Frozen Heartbeat von OtakuCifer (-- Mit der Zeit spielt man nicht --) ================================================================================ Kapitel 1: Time passes – Zeit vergeht ------------------------------------- Kapitel 1: Time passes – Zeit vergeht "Erst mit der Zeit lernt man, sich Zeit zu lassen." von Klaus Klages Kleine Vorab-Info: Das neue Schuljahr beginnt in Japan am 1. April und Unterrichtsbeginn ist 8:30 Uhr! 01.04.2015 - 07:22 Uhr - Tokyō "Bleib stehen!" Ich schrie mit aller Kraft. Doch er verschwand langsam aus meinen Horizont. Meine Silhouette wurde immer schwächer. Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich hörte plötzlich eine Stimme. Sie flüsterte mir etwas zu. Ich konnte es nicht richtig verstehen. "Spiel...Zeit" Was wollte sie mir sagen? Ich versuchte mich zu beruhigen und merkte, wie mir plötzlich extrem kalt wurde. Meine Atmung wurde schwerer. Ich legte meine Hand zitternd auf meine Brust. Ich verlor das Gefühl in ihr. Die Stimme schien mir näher zu kommen. Ich lauschte ihr angestrengt. Ihr Schrei durchfuhr mich: "Spiel nicht mit der Zeit!!" Mit einen Satz öffnete ich meine Augen. Mein Atem war schwer. "Ein Traum...", flüsterte ich. Ich setzte mich schnell auf. Er fühlte sich wahnsinnig echt und so intensiv an. Ich fasste mir auf die Brust und atmete tief durch. Dann fiel mir es mir erst auf. Ich hatte wirklich geweint. Als ich einen Blick auf meine Uhr warf, legte ich mich zurück ins Bett. Ich hatte noch etwas Zeit, bis ich zur Schule musste. Dieser Junge, den ich nachgerannt war. Er kam mir so bekannt vor. Ich wollte nicht, dass er geht. Wer war er? Mein Name ist Haruno Sakura und ich gehe mit den heutigen Tag ins zweite Jahr der Kurosawa-Oberschule. Ich bin jetzt 16 Jahre alt und bin die Sorte von Typ Mensch, die versucht sich in der Schule etwas Mühe zu geben. Vielleicht tat ich es um Ruhe von meinen Eltern zu bekommen. Nein, ich glaube, ich hoffte einfach auf eine entspannte Zukunft. Und dafür war es hilfreich an eine gute Universität zu kommen. In meiner Freizeit spielte ich etwas Volleyball im Schulclub, doch wir waren nicht besonders gut und schieden bei Turnieren recht früh aus. Und sonst? Ich hatte eine sehr gute Freundin. Mit den Rest verstand ich mich immer recht gut. Ich hoffte, dass ich auch dieses Jahr wieder mit ihr in eine Klasse sein würde. Wie es mit der Liebe aussah? Es gab da einen Jungen. Zumindest in meinen Erinnerungen. Es war in der Grundschule. Er war so etwas wie ein Sandkastenfreund von mir. Bis zu den Tag an dem ich umzog. Ich habe danach nie wieder von ihm gehört. Vielleicht lag es an meiner Freundin, die nicht besonders an irgendwelchen Jungs interessiert war, weshalb ich mich nie wirklich für einen anderen Jungen interessierte. Ich kenne sie seit der Mittelschule. Wir beide hatten es schwer, uns mit jemanden anzufreunden. Ich sprach sie damals in der Bibliothek an, weil sie so einsam da saß und in einen Buch herum las. Mein Wecker klingelte um Punkt 07:30 Uhr. Ich brauchte immer gute 20 Minuten um fertig zu werden und mein Schulweg dauerte auch nochmal 20 Minuten mit dem Bus. Ich könnte ja heute mein Fahrrad nehmen. Zumindest am ersten Schultag wollte ich mir Zeit lassen. Ich streckte mich und gähnte noch einmal herzhaft. Dann stellte ich schließlich den Wecker aus und stand auf. Ich ging danach ins Bad. Zähne putzen, duschen und danach anziehen. Eine Viertelstunde später stand ich fertig gemacht unten in der Küche, dabei hielt ich meine Tasche über die rechte Schulter. Ich war alleine. Meine Eltern waren schon raus gegangen. Beide arbeiteten und ich sah sie nicht so oft. Es geht uns verhältnismäßig ganz gut, aber es geschah nicht gerade selten, dass