Arbeit zugedeckt. „Wer die Bibliothek benutzen will, der muss ruhig sein oder zu Ruhe gebracht werden“, waren ihre Worte gewesen. Sie hatte deshalb die beiden Schüler mit einer großen Kiste voll mit Büchern und Akten weggeschickt, um diese ins Lager zu bringen. Einmal quer durchs Schulgebäude zu laufen, sollte sie dazu bewegen wieder Ruhe zu geben.   Die Stimmung zwischen den beiden war mehr als unangenehm während sie die Kiste aus buntem Plastik durch die Korridore trugen. Gohan sah zu Videl. Das sah nicht gut aus. Erasas Worte hatten sich sichtlich in ihren Gedanken eingenistet. Wie machte er ihr nur klar, dass nichts von all dem wahr war. Schuldbewusst sah er auf den Boden. Auch wenn Erasa keine Ahnung hatte, so hatte er sich auch nicht richtig verhalten. Niemals hätte er Videls Gefühle verletzen wollen oder ihr zu verstehen geben, dass es für ihn nur ein Spiel war... Er schluckte. Er hatte das Wort Spiel tatsächlich einmal verwendet... sogar mehr als nur einmal. Das war aber ganz anders gemeint... trotzdem hätte er sich Ohrfeigen können.   Die Stille zwischen ihnen war für Gohan kaum auszuhalten. Er musste unbedingt wissen was gerade in ihr vorging. „Hör mal Videl...“, begann er ganz kleinlaut. „Es geht mich zwar nichts an, was zwischen dir und...“ „Jahr richtig!“ gab sie sofort barsch zurück. Das war doch mal ein Wink was in ihr vorging. Sie kochte innerlich. „Es geht weder dich, noch irgendwen sonst etwas an!“ Videl sah zur Seite. Schon tat es ihr Leid, dass sie ihn angefahren hatte, aber das war grad alles zu viel für sie. Nur der reine Gedanke an die Worte ihrer Freundin ließen ihr die Tränen in die Augen schießen. Doch vor Gohan würde sie nicht weinen! Nein, alles nur das nicht. Lieber ließ sie angestauten Gefühle anders raus. „Ich meine ist der Kerl zu fassen?“ Gohan zuckte zusammen. Nein... ist er nicht... „Es ist so offensichtlich, dass er einfach nur seine Spielchen weiter treiben will und ich falle auch noch drauf rein! Ich könnte mich selbst Ohrfeigen.“ Wäre es möglich gewesen vor Unbehaglichkeit zu schrumpfen, Gohan wäre nur noch so groß wie ein Fingerhut gewesen. Ursprünglich wollte er seine Identität verbergen, um die Privatsphäre seiner Familie zu waren, dass das Ganze so endet wollte er nicht. Wie kam er da nur wieder heil heraus, ohne Videls Gefühle zu verletzen? Oder besser, wie konnte er es wieder gut machen, denn verletzt hatte er sie schon ohne es zu wollen. Videl schimpfte weiter vor sich hin. Gohan nahm all seinen Mut zusammen. „Hör mal, kann es nicht sein, dass Erasa doch unrecht hat?“ Videl hörte auf zu meckern, blieb vor einer Treppe, die in den Keller führt stehen und sah ihn fragend an. „Ich meine sie war ja nicht dabei und vielleicht ist es ja doch ganz anders.“ Videl mustere Gohan. „Was meinst du damit?“ Sie war schon wieder ruhiger. Gohans ruhige Stimme färbte auf sie ab. „Ich meine, wenn es dir bisher nicht einmal in den Sinn gekommen ist, dass sein Verhalten eine Linke Nummer ist, dann wird das seine Gründe haben. Immerhin hast du doch einen guten Instinkt. Und der ist viel besser als der von Erasa.“ Sein Lächeln ließ sie ein wenig erröten, aber sie fasste sich schnell wieder. „Seltsam, dass du meinen Instinkt so lobst. Findest du nicht?“ „Was? Wieso?“ Hätte Gohan die Kiste nicht gemeinsam mit ihr tragen müssen, wäre er zurück gewichen. „Naja, immerhin warst du lange mein Hauptverdächtiger für den großen Saiyaman.“ Und das bist es auch immer noch... Gohan schluckte. „Ach... ehm.. wirklich...“ In Gedanken betete Gohan zu Dende. Jetzt brauchte er wirklich ein Wunder, um da raus zu kommen. Videl sah ihn eindringlich an. Würde sie ihn jetzt wieder versuchen zu enttarnen? Er fühlte, dass er nicht mehr die Kraft hatte ihr fantasievoll zu widersprechen.   Dann passierte das Wunder.   Zwei Schüler aus dem ersten Jahrgang liefen den Gang hinunter, weil sie zu spät für ihren Unterricht dran waren. Als die beiden Jungs scharf um die Kurve bogen, um danach die Treppe hinunter sprinten zu können, nahmen sie die Kurve zu eng. Sie sahen die beiden älteren Schüler zu spät. Videl wurde von einem der beiden stark angerempelt. Würde sie irgendwo anders stehen, hätte diese Begegnung wohl keine größeren Auswirkungen gehabt, aber zu Videls Pech, standen sie und Gohan am Absatz der Treppe. Noch bevor sie sich bei den beiden vorbei rennenden Mitschülern beschweren konnte, verlor sie das Gleichgewicht und die Schwerkraft tat den Rest.   Gohan und Videl stürzten den Treppenabsatz hinunter. Videl fühlte nur ein Poltern, dabei kniff sie beide Augen fest zu. Durch das zusätzliche Gewicht der Kiste mit Büchern und Akten fand sie keine Zeit sich aufzustützen oder abzufangen. Bei geschlossenen Augen drehte sich alles um sie. Ihre Gedanken drehten sich mit und sie erwartete einen harten Aufprall, doch der kam nicht. Sie merkte erst Sekunden nach ihrer 'Landung', dass das Drehen aufgehört hat. Genauso wie das Gerumpel und das Gepolter. Erst jetzt stellte sie fest, dass sie weich gelandet war. Anstatt eines Aufpralls hörte sie ein vertrautes „Hab dich.“   Es war wie damals, als sie von der Feuerwehrleiter gestürzt war und sich danach in Saiyamans Armen wieder fand. Nur dieses Mal lag sie in Gohans Armen. Überall um sie herum lagen die Bücher, die zuvor noch in der Kiste gestapelt waren. Die einzelnen Blätter der Akten waren verstreut. Einige segelten noch durch die Luft zu Boden und ließen leise Papier Geräusche erklingen die an einen Herbstwald mit bunten Blättern im Wind erinnern.   In all den Monaten in denen Gohan hier jetzt zur Schule ging, war sie ihm noch nie so nah gekommen. Es ist genau wie bei ihm... Auch wenn Videl seit der ersten Nachhilfestunde von Gohan immer mehr Unterschiede zwischen diesen beiden Männern feststellte, so waren ihre Gemeinsamkeiten nicht zu übersehen. Die selben starken Oberarme, die selbe Körperwärme und der selbe Geruch. Videl blickte auf und sah in Gohans Augen. So hatte sie sich auch Saiyamans Blick kurz vor ihrem ersten Kuss vorgestellt. Sie stellte sich Gohans Gesicht mit Saiyamans Helm vor und kam seinen Gesicht näher.   Gohan saß mit dem Rücken zur Wand, vor ihm und auf seinem Schoß saß Videl an ihn gelehnt. Er hatte sie abgefangen, als sie gestürzt ist. Als sie ihm näher kam, kämpfte er gegen sich selbst. Am liebsten wäre er ihr einfach entgegen gekommen und hätte sie geküsst wie bei den Malen zuvor, aber nach allem was heute vorgefallen war, hatte er das Gefühl die ganze Sache nur noch schlimmer zu machen. Aber sie ist so süß, wenn sie mich so ansieht...   Noch bevor Gohan dabei war diesen speziellen Kampf zu verlieren, ertönte der schrille Alarm an Videls Handgelenk. Videl rückte automatisch von ihm weg. Was war nur über sie gekommen? Doch irgendwie störte sie diese Uhr jetzt mehr als sonst. Wehe es ist nicht wichtig! „Hier ist Videl, was gibt’s?“ Gohan wusste nicht ob er dankbar oder enttäuscht sein sollte. Der Gedanke, dass sie auch ohne den Helm an ihm Interesse, machte ihn verrückt. Auf eine gute Art. Am liebsten würde er mit ihr allein geblieben, aber anderer Seits auch nicht, denn dann wäre Saiyamans Geheimnis vermutlich endgültig aufgeflogen. Er war noch so gefesselt, dass er den Funkspruch des Polizisten gar nicht mit bekam. Erst als Videl sich zurück meldete wachte er aus seinem Tagtraum aus. „Ein was greift an???“ Egal. Noch bevor der Polizist ihre Frage beantworten konnte, sprang sie auf. „Wir reden später.“ Und ehe Gohan sich umsehen konnte war sie weg. Da war er nun. Stehen gelassen, aber er lächelte. Das wars wohl mit der perfekten Woche. Kapitel 5: Das ist kein Spiel! ------------------------------ Riesige Schwingen schnitten die Luft knapp über den Köpfen vieler Menschen in zwei. Die Panikschreie der Leute im Stadtzentrum vermischten sich mit einem betäubenden Schrei. Der Ruf der Kreatur war Mark erschütternd. Die Schallwellen seines Kreischen drangen durch den Körper hindurch und jeder der davon getroffen wurde spürte eine Erschütterung in den Lungen und im Herzen. Man selbst vibrierte mit.   Zwei Flugsaurier bahnten sich ihren Weg durch die Straßen der Stadt und versetzten die Bürger, die in ihr wohnten, in Angst und Schrecken. Nach jedem Schrei hielten die Saurier kurz inne und hoben ihre Köpfe. Sie horchten. Sie lauschten in die Stadt. Vorbei an vor Panik kreischenden Menschen, an Straßenlärm, am Hupen der Autos und am tiefen Brummen der Helikopter. Nein, die Saurier lauschten direkt zu dem leisen Rufen ihres Babys, dass nur wenige Meilen weiter in einem Käfig hinter einem Zirkuszelt saß.   Der Polizei von Satan City blieb nichts anderes übrig, als hilflos zuzusehen. Alle ihre Versuche waren Gescheitert. Es war Zwecklos die großen Tiere mit Netzen einzufangen, da sie sich mühelos losrissen. Auch auf die Saurier zu schießen hatte sich als ineffektiv erwiesen. Die Polizisten hatten zwar oft getroffen, aber die Kugeln bewirkten kaum Schaden. Um diese Tiere zu töten hätte es ein größeres Kaliber gebraucht, aber die Verstärkung mit diesem Kaliber traf einfach nicht ein.   Videl war wesentlich zuverlässiger. Als sie bei den Polizisten eintraf wendete sich gleich der Polizeichef an sie. „Gut, dass du da bist. Wir sind mit unserem Latein am Ende. Du musst irgendetwas unternehmen!“ Videl starrte entsetzt auf die beiden Saurier, dann mit der gleichen Endsetzung, gewürzt mit etwas Verachtung zu ihm. „Sie machen wohl Witze!“ Videl hatte die Polizei dieser Stadt einfach zu sehr verwöhnt. Sie waren es einfach gewohnt, dass ein junges Mädchen angerannt kam und den Tag rettete. Die kommen gar nicht mehr darauf, dass ich hier genauso hilflos bin wie sie selbst...   Ein Polizeibeamter unterbrach Videls Besprechung mit dem Polizeichef. „Seht mal! Da ist der große Saiyaman.“ Einer seiner Kollegen atmete erleichtert durch. „Na dem Himmel sei Dank!“ Videl beobachtete wie Saiyaman zu den Dinos flog. Sofort halten Erasas Worte in ihrem Kopf nach. Sie wusste selbst, dass das hier ein denkbar schlechter Zeitpunkt für ihre privaten Probleme war, aber es war zu schwer es zu unterdrücken. Allein die Vorstellung, dass dieser Idiot.... „Was macht er denn da?“, fragte einer der Beamten. Ein anderer musterte Saiyamans Handeln genau. „Es sieht aus, als würde er versuchen mit den Viechern zu reden... Ob das eine Superkraft von ihm ist?“ „Verblödet trifft es wohl eher....“, murrte Videl und machte sich auf den Weg zu ihm.   Während die Menschen in Panik herum liefen und die Polizei noch versuchte die zivile Bevölkerung zu evakuieren, wusste Gohan genau warum die beiden Saurier in der ihnen unbekannten Stadt aufgetaucht waren. Verzweifelt riefen sie nach ihrem Baby. Und nach dem sie tagelang nach ihm gesucht hatten und viele hundert Kilometer geflogen waren, hörten sie es endlich nach ihnen rufen. Die Zerstörung die sie jetzt hinterließen zog eine lange Spur quer durch Satan City hinter sich. Der große Saiyaman war ihr bis kurz vor den Zirkus gefolgt. Zwar hätte er sie mit Leichtigkeit besiegen können, aber Gohan wollte die Tiere nicht bekämpfen. Auch er war mit diesen Dinosauriern aufgewachsen und sonst waren sie zu ihm immer friedlich gewesen. Außerdem hätte es ihm Goten nie verziehen, wenn er bei den Tieren Gewalt angewendet hätte.   Er schwebte zu den beiden hinüber und versuchte ruhig auf sie einzureden, damit sich die zwei beruhigten, aber es half nicht. Vielleicht erkannten sie ihn nicht, weil er den Helm auf hatte. Leider konnte er diesen hier nicht abnehmen. Immerhin sah ihm die halbe Stadt inklusive Videl zu. Vielleicht hatten sie ihn aber bereits erkannt und es war ihnen egal, weil der Instinkt ihr Baby zu beschützen jeden anderen Aspekt ihres Charakters gerade überdeckte. Die Saurier breiteten ihre gewaltigen Flügel aus und der machtvolle Luftzug alleine drängte ihn zur Seite, sodass er auf der Straße landen musste.   Der selbe Windstoß ließ gleichzeitig auch die Fensterscheiben der umliegenden Gebäude zerbersten und das Klirren halte durch die Straßen. Es gab nur einen Weg das hier aufzuhalten. Er musste ihnen ihr Baby bringen. Gohan wollte sich schon auf den Weg zum Zirkus machen, doch da folgte dem Klirren der Scherben ein weiteres Geräusch. Das verzweifelte rufen eines Saurierbabys. Der große Saiyaman sah sich um. Ein paar Meter weiter stand der kleine Mafia-Zirkusdirektor mit dem Baby das er grob und gewaltsam in den Armen hielt und beschimpfte. „Willst du wohl still sein du schuppige Ratte?!“ Nichts in der Welt hätte ihn dazu gebracht seine größte Geldeinnahme Quelle seit Jahren abzugeben. Eine bessere Attraktion hätte er wohl nie wieder gefunden. Dazu war es nur eine Frage der Zeit bis die großen die Suche aufgaben. Davon war er fest überzeugt. Er musste sich nur noch aus dem Staub machen und ein bisschen Gras über die Sache wachsen lassen. Das Baby würde noch lange Zeit niedlich bleiben, da es eine ganze Weile brauchte um erwachsen zu werden. Jetzt musste er nur noch aus der Stadt kommen und....   Sein Weg wurde ihn versperrt. Ein junger Mann im bunten Kostüm stand vor ihm und war entschlossen ihn nicht vorbei zu lassen. „Entschuldigung, aber würden sie mir das Dinobaby überreichen?“ Er streckte einfach die Hand nach dem kleinen Tier aus und der Zirkusdirektor schreckte zurück. „Kommt gar nicht in Frage. Es gehört mir. Ich rette es vor seinen Artgenossen.“ Der glaubt das wohl tatsächlich... „Hören sie ich hab keine Zeit für Heucheleien! Die Eltern des kleinen werden die ganze Stadt zerstören, wenn sie ihr Kind nicht bald finden!“ Saiyaman wollte einfach nach dem Baby greifen, da fing der kleine Mann an sich wie ein Kind zu benehmen, der Angst um seinen Lolli hat. „ Finger weg du Dieb! Das Kleine gehört zu mir!“   „Echt kaum zu fassen!“ Beide Männer drehten sich zu der weiblichen Stimme. Videl stand verärgert mit verschränkten Armen neben den beiden. „Ah gut das du da bist Videl!“ Der Zirkusdirektor kannte das Mädchen aus den Nachrichten. „Dieser Clown wollte gerade dieses Chaos ausnutzen um mir mein wertvolles Eigentum zu stehlen!“ Saiyaman sah den kleinen, miesen Gnom an. „Echt jetzt?“, fragte er mit einem unbeeindruckten Ton. „Ja er steckt voller schlechter Überraschungen, nicht wahr?“ Sie sah den Helden vorwurfsvoll an. Echt unfassbar! Gohan konnte die Schwingungen ihrer Wut von vorhin wieder spüren. Das war kein gute Zeitpunkt für ihre privaten Spannungen. „Das kaufst du ihm doch nicht etwa ab?“ „Wer weiß....“, knirschte sie leise, „.... dir hab ich immer hin auch so einiges abgekauft!“ Damit schnappte etwas über.     Videl kickte nach ihm und perplex wie ihr Gegner gerade war, konnte er nur knapp ausweichen. Dem Tritt folgten Schläge in der Rechts-Links-Kombo. Saiyaman wich jedem Schlag aus und wurde dabei zurück gedrängt. „Die Stadt wird gerade von zwei Sauriern zerstört! Können wir das auf später verschieben???“, rief er während er weiteren Schlägen und Tritten auswich. „Halt einfach den Mund!“ Ein Tritt von ihr hätte beinahe seinen Kopf getroffen, doch auf einmal war er verschwunden. „Videl bitte, wenn wir die Stadt retten wollen, brauche ich deine Hilfe!“ Er stand fünf Meter hinter ihr. Wie hatte er das gemacht? Kann ein Mensch so schnell sein? Unbeeindruckt schloss Videl den Abstand zwischen ihnen und setzte den Kampf fort. Sie sprang auf ihn zu und schlug mit aller Kraft nach ihm. „Meine Hilfe?“ In ihrer Stimme lag jegliche angestaute Frustration, die ihr Unterbewusstsein finden konnte. In ihrem Kopf jagte eine Erinnerung die andere und ließ sie auch jedes Gefühl aus dieser emotionalen Achterbahnfahrt aufs Neue erleben. Sie musste dieses Hin und Her irgendwie beenden. Jetzt!   „Du hast bereits gezeigt was du von mir brauchst! Nur damit du's weißt...“, Sie schlug in Richtung seines Oberkörpers. So konnte das nicht weiter gehen. Er musste sie wieder zu Vernunft bringen. Videls Faust traf Saiyamans Oberkörper.„...ich spiele dein Spiel nicht mehr mit.“ Aber was passierte da nur? So etwas war ihr noch nie in einem Kampf passiert. Sie traf ihn zwar, aber der Schlag hatte keine Wirkung auf ihn. Er stand einfach da als hätte sie ihn leicht getätschelt. Ihre Faust ruhte auf seiner Brust. Dabei hatte sie doch ihre ganze Kraft in den Schlag gelegt. Er war nicht zurückgedrängt worden und er fiel auch nicht nach hinten. Ihre Faust war einfach nur Wirkungslos. „DAS IST KEIN SPIEL!“ Sie sah ihn überrascht an. In all der Zeit in der Videl ihn kannte, hatte er noch nie seine Stimme so erhoben. Auch gegenüber Kriminellen war er immer ruhig geblieben. Nie war er sauer oder wütend geworden. Sie hatte ihn noch nie schreien hören. Vielleicht hatte er es auch noch nie getan, weil es ihm schwerer fiel seine Stimme beim Schreien zu verstellen. So würde wohl auch Gohans Stimme klingen, wenn er schreien würde.   Videls Faust entspannte sich. Ihre Augen wurden wieder klarer und die Stimmen in ihrem Kopf verstummten. Er hatte sie erreicht. Er legte eine Hand auf ihre Faust und breitete sie aus, so dass ihre Hand nun auf seiner Brust lag. „Ich würde nie mit dir spielen. Nicht so...“ Von jetzt auf gleich war seine Stimme wieder Sanft geworden. So sanft wie die Berührung seiner Hand, die auf ihrer lag. Videl konnte seinen Herzschlag spüren. Es fühlte sich so vertraut an. Diesen Herzschlag kannte sie schon. Nach dem sie die Treppe herunter gefallen war, hatte sie schon einmal so einen Herzschlag gespürt. Gohan... Mit seiner freien Hand zog Gohan sie zu sich und sah sie an. „Du solltest mittlerweile gemerkt haben was du mir bedeutest Videl! Ich ….Vorsicht!“   Die Schwingen eines Flugsauriers waren bei hoher Geschwindigkeit hart wie Stahl und die abstehenden Schuppen waren genauso scharf wie seine Klauen und genau diese sausten auf das junge Paar zu. Zum Glück hatte der junge Held es noch rechtzeitig gesehen und Sprang mit Videl aus dem Weg.   Sie landeten auf hartem Beton. Um sie herum lagen die heruntergefallenen Glasscherben. Saiyaman kniete schützend über Videl. Er hielt sich seinen Nacken. Gohan hatte lange keinen Schmerz mehr durch eine Verletzung gespürt. „Bist du in Ordnung?“ Videl blickte ihn besorgt an und er nickte. Beide richteten sich auf.   Endlich galt ihre ganze Aufmerksamkeit den beiden Dinosauriern. „Sie werden weiter machen bis sie ihr Baby zurück haben.“ „Ihr Baby?“ Videl erinnerte sich an den kleinen Mann von vorhin. Er hatte ein Flugsaurierbaby im Arm gehabt. Sie sah nun wieder klar. Das hatte ihr Saiyaman versucht zu sagen. Wie blöd sie sich jetzt vor kam.     Obwohl das Mädchen mit den schwarzen Haaren den Affen mit Helm abgelenkt hatte, war der Zirkusdirektor nicht weit gekommen. Er hatte zu viel Schwierigkeiten das Dinosaurierbaby festzuhalten. Immerhin war es fast so groß wie er selbst. Es hatte sich auch kurz losgerissen gehabt und versuchte mit seinen Schwingen zu flattern und in die Richtung seiner Eltern zu fliegen, aber es kam nicht vom Boden hoch. Die kleine Flugechse war noch zu jung zum Fliegen, deswegen konnte es der Zirkusdirektor auch so schnell wieder einfangen. Er drückte es fest an sich und hielt die Flügel des Jungen mit seinen Unterarmen ruhig.   Ein junges Wesen, das nicht weinen konnte, aber sich in diesem Moment auf dem Höhepunkt seiner Angst befand, wusste nicht was es anderes tun sollte, als nach Mutter und Vater zu schreien. Seine Stimme war heiser und es krächzte jeden Laut aus seiner Kehle. Tagelang hatte es geschrien und nach einer Antwort gelauscht und tagelang hatte es keine bekommen. Aber jetzt hörte es die Rufe seiner Mutter. Es war vielleicht das schönste Geräusch in seinem kleinen Universum, aber ein kleiner Mensch der nach Zigaretten und Schweiß roch zerrte an ihm und hielt ihn davon ab in die Nähe seiner Eltern zu kommen.   „Wirst du endlich Ruhe geben du Mistvieh!“, zischte der fiese Kerl und wollte sich umdrehen, um endlich diese verfluchte Straße zu verlassen. Doch da sah er, dass ihm der Weg versperrt war. Saiyaman und Videl kämpften nicht mehr mit einander, sondern standen ihm jetzt gemeinsam im Weg. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und er hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Beide sahen ihn mit strenger Miene. „Ehm... wenn ich mal kurz vorbei dürfte....“ „Das Einzige, dass sie dürfen ist in das Gefängnis zu wandern!“, sagte Videl und zeigte auf auf ihn. Sie trat einen Schritt nach vorne und nahm ihm das schreiende Saurierbaby weg, um es Saiyaman zu reichen. Als dieser es auf den Arm nahm wurde es auf einmal ganz ruhig und die heiseren Schreie verstummten. Was war das nur für ein Geruch? Dieser Mensch roch ganz anders, als der Mann, der es seit Tagen gefangen hielt. Er roch wie seine Heimat. Wie die Berge und die Bäume. Wie das Gras, das im Wind wiegte und die kühle Bergluft. Und auch wie der kleine Junge der immer zu ihm kam, um mit ihm zu spielen. Er roch wie ein Freund.   Gohan streichelte es beruhigend über den Kopf und sah noch einmal zu Videl. „Ich bringe ihn zu seinen Eltern und du kümmerst dich um den da.“ Sie nickte ihm lächelnd zu. Als er sich umdrehte bemerkte sie ein wenig Blut an seinem Nacken. Nicht viel, also nicht Besorgnis erregend, aber es verursachte Schuldgefühle bei ihr. Der Saurier muss ihn erwischt haben, als er mich bei Seite gestoßen hat... Ihre Gedanken wurden je von dem Zirkusdirektor unterbrochen. „Das ist mein Jungtier! Ich habe es gerettet! Es gehört in den...“ „Seien sie still! Wenn sie diesem Baby noch ein Mal zu Nahe kommen, dann kriegen sie es mit mir zu tun! Haben sie mich verstanden?“ Mit diesen Worten packte sie ihn am Kragen und schleppte ihn zu den Polizeibeamten, die angerannt kamen.   Sobald Gohan den zwei Eltern ihr Baby vor die Nase hielt war der Spuk vorbei. Ihm gegenüber wurden die beiden wieder so handzahm wie eh und je. Er brauchte das Kleine nur hin zu halten und es kletterte praktisch von alleine auf den Rücken seiner Mutter. Sein Vater kam dazu und legte seinen Kopf auf den Rücken seines Babys. Das Kleine atmete tief durch und schmuste sich in den Rücken seiner Mama. Es schlief vor Erschöpfung sofort ein.   Seit dem diese zwei riesigen Tiere in der Stadt eingetroffen waren, hatten sie nur Schreie der Verzweiflung und des Terrors ausgestoßen, aber nun waren sie zufrieden und ihre Laute waren nicht länger bedrohlich. Endlich hatten sie gefunden wonach sie solange gesucht hatten. Die Menschen fingen an diese Zufriedenheit zu teilen, als sie ein letztes Mal ihre Schwingen ausbreiteten um sich in die Lüfte zu erheben und endlich die Stadt verließen.   Saiyaman sah sich um. Als die Gefahr verschwunden war, kamen die Menschen wieder aus ihren Verstecken und betrachteten die angerichteten Schäden. Die panischen Schreien wurden zu seichtem Getuschel. Die Menschen konnten noch nicht fassen was heute passiert war. Scherben und Geröll lag überall verteilt auf den Straßen. Fenster waren eingeschlagen und Straßenlaternen waren aus dem Boden gerissen worden. Die Stadt sah aus wie nach einem gewaltigen Sturm. Und wie nach einem Sturm kehrte wieder Leben in die Leute zurück und sie tummelten sich im Freien. Sie suchten nach Freunden, Familie und Antworten. Gohan hingegen suchte die Menschen nach einem bestimmten Mädchen ab. Als er sie fand stand sie bei den Polizisten, die dem Zirkusdirektor gerade seine Rechte vorlasen. Als ob sie seinen Blick spüren konnte, drehte sie sich nach ihm um. Er gab ihr einen Wink sich mit ihm zurück ziehen und sie gingen beide in eine der Seitenstraßen in der nicht so viel los war.   „Hör mal es tut mir wirklich Leid!“, begann Videl hastig. „Ich hab mich heute dumm verhalten. Es ist nur, dass ich....“ Die Stimme eines Polizeibeamten unterbrach sie in dem er ihren Namen rief. Sie drehte sich wieder zur Hauptstraße um und seufzte. „Ich glaub die brauchen noch meine Aussage...“ Saiyaman lächelte. Sie war wieder so süß wie sie sich bei ihm entschuldigen wollte. Dabei hatte er doch alles herauf beschworen. Gohan war sich klar, dass Videl vorhin einen denkbar schlechten Zeitpunkt ausgesucht hatte, um alles zwischen ihnen zu klären, aber sie hatte Recht. Das musste aufhören. Er wollte ihr nicht mehr das Gefühl geben, dass das alles ein Spiel ist. Nein, Gohan wollte ihr zeigen wie ernst ihm die Sache ist. Er legte ihr eine Hand auf die Wange. „Wir reden morgen“, sagte er sanft, beugte sich zu ihr und gab ihr einen kurzen aber liebevollen Kuss. Als er ihn lösen wollte, streckte Videl ihre Hand aus, legte sie in seinen Nacken und zog ihn zurück. Sie wollte ihn nicht gehen lassen ohne seine sanfte Berührung erwidert zu haben. Dabei spürte sie den frisch gebildeten Schorf an seiner Verletzung im Nacken. Es war eine aufgerissene Stelle an der Haut mit einer länglichen Form. Sehr markant. Das fiel ihr sogar auf, obwohl ihr Verstand gerade ganz woanders war. Nämlich auf seinen Lippen, die ganz sanft und liebevoll ihr Herz eroberten. So weich und warm, dass sie sich am liebsten nie wieder von ihm gelöst hätte. Aber als der Polizist sie ein zweites Mal rief, musste sie es doch in Kauf nehmen.   Er winkte ihr noch einmal zu bevor er davon flog und sie ihm sah ihm hinterher. Nein, sie hatte noch nicht vergessen, dass sie eigentlich sauer auf ihn war. Irgendwie war sie es auch noch, aber nicht nur. Ihr Herz schlug gerade wie auch wie wild und ein Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. Videl schmunzelte leicht und murmelte: „Ja wir reden morgen, Gohan.“       Der junge Halbsaiyajin hatte diese Nacht kaum geschlafen. Sie war die ganze Zeit in seinen Gedanken. Als er gestern nach Hause gekommen war, hatte er den Entschluss gefasst ihr alles zu sagen. Die ganze Wahrheit. Wer Saiyaman war, warum er ihn erfunden hatte und was er für sie empfand. Doch nun oder eher schon nachts hielten ihn Zweifel zurück. Er vertraute ihr zwar, dass sie es niemanden verraten würde, aber was wäre wenn sie sich danach von ihm abwenden würde. Immerhin hatte sie sich in Saiyaman verliebt und nicht in Gohan. Der Gedanke sie könnte von der Wahrheit enttäuscht sein, hatte ihm keine Ruhe gelassen.   Jetzt nagte die Müdigkeit an ihm. Chichi hatte ihm heute morgen eine extra Tasse Kaffee hingestellt und hatte ihn zur Schule geschickt. Die kühle Morgenluft während des Flugs hatte seine Gedanken geordnet. Der Plan war Videl noch nicht zu verraten wer Saiyaman wirklich ist. Er musste sich erst sicher sein, dass er sie nicht verlieren würde, sobald sie die Wahrheit kannte.   So spät war er noch nie zum Unterricht erschienen. Fast eine halbe Stunde. Für jemanden der immer schon eine halbe Stunde eher in der Schule bzw. in der Stadt war, war das heute nur zusätzlicher Stress. Er landete auf dem Dach und rannte über die Treppe durch die Gänge, an den Spinnten vorbei. Gohan war noch zwei Minuten von seinem Klassenzimmer entfernt, da knallte kurz hinter ihm eine Spinnttür zu, die gerade noch weit offen gestanden hatten. Er blieb perplex stehen und drehte sich um.   …   „Videl?“ Seit wann war es eigentlich so einfach sich an ihn heran zu schleichen? Ihm blieben die Worte in der Kehle stecken. Hatte sie ihm aufgelauert. Sie warf ihm ein kesses Lächeln zu. „Guten Morgen, Gohan!“, sagte sie fröhlich und ging zu ihm. „Ehm.. Morgen...?“ „Du brauchst dich nicht zu beeilen. Ich hab der Lehrerin schon erzählt, dass du zu spät kommst. Immerhin tobt gerade ein Sturm in deiner Wohngegend.“ „Ein Sturm?“ „Ja, so stark, dass du den abwarten musst bevor du zur Schule kommen kannst. Sie war sehr verständnisvoll.“ Gohan verstand nur Bahnhof. Dieses Verhalten war sowohl verdächtig, als auch unheimlich. Videl fuhr fort. „Wir wollten doch in Ruhe reden oder nicht?“ „Ehm ich...“, er stocherte in den Untiefen seines Gedächtnisses. Hatte er das auch als Gohan gesagt? Er wusste es nicht mehr. Was sollte er ihr nur sagen? Wie sollte er da nur wieder raus kommen? „Oh da fällt mir ein... Ist die Wunde in deinem Nacken eigentlich gut verheilt?“ „Mh? Welche Wunde?“ „Na die große Schramme in deinem Nacken. Ich konnte sie gestern ertasten, als du mich geküsst hast.“ Ohne Nachzudenken griff sich Gohan in den Nacken. Da wirklich eine Schramme. Der Dinosaurier musste ihn erwischt haben als er.... Oh nein! Er sah Videl erschrocken an. Ihre Augen ruhten auf ihm. Nicht weil sie auf ein verräterisches Zeichen wartete, das hatte er ihr bereits gegeben. Sie wusste es. Kein Ausweg. Keine Ausrede. Kein Fluchtweg. Sie hatte ihn durchschaut.   Er bestätigte sie, als er seufzte und sie flehend ansah. „Hör mal Videl, ich kann dir alles erklären! Ich...“ Sie unterbrach indem sie erleichtert Luft holte. „Oh Gott sei Dank!“ Videl stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn erleichtert. Sie legte beide Arme um seinen Hals, damit er nicht wieder abhaute. Endlich war der letzte Vorhang zwischen ihnen Gefallen, endlich hörte er auf davon laufen zu wollen und sie konnte ihren Gefühlen endlich freien Lauf lassen.   Wie versteinert stand Gohan da, als sie ihn küsste. Er konnte sein Glück kaum fassen. Sie schmiegte sich an ihn und verlangte nach seiner Berührung und das alles ohne Maskerade, ohne Saiyaman. Das hier galt nur ihm. Zudem hätte er wohl nie einen Kuss erwartet. Gohan hätte gedacht, dass sie ihn anschreien würde oder ihm sogar eine Ohrfeige geben würde oder ein richtiges Donnerwetter veranstalten würde oder … Ach was weiß denn ich... Er beschloss, dass ihm jetzt alles egal sein konnte und sich einfach zu ergeben. Glücklich erwiderte er den Kuss und zog sie zu sich heran, so wie er es als Saiyaman schon ein paar Mal getan hatte. Vor allem gab es dieses Mal keinen Grund diesen schönen Moment zu unterbrechen. Keine Zuschauer, niemand der Videl hätte weg holen können, keine Maske.   Doch dann kam das Donnerwetter.   Sie unterbrach den Kuss und schubste ihn weg. „Was glaubst du eigentlich wer du bist?“ Verärgert sah sie den überraschten Gohan an, der die Welt einfach nicht verstand. „Ehm ich bin mir sicher, dass ich nur weitergeführt habe was du angefangen hast...“ „Nicht das!“ Sie klatschte genervt eine flache Hand gegen ihre Stirn. „Du weißt was ich meine!“ Zuerst wusste er es nicht. Der Kuss hatte ihn auf Wolke sieben gebracht und jetzt war er wieder hinunter gerissen worden. Davon wurde einem schon mal schwindelig. Videl fuhr fort. „Du kannst nicht einfach so ein doppeltes Spiel spielen und dann von mir erwarten, dass ich deine kleine, verliebte Freundin bin!“ Sie erhob mahnend ihren Zeigefinger. „Oh nein, so kommst du mir nicht davon! Nach all dem hin und her der letzten Wochen lasse ich dich nicht einfach so davon kommen!“ Gohan schluckte. Das passte schon eher zu den Vorstellungen die ihn nachts wach hielten. „Bitte lass es mich erklären...“ „Ich will deine Erklärungen nicht! Mach es lieber wieder gut.“ „Ja... aber wie denn?“ Videl wandte ihm den Rücken zu und grinste heimlich. „Kein Versteckspiel mehr Gohan. Ich will jetzt wirklich wissen wer du bist und wie stark du eigentlich bist. Deshalb...“ Sie drehte sich wieder um und sah ihn ernst an. Während sie ihm ihre Bitte vortrug, machte sie mit den Händen erklärende Gesten. „... möchte ich, dass du auch an dem Kampfsporturnier teilnimmst, dass in drei Monaten statt findet.“ „Ein Turnier?“ „Ja, das größte weltweit. Das letzte hat mein Vater gewonnen. Ich nehme auch daran teil. Wäre es nicht toll, wenn wir uns im Finale treffen?“ Gohan war nicht so begeistert. „Ach weißt du, ich bin kein großer Fan solcher Turniere.“ Sie schlug wieder mit der flachen Hand auf einen Spint hinter, um seine Aufmerksamkeit einzufangen und sich und zeigte dann auf ihn. „Keine Ausflüchte! Die Alternative ist, dass ich jedem erzähle wer der große Saiyaman wirklich ist!“ Verdammt! Das konnte Gohan nicht zu lassen. Es hätte die Privatsphäre seiner Familie zerstört und ihm hier in der Schule mehr Aufmerksamkeit gebracht, die er einfach nicht wollte.s Er sah sie an und fühlte sich besiegt. Deshalb seufzte er. „Nein, nein, bloß nicht! Ich machs ja. In drei Monaten werde ich da sein.“ Videls Stimmung wurde sichtlich besser. „Hervorragend! Ich freu mich schon!“ Sie ging fröhlich an ihm vorbei Richtung Klassenzimmer. Kurz bevor sie um die Ecke bog, drehte sie sich aber noch einmal zu ihm um. „Ach ja, da wäre noch etwas. Ich will fliegen lernen! Bringst du es mir bei?“ Gohan zuckte mit den Schultern. „Ja warum nicht. Geht klar....“ Sie lächelte süß und winkte ihm zum Abschied zu. „Prima, das wird echt spitze!“   Gohan sah ihr hinterher. Was sollte er nun davon halten? Erst küsst sie ihn und dann erpresst sie ihn? Frauen! Hätte sie nicht einfach froh sein können, dass die Männer für die sie Gefühle hat ein und die selbe Person sind? Hätte das nicht alles viel unkomplizierter gemacht? Anscheinend war unkomplizierte nicht ganz Videls Stil. Aber sonst würde es wohl auch langweilig werden. Es passte zu ihr und deshalb war er gespannt darauf wie sich die Dinge entwickeln würden. Und wenn die Flugstunden nur halb so angenehm werden wie die Nachhilfestunden, dann konnte er es kaum noch erwarten. Gohan lächelte in sich hinein. Das Punkte zählen kann ich mir ab jetzt sparen. Sie hat klar gewonnen...   Kapitel 6: Flugstunden - Lektion 1 (Lime Warnung) ------------------------------------------------- „Also wenn ich ganz ehrlich bin kann ich es immer noch nicht fassen!“ Gohan ging in die Knie und streichelte seinem kleinen Bruder über die Haare, während dieser erschöpft auf dem kalten Steinboden saß um Luft zu holen. Sie waren einige Kilometer weg von ihrem Haus, um in Ruhe zu trainieren. In der noch frischen Bergluft liefen die beiden jungen Kämpfer am besten zur Höchstform auf. Die Felsvorsprünge in den Bergen waren schon seit Gohan klein war, ideal um zum Trainieren. Die perfekte Umgebung. Wer brauchte schon einen Hightech Trainingsraum wie Vegeta?   Seit dem Videl Gohan enttarnt hatte, waren ein paar Tage vergangen, deren Entwicklung er sich wohl nicht so vorgestellt hatte. Seine Mutter hatte sich erstaunlich leicht dazu überreden lassen, dass er bis zum Turnier die Schule ausfallen ließ. Nur ein paar Worte über das Preisgeld und sie hatte ihn förmlich gedrängt sein Training aufzunehmen. Zum Glück, denn wenn er ganz ehrlich mit sich selbst war, hätte er gegen seine Freunde keine Chance gehabt. Sein letztes Training lag immerhin zwischen sechs bis sieben Jahren zurück. Da war es keine leichte Aufgabe gegen Gegner wie Piccolo oder Vegeta zu bestehen. Ja alleine schon sein kleiner Bruder machte ihm ernsthafte Konkurrenz. Jedoch auf den Gegner, der ihn am meisten Kopfzerbrechen bereitete, freute er sich wie auf sonst nichts. Sein Vater würde aus dem Jenseits kommen, um am Turnier teilzunehmen. Aufregender konnte es nicht mehr werden.   Auch wenn Gohan es weder seine Mutter noch seinen kleinen Bruder merken ließ, aber Gokus Tod machte ihm nach all den Jahren immer noch zu schaffen. Trotz der liebevollen Worte die er damals von jedem zu hören bekam, machte er sich immer noch Vorwürfe über die Cell-Games. Insgeheim waren Schuldgefühle seine leisen Begleiter gewesen, die sich immer mal wieder zu Wort meldeten, sobald er an damals dachte. Nur wenige Dinge im Leben konnten diese abstrakten kleinen Biester für eine Weile zur Ruhe bringen. Gokus Ankündigung für das Kampfsportturnier war zum Beispiel ein Grund. Aber auch was zwischen ihm und Videl passiert war, ließ Gohan seine Schuld vergessen. Wenigstens für einige Zeit.   Chichi und Goten konnten es ebenfalls kaum erwarten. Die aufgeregte Mutter erzählte Goten jetzt jeden Tag Geschichten über seinen Vater. Einige davon kannte selbst Gohan nicht. Goten verschlang diese Geschichten gieriger als das leckere Essen seiner Mutter. Er hatte sich immer schon vorgestellt wie sein Vater wohl sein würde. Er wusste durch Fotos wie er aussah. Vom Charakter her stellte er ihn sich wie Gohan vor, nur vielleicht etwas lustiger. Seinem Bruder zu Folge sollte Goku der Stärkste Mann der Welt sein, deshalb trainierte er auch so fleißig mit Gohan, damit sein Vater stolz auf ihn sein konnte.   „Was denn?“ Goten blickte auf und sah seinen Bruder fragend an. Dieser gab ihn ein herausforderndes Lächeln. „Na, dass du in deinem Alter zwar schon so gut kämpfen kannst, aber trotzdem nicht fliegen. Und vor allem, dass ich davon keine Ahnung hatte.“ Goten kratzte sich verlegen am Kopf. „Mama wollte halt nicht, dass ich dich störe.“ Seufzend setzte sich Gohan zu ihm. Seine Mutter blieb ihm ein Rätsel. Immer wenn er dachte, er wüsste wie sie tickt, überraschte sie ihn. Und meistens nicht auf die angenehme Art. „Schon gut, ich weiß wie das mit Mutter sein kann. Aber sag mal...“ Während Gohan sprach, wischte er dem süßen Knirps etwas Dreck aus dem Gesicht. „Trunks kann doch fliegen und du spielst doch anscheinend so oft mit ihm. Wieso hat er es dir nie beigebracht?“ „Er hat es einmal versucht, aber es hat nicht geklappt.“ Goten machte ein beleidigtes Gesicht. „Er ist ein furchtbarer Lehrer!“ Kichernd stellte sich der junge Mann die beiden Kindern beim spielen vor. Ein seltsames Bild, aber es passte zusammen. „Naja, das kriegen wir schon hin. Das Fliegen und das Training. Immerhin haben wir drei Monate Zeit.“   Sein Glück, bei weniger Zeit, wäre er vermutlich in der ersten Runde untergegangen. „Sag mal Gohan...“ Goten blickte neugierig zu ihm hoch. „Wie ist es eigentlich in einem Turnier zu kämpfen?“ „Mhhh, weißt du, dass weiß ich gar nicht. Das ist auch mein erstes Turnier.“ Ein bisschen enttäuscht blickte der kleine Junge wieder zu Boden. Sonst wusste sein großer Bruder immer alles. Dann legte Gohan auf einmal eine Hand auf seinen Kopf, was sein Haupt ein wenig nach unten drückte. Verwirrt blickte er auf in Gohans aufmunterndes, lächelndes Gesicht. „Aber lass uns so viel Spaß wie möglich dabei haben und die Zeit mit Dad genießen.“ Sein Lächeln steckte Goten sofort an und dieser nickte zustimmend. Genau dafür liebte er seinen großen Bruder. Der kleine Saiyajin sprang auf, angestachelt von Gohans freundlichen Worten und rief: „Ok! Keine Müdigkeit vorschützen. Ich will weiter trainieren.“ Gohan war ja so stolz auf ihn, aber noch bevor er etwas sagen konnte. Glitt ein großer Schatten über beide hinweg, gefolgt von dem Geräusch eines Kleinflugzeugs. Beide sahen in den Himmel. Oh je... das hatte ich ja ganz vergessen! Über ihnen flog eines der kleineren Flugzeuge der Capsel Corp. Zwar sah eines davon wie das andere aus, aber Gohan kannte dieses schon sehr gut. Die beiden Jungs sahen dem Capsel Corp Logo auf der Rückseite des Flugzeuges nach und stellten fest, dass es zielstrebig zu ihrem zu Hause flog. „Kommen uns Bulma und Trunks besuchen?“, fragte Goten, der selbst nicht ganz von seiner eigenen Theorie überzeugt war. „Nein...“, sagte Gohan Kopf schüttelnd und seufzte. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich hab vergessen, dass du noch eine Mitschülerin bei den Flugstunden haben wirst.“ Da machte sich Gohan schon auf den Weg nach Hause und Goten sah zu, dass er hinterher kam.   Der Flieger war schon bei dem Haus der beiden Jungs gelandet, als sie eintrafen. An der Tür stand ihre Mutter mit einem schwarzhaarigen Mädchen im weißen T-Shirt. Gohan liebte seiner Mutter, aber so fing bei ihm der ein oder andere Alptraum an. Chichi konnte so lieb und gastfreundlich sein, aber manchmal war sie.... Naja... hier zu lieber kein Kommentar. Gohan und Goten kamen in Sichtweite. Als sie von ihrer Mutter bemerkt wurden, warf sie ihm automatisch ihren typischen strengen Blick zu, der nichts Gutes zu bedeuten hatte. Videl folgte ihrem Blick und dann kam ein zweites Paar Augen dazu, dass ihn vorwurfsvoll durchbohrte. Der junge Mann glaubte, dass ihm in genau diesem Moment ein eiskalter Schauer den Rücken runter lief. Er blieb stehen und hielt zu den beiden Frauen einen Sicherheitsabstand ein.   Goten hingegen spürte nichts von der Anspannung seines großen Bruders. Fröhlich rannte er an Videl vorbei, zu seiner Mutter. „Mama, ich hab Steine auf Gohan geworfen“, verkündete er, als hätte er eine Goldmedaille gewonnen. Chichi begrüßte ihren kleinen Schatz lieb, aber nebenbei beobachtete, wie Videl zu Gohan ging. „Wieso kommst du nicht mehr zur Schule? Hast du etwa vergessen, was du mir versprochen hast?“ „Hallo!“, sagte Gohan leicht trotzig, weil sie es nicht gesagt hatte. „Nein, die Nachricht für das Turnier ist nur umgegangen und ich hab mir frei genommen, damit ich trainieren kann. Du wolltest doch einen spannenden Kampf.“ Er grinste sie an und betete innerlich, dass sie ihm nicht all zu böse war. „Gohan?“ Videl und Gohan wendeten sich beide zu Chichi. „Ich wusste gar nicht, dass du schon … Damenbesuch bekommst.“ Chichi betonte das Wort Damenbesuch besonders argwöhnisch. „Ach Videl ist eine Mitschülerin! Sie hat mir auch erst von dem Turnier erzählt. Ich hab ihr versprochen ihr das Fliegen beizubringen.“ Erklärte er schnell um seine Mutter freundlich zu stimmen, bevor Videl sich von ihr reizen ließ. Seine Mutter blieb aber weiterhin etwas misstrauisch. Ihr Blick war streng, genau wie ihre Körperhaltung. „Na gut, ich will nichts gesagt haben, aber damit wir uns richtig verstehen Herrschaften geknutscht wird nicht!“ Oh ne, muss das sein Mama? Gohan sah verstohlen zu Videl hinüber. Die Aussage ihrer Mutter hatte ihr Gesicht in einen leichten Schock versetzt. Er konnte es seiner Mitschülerin förmlich ansehen, wie die Erinnerungen an die 'Knutscherei' mit Saiyaman hochkam und sie sich am liebsten verbal gewährt hätte. Als Videl das Kommentar auf Brusthöhe hing, schritt er lieber ein. „Ach nein, wirklich nicht! Es ist nur ein Gefallen für eine Freundin und Goten ist ja auch dabei. Er will es ja auch lernen.“ Er legte Videl beide Hände auf die Schultern und schob sie weiter. „Komm schon!“, zischte er Goten zu, der auch gleich hinterher lief. Chichi sah den Dreien hinterher. Als sie außer Sichtweite waren, musste sie ein wenig schmunzeln. Gohan hatte es ja sehr eilig... Sie hatte es zwar voll und ganz ernst gemeint, als sie die zwei ermahnt hatte, aber ihr war bewusst, dass Gohan in das Alter kam, in dem er sich für Mädchen interessierte. Sie hatte auch nichts dagegen, auch wenn es sie schmerzte, dass ihr kleiner, putziger Junge erwachsen wurde.   Zwei Schüler für die Flugstunden zu haben erwies sich als schwierig für Gohan. Goten und Videl waren beide auf ihre Weise begabt, aber sie hatten beide unterschiedliche Vorkenntnisse. Während sein kleiner Bruder kurz nach den ersten Anweisungen durch die Luft schwebte und keine zwei Stunden später die ersten Loopings schlug, brauchte Videl etwas mehr Input. Für Goten gab es nichts langweiligeres, als den den beiden dabei zu sehen. Deshalb schwebte der kleine Junge alleine durch die Luft, um seine neuen Fähigkeiten auszuprobieren. Gohan war wirklich ein toller Lehrer. Bei ihm ging es um so vieles leichter, als bei Trunks kläglichem Versuch. Der kleine Junge flog durch die Gegend und übte ein wenig für sich, in dem er sich an kleinen Manövern erprobte und Vögeln hinterher jagte. Alle seine kleine Kunststücke waren zwar noch etwas holprig, aber schon sehr talentiert. Er vergaß beim Spielen die Zeit bis er schließlich beschloss, seiner Mutter vorzuführen, was er heute gelernt hatte.   Währenddessen waren Gohan und Videl mit den Grundlagen von Ki beschäftigt. Das junge Mädchen wusste erst nicht, was sie von der ganze Sache halten sollte und dachte zu erst, die beiden Jungs wollen sie veräppeln. Doch nach ihren Demonstrationen hatte sie beschlossen den Anweisungen ihres Mitschülers eine Chance zu geben. Gohan hatte ihr des öfteren gezeigt wie man sein Ki bündelt. Dazu saßen sie sich beide im Schneidersitz gegenüber im grünen Gras, das im Wind dahin geweht wurde. Videl wusste das sie sich konzentrieren sollte, doch nicht genau auf was eigentlich. Sie stellte sich vor wie ein Strahl Wärme durch ihren Körper floss und schloss dabei die Augen. Sie winkelte die Arme an, dass es so aussah, als würden ihre Hände eine unsichtbare Kugel umschließen. Sie stellte sich vor wie diese Wärme nun aus ihrem Bauch, über ihre Arme, in ihre Hände und in den Punkt in der Mitte der unsichtbaren Kugel floss. Tatsächlich wurden ihre Hände ganz warm und es fühlte sich an, als würde sich die Kugel langsam mit Hitze füllen. Sie öffnete die Augen um nachzusehen, aber da war nichts und sofort verschwand die Wärme, als hätte Videl sie einfach fallen gelassen. Sie seufzte enttäuscht und fixierte den Punkt zwischen ihren Händen mit ihrem niedergeschlagenen Blick. „Du hast zu früh aufgegeben!“ Sie sah auf. Gohan starrte angestrengt auf ihre Hände und überlegte dabei. „Du warst so knapp davor. Nur noch ein bisschen länger und du hättest es geschafft.“ Videl wollte etwas darauf antworten, irgendwas schnippisches, etwas um ihm klar zu machen, dass es schwerer war, als ihre vergangenen Latein und Mathe Stunden. Aber sie sagte nichts, sondern ließ einen traurigen Blick für sich sprechen. Dieses Gesicht war wieder etwas Neues für Gohan. Sie war ein sehr ehrgeiziges Mädchen und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Länger zu brauchen, um etwas zu verstehen, belastete sie wohl. Es war sehr Mitleids erregend, aber Gohan konnte sich nicht helfen. Dieser Anblick war so süß. Ihre glitzernden Augen, die jetzt um so vieles femininer wirkten als sonst, hypnotisierten ihn. Vielleicht lag es auch daran, dass er sie eine Woche nicht mehr gesehen hatte und sich danach gesehnt hatte ihr wieder in die Augen zu sehen. In der Tat wollte er während des Trainings mehrfach in Satan City vorbei schauen, aber er war sich nicht sicher, ob sie noch sauer war, wegen der Sache mit Saiyaman. Als er sich so bei ihr fest starrte und länger nichts mehr sagte, sah Videl ihn herausfordernd an.“Hallo Gohan? Jemand zu Hause?“ Gohan schreckte aus seinen Gedanken. „Ehm.. ja .. weißt du was... machen wir fünf Minuten Pause. Ein ruhiger Geist arbeitet besser, als ein gestresster.“ Das kam Videl eigentlich ganz gelegen. Als Anfänger sein Ki so intensiv zu steuern oder es zu versuchen, war extrem anstrengen. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich in das weiche Gras fallen.   Videl ließ ihre Gedanken kurz abschweifen, um ihren Körper zu entspannen. Der warme Mittagswind der über ihre Haut und Kleidung tanzte half dabei ungemein. „Gohan?“ „Ja?“ Der Halbsaiyajin sah zu ihr hinüber. Sie hatte die Augen geschlossen, als würde sie gleich einschlafen. Wie ein schlafendes Schneewittchen lag sie vor ihm. Da war es wirklich eine Herausforderung für ihn, sich nicht zu ihr runter zu beugen und damit weiter zu machen was er des öfteren schon angefangen hatte. „Danke für deine Mühe...“ Ihre Stimme war so sanft, dass sie der Wind fast weg geweht hätte. Gohan lächelte und auch wenn Videl die Augen geschlossen hatte und es nicht sah, so erkannte sie sein Lächeln in seiner Stimme wieder. „Das macht keine Mühe. Um ehrlich zu sein haben mir die Nachhilfestunden in der Schule auch immer viel Spaß gemacht.“ „Ja mir auch.“ Sie richtete sich wieder auf und sah ihn neugierig an. „Kann ich dich was fragen?“ Gohan nickte. „Ja, nur zu.“ „Wo hast du das alles gelernt? Ich meine das Kämpfen und das Fliegen.“ Gohan stützte seine Unterarme auf seinen Knien auf und schwelgte kurz in Erinnerungen. „Bei einem Freund meines Vater und später auch bei ihm. Beides sehr gute Lehrer.“ Videl konnte praktisch sehen, wie er seine Erinnerungen durchlebte. Wie gern hätte sie diese gesehen. „Bei dir wird es doch genauso gewesen sein. Ich meine, dass dein Vater dir alles beigebracht hat.“ Videl schüttelte den Kopf und schmunzelte dabei. „Nein, mein Vater macht zu Hause ein riesen Geheimnis aus seinen Trainingsstunden. Ich darf nicht mal zu sehen. Als ich klein war, haben mir Schüler von ihm die Grundbegriffe beigebracht, danach hab ich alles was ich gelernt habe selbst erarbeitet.“ „Ach daher kommt deine Selbständigkeit!“, sagte ihr Mitschüler schnell, um zu verschleiern, dass er sich schon eigentlich so etwas gedacht hatte. Es war eindeutig, dass sie stärker war als ihr Vater. Hätte sie nur halb so viel Misstrauen bei ihm an den Tag gelegt, wie beim großen Saiyaman, dann hätte sie es schon vor Jahren herausgefunden. Gohan hätte es ihr aber nie auf die Nase gebunden, weil er sie nicht verletzten wollte. „Ja Selbständigkeit...“, murmelte sie kurz nachdenklich. „Aber es ist schön einen Trainingspartner zu haben.“ Sie schenkte ihm ein, mittlerweile nicht mehr ganz so seltenes, liebevolles Lächeln. Dieses wurde von einem kleinen Schmunzeln verfolgt, als er rot wurde und den Kopf zur Seite drehte, um es erfolglos zu verheimlichen. „Das überrascht mich etwas..“, stotterte Gohan vor sich hin und beantwortete ihren fragenden Blick mit einer verlegenen Antwort. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich als Trainingspartner so sehr schätzt nach der ganze Sache mit Saiyaman... Du warst ganz schön sauer...“ Verlegen rieb er seinen Nacken und suchte mit den Augen nach einem Punkt im Gras an dem er sich fest starren konnte. Seine Schuldgefühle verbaten ihm, ihr jetzt in die Augen zu sehen. Videl entgegen versuchte ihm ins Gesicht zu sehen. „Ja, war ich...“, sagte sie nachdenklich, aber freundlich. „Ich... ich wusste nicht, warum du mich küsst und dann jedes Mal einfach verschwindest, um das ganze dann immer wieder zu wiederholen.“ Jetzt wurde sie auch rot, aber anders als Gohan sah sie nicht verlegen weg, sondern ihr verlegener Blick sah ihn direkt an. „Es war anstrengend die eigenen Gefühle auf die Reihe zu bekommen, aber...“ Auch wenn sie nicht gedacht hätte, dass ihr Gesicht noch mehr Farbe bekommen würde, so passierte es. „... es hat mir selbst ja auch immer gefallen...“ Sie versuchte sich wieder etwas zu fassen und fügte belehrend hinzu: „Kein normales Mädchen lässt einen Mann soweit gehen, ohne es selber zu wollen...“ Gohan hatte seinen Blick vom Rasen gelöst und sah nun wieder in dieses schöne, errötete und auch leicht peinlich berührte Gesicht. Es brachte sein Herz dazu sich zu überschlagen, so schnell pochte es in seiner Brust. Natürlich hatte er gemerkt, dass sie von ihm angetan war, als sie den Kuss damals auf dem Dach erwidert hatte, aber es so ausgesprochen zu hören, brachte ihn dazu auch als Gohan genauso viel Selbstvertrauen zu haben wie als Saiyaman. Er stand auf und ging zu ihr. „Also gut, Pause vorbei.“ Irritiert blickte sie zu ihm hoch. Wirklich jetzt? Während ich dir sagen will, dass... huch! Gohan hatte sich hinter sie gesetzt und streckte seine Hände nach vorne zu ihren und umfasste sie. „Probiere es nochmal. Dieses Mal helfe ich dir nicht zu früh aufzuhören.“ Videl Blickte hinter sich und dann wieder auf ihre Hände. So würde die Röte in ihren Wangen wohl nie verschwinden. Wie soll ich mich so konzentrieren? Sein Oberkörper lehnte zwar nicht an ihrem Rücken, aber er war ihr trotzdem so nah, dass sie seine Hitze spüren konnte. Seine Arme schmiegten sich an ihre und so, ohne seinen Saiyamananzug konnte sie seine Muskeln auf ihrer Haut spüren. Innerlich betete Videl, dass er ihr laut klopfendes Herz nicht hören könnt und hielt den Atem an. Er machte sie so unsagbar nervös. Dabei redete sie sich in Gedanken zu, sich zu konzentrieren und dieses Kribbeln, dass gerade durch ihren Körper jagte zu ignorieren. Sie seufzte innerlich und schloss die Augen, um Gohan auszublenden und statt dessen seinen Anweisungen zu folgen. Es dauerte zwar länger als vorhin, aber sie schaffte es wieder ihr Ki zu konzentrieren. Sie fokussierte einen Punkt über ihrem schlagenden Herzen und nahm den Wärmefluss ihres eigenen Körpers dort am stärksten war. Als sie dieses Gefühl erforscht hatte, lenkte sie den Wärmefluss in ihre Schultern um, von dort aus in ihre Arme, dann in ihre Hände und schließlich wieder in den kleinen Punkt zwischen ihren Händen. Sie konnte genau spüren wie Energie durch sie floss. Es war so aufregend und Gohans Nähe milderte diese Aufregung nicht im Geringsten. Wieder wollte sie die Augen öffnen um auf den Punkt zwischen ihren Händen zu blicken, doch eine sanfte Stimme hielt sie davon ab. „Jetzt nicht nachlassen, Videl. Du hast es gleich geschafft.“ Ihre Augen blieben geschlossen, doch Gohans Stimme brachte sie aus der Fassung und sie spurte wie den Griff zur Wärme die durch jede Faser ihres Körpers floss verlor. Als sie noch versuchte heraus zu finden, wie sie die Energie wieder auf greifen konnte, legte Gohan ihr eine seiner Hände auf den Bauch und flüsterte ihr leise zu. „Vergiss nicht durch den Bauch zu atmen, so entsteht mehr Energie, als über die Lunge.“ Er machte eine kurze Pause, unwissend wie sehr seine Lippen an ihrem Ohr Videl eine Gänsehaut verpassten. „Tief durchatmen.“ Dabei drückte er seine Handfläche mit sanfter Gewalt in ihren Bauch. Hätte sie sich selbst so berührt, hätte sie ihre Hand kaum bemerkt, doch sein zärtlicher Kontakt ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch umher schwirren und sie dabei Luft tief einziehen, um das Geflatter zu beenden.   Als sie nach Luft schnappte spürte sie den Ki-Fluss wieder aufflammen. All die Hitze, die vorher durch ihre Brust floss, versammelte sich nun zwischen ihren Händen und ein elektrisierendes Kribbeln ließ die Poren ihrer Haut erbeben. Je wärmer die Hitze wurde, desto mehr Druck lag sammelte sich auf ihren Schultern. Ihr Körper verkrampfte ein wenig und ihre Gedanken schwirrten zwischen der Hitze zwischen ihren Händen, der Last auf ihren Schultern und Gohans warmer Hand auf ihrem Bauch. Videl wusste, dass die Berge, das Gras und der junge Mann hinter ihr noch am selben Platz waren, wie eine Sekunde zuvor, doch es fühlte sich an, als ob sie durch schwarzes Vakuum driften würde. Nur sie, die durch eine tiefe Leere gleitete mit von der Welt gelösten Gedanken und angehaltenem Atem.   „Mach die Augen auf“, flüsterte seine Stimme wieder und sie folgte diesen ersehnten Worten. Nun wurde sie von gleißendem Licht geblendet. Die Sonne? Nein, sie sah nicht in den Himmeln, sondern zwischen ihre Hände. Als sich ihre Augen an die Helligkeit gewöhnten, realisierte sie, dass eine kleine Lichtkugel zwischen ihren Händen flackerte. Zwar war sie nicht so groß wie das Beispiel, dass Gohan ihr am Anfang der Stunde gegeben hatte, doch es war ihr eigenes Werk. Reines, schummriges Licht, dass ihre Augen vor Begeisterung glitzern ließ. Geschafft! Erleichtert löste sie den imaginären Griff um die Lichtkugel und damit auch die Konzentration auf ihr Ki und sie fiel erschöpft nach hinten direkt gegen Gohans Oberkörper. Vor Freunde und Erleichterung strahlend schnappte sie nach Luft. Sie hatte sich keinen Zentimeter bewegt, aber fühlte sich, als hätte sie einen drei tägigen Marathon absolviert. Nie hätte sie geahnt, dass das Fliegen zu erlernen so anstrengend sein könnte.   Gohan schmunzelte leicht. „Siehst du was passiert, wenn man nicht zu früh aufhört“, sagte er amüsiert und gleichzeitig stolz. Er wusste, dass Videl ehrgeizig und begabt war, aber er hätte selbst ihr nicht zugetraut ihre Energie so schnell zu kontrollieren. Das war wirklich beeindruckend. Bisher war der junge Halb-Saiyajin die Gesellschaft von von erfahrenen Kampfsportlern gewohnt, die die Grenzen der Natur und das Verständnis des Durchschnittsbürgers ausreizten. Und selbst diese Krieger hatten länger gebraucht, um Ki so wie es Videl gerade getan hatte zu kontrollieren. Videl lachte ein wenig zwischen ihren schweren Atemzügen und sah ihn keck an. „Das sagst ausgerechnet du, Mister Auf-Und-Davon.“ Er brauchte eine Weile, um diesen Spitznamen zu begreifen, doch nach dem er im Kopf abgespielt hatte, wie er sie des öfteren 'im Regen stehen gelassen hatte', verstand er ihre Anspielung und sah verlegen zur Seite. Sein Gedächtnis zeigte ihm noch einmal all die Bilder, in denen er sie an sich gedrückt hatte und nur kurz darauf weggeflogen war. Stimmt... was wäre passiert, wenn er nicht frühzeitig abgebrochen hätte? Nicht, dass er dieses Szenario nicht schon einmal im Kopf durch gespielt hätte, aber selbst das hatte er abgebrochen in dem er kalt duschte. Um diese Erinnerungen und Gedankenspiele einmal voll zu durchleben fehlte es ihm einfach an Privatsphäre. Ständig schwirrte Goten um ihn herum oder seine Mutter war in der Nähe, doch nun war nur Videl bei ihm. Die Person um die sich seit langem all seine Gedanken drehten und sie würde nicht verschwinden, sobald er die Augen öffnete. Trotz seiner Verlegenheit, gewann er einen Teil seiner Selbstsicherheit wieder. Immer noch starrte er zur Seite und ohne seinen Kopf zu bewegen, sah er zu ihren lächelnden Lippen, die sich in stiller Anmut weich Bewegten, während Videl nach Luft schnappte. „Willst du, dass ich beim nächsten Mal nicht auf höre?