Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1) von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 22: Runde 22: Auf der Suche nach dem verschwundenem Freund ------------------------------------------------------------------ Ausnahmsweise verging die Sportstunde wie im Flug. Als der Unterricht für beendet erklärt wurde, duschte ich mich, waschte meine Haare – ich hasste in einem verschwitzten Zustand, frische Klamotten zu tragen – und zog mich an. Endlich konnte ich mich auf den Weg zur Roten Unterkunft machen. Alexis war nach Sport in den Blauen Mädchenschlafsaal zurückgekehrt, um sich dort wahrscheinlich frisch zu machen. Diese Dusche in der Umkleide war mir zig mal lieber, als die bei mir zu Hause, die, wie die gesamte Unterkunft, sehr baufällig war. Meine Haare waren noch klamm – ich hasste es sie zu föhnen – als ich mich auf dem heim Weg machte. Ich war schrecklich gespannt, ob Jadens Antrag durchgegangen war. So viel hing davon ab… „Hey, Jane. Was machst du denn hier so alleine?“, fragte mich plötzlich jemand hinter meinem Rücken. Ich erschrak so dermaßen, dass ich in die Luft sprang. Ein wenig vorwurfsvoll sah ich zu der Person, die hinter mir stand. Es war Jaden. In einer Mischung aus Wut und Freude sah er mich an. Seine Haare waren patschnass. „Bei Slifer, Jay!“, rief ich aus, „Erschreck mich doch nicht immer so!“, kurz hielt ich inne, „Warum sind denn deine Haare so nass?“ Falsche Frage. Ich hatte Jaden noch nie wütend erlebt, doch heute kam er dem, was man als wütenden Jaden beschreiben könnte, sehr nah, „Der olle Crowler hat mein Duellantragsformular zerrissen, ich musste es dann noch mal drei Mal ausfüllen… und du weißt, wie sehr ich es hasse, viel zu schreiben!“, sein Blick war ein wenig furchteinflößend. Nach meinem zustimmenden Nicken fuhr er fort, während wir gemeinsam weiterliefen, „Ich bin heim, habe auf dem Weg Chumley getroffen und er hatte mich auf die Idee gebracht, diesen Zane spontan herauszufordern, weshalb ich zur Blauen Unterkunft gerannt bin. Als ich diesen Obelisken von meinem Plan erzählt habe, meinten sie, ich sei noch nass hinter meinen Ohren von der Duellvorschule.“, sein Gesicht nahm wieder diese grimmigen Gesichtszüge an, „Und dann haben sie mir einen Eimer kaltes Wasser übergekippt. Ich hatte doch vorgestern erst Haare gewaschen!“ „Also hattest du heute kein Erfolg?“, fragte ich vorsichtig. Es schien mir, dass Jaden sich mehr über die Tatsache ärgerte, insgesamt vier Formulare ausgefüllt zu haben und nass geworden zu sein, als das sein Duell wahrscheinlich nicht zu Stande kommen wird. Ich öffnete meine Umhängetasche, in der ich meine Duell Disk, Unterlagen und ein trockenes Handtuch – man konnte ja nie wissen, welchem Streich man als nächstes zum Opfer fiel - verstaut hatte. Ich schnappte mir das flauschige, weiße Handtuch und reichte es ihm, „Für deine Haare.“ Dankbar nahm er es an, rubbelte es über seine Haare, „Echt klasse von dir Jane. Brauchst du es nicht für dich selbst?“ „Warum denn das?“, fragte ich verwundert. „Deine Haare sind doch auch noch nass.“, stellte er fest. „Das bisschen.“, lachte ich, „Ich habe sie schon nach dem duschen getrocknet… Heute in Sport kam Alexis auf mich zu und wir hatten uns über eure aktuelle Situation unterhalten.“ „Die wäre?“, das war mal wieder typisch Jaden. Er verlor immer ziemlich schnell den Fokus, wenn es nicht um ein Duell oder essen ging. „Euer Duell.“, antwortete ich, ein ganz klein wenig gereizt. „Das klappt schon. Wenn ich diesen Zane besiegt hab, dann schaukeln Sy und ich dieses Duell mit links.“ Wir hatten mittlerweile unsere Unterkunft erreicht. Gemeinsam liefen wir die Treppen herauf und gingen auf unsere Zimmertüren zu. Mit einem „Bis später Jay.“, betrat ich meins. Ich schloss die Tür hinter mir, kramte meine Duell Disk aus der Tasche und setzte mich auf mein Bett. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass heute noch etwas passieren würde. Hoffentlich hatte sich Sy nicht in den Kopf gesetzt, einfach die Akademieinsel zu verlassen, damit Jaden einen neuen Tag-Partner bekommen würde… seit sie ihre Strafe verkündet bekommen hatten, machte sich Sy nur Sorgen um die Zukunft von Jaden, nicht um seine eigene. Hoffentlich stellte er nichts blödes an… „JANE!“, auf einmal riss Jaden meine Tür auf. Panisch zusammenzuckend sah ich ihn an, „Bei Slifer, Jay!“ Doch es war etwas in seinem Blick, wodurch ich wusste, dass sich meine Befürchtungen bewahrheitet hatten. Schockiert stand ich auf, „Sy ist doch nicht…“ „Er will die DA verlassen. Wir müssen los, damit wir ihn noch einholen können.“, meinte er, während er auf dem Absatz kehrt machte und losrannte. Ich klemmte meine Duell Disk an den Arm und eilte ihm nach – die Tür fiel hinter meinem Rücken ins Schloss, „Jay, ich nehme mir den östlichen Teil der Insel vor.“, rief ich. „Mach das.“, antwortete er laut, bevor er, mit Chumley im Schlepptau, nach rechts abbog. Ich rannte geradeaus weiter. Während ich lief, hielt ich meine Augen nach einer roten Jacke offen, sah aber gleichzeitig die Klippen herab. Hier waren seltentst Slifer zu sehen. Wenn hier einer war, dann müsste es Sy sein. Warum hatte ich das nur geahnt? Im Eilschritt lief ich an der gelben Unterkunft vorbei. Wie könnte man von der Insel entkommen? Ich hatte mir, am Tag meiner Ankunft schon Fluchtpläne zurechtgelegt… aber wie würde Syrus an einen Helikopter oder Gleiter kommen – abgesehen von seinen Duell Monsters Karten? Er würde wahrscheinlich übers Meer fliehen wollen. Der Strand wäre eine perfekte Ablegestelle. Dort war nur eine geringe Strömung und diese führte sogar noch von der Insel weg und nicht zu den Klippen, wie es in der Nähe vom Leuchtturm der Fall wäre – an die normale Schiffsanlegestelle würde er nicht gehen, weil man ihn dort auf den ersten Blick sehen würde. Völlig außer Atem hatte ich den Strand erreicht. Die Dämmerung hatte schon eingesetzt… Von Syrus war hier, an dieser idyllischen Bucht, nichts zu sehen. War ich zu spät? Oder würde er doch in der Nähe vom Leuchtturm versuchen abzulegen. „Syyrrrrruuuuusssss!!!“, schrie ich verzweifelt seinen Namen. In weiter Ferne konnte ich mein Echo hören. Verdammt. Erschöpft sank ich im weichen Sand auf meine Knie. Hier war es still. Während es immer dunkler wurde, hörte ich nur das Rauschen des Meeres. Wo könnte er sein? Im Wald? – nein. Davor fürchtete er sich zu sehr. Ansonsten kam mir keine weitere Erklärung in den Sinn. Hoffentlich hatte Jaden mehr Erfolg gehabt. Mein PDA, den ich an einer Tasche an meinem Oberschenkel befestigt hatte, vibrierte. Vielleicht war es Jaden? Mit zitternden Händen löste ich das elektronische Gerät von seiner Halterung, öffnete die neue Mail. Es war wieder von Unbekannt, ‚Pech gehabt. Der Knirps ist noch da. Dein großmäuliger Freund hat ihn gefunden. Aber vielleicht hat er seinen Mund dieses Mal zu voll genommen?‘ Jaden hatte Syrus gefunden – in diesem Moment traute ich der Nachricht von diesem fremden Absender. Er hatte mir in den letzten drei Mails nie eine Lüge geschickt. Doch was meinte er mit ‚seinen Mund zu voll genommen‘? Mein PDA empfing in diesem Moment eine weitere Mail von demselben Absender, wie von der vorherigen Nachricht. Sie enthielt nichts, außer ein Foto und eine Ortsbeschreibung Das konnte nicht sein! Wenn Jaden wirklich gegen diesen Mann auf dem Foto antrat… dann bedeutete es… Mein Zorn ließ meinen Körper seine Erschöpfung vergessen. Ich stand auf und rannte los. Mir war klar, wo ich hin musste… und wer mein nächster Gegner in einem Duell sein wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)