5 Jahre von Nimmerella (Sind eine lange Zeit) ================================================================================ Kapitel 3: Meditation --------------------- Nami erwachte ziemlich früh. Die Sonne ging gerade am Firmament auf. Nebenan konnte man ein leises Schnarchen hören. Ruffy schlief also noch. Zum Glück, ging es ihr dann durch den Kopf. Immer hin kannte sie nun den Grund für die zwei Wohnungen, aber sie fand ihn lächerlich. Das würde so nicht funktionieren. Der Käpt’n brauchte nun jemanden, der für ihn da war. Sie beschoss die Sachen von Ruffy runter zu holen, damit er gar nicht erst die Wahl hatte, doch dann ertönte die Teleschnecke auf ihrem Schreibtisch. Sie eilte dorthin und nahm ab. „Ja? Nami hier.“ „Hallo Nami, hier ist Franky, alles super bei euch?“, ertönte die Stimme ihres Schiffzimmermanns. „Hey Franky! Schön dich zu hören. Na ja es geht schon irgendwie, dank Eisberg sind wir gut untergekommen.“ „Ja das weiß ich schon, bin grad in Water Seven angekommen und wollte mich gleich auf die Suche nach ner Bleibe machen, aber zuerst wollte ich euch besuchen kommen. Wäre das in Ordnung?“, fragte der Cyborg am anderen Ende der Leitung. Nami musste grinsen, das war ja perfekt. „Ja klar, du kannst gern kommen, ich mach uns Frühstück und ne Bleibe hab ich auch schon für dich. Ruffy ist im Moment nicht gut drauf und deswegen will ich nicht, dass er alleine ist, wie er es eigentlich wollte. Deswegen teilen wir uns jetzt die größere Wohnung und du kannst die kleinere gern für dich haben.“, erklärte sie Franky war einverstanden und wollte in zwei Stunden vorbei kommen, wenn er bei Eisberg fertig war. Die Orangehaarige ging in die Küche und machte Frühstück. Dann sprang sie noch schnell unter die Dusche und klopfte dann an die Tür des Käpt’n als sie mit allem fertig war. In einer halben Stunde würde der Cyborg kommen. Ein Grummeln ertöne aus dem Zimmer und sie trat ein. Auf dem Bett lag noch immer der Käpt’n, der aber jetzt langsam die Augen öffnete. „Hey Ruffy, aufstehen, wir kriegen gleich Besucht.“, sagte die Navigatorin leise und setzte sich zu ihm auf die Bettkante. Verschlafen blinzelte er sie an. „Ich hab deine Sachen runter geholt, Franky bekommt die obere Wohnung. Ich mach mir Sorgen um dich, und so ist es besser.“, erklärte die junge Frau und strich dem Schwarzhaarigen sanft eine Strähne aus der Stirn. „Aber, ich will dir nicht zur Last fallen.“, begann er leise und setzte sich im Bett auf. „Das tust du nicht.“, sagte Nami und legte ihre Hände an die Wangen des jungen Mannes und sah ihm tief in die Augen. Ruffy erwiderte den Blick und fühlte dabei, wie es in seinem Magen kribbelte. Unbewusst kamen sich die beiden immer näher, bis sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Doch ehe sich ihre Lippen trafen, klopfte es an der Wohnungstür. Die beiden erschraken und sprangen förmlich auseinander. Sie sahen sich verwirrt an und dann verließ Nami das Zimmer. Ruffy setzte sich wieder auf die Bettkante und raufte sich durch sein rabenschwarzes Haar. Jetzt wusste er genau, was das war zwischen ihm und Nami. Es war Liebe, was auch sonst. Er verhielt sich genau so wie Shanks, wenn er in der Nähe von Makino war. Schon früher ist ihm das aufgefallen, aber er hatte es lange nicht verstanden, bis er Ace danach gefragt hatte und er ihm erzählt hatte was Liebe ist. Er erinnerte sich daran, als sei es erst gestern gewesen. Damals hatte er es nicht begreifen können und hatte gedacht, dass ihm das nicht passieren würde. » „Ace? Sag mal, ist das normal, dass ein Mann sich gegenüber einer Frau komisch verhält?“, fragte Ruffy seinen großen Bruder, der neben ihm auf einem Ast saß und zum Meer schaute. „Was meinst du denn damit?“, kam prompt die Gegenfrage von dem Älteren. „Nun ja, früher wenn Shanks in der Bar war mit seiner Bande, saß er immer nur am Tresen bei Makino und nicht bei dem Rest. Er hat sie immer so angegrinst und ihr hinterhergesehen und manchmal, haben sich die beiden nur in die Augen geschaut.“, schilderte der Strohhut das was er öfter bei dem Rothaarigen und der Bardame beobachtet hatte. Ace musste lauthals auflachen und fiel fast vom Ast. Der jüngere verstand nicht was daran denn jetzt so lustig sei und schaute dann böse den anderen Jungen an, der sich den Bauch hielt vor Lachen. „Was du meinst nennt man Liebe, du Idiot. Das ist wenn zwei Menschen sich ganz besonders gern haben. Dann hat man ein angenehmes Kribbeln im Bauch und Herzklopfen und einem wird ganz heiß. Für so einen Menschen würde man dann einfach alles tun.