Yu-Gi-Oh! Gx - Angels and Shadows (Year 1) von BountyHunterXX13 ================================================================================ Kapitel 40: Runde 40: Die Weihnachtsferien ------------------------------------------ Am ersten Ferientag war es endlich soweit: Ich durfte das Krankenzimmer endgültig verlassen und wieder in die Rote Unterkunft zurückkehren. Insgesamt hatte ich Mittlerweile sieben Wochen dort verbracht… Meine Verletzungen waren definitiv schlimmer gewesen, als im Voraus angenommen wurde. Zumindest ging ich mal davon aus, denn weder hatte ein normaler Student jemals so viel Zeit dort zugebracht, noch durfte ich nach Madame Fontaines prognostizierten drei Wochen wieder nach Hause… Die Erste Hälfte der Ferien brachte ich damit zu, mein Zimmer in der Roten Unterkunft mal gehörig zu reinigen. Auch wenn überraschender Weise Jaden, Syrus und Chumley kurz vor meiner Heimkehr den gröbsten Dreck, wie Staubmäuse oder ein paar tote Ratten, entfernt hatten, war doch noch einiges zu tun. Syrus hatte gemeint, er wollte auch noch den restlichen Staub wegwischen, doch Jaden schien ihn davon abgehalten zu haben… Nichtsdestotrotz hatte ich mich sehr gefreut, als ich heim kam und mein Zimmer nicht so aussah, als hätte dort seit Ewigkeiten keiner mehr gewohnt… so fühlte ich mich um einiges heimischer. Allerdings war es erst einmal eine große Umgewöhnung, bis ich wieder gut in meinem Bett schlafen konnte – hier waren die Matratzen ja um einiges durchgelegener, als im Krankenzimmer… und das Essen war dort auch besser… und die Duschen… Auch wenn ich mich schonen sollte, hatte ich es mir nicht nehmen lassen, einen kleinen Großputz zu veranstalten: Ich bezog mein Bett neu, wischte den Boden, lüftete, sortierte meine Unterlagen und Mitschriften (die ich mir von Bastions Notizen gemacht hatte), putzte die Fenster, wusch meine Kleidung und nebenbei reinigte ich auch das Badezimmer (was am längsten von alledem gedauert hatte). Mit meinem Zimmer war ich nach eineinhalb Tagen fertig - es dauerte leider länger, als sonst, da meine Wunden noch immer zu spüren waren, wenn ich mich sehr anstrengte -, aber das Bad war ein Akt von Tagen… drei, um genau zu sein. Ich war keine professionelle Reinigungskraft, wie man sie in den anderen Unterkünften vorfand, doch ich tat mein bestes, damit ich diesen Raum auch wieder benutzen konnte. Hier fehlte es definitiv an weiblichen Studenten, denn nur Jungs konnten ein Bad so verkommen lassen. Dreck, war gar kein Ausdruck… und mehr wollte ich auch nicht mehr darüber nachdenken… es war jetzt endlich wieder sauber und die Jungs hatten mir versprochen in Zukunft darauf zu achten, dass es nie wieder so herunterkommen würde. Auch hatte ich mich damit abgefunden, dass meine Hoffnung, mein Bruder würde überraschend in den Ferien hier auf der Duell Akademie auftauchen und mich mit nach Hause nehmen, nur ein Hirngespinst war. Stattdessen verbrachte ich den Rest meiner Zeit in den Ferien mit meinen Freunden. Auch wenn sich Jaden fast rund um die Uhr mit Syrus oder Chumley duellierte – ich konnte mich dank eines Attests von Madame Fontaine geschickt aus der Affäre ziehen – hielt es mich nicht davon ab, während eines Duells zu lernen oder etwas anderes zu unternehmen. Und genau das tat ich auch: Während sich Jay und Sy in einem Duell in der Kantine vergnügten und Chumley Marshmallows