ich ihnen bei etwas helfen musste. Den Beiden gehörte eine Bäckerei in der Nähe. Die Räumlichkeiten für diese waren aber gemietet. Verständlich, dass sie so zu früh raus mussten. Auf dem Küchentisch stand Essen in Form eines "Bentō*". Daneben lag ein Zettel von meiner Mutter: "Sakura, hier ist dein Essen. Komm bitte nach der Schule bei uns vorbei. Wir könnten etwas Hilfe gebrauchen. Hab einen schönen Tag!" Woher ich wusste, dass meine Mutter diesen Zettel geschrieben hatte? Ich kannte ihre Handschrift und das kleine Herz neben ihrer Nachricht war so seltsam dahin gezeichnet, sodass ich sofort wusste, dass es von ihr war. Ein kleines aber warmes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich holte ein Glas aus dem Küchenschrank und dann noch den Orangensaft aus den Kühlschrank. In Ruhe goss ich mir ein Glas von eben Jenen ein und trank es dann langsam aus. Nachdem ich schließlich das Glas dann schnell abgewaschen, den Orangensaft zurückgestellt und mein Bentō mitgenommen hatte, verließ ich das Haus. Ein kühler Morgenwind wehte. Ich nahm mein Fahrrand und fuhr entspannt los. Es dauerte noch eine gewisse Zeit bis die Eröffnungszeremonie beginnen würde. Ich konnte es mir also auch erlauben einen kleinen Umweg zu nehmen. Den nahm ich auch. Auf den Weg kam mir dann jemand in den Weg. Ich fuhr eine kleine Erhebung runter und war recht schnell. Ich klingelte, doch er schien mich nicht gehört zu haben. Er trug wohl Kopfhörer, also musste ich um ihn herum. Ich fuhr eine kleine Kurve. Während dieser sah ich kurz zu ihm. Er hatte blonde Haare und er hörte tatsächlich Musik, weiße kleine Kopfhörer schauten heraus. Als ich zu ihm schaute, sah er dann plötzlich auf und erblickte mich. Er lächelte mich an. Ich lächelte zurück und fuhr weiter. Der Junge trug unsere Schuluniform. Ob er neu war? Vielleicht einer vom ersten Jahr oder ein neuer Schüler, der auf unsere Schule wechselte? Er schien in meinen Alter zu sein. Vielleicht kam er ja in meine Klasse. Einen guten Eindruck hatte ich zumindest schon mal von ihm. Wer lächelte denn einfach irgendwelche Fremden an? In der Großstadt war es zumindest ungewöhnlich. Dort wo ich früher gewohnt war, war so etwas wiederum üblich. Es war nur eine kleine Gegend, in der sich alle kannten. Die Erinnerung an diesen Ort versetzte mir einen leichten Stich im Herzen. Dieser Ort war für mich so etwas wie meine Heimat. Ich vermisste die Zeit von damals. Es war noch so vieles unbeschwert gewesen. Um 08:20 Uhr kam ich vor dem Schultor an. Der Junge würde wohl zu spät kommen. Am Schultor wartete bereits jemand auf mich. Sie hatte mich angeschrieben, dass sie hier warten würde. Ich hatte schon von ihr erzählt: Meine beste Freundin. "Guten Morgen, Sakura", begrüßte sie mich. Ich stieg von meinen Fahrrad und kam auf sie zu. Dann stellte ich es kurz zur Seite und nahm sie in den Arm: "Guten Morgen, Hinata! Es ist schön dich wieder zu sehen!" Wir hatten uns in den Ferien nicht gesehen, da sie mit ihrer Familie verreist war. Ihre Eltern hatten viel Geld, da diese eine Firma besaßen. Wenn ich mal zu Besuch war, behandelten sie mich wie ihre eigene Tochter. Hinata hatte noch eine zwei Jahre jüngere Schwester, die auf die Mittelschule ging. Nächstes Jahr würde sie auch auf unsere Schule gehen. Hinata erwiderte die Umarmung, tippte mich dann aber an der Schulter an und meinte: "Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, aber Sakura...ich kriege keine Luft..." Augenblicklich ließ ich sie los und sah sie überrascht an. Sie hustete leicht und ich fing an zu lachen: "Tut mir Leid, Hinata hahah..." Wir gingen danach auf das Schulgelände. Während ich mein Fahrrad dann an den Fahrradständer fest