“, erklärte der Ältere dann ruhig, als er sich wieder beruhigt hatte.« Den Gedanken daran schob er dann aber schnell in den Hintergrund, da er in der Küche Frankys Stimme hörte. Schnell griff er nach seiner Hose und zog sie sich über, ehe er sich den Strohhut aufsetzte und in die Küche ging. Sein Hemd sparte er sich, da es draußen doch schon sehr warm war trotz der frühen Uhrzeit. In der Küche wurde er stürmisch von einem Tränen vergießenden Franky umarmt und begrüßt. „Es ist so super dich zu sehen Käpt’n“, schniefte der Cyborg dann. „Heulst du etwa Franky?“, neckte ihn der Strohhut. „Nein ich hab nur was im Auge.“, konterte dieser und setzte sich an den Tisch. Seine Tasche stand im Flur, als Ruffy ausversehen dagegen stieß, als er ins Bad wollte, klapperte es lautstark. „Sag mal, wie viel Cola schleppst du denn mit dir rum?“, fragte Ruffy verwundert und hob die Tasche prüfend hoch, die er kaum anheben konnte, so schwer war diese. „Ach das ist erst mal für eine Woche genug.“, winkte der colabetriebene Cyborg ab und wandte sich wieder Nami zu. Ruffy schüttelte nur grinsend den Kopf und verschwand erst einmal im Badezimmer. Gemeinsam frühstückten die drei und tauschten sich über ihre Erlebnisse aus, die sie seit der Trennung gehabt hatten. Franky erzählte ganz begeistert von seinem neu entwickelten U-Boot, was er noch weiter entwickeln wollte um es dann zu dem Equipment der Sunny hinzuzufügen. Der Strohhut grinste und freute sich schon auf eine Probefahrt, die ihm sein Schiffszimmermann versprach. Nach dem Frühstück zeigte Ruffy Franky noch schnell die Wohnung, ehe er wieder runter ging, um sich ein Handtuch zu holen, um im Innenhof etwas zu trainieren. Nami beobachtete den jungen Mann vom Balkon aus und musste lächeln. Auch sie hatte, heute morgen, endlich verstanden, welche Verbindung zwischen ihnen herrschte. Aber sie wusste nicht, wie sie genau damit umgehen würde. Da ihr Käpt’n zuvor nie Interesse an Frauen gezeigt hatte. Nicht mal an der wunderschönen Schlangenprinzessin Boa Hancock, die ihn anbetete. Ihr war klar, dass dies zwischen ihnen stand und auf jeden Fall Klärungsbedarf herrschte, aber nicht jetzt, wo es dem Strohhut doch so schlecht ging. Sie überlegte, wie sie mit dem Käpt’n umgehen konnte, bis der richtige Moment für ein klärendes Gespräch gekommen war. Allerdings fiel ihr nicht wirklich eine gute Lösung ein, da sie genau wusste, dass es sie immer weiter beschäftigen würde. Die junge Frau stieß einen Seufzer aus und erinnerte sich an ein Gespräch mit ihrer Schwester Nojiko. » Die zwei jungen Frauen saßen am Küchentisch in dem Haus ihrer Mutter. Vor Nami auf dem Tisch lag eine Seekarte, die sie genau studierte um ihre nächste Fahrt zu planen. Die Ältere der beiden sah zu dem Foto, was die beiden als Kinder mit ihrer Adoptivmutter zeigte. „Sag mal Nami, wenn das alles hier vorbei ist, könntest du dir dann vorstellen eine eigene Familie zu gründen?“, unterbrach die Blauhaarige die Stille. Die Angesprochene sah auf und überlegte kurz, bevor sie eine Antwort gab: „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, dafür müsste man erst mal den richtigen Mann finden.“ „Stimmt wohl. Warst du denn schon mal verliebt?“, hakte Nojiko dann nach. „Nein, du?“, war die kurze Antwort der Orangehaarigen. „Ich weiß nicht mal wie sich das anfühlt.“, ergänzte diese dann noch nachdenklich. „Ja, ich war schon mal verliebt. Das ist ein tolles Gefühl. Du hast dann so ein wohliges Kribbeln im Bauch und in der Nähe dieser besonderen Person bekommt man oft weiche Knie und einem ist heiß, und das Herz klopft ganz wild.“, schwärmte die Ältere und damit war das Gespräch der beiden jungen Frauen auch schon wieder beendet.