Will of Fire von Mina_Tara (The Story of "Fire Fist Ace") ================================================================================ Kapitel 8: Recht auf Leben -------------------------- Eddard sah seinen Bruder finster an, stand auf, nahm sich einen Krug aus dem Regal und schonk sich und Whitebeard erneut Sake ein. Seufzend nahm er wieder Platz. „Wo soll ich da am besten anfangen?“ „Am besten von Anfang an, man erfährt nicht alle Tage, dass mein eigener Bruder etwas mit dem Verschwinden von Rogers Sohn zu tun hat.“, fragend sah der Piratenkaiser sein Gegenüber an, der wiederum nur in seinen Krug schaute. „ Ich kannte Ace Mutter, eine sehr schöne und anmutige Person. Sie nahm so viel Risiken auf sich.“ Whitebeard folgte jedem Wort und schaute interessiert auf Eddard, der daraufhin fortfuhr. „Als Roger mir erzählte, dass er Vater werden würde, dachte ich nur, wie kann er sich auf so etwas einlassen. Ich hatte nichts gegen Rouge um Himmels Willen, aber seine Blutlinie würde immer in Gefahr sein. Er war ein sehr gefährlicher und gesuchter Pirat, dem die Marine Tag und Nacht im Nacken saß. Sie würden alles tun um die Erbfolge auszulöschen.“ Traurig blickte Eddard aus dem Bullauge. „An jenem Tag vor seiner Hinrichtung war ich bei ihm, zusammen mit Garp.“ Whitebeard weitete seine Augen. „Der Garp, Monkey D. Garp??“ Sein Bruder nickte. „Ja, zu ihm hatte Roger ebenfalls ein großes Vertrauen aufgebaut und bat ihn, ebenso wie mich, Acht auf seinen Sohn zu geben. Er sagte, dass ein Kind nichts mit dem aktuellen Geschehen zu tun habe, wir sollten alles tun um ihn zu beschützen. Ein Kind sollte nicht nach den Taten seines Elternteils beurteilt werden. Nachdem er hingerichtet wurde, schlossen Garp und ich einen Pakt. Er würde auf Rouge während der Schwangerschaft Acht geben und ich würde die Marine absichtlich auf eine andere Fährte locken. Ich verursachte sehr viel Ärger und nahm die Aufmerksamkeit der gesamten Marine auf mich. Es tat mir sehr leid, dass andere Frauen und auch Kinder wegen einem unschuldigen Kind umgebracht wurden. Immer mehr Wut fuhr in mir auf, ich sah was sie mit ihnen anrichteten, ich war anwesend.“ Er schloss seine Augen, ihm fiel es schwer darüber zu sprechen. „Edward, glaub mir, ich tat mein bestes um das alles einzudämmen, es sollten nicht noch mehr unschuldige Menschen ihr Leben lassen. Keiner hatte es verdient zu sterben. Nach einiger Zeit verlor die Marine jedoch das Interesse und wandten sich wieder anderen Verbrechen zu. Sie dachten, dass ein Erbe wohl nie existiert hatte, da ihre Ermittlungen durch meine Manipulation ins Leere liefen. Mein Soll war erfüllt. Als ich jedoch erfuhr, dass Rouge bei der Geburt von dem Kleinen ihr Leben ließ, gefror mir das Blut in den Adern. Gerade ein Kind sollte zumindest Elternliebe kennenlernen, wenn schon nicht vom Vater, dann zumindest von der eigenen Mutter. Garp hat den Kleinen aber direkt in Sicherheit gebracht. Ich war so froh, dass er zumindest noch am Leben war. Ich behielt ihn über Jahre im Auge. Mein Bruder, der Junge hatte kein einfaches Leben, zu oft hab ich mitbekommen, wie sie ihn verstießen und ihn beleidigten, sogar Steine nach ihm schmissen. Es war eine harte Kindheit, die Ace hatte. Es machte mich wütend, wenn ich sah, wie einige Dorfeinwohner mit ihm umgegangen sind.“ Die Augen Eddards fingen an zu funkeln je weiter er sprach. „Jeder hat ein Recht auf Leben, jeder soll so leben, sodass er, sobald sein Leben zu Ende gehen würde, nicht bereuen würde gelebt zu haben.