Bisher kein Titel von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Kapitel 5: Zurück nach Berk --------------------------- Sie segelten mehrere Tage. Ein Indikator dafür, wie groß diese verfluchte Zone war. Aber durch die Führung des Alphas blieben sie nach wie vor sicher. Am siebten Tag auf See erblickten sie eine riesige Insel und um sie herum eine kreisrunde Abgrenzung, die die Umgebung der Insel von der verfluchten Zone trennte. „Beim Klabauterrrmann!“ fluchte der Kapitän. „Eine gesegnete in einerrr verrrfluchten Zone!“ Ohne Zweifel, das Areal um die Insel blieb von der Apokalypse der verfluchten Zone verschont. Das hier war wohl der sicherste Ort für Drachen auf der ganzen Welt. Mit dem Alpha in Führung trat das Schiff dann letztendlich in die stille Zone ein und der Alpha löste den Zauber. Ein Paradies im Auge des Sturmes, das sah man schon von weitem. Das hier war wirklich ein Drachenparadies. „Käpt'n! Erlaubt mir einen ersten Erkundungsflug während ihr anlegt!“ bat Tanin. „Errrlaubt.“ knurrte der Kapitän und Tanin schwang sich auf Schwertstimmes Rücken, der sogleich abhob. Der Alpha ruhte sich am Ufer der Küste aus und würde sie auch wieder zurück geleiten. Tanin war gespannt, was der Insel den Namen Drachenparadies gab. Von oben konnte er erkennen, dass die Insel, oder vielmehr der Kontinent, denn für eine Insel war er definitiv zu groß, in vier Bereiche geteilt zu sein schien. Vier Bereiche mit je einer Jahreszeit. Tanin ging davon aus, dass in dem einen Viertel immer nur Sommer, in dem anderen, nur Frühling, in dem Dritten nur Herbst und im Vierten immer nur Winter war. Aber zusätzlich schienen diese Viertel auch Merkmale von verschiedenen Klimazonen zu beinhalten. Er sah Gletscher, Eisberge und Eisschollen. Er sah weite Felder, Hügel und Wälder. Und in der Mitte des Kontinents, eingeschlossen von Gebirgszügen, lag ein riesiges Tal, gespickt von leuchtenden Kristallen und Seen. Das schien zusätzlich zu den Jahreszeiten die fünfte Region zu sein. Die leuchtende Kristallregion, wie er sie schnell taufte. Dieses Tal strahlte eine derartige Anmut aus, war edel und majestätisch. Überall sah er Drachen. Drachen, die er noch nie zuvor gesehen hatte und in Mengen, die er noch nie erahnt hatte. Dennoch schienen die Drachenmengen gerade mal einen kleinen Prozentsatz der Insel auszumachen. Schwertstimme drehte um, kehrte zum Schiff zurück und kreiste darüber. „Käpt'n‘! Schwingt euch auf Schwarznacht! Das müsst ihr sehen!“ „Aye!“ erwiederte der Kapitän, stieg in Schwarznachts Sattel und hob mit ihm ab. Astrid sprang sogleich auf Ohnezahns Rücken und hob mit ihm ab, gefolgt von den anderen Drachen. Noch nie hatte auch nur einer von ihnen ein derart riesiges Drachenparadies gesehen! Hier, geschützt von der verfluchten Zone, waren sie sicher. Niemand würde jemals ohne die Hilfe eines Alphas hierher gelangen um sie zu stören oder ihnen zu schaden. Tanin legte Schwertstimme eine Hand auf den Hals. „Runter!“ befahl er und der leuchtende Fluch legte die Flügel an und tauchte hinab in das Tal auf die leuchtenden Kristalle verschiedener Farbe und Größe und Seen zu. Als er aufsetzte lief er sogleich zu einem der Seen, tauchte seine Schnauze hinein und nahm große Schlucke zu sich. Zusätzlich kaute er auch an Algen herum und seine Leuchtkraft steigerte sich immens. Also gab es auch hier diese Leuchtalgen, die er ihm immer gefüttert hatte. Tanin rutschte von seinem Rücken und sah sich erstaunt um. Mit der Hand strich er über einen blau leuchtenden Kristall am Ufer des Sees. Er war warm unter seiner Berührung und pulsierte sogar leicht. Ein weiteres Leuchten zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Aus drei Höhlen traten drei leuchtende Drachen. Offensichtlich drei leuchtende Flüche, wie auch Schwertstimme einer war. Dieser hob seinen Kopf, sah seine Drei Artgenossen an und rief einen Gruß, der von den anderen drei Drachen erwiedert wurde. „Ich glaub‘, mich tritt ein Pferd!