Denn ich bringe euch wahren Frieden von Meyumi (und erschaffe eine neue Weltordnung) ================================================================================ Kapitel 8: Der Kampf um Konoha beginnt -------------------------------------- Als Yamato am Morgen aufwachte, war sein erster Gedanke Sakura. Sie war die erste, welche seine Augen suchten und er stellte froh fest, dass sie noch immer hier war. Also hatte er sie tatsächlich überzeugen können, nicht zu gehen, überlegte er froh. Die anderen waren bereits wach. Naruto hatte zusammen mit drei Doppelgängern eine meditative Position eingenommen und Kakashi beantwortete Lee noch ein paar ungeklärte Fragen. Sein Blick schweifte weiter erneut zu Sakura und Hinata, welche sich unterhielten und dabei immer wieder zu Naruto schielten. Beide waren wohl ziemlich nervös so kurz vor dem Kampf. Die Sonne ging bereits auf, weshalb es wohl höchste Zeit wurde, dachte Yamato, als er sich noch immer müde aufrichtete und seinen Körper kräftig streckte. Jeder Muskel dehnte sich und das fühlte sich gut an. Aus dem Augenwinkel war Sakura sein Aufwachen aufgefallen, weshalb sie ihn kurz musterte und ihm sogar sachte entgegen lächelte. Verlegen lächelte er zurück und wusste mit dieser plötzlichen Beachtung von ihr nur wenig anzufangen. Vielleicht war er aber auch einfach noch zu müde, um einen klaren Gedanken fassen zu können. „Ich fürchte, wir sollten langsam los“, erwähnte Kakashi mehr beiläufig als ernst. War er etwa genauso aufgeregt wie die anderen? Jedenfalls konnte man es ihm kaum anmerken. Naruto nickte entschlossen und richtete sich auf, während seine Doppelgänger mit geschlossenen Augen sitzen blieben. Diese würden für ihn während seines Kampfes die Energie der Natur sammeln, um ihm einen längeren Sennin Modus zu ermöglichen. Nun blickte Hinata nochmals verabschiedend in Sakuras Richtung. Diese stand auf und behielt Naruto im Auge. Sakura umarmte ihn kurzerhand, welcher die Umarmung überrumpelt erwiderte. „Pass gut auf dich auf“, flüsterte sie besorgt. Danach löste sie sich wieder von ihm und schenkte auch Kakashi einen nüchternen Blick. „Wagt es nicht besiegt zu werden“, war ihre Umschreibung dafür, dass sie keinen der beiden verlieren wollte. Kakashi nickte ihr zuversichtlich zu. Nicht, dass diese noch auf die Idee kam mitten im Kampf nach ihnen zu sehen. Sekunden vergingen, während Sakura noch immer ihren Sensei musterte, als schien sie über etwas nachzudenken. Fragend blickte er zu ihr hinunter und konnte kaum glauben, als er plötzlich spürte, wie sie ihre Arme fest um ihn legte. Völlig perplex stand er da und vergaß sogar die Umarmung zu erwidern, als Sakura sich auch schon wieder von ihm löste. Total irritiert blickte er in die Gesichter der anderen, doch für sie schien das völlig normal gewesen zu sein. Nervös rieb er sich den Hinterkopf, während Sakura sich dem nächsten in der Reihe zuwendete. Diese Art Abschied hatte Kakashi nun wirklich nicht von ihr erwartet, aber irgendwie gab es ihm auch Kraft und spornte ihn an. Die Beziehung zu seinem Team versuchte er stets professionell zu halten und auf der angebrachten Distanz, besonders zu weiblichen Teamkollegen. Aber er sah ein, dass diese vom Hokage aufgelegten Regeln in diesen Zeiten nicht mehr galten, vielleicht nie wieder gelten würden. Lee hatte das Gefühl, ebenfalls eine Umarmung verdient zu haben und schritt mit ausgebreiteten Armen und einem Grinsen, das Vorfreude ausstrahlte, auf Sakura zu. Diese lächelte ihm nur freundschaftlich entgegen und tätschelte seine Schulter. „Viel Glück, Lee“, sagte sie ernst gemeint, aber viel zu knapp und brach ihm damit erneut das Herz. Wie eine Stoffpuppe ließ Lee die Arme sinken. „Danke“, antwortete er trotzdem leise, war ihre ständigen Abfuhren bereits gewöhnt. Sensei Kakashi lachte unbeholfen über Lees Abfuhr und hatte fast etwas Mitleid mit ihm. Aber irgendwie gefiel Kakashi der Gedanke, dass Sakura ihm die Umarmung nicht verweigert hatte. Zum Schluss bekam jedoch auch noch Hinata eine feste Umarmung. „Keine Sorge Sakura, ich passe auf sie auf“, meinte diese kaum hörbar mit zarter Stimme. Sakura entzog sich wieder der Umarmung und blickte ihr mit einem Lächeln fest in die Augen. „Ich weiß“, flüsterte Sakura und war wirklich dankbar, für Hinatas Unterstützung. So hatte Sakura das Gefühl, dass Naruto und Kakashi in guten Händen waren. Nun näherte sich auch Yamato und gesellte sich neben Iruka. „Also dann, kommt heil wieder“, sagte er und Iruka stimmte mit ein. „Hals und Beinbruch...“ Alle starrten ihn verdutzt an. „Oder so ähnlich“, verhedderte Iruka sich dann in unangebrachten Worten. „Lieber nicht“, lachte Naruto voller Zuversicht. Dass diese Worte ausgerechnet von dem Beinlosen kamen war schon verwunderlich. „Es wird Zeit“, betonte Kakashi noch einmal, was alle wieder etwas ernster stimmte, während er den Ausgang öffnete und einer nach dem anderen den Unterschlupf verließ. Nur Yamato, Sensei Iruka und Sakura blieben zurück, sowie die drei Doppelgänger von Naruto. Auch Minuten später, nach dem Verschwinden der tapferen Ninjas, blickte Sakura noch immer den wieder verschlossenen Ausgang an, während sich ihre Hand aufgeregt in ihr Shirt krallte. Kurz darauf musterte sie die am Boden meditierenden Doppelgänger, was ihr ein wenig Trost spendete. Solange sie hier waren, fühlte es sich so an, als wäre Naruto in Sicherheit. Yamato beobachtete das Trauerspiel, das in Sakura vorging und er konnte es mehr als nachvollziehen. Auch er war ziemlich besorgt um die vier, die sich für Konoha in Lebensgefahr begaben. „Sie schaffen es. Ich hab da so ein Gefühl“, unterbrach Iruka dann die Stille, während er neben den Doppelgängern Platz nahm und diese genau beobachtete. Diese waren aus ihrer Konzentration nur schwer herauszubringen. Voller Tatendrang