“ Whitbeard sah seinen Bruder angespannt an, in all den Jahren hat sich doch vieles an dem Charakter von Eddard verändert. Er war viel fürsorglicher und zuvorkommender als noch zu Kindheitszeiten. Roger hatte wohl viel auf ihn abgefärbt. Dieser war Feuer und Flamme seine Liebsten in Sicherheit zu wiegen. Er wurde zum Monster, wenn es um die Sicherheit seiner Leute ging und teilte demnach auch heftig aus. „Ich konnte allerdings noch nicht in Erfahrung bringen, wer die Marine wieder auf Rogers Erben angesetzt hat“, sprach Eddard traurig. Whitebeard senkte seinen Blick. „Es war bestimmt jemand, der Ace schaden wollte. Er hat auch viele Feinde“, erwiderte der Piratenkaiser und nahm noch einen Schluck Sake. Eddard schonk sich erneut Sake ein und schaute tief in den Krug. „Aus diesem Grund habe ich auch die Flotte angegriffen. Sie waren auf der Suche nach mir, sie wollten doch tatsächlich, dass ich meinen eigenen Bruder an die Marine ausliefern würde. Es machte mich so wütend, einfach nur schon so dreist zu sein. Bruder gegen Bruder aufhetzen zu wollen. Wenn ich etwas von Roger gelernt habe, dann wie wichtig die Familie ist. Edward ich weiß ich war nie ein perfekter kleiner Bruder für dich, aber mit dem Alter macht man gewisse Erfahrungen und lernt das zu schätzen, was man hat.“ Whitebeard senkte seinen Blick und dachte über die Worte seines Bruders nach. Etwas ändern konnten sie im Moment sowieso nicht. Zudem er froh war, dass sich Eddard ihm endlich anvertraut hat. „Mal ein anderes Thema, wer ist diese junge Piratin?“ Eddard sah auf, er hatte gerade mit so einer Frage gar nicht gerechnet. „Ich nahm sie damals auf, sie war noch ein kleines Kind. Übersäht von blauen und grünen Flecken kam sie mir damals in einer Stadt entgegen. Sie hatte sich ein Stück Brot geklaut und wurde von dem Besitzer verfolgt, abgemagert, ausgehungert und kraftlos lief die Kleine gegen mich. Sie sah mich mit großen, weinenden Augen an und ich sah ihre Angst. Sie war vielleicht gerade mal 10 Jahre. In diesem Moment musste ich an Ace denken, sie war ihm so ähnlich. Daraufhin stellte ich mich dem Besitzer entgegen und gab ihm die paar Berry. Danach nahm ich sie mit auf mein Schiff und sie hat es seitdem nicht mehr verlassen, im Gegenteil, sie hatte sich sehr zu ihrem Vorteil entwickelt.“ Der Piratenkaiser nahm nun ebenfalls einen Schluck aus seinem Krug. „Sie erinnert mich sehr an Adriana.“ Eddard sah hoch und schaute seinen Bruder mit großen Augen an. „Die Adriana?“ „Genau mein Bruder, ich rede von Königin Adriana Targuya.“ Etwas Wehmut lag in der Stimme von Whitebeard. „Als Aria vor mir stand, dachte ich erst, dass Adriana vor mir steht. Sie sah in diesem Alter genauso aus, zum Verwechseln ähnlich.“ Eddard legte seine Hand auf die Schulter seines Bruders. „Edward, ich weiß, was du für sie empfunden hast, sie war zwar viel jünger als du, aber ihre Reife überstieg die von Gleichaltrigen. Es ist furchtbar einen geliebten Menschen zu verlieren, zudem bis heute noch unbekannt ist, wie sie und das gesamte Königreich zu Tode gekommen sind. Vor allem wer die Mörder sind.“ Wut spiegelte sich in den Augen von Whitebeard. „Ihr habe ich wirklich viel zu verdanken, durch sie wurde ich erst zu dem Menschen, der ich heute bin“, sprach der Piratenkaiser. „Eines Tages werden wir wissen, wer sie und ihre Familie auf dem Gewissen hat. Dann werden wir sie rächen.“, Eddard sah Whitebeard mit ernstem Blick an. Dieser senkte traurig seinen Blick. Er dachte an Aria, wie sie ihn mit verstörtem Blick ansah, als er nach ihrem Familiennamen gefragt hatte. Irgendetwas stimmte nicht, wieso schämte sie sich für ihre Familie? Oder war es das gar nicht, sondern Angst? Aber vor was? Warum machte die junge Frau so ein Geheimnis aus ihrer Herkunft? Er erinnerte sich an jenen Tag, als er erfuhr, dass das gesamte Königreich der Targuya vernichtet wurde, unteranderem auch von dem Tod Adrianas und ihrer Familie. Es hieß damals, dass es keine Überlebenden gab. Könnte es vielleicht sein, dass damals ein wichtiges Detail übersehen wurde? Eddard sah seinen Bruder an und hielt ihm seinen Krug entgegen. „Auf uns und das Piratenzeitalter, genieße die Zeit mit deinem kleinen Bruder, damit ich mir später nicht wieder anhören muss, dass unser Treffen wieder zu kurz verlief!“ Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des Piratenkaisers und nahm ebenfalls seinen Krug. „Zum Wohl!