Blonder geht's immer von Sakami-Mx (Deidara x Ino/(Sasori)) ================================================================================ Kapitel 3: Unheimliche Begegnung -------------------------------- Unheimliche Begegnung Ino: Mit einem tiefen Seufzer ließ ich mich auf der Bank nieder. Vor mir rauschte der Fluss in gleichmäßigen Strömen entlang und linderte die aufkommende Nervosität in meinem Inneren. Ich sollte mir schon mal ein paar Sätze zu Recht legen, die ich gleich sagen konnte. Was genau erhoffte ich mir eigentlich von dem Gespräch? Ich wusste, dass es richtig blöd von mir gewesen war, dass ich ihm schon wieder aus dem Weg gegangen war, aber ich hatte halt eine kleine Krise zu bewältigen gehabt, okay?! Sollte ich ihm das sagen? Dass ich so sehr darauf geachtet hatte, was die anderen von mir denken? Vielleicht würde ihn das abstoße. Wenn er bemerkte, wie hohl und oberflächlich ich doch eigentlich war… Es würde ihn sicherlich kränken, wenn ich ihm das erzählen würde. Durch meinen Gruppenzwang schob ich ihn unbewusst ja immer sofort zu den Außenseitern. Was machte ich bloß? War es nicht doch nur eine zu voreilig gezogene Entscheidung meinerseits gewesen? War das wirklich okay, dass ich mich jetzt und hier und auch noch um diese Uhrzeit mich mit ihm wegen so etwas belanglosem traf? Schon wieder quoll mein Kopf vor Gedanken über. Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte ich etwa meinen ganzen Mut unterwegs verloren? Scheiße, scheiße, scheiße!!! Ein Rascheln ließ mich aufblicken. In der Ferne konnte ich leichte, schwarze Schemen erkennen, die zu einer Person gehören mussten. Meine Hände begannen zu schwitzen und ich wurde augenblicklich nervös. Er musste sich bestimmt beeilt haben, denn die zwanzig Minuten waren noch nicht um und von der WG bis hier her war es schon ein gutes Stück zu laufen. Ich blieb sitzen und wartete. Die Person kam immer näher und näher, sprach jedoch kein Wort und als ich aufblickte, konnte ich im Dunkeln einen glühenden Punkt erkennen. Das war eine Zigarette, dem war ich mir ziemlich sicher. Deidara rauchte nicht, also konnte er das nicht sein. Die Bank auf der ich saß war nur spärlich beleuchtet, daher konnte ich auch nicht weiter sehen. Die Person kam immer näher und stoppte einige Meter weit von mir. „Was macht denn so ne Süße wie du hier ganz alleine an so einem schönen Abend?“, ertönte die raue Stimme eines jungen Mannes. Oh Gott, warum konnte er nicht einfach weiter gehen? „Ich-ich warte auf meinen Freund!“, meinte ich mit versucht gefasster Stimme. „Soso. Und da lässt er dich in der Dunkelheit ganz allein‘ hier sitzen?“, hakte der Fremde nach. „Er müsste jeden Augenblick hier auftauchen“, sagte ich mit bebender Stimme. Deidara, beeil dich! „Ist das so“, meinte er mit einem gewissen Unterton. Ich konnte wirklich nur inständig beten, dass der Blondhaarige hier so schnell wie möglich auftauchte. Was, wenn Typ aufdringlicher wurde? Wieder leuchtete der glühende Punkt der Zigarette auf. Der Mann stand immer noch im Dunkeln, sodass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Kannte ich ihn vielleicht? War er mir hierher gefolgt? Nein, das konnte nicht sein, da er aus der entgegengesetzten Richtung kam. „Wie alt bist du, Kleine?“, fragte er auf einmal. Was sollte das? Das ging ihn doch nichts an! „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, konterte ich. Er lachte auf. „Nur so eine Routinefrage.“ „18“, log ich. Wenn das so ein perverser war, der auf jüngere Mädchen stand musste ich ihm ja nicht noch ne indirekte Einladung geben. „Hm… Du siehst jünger aus. Nicht doch eher 16?“ Mir stockte der Atem. Wer zum Teufel war das und was wollte er von mir? Ich gab ihm keine Antwort sondern blieb stumm sitzen. Wenn ich mich ebenfalls in die Dunkelheit begab war die Gefahr groß, dass er sich auf mich stürzen konnte und niemand würde es sehen. Hier war ich wohl noch am Sichersten, da mich Deidara sofort sehen würde. „Na, hat’s dir die Sprache verschlagen?