rannten die vier in Richtung des großen Platzes, wo Pain ihre beiden Freunde hängen wollte. Aufregung sammelte sich in allen und ließ sie noch schneller werden. Der Gedanke, was sie dort erwarten würde, verursachte Schweigen unter ihnen. „Lee, Hinata. Los“, gab Kakashi irgendwann den Befehl, als sie dem Platz immer näher kamen. Die beiden nickten ihm zu und kapselten sich von der Gruppe ab, um von Pain nicht entdeckt zu werden. Sie begaben sich in sicherer Distanz an den Rand des großen Platzes, versteckt in der Menge der Schaulustigen, die sich dort versammelt hatten. Entweder waren diese lebensmüde oder hatten das Gefühl von Angst bereits zu oft gehabt, als dass sie diese noch richtig deuten konnten. Naruto und Kakashi betraten den großen Platz mit ernstem Blick auf das Schafott gerichtet. Dort verweilten bereits Gai und Shikamaru, welche aufgeknüpft auf einer Vorrichtung standen, die mit Betätigung eines Hebels mit einem Ruck sinken würde. Beide sträubten sich gegen die eisernen Ketten, die ihnen die Hände auf den Rücken fesselten. Obwohl ihr Blick verbissen wirkte, konnte Kakashi ihre Angst schon aus der Ferne spüren. Unweigerlich musste er sich selbst an den Hals fassen, als er den zugezogenen Strick um deren Kehlen sah. Wenn der Genickbruch nach dem Fallen sie nicht umbringen würde, dann die gequetschte Kehle. Ersteres war zumindest ein schneller Tod. Auf Zehenspitzen standen sie dort und rangen schon jetzt nach Atem, da der Strick wohl ein wenig zu hoch angelegt war. Außerdem erkannte er blutige Stellen an ihren Klamotten. Pain war wohl nicht zu sanftmütig mit ihnen umgegangen. Kakashis Blick wanderte weiter zum Hebel der Vorrichtung, an dem Pain höchst persönlich stand. Er selbst wollte wohl den Hebel ziehen, während er total gelassen den Stand der Sonne begutachtete. Es war fast soweit, überlegte dieser. Pain beäugte die Menge Schaulustiger vor ihm kritisch. Er verstand nicht so richtig, wieso sie hier waren, konnte ihre Blicke nicht deuten. „Da ist er“, bemerkte nun auch Naruto Zähne knirschend. Keine Sekunde später rannte Naruto voraus, gefolgt von Kakashi, mitten auf den Platz, durch die Zivilisten hindurch. Die Menschen begaben sich in große Gefahr, überlegte Kakashi, während sein Blick durch die Menge streifte. Sie alle starrten gebannt zu Gai und Shikamaru hinauf. Es sah so aus, als hätte ihr Ehrgefühl sie hergebracht. Ihre Augen strahlten Angst, aber gleichzeitig auch Loyalität aus. Wollten sie Gai und Shikamaru beistehen? „Du kannst aufhören Pain, ich werde dich sowieso besiegen“, feuerte Naruto dem Mann auf der Bühne trotzig entgegen, welcher nun mit seinen Augen nach der Stimme suchte. Die Menschen um Kakashi und Naruto herum wichen erschrocken zurück und ihnen wurde klar, dass es hier gleich gefährlich werden würde. Gai und Shikamaru waren erleichtert, als Rettung nahte, doch sie saßen noch immer bewegungsunfähig fest. „Ich sehe Sakura nicht“, war alles was Pain ruhigen Gemüts dazu zu sagen hatte. Kakashi schnaubte verächtlich. „Das wirst du auch nicht“, zischte er. Hatte Pain wirklich geglaubt, dass sie ihm Sakura ausliefern würden? „Bist du sicher?“, fragte Pain kaum hörbar, doch Naruto und Kakashi hatten es genau verstanden und sahen ihn irritiert an. Sie hatten jedoch keine Zeit, um weiter darüber nachzudenken. Ohne weitere Worte, blickte Pain Kakashi und Naruto kalt entgegen, während er einfach den Hebel betätigte, ohne dabei die aufgeknüpften Körper zu beachten. Narutos Augen weiteten sich entsetzt, als sein Blick auf Gai und Shikamaru fiel, deren einziger Halt unter ihren Füßen einfach verschwand. Doch Kakashi hatte schnell reagiert und zwei Kunai in ihre Richtung geworfen, welche den Strick lösten, noch ehe ihr eigenes Gewicht ihnen das Genick brechen konnte. Gai und Shikamaru kamen stehend auf dem Boden auf, konnten ihren entgangenen Tod kaum glauben, ehe sie aufatmend von der Bühne springen wollten. Pain könnte sie mit Leichtigkeit davon abhalten, aber er ließ sich Zeit. Er regte sich nicht einmal und das ließ ihn unglaublich überlegen wirken. Alles verlief nur noch in Zeitlupe. Dann aber hob Pain doch noch den Arm in deren Richtung, seinen Blick eisern auf Kakashi und Naruto fixiert. Eine heftige Druckwelle schleuderte die beiden Gefangenen sofort dutzende Meter weit. Ihre Körper fegten über die Köpfe der Menschenmenge hinweg, welche ängstlich aufschrien und in Deckung gingen. Die beiden landeten in irgendeinem Gebäude. Mit lautem Krachen brachen sie durch die Wände hindurch und waren fürs erste ausgeschaltet. Davon war Pain überzeugt. Naruto kochte vor Wut und würde sich von nun an auch nicht mehr zurückhalten. Gai und Shikamaru hatten ihren Aufprall nicht einmal abfangen können, da sie gefesselt waren. Noch immer sah Kakashi in die Richtung, in der die beiden geschleudert wurden und schluckte schwer. Dieser Pain war ein wirklich anderes Kaliber, als ihre bisherigen Feinde. Er hoffte, dass Naruto trotz seiner Wut konzentriert blieb und nicht übermütig wurde. „Bleib ruhig Naruto“, flüsterte er ihm warnend zu. „Er will dich wütend machen.“ „Achja?“, fragte Pain und lenkte die Aufmerksamkeit damit wieder auf sich. „Du bist dieser Kopierninja mit dem Sharingan“, bemerkte Pain, obwohl Kakashis zweites Auge noch verborgen war. Konan musste es ihm erzählt haben. „Wie auch immer“, setzte Pain monoton fort. „Ich werde mir jetzt den Fuchsgeist zurück holen“, verkündete er unnötiger Weise, was Naruto noch einmal wütend aufstöhnen ließ. Da gab es jedoch etwas, was Naruto ihm noch sagen wollte. Einiges, um genau zu sein. „Dieser wahre Frieden, von dem du da immer sprichst. Der wird auf deine Art niemals existieren“, begann er und sprach damit eindeutig einen wunden Punkt an. Pain riss die Augen auf, was man durchaus als zornig beschreiben konnte und richtete seinen ausgestreckten Arm nun gegen Naruto. „Pass auf Naruto!