“, sprach er und stieß zusammen mit seinem Bruder an. „Wow das ist also euer Schiff.“ „Ist halt nicht das einzige Schiff, das Vater führt, es gibt noch einige weitere.“ Ace und Aria liefen gemeinsam auf dem Deck umher. Die Feuerfaust wollt der jungen Piratin das Schiff zeigen und war mit ihr schon unter Deck. Nun wollte er ihr das Deck von oben her zeigen. Das Schiff war schon riesig, sie verbrachten bereits Stunden damit das Schiff zu erkunden. Er jedoch genoss die Zeit mit ihr, als ob die Zeit stehen geblieben wäre. „Darf ich dich mal was fragen?“, kam es von der Blondhaarigen, die augenblicklich neben Ace stehen blieb, sich seitlich an die Rehling lehnte, sie schaute ihn jedoch nicht an, sondern richtete ihren Blick gegen den Horizont. Etwas verlegen kratzte sich der Schwarzhaarige am Kopf. „Sicher doch, schieß los.“ „Warum nennt ihr ihn eigentlich euren Vater? Er ist doch euer Kapitän, wie kann er gleichzeitig ein Vater sein?“ Etwas erstaunt sah Ace die junge Blondine an, die ihn nun mit fragendem Blick ansah. Ihr Blick war wieder so verführerisch, als ob sie durch seine Seele schauen konnte. Mit dieser Frage hatte er nun überhaupt nicht gerechnet, zudem er nicht mal die richtigen Worte parat hatte. Er hatte in diesem Moment die Worte von Marco im Kopf, die er damals selber zu der Feuerfaust sagte. Jedoch wollte er nicht genau diese Wortwahl wiedergeben. „Weißt du, jeder von uns hat schon so viel erlebt, sowohl gutes, aber auch viel Schlechtes. Keiner von uns fühlte sich irgendjemandem hingezogen, wir irrten auf dem Meer umher ohne Sinn und Verstand“ Ace zog sich wieder den Hut ins Gesicht und senkte seinen Blick. „Aber dann kam Whitebeard und gab uns wieder das Gefühl ein jemand zu sein, wir waren für alle nur die Verbrecher, doch vor ihm waren wir alle Kinder, die wild durch die See streiften“. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Es ist einfach ein Geschenk für uns, endlich wieder ein Jemand zu sein, einfach wir selbst sein zu können. Ich selber verstand nicht warum ich erst ein Gefangener von ihm war ..:“ Nach diesen Worten senkte er seinen Blick und stellte sich neben Aria an die Rehling und blickte auf das Meer. „Und plötzlich sein Sohn wurde“. Die Blondine schaute Ace an und senkte leicht ihren Kopf. Sie verstand worauf er hinaus wollte. Etwas Wehmut lag in der Luft, dennoch legte sie ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Art und Weise wie er von dem Piratenkaiser sprach, faszinierte sie. So sprach nur ein Kind, das stolz auf seinen Vater war. „Ich kann dir nur eins sagen“. Die Feuerfaust sah die Blondine fragend an, die diesen mit ernstem Blick daraufhin ansah. „Sei froh, dass du so eine tolle Crew hast und jemanden, der so gut auf euch Acht gibt.“ Ace begutachtete die junge Frau und setzte nun ebenfalls ein Lächeln auf. „Du hast doch auch eine tolle Crew und Eddard scheint auch ein toller Kapitän zu sein, oder nicht?“. Die Blondine schaute Ace mit großen Augen an und senkte nachdenklich ihren Kopf Richtung Boden. „Ja da hast du Recht, ohne ihn wäre ich schon längst tot.“ Ace hielt einen Moment inne, die Art und Weise wie sie sich vor ihm verhielt, erinnerte ihn stark an sein früheres Ich. Er dachte, dass er selbst gerade hier steht. Diese Zurückhaltbarkeit, diese ungewisse Ausstrahlung, als ob sie Angst davor hatte, dass man etwas über sie erfährt. Etwas traurig senkte die Piratin ihren Blick und wandte sich von Ace ab, der neben ihr stand. Sie hatte wieder zu viel von sich Preis gegeben und gerade ihm wollte sie sich nicht öffnen. Sie kannte ihn nicht gut genug, ob er es verstehen würde. Ein eiskalter Schauder lief ihr den Rücken hinunter und ihr Puls begann zu rasen. Ace wusste nicht was diese Reaktion bedeutete. „Hab ich was falsches gesagt?