“ Videls hielt die Luft an, als ihr Herz bei diesen Worten beschleunigte. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und ihr Blick ruhte auf Gohan, der immer noch mit erröteten Wangen zur Seite starrte. Ohne Nachzudenken und nur gelenkt von einem viel zu schnellen Puls sagte sie: „Find's raus...“   Gohan schluckte seine Verlegenheit hinunter und löste seinen Blick ins Leere, um ihr direkt in diese blauen Augen zu sehen. Ihr Blick war auffordernd und wiederholten ihre Worte von vorhin. Kein normales Mädchen lässt einen Mann soweit gehen, ohne es selber zu wollen... Ihre Worte schallten in seinem Hinterkopf und drängten ihn zu ihr hinunter, so dass er seine Lippen erneut auf ihre legte. Er setzte den Kuss, den er ihr damals auf diesem verlassenen Dach gegeben hatte, sowie den auf ihrem Balkon, fort und ohne sich lange an diesen Moment entsinnen zu müssen, stieg Videl auf die Bewegungen seiner warmen Lippen ein. Sie hatte ihren ersten Kuss ganz vorne in ihrem Gedächtnis abgespeichert, um sich so schnell und so genau sie wollte daran zu erinnern, immer wenn sie das Verlangen nach genau dieser Berührung überkam. Und nun schuf sie sich neuen Platz für genau diesen Kuss und prägte sich jedes Detail dieses Augenblicks genau ein. Gohan legte eine Hand auf ihre zierliche Taille und zog sie etwas an sich heran, so dass Videl, die bisher mit dem halben Rücken zu ihm gesessen hatte, sich nun umdrehen musste. Trotz der aufsteigenden Hitze zwischen ihnen, konnte Videl seine Schüchternheit spüren. Ohne den Helm war er doch etwas zurückhaltender, aber nicht weniger liebevoll. Sie beschloss sein altes Feuer zu wecken in dem sie leise in Kuss stöhnte. Als ihr heißer und schwerer Atem gegen seine Lippen stieß, vergaß Gohan seine Schüchternheit und zog ihren schlanken, zarten Körper auf seinen Schoß. Er erweiterte ihren Kuss zu einem Zungenkuss und ein tiefer, verführerischer Laut seiner Lust summte aus seiner Kehle. Hätte Videl jemand vor zwei Monaten gesagt, dass ihr schüchterner Mitschüler so sexy sein konnte, hätte sie das wohl nicht geglaubt und mit den Augen gerollt, doch nun gab sie sich ganz seiner Körpersprache hin. Seine Hände lagen auf ihrem Rücken und strichen hinab zu ihrer Hüfte. Trotz ihrer verbalen und physischen Aufforderungen war er unsicher, ob er den nächsten Schritt wagen sollte. Jeder neue Schritt den er auf diesem speziellen Feld gehen konnte, war neu für ihn. Zwar war das gerade sehr aufregend, doch genauso war es verunsichernd, denn er wusste ob ihr was er tun würde auch gefiel. Aber ihr leises Schnurren ermutigte ihn weiter zu machen, so wie er es sich schon öfter ausgemalt hatte. So strich er mit einer Hand über ihre Hüften, entlang ihrer Kontur ihres Hinterns zu ihrem warmen Schenkel und hob sie etwas an, so dass sie mit ihm auf Augenhöhe war. Dabei stöhnten beide gleichzeitig in den Kuss, wo durch dieser gelöst wurde und sich beide in die Augen sahen. Ihr vernebelter Blick machte ihn verrückt. Die süßen Züge ihres Gesichts verlangten nach ihm und hypnotisierten ihn. Er beugte sich zu ihrem Hals und ließ seine Lippen über ihre Haut gleiten. Ein zartes, verzücktes schaudern lag in ihrem Stöhnen. Als seine zweite Hand dann auch noch unter ihr weißes Shirt glitt, war eine Grenze überschritten und ließ den Rest ihrer Zurückhaltung auf der Strecke zurück. Sie griff mit beiden Händen nach seinem Gesicht und zog es wieder zu sich heran, um den Kuss von eben fortzusetzen. Nur übernahm sie nun die Führung und ließ das sanfte heran tasten weg. Dieser Kuss war von Anfang an voller Lust. Gleichzeitig ließ sie sich nach hinten fallen und riss Gohan mit sich. Sein Gewicht drückte sie leicht ins grüne Grass und ruhte angenehm auf ihrem Körper. Als sie die Zähne zusammen biss, um ein zu lautes Stöhnen zu dämpfen, stoppte er die Bewegung der Hand, die gerade unter ihrem Shirt auf Erkundungstour ging. Sein Atem wurde schneller und schwerer und er löste den neu eingegangenen Kuss. „Halt das nicht zurück....“ Er führte seine Lippen zu ihrem Ohr. „...Ich will deine Stimme hören.“ Sein Tonfall war so animalisch und sexy, dass sie innerlich überkochte. Außerdem, warum hielt sie ihre erregten Laute eigentlich zurück? Um sie herum war nichts außer Wiese, Steine, Bäume und vielleicht ein paar Schmetterlinge. Nichts, dass die beiden hätte ermahnen können oder gar unterbrochen hätte. Also war das einzige, dass sie zurück hielt ihre eigene Scheu, aber diese wurde bekämpft von dem aufsteigenden Verlangen. Als er sie mit der Hand, die immer noch auf ihrem Schenkel ruhte an sich drückte, spürte Videl, dass es ihm genauso ging. Die Härte zwischen seinen Beinen drängte sich an sie und ließ sie vergessen, dass sie nur auf einer Wiese lag, so ganz anders, als sie sich das hier vorgestellt hatte. Auch wenn sie nicht sehr mädchenhaft war, sie hatte sich ihr erstes Mal wie jedes andere Mädchen auch vorgestellt. Ein einzigartiges Erlebnis, das in einem weichen Bett seinen Höhepunkt erreichte. Doch er lag mit ihr auf einer Wiese in den Bergen, ohne jeglichen Kitsch oder Schnick-Schnack und sie hätte es jetzt gegen kein Mädchen-Fantasie-Cliché eingetauscht.   All ihre physischen Anspannungen entluden sich hier und jetzt und das Gefühl auf ihrer Haut, in seinen Händen und zwischen ihren Körpern war elektrisierend. Als seine Hand weiter zur Innenseite ihrer Schenkel strich und er anfing ihr Schlüsselbein zu küssen entfuhr ihr ein „Oh Gott...“, und wie er es gesagt hatte, hielt sie ihre Stimme dieses Mal nicht zurück. Das Beben in ihrer Stimme war genauso wie er es sich vorgestellt hatte. Genau wie das Gefühl ihrer Haut und der Duft ihrer Haare, so lieblich und so verführerisch. Es machte ihn süchtig und das Einzige, das er jetzt wollte war mehr. Mehr von ihr, mehr von ihrer Stimme, mehr von... .   In Gohans Leben war es schon öfter nützlich gewesen Ki von anderen Personen zu spüren. In einigen Situationen hatte es ihm auch schon das Leben gerettet. Jetzt rettete es ihn erneut. Gohan löste sich wieder von ihr und setzte sich schnell auf. Dabei atmete er tief durch, um seine Gedanken wieder zu beruhigen. Um sein Verlangen zu beruhigen. Videl sah verwirrt zu ihm hoch, in ihren Augen lag ein fassungsloser Blick und die Frage warum er jetzt aufhörte. Er nahm ihre Hand und zog sie zu sich hoch. Auch der Abbruch ihres leidenschaftlichen Spiel ließ ihren schweren Atem nicht versiegen. Gohan legte eine Hand auf ihre Wange und strich zärtlich mit dem Daumen über ihre weichen Lippen. „Tut mir Leid.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und murmelte mit einem tiefen Stöhnen. „...So Leid.“ Selbst als er ihr beim Aufstehen half, verstand sie sein Handeln immer noch nicht. Ihre Verwirrung wurde jedoch von dem entfernten Rufen eines kleinen Jungen aufgeklärt. Gohans kleiner Bruder kam von Weitem angerannt und winkte ihnen glücklich zu. Videl wusste nicht, woher Gohan ahnte, dass Goten in der Nähe war, aber irgendwie war sie froh darüber. Und gleichzeitig enttäuscht. Aber besser, als von einem sieben jährigen Jungen erwischt zu werden, nur weil der ihnen die Nachricht überbringen wollte, dass Chichi Essen für alle gemacht hatte. „Danke, dass du Bescheid sagst. Hast du weiter das Schweben geübt?“ Gohan und Goten gingen langsam vor, vertieft in ein Gespräch unter Brüdern. Videl konnte nicht anders, als einen verstimmten Unterton in Gohans Stimme festzustellen. Ihre Nachhilfestunden zu unterbrechen war wohl doch anstrengender für ihn, als es den Anschein hatte. Sie schmunzelte ein wenig und während Goten noch von seinen ersten Kunststücken erzählte, sah der junge Mann zu Videl hinter und warf ihr Lächeln zu. „Und wie lief's bei euch?“ Gohan richtete seinen Blick wieder nach vorne. „Ach sehr gut eigentlich. Videl lernt schnell.“ Auch wenn er nicht mehr zu ihr sah, erwiderte sie sein Lächeln und fügte mit einem zweideutigen Ton hinzu. „Ja ich bin so wissbegierig, dass ich die nächste Lektion kaum erwarten kann.“ Da war kein weiteres Wort mehr nötig. Es blieb nur noch zu hoffen, dass Goten das rot gewordene Gesicht seines Bruders nicht bemerkt. Kapitel 7: Nass geworden ------------------------ Am Frühstückstisch verschluckt sich ein kleiner Junge an seinen Cornflakes. Chichi klopft ihrem jüngsten Sohn auf den Rücken. „Nicht so hastig! Es gibt keinen Grund so zu schlingen.“ Liebevoll, aber besorgt gibt sie ihm etwas zu trinken, während Goten nach etwas Luft ringt. „Du bist wie dein Vater, der hat auch jede Mahlzeit runter geschlungen, als wäre es seine letzte.“ Chichi schüttelte den Kopf und streichelte ihrem süßen Spatz übers Haar. „Dein Bruder kann doch normal essen. Nimm dir daran lieber ein Beispiel“, sagte sie ermahnend und fing an einen Teil von Gotens Geschirr abzuräumen. Es hatte sie schon immer gewundert, dass Goten so sehr nach Goku kam ohne, dass dieser ihn je kennen gelernt hatte und ebenso hatte es sie sich gefreut, dass sich Gohan, obwohl er so lange von seinem Vater beeinflusst wurde, sich ein paar Manieren angewöhnt hatte. Die meiste Zeit benahm er sich wie ganz normaler Junge. Nur ab und zu schlang er sein Essen wie Goku runter, wenn er seinem kleinen Bruder einen gefallen tun wollte. Es war wirklich süß wie nah sich die beiden standen. Gohan passte immer gut auf Goten auf. Er hatte ihm das Lesen beigebracht, genauso wie Rad fahren und wie die Tiere und Pflanzen hießen, die in ihrem Tal wuchsen und jetzt brachte er ihm das Fliegen bei. „Versprich mir wenigstens, dass du alles machst, was dein großer Bruder dir sagt“, ermahnte ihn Chichi lächelnd. Goten nickte brav und Chichi wendete sich zu Gohan, der etwas abwesend sein Frühstück aß. „Kommt Videl heute auch wieder vorbei?“ Gohan musste sich selber kurz aus seinen Gedanken rütteln und nickte dann. Chichi machte sich vergnügt an den Abwasch. „Wie schön. Es freut mich sehr, dass deine Freundin noch einmal herkommt.“ Gohan errötete leicht und stammelte vor sich hin, dass Videl nicht seine Freundin sei. Seit dem sie gestern alle zusammen gegessen hatten, ging das schon so mit seiner Mutter. Bei ihrer ersten Begegnung mit Videl war es ihre größte Sorge gewesen, sie könnten sich zu nahe kommen und nach dem Videl erwähnt hatte, dass sie aus einer wohl habenden Familie kommt, plante Chichi schon praktisch die Hochzeit der beiden. Die junge Mutter hörte ihm nicht richtig zu, wenn Gohan versuchte sich raus zureden. „Ach komm schon, mir kannst du nichts vor machen. Ein junges Paar, das so gut zusammen passt, wird bestimmt irgendwann heiraten. So war das bei mir und deinem Vater auch.“ Gohan seufzte. „Das erste was du gesagt hast, als sie ankam war 'Geknutscht wird nicht' und jetzt kann es dir gar nicht schnell genug mit einem Mädchen gehen, das übrigens gar nicht meine Freundin ist?“ Chichi legte ihm eine Hand auf die Schulter und ignorierte weiterhin sein fragendes Gesicht. „Stimmt ja auch. Mit solchen Dingen wartet man ja auch bis zur Hochzeit. So hab ich dich schließlich erzogen.“ Sie widmete sich wieder dem Abwasch und Gohan beschloss die Diskussion nicht weiter zu führen. Er konnte eh nicht gewinnen. Wenn Mutter wüsste, dass ihre Erziehung in diesem Punkt fehlgeschlagen ist, bringt sie mich um... Gohan seufzte einmal laut und sah zu Goten, der immer noch mit seinem Frühstück beschäftigt war. „Ich geh mich anziehen, duschen und dann fangen wir schon mal mit dem Training an.“ Goten fragte mit vollem Mund: „Hast du nicht gestern Abend schon geduscht?“ „Ich wollte gestern nicht verschwitzt ins Bett, aber die brauch ich um wach zu werden...“, sagte er und ging aus der Küche. Musste er ihn an gestern erinnern? Wie hätte der kleine, unschuldige Junge auch ahnen können, was zwischen seinem großen Bruder und seiner Mitschülerin gestern passiert war und wie sehr diese Erinnerung Gohan von normalen Gedanken fern hielt. Besonders da er gestern nicht nur einen Moment mit Videl hatte, sondern zwei.                   Gohan hatte gestern nach dem Mittagessen das Training mit Goten und Videl fortgesetzt. Beide hatten in kurzer Zeit riesige Fortschritte gemacht. Goten hatte das einfache schweben hinter sich gelassen und Fliegen gelernt. Zwar wusste er noch nicht wie sich Geschwindigkeit regulieren ließ, aber er flog schon die ersten schleifen durch die Luft. Videl war ebenfalls ein ganzes Stück weiter gekommen. Ein paar Stunden zuvor hatte sie gerade gelernt ihr Ki zu kontrollieren, doch am Abend des selben Tags bekam sie schon die Füße vom Boden. Echt unglaublich! Doch für Videl war diese Leistung kein Grund, sich darauf auszuruhen und sie beschloss das Training morgen mit Gohan fortzusetzen. Das er sie noch davon versuchte zu überzeugen, wie weit sie heute gekommen war, wollte sie nicht hören. Goten fand die Unterhaltung der beiden Teenager eher langweilig und flog ein paar Schmetterlingen hinterher.   Videl nahm eine Kapsel aus ihrer Tasche, drückte den Knopf und warf sie ein paar Meter weiter, bevor ihr Flugzeug mit einem großen Poof erschien. „Danke für alles heute“, sagte sie lächelnd und Gohan kam auf sie zu. „Keine Ursache, um ehrlich zu sein müsste sogar ich mich bei dir bedanken.“ Sie legte den Kopf etwas schief und ihr Gesichtsausdruck fragte ohne Worte nach dem Wieso. „Dieses Turnier ist ganz schnell für meine Familie und Freunde eine ganz große Sache geworden. Fast alle aus meinem Bekanntenkreis machen mit. Auch wenn ich Turniere nicht wirklich mag, freue ich mich darauf sie alle auf einmal wieder zu sehen. Also...“ Er rieb sich verlegen den Hinterkopf. „Danke, dass du mich dazu überredet hast.“ Videl sah ein wenig traurig zu Boden. „Erpresst trifft es eher als überreden.“ Sie sah auf. „Das tut mir im Nachhinein echt Leid, Gohan!“ Der junge Mann war überrascht wie viel Überzeugung in ihrer Stimme lag. „Das hatte ich ehrlich gesagt schon wieder vergessen...“ Sein Lächeln wurde etwas herausfordernder und er ging auf sie zu, bis er nur eine Handbreit vor ihr stand. „...immerhin hast du mir heute Mittag ganz schön den Kopf verdreht. Da vergisst man solche Kleinigkeiten.“ Videl erwiderte sein Lächeln und in ihre Augen legte sich ein flirtender Blick. „Wirklich? Ich bin mir nicht ganz sicher, wer hier wem den Kopf verdreht.“ Gohan schmunzelte ein wenig und sah sie kurz nachdenklich an. Als er sich in seinen Gedanken verlor stupste ihn Videl imaginär an. „Was ist?“ Ein rosiger Schimmer legte sich über Gohans Wangen. „Ich dachte nur gerade...“, er machte eine kleine Pause und wusste nicht wo er hinsehen sollte. „Ich dachte nur gerade, dass es um einiges leichter geworden ist mit dir zur Reden, jetzt wo dieses Geheimnis nicht mehr zwischen uns steht...“ Auf Videls Wangen zeichnete sich die gleiche Röte ab wie auf seinen. Wo er Recht hat, hatte er Recht. Die beiden hatten bisher nur eineinhalb Tage ohne das Geheimnis des großen Saiyamans mit einander verbracht. Einen halben Schultag und den heutigen Tag, aber diese kurze Zeit hatte Videl sowohl Gohans liebevolle, als auch Saiyamans anziehende Seite in einer Person gezeigt.   Als sie angefangen hatte sich für ihren Mitschüler zu interessieren, hätte sie nie gedacht, dass der einfühlsame, schüchterne Gohan genau so sexy und anziehend wie es Saiyaman war. Doch die Tatsache, dass sie ihm jetzt in die Augen sehen konnte, wenn er ihr so nahe kam und die Spannung zwischen ihnen knisterte, überzeugte sie sehr schnell vom Gegenteil. Sein Blick machte sie wahnsinnig, wenn er ihr so tief in die Augen sah, um auf ihre Antwort zu Worten. „Ja...“, sie kicherte verlegen, „jetzt musst du keine Angst mehr haben, dass ich dir den Helm vom Kopf reiße, was?“ „Das meine ich doch gar nicht.“ Er überlegte kurz und fügte dann hinzu: „Naja, nicht nur.“ Es war offensichtlich, dass ihm irgendetwas auf der Zunge lag, doch Gohan wusste nicht wo er anfangen sollte oder was er nach dem Anfang weiter sagen sollte. Sie wusste nicht worauf er hinaus wollte, aber trotzdem erlöste sie ihn lieber, bevor das Gestammel weiter ging. „Ich finds auch besser so.“ Sie lächelte ihn an, um ihm mitzuteilen, dass er nichts mehr sagen musste. Dankbar nahm er diese Geste an. „Bis morgen Gohan“, sagte sie und drehte sich zu ihrem Flugzeug um. Als sie gerade in die Cockpit-Öffnung klettern wollte, legte sich seine Hand auf das kalte Blech ihres Flugzeugs, genau neben ihrer Schulter. Ganz reflexartig drehte sie sich noch einmal zu ihm um und kaum hatte sie ihren Kopf um 180 Grad gedreht legte Gohan seine Lippen auf ihre. Kurz überrascht von diesem warmen, sanften Kuss ließ sie sich gegen den Flieger fallen, doch das löste den Kuss nicht, denn Gohan ließ sich automatisch mit ziehen. Kurz bevor sie diese sanfte Geste erwidern konnte löste er sich von ihr und lächelte. „Bis morgen, Videl.“   Es fiel ihr immer noch so schwer den Kerl einzuschätzen. Nur wenige Stunden zuvor hätte er sonst was mit ihr auf einer offenen Wiese gemacht und hier im Schatten der Tragflächen, pinnte er sie fest für einen wirklich gefühlvollen Kuss, nur um sie zu verabschieden. Auch wenn er den Helm nicht mehr auf hatte, war ein gewisses hin und her zwischen ihren Küssen geblieben. Zwischen Leidenschaft und … ja was eigentlich? Videl verwarf diesen Gedanken schnell. Sie wollte nicht darauf spekulieren was zwischen ihnen war und was nicht. Das letzte Mal als sie das getan hatte, ging es nicht gut aus. Seit dieser leidlichen Geschichte mit den Flugsauriern hatte sie beschlossen sich immer nur auf den Moment zwischen ihr und Gohan zu konzentrieren und jede Begegnung die sie hatten zu genießen. Ihrem Vorsatz zu folge, hätte sie zurück lächeln sollen und ihm zum Abschied noch einen flüchtigen Kuss geben können, vielleicht auf die Wange oder die Stirn. Wäre da nicht diese Restspannung von heute Mittag gewesen. Dieses Verlangen nach seinem Duft, der Berührung seiner Hände, die fordernd, aber respektvoll über ihre Haut strichen und seinem warmen Atmen, der ihr eine Gänsehaut verpasste. Dieses Verlangen übernahm ihre Gedanken und leerte sie von guten Vorsätzen und allem anderen, was sich gerade darin befand und steuerte ihre Hand, die nach dem Stoff seines Trainingsanzuges griff und ihn wieder zurück zu ihr runter zog. Ehe sich Gohan versehen konnte, küsste er sie erneut, nur dieses Mal bestimmte Videl die Art des Kusses. Sie drückte sich an seinen Oberkörper und ließ den Kuss feuriger werden als zuvor. Wie hätte der junge Mann auch anders können, als diese leidenschaftliche Anfrage zu erwidern. Für ihn war es unglaublich schwer ihr im normal Fall zu widerstehen und wenn sie in dieser Stimmung war, schien es unmöglich. Gohan was Videl angefangen hatte und ließ sich mit ihrer Leidenschaft mitreißen. Auch er war noch von der Stimmung von heute Mittag gefesselt und ehe er seine Gedanken wieder ordnen konnte fühlte er auch schon wieder, wie die Hitze zwischen ihnen aufstieg. Als würde ein Paar bei einem Tanz weder führen, noch folgen, so kann man ihre Situation beschreiben. Jeder fühlte sich dem anderen ausgeliefert und keiner konnte von der eigenen Initiative abweichen. Ähnlich wie bei einem Rausch wurde beiden der Verstand vernebelt und übrig blieben nur Instinkte, denen man sich einfach hingab. Gohan drückte sie etwas weiter gegen die Maschine aus Metall und zog sie dabei etwas zu sich nach oben. Er hatte sie gerne auf Augenhöhe. Denn wenn er Videl so hochhalten musste, sie war ja bedeutend kleiner als er, so hatte er das Gefühl, dass sie ihm ausgeliefert war. Ganz und gar die Seinige. So wollte er es. Seit dem er sich eingestanden hatte etwas für Videl zu empfinden musste der genau diesem Drang stand halten, seine niederen Triebe nicht überhand nehmen zu lassen. Aber mittlerweile waren die zwei jungen Erwachsenen an einem Punkt angelangt, an dem sie sich nicht mehr zurück halten wollten. Und Videls einladendes Flirten und ihre zweideutig eindeutigen Anspielungen brachten ihn dazu seinem Instinkt freien Lauf zu lassen. Er wollte wieder ihr Stöhnen hören, wollte ihren zierlichen Körper erforschen, wollte sie in Verzückungen versetzen, wollte endlich seinem und ihrem Verlangen nachgeben und es endlich mit ihr tun. Oh, diese süße Versuchung, doch was wäre das Leben, wenn es so einfach wäre? Er brachte sie dazu über ihre Lippen ein flüchtiges, wohlklingendes Keuchen entkommen zu lassen und zeitgleich polterte etwas auf den Tragflächen des Flugzeugs. Gott sei Dank, schaltete sich Gohans Verstand wieder ein und er löste den Kuss und fuhr blitzschnell ein paar Meter zurück. Seine Hände waren auf Höhe seiner Schultern Hoch gehoben, als hätte er sich verbrannt und dabei erschrocken. Und in der Tat war ihm ein Schreck in die Glieder gefahren. Videl war ein paar Zentimeter nach unten gefallen und sah ihn verwirrt und vorwurfsvoll an. Ging das nicht sanfter? Sie hatte sich dabei den Kopf angestoßen und rieb diese Stelle am Hinterkopf. Er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und grinste verlegen. Dabei zuckte er mit dem Kopf in Richtung der Tragflächen. Es polterte noch einmal und Goten tauchte von oben auf und sprang zu den Beiden auf den Boden. „Guck Mal!“ Er hielt seinem großen Bruder eine über große, dicke Kröte zu, die Gohan gelangweilt ansah. „Hab ich gerade gefangen.“ Als hätte ein junger Löwe ein riesiges Gnu erlegt, so freute er sich. Gohan nickte und versuchte etwas Begeisterung zu heucheln. „Ist ja toll...“, so richtig überzeugend waren seine Worte nicht, aber Goten war noch so von seinem Können als Jäger eingelullt, dass er die Halbherzigkeit seines Bruders, gegenüber seines Fangs nicht bemerkte. Videl sah zu den beiden Jungs. Natürlich war sie enttäuscht, dass Goten sie bereits ein zweites Mal unterbrochen hatte, aber sie konnte nicht anders, als diesen kleinen Jungen einfach nur niedlich zu finden. Ein Seufzer aus gemischten Gefühlen später verabschiedete sich das junge Mädchen von ihren beiden Gastgebern. „Videl warte mal...“, auf Gohans Worte hin drehte sie sich noch einmal um. „Ich muss dir noch was sagen...“, der junge Mann hatte angefangen ohne nach zudenken, doch seine Vorsicht holte ihn ein. Er schielte zu seinem kleinen Bruder runter, der Videl ansah. Gohan wollte sie nochmal auf den Kuss ansprechen, aber auch wenn er es verschlüsselte, so dass Goten es nicht verstand, hielt er das nicht für eine gute Idee. Wenn er sich bei seiner Mutter verplapperte, könnte das unangenehm werden. Jedoch jetzt hatte er den Satz angefangen. Was machte er jetzt nur damit? „Es geht um...deine Haare...“, zog er sich aus den Fingern, „Es wäre wohl besser, wenn sie kurz wären.“ Sie sah Verlegen auf einen ihrer Zöpfe und nuschelte etwas vor sich hin bevor sie ihre Stimme wieder zu ihm richtete. „Du magst also kurze Haare bei Mädchen, Gohan?“ Verlegen schüttelte er den Kopf. „Nein, das mein ich nicht.“ Wieder schielte er zu Goten. Mist, jetzt hab ich den Blödsinn angefangen und muss ihn zu Ende bringen... „Es ist nur praktischer beim Kämpfen und beim Training. Außerdem kann dich beim Turnier niemand daran ziehen.“ Noch während er seinen Satz sprach, blickte sie ihn böse an. Von sexy zu komplett unangebracht! Sie strich sich verärgert über die Haare. Und beendete seine Lektion über ihre Haare schnell. „Meine Frisur geht nicht einen Scheißdreck an!“ Und schwupps, saß sie in ihrem Vehikel und düste davon. Gohan blieb nur übrig ihr verdattert hinterher zu blicken. Sein kleiner Bruder stupste ihn an. „Warum war die deshalb denn so sauer?“ Gohan ließ sich neben ihn fallen und seufzte. „Ich hab nicht die geringste Ahnung...“                 Die Überraschung folgte am heutigen Tag. Goten und Gohan hatten das Frühstück seit ein paar Stunden hinter sich gelassen und waren in ihr Kampfsporttraining vertieft, als Videls Flugzeug wieder über sie hinweg glitt und ein paar Meter weiter landete. Den beiden klang noch ihre verärgerte Stimme von gestern in den Ohren und vermischte sich mit den Triebwerken. Nach der Landung stieg Videl aus dem Flugzeug und ging auf die beiden zu. Goten legte den Kopf schief und versuchte die neu entstandenen Puzzle-Teile mit den alten zu Verknüpfen. „Sag mal Gohan, wer ist denn das neue Mädchen?“ Sein großer Bruder ignorierte seine Frage. Ich packs einfach nicht... Er starrte Videl fassungslos an. „Morgen die Herren, lasst uns weiter machen, wo wir gestern aufgehört haben.“ „Klar... wieso nicht...“, sagte Gohan zaghaft, der beschloss ihre kurzen Haare jetzt besser nicht anzusprechen und sich lieber den Flugstunden zu widmen. Er hatte Goten schon vorher ein paar Tipps gegeben, deshalb konnte er sich nun ganz auf Videl konzentrieren, die ja noch mehr Ratschläge brauchte.   Und eben ein paar mehr Ratschlägen und ein paar Stunden später, schwebte Videl knappe zehn Meter über dem Boden. Zwar war das junge Mädchen immer noch etwas eifersüchtig auf den sieben jährigen Jungen, aber Gohans aufbauende Worte halfen. Die drei verbrachten den halben Tag mit dem Flugunterricht. Zwischen ernstgemeinten Tipps, ein paar Witzen und Gelächter bemerkte das Trio gar nicht, dass der blaue Himmel langsam von schweren Regenwolken verdeckt wurde. Goten schwebte um Videl herum, die immer noch nur in einer geraden Linie nach oben schweben konnte und wieder zurück nach unten. Er nahm ihre Hände, um sich auch mal als Lehrer zu versuchen und wollte sie mitziehend. Videl lächelte zwar lieb, bekam aber doch ein ungutes Gefühl bei der Sache. Als würde sie auf einem Drahtseil balancieren und sie nun jemand herunter ziehen wollte. Als sie sich belustigt wehren wollte, verlor sie ihr Gleichgewicht oder besser ihre Konzentration auf das Ki, das sie fliegen ließ und fiel nach unten. Oder zumindest wäre sie es, hätte sie nicht Gohan gleich aufgefangen. Er hatte das schon erahnt, als sein kleiner Bruder angefangen hatte, sie zu 'unterweisen'. Deshalb war er zu ihnen aufgestiegen und bekam Videl zu fassen, als sie den Griff um ihre Energie löste. „Vielleicht sollte ich weiter der Fluglehrer bleiben Goten“, grinste er sein Brüderchen an und Videl nickte zustimmend. Der kleine Junge wollte schon protestieren, da fiel ein Wassertropfen auf seine Nase. Er blickte nach oben zu den dunklen Wolken und ein weiterer Wassertropfen fiel auf seine Stirn. Die beiden Teenager folgten seinem Blick und auch sie bekamen die ersten Regentropfen zu spüren. Dazu gesellte sich ein warmer Wind und tiefes Grollen. Noch bevor Gohan sagen konnte, dass sie sich besser auf dem Heimweg machen konnten wurden die drei Opfer eines heftigen Platzregens. Die paar Tropfen waren nur die Vorboten einer gewaltigen Wassermenge. Als wäre die Wolke in der Mitte durch gebrochen, entlud sich nun diese Naturgewalt und das nasse Element kam mit aller Macht aus dem Himmel und ließ unschuldige Tiere, Pflanzen oder für ein Turnier trainierende Menschen spüren was so viel Wasser auf einmal anrichten konnte. Es blieb ihnen nichts übrig, als sich schnell irgendwo unterzustellen. Goten flog voraus und Gohan mit Videl im Arm hinterher. Sie konnten die Hand zwar kaum vor Augen sehen, so doll schiffte es, aber die beiden Jungs wussten, dass man an den Felswenden der Berge ganz wunderbar Unterschlupf in den kleinen Felsvorsprüngen und Höhlen finden konnte. Es war um einiges trockener, als unter den Bäumen. Da sich der kleine Halbsaiyajin hier perfekt auskannte flog er instinktiv zu der Nahe liegenden Höhe der Dinosaurier mit denen er befreundet war. Gohan vernahm sein Vorhaben, auch ohne dass sein kleiner Bruder es ausgesprochen hatte. Er war nicht so begeistert von der Idee Videl da mit hin zu nehmen. Was wenn die Eltern des Babys aggressiv auf sie reagierten. Immerhin roch sie wie die Stadt aus der sie ihr Baby befreit hatten. Er rief Goten zu, dass er und Videl lieber zu einer näher liegende Höhle fliegen würden. „Soll ich auch mitkommen?“ „Nein, geh du nur, aber versuch da erst zu trocknen und nicht lange mit nassen Klamotten und Haaren herum zulaufen. Mama bringt mich um, wenn du krank wirst!“ Goten nickte und eilte zu der Dinosaurierhöhle, während Gohan und Videl eine große Mulde oder eben eine kleine Höhe in den Felsen ansteuerten.   Endlich im Trockenen angekommen setzte er Videl auf dem Steinboden ab und strich sich selbst das Wasser aus den Haaren. „Nicht zu fassen! Noch vor kurzem sah es überhaupt nicht nach Regen aus“, bemerkte Videl und sah nachdenklich in den Platzregen. „Ja, das Wetter kann immer ein wenig schwanken, aber so ein starker Platzregen ist immer schnell vorbei und dann können wir wieder...“ Gohan verschluckte seine Worte, als er wieder zu Videl herüber sah. Der Regen hatte ihr weißes T-Shirt durchnässt und hatte es so durchsichtig werden lassen. Er schluckte leicht erschrocken und drehte sein knall rotes Gesicht weg. Videl die sich ebenfalls durch die Haare fuhr um das meiste Wasser zu verscheuchen, sah ihn fragend an, da sie die neuen Eigenschaften ihrer Kleidung noch nicht bemerkt hatte. Gohan räusperte sich und deutete ohne hinzusehen mit einer Hand auf ihren Oberkörper. Verwirrt sah Videl an sich runter und bemerkte, dass ihr nasses T-Shirt an ihrer ebenfalls nassen Haut klebte und ihre Haut, ihre bisher immer geheimgehaltenen Kurven und ihren Sport-BH Preis gab. „Oh...“, sagte sie nur minder überrascht und fing an das Shirt an der unteren Kante aus zu wringen. Als sie bemerkte, dass das nicht richtig effektiv war und beim trocknen kaum helfen würde, zog sie ihr Shirt ganz unbefangen aus und wrang den Rest des Regens aus ihrer Kleidung. Noch bevor Gohan irgendetwas zu sehen bekam drehte er sich etwas geschockt um. Sein Herz fing an zu rasen und empört bemerkte er: „Was zur Hölle soll denn das?“ Sie sah neugierig zu ihm rüber und empfing die Wellen seiner Schüchternheit. Ernsthaft? Gestern warst du zwei Mal drauf und dran mich zu vernaschen und jetzt spielst du die Anstandskarte? Sie schmunzelte belustigt und schüttelte den Kopf, während das Wasser aus ihrem Shirt zu Boden prasselte. „Stell dich nicht so an. Hätte dein kleiner Bruder uns gestern nicht unterbrochen, hättest du mich doch wohl ohne einen Platzregen zu brauchen komplett ausgezogen!“ „Das ist etwas ganz anderes!“ Protestierte er und fing selber an, dass Wasser aus seinem Kampfanzug zu vertreiben. „Gestern wäre es kein doofer Zufall gewesen, sondern von dir erlaubte Absicht!“ Videl stutzte kurz und überlegte. „Ja, entschuldige. Hast ja Recht.“ Sie konnte sich ein leichtes Kichern nicht verkneifen. „Ich bin es nicht gewohnt, dass Männer Gentleman sein können.“ Er kratze sich verlegen an der Wange, immer noch knall rot im Gesicht. „Übrigens, du solltest deine Klamotten auch ein wenig trocknen. Nicht, dass du dein Training nicht richtig durch ziehen kannst und ich zum Turnier nur einen halb trainierten Gegner bekomme.“ Er schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich werde so gut wie nie krank. Meine letzte Erkältung hatte ich mit fünf Jahren.“ Sie blickte ihn schräg von der Seite an. Irgendwie nur schwer zu glauben... Trotz der Zweifel beließ sie es dabei und setzte sich auf den Steinboden, der von der Mittagssonne aufgewärmt worden war. Gohan stand immer noch mit dem Rücken zu ihr. Sie sah auf ihr Shirt, das sie in den Händen hielt, dann zu ihm. Sie warf ihm das nasse Ding gegen den Hinterkopf und grinste. „Willst du jetzt allein ernstes so da stehen bleiben und dich nicht zu mir setzen?“ Gohan nahm ihr Shirt, das über seinen Kopf hing in die Hände und setzte sich dort wo er gestanden hatte auf den Boden. Immer noch mit dem Rücken zu ihr. „Nimms mir nicht übel Videl, aber ich glaube nicht, dass ich mich erfolgreich beherrschen kann, wenn du so vor mir sitzt.“ Sie schmunzelte leicht verlegen und rutschte zu ihm rüber, um sich an seinen nassen Rücken zu lehnen. Jetzt wurde auch sie rot und ihre Stimme wurde ruhig und verführerisch. „Wäre das denn so schlimm. Immerhin ist dein Bruder gerade beschäftigt.“ Ein wohliger Blitz durchzog seinen Rücken, als sie sich an ihn lehnte. Er atmete einmal tief durch, damit er sich nicht einfach umdrehte und sie in die Arme schloss. „Fragt sich nur wie lange. Wie schon gesagt, so ein Platzregen hält nicht lange an.“ „Schade“, sagte sie leise. „Nach gestern hatte ich angenommen, du würdest die nächste Gelegenheit auf jeden Fall nutzen.“ Jetzt musste auch Gohan leicht schmunzeln. „Das war wohl nicht das Einzige, das du angenommen hast.“ „Mh?“ „Ich meine, dass ich das mit deinen Haaren nicht wirklich ernst gemeint hatte. Ich wollte dir eigentlich etwas anderes sagen, aber Goten kam dazwischen und dann hab ich mir irgendetwas aus den Fingern gezogen.“ Jetzt war Videl froh, dass er mit dem Rücken zu ihr saß. Scham zeichnete sich ihn ihrem Gesicht ab und sie versteckte es vor sich selbst, in dem sie die Arme auf ihren angezogenen Knien verschränkte und ihren Kopf in dem neu entstandenen Nest vergrub. „Naja... Nichts desto trotz hattest du Recht damit und deshalb hab ich sie abgeschnitten.“ Er konnte hören, dass ihr dieses Thema peinlich war. „Aber es steht dir gut. Sieht sehr hübsch aus.“ Sie lächelte wieder. Danke...   Die beiden saßen eine Weile in Stille verharrend so da. Der Regen prasselte gegen den Berg und malte ein Hörspiel, dass Videl in romantische Stimmung versetzte. Seine Gegenwart, auch in dieser seltsamen Situation, war einfach angenehm und sie fühlte sich einfach wohl bei ihm. „Ist mein Shirt immer noch so klatsch nass?“ Er sah auf seine Hände, die den weißen Stoff fest hielten. „Ja...“, er fuhr mit dem Daumen über den Stoff. „Regnet es noch?“ Sie musste dafür nicht nach draußen sehen. Es war ja klar und deutlich zu hören. „Ja... und es wird auch noch nicht weniger.“ Sie strich sich mit Händen über ihre Oberarme. Der Nässe folgte eine gewisse Kühle, obwohl die Luft warm war. Gohan hörte wie sie sich über die Oberarme strich, um diese auf zu wärmen. „Ist dir kalt?“ „Ein wenig.“ Er lächelte ein wenig. Das konnte er auch nicht im Raum stehen lassen. Schon seit seinem ersten Tag als Saiyaman in Satan City hatte er das Bedürfnis Videl zu beschützen, wenn sie sich mal wieder in gefährliche Situationen stürzte und dieses Bedürfnis flüsterte ihm, sie zu wärmen. Sie einfach da sitzen zu lassen und frieren zu lassen fühlte sich falsch an. Während sie sich ein weiteres Mal über ihre Arme strich, legte Gohan ihr T-Shirt weg und umarmte sie von hinten. Videl hielt vor Verwirrung die Luft an. Seine muskulösen Arme waren um ihre Schultern gefaltet und umschlossen sie. Sein auch noch nasser, aber warmer Oberkörper lehnte an ihrem Rücken und und seine Beine berührten ihre. Gohan hatte seine Stirn in ihren kurz geschnittenen Haaren vergraben und konnte den Duft ihres Shampoos noch riechen. Sie roch nach Apfel und Minze. „W..Was ist denn jetzt los?“, fragte sie verdutzt. „Du hast doch gesagt dir ist kalt.“ „Ja...?“ „Ist das nicht besser so?“ Sie überlegte. Seine Klamotten waren zwar auch noch nass, aber seine Körperwärme ließ diese nicht kalt werden. Im Gegenteil. Die Stellen seiner Haut, die Videl berührten, kamen ihr richtig heiß vor. Sie wurde wieder rot und murmelte. „Ja... besser...“ Sein Atem rann an ihrem Nacken herunter zu ihrem nackten Rücken. Oh Gott, Gohan … Sie schluckte ein paar schmutzige Gedanken runter und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Den Regen, den Wind oder die Steine auf denen sie saßen, aber Gohans Nähe reichte aus, um diese verdorbenen Gedanken wieder aufkeimen zu lassen. „Was ist mit deiner Beherrschung?“ Sie hörte praktisch wie er leise in sich hinein grinste. „Die wird mit Müh und Not aufrecht erhalten.“ Und schon wieder war es ihr verwehrt sein Gesicht zu sehen. Hätte sie in seine durch dringenden Augen gesehen, wäre sie ihm komplett verfallen. Aber die Vorstellung, dass der schüchterne Gohan gerade hinter ihr sitzen könnte, brachte sie zum Schmunzeln. „Was ist so lustig?“, fragte seine irritierte Stimme von hinten. „Ach es ist nur...“, sie machte eine kleine Pause und beobachtete nachdenklich den Regen. „... nur das... ich nie gedacht hätte, dass du dich mal wegen sowas beherrschen müsstest.“ Je genauer sie darüber nachdachte, desto mehr schmeichelte es ihr. Sie war nicht unbedingt für besondere weibliche Attribute bekannt. Daher war es schön, dass ein Junge von ihrem Äußeren angetan war. Gohans Stimme war nicht ganz so amüsiert wie ihre, stattdessen war sie ernst und tief, aber trotzdem sanft. „Videl kaum ein Mann müsste sich nicht beherrschen, wenn ein schönes Mädchen ohne Shirt vor ihm sitzt.“ Kaum ein Mann würde versuchen sich zu beherrschen... glaub ich... Obwohl sie seinen Blick nicht sehen konnte versuchte sie diesem auszuweichen. „Weißt du was auch interessant ist?“ „Mh?“ „Männer sind nicht die einzigen die sich in Beherrschung üben müssen...“, flüsterte sie leise und sobald sie diese Worte aus gesprochen hatte, wurde sie nervös. Sie war es einfach nicht gewohnt jemanden so nahe zu sein und durch einen Satz so viel Scham empfinden zu können. Videl wartete auf ein Schmunzeln oder ein Kichern, damit sie im Boden versinken konnte, aber der gleichen passierte nicht. Stattdessen konnte sie ein unterdrücktes, leises Stöhnen von ihm hören. Es erinnerte sie an seine Worte gestern, als sie auf der Wiese lagen. Es verführte sie, ihre Nervosität zu ignorieren. „Halt das nicht zurück...“, wiederholte sie seine Worte von gestern mit hoch roten Wangen. „Ich will deine Stimme hören.“   Das war zu viel für ihn. Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, zog er sie auf seinen Schoß, drehte sie um und küsste sie innig. Seine Hände führen schnell über ihren Rücken und suchten die Stelle an der seine Erkundungstour gestern zu Ende ging, um jetzt an der selben Stelle wieder neu zu starten. Sie hingegen drängte sich an Gohan, um den Kuss zu erwidern. Dabei rutschte sie ihm auf seinem Schoß entgegen. Gohan leckte über ihre Lippen und Videl öffnete diese mit einem einladenden, erotischen Keuchen. Sie hatte ihn dazu gebracht seine Zurückhaltung zu vergessen, nein... sie hatte ihm den Kopf verdreht. Abgeschirmt durch den Regen mit der Sicherheit dieses Mal nicht gestört zu werden, entlud sich Gohan angestautes Verlangen nach ihr. Er wollte sie. Endlich, nach all den Wochen in denen es auf verschiedenste Weise zwischen ihnen geknistert hatten. Ob ein immer heißer werdender Kuss mit ihm als Saiyaman oder dem unschuldigen flirten zweier Schüler in den Nachhilfestunden oder auch schon den Wochen davor, als Videl noch versuchte Gohan ohne Beweise zu verdächtigen. Schon da hatte es angefangen und nach dem sie sich das erste Mal geküsst hatte, war das hier nicht mehr abzuwenden.   Der Kuss wurde wilder und er fuhr sanft mit seiner warmen Hand, die eben noch auf ihren Schenkeln ruhte zwischen ihre Beine. Genauso heiß wie er es sich schon öfter vorgestellt hatte. Er konnte diese Hitze auch durch ihre kurze Hose spüren und neugierig auf ihre Reaktion übte er mit seinen Fingerspitzen etwas Druck auf ihre empfindlichen Punkte aus. Videls stöhnen löste den Kuss und sie musste nach Luft schnappen. Da seine Lippen nun frei waren, nutzte er die Gelegenheit und damit ihre Haut zu erkunden. Ngh! So wunderbar weich und duftend... Seine Lippen auf ihrem Hals, eine Hand auf ihrem unteren Rücken und die andere, die gerade ihre privatesten Stellen umgarnte machten sie vollkommen irre. War sie nicht das erste Mädchen mit dem er intim wurde? Er schien zu wissen was er tat. Er schien erfahrener als sie oder zumindest kam ihr das so vor. „Gohan..“,keuchte sie, während er unbeirrt fort fuhr. „Ist das dein erstes Mal?“ Er nickte nur zustimmend. Es war ihm gerade nicht möglich zu reden. Jedes leise Keuchen und jedes wohlige Stöhnen von ihr stachelte ihn noch mehr an, ihr noch größeres Vergnügen zu bereiten. Er hob sie leicht an, in dem seine Beine etwas anwinkelte und sie so nach oben rutschte. So konnte er ihr Schlüsselbein küssen ohne sich hinunter zu beugen. Seine freie Hand fuhr von ihrem Rücken hoch und wanderte nach vorne und tastete sich schnell, aber erotisch zu ihrer kleinen, aber sehr sensiblen Brust. Sobald er sie mit seiner Hand umschloss, stöhnte sie erneut auf. „Oh Gott, Gohan!“ Von so einer heiß gewordenen Stimme gerufen zu werden, ließ ihn selbst noch härter werden, als er eh schon war. Diese junge Frau war, ohne es selbst zu ahnen, die pure Verführung selbst. Sie hielt sich an seinen Schultern fest, da ihr von seinen Berührungen schwindelig wurde und sie Angst hatte das Gleichgewicht zu verlieren. Gohan hörte auf ihre Brust zu massieren und schob den Stoff ihres BH's nach oben. Er musste wissen wie sich ihre Haut an dieser Stelle anfühlte, wollte sie blank unter seiner Hand spüren, ohne etwas dazwischen. Dabei hörte er kurz auf den Abschnitt zwischen Schlüsselbein und Hals zu liebkosen und riskierte einen Blick auf diesen schönen und überraschend zierlichen Körper. So sportlich und stark wie Videl war, hätte er nicht gedacht, dass sie so feminin war. Es dauerte nicht lange bis Videl anfing leise zu protestieren. „Hör jetzt nicht wieder auf, hörst du.“ Ihre Stimme war zart geworden und ihre Lust klang heraus, obwohl sie so leise sprach. Er sah wieder in ihre Augen. Dieser Blick war purer Sex, doch ihre roten Wangen und die zusammen gepressten Lippen verrieten ihm, dass sie immer noch nervös war. „Videl“, flüsterte er mit tiefer Stimme. „Ist das auch dein erstes Mal?“ Überrascht über seine frage blickte sie zur Seite. War das etwa nicht offensichtlich? Sie nickte leicht und Gohan lächelte sie an. „Du bist echt süß, wenn du so nervös bist, weißt du das?“ Er hauchte ihr einen sanften, beruhigenden Kuss auf die Lippen und beendete ihn auch schon wieder um sie erneut liebevoll anzulächeln. Sie sah ihn immer noch verlegen und neugierig an. „Bist du etwa nicht nervös?“ Er schmunzelte und beugte sich wieder nach unten um ihre weiche Haut zu küssen. „Doch, sehr sogar. Merkt man das nicht?“ Schwer atmend drückte sie sich an ihn und vergrub ihre Hände in seinen dichten, schwarzen Haaren. „Um ehrlich zu sein, nein. Kein Stück.“, keuchte sie ehrlich, doch sie konzentrierte sich schon wieder auf seine liebevolle Berührungen. „Bei dir merkt man es auch nicht.“ Er legte ihr wieder seine Hand auf die Brust, die er schon vorher massiert hatte und machte doch weiter wo er mit BH angefangen hatte. „W..argh... wieso fragst du dann?“, stöhnte sie erregt. Er lächelte und sein heißer Atem streichelte ihre Haut, als er seine Lippen weiter nach unten bewegte um ein paar flüchtige Küsse auf ihrer anderen Brust zu verteilen. „Ich wollte nur sicher gehen...“ Irritiert sah sie zu ihm runter und biss sich auf die Lippen. „Ist das jetzt nicht egal?“ Nach ihrer Frage hörte er abrupt auf und sah ihr wieder ins Gesicht. Sein Kopf war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. „Nein, ist es nicht.“ Er kam ihr noch näher, als würde er sie küssen wollen, aber hielt davor noch einmal inne. „Auch wenn es gerade nicht so rüber kommt, habe ich noch genug Selbstkontrolle unser erstes Mal nicht an einem Ort sein zu lassen, der nur aus harten Steinen, Staub und Spinnen besteht.“ Er gab ihr den erwarteten innigen Kuss. Das war ihr gar nicht aufgefallen. Ihre Lust hatte Videl alles andere außer Gohans Berührungen ausblenden lassen. Es ist so süß, dass er sich diese Gedanken macht... Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und löste sich von ihm. „Das ist echt schmeichelhaft, aber wenn ich mich mit dir hier nicht wohlfühlen würden, hätte ich es dir bereits gesagt.“ Gohan erwiderte ihren liebevollen Gesichtsausdruck und nahm eine ihrer Hände in seine Hand und küsste diese respektvoll. „Ich weiß, aber dafür hab ich dich einfach zu gern...“ Eine neue Art der Nervosität machte sich in Videl breit. Solche Art Gefühle hatten die beiden bisher noch nicht in den Mund genommen und auch wenn sie es unsagbar süß fand, wusste sie nicht was sie darauf antworten sollte. „Dann...“, murmelte sie, um überhaupt etwas darauf antworten, „... lassen wir es jetzt?“ Gohan drückte sie darauf hin an sich und studierte ihren Blick. Irgendwie niedlich, vielleicht auch etwas peinlich berührt, aber auf jeden Fall auch ein bisschen enttäuscht. Er lächelte amüsiert und flüsterte ihr ins Ohr. „Keine Sorge, wir sind noch nicht fertig.“ Er widmete sich wieder den selben Liebkosungen wie eben kurz zuvor. Das Letzte was er wollte war sie so zu erregen und dann einfach im Regen stehen zu lassen. Seine Hand massierte wieder ihre Brust, nur tastete er sich nach dieser kleinen Pause nicht zaghaft aufs neue heran, sondern er machte mit der gleichen Intensität wieder wie zuvor. Dabei hauchte er mit seinen Lippen über ihre zweite Brust und erforschte ihre Form. Noch bevor sie sich über seine Aussage wundern konnte durch fuhren Videl Ströme des sexuellen Wohlbefindens. Ein elektrisierender Schauer prickelte an den Stellen an denen er sie berührte und breitete sich darauf hin in ihrem ganzen Körper aus. Seine Lippen küssten ihre Nippel und seine Zunge fuhr über ihre Haut, die so schmeckte, wie er es sich vorgestellt hatte. Derweil fuhr seine freie Hand wieder zurück zwischen ihre Beine zu diesem immer noch heißen Punkt, dessen Berührungen Videl eben noch so hat aufstöhnen lassen. Nur dieses Mal war sie dort nicht einfach nur heiß. Nein, sie war auch feucht geworden. Gohan war ein wenig stolz auf sich, dass er sie so schnell erregen konnte, obwohl er es das erste Mal tat. Am liebsten hätte er sie auf den Boden gelegt und auch diesen Teil ihres Körpers erforscht. Er wollte sie schmecken, wollte ihr das größte Vergnügen bereiten zu dem er im Stande war. Aber wollte dieses zarte Wesen nicht in die mittlerweile kalt gewordenen, dreckigen Steine legen. Deshalb überließ er es seinen Händen sie in Ekstase zu versetzen. Trotz ihrer kurzen Hose konnte er spüren wie sehr sie seine Hände erregten. Er fuhr mit Zeige- und Mittelfinger über jede Kuhle und jede Unebenheit, die er durch den Stoff ertasten konnte und jedes Mal, wenn seine Fingerspitzen ein neues Detail erforschten entfuhr Videl ein lautes, erregtes Stöhnen. Erst nur leise, doch immer dann immer lauter. Dabei ließ er natürlich nicht von ihrer Brust ab. Ab und zu strich er absichtlich mit seinen Zähnen sanft über ihre Haut. Knabberte an ihr, um sie ein bisschen zu necken. „Gefällt dir das?“, hauchte er zwischen seinen Küssen. Natürlich war eine Antwort überflüssig, er konnte es an ihrem lustvollen Stöhnen erkennen oder an ihrer immer feuchter werdenden Pussy, aber er wollte es hören. Er wollte ihre schöne, bebende hören wie sie sich dazu zwang das Offensichtliche auszusprechen. Videl schluckte ihren Kloß im Hals herunter, nickte und gab ihm die Antwort die er hören wollte. „Ja... sehr!“ Ihr schwerer Atem schnappte nach Luft. „Bitte hör jetzt nicht auf... ich...“ Trotz Hose drängten Gohans Finger ein kleines Stück in Videls Innerstes. Es machte sie komplett wahnsinnig. Sie brauchte einen Moment, um den Rest ihres Satzes zu formulieren. Gohan löste seine Hand von ihrer Brust und legte sie mit festen Griff auf ihre Hüfte, um sie näher zu sich zu ziehen. Dabei wanderte sein Mund wieder nach oben und er küsste ihren Hals. „.... Ich bin... so kurz davor...“, beendete sie ihren Satz von vorhin. Er stöhnte aufgrund ihrer Ankündigung und küsste sie nun wieder auf den Mund, um jedes weitere heftige Stöhnen mit ihr zu teilen. Er keuchte erregt in den Kuss. „Lass dich einfach gehen. … Komm für mich.“ Noch während er diese Worte aussprach wurde seine Berührung zwischen ihren Beinen intensiver und schneller. Aus reinem Instinkt bewegte Videl ihre Hüfte im selben Rhythmus wie Gohan seine Hand. Für sie erschien es aber so, als ob sich ihre Hüfte von selbst bewegen würde. Unter heftigem Stöhnen drückte Gohan sie mehr an sich. Wie gerne hätte er diesen Höhepunkt mit ihr geteilt, doch für den Moment war es für ihn genug sie zu einem explosiven Finale zu führen, dass sie gerade mehr als alles andere begehrte. Und als er seine Finger noch ein weiteres Stück in sie drückte war es soweit. Sie drückte ihren Oberkörper an seinen und ihren Unterleib an seine Hand. Und ein Stöhnen, dass aus ihrer Kontrolle geraten war, löste den Zungenkuss. Sie warf vor dem Schwindel der Lust und Ekstase den Kopf in Nacken und genoss den Moment pulsierender Entzückung.   Gohan ließ von ihr ab und umarmte sie liebevoll. Er schloss beide Arme um sie und brachte sie dazu sich an seine Schulter anzulehnen. Er sagte nichts und genoss die Ruhe. Videl hatte die Augen geschlossen und ruhte sich kurz aus, während sie seinen Duft inhalierte. „Danke...“, flüsterte sie leise und erschöpft. Er lächelte und strich ihr über den Rücken und küsste sie sanft auf die Stirn. Die beiden verharrten so in wohliger Zweisamkeit. Mittlerweile hatte der Regen stark nachgelassen. Es nieselte nur noch und die Sonne schickte dem jungen Paar einige wärmende Strahlen. Gohan sah neben sich. „Dein Shirt ist immer noch nass.“ „Nicht so schlimm“, bemerkte Videl und behielt ihre Augen geschlossen. „Ich hab Ersatzklamotten in einem Flieger.“ „Für alles bereit, was?“ Sie schmunzelte, schüttelte amüsiert den Kopf und küsste ihn auf die Wange. „Nicht für alles“, sagte sie viel sagend. „Aber beim nächsten Mal bin ich es.“ Es war nicht schwer zu erkennen worauf sie anspielte. „Ich auch..“, sagte er sanft bevor er ihr einen zärtlichen und langen Kuss gab.   Zu ihrem Glück hatten die beiden alle Zeit der Welt. Goten hatte den ganzen Platzregen über mit dem kleinen Dino verbracht und alberte auch danach mit ihm in der Gegend herum. Er hatte beim Spielen die Zeit vergessen, genauso wie die Anweisung seines Bruders seine Kleidung zu trocknen. Als sein großer Bruder ihn abholen kam, hatte er immer noch seine nassen Sachen an. „Ach Goten! Mutter flippt aus, wenn sie das sieht!“, seufzte er und tastete seine nassen Haare ab. Gohans kleiner Bruder schüttelte sich. „Ich bin nicht der einzige der nass geworden ist! Du und Videl auch.“ Er sah sich um und bemerkte, dass Videl nicht anwesend war. „Wo ist sie überhaupt?“ Gohan stand auf und machte sich mit seinem Brüderchen auf den Heimweg. „Sie hat sich nach dem der Regen aufgehört hat auf den Heimweg gemacht. Und red dich nicht raus! Ich bin mittlerweile wieder trocken und Videl hatte Sachen zum Wechseln dabei.“ Goten seufzte. Er hasste es, wenn er sich nicht mehr raus reden konnte. „Kommt sie morgen wieder zum Training.“ Gohan überlegte kurz und lächelte in sich hinein. „Vielleicht...“ Ganz sicher...   Kapitel 8: Das Date (Oder: Schon wieder Nass geworden) ------------------------------------------------------ Ein leises Piepen zog Chichis Aufmerksamkeit auf das weiße Fieberthermometer, dass Goten zwischen seine Lippen presste. „Na, was hab ich dir gesagt!“ Sie hielt ihm die digitale Anzeige vor die Nase und sprach streng weiter: „40° Fieber! Von wegen nichts Ernstes!“ Sie deckte ihren jüngsten Sprössling fest mit der Daunendecke seines Bettes zu. „Das kommt davon, wenn man eine Erkältung ignoriert, es vor seiner Familie verheimlicht und trainiert, als wäre man gesund. Hättest du dich ein paar Tage geschont, hättest du schon gestern wieder mit deinem Bruder trainieren können. Jetzt bleibst du eine Woche im Bett, junger Mann!“ Sie steckte verärgert das Thermometer wieder weg, während Goten schmollte. „Das ist nicht fair! Gohan ist auch nicht krank geworden.“ „Dein Bruder ist eben etwas abgehärteter und außerdem etwas verantwortungsvoller!“ Sie stand auf. „Es wird Gohan schon nicht umbringen mal ohne dich zu trainieren. Schlaf jetzt. Ich seh später mal nach dir.“ Sie drückte ihm noch einen Kuss auf die heiße Stirn. „Ruh dich schön aus und ruf wenn du etwas brauchst.“ „Ok, Mama“, sagte er brav und kuschelte sich in seine Kissen. Chichi verließ den Raum. Auch wenn sie verärgert darüber war, dass Goten so leichtsinnig mit seiner Gesundheit umging, konnte sie nicht lange böse auf diesen putzigen Jungen sein. Sie würde ihre ganze Energie darauf konzentrieren ihn gesund zu pflegen. Auf Gohan war sie auch sehr stolz. Er trainierte hart, um im Turnier zu bestehen. So würde er bestimmt ein hohes Preisgeld mit nach Hause bringen, von dem sie plante einen Großteil weiterhin in seine Ausbildung zu stecken. Er hatte so gar heute eine Tasche mit genommen, um sich etwas zu essen einzupacken, damit er es nicht so lange unterbrechen, um extra zum essen nach Hause zu kommen. Seit dem Videl nicht mehr vorbeikam, um von ihm das Fliegen zu lernen, konzentrierte er sich nur auf den Kampfsport. Chichi mochte seine Mitschülerin zwar, aber ihre Anwesenheit hatte viel Zeit verschluckt. Seit dem sie vor einigen Tagen das Fliegen erlernt hatte, kam sie nicht mehr vorbei und Gohan hatte wieder den Kopf frei. Dachte sie zumindest.     Gohan sah auf seine Armbanduhr. Er war zehn Minuten zu früh dran. Der Platzregen war jetzt eine knappe Woche her. Sie hatte nur zwei weitere Tage gebraucht um das Fliegen zu erlernen. Als er ihr nichts mehr beibringen konnte, waren die Flugstunden vorbei. In diesen zwei Tagen war Goten nur leider nicht mehr von ihrer Seite gewichen, deshalb kamen sie nicht mehr dazu sich über die Ereignisse während des Regenschauers zu unterhalten oder sich wie ein junges Paar zu verhalten. Aber sie hatten ihre Handynummern ausgetauscht und sich immer wieder Nachrichten geschrieben. Da es noch über zwei Monate Zeit bis zum Turnier waren, beschlossen die beiden eine Pause vom Training einzulegen und sich in Satan City zu treffen und den Tag miteinander zu verbringen. Da Goten jetzt doch mit einer Grippe im Bett lag und seinem großen Bruder so nicht mehr am Rockzipfel hing, war das hier die beste Gelegenheit sich unbemerkt vom Training davon zu schleichen.   Ein wenig nervös war Gohan allerdings. Dies war zwar nicht sein erstes Date, immerhin hatte er schon mal eine Verabredung mit dieser Angela aus seiner Klasse, aber das hier war anders. Diesmal mochte er das Mädchen mit dem er sich traf wirklich und war nicht mehr um die Identität des großen Saiyaman besorgt. Er wusste auch nicht wirklich, was sie zusammen machen könnten. Er hatte sich zwar seine Gedanken gemacht, aber ihm war keine bahnbrechende Idee gekommen. Mädchen auszuführen war bisher bei ihm nie Thema gewesen. Jetzt ins kalte Wasser geschmissen zu werden machte ihn noch nervöser. Eine kleine, zarte Hand legte sich auf seinen Unterarm und holte ihn aus seinen Gedanken. Er folgte der Hand und erblickte Videls lächelndes Gesicht.   „Hey, wartest du schon lange?“ Es war das erste Mal, dass Gohan sie in Figur betonter Kleidung sah. Sie hatte sich zwar nicht stark aufgebrezelt, aber seit dem er sie kannte, hatte sie jeden Tag weite, bequeme T-Shirts getragen und eine enge Hose in der sie sich gut bewegen konnte. Immer bereit für den Alarm an ihrer Armbanduhr. Jetzt trug sie Alltagskleidung. Ein hellblaues Top mit dünnen Trägern und weitem V-Ausschnitt und schwarze Hot-Pants. Natürlich hatte Gohan sie vorher auch schon jedes Mal als hübsch empfunden, aber die Vorstellung, sie hätte ihren Look extra für ihn heute geändert war schon extrem schmeichelhaft. Sie stupste ihn einmal an, als er nicht auf ihre Frage antwortete. Gohan erwachte aus seinen Gedanken und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ehm... nein, gar nicht. Schön, dass du Zeit hattest.“ „Das selbe kann ich zu dir sagen. Wie läuft dein Training?“ „Ach eigentlich ganz gut, aber ich hab noch viel nach zu holen.“ Sie nickte und ging automatisch mit ihm los. „Und worauf hast du heute Lust?“, fragte sie ihn. Gohan sah sie verlegen an. „Naja um ganz ehrlich zu sein, habe ich keine Vorstellungen was wir heute zusammen machen könnten. Ich kenn mich in der Stadt auch nicht so aus.“ Videl machte eine Geste mit einer Hand, die ihr Verständnis ausdrückte. „Ach ja stimmt! Du bist ja noch nicht viel rum gekommen. Naja... zumindest nicht in zivil.“ Sie grinste ihn herausfordernd an und er sah auf seine Füße. „Stimmt schon... bisher hatte ich kein Interesse am Sightseeing.“ „Soll ich dir eine kleine Tour geben?“ Er nickte sie zustimmend an. „Wenn du möchtest.“ Er wollte sie nicht mit so etwas langweilen. „Doch das wird lustig. Immerhin bin ich hier aufgewachsen. Ich kann dir das wirklich Sehenswerte an dieser Stadt zeigen.