“, rief Kakashi und schon einen Moment später konnten sie mit einem Sprung gerade noch rechtzeitig einer Druckwelle ausweichen. Ein paar Menschen wurden jedoch schreiend und ohne Rückhalt mitgerissen, was Naruto wehmütig beobachtete. Die Menschen strauchelten den steinernen Boden entlang, mehrere Meter weit. Glücklicher Weise verletzte sich keiner ernsthaft, denn Pain hatte scheinbar nicht seine volle Kraft benutzt. Nach ein paar Sekunden, waren jedoch auch die letzten Zivilisten geflüchtet. Ein gefühlter Orkan fegte noch immer über den großen Platz, was Kakashi dazu veranlasste kurz die Augen zu schließen, da der Wind so stark war, dass es ihm den Staub in die Augen blies. Schützend hoben Kakashi und Naruto die Arme vor sich und versuchten diesem Wind stand zu halten, als dieser sich endlich legte. „Du Mistkerl!“, schrie Naruto, als er neben Kakashi wieder auf dem Boden aufkam, während dieser angestrengt über etwas nachdachte. Kakashi musterte Konan, welche in sicherer Entfernung in der Luft über Pain schwebte und wohl nur eingreifen würde, wenn es gefährlich für Pain wurde. Wo aber waren Pains andere Körper? Wieso waren sie nicht zu seiner Unterstützung hier? War er sich seines Sieges so sicher oder hatte er noch ein anderes Ass im Ärmel? All diese ungeklärten Fragen machten Kakashi Angst und er befürchtete, dass sie den Gegner möglicher Weise unterschätzt hatten. Nervöses Schweigen herrschte im Unterschlupf. Es war wirklich nervenaufreibend, den Kampf nicht verfolgen zu können. Sakura hatte sich allein in eine Ecke zurück gezogen, die Beine angewinkelt. Währenddessen stand Yamato still ein paar Meter gegenüber von Narutos Doppelgängern und blieb wachsam. Er rechnete nicht mit einem Angriff, aber bei Pain konnte man nicht vorsichtig genug sein. Iruka saß noch immer neben den Doppelgängern und war halb am Eindösen. Vielleicht wäre Konoha gerettet, sobald er wieder aufwachen würde, überlegte er hoffend im Delirium. Ein Zischen durchbrach plötzlich die Stille. Erst war es leise, dann immer lauter und als Yamato spürte, dass ein Geschoss auf sie zuraste, formte er ohne zu zögern Fingerzeichen, während er eine Holzmuschel erst über Sakura, dann über Narutos Doppelgänger mit Iruka zusammen aus dem Boden wachsen ließ, um danach sich selbst unter einer zu schützen. Sakuras Atem stockte, als das letzte was sie sah, Yamatos besorgter Blick zu ihr war. Mit einem Mal wurde es stockdunkel um sie herum. Was folgte, war das laute Aufschlagen von irgendetwas über ihr, aber das Holz brach nicht ein. Die Erde unter ihr bebte und die Schwingungen schienen in ihren Körper überzugehen. Der Krach um sie herum war ohrenbetäubend. Immer wieder zuckte sie davon heftig zusammen. Was geschah hier? War Naruto etwa schon besiegt worden? Es dauerte nur Sekunden, bevor der Lärm sich wieder beruhigte und ihre Augen vom gleißenden Licht der Sonne geblendet wurden. Die Holzkuppel verschwand wieder im Boden, doch der Anblick, den sie nun hatte, raubte ihr erneut den Atem. Der Unterschlupf existierte nicht mehr. Der Trümmerhaufen, der eben noch über ihren Köpfen war, lag nun durch die Explosion meterweit um sie herum verstreut. Sie entdeckte Yamato und auch die Kuppel, unter der Iruka und die Doppelgänger sein mussten, welche dank Yamatos schneller Reaktion unbeschadet waren. Doch sie waren auch überhaupt nicht das Ziel gewesen, überlegte sie. Fast schon zu sauber, zu kontrolliert war das Versteck aufgesprengt worden. Als wären die Maße und Dicke der Wände, sowie die Größe des Hohlraumes genau bekannt gewesen. Iruka und Narutos Doppelgänger ließ Yamato geschützt unter der Kuppel, denn sie durften nicht gesehen werden. Es wäre fatal, wenn sich seine Doppelgänger zur falschen Zeit auflösten. Mit einem schnellen Blick überprüfte Yamato dann, ob Sakura unversehrt war, als er sich den Gestalten widmete, die sich direkt vor ihnen aufreihten. Es waren drei und sie alle starrten mit toten Augen auf Sakura, welche wohl auch ihr Ziel war. Ihr lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie die Blicke der drei Körper erwiderte und anschließend hilfesuchend zu Yamato sah. Würden sie zu zweit eine Chance gegen sie haben? „Wie haben sie uns so schnell gefunden?“, fragte Sakura laut, was auch Yamato noch immer beschäftigte. Sie wusste, dass sie ihr eigentliches Ziel war und überlegte, ob sie kapitulieren sollte. Eine reelle Chance hatten sie nicht wirklich und außerdem wollte sie Yamato nicht unnötig gefährden. „Ich weiß es nicht“, antwortete er bitter. „Aber wir müssen Naruto so viel Zeit wie möglich verschaffen“, meinte er noch als sich plötzlich auf Shuradōs Rücken ein Spalt öffnete. Blitzschnell schoss daraus ein meterlanger Greifarm hinaus, der nun direkt auf Sakura zu eilte. Mindestens genauso schnell, hatte Yamato den Arm in den Boden gerammt, woraufhin ein dicker Holzbalken den Greifarm stoppte, der direkt vor Sakura hervorkam. Völlig erschrocken sprang Sakura ein paar Schritte zurück. Sie hatten es offensichtlich nicht auf einen Kampf abgesehen, wollten lediglich Sakura einfangen. „Du musst hier weg Sakura. Ich werde sie aufhalten“, sagte er ernst, als Shuradō auch schon ein weiteres Fach auf seinem Körper öffnete und eine Rakete auf Yamato abfeuerte. Dieser war aber noch mit der Faust durch die Erde, am Boden gefesselt und würde nicht rechtzeitig ausweichen können. Also blieb Sakura keine Zeit zu überlegen, als sie todesmutig vor ihren Sensei sprang und verzweifelt hoffte, dass der Ninja seine Rakete nun stoppen würde. Immerhin brauchten sie Sakura lebend. Yamatos Augen weiteten sich, als ausnahmsweise mal er beschützt wurde und die Rakete tatsächlich anhielt. „Das war viel zu gefährlich!