« Bei dem Gedanken an dieses Gespräch musste sie sanft lächeln. Sie hatte damals nie gefragt, wer der Mann war, in den sich Nojiko verliebt hatte, aber sie hoffte inständig, dass ihre Schwester ihr Glück gefunden hatte. All die beschriebenen Symptome verspürte Nami auch in Ruffys Nähe, seit wann war ihr nicht ganz klar, aber eins stand fest. Diese Gefühle hegte sie schon eine ganze Weile für den quirligen jungen Mann. Sie beschloss Ruffy eine Erfrischung nach unten zu bringen, da es heute ein besonders heißer Tag war. Sie ging in die Küche und füllte eine Flasche mit Wasser ab und nahm noch ein frisches Handtuch mit nach unten. Der Strohhut trainierte sehr hart, als wollte er sich von etwas ablenken und genau das war auch der Fall. Ihm spukte noch immer die neu gewonnene Erkenntnis im Kopf herum. Er war verliebt in seine Navigatorin. Dann spukte ihm wieder der Zettel im Kopf herum. Seine Bedeutung war ihm noch immer nicht vollends bewusst, so oft er auch darüber nach gedacht hatte, aber er spürte, dass er auf dem richtigen Weg war. „Hey du! Ich hab dir was zu trinken und noch ein Handtuch mitgebracht.“, ertönte hinter sich die Stimme seiner Mitbewohnerin. Er drehte sich um und sah sie im Türrahmen stehen mit dem erwähnten Handtuch und einer Flasche Wasser in den Händen. Das konnte er wirklich gebrauchen. Er schritt zu ihr, nahm ihr zuerst die Flasche ab und leerte sie zur Hälfte in kräftigen Zügen, ehe er „Danke.“, murmelte und dann sein Gesicht in dem frischen Handtuch vergrub um den Schweiß loszuwerden. „Willst du nicht lieber aufhören für heute? Es sind schon 34 Grad und nach meinem Gefühl steigt die Temperatur noch auf 40 Grad.“, entgegnete die Wetterexpertin mit einem abschätzenden Blick zum Himmel. „Wenn das so ist, dann hör ich lieber auf, ich wollte eh noch meditieren.“, kommentierte der Käpt’n leise und folgte der Navigatorin wieder nach oben. Dort duschte er erst einmal kalt und ging danach auf den großen Balkon, wo Nami schon in ihrem Bikini auf dem Liegestuhl lag und sich sonnte. Sie sah toll aus und im ersten Moment konnte er seine Augen nicht von ihr lassen, wie so oft vorher schon auf der Sunny. Die beiden Orangenbäume, die Franky in der Zwischenzeit von der Sunny geholt hatte standen nun auch auf dem Balkon und verbreiteten ihren herrlichen Duft. Im Schneidersitz ließ sich Ruffy auf dem Boden nieder und begann damit seinen Geist zu leeren. In den letzten Wochen war ihm das meist nicht gelungen vor lauter Kummer. Aber die Anwesenheit von Nami und der Duft der Orangen vertrieben den Kummer etwas in den Hintergrund, so dass es dem Strohhut endlich gelang los zu lassen und in sich zu gehen. Mit geschlossenen Augen und dem Strohhut tief ins Gesicht gezogen saß Ruffy nun da und bemerkte nicht, dass nun Nami ihn beobachtete. Sie erkannte seine Haltung und ahnte, dass er es endlich geschafft hatte seinen Geist zu leeren. Nur dann nahm er diese ganz besondere Körperhaltung ein. Jedes Mal saß er dann im Schneidersitz da, mit senkrecht aufgerichteten Oberkörper, die Hände ruhten mit den Handflächen zum Himmel deutend auf seinen Knien und den Kopf hatte er leicht nach vorne geneigt. Diese Haltung hatte sie schon ein paar Wochen nicht mehr gesehen. Er musste Schwierigkeiten gehabt haben, aber heute war irgendetwas anders. Vielleicht war es der traumlose Schlaf, den er dank der Kräuter gehabt hatte. Oder die ruhige und entspannte Umgebung hier in Water Seven. Sie wusste es nicht genau, aber dieser Anblick machte sie glücklich, da es eine Besserung bedeutete. Wieder mit einem Lächeln auf dem Gesicht setzte sie sich wieder die Sonnenbrille auf und lehnte ihren Kopf zurück und genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Es dauerte ca. eine Stunde, bis auf einmal wieder Regung in den jungen Mann auf dem Balkon kam. Als erstes sackte sein Oberkörper etwas ein und die Schultern entspannten sich wieder ein wenig. Danach hob er den Kopf und öffnete auch wieder die Augen. Nach seinen Meditationen fühlte er sich jedes Mal viel besser, als seien seine Sorgen und Probleme geschrumpft. Das hatte ihm gefehlt in den letzten Wochen und so war das befreiende Gefühl diesmal um so intensiver, so dass er nicht anders konnte, als breit zu grinsen. „Hey Nami, hast du Lust mit mir in die Stadt zu gehen?“, ertönte dann die Stimme des Strohhuts und die Orangehaarige sah verwundert auf. Er klang fröhlich und quirlig wie er sonst eigentlich immer gewesen war. Auch sie musste bei seinem Anblick und dem Ton in seiner Stimme breit grinsen und dann nickte sie zustimmend, ehe sie sich erhob, um sich noch für die Stadt umzuziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)