auf den Grill gelegt hatte, stand ich in der Küche und wollte herausfinden, ob Kochen zu einem meiner ‚verborgenen Talente‘ gehörte. Ich hatte in den Ferien vieles ausprobiert, um ein wenig mehr über mich selbst herauszufinden: Ich hatte genäht, gehäkelt, versucht Instrumente zu spielen – also musikalisch war ich beim Besten Willen nicht, das hatte ich auch von Jaden nochmals gesagt bekommen –, Videospiele gespielt, ein paar Werke klassischer Literatur gelesen… alles in allem konnte ich von mir behaupten, dass ich ein wenig mit Nadel, als auch Faden umgehen konnte, es liebte zu lesen und zu spielen, dabei meinte ich sowohl Videospiele, als auch klassische Brettspiele wie Schach. Auf der anderen Seite war ich sehr untalentiert in allem, was mit Musik zu tun hatte, war weder gut in Werfen, noch hatte ich eine ausgeprägte Ausdauer und war keine Meisterin in Schönschrift. Ironischerweise war ich trotzdem recht passabel im Zeichnen, das meinte auch Chumley. Allerdings beschränkte sich dieses Können hauptsächlich auf Menschen oder Gegenstände. Landschaften lagen mir gar nicht. Freundlicherweise hatte Professor Banner mir erlaubt die Küche zu nutzen. Summend stand ich darin, versuchte noch irgendetwas aus dem von gestern übrig gebliebenen Reis, dem Fleisch und dem Gemüse zu zaubern. Ziemlich ungeschickt hatte ich die Zwiebeln gehackt, Paprika klein geschnitten… bis zu diesem Schritt war mir schon klar, dass ich definitiv nicht die Routine im Zerkleinern von Gemüse hatte, die ich eigentlich haben sollte, wenn Kochen eine Leidenschaft von mir war... wodurch ich mittlerweile die Ahnung hatte, dass vor meinem Koma sich mein Bruder um die Essenszubereitung gekümmert hatte, nicht ich… oder wir waren Stammgäste bei einem Lieferservice gewesen… Dennoch wollte ich herausfinden, ob meine Künste überlebenstauglich waren… Während ich begann die Zwiebeln und das Fleisch anzubraten schweiften meine Gedanken zu Zane. Wie war sein Sponsorengespräch wohl ausgegangen? Zwar wollten wir uns in den Ferien Mails schreiben, aber er hatte sich noch nicht gemeldet. Wahrscheinlich war er einfach viel zu beschäftigt oder im Stress. Ihm nahm ich es aber nicht übel, dass er nicht schrieb: er hatte viel zu tun, wichtige Gespräche, Meetings… wie würde das erst aussehen, wenn er ein Profi wäre? Viel viel stressiger, vermutete ich. Ein Profi zu sein wäre schon ziemlich cool… doch auch auf der anderen Seite eine große Verantwortung… man könnte sich nur noch wenig zum Spaß duellieren, es käme immer nur auf den Sieg an… auch wenn ich denselben Traum – laut meinem Bruder – vor meinem Koma gehabt hatte, hatte dieser sich spätestens dann erledigt, als ich bemerkte, dass ich echten Schaden aus den Duellen mitnahm… „Hier kommt Elementarheld Clayman!“, riss mich der gut gelaunte Jaden aus den Gedanken. Wir hatten im Speiseraum den Großteil der Tische weggeschoben, damit es einfacher war, sich dort zu duellieren. Zwar konnte ich nicht sehen, was genau in dem Duell vor sich ging, aber ich kannte die Decks meiner Freunde mittlerweile gut genug, um das Spiel vor meinem Geistigen Auge mitverfolgen zu können. Es war ein sehr schöner, ruhiger Abend. Vom Stöhnen der Monster, die in dem Duell zerstört wurden, mal abzusehen, war er schon fast harmonisch… Auf einmal hörte ich, wie Holz zerbrach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)