“, ermahnte er sie stotternd, noch immer völlig paralysiert. „Ein Danke hätte es auch getan“, lächelte sie nervös hinter sich, als die Anspannung ihres schieren Selbstmordes von ihr abfiel. Sakura sank auf die Knie und zitterte. „Aber das nächste mal, weich bitte selbst aus“, murmelte sie sarkastisch. Der Angesprochene grummelte verlegen. „Jetzt solltest du aber wirklich verschwinden“, flüsterte er leise, doch Sakura schüttelte verweigernd den Kopf. „Das ist ein Befehl“, betonte Yamato gefährlich streng. „Zusammen können wir sie länger aufhalten. Außerdem, bin ich doch ein ganz gutes Schutzschild.“ Ihm gefiel ihre Antwort zwar nicht, aber je länger er darüber nachdachte, desto sinnvoller klang es. Wenn er alleine gegen sie kämpfen würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis einer ihm entwischen würde und sich Sakura dann doch noch holte. Vielleicht war sie in seiner Nähe doch sicherer, überlegte er. Als Yamato nicht mehr antwortete, fühlte Sakura sich in ihrem Vorschlag bestätigt. Sie wusste, dass mit Yamato bei Befehlsverweigerung nicht zu spaßen war, aber sie befanden sich in einer Notsituation und auch er musste einsehen, dass sie recht hatte. Sakura erinnerte sich an den Tag, als das Team Yamato gegründet wurde. Wie Naruto und sie immer mit Sai gestritten hatten und Yamato ihnen damit gedroht hatte, sie für einen ganzen Tag zu dritt in ein Holzgefängnis zu sperren. Sai. Er war tot, fiel ihr wieder traurig ein. Dabei waren sie gerade dabei gewesen, wirklich gute Freunde zu werden. Bis jetzt hatte sich keiner der drei Körper weiterhin bewegt, als würden sie zusammen in Gedanken einen Plan schmieden. „Was haben die nur vor?“, fragte Yamato laut und Sakura schüttelte den Kopf, welche nun wieder etwas hinter ihm Schutz suchte. „Vielleicht sollte ich...“, begann Sakura zögerlich, während sie den Blick von den drei Gestalten nicht abwandte. Sie wollte Yamato einfach nicht dieser Gefahr aussetzen, zumal ihre Chancen wirklich schlecht standen. „Denk nicht mal dran“, unterbrach er sie und sah sie ernst dabei an. Es war ihm egal, was aus ihm wurde. Schon nach seinem Kampf mit Pain hätte er sterben sollen, dann wäre vieles ungeschehen geblieben. Obwohl Pain wahrscheinlich einfach jemand anderen als Henker benutzt hätte. Was ihm aber nicht egal war, war Sakuras Angst vor Pain, zu welchem sie unter keinen Umständen zurückkehren durfte. Sakura seufzte leise. Plötzlich aber verteilten sich die drei Ninjas und griffen von beiden Seiten, sowie frontal an. Yamato verzerrte angestrengt das Gesicht, während er versuchte alle gleichzeitig mit seinem Mokuton zu aufzuhalten. Hierfür blitzten seine Iriden furchtbar schnell in alle Richtungen. Doch drei waren einer zu viel. Nur Gakidō und Chikushōdō, welche von rechts und vorne heranstürmten, hatte er mit seinen Holzranken festhalten können, womit er schon alle Hände voll zu tun hatte. Von links raste noch immer Shuradō auf Yamatos ungedeckte Seite zu, welcher jedoch nicht fähig war sich zu verteidigen, solange er die anderen beiden fest hielt. Also sprang Sakura erneut vor ihn, setzte zu einem Sprung an und holte zu einem kräftigen Schlag aus. Sie war jedoch nicht schnell genug, um die Wucht ihres Faustschlags an ihm auszulassen, denn er ging daneben. Shuradō war trotz seines riesigen, maschinellen Körpers elegant ausgewichen, packte nun ihren ausgestreckten Arm von oben her und wandelte die Kraft ihres Angriffs zu einer Konterattacke um. Mit dem Rücken voraus schleuderte er sie direkt unter sich in den harten Steinboden, welcher unter ihrem Körper bröckelte und einen kleinen Krater bildete. Das Mädchen schrie gequält auf, als der stechende Schmerz ihrer Verletzungen aufkeimte. Der harte Boden hatte sie durch den Verband hindurch aufgerissen. Der Sturz hätte sie töten können, überlegte sie verblüfft. Wieso wurde sie so extrem angegriffen, obwohl Pain sie doch offensichtlich noch brauchte? Ihr war zwar klar, dass diese Körper nicht tatenlos zusehen würden, wenn sie versuchte, einen von ihnen anzugreifen, aber so heftig zurückzuschlagen? Vielleicht war sie doch etwas leichtsinnig gewesen. „Sakura, alles klar?“, kam es unter Anstrengung von Yamato. Er bekam aber keine Antwort. Sakura schluckte schwer, hustete vom aufgewirbelten Staub und kam kaum aus dem Schutthaufen unter ihr hoch. Der Cyborg kam zwischen ihr und Yamato zum Stehen und blickte sie ruhig an. Noch immer kämpfte Yamato verzweifelt gegen die anderen zwei Ninjas an, welche mit größter Anstrengung versuchten frei zu kommen. Shuradō aber schien sich nicht für das Festhalten seiner zwei Teamkollegen zu interessieren. Er hatte Pains Befehl befolgt und war nun kurz davor Sakura zurück zu bringen, welche ihr höchstes Ziel war. Hinter Shuradō konnte sie Yamato „Steh auf“ rufen hören und sehen wie er immer wieder zu ihr rüber blickte, doch er konnte auch nicht die Konzentration vernachlässigen, welche er benötigte, um die anderen zwei weiterhin festzuhalten. Schon jetzt war Sakura total am Ende und hatte kaum die Kraft zu noch einem Angriff, geschweige denn zur Verteidigung. Plötzlich fiel Yamato ein, dass Iruka noch immer unter der Kuppel war. Also öffnete er diese kurz, damit er hinaus konnte. Iruka blickte sich irritiert um, während er versuchte seine Augen an das grelle Licht zu gewöhnen. „Was zum...“, verschlug es ihm die Sprache, als er zuerst Yamato und dann Sakura sah. „Tu irgendwas, sonst nimmt er sie mit“, befahl Yamato in verzweifelte Tonlage und Iruka richtete sich sofort auf, während Yamato die Kuppel um Narutos Doppelgänger wieder schloss. Beide beobachteten, wie der Cyborg auf Sakura zu ging und schon seine Hand nach ihr ausstreckte, als diesen plötzlich etwas am Kopf traf. Iruka schlug ihm eine seiner Krücken heftig in die Seite seines Genicks, was den Cyborg zumindest aus dem Gleichgewicht brachte und ihn meterweit zur Seite wanken ließ. Sakura erkannte ihre Chance und kroch schnell an diesem vorbei, um wieder in die Nähe von Yamato zu gelangen. Auch Iruka sprang mit einem Satz zu Sakura, jedoch nur noch mit einer Krücke bewaffnet. Die andere lag verbogen neben Shuradō. „Danke, das war knapp“, flüsterte Sakura schwer atmend. Die Schmerzen brachten sie beinahe um den Verstand und auch Yamato musterte kurz ihren Rücken, welcher sich blutrot verfärbt hatte. „Verdammt. Woher zum Henker wussten die wo wir waren?