kettete, redeten wir über die verschiedensten Dinge, die uns in den Ferien passiert waren. Sie erzählte mir verlegen von ihren Familienurlaub auf "Okinawa*²". Ich hörte ihr aufmerksam zu. Ich fand Hinata hatte eine sehr beruhigende Stimme. Wir gingen danach zur Aushängetafel vor der Schule. Dort würde stehen, in welche Klasse wir gekommen waren. Ich war sehr aufgeregt und auch Hinata schien etwas verunsichert. Auch wenn sie meine einzige richtige Freundin war, so kam ich ansonsten mit jeden anderen gut aus. Sie hingegen hatte immer noch Schwierigkeiten mit einen anderen Menschen Freundschaft zu schließen. Sie wäre also ziemlich alleine in einer neuen Klasse. "Da steht es! Wir sind beide in der Gleichen!", meinte Hinata auf einmal. Ich sah dorthin, wo Hinata hinzeigte. Und tatsächlich, wir waren beide in der gleichen Klasse. Erleichtert atmete ich aus und sah zu Hinata. Sie hatte das eben lauter gesagt, als gewollt, wodurch einige nun zu ihr sahen. Sie schaute peinlich berührt zu Boden. Ich fing an zu grinsen. Wir gingen danach in die Aula. Diese hatte sich mittlerweile schon etwas gefüllt. Überall waren reihenweise Stühle aufgestellt. Wir setzten uns irgendwo in der Mitte des Ganzen hin. Die erste Stunde würden wir keinen Unterricht haben. Die neuen Schüler wurden willkommen geheißen und die alten Schüler, also unter anderen wir, daran erinnert, dass sich unsere Leistungen jetzt darauf auswirken würde, welchen Weg wir in der Zukunft einschlagen würden. Während die aus dem dritten Jahr sich dieses Jahr sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten müssten, mussten die aus dem zweiten Jahr, also wir, versuchen gute Ergebnisse in den Vorprüfungen zu erzielen. Einige bewarben sich schließlich schon mit diesen Ergebnissen und Universitäten schauten eben auch gerne auf das Endresultat dieser Prüfungen. Nachdem der Schulleiter seine Rede beendet hatte, wurden die Stellvertreter aus dem Jahrgängen nach vorne gebeten. Das waren dann logischerweise drei Personen. Zumal wäre da dieses Mädchen aus dem ersten Jahr. Sie hatte die besten Ergebnisse aus dem Aufnahmeprüfungen. Die anderen beiden waren in ihren Jahrgängen schlichtweg die Jahrgangsbesten. Der Vertreter des zweiten Jahrgangs war in meiner Klasse gewesen: "Nara Shikamaru", er war auch der Klassensprecher gewesen. Ich verstand mich ganz gut mit ihm und da ich letztes Schuljahr die stellvertretende Klassensprecherin war, hatte ich logischerweise einiges mit ihm zu tun gehabt und musste unter anderen Klassenausflüge oder das Schulfest mit ihm organisieren und planen. Er war trotz seiner guten Noten ein recht fauler Mensch, das wurde mir recht schnell bewusst. Trotzdem hielt ich ihn für sehr sympathisch. Er wusste es gut, Streitereien zwischen seinen Mitschülern zu lösen. Seiner Rede versuchte ich sogar aufmerksam zu lauschen: "Uns erwartet wie immer ein anstrengendes Jahr." Als er das gesagt hatte, zog er sich zurück. Damit hatte er einerseits viele verwirrt, aber auch andererseits viele Lacher auf sich gezogen. Ich musste leicht lächeln. Ich wusste, dass er es ernst meinte. Er hatte keineswegs damit vorgehabt die Leute zum Lachen zu bringen. Hinata, die neben mir saß, sah leicht amüsiert drein. Sie lächelte mir zu und ich gab dieses Lächeln dann auch zurück. Der Schulleiter kam danach wieder nach vorne. Er lächelte leicht. Im Großen und Ganzen hatten wir einen guten Schulleiter, er hatte jedenfalls durchaus Humor und nahm das eben nicht zu ernst. Er kündigte danach noch den Schulsprecher an, der ebenfalls was zu sagen hatte. Nach der Zeremonie sollten wir alle in unsere Klassenzimmer gehen. Die erste Stunde hätten wir mit unseren Klassenlehrer. Er unterrichtete Englisch. Asuma