Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1) von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 24: Runde 24: Ein schmerzhaftes Duell --------------------------------------------- Meine Hände begannen zu zittern, als ich an den bevorstehenden Schmerz dachte, den der Cyber Drache mir zufügen würde, sobald er meinen Elementengel Ignis angriff. NEIN! Ich fürchte mich nicht vor diesem hochnäsigen Zane. Er wird dafür bezahlen, was er Syrus angetan hatte… wie mein Bruder bei mir… Hass begann in mir zu brodeln, „Ich dachte diesen Lindwurm wäre ich los!“, spottete ich – schon ein wenig gekünstelt. In diesem Moment waren mir die Konsequenzen, die dieses Duell mit sich bringen könnte egal. Auch wenn ich viel Blut verlieren würde. Er würde zur Rechenschaft gezogen werden! „Da hast du falsch gedacht.“, antwortete mein Gegner trocken, „Jetzt zeigt er dir, wieviel Biss er hat. Los, Cyber Drache: Plasma Sturm.“, die Maschine spie, wie der Vorgänger eine Mischung aus Feuer und Plasma in die Richtung von meinem Elementengel. Dieses Mal würde er zerstört werden, aber ich konnte den Schaden wenigstens etwas reduzieren, „Einen Moment noch! Du hast die spezielle Fähigkeit von Ignis vergessen! Lege ich eine Karte von meinem Blatt auf den Friedhof verringert sich die Angiffsstärke deines Monsters um vierhundert! Somit erhalte ich nur einhundert Punkte Schaden!“, schnell schickte ich eine Karte, meinen Engel der Karten, um genau zu sein, auf den Friedhof. Innerhalb von Augenblicken hatte Ignis den Cyber Drachen zum Glühen gebracht. Doch leider würde mein Monster diesen Angriff nicht überstehen. Er verschmolz mit den Flammen des Drachen und zerschellte in unzählige, glühende Scherben. Schützend hielt ich meine Arme vors Gesicht. Doch ich konnte nicht alles abdecken: Ein Teil, das einst zu meinem Engel gehörte, traf mich direkt an meiner Schläfe. Ich spürte sofort, wie aus der pochenden Wunde Blut herausquoll. Meine Sicht war glücklicherweise nicht davon beeinträchtigt. Dieser Schaden war – zu meiner Erleichterung – nur oberflächlich. Dreitausendneunhundert Lebenspunkte blieben mir ja immerhin noch. Mein Gegner sah mich ein wenig schockiert an. Er verstand wohl nicht voll und ganz, was meine blutende Schläfe zu bedeuten hatte, „Warum bist du verletzt?“, fragte er, immer noch darauf bedacht, diesen ‚coolen‘ zu mimen. Hätte es mich interessiert, hätte ich auch Sorge in seiner Stimme gehört. „Weil dies ein Opfer ist, das ich bereit bin darzubringen!“, antwortete ich völlig gelassen. Zwar pochte mein Kopf an der verwundeten Stelle, doch mein Zorn, meine Wut und der Hass reduzierten den Schmerz auf Null. Dadurch kam ich erst so richtig in Fahrt, „Wenn du schon ein wenig Smalltalk machen willst, dann erkläre mir, warum ich dich, nach meinem Duell, im Wald gesehen hatte! Warum bist du plötzlich verschwunden?! Weshalb hattest du einige Abende zuvor dich – aus meiner Sicht – in Luft aufgelöst, als du mich gesehen hattest?!“ „Dies ist belanglos.“, bekam ich als Antwort. „Dann sag ich dir mal, was nicht belanglos ist!!“, ich schrie. Hätte ich etwas – außer meine Karten – in der Hand gehabt, hätte ich es nach ihm geworfen, „Dein Betragen gegenüber deines kleinen Bruders!! Große Brüder machen so etwas nicht!!! Ihn wie Dreck zu behandeln ist unverantwortlich!! Du bist dafür da, deinen Bruder, Syrus, aufzubauen! Ihn zu unterstützen und zu ermutigen!! Du bist sein Vorbild!! Warum hilfst du ihm nicht?! Warum trittst du ihn, wenn er schon am Boden liegt?!? Er ist ein weit besserer Duellant als Du!! Wenigstens unterschätzt er seine Gegner nicht!!! Im Gegensatz zu dir respektiert er sie!!!