“, fragte nun auch Iruka, erwartete jedoch keine Antwort, während er den Blick nicht von dem Cyborg abwandte. Dieser richtete sich schon wieder auf, blieb völlig unbeeindruckt. „Hoffentlich geht es Naruto gut“, überlegte Sakura laut und biss die Zähne zusammen. „Seine Doppelgänger sind jedenfalls noch da“, bemerkte Yamato, also sollte es ihm noch gut gehen. Plötzlich sank er vor Erschöpfung in die Knie. „Ich befürchte ich kann sie nicht länger aufhalten“, stammelte er außer Atem und schon kurz darauf befreiten sich die beiden Gegner. Iruka grummelte nervös, als auch der Cyborg sich wieder zu ihnen drehte und ihr Ende schon in unmittelbare Nähe rückte. „Du kannst Frieden nicht mit Gewalt erschaffen“, setzte Naruto erneut an, aber noch immer reagierte Pain nicht auf dessen Versuche zu einem Gespräch. Stattdessen versuchte er unaufhörlich Naruto mit Chakramodulatoren zu erwischen, aber diesmal war dieser vorbereitet und wich jedem einzelnen mit Leichtigkeit aus. Pain wollte nicht auf Anhieb zu viel Chakra verschwenden, denn die Shinobi in seiner Gefangenschaft würden ihn nicht ewig damit versorgen. Der Verlust wäre zu hoch. Als er Naruto mit seiner Kraft dann doch zu sich her zog, wirkte Naruto nicht überrascht. Jetzt reagierte auch Kakashi und griff Pain von der Seite mit seinem Raikiri an, um ihn abzulenken. Doch Pain verwendete einfach seine Gegenkraft, zielte mit dem anderen Arm auf Kakashi und schleuderte ihn wieder davon. Kakashi flog wie ein Pfeil durch die Luft, während sich sein Jutsu auflöste. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Körper, was wohl der Kraft zu verdanken war, die auf ihn wirkte. Nach einem scheinbar endlosen Flug kam er endlich rutschend auf dem Boden auf. Ohne sich ernsthaft bei dem Sturz zu verletzen, konnte er sich abfangen. Naruto wurde derweil von Pain am Kragen gepackt, welcher ihn wütend aber unbeeindruckt ansah. „Wie viele Familien und Freunde du auseinander gerissen hast, das werde ich dir nie verzeihen. Du Monster“, kam es schreiend von Naruto, der den Ernst seiner Lage überhaupt nicht wahrnahm. Mit diesen Worten löste er in Pain eine Reaktion hervor. Er hielt in seiner Bewegung inne und starrte den Uzumaki ungläubig an. Seinen Arm hatte er gehoben, ein metallenes Rohr in der Hand, doch er stach nicht zu. „Freunde auseinander gerissen?“, wiederholte Pain und dachte an Yahiko, einen alten Freund, welcher ihm damals brutal genommen wurde. Und nun sollte er selbst so ein Monster sein? Niemals. Er wollte Frieden in das Dorf bringen. Dazu waren nun mal Opfer nötig. Naruto nutzte seine Gunst und formte Doppelgänger, die Pain mit beiden Händen abwehren musste. Dazu musste er allerdings Naruto los lassen und tat dies auch kurz darauf. Dieser sprang wieder einige Meter nach hinten, während seine Doppelgänger längst wieder durch Pains Gegenangriff verpufft waren. „Diese Opfer sind nötig für den wahren Frieden, den ich in das Dorf einführen werde“, zitierte Pain sich selbst, noch immer überzeugt. Aber Naruto kannte nun einen weiteren wunden Punkt seines Feindes und er wollte unbedingt herausfinden, was ihm widerfahren war. Vielleicht war das des Rätsels Lösung für die Rettung Konohas. Es vergingen einige Sekunden, bis Pain seine Gedanken wieder geordnet hatte. „Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis das Mädchen wieder hier ist. Dann wird sie die Shinobi für mich heilen und ich werde dich wieder einfangen, Fuchsgeist.“ Naruto blickte ihn fragend an. „Was soll das heißen?“, hakte er laut nach. „Sakura ist in Sicherheit. Du wirst sie nicht finden!“ Naruto war sich seiner Worte eigentlich sicher, aber Pains Augen verrieten eine andere Wahrheit. „Du scheinst meine Fähigkeiten zu unterschätzen“, begann Pain erstaunlich sanft mit einem arroganten Unterton. In diesem Moment sprang Kakashi wieder neben Naruto, als er versuchte dessen Blick zu deuten. „Was ist los, Naruto?“ Doch dieser antwortete nicht, fixierte weiterhin Pain und Kakashi tat es ihm nach. Der Rinnegannutzer seufzte, wollte sich erbarmen, ihnen ein paar Details zu nennen und sich vielleicht sogar ein bisschen dabei aufspielen. Schließlich war er ein Gott. Er war unbesiegbar. Alle sollten ihm Respekt entgegen bringen und seine große Macht zu spüren bekommen, würden sie es nicht tun. Er formte ein paar Fingerzeichen und rief Ningendō zu sich, der sogleich puffend erschien. „Ningendō kann Gedanken lesen“, ließ er die Bombe platzen, was Kakashi und Naruto total sprachlos machte. „Und eure beiden Freunde da drüben“, er zeigte in die Richtung, wo Gai und Shikamaru irgendwo lagen. „Haben einen erheblichen Beitrag geleistet.