“ entfloh es Rotzbakke, der ebenfalls in dem Tal landete. Er rutschte von Hakenzahn und sah sich staunend die Kristalle an, ehe er plötzlich begann, an einem roten Rubin zu reißen. Die drei leuchtenden Flüche schrien auf, schwangen sich in die Lüfte und auf ihn zu. Rotzbakke, der mit dem gestohlenen Kristall zurück auf Hakenzahns Rücken wollte, wurde von dem paralysierenden Nebel erfasst, während sich Hakenzahn in Sicherheit brachte. Der Wikinger stand nun starr und unbeweglich da. „Ih han mi ni hehege...“ brachte er nur schwer heraus. Einer der leuchtenden Flüche nahm ihm den Kristall ab und steckte ihn wieder an seinen Platz. Tanin lächelte nur und stieg wieder auf Schwertstimmes Rücken. Hakenzahn derweil hob auch ab, packte Rotzbakke mit seinen Klauen am Bein, und schleppte ihn so kopfüber hinter sich her ziehend wieder mit. „Wow, was ist denn mit dir passiert?“ neckte Taffnuss. „Hah hi Hahhe!“ fluchte Rotzbakke ihn an. Hakenzahn hatte ihn einfach fallen gelassen, saß nun daneben und beachtete seinen Reiter nicht, welcher kopfüber gelandet war und nun feststeckte. „Das kommt davon, wenn man wilde leuchtende Flüche reizt.“ lächelte Tanin. „Who, gut gemacht!“ lachte Raffnuss und schlug mit Taffnuss ihre Köpfe aneinander. Die Zwillinge waren ein seltsames Gespann, wie Tanin fand. Fischbein dagegen schien hier auf dem Kontinent richtig aufzugehen. Er wollte jeden Drachen studieren und in sein Buch aufnehmen, während er unverständliche Informationen vor sich hin faselte und sein Gronckelweibchen in Ruhe ein paar Steine fraß. „Arrr, das ist wahrrrlich ein Parrradies fürrr Drrrachen!“ knurrte der Kapitän. „Soll ich euch das Kristalltal zeigen, Käpt'n?“ „Aye. Nach dirrr.“ Damit kehrte Tanin in Begleitung des Käptn‘s zurück in das Kristalltal. Die anderen Drachenreiter folgten ihm. Hakenzahn nahm Rotzbakke auch wieder in seinen Krallen mit. „Bei Hel...“ entfloh es Astrid, als sie sich umsah. Hier über dem Kristalltal schien es immer nur Nacht zu sein, als sei es das Habitat für die nachtaktiven Drachen hier im Drachenparadies. Die drei leuchtenden Flüche von vorhin beäugten Hakenzahn und Rotzbakke aus ihren Höhlen misstrauisch, aber da waren noch weitere Drachen. Bekannte Drachen. Klein, schwarz, mit großen Augen. „Nachtschatten!“ entfloh es Astrid. Also waren Ohnezahn und Schwarznacht nicht die einzigen. Die beiden Nachtschatten trabten nun auch vorsichtig auf ihre Artgenossen zu. Einer der wilden Nachtschatten löste sich aus der Gruppe und schritt auf Ohnezahn zu. Er war kleiner als er und schnüffelte an ihm um seinen Geruch zu überprüfen. Kurz darauf versanken die Drachen in ein Gespräch, wie es sich anhörte und irgendwann rieben beide ihre Köpfe aneinander. „Ach wie süß.“ lächelte Valka. „Ohnezahn hat eine Freundin gefunden.“ „Das ist ein Weibchen?“ fragte Astrid. „Natürlich doch. Oder glaubst du, Ohnezahn ist schwul?“ kam es ironisch von Taffnuss. „Höhö, geiles Argument!“ pflichtete ihm seine Schwester bei. „Du, Tanin?“ fing Astrid dann an und hatte die Aufmerksamkeit des Piraten. „Wie wäre es, wenn ihr zusammen mit uns nach Berk segelt, wenn wir hier fertig sind?“ „Wozu denn?“ kam die Gegenfrage. „Na um einen Friedens- und Allianzvertrag zu unterzeichnen natürlich.“ Sie lächelte. „Oder wollen Piraten und Wikinger keine Allianz bilden?