Die Prinzessin der Meere von Akemi-Homura (Tochter eines Kaisers) ================================================================================ Kapitel 1: Tollkühne Rettung - Der Beginn einer Freundschaft? ------------------------------------------------------------- So kam ich vor acht Jahren zu der Bande des roten Shanks, meinem Vater. Bis heute erinnere ich mich an das verwüstete Dorf und daran, wie Shanks mich mit sich genommen hat. Doch jetzt betrachte ich diese Piratenbande und dieses Schiff als meine Heimat, als mein Zuhause. Mit meinen mittlerweile 13 Jahren bin ich wohl eine der jüngsten Piraten, die die Grand Line je gesehen haben. Nachdenklich zupfe ich an meiner Bluse herum. Heute ist ein wichtiger Tag, denn heute wird die Whitebeardpiratenbande uns einen Besuch abstatten. Und der Kapitän dieser Bande ist Whitebeard alias Edward Newgate, einer der vier Kaiser, genau wie mein Vater. „Nervös?“, wenn man vom Teufel spricht bzw. denkt. Shanks steht neben mir und streicht mir durchs Haar. „Hm“, bekommt er von mir zuhören. „Mach dir keine Sorgen. Das wird ein ganz friedliches Aufeinandertreffen, mit etwas Sake und wichtigen Gesprächen. Es herrscht Waffenstillstand vor, während und nachdem Treffen. Du brauchst also nicht aus versehen irgendwelche Schiffe abzufackeln, wobei ich dir das bei der Moby Dick nicht wirklich empfehlen würde“, fügt er lachend hinzu. „Käpt'n? Sie sind da!“, brüllt ein Crewmitglied quer übers Deck. „Na dann, wollen wir sie mal anständig begrüßen, nicht wahr?“, dabei hält er mir seine Hand hin. Etwas zögerlich lege ich meine in die Hand meines Vaters und begleite ihn so zu unseren Gästen. „Ah, Whitebeard, lange nicht gesehen. Na nu? Hast du dir einen neuen Schiffsjungen zugelegt?“, begrüßt mein Vater den Kapitän des anderen Schiffs. Ich betrachte diesen nur staunend. Er ist ja tatsächlich riesig. Und ich dachte, Yasopp wollte mich veräppeln als er mir das erzählte. „Nun ja, wie die Dinge eben so kommen. Der Junge ist ein ziemliches Talent, Portgas D. Ace. Er hat die Teufelskräfte der Feuer-Frucht. Dieses Mädchen bei dir. Wer genau ist das?“ erwiderte Whitebeard. „Meine Tochter Sayuri, angehende Piratin“, mein Vater blickt lächelnd zu dem anderen Mann auf. Ein seltsame Konstellation, wie ich finde, normalerweise blicken alle immer zu ihm auf, vom Boden aus, wenn sie nach Einsatz seines Königshaki noch gucken können, versteht sich. „Verstehe, dieses Mädchen ist also deine Prinzessin der Meere“, daraufhin werde ich genauestens von dem Mann gemustert. „Und wie alt bist du?“ „13“, mutig sehe ich ihm dabei in die Augen. „Die See ist nichts für schwache Kinder“, kommentiert Whitebeard daraufhin. Zorn blitzt in meinen Augen auf. Was fällt ihm eigentlich ein, mich derart zu beleidigen? „Ben, hol doch mal bitte eben das neue Trainingsgerät für Sayuri“, erwidert Shanks. Klar, das Vater gerade aufs äußerste beleidigt ist. Ben kommt mit einem metallenem Fass zurück, in dem etwas dumpf hin und her klappert. Das klingt wie Holz. Fragend blicke ich zu meinem Vater auf. Doch dieser tritt stattdessen schwungvoll das Fass in die Luft. Meine linke Hand umschließt mein Katana. Ich springe in die Luft, ziehe blitzschnell mein Schwert. Mit einem einzigem Hieb zerteile ich das Fass perfekt in der Horizontale, ein weiterer erfolgt und zerteilt es vertikal. Viele unterschiedlich große Holzstücke fallen heraus. Ich stecke mein Schwert zurück in die Scheide, den Blick fest auf die Holzstücke und schon gehen diese lichterloh in Flammen auf. Ihre Asche fällt auf dem Boden. Perfekt lande ich vor Whitebeard auf dem Boden und stelle mich aufrecht hin: „Ich bin Sayuri, Tochter des roten Shanks, Prinzessin der Meere und kein schwaches Kind!