Right Here von Ai_Mikaze (MariChat - Together) ================================================================================ Kapitel 7: Life is too cruel ---------------------------- Schließlich kam doch alles ganz anders, als es Marinette lieb war. Zwar hatten sich Chat Noir und Marinette gegenseitig versprochen, dass sie sich weiterhin regelmäßig unterhalten würden, doch den beiden spielte das Leben dazwischen. Adrien musste ständig zu Fotoshootings, sein Vater hatte quasi über Nacht eine neue Kollektion auf die Beine gestellt, die einschlug wie eine Bombe. Er war sogar für einige Tage im Ausland, auf Modenschauen, als Model unterwegs. Da er auch nur ein Teenager war, war dies in Kombination mit seinen eigentlichen Pflichten als Superheld mehr als nur anstrengend für ihn. Er und Marinette wurden mehrmals dabei erwischt, wie sie in der Klasse einschliefen. Unabhängig voneinander, bekamen sie in ihrer Verfassung wenig voneinander mit. Ihre Freunde sorgten sich um sie, nur hatten weder Alya noch Nino die Chance mit ihnen zu reden. Marinettes Leben war wie das von Adrien, eine totale Achterbahnfahrt. Marinettes Vater hatte eine Reihe von großen Aufträgen an Land gezogen. Nächtelang war die ganze Familie am Backen und Verzieren. Und da Adrien für ein paar Tage im Ausland war, musste Marinette im Alleingang durch Paris patrouillieren. Chat Noir war ebenfalls irgendwas dazwischen gekommen, was er, laut seinen Angaben, auch nicht ändern konnte. In diesen Tagen merkte Marinette, dass Chat Noir doch immer eine große Hilfe war. Ganz Paris alleine zu beobachten und zu verteidigen war kein Zuckerschlecken, dies bemerkte sie schnell, als sie tatsächlich allein gegen einen Akuma kämpfen musste. Die Angriffe waren nicht besonders bedrohlich, doch ohne Chat Noir dauerte das eigentliche Kinderspiel doch seine Zeit. Marinette war ausgelaugt und kam jeden Tag zu spät zur Schule. Glücklicherweise hatten ihre Eltern dies entschuldigt, da sie alle bis tief in die Nacht gearbeitet hatten. Marinette und Adrien wurden nur immer wieder zusammen beim Schlafen im Klassenraum ertappt. Ansonsten hatten sie keine Zeit füreinander, weil sie sich beide jede freie Minute erholten und nach der Schule direkt weiter arbeiten mussten. Sie beide nahm dies offensichtlich stark mit, doch ändern konnten sie es vorerst auch nicht. Was Marinette noch trauriger machte, war die Tatsache, dass Chat Noir sie auch nicht mehr besuchen kam. Sie wusste zwar als Ladybug etwas genauer Bescheid, doch er hatte auch Marinette einen Zettel ans Fenster geklebt, dass er momentan keine Zeit für irgendwen oder etwas in seinem Leben hatte und das es ihm Leid tat. Trotzdem vermisste sie ihn ein bisschen und hoffte jeden Abend mehr, dass er doch wieder auftauchen würde. Dann könnte sie wenigstens mit irgendjemanden über ihr derzeitiges Leben reden und sie wollte auch gern wissen, wie es Adrien ging. Dass er ebenfalls schon öfters wegen seiner Verfassung und dem verpassten Unterricht angesprochen worden war, entging ihr nicht. Nur hatte sie weder Zeit ihn nach der Schule darauf anzusprechen, noch war Adrien lange genug vor Ort. Manchmal verschwand er sogar früher vom Unterricht. Marinette fehlte gerade jetzt jemand der sie in den Arm nahm und ihr sagte, dass alles wieder besser werden würde.. Dann hatte Adrien den schlimmsten Tag seines Lebens. Seit Wochen hatte er nicht genug geschlafen, wurde wie ein Accessoire von einem Fotoshooting zum nächsten kutschiert, woran er sich ja mittlerweile eigentlich gewöhnt hatte, doch als sich ein Mega Streit mit seinem Vater anbahnte, war dies alles zu viel für ihn. Er hatte seinen Vater gefragt, wie lange er das Ganze noch ertragen müsse, wann er endlich wieder normal zur Schule gehen könne und Zeit für sich hätte. Woraufhin sein Vater ihm einen Vortrag gehalten hatte, was es hieß, sein Sohn und ein Model zu sein. Dieser Vortrag, den er mit eiskalter Stimme, ohne jegliches Mitgefühl und ohne Sorge herunter gerasselt hatte, hatte den Teenager auf eine ungewohnte Art und Weise erzürnt, die ihm selbst ein wenig Angst gemacht hatte. Er hatte seinen Vater angeschrien, gesagt, dass er ihn und dieses Leben so sehr hasse, dass er genau wisse, warum seine Mutter nicht mehr bei ihnen wäre und dass er sich wünsche, dass er nicht Teil dieser Familie sei. Er war nicht er selbst, er vermisste Marinette und Ladybug, sein Dasein als Superheld, seine Freiheit. Adrien schloss sich in seinem Zimmer ein und setzte sich unter die Dusche, ließ das heiße Wasser auf sich hinunter prasseln und weinte. Er hatte Angst vor sich selbst, was er seinem Vater ins Gesicht gesagt hatte und wie leicht aggressiv er in letzter Zeit wurde. Er war hin und her gerissen, wusste nicht was er tun sollte und vor allem wusste er nicht, wer zur Hölle er eigentlich war. Denn Chat Noir war momentan kein Teil seines Lebens mehr, er war eine Marionette, ein Schatten seiner Selbst. Verzweifelt schrie er sich die Seele aus dem Leib, er wollte das alles nicht mehr. Plötzlich flog ein Schmetterling durch das Fenster genau auf sein Herz zu... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)