“ Jetzt wurde Kakashi so langsam einiges bewusst. Deshalb fehlten die anderen Körper Pains. Sie waren auf dem Weg zu Sakura, wenn sie nicht längst dort eingetroffen waren. Dieser Mistkerl hatte sie doch tatsächlich dazu gebracht, sich aufzuteilen und somit quasi selbst zu schwächen. Narutos Augen blieben wutentbrannt geweitet. „Kakashi, ich schaffe das hier allein. Du wirst zu Sakura gehen“, befahl Naruto ihm, was Kakashi etwas seltsam vorkam, da er sonst die Befehle gab. Dennoch hatte Naruto noch Hinata und Lee auf seiner Seite. Denn es war ebenso wichtig, dass Pain nicht an Sakura herankam. Also nickte Kakashi ihm zu. „Unterschätze ihn nicht Naruto“, warnte er ihn noch, während er sich umdrehte, um zurück zum Unterschlupf zu gelangen. Doch Pain wollte ihn nicht einfach ziehen lassen und hetzte Ningendō auf ihn. Ningendō setzte sich sofort in Bewegung und startete einen Angriff. Aber ehe er Kakashi erreichen konnte, hatte Naruto ihn mit einem einzigen Schlag auch schon in den Boden gestampft. Kakashi staunte nicht schlecht, während er davon raste, Naruto noch immer im Blick. Wenn Naruto wütend war und er sich somit nicht mehr zurückhielt, konnte er all seine Kräfte in nur einem Schlag entfesseln. Hart traf Iruka die stählerne Faust in den Magen, als der Cyborg ihn ohne Mühe an der Kehle gepackt hatte. Nun ließ er auch die zweite Krücke fallen, während er einige Meter weggeschleudert wurde und über den Steinboden rutschte. Die Kraft des Schlages war so heftig gewesen, dass er den Geschmack seines eigenen Blutes im Mund wahr nahm und kaum noch Luft bekam. Er hustete und versuchte den Angreifer in seinem verschwommenen Blick zu behalten. Doch die Übelkeit verstärkte sich immer weiter, also blieb er einfach liegen und versuchte zu Atem zu kommen. Yamato schaffte es irgendwie den Angriffen der anderen beiden auszuweichen und hielt diese auf, während Sakura versuchte Iruka zu helfen. Obwohl der Cyborg sich schon gar nicht mehr um diesen scherte, sondern sich mit emotionsloser Miene wieder zu der Haruno drehte. Sie verfluchte sich und ihr Können als Iryonin kurz, als sie mitten in der Bewegung inne hielt und wieder vor Shuradō zurück weichen musste. „Einfach liegen bleiben, Sensei Iruka“, rief sie ihm zu, denn sie wollte nicht, dass er ihretwegen umgebracht wurde. „Nein“, stammelte Iruka. Er streckte daraufhin die Hand nach Shuradō aus, wollte helfen, aber sein Körper blieb wie gelähmt liegen. Abgesehen davon, konnte er ohne mindestens eine Krücke, kaum laufen. Sakura ließ ihren Gegner nicht aus den Augen, während sie ihn von Iruka weglockte. Der permanente Schmerz in ihrem Rücken ließ sie immer wieder die Augen zusammen kneifen. Jede Bewegung machte es schlimmer. Immer schneller wurde Shuradō und wechselte mit ihr zusammen fast zeitgleich die Richtung. Es war ihr nicht möglich ihm in ihrem Zustand zu entkommen. Sakuras Körper spannte sich bis aufs Äußerste an, während sie weiter in Yamatos Richtung lief. Zu zweit waren ihre Chancen höher, aber beide wussten, dass sie das nicht mehr lange durchhalten würden. Ein Augenblick der Unachtsamkeit reichte aus, als Shuradō statt auf Sakura, auf Yamato los ging, welcher ihm völlig ungeschützt den Rücken zugewandt hatte. Schon wieder hatte sie den Gegner völlig falsch eingeschätzt, verfluchte Sakura sich selbst. Wie ein Geschoss zischte der Ninja an ihr vorbei. „Yamato!“, versuchte sie ihn zu warnen, welcher sich gerade noch zurück wenden konnte, bevor Shuradō ihn mit seinen verlängerten Armen am Kopf erwischte. Mit einem kräftigen Ruck verdrehte Shuradō seinen Kopf, als wäre sein Hals ein Streichholz, ohne jede Mühe und brach ihm damit sofort das Genick. ... Sakura hörte es. Das Brechen jeden einzelnen Knochens. Wie die Sehnen unter seiner Haut rissen und die Nervenbahnen, welche das Rückenmark mit dem Gehirn verbanden, einfach abgetrennt wurden. Das ungedämpfte Aufkommen seines leblosen Körpers auf den Boden. Sie konnte all das hören und würde es nie wieder vergessen. Unnatürlich landete sein Kopf auf der Seite. Seine Augen wurden so leer und träge, als würde er wieder unter Pains Jutsu stehen. Schockiert sank sie auf die Knie, konnte nicht einmal Tränen vergießen. Gerade eben hatte er noch da gestanden, mit ihr geredet, sie beschützt und nun... Nur langsam begriff sie, dass er wirklich tot war, als sie den Blick weiterhin auf seinen verblassenden Gesichtsausdruck richtete. Er würde nie wieder zurück kommen. Nie wieder lachen. Nie wieder Naruto zurecht weisen oder seinen Horrorblick gegen ihn einsetzen. Und er würde nie die Gelegenheit bekommen, seine Schuld zu begleichen. Ihr Herz begann zu brechen. Dann passierte etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. Yamatos Körper zerfloss zu Lehm und überdeckte den Boden so mit einer braunen, dickflüssigen Masse. „Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, aber ich musste schnell handeln“, tauchte die Stimme direkt hinter ihr auf. Schon den Tränen nahe drehte Sakura sich um und beobachtete, wie Yamato aus dem Boden auftauchte. Dafür würde sie ihn später noch windelweich prügeln, versprach sie sich, aber fürs erste war sie nur heilfroh, dass er noch lebte! Dass er sie nicht allein gelassen hatte. „Tun Sie das nie wieder!“, ermahnte sie ihn, richtete sich noch immer zitternd auf, konnte das Weinen gerade noch so unterdrücken und schluckte die Trauer hinunter. Er konnte ihr Gesicht nicht sehen, da sie sich von ihm abgewandt hatte, doch ihre Stimme klang weinerlich. Hatte sie wirklich gedacht er sei tot? Ein entschuldigender Blick huschte kurz in Sakuras Richtung, ehe er versuchte sich wieder auf den Kampf zu besinnen. „Die haben nicht einen Kratzer“, stellte Yamato dann missmutig fest. Sie konnten wirklich nichts anderes tun, als sie so lange wie möglich aufzuhalten. Doch das hieße gleichzeitig, dass ihr Kampf in jedem Fall auf eine Niederlage hinauslief, in der sie Sakura mitnehmen würden. Und dieser Umstand bestärkte das Gefühl der Machtlosigkeit in ihm. Kurz wandte Yamato sich zu Iruka um. Dieser hustete gerade Blut, lebte aber immerhin noch. „Hm“, murmelte Yamato etwas unter Druck gesetzt. Wenn Sakura doch nur stark genug wäre, einen von ihnen zu Brei zu schlagen. Aber ihr fehlten im Moment einfach die Kräfte, das war ihm klar. Außerdem war sie schwer verletzt, was nicht wenig schmerzhaft aussah. So konnte sie nicht richtig kämpfen und in gewisser Weise, kämpfte er wohl allein. „Kannst du einen von ihnen festhalten? Das Mädchen“, fragte