“ „Das habe ich gesehen“, antwortet mir Whitebeard. „Du scheinst wirklich viel Talent zu besitzen.“ Danach beginnen die wichtigen Gespräche bei Sake, bei denen weder ich, noch der Junge namens Ace oder sonst wer was zu suchen hat. Suchend blicke ich mich um. Wo steckt dieser Ace eigentlich? Nach einigem Umsehen stelle ich fest, dass der Rest der Mannschaft und auch die von Whitebeard am saufen ist. Kopfschüttelnd betrachte ich dieses, mir durchaus bekannte, Szenario. Dann entdecke ich den Jungen. Er balanciert auf der seitlichen Reling. Eine starke Welle bricht gegen das Schiff, das dadurch einen heftigen Ruck macht, schließlich liegen wir hier im Moment vor Anker. Die trinkenden Mannschaften interessieren sich nicht großartig dafür. Passiert eben schonmal auf einem Schiff. Ich sehe wieder zur Reling und erstarre. Ace, der gerade eben noch dort balancierte, ist weg. Ich renne auf die Reling zu, starre hinab. Das Meer schlägt noch kleine Wellen an der Stelle, wo er eingetaucht ist. Whitebeard erwähnte vorhin doch etwas von Teufelskräften. Dann kann er ja gar nicht schwimmen! Panisch blicke ich mich um, niemand außer mir scheint das ganze mitbekommen zu haben. Ich werfe mein Katana samt Scheide aufs Deck. Mihawk würde mich jetzt dafür schimpfen, dass ich so unachtsam mit meiner Waffe umgehe, aber es geht gerade um Leben und Tod. Meine Hände umfassen die Reling und ich schwinge mich über sie hinweg hinab ins Meer. Hinter mir höre ich Yasopp erschrocken nach mir rufen. Das Wasser ist kälter als von mir erwartet. Rasch tauche ich tiefer, in der Hoffnung, dass Ace noch nicht am Grund liegt. Ich habe nämlich keine Ahnung, wie tief der liegt. In Gedanken danke ich Mihawk für das Lungentraining mit Luft anhalten. Gedanklich rechne ich nach: Mir bleiben gut anderthalb bis zwei Minuten, dann muss ich mich auf den Weg nach oben machen. Endlich sehe ich den Körper des Jungen. Reglos treibt er nach unten. Ich strecke meine Hand nach ihm aus und bekomme ihn zu fassen. Er erweckt nicht den Eindruck, als ob er noch Luft in den Lungen hätte. Mit einem Arm ziehe ich ihn fest an mich und mache mich auf den Weg an die Oberfläche. Glücklicherweise ist man im Wasser leichter, sonst könnte ich dem Älteren nicht helfen. Wir durchbrechen die Wasseroberfläche. Sofort schnappe ich nach Luft und klopfe Ace auf den Rücken. Das Wasser muss aus ihm raus. Erst regt er sich nicht, doch dann hustet er und spuckt Wasser. Dabei hält er sich an mir fest, um nicht wieder unterzugehen. Fragend blickt er mir ins Gesicht nachdem er sich beruhigt hat. Mein rechter Arm ist um ihn geschlungen, während ich uns beide mit meinem linken und unterstützend mit meinen Beinen über Wasser halte. „Du?“, ungläubig mustert er mich. „Hier ihr zwei, haltet euch daran fest!