“, wutentbrannt zog ich eine Karte, Zornestränen traten in meine Augen, „Vielleicht magst du hier an der DA einen höheren Rang haben, als meine Freunde, oder ich, aber wir haben das, was einen guten Duellanten ausmacht: Vertrauen in unser Deck, Respekt dem Gegner gegenüber, Selbstvertrauen. Bevor dein Bruder dir Konkurrenz machen könnte hast du schon gleich sein Vertrauen in sich selbst zerstört!!! Das ist armselig!“, in diesem Moment konnte ich nicht mehr zwischen Zane und meinem eigenen Bruder differenzieren. Meine Aussagen trafen, gefühlt, auf beide zu. Auch mein sogenanntes Vorbild hatte mich verlassen, enttäuscht, verstoßen. Ihn interessierte es nicht mehr, wie es mir ging. Er schien froh zu sein, dass ich weg war. Ich nahm mir vor dieses Duell gewinnen. Ich hatte keine Wahl, auch wenn es das letzte wäre, was ich tun würde, „Ich beschwöre meinen Engel der Spiele im Angriffsmodus!“, aus meinem Friedhof strömten zahllose Karten, Würfel und Münzen, „Wie das geht? Kannst du dich an meinen Engel der Würfel erinnern? Sie wurde im Kampf gegen deinen ersten Cyber Drachen zerstört. Aber sie ist nicht alleine: Jedes Mal, wenn ich den Effekt von Elementengel Ignis aktiviert hatte, hatte ich eine Karte auf den Friedhof legen müssen. Beim ersten Mal war es mein Engel der Münzen. Die zweite war der Engel der Karten. Mein Engel der Spiele hat viele besondere Fähigkeiten, die sich nach der Art der Beschwörung richten. Jetzt wurde sie speziell beschworen, weil alle drei Spieleengel auf meinem Friedhof liegen.“, die Attribute meiner Spieleengel verwirbelten in einem Sturm miteinander, formten nach und nach meinen wunderschönen Engel der Spiele. Ihre dunkelgrauen, langen Haare wehten im Wind. Ihre Augen hatten verschiedene Farben: Türkis und Flieder. Das tiefblaue (vorne knie- und auf der Rückseite bodenlange) Kleid war von einem Gürtel geschmückt, der aus aneinander gereihten Würfeln und Münzen bestand. Sie trug eine Karte um den Hals. Die großen strahlend weißen Flügel hatte sie ausgebreitet und nahm mit der Spannweite optisch zwei Monsterkartenzonen ein. Mit zweitausendvierhundert Angriffspunkten hätte sie es auch mit einem nicht geschwächten Cyber Drachen aufnehmen können. Ihren besonderen Effekt, der sich nur aktivieren konnte, wenn sie speziell beschworen wurde, setzte ich auch sofort ein, „Ich aktiviere ihre besondere Fähigkeit. Durch diese kann ich einen Effekt von meinem Friedhof wählen und diesen einmalig auf meinen Engel übertragen. Die Fähigkeit von meinem Engel der Karten ist mein Begehren.“, hinter meinem Engel der Spiele erschien – als eine Art Geist – mein golden glänzender Engel der Karten, „Dank ihr darf ich solange ziehen, bis ich fünf Karten auf der Hand habe.“, gesagt, getan. Kaum hatte ich die letzte der vier Karten gezogen verschwand mein Kartenengel wieder. Es waren genau die Karten dabei, die ich gebraucht hatte, „Erscheine, Elementengel Aqua!