“ Der Drachenreiter verschränkte die Arme. „Das entscheide nicht ich, das entscheidet der Käpt‘n. Obwohl ich eure Insel schon gerne sehen würde. Immerhin heißt es, dort wäre die Wiege des Drachentrainings.“ „In etwa.“ antwortete Astrid. „Unser Chef war der erste, der einen Drachen trainiert hat. Und das war Ohnezahn.“ „Ach, euer verschwundener Chef, richtig?“ „Genau der.“ „Den würde ich gerne mal treffen.“ Daraufhin konnte sich Astrid ein grinsen nicht verkneifen. Sturmpfeil sah sie mit schief gelegtem Kopf fragend an. „Ich werde den Käpt‘n fragen, was er davon hält.“ antwortete Tanin, blieb aber sitzen und genoss weiterhin die Umgebung. Man konnte ihn als Drachennarr bezeichnen. Genauso wie Hicks immer einer gewesen war. „Aye! Schließen wirrr eine Allianz mit Berrrk!“ Auf die Entscheidung des Kapitäns hin johlte die Mannschaft triumphierend. Berk war selbst bei den Piraten bekannt. Der Ruf der Berkianer hatte sich über Jahre hinweg über sehr viele Meilen verbreitet. Der Piratenkapitän tätschelte Schwarznachts Schnauze. „Soll ich Eiszahn sagen, er soll uns wieder durch das Hades-Viereck bringen?“ fragte Tanin. „Aye!“ war die Antwort. Tanin nickte, schwang sich auf Schwertstimme und flog los. Der große Alphadrache kam in Bewegung, glitt in und unter das Wasser und tauchte mit dem Kopf hinter dem Schiff wieder auf. Dann wartete er, bis das Schiff die Segel gesetzt hatte und ihm folgte. Die Drachen der Reiter landeten auf dem Deck, da sie wussten, dass das fliegen im Hades-Viereck tödlich war. Der Alphadrache erzeugte seinen Schutzschild und bald drangen sie in das Unwetter ein, das schon tobte. Überall um sie herum wüteten die Gezeiten, das Wetter und die Naturkatastrophen. Nur sie blieben sicher, dank des großen Alphas Schutzschild. Crew und berkische Drachenreiter mussten sich wieder auf mehrere Tage segeln einstellen. Das Hades-Viereck war groß und selbst mit Hilfe des Alpha würden sie bestimmt ein paar Tage durchweg segeln müssen. In der Dämmerung des fünften Tages erblickte der Matrose in der Takelage Sonne. „Käpt'n, da hinten endet das Hades-Viereck!“ rief er aus. Die Drachen streckten erwartungsvoll ihre Flügel. Tagelang zum Nichtstun verdammt wollten sie nun in den Himmel aufsteigen und fliegen. Aber noch war es nicht soweit. Noch tobte um sie herum Armageddon. Eiszahn schwamm stetig, bis er letztendlich aus dem Bereich des Hades-Viereck austrat. Noch schwamm er einige Meter weiter, ehe er den Schutzschild auflöste. Hinter ihnen, fast wie eine Abgrenzung zu einer anderen Welt, lag das Chaos im Hades-Viereck. Man konnte deutlich die pechschwarzen Wolken sehen, die einige Meter hinter ihnen wüteten. Zusammen mit Regen, Hagel, Schnee und fatalem Seegang. Man sah dort in eine andere Welt hinein, so schien es. „Aye. Wirrr haben es durrrch das verrrfluchte Hades-Vierrreck geschafft. Zwei mal! Da hol mich doch derrr Klabauterrrmann!“ Für den Kapitän war das alles immer noch kaum zu glauben. Etliche Seefahrer waren an dem Hades-Viereck gescheitert und ein Alphadrache konnte einfach so hindurch schwimmen. Aber dann wandte sich der Kapitän an seien Crew. Die Drachen flogen bereits in den leichten Böen einer ruhigen See, im Vergleich zu der See hinter ihnen. „Also dann, ihrrr Leichtmatrrrosen! Setzt Segel und folgt den Drrrachen! Wirrr setzen Segel nach Berrrk!“ „Aye! Aye!“ kam es im Chor zurück und schon eilten die Piraten auf Deck hin und her. „Also dann, die Damen.“ wandte sich der Kapitän nun an Valka und Astrid. „Wenn sie nun so frrreundlich wärrrt?“ Valka nickte, schwang sich auf Wolkenspringers Rücken und hob als erste ab. „Ich führe die erste Zeit!