“ Er nickte ihr erneut zu und folgte ihr durch die Straßen hindurch, an Läden und kleinen Shops vorbei, auf große Plätze mit Brunnen oder Denkmälern, Treppen hinauf und hinab und querfeldein. Bis her war diese Stadt nur eine Kulisse für ihn gewesen. Ein Überfall hier, eine Geiselnahme da. Das alles hätte ebenso vor bemalten Wänden statt finden können, aber jetzt erlebte er die lustige Seite der Stadt. Videl zeigte ihm auch Dinge, die Touristen eher nicht zu sehen bekamen. Gohan erlebte, dass diese Stadt zwischen Schule und Verbrecherjagd auch Spaß machen konnte. Nach einigen Stunden Spaß knurrte beiden Teenagern der Magen. Deshalb beschlossen sie essen zu gehen. Videl zeigte ihm ihr Lieblings Bistro, wollte sich aber nicht dort niederlassen, sondern das Essen mitnehmen. Also schnappten sie sich ihre Take-Away-Boxen und tanzten den üblichen Rechnungstango.   Nur Wenig später saßen die beiden auf einer Wiese im Stadtpark auf einem großen Hügel von dem aus sie über die Stadt hinweg sehen konnten. Neben ihnen lagen Take-Away-Schachteln mit halb gegessenen Essen von dem sie immer wieder einen Bissen nahmen, wenn es ihre Unterhaltung gerade erlaubte. Die Themen zwischen denen sie hin und her wechselten waren bunt gemischt. Die meisten hatten mit der Schule zu tun oder mit ihren Familien und gelegentlich wurden diese von einem leisen Lachen unterbrochen. Als Gohan von seinem Heimunterricht erzählte, sagte Videl kichernd: „Ich kann nicht fassen wie viel Mühe Chichi in deine Lernerei gesteckt hat...“ Gohan nickte zustimmend. „Ja ich teilweise auch nicht. Mal davon abgesehen, dass ich es wohl auch von alleine gemacht hätte. Mutter neigt öfter zur Übertreibung.“ Er untermalte seine Aussage mit einem leisen Seufzer. Videl sah ihn fragend an. „Was ist eigentlich mit deinem Vater? Hat der dich auch an deinen Schreibtisch gekettet?“ „Nein, im Gegenteil. Ich glaube er hat einfach nur die Wünsche meiner Mutter respektiert. Naja... die meiste Zeit zumindest. Vermutlich hätte ich ohne ihn wesentlich mehr Zeit vor meinen Büchern verbracht.“ Gohan machte eine kleine Pause und setzte ein nachdenkliches Lächeln auf bevor er fort fuhr. „Mein Vater war eher ein Kämpfer. Er hat lieber trainiert und oft habe ich mich mit raus geschlichen um ihm Gesellschaft zu leisten...Meistens hat Mutter es aber herausgefunden.“ Er grinste Videl an. Ihr Blick hingegen war ernst und leicht besorgt. „Du redest von deinem Vater immer nur in der Vergangenheit...“, stellte sie fest. Gohan sah Videl in ihre verständnisvollen Augen. Es war ihm klar was sie meinte. Er sah den Hügel hinunter und wägte ab ihr von seinem Vater zu erzählen. Eigentlich keine all zu große Sache. Es war nicht so, dass ihn der Schmerz über seinen Tod zurück hielt, sondern die Tatsache, dass sie Goku beim Turnier sehen würde. Wie sollte er ihr das erklären? Ach, eigentlich ist er Tod, aber er bekommt einen Tag Urlaub aus dem Jenseits und nimmt am Turnier teil... Nein, da hält sie mich für verrückt oder denkt, dass ich sie veralbern will. Während Gohan noch mit seinen Möglichkeiten jonglierte, erkannte Videl, dass ihm keine einfache Antwort über die Lippen kommen würde. Sie lehnte sich leicht an ihn und beschloss ihn von seinen Gedanken zu erlösen. „Ist schon OK. Du musst gar nichts erklären. Ich weiß wie das ist.“ Er sah sie fragend an und sie erklärte ihre Aussage: „Meine Mutter ist gestorben, als ich noch klein war. Ich rede auch nicht gerne darüber.“ Jetzt lächelte Gohan sie verständnisvoll an. „Ich wette du bist ihr sehr ähnlich.“ Das war nur logisch. Immerhin war sie ihrem Vater gar nicht ähnlich. Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kann mich kaum an sie erinnern. Ich war erst drei. Ich kenne sie nur von Fotos und von dem was mir Papa erzählt, aber er redet auch nicht gern darüber.“ „Das war bestimmt schwierig für euch beide...“ Gohan erinnerte sich an die Zeit kurz nach dem Tod seines Vaters und wie niedergeschlagen seine Mutter in der Zeit war. Videl nickte. „Ja, Mama hat Kampfsport nie wirklich gut geheißen. Als sie gestorben ist, war Papa aber so fertig mit den Nerven, dass er fast nur noch trainiert hat, um alles andere zu verdrängen. Glaub ich zumindest.“ Sie nahm ein paar Bissen von ihrem essen und warf die leere Box in eine etwas entfernte Mülltonne. Treffer! Ihre Miene verfinsterte sich etwas. „Das Dumme ist nur, dass seine Trauerphase schon lange vorbei ist und jetzt ruht er sich auf seiner Popularität aus. Seit dem er das Turnier gewonnen hat, kommen auch noch seine ganzen Weibergeschichten dazu!“ Videl schwelgte in nicht ganz so angenehmen Erinnerungen und brachte diese mit einem genervten Seufzer zum Ausdruck. „Aber ironisch ist das Ganze schon.“ „Wie meinst du das?“ Auf Gohans Frage hin lächelte sie ihn an. „Wenn mein Vater wüsste das ich ein Date mit einem Jungen habe, würde er komplett ausrasten. Geschweige denn die Flugstunden... Mein Vater hat mir verboten mit Jungs auszugehen, außer einem der Stärker ist als er.“ Sie wurde etwas rot, als sie merkte wie peinlich sich der Satz anhörte. Unausgesprochen waren diese Worte nicht halb so peinlich gewesen. Gohan hörte das aber nicht raus. Er grinste sie leicht herausfordernd an. „Du verheimlichst also unser Date vor deinem Vater?“, fragte er und stupste das Mädchen an. Videl seufzte ein weiteres Mal genervt, so als ob Gohan nicht mitgedacht hätte und was unglaublich blödes von sich gegeben hätte und stieß ihn mit liebevoller Härte mit ihrem angewinkelten Ellenbogen in die Seite. „Hast du deiner Mutter von unserem Date erzählt?“, entgegnete sie ihm und schielte zu ihm rüber. Gohan rieb sich automatisch die Stelle, die Videls Ellenbogen so rücksichtslos malträtiert hatte und stieß etwas Luft aus als er sagte: „Touché!“ Während Videl ihre blauen Augen schloss und zufrieden den Kopf schüttelte, brachte dieses Thema in Gohan eine neue wichtige Frage zum Vorschein. Gohan ergriff diese und fasste sie in Worte: „Videl, sag mal... Wäre es denn... ähm..“, Videl sah ihn geduldig an, als Gohan noch vor sich hin stotterte bis er genügend Worte zusammen hatte, „Wäre es denn schlimm für dich, wenn dein Vater im Turnier verlieren würde?“ Automatisch schüttelte Videl den Kopf. „Auf keinen Fall!“, sie sagte das so entschlossen, dass sich ihr Gesichtsausdruck ihrer Aussage anpasste. „Es würde ihm mal wieder gut tun zu verlieren und auf den Boden der Tatsachen zu kommen. Aber...“, Gohan war extrem froh das zu hören. Nun war er sich sicher, dass sie nicht enttäuscht sein würde, wenn er ihren Vater auf die Matte schicken würde. Doch nun wich ihre Entschlossenheit ein paar Zweifeln. „... Er hat nun einmal Cell besiegt. So jemanden zu schlagen ist theoretisch unmöglich...“ Gohan seufzte Innerlich. Videl sollte diese Art von Zweifeln nicht mitkriegen. Ja, aber auch nur theoretisch. Praktisch hat dieser jemand seit Jahren nicht mehr trainiert und hat Glück, wenn er den dritten Platz erreicht.... Videl sah wie Gohans Gesicht zunehmend nachdenklicher wurde und interpretierte das falsch. Sie wollte ihm sagen, dass er sich darüber keine Sorgen machen sollte. Genauso, dass sie ihren Vater in einigen Dingen einfach ignorierte und sie schon Erfahrung damit hatte lieber um Verzeihung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen. Nur kam sie nicht mehr dazu, da ihre Armbanduhr ihren schrillen Alarm von sich gab.   In Satan City gab es immer irgendeine Ecke oder einen Winkel der Stadt in der in regelmäßigen Abständen irgendeine Panik ausbrach. Von einer so großen Metropole war mittlerweile auch nichts mehr anderes zu erwarten. Jeder der versuchte die Panik und all ihre Nebeneffekte, wie das Geschrei oder die Aufregung, zu normalisieren war auch schon an den Rhythmus der Stadt gewöhnt. So ging es Videl, dem großen Saiyaman oder der Polizei. Als der Einsatzleiter des heutigen Polizeieinsatzes Videl an funkte, tat er dies mit einer Routine, als ob er sich eine Pizza bestellt hätte. Alle wussten, dass sich die junge Kämpferin auf das Turnier vorbereitete und riefen sie deshalb nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit, aber hier war sie gefragt. Und das namentlich. Ebenso regelmäßig geschah es, dass sich ein Möchtegern-Muskelmann auf die Straße stellte und die Leute anpöbelte um genügend Aufmerksamkeit zu bekommen um nach dem Helden Mr. Satan zu schreien, damit er aus seiner Villa gekrochen kam um gegen ihn zu kämpfen. Der Champion selber kam nie auf solche „Anfragen“ zurück. Meistern buchtete die Polizei solche Windbeutel auch einfach ein. Sie wurden nur zu einem Problem, wenn ihnen das Geschrei und die Argumente ausgingen und sie zu Waffengewalt griffen. Wenn sie dann auch noch eine oder mehr Geiseln nahmen sahen sich die furchtlosen Polizisten gezwungen die Person zu rufen, die dem Champion am nächsten kam. Und das war seine Tochter.   „Ich sage es ein letztes Mal...“, knurrte der Fleischberg mit den fettigen Haaren und den ausgedehnten Sportklamotten und hielt seine Pistole an die Schläfe eines Mannes im mittleren Alter und geschmackloser Krawatte. „Holt Mr. Satan hier her oder der Alte stirbt!“ Die Pistole klickte bedrohlich während sich seine raunende Stimme zwischen den Gesetzeshütern verbreitete. „Ich habe lange genug auf ein Duell gewartet und scheiße auf albern Turniere! Wenn er ein Mann ist, stellt er sich mir jetzt und hier!“ „Wir arbeiten dran“, rief ein Unterhändler durchs Megaphon. „Dann arbeitet schneller“, sagte er und presste den Lauf der Pistole mehr an die Schläfen der Geisel. Seine Ungeduld steigerte sich weiter und und die Beschwichtigungsversuche aller nützten nichts. „Also gut...“, grinste er bedrohlich, „Ich muss euch wohl zeigen, dass meine Fürze die einzige, heiße Luft in mir sind. Es gibt immerhin mehr als eine Geisel.“ Er linste zu einer Gruppe von vier Zivilisten hinter ihm. „Auf drei. Eins, zwei...“ Weiter kam er nicht. Eine Scheibe aus Blech kam angeflogen, traf die Pistole und schlug sie ihm aus der Hand. Vor Schreck ließ er seine Geisel los und dieser und die vier anderen flüchteten zu den Polizisten. Der Fleischberg drehte sich in die Richtung der fliegenden Scheibe, die übrigens der Deckel eines Mülleimer war. Neben dem dazugehörigen Mülleimer stand ein Mädchen mit kurzen, schwarzen Haaren und weißen, langen Shirt. Videl hatte sich zuvor umgezogen und ging nun langsam auf ihren Gegner zu. „Mein Vater hat leider keine Zeit für dich. Du musst leider mit mir Vorlieb nehmen.“ Der Verbrecher fasste sich wieder und hob seine Waffe auf und richtete sie auf Videl. Diese blieb zwar stehen, schien aber nicht sonderlich beunruhigt. „Das ist doch wohl ein schlechter Witz!“, schrie er. Seine Waffe zitterte. „Jetzt mach schon. Heute hab ich echt keinen Bock auf den Mist!“, rief Videl genervt. Ihr Gegenüber hob eine Augenbraue. „Diese Jungend. Du kannst es wohl kaum erwarten fertig gemacht zu werden, Mädchen!“ Sie seufzte leise und sah den Kerl mit der Waffe durchdringend an. „Mit dir hab ich nicht geredet.“ Bevor sich der Fleischberg wundern konnte landete eine weitere Gestalt neben ihn. Er trug einen Helm und ein rotes Cape. Eine seiner Hände lag auf dem Lauf seiner Waffe. „Ey...“, er wunderte sich immer noch wo der Typ her kam, „lass sofort los!“ „OK, bitte“, sagte der Held ruhig. Wie versprochen löste er seine Hand von der Pistole und der Besitzer musste erschrocken feststellen, dass diese zerdrückt war. Man konnte noch den Abdruck einer Hand im Metall sehen, als wäre es in Form gepresst worden. „Heilige Scheiße....“, stieß der Verbrecher luftlos mit einer viel zu hellen Stimme aus und starrte den maskierten Mann an, der viel stärker war, als er aussah. Ehrfürchtig ging er einen Schritt zurück und noch während er sich seine Chancen ausrechnete traf ihn ein Fuß mitten ins Gesicht. Videl hatte ihn im Sprung gekickt und seinen schwerfälligen Körper auf die Matte geschickt. Ächzend verlor er das Bewusstsein und landete der Länge nach auf dem Betonboden.   Der große Saiyaman besah sich den ohnmächtigen Verbrecher und wandte sich dann an Videl. „Das war grob“, in seiner Stimme lag ein Ton, der andeutete, dass er seinen eigenen Satz selbst nicht ernst nahm. „Und es hatte echt keine Klasse.“ Videl zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Na und? Wie lange wolltest du dich denn mit der Flasche aufhalten?“ „Wenn wir weiter zusammen arbeiten wollen, sollten wir über unser Auftreten reden“, sagte Saiyaman entschlossen und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Videl wollte schnell das Thema wechseln bevor er wieder seine albernen Superheldenposen abziehen konnte, aber stattdessen wurde sie in Bruchteilen von Sekunden von Reportern umringt. Wo kamen die denn plötzlich her? Manchmal dachte sie, die würden aus dem Boden schießen wie Wühlmäuse, deren gegrabenen Gänge gerade einstürzten oder wie Schneeglöckchen, die den Frühling verschlafen hatten. Auf jeden Fall schossen sie aus dem Boden. Anders konnte sie sich dieses schnelle Auftauchen dieser Plagen nicht erklären. Während ihr Vater immer gerne ein Schwätzchen mit der Presse hielt, mied sie jegliche Interviews. Die Fragen waren eh immer die gleichen. Hattest du Angst? Wie bereitest du dich vor? Trainiert dich dein Vater extra dafür? Und so weiter. Kaum hatten sie ihr jeden Ausweg versperrt, prasselt auch schon diese und weitere Fragen auf sie ein. Es kamen weitere über das Turnier und über den großen Saiyaman und noch mehr über ihren Vater dazu. Sie hatte nicht vor auch nur eine dieser Fragen zu beantworten. Sie wollte ihnen ein knappe Aussage geben und dann verschwinden, aber diese aufdringlichen Ratten ließen sie einfach nicht zu Wort kommen und nicht entkommen. Kein Ausweg, keine Fluchtmöglichkeit. Und weitere neugierige und auch zum Teil unangebrachte Fragen flogen ihr um die Ohren. Sie war zwar bisher weniger als eine Minuten von den sensationsgierigen Reportern gefangen, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Videl wusste nicht wieso, aber irgendwie fühlte sich die Hand, die nach ihrem Arm griff, nach Rettung an. Sie sah zur Seite. Saiyaman stand neben ihr und sah sie an. „Entschuldigung Miss“, sagte er mit seiner albernen Superhelden Stimme, „wir müssen noch zu einem weiteren Einsatz. Ich schlage vor, dass sie die Pressekonferenz auf später verschieben.“ Er konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Auch wenn er sich an Videl wandte, war es an die Reporter gerichtet. Er ließ weder Videl noch irgendjemanden sonst die Zeit etwas auf seine Aussage zu erwidern, hob sie mit beiden Armen hoch und flog mit ihr davon, während die Journalisten weiter Fragen in ihre Mikros riefen. Videl sah zu ihnen, während sie sich immer mehr entfernten und schmunzelte amüsiert. „Diesmal hast du mich wirklich gerettet.“ Gohan grinste sie an. „Ach und all die vorigen Male zählen nicht weil?“ Sie ignorierte die Frage einfach. Mittlerweile waren sie außer Sichtweite. „Weißt du, du musst mich nicht mehr tragen“, sagte sie mit einem Zwinkern, löste sich von ihm und fing an zu schweben. „Sehr gut, du hast geübt!“, nickte er anerkennend. Sie lächelte und begutachtete ihr Schweben. „Ja es geht mir immer leichter von der Hand.“ Videl sah zur Stadt runter und ihr Lächeln wurde zu einem Seufzen. „Das war ein kurzes Vergnügen...“, sie fasste sich in die kurzen Haare. „Durch die neue Frisur wurde ich nicht so schnell erkannt und hatte auf der Straße viel mehr Privatsphäre... Das kann ich jetzt wohl knicken.“ Videl wollte nicht mehr zurück in die Stadt. Jetzt musste sie damit rechnen den Journalisten wieder zu begegnen. Gohan Tippte sie an und lächelte. „Wie wärs wenn wir unser Date woanders fortsetzen?“ Ohne ein weiteres Wort flog er vor. Für seine Mitschülerin war es erstaunlich wie gut er sie verstand ohne, dass sie etwas sagen oder erklären musste. Dankbar flog sie ihm hinterher.   Gohan hatte nicht wirklich einen Plan wo es jetzt hinging. Er war nur einer inneren Eingebung gefolgt, aber die Frage nach dem Ziel wurde für beide auch schnell unwichtig. Aus einem friedlichen nebeneinander her Fliegen wurde ein ausgewachsenes Wettrennen in dem Videls Ehrgeiz von ihr Besitz ergriff. Gohan versuchte es seine scharfsinnige Freundin nicht merken zu lassen, dass er sich dabei zurück hielt. Die Teenager schlugen Loopings und versuchten den anderen abzuhängen, aber sobald einer außer Sichtweite war, tauchte dieser an einer anderen Stelle wieder auf. Sie verlagerten das Rennen in Bodennähe und durchquerten einen Laubwald. Videl flog geschickt zwischen den einzelnen Bäumen hin und her. Sie wurde sogar etwas unvorsichtig was ihre Geschwindigkeit anging. Ein weiteres Mal drehte sie sich um, um nach Gohan zu sehen. Er war nur wenige Meter hinter ihr. Noch während sie ihn ansah, rief er ihr zu: „Videl, pass auf!“ Sie wandte ihren Blick wieder nach vorne und da kam eine dicke, alte Eiche direkt auf sie zu. Oder besser gesagt, sie kam auf die dicke, alte Eiche zu … und das sehr schnell.   Videl schaffte es gerade noch dem Stamm auszuweichen, streifte aber einen der tiefhängenden Äste. Sie verlor die Kontrolle und stürzte. Doch zu ihrem Glück nicht auf den Boden sondern ins Wasser. Die Eiche stand nicht weit entfernt von einem kleinen, schönen, klaren See. So war ihr ein schmerzhafter Aufprall erspart geblieben. Noch etwas benommen tauchte sie aus dem kalten Wasser auf. Sie rieb sich ihre Schulter, die von dem Baum gestreift wurde und bewegte den Arm. Nur die Schmerzen von eben... nichts Ernstes... Gohan kam zu ihr. „Bist du verletzt?“ Videl teste ihren Arm noch ein bisschen aus. „Nur mein Stolz. Aber sonst geht es mir gut.“ Gohan reichte ihre eine Hand um ihr aus dem Wasser zu helfen. „Und schon wieder patschnass, was? Vielleicht legst du es ja insgeheim darauf an, damit du dich wieder vor mir aus ziehen kannst.“ Er grinste über seinen eigenen Witz, sie tat es nicht. „Sehr witzig!“, sagte sie mit sarkastischen Unterton und ergriff seine Hand. In diesem Moment zwinkerte sie und zog ihn ruckartig zu sich hinunter. Aus Schreck fiel Gohan zu ihr ins Wasser, tauchte kurz unter und stöhnte beim auftauchen genervt. Er nahm den Helm ab und rieb sich das Wasser aus den Augen. Videl paddelte triumphierend ein bisschen zurück um ihm Platz zu machen. „Mir kam der Gedanke, dass du es vielleicht insgeheim darauf anlegst.“ Sie kicherte vor sich hin und schwamm ein bisschen durch das Wasser. Mittlerweile empfand sie es eher als erfrischend. „Oh ha, ha!“, murrte Gohan, stieg wieder aus dem Wasser auf und landete am Ufer. „Der Witz geht übrigens auf dich. Erstens sind in meiner Tasche, DEINE Klamotten von vorhin zum wechseln, die jetzt auch nass sind und zweitens....“, er machte eine Pause, nahm die Tasche von seiner Schulter, setzte den Helm wieder auf und drückte einen der Knöpfe an seiner Armbanduhr. Mit einem Blitzen und Blinken hatte er wieder seine Alltagskleidung von vorhin an. So macht er das also! Videl sah ihn fasziniert an. „...und zweitens habe ich noch meine trockenen Sachen.“ „Cooler Trick!“, rief Videl anerkennend und schwamm zu ihm ans Ufer. „Danke. Eine Bekannte hat sie entworfen. Wenn du willst, frag ich sie, ob sie dir auch eine bastelt. Dann würdest du auch so ein Kostüm kriegen.“ Sie winkte ab. „So viel Überzeugungsarbeit kannst du gar nicht leisten. Würdest du jetzt bitte aufhören zu prahlen und mir raus helfen?“ Sie streckte ihm ihre Hand entgegen. „Klar...“, sagte er leicht enttäuscht. Die Vorstellung einen Partner im gleichen Kostüm zu haben, kam ihm so cool vor. Wieso war er der einzige, der das so sah? Viel Zeit um zu schmollen hatte er nicht. Als er ihre Hand ergriff zog sie ihn ein weiteres Mal ins Wasser. Wieder tauchte er auf, wischte sich das Wasser aus den Augen und sah sie quängelig an. „Was zur Hölle soll das!“ Videl lachte: „Du fällst auch auf alles rein, oder?“ Sie spritzte ihm herausfordernd Wasser entgegen. Sein ernstes Gesicht wich einem Lächeln. Er wich den Wasserspritzern aus und erwiderte mit mehr Wasser. So ging das eine Weile zwischen den beiden hin und her. So konnte man alles um sich herum vergessen. Es tat ihnen gut auch einfach mal albern sein zu können. Mit Lachen baut man doch am besten Stress ab. Für Videl war es so , als wäre sie heute, oder jemals, nie von Reportern oder irgendwem sonst belästigt worden. So ausgelassen zu sein, mit jemanden der sie zum Lachen brachte, mit jemanden der mit ihr lachte, das machte glücklich.   Videl wandte sich einem Wasserschwall ab und drehte sich gleich wieder um, um mit einem kräftigen Wasserspritzer Rache zu nehmen, aber sie konnte ihren Arm nicht mehr durchziehen. Gohan war ganz nah an sie heran gekommen und griff nach ihrem Arm. Die andere Hand legte er auf ihren Rücken und zog sie ganz an sich heran. Sogar im kalten Wasser konnte sie seine Wärme spüren. Die eben noch sprühende Aufregung der beiden Teenager wurde durch elektrisierende Ruhe ausgetauscht. „Hab dich...“, flüsterte Gohan ihr zu und sie schmunzelte leise. Er legte seinen Kopf auf ihre Stirn und sie verharrten kurz so. „Lass uns aus dem Wasser gehen“, sagte er ruhig. Videl blickte ihn an. Seine dunklen Augen ruhten auf ihr und warteten geduldig auf eine Antwort. Gott, er hat so schöne Augen.... Videl konnte schon länger nicht mehr abstreiten wie sehr sie ihn mochte. Alles an ihm. Wie er lachte, wie er die Welt betrachtete, wie er sich für Dinge begeisterte, wie er kämpfte, wie mutig er war, wie bescheiden er war, wie sich seine Haut anfühlte, wie seine Haare dufteten und wie er sie ansah. Natürlich hätte ein Teil von ihr, ihm gerne gesagt, was sie für ihn empfand, aber ihre Lippen blieben versiegelt. Nicht, dass sie sich nicht traute oder Angst hatte, aber sie war gerade einfach hypnotisiert. Manchmal wurde dieser schüchterne Kerl, den man so leicht in Verlegenheit bringen konnte einfach so komplett anders. Dann wurde er nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit rot oder fing an zu stottern. Dann wurde selbstbewusst, flirtete und hatte einen animalischen, ruhigen Ton in der Stimme, der ihr angenehme Stromstöße verpasste und ihren Bauch kribbeln ließ. Als Videl sich nicht regte, wollte Gohan noch einmal nachfragen. Doch in dem Moment, als er den Mund öffnete, drückte sie sich zu ihm hoch und küsste seine weichen Lippen. Überrascht von ihrer plötzlichen Aktion tauchten die beiden ein Stück ins Wasser ein, aber der Kuss wurde nicht gelöst. Gohan erwiderte ihn. Diese Zweisamkeit hatte Gohan ersehnt. Keine unliebsamen Hindernisse zwischen ihnen, wie kleine Brüder, die Angst, dass es zwischen ihnen seltsam werden könnte, keine Eltern und keine Geheimnisse! Naja... fast keine Geheimnisse. Es gab immer noch ein paar Dinge die Gohan ihr nicht erzählen konnte. Um ehrlich zu sein, sogar so viele Dinge, aber musste er sich genau jetzt darum Sorgen machen? Er hatte gemerkt, dass der große Saiyaman nur die Spitze des Eisbergs war. Die Vorstellung Videl könnte sich abwenden, wenn er ihr alles über ihn erzählt wurde schon seit Tagen immer größer. Was wenn sie ihn für einen Freak halten würde, wenn er ihr von Aliens, seinen früheren Kämpfen, seiner Kindheit und vor allem von den Cellspielen erzählen würde? Was wenn ihn nicht mehr mögen würde? Was wenn sie das hier bereuen könnte? Kapitel 9: Lass dich gehen -------------------------- Die Sonne, die durch die grünen Blätter des Laubwaldes schien, wärmte die beiden Teenager die immer noch im Wasser des Sees schwammen. Gohan hielt sich selbst und Videl über Wasser, da sie sich eng an ihn gedrückt hatte und ihm einen langen, innigen Kuss gab. Eigentlich hätte der junge halb Saiyajin nicht glücklicher sein können. Er und Videl hatten ein ewiges Hin und Her in einer nicht ganz realen Dreiecksbeziehung hinter sich. Die Geschichte mit dem großen Saiyaman, Videl und Gohan, der ja der große Saiyaman war, hatte beiden die Köpfe verdreht und das nicht immer auf die gute Art. Bestimmt dachte Videl, dass es jetzt keine Geheimnisse mehr zwischen ihnen gab, aber ihr quasi Freund Gohan wusste es besser. Da waren noch so viele Dinge, die sie noch nicht einmal ahnte. Den Gedanken hatte der junge Mann schon des öfteren gefasst, aber er war zu dem Schluss gekommen alle kleinen Geheimnisse besser für sich zu behalten. Immerhin standen sich Videl und er sich nicht so nahe, zumindest früher nicht. Seit dem sie die geheime Identität des Superhelden gelüftet hatte, waren sich Videl und Gohan immer näher gekommen und nun konnte Gohan nicht anders, als sie gern zu haben. Oder eher nicht nur gern, sondern viel mehr. Er wusste nicht wann er sich in Videl verliebt hatte, aber ihm war klar, dass er verflucht lang gebraucht hat, um das zu begreifen. Jetzt schien es ihm so, als ob er sich etwas kaputt machen würde, wenn er ihr die Wahrheit über sich erzählen würde. Was wäre, wenn sie sich von ihm abwenden würde und ihn für einen Spinner halten würde? Aber irgendwann würde sie es erfahren, warum also nicht jetzt? Jetzt wusste er wie sich seine Klassenkameraden im Sportunterricht gefühlt hatten, als sie vom Zehn-Meter-Brett springen sollten. So etwas war für ihn ein Leichtes, aber das hier war sein persönliches Zehn-Meter-Brett. Und er stand oben, blickte nach unten und war wie erstarrt.   Videl bemerkte das Gohan abwesender war als sonst und löste den Kuss. „Was hast du?“, fragte sie und sah ihn besorgt an. „Ehm... Weißt du ich...“, er stockte. Als ob er ihr jetzt erzählen könnte was ihn in seinem Hinterkopf plagte. Was für ein Stimmungskiller! Aber anderer Seits, wenn sie die Geschichten über ihn nicht gut aufnehmen würde, dann könnte sie das hier und alles was folgt bereuen und Gohan war kein Kerl der eine Situation ausnutzen würde. Seine eigenen Gedanken und Sorgen ließen ihn schwindelig werden. Er vollendete den Satz nicht und Videl fing an sich sorgen um ihn zu machen. Sie lächelte ihm freundlich zu und gab ihn einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Ich glaube du hattest recht.“ Er sah sie fragend an. „Wir sollten wirklich aus dem Wasser gehen. Ich fange an zu frieren.“ Sie schmunzelte verlegen und blickte zum Ufer. Gohan folgte ihrem Blick und nickte. Eigentlich war ihr nicht kalt, aber wenigstens hatte Gohan das aus seinen Gedanken geholt. „Oh ja klar“, sagte er hastig und beide schwammen zum Ufer und stiegen aus dem Wasser.   „Übrigens Gohan, tut mir Leid, dass wir hier her flüchten mussten. Das hätte besser laufen können...“, sagte sie während sie die untere Kante ihres Shirts aus wrang. Gohan erinnerte sich an die Reporter und konnte sich vorstellen, dass es mit Videls Privatsphäre wohl öfter so aussah. „Um ganz ehrlich zu sein...“, Gohan zog sein nasses Shirt aus, hing es über einen Strauch zum trocknen auf und setzte sich auf die Wiese, die den Waldboden bewucherte und den blauen See umzingelte, „fühle ich mich hier wohler als in der Stadt. Mach dir also keine Gedanken.“ Videl sagte nichts dazu. Sie hatte sich fest gestarrt. Jedes Mal wenn Gohan sie früher als Saiyaman gerettet hatte oder sie geküsst hatte, konnte sie spüren, dass unter dem Textil seiner Kleidung harte Muskeln schlummerten, aber das war das erste Mal, dass sie diese auch sah. Ihre Wangen erröteten durch die unsichtbare Anziehungskraft, die Gohans Aussehen auf sie hatte und sie wandte ihren Blick ab, als ihr in den Sinn kam, dass er heute da weiter machen könnte, wo er beim Platzregen aufgehört hatte. Schnell sortierte sie ihre Gedanken und ordnete die perversen weiter hinten ein. Es war wohl schlauer das Thema zu wechseln. „Den Eindruck hatte ich eben aber nicht“, sagte sie und spielte auf seine Abwesenheit von eben an. Videl setzte sich neben ihn auf den Boden, zog die Beine an die Brust und lehnte mit ihrer Schulter an seiner, um ihn dabei neugierig anzusehen. Gohan verstand es und war schnell wieder in seinen vorherigen Sorgen gefangen.   „So würde ich das nicht sagen...“, stammelte er und blickte zu Boden ins Gras in der Hoffnung ein Grashalm würde ihm eine Antwort zuflüstern. „Es ist nur...“, die Vegetation am Boden schwieg. Wo war Dendes göttliche Eingebung, wenn man sie brauchte? „Es gibt noch ein paar Dinge, die ich dir noch nicht erzählt habe...“ Die Worte blieben stecken, bevor er sie aussprechen konnte. „Was für Dinge?“, fragte Videl neugierig, aber neutral. Sie war nicht fordernd, nicht skeptisch. Gohan schwieg und presste die Lippen aufeinander, als wollte er sich selbst daran hindern etwas Dummes zu sagen. Videls fragende Blicke mustern ihn noch eine Weile, aber er schwieg weiter. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Es war anders, als das Geheimnis des großen Saiyamans. Es machte ihr nichts aus, dass sie noch nicht alles über ihn wusste, solange sie das hier genießen konnte. „Warum erzählst du mir das nicht ein andermal?“ Er sah zu ihr runter. Sie sah aus als wäre sie an seiner Schulter eingeschlafen. So friedlich, so entspannt. Das war ansteckend. Sie kann so süß sein... Er legte einen Arm um ihre Schultern und drückte sie sanft an sich. Obwohl er nicht antwortete, konnte Videl spüren, dass er nun entspannter war. So war es gleich viel besser. Ihre Augen blieben geschlossen und Gohan sah nach oben und besah sich die Blätter der Bäume, die im Wind tanzten. „Die Sonne geht bald unter...“, stellte er fest, „... wann musst du zu Hause sein?“ „Egal“, murmelte Videl ruhig. „Wie egal?“ Er grinste wieder keck, als ob er keine Sorgen hätten. „Ich dachte dein Vater würde ausflippen, wenn du auf ein Date gehst. Und nun ist es egal wann du nach Hause kommst?“ Sie blickte auf und setzte sich gerade hin. „Es ist mir egal, mein Vater wird sich sicher beschweren. Hat er schon, als ich immer nach den Flugstunden so spät Heim kam.“ Sie streckte sich. „Ich stelle ihn einfach vor diese vollendete Tatsache.“ Videl grinste Gohan an und dieser lächelte zurück. „Meinst du es ist klug den Champion so herauszufordern? Wieso machst du das?“ Videl errötete, wich seinem Blick aus und beobachtete den See. „Musst du das fragen?“, sagte sie nervös. Gohan wurde auch rot. Ihm war schon bewusst, dass er manchmal eine extrem lange Leitung hatte, aber wenn die Erleuchtung kam, war sie da. Er schmunzelte und dachte an seine Gedanken von eben, dann zog er sie zu sich und gab ihr einen sanften Kuss. „Manchmal“, flüsterte er, „bist du echt süß.“ Sie lächelte und ein flirtender Ton lag in ihrer Stimme. „Nur manchmal? Und was bin ich den Rest der Zeit?“ Sie erhoffte sich das er irgendwelche anderen Umschreibungen benutzen würde wie stark, selbstbewusst oder sexy, aber stattdessen grinste er sie an und sagte: „Ein bisschen verrückt.“ Seine Mitschülerin sah ihn empört an. Was? Wieso das denn?“ „Weil du immer noch in nassen Klamotten hier hockst, obwohl es langsam kühler wird.“ Er grinste sie an und innerlich grinste er noch breiter. Er machte es nur um sie ein bisschen zu ärgern. Sie knuffte ihn leicht verärgern mit der Faust in die Schulter. „Du Esel! Ich mache das nur damit ich dich nicht wieder so ablenke wie beim letzten Mal!“ Gohan rieb sich seine Schulter und schmollte künstlich. „Das klappt auch nicht.“ „Wieso? Hast du das letzte Mal etwa immer noch im Kopf?“ Sie sah ihn wieder herauszufordernd an. „Das auch, aber vor allem“, er deutete auf ihr Shirt, „kann man da voll durch sehen und es fordert nicht mehr viel Fantasie ein.“ Das hatte sie noch gar nicht bemerkt, obwohl es so klar war. Vor Schreck hielt sie sich die Arme vor den Oberkörper. Aufgrund ihrer Reaktion kicherte Gohan ein wenig. „Auf einmal so scheu?“ Am liebsten hätte sich Videl irgendwo versteckt. Sie wusste auch das ihr Verhalten widersprüchlich war, da brauchte sie niemanden, der ihr das nochmal vor Augen führte. Sie schielte zu ihm herüber und entspannte sich wieder ein wenig. „Oh ha ha...“, sagte sie und taste ihr nasses Shirt ab. Gohan legte wieder den Arm um sie, wie zuvor. „Siehst du? Ich hab doch gesagt; du kannst echt süß sein.“ Er zog die leicht murrende Videl wieder ein wenig an sich ran und gab ihr einen weiteren Kuss. Sie war sich erst nicht sicher, ob sie diesen erwidern sollte oder ihm eine sarkastische Antwort geben sollte, aber entschied sich doch lieber für den Kuss, der sie die Kälte ihres nassen T-Shirts vergessen ließ.   Videl schloss die Lücke zwischen ihnen, in dem sie Gohan an sich heran zog. Dabei stütze sich der dunkelhaarige, junge Mann mit einer Hand auf dem Boden ab, da sich Viel nicht nach hinten fallen ließ, sondern nur ein Stück ins Leere lehnte und diese Position hielt. Es war erfreulich für Videl, dass Gohan jetzt bei der Sache war. Was auch immer ihn zuvor beschäftigt hatte, jetzt schien es weg und sein Selbstvertrauen war zurück gekehrt. Er war wieder wie ausgewechselt und dominierte den Kuss auf angenehme Weise. Sie mochte es, wenn er so war. Sonst war sie niemand, der das Ruder aus der Hand gab, aber hier tat sie es gern. Selbst wenn seine Berührung zärtlich war, gab er den Ton an. Das war so anziehend und sexy. In Videls Kopf spielten sich die Erinnerungen ab, die Gohan und sie schon gesammelt hatten. Auf den Dächern von Satan City, auf ihrem Balkon, im Schatten ihres Flugzeugs oder auf dem Gras einer Sommerwiese. Und endlich keine Unterbrechungen mehr. Auch wenn Videl Goten mochte, so war sie froh seinen großen Bruder heute nicht teilen zu müssen. Allein der Gedanke an seine frühere Berührung ließ sie sich noch mehr in den Augenblick hinein steigern und sie machte aus ihrem intensiven Geknutsche einen Zungenkuss. Sein warmer, feuchter Atem streifte ihre Lippen. War das normal, dass sie jedes Detail seiner Berührungen wahr nahm? Jede Kleinigkeit machte sie wahnsinnig und obwohl sie auf festen Boden saß wurde ihr schwindelig, als würde sie auf dem höchsten Kettenkarussell der Welt sitzen. Allerdings gab es heute für sie keinen Grund sich gegen dieses Schwindelgefühl zu wehren, also ließ sie sich nach hinten fallen und zog Gohan mit sich.   Gohan hätte nicht im Traum daran Gedacht den Kuss zu lösen. Videl verbat es ihm praktisch ohne es in Worte zu fassen und persönlich hatte er kein Problem damit. So oft hatte ihn allein die Vorstellung, dass sie so unter ihm lag betört und jetzt da er wieder Kopf frei hatte, musste er einfach nur ja dazu sagen. Natürlich auch ohne Worte. Er manövrierte eine Hand unter ihren Rücken, um sie näher an sich zu ziehen und um festzustellen, dass der Boden unter ihr angenehm für sie war. Aber nichts als weiches, grünes Gras.   Als er sie so nah an sich heran zog, positionierte er sich direkt über ihr. Für den Moment wirkte es für Videl, als ob sie beide gleich groß waren. Manchmal störte es das Mädchen doch, dass sie nicht besonders groß gewachsen war. Sie nutzte die Pose in der sie sich befanden und ließ ihre Hände, die sich bis eben noch in seinen Haaren vergraben hatten, über seiner Schultern und auf seinen Oberkörper sanft entlang fahren und ertastete jede Bewegung und jedes Zucken seiner harten Muskeln. Gohan versteckte seinen durch trainierten Körper immer gerne in seinen Alltagsklamotten, aber nicht aus Absicht, sondern weil er einfach so war. Er war kein Angeber, so wie Sharpner und auch kein Großmaul wie Videls Vater. Er ließ sein Qualitäten länger schweigen und zeigte sie nur ihr. Das war eine seiner vielen Eigenschaften, die die junge Kämpferin sehr zu schätzen wusste.   Zu Videls Bedauern ließ Gohan ihre Hände nicht lange auf seinen Muskeln ruhen. Noch während er den Kuss intensiver machte, ergriff ihre beiden Hände und verlagerte sie, so dass Videl ihre Arme über ihren Kopf hinaus strecken musste. Unter Protest löste sie den Kuss und wollte sich beschweren, doch sie bekam keinen Ton heraus. Er hatte wieder etwas Distanz zwischen sie gebracht. Nicht viel, aber so dass er zu ihr herab sehen konnte. Als sie die Augen öffnete, um etwas zu sagen, erblickte sie aber aber sein Gesicht und schwieg. Wie er sie ansah. Es war der selbe, heiße Schlafzimmerblick, den er ihr schon einmal geschenkt hatte. Es war nicht zu übersehen, dass er jetzt bereits erregt war und was er mit ihr tun wollte, stand in diesem Blick geschrieben. Videl atmete einmal scharf ein und hielt die Luft an und wurde leicht rot. Es erregte sie noch mehr, als sie es eh schon war. Am liebsten hätte sie ihn wieder zu sich runter gezogen und den Kuss fortgesetzt, aber da Gohan diesen erst gelöst hatte, rührte sie sich nicht und wartete auf seinen nächsten Schritt.   Dieses Mädchen hatte schon so oft gezeigt, dass es möglich war ihn auf so viele unterschiedliche Arten verrückt zu machen. Das konnte immer anders verlaufen, aber die aktuellste war ihm am liebsten. Als er den Kuss löste und zu ihr herunter sah, musste er erst mal wieder seine Gedanken ordnen, die einfach nicht still sein wollten. Ein relativ erfolgloser Versuch, denn ihm kamen ein paar neue Gedanken, als er sie unter sich liegen sah. Ihr Wangen waren leicht rötlich und ihre blauen Augen sahen ihn neugierig und lustvoll zugleich an. Ihr nasses T-Shirt klebte immer noch an ihrer Haut und tat etwas, dass das weiße Shirt sonst nicht tat. Es betonte ihre Brüste, die unter dem großen Sport-Shirt kleiner aussahen, als sie tatsächlich waren. Videls Körper rekelte sich kokette unter ihm und ihr war gar nicht bewusst wie sehr sie Gohan anmachte. Seine Hand lag immer noch auf ihren Händen und hielt sie sanft fest, damit sie ihre Arme nicht wieder runter nahm, bevor er fertig war. Es war schwer sich nicht zu lange an ihr fest zu starren, aber irgendwie überwand er sich, löste seine Hand und schob ihr das weiße, nasse Shirt nach oben über ihren Kopf.   Jetzt verstand sie auch, warum er den Kuss überhaupt gelöst hatte. Es war sehr angenehm den nassen Stoff vom Leib zu bekommen. Sobald es sich entfernte, drängte sich die warme Abendluft über ihre Haut. Obwohl die Sonne langsam unter ging war die Luft immer noch warm und schwül und verdrängte innerhalb von wenigen Sekunden die nasse Kälte. Gohan besah sich Videl noch einmal ohne Shirt. Gott, sie ist so verdammt heiß... Sie hingegen konnte sich nicht entsinnen, dass er sie während des Platzregens so ausgiebig gemustert hatte. Vielleicht holte er gerade etwas davon nach, was Videls Ungeduld nur in die Hände spielte. Mach bitte weiter...   Als ob er ihre Gedanken lesen könnte, beugte er sich wieder zu ihr runter und hauchte ihr mehrere sanfte Küsse auf die Lippen ohne einen weiteren langen Kuss einzugehen. Automatisch und erleichtert, dass die Kunstpause vorbei war, schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihren Oberkörper an seinen. Die Spannung zwischen ihnen war sofort größer als sich ihre nackte Haut berührte und kein nasser Stoff mehr zwischen ihnen war. Ein tiefes Stöhnen entfleuchte Gohan und er ließ von ihren Lippen ab um sich neben ihrem Gesicht zu vergraben und seine Küsse auf der Haut ihres Halses zu verteilen. Alles daran, seine Lippen, sein Atem, seine Bewegungen waren wesentlich ungeduldiger und fordernder als beim letzten Mal und Videl konnte es ihm nicht übel nehmen, denn sie war es auch. Sie spürte wie sie zwischen ihren Beinen feuchter wurde und ihr Verlangen durch ihren Körper sauste, um als erregtes Stöhnen ihren Lippen zu entkommen. Doch sie presste die Lippen zusammen und dämpfte dies ab. Es war zu neu und zu ungewohnt. Es war kein Vergleich zu dem leisen, kaum hörbaren Stöhnen, wenn sie sich selbst anfasste, was seit dem Platzregen öfter passiert war, als es ihr lieb war. Da hatte sie die Kontrolle über ihren Körper, selbst über ihr Verlangen. Nun hatte Gohan die Kontrolle darüber und sie konnte sich nur mitreißen lassen. Man könnte meinen, dass das einem starken Charakter wie Videl missfiel, aber stattdessen konnte sie nicht genug von seiner Dominanz bekommen, die animalisch und gentleman-like zugleich war.   Gohan hörte wieder mit seinen Liebkosungen auf und leckte ihr zärtlich über die Lippen. „Du machst es schon wieder“, flüsterte er ihr mit ungewohnt rauer Stimme zu. „Was?“ Sie keuchte und ihr warmer Atem strich an Gohans Lippen vorbei. Gott, musste er sich beherrschen nicht einfach weiter zu machen. „Du hältst deine Stimme schon wieder zurück.“ Im Zurückhalten war er gerade nicht der beste. Noch während er mit ihr Sprach strich eine Hand über ihren Rücken und die andere über die Außenseite ihrer Schenkel. „Ich will deine Stimme hören Videl...“ Kein Anflug von Schüchternheit in seiner Stimme, nur pure Erotik. „Das ist doch der Vorteil endlich ganz allein zu sein oder? Wir können uns die Zurückhaltung für ein anderes Mal aufheben.“ Natürlich gab sie ihm recht, aber sie sprach es nicht aus. Sie war gerade wie hypnotisiert. „Übrigens stachelt mich dein Stöhnen noch mehr an...“ Gohan wunderte sich selber über sich, dass er diese Worte laut gesagt hatte. Sonst blieben diese Worte in seinem Kopf, aber wie er es schon formuliert hatte, blieb seine Zurückhaltung gerade auf der Strecke. Er begann ihr Brustbein zu küssen und strich mit einer Hand zu ihrem BH hoch, um wieder eine Hand auf ihre Brust zu legen. Die andere Hand wanderte über ihren Oberschenkel und winkelte damit ihr Bein mehr an. Das ließ Videl ein weiteres Mal aufstöhnen. Wieder dämpfte sie es ab. Eigentlich wollte sie das nicht, aber alte Gewohnheiten sterben eben doch zuletzt. Für ihre Verhältnisse war es schon ein lautes Stöhnen. Der junge Mann, der jedoch gerade nach ihrer BH-Öffnung taste, wollte es hören, ohne dass sich ihre Kehle verengte. Er begann sie mehr zu reizen, absichtlich ihre empfindlichen Stellen zu erregen, um ihr ein klares, verlangendes Stöhnen zu entlocken. Die Hand auf ihrem Schenkel fuhr zu ihrem Po und knetete ihn, seine Lippen führen über die Haut ihrer Brüste, die nicht von ihrem BH verdeckt war und seine andere Hand versuchte ihren BH zu öffnen. Währenddessen positionierte er eines seiner Beine zwischen den ihren und rieb dieses an ihr. Selbst durch den Jeans-Stoff ihrer kurzen Hosen spürte er die Hitze zwischen ihren Schenkeln, die ihn selbst schwer atmen ließ und ihn verlangend keuchen ließ. „Oh Gott, Gohan...“, stöhnte sie immer noch gedämpft, aber schon etwas freier. Seinen Namen von ihren süßen Lippen zu hören, während er sie immer mehr erregte ließ ihn noch ungeduldiger werden. Er nahm seine Hand von dem BH-Verschluss, den er nicht auf bekam, und schob diesen einfach nach oben, um sich endlich diesen schönen und empfindlichen Brüsten zu widmen.   Videl kicherte etwas und Gohan sah fragend zu ihr hoch. Sie griff hinter ihren Rücken und öffnete den Verschluss ohne Probleme. „Sag doch wenn du Hilfe brauchst“, sagte sie amüsiert. „Sehr lustig“, murmelte er leicht beschämt, aber Videl hatte Spaß daran ihn weiter zu ärgern. „Hast du jetzt gesehen wie das geht?“ Er hob eine Augenbraue und grinste sie leicht herausfordernd an. „Du meinst mit zwei Händen?“ Er knete ihren Hintern mit der anderen Hand, um ihr zu zeigen, dass diese für ihr Vergnügen beschäftigt war. Videl biss die Zähne aufeinander und zog etwas Luft ein. Auch wenn er mit dem Verschluss ungeübt war, so war jede andere seiner Berührungen genau richtig. Er wusste genau wie er sie anzufassen hatten. Es war um so vieles besser, als sich selbst anzufassen. Genauso wollte sie es.   Gohan entfernte ihren BH und warf ihn zur Seite. Wieder besah er sich das Mädchen unter ihm, das nun halb nackt da lag und sehnsüchtig auf die Fortführung dieses erotischen Spiels wartete. Sonst zeigte Videl nicht viel von ihrer Weiblichkeit, obwohl sie genug davon hatte. Er legte seine Hand wieder auf die nun BH-lose Brust und massierte sie. Sie war so weich und passte genau in seine Hand. Er hätte ihr gerne gesagt, wie hübsch sie war, aber er beschloss seine Empfindung lieber ohne Worte mit zuteilen. Während er erkundete wie sehr sie diese Massage erregte, sah er ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren halb geöffnet und sahen leicht benebelt aus, ihre Lippen wogen zwischen dem Schnappen nach Luft und leichten Keuchen immer hin und her. Es war ihr gleichzeitig an zusehen wie sehr ihr gefiel was er tat, aber auch, dass sie sich immer noch zurück hielt. Gohan wollte aber, dass sie genau damit aufhörte. Sie sollte sich ganz auf ihn einlassen und jede seiner Berührungen genießen, während sie sich entspannte. Jedes Mal, wenn sie ihre Stimme dämpfte, machte sie sich Stress und das sollte sie vergessen.   Er lächelte sie liebevoll, wenn auch gleichzeitig diabolisch an. „Du weißt schon, dass mich das nur herausfordert mich noch mehr ins Zeug zu legen.“ „Mh?“, sie schielte fragend zu ihm. Sie dachte gerade nicht richtig mit. Jedes Mal, wenn sie ihre Gedanken ordnen wollte, zerstreute sie Gohan gleich wieder. „Denk einfach nicht drüber nach und lass dich einfach gehen.“ Mit diesen Worten, die wohl auch als kleine Vorwarnung gemeint waren, senkte er seinen Kopf wieder zu ihr herab und bewegte seine Lippen über ihre Brüste. Er erkundete jedes Detail und wenn er merkte, dass sie an einer Stelle besonders empfindlich war, leckte er zärtlich und gierig mit seiner Zunge darüber. Währenddessen entfernte er sein Bein aus ihrem Schritt und ließ seine Hand von ihrem Hintern an diese Stelle gleiten. Seine Finger übten geschickt Druck zwischen ihren Beinen aus. Kein Wunder immerhin, hatte er diesen Bereich ihres Körpers beim Platzregen schon ausgetestet. Auch wenn er auf Videl einen sehr selbstsicheren Eindruck machte, war er extrem nervös. Jedes Mal wenn er einen neuen Teil ihres Körpers entdeckte fing sein Herz aufs neue an zu rasen. Und immer wartete Gohan kurz nach jeder Berührung. Videl interpretierte das als Zärtlichkeit, dabei war er nur unsicher, ob er nicht gerade zur Weit gegangen war und wartete einen Protest ab, der nicht kam. Stattdessen signalisierte sie ihm, dass sie jede dieser Berührungen wollte. Auch wenn das ermutigend war, so spielte sich das bei jedem neuen Schritt wieder gleich ab.   Nur sehr kurz zögernd öffnete er mühsam den Knopf an ihrer Hose. Solche Dinge waren gar nicht so leicht mit nur einer Hand. Darauf hin wanderte seine Hand in ihre Hose und in ihr Höschen und taste sich vorsichtig voran. Er blickte zu ihr nach oben, um ihre Reaktion zu begutachten. Wieder kein Protest und kein Widerstand. Sie biss sich auf die Unterlippe und ihre Stimme zitterte vor Erregung. Angestachelt von dem leichten vibrieren ihres Keuchens drängte er sich mit einem Finger zwischen ihren Scham und stöhnte selbst dabei auf. „Oh Gott, du bist jetzt schon so feucht?“ Diese Frage ließ ihre Wangen noch röter werden, als sie eh schon war. „Was denkst du denn? Das ist das längste Vorspiel der Welt!“ Er sah sie fragend an, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „So lang liegen wir hier auch noch nicht...“ Sie schüttelte den Kopf, atmete schwer, während Gohan sie weiter fingerte. „Für mich hat das hier schon vor ein paar Wochen angefangen.“ Er lächelte und erinnerte sich an ihren ersten Kuss auf dem Dach des baufälligen Gebäudes. „Und jedes Mal bist du einfach abgehauen und ich durfte mich alleine ...darum kümmern.“ Sie erinnerte sich an all die Male, in denen er sie leidenschaftlich geküsst hatte. An all die Male, in denen sein Kuss mehr versprach und er trotzdem ging und sie allein zurück ließ und an all die Male von denen er nichts ahnte. In denen sie selbst um ihren „Stressabbau“ gekümmert hatte. Der Satz ließ Gohan extrem anregende Dinge fantasieren. Die Vorstellung, dass Videl nachts allein auf ihrem Bett lag, an ihn dachte und das Tat was sie eigentlich von ihm wollte, ließ seine eigene Erregung noch härter und fasst unerträglich werden. Am liebsten hätte er sie sofort genommen, während sie ihm diesen verführerischen Blick schenkte. Aber er hatte alle Zeit der Welt das nach zu holen. Jetzt musste er sich erstmal darum kümmern, dass sie sich vollkommen entspannte, ihren Kopf leerte und ihre eigene Nervosität vergaß.   „Entschuldige... ich mach's heute wieder gut“, sagte er kam wieder zu ihr hoch und küsste sie leidenschaftlich und hungrig nach ihr. Bei diesem Kuss gab es kein heran tasten mehr, sondern gleich einen fordernden Zungenkuss, in den sich beide hinein steigerten. Er drang mit seinen Finger etwas tiefer und fester in sie hinein und Videl stöhnte leicht stockend in seinen Mund. Das war anders. Es war zwar kein Protest, den er immer abwartete, aber es hörte sich an als ob es ihr weh getan hätte. Ein klares Zeichen, das der Zug eben zu schnell war. Videl sagte jedoch nichts und hört auch nicht auf ihn weiter heiß zu küssen. Sie konnte ein leichtes Ziehen wegstecken, auch wenn sie unsagbar nervös machte. Sie war durch den vielen Kampfsport schon sonst was gewohnt. Auch wenn sie einen Schmerz ertragen musste, durchzogen sie Wellen der Lust und der Erregung. Gohan wollte aber nicht, dass sie nur ertrug, sie sollte sich genauso gehen lassen können wie er. Deshalb musste er sein Vorgehen etwas ändern.   Als Gohan seine Hand zurück zog, löste sie den Kuss und warf ihm einen Was-soll-das-Blick zu auf den er immer wartete. Er küsste noch einmal schnell ihre Wange und Videl keuchte leicht enttäuscht: „Willst du nicht weiter machen?“ Er öffnete den Rest ihres Reißverschlusses mit der einen Hand, nahm die andere von ihren Brüsten und zog ihre Hose aus. Videl errötete ein weiteres mal und ihre Nervosität und ihr Verlangen stiegen gleichzeitig als er damit auch ihre Unterwäsche entfernte. Er sah sie dabei nicht mal an, obwohl sie extra schöne Unterwäsche raus gesucht hatte, da es zu erahnen war, dass er sie heute darin sehen würde. „Du hast ja keine Ahnung wie sehr sich weiter machen will“, sagte er keuchend und küsste an ihrem Körper entlang Richtung Süden. Videl hielt die Luft an, als sie merkte was er vor hatte. Da sie noch nie geleckt wurde, war sie wahnsinnig neugierig auf das was gleich passieren würde.   Gohan hätte das schon am liebsten während des Platzregens getan, doch weil er befürchten musste, sein kleiner Bruder könnte dazwischen platzen und ihn dabei erwischen könnte, wie er sein Gesicht zwischen den Beinen eines Mädchen hatte, beließ er es damals dabei Videl auf einfachere Art Vergnügen zu bereiten. Jetzt konnte er endlich dem Drang nachgeben, sie schmecken zu wollen. Er küsste an ihr herab und bewegte seine Zunge zur Innenseite ihrer Schenkel. Von dort aus konnte er schon die Hitze spüren, die ihre feuchte Pussy abgab und kam ihr entgegen. Videl blieb die Stimme weg, als seine Lippen sie an ihrer Weiblichkeit berührte. Nicht weil sie selbst dafür sorgte, sondern weil sie überwältigt wurde von einem angenehmen „Stromstoß“, der ruckartig durch ihren ganzen Körper fuhr. Seine Zunge ertastete sie und er prägte sich jede Erhebung und jede Vertiefung ein. Dabei achtete er sehr auf ihre Körpersprache und die Laute die ihren Lippen entkamen. Verkrampfte sie ihre Beine ließ er von ihr ab und erkundete eine andere Stelle. Weiteten sich ihre Schenkel wurde sein Zunge intensiver und gieriger. Als er nach einer Weile in sie Eindrang ließ Videl ihre inneren Fesseln fallen und stöhnte einmal laut und ungehemmt auf. Sie konnte nicht mehr über das nachdenken, was er tat. Sie vergaß ihre Nervosität und innerhalb weniger Sekunden war ihr Kopf leer. Sie folgte nur noch Impulsen, die entweder ihr Instinkt oder ihr Liebhaber auslösten. Sie machte ihre Beine etwas breiter und hielt sich mit beiden Händen am Gras fest. Gohan hörte ihre Stimme gerne. Der reine Klang ihres erotischen Stöhnens bestätigte ihn. Es fühlte sich gut an sie so in Ekstase zu versetzen. Und das er es beim ersten Versuch schaffte, ließ ihn auch ein wenig stolz auf sich sein. Da sie diesen Teil ganz besonders zu genießen schien, wurden die Bewegungen seiner Zunge härter und sie stöhnte ein weiteres Mal laut auf. Hätte er nur gewusst wie nah sie an ihrer Erlösung dran war. In der Zeit nach ihrer letzten Begegnung hatte sie immer wieder Momente in denen sie an die Ekstase und die Lust dachte, in die er sie bereits einmal versetzt hatte. Da sie sich seit dem nicht mehr gesehen hatten, staute sich ihr Verlangen an und es war egal ob sie sich darum kümmerte oder nicht, es hielt an und verweilte. Nur Gohan konnte dieses Verlangen stillen, aber die Wartezeit und die vielen Fantasien, die sie des Nachts öfter vor dem Einschlafen hatte, ließ ihren Höhepunkt wesentlich schneller aufkommen, als sie das wollte. Sie war kurz davor und mit jeder Minute, nein jeder Sekunde die verging, kam ihre Ekstase näher.   Videls bewegten sich ganz leicht und automatisch in dem Rhythmus den Gohan vorgab. Am liebsten hätte sie sich an ihm festgehalten, da sich gerade alles um sie herum drehte, aber das war gerade nicht möglich. „Gohan, ich...“, sie stöhnte heftig auf und kam nicht mehr dazu ihren Satz zu beenden. Es war auch nicht nötig. Er wusste was sie sagen wollte. Sanft packte er sie an der Hüfte und zog sie näher an sich. Dabei machte er unbeirrt weiter und als er zu ihr Hoch sehen wollte, um ihr Gesicht zu sehen, dass gerade schwer Luft holte, stöhnte sie laut auf, machte ein Holkreuz und schrie auf. Nicht vor Schmerzen, sondern vor süßer Entzückung. Gohan spürte ihren Orgasmus, der ihr Inneres zwischen ihren Beinen unkontrolliert zucken ließ und er ließ von ihr ab und richtete sich wieder auf. Da lag sie nun, schwer atmend. Ein Arm lag über ihren Gesicht und sie versuchte sich wieder zu fassen. Gohan lächelte sie an und nach dem sie wieder genug Sauerstoff bekam, nahm sie den Arm von ihrem Gesicht und erwiderte sein Lächeln.   Sie richtete sich auf und küsste ihn zärtlich. „Das war heftig...“, keuchte sie noch etwas. „Du scheinst ziemlich erledigt zu sein“, sagte er amüsiert und küsste wieder ihren Hals. Videl schüttelte leicht den Kopf. „Keines Wegs“, sie strich mit den flachen Händen über seinen Oberkörper, „nur etwas schwindelig ist mir.“ „Awww“, sagte Gohan, als hätte er ein niedliches kleines Katzenbaby gesehen, „verdreh ich dir den Kopf?“ Videl schmunzelte leicht. Es war nicht zu übersehen, dass Gohan stolz auf seine Leistung war. „Ja“, sagte sie klar ohne einen Hauch von ihrem typischen Sarkasmus in der Stimme. Eigentlich hätte er von ihr eine ironische Bemerkung erwartet. So etwas direkt heraus zu hören ließ ihn etwas rot werden und er machte keine weitere lustig gemeinte Bemerkung. Videl lächelte den verlegen gewordenen Gohan an und gab ihm einen zärtlichen Kuss.   Als Gohan diesen erwiderte, war die erotische Stimmung zwischen den beiden Teenagern sofort wieder da. Er legte beide Arme um sie. Ihre Figur war so zierlich und sah von Weitem so zerbrechlich aus, auch wenn sie genau das nicht war. Während sie sich enger an ihn schmiegte, strich er über ihren Rücken hinunter zu ihrem Po und wieder zwischen ihre Beine. Sie war immer noch so extrem feucht. Er konnte sich auch denken, dass dieser Zustand so schnell nicht verschwinden würde. Zumindest nicht solange sie hier weiter machten. Videl schnurrte ein wohliges Seufzen in den Kuss und strich über die harten Muskeln auf seinem Oberkörper. Wie gut sich das anfühlte. Aber im Gegensatz zu ihr, wurde eine Hälfte von ihm noch mit Stoff bedeckt. Sie überlegte kurz ob sie diesen Cliché-Spruch bringen sollte, dass dies nicht fair sei, aber sie entschied sich diese Albernheit zu lassen und einfach den Bund seiner Hose zu öffnen.   Als Gohan merkte, dass Videl die Initiative für den nächsten Schritt ergriff, küsste er sie leidenschaftlicher und drängte sie wieder in das weiche Gras. Dabei konnte er ihr auch helfen seine Hose auszuziehen. Ungeduldig zog Videl ihn an sich, so dass kein Raum mehr zwischen ihnen war. Nur Haut an Haut. Er fing wieder an ihre weiche Haut mit seinen Lippen zu umgarnen. Dabei fuhr er mit einer Hand wieder zwischen ihren Beine und seine Finger ließen sie wie vorhin vor Lust aufstöhnen. Sie hielt sich an seinen breiten, männlichen Schultern fest. Nur so konnte sie ihr Verlangen ertragen.   Als sie sich an ihn drückte konnte sie nun auch seine hart gewordene Latte spüren. Die Berührung brannte auf ihrer Haut. „Oh Fuck..~“, stöhnte ihre bebende Stimme, als seine Erregung näher an ihre kam. Gohan tat es ihr gleich und hauchte ihr einen weiteren Kuss auf den Mund. „Wow, wie das klingt...“, keuchte er zwischen den Küssen. Er widmete sich ein weiteres Mal dem lieblichen Duft ihrer Haut und ließ seine Lippen über ihre Brüste wandern. „Das.. wolltest du doch...,dass ich mich gehen lasse...“ Sie keuchte jedes Mal, wenn er an ihrer empfindlichen Haut knabberte oder über ihre sensiblen Nippel leckte. „Ja, aber...“, er kam wieder zu ihr hoch küsste sie hart und zärtlich zugleich und fuhr keuchend fort, „das ist so heiß. Ich kann nicht mehr warten.“ Eine seiner Hände hob eines ihrer Beine an und machte ihm so mehr Platz. Er rieb seinen Ständer an ihrem feuchten Eingang und sah ihr dabei in die Augen. Sein Blick war purer Sex. Ganz ohne nachzudenken breitete Videl für ihn ihre Beine. Sie legte ihm eine Hand auf die Wange und zog ihn wieder sanft zu sich heran, so dass seine Stirn auf ihrer ruhte und sie ihm wieder in seine tiefen Augen sehen konnte. „Dann lass es doch.