“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Wo blieb der verdammte Idiot denn? Die Zeit musste doch sicherlich verstrichen sein! Schritte ließen mich aufhorchen. „Das muss er sein“, sagte ich erleichtert, als Deidara tatsächlich in den gedämmten Lichtpegel trat. „Schatz, wo warst du denn so lange?“, fragte ich gespielt besorgt und hakte mich bei ihm ein. „Huh?“, kam es nur von ihm und er ließ sich mitziehen. „Komm einfach mit und frag nicht!“, zischte ich ihm zu, sodass nur er es hören konnte. Unsere Schritte entfernten sich schnell von der Bank in Richtung Park, welcher auf der anderen Seite angrenzte und durch einen kleinen Laufsteg mit diesem Gehweg verbunden war. „Was ist denn los, hm?“, fragte er im Flüsterton. „Da war so ein unheimlicher Typ der mich angesprochen hat“, wisperte ich zurück. Deidara blickte sich um. „Der Typ da hinten?“, fragte er und nickte hinter uns. Ich drehte mich nun ebenfalls um. Der Mann war in den Lichtpegel getreten und trat nun seine Zigarette aus. Ich nickte hastig. „Total unheimlich“, meinte ich und schmiegte mich näher an ihn. „Dann bin ich ja froh, dass ich so schnell gekommen bin, hm.“ Wir gingen ein Stückchen weiter, bis wir zu einer neuen Bank kamen. Sie stand zwischen zwei großen Weidenbäumen und einer kleinen Straßenlaterne. Wenigstens eine bessere Beleuchtung als eben. Erst jetzt merkte ich, dass ich mich immer noch bei dem Blonden eingehakt hatte und ließ ihn schlagartig los. Ein amüsiertes Lächeln zierte seine Lippen. „Also, was genau wolltest du jetzt klären?“, wechselte er jedoch gleich das Thema und sein Lächeln erstarb. Ich brauchte einen Moment und zu registrieren, was er jetzt genau von mir wollte. „Achso… Also, ich wollte mich entschuldigen, dass ich die letzten Wochen so… abweisend war.“ Dann herrschte Stille. „Das war alles, hm?“, wollte er wissen. Seine Stimme klang leicht betrübt, da er wahrscheinlich noch etwas anderes erwartet hatte. „Hm… nicht wirklich“, murmelte ich. Sein Blick hellte sich auf. „Was noch?“ Ich biss mir nervös auf die Lippen. „Da Panjī und seine Freunde mich jetzt in Ruhe lassen… dachte ich… nun ja… Oh man was ich eigentlich sagen will ist, dass ich mir endlich klar gemacht habe, dass es irrsinnig von mir ist, mich immer nach anderen zu richten und dass es mein Leben und meine Entscheidungen sind!“ Ich wurde immer lauter und meine Stimme nahm einen bestimmten Tonfall an. „Und… was genau willst du mir damit jetzt sagen, hm?“, stocherte er nach. Man, er konnte sich doch bestimmt denken, was ich sagen wollte. „Das es mir egal ist, was die anderen über mich sagen, nur weil ich dich… mag.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Du hast dich die ganze Zeit so verstellt, nur weil du Angst hattest das man über dich reden wird, wenn du Interesse an mir zeigst? Ist das dein ernst?“ Ich nickte zögerlich. „Wow“, meinte er und stand auf. „Deidara, es tut mir wirklich leid!“, entschuldigte ich mich sofort. Er fuhr sich mit einer Hand durchs Gesicht. „Man, ich hab mir wochenlang, nein, sogar monatelang Gedanken gemacht was es sein könnte, dass du so abweisend bist… Und dann war es nur das?“ Ich blickte ihn misstrauisch an. War er jetzt gekränkt, wütend oder sogar erleichtert? „Ich hab mir echt schon gedacht dass es sowas lächerliches war, aber das jetzt von dir zu hören ist einfach nur… wie ein schlechter Scherz, hm. Es ist doch scheißegal was die anderen über uns denken, oder etwa nicht?“ Ich nickte ihm zustimmend zu. „Das ist mir ja jetzt auch klar geworden“, pflichtete ich ihm bei. Er lachte. „Heißt das, dass du mir endlich eine Chance gibst?“ Ich sah ihm einen Moment in die Augen. Das Licht viel nur spärlich in sein Gesicht, dennoch schien es mir, als würden seine Augen funkeln. „Schätze schon“, meinte ich leise und wartete auf eine Reaktion. Er begann bis über beide Ohren zu grinsen und schloss mich in eine feste Umarmung. Ich wusste nicht ganz wie mir soeben geschah, genoss sie jedoch jede einzelne Sekunde. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste er sich von mir, sein Gesicht schwebte dicht vor meinem. Ich sah auf und hielt seinem Blick stand. Dann näherte er sich ein Stück und drückte seine sanften Lippen auf meine. Deidara: Der Kuss war einfach unbeschreiblich. Er war um so vieles besser als einer in meiner Vorstellung und ich war einfach nur unendlich glücklich. Ich hatte ja schon die Vermutung gehabt, dass es sowas penibles sein konnte, aber so wirklich war ich ja nicht davon überzeugt gewesen. Klar, ein bisschen kränkte es mich schon, dass sie sich unwohl dabei gefühlt hatte, als ihr bewusst wurde dass sie doch etwas für mich empfand, aber das war mir jetzt egal. Sie hatte selbst gesagt, dass es ihr von jetzt an egal war, was die anderen sagten und ich vertraute ihr. Noch ganz in meiner Traumwelt versunken bemerkte ich nur knapp aus den Augenwinkeln meiner halbgeöffneten Augen einen Blitz. Schlagartig unterbrach ich den Kuss. „Was ist?“, hauchte mir die Blondhaarige entgegen. „Hast du das gesehen, hm?“ Sie sah mich verwirrt an. „Was denn?“ „Na, den Blitz.“ „Aber, es Donnert doch gar nicht“, meinte sie kopfschüttelnd und schmiegte sich an mich. „Ja eben. Ich frag mich, wo der her kam“, murmelte ich und legte meine Arme um ihre Taille. „Vielleicht einfach nur eine Reflexion von einem Scheinwerfer oder so“, murmelte sie in meinen Pullover. Ich strich ihr sanft über die langen Haare. „Hm, ja. Vielleicht“, stimmte ich ihr zu und hielt sie weiterhin so fest. Vielleicht hatte ich es mir auch einfach eingebildet… Wir blieben noch einem Moment so stehen, bis Ino sich von mir löste. „Es ist schon spät, vielleicht wäre es besser, wenn wir jetzt nach Hause gehen, oder nicht?“ Ich nickte ihr zu und legte meinen Arm um ihre Taille. „Darf ich dich denn nach Hause bringen, hm?“, fragte ich mit einem leichten Lächeln im Gesicht und sie grinste mir entgegen. „Ich bitte sogar darum.“ Und so machten wir uns Hand in Hand auf den Weg zu ihr nach Hause. „Was denkst du wie es am Montag in der Schule wird?“, fragte sie nach einem Moment der Stille. „Ich dachte es wäre dir egal was die anderen sagen werden, hm?“, erinnerte ich sie an ihre eigenen Worte. „Ja ich weiß und das meine ich auch so… aber ich meine auch eher meine Freunde, also keine Außenstehenden.“ „Wie sollen sie reagieren? Ich schätze die Meisten wussten eh, dass wir früher oder später zusammen kommen, meinst du nicht, hm?“ Sie lächelte vor sich hin, während sie sich noch ein wenig mehr an mich schmiegte. „Ja, da geb ich dir Recht.“ „… Die aus meiner WG haben bestimmt schon Wetten abgeschlossen“, lachte ich auf und erntete ein kleines Grinsens seitens meiner Freundin. Meine Freundin. Das hört sich so toll an. Hoffentlich war es nicht nur eine Kurzschlussreaktion von ihr und es hält nicht lange. Man, Deidara! Jetzt sei doch nicht schon wieder so ein Pessimist! Wenn du dir den scheiß auch noch einredest, kannst du nicht die Zeit genießen! Also stell dich nicht so an. Der Weg bis zu ihr nach Hause war nicht weit und so kamen wir leider früher als später bei ihr an. „Dann schlaf schön, hm“, lächelte ich ihr entgegen. Ihre Wangen waren leicht gerötet, als sie sich zu mir vorbeugte und mir einen Kuss gab. „Du auch“, grinste sie zurück, „Und schreib mir bitte, wenn du zu Hause angekommen bist.“ „Mach ich.“ Ich wartete noch, bis sie die Tür geschlossen hatte und drehte mich um, als es schon wieder von weiter weg blitze. Vielleicht blitzen sie auch heute mal wieder in der Stadt. Kein Wunder, so schnell wie manche Idioten da entlang düsen wurde das auch endlich mal Zeit1 Ich trotte so meinen Weg nach Hause und dachte immer wieder an das eben geschehene. Der Montag würde bestimmt recht interessant werden. Aber sollte jemand irgendeinen blöden Kommentar ablassen, dann würde… Ich atmete tief durch und ging weiter. Ein kühler Wind wehte um meine Ohren und vertrieb meine Gedanken. Und so schritt ich mit einem unbeschwerten Lächeln meinen Heimweg entlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)