“, Meereswasser schwappte durch eine Welle auf den Steg, auf dem wir standen. Langsam begann sich die Pfütze zu bewegen. Sie richtete sich auf, nahm die Gestalt einer wunderschönen Frau an, die komplett aus Wasser bestand. Aqua war ein wenig durchsichtig, hatte Flügel, die vollständig aus dem Nass bestanden, das bodenlange Kleid war meeresblau. Ihr Aussehen glich eher einem Wassergeist, als einem Engel. Eintausendfünfhundert Angriffspunkte war sie stark. Leider konnte sie mit ihrer Stärke nicht den geschwächten Cyber Drachen angreifen, anderenfalls hätte ich die Differenz der Punkte – je nach dem, in welchem Modus das Monster, das zerstört wurde, war und den Angriffspunkten meines Engels – auf meine Lebenspunkte angerechnet bekommen. Aqua vidae, Wasser des Lebens, nannte ich sie oftmals. „So, mein Engel der Spiele! Greif seinen Cyber Drachen an! Himmelsspiel“, rief ich. Wenn er nach dieser Battle Phase einsichtig werden würde, so wusste ich auch nicht, was ich noch machen sollte. Allerdings durfte ich weder ihn – noch die Taten meines Bruders – unterschätzen. Mein Engel flog in die Höhe, breitete ihre Arme aus, machte einen gewaltigen Flügelschlag. Auf einmal schossen Karten, Münzen und Würfel in die Richtung des Cyber Drachens, der sich mit einem Feuerspei versuchte zu wehren. Er war allerdings zu schwach. Zanes Lebenspunkte reduzierten sich auf eintausendsiebenhundert. Sein Blick hatte sich nach diesem Angriff verändert. Er schien sogar ein wenig beeindruckt. Man durfte seinen Gegner nie unterschätzen. „Wir wollen doch nicht meinen Elementengel Aqua vergessen!“, rief ich triumphierend. Als wäre dies ihr Stichwort, zerfloss sie in eine Pfütze, „Meereswellenschlag!“, in einer rasanten Geschwindigkeit schoss sie auf Zane zu. Kurz bevor sie ihn erreicht hatte, formte sie sich wieder zu ihrer humanoiden Gestalt und rammte ihn mit ihrem ganzen Körper. Sogar so jemand, wie Zane, musste bei dem direkten Angriff ein wenig zucken, als sich seine Lebenspunkte auf zweihundert reduzierten. Würde ich in meinem nächsten Zug genauso spielen, hätte ich gewonnen… allerdings wusste ich auch, dass man seinen Gegner niemals unterschätzen durfte. Erst recht nicht so einen, wie Zane. Zumal seine zwei Runden vorüber waren und er durch die Dimensionskapsel eine seiner besten Karten in sein Blatt bekam. Gerade in diesem Moment erschien der Sarkophag wieder neben ihm, „Ich hoffe du hast meine Dimensionskapsel nicht vergessen. Dies ist jetzt der zweite Zug, nachdem ich die Zauberkarte aktiviert habe, dementsprechend bekomme ich meine gewählte Karte in mein Blatt.“, er kam seiner Beschreibung nach, zog daraufhin, „Ich spiele eine Karte verdeckt und weiterhin die Zauberkarte Monster-Reinkarnation. Wenn ich eine Karte von meiner Hand auf den Friedhof lege, kann ich ein Monster von meinem Friedhof in mein Blatt holen. Ich wähle den Cyber Drachen.“, in geschmeidigen Bewegungen erfüllte er die Voraussetzungen, um eine seiner Lieblingskarten wieder zu sich nehmen zu können, „Ein Drache war vielleicht kein Problem für dich, aber wie steht es mit zwei?“ „Was?“, fragte ich verwirrt. „Ich spiele Fusion!“, ein Wirbel aus blau und orange erschien neben ihm, „Und verbinde meine zwei Cyber Drachen miteinander!“, sie erschienen vor dem Strudel, wurden aber zugleich von ihm eingezogen, verschmolzen miteinander. „Erscheine, mein Cyber Zwillings Drache.