“ Sie grinste ihn an und wiederholte seine eigenen, verführerischen Worte: „Lass uns die Zurückhaltung für ein anderes Mal auf heben.“ Ein grollendes Stöhnen entkam Gohan und kaum hatte sie diesen Satz ausgesprochen küsste er sie ein weiteres Mal und hielt sich an diesen Vorschlag. Keine Zurückhaltung. Nur seine Lippen und Zunge, die ihre dominierten. Dabei positionierte er sich etwas und drang vorsichtig, aber gierig in sie ein.   „Ahh~“, durch ein lautes, verzerrtes Stöhnen unterbrach Videl den Kuss und warf den Kopf in den Nacken. In ihrer Stimme lag nicht nur ihre Lust, sondern auch einen Hauch von Schmerz. Sofort hielt Gohan an und verharrte wie sie waren. Videl schlang ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihre Stirn an seiner Schulter. Gohan drückte sie an sich, in dem er einen Arm um sie legte. „Soll ich aufhören?“ Videl schüttelte den Kopf. „Nein!“, sagte sie leise und versuchte das brennende Ziehen zwischen ihren Beinen zu beschwichtigen. „Bitte hör nicht auf. Ich will dich zu sehr.“ Gohan war gleichzeitig angeturnt und besorgt. „Aber, wenn es dir doch...“ „So schlimm ist es nicht!“, unterbrach sie ihn. „Mein erstes Spagat hat mehr weh getan, außerdem ...“ Sie hob ihren Kopf etwas und küsste die Haut an seinem Hals. „Außerdem ist das nicht das Einzige, das ich spüre.“ Gohan keuchte auf. Sie war so heiß, so feucht und so sexy. „Ok...entspann dich und sag bescheid, wenn...“ Sie küsste ihn ungeduldig und vergrub ihre Hände in seinen dichten, weichen Haaren. Der Kuss half ihr sich zu entspannen. Dabei atmete sie tief ein und vertrieb die Anspannung zuerst aus ihren Schultern, dann aus ihrem Rücken und dann zwischen ihren Beinen. Gohan erwiderte ihren heißen Kuss und spürte nach einiger Zeit, dass ihre Beine sich nicht mehr verkrampften. Er drang weiter in sie ein bis seine ganze Erregung in ihr war. Sie war so eng. Es war ungewohnt, aber es fühlte sich so gut an. Er wollte sie erobern, ihr den Verstand rauben und sie zur Seinigen machen. „Ah~“, er stöhnte laut auf, „ oh Gott, ich will dich so sehr!“ Sie spürte ein weiteres Ziehen und biss die Zähne aufeinander. Auch für ihn war es von Vorteil sich erst an diese Enge zu gewöhnen. In stiller Eintracht verbrachten sie so ein bisschen Zeit, um sich an die neuen Verhältnisse zu gewöhnen. Schwer atmend wiegte sich Videls Brust auf und ab. Gohan strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie war so dankbar für seine Geduld, denn irgendwie spürte das Mädchen, dass er weiter machen wollte. Es regte sie zusätzlich an die Schwingungen seiner Lust zu spüren. Gohan lehnte eine Wange an sie und Videl verstand den Wink. Sie sah von seiner Schulter auf und die beiden küssten sich ein weiteres Mal. Liebevoll und zärtlich. Und trotzdem versteckte sich hier und da ein leises Stöhnen, angeregt durch die Lust, die sie empfanden. Videl hatte, als er in sie eindrang, ein Reißen gespürt und seit dem nahm der Schmerz langsam ab. In ihrem Leben war sie schon öfter dankbar für ihre Sportlichkeit gewesen, aber dieses Mal war sie es ganz besonders. Dadurch fiel ihr das hier viel leichter und sie konnte diese angenehme Hitze zwischen ihren Schenkeln genießen. Videl schlang die Beine um seine Hüften und rieb sich so näher an ihm. Sie keuchte heftig auf, erregt von seiner Männlichkeit. „Dann nimm mich, Gohan!“, antwortete sie etwas verspätet, aber das Timing spielte für Gohan keine Rolle.Ganz in ihr feuchtes Inneres eingedrungen, bewegte er seine Hüften noch immer etwas vorsichtig. Auch er war immer noch dabei sich an diese Enge gewöhnen. Doch sie fühlte sich so gut an. Es machte ihn ganz wirr im Kopf. Er konnte nur noch daran denken sie zu nehmen, sie noch mehr in Verzückungen zu versetzen, sie lauter aufstöhnen zu lassen bis sie seinen Namen schrie.   Gohan legte eine Hand auf ihren unteren Rücken und drückte sie näher an sich. Dabei stützte er sich auf dem Boden ab und vergrub sein Gesicht bei ihrem Hals. Sein heißer Atem tanzte an ihrer Haut hinauf und kam als heiseres Keuchen an ihrem Ohr an. Videl, die sich bereits nur noch auf ihr sexuelles Vergnügen konzentriere, nicht mehr auf den Schmerz, und sich von Gohans prickelnden Schwingungen mitreißen ließ, erwiderte sein Stöhnen und bewegte ihre Hüften gegen ihn. So feucht war sie noch nie gewesen. Ihr Saft rann an ihren inneren Schenkeln hinab und schon wieder spürte sie wie sich in ihr der Druck ihres Verlangens aufbaute. Jedes Mal, wenn er aufs Neue tief in sie stieß, entfuhr ihr ein lautes Stöhnen, welches von seinem schwerem Atem begleitet wurde. „Du...“, er drückte ihren Unterleib weiter an sich und sich damit weiter in sie. „Du fühlst dich so gut an!“ Eine ihrer Hände fuhr wieder in seine Haare und mit der anderen hielt sie sich im Gras fest. Sie wusste nicht was sie mit ihren Händen machen sollte. Ihr Kopf war leer und konnten ihre Gliedmaßen nicht mehr steuern. „Oh Gott, Gohan!“, schrie sie heiser, umnebelt von einem unbeschreiblichen Vergnügen. Genau das wollte er. Die Schreie ihrer Lust zu hören, während ihre zarte Haut sich an ihn drängte und ihr schöner Körper vor Lust unter seinen Stößen bebte. „Gefällt dir das?“, fragte er und sah zu ihr runter. Er konnte ihr Gesicht sehen wie sie versuchte unter heißem Stöhnen zu antworten. Wieso verlangte er jetzt von ihr zu sprechen? Das brauchte Unmengen von Konzentration und ein bisschen Überwindung. Das war ihm schon klar, aber der Klang ihrer bebenden Stimme war zu betörend. Natürlich spürte er, dass sie liebte was er tat, aber er wollte es unbedingt hören. Sie schluckte einen Klos im Hals herunter. „Ja, tut es...“ Sie warf den Kopf in den Nacken und Gohan leckte über ihren Hals. „Wie fühlt es sich an?“ Ein Stromstoß durchfuhr ihren zarten, ekstatischen Körper. Was er ihr von ihr wollte, ließ sie erröten, doch genauso erotisch war es. „So verdammt gut und... heiß~.“ Ein weiteres Stöhnen folgte und seine Stöße wurden schneller. Ihre beider Erregung stieg immer weiter und die Reibung, die Gohan verursachte, machte beide auf angenehme Weise wahnsinnig. Videls Hände versuchten immer noch etwas zu greifen, versuchten einen Halt zu finden. Gohan richtete sich etwas auf und ergriff Videls Hüfte mit der einen Hand und ihre Hand mit der anderen. Sie vergrub ihre Finger zwischen den Seinen. Der Druck, den seine Hand ausübte, war so zärtlich. So liebevoll. „Du bist so süß...“, er keuchte diese Worte so gefühlvoll. Wie hätte sie ihn nicht lieben können? Er war so um sie besorgt. Das war er von Anfang an und sie fühlte sich ihm so nahe. Ich liebe dich, Gohan... Beinahe hätte sie es auch laut ausgesprochen, aber es wurde von ihrem eigenen Stöhnen erdrückt. Stattdessen bewegte sie lautlos die Lippen.   Gohan fühlte sich genauso wie Videl, aber er brachte gerade nichts über die Lippen. In seinem Kopf ging es drunter und drüber. Er war so nah dran. Sie fühlte sich so verdammt gut an. Ihre inneren Wände schmiegten sich fest und feucht an ihn und jeder seiner Stöße brachte ihn weiter an seine Grenze. Doch sie sollte zuerst kommen. Er wollte nicht zu früh kommen. Gohan wollte sie genauso in Ekstase versetzen, wie sie es mit ihm tat.   „Oh, Fuck...“ Da war ihre schöne Stimme wieder. So heiß, so unglaublich einnehmend. „Bitte Gohan!“ In ihrem Blick war so viel Lust. Er konnte sehen wie sehr sie ihn wollte. „Ich komme gleich...bitte...“ Sie schloss die Augen und hielt seine Hand fester. Der erotische Druck war kaum noch zu ertragen. „Bitte...härter....“, obwohl sie diese Worte flüsterte, hatte Gohan sie genau verstanden. Ihre erröteten Wangen bekamen noch mehr Farbe. Auch in ihm staute sich immer mehr an. So knapp davor. „Was?“ Er tat so, als wäre es zu leise gewesen. Videl ahnte schon, dass er das selbe tat wie vorhin, aber spielte mit. Sie fasste etwas Mut und sagte es lauter. „Mach es härter...“ Ein diabolisches Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, während er sie mit einem erregten Blick musterte. „Was härter?“ Jetzt quälte er sie spielerisch. Wie gemein...! Aber verdammt, sie wollte es unbedingt. „Nimm mich härter … Ich...“, noch während sie das sagte, tat er was sie von ihm verlangte und stieß härter in sie. Videl schrie vor Lust auf. „Ich... ich..“ Ihre Füße berührten wieder den Boden und sie vergrub ihre Zähen im Gras. Seine Stößen drangen immer tiefer in sie ein und beide stöhnten zusammen bei jedem weiteren Stoß auf. Wieder machte sie ein Hohlkreuz und drückt sich seinen rhythmischen Bewegungen entgegen. „Ich komme!“ Ihr Orgasmus ließ ihre geschwollenen Wände zucken und eine feuchte Erlösung umschloss ihn. Es fühlte sich so gut an. Als würde ein Druck von ihren Schläfen genommen, der pure Befriedigung hinterließ. Gohan konnte ihren Höhepunkt deutlich spüren. Das Zucken massierte seinen Schaft zu seinem eigenen Höhepunkt und er stieß ein letztes Mal tief in sie hinein, um dieses Gefühl in vollen Zügen zu genießen.   Beide sackten zusammen und sie verharrten so und schnappten nach Luft. Gohan und Videl umarmten sich und wollten ihre pochenden Herzschläge beruhigen. Videl streichelte durch seine Haare. Sie waren so weich und dufteten. Nach einer Weile legte sich Gohan neben sie und schmiegte sich an ihn. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und es war frisch geworden. Jetzt wo auch sie sich abkühlten bemerkten sie, dass die Sonne weg war. Gohan strich über ihren Arm und schmunzelte. „Du hast eine Gänsehaut. Vielleicht sollten wir uns anziehen.“ Sie tat es ihm gleich und schmiegte ihre Stirn an seine Schulter. „Mir ist nicht kalt.“ Sie sah zu ihm hoch und er lächelte sie an. „Kaum zu glauben, dass wir endlich Zeit dafür hatten?“ Er nickte zustimmend. „So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt.“ Gohan zog eine Augenbraue nach oben und sah sie fragend und nervös an. „Was meinst du?“ Gleich war er etwas verunsichert. „Hat es dir nicht gefallen???“ Sie kicherte, als sie diesen süßen, typisch hektischen Tonfall hörte. „Natürlich hat es mir gefallen. Hat man das nicht gemerkt?“ Er setzte sich auf. „Was meinst du dann?“ Sie tat es ihm gleich. „Naja, du kannst oft so schüchtern sein und manchmal auch leicht unsicher, wenn wir uns näher kommen.“ Sie tastete nach ihrem Shirt, dass Gohan vorhin irgendwo hin geworfen hatte. „Als du mir einmal Nachhilfe in der Schule gegeben hast, bist du knall rot geworden, als ich aus Spaß gesagt hab, dass ich auf große Männer stehe.“ Gohan kratzte sich verlegen am Kopf. „Damals war ich auch noch völlig in und her gerissen. Immerhin wusste ich nicht ob du mich magst oder nur … ihn.“ Sie wusste gar nicht, dass ihn die ganze Geschichte mit Saiyaman auch so verwirrt hatte, aber das hier war echt süß. „Wie auch immer,“ fuhr sie fort, „ich habs mir vielleicht anders vorgestellt, aber trotzdem das sagt ja nichts darüber aus wie es wirklich war.“ Gohan wandte seinen Kopf ab und schielte zu ihr herüber. „Und?“, fragte er leise und neugierig. „Besser als in meiner Fantasie...“, sagte sie genauso leise und wurde ebenfalls rot. Als sie beide beschämt zu Boden sahen, schmunzelten sie wieder und Gohan ergriff Videls Hand. Wieder dieser liebevolle Griff. Am liebsten hätte sie auch den Rest der Nacht mit ihm verbracht, aber die Vernunft kehrte wieder zurück und sie wusste, wenn sie noch länger blieb, würde ihr, ihr Vater den Kopf abreißen. Und bei Gohan zu Hause lief es gewiss nicht anders.   Trotzdem unterhielten sich die Beiden noch eine Weile und zogen die halb nassen Klamotten wieder an. Videls liebes Lachen klang noch lange in seinen Ohren nach und der Abschiedskuss war lang und ausgiebig. Beide wussten, dass obwohl sie sich Schulfrei genommen hatten, würden sie sich nicht mehr oft sehen, da sie sich auf das Turnier vorbereiten mussten. Irgendwie bereute Videl mittlerweile, dass sie ihn dazu gedrängt hatte. Sie hätten so eine schöne Zeit zu zweit haben können. Anderer Seits freute sie sich auch schon darauf gegen ihn antreten zu können. Sie lösten sich ein letztes Mal von einander und flüsterten sich etwas zu. Gott, wie gerne wäre er bei ihr geblieben. Doch als sie sich verabschiedeten, war der Abschied nicht das Einzige, das Gohan bereute. Wenn er ganz ehrlich zu sich war, hätte er ihr auch so gerne gesagt, was er für sie empfand.   Das nächste Mal ganz bestimmt. Ich liebe dich Videl. Kapitel 10: Trespassing ----------------------- Videl schmiegte sich an Gohans Rücken. Dieser war so warm. Ein angenehmer Kontrast, denn der kalte Nachtwind fuhr ihr durch die Haare und über die Haut. Sie schloss die Augen und hätten die beiden Teenager nichts mehr vorgehabt, wäre sie wohl prompt eingeschlafen, aber ihr Vorhaben hielt sie wach. Als Gohan gefragt hatte wohin es denn gehen würde, hatte sie ihm eine scheinbar komplizierte Wegbeschreibung gegeben, aber die letzte Anweisung hieß „Einfach gerade aus“. Und nun flog diese schnelle kleine Wolke einfach gerade aus durch die Nacht. Erst über die Stadt hinweg, dann über Wiesen und Wälder und jetzt das Meer.   Sie hatte gleich geahnt, dass etwas hinter seinem Grinsen steckte, als sie ihm sagte, dass sie ihm noch etwas zeigen wolle. Nur diese Distanz selbst zu fliegen, wäre noch zu Anstrengend für die Fluganfängerin gewesen. Sie hatte also vorgeschlagen ihr Flugzeug zu nehmen,auch wenn es damit nicht so schnell gehen würde. Gohan hingegen hatte eine bessere Idee gehabt. Mit einem einfachen Rufen war eine Wolke erschienen, auf der man stehen und sitzen konnte und die den Besitzer überall hinbrachte, wohin er wollte. Am erstaunlichsten war jedoch, dass er es ihr gezeigt und erklärt hatte, als ob es nichts wäre. Ein einfacher Alltagsgegenstand mit dem er aufgewachsen war. Gohan sah in dieser Wolke keinen Gegenstand, um damit anzugeben oder sich einen Vorteil zu verschaffen. Damit besaß er Charakterzüge die Videl idealisierte, denn von ihrem Vater war sie wirklich Anderes gewohnt.. Er eröffnete ihr Schritt für Schritt eine erstaunliche Welt und das ohne sich etwas darauf einzubilden. Das machte ihn wirklich zu etwas besonderem. Gerade kam sie sich im Gegensatz dazu sehr gewöhnlich vor. Alleine die Laune, die sie hatte, bevor sie Gohan heute wieder gesehen hatte.   Videls Vater gab schon den ganzen Tag Interviews und flirtete schamlos mit jeder Reporterin und mit jedem weiblichen Fan. Die Villa war schon seit Tagen von Journalisten und Fans umzingelt worden. Mit der Zeit kam sie sich wie eine gefangene vor. Man konnte keinen Schritt aus dem Haus machen, ohne belästigt zu werden. Als ihr Vater heute ein paar ins Anwesen einlud, entschied sich das Mädchen zu flüchten. Warum denn dann nicht gleich in Gesellschaft von jemandem dessen bloße Anwesenheit ihre Nerven beruhigte.   Dazu kam noch der Fakt, dass sie sich seit ihrem Date nur noch flüchtigen Kontakt gehabt hatten. Beide trainierten konzentriert für das Turnier und auch wenn sie sich gerne öfter getroffen hätten, bestand ihr Kontakt fast nur als vereinzelten SMS. Fast nur. Denn ab und zu kam Gohan nach dem Training bei Videl vorbei. Nur selten versteht sich, aber so konnten sie als Paar wenigstens noch einige schöne Zeit verbringen und sich von dem Training ablenken.   Videl öffnete wieder die Augen und sah von der Wolke herab. Sie erspähte in der Ferne ein paar vereinzelte Lichter. „Guck mal!“, rief sie und zeigte in eine Richtung, „da muss es sein.“ Gohan folgte ihrer Geste und automatisch lenkte die Wolke in diese Richtung. „Willst du mir jetzt nicht endlich sagen, wo wir hin gehen?“, fragte er während er über seine Schulter zu ihr sah. Videl schüttelte leicht amüsiert den Kopf. „Jetzt wo wir da sind muss ich es doch nicht mehr erklären. Sieh's dir doch einfach selber an.“ Mit einem nachdenklichen summen, sah Gohan nach unten. Um die einzelnen schwachen Lichter konnte er eine Insel ausmachen. „Verschleppst du mich auf eine Verlassene Insel?“, sagte er scherzhaft. „Heute könnte die noch als fast verlassen gelten, morgen nicht mehr.“ „Morgen?“, wiederholte er ihre Worte und besah sich die näher kommende Insel genauer. Auch wenn es dunkel war, so konnte er eine große, helle, quadratische Fläche erkennen. Nur kurz darauf waren sie nah genug, damit Gohan erkannte, dass das die Arena war, in der sie morgen kämpfen würden.   Er blickte Videl hinterher, die von der Wolke abgestiegen war und nun selbst gen Boden schwebte. Sie sah sich auf dem Weg nach unten noch einmal um. Gohan schien sich bei der Wolke zu bedanken und folgte ihr. Das brachte sie zum Schmunzeln.   Beide landeten zwischen den Zuschauerrängen. Diese umschlossen den Ring in einem großen Kreis und waren Stufenweise angeordnet. Die Menschen würden morgen auf blankem Stein sitzen. Gohan beneidete die Zuschauer nicht. Er war froh, dass er nicht Stundenlang in der prallen Sonne hocken musste.   „Und warum wolltest du herkommen?“ Ihn beschlich eine böse Vorahnung. „Sag bloß nicht, du willst unser Match vorverlegen?!“ Videl kicherte über den plötzlichen Schock in seiner Stimme. Sie schüttelte den Kopf und Sprang zwischen verschiedenen großen Steinstufen hin und her. Auf und ab. „Nein, keine Sorge. Das lassen wir alles schön offiziell.“ Sie sprang zwei Ränge weiter runter, drehte sich zu ihm um und schenkte ihm einen liebevollen, aber nachdenklichen Blick. „Du hast noch nie in einem Turnier gekämpft, oder?“ Er schüttelte den Kopf und kam hinter ihr her. Zumindest nicht in einem richtigem... Er dachte an die Cell-Spiele. Gohan war sich sicher, dass das bei ihrer Frage nicht zählte. Außerdem hielt er es noch für klug ihr nicht zu sagen, dass er damals auch dabei war. Videl sah zum Kampfring. „Das ist eigentlich wie ein großer Jahrmarkt. Nur das nicht alle zur Achterbahn wollen, sondern hier sitzen und den beiden die da stehen irgendwas zurufen.“ Sie zeigte auf die Kampffläche. Gohan folgte ihrer Hand nicht, sondern sah sie weiter an. „Du klingst nicht besonders begeistert...“ Sie sprang weiter nach unten und mit dem letzten großen Satz landete sie im Ring. Dort streckte sie sich. „Doch, doch. Ich bin begeistert. Eigentlich mag ich den Trubel“, sie überlegt, „Abgesehen von der Paparazzi.“ Gohan folgte ihr und sie fuhr fort. „Nur ich weiß wie anstrengend das ganze sein kann. Besonders beim ersten Mal. Deshalb wollte ich noch einen ruhigen Abend verbringen.“ Ohne es zu merken lächelte sie und Gohan lächelte zurück. „Bist du nervös?“ Gohan sah sich um. Noch waren keine Menschen hier. Wenn er morgen hier steht, werden hunderte von Menschen zu ihm herunter sehen. „Ein bisschen“, sagte er und dachte daran, dass er morgen auch seinen Vater nach all den Jahren wieder sehen würde. Das beruhigte. „Ich auch...“, sagte Videl leise, aber gut hörbar und sah zu Boden. Sie beruhigte ihn auch. Die Stimmung zwischen beiden war ruhig und vielleicht auch etwas zu ruhig. Videl entschied sich diese wieder etwas anzuheben und ging während ihrer Unterhaltung, einzelne Kampfstellungen durch und ab und zu schlug und tritt sie in die Luft wie beim Schattenboxen. „Aber ich freu mich auch auf morgen!“   Gohan nickte und sah ihr zu. „Ja, ich auch und meine Freunde, die am Turnier teilnehmen sind auch schon Feuer und Flamme!“ „Ich bin schon gespannt wie sie sind. Du sprichst recht oft von ihnen.“ Videl wollte noch dazu fügen, dass er dabei nie ins Detail ging, aber sie ließ es, damit er nicht glaubte sie erwarte das von ihm. „Morgen lernst du sie kennen.“ „Und du begegnest zum ersten Mal meinem Vater!“, sagte Videl und in ihrer Stimme schlich sich etwas Nervosität ein. Gohan hatte darüber noch gar nicht nach gedacht, da sollten sich die zwei beim Turnier begegnen, der Kampf nicht lange dauern würde. „Das klingt, als hättest du Angst, dass er mich vor all den Leuten in zwei Hälften reißt.“ Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Videls Schattenboxen stockte kurz, als sie sich das bildlich vorstellte. Sie setzte ihre Übungen fort. „ Wenn er wüsste, wie nahe wir uns stehen und was schon zwischen uns passiert ist, würde er es auf jeden Fall versuchen!“ Jetzt kicherte Gohan laut. Videl blieb stehen und sah ihn an, als ob er etwas falsch gemacht hätte. Als er ihren strengen Blick bemerkte zuckte er unschuldig mit den Schultern. „Das ist noch nichts dagegen, was meine Mutter mit mir anstellt, wenn sie davon erfährt.“ „Ich hatte das ernst gemeint“, sagte sie und stemmte die Hände in die Hüfte. „Ich auch!“ Er nickte sich selbst zustimmend und grinste weiterhin. Videl seufzte und sah ihm zu wie nun er mit dem Schattenboxen anfing. Seine Bewegungen waren schneller als ihre und so wie sie es sah auch präziser. Ich hoffe, dass du gewinnst... Machte er die Übungen, um sie zu beruhigen? Es war wohl wahrscheinlicher, dass er einfach nicht nach dachte.   Videl lächelte, stellte sich ihm in den Weg und nahm eine Ausgangsposition für einen Kampf ein. Gohan stutzte. „Ich dachte, du wolltest das hier offiziell lassen?“ Sie sah ihn mit diesen süßen, aber kecken Gesichtsausdruck an. „Keine Sorge. Ich werde dich schonen.“Wie nett von dir!“, sagte er schmunzelnd und nahm auch eine Kampfposition ein und seufzte dabei. „Dann mach dich mal auf...“, Videl verstummte. Sie hörte in der Ferne Stimme. Da schreckte sie auf, nahm Gohans Hand und zog ihn schnell mit sich.   Zwei von den Mönchen, die das Turnier ausrichteten, gingen auf den mittleren Rängen von einer Tür zur nächsten. Videl dachte, sie inspizierten noch etwas oder hätten sie gesehen, aber in Wirklichkeit gingen sie nur zu ihren Unterkünften und mussten den langen Weg außen herum gehen, da die Wege innen, von Kisten blockiert waren, die für morgen gebraucht wurden. So schnell wie sie kamen, waren sie auch schon wieder weg.   Videl hörte eine Tür ins Schloss fallen und atmete erleichtert auf. Sie blieben unentdeckt. Das Mädchen wandte sich wieder zu Gohan, der eine Augenbraue nach oben gezogen hatte und sie leicht vorwurfsvoll ansah. Die beiden saßen versteckt auf der Rasenfläche zwischen Ring und Zuschauerrängen. „Lass mich raten“, flüsterte Gohan, „du dachtest dir, du bittest lieber um Verzeihung, anstatt um Erlaubnis.“ Sie lächelte Schuldbewusst und zog die Schultern nach oben, anstatt „Wie auch sonst“, zu sagen. Gohan seufzte leicht. „Wer hätte Gedacht, dass eine Kämpferin für Recht und Ordnung so ein Bedürfnis hat die Regeln zu brechen.“ Videl stand unbeeindruckt auf und zwinkerte ihm zu. „Als hättest du dich bei meinem letzten Regelbruch beschwert.“ Sie sprang wieder zu den Zuschauerbänken hoch. Gohan stand auf und folgte ihr. Wo sie recht hat... Videl hatte sich nun auf eine der Stufen gesetzt und stützte sich mit den Unterarmen, auf die darüber. Der junge Mann setzte sich zu ihr, lehnte sich zurück und sah hoch zu den Sternen. Videl tat es ihm gleich. Beide saßen schweigend nebeneinander und genossen die nette Gesellschaft.   „Ich war letztens wieder in der Schule“, unterbrach Videl nach einiger Zeit die Stille. „Die glauben alle, dass du krank wärst.“ Gohan nickte, während er weiter nach oben sah. „Das liegt daran, dass ich der Schule gesagt habe, dass ich krank wäre. Sonst hätte ich nie genug Zeit fürs Training gehabt.“ „Dachte ich mir schon. Aber Erasa hat pausenlos von dir gesprochen.“ „Achso?“ „Ja, sie hat sich in dich verknallt.“ Gohan zuckte ruckartig zusammen und sah Videl an. „Was??? Wieso das denn?“ Sie schielte zu ihm. „Du scheinst ihr Typ zu sein.“ „Aber wir haben uns immer nur wenig unterhalten, außerdem dachte ich, dass sie auf Sharpner steht.“ Videl prustete auf. Der Gedanke irgendwer könnte auf den blonden Windbeutel stehen war zu komisch, obwohl sie wusste, dass er sonst bei den Mädchen auf der Schule beliebt war. „Nein, die sind nur Freunde.“ „Aha...“, murmelte Gohan während er ihre Reaktion analysierte. So richtig verstand er das feminine Geschlecht immer noch nicht, obwohl er mit Videl schon viele Fortschritte gemacht hatte. Diese hatte sich nun beruhigt. „Die zwei kommen Morgen übrigens auch zum Zuschauen und Anfeuern.“ Gohan summte gedankenversunken. „Ich hoffe Sharpner wird keine Ader platzen.“ Videl sah ihn fragend an und Gohan beantwortete ihren Blick. „Na weil er doch immer gerne so eifersüchtig ist. Immerhin wirst du morgen wieder die meiste Zeit mit dem großen Saiyaman verbringen und er bezahlt Eintritt, um das zu sehen.“ Videl musste wieder lachen und vergrub dabei ihre Stirn an seiner Schulter. „Wenn ich dich im Ring küsse, dann platzt sein Kopf“, scherzte sie weiter. Da musste Gohan auch leise lachen. „Dann lass das lieber. Ich will nicht wissen was unseren Eltern platzt, wenn das passiert.“ Sie filterte ihr Lachen durch ihre zusammen gepressten Lippen. „Stimmt. Wird wohl doch keine große Show.“ Sie schmiegte sich etwas mehr an ihn und atmete einmal tief durch. „Wir müssen ja auch nicht gemein werden“, sagte Gohan. „Sharpner brauchst du nicht zu schonen. Er würde das auch nicht mit dir tun. Der Kerl kann auch sehr gemein sein.“ Er war es auch schon zu Gohan gewesen, aber dieser ignorierte die zynische Kommentare des Blonden entweder oder hörte das gar nicht. „Ich sagte müssen, nicht wollen.“ Natürlich hatte Gohan keine Absichten Sharpner die Beziehung mit Videl rein zu reiben, aber nach dem er sich so lange anhören musste, dass er keine Chance bei Videl hatte, wollte er ihm wenigstens einmal das Gegenteil beweisen. Die junge Frau, die sich an seine Schulter geschmust hat, vergrub ihr Gesicht im Stoff seines Trainingsanzugs und lachte ein weiteres Mal drauf los. Er schmunzelte und legte einen Arm um sie. „Oh man“, murmelte sie, noch benebelt vom Lachen, „ich liebe dich Gohan.“   Videl verstummte und schluckte ihr Lachen herunter. Dieser Satz war einfach aus ihr heraus gefallen. Sie hatte ihn schon dutzende Male gedacht, aber noch nie ausgesprochen, da sie immer darauf gewartet hatte, dass Gohan ihn zuerst sagt. Ihr Herz fing an laut zu rasen. Was wenn er noch nicht so weit war es zu ihr zu sagen und ihm das zu schnell ging. Tausend Abers schossen ihr durch den Kopf. Warum war ihr das gerade passiert? So ohne echte Stimmung. Sie hatte es einfach vorweg genommen. Warum hatte sie das gesagt? Wie konnte sie nur einfach... „Ich liebe dich auch.“ Videls Augen weiteten sich und ihre Wangen erröteten. Er hatte es ganz einfach erwidert ohne viel Schnick-Schnack. Sofort verschwanden alle nervösen Gedanken, die innerhalb dieser Sekunde in ihrem Kopf rumort hatten. Kein Aber mehr in ihren Gedanken. Nur seine liebevollen Worte, die dem Klang seiner Stimmung nach halten. In ihrer Magengegend breitete sich eine angenehme Wärme aus, als ob sie heißen Kräutertee getrunken hätte. Sie blickte auf und Gohan sah ihr in die Augen. Erwartete er von ihr, dass sie noch etwas sagte? Irgendwie hatte sie sich das gegenseitige Geständnis anders vorgestellt. Irgendwie mit einem gefühlvollen Austausch von Blicken und einer langen Stille. Aber sie hatte sich ja auch ihr erstes Mal anders vorgestellt. Es kommt eben alles anders als man denkt. Jetzt würde sie nie diese beiden und jeden anderen Moment zwischen ihnen eintauschen. Gohan beugte sich zu ihr runter und küsste sie sanft auf die Lippen. Ein seichtes Kribbeln durchströmte Videl und sie erwiderte den Kuss ebenso sanft.   Sie lösten den Kuss nach einer Weile, aber ihre Gesichter bewegten sich nur wenig. Sie war immer noch ganz nach an seinem Gesicht, als ob sie sich einen weiteren Kuss geben wollten. Die Augen nur halb geöffnet und ein leichtes Lächeln auf den Lippen. „Es ist schon spät und wir müssen morgen früh raus.“ Videl küsste ihn ein weiteres Mal. Nur ein zustimmendes „Mhm“ antwortete sie auf seine Bemerkung. Er erwiderte den Kuss und zog sie näher an sich. Sie ließ sich ziehen und kam ihm entgegen. Dabei wussten die Zwei selber nicht mehr wer führte und wer folgte, aber auf einmal saß Videl auf Gohans Schoß und legte beide Arme um ihn.   Auch wenn Videl und Gohan noch nicht viele sexuelle Erlebnisse hatten, so konnte sie seine Stimmung eindeutig interpretieren. Diese zärtlichen und doch immer härter werdenden Bewegungen seiner Lippen, sein schwerer Atem und der Griff seiner Hände, der fester war, als ohne die gewisse Intention. Seit ihrem ersten Mal war einige Zeit vergangen und intime Momente waren etwas extrem Rares für das junge Paar. Beide hatten sich diszipliniert auf ihr Training konzentriert und selbst wenn Gohan abends vorbei gekommen war, so war ständig jemand im Haus. Dazu wollte sie keine lauten Geräusche zu Hause machen, da Gohan ja nie durch die Vordertür zu Besuch kam. Ihr Vater wäre ausgeflippt, wenn sie um diese Uhrzeit Herrenbesuch bekommen hätte. Allerdings wäre ihr Vater ausgeflippt, ganz egal wann der Herrenbesuch kam.   Hätte sie ihn bei ihm zu Hause besucht, dann wären sie erst recht nicht dazu gekommen, da sein kleiner Bruder an den beiden klebte wie eine Ameise am Zucker. Trotzdem hatten sich die beiden ab und zu ein paar Momente nur für sich geschaffen, in denen sie sich ihrem Verlangen ergeben konnten. Da diese Augenblicke so selten waren, wurden diese sehr wertgeschätzt.   Gohan strich über den Rücken seiner Freundin nach unten und dort angekommen ließ er seine Hand unter ihr Shirt gleiten, wo ihre warme, weiche Haut auf ihn wartete. Dabei wurde ihr Kuss härter, leidenschaftlicher, atemraubender. Videl strich mit einer Hand durch seine Haare. Das tat sie besonders gerne, weil sie seine Haare liebte. Die andere Hand legte sie auf seine Wange und bettelte somit wortlos, dass er den Kuss noch intensiver machen sollte. Das hätte er sowieso früher oder später getan, aber ihr war es früher lieber, als später. Gohan selbst war ebenfalls sehr ungeduldig. Er hätte gedacht, dass sein Verlangen nach ihr abnehmen könnte, nachdem er sie einmal haben durfte, aber im Gegenteil. Es war sogar noch schlimmer geworden und ihr betörender Duft, ihre weiche Haut, ihre zarten Kurven und ihre fordernden Berührungen brannten sich in sein Gedächtnis ein und hatten ihm des nachts schon einige schlaflose Stunden beschert.   Durch seine Ungeduld ließ er sich auch nicht lange bitten erneut ihren Körper mit seinen Händen zu erforschen. Seine zweite Hand fand auch den Weg unter ihr Shirt und streichelten ihren Rücken hinauf. Er löste den Kuss, damit sie beide wieder etwas nach Luft schnappen konnten und kurz darauf küsste er ihren Hals hinab zu ihrer Schulter.   „Wolltest du nicht gerade noch vorschlagen, dass wie uns auf den Rückweg machen?“, fragte sie liebevoll und spöttisch zugleich. Unbeeindruckt von ihrer Frage ließ er seine Hände zu dem Verschluss ihres BHs gleiten und ertastete ihn kurz, um ihn darauf hin auf zumachen. „Willst du nach Hause? Soll ich aufhören?“, fragte er und kannte die Antwort schon, deshalb machte er unbeirrt weiter mit seinen Liebkosungen. Sie biss sich auf die Lippen und schüttelte wortlos den Kopf. Er lächelte zufrieden und ließ eine Hand auf ihren Rücken ruhen und fuhr mit der anderen über ihre Haut entlang an ihrer zarten Taille nach vorne und dirigierte sie zwischen ihre Beine. Als seine Hand sie zwischen ihren Schenkeln berührte, keuchte sie kurz auf und gab ihm die verspätete Antwort: „Nein!“ Sie holte einmal tief Luft. „Bitte hör nicht auf.“ Er ertastete blind ihre Erregung unter dem Stoff ihrer Jeans und grinste zufrieden. Er fand es toll, dass dieses sonst so resignierte Mädchen für ihn so leicht zu erregen war. „Dann verstehen wir uns ja“, sagte er und auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen konnte, war ihr klar, dass er gerade in sich hinein grinste. Er küsste sie noch einmal kurz auf die Lippen, aber ließ ihr keine Zeit den Kuss zu erwidern, denn er löste ihn, um Videl ihr Shirt, samt BH, auszuziehen. Es wunderte Videl immer ein bisschen, dass er ihr die Klamotten immer zusammen mit der Unterwäsche auszog. Sie hatte immer gedacht, dass man das schrittweise tun müsste. Andererseits hatte sie auch nichts dagegen, dass Gohan seine Energie auf etwas anderes konzentrieren konnte. Immerhin ließ er sie davon am meisten profitieren. Der Halbsaiyajin legte Videls Sachen unsanft zur Seite und umarmte sie wieder, um ihren nackten Oberkörper an sich zu ziehen. Sie war so hübsch und so empfindlich. Deswegen kostete er jedes Stöhnen und jedes schwere Atmen aus, dass er ihr entlockte.   Er legte eine Hand auf ihre rechte Brust und massierte diese. Die Andere verwöhnte er mit seinen Lippen und seiner Zunge. Gohan hatte zwar keine Ahnung ob er das richtig machte, aber da sie laut aufstöhnte und sich wieder mit beiden Händen in seinen Haaren festhielt, schien er irgendetwas richtig zu machen. Videl biss sich auf die Unterlippe und erneut erbarmte sie sich diesem süßen Schwindelgefühl, dass sie immer überkam, wenn Gohan mit ihr intim wurde. Wie konnte ihr auch nicht schwindelig werden, wenn er jede sensible Stelle an ihrem Körper berührte und sie nicht wusste auf welchen Impuls sie eingehen sollte. Sein Kopf erhob sich wieder. Angezogen von ihrem süßen Keuchen, legte er seine Lippen wieder auf ihre und küsste sie gierig. Sie wusste ja nicht, was ihre Ausstrahlung gerade mit ihn anstellte, aber er würde es ihr zeigen.   Während er sie küsste, wanderte seine freie Hand wieder zwischen ihre Beine, an die Stelle mit der höchsten Temperatur. Er rieb seine Finger an ihr und sie stöhnte als Antwort darauf gegen seine Lippen. Das war zu sexy und er war zu ungeduldig. Deshalb ließ er seine Hand ihre Hose öffnen und nutzte den neu gewonnenen Platz aus. Seine Finger glitten zwischen Jeans und dem Stoff ihrer Wäsche hin und her und ließen Gohan schon einmal erahnen wie feucht sie war. Ein tiefes, grollendes Stöhnen kam aus Gohan Rachen. Er wollte sie unbedingt, aber gleichzeitig, wollte er es nicht überstürzen. Sie sollte schließlich auch bereit sein. Deshalb tastete er sich nach und nach in ihrer heißen, feuchten Spalte heran, um ihre Erregung noch größer werden zu lassen. Sein eigener Atem wurde schneller.   Videl ergriff nun selbst etwas Initiative und tastete an seinem Baumwollpullover nach unten. Dieses Mal verweilte sie nicht an seinen Muskeln, sondern streichelte zielstrebig nach unten. Sie schob hastig den Stoff nach oben, über seinen Oberkörper, dann über seinen Kopf hinweg. Gohan verlor keine Zeit und nahm danach seine alte Position wieder ein. Eine Hand in ihrer Hose, die andere auf ihrer Brust, aber anstatt sie wieder zu küssen, wanderten seine Lippen an ihrem Hals entlang. „Kann es sein, dass du etwas ungeduldig bist?“, fragte er keuchend mit einem flirtenden Unterton. Anstatt sich eine süße Schamesröte auf die Wangen malen zu lassen, schmunzelte Videl und flüsterte zurück: „Das musst du gerade sagen...“ Sie spürte schon eine ganze Weile seinen Ständern durch den Stoff ihrer Kleidung an der Unterseite ihrer Schenkel. Gohan hätte nicht gedacht, dass sie es bemerkt hatte, weil sie ihn bei all ihren sexuellen Erfahrungen nie darauf angesprochen hatte. Sie machte es ihm aber deutlich, dass sie ihn bemerkt hatte in dem sie ihre Hand nach unten gleiten ließ und ihn dort streichelte. Erst nur durch die Hose, dann tat sie es ihm gleich, öffnete den Bund seiner Jeans und fuhr dann gleich zwischen Boxershorts und Haut und streichelte ihn ohne störenden Stoff dazwischen.   Das hatte sie bisher noch nie getan. Zuvor hatte immer nur Gohan ihren Verstand geraubt und sie beim Vorspiel in Ekstase versetzt. Sie wusste erst nicht wie sie ihre Hand bewegen sollte, aber auf Grund seiner Reaktion schien es am effektivsten zu sein, sie hin und her zu bewegen. Angestachelt von ihren Handlungen ließ Gohan sich auch nicht mehr lange bitten. Er fuhr auch unter den Stoff ihrer Unterwäsche und drang ohne große Vorwarnung mit einem Finger in sie ein. Das brachte sie wieder aus dem Konzept. Es war unglaublich schwierig einen Rhythmus zu halten, wenn ihr Kopf von so angenehmen Schwingungen umnebelt wurde. Sie stöhnte einmal laut auf und versuchte sich mehr auf seine Berührung zu konzentrieren, aber Gohan forderte sich mit einem intensiven, harten Kuss ein, dass es weiter ging. Sie tat ihr Möglichstes, doch konnte den Rhythmus nicht halten. Immer wieder hörte sie kurz auf, wenn ihre eigene Erregung kurz überwältigend wurde und all ihre Gedanken einnahm. „Oh Gott~“,keuchte Videl als sie kurz mehr Sauerstoff einzog. Da ihr so gefiel, was er tat, drang sein Finger tiefer in sie ein und reizte ihre inneren Wände. Er hätte vor ein paar Minuten nicht gedacht, dass sie noch feuchter werden konnte, aber sie belehrte ihn eines besseren.   Die beiden verschafften sich noch eine ganze Weile erotische Genüsse, dann ergriff Gohan sanft Videls Handgelenk und holte ihre Hand wieder nach oben. Sie löste den Kuss und sah ihn verwirrt an. „Hab ich's nicht gut gemacht?“ Er lächelte sie liebevoll an, aber in seinen Augen loderte pure Lust. „Doch“, er küsste sie noch einmal zärtlich und leckte ihr über die Lippen bevor er sich weiter erklärte, „vielleicht etwas zu gut.“ Er hob sie von seinem Schoß. „Tut mir Leid, Videl. Aber ich kann nicht mehr warten.“ Sie lächelte erleichtert und errötete. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen.“ Sie blickte etwas zur Seite. „Darauf hab ich es angelegt.“ Er grinste etwas diabolisch und begann sie wieder zu küssen, während er ihr die Jeans und die Wäsche auszog.   Sie lang nackt vor ihm auf den grauen, jetzt durch die Nacht geschwärzten, Steinen und zog ihn wieder dicht an sich, um ihn einen weiteren Zungenkuss zu geben. Dabei dirigierte sie ihn zwischen ihre Beine, die sie für ihn öffnete. Nimm mich. Bitte nimm mich, Gohan... Sie keuchte wohlig in den Kuss und drückte sich ihm entgegen. Die erotischen Geräusche ihrer Stimme ließen seine Erregung noch härter werden. Mittlerweile hatte er ihr abgewöhnt ihre Stimme zurück zu halten. Sie ergab sich ihrer Leidenschaft nun gerne, immerhin betonte er auch immer wieder wie sehr er ihr Stöhnen mochte. Es hatte soweit auch noch nie einen Grund gegeben leise zu sein. Ihr erstes Mal hatten sie in einem Wald, fern ab von Fußgängerwegen gehabt. Auch als er sie in den letzten Monaten besuchte, hatten sie immer ein verlassenes, wenn auch nicht immer romantisches, Plätzchen gefunden. Gohan hätte nicht gedacht, dass Videl das so bereitwillig mit machte, aber immer wenn er sie vertrösten wollte, hatte sie erst recht weiter gemacht und hatte ihn extra verführerisch gebeten nicht aufzuhören. Mittlerweile hatte er sich das zögern abgewöhnt. Deshalb wurde Videl auch langsam misstrauisch, als er den Kuss immer wieder in die nächste Runde schickte und den Sex immer weiter aufschob.   Sie löste den Kuss und flehte sie mit ihrem Blick an endlich weiter zu machen. „Alles OK?“, fragte sie, weil ihr doch noch der Mut für den dirty Talk fehlte. Gohan lächelte sexy und flüsterte keuchend: „Würdest du dich umdrehen?“ Sie wurde leicht rot. „Wie meinst du..“ Er unterbrach sie indem er sie mit sanfter Gewalt so positionierte, dass ihre Rückseite zu ihm hinzeigte und sie vor der nächsten Stufe kniete. Ihre Arme lagen auf dieser und stützten sie ab. „Das wollte ich schon immer mal ausprobieren“, gab er zu und küsste zärtlich ihren Nacken. Videl schmunzelte verlegen. Er war echt sexy. „Ich hatte mich schon gefragt, warum du es noch nicht längst gemacht hast.“ „Ich wollte unsere Anfänge auskosten, bevor ich etwas Neues entdecke“, sagte er leicht scherzhaft. Videl konnte hören, wie er seine Hose auszog. Als er darauf hin wieder seine Lippen auf ihre Haut legte, keuchte sie kurz auf. „Gohan~“, sie biss die Zähne leicht auf einander und wurde rot. „Mh?“, er war gerade zu beschäftigt, um einen ganzen Satz zu formulieren. „Bitte kein Vorspiel mehr. Nimm mich endlich“, sagte sie mit leicht zittriger Stimme. Gohan sah auf. Verdammt war das heiß. Sonst war er immer derjenige, der etwas forderndes zu ihr sagte, aber aus ihrem Mund hörte es sich extrem sexy an. Wie hätte er dieser anziehenden Frau diesen Wunsch verweigern können?   Er legte eine Hand auf ihre Hüfte und dirigierte seine Erregung in sie hinein. Obwohl sie es schon ein paar Mal miteinander getan hatten, war sie immer noch eng, aber das liebte er. Ihre inneren Wände umschlossen ihn fest und feucht und ließen ihn beim Eindringen aufstöhnen. Aber nicht nur ihn. Ein lautes Stöhnen entkam Videl. „Verdammt~“ Besorgt hielt er inne. „Alles in Ordnung?“ Sie nickte und keuchte. „Ja, du bist nur tiefer in mir als sonst. Das kam überraschend.“ Er lächelte. In ihrer Stimme lag zum Glück kein Anzeichen für Schmerz. Immer noch klang ein lustvoller Ton mit. „Ja, ich merks auch.“ Er begann sich vor und zurück zu bewegen. Ein tiefes, schweres Atmen dominierte sein Keuchen. „Du fühlst dich so gut an!“ Sie sagte nichts, sondern legte ihre Stirn auf ihren Unterarm und machte ihre Beine breiter. Sie wollte jeden Zentimeter von ihm spüren. Jedes Bisschen seiner heißen Erregung sollte in sie stoßen. Es war schön, aber auch ungewohnt. Ihre Brüste wippten in dieser Stellung stärker hin und her, als wenn sie auf dem Rücken lag.   Gohan schmiegte sich währenddessen näher an ihren Rücken. Ihre Haut rieb sich an seiner. Er griff nach vorne und nahm eine ihrer Brüste in die Hand, um diese zu massieren. Alles drehte sich in Videls Kopf. Gohan, der immer wieder in sie stieß und sie jedes Mal auf einen kleinen, erregenden Höhenflug mit nahm, war das Einzige, das sie gerade wahrnahm. Alles Andere wurde ausgeblendet, um sie noch mehr von dieser elektrisierenden Ekstase wahrnehmen zu lassen. Nun griffen seine beiden Arme nach vorne und stützten sich auf der selben Steinstufe ab wie sie. Sein Gesicht lag direkt neben ihrem, seine Lippen direkt an ihrem Ohr und jedes Stöhnen und Keuchen, drang in ihren Gehörgang. Der Klang war so animalisch, so lustvoll, so sexy. Kein Wunder, dass er sich das immer von ihr einforderte.   Ihre nackte rieb sich bei jedem Stoß an einander. Videl konnte jedes Detail seiner Berührungen wahrnehmen und ließ sich davon mit tragen. Mit jedem Stoß schwappte ihre Erregung nach oben. Wie ein Fass, dass dabei langsam mit Wasser gefüllt wurde. Es dauerte nicht mehr lange bis dieses metaphorische Fass überlief.   Gohan variierte seine Bewegungen immer Mal wieder und lauschte dabei ihrem vibrierendem Keuchen. Anfangs hatte sie eine leichte Berührung schon laut aufstöhnen lassen. Jetzt hatten sie das Vorspiel hinter sich gelassen und Videl reagierte mehr auf seine härteren oder tieferen Stöße. Hätte er sich an diese Bewegungen gehalten, wäre sie vermutlich schon längst zum Höhepunkt gekommen, aber er veränderte seinen Rhythmus immer wieder, damit er ihr Stöhnen, das Gefühl ihrer Haut und diese süße Versuchung noch weiter genießen konnte. Als er sich deshalb wieder etwas mehr Zeit zwischen seinen Stößen ließ, vernahm er von Videl eine Mischung aus Stöhnen und Murren. Er grinste etwas. Natürlich wusste er was das zu bedeuten hatte, aber er stellte sich unwissend. Es machte Spaß sie so in der Hand zu haben. Auch wenn sie schmollte oder sich künstlich beschwerte, so empfand sie seine Dominanz in diesem Fall als sehr sexy. Seine Erregung drängte sich tiefer in sie. Videl keuchte auf. Ein flehender Ton in ihrer zarten Stimme. „Bitte~...härter...“ Sie sagte es so leise, dass man schon ganz genau hinhören musste und das obwohl Gohans Kopf direkt neben ihrem ruhte. „Was hast du gesagt?“ Gohan stellte sich absichtlich doof. Ein weiteres Murren. Videl wund sich unter ihm vor Verlangen. Bitte spiel jetzt nicht mit mir.... „Ich sagte... Ahhh~“ Ihr eigenes Stöhnen unterbrach sie. „Bitte“, wiederholte sie es noch einmal, „bitte Gohan, machs härter.“ Er schmunzelte und gleich darauf keuchte sein Atem ein weiteres Mal an ihrem Ohr vorbei. Verdammt, er war so heiß.   Um seine Antwort noch ein wenig hinaus zu zögern küsste er ihren Nacken. Sie hatte eine leichte Gänsehaut bekommen, aber nicht wegen der milden Nacht, sondern wegen der elektrisierenden Ekstase auf die sich Videl langsam zubewegte. Seine Zunge strich über ihre Haut. Sie schmeckt so verdammt gut... Dabei hielt er seinen seichten Rhythmus und er konnte Videl wieder schmollen hören, die ganz zwischen dem Genuss seiner Berührung und dem Verlangen ihrer Erlösung hin und her gerissen war. Sie keuchte leise etwas für ihn unverständliches und biss sich dann auf die Lippen, als ob sie Angst hatte, er hätte sie verstanden. Er beugte sich wieder etwas weiter vor und flüsterte in ihr Ohr: „Willst du kommen?“ Da brauchte sie nicht lange überlegen. „Ja, bitte!“ Er konnte richtig fies sein, aber andererseits stand sie auf diese Art. Sie hörte ein Schnauben, als würde er Lächeln. „Deswegen willst du es härter, richtig?“ Sie schluckte, obwohl ihr Rachen trocken war. „Aha“, sagte sie erregt. „Aber ich will nicht, dass du einfach nur kommst....“ Er küsste ihre Schläfen. Sie keuchte fragend auf und sah etwas über ihre Schulter hinter zu ihm. Seine stimme wurde etwas rauer, lustvoller. Animalischer. „Ich will, dass du hart kommst.“ Mit diesen Worten griff er weiter nach vorne und an ihr nach unten zwischen ihre Beine. An die feuchte Stelle, vor der er eingedrungen war und massierte diese. Er rieb über die Erhebungen und Vertiefungen. „Oh fuck, ja~“, stöhnte Videl und warf den Kopf in den Nacken. Jetzt stöhnte sie lauter, als zuvor. Es war zu viel. Wie eine Reizüberflutung. Wie viel konnte sie ertragen, selbst wenn es so gut war. Sie machte ein Hohlkreuz und ein heftiges Stöhnen nach dem Anderen verließ ihre weichen Lippen und verlangten unausgesprochen nach mehr. Nach allem was er ihr geben konnte. Der Nachteil an dem Ort, den sie sich hier ausgesucht hatten war, dass sie sich nirgends festhalten konnte. Das war zu ihrer Angewohnheit geworden, wenn die Lust in ihr zu stark wurde. Die glatten Steinstufen boten aber keine Möglichkeit dazu und durch die neue Stellung konnte sie sich auch nicht an Gohans breiten, männlichen Schultern festhalten. Sie hätte sich zwar, an der kannte der Stufe abstützen können, aber das war nicht das Selbe. Sie wusste nicht was ihre Verzweiflung verriet. Vielleicht war es ihr schwankendes Schnurren oder die Bewegung ihrer Arme oder auch gar nichts davon, aber Gohan griff mit seiner freien Hand nach vorne und ergriff eine ihrer Hände. Sie vergruben die Finger ineinander und er hielt ihre Hand fest und sicher. Es waren diese Kleinigkeiten durch die sie sich so ungemein wohl bei ihm fühlte. Auch wenn er es nicht sehen konnte, lächelte sie dankbar. Ich liebe dich wirklich...   Gohan selber war auch ganz kurz vor dem Orgasmus. Eigentlich war er das schon eine ganze Weile, aber er hatte es immer noch ein bisschen herausgezögert, damit es noch nicht vorbei ging. Jetzt konnte er das nicht mehr. Außerdem spürte er, dass Videl unbedingt kommen wollte. Ihr Körper schrie förmlich danach. Sie fing an seinen Namen auf erotische Weise zu Stöhnen. Das schubste ihn immer weiter Richtung Grenze. Er musste nur noch so lange durchhalten bis sie zuerst kam. Ihr beider Atem wurde schwerer. Schneller und lauter. Er spürte wie ihre Haut leicht zitterte. Das tat sie immer kurz vor ihrer Erlösung. Deshalb wurde die Bewegung seiner Hand und seine Stöße härte, wie sie es sich vorhin schon gewünscht hatte. Sein Stoßen auch noch etwas schneller. Videls Lustschreie erfüllten die Luft und sie schrie nach ihm. Sein Name, den das Mädchen, dass er liebte voll Verlangen schrie, während ihr feuchtes Innerstes unkontrolliert zuckte und ihr vollendete Befriedigung verschaffte. Ihr Orgasmus war so heiß, dass Gohan dachte, er könne sich an ihr verbrennen. Damit verschaffte sie ihm ein Gefühl sexueller Aufregung, dass leicht süchtig machen konnte. Jetzt konnte er sich ganz auf seinen eigenen Höhepunkt konzentrieren. Er legte beide Hände auf ihre Hüfte und zog diese näher an seinen Unterleib, um im höheren Tempo in sie zu stoßen. Noch immer spürte er ein vereinzelndes Zucken, dass ihn erotisch massierte. Er schloss die die Augen und sein Herz raste wie wild. Während Videl noch heftig mit ihm mit stöhnte verlor er sich in seiner eigenen Erlösung und genoss den Moment des Orgasmus, der so lange anhielt, bis man wieder bei klarem Verstand war und sich der Nebel im Kopf lichtete.   Die beiden lagen noch eine Weile so verharrend auf dem Steinboden. Zum Glück war es eine milde Nacht und keiner von ihnen war besonders kälteempfindlich. Etwas später lagen sie nebeneinander und Gohan hatte seine Hose wieder an. Videl hatte nur seinen Pulli übergezogen und hatte sich an ihn gekuschelt. Sie inhalierte seinen Duft und schwieg. Von ihr aus hätten sie die ganze Nacht da liegen bleiben können, aber die Realität hätte ihnen 1000 Gründe dagegen nennen können. „Glaubst du wir müssen morgen gegeneinander antreten?“, fragte sie nach einer Weile. Er streichelte ihre Schulter. „Gut möglich. Wolltest du doch, oder?“ Sie nickte und lächelte. „Ja, schon. Ich frag mich nur was morgen wohl so alles passiert.“ Gohan ließ seine Erwartungen auch noch einmal als Film vor seinem geistigen Auge ablaufen. „Hört sich an, als würdest du was schlimmes erwarten.“ Sie schüttelte den Kopf und lächelte ihn amüsiert an. „So meinte ich das nicht. Es ist doch nur ein einfaches Turnier. Was soll schon schlimmes passieren?“ Kapitel 11: Das Turnier - der Auftakt ------------------------------------- Bunte und laute Menschenmassen tummelten sich und drängten sich aneinander vorbei. Kinder klammerten sich an ihre Eltern, damit sie nicht verloren gingen oder eilten zu den unzähligen Buden, die am Rand der breiten Wege Spalier standen. Imbissbuden oder kleine Jahrmarkt spiele, alle nur für diesen einen Tag aufgestellt. Ihre Anwesenheit war relativ neu. Früher gab es beim großen Kampfsport Turnier immer nur vereinzelte Fressbuden. Mittlerweile erfreute sich dieses Event aber so großer Beliebtheit, dass nun ein Kleingeist nach dem anderen sich einen großen Gewinn davon versprach.   Die Menschenmasse die fast jeden Millimeter der Fläche ausfüllte bestand aus Zuschauern, Kämpfern, die meisten davon mussten sich erst noch anmelden und zu guter Letzt, Reportern und ihren Helfen mit Kameras und anderem technischen Equipment. Die meisten von der Sorte gegen die Videl besonders allergisch war. Extrem aufdringlich mit einer möglichst hohen Anzahl an überflüssigen Fragen.   Diese schoben sich zusammen mit aufgeregten Fangirls zu einem großen noch abgesperrten Platz, auf dem gerade ein Hubschrauber sanft auf den aufgeheizten Sandsteinplatten landete. Unter einem Blitzlichtgewitter von hunderten Kameras wurden die Schiebetüren des Helikopters geöffnet und Mister Satan trat vor die Menschenmenge. Er hob beide Arme in die Luft und machte mit beiden Händen ein Peace Zeichen. Ein breites, bereits triumphierendes, Grinsen zierte seinen drei Tage Bart unter dem Schnauzbart. Eine Reporterin mit Kupferfarbenen Haaren schob sich mit angespitzten Ellenbogen an den anderen vorbei und hielt ihm ein Mikrophon unter die Nase. Ihr Gehilfe stolperte unbeholfen hinter ihr her und richtete eine Kamera auf Mr. Satan. Sofort begann sie mit dem Interview, bevor der Champion es sich anders überlegte. Währenddessen stieg Videl aus dem Hubschrauber aus. Das Licht drinnen war gedämpft und nun wurde sie von der Sonne geblendet. Als sich ihre Augen an die neuen Tageslicht Umstände gewöhnt hatten, war das erste was sie sah ihr Vater, der lautstark und gestenreich auf die Fragen der aufgedonnerten Frau antwortete. Sie seufzte. Irgendwie verstand sie Gohan gut, der genau so etwas vermeiden wollte. Anders als ihrem Vater war ihm das Rampenlicht unangenehm. Sie hatte zwar gelernt damit zu leben,aber dennoch blieb es ebenfalls unangenehm. Daher lernte sie diese Eigenschaft ihres Freundes sehr schnell zu schätzen.   Die Reporterin wollte ihr auch ein paar Fragen stellen, aber Satans Tochter zeigte ihr die kalte Schulter. Normalerweise war sie nicht so unhöflich, aber in den letzten Tagen war sie besonders schlimm von den Reportern belagert worden. Es hatte kaum eine ruhige Minute gegeben in der ihr Vater die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nicht auskostete und jetzt war es ihr zu viel. Sie wollte sich auch nicht die Vorfreude auf das Turnier verderben.   Ah ja, das Turnier. Es wurden ein paar bunte Raketen in die Luft gefeuert, als Signal, dass die Einschreibungen vorbei waren und die Vorrunde beginnen würde. Dieses Spektakel wurde vor allem für die Besucher veranstaltet. Für die Teilnehmer hätte eine Durchsage durch die überall stehenden Lautsprecher gereicht. Die Mönche die das Turnier veranstalteten waren so lieb, um ihr einen Gang frei zu machen, damit sie schon einmal vorraus gehen konnte und nicht auf Mister Satan warten musste. Der genoss noch die Aufmerksamkeit seiner Fans.   Zum Glück waren die Menschen im Teilnehmerbereich eher mit sich selbst beschäftigt, weshalb sie hier ihre Ruhe vor nervigen Anfragen hatte. Sie ließ ihren Blick schweifen. Vor der Vorausscheidung waren es immer zu viele Menschen, um bekannte Gesichter auszumachen. Aber es war sicher, dass bestimmt auch noch einige vom letzten Turnier mit dabei waren. Aus ihren Gedanken holte sie ein rotes Cape, dass weiter hinten durch die Menge lief. Videl musste noch ein weiteres Mal hinsehen. Rotes Cape, schwarzer Anzug unter einen grünen Tunika, weißes Kopftuch und eine Sonnenbrille. Ein Lächeln huschte über Videls Lippen. Dort war der einzige Mensch, dessen Gesellschaft sie gerade wirklich wollte. Sie machte einen Schritt nach vorne und wollte ihn rufen: „Goh..-“, doch da ergriff jemand ihre Hand und sie drehte sich ruckartig um. Sharpener stand hinter ihr. Er hatte einen untypischen weißen Anzug an, in dem er ein bisschen wie ein Pimp aussah (zumindest empfand Videl das so), und hatte ein flirtendes Lächeln im Gesicht. Das ignorierte Videl sonst, aber seit dem sie mit Gohan zusammen war, war es ihr irgendwie unangenehmer als scheiß egal geworden. Sie drehte sich noch einmal kurz in ihre Ausgangsposition. Sie hatte Gohan aus den Augen verloren. Ein genervtes Seufzen kam Sharpener entgegen. „Was willst du Sharpener?“ Dabei nahm sie ihre Hand zurück zu sich und sah ihn skeptisch an. „Dir auch einen wunderschönen, guten Tag, Videl.“ Diese überschwängliche, unnatürliche Freundlichkeit wurde verstärkt von dem Strauß Rosen, der ihr unter die Nase gehalten wurde. „Ich wollte dir nur viel Glück wünschen. Ich werde dich die ganze Zeit anfeuern“, er drehte sich ein bisschen von ihr weg. Sie wusste nicht wieso, aber vermutlich wollte er dramatischer wirken. Er sah eindeutig zu viele Filme... Zwar redete er weiter, aber Videl bekam nur Bruchstücke mit. Sie durchforste schon wieder die Menge mit ihren Augen. Vielleicht war Gohan ja noch hier, so groß war der Bereich ja nicht. Nur voll. „Weißt du Videl, ich habe mir gedacht wir könnten uns öfter mal so treffen wie jetzt. Also sehr viel öfter...“ Er hatte sich immer noch nicht zu ihr umgedreht und Videl verkniff sich einen Kommentar. Sollte er doch vor sich hinspinnen. Mittlerweile hatte jeder im Umkreis von zwei Metern gecheckt, dass sich der Mann im weißen Anzug um sonst den Mund fusselig redete, nur er nicht. Aber das wurde auch ganz schnell egal.   Eine Hand legte sich sanft auf Videls Schulter. „Was denn jetzt?“, dachte sie und sah zu dem Besitzer der Hand. Das Gesicht der jungen Frau hellte sich wieder auf. Gohan lächelte in seiner neuen Aufmachung zu ihr herunter und legte einen Finger auf seine Lippen, um ihr zu sagen, dass sie keinen Mux machen sollte. Beide sahen gleichzeitig, wie aufs Stichwort, zu ihrem Klassenkameraden, der gerade versuchte schwülstige Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Dann trafen sich ihre Blicke wieder, genau wie das belustigte Lächeln. Der Blonde hin gegen hatte keine Ahnung was gerade hinter seinem Rücken vor ging. Er verhaspelte sich noch ein paar Mal und holte dann tief Luft. „Ich hatte immer gehofft, ich könnte mit dir ausgehen. Ich war schon immer in dich verlie...“, mitten im Satz drehte er sich um und verschluckte seine Worte. Videl war verschwunden, stattdessen stand ein kleines pummeliges Mädchen vor ihm und grinste ihn so breit an, dass man ihre Zahnlücke sehen konnte. Ihr schien sein Vortrag gefallen zu haben. Er sah sich hektisch um, so lange hatte er ihr doch nicht den Rücken zugewendet. Wo war sie nur hin verschwunden?   