Ich lasse dich darum flehen! von Traumfaengero_- ================================================================================ Kapitel 20: Lass dich verführen! -------------------------------- 20. Kapitel Lass dich verführen! Von all den Zwängen, die Harry über die Jahre von den Dursleys angenommen hatte, gab es nur einen, den er bewusst und voller Freude abgelegt hatte. Sofern möglich und als Auror konnte er das mit freien Arbeitszeiten und einem ausgefallenen Dessinteresse an Wochentagsbestimmungen nur zu einem gewissen Teil, schlief er so lange, bis er von selbst aus dem Bett plumpste. Zwar wachte er regelmäßig zwischen fünf und sieben Uhr morgens auf, grinste dann vergnügt und rollte sich noch einmal auf die andere Seite, um bis neun oder zehn zu schlafen. In dieser Nacht wachte er Punkt fünf Uhr auf, auch wenn er sich diesem nicht bewusst war. Er konnte gerade noch die beiden letzten Schläge der Standuhr im Zimmer unter ihnen hören, sie waren sehr gedämpft und er war sich nicht sicher, ob es wirklich die alte Pendeluhr war. Doch ohne weiter darüber nachzudenken, denn er würde es nur erfahren, wenn er hinunter ginge und dazu hatte er keine Lust, schlich er sich auf seinen nackten Füßen heimlich aus dem Zimmer und verschwand im Bad. Ebenso leise kam er zurück, schlüpfte unter die Decke und konnte gerade noch rechtzeitig nach den Handgelenken greifen. Erstaunt blickte er in die klaren, grauen Augen, die noch dabei waren zu registrierten, auf wen er sich da gerade stürzen wollte. Der Schwarzhaarige lag auf dem Rücken, hielt Dracos Arme fest, der sich über ihn gebeugt hatte. Unerwartet, schnell und heftig ergoss sie die Hitze in Form einer Schamesröte über die blassen Wangen und die blonden Haare, die im Dunkeln grau wirkten, fielen über die schmalen Schultern. „Wenn ich dich jetzt los lasse, erwürgst du mich nicht oder?“ Schmunzelte der Auror, der sehr gut verstand, welchem Reflex der ehemalige Slytherin unterlag. Mit einem Räuspern nickte dieser und ließ sein Gewicht wieder zur Seite sinken. „Tut mir leid, wenn ich nachts im Bett Gesellschaft habe, dann nur von der Sorte, die mich umbringen will.“ Brummte er leise und kaum hatten ihn die warmen Hände Harrys losgelassen, spürte er schon den anderen Körper deutlich näher kommen. „Schon ok, Ron weckt mich auch nur noch mit einem Sicherheitsabstand.“ Brummte er zufrieden und schlang seine Arme um den schlanken Oberkörper. Es war noch immer so dunkel in diesem Raum, dass die Konturen langsam verschwammen, die Röte auf den fremden Wangen war nur durch den tieferen Grauton zu deuten. „Gute Entscheidung!“ Neckte Draco zurück und bemerkte, wie der Auror langsam wieder eindöste. Der Schock saß bei ihm jedoch so tief, dass er selbst sich fern von jeder Müdigkeit empfand. Ja, es war ein Reflex gewesen, einer, der ihn dazu gebracht hatte Harry beinahe zu erwürgen. Gut, offenbar hatte dieser damit gerechnet, sonst wäre er nie so locker mit der Situation umgegangen. Innerlich breitete sich ein flaues Gefühl in seinem Magen aus, wie bitte sollte das mit ihnen weitergehen? Er konnte doch nicht jedes Mal versuchen den Kerl umzubringen, wenn der ihn durch Zufall weckte! Es dauerte sicher eine halbe Stunde, bis endlich die Erschöpfung seine Gedanken zum Stillstand brachte. Er konnte doch nicht ununterbrochen darüber nachdenken, was vielleicht, eventuell eintreffen konnte und dabei das Hier und Jetzt ignorieren! Die grauen Augen schlossen sich und mit einer inneren Resignation gab er auf. Er würde morgen mit dem schwarzhaarigen Auror auch darüber sprechen müssen. oooOOOooo Dieser sanfte, herrliche Geruch drang bis in die Tiefen seines Bewusstseins vor, welches noch immer in seligem Schlaf die bevorstehenden Probleme ignorierte. Es war keine Müdigkeit, die ihn