Sakura dann leise und deutete auf den zierlichen Körper in der Mitte. Denn von dieser spürte sie, dass sie eine Menge Chakra in sich trug. Sie erinnerte sich daran, wie dieses Mädchen einige unheimliche Kreaturen herbei gerufen hatte, die das halbe Dorf zerstört hatten. Es war eigentlich unmöglich, so viele auf einmal zu beschwören, weshalb dieses Mädchen wirklich stark sein musste. Doch Sakura hatte keine Zeit das alles zu erklären, als Yamato sie fragend ansah. „Ich erkläre es später“, sagte sie eilig und Yamato nickte entschlossen, während er überlegte, was sie wohl vor hatte. Da er aber wusste, wie wenig Zeit ihnen blieb, versuchte er sich zu beeilen. Erneut formte er Fingerzeichen und bohrte beide Fäuste in den Boden, während Sakura in Richtung von Chikushōdō rannte. Das Holz grub sich durch den Boden und packte die Beine des Mädchens so schnell, dass sie nicht entkommen konnte. Die anderen beiden versuchte Yamato von Sakura fern zu halten, in dem er sie mit angespitzten Holzranken angriff. Solange sie sich nicht zu weit voneinander entfernten, konnte er mit allen dreien fertig werden. Doch Chikushōdō befreite sich unerwarteter Weise mit Shuradōs Hilfe, welcher das Holz mit einer kleineren Rakete von deren Beinen absprengte. Dass ihre Beine Verletzungen davon trug, schien keinen der beiden etwas auszumachen. Mit voller Konzentration wollte Yamato sich nicht abwimmeln lassen, denn Sakura setzte schon zu einem Schlag an. Ein Adrenalinstoß gab ihm die letzte Kraft, um seine Holzranken noch schneller werden zu lassen und Chikushōdō doch noch einmal zu erwischen. Der Gesichtsausdruck des Mädchens änderte sich nicht. Da war weder Angst, noch Wut. Kein Leben war in ihren Augen zu erkennen. Mit einem verbissenen Kampfesschrei durchschlug Sakuras Faust deren Körper von oben herab und hinterließ nur Fetzen von ihr. Die Reste ihres Körpers begannen sofort blau zu leuchten, als das Chakra aus diesem befreit wurde. Doch die anderen beiden Ninjas verleibten sich dieses ohne zu zögern ein, ehe es verloren war, während Sakura direkt neben ihnen völlig erschöpft auf dem Boden aufkam. In den Schlag hatte sie ihre letzten Kraftreserven gesteckt. Yamato konnte nicht glauben, wie unglaublich stark Sakura war. Die sollte man wirklich nicht gegen sich aufbringen, überlegte er stolz. Dann aber sah er, wie sie nicht einmal mehr die Kraft hatte, um sich in Sicherheit zu bringen, sondern einfach müde an Ort und Stelle auf die Knie sank. Also umwickelte er ihre Hüften mit einer Holzranke und zog sie zu sich, während die anderen immer noch das übrige Chakra aufnahmen. „Gute Arbeit Sakura, ich muss schon sagen“, lobte er sie. Sie stöhnte nur erschöpft, statt zu antworten. Noch immer hatten sie zwei Probleme vor sich, also immer noch zwei zu viel. Yamato musterte Sakura, welche heftig nach Luft rang und auf dem Boden kniete. Schon seit er sie kennen gelernt hatte, beging er immer wieder den Fehler sie zu unterschätzen, fiel ihm auf. Auch als sie damals auf der Brücke von Himmel und Erde als Team gegen Orochimaru kämpften und Narutos Körper vom Chakra des Fuchsgeistes übernommen worden war. Damals hatte er nicht mit ihrem beherzten eingreifen gerechnet, mit dem sie Naruto wieder zurückholen wollte und dabei selbst schwer verletzt wurde. Er erkannte, dass sie sogar ihr Leben für ihre Freunde geben würde, doch soweit würde er es gewiss nicht kommen lassen. In einem kurzen Moment schwelgte er in Erinnerungen, als er Sensei von Team 7 war. Als Sai noch lebte. Sie hatten noch keine Zeit gehabt, seinen Tod zu betrauern, geschweige denn irgendeinen anderen Tod. Er hoffte, dass Pain bald besiegt wurde, damit sie alle endlich wieder aufatmen konnten. Binnen Sekunden wurde Yamato in seinem Gedankengang unterbrochen, als die übrigen Körper Shuradō und Gakidō erneut einen Angriff starteten. Er griff Sakura um die Taille und sprang mit ihr zusammen nach hinten, wich den Greifarmen von Shuradō geschickt aus. Einen Augenblick später musste er Sakura absetzen, um Gakidōs direkten Angriff mit einem Kunai abzublocken, indem er seinen Unterarm gegen dessen stemmte. Sogar leicht nach hinten musste er ausweichen, da Gakidō wirklich eine immense Kraft besaß. Sakura konnte nur zusehen, wie sein Angreifer ihm unerwartet, die zu einer Spitze geformte Hand ohne Rückhalt in Yamatos Schulter stieß. Dieser stöhnte unter dem stechenden Schmerzen, die er versuchte zu unterdrücken. Das Brennen breitete sich von seiner Schulter über den gesamten Arm aus. Schwäche durchfuhr ihn, als er spürte wie Gakidō begann ihm das Chakra zu entziehen. Das war also seine Fähigkeit überlegte Yamato, als er gegen dessen Arm mit dem Kunai in der Hand nicht länger ankam. Gerade wollte Sakura sich aufrichten und ihm helfen, als sie die unüberspürbare Anwesenheit Shuradōs hinter sich fühlen konnte. Ängstlich riss sie die Augen auf und konnte keinerlei Gegenwehr aufbringen, als dieser sie mit seinem verlängerten Arm am Hals packte und den Druck verstärkte. „Nein“, stammelte Yamato kaum hörbar, als er Sakura direkt im Blickfeld hatte. Jetzt war es aus, dachte Sakura. Yamato verlor immer weiter sein Chakra und somit die Kraft, sich zu wehren und Sakura hatte diese bereits längst verloren. Sie strampelte mit den Beinen, wollte ihm einen Tritt verpassen, doch sein Arm war zu lang, als dass sie ihn erreichen konnte. Ihr wurde schwummrig, die Lunge brannte als sie vergeblich nach Sauerstoff suchte. Eine schlimme Vorahnung, die ausschließlich Pain beinhaltete, versetzte sie in Panik, woraufhin ihr übriger Sauerstoff noch schneller verbraucht war. In einem schwachen Moment wünschte Sakura sich kurz, dass Shuradō sie versehentlich umbringen würde. Somit wären Pains Pläne hinfällig und sie wäre erlöst. Und plötzlich. Schwerelosigkeit. Sie fiel. Der Griff um ihren Hals lockerte sich. Wie eine Feder fühlte sie sich. Eine in Flammen stehende Feder, die sobald sie den Boden berührte, zu Staub zerfallen würde. Irgendjemand fing sie jedoch auf und setzte sie auf dem Boden ab. „Sakura, bleib wach, hörst du!