Die Antwort auf diese Frage lautete: ein kleiner Balkon des Hauptverwaltungshauses, in dem es Warteräume und Essmöglichkeiten für die Teilnehmer gab. Videls Füße berührten sanft den Boden des Balkons. Fliegen erwies sich in verschiedenen Lebenslagen als extrem nützlich. Gleich hinter ihr landete Gohan. „Da bin ich ein paar Wochen aus der Schule raus und hab ganz vergessen was für eine Labertasche Sharpener ist.“, seufzte Videl und wandte sich zu Gohan um. Dieser grinste sie amüsiert an und ließ den Blick über das Gewusel von Menschen am Boden schweifen. „Es überrascht mich wie du das vergessen kannst. Was mich überrascht sind die vielen Zuschauer, die heute hier sind. Was für ein Anblick. Mit so viel Publikum hatte ich gar nicht gerechnet.“ „Apropo Anblick“, wandte die junge Frau ein und zog spielerisch herausfordernd an den Enden des weißen Kopftuches, das sich Gohan umgebunden hatte. „Was soll eigentlich der Anblick?“ Gohan drehte sich wieder zu seiner Freundin um, wobei ihr das weiße Band durch die dünnen Finger glitt. Er erfasste einen leicht abschätzigen Unterton in ihrer Stimme, der bei dem Superhelden aus Leidenschaft auf eine Menge Unverständnis stieß. „Na, ich nehme als großer Saiyaman teil. Ist doch logisch. Es muss weder die ganze Schule, noch das halbe Land wissen, dass Gohan dabei ist.“ Videl zuckte lächelnd mit den Schultern. Das hätte sie sich eigentlich denken können. Die ganze Sache so anzugehen war bestimmt auch besser, als die Herangehensweise ihres Vaters, der schon bald einen Sonnenbrand bekam, vom vielen baden in Aufmerksamkeit. Vielleicht sollte sie ihm einmal Gohans metaphorische Sonnenbrille auf die Nase setzen. Deshalb nickte sie und wechselte lieber das Thema. „Und wie sieht es so kurz davor mit deiner Nervosität aus?“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu, um die Antwort schon einmal aus seinem Gesicht lesen zu können, aber die Sonnenbrille machte ihr das schwer. „Jetzt nach dem so viele Menschen gekommen sind...“, Gohan drehte sich noch einmal kurz um, um seinen Blick schweifen zu lassen, „bin ich doch schon recht nervös. Ich meine das sieht man nicht jeden Tag.“ Videl schmunzelte. Man hörte ihm tatsächlich an, dass ihm mulmig wurde. Und das obwohl Gohan sich sonst nicht genierte seine Superheldenposen vor Publikum abzuziehen. Aber zugegeben, die paar Schaulustigen in Satan City waren kein Vergleich zu diesen Menschenmassen. „Das geht vorbei,sobald du im Ring stehst“, sagte sie und trat näher auf ihn zu. „Da konzentriert man sich nur auf den Gegner und vergisst irgendwann, dass so viele Leute zu sehen.“ Sie legte eine Hand auf seine Brust und lächelte. Tatsächlich vergaß der junge Mann seinen Anflug von Nervosität, als sie ihm näher kam. Allerdings dachte er, dass würde an dieser zarten Hand liegen, die gerade auf seinem Oberkörper ruhte. Er beschloss, dass die Situation keine Antwort benötigte und ergriff stattdessen Videls Hand, ließ sie aber da wo sie war und beugte sich kommentarlos zu ihr runter, um sie zu küssen. Seine hübsche Mitschülerin wollte ihm auf halben Wege entgegen kommen, aber sie riss ihre halb geschlossenen Augen auf, als sie von hinten eine Stimme hörte. „Ach, hier bist du! Ich...“ Videl löste sich von Gohan und drehte sich um. Sharpener stand gerade in der Tür zum Balkon und ihm entglitten die freudigen Gesichtszüge nach unten. Da war sie schon wieder mit ihm. Seit dem er die beiden auf dem Dach gesehen hatte, hatte er versucht dieses Bild zu verdrängen. In letzter Zeit war ihm das auch viel leichter gefallen, da sich der große Saiyaman nicht mehr in Satan City hatte blicken lassen. Er dachte diese Odyssee wäre vorbei gewesen, aber Videl bewies ihm das Gegenteil. „Was zur Hölle machst du hier? Und dann noch mit ihm“ Sharpener sprach das 'ihm' aus, als würde er irgendetwas ekeliges essen. Die ganze Situation war ihm zu wider. Er war nie über Videl hinweg gekommen und konnte sich Erasas Worte, sie sei nicht an ihm interessiert, einfach nicht eingestehen. „Wonach sieht's denn aus?“, fragte Videl unschuldig lächelnd und trotzdem leicht herausfordernd. Sie machte eine kleine dramatische Pause, damit er sich etwas ausmalen konnte. Für sie war es so lächerlich, dass Sharpener nicht war haben wollte, das er keine Chancen bei ihr hatte. Natürlich hatte sie seine Avancen bemerkt. Sie waren ja mehr als offensichtlich. Gohan war vielleicht nur etwas genervt, wegen seiner Sprüche, aber Videl konnte es aufs Blut nicht leiden. Gerne hätte sie ihm sonst etwas gemeines entgegen geworfen, damit er sie in Ruhe ließe, aber das würde Gohan bestimmt nicht schätzen. Er regte sich nicht so sehr über Kleinigkeiten auf wie sie. „Ich plaudere mit einem Kollegen und für heute auch Gegner.“ Sie lächelte Shapener auf eine böse Weise entgegen, tat aber gleichzeitig unglaublich unschuldig. Gohan stand daneben und sagte nichts. Ihm war der Schlagabtausch zwischen Sharpener und Videl auch relativ gleichgültig. Er ärgerte sich nur, dass er im falschen Augenblick dazugekommen war. Während die beiden das passiv agressive Streiten anfingen, was bedeutete, dass Sharpener lauter wurde und Videl verschiedene Möglichkeiten suchte, um ihm die kalte Schulter zu zeigen, sah Gohan nach unten in die Menge. Ein rot-orangener Anzug rief ihm zurück ins Gedächtnis, dass er ja nicht alleine hier war. Er hatte seine Freunde und seinen Vater stehen lassen, weil Videl ihm aufgefallen war. Jetzt waren sie aber auf dem Weg durch die Menschenmenge und der junge Kämpfer erinnerte sich daran, dass er nicht nur hier war, um mit Videl zu flirten. Ein Gong ertönte. Das Signal für die Teilnehmer sich bei der Vorrunde einzufinden. Der Moment der Erkenntnis hatte ihn kurz eingefangen gehabt und ganz kurz hatte er alles um sich herum ausgeblendet. Das sarkastische Gespräch oder die Streiterei, wie man es nennen wollte hörte er gar nicht mehr. Deswegen fühlte er sich auch wie aufgeweckt, als sich Videl sich an seinen Arm einharkte. Er sah zu ihr runter und sie sagte mit einem belustigten Ton: „Das war unser Stichwort.“ Ohne ein weiteres Wort zog sie mit ihm los. Sharpener hingegen hatte noch so einiges zu sagen. „Hey, warte. Ich war noch nicht fertig!“, rief er den beiden hinterher. Gohan besah sich durch seine Sonnenbrille hindurch Videls selbstzufriedenes Grinsen. „Das war schon irgendwie kindisch“,sagte er in einem Tonfall der ganz weit entfernt von streng war. „Auf Sharpener erwachsen zu reagieren ist ein Fehler, damit kann er noch weniger umgehen“, summte Videl, die jetzt doch aufgeregt auf die Vorrunde war.   Es wurde zwar noch Vorrunde genannt, aber das Wort war hier ein Relikt und hätte längst mit dem Rest des Turniere erneuert werden sollen. Denn echte Kämpfe gab es gar nicht mehr, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Seit einigen Jahren wurde ein Schlagkraftmesser verwendet. Dieser errechnete aus Kraft und Geschwindigkeit eines Schlages einen Wert. Kurz um die 16 besten Werte gewannen und durften im Turnier teilnehmen. Diese Methode sollte als innovativ und sparsam sein, also ganz dem Zeitgeist entsprechend. Allerdings sprachen sich viele Stimmen dagegen aus, weil es nicht die Qualität des Kämpfers zeigte. Aber an der Bürokratie kamen die Stimmen der Vernunft einfach nicht vorbei. Gohan beäugte die aufgeregten Kämpfer und sah dann prüfend zu seiner Freundin. „Du scheinst das ganze schon zu kennen?“ Sie nickte zustimmend. „Es ist ein riesen Circus. Das einzige wirklich spannende sind die Finalkämpfe.“ Die Schwarzhaarige drehte sich zu ihm und zwinkerte ihm zu. „Aber dieses Jahr stehen meine Chancen gut, dass es schon vorher spannend werden könnte.“ Jetzt stieg eine neue Nervosität in Gohan hoch und diese kanalisierte sich in einem nervösen Grinsen. „Das glaube ich auch..“ Unwillkürlich zuckten seine Schultern. „Die hat ja keine Ahnung...“ Er hatte selber auch keine Ahnung wie das hier ablaufen würde, aber wenn er, sein Vater, sein Bruder, Vegeta, Piccolo und Co. alle am selben Ort waren, endete das meistens in einem großen Knall. „Viiiideeeel!“, schallte es aus einer anderen Ecke und das Gekreische bekam die volle Aufmerksamkeit der beiden Teenager. Eine Gruppe von Mädchen, die etwas weiter weg standen, winkten Videl begeistert so. Erasa stand unter ihnen. Gohan erkannte einige von ihnen aus der Schule wieder, aber hatte noch nie mit ihnen geredet. „Dein Fanclub?“ Videl zog eine Augenbraue hoch und presste die Lippen zusammen. „Japp...“ Sie seufzte und es war ihr anzusehen, dass ihr das ganze sehr peinlich war. „... sieht ganz so aus.“ Gohan konnte sich ein hämisches Lachen nicht verkneifen. „Sag bloß nicht, dass du dir Sharpener zurück wünscht.“ Dafür kassierte er einen vorwurfsvollen Blick. Videl war nicht der Typ für Fans oder Fangirls oder das Getue ihres Vaters, aber sie spielte mit. Sie spielte solange mit bis sie bei Gohan sie selbst sein konnte. „Ich geh mal zu ihnen, bevor sie zu uns kommen. Sonst wünscht du dir noch Sharpener zurück.“ Gohan schmunzelte über diese Bemerkung und sah ihr nach. Bei Nahe hätte er schon wieder vergessen, warum er eigentlich hier war.   Mittlerweile war die Inselluft sehr von der Sonne aufgeheizt. Nur wenige Störte das nicht. Krillin störte das sehr. Er beäugte die anderen in der Gruppe. Das Goku kein Problem mit der Hitze hatte, war kein Wunder. Immerhin war er tot. Piccolo sah ebenfalls aus wie immer, aber es brauchte eine Apokalypse um den Namekianer aus der Fassung zu bringen. Krillin war sich sicher, dass Vegeta genauso sehr unter der Hitze litt wie er, auch wenn der schweigsame Saiyajin das niemals zugeben würde. Doch der Erfahrung nach, die Krillin aus vielen Kopfnüssen zusammengetragen hatte, war es besser ihm damit nicht auf die Nerven zu gehen. Gohan versteckte sich zwar hinter seiner Sonnenbrille, aber bestimmt würde auch er... „Moment mal...“, sagte er verwundert und blinzelte auf. „Seit wann bist du denn wieder hier? Wie haben uns schon gewundert, wohin du abgedüst bist!“ Da fühlte sich der junge Mann mit der Sonnenbrille ertappt. Er hatte gedacht, er könne sich einfach wieder dazu stellen. „Stimmt“, erklang die eisenharte Stimme des Namikianers. „Wo bist du denn hin verschwunden?“ „Ach“, grinste er, „Ich hab nur jemanden aus meiner Schule gesehen...“ Das war auch die Wahrheit. Gohans Gewissen war rein. Mehr oder weniger... „Oh“, fing Goku aufeinmal interessiert, „nimmt ein Freund von dir auch Teil?“ „Eh..ja... mehr oder weniger...“ Solangsam bekam er das Gefühl, dass er diese Phrase noch öfter sagen müsste. Goku klopfte seinem Sohn freudig auf die Schulter. Er wurde immer Nostalgischer. „Gut. Das wird ein Spaß.“ Gohan nickte seinem Vater zu. „Ja... sehr spaßig...“ Der junge Halb-Saiyajin konnte schon hören wie Videl ihn anschrie. Er hatte weder ihr von seinem Vater und Freunden erzählt, noch seinem Vater und Freunden von seiner Freundin. Goku und Krillin waren schon wieder in ein Gespräch vertieft. Beinahe hätte er erleichtert ausgeatmet, doch Piccolos durchbohrender Blick hinderte ihn daran. „Hast du etwas auf dem Herzen?“ Der Ton des Grünen war weniger besorgt, als prüfend. Piccolo kannte Gohan so gut wie ein Vater... vielleicht sogar besser als sein leiblicher Vater und er wusste genau, dass es da etwas gab, das Gohan ihm nicht erzählte. Zum Glück war er nicht der Typ der weiter nachbohrte. „Nein. Alles im Lot!“, sagte er hastig und ging schnell den anderen hinterher. Der Namikianer schnaubte. Gohan war nicht der Typ der Geheimnisse hatte. Meistens war er ein offenes Buch für seine Freunde und Familie. Das mussten diese verfluchten Teenager Jahre sein, von denen Chichi sich so fürchtete. Wenn der Grüne Gohan besuchte, brachte seine Mutter das öfter zur Sprache. Eigentlich schob Chichi alles was ihr nicht gefiel genau darauf. Kam Gohan zu spät oder machte zu doll Blödsinn mit seinem kleinen Bruder, dann waren das bestimmt die verflixten Teenager Jahre. Da der Namekianer so etwas wie Pubertät nicht kannte, konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, was diese verrückte Frau damit meinte.   Als Piccolo wieder zur Gruppe stieß wurde ihnen und den restlichen Kämpfern um sie herum schon der Schlagkraftmesser erklärt. Krillin, Goku und Piccolo sahen sich Gegenseitig an und fragten sich in Gedanken, ob das wirklich der Ernst war. Schließlich zuckte Goku mit den Schultern und grinste. „Was solls? Dann wird’s halt noch einfacher“, sagte er mit seinem typischen Optimismus. Krillin nickte zustimmend. „Vielleicht geht es so auch schneller als die Vorrunden...“ Die drei hörten Vegeta nur verächtlich schnauben, aber reagierten nicht auf seine schlechte Laune. Gohan beobachtete das Spektakel am Schlagkraftmesser. Mister Satan war vorgetreten, um das Gerät zu demonstrieren. Das Ergebnis war von seiner Warte aus nur schwer abzulesen, aber es musste wohl ein hoher Wert gewesen sein, so wie seine Fans ihm zujubelten. In der Menge sah er auch seine Freundin, die ihrem Vater zujubelte. Sein Lächeln wurde von seinen Bauchschmerzen verdrängt. Videl hatte zwar mal erwähnt, dass sie es nicht schlimm finden würde, wenn er verliert, aber Gohan hatte ihr so viel verheimlicht. Vor seinem inneren Auge, sah er sein Kartenhaus zerbröckeln. „Entschuldigen sie Miss. Das Gerät muss kaputt sein... huch...“, da viel dem Ansager auf, dass er das versehentlich ins Mikro gesprochen hatte. Das brachte Gohan wieder aus seinen Gedanken. C18 war schon aufgerufen worden. „Da geht’s los...“, murmelte Gohan. „Was meinst du Sohnemann?“ „Ach nichts...“, sagte Gohan und zwang sich zu einem Lächeln. Er erinnerte sich an die Abmachung von heute morgen, dass sich die gesamte Gruppe zusammen riss. Natürlich hatte er dabei auch an Videl gedacht, als er seine Freunde dazu überredete. Krillin hatte sich durch die Menge gedrängt, um seiner Frau heimlich Zeichen zu geben. Der Ansager winkte die blonde Frau heran und sie durfte es ein weiteres Mal versuchen. C18 stupste das Kissen, in das Mister Satan mit aller Kraft hinein geschlagen hatte nur leicht an und wieder kam ein überirdisch hoher Wert zu Stande. Das Gerät wurde ein weiteres Mal überprüft.   Erasa stupste Videl an. „Sieh dir das an! Das ist doch der Wahnsinn!“ Die blonde Schülerin staunte nicht schlecht. Als nächstes trat ein kleiner Mann an den Schlagkraftmesser. Er hatte ein ähnliches Ergebnis wie die junge Frau vor ihm. Wieder wurde das Gerät überprüft und wieder konnte kein Defekt gefunden werden. „Das ist ja irre wie stark die zwei sind.“ „Ja...“, murmelte Videl nachdenklich. Wieder begann es in ihrem hübschen Kopf zu rattern. „Total irre.“ Erasa musterte ihre Freundin. „Den Blick kenn ich“, sagte die Blonde und begann verschwörerisch zu lächeln. „Das letzte Mal hast du so geguckt, als es um den großen Saiyaman ging.“ Da kam der Blonden ein Geistesblitz entgegen. „Uhhhh... glaubst du das sind Freunde von ihm?“ „Nein, sicher nicht!“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Erasa erschreckte sich sogar etwas davor. Videl klang als wäre ihr gerade jemand auf die Füße getreten, dabei betrachtete die junge Frau die Geschehnisse vor dem Schlagkraftmesser genau, ohne ihre Freundin auch nur einmal anzusehen. „Ich meinte ja, weil sie mich irgendwie an ihn erinnern...“ „Das hätte er mir gesagt!“ Erasas grüne Augen blinzelten verdutzt und kurz darauf erschien ein dreckiges Lächeln auf ihrem sonst so hübschen Gesicht. „Das klingt ja als wärst du mit ihm sehr vertraut.“ Kurz wandte die Schwarzhaarige ihren Blick zur Seite. „Bin ich nicht.“ Das klang auf einmal so leise und unsicher, dass Erasa ihr kein Wort glaubte. Wieder blickte Videl nach vorne. Die Werte dieser seltsamen Teilnehmer waren immer noch gleich hoch. Doch was da vorne passierte interessierte Erasa auf einmal nicht mehr. Sie hatte ein viel spannenderes Thema entdeckt und das stand neben ihr und wurde gerade rot. „Da ist doch was gelaufen.“ Die Blonde stupste ihren Zeigefinger immer wieder in Videls Rippe. Saiyaman war ewig nicht mehr in der Stadt. Du auch nicht. Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, ihr wart immer heimlich auf Dates und dabei hat er seine Verwandtschaft voll Superhelden nicht erwähnt und jetzt bist du ...“ „Vorsicht!“ Wie aus dem Nichts, hatte Videl ihre Freundin angesprungen. Nur den Bruchteil einer Sekunde später lag Erasa auf dem Rücken. Ihre Augen hatte sie vor Schreck und wegen der Schmerzen in ihrem Rücken und Steißbein zu gekniffen. „Was sollte denn das?“, presste sie aus ihren steifen Lippen hervor. Mit viel Mühe und Not öffnete die Blonde die Augen. Videl kniete über ihr und ihre Augen waren an die Stelle geheftet, wo die beiden Mädchen eben noch gestanden hatten. Erasa folgte ihrem Blick. Auf dem Steinboden lag ein dampfendes Maschinenteil. „Was in aller Welt ist das?“ Videl stand auf und half ihrer verwirrten Freundin auf die Füße. „Das war der Schlagkraftmesser.“ Erasa sah ihre Schulkameradin ungläubig an. Der Blick brachte Videl dazu sich selbst zu korrigieren. „Zumindest ein Teil davon.“ Die Freundinnen sahen wieder nach vorne. Dort wo eben noch eine Gruppe von Menschen unglaubwürdige Werte erzielt hatte, stand nun keine Maschine mehr. Erasa stellte sich auf die Zehenspitzen, um mehr zu sehen, aber das war vergebens. Nur durch das Gerede der Leute vor ihnen war zu erfahren, was da eben genau passiert war. „Hast du das gesehen?“ „Ich habe es, aber ich glaube es noch nicht!“ „Der eine Typ, hat diese große Maschine in Tausend Stücke zerschlagen.... MIT EINEM SCHLAG“ „Ich war vorhin dran. Das Ding war massiv. Mir tut immer noch die Faust weh und der Zerschlägt das Teil.“ „Auf einmal hab ich keinen Bock mehr am Turnier teilzunehmen!“ Videl und Erasa sahen sich fragend an. Das konnte doch nicht wahr sein. Gerade wollte Erasa ausflippen, aber Videl würgte das ab. „Gehst du bitte wieder in den Zuschauerbereich? Ich muss mit jemanden sprechen.“ Ihre Freundin nickte nur und nahm an, dass sie wohl dringend zu ihrem Vater wollte, also gehorchte sie ohne zu meckern. Außerdem wollte Erasa gerne den anderen aus der Schule erzählen was sie gesehen hatte.     „Ich kann nicht fassen, dass du das Teil zerschlagen hast!“, tadelte Goku den Saiyajin. Aber Vegeta strahlte eine Gleichgültigkeit aus, als hätte er nur eine Sammeltasse von Bulmas Mutter zerschmissen, was auch schon vorgekommen war. „Was regst du dich so auf Kakarotte? Wir haben uns doch schon qualifiziert.“ Mit verschränkten Armen ging er vorraus. Die anderen liefen hinter her. „Aber Gohan war noch nicht dran.“ „Aber du schon“, ergänzte Piccolo Goku. Der Namekianer verstand Vegeta, auch wenn er es nicht wollte. Er wusste, dass Vegeta nur wegen Goku hier war. Nur wegen der offenen Rechnung, die Seit Jahren zwischen den beiden Saiyajins stand. „Wir hatten Gohan doch versprochen uns zurück zu halten.“ „Hattet ihr?“, fragte Goku und wollte sich fragend an seinen Sohn wenden, doch der war weg. Schon wieder! „Nanu? Wo ist der denn wieder abgehauen?“ „Der hat gesagt, er muss sehen wie er sich jetzt qualifiziert“, erklärte Krillin. Alle sahen Vegeta vorwurfsvoll an.     Videls Erscheinung mit ihrem strengen Gesicht und den vor der Brust verschränkten Armen spiegelten sich in Gohans Sonnenbrille. „Geht es Erasa gut?“ Sie standen unversteckt, aber trotzdem unsichtbar in der Menschenmenge. Das Videl sich die Haare abgeschnitten hatte erwies sich für sie als Segen. So wurde sie nicht mehr von Fremden angequatscht und konnte nun endlich im Getümmel untergehen, so wie jeder andere auch. „Ja, sie hat sich nicht verletzt.“ Gohan wusste genau das etwas bestimmtes von ihm hören wollte. Fast war es wie früher, als sie von seinem ich unter dem Helm hören wollte, wer er wirklich war. „Du standest doch näher dran als wir. Ein paar Details wären wirklich interessant.“ „Ähm...“ Gohan war sich nicht sicher, was genau er sagen konnte um sie zufrieden zu stellen. Er hatte ihre ganz spezielle Art schon kennen gelernt, dass wenn man eine Frage beantwortete, sie gleich darauf noch eine Frage stellte. Ähnlich wie sein kleiner Bruder, der einfach immer wieder „Warum“ fragte. „Das ist doch sehr merkwürdig oder? Mein Vater hat mit voller Kraft auf das Gerät eingeschlagen und einen tollen Wert erzielt und dann kommen diese seltsamen Gestalten und stupsen das Ding an und der Wert ist immer höher als beim Weltmeister. Kannst du dir darauf einen Reim machen?“ Sie sah ihn an und er wusste, dass sie bereits wusste, dass er ihr dazu mehr sagen konnte. Gohan konnte es aus ihren Augen ablesen. Er seufzte leicht. „Hör mal, dass wollte ich dir noch sagen. Ich hab...“ Der junge Mann wurde von einem Getuschel unterbrochen. Ein paar Leute rutschten zur Seite. Videl drehte sich um. Die Menge hatte sich für den Kerl geteilt, der den Schlagkraftmesser zerstört hatte. Neben und hinter ihm liefen die anderen, die Videl vorhin so argwöhnisch beobachtet hatte. Gohan seufzte in sich hinein, als er seinen Vater und seine Freunde. Innerlich betete er zu Dende, dass er Videl nicht gleich zu viel erklären musste. „Da bist du ja!“, stellte Goku freudig fest und kam zielstrebig auf seinen Sohn zu. „Wir wollen uns das Junioren Turnier ansehen. Kommst du auch?“ Goku achtete erst nicht auf Videl. Die war von der Vertrautheit überrascht mit der, der Fremde Gohan ansprach. „Cool, dann sind Gohan und Trunks jetzt wohl dran. Aber ich muss erst warten, bis eine neue Maschine aufgestellt wurde.“ Krillin strafte Vegeta wieder mit einem vorwurfsvollen Blick, aber der Schuldige interessierte sich kein Stück dafür. „Ja das ist ärgerlich...mh...“ Videl hatte solange zwischen Gohan und Goku hin und her gesehen, dass sie dem Schwarzhaarigen mit dem heiligen Schein über dem Kopf jetzt doch aufgefallen war. „Oh, ist das dein Mitschüler?“ Augenblicklich machte sich ein Grinsen auf Gokus Gesicht breit, als er realisierte, dass es sich um ein Mädchen handelte. „Hast du etwa eine Freundin?“ Gohan hätte Krillin gar nicht ansehen brauchen, um zu erkennen, dass er bei dieser Frage breit grinste. Die Sache mit Krillin, der praktisch wie ein Onkel für ihn war, war die: Er war durch aus in der Lage diskret zu sein, wollte es aber hier anscheinend nicht. „... Ehm... N... Nein. Sie ist nur ne Freundin.“ Um es für Gohan, der gerade nichts besseres heraus brachte, noch schlimmer zu machen, kicherte der kleine Mann einfach weiter. Solange bis ihn eine zarte Hand ins Ohr kniff und weiter schleifte. „Komm schon. Hör auf zu trödeln!“ Der Tonfall von C18 war leicht bissig, wie immer. Irgendwie war Gohan ihr dafür dankbar. Goku sah den beiden Eheleuten hinter her. Dabei dachte er sich nichts. Er kannte ein gewisses zickiges Verhalten ja schon von seiner Frau. Nur konnte Chichi sogar noch giftiger werden. „Es scheint, dass wir weiter müssen“, sagte Gohans Vater scherzhaft und dachte sich erstmal nichts mehr bei dem schwarzhaarigen Mädchen. „Kommt einfach nach, wenn ihr fertig seid.“     Es kam Gohan wie eine Ewigkeit vor. Mittlerweile wurde ein neues Gerät heran geschafft und es hatte sich eine lange, ordentliche Schlange gebildet. Dem Teenager kam es so vor als ob er und Videl das Schlusslicht bilden, aber hinter ihm stand noch eine riesige Reihe von Kämpfern die einmal auf diese Maschine einschlagen wollten. Die Ewigkeit wurde noch länger und unangenehmer, weil Videl seit dem seine Freunde vorbei geschaut hatten, kein Wort mehr mit ihm geredet hatte. Gohan kannte diese Form der weiblichen Bestrafung nicht. Seine Mutter hatte seinen Vater einfach immer angeschrien, wenn ihr was nicht passte. Das Videl ihm die Zeit durch Schweigen unangenehm machte war neu für ihn und wer wusste nicht, wie er damit umzugehen hatte. „Was glaubst du wie lange es noch dauert?“ Keine Antwort kam von ihr. Sie drehte sich noch nicht einmal zu ihm. Es war, als wäre sie nur irgendein Mensch vor ihm in der Reihe. Gohan hatte ihr bereits versucht zu erklären, dass er Freunden und seinem Vater von dem Turnier erzählt hatte, aber sie hatte nicht reagiert. Er war sich gar nicht so sicher weshalb sie so sauer auf ihn war. „Bist du immer noch sauer, weil ich dir nichts von ihnen erzählt habe?“ Immer noch keine Antwort. Der Halb-Saiyajin seufzte stumm. Vielleicht will sie mich quälen... Gohan versuchte auch zu schweigen, aber dass sie so vor ihm stand, kam ihm wie eine unerträgliche Mahnung vor. Diese Situation verunsicherte ihn stark. „Kommst du dann mit, um Goten zu zusehen?“ Immer noch keine Antwort. Sie will mich definitiv quälen! „Nur ne Freundin...“, murmelte Videl leise vor ihm. Gohan blickte verwirrt nach vorn auf ihren Hinterkopf. Kurz zuvor hatte sich Videl tausend Fragen gestellt. Die Detektivin in ihr wollte sofort diesem neuen Geheimnis auf die Spur gehen. Sie wollte wissen wer diese Leute sind. Was sie mit Gohan zu tun haben. Woher er sie kannte, aber... als er sagte, sie sei nur ne Schulfreundin... da hatten die Fragen aufgehört und die Rätsel Ruhe gegeben. Ihr Brustkorb hatte sich zusammen geschnürt und sie hatte die Lippen auf einander gepresst. Und dieser Dummkopf hatte noch nicht einmal bemerkt, was sie aufregte. „Bist du deshalb böse?“, fragte Gohan noch einmal genau nach, in einem sehr unschuldigen Ton. Endlich drehte sich die Schwarzhaarige zu ihm um. Ihr Blick war streng und beleidigt. Den Blick hatte er als Saiyaman schon öfter zu sehen bekommen. Genau genommen, war Gohan ja auch gerade wieder der Superheld. „Ich bin nicht böse!“ „Ach? Bist du sicher?“ Videl seufzte. Doch sie war sauer, aber sie hasste es das laut aussprechen zu müssen. „Es fühlt sich halt nicht gut an.“ Jetzt war Gohan derjenige der schwieg. Nicht weil er sie strafen wollte, sondern weil er nicht wusste was er sagen sollte. Videl hatte schon immer mit ihrer femininen Seite zu kämpfen gehabt. Ihre Mutter war früh gestorben und damit war ihr einziges weibliches Vorbild von ihr gegangen. Ihr Vater hatte ihr nie vorgemacht wie man mit solchen Gefühlen umging. „Ich weiß es ist albern, aber nach gestern dachte... ich dachte, ich bedeutete dir genug um...“ Während sie noch nach den richtigen Worten suchte, unterbrach sie Gohan. „Hast du deinem Vater von mir erzählt?“ Das Mädchen stockte und ihr Mund öffnete sich leicht. Sie realisierte, dass sie Gohan etwas vorwarf, es aber selber nicht anders machte. „Das ist was anderes!“, versuchte sie sich automatisch raus zureden. Als Antwort legte Gohan ihr eine Hand auf die Wange und in der nächsten Sekunde spürte sie seine Lippen auf den ihren. Er hauchte ihr einen kurzen Kuss auf ihre Lippen und sie nahm ihn gerne entgegen. Es fühlte sich wie eine Erleichterung an. Der große Saiyaman bzw. Gohan war aber nicht der Typ für Schmusereien in der Öffentlichkeit, also war es nur ein sehr kurzer Kuss. Gerne hätte sie ihn wieder zurück gezogen, doch sie wurde einfach nur rot und sah auf seinen Oberkörper, anstatt in sein Gesicht. „Ist es nicht“, sagte er und lächelte verständnisvoll. Aus Videl fuhr ein kleines Schmunzeln. Es war nicht viel, aber er machte genau die richtigen Dinge, um sie wieder zu beruhigen. Es hätte keinen Sinn gehabt, das Thema breit zu treten. Das verstand Videl. Sie hatte schon beim Training mit ihm gemerkt, dass es Dinge gab, die ihm leicht fielen zu sagen und andere nicht. Sie drehte sich wieder um, aber lehnte sich dieses mal mit dem Rücken an seinen Oberkörper. „Es gibt also noch mehr von deiner Sorte.“ Hinter ihr hörte sie ein erleichtertes Aufatmen. Zum Glück ist sie nicht mehr wütend... „Das hat dich wohl sehr überrascht.“ „Irgendwie... aber es ergibt schon Sinn.“ Aus ihr kam ein heiteres Kichern. „Wenigstens wird das Turnier nicht langweilig.“ „Ja!“, bestätigte Gohan und gab ihr einen Kuss auf die kurzen Haare, dabei streichelte ihre Schulter mit einer Hand. „Ich verspreche dir, dass dieses Turnier anders wird, als alle die du bisher gesehen hast.“     Obwohl Gohan und Videl in einer Menge von übertrieben muskulösen Kämpfern standen, fielen sie gerade nicht auf. Keiner von diesen Schränken bemerkte das junge Paar. Keiner bis auf Zwei. Die Gesichter mit der graustichigen Haut waren auf eine zitternde Nadel gerichtet, die einen enttäuschend niedrigen Messwert anzeigte. Der kleinere der beiden sah zu der grünen Tunika. Er hatte den Jungen schon vorhin bei dem Kerl gesehen, der den Schlagkraftmesser zerstört hatte, gesehen. Es war vielleicht nur ein Gefühl, aber irgendwas sagte ihm, dass er ihn im Auge behalten sollte.  Kapitel 12: Nimm deine Finger von ihr! -------------------------------------- Das Zucken in Videls Wange fühlte sich seltsam an. Als würde ihr Körper es nicht verursachen, sondern ein Fremder. Jedes Atmen fühlte sich schwer an. Als würde der Sauerstoff nicht durch ihre Luftröhre transportiert, sondern durch ein verstopftes Abflussrohr, das nur kleine Mengen weiter ließ. Zumindest am Anfang. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, aber dauerte nur wenige Sekunden bis ihr Atem wieder normal wurde. Genauso wie ihre Muskeln und Knochen. Jeglicher, noch eben empfundener Schmerz verkroch sich in die Unkenntlichkeit. Ein erster Luftzug bahnte sich durch ihre Lungen und sie schlug die Augen auf als wäre es ein gewöhnlicher Morgen an einem gewöhnlichem Schultag.   „Was glaubst du eigentlich ... ??? HEY!!!“   Videl hatte sich gerade im Bett aufgesetzt und ihre Blicke durchforsteten den Raum in dem sie sich nun befand. Es war ein privates Krankenzimmer. Hätte sich ein x-beliebiger Kämpfer sich während seines Kampfes verletzt, dann wäre er auf eine Krankenstation mit sechs Betten in einem Zimmer aufgewacht, aber die Tochter des Champions bekam eine Sonderbehandlung. Würden ihr nicht gerade tausend Fragen durch den Kopf schwirren, hätte sie sich selbst gesagt, dass sie dieses Gehabe bescheuert findet. Neben ihr stand ein alter Mönch mit orangener Kutte und weißem Schnauzer und sah aus als hätte er einen Geist gesehen. „Ja, aber... das kann doch...“ Es dauerte einen Augenblick bis Videl begriff, dass sie der Geist war den er ansah. Verdattert sah sie auf ihre Hände, aber diese waren lebendig und gesund wie ... Da blitzte ein Flicken ihrer Erinnerung auf.   Tausende von Zuschauern verstummten. Ihr eigener Herzschlag verstummte, als sie den bleichen Mann im Wrestling Trikot ansah. Sein Nacken verzerrt. Und dann...   Ihre linke Hand berührte ihre Schläfe und tastete sich durch ihr Haar, bis sie ausgebreitet auf der Seite ihres Kopfes lag.   „Nicht zu fassen! Was für ein unverfrorener, kleiner Ba...“ Mister Satan hatte einer Meute Reporter die Tür des Zimmers vor der Nase zugeschlagen. Sie mussten ihm nicht bei einer Schimpftirade zuhören. Der Champion wollte sich gerade Luft machen und all seinen Ärger in das kleine Zimmer hinein schreien, doch da sah er seine Tochter. Wie ein Kind, das einen Eiswagen hinterher jagte, sprang er zu seiner Tochter und schloss sie in die Arme. Videl stieg der harte Geruch von Rasierwasser in die Nase und aus irgendeinem Grund wunderte sie sich, dass ihr Geruchssinn so gut funktionierte. „Oh, mein Schatz! Mein kleiner Engel! Du bist gesund! Es ist kaum zu fassen. Als sie mir sagten du seist...“ Mister Satan redete munter weiter, doch seine Tochter hatte sich ausgeklinkt. Sie hatte schon einmal so bei jemanden im Arm gelegen. Vor kurzem erst.   Vor Schmerzen gekrümmt lag sie im Gras. Auch wenn eine Stimme in ihrem Kopf sie eben noch angeschrien hatte, sie solle nicht aufgeben, war sie nun erleichtert auf dem Grün gelandet zu sein und nicht auf den Steinplatten des Kampfringes. Jetzt sagte die Stimme nur noch, dass es vorbei war. Sie konnte jedoch die Erleichterung darüber nicht genießen. Jede Faser ihres Körpers tat weh. Sie spürte sogar jeden Knochen. Immer wenn sie versuchte tief einzuatmen verkrampften sich ihre Muskeln unter dem stechenden Schmerz. Sie hätte geweint, doch sie hatte ihr Limit überschritten. Nicht einmal Tränen waren möglich. Der erste richtige Atemzug gelang ihr, als sie jemand in die Arme nahm. Videl konnte nichts sehen. Sie hatte nicht mehr die Kraft ihre Augen zu öffnen, aber sie wusste genau wessen Arme sich um sie schlossen. Es waren die selben, die sie schon so oft vor dem Fallen gerettet hatten. Die selben nach dessen Griff sie sich ewig gesehnt hatte. Die einzigen die ihr das Gefühl von Sicherheit geben konnten. „Gohan...“   „Gohan...“, murmelte Videl wieder in der Gegenwart angekommen. Sie erinnerte sich wieder an alles.     Stunden zuvor [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Au! Hey, Videl! Jetzt Zieh nicht so...“, maulte Gohan als ihn Videl an seinem Cape mit zog. „Nichts da!“, sagte die Schwarzhaarige entschlossen, „ich will mit ihm sprechen.“ Am liebsten hätte sie sich vor ihren Vater gestellt und ihn gefragt was die Blödelei im Ring mit dem kleinen Jungen sollte... oder... nein. Eigentlich wollte sie ihm sagen, auch wenn sie das selber noch nicht ganz nachfühlen konnte, dass sie das Theater satt hatte. Sie wusste genau das er log und von ihr aus, könnte er weiter die ganze Welt anlügen, aber mit ihr sollte er ehrlich sein. Und sie wollte Gohan hinter sich haben. Erst seit sie ihn genauer kannte, war es ihr möglich hinter die Scharaden zu sehen, die ihr Vater seit Jahren aufstellte. Schon seit langem sprach sie ihn auf die Dinge an, die sie in seinen Geschichten nicht verstand oder die Dinge die er einfach weg ließ, doch er wich ihr immer aus. Vielleicht weil er ihr nicht noch etwas vorlügen wollte. Jedes Mal wenn er das tat, war sie enttäuscht. Enttäuscht von ihrem Vater und irgendwie ahnte das Mädchen, dass es wieder nicht anders werden würde. In diesem Moment wollte sie ein Hand haben die sie greifen konnte und sie wusste genau wessen Hand das sein sollte.[/LEFT] [LEFT]„Aber das Turnier geht gleich los... wir sollten...“[/LEFT] [LEFT]„Unfug!“, unterbrach ihn die Schwarzhaarige. „Wir haben mehr als genug Zeit!“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Videl klopfte kurz an eine dicke Holztür. Auf einem goldenen, an die Tür geschraubten Schild stand eingraviert „V.I.P.“ darauf und darunter auf einem schwarzen, austauschbarem stand „Hercule Satan“.[/LEFT] [LEFT]Die beiden Teenager warteten kurz.[/LEFT] [LEFT]...[/LEFT] [LEFT]Keine Antwort.[/LEFT] [LEFT]Videl wollte ein weiteres Mal klopfen, doch kurz bevor ihre Finger die Tür berührten, entschied sie sich um und riss die Tür auf.[/LEFT] [LEFT]Doch anders als erwartet, war das Zimmer leer...[/LEFT] [LEFT]Videl war eingetreten, um sich davon zu überzeugen, dass ihr Vater wirklich nicht da war. Gohan war an der Türschwelle stehen geblieben und öffnete schon die Lippen, um ihr zu sagen, dass sie besser wieder gehen sollten, da sprach eine andere Stimme hinter ihm.[/LEFT] [LEFT]„Entschuldigung.“[/LEFT] [LEFT]Videl und Gohan drehten sich zur Stimme. Vor ihnen stand einer, der etwas zu klein geratenen Mönche und lächelte sie freundlich an.[/LEFT] [LEFT]„Mister Satan hat sich in einem anderen Zimmer niedergelassen, weil er nicht gestört werden möchte. Bitte kommen sie da raus.. das ist priva...“[/LEFT] [LEFT]Trotz seiner Aufforderung blieb der junge Mönch gelassen und höflich. Er beugte sich etwas an dem jungen Mann in der grünen Tunika und der Sonnenbrille vorbei und erkannte das Mädchen, welches schon in Mister Satans Zimmer stand.[/LEFT] [LEFT]„Oh, Miss Videl. Entschuldigung... Sie sind es ja. Tut mir Leid, aber ihr Vater wollte, dass..“[/LEFT] [LEFT]„Aber ich bin seine Tochter! Er kann doch wohl nicht wirklich mich damit gemeint haben?!“[/LEFT] [LEFT]Der Mönch wurde auf einmal schüchtern und trat von einem Fuß auf den anderen.[/LEFT] [LEFT]„Ich... fürchte ja... Miss...“[/LEFT] [LEFT]Videl holte tief Luft und stieß sie in einem herzhaften Seufzen wieder von sich. Der Mönch hatte immer noch das Bedürfnis hilfreich zu sein.[/LEFT] [LEFT]„S... Soll ich ihm etwas ausrichten?“[/LEFT] [LEFT]„Nein!“ Sie fuhr den armen Kerl etwas forsch an, was sie bemerkte kaum das sie sich im Ton vergriffen hatte. Mit einem weiteren Luftzug verdrängte sie ihre schlechte Laune, um dem armen Nebendarsteller nicht noch weiter zu verunsichern.[/LEFT] [LEFT]„Tut mir Leid. Ist schon gut, lassen sie ihn in Ruhe, wenn er die Ruhe braucht.“[/LEFT] [LEFT]Mit einem Nicken verabschiedete sich der Mönch.[/LEFT] [LEFT]Gohan hatte sich das bis hier hin angesehen und mitgemacht. Er konnte gut verstehen was in ihr vorging. Sie hatte den Kampf zwischen Goten und Trunks gesehen. Zwei Kinder, sieben und acht Jahre alt, hatten ihr Dinge gezeigt, die sie bei ihrem Vater noch nie gesehen hatte, obwohl er seit Jahren tönte die Welt gerettet zu haben. Ebenso bezweifelte Gohan, dass irgendein Kampf von Mister Satan annähernd so spektakulär gewesen war, wie der Kampf der Kinder.[/LEFT] [LEFT]Videl war nicht blöd. Sie konnte sich halbwegs zusammen reimen wie die Erwachsenen der Gruppe kämpften, wenn das der Standard von Goten und Trunks war.[/LEFT] [LEFT]„Alles in Ordnung?“, fragte Gohan während er eintrat und die Tür hinter sich schloss. Er wollte seiner Freundin etwas Privatsphäre gönnen.[/LEFT] [LEFT]„Ja... nein... keine Ahnung...“[/LEFT] [LEFT]Videls Blick erhob vom Boden und sie zwang sie zu einem Lächeln.[/LEFT] [LEFT]„Tut mir Leid, ich führ mich schon wie eine Irre auf.“[/LEFT] Gohan schüttelte nur verneinend den Kopf. „Tust du nicht. Ich kann dich gut verstehen.“ „Ach wirklich? Ich kann mich nämlich gar nicht verstehen. Es ist so... ich versuche immer zu verstehen was um mich herum passiert und wenn ich das nicht tue... dann...“ Sie wusste selber nicht wie sie das formulieren sollte. Ein Teil in ihr hoffte, dass Gohan sie wirklich nur verstand. „So war es auch, als du das erste Mal als Saiyaman aufgetaucht bist. Ich wollte anfangs einfach nur wissen was da vor sich geht. Versteh mich nicht falsch. Es ist nicht das erste Mal, dass ich meinen Vater anzweifle, doch jetzt hängt dieses große Fragezeichen direkt vor meiner Nase und ich...“ Vorher hatte sie durch das Zimmer geblickt. Hatte ihre Gedanken schweifen lassen und versucht sich klar zu werden. Erfolglos. Doch nun hefteten sich ihre Augen an Gohan und die Fragen in ihrem Kopf wurden ruhig. „Du kannst mir sagen was hier vor sich geht oder?“ Gohan sah zur Seite und starrte sich an dem dicken Teppich auf dem Fußboden fest. Nicht etwa um ihr auszuweichen, sondern weil er gerade in Gedanken verfiel und das Pro und Kontra abwog, dass seine Antwort mit sich zog. „Gohan?“ Videl kam einen Schritt auf ihn zu, aber eine klaffende Schlucht zwischen ihnen blieb. Gohan blickte wieder auf und sah ihr in die Augen. Auch wenn ihre Stimme etwas bittendes hatte, so war ihr Blick stark und unbeirrt. Er nickte. „Ja, aber...“ In dem Moment als sein Tonfall sich senkte und das 'aber' aussprach kniffen sich Videls Augenbrauen zusammen und ein enttäuschter Ausdruck erschien auf ihrem eben noch so sicheren Gesicht. Gohan biss die Zähne zusammen und hörte auf zu sprechen. Nun war es Videl die zur Seite sah. Die Erkenntnis, dass Gohan einer offenen Frage genauso auswich wie ihr Vater erschütterte sie etwas. Es war vielleicht zwei Stunden her, da hatte sie sich an ihn gelehnt, als sie in der Warteschlange für den Schlagkraftmesser anstanden. Da war sie froh, dass alles so war wie es ist und hatte die seltsamen Dinge, die bereits passiert waren versucht zu verdrängen. Noch bevor sie sich fragen konnte, ob es nicht besser war einfach den Kopf auszustellen, umarmte Gohan sie. Er hatte den Raum zwischen ihnen geschlossen, während Videl in Gedanken war und drückte sie nun an sich. „Du hast Recht...“ Videl sagte nichts. Immer wenn er ihr näher kam, schlug ihr Herz so schnell, dass ihr sonst so wortgewandtes Mundwerk verstummte. „Ich kann dir erklären was vor sich geht, aber... es klingt so verrückt. Manchmal glaube ich mir selber kein Wort.“ Gohan schmunzelte, um seine Nervosität zu überdecken. Er wusste nicht wieso, aber er musste gerade wieder an den Moment denken, als Videl in fast den Helm vom Kopf nahm, um seine Geheimnisse aufzudecken. Das Mädchen, das sich an ihn schmiegte machte aber keine Anstalten weiter zu bohren. „Genauso verrückt wie ein 17-jähriger der sich jeden Tag in ein Faschingskostüm schmeißt?“ Sein Schmunzeln wurde zu einem leisen Lachen. „Noch verrückter fürchte ich.“ Videl legte ihre Wange auf seinen Herzschlag. „Dann lass es mich doch alleine heraus finden. Immerhin hab ich auch alleine heraus bekommen, wer der große Saiyaman ist.“ Seine Hand strich durch ihr Haar und, er wusste selber nicht was, irgendwas in Videls stimme schien ihn zu erleichtern. Gohan löste sich minimal von seiner Freundin, so dass sie ihm ins Gesicht sehen musste. Seine Hand löste sich von ihrem Rücken und lag nun auf ihrer Wange. Sogar durch seine weißen Handschuhe konnte er spüren wie warm ihre Haut war. „Vertraust du mir?“ „Was?“, fragte sie verwirrt und blinzelte dabei. „Vertraust du mir?“, wiederholte Gohan ohne seine Stimme zu verändern. Videl sparte sich jegliche Worte für die Antwort und schenkte ihm einfach nur ein Lächeln gefolgt von einem Nicken. Das reichte Gohan. Mit dem Arm, den er noch um sie gelegt hatte, zog er sie zu sich hoch. Im nächsten Moment spürte das Mädchen diese bekannten, warmen Lippen auf ihren.     Zwei Stunden später in Videls Krankenzimmer     [LEFT]Mister Satan tobte, während sich seine Tochter hinter dem Raumtrenner frische Sachen anzog an denen kein Blut klebte.[/LEFT] [LEFT]„Was denkt der Bubie sich? U.. Und was denkst du dir junge Dame?“ Er lieft vor dem Vorhang auf und ab und gestikulierte noch mehr wilde Schimpfwörter mit seinen Händen. „Ich habe dir doch verboten dich mit Jungs zu treffen. Ich kenne diese Sorte ganz genau! Die haben alle nur eines im Sinn! Ahaaber nicht mit meinem kleinen Engel!“[/LEFT] [LEFT]Videl hörte ihm nicht zu. Sollte er wettern.[/LEFT] [LEFT]Ihr Gedächtnis hatte sich mittlerweile wieder zusammen gesetzt. Der Schock hatte die ihr aus den letzten paar Stunden nur Erinnerungsbrocken gelassen, doch eine heiße Dusche hatte die Lücken gefüllt.[/LEFT] [LEFT]Nach dem sie mit Gohan wieder das Zimmer ihres Vaters verlassen hatte, waren sie wieder zu Gohans Freunden und seinem Vater gestoßen. Den Argwohn, den sie noch hatte während sie sich das Junioren Finale angesehen hatten, war zu dem Zeitpunkt schon verschwunden. Gohans Vater und die anderen waren zwar etwas seltsam und redeten viel und aßen zum Teil noch mehr, aber sie waren noch freundlicher. Die ganze Gruppe gab ihr einfach das Gefühl dazu zugehören, obwohl sie doch die Fremde in dem bunten Haufen war. Goku ganz besonders. Vielleicht lag das aber auch daran, das er nicht zu begreifen schien, das Videl mehr als nur eine Schulkameradin sein könnte, selbst wenn Krillin das immer und immer wieder andeutete bis ihm seine Frau ihren Ellenbogen in die Rippen stieß. Den einzigen Laut der Verwunderung hörte das Mädchen erst später, als die Teilnehmer für die Kämpfe zu Paaren ausgelost worden und sie nach ihrem Vater fragte, aber sie tat so als hätte sie das nicht gehört.[/LEFT] [LEFT]Und bald darauf... kam Videls erster Kampf.[/LEFT] [LEFT]Sie strich ihr Shirt über den Kopf und schüttelte diesen wieder. Sie erinnerte sich an diesen Kampf, doch sie tat es nicht gerne. Es hatte sich nicht wie Prügel angefühlt, sondern wie ... Todesangst. Bei dem Gedanken lief es ihr kalt den Rücken runter. Auch wenn sie es wieder konnte, wollte sie sich nicht daran erinnern. Deshalb übersprang sie dieses Kapitel und setzte wieder ein, wie sie jemand aus dem Gras aufhob. Vermutlich hatten Gohan, ihr Vater und die Mönche gedacht, sie sei Ohnmächtig, doch sie hatte alles mitbekommen.[/LEFT] [LEFT]...[/LEFT] [LEFT]Fast alles. Ab und zu war sie wohl doch weggetreten gewesen.[/LEFT] [LEFT]Sie kontrollierte sich im Spiegel und konnte nicht fassen, dass sie nach allem wieder normal aussah. Als wäre sie im Ring nicht beinahe umgebracht worden. Ihre Fingerspitzen tasteten ihr Gesicht ab. Die Haut fühlte sich an wie immer. Seltsam... Wie hat er das nur gemacht?[/LEFT] [LEFT]„Und schon gar nicht lasse ich dich mit so einem Streichholzmännchen wie dem zusammen sein, hörst du?“ Hercule Satan merkte gar nicht wie bei seinem energischem Selbstgespräch die Zeit verflog. „Wenn ich es jemals erlauben sollte, dann nur mit jemanden der stärker ist als ich. Einen richtigen Mann, aber selbst das wird nicht passieren, weil du Hausarrest bekommst bis du 30 bist!“[/LEFT] [LEFT]Videl stand immer noch hinter dem Raumtrenner und ignorierte ihren Vater. Ihr Zeige- und Mittelfinger strichen über ihre Lippen.[/LEFT] [LEFT]Vertraust du mir? [/LEFT] [LEFT]Gohans Stimme kam ihr in den Sinn. Und die Antwort war „Ja“. Jetzt und vorhin....[/LEFT] [LEFT]Vorhin...?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] Kurz zuvor     [LEFT]„Mein Baby! Wo ist mein Baby???“[/LEFT] [LEFT]Mister Satan stürmte in das Krankenzimmer und vor ihm lag ein Bild des Grauens. Seine Tochter lag auf der weißen Decke unfähig sich zu bewegen. Sie sah Ohnmächtig aus, aber ihm war es egal, ob sie ihn hören konnte oder nicht. „Wie konnte das passieren?“ Er stürmte zu ihr und wollte sie in den Arm nehmen, hatte aber Angst ihr weh zu tun. „Oh, mein armer Schatz!“ Sein besorgtes Gesicht wurde mit zunehmender Erkenntnis wütender. „Ich zerreiß das Schwein in der Luft!“ Er packte einen der Mönche, die um das Bett herum standen und schüttelte ihn. „Wer ist dafür verantwortlich???“[/LEFT] [LEFT]Videl rührte sich. Es war nur eine kleine Bewegung des Kopfes, aber es alarmierte ihren Vater. „Mäuschen! Sei ganz ruhig! Papa ist ja da!“ Videl wollte ihm sagen, dass sie keine zehn Jahre alt mehr war, doch sie bekam nicht mehr genug Energie zusammen um ihre Stimme zu Worten zu formen.[/LEFT] [LEFT]Hercule Satan fuhr den Arzt an, dass er ihn verklagen würde, wenn er sein Kind nicht anständig versorgen würde. Der ältere Herr war erfahren und resolut genug, um die Panik des Vaters in die richtige Schublade zu stecken. Noch bevor der Champion ihn fragen konnte wie er so gelassen sein konnte, klopfte es an der Tür. „Ach, diese verflixten Reporter!“ Den Rest verschluckte Satan. Eigentlich wollte er das Klopfen ignorieren, doch die Vorstellung diese Aasgeier würden die Tür seiner verletzten Tochter noch weiter belagern, ließ ihn noch wütender werden. Doch kaum hatte er die Tür geöffnet schlüpfte jemand hindurch.[/LEFT] [LEFT]„Bist du noch ganz sauber?“ Mister Satan schloss die Tür damit nicht noch jemand herein kommen konnte. „Keine Journalisten hier drin!“[/LEFT] [LEFT]„Ich bin kein Reporter und ich bin auch gleich wieder weg, Sir.“ Dass der Besucher eigentlich höflich und freundlich war, bekam der immer noch kochende Mister Satan nicht mit. Gohan ging zur anderen Seite des Bettes und setzte sich ohne zu fragen oder noch einen der anderen Personen im Raum zu beachten an die Kante des Bettes.[/LEFT] [LEFT]Wenn es einen Menschen gab, dem das nicht gefiel, dann Videls Vater. „Was soll der Mist?“[/LEFT] [LEFT]„Hast du noch Schmerzen?“, fragte diese warme, vertraute Stimme.[/LEFT] [LEFT]Gohan strich Videl eine Haarsträhne aus dem Gesicht.[/LEFT] [LEFT]Das Mädchen versuchte zu lächeln, doch ein schmerzhaftes Ziehen durchzog vom Gesicht aus ihren ganzen Körper. Gohan kannte das Gefühl. Er war keine sechs Jahre gewesen, da hatte er schon erfahren müssen, wie sehr man eine magische Bohne gebrauchen konnte, deshalb ließ er sich auch nicht von Mister Satans Schimpfen ablenken.[/LEFT] [LEFT]„Ich hab hier was für dich. Wenn du das isst, dann geht es dir bald besser.“[/LEFT] [LEFT]Gohan zeigte Videl eine Bohne.[/LEFT] [LEFT]Noch bevor er ihr erklären konnte was es damit auf sich hatte, fiel ihm der Arzt ins Wort. „Sekunde, junger Mann! Sie darf auf keinen Fall was essen!“[/LEFT] [LEFT]Unbeirrt hielt Gohan ihr die Bohne hin und Videl wollte auch den Mund öffnen, aber sie bekam die Lippen nicht auseinander, doch ihre Anstrengungen dazu waren zu sehen. Ihr Vater wäre beinahe an die Decke gegangen. Videl konnte sich an keinen Moment erinnern, an dem er nicht geschrien hätte.[/LEFT] [LEFT]„Du aufgeblasener Wicht! Sofort raus hier!“[/LEFT] [LEFT]Doch Gohan rührte sich nicht. Videl versuchte ihren Kopf anzuheben, doch ihre Schultern verkrampften sich und zogen sie wieder hinunter.[/LEFT] [LEFT]„Mein kleiner Liebling! Hör bloß nicht auf den Kerl. Daddy schmeißt ihn raus.“[/LEFT] [LEFT]Videl war froh, dass Gohan da war. Auch wenn er sich irrte und sein Heilmittel, welches sie nicht genau erkennen konnte, nicht half. Seine Anwesenheit hatte etwas beruhigendes. Nicht so wie die ihres Vaters. Gohan strahlte so viel Ruhe aus, dass sie auch in so einer kritischen Situation gern in seiner Nähe war.[/LEFT] [LEFT]„Vertraust du mir?“[/LEFT] [LEFT]Das hatte er sie schon vorhin gefragt. Nur konnte sie ihm nicht so antworten wie zuvor.[/LEFT] [LEFT]Sie keuchte ein schweres und leises „Ja“ hervor. Ohne hinzusehen wusste sie, dass Gohan sie anlächelte.[/LEFT] [LEFT]Er griff nach einer Wasserflasche, die auf dem kleinen Beistelltisch neben dem Bett stand. Wieder klopfte es an der Tür. Dieses Mal waren es die von Mister Satan gefürchteten Reporter. Die blond gelockte Frau wollte ihren Kameramann hinterher holen, doch Mister Satan schob sie raus. „Oh nein, ich hab doch gesagt keine Interviews mehr...![/LEFT] [LEFT]Während sich der Champ mit den Reportern rum ärgerte, vergaß er fast was sich hinter seinem Rücken abspielte.[/LEFT] [LEFT]„Warte... ich helfe dir.“ Gohan nahm einen kleinen Schluck aus der Wasserflasche und steckte sich die magische Bohne zwischen die Lippen.[/LEFT] [LEFT]Mister Satan drückte mit Kraft die Tür. „So Nummer eins. Und jetzt verschwindest du...huu.. HEY!“[/LEFT] [LEFT]Beinahe hätte er einen Herzinfarkt bekommen, als er beobachten musste, wie der Kerl seine Tochter küsste. Er fühlte sich wie in einer Schockstarre. Der Arzt neben ihm schien das nicht so schlimm zu finden. Er sah Mister Satan an, grinste und zuckte mit den Schultern. „Du lässt sofort meine Tochter los!“ Doch seine Tochter schien keine Hilfe nötig zu haben. Er öffnete sanft ihre Lippe mit seinen und ließ die magische Bohne mit dem Wasser ihre Kehle hinunter gleiten. Das Mädchen wusste nicht genau, was der Kuss zu bedeuten hatte, aber fast hätte sich doch eine Träne ins freie verirrt. Noch nie hatte sie sich so schwach gefühlt wie jetzt, doch Gohan war hier und im Gegensatz zu ihrem Vater tat er mehr, als große Reden zu halten. Ihre weichen Lippen bewegten sich gegen sein, um den Kuss zu erwiedern. Sie legte eine Hand auf Gohans Wange und wollte ihn festhalten, doch sie bekam keinen festen Griff zu Stande.[/LEFT] [LEFT]Als Gohan sich sicher sein konnte, dass sie die magische Bohne runter geschluckt hatte, ließ er von ihr ab. „Nach meinem Kampf sehe ich nach dir“, sagte er leise, während Mister Satan hinter ihm herum schrie. „Nach ihr sehen??? Du wirst sie nie wieder sehen! Verstanden???!!!“ Videls Vater wollte sich schon auf ihn stürzen doch er griff ins Leere. Gohan hatte sich an ihm vorbei gewunden und war zur Tür raus. Der aufgebrachte Vater hechtete dem Jungen nach, doch konnte ihm nur noch hinterher schreien.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Damit waren Videls Gedanken wieder in der Gegenwart angekommen. Die Erkenntnis traf kurz darauf wie ein Blitz ein. „Er kämpft gerade“, murmelte sie, obwohl sie den Satz eigentlich nur denken wollte. Schnell zog sie den Vorhang zur Seite und eilte zur Tür.[/LEFT] [LEFT]„Mo... Moment mal! Wo willst du hin junge Dame?“[/LEFT] [LEFT]„Ich muss mir den nächsten Kampf ansehen.“[/LEFT] [LEFT]Kaum wollte sie ihre Hand auf den Türgriff legen, schob sich ihr Vater dazwischen.[/LEFT] [LEFT]„Oh nein! Komm ja gar nicht in Frage. Du hast Hausarrest!“[/LEFT] [LEFT]Unbeeindruckt sah sie ihn an.[/LEFT] [LEFT]„Paps wir sind nicht zu Hause. Wir reden später. Jetzt muss ich...“[/LEFT] [LEFT]„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich wieder zu diesem Perversen lasse?“[/LEFT] [LEFT]Noch während er das sagte, schob er sie von der Tür weg in die Mitte des Raumes.[/LEFT] [LEFT]„Pervers?“[/LEFT] [LEFT]Videl drehte sich zu ihrem alten Herren um.[/LEFT] [LEFT]„Er ist nicht pervers. Er hat mir geholfen.“[/LEFT] [LEFT]„Der Arzt hat dir geholfen!“[/LEFT] [LEFT]„Papa!“[/LEFT] [LEFT]Sie ließ verzweifelt die Hände sinken.[/LEFT] [LEFT]„Du hast es vorhin selber gesagt. Ich hatte innere Blutungen und gebrochene Knochen. Der Arzt war ratlos. Kaum kommt Gohan mit einer Wundermedizin daher, ist es, als wäre nie etwas gewesen. Du kannst doch nicht ernsthaft abstreiten, dass...“[/LEFT] [LEFT]„Aha! Gohan heißt der Affe also! Nur das du es weißt, du wirst nicht länger...!“[/LEFT] [LEFT]„Papa! Er hat mir wieder das Leben gerettet und nicht...“[/LEFT] [LEFT]„Wieder???“, unterbrach Satan seine Tochter erneut und verdrängte immer noch, dass ihm der Name Gohan irgendwie bekannt vor kam.[/LEFT] [LEFT]„Wie oft hat er dich denn noch wach geknutscht?“[/LEFT] [LEFT]Ärgerlich blähte Videl ihre Backen auf und verkniff sich ein „Noch nicht oft genug“. Sie wollte einfach an ihm vorbei stürmen und wieder zum Ring, doch ihr Vater ließ sie wieder nicht.[/LEFT] [LEFT]„Wie schon gesagt, du bleibst hier. Bis wir wieder nach Hause fahren wirst du diesen Raum nicht verlassen!“[/LEFT] [LEFT]Noch bevor Videl ausrasten konnte, redete er weiter.[/LEFT] [LEFT]„Du kannst dir die Kämpfe von mir aus von hier ansehen.“[/LEFT] [LEFT]Er schob sie zum Fenster und widerwillig sah Videl nach unten in die Kampfarena.[/LEFT] [LEFT]Kurz erstarrte sie und legte hastig beide Hände auf das Glas.[/LEFT] [LEFT]Der entsetzte Gesichtsausdruck seiner Tochter brachte Mister Satan aus dem Konzept.[/LEFT] [LEFT]„Oh Gott, nein!“, haspelte das Mädchen und stürmte ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Der Weltmeister sah ebenfalls in den Ring und musste das selbe ansehen wie die vielen Zuschauer, doch keiner unternahm etwas. Warum tat niemand etwas?[/LEFT] [LEFT]Zwei Mönche kamen an dem Krankenzimmer vorbei und Mister Satan schrie ihnen entgegen: „Hey ihr da! Holt eine Trage! Im Ring wird jemand niedergestochen!“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Mister Satan regte sich wieder auf. Dieses Mal vor einem der Organisatoren des Turniers. Er hielt ihm einen Vortrag über Standards und Vorkehrungen bei großen Veranstaltungen. Der kleine, dicke Mann konnte nur immer kurz nicken. Er selbst war sehr mitgenommen von den Ereignissen. Mister Satan und er gingen einen scheinbar endlosen Gang hinunter, der zum Ring führte. „I... ich weiß nicht wie das passieren konnte. So etwas hat es in all den Jahren noch nie gegeben. Erst das mit ihrer Tochter... und ich versichere Ihnen, Sir, es tut mir unendlich Leid... U...und dann der nächste Kampf... Das ist eine Katastrophe. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, ist ein Großteil der Finalkämpfer verschwunden. Ich weiß nicht wie wir dieses Turnier fortsetzen sollen...“ Seine raue Stimme bebte. In seinem Hinterkopf erschien die nörgelnde Stimme seiner kleinen und ebenfalls dicken Frau, die ihm sagte, er hätte dieses Amt nie antreten dürfen. „Was soll das heißen die Kämpfer sind verschwunden?“[/LEFT] [LEFT]Die beiden Herren wurden vom Licht geblendet, als sie ins Freie kamen. Als sich seine Augen von dem Stechen erholten, war Videl das erste was Mister Satan sah. Sie stand mit dem jungen Mann, der vorhin bei ihr im Zimmer war, im Ring und beide sahen in den Himmel. „Videl! Geh sofort wieder rein und von dem weg! Hörst du nicht?“[/LEFT] [LEFT]Er rannte auf den Ring zu, doch noch bevor er dort ankam, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf. Die zwei verschwanden, aber nicht zu Fuß, sondern sie flogen aus dem Ring. Er konnte es nicht fassen. Der Champ starrte ihnen hinterher und hätte sich am liebsten die Haare gerauft.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Videl kniff ihre Augen zu, als sie gegen den Wind ankämpfte. Gohan und Kibito waren ihr zwar nur wenige Meter voraus, doch sie merkte wie viel Unterschied zwischen ihrer und deren Fluggeschwindigkeit lag. Erst dachte sie, dass sie nur versuchte die Geschichte die der rosane Fremde erzählte, versuchte zu verarbeiten, aber mittlerweile wusste sie, dass sie einfach langsamer als die beiden war. In ihrem Kopf drehte sich alles.[/LEFT] [LEFT]Kurz schloss sie ihre Augen, um für sich selbst ein Resumé zu ziehen. Sie erinnerte sich an Gohans Aussehen im Ring. Den Blonden Gohan mit den grünen Augen. Und sie erinnerte sich an die Fernsehübertragung der Cellspiele. Sie erinnerte sich an die Geschichten ihres Vaters und an die einzige Schlussfolgerung die übrig war, als sie dies als Lüge abstempelte.[/LEFT] [LEFT]„Videl?“[/LEFT] [LEFT]Sie öffnete die Augen.