“, Yasopp wirft ein Seil nach unten, direkt auf uns. Ich löse meinen rechten Arm von Ace, worauf er sich fester an mich klammert, um das Seil aufzufangen und zu verhindern, dass es ihn am Kopf trifft. Kaum habe ich meinen Arm um das Seil geschlungen, zieht Yasopp uns bereits aus dem Wasser. An Deck ist mittlerweile aufgefallen, das Ace über Board ging. Oder aber Yasopps Rufen hat sie darauf aufmerksam gemacht. Kaum stehen wir auf besagtem, zieht mich mein Vater bereits an sich. „Was machst du nur für Sachen? Ist dir klar, dass du dabei hättest sterben können?“, tadelt er mich besorgt. „Aber, Ace wäre sonst ertrunken“, rechtfertige ich mein Handeln. „Lass es gut sein, Shanks. Deine Tochter hat Recht. Hätte sie nicht im Affekt gehandelt, läge Ace jetzt tot am Meeresgrund“, bei seinen Worten lässt mich Vater los und der Kapitän der Whitebeardbande geht in die Hocke um mit mir auf Augenhöhe zu sein. „Das war sehr mutig, Kleine. Aus dir wird sicher mal eine großartige Piratin. Aber mich würde interessieren, warum du ihm nachgesprungen bist. Von der Tatsache einmal abgesehen, dass er sonst ertrunken wäre.“ „Weil…“, der Rest meines Satzes endet in einem unverständlichem Genuschel. „Wie? Könntest du das bitte noch mal lauter wiederholen? Ich verstehe dich nicht“, kommt es von Lou, der ebenfalls interessiert näher getreten war. Ich hebe den Kopf und blicke fest in die dunklen Augen von Ace: „Weil tief in deinen Augen ein trauriger und einsamer Glanz liegt, der mich an mich erinnert!“ Überraschtes Schweigen tritt nach meinen Worten. Shanks hebt seine Hand und verwuschelt meine nassen Haaren: „Verstehe, deshalb also. Sayuri, geh doch bitte mit Ace unter Deck. Trocknet euch ab und zieht frische Kleider an. Wir rufen euch, wenn das Abendessen fertig ist und wir mit dem Fest beginnen.“ Wortlos begebe ich mich, dicht gefolgt von Ace, unter Deck. Ich werfe ihm ein Handtuch an den Kopf und hole im Anschluss frische Kleidung. Dabei bringe ich ein kleineres Hemd mit passender Hose für Ace mit. Schweigend trocknen wir uns ab und ziehen uns mit den Rücken zueinander um. Danach gehe ich in mein gegenüberliegendes Zimmer, wieder dicht gefolgt von ihm. Still liegen wir auf meinem Teppich und starren die Decke an. „Wie meintest du das vorhin: Tief in meinen Augen läge ein trauriger und einsamer Glanz, der dich an dich erinnert?“, fragt er schlussendlich. Ich weiß nicht warum, aber ich vertraue ihm. Er hat etwas an sich, dass dafür sorgt, dass ich ihm mein Vertrauen schenke. „Du musst wissen, ich bin nicht Shanks leibliche Tochter. Er hat mich vor acht Jahren aufgenommen, nachdem das Dorf in dem ich lebte von einer Piratenbande vernichtet wurde. Ich habe damals als einzige überlebt. Bevor ich hierher auf Schiff kam, war ich immer einsam und alleine. Du hast ja gesehen, dass ich Feuer kontrollieren kann. Das ist aber nicht wie bei dir eine Teufelskraft, sondern eine angeborene Fähigkeit. Ich weiß nicht, woher ich diese habe. Im Dorf hatten alle Angst vor mir. Damals konnte ich meine Kräfte nicht richtig kontrollieren, weshalb sie bei starken Gefühlen einfach ausbrachen. Deswegen mieden mich alle und behandelten mich wie ein Monster. Ich hatte nur meine Mutter, doch selbst sie verleugnete mich in der Öffentlichkeit. Nur zuhause, wenn uns niemand sah, war sie mir wirklich eine Mutter. Shanks hat mich, obwohl er von meinen Fähigkeiten und meiner Vergangenheit wusste bei sich aufgenommen und mir eine Familie und ein Zuhause geschenkt. Etwas, was ich mir damals sehnlichst von ganzem Herzen gewünscht habe. Der Glanz, der sich tief in deinen Augen versteckt, erinnert mich an mich selbst, weil