in diesem Schlummer gefangen hielt, es war die angenehme Wärme, die seinen gesamten, geschundenen Körper umhüllte und ihm so eine unbeschreibliche Erholung schenkte. Dabei gab das weiche Bett so mühelos nach, dass er zu schweben schien, in Watte eingetaucht. Warum also sollte er sich aus diesem herrlichen Zustand befreien und sich den Problemen stellen, die da ohne Zweifel auf ihn lauerten? Natürlich würde der andere das Bedürfnis haben, über die Vorkommnisse dieses Morgens zu sprechen und doch würde ihm der Mut dazu fehlen. Das war frustrierend und Frustration war das Letzte, was er in diesem träumersichen Moment gebrauchen konnte! Aber da lockte etwas! Dieser Geruch kam ihm vertraut vor und er umspielte seine Nase, ließ den Speichel in seinem Mund Kapriolen schlagen und sein Herz in diesem aufgeregten, wilden Rhythmus schlagen. Oh ja, er liebte diesen Geruch! Er kannte ihn und er würde so viel dafür tun! Wenn er nur wüsste, wonach es roch! Langsam setzten sich seine trägen Gedanken in Bewegung. Erinnerungen wurden durchforstet und doch schien er der Lösung so weit entfernt. Woher kannte er diesen Geruch? Heiße Schokolade! Mit diesem Gedanken öffnete er die grünen Augen und blinzelte verschlafen in das trübe Licht des angebrochenen Vormittages. Er war sich nicht sicher gewesen, aber kaum fokussierten seine müden Augen den schwarzen Becher, der noch deutlich in seinem Sichtfeld zu erkennen war, begriff er die Wahrheit über seine Erkenntnis. Es war wirklich heiße Schokolade! Oben über die Kante des dunklen Trinkgefäßes ragte ein weißer, fluffiger Berg Sahne hinaus, dessen weiche Rundungen mit einem herrlichen Regen schwarzer Schokoladenstücken bedeckt waren, die frisch geraspelt noch unentschlossen leicht in diese Verführung versanken. Bevor er sich weiter fragte, wie dieser Becher lieblich duftender Glückseligkeit vor ihm erschienen war, zog er die Hände zurück, die bis eben noch immer das Kissen umschlangen und kämpfte sich aus seiner Decke frei. Nur einen Augenblick später saß er mit dem Kopfkissen im Rücken im Bett und warf noch einen Blick auf seinen rechten Arm. Nein, die Linien waren noch da! Also träumte er das nicht! Ein sanftes Lachen bestätigte ihm, dass er nicht alleine war und nun fand sein unscharfer Blick zu dem Mann, der die ganze Zeit stoisch den Becher hielt. Er konnte Draco nicht klar erkennen, aber die dunklen Flecken auf seiner Wange und das Leuchten seiner grauen Augen waren klare Merkmale neben den blonden, offenen Haaren. „Hat da jemand wegen heute Morgen ein schlechtes Gewissen?“ Fragte Harry mit einem breiten Grinsen und griff mit beiden Händen nach dem Becher, den er vorsichtig an sich zog. Kaum hielt er den noch immer überdeutlich warmen Kakao in Händen, als er ein leises Räuspern vernahm. „Ah, das deute ich mal als ja!“ Neckte er und bemerkte den langstieligen Löffel, der in seinem Sichtfeld auftauchte. Mit einem Lächeln griff er nach diesem und tauchte ihn gleich in den weißen mit Schokoladenraspeln überzogenen Berg aus Sahne. „Nun ja, ich denke, du liegst nicht ganz falsch. Es ist weniger wegen heute Morgen, es ist eher wegen vorgestern, gestern, heute… ich habe genügend Gründe, um ein erdrückend schlechtes Gewissen zu haben.“ Meinte der Blonde verlegen und räusperte sich noch einmal leise. Mit einem Funkeln in den grünen Augen bemerkte Harry die Röte, die sich auf die blassen Wangen gestohlen hatte und konzentrierte sich weiter auf das Abtragen des großen Sahneberges. „Das ist ja ein halbes Frühstück!“ Frohlockte er leise nebenher und genoss diese unerwartete Freude in ganzen zügen. „Du hast deine Vorliebe für Süßes noch immer nicht aufgegeben oder?