[/LEFT] [LEFT]Gohan hatte sich ihrem Tempo angepasst und flog neben ihr. Kibito war auf einmal nicht mehr zu sehen. Videls Gesicht entnahm der junge Mann die Frage ohne, dass sie etwas sagen musste. „Ich hab ihm gesagt, dass er vor fliegen soll. Geht es noch?“[/LEFT] [LEFT]„Ja.. ich... ich musste nur über etwas nachdenken.“[/LEFT] [LEFT]Videl wurde immer langsamer bis sie nur noch still schwebte und Gohan tat es ihr gleich. „Ich glaub ich weiß jetzt was der ganze Circus mit dir und deinen Freunden sollte.“[/LEFT] [LEFT]„Ach ja?“[/LEFT] [LEFT]Auch wenn Gohan sie für verdammt intelligent hielt, bezweifelte er, dass sie das ganze Ausmaß der Geschichte begriff.[/LEFT] [LEFT]„Wenn du wieder zurück kommst, kannst du mir sagen, ob ich richtig liege...“[/LEFT] [LEFT]Gohan sah seine Freundin verdutzt an.[/LEFT] [LEFT]„Willst du nicht mehr mitkommen?“[/LEFT] [LEFT]Videl blickte in die Richtung, in der es weiter gehen sollte.[/LEFT] [LEFT]„Ich...“[/LEFT] [LEFT]Sie unterbrach sich selbst mit einem Seufzen.[/LEFT] [LEFT]„Ich weiß, dass ich euch nur aufhalten würde... ich kann ja noch nicht mal mit eurem Tempo mithalten, geschweige denn die Augen beim Fliegen offen halten.“[/LEFT] [LEFT]Ein lächelndes Schnauben kam aus Gohan heraus.[/LEFT] [LEFT]„Wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich froh, dass du dich nicht auch noch in Gefahr begibst.“ Automatisch boxte ihm die Schwarzhaarige auf die Schulter.[/LEFT] [LEFT]„Aber ich muss zusehen, wie du das tust oder was?“[/LEFT] [LEFT]Videl hielt sich an ihrem eigenem Arm fest und blickte in die Ferne.[/LEFT] [LEFT]„Versprich mir, dass du zurück kommst...“[/LEFT] [LEFT]So viel Sorge lag noch nie in Videls Stimme. Sie ist so süß.[/LEFT] [LEFT]„Klar“, sagte Gohan in einem Ton, als würde er ihr versprechen ihr die Hausaufgaben vorbei zubringen.[/LEFT] [LEFT]Videl fühlte sich veräppelt und ärgerte sich darüber nicht ernst genommen zu werden.[/LEFT] [LEFT]„Das ist nicht witzig!“, schrie sie ihm entgegen und ihre Augen begannen zu glitzern und kündigten die ersten Tränen an. Doch diese wurden verdrängt. Als sie wieder zu ihm rüber sah, bemerkte sie, dass er auf einmal näher bei ihr schwebte. „Ich bin bald wieder da. Ich hab doch einen Anreiz zurück zu kommen.“[/LEFT] [LEFT]„Was für einen Anr...“[/LEFT] [LEFT]Sie wurde von Gohans Handrücken unterbrochen, der sich auf ihre Lippen legte. Ein paar Sekunden ruhte er da, dann nahm Gohan seine Hand wieder weg und legte die Stelle, die Videls Lippen berührt hatten, auf die seinen.[/LEFT] [LEFT]Videl schluckte und lächelte, als sie verstand, was das sollte. Ein bisschen Blut schoss in ihre Wangen und ließ sie auf sanfte Weise erröten.[/LEFT] [LEFT]Gohan nahm seinen Handrücken wieder von seinem Mund.[/LEFT] [LEFT]„Wenn ich wieder da bin, gibst du mir einen echten Kuss“, sagte er lächelnd.[/LEFT] [LEFT]Sie nickte und sah verlegen auf das Meer, das viele Meter unter ihren Füßen schimmerte. Dann lächelte sie zurück und die beiden verabschiedeten sich. Videl versprach Gohans Mutter und seinen Bruder auf den neuesten Stand zu bringen und sah ihm noch eine Weile nach.[/LEFT] [LEFT]„Bis bald...“, murmelte sie, als er schon außer Sichtweite war. [/LEFT] Kapitel 13: Gohan und Videl --------------------------- Ein leises Rauschen. Ein kurzes Zwischen. Ein etwas zu lautet 'Tut' und dann bimmelte die Musik des 'Guten Morgen Satan City'-Radio Senders. Mit aller Anstrengung öffnete Videl ihre Augen bis sie durch zwei Schlitze den verschwommenen Radiowecker sehen konnte und ihr die großen roten Zahlen 06:00 entgegen leuchteten. Ungewollt doll schlug sie auf das Gerät und es schien aus Angst vor noch einen Schlag zu verstummen. Draußen war es noch dunkel. Nur das Licht der Straßenlaternen schob sich in ihr Zimmer. Das Mädchen versuchte ihre Augenlider weiter zu öffnen, aber das erwies sich als Schwerstarbeit. Müde ging sie den Weg des geringsten Wiederstandes und schloss ihre Augen wieder. //Kaum zu fassen, dass heute wieder die Schule los geht...// Diesen Satz hatte sie in der letzten Woche immer und immer zu sich gesagt. Die Realität... nein... schlimmer... die Normalität schien einfach so weiter zu gehen! Einfach so!!! Einfach.Fucking.So!!! Dabei war in den letzten... //Ich weiß noch nicht einmal wie viel Zeit vergangen ist...// Wie lebten andere Menschen in dieser Zeit? Sahen sie auf ihre Kalender und sagten: 'Ach ja... vor so und so vielen Wochen sind wir alle gestorben, wurden in Süßigkeiten verwandelt und am Dienstag ist unser Planet an einem Tag verschwunden und kurz darauf wieder aufgetaucht und heute... gehen wir ins Freibad!' //Ja klar... sicher doch...// Kurz um war so viel passiert, dass ihr das normale Leben abnormal erschien. Wie machte Gohan das nur? Er war so aufgewachsen. Vielleicht war das ihre Antwort. Aber wie brachte er dann das 'normale' Leben auf die Reihe? Videl seufzte und drehte sich mit geschlossenen Augen auf die Seite und sie ließ ihre letzten 'Abenteuer' noch fünf Minuten in ihrer Erinnerung ablaufen, bis sie aufstehen musste...   ...   Finde deine 7 Dragonballs   [LEFT]„Danke, dass du mitkommst!“, sagte Bulma und lächelte innerlich. Ihr Gesicht hatte keine Zeit dazu, denn ihre Augen fixierten den piependen Dragonradar in ihrer zierlichen Hand. „Keine Ursache... So komme ich mir nützlich vor. Außerdem... ehm...“, Videl unterbrach sich selbst. Zu Hause in ihrer Stadt war sie es gewohnt kein Blatt vor den Mund nehmen zu müssen, aber hier wurde sie automatisch vorsichtig. Gohans Freunde und Familie hatten alle so eine enge Bindung zu einander und trotz des anfänglichen Argwohns wollte ein Teil von ihr unbedingt dazu gehören, deshalb wollte sie niemanden zu nahe treten. „Du kannst es ruhig aussprechen!“ Bulmas Blick verfinsterte sich, als sie an Muten Roshis plumpe Grabschversuche dachte, die sie noch nie gut heißen konnte. „Der 'Bikini-Inspektor' muss nicht geschont werden. Im Gegenteil.“ Bulma grinste das junge Mädchen an. Bulma wusste, dass der alte Herr der Schildkröten auch seine guten Seiten hatte, aber jetzt gerade hatte sie keine Zeit für jedes kleine wenn und aber. Jetzt war all ihr Denken nur bei Vegeta und was er auf dem Turnier getan hatte. Sie dachte nur daran was SIE für IHN wieder gut machen musste.[/LEFT] [LEFT]„Ich glaube, das hat etwas zu bedeuten.“[/LEFT] [LEFT]Videls Stimme und ihr deuten auf den Radar holte Bulma aus ihren Gedanken. Ein Lichtpunkt befand sich nun im Zielkreuz des runden Bildschirms. „Ja, du hast recht.“ Beide Frauen sahen sich in ihrer näheren Umgebung. Um sie herum waren endlos viele gelbe Felsen in allen vorstellbaren Größen. Dazwischen tiefe Furchen in denen sich alles verstecken konnte. Sogar ein Dragonball.[/LEFT] [LEFT]Krillin und die anderen hätten helfen können, aber Bulma wollte sie gerade nicht um sich haben. Sie wollte nicht von jedem aufgemuntert werden. Sie sollte etwas tun. Deshalb hatte sie nur die Person mitgenommen, die ihr keine Vorträge halten würde und die anderen beim Flugzeug gelassen.[/LEFT] [LEFT]„Da ist er!“, rief Bulma und ihr Arm und Zeigefinger streckte sich zu einem großen Nest auf einem spitzen Felsen.[/LEFT] [LEFT]Videl besah sich die runde Kugel, die das Sonnenlicht so grell reflektierte. „Das ist also ein Dragonball...“ Nur ungern gab die sonst so gescheite Schülerin zu, dass sie sich nicht ganz vorstellen konnte, warum diese angeblich magischen Kugeln so viel Priorität hatten. „Darum seid ihr alle so Hals über Kopf aufgebroche... HE! Warte auf mich!“ Sie war so fasziniert von dem magischen Objekt gewesen, dass sie gar nicht merkte wie Bulma schon den halben Felsen hoch geklettert war. Und das im kappen, roten Kleid. Ohne Mühe schwebte die Schwarzhaarige neben ihr hoch. „Lass mich das doch machen.“[/LEFT] [LEFT]„Nein... passt schon... Ich komm zurecht...“, keuchte die Ältere als sie sich angestrengt an den Felsen festhielt und sich daran hochzog.[/LEFT] [LEFT]„Aber ich komm doch so leicht dran.“[/LEFT] [LEFT]„Passt schon Videl! Ich bin selber groß!“[/LEFT] [LEFT]Bulmas zickiger Tonfall brachte Videl dazu sich dieses unbeholfene Schauspiel nur mit anzusehen.[/LEFT] [LEFT]//Echt jetzt? Warum hat sie mich dann überhaupt mitgenommen?//[/LEFT] [LEFT]Bulma stütze sich mit den Füßen in zwei, scheinbar dafür gemachten, kleinen Vorsprüngen ab. Kein sehr sicherer Stand. Ihre Knie zitterten durch die verkrampfte Haltung. Nicht ganz so zittrig streckte sie ihre Hand zu der goldenen Kugel mit den zwei Sternen aus. Die Fingerspitzen waren nur wenige Zentimeter von der glatten Oberfläche bedeckt, die schon etwas staubig war durch das Vogelnest in dem der Dragonball lag.[/LEFT] [LEFT]In dem sie ihre Beine nach justierte konnte sie sich noch etwas weiter noch vorne strecken.[/LEFT] [LEFT]Ihre Fingerkuppen berührten die Kugel und frühzeitig brach ein Jubeln aus Bulma.[/LEFT] [LEFT]„Hab ihn!“[/LEFT] [LEFT]Genau wie aufs Stichwort schoss etwas hinter dem Felsen hervor und fauchte die fremde Frau an.[/LEFT] [LEFT]Vor Schreck ließ sie los und fiel begleitet von einem schrillen Schrei nach hinten in die Tiefe... oder auch nicht.[/LEFT] [LEFT]Bulma hörte auf zu schreien und riss verwirrt die Augen auf, als sie von jemanden festgehalten wurde.[/LEFT] [LEFT]Sie sah hoch zu Videl die sie mit beiden Armen in der Luft hielt. „Ich glaube das ist kein Vogelnest“, sagte Videl. Ihre Augen waren an das Nest geheftet und Bulma folgte diesem Blick. „Offensichtlich!“[/LEFT] [LEFT]Bulma biss dabei die Zähne aufeinander. Den Schock hatte sie schon überwunden. Die Blauhaarige war vielleicht keine Kämpferin, aber hatte seit ihren Teenager Jahren schon so viel mitgemacht, dass sie nicht mehr so leicht aus der Ruhe gebracht wurde.[/LEFT] [LEFT]„Ein Dinosaurier! Warum müssen es immer Dinosaurier sein?“, meckerte sie das Schicksal an. „Kannst du ihn nicht wegtreten oder sowas? Wir habens eilig!“[/LEFT] [LEFT]„Ich glaube, dass der Dino noch sehr jung ist...“ Videls Stimme wurde nachdenklich. Als würde sie etwas abgreifen wollen, aber nicht darauf kommen auf was.[/LEFT] [LEFT]Normalerweise hätte Bulma geseufzt und wäre ruhig geblieben, aber nun bekam ihre Stimme einen patzigen Ton.[/LEFT] [LEFT]„Hör mal, wenn ich dem Vieh erklären würde, dass wir sein Spielzeug brauchen um hunderte von Menschen wieder zum Leben zu erwecken, die bei dem Turnier gestorben sind, würde es mich genauso anfauchen wie jetzt gerade und solange keiner von uns Dino spricht, müssen wir wohl kreativ werden!“[/LEFT] [LEFT]Videl hörte Bulmas gewetter nur auf einem Ohr. Ihre Augen fixierten den kleinen Saurier.[/LEFT] [LEFT]„Sag mal, bist du taub geworden? He Videl, rede ich gegen eine Wa...“[/LEFT] [LEFT]„Das ist DAS Dinosaurier Baby!“[/LEFT] [LEFT]Bulma zuckte leicht zusammen, als die Schwarzhaarige ihren Geistesblitz hatte.[/LEFT] [LEFT]„Bitte?“[/LEFT] [LEFT]„Das ist das Saurier Baby aus dem Zirkus, das Gohan vor ein paar Monaten gerettet hat.“[/LEFT] [LEFT]Bulma hatte ihren Nacken auf unbequeme Weise so verdreht, dass sie in Videls Gesicht sehen konnte. Die Augen der jungen Schülerin hatten einen nostalgischen Glanz bekommen und sie achtete gar nicht mehr auf Bulma.[/LEFT] [LEFT]Videl erkannte die Schuppenzeichnung und das Gesicht des Tieres wieder. Sie war sich ganz sicher, dass es der selbe Dino war. Nur etwas gewachsen. Und in der Tat, war es das Selbe. Nach dem der Zirkusdirektor das Baby aus seinem Nest geraubt hatte, waren seine Eltern mit ihm weiter gezogen und hatten sich hier niedergelassen. Mittlerweile war es fast doppelt so groß und sah richtig furchterregend aus, wenn es so fauchte. Es machte unbeirrt weiter und ließ sich seine Verwirrung gegenüber den Menschen Weibchen nicht ansehen. Entgegen seiner bisherigen Erfahrungen verströmte sie keinen Geruch von Angst, als er sich vor ihr aufbaute. Das Mädchen strahlte so viel innere Ruhe aus. Ähnlich wie die beiden Jungs, die früher mit ihm gespielt hatten. Das Mädchen streckte eine Hand zu ihm. Ganz vorsichtig. Erst wollte er nach ihrer Hand schnappen doch dann... nahm er einen vertrauten Geruch war. Da lag etwas bekanntes in der Luft. Etwas, das er mochte. Es roch etwas wie der kleine... nein... der große Junge aus seinen Heimatwäldern. Auch ein bisschen, wenn auch nicht viel, von dem Waldgeruch lag auf ihrer Haut.[/LEFT] [LEFT]Und immer noch war sie ruhig. Freundlich.[/LEFT] [LEFT]Er hörte auf zu fauchen und ließ sie ihm ihre Hand auf den Kopf legen.[/LEFT] [LEFT]Nichts geschah. Keine Katastrophe. Keine Gewalt.[/LEFT] [LEFT]Videl lächelte dem Dinosaurier entgegen. Ein wenig stolz lag ebenfalls in ihrem Gesicht.[/LEFT] [LEFT]Bulma beobachtete diese Szene fasziniert. Ein wildes Tier zusehen, das so gelassen auf einen Menschen reagiert, hatte sie lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal bei Goku... nein... so lange war es auch nicht her. Das letzte Mal bei Gohan. Videl drückte ihr den Dragonball in die Hand und mit einem Nicken verabschiedete sie sich bei dem Dinosaurier und sie schwebte wieder Richtung Boden.[/LEFT] [LEFT]„Jetzt haben wir den ersten!“, sagte Videl wie ein aufgeregtes Kind, das zum ersten Mal ein Bonbon bekommen hatte. „Gehen wir wieder zurück zu den anderen.“[/LEFT] [LEFT]Bulma starrte Videl an, begutachtete den Dragonball und blickte dann wieder zu ihr.[/LEFT] [LEFT]„Was ist?“, Videls große blaue Augen wurden von einem kurzen Blinzeln verdeckt.[/LEFT] [LEFT]Bulma schmunzelte kurz und meldete sich nun auch wieder zur Wort.[/LEFT] [LEFT]„Ach nichts. Ich fange einfach gerade an zu verstehen, warum Gohan dich so mag.“[/LEFT] [LEFT]Videls Wangen wurden leicht rot, als ob Bulma sie bei etwas verbotenem erwischt hätte.[/LEFT] [LEFT]„Ehm. Was? Wie meinst du das?“[/LEFT] [LEFT]Einer von Bulmas Armen legte sich um Videls Schulter. „Ach. Nichts. Gut gemacht, Kleines! Gehen wir wieder zu den anderen!“[/LEFT] [LEFT]Und mit diesen Worten zog Bulma das leicht verwirrte Mädchen mit.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] Ich weiß, es ist schwer [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Chichi saß auf einer Bank im Schatten von Dendes Palast und presste ihre Handflächen gegen ihr Gesicht. Der Oxking hatte einen Arm um seine Tochter gelegt und redete auf sie ein seit dem sie dort angekommen waren. Ab und an hatte Chichi sich aufgerafft. Sie hatte sich schweren Herzens wieder von ihrem Ehemann verabschiedet, hatte ihren Jüngsten in den Arm genommen und hatte mit Bulma Piccolo beäugt wie er Goten und Trunks trainierte, doch immer dann wenn sie sich durch den Kopf gehen ließ was passiert war, schossen die Tränen zurück in ihre Augen. Sie weinte viel. Sie hatte in der Ehe mit Goku schon oft sehr viel weinen müssen, aber noch nie hatte sie über Gohan geweint. Nie so.[/LEFT] [LEFT]Sie wusste genau wie sie ihre Söhne einschätzen konnte. Goten, ein kleiner Träumer, der in allem das Ebenbild seines Vaters war. Aber Gohan... er war schon als kleiner Junge nicht so gewesen. Ein braves, liebes Kind, der von Anfang an immer nachdachte bevor er etwas tat. Jemand der Ruhe und Frieden liebte. Jemand der nicht einfach starb. Das Wissen darüber, dass Gohan nicht gestorben war, weil er es unbedingt mit jemanden aufnehmen wollte, gegen den er keine Chance hatte, ließ sie sich furchtbare Dinge über seinen Tod ausmalen. Wie hätte sie anders können als zu weinen?[/LEFT] [LEFT]Krillin betrat das überdachte Freigelände und sah sich betreten um. Zu Chichi wollte er. Neben ihr saß wie immer ihr Vater und versuchte ihr Mut zuzureden. Bulma war bis vorkurzen auch noch hier gewesen und hatte das selbe bei Videl versucht. Die saß auf der Brüstung. Die Füße auf dem Geländer abgestellt und die Knie fest an ihren Körper gepresst. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen aber aus seiner Erfahrung weinten Mädchen, wenn sie mit aller Kraft ihr Gesicht in eine andere Richtung drehten und bloß nicht angesehen werden wollten. Videl war jetzt schon einige Zeit bei ihnen. Seit dem Turnier und der Dragonball Suche. Entgegen seiner Erwartungen passte sie erstaunlich gut in die Gruppe, doch seit dem ihnen Goku gesagt hatte, dass Gohan gestorben war, hatte sie keinen Mux mehr von sich gegeben. Er kannte sie leider zu wenig um sie aufzumuntern.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hey... Chichi...“, Krillins Stimme war klar, aber besorgt. Es war nicht das erste Mal, dass er zu ihr kam um sie zu trösten. Jedoch hatte er sich, und das wusste er, nie sonderlich gut dabei angestellt. „Goten und Trunks machen gleich eine kleine Pause. Vielleicht willst du zu ihm gehen?“ Automatisch nickte die sonst so starke Frau zaghaft.[/LEFT] [LEFT]„Ehm...“[/LEFT] [LEFT]Da Chichi nichts sagte schlich sich bei Krillin das Gefühl ein, mehr sagen zu müssen. Als hätte er es irgendwie noch nicht richtig gemacht.[/LEFT] [LEFT]„Es ist OK zu weinen...“ Er verkniff sich ein 'Glaub ich..' Natürlich war es OK. Das wusste er auch. Es war selbstverständlich, aber der kleine Mann redete sich schon immer um Kopf und kragen. Auch wenn genau das an ihm nervte nahm es Chichi ihm nicht übel. Er meinte es ja gut.[/LEFT] [LEFT]„Du machst das gut...u... und ich bin sicher, dass wir Gohan auch mit den Dragonballs zurück holen können, wenn wir Boo besiegt haben.“[/LEFT] [LEFT]Chichi blickte ihn fragend an. In ihren geröteten Augen glitzerten immer noch einige Tränen.[/LEFT] [LEFT]„A.. also sicher besiegen wir ihn! Keine Fragen! Goten und Trunks machen große Fortschritte! Immerhin trainiert Piccolo sie ja hart.“[/LEFT] [LEFT]In Chichis Gesicht regte sich kein Muskel. Sie starrte ihn einfach nur an und dachte sich, dass er hier besser anhalten sollte, aber irgendwie interpretierte dies der Kleine falsch.[/LEFT] [LEFT]„Also nicht zu hart! Er ist natürlich lieb zu ihnen... wie ein Kätzchen!“[/LEFT] [LEFT]Ein abhacktes, nervöses Schmunzeln kam aus dem Freund der Familie. Mittlerweile hörte er selber wie dämlich er sich anhörte, während er Chichi versuchte nicht auf die Füße zutreten.[/LEFT] [LEFT]Diese wischte sich stumm die letzten Tränen aus den Augen und war schon bereit nach ihrem jüngsten Sohn zu sehen.[/LEFT] [LEFT]„Tut mir Leid. Ich weiß einfach auch noch nicht wie ich damit umgehen soll.“[/LEFT] [LEFT]Endlich klang er wieder normal.[/LEFT] [LEFT]„Gokus Tode waren eine Sache und schwer genug, aber jetzt da Gohan auch tot ist bin ich sel...“[/LEFT] [LEFT]„HÖRST DU JETZT ENDLICH AUF?!“[/LEFT] [LEFT]Krillin war wie ein kleines Kind zusammen gefahren. Kurz verwirrt sah er von Chichi weg und zu der Person, die ihn hinterrücks angeschrien hatte.[/LEFT] [LEFT]Videl war aufgesprungen, hielt sich aber noch mit einer Hand an dem Geländer fest, auf dem sie bis vor kurzem noch gesessen hatten.[/LEFT] [LEFT]Zwei wütende Augen durchbohrten Krillin. Ihre Lippen waren zu einem verkrampften Strich aufeinander gepresst. Wie eine Bombe die jede Sekunde losgehen würde, sah man Videl an, dass sie kurz davor war zu weinen.[/LEFT] [LEFT]„Seit Stunden redet ihr von nichts anderem mehr!“[/LEFT] [LEFT]Ein Zittern lag in ihrer Stimme, dass sie erfolglos versuchte zu unterdrücken.[/LEFT] [LEFT]„Woher wollt ihr wissen, dass er Tod ist???“[/LEFT] [LEFT]Sie klang streng und verzweifelt und tief in ihr drin, wusste sie, dass es keinen Unterschied machte ob sie Krillin anschrie oder eine Ziegelsteinwand.[/LEFT] [LEFT]„Gohan würde nicht so einfach sterben. Er ist so stark und so klug...“[/LEFT] [LEFT]Sowohl Krillin, als auch Chichi konnten hören, dass sie noch etwas sagen wollte, aber ihr die Worte ausgingen.[/LEFT] [LEFT]„Er ist kein Vollidiot, der etwas anfängt, das er nicht gewinnen kann!“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. Es waren seit der ersten Nachricht über Gohans Tod nicht die ersten Tränen, die über ihre Wangen liefen.[/LEFT] [LEFT]„Er war sich so sicher, dass er wieder zurück kommt. Er war...“[/LEFT] [LEFT]Immer mehr zitterte ihre Stimme. Krillin tat es jetzt schon unendlich Leid nicht auf Videl hinter ihm geachtet zu haben. Immerhin lag es auf der Hand, dass sie in ihn verliebt war und das alles was sie erlebte neu und belastend für sie war.[/LEFT] [LEFT]Sie hatte sich die ganze Zeit versucht unter Kontrolle zu haben. Hatte sich versucht vorgestellt, was mit dem Menschen passiert war zu dem sie seit dem er in ihre Schule gekommen war so viele Gefühle aufgebaut hatte, doch die Ungewissheit stach sie immer wieder direkt ins Herz.[/LEFT] [LEFT]Ein leises Schluchzen und es brach aus ihr raus. Alles.[/LEFT] [LEFT]„Er ist nicht tot!!! ER KANN NICHT TOT SEIN!!! Er kommt zurück zu mi..“[/LEFT] [LEFT]Videl hörte abrupt auf zu schreien, als sie spürte wie sich plötzlich zwei Arme um sich legten und sie gegen einen warmen Körper drückten.[/LEFT] [LEFT]Durch die Tränen in ihren Augen und die plötzliche Nähe konnte sie auch nicht erkennen wer ihr nun über die Haare strich.[/LEFT] [LEFT]„Du hast recht. Es geht ihm sicher gut...“, sagte Chichi leise und beruhigend und drückte Videl ein bisschen mehr bis sie sich geborgen genug fühlte, damit die erste Anspannung von ihr fiel. Auf der anderen Seite wusste die Mutter wie die Wirklichkeit aussah.[/LEFT] [LEFT]Mit dem ein oder anderem sachten 'tschs' wiegte sie die junge Frau ein wenig und Videl ließ es zu. Sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal von einer Mutter in den Arm genommen wurde, aber jetzt war es genau das Richtige.[/LEFT] [LEFT]„Ist schon gut...“, sagte Chichi ruhig und wusste das die Realität eine andere war. „Ich weiß, es ist schwer...“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] Gefühle     [LEFT]Die schwarzhaarige, junge Frau stand etwas abseits von den anderen und beobachtete die beiden Kinder beim Training für die Fusion. Sie war jetzt schon ein paar Tage hier oben und mittlerweile kam ihr dieser Ort und auch die Leute mit denen sie hier war nicht mehr so seltsam vor wie am Anfang. Jeder in der Gruppe war auf seine eigene Art herzlich und jeder akzeptierte sie ohne weitere Fragen zu stellen. Es war angenehm … wenn es nur andere Umstände wären.[/LEFT] [LEFT]Ihre Tränen hatten aufgehört. Nicht weil sie keinen Grund mehr hatte zu weinen, sondern weil sie nicht mehr genug Körperflüssigkeit entbehren konnte. Zumindest war das ihre Theorie.[/LEFT] [LEFT]Sie dachte immer noch fast nur an Gohan, doch mittlerweile versuchte sie keine Ausreden mehr über das Geschehene zu finden. Gohan war tot. Der erste Junge in den sie sich verliebt hatte, war verschwunden und würde nicht mehr zurück kommen. Dieses Gefühl was sie dabei empfand war grauenhaft und sprengte die Grenzen jeder Beschreibung. Wenn diese Grausamkeit ihrer eigenen Gefühle über sie kam, war sie gerne kurz alleine und glücklicher Weise ließen ihr die anderen auch den Abstand.[/LEFT] [LEFT]Goten und Trunks wurde eine Pause genehmigt, bevor Bulma und Chichi ihn wieder anschrien, dass er zu streng mit den beiden Jungs sei. Zum Glück war Chichi damals nicht dabei gewesen, als Gohan als kleinen Jungen in der Wüste trainiert hatte. Manchmal fragte sich der Namekianer was aus ihm geworden war. Seine Tage als zweit stärkster der Gruppe waren vorbei und seine Ziele hatte er für ein fast normales Leben eingetauscht. Der Grund für diese Veränderung war selber ungewöhnlich stark, aber bevorzugte eigentlich auch ein normales Leben. Doch nun war dieser Grund gestorben und trotzdem bereute er nichts.[/LEFT] [LEFT]Die beiden Kinder stürmten zurück in die große Gruppe, um zu verkünden, dass sie ein Mords Hunger plagte.Videl überlegte auch wieder zurück zu gehen, doch noch bevor sie diese Entscheidung tun konnte, hatte sich bereits jemand im gelben Anzug neben sie gestellt.[/LEFT] [LEFT]„Hey... wie geht’s dir denn?“, fragte Yamcha freundlich. Er hatte sie das bisher noch nicht gefragt, da er meistens damit beschäftigt war Bulma zu unterstützen. Auch wenn sie kein Paar mehr waren, war Bulma immer noch eine verdammt gute Freundin für ihn, die jetzt mehr Unterstützung brauchte.[/LEFT] [LEFT]„Ehm …“ Die Frage kam etwas aus dem Nirgendwo und auch wenn Videl sicher war, dass er es nur gut meinte, fühlte sie sich etwas überrumpelt. „...Ich glaube langsam gewöhne ich mich an alles. Danke.“[/LEFT] [LEFT]„Du machst das schon und bald ist ja alles wieder gut.“[/LEFT] [LEFT]Ein verwirrtes Blinzeln kam Yamcha entgegen und noch bevor Videl nachfragen konnte wie das gemeint war, redete er auch schon weiter.[/LEFT] [LEFT]„Wenn dieser Dämon erstmal besiegt ist, rufen wir die Dragonballs und Gohan kommt zurück.“[/LEFT] [LEFT]Videls Augen erhellten sich. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. War das wirklich möglich?[/LEFT] [LEFT]„Siehst du? Nicht mehr lange und du hast deinen Schatz wieder.“[/LEFT] [LEFT]Automatisch schoss dem Mädchen das Blut in den Kopf und Verlegenheit machte sich in ihr breit.[/LEFT] [LEFT]„Er war doch dein Schatz oder?“[/LEFT] [LEFT]Den Witz machte Yamcha nur um die Situation lockerer zu machen und ein wenig interessierte es ihn auch. Er hatte Gohan nämlich nicht als den Typ eingeschätzt auf den die Frauen flogen.Allerdings hatte er das bei Vegeta auch nicht gedacht und der hatte ihm am Ende seine Freundin ausgespannt.[/LEFT] [LEFT]Mit einem leicht amüsierten Schmunzeln fuhr er fort. „Ist schon gut. Ich bin nicht Chichi. Mir kannst du es sagen. Es ist offensicht, dass ihr euch nahe gestanden habt...“[/LEFT] [LEFT]Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „... und das ihr weit über das Händchen halten hinaus seid.“[/LEFT] [LEFT]Noch bevor sich Videl über den letzten Satz brüskieren konnte, ertönte ein „Yamcha!“ von hinten. Der ehemalige Kämpfer blickte auf und sah in Piccolos strenges Gesicht. Obwohl.. eigentlich sah sein Gesicht immer so aus. Egal ob er streng, zufrieden, traurig oder hungrig war. Hungrig? War der Namekianer eigentlich hungrig?[/LEFT] [LEFT]„Yamacha!“, wiederholte Piccolo, „Lass sie in Ruhe.“ Die Stimme des Grünen hatte sich schon wieder gesenkt, aber seine Autorität kam trotzdem rüber.[/LEFT] [LEFT]„Ich wollte doch nur helfen...“[/LEFT] [LEFT]„Dann helf wo anders. Es gibt wirklich genug zu tun.“ Piccolo sah ihn durchdringend an und dagegen half kein Maulen und kein Meckern. Leicht murrend zog Yamcha wieder ab.[/LEFT] [LEFT]Videl war verblüfft wie leicht der Grüne die Gruppe unter Kontrolle hatte. Sie starrte zu ihm hoch. Er sah sie nicht an, sondern Yamcha hinterher. In seinem Kopf schien er gerade ganz für sich zu sein. Als würde er einen Gedanken ganz oft abrufen. Erst als Videls Blick ihn nicht mehr los ließ sah er zu ihr herunter.[/LEFT] [LEFT]Das war also das Mädchen, das Gohan den Kopf verdreht hatte.Obwohl er jetzt so viele Jahre zwischen Menschen lebte und sogar in Gokus Familie integriert worden war, konnte er immer noch nicht genau nachvollziehen was in den Menschen genau vorging. Alle anderen schienen es auf auf seine Namekianische Abstammung, aber ihm selbst war es egal. Es war ihm egal warum er nicht verstand, warum Krillin damals einen Wunsch für C18 ausgesprochen hatte oder warum Goku sich so von Chichi herum kommandieren ließ oder...[/LEFT] [LEFT]oder... warum sich nun auch Gohan verliebt hatte. Aber im Grunde machte es auch keinen Unterschied. Er wusste Gohan würde zurück kommen und er wusste, dass ihm Videl, warum auch immer, sehr viel bedeutete und deshalbbehandelte er sie so wie er Gohan behandeln würde. Den Jungen der für ihn immer wie ein Sohn war.[/LEFT] [LEFT]Ohne weitere Worte erkannte Videl die beschützende Geste und auch wenn sie nicht wirklich nötig gewesen war, nickte sie ihm dankend. Er nickte zurück.[/LEFT] [LEFT]Ohne Worte waren die Fronten klar.[/LEFT] [LEFT]Sie sah dem Namekianer noch nach und dachte sofort wieder an Gohan und das was Yamcha gesagt hatte.[/LEFT] [LEFT]//Gohan...//[/LEFT] [LEFT]Sie sah in den endlos blauen Himmel.[/LEFT] [LEFT]//Komm bitte wieder zurück!//[/LEFT] [LEFT]…..[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Mhhh...Gohan...“, wiederholte sie aus ihrem Traum, während sie langsam wieder wach wurde. Ihre Lider blinzelten leicht, um zu testen ob es immer noch so schwer war sie zu öffnen. Nein, es ging schon viel leichter. Eigentlich erschreckend leicht. Videl riss die Augen auf. Ihr ganzes Zimmer war Tag hell und anstatt Dunkelheit machte sich nun Sonnenlicht in ihrem Zimmer breit. „Oh nein, Gohan!“ Sie drehte sich zur Seite. Ihr Freund lag immer noch neben ihr. Eigentlich gestern Abend seine letzten Worte gewesen: 'Nur noch 5 Minuten, dann muss ich los.' Es hatte gestern wohl keine 5 Minuten gedauert bevor beide eingeschlafen waren.[/LEFT] [LEFT]Vor zwei Wochen war Boo besiegt worden. Übrig blieb nur ein fetter, nerviger, aber eigentlich ganz netter, rosa Dämon im Hause Satan und ein heilloses Chaos an Fragen in der Welt. Heute ging offiziell die Schule wieder los und gestern hatten sich Gohan und Videl das erste Mal seit ihrem Abschied in Dendes Palast gesehen. Gohan hatte viel Zeit mit seiner Familie nach zuholen. Die vier waren zum ersten mal seit Jahren wieder vereint und mussten sich mit Goku im Haus wieder an einen neuen Alltag gewöhnen. Videl wollte auch nicht dazwischen kommen. Gohan sollte die neu erlangte Zeit mit seinem Vater genießen. Doch kurz bevor die Schule weiter ging, wollten sich die beiden noch einmal kurz sehen und Kriegsrat halten. Seit dem Gohan beim Turnier das Kopftuch weggeflogen war, hatte Erasa ihn erkannt und damit dürfte es jetzt die ganze Schule, wenn nicht sogar die ganze Stadt wissen wer der große Saiyaman ist.[/LEFT] [LEFT]Jedoch wurde aus einem ursprünglichen Beratschlagen ein sehr gemütlicher und intimer Abend für das junge Paar. Vielleicht etwas zu intim und sicher viel zu gemütlich. Weder Videls Vater, noch Gohans Eltern wussten wie weit es schon zwischen ihnen war. Wie Yamcha schon vermutet hatte war der Händchenhalten Zug schon lange abgefahren, nur hielten es die beiden für besser, wenn das noch nicht jeder wusste. Immerhin gab es bestimmte Personen, Chichi und Mr Satan, die einen riesen Wirbel darum gemacht hätten. Und diesem Trubel wollten die beiden entgehen. Am besten so lange wie möglich.[/LEFT] [LEFT]Nur jetzt hatte Gohan wirklich bei Videl übernachtet und auch wenn es nur aus Versehen passiert war, war es eine Gefahr für ihre es-darf-noch-nicht-jeder-wissen-Pläne. „Ghoan?“ Videls Stimme flüsterte nun nicht mehr, aber trotzdem hörte er sie nicht. Auch für ihn war es gestern länger geworden und der Schlaf war nun ein angenehmerer Partner, als das wach sein.[/LEFT] [LEFT]„Gohan!!!“, sagte sie etwas schorfer und boxte seine Seite mit einem Kopfkissen. Da das effektiver als jeder Wecker war, wachte er sofort auf und saß senkrecht im Bett. „Was ist denn?“, maulend rieb sich Gohan den Schlaf aus den Augen.[/LEFT] [LEFT]„Wir haben verschlafen!“[/LEFT] [LEFT]„Hä... was?“[/LEFT] [LEFT]Videl sprang aus dem Bett.[/LEFT] [LEFT]„Wir haben verschlafen!!! Es ist acht Uhr. In 15 Minuten geht die Schule los.“[/LEFT] [LEFT]Normalerweise würden sich beide wohl nicht über die 2 Stunden mehr Schlaf beklagen, aber heute würde ein interessanter Tag werden. Der erste Schultag nach einer Katastrophe, Saiyamans Geheimnis gelüftet. Ihre Freunde würden sie beide heute nicht mehr in Ruhe lassen. Zumindest für eine Weile. In einigen Wochen würden die Dragonballs wieder Ruhe in ihr Leben bringen und Boo und, noch weitere unangenehme Details die wegen dem Dämon passiert waren, aus dem Gedächtnis der Menschen löschen. Bis dahin mussten sie durch halten.[/LEFT] [LEFT]„Verdammt! Wenn meine Eltern schon wach sind und merken, dass ich nicht da bin kann ich mich beerdigen lassen.“[/LEFT] [LEFT]„Übertreib nicht.“[/LEFT] [LEFT]„Tu ich nicht. Du hast meine Mutter noch nicht in höchstform gesehen.“[/LEFT] [LEFT]Videl kicherte und griff nach ihrer Kleidung neben dem Bett.[/LEFT] [LEFT]„Dann beeil dich lieber“, sagte sie schmunzelnd und wollte sich gerade ihr Shirt über den Kopf ziehen, als Gohan sie zurück und ihr auf einmal einen Kuss auf die Lippen drückte.Die Aktion verwirrte seine Freundin zu sehr und anstatt den Kuss zu erwidern, blickte sie ihn fragend an. „Wofür war der? Ich dachte du bist in Eile?“[/LEFT] [LEFT]Gohan lächelte zufrieden. „Bin ich auch.“ Er gab ihr noch einen schnellen Kuss auf die Wange griff nach seinen eigenen Sachen. Er war nicht gut, wenn er sich vor Videl ausdrücken sollte. Es kam ihm seltsam vor ihr einfach etwas vorzusülzen. Doch an sich lebte er nur aus, dass er froh war sie zu haben und das er jetzt in diesem Moment einfach nur glücklich war. Unter anderen Umständen hätte er wohl heute gesagt, dass sie die Schule sausen lassen und die Normalität in ihrem eigenen Tempo angehen sollten. Jedoch war das wohl nicht die beste Idee[/LEFT] [LEFT]Einen richtigen Abschied gab es jetzt erstmal nicht. Etwas polterte, etwas zerbrach und etwas dickes, rosanes fing an zu schreien. So ging das seit dem Boo hier lebte. Nichts war vor ihm sicher und wenn Mister Satan nicht mehr hinterher kam, schrie er nach...[/LEFT] [LEFT]„VIDEL???!!“[/LEFT] [LEFT]Videl zuckte zusammen „Nicht schon wieder...“, murrte sie und stieg eilig in ihre Hose. Ein letzter Blick zu Gohan zeigte, dass dieser schon angezogen am Balkon stand und ihr noch einmal zuwinkte, bevor er davon flog.[/LEFT] [LEFT]Videl winkte lächelnd zurück.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Im Tal in dem Gohan lebte lag eine sommerliche Frische in der Morgenluft.Nach nur 10 Minuten Flug schien er in einer anderen ruhigeren und friedlicheren Welt zu sein in der noch alles schlief. Jedoch wusste der Teenager, dass das nur so schien. Seine Mutter war schon wach und bereitete das Frühstück vor. Er hatte Glück im Unglück. Dadurch, dass er den Schulbeginn nicht mehr angesprochen hatte, hatte Chichi noch nicht auf dem Schirm, dass ihr ältester geweckt werden musste. Deshalb war sie noch nicht in seinem Zimmer gewesen und hatte gemerkt, dass er diese Nacht gar nicht in seinem Bett geschlafen hatte. Jedoch werkelte sie gerade in der Küche und Gohan konnte nicht durch die Haustür.[/LEFT] [LEFT]Zum Glück schlief Goten gerne bei offenem Fenster, so konnte er in sein eigenes Zimmer einsteigen. Der Kleine schlief auch noch tief und fest und am offenem Fenster war ein niedliches, leises Schnarchen zu hören.[/LEFT] [LEFT]//Jetzt aber schnell rein//[/LEFT] [LEFT]Doch als Gohan schon einen Fuß auf dem Fenstersims hatte, alarmierte ihn ein leises Knacken. Ein ungutes Gefühl beschlich Gohan und als er langsam über seine rechte Schulter blickte, sah er in zwei fragende Augen.[/LEFT] [LEFT]Gohan und sein Vater verharrten kurz so. Unschlüssig wie sie sich in dieser Situation verhalten sollten.[/LEFT] [LEFT]„Ähm“, räusperte sich Goku schließlich, „Du weißt schon wo die Haustür ist ist, oder?“[/LEFT] [LEFT]Mit einem nervösen Lächeln drehten alle Gehirnwindungen die Gohan hatte. Vor seinem inneren Auge konnte er seine Mutter schon sehen die ihm eine Predikt hielt.[/LEFT] [LEFT]„Äh...“, Gohan sah kurz in Richtung Tür und sah seinen Vater dann wieder mit dem selben Blick wie gerade eben an.. „Ja an sich... ja... weiß ich...“[/LEFT] [LEFT]Innerlich flehte er Goku an etwas zu sagen, damit er wusste wie er sich jetzt verhalten sollte. Immerhin war ein knappes Jahrzehnt vergangen in dem sich die beiden nicht mehr gesehen hatten. Früher war es Gohans größtes Vergehen gewesen, Tiere heimlich ins Haus zu bringen, obwohl Chichi das nicht mochte. Und selbst da hatte Goku seinen Sohn nie schimpfen müssen.[/LEFT] [LEFT]Jetzt stand Gohan vor dem ungewissen. Goku auch, weil er sich wirklich nicht vorstellen konnte, was diese Marotte sollte.[/LEFT] [LEFT]„Wieso steigst du denn durch das Fenster ein?“[/LEFT] [LEFT]„Ich... wollte niemanden wecken?“[/LEFT] [LEFT]Verwirrt blinzelte Goku über den Umstand eine Frage bekommen zu haben, anstatt einer Antwort.[/LEFT] [LEFT]„Und wieso bist du um diese Uhrzeit draußen?“[/LEFT] [LEFT]//Gute Frage, nächste Frage//[/LEFT] [LEFT]Immernoch verharrte Gohan in der Position in der Goku in erwischt hatte. Mit einem Fuß auf dem Fensterbrett.[/LEFT] [LEFT]„Ich... konnte vorhin nicht mehr schlafen und brauchte einfach frische Luft.“[/LEFT] [LEFT]Mit einem zaghaften Grinsen unterstrich er seine Worte und hoffte, Goku würde es ihm abkaufen. Dieser sah ihn mit Gokus typischen, ahnungslosen Gesicht an. All die Jahre Jenseits hatten seinen Vater anscheinend nicht verändert. Das war beruhigend, in vielerlei Hinsicht.[/LEFT] [LEFT]„Na, wenn du meinst.“[/LEFT] [LEFT]Goku grinste seinem Sohn entgegen.[/LEFT] [LEFT]„Gut, dass du wach bist. Ich hatte eigentlich vor mit dir und Goten einen Trainingsausflug zu machen.“ Goku kam zu ihm, legte einen Arm um seinen und zog ihn aus seiner Haltung vom Fensterbrett auf beide Beine. „A..aber heute muss ich wieder in die Schule.“ „Ach...“, Goku winkte ab, „heute passiert doch sicher nicht viel.“ Goku zwinkterte ihm verschwörerisch zu, „... außerdem müssen wir es deiner Mutter nicht verraten.“[/LEFT] [LEFT]„Ehm...“[/LEFT] [LEFT]Gohan sah kurz zur Haustür und dachte dabei an Videl. Sie würde in der Schule auf ihn warten.[/LEFT] [LEFT]„Komm schon!“, drängte Goku ihn und sein erwartungsvolles Grinsen unterstrich seine Aufforderung.In den letzten zwei Wochen hatte Goku tatsächlich ein normales und trainingsloses Leben geführt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann seine alten Gewohnheiten wieder zuschlagen würden. Gohan empfand das aber nicht als schlimm. Er war zwar nicht begeistert sich gleich wieder in Kampfsporttraining zu stürzen, aber er wollte unbedingt die verlorerene Zeit mit ihm nachholen.[/LEFT] [LEFT]„Also gut... aber kein Wort zu Mama. Das wäre für uns beide nicht gesund.“[/LEFT] [LEFT]„Klar. Ich kenn sie ja nicht erst seid gestern.“[/LEFT] [LEFT]Goku zog Gohan zur Haustür.[/LEFT] [LEFT]„Aber erstmal wird gefrühstückt! Ich hab einen Bärenhunger!“[/LEFT] [LEFT]//Was auch sonst?//[/LEFT] [LEFT]Gohan dachte nochmal an Videl und ein unsicheres Lächeln erschien auf seinem Gesicht.[/LEFT] [LEFT]//Es ist ja nur der eine Tag...//[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT] [/LEFT]     Kapitel 14: Ich bin nicht eifersüchtig! --------------------------------------- Erasa sah auf die Uhr und murrte ungeduldig vor sich hin. Vor ca. 40 Minuten hatte es in der Schule zum Unterrichtsschluss geklingelt und die Schüler konnten nach Hause gehen. Zumindest fast alle. Videl hatte das Klassenzimmer frühzeitig verlassen. Wie schon so oft hatte ihre Armbanduhr Alarm geschlagen und die Schwarzhaarige war wie der geölte Blitz aufgesprungen. Normalerweise hatten die beiden Mädchen ein Abkommen. Wenn Videl nicht 15 Minuten nach Unterrichtsschluss wieder da war oder Erasa anrief, konnte die Blondine nach Hause gehen, aber heute hatten sie sich extra verabredet und Videl hatte sie extra gebeten zu warten. Es war immer erfreulich, wenn ihre beste Freundin Zeit mit ihre verbringen wollte, aber langsam erschien ihr das mehr als notwendig. Seit dem die Schule wieder losgegangen war, hatte sich vieles verändert. Oder besser gesagt, seit dem Turnier hatte sich alles verändert. Zunächst hatte sich das Puzzle Teil um den großen Saiyaman in das Gesamtbild eingefügt. Lange hatte die Blonde nur über Videl und den maskierten Helden spekuliert, aber nun ergab einiges Sinn. Gohan war der große Saiyaman. Erasas erster Impuls war es darüber zu sprechen. Nicht nur um zu tratschen, sondern auch um sonstigen Gerüchten den gar aus zu machen, doch das hatte Videl ihr verboten. Und nicht nur ihr. Gohans Maskerade war beim Turnier aufgeflogen, aber seltsamer Weise gab es kaum Videomaterial von dem Ereignis. Schon Stunden zuvor hatten viele Fernsehsender technische Komplikationen angekündigt. Das Vorhandene Material war so verschwommen, dass man den Schüler gar nicht erkennen konnte. Also wussten um die wahre Identität des Saiyaman nur die Klassenkameraden, die im Publikum gesessen hatten. Erasa platzte bald vor Neugier und dem Drang sich mitzuteilen. Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, redete Videl gar nicht über sich und Gohan. Sie hatte es unmissverständlich gemacht, dass dieses Thema tabu war. Die Blondine fühlte sich in gewisser Weise gekränkt. Traute ihre beste Freundin ihr nicht genug, um sie einzuweihen? Sie hätte ja Gohan gefragt, aber der war kaum noch in der Schule. In der ersten Woche war er noch regulär in die Klasse gekommen. Jetzt ließ er sich nur noch einmal pro Woche blicken. Erst hatte sich Erasa gedacht, dass es sich dabei nur um so eine Saiyaman Geschichte handeln konnte, aber in der letzten Woche hatten sie ein paar neue Informationen erreicht. Zu diesem Zeitpunkt musste die Blondine einmal zum Rektor, da sie zu viele von ihren Fächern hatte ausfallen lassen. Auf dem Weg dahin hatte sie Gohan erspäht. Zusammen in einer Gruppe aus anderen Schülern redete eine Lehrerin auf sie ein. Erst später erfuhr Erasa, dass es sich bei dem Gespräch um die Vorbereitungen für die Universität handelte. Seit einigen Wochen lernte Gohan wohl den meisten Schulstoff zu Hause, um eine extra Aufnahmeprüfung zu machen. Da der Schwarzhaarige in allen Fächern auf 1,0 stand und dem Lehrstoff sogar voraus war, machte es ihm scheinbar nichts aus zu Hause zu pauken. Vielleicht war er es sogar gewohnt? Wenn Erasa sich vornahm zu Hause etwas nachzuholen, wurde daraus meistens nichts. Meistens schob sie das Lernen so lange vor sich her, dass sie kurz vor dem Schlafengehen auf die Uhr sah und feststellen musste, dass sie den Tag über untätig gewesen war.   „Erasa!“ Die Blondine drehte sich erleichtert zu Videl um, die gerade angerannt kam. Schon von weitem konnte man dem Mädchen ansehen, dass es ihr Leid tat ihre Freundin so lange warten zu lassen. Erasa sah man es hingegen nicht an wie lange sie sich die Beine in den Bauch gestanden hatte. „Tut mir Leid. Es hat länger gedauert als ich dachte.“ „Ach, kaum der Rede wert. Was war es denn? Ein Bankraub? Eine Geiselnahme?“ Kurz zögerte Videl mit ihrer Antwort. Ihre Lippen tanzten unzufrieden aufeinander. „Massenschlägerei...“ „Wie viele waren es denn? 10 oder 20 Leute?“ Erasa brauchte diese Daten um später mit ihrer Freundin angeben zu können. Videl hatte einen ungewohnt, peinlich berührten Glanz in den Augen. „Ne... irgendwie... nur 4 Leute...“ … „Und es hieß Massenschlägerei?“ „So wurde es genannt...“ „Oh...“ Wortlos musterte die Blonde ihre Freundin. Zwischen all den aufregenden und gefährlichen Einsätzen waren auch immer mal wieder ein paar... die eher unter die Kategorie Ordnungsamt, als Polizei fielen. Mittlerweile waren es die städtischen Behörden so sehr gewöhnt von Videl oder dem großen Saiyaman unterstützt zu werden, dass sie wegen jeder Kleinigkeit anriefen. Es war mehr als nur verständlich, dass der Tochter des Champions diese Klammerei der Polizei auf den Geist ging. Mit einem verständnisvollen, kecken Lächeln hakte sich Erasa bei Videl ein. „Vergiss die doch! Lass uns lieber was zusammen essen gehen. Ich kenne ein ganz tolles Restaurant.“ Dankbar nickte Videl und ließ sich von Erasa mitziehen.   Gohan stütze seinen Kopf auf seiner Hand ab. Nur halbherzig überflog er den Text vor sich. Er saß schon seit geschlagenen fünf Stunden an seinem Schreibtisch und beschäftigte sich mit Physik. Eigentlich war das sein Lieblings Fach und er hatte in seinem Leben Stunden lang hintereinander Aufgaben aus der Physik gelöst ohne müde zu werden, aber nun ließ sogar seine Konzentration nach. In den letzten Wochen lernte er nur für die Uni-Eignungsprüfungen. Eine Lehrerin von ihm hatte sich für ihn und ein paar andere Schüler dahinter gehängt. Die Frau hatte es sich scheinbar zur Lebensaufgabe gemacht die extra Begabten extra zu fördern. Seine Mutter war hell auf begeistert von der Aussicht auf eine Elite Universität zu kommen. Sie betonte immer wieder gerne, dass er wegen dem Turnier so viel Stoff hatte sausen lassen, dass er sich nun umso mehr hinter seinen Schreibtisch klemmen könnte. Irgendwie war er schon stolz auf seine Leistung und er fand es auch irgendwie aufregend, auf die Uni zu gehen, die das beste Physik Programm hatte, aber trotzdem blieb die große Begeisterung aus. Er war seit drei Tagen nicht mehr in Satan City gewesen. Auch wenn ihn einige seiner Klassenkameraden, vor allem Sharpener ihn seit dem Turnier so komisch ansahen, vermisste er die Schule. Der Alltag dort hatte eine gewisse, gesunde Regelmäßigkeit in sein Leben gebracht. Ganz zu schweigen von seiner Beziehung mit Videl. … //Videl...// Seit dem Schulanfang hatten sich die beiden immer weniger gesehen. Zwar hatte Videl ihn angelächelt und beteuert, sie würde es verstehen, aber trotzdem konnte Gohan einen Hauch Enttäuschung in ihren Augen erkennen. Wie schon so oft veranlasste ihn diese Erinnerung von seinem Schreibtisch aufzustehen und seine Bücher weg zupacken. Er musste sie wieder sehen. Vielleicht auch mit ihr zusammen Verbrechen bekämpfen oder sich nur mit ihr unterhalten. Jedoch... immer wenn er kurz davor war aufzubrechen... „Pssst... Gohan..“ Goku winkte von dem offenen Fenster aus herein. Ein scheuer Blick strahlte aus seinem Gesicht. Gohan kannte diesen Hundeblick schon. Den machte sein Vater immer, wenn irgendwas passiert war und er sich nun vor Chichi fürchtete. „Paps?“ Gohan blinzelte einmal verwundert.  „Wolltest du nicht in die Stadt? Den Einkauf erledigen?“ Ein zerknittertes Grinsen entstand auf dem Gesicht des Saiyajin. Gohans Verwunderung war nicht unbegründet. Goku war schon vor Stunden aufgebrochen. Er flog, wie auch sein Sohn, die Strecke in die nächste Stadt. Das dauerte ca. 4 Minuten, wenn man sich nicht beeilte. Es war ein gemütlicher Laden, wie seine Mutter es nannte. Dabei war das nur eine nette Umschreibung für verflucht klein. Chichi hatte damit gerechnet, dass ihr Gatte nach einer halben Stunde wieder zu Hause war, doch nun war er seit 4 Stunden fort. Deshalb lief sie schon seit einiger Zeit meckernd durchs Haus. Eindeutig hörbar. Deshalb traute sich Goku auch gerade nicht ins Haus. „Mir ist da ein Malheur passiert...“ Gohan lehnte sich aus dem offenen Fenster und blickte auf zwei verkohlte Papiertüten, die im Gras standen. Mit dem Inhalt war nichts anzufangen. „Kamehameha?“, fragte der Halb-Saiyajin, nach dem er seine Verwunderung hinter sich gelassen hatte. Dieses Ereignis war nicht so unvorstellbar, vor allem weil es nicht zum ersten Mal passierte. Goku nickte seufzend. „Deine Mutter killt mich, wenn ich ihr die anschleppe.“ „Du hättest mit dem Training warten sollen bis du die Sachen abgeliefert hast.“ „Danke! Das weiß ich jetzt auch“, sagte Goku und schielte zu seinem Sohn herüber. Er hätte sich gerne über das Offensichtliche geärgert, doch da ertönte ein zartes Stimmchen. „Goku? Bist du das?“ Kurz darauf kam Chichi in das Zimmer ihres Sohnes. Gohan stand am Fenster und sah zu ihr herüber. Mutter und Sohn starrten sich kurz fragend an. „War dein Vater nicht gerade hier?“ „Nein“, sagte Gohan neutral. Diese kleinen Notlügen fielen ihm mittlerweile erstaunlich leicht. „Wollte er nicht Besorgungen machen?“ Er sagte es so glaubwürdig unschuldig, dass Chichi nicht einmal auf die Idee kam, dass ihr Ehemann unter dem Fenster im Gras kauerte. Chihi sah in das unschuldige, nichts ahnende Gesicht ihres Sohnes. Beim Lernen hatte er wohl die Zeit vergessen. Er war ja so ein guter Junge. „Das war vor einer Ewigkeit...“, sie wandte sich wieder um und verließ maulend das Zimmer, „Der ist doch bestimmt wieder am rum hampeln. Es hat sich nichts geändert. Das Training ist immer noch wichtiger als alles andere. Aber warte nur, dieses Mal werde ich...“ Den Rest hörte Gohan nicht mehr. Seine Augenbraue zuckte verheißungsvoll. Zwar war er kein Hellseher wie Muten Roshis Schwester, aber selbst er konnte einen gewaltigen Krach erkennen, der vor seinem Vater lag. „Danke, für die Deckung.“, murmelte Goku von unten. Vorsicht kam er aus seinem Versteck. Gohan lehnte sich mit den Unterarmen auf sein Fensterbrett. „Sieht so aus als müsstest du  noch einmal einkaufen gehen.“ Goku seufzte und sah auf die ersten Einkäufe. „Das ist ja das Problem... Ich hab nicht mehr genug Geld übrig, um das Zeug ein zweites Mal einzukaufen.“ Ein flehendes Grinsen funkelte zu Gohan hoch. „Kannst du mir aushelfen?“ Gohan sah ihn kurz fragend an, dann sah auch er auf die braunen Papiertüten, die fast ganz abgebrannt waren. //Wenn ich etwas zu Abend essen will, hab ich wohl keine Wahl...// „Klar, warte ich hol das Geld.“ „Komm doch einfach gleich mit.“ Gohan zuckte. Die Situation kam ihm bekannt vor. Der Satz fiel immer, wenn er eigentlich zu Videl wollte. Erst hatte Gohan es für Absicht gehalten, weil ihn sein Vater eines morgens beim 'rein schleichen' erwischt hatte, aber mittlerweile war er der Ansicht, dass es purer Zufall war. So war es auch schon, als Gohan noch ein kleiner Junge war. „Eigentlich wollte ich gerade...“ „Komm schon! Du sitzt schon viel zu lange an diesem Schreibtisch. Das kann doch nicht gesund sein.“ „Aber ich wollte selber gerade...“ Goku schlug beide Handflächen zusammen, um eine bittende Geste darzustellen. Dabei sah er ihn mit großen Augen an. „Bitte. Es dauert auch nur 5 Minuten.“ „Goten könnte doch...“ „Der verplappert sich nur...“ Das Problem kannte er. Wäre Goten nur ein paar Jahre älter könnte man ihm schon mehr erzählen, aber so bestand immer die Gefahr, er könne Chichi alles erzählen. Mit einem tiefen Seufzen nickte Gohan, nahm sein Geld mit und kletterte aus dem Fenster. //Es dauert ja nur ein paar Minuten...//     „Awwwwwwww!“, machte Erasa, als sie sich ein bemühte ihre beste Freundin nicht an zu grinsen.  „Was für eine süße Geschichte! So seid ihr also zusammen gekommen!“ Videl wurde rot und nickte. Bisher hatte sie noch keiner Menschenseele erzählt wie das damals mit ihr und Gohan gelaufen ist. Und ihr Freund sicher auch nicht. „Unglaublich das keiner etwas gemerkt hat! Ihr seid sicher froh, dass ihr jetzt ein ganz normales Paar sein könnt.“ Sie stolperte über ihre eigenen Worte, lächelte verlegen und korrigierte sich selbst: „Also... sofern die Heldennummer das zulässt.“ Videls Lächeln verschwand. Sie dachte an sich und den großen Saiyaman bzw. an Gohan. Seit Schulanfang war auf einmal alles komplizierter geworden. „Schön wäre es... aber...“ „Aber???“, fiel ihr Erasa gleich ins Wort und beugte sich gespannt zu ihr. „Aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Seit dem Gohans Vater wieder da, nimmt er ihn sehr ein. Das ist verständlich, immerhin haben die beiden viel nachzuholen. Bei mir wäre es wohl auch so, wenn ich meine Mutter noch einmal wieder sehen könnte.“ Sofort sah Videl etwas trauriger als zuvor aus. Erasa sah sie besorgt an. Die Blondine konnte sich noch gut an die Zeit erinnern, als Videls Mutter gestorben war. Die sonst so lustige Videl wurde da auf einmal so ernst und lachte wochenlang nicht mehr. Noch nie hatte ihre Freundin sie so am Boden zerstört gesehen. Erst als Videl mit der Verbrechensbekämpfung anfing, blühte sie wieder auf, aber sobald irgendjemand Videls Mutter erwähnte blieb ein bitterer Nachgeschmack. „Und als er dann endlich in die Schule kam, fängt ihn gleich diese Lehrerin ab und nun investiert er all seine Zeit in seine Uni-Vorbereitung...“ „Anstatt sie mit dir zur verbringen!“, ergänzte Erasa und automatisch sah Videl sie vorwurfsvoll an. „Nein! ….“ … Eine kurze Pause entstand und Erasa blinzelte verwirrt. „Na schön... doch, aber ich bin stolz auf ihn. Er steckt so viel Arbeit in diese Prüfungen... Ich will ihn nicht stören.“ „Und was ist mit dir? Stört es dich nicht, dass er mehr Zeit mit dieser Lehrerin verbringt, als mit dir?“ „Nein!“ Wieder eine kurze Pause. Ein Kellner kam und räumte die leer gegessenen Teller ab. Videl sah dem Mann in Uniform kurz nach und verbesserte sich dann: „Vielleicht ein wenig, aber... ich kann die Situation eben gerade nicht ändern. Es ränkt sich sicher alles bald von selbst ein.“ Eigentlich war sich die Schwarzhaarige da gar nicht so sicher, aber welche Wahl hatte sie denn?         Videl schmiss ihre Schultasche lieblos in die Ecke ihres Zimmers, machte ein paar Schritte nach vorne und ließ sich mit dem Gesicht voran auf ihr Bett fallen. Sie hatte gehofft, dass es ihr besser gehen würde, nach dem sie sich mit Erasa aus gequatscht hatte, aber stattdessen fühlte sie sich wie erschlagen. Sie hob den Kopf an und ließ einen Blick durch ihr Zimmer schweifen. Es war stockduster. Das lag aber nicht an einer späten Uhrzeit. Immerhin war es noch später Nachmittag und draußen schien die Sonne. Es lag daran, dass die Rollläden vor den Fenstern runter gelassen waren und jegliches Licht aussperrten. Sie hatte heute Morgen ihr zu Hause so stürmisch verlassen, dass sie die ganz vergessen hatte. Nun verbündete sich die Dunkelheit mit ihrem inneren Schweinehund. Ihre Gedanken wanderten zu ihrer Schultasche, die weiter hinter ihr auf dem Boden lag. Eigentlich wartete dort noch Arbeit auf sie, aber sie konnte sich gerade nicht aufraffen. //Bestimmt ist Gohan nicht so faul...// Sie konnte sich gut vorstellen, wie er sicherlich schon den ganzen Tag in seinem Zimmer saß und für den Uni Eignungstest lernte. //Ich versteh nicht ganz wieso er immer noch so viel lernen muss, wo er doch eh schon in fast allen Fächern auf Uni Niveau ist...// Sie seufzte und sah auf ihr Handy, das sie mühevoll aus ihrer Hosentasche kramte. Sie hatte keine neuen Nachrichten. …. Ohne dass sie Notiz davon nahm, ließ ihre Enttäuschung ein tiefes Seufzen aus ihrer Kehle hervor kommen. Dafür beschloss sie selbst die Initiative zu ergreife und tippte eifrig auf dem Display herum.     - Hey! Kann man noch auf deinen Bücherzug aufspringen? Brauche dringend einen Anreiz zum Lernen. Kann ich vorbei kommen? -   Kurz darauf schreckte Videl auf, weil sie ein lautes Rumpeln im Haus hörte. Blitzartig setzte sie sich auf die Bettkante und hörte ihren Vater laut fluchen und dann nach dem pinken Dämon rufen, der seither bei ihnen wohnte. Zwar schreckte sie bei den Geräuschen noch kurz hoch, ließ sich dann aber genervt fallen. Das passierte ein paar Mal pro Tag. Wie sollte man hier überhaupt an Schularbeiten denken?       Die Familie Son saß erst beim Abendessen, als es schon längst dunkel war. Durch die Verspätung der Lebensmittel, hatte Chichi erst eine halbe Ewigkeit später als geplant angefangen zu kochen. Nach all dem Krach den die Dame des Hauses vorhin abgelassen hatte, wäre es bei einer anderen Familie beim gemeinsamen Mahl zu einem betretenden Schweigen gekommen, aber nicht hier. Gokus Essgeräusche übertönten jegliches Unwohlsein. Dabei bemerkte der Saiyajin gar nicht wie böse ihn die Augen seiner Frau anblitzten. Wie sein Vater ließ sich Goten auch nicht beim Essen stören. Sein großer Bruder hingegen wanderte mit seinen Blicken immer wieder zwischen seinen Eltern hin und her. Im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder hatte er schon seine Erfahrungen mit seinen Eltern gemacht. Gohan spürte ganz genau wann seine Mutter kurz vor einer Explosion war. Als er mit seinem Vater zurück vom Einkaufen kam, was übrigens doch länger gedauert hatte, als vermutet, hatte er gerade noch das Schlimmste abwenden können. Glücklicherweise war der kleine, süße Goten ein tolles Argument nicht in dessen Gegenwart auszurasten. Jedoch war die Luft zwischen Chichi und Goku so dick, dass man diese durch schneiden konnte. Nur Goku schien das nicht zu bemerken. Sein Sohn war sich aber sicher, dass die Erleuchtung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen konnte. „Das schmeckt gut, Mama!“, unterbrach der Jüngste das Schweigen. Chichi löste ihren giftigen Blick von ihrem Mann und streichelte ihrem Sohn über den Kopf. „Das freut mich. Aber lass nicht wieder das Gemüse an der Seite liegen.“ Automatisch wandte sie sich an Gohan. „Du auch nicht!“ Verdutzt sah der Schwarzhaarige seine Mutter an. „Das mache doch seit einigen Jahren nicht mehr!“ Doch Chichi sah den fast 18 Jahre alten Gohan ungläubig an. „Ich bin kein kleiner Junge mehr“, versuchte Gohan seine Aussage zu unterstreichen. „Du musst mich nicht immer daran erinnern.“ „Sicher? Ich sage dir zum Beispiel auch immer, dass du dich nicht beim Lernen mit anderen Dingen ablenken sollst. Deshalb hat dein Handy aus zu sein. Doch vorhin hat es die ganze Zeit geklingelt.“ Gohans überraschter Blick wich einem unwillkürlichen Zucken seiner Ader an der Stirn. „Mein Handy hat die ganze Zeit geklingelt?“ „Naja... nicht die ganze Zeit. Aber immer mal wieder. In regelmäßigen Abständen, könnte man sagen.“ „Das hab ich gar nicht mitbekommen.“ „Es fing auch an, als du und dein Vater 'einkaufen' waren.