“ als besagtes Monster auf dem Feld meines Gegners erschienen, hatte der normale Cyber Drache sowohl an Größe, als auch an Köpfen zugelegt – um nicht zu sagen, dass ein zweiköpfiger Cyber Drache mir gegenüber stand. Das beängstigende war… er hatte zweitausendachthundert Angriffspunkte! Viel mehr, als mein Engel der Spiele oder mein Elementengel Aqua. „Mein Cyber Zwillings Drache, greife diesen Engel der Spiele an. Plasma Sturm“, der linke Kopf des Monsters holte tief Luft und spie dasselbe Gemisch aus Feuer und Plasma, wie ein einzelner Cyber Drache. Gegen diesen Angriff konnte sie nichts ausrichten. Mit einem schmerzerfülltem Schrei zersprang sie in Karten, Würfeln und Münzen, die nun, glühend auf mich zugeschossen kamen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich meine Arme vor mein Gesicht halten, damit wenigstens dieses vom Feuer und den Schnitten verschont blieb. Ich stöhnte, als die Geschosse mich erreichten. Meine Arme schmerzten, genauso wie meine Beine. Blut floss meine Unterarme herunter. Voller Pein sah ich ihn nach der Attacke an. Langsam begann meine Sicht schon zu verschwimmen. Doch ich wollte mir nichts anmerken lassen. Mein Zorn war beständig, überdeckte ein Großteil meines Schmerzempfindens. Meine Lebenspunkte verringerten sich auf dreitausendfünfhundert. „Hatte ich erwähnt, dass er zwei Mal angreifen kann?“, fragte Zane gelassen, „Jetzt ist deine Aqua dran“ Oh bei Slifer! Panisch schloss ich meine Augen, wandte meinen Kopf zur Seite. Ich wollte das nicht sehen! Der Klang, von Wasser, das verdampfte, drang in meine Ohren. Keinen Augenblick später erwischte mich genau dieser. Die Hitze verbrannte einen Teil meiner Haut. Ich biss mir schmerzerfüllt auf die Zunge. Er sollte mir diesen Schmerz nicht ansehen. Meine Knie gaben kurz nach. Trotzdem riss ich mich zusammen, öffnete meine Augen und sah zu Zane. „Willst du noch mehr?“, fragte er herausfordernd. Mir blieben noch genau zweitausendzweihundert Lebenspunkte. Das Atmen fiel mir jetzt schon schwer, doch er sollte es nicht sehen. Die Wut in mir trieb mich immer weiter. Ich würde nicht stoppen, „Gerne, wenn du noch etwas hast!“, schrie ich. „Ich habe noch Defusion.“, antwortete er triumphierend, während er die verdeckte Karte aktivierte. Die Köpfe des Zwillings Drachens wandten sich in abgewandte Richtungen, innerhalb von Augenblicken standen mir zwei eigenständige Cyber Drachen gegenüber. Beide mit zweitausendeinhundert Angriffspunkten, „Angriff!“, mittlerweile ließ er sich doch von diesem Duell mitreißen. Beide holten Luft und spien ihre tödliche Feuermischung direkt in meine Richtung. „Einen Moment! Nicht so voreilig! Ich spiele meine verdeckte Karte Himmelsruf!“, ich aktivierte die Falle, die mich davor bewahrte, das Duell zu verlieren. Ich würde mit einhundert Lebenspunkten aus dieser Battlephase herauskommen, doch dies war immer noch besser als ein verlorenes Duell, „Hierdurch kann ich ein Monster vom Typ Engel der Stufe vier oder niedriger von meiner Hand in eine Position meiner Wahl, aufs Feld bringen. Ich wähle Elementengel Aer im Verteidigungsmodus.“, mit eintausendzweihundert Verteidigungspunkten war er einem Angriff nicht gewachsen. Noch bevor er überhaupt auf meinem Feld Gestalt annehmen konnte, wurde er zerstört. Leider war da noch der Angriff des zweiten Cyber Drachens… Ich durfte keine Angst haben. Das würde ich überstehen… Der Wirbel aus purer Zerstörung schoss auf mich zu. Dieses Mal schloss ich nicht einmal meine Augen. Hielt die Arme nicht schützend vor mich. Es würde nichts nützen… Mit immenser Kraft wurde ich getroffen. Meine Umgebung war gehüllt in Hitze. Doch es waren auch Scherben in der Attacke. Sie trafen mich am ganzen Körper. Mehr bekam ich nicht mehr mit. Alles um mich begann in einem Strudel von Schwarz zu verschwimmen. Ein hoher Ton wurde immer lauter, bis ich nichts mehr anderes hören konnte. Ich verlor mein Bewusstsein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)