früher genau jener Glanz mehr als nur deutlich in meinen Augen zu finden war. Aber seit ich hier bin, ist er immer mehr verblasst. Ich weiß nicht, warum du einsam bist und warum du es versteckst, aber ich weiß, dass es furchtbar ist, niemanden zu haben. Ich konnte einfach nicht untätig zusehen, wie du ertrinkst. Ich wollte dir zeigen, dass du nicht alleine bist mit deiner Einsamkeit. Eigentlich schwachsinnig, ich kenne dich ja gar nicht richtig“, beende ich meinen Monolog. Schweigen breitet sich zwischen uns aus, bis: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal jemanden treffen würde, der mich verstehen kann.“ Ace drehte sich so, dass er sich über mich beugte. Sein Gesicht schwebte über meinem. „Aber ich bin froh darüber. Vielen Dank, dass du mich vor dem Ertrinken bewahrt hast, Sayuri“, dabei grinste er mich überglücklich an. „Bitte“, ich lächle zurück. „Wollen wir ab heute Freunde sein?“, fragt er mich unerwartet. Ohne das ich es will, steigen mir Tränen in die Augen. Ace weitet seine Augen überrascht und interpretiert meine Reaktion falsch: „Entschuldige… ich wollte dich damit nicht verletzen. Ich dachte nur…“ Seine Fröhlichkeit ist verschwunden. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und drücke ihn weg, während ich mich aufsetze. Dann umarme ich ihn. Perplex reagiert er nicht darauf. „Danke, das hat noch nie jemand zu mir gesagt. Ich wäre gerne mit dir befreundet“, murmle ich leise, aber doch laut genug, damit er mich verstehen kann. Seine Arme schließen sich um mich: „Ach so. Das wusste ich nicht. Weißt du, du bist die erste Person, die ich frage, ob sie mit mir befreundet sein will.“ Dabei kann ich das Lächeln aus seiner Stimme heraushören. Die restliche Zeit über erzählen wir uns verschiedene Geschichten aus unserem Leben. Ace erzählt mir von seinem kleinem Bruder Ruffy und seinen Erlebnissen auf der Moby Dick. Ich berichte ihm von Falkenauge Mihawk DuLarce, der mich im Schwertkampf ausbildet, wann immer wir auf ihn treffen, und von dem ein oder anderen Abenteuer, dass ich schon mit der Bande meines Vaters erlebt habe. Schließlich werden wir von oben zum Essen gerufen. Lachend betreten wir das Deck. Ace hat mir gerade von einem der vielen Streiche erzählt, die er und sein kleiner Bruder seinem Großvater, dem Vizeadmiral Garp, gespielt haben. Natürlich ist mir dieser ein Begriff und in Gedanken stelle ich mir sein Gesicht vor. Urkomisch. Sämtliche Männer auf dem Deck haben sich zu uns umgedreht. Es kommt nicht oft vor, dass ich lache, dass ich dann aber so haltlos kichernd neben Ace hergehe, der sich ebenfalls nicht mehr einkriegt, grenzt deswegen schon an ein Weltwunder. Wir setzen uns nebeneinander. Erst jetzt bemerke ich die verdutzen Gesichter der Crew. „Habt ihr nichts besseres zu tun?“, frage ich in die Runde und rasch wendet sich jeder seinem Getränk oder seinem Nachbarn zu. „Sagt mal: Was genau habt ihr da unten getrieben? Sake getrunken?“, Dad beugt sich vor und schnuppert skeptisch an meinem Atem. Doch darauf bekommt er keine Antwort, denn Ace und ich sind bereits im nächstem Gespräch vertieft. „Es scheint fast so, als ob deine Idee gar nicht so dumm war“, murmelt Whitebeard leise zu Vater, während die Beiden uns aus einer Entfernung betrachten. „Tja, manchmal trügt mich meine Intuition eben nicht“, erwidert Shanks. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)