“ Chichi machte zwei Anführungszeichen mit den Fingern. „Da hab ich es dann ausgeschaltet, damit du wenigstens danach in Ruhe weiter lernen ka.... Gohan?“ Doch der war schon vom Tisch aufgesprungen und in sein Zimmer gegangen. Seine Familie blickte ihn nur verdutzt hinterher.  Sogar Goku schaute von seiner Abendmahlzeit auf. Hastig schnappte der junge Mann sein Handy vom Schreibtisch. //Tatsächlich... sie hat es ausgemacht!// Eigentlich war Gohan kein Handy fixierter Mensch. Er benutzte es auch nur verdammt selten, aber eine dumpfe Ahnung hatte ihn hochfahren lassen. Kurz nachdem er es wieder angeschaltet hatte, blinkte eine verpasste Nachricht nach der anderen auf. Vier Textnachrichten und drei verpasste Anrufe. //Das ist bestimmt nicht gut// Videls Nachrichten erschienen auf seinem Display:     - Hey! Kann man noch auf deinen Bücherzug aufspringen? Brauche dringend einen Anreiz zum Lernen. Kann ich vorbei kommen? -   -Habe jetzt doch schon alleine angefangen. Könnte aber besser lernen wenn Boo meinen Vater nicht dauernd anmeckern würde.-   -Weißt du wie die Physikaufgabe auf Seite 78 funktioniert?-   -Habe die Aufgabe nicht geschafft. Gehe ins Bett... Liebe dich.-     Gohan ließ sich in seinen Schreibtischstuhl fallen und erinnerte sich wieder an heute Nachmittag. Eigentlich wollte er Videl doch besuchen, doch wie so viele Male davor war nichts daraus geworden. Sie schien zwar nicht sauer auf ihn zu sein, aber trotzdem tat es ihm unendlich leid. Gohan biss sich auf die Unterlippe und durchbohrte den Handy Display mit seinem Blick.     Videl war noch nie ein Fan von Dienstagmorgen gewesen. Eigentlich war Dienstag ihr Hasstag schlecht hin. Irgendwie schaffte es ihre Schule ihr immer am Dienstag die Fächer zu verpassen, die sie nicht mochte. Die ersten beiden Stunden waren mit Physik belegt und dann ging es weiter mit Geographie und der Rest war auch schon egal, weil der Tag dann im Eimer war. Deshalb hatte sie es auch nicht besonders eilig zur Schule zu kommen. Sie hätte nicht unmotivierter sein können. Zu Physik und Geographie gesellte sich die Tatsache, dass sie Gohan länger nicht gesehen hatte und  ihr auch gestern nicht mehr auf ihre SMS geantwortet hatte. Normalerweise flog sie mit ihrem Ein-Mann-Flugzeug in die Schule, aber heute schlich sie zu Fuß durch den Park. Wieder sah sie deprimiert auf ihr Handy. Sie hatte direkt nach dem Aufwachen darauf gesehen, aber wie auch jetzt war keine Nachricht darauf. //Könnte es sein, dass er das Interesse an mir verliert?// „Videl!“ Videl sehnte sich so nach Gohan, dass sie gar nicht so sehr auf die Stimme hinter ihr achtete und sich unter freudiger Erwartung umdrehte, doch zu ihrer großen Enttäuschung kam ihr nicht ihr Freund entgegen sondern Sharpener, der überraschend gute Laune hatte. „Schön dich zu sehen! Wie geht es dir heute?“, sagte er und schloss sich einfach ihrem Schulweg an. Das Mädchen jedoch war nicht sonderlich begeistert von der Gesellschaft, wollte jetzt aber auch nicht wie eine Bitch reagieren, nur weil sie schlechte Laune hatte. Sharpener war zwar nervig, aber er hatte doch noch nichts getan. „Es geht schon. Dienstage mag ich nicht besonders“, murmelte Videl ohne ihn anzusehen. Der Blonde lachte verständnisvoll. „Ja-ha! Geht mir genauso. Die Sportstunde am Ende des Tages macht die vorherigen Stunden auch nicht wieder wett, was?“ Da konnte sie nicht widersprechen. „Für mich beginnt die Woche erst morgen!“ „Dafür hast du aber jetzt schon verdammt gute Laune“, meinte Videl nur und betrachtete die Kieselsteine auf dem Weg vor ihr. „Stimmt schon“, sagte er nervös ertappt und versuchte seine Unsicherheit hinter einem Lächeln zu verstecken. „Vielleicht liegt es daran, dass ich endlich mal wieder mit dir alleine sprechen kann“, sagte er in einem auffällig flirtenden Ton, der Videl aber kalt ließ. Nicht ein Muskel zuckte in ihrem Gesicht, deshalb änderte Sharpener lieber seine Strategie. „...O...oder es liegt an der Reportage die ich gestern im Fernsehen gesehen habe. Die haben dich gut getroffen“, sagte er grinsend und erfreut, da Videl endlich mal Reaktion zeigte. „Was für eine Reportage und wieso gut getroffen?“ Sharpener sah sie erst verdutzt an, aber war dann doch erfreut, dass sie endlich Interesse zeigte. „Gestern war zu ehren deines Vaters eine Reportage im Fernsehen. Immerhin hat er ja das Turnier gewonnen und mal wieder die Welt gerettet.“ Dieses Mal verzog Videl die Mine, aber auch nur, weil sie mit ihrem neuen Input endlich hörte wie dumm sich diese Behauptungen anhörte... und weil es sie nervte, wie sehr ihr Vater diese Aufmerksamkeit genoss. Sie ließ ihn fortfahren. „Und da haben sie halt auch von dir erzählt. Stimmt es eigentlich, dass du die Verbrecherjagd aufgibst, um bei deinem Vater nach dem Schulabschluss zu trainieren?“ „WAS?“, rief sie schockiert. „Wer hat das denn behauptet?“ „Na die Reporterin, die die Reportage gemacht hat. Susi... Susanne...Sue... Irgendwas. Kann mich nicht mehr erinnern. Auf jeden Fall hat dein Vater gesagt, dass du damit jetzt wegen deinem Highschool Abschluss Jahr jetzt aufhörst und danach im Dojo deines Vaters einsteigst.“ Videl blieb nur der Mund offen stehen. Wie schön, dass ihr Vater das über ihren Kopf hinweg entschied. Natürlich konnte es auch sein, dass er in Redefluss geraten war, während er vor der hübschen Reporterin angeben wollte. „Sogar der Polizei Chef hatte sich dazu geäußert, dass sich die Verbrecher nicht zu sehr auf diese Nachricht freuen sollten. Immerhin gibt es ja noch den großen Saya...dingsbums.“ Hier wurde Sharpener weniger enthusiastisch. Er hatte gedacht, sobald er wüsste wer dieser Clown war, würde seine Eifersucht nicht mehr so schwer auf ihm wiegen. Aber da hatte er sich getäuscht. Jemand schlimmeres als Gohan hätte es nicht sein können. Gerade der letzte Mensch von dem er dachte, er wäre in Sachen Videl eine Konkurrenz für ihn. Während der Blonde schon wieder anfing einen Ball Wut in seinem Bauch zu fühlen, bemerkte er nicht, dass seine Mitschülerin ihn ein weiteres Mal stehen gelassen hatte. Ähnlich wie bei ihrem Treffen beim Turnier wandte er sich später um und sie war verschwunden. Der letzte Satz war einfach zu viel für sie gewesen und sie war weggeflogen, als er nicht hin sah. Nicht zu fassen! Die Polizei klingelte sie mittlerweile wegen jedem Scheiß an und nun war es OK, wenn jemand anderes behauptete, dass sie aufhören wollte? Vermutlich wäre es besser gewesen, wenn sie sich auf die Schule konzentrierte. Sie hatte schon jetzt Sorge die Abschlussprüfung in Physik zu schaffen, aber es war doch ein Teil von ihr... Der noch größere Witz ist, dass sie sich auf dem großen Saiyaman ausruhten. Der steckte noch viel mehr in seinen Büchern als sie. Er hatte noch nicht einmal Zeit ihr vor dem schlafen gehen eine SMS zu schreiben. Wie sollte er dann von zu Hause schnell nach Satan City hechten? Die leichte Verbitterung schaffte es ihr, ein paar Tränen in die Augen zu treiben. Dabei wollte sie nicht bitter oder sauer werden. Sie verstand Gohan. Sie wollte ihn unterstützen. Genau wie sie ihren Vater unterstützen wollte. Jeder böse Gedanke, der sich in ihr auf bahnte wurde sofort nieder gemacht. Sie wollte es nicht zulassen, dass sie Gohan etwas vorwerfen könnte. Natürlich war es für ihn wichtig auf eine gute Uni zu kommen. Und natürlich verbrachte er jetzt erstmal Zeit mit seiner Familie. Nach all den Jahren hatte er sich das verdient. Aber wenn sie das alles verstand. Warum kämpfte sie dann nun mit den Tränen? Videl wischte sich die Tränen weg bevor sie richtig anfing zu heulen. Das Gute beim selber fliegen war, dass der Gegenwind die feuchten Wege an den Augen schnell trocknete und so bekam das wenigstens keiner mit. Durch den unerwarteten Flug kam sie viel eher bei ihrer Schule an als geplant. Heimlich landete sie auf dem Dach, während ihre Mitschüler noch in geringer Zahl und müde durch das Haupttor eintrafen. Auch als sie hier stand, konnte sie nicht spüren wie ihre Motivation zu ihr zurückkehrte. Schlimm genug, dass es ein Dienstag war, aber Sharpener hatte ihre Laune gänzlich in den Keller sinken lassen. Doch nichts desto trotz... was muss, das muss. Sie ging zu der schweren Eisentür auf dem Dach, die zum Treppenhaus führte und redete sich schon in Gedanken ein wie sie diesen Tag überstehen sollte. Als sie die Tür einen Spalt geöffnet hatte, legte sich eine Hand auf die Tür und schob sie schnell wieder zu. Bis eben dachte die junge Frau, sie wäre hier oben allein. Als sie erkannte, dass das nicht der Fall war, drehte sie sich vor Schreck einmal um, nur in Gohans lächelndes Gesicht zu sehen. „Morgen“, sagte er lieb. Videl war noch so überrascht ihn hier zu sehen, dass sie noch nicht ganz begriff, ob diese Begegnung real war oder ob ihr Wunschdenken auf ein neues Level gekommen war. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte dich vorhin bei dir zu Hause besuchen und mit dir zusammen zur Schule kommen, aber du warst schon weg.“ „D... du warst bei mir zu Hause?“ „Ja. Naja. Nicht an der Haustür. Sondern am Balkon, aber ich nehme an, dass du da schon auf dem Weg zur Schule warst. Ich bin selber gerade hier gelandet und wollte sehen, ob du schon im Klassenzimmer bist, doch dann sah ich dich kommen.“ Trotz einem netten Grinsen konnte sie ihm erstmal nicht antworten. Sie sah ihn einfach nur überrumpelt an. Am liebsten hätte sie ihn gefragt, warum er ihr gestern nicht geantwortet hatte, aber sie wollte nicht so eine Klette von Freundin sein oder ihm ein schlechtes Gewissen machen. „Du wolltest mich abholen?“, sagte sie nach einiger Zeit um einen Einstieg ins Gespräch zu finden. „Musst du dafür nicht unheimlich früh raus?“ Gohan zuckte mit den Schultern, als würde er gleich neben an wohnen. Jeder andere würde jetzt maßlos untertreiben, aber ihm war die Distanz wirklich egal. „Ist doch nicht schlimm. Ich hab das Gefühl, ich hätte dich seit Monaten nicht mehr gesehen... und außerdem... hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich dir gestern nicht mehr zurück geschrieben habe. Ich wollte dir nicht einfach nur zurück schreiben, sondern dich wirklich sehen, da ist es doch egal wann ich aufste...“ Gohan hätte sicher nicht damit gerechnet, dass Videl ihn ruckartig umarmen würde. Da gerieten seine Worte ins Stocken. Es war genau der gleiche Reflex, wie wenn ein Arzt gegen ein Knie haut. Nur hatte Gohan sie direkt ins Herz getroffen. Nach der ganzen Zeit in der sie sich zurück gewiesen gefühlt hatte und gerade eben noch den Gedanken gefasst hatte, dass er das Interesse an ihr verliert, konnte Videl nicht anders. Sie legte ihre Arme um ihn, drückte ihn und presste sich an Gohan. Wären ihre Gedanken nicht so abgelenkt gewesen, würden sich wohl bei so viel Emotion schon wieder Tränen in ihr hoch kämpfen. Noch leicht perplex sah Gohan zu seiner Freundin herunter, die gerade ihr Gesicht in seiner Kleidung vergrub. Langsam wurde dieser überraschte Gesichtsausdruck, zu einem der unglaublich viele Fragen hatte, aber sich nicht traute auch nur eine davon zu stellen. Obwohl der junge Mann so intelligent war, wusste er nicht wie er ihre Reaktion bewerten sollte. Er war es von ihr auch anders gewohnt. Da er aber diese Umarmung nicht kaputt machen wollte, erwiderte er die Geste einfach und strich ihr über den Rücken. Er sah ihr Gesicht nicht. Er hörte kein Schluchzen, aber ihre Haltung war so angespannt, dass er das Gefühl hatte sie beruhigen zu müssen. Sie sollte sich so viel Zeit nehmen wie sie wollte, bis sie das Gefühl hatte, sich wieder von ihm lösen zu können.     Eine ganze Stunde später hatte die Glocke, die zur ersten Unterrichtsstunde rief, schon längst geläutet, aber Gohan und Videl waren immer noch auf dem Dach der Schule. Jetzt war es hier fast genauso ruhig wie in den Wäldern. Die Stimmen ihrer Mitschüler drangen nicht mehr vom Hof unter ihnen zum Dach. Viel mehr ließ die Ruhe annehmen, dass kein Mensch sonst hier war, dabei war das Gebäude voller Schüler. Da Videl in Physik schon lange nicht mehr hinterher kam, hatte Gohan sie dazu überredet nicht in die Stunde zu gehen. Noch mehr neuer Stoff und Formeln brachten ihr auch nichts mehr und hätten ihre Lernsituation nur schlimmer gemacht. Stattdessen waren sie auf dem Dach geblieben und Gohan half ihr den vergangenen Stoff nachzuholen. Videl schwänzte sonst nie aus privaten Gründen. Trotzdem hatte ihr Freund sie nicht lange dazu überreden müssen. Endlich hatte sie Gohan nur für sich. So wie früher als sie noch Saiyaman gejagt hatte oder er ihr vor der Enttarnung Nachhilfe gegeben hatte. Nur saßen sie damals nicht so nah bei einander wie heute. Ein weiterer Vorteil war, dass der Schwarzhaarige ein ganz hervorragender Lehrer war. Gestern Abend hatte sie sich noch über gewissen Themen gesessen und heulen können, weil diese einfach nicht in ihren Kopf wollten und auf einmal verstand sie diese. „Na endlich komm ich auf die gleiche Lösung wie das Buch!“, atmete sie erleichtert auf und heftete ihre 'Hausaufgabe' ab. Gohan schmunzelte und freute sich, dass Videl nun wieder entspannter war. „So schwer schien dir das gar nicht zu fallen.“ „Ja, weil du es mir erklärt hast! Unser Physiklehrer ist hingegen ein Alptraum. Im Allgemeinen hoffe ich nur, dass die Stunde schnell vorbei geht.“ Videl seufzte und lehnte sich an ihn. Seine Nähe zu spüren, wirkte besser als jede Beruhigungstablette. Es fühlte sich an, als müsste sie sich nicht über solche Kleinigkeiten aufregen. „Hör mal...“, begann Gohan leicht peinlich berührt. „Ich weiß, dass ich dir mal versprochen hatte dir Nachhilfe zu geben und, dass wir uns gerade meinetwegen gerade kaum sehen...“ „Das ist doch nicht schlimm!“, unterbrach sie ihn hastig und zwang sich ein Lächeln auf. „Ich kann das voll verstehen. Wäre ich an deiner Stelle würde es vermutlich nicht anders laufen.“ „Ja... vielleicht...“, murmelte Gohan und war sich nicht sicher, ob sie das wirklich ernst meinte. „Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte... warum kommst du nicht regelmäßig mal bei mir vorbei? Ich hätte Gesellschaft beim Lernen und könnte dir immer etwas erklären, wenn du mich brauchst.“ Videls Augen weiteten sich. „Und deine Mutter wäre einverstanden? Ihr ist es doch so wichtig, dass du nicht abgelenkt wirst.“ „Tja...“ Da sprach sie ein Thema an, dass in der letzten Zeit zu Hause nur noch 'diskutiert' wurde. Allerdings nicht mit Gohan. Chichi schrie ihren Mann in regelmäßigen Abständen an, dass er ihn nicht dauernd vom Schreibtisch holen sollte. „Dagegen hätte sie nichts. Das wäre ja auch streng genommen eine Lerngruppe. Außerdem hat sie schon wieder nach dir gefragt. Ich glaube sie würde sich freuen dich wiederzusehen.“ Das stimmte auch. Wie gesagt plante Chichi schon heimlich die Hochzeit ihres Sohnes. Da könnte sich die zukünftige Braut auch öfter Blicken lassen, damit die über fürsorgliche Mutter sicher gehen konnte, dass diese nicht doch noch absprang. Noch bevor Videl einfach ja sagen konnte, sprang Gohan schon ihr Lächeln ins Auge. „Die Idee find ich toll!“ //Vielleicht schaffe ich die Abschlussprüfung dann doch noch und kann gemeinsam mit Gohan studieren gehen// Bei diesem Gedanken machte ihr Herz einen Hüpfer und sie setzte sich Gohan gegenüber. „Bei mir zu Hause ist es gerade auch so laut, dass ich keinen ruhigen Gedanken fassen konnte.“ „Ehm ja...“, grinste Gohan und kannte das Problem selber. //Hoffentlich geben die zwei Ruhe, wenn Videl zu Besuch kommt...// „Dann ist es abgemacht. Komm doch am Wochenende vorbei.“ Noch in dieser Sekunde mit sich und der Welt zufrieden, schmiegte sich Videl an Gohans Oberkörper und kuschelte sich an ihn. Sie hätte nie gedacht, dass sie in einer festen Beziehung so anhänglich werden würde. Gohan schien das aber zu genießen. „Ist gut mache ich... aber... wieso erst am Wochenende?“ Sie löste sich nicht von ihm, während sie über diese Worte stolperte, aber irgendwie stimmte das Zeit Management nicht mit ihrer Vorstellung überein. Am liebsten wäre sie gleich nach der Schule mit ihm mitgegangen. „Das sind doch noch vier Tage bis dahin. Kann ich nicht heute oder morgen vorbei kommen?“ Gohan merkte schon, dass die angenehme Stimmung kippte. //Jetzt bloß nichts falsches sagen// „Ich weiß. Das wäre mir auch lieber. Aber die nächsten Tage habe ich meine Beratungsgespräche.“ „Etwa jeden Tag?“ Jetzt löste sie die Kuschelei doch und sah ihn fragend an. „Ehm … ja...“ Mit einem Grinsen versuchte Gohan seine aufkeimende Nervosität zu verbergen. Irgendwas in Videls Blick ließ ihn unsicher werden. „Es gibt für alle Teilnehmer recht viel durch zu sprechen. Und damit alle ihre Punkte abarbeiten können, wurden die Termine über mehrere Tage aufgeteilt.“ Um ihr zu beweisen, dass das keine Ausrede war hielt er sein Handy mit dem Nachrichten verlauf darauf hoch. Videl brauchte kurz um das Text-Wirrwarr zu durchschauen, doch je mehr Zeit verstrich, desto skeptischer wurden ihre Gesichtszüge. Ihr Blick erinnerte Gohan an die unzähligen Male in denen er versucht hatte sie zu überzeugen nicht der maskierte Superheld zu sein. Nur verstand er nicht ganz warum diese Stimmung gerade aufkam, aber er hielt es nicht für ein gutes Zeichen. „Du hast mit der Lehrerin bis in die Nacht geschrieben?“, fragte sie leise und unerwartet ruhig. „Ja. Vorher ging es nicht, weil mei...“ Gohan stockte kurz. Irgendwas in ihm sagte ihm, es wäre nicht so schlau seiner Freundin zu erzählen, dass seine Mutter sein Handy einfach mal abgeschaltet hatte. „Ich hatte vorher Schwierigkeiten mit meinem Akku. Deshalb mussten wir das erst später besprechen.“ Keine Reaktion von Videl. Sie saß nur still vor ihm und sah sich den Gesprächsverlauf an. „Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig nach einem Moment der unangenehmen Stille. „Ja...“, sagte sie, aber für Gohan hörte es sich an, als ob sie 'nein' meinte. „Sicher?“ Sein besorgter Tonfall war dem Mädchen gerade völlig egal. „Ja, sicher doch! Es wundert mich nur, wie viel Zeit die Lehrerin da rein investiert. Ist die vom Begabtenprogramm nicht unsere Englisch Lehrerin?“ Die Frau von der Videl sprach machte nicht den Eindruck, als ob sie die Zeit mit ihren Schülern genoss. Sie war klein, dick und färbte ihre grauen Haare nicht immer regelmäßig, was ihr einen verräterischen Haaransatz bescherte. Jedenfalls war das die Lehrerin, die Erasa letztens mit den bekannten Strebern gesehen hatte. Gohan schüttelte verneinend den Kopf. „Nein. Die geht ihr nur zur Hand. Kennst du die Biologie Lehrerin von unserer Parallelklasse? Die hilft uns bei der Uni Vorbereitung.“ Ja. Die Lehrerin kannte Videl. Das Bild einer ungewohnt jungen Lehrerin, schoss ihr durch den Kopf. Viele hatten sie anfangs für eine Schülerin gehalten. Vermutlich hatte sie ihre Schul- und Unizeit auch in Rekordzeit abgeschlossen. Sie war nur wenige Jahre älter, als die Schüler der Oberstufe und verdammt hübsch. Was vor allem die Jungs veranlasste über die Frau zu reden. Videl hatte so etwas immer ignoriert oder sich nicht für das Getratsche  interessiert. Wieso auch? Es ging sie nichts an. Und wenn einige Typen meinten bei ihrer Lehrerin eine Chance zu haben, war das bisher nur erbärmlich und lustig gewesen. Aber nun.... Gohan hatte sich nie an diesen Witzen beteiligt und um ehrlich zu sein bezweifelte Videl, dass ihr Freund diese Witze kannte, aber irgendwie verschaffte es dem Mädchen ein unbekanntes Gefühl. So als ob ihr jemand mit einer Nadel durch die Brust stechen würde. Hatte Erasa recht? War Videl eifersüchtig? Eifersüchtig, weil Gohan so viel Zeit mit einer Frau verbrachte, die sich genauso für akademische Leistungen begeisterte wie er und die in ihrer Vorstellung gerade wesentlich hübscher aussah als sie? //Nein, ganz sicher nicht! Das ist nur für die Schule und das dauert halt seine Zeit! Ich bin nicht eifersüchtig!// „Videl?“, holte Gohan sie aus ihrem Tagtraum, „Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“ Mit einem Ruck, der etwas kräftiger als geplant war, klatschte Videl Gohan das Handy wieder an die Brust. Das war sogar so doll, dass der Schwarzhaarige nach Luft schnappen musste. „Natürlich ist alles OK! Warum sollte es das auch nicht sein???“, fragte sie und sprach etwas schneller als ursprünglich geplant. Gohan, der sein Handy fest hielt, sah seine Freundin fragend an und wusste nicht was er sagen sollte. Irgendwie klang diese Beteuerung nicht wirklich aufrichtig, aber er konnte sich das Problem auch gerade nicht wirklich vorstellen, obwohl es direkt vor seiner Nase baumelte. Er öffnete schon die Lippen, um ein weiteres Mal nachzufragen, doch da erklang ein altbekannter Alarm. Ein kleines Lämpchen an Videls Uhr klingelte und sie drückte den Knopf für das Walkie-Talkie. Der Alarm hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Immerhin wurde es gerade so richtig schön unbehaglich für Videl. Sie wandte sich zum Sprechen etwas von Gohan ab. „Hier ist Videl, was gibt’s?“ „Ein Gefängnisausbruch!“, rief ein aufgeregter Polizist am Ende der Leitung. „Kannst du den großen Saiyaman vorbei schicken?“ Vorbei schicken? Erst dachte sie, sie hätte sich verhört. „Sag mir einfach wo ich hin muss.“ „Ja, aber der Chef, hat extra nach ihm verlangt. Es sind diese Typen, die damals den Bus entführt haben. Die hat er ja dingfest gemacht...“ „Glaubt ihr etwa, dass ich seine Sekretärin bin????“, rief sie schnippisch in ihre Uhr und ließ sich nur noch durch geben wo sie hin musste. Gohan zog während dieses... Gespräches eine Augenbraue hoch. Er wusste ja, dass Videl sich schnell in etwas hinein steigern konnte, aber das hier war einfach nur seltsam. Benahm sie sich seinetwegen so? „Wir sehen uns später“, murmelte sie schließlich Gohan entgegen und stand auf. Nichts war mehr von der Videl zu spüren, die sich vor wenigen Minuten noch an ihn geschmiegt hatte. „Warte... du willst alleine gehen???“ „Ja. Ist doch nur eine Kleinigkeit.“ Sie hatte sich bereits umgedreht um ging zum Rand des Daches. Es schien ihr auch egal zu sein, dass sie ihre Sachen bei ihm liegen ließ. „Was macht denn das für einen Unterschied? Ich dachte wir würden zusammen...“ „Das hatten wir nie abgemacht!“, unterbrach sie ihn und hielt ihm ihren Zeigefinger vors Gesicht. „Außerdem dauert das sicher nicht lange. Da brauche ich keine Hilfe.“ „Bitte? Erinnerst du dich noch an die Kerle? Das letzte Mal wärst du fast mit denen und dem Bus eine Klippe hinunter gestürzt.“ Mittlerweile war er auch aufgesprungen und ihr hinter her gelaufen. „Außerdem hat die Polizei doch auch nach mir...“ Jetzt sah sie ihn bitter böse an. Ohne es zu wissen, hatte Gohan einen wunden Punkt erwischt. „Was denn? Glaubst du ich schaff das nicht alleine?“, rief sie und ihre Stimme war nicht mehr bestimmend, sondern fast schon aggressiv. „Nur zu deiner Information: Ich habe schon lange vor dir in dieser Stadt für Ordnung gesorgt und habe damals keinen großen Saiyaman gebraucht und brauche ihn heute ebenfalls nicht!“ „Ich wollte nicht sage, dass...“ „Das ist nicht auch eine Sache, in der ich überflüssig werde! Verstanden?“ Obwohl sie ihn unterbrochen hatte, wartete sie kein Zeichen des Verständnisses ab, sondern flog einfach davon. Wie bei Sharpener, nur sah Gohan ihr hinter her. Ihm war, als würden ihre Worte in seinem Kopf widerhallen. Selbst in ihren früheren Streitigkeiten um die Demaskierung war Videl nicht so abweisend gewesen. Jetzt musste er sie nicht fragen ob alles in Ordnung war. Jetzt merkte sogar Gohan, dass Videl wirklich verstimmt war. „Auch überflüssig werden?“, wiederholte er ihre Worte sachte fragend, während er zum Himmel aufsah, wo sie gerade verschwunden war. Kapitel 15: Erste Zweifel ------------------------- „Sind sie weg?“, rief ein riesiger mit Muskeln bepackter Kerl und sah sich nervös nach den Sirenen um. „Ja, wir hab'n die Bullen abgehängt, aber mir macht die Göre mehr sorgen...“ Zähne knirschend riss er das Lenkrad des gestohlenen Wagens herum und fuhr einfach durch einen alten Maschendrahtzaun hindurch auf ein altes Fabrikgelände etwas außerhalb der Stadt. „Die war damals schon scheiß lästig, aber jetzt scheint die kleine noch lästiger geworden zu sein“, ergänzte er grummelnd und bracht den Wagen durchs Driften zum stehen, anstatt normal zu bremsen. Die drei geflohenen Knackis stiegen aus dem Wagen, als wären sie auf Urlaubsreise und würden unterwegs an einer Tankstelle halt machen. Einer atmete durch, um auf Unterschiede zwischen der Luft in ihrem alten Versteck und gesiebter Luft zu achten. Zufrieden von der Qualität des Sauerstoffes und dem alten Benzingeruch streckte er sich. „Naja, immer hin ist Videl die Tochter von Mister Satan. Er wird ihr ein paar neue Dinge gezeigt haben.“ Seine beiden Kumpel drehten sich zu ihm um und warfen ihnen böse Blicke zu. „HÖR AUF DIE SCHLAMPE ZU BEWUNDERN!“, schrie ihm der eine entgegen. „Ja!“, pflichtete der andere bei, „Auf welcher Seite stehst du eigentlich????“ „Oh Mann... als ob die drei Stooges aus dem Gefängnis ausgebrochen wären“, seufzte eine Stimme und alle drei drehten sich ruckartig um. Auf dem Dach ihres Fluchtwagens stand Videl und sah sichtlich unbeeindruckt aus. „Was würde ich mal wieder für jemanden wie Bonnie und Clyde geben? Stattdessen bekommt man immer nur so peinliche Idioten zu Gesicht...“ Immer noch wurde sie von den Verbrechern fassungslos angestarrt. Wie hatte sie das gemacht? Sie konnte unmöglich die ganze Zeit auf dem Dach gewesen sein. Nicht bei dieser Fahrt! „Ey, sie hat ja jetzt kurze Haare“, deutete der eine auf Videl, der gerade schon angeschrien wurde. „Das stört dich daran????“, fauchte ihn der große wieder an, drehte sich zu seinem minderbemitteltem Freund um und wollte ihn am Kragen packen, doch da sprang ihm Videl schon in den Rücken und er ging viele Meter weiter zu Boden. Wieder wurden erstaunte Blicke verteilt. Erst sahen die Typen auf ihren Boss der auf dem Boden nach Luft japste und dann zu Videl, die jetzt mit beiden Füßen auf dem Boden in Kampfhaltung stand. „Okay, Jungs. Der Ausflug ist vorbei! Es geht wieder zurück ins Gefängnis!“ Damals als sie den Bus entführt hatten, hatte die Schülerin schon einmal gegen die drei gekämpft. In einem beengten Fahrzeug. Vor den Geiseln. Schon damals war sie besser als diese Männer gewesen, aber was damals noch ein unbehaglicher Kampf war, konnte heute nicht mehr als Handgemenge durch gehen. Durch das Training für das Turnier und vor allem das Training mit Gohan war sie wesentlich besser geworden. Als die Drei wieder auf sie einstürzten brauchte es für jeden nur einen gezielten Schlag und da lagen die großen, bösen Jungs auf dem Rücken und ächzten von dem Schlag, der ihnen gerade verpasst wurde. Videl war doch recht zierlich. Wie konnte das so weh tun? Gespielt seufzend griff sie nach ihrer Uhr und kontaktierte die Polizei. Situation geklärt und vielleicht hatte sie dabei sogar einen neuen Rekord aufgestellt. //Von wegen Saiyaman//, dachte sie zufrieden, doch da rappelte sich der große Anführer der Bande wieder auf. „Verdammt, wie ich dich hasse...“, brachte er unter dem konstanten ausstoßen von Luft heraus. „Bleib lieber liegen“, sagte Videl streng und wollte sich gerade zu ihm umdrehen, da sah sie schon aus den Augenwinkeln, dass er hinter seinen Rücken griff und ihre Augen weiteten sich. Als sie sich vollständig zu ihm gedreht hatte, sah sie in den Lauf einer Waffe. Es war die gleiche Pistole, die auch Polizisten trugen. Vermutlich hatte er einem Polizisten die Waffe bei seiner Flucht abgenommen. „So...“, sagte er und entsicherte diese. Es klickte. Videl starrte die Waffe an. „Ich weiß nicht wie du uns so schnell hinter her kommen konntest, aber ich weiß, dass du hier für nicht schnell genug bist.“ Auf seinem Gesicht entstand ein dreckiges Grinsen. Natürlich wurde Videl hier nervös, aber ihr perfektes Pokerface verbarg diese Tatsache. „Wenn du jetzt abdrückst, wanderst du trotzdem wieder ins Gefängnis und alles wird nur noch schlimmer für dich. So dumm bist du doch nicht“, sagte Videl äußerlich ruhig und wollte die Situation zu ihren Gunsten manipulieren, doch der Verbrecher nahm die Waffe nicht runter. „Ja? Dafür hätte ich Hunderte Fans, wenn ich ins Gefängnis zurückkehre, zu all den Knastis, die du darein gebracht hast, oder?“ Fast schon lachend drückte er ab. Videl hatte das kommen sehen und warf sich selbst zur Seite, doch letztendlich hatte der Kerl Recht.  Sie war nicht schnell genug. Nur das sie jetzt fliegen konnte wie Gohan, hieß noch nicht, dass sie sich auf seinem Niveau bewegte. Sie kniff die Augen zusammen. Selbst wenn sie jetzt noch Zeit zum Weinen gehabt hätte, hätte es keine Träne auf dem Weg nach draußen geschafft. So fest waren ihre Augenlider geschlossen. Sie wartete auf ein Stechen oder einen Schmerz, der ihr das Fleisch zerfetzen würde, aber alles was sie spürte, war wie sie selbst den Boden traf. Ihre erste Reaktion war es die Augen wieder aufzureißen und sich abzutasten. Ihr weißes T-Shirt war unversehrt. Keine Blutflecken und auch kein Schmerz. Hatte er doch danebengeschossen? Nein... Er hätte sie getroffen, wenn nicht... Videl sah auf über ihr stand eine bekannte, grüne Tunika. //Gohan// Mit ihren großen, blauen Augen starrte sie zu ihm hoch. Eine seiner Hände war noch unten ausgestreckt und schien etwas festzuhalten. //Hat er...?// Videl starrte ihn an und konnte es nicht fassen. „Heilige Scheiße!“, rief der Schütze für den gerade eine Welt zusammen fiel. „Er hat die Kugel mit der bloßen Hand aufgefangen!“ Videls erste Begegnung mit dem großen Saiyaman war eine Ewigkeit her und manchmal dachte sie, er könnte sie nicht mehr überraschen. Umso mehr fiel sie aus allen Wolken, wenn er sie wieder überraschte. Selbst nach dieser ganzen Sache mit Boo, musste sie sich immer wieder fragen, wie gut er eigentlich war. „Go...“, Videl verschluckte seinen Namen, „Saiyaman?“ Sie spiegelte sich im Visier seines Helmes. Dort sah sie sich selbst auf dem Boden liegen und in diesem Moment kam sie sich fürchterlich hilflos vor. Hätte ihr Gohan einen strengen Blick zugeworfen, wegen ihrer Zickerei vorhin, wäre dieses Gefühl sogar noch schlimmer und erdrückender gewesen. Der Helm ließ Videl nur erahnen wie seine Augenpartie aussah, aber trotzdem wusste sie, dass er ihr keinen bösen Blick zu war. Wegen diesem Lächeln...  Er lächelte zu ihr herunter. Kein ich-habs-dir-doch-gesagt-Lächeln oder etwas anderes mit einer hinterlistigen Bedeutung. Er lächelte sie einfach nur an. „Oh Mann...“, zitterte die Stimme des Schützen, der gerade bemerkte, dass seine Waffe nicht mehr wert war, als seine Wasserpistole. Im Hintergrund hörte man schon Polizei Sirenen näher kommen, was dem Kerl eine sichtliche Panik ins Gesicht stiegen ließ. Der maskierte Superheld kam einige Schritte auf ihn zu. Gohans Lächeln war hier übrigens verschwunden. „Hey hör mal... das war doch alles nicht so gemeint... Du nimmst das doch nicht persönlich oder?“ Der Verbrecher versuchte sein Muffen sausen mit einem nervösen Lachen zu überspielen, doch der Kerl, der gerade eine verdammt Kugel GEFANGEN hatte, kam noch ein paar Schritte auf ihn zu. Er wusste genau, dass gleich eine Faust in seinem Gesicht landen würde, wenn er ihn nicht umstimmen konnte. „Wie wäre es wenn du bei mir mit einsteigst! Diese Superheldennummer wirft doch garantiert nicht so viel ab. Ich kann dich beteiligen! Wir teilen alles 70 zu 30!“ Keine Reaktion von Saiyaman. „60 zu 40?“ Nun lächelte der Held zufrieden und erst stutze der Große, doch dann lächelte er erleichtert zurück. Prima! Er hatte es geschluckt und er gab sich mit lumpigen 40% zufrieden. „Tut mir Leid, aber du bearbeitest den Falschen“, sagte Saiyaman und klang offensichtlich amüsiert. Jegliche Erleichterung, die der Verbrecher noch vor einer Sekunde verspürt hatte wich sofort aus seinem Körper und sollte nie wieder kommen. Gohan ging einfach nur einen großen Schritt zur Seite und da sah der große Typ auch schon Videl auf ihn zuspringen. //Oh-oh....// Mehr konnte er nicht dazu denken. Ihr Fuß traf ihn mitten ins Gesicht und sollte ihn so ausnocken, dass er erst wieder in seiner altbekannten Gefängniszelle erwachen sollte, wo sein Zellengenosse ihn angrinsen würde und selbstgefällig sagte: „Ich hab dir ja gesagt, dass das eine scheiß Idee war.“     Vom Dach des Fabrikgebäudes sahen Gohan und Videl zu, wie die Polizisten die drei bewusstlosen Verbrecher in ihre Wagen legten. Videl saß auf der Kante des Daches und schielte immer wieder zu Gohan rüber, der immer noch das Heldenkostüm an hatte. Sie rang gerade mit sich selbst. Sollte sie sich entschuldigen oder sich zuerst bedanken. Ihre Lippen pressten sich aufeinander und wurden zu einer schmalen Linie. Ihre Schuld- und Schamgefühle lösten einen Herzschlag aus, der sich langsamer anfühlte, aber dafür umso kräftiger. Als wollte sie ihr eigenen Körper zu ihm schubsen, damit sie ihm endlich sagte, was sie bedrückte. Aber das konnte sie nicht. Ja! Es störte sie, dass sie Gohan nicht mehr so häufig sah wie früher. Es störte sie, dass sie erst an dritter oder vierter Stelle kam. Aber er tat das nicht aus Egoismus. Die Lernerei war wichtig für ihn und für sie sollte es auch wichtig sein. Und die Zeit mit seiner Familie war genauso wichtig. Videl hatte selbst ein Elternteil verloren. Natürlich konnte sie Gohan das nachempfinden. Wie könnte sie ihn jetzt mit solchen albernen Problemen belasten, wenn sie ihn doch verstand und unterstützen wollte. „Ich hatte ganz schön Angst, als ich den Schuss gehört hab“, unterbrach Gohan die Stille zwischen ihnen mit ruhiger Stimme. Er sah dabei immer noch auf das Getummel der Polizei unter sich. Erst als Videl ihn daraufhin ansah, erwiderte er ihren Blick. „Tut mir Leid“, sagte sie zaghaft und schuldbewusst nach einem Moment. „Alles tut mir Leid... auch das vorhin...“ Gohan drehte sich um und setzte sich auf dieselbe Kante auf der Videl saß. Nur, dass er dem Geschehen da unten den Rücken zeigt. „Hab ich vorhin etwas Falsches gesagt?“, fragte er und sah sie an. Sie überlegte... vielleicht etwas zu lange. Es schien ihr einfach nicht möglich über das Thema zu reden, wenn sie  90% der Themen als Tabu gegenüber ihrem Freund erklärt hatte. „Eigentlich nicht... ich bin nur...“, Videl biss sich selbst auf die Lippe. „Es ist nur gerade etwas viel. Der Schulanfang nach dieser Katastrophe mit Boo... der jetzt bei mir zu Hause wohnt. Erasa die mir deinetwegen Löcher in den Bauch fragt. Und noch diese Sache mit der Polizei...“ „Welche Sache?“ Gohan konnte nicht anders, als die Schwermut in ihrer Stimme festzustellen, doch kaum frage er nach konnte er spüren wie sie einen Rückzieher machen wollte. „Nur das übliche Gerede, weißt du?“, versuchte sie sich heraus zu reden. „Was für Gerede?“, hackte er nach. Manchmal stand er wirklich lange auf der Leitung, aber hier sah er genau, dass sie ihm etwas verheimlichte und er wollte ihr nicht die Chance lassen sich nun da hinaus zu winden. Er wollte das klären. „Ich will jetzt nicht darüber reden, Gohan“, sagte sie nervös und bestimmend zu gleich. Dabei wich sie dem Blick unter seinem Helm aus. „Aber ich will das klären.“ Obwohl seine Stimme ruhig war, fühlte sich Videl mit jeder verstreichenden Sekunde unwohler. Sie wollte keine egoistische Klette sein. Vermutlich machte sie das ganze schlimmer als das war, also wollte sie das auch mit sich selbst allein ausmachen. „Es gibt ja gar nichts zu klären!“ Ihre Stimme wurde höher und sie sprach schneller. Videl war sicherlich ein außergewöhnliches Mädchen, aber wenn sie sich emotional bedrängt fühlte reagierte sie wie die meisten anderen auch. Gohan kannte diese Reaktion. Er hatte sie schon oft gesehen. Von seiner Mutter, von Bulma, von C18. Hielt sie ihn für so naiv? „Videl?“, fragte er leise und drehte seinen Oberkörper ganz zu ihr. „Was für eine Sache läuft da? Dich regt doch eindeutig etwas auf. Du musst mir nur...“ „Ich muss gar nichts!“, fauchte sie einfach zwischen seine Worte. Mit einem kräftigen Ruck stieß sie sich von der Betonkante ab und schwebte über dem Platz, von dem gerade die Polizeiwägen davon fuhren. Gohan drehte sich schnell um. Beide waren nur zwei große Schritte auseinander, aber zwischen ihnen klaffte der Abgrund. Die 20 Meter des Gebäudes wären wesentlich bedrohlicher gewesen, wenn sie beide nicht fliegen könnten, aber der Anblick sprach Bände. Videl wollte ihm nicht ihren Standpunkt zeigen, auch wenn dieser zum Greifen nah war. Gohan registrierte das nur unterbewusst.  Er biss die Zähne fest aufeinander, verkrampfte seine Kinder. Er stand genauso unter Stress wie sie, weil er nicht wusste was er sagen sollte. Also verharrte er so, in der Hoffnung ihm würde ein Geistesblitz kommen oder etwas sagen, worauf er antworten konnte. Doch Videl kam ihm nicht weiter entgegen. Weder physisch, noch sinnbildlich. „Es ist alles in Ordnung“, wiederholte sie, aber Gohan konnte keine Ehrlichkeit in diesem Satz erkennen. „Wir sehen uns morgen in der Schule.“ Und sie ließ ihn da auf diesem Dach stehen. Ganz ähnlich wie er sie nach ihrem ersten Kuss stehen gelassen hatte. Ähnlich wie damals hatten auch beide nun leichtes Herzklopfen... aber leider war es nicht die gute Art Herzklopfen.     Gohans Terminkalender war heute vollgestopft wie lange nicht mehr. Vielleicht sogar wie noch nie. Er war extra früher aufgestanden, damit er ja nicht zu spät los ging und seine Gedanken noch einmal ordnen konnte. Seine Termine auf die Reihe zu bekommen und nichts durcheinander zu bringen schien heute die schwerste Aufgabe zu sein. Seit dem Videl ihn gestern stehen gelassen hatte, ging ihm der Streit nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte sie extra nicht mehr angerufen oder ihr geschrieben. Anscheinend wollte sie etwas Abstand haben. Da wollte er sie nicht bedrängen. Vielleicht brauchte sie nur etwas Zeit und sie könnten heute darüber reden. „Wie lange willst du noch im Bett bleiben?! Wir haben noch so viel zu tun bis unsere Freunde vorbei kommen und die Kinder müssen...oh Gohan!“ Chichis Meckerei stoppte, als sie Gohan in der Küche bereits fertig angezogen antraf. Normalerweise stand er erst 40 Minuten später auf. In dieser Zeit bereitete sie immer das Frühstück vor. Heute stand Gohan allerdings schon fertig zum Aufbrechen bereit. Er hatte eine Tasse Kaffee an seinen Mund angesetzt und wollte gerade den ersten Schluck nehmen, als seine Mutter ihn überrascht hatte, die ihren Ehemann durch geschlossene Türen anschrie. „Du bist ja schon wach?“ Die beiden verharrten trotz Chichis erster Worte verdattert auf ihren jeweiligen Positionen. „Ja, ich hab heute viel zu tun. Da wollte ich etwas früher los.“ Gohan löste seine Starre in dem er an seiner Kaffeetasse nippte und sich zum Küchentisch umdrehte auf denen noch seine Bücher lagen, die er für seine Hausaufgaben brauchte. Nun fand auch seine Mutter wieder in die Normalität. Chichi ging durch die Küche an den Schrank und nahm sich ebenfalls eine Tasse heraus. Darauf war ein bunt bekritzeltes Herz und darunter in noch kritzeligeren Buchstaben die Wörter: 'Mommy is the best!' Ein selbstgemachtes Muttertagesgeschenk ihres jüngsten Sohnes, das jeden Tag zum Einsatz kam. „Schön, dass du so fleißig bist!“, lobte sie ihren Sohn, aber dieses Lob hatte etwas Bitteres. Als wolle sie sagen, dass wenigstens einer von den Männern hier fleißig war. Schon seit einigen Tagen stritten sich Goku und Chichi wieder wie früher. Da diese verbale Rauferei nichts Neues für Gohan war, ignorierte er es einfach. Es schien für die beiden zum Eheleben dazu zu gehören. „Was hast du denn alles heute vor?“ Gohan räusperte sich, stellte die Kaffeetasse wieder hin und packte die Bücher in seine Tasche. „Das ein oder andere. Ich muss heute meine Hausarbeit in Mathe abgeben. Meine College Beraterin bespricht meine Optionen für die Universitäten mit mir, ich muss ein Buch aus der Bibliothek abholen, dass sie extra für mich bestellt haben und heute Abend treffe ich mich noch einmal mit meiner Beratungslehrerin, weil sie meinen Bewerbungsaufsatz für die Uni dann durch hat.“ Selbst Chichi verkniff sich ein Schlucken. Sie war so stolz auf ihren Sohn und das sagte sie ihm jeden Tag, aber nun brachte sie nicht mehr als ein müdes Lächeln hervor. „Und dir wird das nicht zu viel?“ „Was meinst du?“, fragte Gohan verwirrt über den besorgten Tonfall seiner Mutter. „Na ja, ich meine...“, Chichi stellte die Tasse wieder auf die Arbeitsfläche und kam ein paar Schritte auf ihren Sohn zu. „... ich habe dich damals auf die Highschool geschickt, damit du auch ein normales Leben unter anderen Schülern hast. Wenn du nur so durch powern willst, hättest du auch weiter zu Hause bleiben können. Ich meine ich würde mich freuen, dich immer hier zu haben... aber... du hast doch jetzt auch Freunde an der Schule und eine Freundin. Bekommst du das alles noch unter einen Hut? Versteh mich nicht falsch! Ich möchte nicht, dass du aufhörst deine Hausaufgaben zu machen oder, dass du die Schule ganz schleifen lässt, aber warum hast du es denn so eilig? Du hast doch noch massig Zeit bis du mit dem Studium anfängst. Du solltest diese Zeit auch genießen...“ Gohans Augen weiteten sich, ohne das er es merkte. Das war das erste Mal in seinem Leben, dass Chichi ihn ermahnte mit dem Lernen auf die Bremse zu treten. Aber nicht nur das wunderte ihn. Sie hatte da eine gute Frage gestellt. Bekam er alles unter einen Hut? Schule, Saiyaman; was ja mehr oder weniger ein Hobby war, seine Freunde und vor allem Videl? Das Mädchen, das offensichtlich mit ihm oder mit jemand anderen ein Problem hatte und sich weigerte darüber zu sprechen. War sie unter dem Hut? Noch bevor sich Gohan über die mehr oder weniger gelungene Metapher wundern konnte, kam sein Vater gähnend in die Küche. „Guten Morgen!“ Genau wie Goten rieb er sich die Augen. Er war nur aufgestanden, weil Chichi ihn gezwungen hatte. Sonst hätte er sich noch einmal umgedreht. Eigentlich konnte Goku sehr früh aufstehen. Besonders wenn er morgens trainieren wollte, aber immer wenn er zu spät ins Bett ging, war er am nächsten Morgen für nichts zu gebrauchen. Gohan und Chichi konnten fast schon beobachten, wie er fast im Stehen wieder einschlief. Seufzend wandte sich Chichi an ihren ältesten und murmelte leise: „Deinen Ehrgeiz hast du übrigens von mir.“ Gohan schmunzelte nur. Er verkniff sich seine Mutter zu korrigieren. In manchen Situationen war es besser den Mund zu halten.     Videl hatte sich ähnlich wie ihr Freund den Tag komplett zu gepackt. Gestern Abend hatte sie ewig wach gelegen und auf ihr Handy gestarrt. In der Hoffnung Gohan würde noch einmal anrufen oder ihr wenigstens eine Nachricht schreiben. Doch das Handy blieb stumm. Hatte sie ihn verärgert? Sie war sich nicht sicher wie er auf ihre Blockade gestern reagiert hatte. Immerhin trug er die ganze Zeit seinen Saiyaman Helm, der seine Augenpartie verdeckte. Ein unangenehmes Gefühl in ihrer Magengegend hatte den Schlaf fern gehalten und hatte ihr am nächsten Tag den Appetit auf das Frühstück verdorben. Gohan ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Warum verhielt sie sich so seltsam... so …. widersprüchlich. Sie war doch mal so eine gradlinige Person gewesen. Wenn sie etwas dachte, sprach sie es aus. Wenn sie verärgert war, sagte sie es einfach. So war es früher gewesen, bevor sie sich verliebt hatte. Jetzt kam sie mit ihren eigenen Gefühlen nicht mehr klar. Sie wollte nicht sauer auf ihn sein, aber sie war es. Sie wollte ihn nicht auch noch mit ihrem Gemütszustand belasten, aber sie konnte auch vor ihm nicht richtig dicht halten. Sie wollte sich nicht wegen Kleinigkeiten furchtbar fühlen, aber sie steigerte sich immer weiter hinein. War sie jetzt so? Würde diese Unsicherheit denn jetzt für immer ein Teil von ihr sein? //Nein! Kommt gar nicht in Frage!// Noch einmal würde ihr das nicht passieren! Sie würde sich jetzt erst wieder auf die Reihe bekommen, dann könnte sie sich auch wieder normal vor Gohan verhalten. Das war ein guter Plan! So würde sie es machen! Fast wie aufs Stichwort klingelte ihre Armbanduhr. Gohan meldete sich nicht, aber das Polizeirevier meldete sich genau dann, wenn sie daran dachte sich wieder als Heldin beweisen zu müssen. Wäre ihr Freund nur auch so pünktlich.     Das Klingeln der Uhr hatte zur Folge, dass die 17-jährige ihre erste Stunde verpasste. Ihre Lehrer wunderten sich schon nicht mehr darüber. Für sie gehörte es irgendwie schon dazu, wenn diese bestimmte Schülerin zu spät kam oder sich aus der Stunde schlich. Deswegen hätte Videl sich eigentlich nicht beeilen müssen, aber trotzdem tat sie es jedes Mal. Vielleicht konnte sie mal wieder ein paar hilfreiche Worte erhaschen, die ihr das Lernen zu Hause erleichtern würden. Besonders jetzt in Mathe wäre das ganz schön gewesen. Sie wusste ja auch gerade nicht, ob Gohan ihr heute oder demnächst noch eine Nachhilfestunde geben würde, so wie sie sich in letzter Zeit benahm. Am praktischsten wäre es wohl gewesen, wenn sie zum Fenster ihres Klassenzimmers geflogen wäre und dann einfach eingestiegen wäre, aber den Tratsch wollte sie erst gar nicht unter den anderen entfachen. Also rannte sie lieber die Schulgänge hinunter, die immer länger zu werden schienen. Zu allem Überfluss hatte sich Videl auch noch im Raum geirrt und war ursprünglich ein Stockwerk höher gelaufen, als eigentlich notwendig war. Innerlich verfluchte sie sich für ihre Schusseligkeit. Eigentlich wollte sie sich doch zusammen reißen und sich wieder emotional auf die Reihe kriegen. Wie sollte sie das denn schaffen, wenn sie noch nicht einmal mitten im Schuljahr ihren Stundenplan auf die Reihe brachte? //Ich bin so eine doofe Kuh// Videl nahm eine scharfe Kurve zu dem verschlungenen Treppenabsätzen, sprang die ersten zehn Stufen hinunter auf den ersten Absatz, machte eine weitere scharfe, knappe Drehung und machte schon instand den nächsten Sprung. Das war eine bewerte Methode, wenn sie es so richtig eilig hatte und die Tausend Mal zuvor war das auch immer gut gegangen, aber... … ausgerechnet heute stand genau auf ihrem Landepunkt jemand. Eine junge Frau stand vor der Treppe und sah Videl mit großen Augen auf sich zu kommen. Auch wenn die Zeit für einen Moment still zu stehen schien, als sich ihre Blicke trafen, ging es trotzdem zu schnell um reagieren zu können. Bis die Frau einen Schritt zur Seite hätte machen können, wären die beiden bereits kollidiert. Alles was sie zu Stande bekam, war ihre Augen zu schließen, um das Kommende nicht sehen zu müssen. Was sie auch nicht in der kurzen Zeit dieses Bruchteils einer Sekunde verstand war, dass das Mädchen in der Luft keine normale Schülerin mit gewöhnlichen Reflexen war. Während die junge Frau nicht einmal zur Seite gehen konnte, schaffte es Videl nach vorne zu hechten, so dass sie ihre Richtung verändert konnte in dem sie die Schulter der Frau vor ihr nur leicht berührte und dann ein Rad über sie hinweg zu schlagen. Videl landete ein paar Schritte hinter ihr in der Hocke und drehte sich sofort wieder um. „Es tut mir so unendlich leid! Geht es Ihnen gut???“, rief sie und eilte zu der jungen Frau, die vor Schreck ihre Mappe hatte fallen gelassen. Diese war aufgegangen und einzelne Blätter verzierten jetzt den Boden des Schulflurs. „Schon okay... glaube ich..“ Als sie die Augen öffnete sah sie Videl erst nicht an. Ihr Blick fiel auf ihre Sachen, die zu ihren Füßen verteilt war. Sie hatte die letzte Stunde damit verbracht die Dokumente in die korrekte Reihenfolge zu bringen und brachte nach diesem Schock erst einmal nur Seufzen hervor. „Das war meine Schuld. Ich hebe das schnell für sie auf!“ Sofort ging Videl auf die Knie und erhaschte die ersten Blätter, doch die Geste schien nicht besonders Wirkung zu zeigen. „Ist schon gut! Ich mach das lieber allein. Das sind sehr wichtige Sachen.“ Abwertender hätte die Stimme gar nicht sein können, aber vermutlich sprach da der Frust aus hier heraus und mit Frust kannte sich Videl in letzter Zeit gut aus. Deshalb nahm sie der... Einen Augenblick verharrte Videl, als sie diese Frau ansah, die gerade auch in die Knie ging um ihre Dokumente aufzuheben und gleich zu ordnen. Erst jetzt erkannte Videl sie. „Oh... sie sind die Biologie Lehrerin aus meiner Parallelklasse...“ Diese Zurschaustellung des Offensichtlichen beeindruckte die Lehrerin wirklich nicht. Für Videl bedeutete es aber viel, dass sie diese Frau erkannt hatte. Immerhin war das die Person, mit der ihr Freund gerade so viel Zeit verbrachte. Gleichzeitig bewirkte es aber, dass die Lehrerin jetzt aufsah und Videl zum ersten Mal ansah. „Oh... du bist Mister Satans Tochter...“ Den Satz hatte Videl schon so oft gehört. Wenn sie einen Penny für jedes Mal bekommen hätte, wäre sie jetzt Millionärin und wäre nicht mehr auf ihren berühmten Vater angewiesen. Aber es war das erste Mal, dass diesen Satz jemand fast schon enttäuscht aussprach. Vielleicht hatte sich die junge Lehrerin schon gefreut sie für diese Aktion zu Maßregeln, aber Videl genoss eine Immunität an der Schule wie kein anderer Schüler. Zu spät kommen, hinaus rennen, verschwinden... Sie war die einzige, die das ohne Grund tun dürfte. Hätte einer der Lehrer sie deshalb bestraft hätte ihr Vater wohl einen gigantischen Terz verursacht... oder vielleicht hätte sich sogar der Polizeipräsident für dieses Mädchen eingesetzt. Das war den Aufwand wirklich nicht wert... „Ähm... ja bin ich“, nickte Videl zögerlich, die sich nicht mehr sicher war, in was für einer Art Interaktion sie gerade war. „Es tut mir nochmals sehr Leid. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Videl reichte der Lehrerin einige lose Blätter. Dankend kam ihr ein Lächeln entgegen, als die Lehrerin die Blätter entgegen nahm. //Ist das ein echtes Lächeln? Es sieht so erzwungen aus// Irgendwie schüchterte sie diese Frau ein. Es war nicht das erste Mal, dass Videl auf jemanden traf, der sie scheinbar nicht zu mögen schien, aber hier wusste sie nicht was in der Luft lag. Es war fast schon beängstigend. „Wie gesagt, es ist schon gut. Danke, dass du mir geholfen hast.“ Beide standen wieder auf und für einen Moment sahen sich die beiden Frauen in unangenehmer Stille an. Videl wollte diese seltsame Begegnung nicht in die Länge ziehen, in dem sie sich unbehaglich den Nacken rieb oder vor sich hin stammelte. //Bloß schnell weg hier// Immerhin musste sie ja noch in den Unterricht. Also hob sie zum Abschied die Hand und drehte sich schon halb um, um abzuhauen. „Vielen Dank für ihr Verständnis. Auf Wiederseh....“ „Einen Moment, warte mal kurz!“, fiel ihr die Lehrerin hastig ins Wort bevor Videl sich rar machen konnte. //Was ist denn jetzt noch?// Nun war es Videl, die ein künstliches Lächeln aufsetzte und versuchte nicht allzu verkrampft zu wirken, was ihr aber nicht sonderlich gut gelang. „Was gibt es denn?“ „Du bist doch Gohans Klasse oder?“ Videl blinzelte irritiert. Sie nickte zögerlich und sparte sich eine Antwort in Worten, weil sie nicht glaubte den verwunderten Ton kaschieren zu können. Warum war ihre Stimme auf einmal so ehrlich  freundlich geworden? „Wärst du so lieb und ...“, nebenbei kramte sie in ihren losen unterlagen. Ab und zu murmelte sie solche Brocken wie 'nein, nicht das', 'das auch nicht' oder 'ich hatte es gerade noch'. Dann drückte sie Videl einige Broschüren in die Hand, die Videl mit großen Augen betrachtete. „Könntest du ihm die geben. Er soll sich diese Unis schon einmal vor unserem Treffen später ansehen.“ „Sind die Unis auf die Gohan gehen möchte?“, fragte sie ohne nachzudenken und sie sollte sich später noch ärgern, warum sie jetzt nicht einfach nur nickte und ging. Ein fröhliches oder gar stolzes Lächeln kam Videl entgegen. „Ja. Es ist die engere Auswahl für ihn. Nur Elite Unis. Kein anderer Schüler hier ist auch dem Stand wie Gohan.“ Videl biss sich auf die Unterlippe. Es war ihr gerade sehr peinlich wie sehr sie mit ihrem Schulstoff zurück hing, während Gohan akademische Rekorde brach. „Dann wird er mir heute Abend wohl erzählen wie er sich auf die Uni freut“, sagte sie und wieder wusste sie nicht warum sie das eigentlich gesagt hatte. Dabei kam ein nervöses Lachen aus ihr heraus. „Oh, seid ihr beide etwa ein Paar?“, kicherte die Lehrerin überraschender Weise. Videls nervöses Lachen verstummte automatisch und sie nickte nur knapp. „Oh, wie schön für ihn, so eine berühmte Freundin zu haben...“ //Meinen Sie berühmt oder berüchtigt//, unterbrach Videl sie in Gedanken. „... Davon hat er gar nichts erwähnt, aber das wundert mich nicht. Er ist nicht der Typ, der gern angibt.“ Nein, das war Gohan nicht. Das schätzte sie auch sehr an ihm, aber gleichzeitig ärgerte es sie, dass Gohan nie erwähnt hatte, eine Freundin zu haben. „Dann muss ich mich wohl entschuldigen, dass ich dir Gohan in letzter Zeit so oft abspenstig mache.“ Der immer noch fröhliche Ton gefiel Videl gar nicht, aber es war kein Ende in Sicht. „Ich nehme ihn leider auch heute Abend in Beschlag. Wir gehen da seinen Bewerbungsaufsatz für die Uni durch.“ //Warum erzählen sie mir das? Sie wissen, dass sie gerade vor einer Schülerin angeben???// Videl widerstand dem Drang ihre Hände zu Fäusten zu ballen. „Ja... er hat sowas erwähnt“, log Videl, damit es für sie nicht noch peinlicher wurde. „Ich werde ihm die Broschüren geben, aber jetzt sollte ich auch selber schnell wieder in den Unterricht.“ „Das ist wahr. Danke dir!“, sagte die Lehrerin nickend und ging nach einem kurzen Winken in die Richtung in die Videl zum Glück nicht musste. Videl selbst versuchte diese Begegnung zu verdrängen, aber schon einige Schritte später hallten die Worte dieser Frau in ihren Ohren wieder. Immer und immer aufs Neue hörte sie wie diese viel zu hübsche Frau von ihrem Freund schwärmte und dabei wurden ihre Schritte immer langsamer. Innerlich kämpfte Videl mal wieder mit jedem negativen Gedanken, doch das wurde abgewürgt, als die Pausenglocke erklang. Die Mathestunde war offiziell vorbei. Wieder eine Stunde, die sie versäumt hatte. Wieder ein Fach, das noch schwerer wurde, als es ohnehin schon war. Seufzend sah nach unten. Wie sollte sie das nur alles schaffen? Ihr Blick fiel auf die Broschüren in ihrer Hand. //Gohan arbeitet so hart hierfür und ich mache ihm daraus einen Vorwurf..// Eigentlich hatte sie sich ermahnt nicht mehr über dieses Thema nachzudenken oder sich noch einmal da hinein zu steigern. Aber diese Bilder von den Unis waren wie die Karotte vor der Nase eines Esels. Wie sollte sie nicht über diese Dinge nachdenken, wenn sie doch ständig davon umgeben war? Gedankenverloren blätterte sie in einer der Broschüren. Jemand der so gerne lernte wie Gohan würde sich dort bestimmt wohl fühlen und sie selbst wusste nicht einmal was sie nach ihrem Abschluss studieren wollte. Ob ihre Beziehung mit Gohan überhaupt Zukunft hatte? Oder waren sie am Ende zu verschieden? Dann stockte Videl für eine Sekunde der Atem. Ein bekanntes, falsches Lächeln kam ihr entgegen. Anscheinend was Miss Ich-nehme-deinen-Freund-den-ganzen-Tag-in-Anspruch eine so bekannte Absolventen in Biologie und Chemie, dass mit ihrem Bild für diese Uni geworben wurde. Ob das ein Zufall war, dass sie Gohan auf ihre Uni bekommen wollte? Oder wurde sie gerade paranoid? Sie biss sich auf die Unterlippe? Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, die Eifersucht stieg wieder in ihr auf. Vermutlich hatte er mit dieser Frau einfach mehr gemeinsam als mit ihr. So viel, dass er sie ganz vergaß. Und zum ersten Mal in Videls Leben, füllten sich ihre Augen mit Wasser, weil sie eifersüchtig und ängstlich zu gleich wurde. Zum ersten Mal war sie sich ihrer selbst nicht mehr sicher. Sie wischte sich die ersten Tränen aus den Augen. Schlimmer konnte es doch nicht mehr werden oder? Aber nur ein paar Worte weiter wurde es schlimmer für sie. Als sie die Adressen der Unis sah,  wurde ihr Puls noch ein Stück schneller. Egal welche Universität Gohan wählte, er war immer unendlich weit weg von ihr. Natürlich wohnte er jetzt schon weit weg von Satan City, aber er ging wenigstens mit ihr zusammen zur Schule und sie sahen sich trotzdem immer seltener. Wie würde das denn erst werden, wenn sie gar keinen gemeinsamen Ort mehr hatten, an dem sie sich aufhielten. Und Gohan würde dort umgeben sein mit Mädchen die genauso intelligent sind wie er und seine Leidenschaft für Naturwissenschaften teilten. Hier hatten sie ja das Kämpfen und die Verbrecherjagd gemeinsam, aber wie lange würden sie das noch zusammen machen? Die Gänge füllten sich langsam mit Stimmen. Die anderen Schüler wechselten die Klassenzimmer für die nächste Stunde. Auch Videl musste sich beeilen und als sie sich auf zu ihrer Klasse machte, lagen die Broschüren im Papierkorb auf dem Gang... Kapitel 16: Wenn 'Vielleicht' eigentlich 'Nie' bedeutet ------------------------------------------------------- Während Videl endlich dazu kam, sich durch ihren Schulalltag zu quälen drang in einem anderen Bezirk übliches, fröhliches Lachen durch den Wind. Hier war das Wetter zu dieser Jahreszeit sogar noch etwas wärmer als in der Stadt. Von dem Drama, dass Videl und Gohan in Satan City gerade durch machten, war hier nichts zu spüren, als Goku, Chichi, Goten, C18, Krillin und Maron zusammen saßen. Chichi hatte extra einen Kuchen gebacken, der zu diesem Zeitpunkt fast zur Gänze gegessen war. „Nein, ernsthaft? Das hat er gesagt?