“ rief sie Astrid zu, drehte ab und flog los. Das Schiff folgte und Wolkenspringer musste seine Geschwindigkeit nach dem Schiff richten, um es nicht mit Leichtigkeit abzuhängen. Das Piratenschiff folgte dem vierflügeligen Drachen, während die anderen Drachen den Luftraum um das Schiff herum durchflogen. Astrid flog mit Ohnezahn, während Sturmpfeil neben ihr einiges an Kunststückchen vollführte. Die Nadderdame war zwar eifersüchtig auf Ohnezahn, verstand aber durchaus, dass es zur Zeit nicht anders ging. Einmal musste das Piratenschiff anlegen, um neue Vorräte zu besorgen. Das dauerte allerdings nicht lange und kurz darauf konnten sie wieder Segel setzen. Auch Valka schwang sich wieder in die Luft und führte das Schiff wieder. Nach ein paar Tagen übernahm Astrid die Führung um dem Schiff den Rest des Weges zu zeigen. „Ihr solltet eine Flagge hissen“ begann Valka, die mit Wolkenspringer auf dem Deck saß. „dass unser Dorf weiß, dass ihr nichts Böses wollt. Sonst greifen sie an.“ „Aye.“ antwortete der Kapitän ihr. „Kurrrz bevorrr wirrr eurrre Insel errreichen, werrrden wirrr eine entsprrrechende Flagge hissen.“ Valka nickte. „Danke.“ Sie warf kurz einen flüchtigen Blick zu Tanin. Das war ihr Sohn. Ihr Sohn und Chef von Berk, der unter einer starken Amnesie litt. Das konnte sie immer noch nicht glauben. Jetzt fragte sie sich, wie er reagieren würde, wenn er Berk betrat. Würden Erinnerungen auf ihn einströmen... oder war es hoffnungslos und ihr Sohn war auf ewig eine andere Person? Letztlich blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen. „Hisst die Flagge!“ bellte der Kapitän seine Befehle, als Astrid das Zeichen gab, dass am Horizont Berk aufgetaucht war. Die Crew führte den Befehl aus und hisste eine weiße Flagge, die unter ihrer Piratenflagge im Wind wehte. Damit gab sie den Berkianern ein Zeichen, dass sie nicht gekommen waren, um Schaden anzurichten. „Ich fliege voraus und sage Bescheid!“ rief Astrid, drehte ab und flog auf Berk zu. Dummerweise war das Dorf seit Grobians Leitung ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Deshalb war er auch Astrids erste Anlaufstelle. Der Schmied ging zum Glück zur Zeit seiner eigentlich Arbeit nach und musste nicht Chef sein. „Grobian!“ rief sie. „Oh, Astrid! Willkommen zurück!“ Grobian lies seinen Hammer sinken. „Keine Zeit, mitkommen!“ Es war Sturmpfeil, die dem Schmied von hinten einen Schubs gab und ihn so zum mitkommen bewegte. Während des Weges erklärte sie ihm alles in der Kurzfassung. „Ich verstehe...“ antwortete Grobian und wartete mit ihr an den Docks auf die Ankunft des Schiffes, dass begleitet von Drachen immer näher kam. „Piraten. Wer hätte das gedacht.“ kommentierte Grobian dann, als das Schiff neben dem Steg den Anker warf und alles fürs anlegen und betreten des Landes vorbereitete. Währenddessen beobachtete Astrid Tanin, der an Deck stand, eine Hand auf Schwertstimmes Seite gelegt und nachdenklich das Dorf betrachtend. >Hoffentlich klappt es!< betete Astrid gedanklich. Sie hoffte wirklich, dass Hicks das Dorf wiedererkennen und sein altes Ich wiederholen würde. Sie wusste zwar, dass man ihn in der Zeit seiner Amnesie zu einem anderen Menschen gemacht hatte, aber hoffen war ja nicht verboten. Der Kapitän war der erste, der den Steg betrat und sich umsah. „Rrrustikal...“ knurrte er, als er sich die Gebäude ansah. Hinter ihm verließen sein Vize, Tanin und die Hälfte der Crew das Schiff. Es hatte sich bereits eine Menge an Wikingern versammelt um die Neuankömmlinge niederzustarren. Sicher fragten sie sich, was Piraten hier taten und warum sie die weiße Flagge gehisst hatten. Astrid setzte sich an die Spitze der Piraten und übernahm die Rolle als Fremdenführer, insgeheim hoffend, ihr Plan würde aufgehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)