Sarutobi, er war zwar recht streng, dennoch behandelte er uns meistens ziemlich fair. Ich hatte ihn auch schon im ersten Jahr als Klassenlehrer. Mit ihm hatte man zumindest in der Regel wenig Stress. Man konnte ihn nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Als wir uns alle in unser Klassenzimmer gesetzt hatten, warteten wir nur noch auf unseren Lehrer. Hinata und ich unterhielten uns etwas mit ein paar Anderen, die auch schon letztes in unserer Klasse gewesen waren. Auch ein paar Mitschüler, die wir nicht kannten, setzten sich zu uns. Zu diesen Zeitpunkt wusste ich noch nicht im Ansatz, was heute noch so auf mich zukommen würde. 09:11 Uhr - Tokyō - Kurosawa-Oberschule - Schulgelände - Kurosawa-Oberschule - Schulgelände Ich wartete vor der Eingangstür. Immer wieder sah ich auf meine Armbanduhr. Musste der Idiot ausgerechnet heute zu spät kommen? Der Idiot von dem ich sprach, war zufälligerweise mein bester Freund. Zusammen mit ihm war ich auf diese Schule gewechselt. Wir wohnten vorher in der Tōhoku-Region und gingen dort zur Schule. Wieso wir beide? Ich wohnte jetzt mit ihm zusammen. Seine Eltern lebten nicht mehr und er wohnte zuvor nur noch bei seinen Großvater. Er überredete seinen Großvater nach Tokyō ziehen zu dürfen und da er mich auch überzeugen konnte, kam ich mit. Meine Eltern wollten es mir natürlich nicht so ohne weiteres erlauben und so zogen wir bei meinen älteren Bruder ein, der bereits in Tokyō wohnte. Dieser studierte nämlich hier. Wir mussten natürlich eine größere Wohnung für uns drei finden. Ich glaube sein Großvater erlaubte es ihn nur, weil er ihn erzählt hatte, dass ich mitkommen würde. Wahrscheinlich hatte er ihm das gesagt, noch bevor ich zugestimmt hatte. Wie dem auch sei. Warum stehe ich hier nun allein? Mein "bester" Freund, von dem ich jetzt so viel erzählt habe, nun ja, er hatte mich vorgeschickt und gesagt, er würde direkt nachkommen. Ich würde in der Zukunft nicht mehr ohne ihn losgehen. Das hatte er mir nun eindrucksvoll bewiesen. Ich war froh, dass in der ersten Stunde "nur" die Einführungszeremonie sein würde. Und da wir in dieselbe Klasse gingen, kam ich wenigstens nicht alleine zu spät. Wir würden noch in das Sekretariat gehen müssen. Ob wir unseren Lehrer noch rechtzeitig erwischen würden? Die Tore des Schulgeländes waren auch verschlossen. Doch wie er seinen besten Freund kannte, würde dieser einfach drüber springen. Wie es überhaupt dazu kam, dass ich ausgerechnet mit ihm anfreundete? Nun das lässt sich schwer sagen. Im ersten Jahr der Mittelschule lernte ich ihn kennen. Ich war schon immer jemand, der sich gegenüber anderen recht abweisend verhielt. Er war ein sehr aufgeweckter Mensch, der immer schon eindeutig viel zu viel Energie besaß. Wir spielten beide Basketball im Schulclub. In der Klasse saßen wir dann auch noch nebeneinander. Und obwohl ich ihn anfangs fast immer abwimmelte oder ignorierte, ließ er mich nicht in Ruhe. Irgendwann akzeptierte ich seine Anwesenheit und die Tatsache, dass er ständig an mir hing. Meistens versuchte er mit mir zu reden und erzählte mir irgendwelche Geschichten. Auch wenn ich versuchte es mir nicht anzumerken, so hörte ich ihn stets zu. Er hatte mich wohl schon vom ersten Moment an durchschaut. Denn auch, wenn er sich manchmal eher ahnungslos gab, so wusste ich wie gerissen er war. Seine Menschenkenntnis war erschreckend. Er brauchte nie sehr lange, bis er seinen Gegenüber durchschaut hatte. Jedenfalls hat uns diese Zeit ziemlich zusammengeschweißt. Ich sah, wie jemand über das Schulgeländer sprang. Da kam er auch schon. Ich überlegte kurz, was ich ihm sagen sollte. Aber ehrlich gesagt, hatte ich nicht wirklich Lust ihm eine Predigt