“, die Feuerfaust schaute die junge Frau fragend an und hob eine Augenbraue. Diese drehte sich um und sah Ace direkt ins Gesicht. Er bemerkte, dass ihr Blick so leer war, so voller Trauer und Traurigkeit. Ihm war ihre Reaktion eben bei seinem Vater schon aufgefallen, als er lediglich nach ihrem Familiennamen fragte. Da wirkte sie auch so traurig, so als ob man einen inneren Schalter in ihr umgelegt hatte. Was beschäftigte sie so sehr, dass sie innerhalb von Minuten so schnell ihre Maske wechseln konnte? „Ach nichts, ich war gerade nur etwas in Gedanken, ich denke ich sollte wieder zu meinen Leuten zurückkehren.“ Der Kommandant senkte seinen Kopf, ein wenig Enttäuschung machte sich in ihm breit, er hätte gern länger mit ihr Zeit verbracht zudem er noch so viel wissen wollte. Aber er bemerkte schnell, dass die junge Frau vor persönlichen Fragen auf Abstand ging, als ob sie nicht riskieren wollte, dass jemand etwas über sie erfährt. „Also dann gute Nacht Ace und danke für die tolle Schiffführung.“ Die Feuerfaust schreckte auf und bemerkte jetzt erst, dass es langsam dämmerte. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht bemerkte, dass die Sonne bereits untergegangen war. „Sicher, dir auch eine gute Nacht.“ Danach drehte sich die Blondine um und verließ die Moby Dick. Mit einem riesigen Satz sprang sie über die Rehling drüber und landete auf der anderen Seite des Schiffs. Sie blickte ein letztes Mal in die Richtung der Feuerfaust und begab sich dann unter Deck. Als sie verschwunden war, schlug sich Ace gegen die eigene Stirn. //Mann bin ich so ein Idiot// Danach stieß er seinen Kopf gegen die Rehling und schaute genervt nach unten. Jetzt war er einmal mit ihr alleine und dann musste er es so vermasseln. „Sie braucht noch etwas, gib ihr Zeit“. Ace erschrak und fuhr mit seinem Kopf hoch und schaute hinter sich. Hinter ihm stand niemand anderes als der 2. Kommandant von Eddards Flotte. „Du bist Riko, nicht wahr?“ Der Rothaarige nickte bloß und stellte sich neben den Kommandanten der 2. Division an die Rehling. „Mach dir nichts daraus, selbst mit mir, und ich kenne sie schon von klein auf, spricht sie nicht über ihre Gefühlen und Gedanken.“ Die Feuerfaust blickte seitlich zu Riko, der nur einen leisen Seufzer von sich gab. „Obwohl ihr euch schon so lange kennt?“ Riko schaute traurig in den Himmel. „Du musst wissen, meine Schwester ist schon jung gestorben. Aria gab mir endlich noch einmal das Gefühl ein großer Bruder zu sein. Ich passte auf sie auf, als sie nachts nicht schlafen konnte oder sie weinend aus einem Alptraum erwachte. Ich brachte ihr das Kämpfen bei, trainierte Tag und Nacht mit ihr. Las ihr abends aus einem Piratenkinderbuch vor und deckte sie zu als sie neben mir eingeschlafen war.“ Ace senkte seinen Kopf und schob sich wieder seinen Hut ins Gesicht. „Das mit deiner Schwester tut mir leid, ich kann nur annährend nachvollziehen wie es dir ergangen sein muss.“ Er dachte in diesem Moment an Sabo. Allein der Gedanke daran, erinnerte ihn selbst wieder an die schwere Zeit. Wie er alleine für Ruffy zuständig war und ihm ein Vorbild sein musste, trotz allem was passiert war. Er selbst lag mehrmals nachts im Bett wach und ließ im Stillen seinen Tränen freien Lauf. „Ich frage mich nur eines, Feuerfaust.“ Der Schwarzhaarige wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute den jungen Mann neben sich mit fragendem Blick an. „Was muss einem so jungen Mädchen wiederfahren sein, dass es Angst haben muss sich Menschen anzuvertrauen, die dem Mädchen eigentlich nur helfen wollen“. Nach diesen Worten drehte sich Riko um und hob seine Hand zur Verabschiedung. „Gute Nacht Portgas D. Ace, wir sehen uns Morgen zum Frühstück.“ Ace blieb allein zurück und ließ die letzten Worte Rikos noch einmal durch seinen Kopf gehen. Plötzlich dachte er an die Worte der Wahrsagerin. Er soll in naher Zukunft auf eine Person treffen, die sogar schlimmeres erlebt haben soll wie er selbst. Dabei war es dieser eine Satz, der sich besonders in sein Gedächtnis eingeprägt hatte. //Hast du schon einmal eine geliebte Person vor deinen Augen sterben sehen?// Hosted by Animexx e.V. 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