“ Kakashis Stimme durchbrach ihre beinahe Bewusstlosigkeit, ehe sie die Augen öffnete. Als er sah wie sie wach wurde, blickte er zu Yamato. „Bin gleich zurück“, flüsterte er ihr zu und eilte weiter zu Yamato, welcher noch immer versuchte die Hand seines Gegners aus seiner Schulter zu ziehen. Sakura blickte an die Stelle, an der eben noch Shuradō gestanden hatte, aber sie entdeckte ihn nicht. Nun ging Kakashi mit seinem Raikiri auf Gakidō los, welcher seinen Angriff aber bemerkte, seine Hand deshalb aus Yamatos Schulter zog und ihn danach einfach fallen ließ. Kakashis Schlag ging ins Leere, doch ihm war wichtiger, dass Yamato nun wieder frei war. Dieser rappelte sich bereits wieder auf und hielt sich die blutende Schulter. „Pass auf, er kann Chakra absorbieren“, stammelte er und Kakashi nickte, während er sich kurz vergewisserte, dass Yamato stehen konnte. Dann ging er wieder zu Sakura, ließ die Gegner dabei nicht unbeobachtet und lupfte sie vorsichtig hoch. Diese stöhnte jedoch schmerzverzerrt, als sie die Berührung seiner Arme auf ihrem Rücken spürte. Kakashi blickte auf seine Hände, die nun blutverschmiert waren. „Mh“, brummte er wütend. Hatte sie nicht schon genug durch machen müssen? Reichte es nicht, dass Pain ihre Fähigkeiten ausnutzte und sie dafür auch noch bestrafte? Kakashis Blick verriet keines seiner hoch siedenden Gefühle, als er sich langsam wieder fing. Er konnte ihre Verletzungen und auch die von Yamato und Iruka hier nicht behandeln. Er würde sie zu Hinata bringen müssen. „Wir versuchen zu Naruto und den anderen zu gelangen. Es war dumm uns zu trennen“, erklärte Kakashi bitter, was wie eine Entschuldigung klang. Denn er war es schließlich gewesen, der den Plan geschmiedet hatte. „Kannst du laufen?“, fragte er Yamato dann, welcher völlig fertig mit den Nerven nickte, obwohl er ganz schön mitgenommen aussah. Ihm blieb aber leider keine Wahl. Mit einem Satz kam Kakashi dann neben dem immer noch nach Luft ringenden Iruka auf und versuchte dessen Arm über seine Schulter zu ziehen. Kakashi konnte nur eine der verbogenen Krücken entdecken, welche nicht mehr zu gebrauchen war und wusste, dass Iruka ohne sie nicht laufen konnte. Dieser spürte, dass er ein wenig mithelfen musste, damit Kakashi auch noch Sakura tragen konnte, also riss er sich zusammen. Er behielt den Arm um Kakashis Schultern gestützt, als wäre dieser das fehlende Bein, welches er so dringend zum Laufen brauchte. Iruka war der Meinung, dass man ihn auch hätte zurück lassen können, damit Kakashi Sakura in Sicherheit bringen konnte. Aber Iruka kannte Kakashi sehr gut und wusste, dass dieser eher sterben würde, bevor er einen Kameraden zurück ließ. Deshalb schwieg Iruka. Nur kurz bestaunte Kakashi die Reste eines von Pains Körpern, welche definitiv Sakuras Unterschrift trugen, ehe er sich mit den anderen auf den Weg machte. Sie mussten sich beeilen, denn Shuradō hatte er zwar mit einem Tritt erst einmal aus dem Weg befördern können, nachdem er dessen Arm abgetrennt hatte, doch Gakidō war noch immer in ihrer Nähe und begann auch ohne Umwege ihre Verfolgung aufzunehmen. Besorgt stellte Kakashi fest, dass Yamato kaum mit ihm mithalten konnte, als er zurück blickte. Doch er konnte Sakura nicht in weitere Gefahr bringen. Eine dritte Person würde er nicht tragen können, dafür hatte er leider zu wenig Hände frei. Da hatte dieser Shuradō wirklich einen Vorteil mit seinen vielen Greifarmen, überlegte er. „Halt noch etwas durch“, rief er zu Yamato nach hinten, welcher jedoch all seine Kraft zum rennen brauchte und deshalb unfähig war zu antworten. Gakidō holte Yamato immer weiter ein und ging ganz plötzlich zum Angriff über. Mit Schwung sprang er von der nächsten Hauswand ab, welche unter seinem Gewicht zerbrach. Er holte aus und trat den ahnungslosen Yamato mit voller Wucht von oben in den Boden. Kakashi blieb bestürzt stehen und wandte sich um. "Das sah übel aus", bemerkte Iruka unnötiger Weise. Im selben Moment zischte eine grüne Silhouette an ihnen vorbei. „Lee! Gerade richtig“, atmete Kakashi erleichtert auf. „Geh mit Sakura schon mal vor“, rief dieser noch und betrachtete kurz das kraftlose Mädchen in seinen Armen. Dann galt Lees Aufmerksamkeit ganz Gakidō, welcher kaum einen Arm bewegen konnte, als Lee ihm mit Höchstgeschwindigkeit einen Tritt verpasste und ihn von Yamato herunterschleuderte. Lee hatte seine Trainingsgewichte abgenommen und dadurch einiges an Geschwindigkeit gewonnen. Von Weitem sah Lee schon, wie auch ein zweiter Ninja zum Vorschein kam, der wohl zu Pain gehörte. Gakidō rauschte an diesem, noch immer im Tempo von Lees Tritt, vorbei. „Yamato-sensei, sag doch was“, forderte Lee voller Sorge, als er ihn aus dem zertrümmerten Boden hinaufzog und dessen Arm um seine Schultern legte. Er atmete noch, bemerkte Lee, war jedoch bewusstlos. Ein Rinnsal Blut tropfte von seinem Mundwinkel. Das musste ein heftiger Schlag gewesen sein. Ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte, überlegte Lee und schloss Minuten später mit Yamato im Schlepptau wieder zu Kakashi auf. Erleichtert blickte dieser hinter sich und beäugte Yamato. Jetzt sah er noch schlimmer aus als zuvor, überlegte er niedergeschlagen und richtete seinen Blick wieder nach vorne. Wenn sie bei Naruto ankommen würden, müssten sie sich von zwei Seiten her verteidigen. Das könnte echt übel werden, überlegte Kakashi weiter. Vor allem, da er Sakura damit wie auf einem Silbertablett servieren würde. Aber dieser Pain ließ ihnen wieder einmal keine Wahl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)