“, fragte Goku, stützte sich mit dem Unterarm auf dem Tisch auf und sah seinen Freund grinsend an. „Du kennst doch Muten Roshi. In all den Jahren in denen ich jetzt mit C18 zusammen bin, hat er immer noch nicht gelernt, wann er besser den Mund halten sollte.“ Beide Männer kicherten über ihren alten Mentor. „Und was ist dann passiert?“ „Ich habe ihn übers Wasser fliegen lassen“, antwortete C18 selber und Krillin hob Zeige- und Ringfinger hoch. „Er ist zweimal auf dem Wasser aufgekommen bevor er unter gegangen ist.... Ihr Rekord liegt aber bei vier.“ C18 verdrehte gespielt die Augen und die Jungs lachten. Diese angenehme Stimmung hatte Goku sehr in all den Jahren vermisst, die er im Jenseits verbracht hatte. Zwar hatte er dort auch Freunde gefunden, aber es war kein Vergleich dazu was er hier hatte. „Typisch Herr der Schildkröten“, kommentierte Chichi etwas ernster. „Deshalb wollte ich nicht, dass Gohan als Kind da so viel Zeit verbringt.“ „Ach!“, winkte Goku ab. „So schlimm ist er nicht. Ich hab auch lange Zeit als Kind mit ihm gewohnt und ich bin auch nicht so geworden.“ „Das stimmt“, sagte Chichi lächelnd, als sie ihren Ehemann ansah. Doch ihr Blick schwankte zu Krillin und das Lächeln verschwand. „Zumindest bis du nicht so geworden.“ Krillin sah seine alte Freundin schräg an. Unsicher wie er diesen Seitenhieb auffassen sollte. „Wo ist eigentlich Gohan?“, versuchte C18 das Thema einfach zu wechseln. Gelegentlich warf sie immer mal wieder einen Blick zu Goten und Maron die im hohen Gras zusammen saßen und spielten. „Der ist noch in der Schule.“ Krillin sah verwundert auf die Uhr. Es war schon 4 Uhr nachmittags. „Immer noch? Ist er jeden Tag so lange in der Stadt?“ „Nicht jeden Tag“, erklärte Chichi weiter, „aber er bereitet sich vor auf die Universität zu gehen und da steht einiges für ihn an. Ich finde allerdings auch, dass er sich etwas übernimmt.“ „Na, wenn du das schon sagst...“, murmelte Krillin nachdenklich und erinnerte sich gleichzeitig, wie Chichi ihren Sohn früher jeden Tag zum Lernen angetrieben hatte. Vielleicht hatte sie sich nach Gotens Geburt auch ein wenig verändert. „Oooooder...“, fing Krillin grinsend an, „... vielleicht lernt er auch nicht so viel, wie du denkst und er verbringt stattdessen Zeit mit seiner kleinen Freundin.“ Krillin hatte Gohan schon beim Turnier damit aufgezogen, dass er überhaupt eine Freundin hatte. Er wusste selber nicht wieso er das so lustig fand, aber er konnte das nicht lassen. „Meinst du wirklich?“, fragte Goku irritiert und auch Chichi sah Krillin für dieses Kommentar böse an. „Red keinen Unsinn! Mein Sohn ist anständig!“ Jetzt waren es Krillin und seine Frau, die sich fragend ansahen. „Anständig hat damit nichts zu tun. Immerhin ist Gohan auch nur ein Mann.“ Der Satz fiel C18 auch nur so leicht, weil es sicher nicht ihr Sohn war und ihn als Erwachsenen ansehen konnte. Aber für seine Eltern war genau diese Tatsache schwer zu akzeptieren. Selbst Goku sah seinen ältesten Sohn manchmal noch als den kleinen Jungen an, den er damals im Raum von Geist und Zeit trainiert hatte. „Als ich 17 war, hatte ich nur drei Dinge im Kopf. Sex, Frauen und wie ich beides unter einen Hut kriegen konnte.“ Krillin zählte diese drei Dinge mit den Fingern ab und Chichis Blick wurde mit jedem Punkt immer vorwurfsvoller. „Aber Gohan ist ein anständiger Junge! Ich habe ihn gut erzogen. Er wird dementsprechend verhalten und bis zu seiner Hochzeit warten, bis er alles... unter einen Hut bekommt.“ Erst war Krillin schockiert von dieser Vorsintflutlichen Ansichtsweise, aber im nächsten Moment fragte er sich ob das Sprichwort 'Unter die Haube kommen', daher kam. „Aber er ist kein Junge mehr“, warf C18 ein. „Er ist fast erwachsen und wenn er auf die Uni geht, wird er vermutlich auch hier ausziehen und dann hat er keine Mutter mehr, die ihm sagt was anständig zu sein bedeutet.“ Bei diesen Worten zuckte Chichi innerlich doch ein wenig zusammen. Auch wenn sie es nicht gerne hörte, es dauerte kein ganzes Jahr mehr, dann würde Gohan diese kleine Familie verlassen. „Naja...“, murmelte Chichi und stellte das benutzte Geschirr zusammen. „Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du einmal mit ihm redest…“ Goku sah seine Frau verdutzt an, als sie ihn auf einmal ansah. „Ich?“ Er deutete auf sich selbst. „Wieso, bei Dende, denn ich?“ Chichi stand auf, um das Geschirr in die Küche zurück zu bringen. Kaum zu fassen, dass sie und Goku dieses Thema noch nie besprochen hatten. „Ein Gespräch unter Männern wäre da sicher hilfreicher, als mit seiner Mutter über Sex zu reden. Findest du nicht auch?“ Doch Goku antwortete nicht, sondern kratzte sich nur nachdenklich den Kopf. Chichi nahm das einfach als ein 'Ja', auf und trug das Geschirr ins Haus hinein. C18 nahm die leere Kaffeekanne, um Chichi zu folgen und ihr ein bisschen zur Hand zu gehen. „Ja mach das... vielleicht lernst du noch etwas dabei“, murmelte sie und folgte ihrer Gastgeberin. Goku sah der Blondine fragend hinterher, deutete auf sie und blickte seinen besten Freund verwirrt an. „Was meint sie denn damit?“ Krillin, der nun als einzige noch zum Antworten da war, grinste zwar, aber nun wurde ihm das Thema unangenehm. Jetzt fühlte er sich wie derjenige, der ein Aufklärungsgespräch führen musste. Er bereute zutiefst das Thema angeschnitten zu haben, aber woher sollte er auch wissen, wie sich ein einfacher Witz entwickeln würde. „Ach.. gar nix... weißt du... es liegt nur nahe, dass... ach... du weißt schon?“ Goku blickte das Gestammel seines Freundes einfach nur an und wartete, dass er in die Puschen kam. „Najaaaaaa... der Zug ist vermutlich schon abgefahren“, brachte Krillin schließlich heraus. Erst brauchte Goku einen Moment, um zu verarbeiten was er meinte, dann wich er schockiert zurück. „Du meinst die beiden haben schon...?“ Krillin nickte. „Sie sind immer schon eine ganze Weile zusammen. Ich konnte meine Finger nicht so lang von C18 lassen...“ Goku hatte noch nie richtig darüber nachgedacht, was es bedeutete, dass sein Sohn jetzt langsam erwachsen wurde. Schließlich seufzte er einmal tief. „Vielleicht hat Chichi Recht... und ich sollte mit ihm Reden... ich könnte ihn später mal von der Schule abholen...“     Sowohl Mister Satan, als auch Gohans Eltern wussten, dass Videl und Gohan „zusammen“ waren, aber alle drei hatten wohl eine etwas infantile Art sich etwas darunter vorzustellen. Chichi dachte ihr Sohn würde genauso denken wie sie in dem Alter. Einen auserwählten zu haben, mit dem man den Rest seines Lebens verbringt, aber sonst sollte da erst einmal nichts weiter sein. Wenn Videl zu Besuch war, musste Gohans Zimmertür immer offen bleiben damit sie sich alleine nicht zu wohl fühlten. Manchmal schickte Chichi auch Goten zu ihnen und irgendwie hatte sie die Vorstellung, dass dies ganz normal sei oder Gohan es auch nicht merkte, wie sie versuchte die Situation zu kontrollieren. Doch natürlich merkte er es, aber er spielte um den Seelenfrieden seiner Mutter mit. Er musste ihr ja auch nicht alles erzählen. Goku machte sich scheinbar gar keine Gedanken darüber. Das war etwas was er sehr an seinem Vater schätzte. Er verstand ihn zwar nicht immer, aber trotzdem konnte Gohan sein wer er wollte. Videls Vater war das genaue Gegenteil. Zwar war seine Regel, seine Tochter dürfe sich nicht mit Jungs treffen mehr oder weniger aufgehoben, aber dafür hatte er eine Vielzahl neuer abstruser Regeln erfunden. Und er nahm bis zu seinem letzten Atemzug an, dass sich Videl als Teenager immer an diese Regeln gehalten hatte. Es war wohl für beide schwer mit einem Beziehungsproblem zu ihren Eltern zu gehen, aber so langsam wurde der Drang nach einem Ratschlag für Gohan immer größer. Als Videl in stehen gelassen hatte, hatte er ihr absichtlich nicht geschrieben, damit sie etwas Zeit für sich bekam, aber rückblickend schien das wohl doch ein Fehler zu sein. Als Videl zur zweiten Stunde zum Unterricht kam, zeigte sie ihm nur die kalte Schulter. Aber nicht nur ihm. Auch Erasa wurde sehr Wortkarg abgespeist. Es hatte sich wirklich viel geändert. Früher, als Videl noch versucht hatte raus zu finden wer der große Saiyaman war, hatte Gohan seine Unterrichtsstunden damit verbracht, ihren scharfen, fragenden Blicken auszuweichen. Heute suchte er ihren Augenkontakt in der Hoffnung einen klärenden Blick zu erhaschen. Ein Zeichen, das ihm sage, alles sei in Ordnung. Ein Lächeln, das ihm sagte, sie sei ihm nicht böse. Irgendetwas. Nur eine Kleinigkeit.... doch es kam nichts. Videl sah starr auf ihr Geschichtsbuch  oder nach vorne an die Tafel. Er hatte noch nie gesehen, dass sie ihn oder jemanden anders so sehr ignorierte. Nicht einmal Sharpener wurde so eisig von ihr behandelt. Was hätte er nicht alles dafür getan ihre Gedanken lesen zu können. Dann hätte er gesehen, dass sie eher wütend auf sich selbst war und nicht auf ihn und er hätte sie einfach in den Arm nehmen können und fünf Minuten später wäre alles wieder gut gewesen. Aber er konnte keine Gedanken lesen. Nicht nur das! Er konnte noch nicht einmal mit ihr reden, weil sie sich weigerte mit ihm darüber zu sprechen. Aber vielleicht könnte er mit jemand anderem sprechen? Er brauchte ganz dringend einen Rat!     „Ich bin ein wenig überrascht, dass du damit zu mir kommst“, sagte Bulma mit einem freundlichen Lächeln und lehnte sich an ihre Arbeitsplatte. Ihre neue Assistentin hatte Gohan noch davon abhalten wollen in Mrs Briefs Werkstadt zu kommen, aber Bulma hatte sie lässig verscheucht, als sie mitbekam wer sie da bei der Arbeit 'stören' wollte. Für Goku, Krillin, Yamchu und ihre anderen Freunde galten andere Regeln als für den Rest der Welt. Das musste die neue Angestellte erst noch lernen. „Es ist irgendwie verzwickt...“, gab Gohan zu und setzte sich auf den Hocker in der Werkstadt. „Außerdem habe ich nicht so viele Optionen, wenn es um einen Ratschlag in Sachen Mädchen geht. Du und Krillin seid die einzigen, die mir einen … normalen Rat geben können. Und Krillin besucht gerade meine Eltern.“ Gohan erinnerte sich an das erste und einzige Mal, als er seine Mutter um Rat gefragt hatte. Das war noch bevor er und Videl zusammen gekommen waren und diese Angela aus seiner Klasse ihn um ein Date erpresst hatte. Er hatte seine Mutter nur nach ihrem ersten Date mit seinem Vater gefragt und eine leicht... verstörende Antwort bekommen. „Ja... ich versteh schon.“ Bulma selbst hatte auch einmal einen recht seltsamen Ratschlag von Chichi bekommen, als sie noch mit Yamchu zusammen war. Hätte sie damals auf sie gehört, wären sie und ihr Ex vermutlich verheiratet und dann aber auch wieder geschieden worden. „Und wie kann dir nun helfen?“ Mit einem Lächeln versuchte sie Gohan zu ermutigen. Er hatte sie schon früher um Rat ersucht, wenn er sich nicht sicher war, wie er als Superheld weiter machen sollte, aber heute schien es ihm zum ersten Mal unangenehm zu sein. Er hielt sich mit beiden Händen auf dem Hocker fest und sein Blick ging fast immer Richtung Boden. „Also es ist so, in letzter Zeit verhält sich Videl ganz seltsam und ich habe versucht sie zu fragen was los ist, aber sie weigert sich mit mir zu reden.“ „Was ist denn vorgefallen?“ „Nichts.“ „Nichts?“ Alleine wie Bulma die Arme verschränkte und eine Augenbraue nach oben zog, sagte Gohan, dass diese Antwort falsch war. „Naja... ja es war alles wie immer und dann hat sie gestern angefangen sich seltsam zu verhalten. Vorher hatten wir keinen Streit.“ Wieder seufzte Bulma und Gohan konnte schwören, dass sie es extra laut tat, um ihn zusätzlich zu tadeln. „Was ist?“, fragte Gohan der es langsam Leid war, dass Bulma immer eine Pause für den dramatischen Effekt einbaute. „Wann bist du eigentlich ein Mann geworden? Du warst als Junge so süß und einfühlsam!“ Das hätte Gohan gerne persönlich genommen, aber er wusste beim besten Willen nicht, wie er das auffassen sollte. „Das sagen Männer immer! 'Ich hab doch nichts gesagt, nichts getan, was meine Frau wütend machen könnte! Ich bin nicht schuld, sie ist einfach nur verrückt!'“,dabei machte Bulma eine sehr alberne männliche Stimme nach, die erstaunlich nach Vegeta klang. So beeindruckt Gohan auch von dieser Imitation war, so war er sich nicht sicher, ob sie gerade Videl verteidigte oder auch ein wenig sauer auf ihren eigenen Mann für solche Sätze war. „Ich halte sie doch gar nicht für...“ „Red nicht dazwischen junger Mann!“, unterbrach Bulma seine Rechtfertigung einfach und erhob drohend ihren Finger, worauf Gohan sofort wieder still war. „Keine Frau macht sich grundlos über etwas verrückt. Denk mal scharf nach! Was ist denn bei dem Treffen vor der Nachhilfestunde gestern passiert.“ //Gute Frage...// Bulmas Augen verengten sich zu 2 Schlitzen als Gohan immer länger und länger für eine Antwort brauchte. Er sah nachdenklich zur Decke, er rieb sich den Nacken, legte eine Hand dann auf sein Kind.... „Willst du mich verarschen? Du wirst doch wohl noch wissen, was du zu deiner Freundin gesagt hast? Du bist schon wie dein Vater!“ Für einen Moment klang Bulma genauso wie Chichi, was er irgendwie beängstigend fand. „Hey! Das ist eine Weile her oder weißt du etwa, was du zu Trunks oder Vegeta vor zwei Wochen beim Mittagessen gesagt hast?“ Bei der Beschwerde blinzelte Bulma verwirrt auf. „Vor zwei Wochen? Du hast mit Videl vor zwei Wochen das letzte Mal richtig gesprochen???“ Gohan nickte. „Ja. In letzter Zeit habe ich recht viel mit meiner College Vorbereitung zu tun und immer wenn ich gerade zu ihr will nimmt mich Dad in Beschlag. Sonst schicken wir uns nur Nachrichten...“ Einen Moment lang sah Bulma den jungen Mann einfach nur verwundert an. „Glaubst du nicht, dass da das Problem liegen könnte?“ Sofort schüttelte Gohan den Kopf. „Nein sie hat gesagt, sie versteht das.“ Wieder verzog Bulma missbilligend das Gesicht, aber bevor Gohan sich erklären konnte, machte sie einen Schritt auf ihn zu und klopfte mit einem Finger gegen die Stirn. „Halloooo?! Ist da jemand zu Hause?“ „Hey! Lass das!“ Mit einer schnellen Handbewegung vertrieb Gohan Bulma und die konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Immerhin hatte sie ihn auch aufwachsen sehen und manchmal erinnerte sie der fast erwachsene Mann immer noch an den kleinen Jungen von früher. „Du bist doch ein cleverer Junge. Versuch das nicht aus deiner Sicht zu sehen, sondern eher den anderen Standpunkt nachzuvollziehen“, sagte Bulma und gegen Ende überlegte sie nach einem Beispiel um es noch verständlicher für ihn zu machen. „... Wie in der Physik. Ansonsten würde die Menschheit immer noch glauben, dass die Erde der Mittelpunkt des Sonnensystems ist.“ Gohan zog eine Augenbraue vor Verwunderung hoch, aber nicht weil ihn die plötzliche Erleuchtung übermannte, sondern weil er es Bulma ein kleines Bisschen übel nahm, dass sie ihm so wenig zu traute. „Das hab ich schon verstanden. Ich verbringe zu wenig Zeit mit ihr und wir vermissen uns, aber das scheint nicht das Problem zu sein. Mein Punkt ist, dass sie mir einfach nicht sagen will was sie jetzt bedrückt.“ „Gar nichts hast du verstanden!“, rief Bulma energisch und hätte sie etwas zum Schmeißen gehabt, hätte Gohan das jetzt an den Kopf bekommen. „Nehmen wir mal an, Videl würde auf eine höhere Schule wechseln wollen und würde sich so verhalten. Würdest du dich dann bei ihr beschweren? Das bindet man doch nicht jemanden einfach auf die Nase. Sonst würde man doch wie der letzte Egoist rüber kommen.“ Endlich schien Bulma zufriedener zu sein, als sich das Verständnis in Gohans Gesichtsausdruck auszubreiten begann. //Da hat sie Recht... Ich würde sie auch nicht belasten wollen wenn.... ABER das ist keine Last für mich// Am liebsten wäre er sofort zu Videl geeilt und hätte ihr den Schwachsinn ausgeredet, aber Bulma war noch nicht fertig und kramte den Punkt wieder hervor über den sie sich am meisten aufregte. „Zwei Wochen...“, murmelte sie so abfällig wie nur möglich. „Als ich in dem Alter mit Yamchu zusammen kam, haben wir so viel Zeit wie es nur ging mit einander verbracht. Wir sind fast schon zu einer Person verschmolzen...“ „Und wir sehen ja was Schönes draus geworden ist...“, unterbrach Gohan sie mit einem ungewohnten, sarkastischen Ton in seiner Stimme. Das Schlimmste daran war, dass Bulma noch nicht einmal was dagegen sagen konnte. „Ja... stimmt schon, aber trotzdem hat man doch den Wunsch dauernd bei dem anderen zu sein und ihn richtig kennen zu lernen, oder nicht?“ Da war sich Gohan nicht so sicher. Immerhin war sie mit Vegeta doch auch nicht so eine Klette gewesen. Vielleicht dachte Bulma jetzt aber auch nur an Teenager und meinte, dass alle in diesem Alter gleich wären. „Um ehrlich zu sein, haben wir auch nicht so viel Zeit mit einander verbracht, als wir zusammen gekommen sind. Wir mussten beide für das Turnier trainieren.“ Auf Bulmas Stirn hätte auch stehen können: Wie unromantisch! Aber bei ihr und Vegeta war es damals vermutlich noch schlimmer gewesen. „Und wenn du bald auf die Uni gehst und Videl vermutlich nicht auf die selbe... wie wird dann dein Zeitmanagement aussehen?“ Gohan antwortete nicht. Sein Blick ging wieder Richtung Boden. „Auf welche Universität gehst du eigentlich?“ „Hab mich noch nicht entschieden...“ „Will Videl eigentlich studieren?“ Wieder keine Antwort. //Das sollte ich eigentlich wissen oder?// „Vermutlich werde ich dann noch weniger Zeit für das echte Leben haben, oder?“ Er sah Bulma fragend an. Sie musste ja darüber Bescheid wissen wie viel es im naturwissenschaftlichen Bereich zu lernen gab, aber die lächelte nur müde. „Da spricht deine Mutter aus dir oder?“ Ihr vorwurfsvoller Blick war verschwunden und zurück blieb ein liebes Lächeln. „Als du noch klein warst, hieß es doch immer 'Gohan lern weiter', 'Gohan, wenn du dir etwas wünscht, dann Bücher zum Lernen', Gohan, ließ dir das Kapitel noch einmal durch'. Das geht dir jetzt in Fleisch und Blut über, oder? Aber...“ Sie legte ihm sanft eine Hand auf den Arm. „... eine gute Seite hat diese ganze Büffelei von früher... Du bist jetzt deiner Zeit unglaublich weit voraus und kannst dir das jetzt einteilen wie du möchtest. Du hast jetzt nicht mehr halb so viel Druck wie deine Klassenkameraden. Jemand mit mittelmäßigen Noten, muss sich jetzt umso mehr anstrengen und du kannst dich entspannen. Es liegt ganz bei dir wie dein letztes High School Jahr oder das Studium wird.“ Erst nach dem letzten Wort erwiderte Gohan das Lächeln. Ein Teil von ihm wusste genau, was er wollte.   „So eine verdammte Scheiße!“, fluchte Videl und trat mit einem Fuß kräftig gegen den Mülleimer. Jetzt hatte sie zur Vorsicht in jeden Mülleimer der Schule geguckt, doch die Broschüren, die sie zuvor weggeworfen hatte, waren nirgends zu finden. Das schlechte Gewissen, hatte sie schon vor einigen Stunden überkommen. Warum hatte sie diese dummen Dinger überhaupt weg geworfen? War sie eifersüchtig? Wenn ja auf was denn bitte? Es ist ja nicht so, dass diese Lehrerin und Gohan zusammen auf dieser Uni wären und Videl ablösen würde. Das war Schwachsinn! Außerdem war es kaum zu glauben, dass eine Lehrkraft Interesse an einem Schüler gehabt hätte. Und selbst wenn doch, würde Gohan so etwas nicht tun. Er war nicht diese Art Kerl. Gohan war eher die Sorte Mann, der nicht merkte, dass sich eine Frau in ihn verliebt, weil er dafür gar keine Augen hatte. Also warum hatte sie diese Broschüren weg geworfen???? Videl stützte sich mit beiden Händen auf den eisernen Mülleimer und ihre Hände verkrampften sich um das Metallgitter. Von weitem hätte es wohl ausgesehen, als ob sie sich übergeben müsste. Ihr war auch schlecht. All diese negativen Gefühle, die sie mit sich herum schleppte, machten sie langsam richtig fertig. Das vorhin war nur ein Kurzschluss gewesen. Es brachte auch nichts die Broschüren wegzuwerfen. Gohan würde trotzdem weg gehen... und sie war jetzt nicht einmal in der Lage über ihre Gefühle zu sprechen. Wie sollte das erst später aussehen. Videl zwang sich, ihren Rücken wieder gerade zu machen und einmal tief Luft zu holen. Sie ließ den Blick auf ihre Armbanduhr schweifen. //Gohan ist schon eine ganze Weile weg...// Er hatte sogar die letzte Stunde geschwänzt, weil er dringend wohin musste. Sie konnte es ihm noch nicht einmal übel nehmen, dass er ihr vorhin nicht sagen wollte, wo er auf einmal hin wollte. Immerhin hatte sie ihm den ganzen Tag die kalte Schulter gezeigt. Aber sie brachte es einfach nicht übers Herz ihm in die Augen zu sehen. Fest entschlossen die Sache zu bereinigen, lief sie wieder eilig den Gang herunter. //Vielleicht liegen noch ein paar College Broschüren irgendwo als Infomaterial aus//     „Entschuldige bitte, ich weiß ich bin spät dran. Mein letzter Termin hat länger gedauert.“ Die Lehrerin, die Videl den ganzen Tag nicht aus dem Kopf ging, hatte nun ihren ersten Termin mit Gohan. Sie warf sich ihre glatten, braunen Haare nach hinten und machte mit der anderen Hand einen Pferdeschwanz daraus, als sie Gohan in ihr Büro bat. Neben ihm, auf den Stühlen im Gang, saß schon der nächste Termin für eine Besprechung. Gohan selber war gerade erst von Bulma zurückgekommen. Videl hatte ihn noch nicht sprechen können... „Das macht nichts! Danke, dass sie sich die Zeit für uns nehmen.“ „Für dich immer!“, beteuerte sie stolz, „Du bist der Schüler mit dem besten Notendurchschnitt.“ Selbst Gohan hatte schon bemerkt, dass sie das zu bewundern schien, immer hin lobte sie ihn immer und immer wieder deswegen. Doch gerade jetzt klingelten Gohan Bulmas Worte und auch die seiner Mutter in den Ohren. Jedoch ließ er sich die Überlegung hier nicht ansehen. „Langsam wird es Zeit, dass dich für eine Universität entscheidest.“ Dabei bot sie ihm einen Stuhl an und Gohan setzte sich. „Die Entscheidung fällt mir noch ein bisschen schwer. Allerdings dachte ich, dass ich mich simultan an vielen Unis bewerben könnte und erstmal die Antwortscheiben abwarte.“ Doch alles was Gohan bekam, war ein leicht enttäuschtes Kopfnicken. „Das ist die gewöhnliche Vorgehensweise. Die meisten Schüler werden das auch so machen, aber du und ein paar andere aus meinem Begabtenprogramm, habt diese Einschränkungen nicht. Die guten Fakultäten reißen sich um Schüler mit gewissen Leistungen. Besonders bei denen die wirklich etwas zur Forschung mit beitragen können. Hast du dir denn die College Broschüren angesehen?“ Unter anderen Umständen hätten die Worte 'gewisse Leistungen' keine besondere Bedeutung gehabt. Bulma hatte schon Recht. Er war es von klein auf gewohnt, zu lernen und zu lernen und zu lernen... Doch wie seine Mutter schon mal gesagt hatte... Wenn er das so durchziehen wollen würde, hätte er auch zu Hause weiter pauken können. „W..welche Broschüren?“ Für einen Moment machte er sich Sorgen, er hätte beim letzten Mal etwas nicht mitbekommen. „Na, ich hatte deiner Freundin doch welche für dich mitgegeben. Hat sie dir die nicht gegeben? Ihr seid doch in der gleichen Klasse, oder?“ Gohan nickte erst nur zögerlich und versuchte sich die Situation erfolglos zusammen zu reimen. „Ach.. ich hab sicher noch welche hier...“ Sie wandte sich etwas ab und kramte in einer ihren Schreibtischschubladen. „Sie haben Videl getroffen?“ „Mhm... vorhin an der Treppe im ersten Stock. Sie hätte mich beinahe umgerannt“, sagte sie geistesabwesend. Dabei kramte sie weiter zwischen ihren Sachen, hob Akten und Mappen hoch, fand nichts, öffnete die nächste Schublade. Gohan beobachtete das eine ganze Weile, wie sie etwas für ihn suchte und ihn nicht ansah, während sie über seine Freundin sprach. „Es war eine ganz schöne Überraschung, dass du mit Mister Satans Tochter zusammen bist.“ Gohan schmunzelte etwas. „Ich weiß... sie ist sehr beliebt.“ Viele der anderen Schüler fragten sich, wie jemand wie Videl mit so einem Streber wie Gohan zusammen sein konnte. Immer wenn Gohan und Videl verwunderte Blicke trafen, grinsten sie innerlich, weil sie ein süßes Geheimnis zusammen hatten. „So meinte ich das nicht. Immerhin hab ich euch noch nie zusammen in der Schule gesehen, was mich aber auch nicht wundert.“ „Verzeihung? Was wundert sie nicht?“, fragte Gohan wesentlich höflicher, als er es eigentlich vor hatte. „Naja... ihr scheint nicht besonders viel gemeinsam zu haben. Oh! Ich hab sie!“ Freudig hielt ihm die Frau die gleichen Broschüren hin, die sie etwas früher am Tag Videl in die Hand gedrückt hatte. Ihr breites Lächeln überstrahlte Gohan leicht ausdruckslosen Blick, der immer noch ihren letzten Satz verdaute. Er sah die Lehrerin einfach nur an, die ihn bis hier ihn so sehr unterstützt hatte und ihm gingen tausend 'abers' durch den Kopf. Videl war das Mädchen auf der Schule, mit der er mehr gemein hatte, als mit jedem anderen. Und gerade bei Videl standen die Unterschiede nie zwischen ihren Charakteren. Na, schön! Dann hatte sie halt keine Ader für Naturwissenschaften wie Gohan, aber sie war immer interessiert an diesen Themen und wenn Gohan darüber sprach, schaltete sie nicht einfach den Kopf ab und wartete bis es vorbei war, wie es Erasa manchmal tat. Genau deshalb juckte es Gohan kein bisschen, dass Videl andere Interessen in ihrer Freizeit hatte. Sie hatten schließlich nicht nur gemeinsame Hobbys, sondern auch gemeinsame Ansichten. //Wieso habe ich eigentlich gerade das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen???// Gohan starrte seine Lehrerin eindeutig zu lange an. Ihr Lächeln verschwand und sie zog die Broschüren ein Wenig zurück. „Gohan? Alles in Ordnung?“, fragte sie, besorgt ob sie vielleicht etwas falsches gesagt haben könnte. „Ehm...“ Wieder ins Leben gerüttelt, sah Gohan endlich auf die College Broschüren, die er schon vor Stunden hätte erhalten sollen. Doch er brauchte nur eine Sekunde, um nach dem ersten Blick darauf zu antworten. „Tut mir Leid, aber bei diesen Schulen wollte ich mich eigentlich nie bewerben.“ Verdutzt, fast schon entrüstet, sah ihn die Lehrerin an. „Was??? Aber die drei wären für dich die beste Wahl! Als ich damals mit dem Studium anfing hätte es keine bessere Schule für mich geben können als...“ „Ja, für Sie vielleicht“, unterbrach Gohan sie und zum ersten Mal hob er seine Stimme in ihrer Gegenwart etwas an. „Aber das sind alles Schulen mit dem Schwerpunkt Chemie oder Bio-Chemie. Ich will in Richtung Physik gehen.“ „Aber du hast doch selbst gesagt, dass du dich noch nicht entschieden hast.“ „Ja, aber ich meinte, ob ich mich nur auf die Forschung konzentriere oder ob ich einen wirtschaftlichen Faktor mit einbeziehe.“ Er konnte deutlich sehen was in seinem Gegenüber vorging. Eindeutig hatten die beiden in den letzten Wochen aneinander vorbeigeredet und das musste sie erst einmal verdauen. „Aber dann... muss ich mir erst alles was ich mir für deinen College Aufsatz überlegt hatte, neu überlegen. Meine jetzigen Notizen kann ich dann ja über Bord werfen...“ Sie konnte es nicht fassen, auch wenn Gohan den Schock in ihrem Gesicht immer weniger nachvollziehen konnte. „Vielleicht schreibe ich meinen Aufsatz wie alle anderen gewöhnlichen Schüler dann doch lieber alleine.“ Erneut verunsicherte Gohan seine Lehrerin. Hatte er ihr diese Aussage übel genommen? Doch er ließ ihr auch keine Zeit die Wogen zu glätten. „Ich fürchte heute habe ich ihre Zeit verschwendet. Aber es ist auch schon spät. Vielleicht sollten wir das ein anderes Mal fortsetzen.“ Mit diesen Worten stand er auf und wollte ohne weitere Höflichkeitsfloskel den Raum verlassen, doch kaum hatte er sich  ein bisschen abgewandt, wurde sein Arm mit sanftem Griff zurück gehalten. „Bitte warte!“ Er drehte sich überrascht um und war doch sehr irritiert, dass eine Lehrerin ihm so nahe gekommen war. Sie war aufgesprungen, hatte ihn zurück gehalten und stand nun keinen ganzen Schritt von ihm entfernt. „Bitte überleg es dir noch einmal. Das wäre wirklich die bessere Wahl für dich. In der Biologie oder in der Chemie gibt es wesentlich ergiebigere Forschungsziele. Du willst doch nicht dein Leben damit verbringen in einem staubigen Büro zu sitzen und über Theorien zu grübeln, die nie bewiesen werden können! Auch wenn man in der Wirtschaft geht, gibt es dort bessere Jobs, mit denen wesentlich mehr Geld zu machen ist. Wenn du dich nicht wohl mit den Thematiken fühlst, dann können wir auch noch etwas Zeit investieren und ich zeige dir...“ Ihre hastige Erklärungsversuche stoppten, als Gohan ihre Hand von seinem Arm entfernte. Das war wie ein nonverbales, bestimmtes, aber sanftes 'Nein'. „Ich fürchte da habe ich mich schon entschieden. Und was meine Zeit angeht, da hab ich gerade einiges nachzuholen.“ Das war sehr diplomatisch ausgedrückt, aber sie verstand was es bedeuten sollte. Er hatte mit ihr schon genug Zeit verbracht. Ihr Blick wurde etwas wehmütig. „Dann machen wir mit der College Vorbereitung vielleicht ein anderes Mal weiter...“ Gohan nickte nur und verabschiedete sich schnell. Doch beide wussten was 'Vielleicht' in diesem Fall bedeutete... Nie.     Es war wirklich spät geworden. Die Sonne ging farbenprächtig unter und tauchte das leere Klassenzimmer in stimmungsvolles Orange.  Entschuldigung, Berichtigung: Das fast leere Klassenzimmer! Videl war die einzige Schülerin im Klassenzimmer. Sie hatte beim Lehrerzimmer noch einmal die gleichen Broschüren wieder gefunden, doch sie hatte Gohan nicht mehr erwischt, bevor er sich mit der Biologie Lehrerin traf. Allerdings hatte Gohan, als er vorhin verschwunden war seine Tasche unter seinem Platz vergessen und er würde bestimmt nicht ohne nach Hause gehen. Doch langsam kam Videl der Gedanke, dass er nach Hause gegangen war. Immerhin ging die Sonne schon unter. Wer traf sich so spät noch mit einer Beratungslehrerin? Videl wusste nicht, dass es noch einige Schüler gab, die noch auf ihren Termin warteten und Gohan nicht der letzte heute gewesen war, aber sie saß schon sehr lange auf Gohans Platz und malte sich aus, was sie zu ihm sagen würde. Doch jetzt was ihr Kopf ganz leer. So leer wie das Klassenzimmer, das nur Gohans Sachen und sie beinhaltete. Sie hatte die Tasche auf die Tischfläche geholt, sie darauf gelegt, ihre Arme darauf verschränkt und ihren Kopf auf ihre Arme gelegt. Fast sah es so aus, als wäre sie so eingeschlafen, doch sie war hell wach und fragte sich alle paar Minuten aufs Neue was mit ihr eigentlich los war. Den ganzen Tag hatte sie sich dumm verhalten, obwohl sie sich heute Morgen noch vorgenommen hatte sich wieder auf die Reihe zu kriegen. Und jetzt wartete sie auf Gohan und wusste noch nicht einmal ob er überhaupt auftauchen würde. Immerhin wusste er ja auch nicht, dass sie auf ihn wartete. Sie hatte ihm auch keine SMS geschrieben. Erneut kam sie sich dumm vor. Sie hatte genauso Angst vor dem Ungewissen, wie sie sich dahinter versteckte. Sie biss sich selbst auf die Unterlippe und ihre Finger klammerten sich, um ihre Ellenbogen. Aus Frust ließ sie ein lautes Grummeln aus ihrer Kehle erklingen. //Ich warte noch 10 Minuten... dann gehe ich nach Hause.// Den Gedanken hatte Videl allerdings schon 10 Minuten zuvor gefasst. Und auch schon 10 Minuten davor und auch schon davor und so weiter. Jedes Mal fand sie wieder einen Grund um zu bleiben, doch mit jeder Etappe schwand ihre Hoffnung, dass... Die Melancholie im orange farbenen Licht wurde unterbrochen als sich plötzlich etwas Gewicht auf ihren oberen Rücken stützte. Leicht erschrocken erhob sie den Kopf und sah sich um, so gut sie konnte. „Gohan?“ Wie auch beim Einsatz mit den Gefängnis Ausreißern war Gohan wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie hatte noch nicht einmal gehört, wie er die Tür zum Zimmer geöffnet hatte. „Was machst du denn hier?“ Er lächelte etwas, aber er stützte seinen Unterarm weiter auf ihr ab. „Ich komm nicht an meine Tasche...“, sagte er so gelassen, dass sich Videl fast schon verarscht fühlte. „Oh“, sagte sie fast schon enttäuscht und hielt ein Knurren ihrerseits zurück. Mit einer raschen Handbewegung schob sie seine schwarze Schultasche zur Seite. „Gehst du jetzt nach Hause?“, fragte Videl und sah ihn dabei nicht an. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihm gerade nur falsche Signale senden konnte egal was sie machte. Gohan schüttelte einfach nur den Kopf und setzte sich auf den Platz neben sie. „Ich hatte gehofft wir könnten noch einmal über gestern reden“, sagte er und in der tat löste seine sanfte Stimme etwas in ihr aus. Als würde er verbal die Arme um sie legen. Er lud sie darauf ein sich ihr zu öffnen, aber Videl verkrampfte sich. Sie wollte nicht. „Ich hab doch gesagt, es ist alles in Ordnung... vielleicht ist es nur der Stress.“ Sie konnte spüren wie sein Blick auf ihr lag, während sie sich immer noch weigerte ihn anzusehen. Sie konnte spüren, wie er ihr kein Wort glaube und irgendwie wartete sie nur darauf, dass sie spüren konnte, wie sauer er wurde. „Du weißt, dass ich dir das nicht abkaufe, oder?“ Ihr Blick ging leicht nach unten, zu den Kritzeleien auf der Tischplatte, die schon vor Jahren dort eingeritzt wurden. Lieber konzentrierte sie sich darauf, als ihm direkt in die Augen zu sehen. „Ich will nur, dass du es aussprichst. Sag, womit du unglücklich bist und wir können das klären.“ Videls zarte Hände verkrampften sich zu Fäusten und ihre Kiefer bissen sich zusammen. //Lass mich doch einfach nur in Ruhe...// Sie spürte schon wie ihre Augen heiß wurden. Auf keinen Fall wollte sie vor ihm weinen! „Warum redest du nicht mit mir?“, fragte Gohan nach einer Weile, da sich seine Freundin immer noch weigerte ihm zu antworten oder ihn gar anzusehen. Behutsam legte er eine seiner Hände auf ihre, die schon fast vor Aufregung zitterte. Doch kaum spürte Videl die Berührung schlug sie seine Hand weg und wandte sich zu ihm. Gohan sah es natürlich nicht und Videl fiel es in ihrem Gemütszustand nicht auf, aber Gohans Gesicht wurde etwas bleicher, als er den ersten Ansatz von Tränen in ihren Augenwinkeln sah. „Hör doch endlich auf mich damit zu bedrängen! Ich tue das ja auch nicht, dass du mir immer alles erzählen sollst!“ „Aber...“ Aber er hatte doch keine Geheimnisse vor ihr? Das wollte er ihr sagen, nur nicht mit fragendem Tonfall, doch sie ließ ihm keine Zeit. „Nichts aber! Schön, du hast Recht. Es ist nicht alles in Ordnung, aber ich will trotzdem nicht darüber sprechen. Ich brauche dich nicht, um meine Probleme zu lösen“, erst wollte sie ihn mit ihren Worten nur etwas abschrecken, aber sie legte mehr Energie in ihre Stimme als ursprünglich geplant. Einmal angefangen zu reden, brach jetzt mehr aus ihr heraus, als sie es für möglich gehalten halten hatte. Gohan war ein wenig schockiert über den Ausbruch, aber nur weil er sie jetzt zum ersten mal leiden sah. „Wer sagt denn sowas? Ich will doch nur...“ Im Gegensatz zu Videl blieb er ruhig, aber gelassen war er deshalb nicht. Er wollte nur eine Chance sie aufzufangen, so wie er es schon mal gemacht hatte, als sie vom Dach gestürzt war. „Jeder sagt das! Alle haben ja jetzt den Saiyaman, also brauchen sie mich nicht mehr... und Gohan wird mich bald auch nicht mehr brauchen...“ Gegen Ende hin füllten sich ihre Augen so mit Wasser, dass ein Blinzeln ausreichte um ihre eine Träne über die Wangen zu schicken. Sie hatte sich so wohl gefühlt, als sie sich in Gohan verliebt hatte. Diese Liebe hatte ihr aber verdammt viele Schmerzen gekostet, als sie geglaubt hatte er sei gestorben und nun schmerzte es wieder in ihrer Brust bei dem Gedanken, dass er sie nicht mehr wollte, sobald er auf die Uni ging. „Videl...“ Gohan selbst brauchte einen Moment, um ihr entgegen zu kommen. So hatte er sie noch nie gesehen. Die anderen hatten ihm zwar erzählt, dass Videl um ihn geweint hatte, als er beim Kaio war, aber so hatte er sich ihr Gesicht nicht vorgestellt. Sie so zu sehen tat auch ihm weh. „Egal was irgendwer gesagt hat, so ist das nicht...“ Hektisch wischte sie sich die Tränen von der Haut und versuchte weiteren Nachschub zu unterdrücken. Auch wenn das lieb von ihm war... dieser Versuch, sie konnte es sich nicht anhören. „Red keinen Unsinn. Du hast mir ja nichts anderes suggeriert. Du sagst mir ja noch nicht einmal wo du nach der High School studieren gehst, aber ich soll dir gleich meine Seele ausschütten, sobald ich einmal zickig werde...“ Sie holte die mittlerweile etwas verknitterten College Broschüren aus ihrer Hosentasche und warf sie vor ihm auf dem Tisch. „Hier. Ich bin nur noch geblieben, um sie dir zu geben. Jetzt kannst du mich ja wieder ignorieren.“ Der letzte Satz war eigentlich nicht so gedacht und sie bereute ihn auch sobald sie ihn gesagt hatte, aber ihr nächster Gedanke war einfach nur zu verschwinden. Nur weg hier, bevor sie noch mehr Tränen weinte, die ihr nur peinlich waren. Nur schnell irgendwo hin, wo sie sich alleine ausweinen konnte. Gohan sah schockiert auf die Broschüren. Es waren die gleichen, die er auch im Büro seiner Beratungslehrerin liegen gelassen hatte. In den paar Sekunden, die er brauchte, um die Situation zu verdauen, war Videl aufgestanden, hatte sich über den Tisch in die nächste Reihe geschwungen und stürmte hinaus. Gohan stürmte natürlich gleich hinterher, nur nicht so elegant wie Videl.     Es gibt seltsame Zufälle im Leben. Als Videl die Tür des Klassenzimmers Gohan vor der Nase zuschlug, damit sie in Ruhe abhauen konnte, ging eine andere Tür auf. Goku hatte vorsichtig die Haustür geöffnet, um Chichi nicht aufzuscheuchen, die gerade dabei war das Abendessen zu machen. Aber seine Frau hatte genauso gute Ohren wie die Namekianer. „Goku?“ Nach dem er die liebliche Stimme seiner Ehefrau hörte, zuckte er zusammen. „Wo willst du hin?“ Auf einmal stand sie nicht mehr in der Küche, sondern hinter ihm. „N...nirgends?“ Chichi hob skeptisch eine Augenbraue an, weil er seine Antwort zu einer Frage machte. „Du gehst wieder trainieren, oder? Dabei hattest du mir versprochen dein Training etwas zurück zu schrauben.“ Über dieses Thema hatten sie in letzter Zeit schon des Öfteren gestritten. Erst waren beide froh, dass Goku wieder zu Hause war, aber sie waren viel zu schnell wieder in ihren alten Trott hinein gekommen. „Nein, nein, nicht doch“, wehrte Goku diese Anschuldigung ab. „Wirklich nicht, ich hatte mir nur vorgenommen Gohan heute  von der Schule abzuholen. Er ist heute schon viel zu lange da.“ Nach der Erklärung entspannte sich Chichis Gesicht wieder und sie nahm die Fäuste aus ihrer Hüfte. „Oh... na wenn du meinst. Aber trödle nicht zu lange herum. Das Essen ist bald fertig und ich will dir nicht schon wieder alles aufwärmen müssen.“ Das 'wieder' bezog sich erst auf gestern. Da hatte Goku wieder einmal beim Fische fangen die Zeit vergessen, was in einen all bekannten Streit geführt hatte. Da Chichi in der letzten Zeit wieder etwas sehr reizbar zu sein schien, kam Goku der Ausflug in die Stadt gerade recht. Er ging aus der Tür hinaus, wo er draußen frei von Geräuschen war und sich nun endlich konzentrieren konnte. Der Saiyajin legte sich zwei Finger auf die Stirn, schloss die Augen und suchte in der unendlichen Weite nach Gohans Energie und als er die Augen wieder öffnete, stand Goku mit dem Rücken nicht mehr zu seiner eigenen Haustür, sondern zur einer Treppe in Gohans High School. Goku war es schon gewohnt nach einer Teleportation irgendwo im ungünstigsten Moment aufzutauchen. Als er Gohan in der Welt der Kaios gefunden hatte, konnte er gerade noch einem Schwerthieb ausweichen, aber jetzt heute sah er gar nicht. Die Gänge in dieser Schule waren wie leer gefegt und in diesem rötlich-goldenen Sonnenuntergangslicht hatte diese Umgebung etwas Gruseliges an sich. Allerdings empfand Goku Schulen immer als etwas Gruseliges. Einmal hatte Chichi versucht Gohan als Kind auf eine Privatschule zu schicken und er musste damals zusammen mit seiner Frau zu einem Vorstellungsgespräch dahin. Diesen einen Tag hatte sich Goku immer und immer wieder gefragt wie sein Sohn so einen Affenzirkus wohl aushalten würde, aber heute schien es ihm ganz gut zu gefallen. Zumindest steckte er sehr viel Arbeit da hinein, auch wenn Goku keine Ahnung hatte, was Gohan eigentlich so lange an seinem Schreibtisch lernte. Goku musste sich nicht lange wundern wo sein ältester Sohn ab geblieben war. Die Teleportation konnte zwar Punkt genau sein, aber mehrstöckige Häuser waren manchmal ein Problem, da Goku öfter einen Stock höher oder niedriger auftauchte, als seine Zielperson. Doch zum Glück schien Gohan ihm entgegen zu kommen... oder doch nicht?   „Jetzt bleib doch mal stehen!“ „Hör auf mir nach zu laufen!“ Goku kannte beide Stimmen, aber allein die Art wie sich Gohan und Videl gerade anschrien, ließ Goku einen obligatorischen Schritt zur Seite zu den Spinten machen. Kaum war er zwei Schritte zurückgegangen rauschte Videl an ihm vorbei ohne ihn zu bemerken. Nicht einmal der Blick aus den Augenwinkeln traf den Saiyajin. Schnellen Schrittes stürmte sie die Treppe hinunter und schon wiederholte sich das gleiche mit Gohan. Normalerweise waren beide Teenager sehr aufmerksam und hätten Goku sicherlich bemerkt, doch gerade waren sie zu abgelenkt von ihren eigenen Problemen. „Ich hör nicht auf. Lass mich dir das erklären“, versuchte Gohan immer noch das Ruder herum zu reißen. „Jetzt brauchst du mir nichts mehr erklären!“, gab sie nur knapp zurück und machte keine Anstalten anzuhalten oder sich zu ihm umzudrehen. Goku bekam eine Gänsehaut. Den Ton kannte er von Chichi zu genüge. Nicht zu fassen, dass sein Sohn jetzt alt genug war, die gleichen Frauenprobleme zu haben, wie er selbst. //Vermutlich geht das allen Männern irgendwann so…// Er überlegte schon Gohan zu rufen, aber bevor er seinen Namen mit den Lippen formen konnte, rief Gohan wieder nach Videl. „Ich will aber… jetzt bitte bleib stehen…“, und er hechtete nach vorne und ergriff Videls Hand. Die Berührung war bestimmend genug, damit sie stehen blieb, aber trotzdem so sanft, dass es Videl einmal Herzklopfen bescherte, das nicht aus Wut oder Enttäuschung verursacht wurde. Goku wagte sich ein paar Schritte nach vorne und linste die Treppe etwas hinunter. Nur ein paar Stufen weiter auf dem nächsten Treppenabsatz standen die beiden. In dieser Sekunde fast schon wie zu Eis erstarrt. Gohan hatte Videls Hand genommen und seine Blicke flehten sie an, sich zu ihm umzudrehen, doch Videls Augen sahen starr nach vorne, als würde sie auf dem Boden vor sich etwas Unglaubliches sehen. //Wenn der Junge schlau ist, verkrümelt er sich besser.// Da sprach Gokus Erfahrung mit Chichi heraus. Wenn seine Frau so drauf war, resultierte das oft für ihn so, dass er auf der Couch schlafen durfte. Natürlich wohnten Gohan und Videl noch nicht zusammen, aber Goku konnte schon sehen, wie sein Sohn gleich zusammen gefaltet wurde, wie er sonst. „Es tut mir leid…“, unterbrach Gohan die Stille nun. Er hatte immer noch keine Ahnung, dass ihr Streit nun Publikum hatte. Immerhin stand Goku auch nicht sehr offensichtlich auf dem oberen Treppensatz, sondern fast schon in seinem toten Winkel. All seine Gedanken drehten sich, um Videl, von der er immer noch nur den Hinterkopf sah. „Ich war in der letzten Zeit mit dem Kopf immer woanders, dass ich gar nicht gemerkt habe, ob dich etwas verletzen könnte…“ Videl presste die Lippen aufeinander, um keine verräterischen Geräusche zu machen. Es war genauso wie er gesagt hatte. Immerhin ging es ja nicht nur darum, dass sie ihn vermisste. Sie hatte auch Angst dieses Schuljahr nicht zu bestehen, weil sie so viel durch die Einsätze versäumte, aber gleichzeitig, wollte sie auch nicht aufhören von der Polizei gebraucht zu werden. Das lastete doch schwerer auf ihr, als sie ursprünglich einmal gedacht hatte. Goku, der immer noch etwas weiter oben versteckt da stand, war mittlerweile verblüfft wie sich das entwickelte. Chichi wäre in einem Streit zu diesem Zeitpunkt schon dabei ihm den Kopf abzureißen. Dabei wusste er genau, dass er hier nicht zusehen sollte, aber es war zu spannend um weg zu gucken. „Das Schlimmste ist, dass du mir nicht erzählt hast, wo du studieren willst. Ich weiß, dass Kilometer für dich nicht so viel ausmachen, aber wenn du schon jetzt so viel zu…“ Gohan konnte genau in ihrer Stimme hören, wie viele Sorgen sie sich machte. Als würde das Gewicht dieser Sorgen auf ihre Kehle drücken und Videl immer leiser werden lassen. Es schmerzte schon fast selber das mit anzuhören, deshalb musste er sie einfach unterbrechen. Er zog etwas an ihrer Hand, streckte den Arm aus und platzierte sie genau vor sich, so dass sie mit dem Rücken zu ihm stand, aber es keine Lücke mehr zwischen den beiden gab. Gohan musste nur den Kopf ein Stück sinken lassen, um sein Gesicht in ihre Haare sinken zu lassen. Der Duft ihrer Haare und die Tatsache, dass sie sich nicht gleich wieder von ihm losriss, beruhigten ihn ungemein. Als wolle er sie noch mehr an sich binden, verschränkte er seine Finger mit ihren, anstatt ihre Hand einfach nur normal zu halten. „Ich habe dir davon nichts erzählt, weil ich diese Schulen gar nicht in Betracht gezogen habe. Es ist mir ein bisschen peinlich, weil ich doch schon so viel Arbeit in die College Vorbereitung gesteckt habe, aber ich weiß immer noch nicht wo ich hingehen möchte. Aber wenn ich eine Entscheidung getroffen hätte, hätte ich dir zuerst davon erzählt…“ Nun waren ihre Stimmen nicht mehr panisch oder schrill oder laut oder fordernd, sondern einfach nur ruhig. „Ich komm mir so dämlich vor…“, gab Videl zu und versuchte gegen den Drang zu weinen anzukämpfen, da sie schon bereits merkte wie die Hitze in ihre Augen strömte. //Ich hätte von Anfang an mit ihm reden sollen… Dann hätte ich mich darüber gar nicht aufregen müssen// „Musst du nicht…“, sagte er und lächelte, was man nicht sehen konnte, da er sein Gesicht immer noch in ihren schwarzen Haaren vergraben hatte und nicht aufsah. „Ich hätte dir nur zu verstehen geben müssen, wie ich darüber denke, dann hättest du dir keine Sorgen machen müssen…“ Videls Herz schlug scheinbar immer schneller. Nach all dem was sie sich eingeredet hatte, tat es so gut ihn so reden zu hören. Endlich konnte sie sich wieder an ihn lehnen und genau das tat sie auch. Sie ließ sich einfach die wenigen Zentimeter zwischen ihnen zurück fallen und schmiegte sich mit dem Rücken an seinen Oberkörper. „Du hast auch nicht wissen können, dass ich mir Sorgen machen… ich habe ja nichts gesagt, aber… du hast so hart gearbeitet. Ich wollte dich nicht stören oder ablenken.“ Nun hörte Videl doch ein kleines Schmunzeln hinter sich, als sie das gesagt hatte. „Du bist so süß“, murmelte Gohan und Videl wurde rot. „Aber… du kannst es mir ruhig sagen, wenn dir etwas Kummer macht. Außerdem…“ Nun sah er doch auf. Auch wenn das Licht durch die Tageszeit und die schwache Beleuchtung auf der Treppe eher schummrig war, kam ihm seine Umgebung im ersten Moment extrem hell vor, aber nur weil er gerade die ganze Zeit über die Augen geschlossen hatte, um die Nähe zu ihr zu genießen. Er ließ ihre Hand los und drehte sie nun doch zu sich um. Noch vor ein paar Minuten hätte sie sich geweigert, seiner Bewegung zu folgen, aber nun gab es keinen Widerstand mehr ihm gegenüber. Ihre Augen waren etwas glänzender als sonst, weil sie doch wohl einige Tränen gesammelt hatte, aber trotzdem weinte sie nicht. Ihr Blick war genauso durchdringend wie fragend. „…Ich gebe zu, ich lerne ganz gerne, aber selbst wenn ich dadurch mal die Zeit vergesse, heißt das nicht, dass du weniger Priorität hast. Ich lie…“ Dieses Mal war es Videl die ihn unterbrach. Vorhin im Klassenzimmer hatte sie ihn extra nicht angesehen, damit ihre Gefühle nicht einfach aus ihr rausbrechen und genau das passierte jetzt. Mit einmal mal musste sie sich nach oben drücken und ihn mit einer Hand zu sich herunter ziehen. Gohans Worte stockten, als sie seine Lippen mit den ihren verschloss und sich endlich den Kuss holte, den sie sich schon länger gewünscht hatte. Als ob sich ein Schalter umgelegt hatte, vergaß Gohan alles um sich herum. Er vergaß was er noch zu ihr sagen wollte, er vergaß die Uhrzeit, er vergaß wo sie hier waren. Alles schien auf einmal unwichtig. Als er realisierte, dass Videl ihn nicht einfach nur unterbrechen wollte und sich nicht mehr von ihm löste, schloss er sie in die Arme und erwiderte den Kuss. Es fühlte sich an, als wäre ihr letzter inniger Kuss eine Ewigkeit her. Dem entsprechend wollte er sich jeden Millimeter ihrer Lippen genau einprägen, damit er dieses Gefühl nicht mehr vergessen konnte. Eigentlich wollte sich Videl von ihm lösen. Sie wollte sich trotzdem noch einmal richtig bei ihm entschuldigen und wollte ihm sagen, dass sie das nächste Mal gleich mit ihm reden würde, aber als sie zurück weichen wollte, zog er sie gleich wieder an sich heran. Mit einer Hand in ihrem Rücken und der anderen in ihren Haaren, war sie ganz in seinen Armen gefangen. Schlimm fand sie es aber nicht. Der Drang etwas zu sagen, wurden von seiner angenehmen Wärme und der Zärtlichkeit, die sie so sehr vermisst hatte abgetötet. Der Kuss wurde fester. Fordernder. Videl drückte sich an ihn, sodass Gohan sie leicht anhob. Erst als seine Hand etwas weiter nach unten zu ihrem Hintern wanderte, schaffte es Videl den Kuss zu lösen, aber nicht aus seiner Umarmung zu verschwinden. „Du weißt, dass das nicht der beste Ort ist um…“ „Ist mir egal…“, murmelte Gohan leise und setzte den Kuss erneut fort. Videl kämpfte noch mit sich selbst, ob sie versuchen sollte zu protestieren oder ihn einfach machen lassen sollte. Immerhin war es seit ihrem allerersten Kuss genau diese Art von ihm, die sie so sehr angezogen hatte. Es war einfach zu verführerisch sich ihm zu ergeben. „Bleibst du heute Nacht bei mir“, fragte sie leise, als sie es doch schaffte sich etwas von ihm zu lösen und sah ihm mit halb geschlossenen Augen ins Gesicht. Nur wenige Zentimeter entfernt von ihm, sodass sie die Wärme des Anderen noch spüren konnten. „Ja“, sagte Gohan ohne groß überlegen zu müssen, wie er das seiner überfürsorglichen Mutter erklären sollte. Egal, wie die Regeln zu Hause aussahen… heute würde er nicht mehr von ihrer Seite weichen. Videl wurde wieder mit beiden Füßen auf den Boden gestellt und sie lehnte sich wieder an ihn. Diesmal war sie es, die ihr Gesicht an ihm vergrub. Am liebsten hätte sie sich nicht mehr weg bewegt.     Goku stand immer noch einen Absatz höher an der Treppe. Verschwunden war er nicht, aber nach dem er verstanden hatte, dass der Kuss nicht nur ein paar Sekunden dauern würde, hatte er sich abgewandt. Eigentlich wusste Goku genau wie er Privatsphäre respektierte, aber die Sache lag ihm doch schwer im Magen. Nicht weil Gohan seiner Freundin näher stand, als Goku und Chichi anfangs dachten, das würde er später noch verdauen, sondern weil sich ihr Streit so schnell in Luft aufgelöst hatte. Videl und Chichi waren sich doch recht ähnlich. Vielleicht verstanden sich die zwei deshalb so gut miteinander. Deshalb hatte es Goku auch nicht überrascht, dass ihr Tonfall ähnlich war, wenn die Frauen wütend waren. Doch irgendwie hatte der Saiyajin erwartet, dass diese Szene ähnlich ausgehen würde, wie bei ihm und seiner Frau. Doch Gohan stand nicht ahnungslos zurück, während Videl davon stürmte… oder Ähnliches. Mit verschränkten Armen ging Goku den letzten Streit mit seiner Frau durch. Wie schaffte es Gohan nur so ruhig zu bleibe, wenn ihm seine wütende Freundin anschrie. Immer wenn das Ehepaar sich stritt, wurde Goku immer so nervös, wenn seine Frau ihm die Hölle heiß machte. Er wusste dann nie was er zu ihr sagen sollte. Und sein Sohn, der wesentlich weniger Erfahrung im Umgang mit Frauen hatte, konnte sich so klar ausdrücken. Von wem hatte er das? Als Gohan Videl sagte, er würde die Nacht bei ihr bleiben, überlegte Goku noch eine Sekunde etwas zu sagen oder zu tun, aber kurz darauf, gab er das schon auf. Auch wenn Goku es nicht gerne zugab, C18 schien nicht nur einen Scherz gemacht zu haben. Am Ende würde Goku noch etwas von Gohan lernen, wenn er mit ihm über Frauen sprechen würde. Stumm seufzend führte Goku zwei Finger an seine Stirn und verschwand.     Auch wenn Chichi ihn zuvor ermahnt hatte, sich zu beeilen, ließ er sich etwas mehr Zeit auf dem Weg nach Hause. Er war nicht nach Hause teleportiert, sondern nur außerhalb der Schule, wo er ein Energie Signal aufgeschnappt hatte. Den Rest war er geflogen, um in der frischen Luft den Kopf frei zu bekommen. Als er die Haustür öffnete, stand Chichi im Wohnzimmer am Telefon. „Wenn du meinst, dass es so besser ist, von mir aus. Wann kommst du dann nach Hause?“ Während Chichi noch ein paar Laute des Verständnis ins Telefon murmelte, vor allem ‚aha‘ und  ‚mhm‘, schloss Goku hinter sich die Tür. „Na schön, von mir aus. Dann bis morgen. Ja, mach ich. Ciao.“ „Wer war das?“, fragte Goku gespielt ahnungslos und kam zu ihr. Chichi erschreckte sich ein wenig. „Musst du dich so anschleichen?“ Mit einer Hand auf der Brust atmete sie durch. „Das war Gohan. Er hat die Zeit bei seinem Termin vergessen und wollte mit einem Mitschüler an seinem Aufsatz für die Uni arbeiten. Weil es so spät wird übernachtet er bei seinem Freund.“ //Gute Ausrede// Das musste Goku seinem Sohn anerkennen. Zwar hätte Goku die ganze Sache aufklären können, aber es schien ihm nicht fair, Chichi die Wahrheit über Gohans Übernachtung zu erzählen. Der Saiyajin wusste genau wie seine Frau darauf reagieren würde. Etwas erschlagen von den jüngsten Erkenntnissen, ließ er sich auf die Couch fallen. Chichi sah zu ihm rüber und wunderte sich ein bisschen. Vorhin sah er noch nicht so fertig aus. „Tut mir Leid, dass du dich umsonst auf den Weg gemacht hast. Habt ihr euch verpasst?“ Goku lehnte sich die Lehne des Sofas und verlor in dem Moment seine Körperspannung. „Ja, knapp verpasst.“ Chichi setzte sich neben ihren Mann. „Alles in Ordnung mit dir?“ „Mh? Ja, ja.. ich bin nur etwas k.o., mehr nicht.“ Skeptisch zog Chichi eine Augenbraue nach oben. „Warst du doch wieder trainieren? Du weißt doch, dass du mir versprochen hattest, es für eine Weile sein zu lassen!“ Ihr strenger Ton verpasste ihm eine Gänsehaut. Nein, dieses Mal hatte er sich wirklich nicht zum Trainieren raus geschlichen. Verübeln konnte er ihr das Misstrauen nicht. Immerhin hatte er es ja schon des Öfteren versucht, sich um sein Versprechen zu drücken. Sein Schweigen fasste Chichi jedoch so auf, dass er wirklich wieder in seine alten Muster verfiel. „Goku, du weißt doch ganz genau, dass…“ Doch weiter kam sie nicht. Er hatte sich einfach vorgebeugt und ihr einen Kuss auf die Lippen gegeben. Einen langen Kuss. Nur war Chichi zu perplex um den Kuss zu erwidern. Sowas tat Goku sonst nie. Als er den Kuss wieder löste, blickte sie ihn fragend und neugierig zugleich an. „Wofür war das?“, fragte sie fast schon schüchtern. „Nur so“, sagte er und lächelte zufrieden, darüber, dass sie mit einem Mal ihren gereizten Tonfall verloren hatte. //Funktioniert wirklich…// Den fragenden Blick konnte sich Chichi für einige Momente nicht abgewöhnen, doch über diese Zeit hinweg, vergaß sie, dass sie ihn gerade noch anmeckern wollte. „Na gut… dann lass uns etwas essen…“, versuchte sie wieder in der Gegenwart Fuß zu fassen. „Da Gohan nicht da ist, haben du und Goten mehr zu vertilgen.“ Das Grinsen, das auf Gokus Gesicht entstand war für Chichi immer ein schöner Anblick. Diese Zufriedenheit war immer ein Anreiz zum Kochen gewesen. „Find ich gut!“, sagte Goku und schien neue Energie gefunden zu haben. Mit einem kleinen Satz sprang er auf, nahm ihre Hand und zog sie hoch. Doch anstatt ihre Hand wieder los zu lassen, hielt er sie weiter fest. „Dann hab ich fast schon Glück, dass Gohan heute nicht hier isst.“ „Vielleicht…“, sagte sie amüsiert und umschloss Gokus Hand mit ihren Fingern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)