zu geben. Als er mich sah, war er keineswegs überrascht. Er grinste mich lediglich an. Ich sah in den Himmel. Wenige Wolken zierten ihn. Wir kannten uns nur notdürftig in dieser Gegend aus und hatten uns, als wir vor einer Woche herzogen, lediglich den Schulweg gemerkt. Nach der Schule könnten wir wohl die Gegend etwas erkunden. "Hi!", begrüßte er mich fröhlich. Ich sah ihn leicht genervt an und meinte: "Was heißt hier "Hi"? Hast du mal auf die Uhr gesehen?" Dabei wollte ich ihn eigentlich keine Predigt geben. Doch diese Begrüßung hatte das etwas provoziert. Er kam mir näher und grinste dabei. Dann nahm er mich schnell in den Schwitzkasten und sagte: "Sei doch nicht immer so versteift und lächele mal mehr, Sasuke!" Ich versuchte mich zu befreien. Nachdem ich dies geschafft hatte, atmete ich genervt aus. Dann sah ich zu ihm und murmelte genauso genervt nur noch seinen Namen: "Naruto..." Mein Name ist Uchiha Sasuke, ich bin 17 Jahre alt und der Typ vor mir ist Uzumaki Naruto, ebenfalls 17. Das hier ist mein erster Schultag an der "Kurosawa-Oberschule". Meine Mutter arbeitet bei einer Bank und mein Vater ist ein recht bekannter Politiker. Ich habe dann noch einen großen Bruder, Itachi Uchiha. Er studiert Jura hier in Tokyō. Ich spiele leidenschaftlich gerne Basketball und verbringe ansonsten die meiste Zeit mit Naruto. Das wurde durch den Umstand, das wir jetzt zusammen wohnten, tatsächlich nicht sehr viel mehr, da er auch sonst oft bei mir war. Das hier ist, wie gesagt, mein erster Schultag und ich kam zu spät... Als wir im Sekretariat waren, wurden wir lediglich ins Lehrerzimmer geschickt. Dort angekommen klopfte ich erst einmal. Naruto hinter mir grinste nach wie vor. Hoffentlich war unser Klassenlehrer noch da. Und hoffentlich war er in dem Fall verständnisvoll. Die zweite Stunde hatte ja schon angefangen, also war es nicht so wahrscheinlich, dass er noch da sein würde. Nach einer Weile öffnete sich die Tür und ein bärtiger Mann kam uns entgegen. Er hatte dunkles Haar und war recht großgewachsen, überdurchschnittlich groß für einen Japaner. Überraschend hatte er dazu eine Zigarette im Mund. Durfte man innerhalb des Gebäudes etwa rauchen? Zumindest wirkte er sehr genervt. Ich wünschte mir in diesen Moment sofort, dass er nicht unser Klassenlehrer war. Meine emotionslose Maske hielt ich dabei weiter aufgesetzt. "Seid ihr die beiden neuen, Uzumaki und Uchiha?", fragte er ohne große Umschweife. Wir nickten nur langsam. Er schaute auf Naruto. Dieser grinste immer noch. Der Blick des Lehrers vor uns verfinsterte sich. Ich wollte meinen "besten" Freund in diesem Augenblick am liebsten einfach nur schlagen. Er wusste, wer wir waren, also hatte er wohl auf uns gewartet. Ich versuchte die Situation irgendwie zu retten und sprach, so freundlich es ging: "Tut uns Leid, für unsere Verspätung, wir haben uns auf den Weg hierher etwas verlaufen. Wir sind auf der Suche nach unseren Klassenlehrer "Sarutobi Asuma Sensei". Wissen Sie, ob er noch da oder schon zu seinen Klassenzimmer gegangen ist?" Der Blick des Lehrer entspannte sich etwas und er nahm seine Kippe aus seinen Mund. Dann atmete er leicht angestrengt aus: "Zumindest einer mit etwas Anstand...ich bin Sarutobi Asuma und euer Klassenlehrer. Ich habe bereits auf euch gewartet und es fast aufgegeben, dass ihr noch kommt." Super, er war es. Wir hatten wirklich keinen sehr guten ersten Eindruck gemacht. Und Narutos Dauergrinsen verbesserte diesen auch nicht wirklich. Doch unser Lehrer schien zumindest nicht sehr wütend zu sein. Asuma: "Wartet kurz." Er ging zurück ins Lehrerzimmer und holte einen Aktenkoffer. Dann ging er an uns vorbei und meinte lediglich: "Folgt mir." Wir gingen ihn schweigend nach. Nach einer Weile fing er wieder an zu sprechen: "Ich hörte, ihr habt beide zuvor in Tōhoku gelebt?" Ich antwortete ihn: "Ja, wir sind vor einer Woche hierher gezogen." Daraufhin meinte er nur: "Verstehe." Doch er hatte offensichtlich noch mehr zu sagen: "Viele, die dieser Klasse sind, hatte ich auch schon letztes Jahr in meiner vorherigen Klasse gehabt. Sie sind echt in Ordnung, wenn ihr irgendwelche Schwierigkeiten habt, könnt ihr zu mir kommen. Ich werde dann versuchen euch dann, so gut es geht, zu helfen." Daraufhin bedankten wir uns lediglich kurz und knapp. Der Lehrer machte zumindest schon mal einen guten Eindruck. Ich hatte schon Sorgen, wir würden einen sehr strengen bekommen, der nicht sehr verständnisvoll war. Doch er schien mir von der Kategorie "streng aber doch schwer in Ordnung". Die wohl vernünftigste Kategorie, wie ich fand. Wir erreichten schließlich die Tür der Klassenraums und blieben kurz stehen. Er drehte sich zu uns und sagte: "Bleibt gelassen und stellt euch freundlich vor. Auf ein gutes Jahr, Jungs." 09:23 Uhr - Tokyō - Kurosawa-Oberschule - Klassenraum 205 Unser Lehrer betrat schließlich den Klassenraum. Ich drehte mich von Hinata weg und setzte mich ordentlich hin. Hinter unseren Lehrer kamen zwei weitere Personen hervor. Es waren zwei Jungs. Der eine hatte blondes Haar. Es war der Typ von heute morgen, der mich angelächelt hatte. Er kam also tatsächlich auf unsere Schule! Der Junge hinter ihm hatte schwarzes Haar. Mein Körper spannte sich sofort an. Das konnte nicht sein! Nach all der Zeit...doch...er war es. Ich erkannte ihn sofort. Meine Hände zitterten leicht. Hinata bemerkte es wohl, zumindest hörte ich sie mich fragen: "Sakura, was ist los?" Ich antwortete ihr nicht. In der Klasse wurde viel getuschelt wegen den zwei Neuen, die herein kamen. Sie stellten sich beide vor die Klasse und Asuma sagte: "Tut mir Leid, für die Verspätung. Jedenfalls freue ich mich euch alle sehen. Manche kennen mich bereits aus dem letzten Jahr. Einige werden mich dieses Jahr erst kennenlernen. Ich freue mich aber auch euch hier zu sehen. Es kommt ein schwieriges Jahr auf euch zu, aber ich bin sicher, dass ihr alle es schaffen werdet, wenn ihr euch etwas anstrengt. Wir haben allerdings auch zwei neue Schüler, was der Grund meiner kleinen Verspätung ist." Asuma wandte sich an die zwei Neuen und forderte sie auf sich vorzustellen. Ich hörte nur halb zu. Der Blonde fing zuerst an. Er grinste und sprach ruhig: "Ich bin Uzumaki Naruto und komme aus Tōhoku. Ich spiele sehr gerne Basketball und freue mich euch alle kennen zu lernen!" Ein Mädchen hinter mir flüsterte: "Hey, ist der nicht süß?" Ein Anderes antwortete ihr: "Und was ist mit den Anderen? Der sieht voll cool aus..." Ich achtete kaum auf die beiden Mädchen. Mein Blick war voll und ganz auf den Schwarzhaarigen fokussiert. Dieser setzte nun auch dazu an sich vorzustellen. Er hatte einen sehr ruhigen Blick und das Ganze schien ihn ziemlich auf die Nerven zu gehen: "Mein Name ist..." "...Sasuke...", flüsterte ich, doch offensichtlich laut genug, dass es alle mitbekamen. Jeder sah mich an. Der Junge, der sich eben vorstellen wollte, brach im Satz ab und blickte überrascht zu mir. Und auch über seine Lippen kam lediglich ein Wort: "Sakura..." Kapitel 1 Ende Anmerkungen: * = Das Bentō ist eine in Japan weit verbreitere Art Speisen zu verpacken, bei dem in einen kleinen speziellen Kästchen mehrere Speisen durch Trennwände voneinander getrennt sind, was recht verschieden aussehen kann. *² = Okinawa ist eine Präfektur in Südjapan und besteht aus mehreren kleinen Inseln. Sie ist ein sehr beliebtes Reiseziel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)