“ Nun war es Harry, dem ein leichter roter Schimmer über die Wangen lief und er sah zu dem ehemaligen Slytherin auf. „Nein, ganz sicher nicht. Ich liebe noch immer alles, was süß ist. Alles aus Schokolade steht an erster Stelle, dann kommen Waffeln, Eis, Bonbons aller Art, Teigbällchen und natürlich heiße Schokolade! Die hat ihre eigene Aufzählung verdient!“ Meinte er mit einem verlegenen Stolz in der Stimme. Jetzt wünschte er sich seine Brille auf der Nase. Leider saß Draco zu weit weg, um ihn deutlich genug zu sehen. Etwas in ihm war jedoch der Meinung, dass der blonde Kräuterkundige einen sehr schönen, sanften Ausdruck trug. Einen Moment sahen sie sich an, dann erhob sich der Hausherr leicht unschlüssig und schien noch nach den passenden Worten zu suchen. „Gut… ich…“ Begann er und verwarf diesen Anfang. „Werde du ihn Ruhe wach und ich bin eben duschen.“ Kam dann bestimmter von ihm und Harry nickte nur. „Klar, so macht das Wachwerden wirklich Spaß.“ Kommentierte er, den Berg auf seiner Schokolade hatte er schon abgebaut, nun schwamm nur noch ein herrlicher Mantel geschmolzener Sahne auf der dunklen Flüssigkeit, und legte den Löffel nun auf den kleinen Nachttisch neben sich. Kurz wartete er noch, bis Draco den Raum verlassen hatte, dann nahm er einen Schluck. Mit dieser gerade noch zu ertragenden Hitze floss der Kakao über seinen Rachen und erfüllte den durch die kalte Sahne abgekühlten Hals. Er konnte regelrecht spüren, wie die Wärme sich in seinem Magen ausbreitete und ihn von innen heraus entspannte. Der Schalk kam ihm erst zu spät in den Sinn. Jetzt hatte er zwar seine heiße Schokolade, aber Draco war in keiner Weise nackt. Nachdenklich trank er weiter, so ganz stimmte der Gedanke ja nicht. Unter der Dusche war der Kerl nackt! Splitterfaser nackt! Die dunklen Augenbrauen zogen sich zusammen und er leckte sich über die vollen Lippen. Er hatte gut geschlafen, er hatte dank dieser süßen Sünde genügend Zucker im Blut, um nicht wieder in die Verlegenheit der gestrigen Aktion zu kommen. Sein Blick fiel in den halbleeren Becher. Das war eine außergewöhnliche Gelegenheit! Vor allem schienen den Blonden genügend Gewissensbisse zu treiben, damit er ihn nicht von sich stoßen würde. Außerdem wirkte es gestern so, als wäre er ihm aufgeschlossenen! Seine Gedanken kreisten um den verführerischen Kuss, mit dem er das Spiel eigentlich eröffnen wollte. Ah!!! Innerlich breitete sich mit einem Schlag die Frustration aus. Verflucht! Jetzt wollte er gerne in Verlegenheit versinken und verschwinden! Wie konnte ausgerechnet ihm so etwas passieren! Es wäre beinahe so weit gewesen! Doch unter all der Peinlichkeit meldete sich auch wieder diese kleine, schreckliche Stimme in seinem Hinterkopf, die ihm eine erstaunlich interessante Frage stellte. Um genau zu sein waren es zwei! Warum war er sich so sicher, dass er derjenige war, der die Regeln dieses Spieles vorgab? Immerhin war es Draco, der ihn das letzte Mal… das einzige Mal… verführt und… flach gelegt hatte! Und wie würde es sein? Natürlich hatte seine sehnsuchtsvolle Phantasie in den letzten Jahren immer wieder wilde Kapriolen geschlagen, wenn er sie nachts nicht zügeln konnte. Und wer konnte das schon? Sie waren keine Kinder mehr. Draco war nicht mehr der einzige, der Erfahrungen in diesem Metier hatte. Erst jetzt wurde dem Auror noch etwas bewusst. Er kannte die Narben dieses Mannes nicht! Obwohl sie sich gestern beide umgezogen hatten, vermied es doch jeder den anderen zu genau zu betrachten. Ob Draco seine gesehen hatte? Ob er die Narbe kannte, die sich über seine rechte Seite zog und ihn vor zwei Jahren beinahe umgebracht hatte? Sie war die stumme Zeugin einer brutalen Auseinandersetzung mit einem Todesser, der sich seine größte Schwäche gnadenlos zu Nutzen gemacht hatte. Er hatte ihn auf eine angebliche Fährte zu dem Mann geschickt, den er begehrte, wie niemanden sonst auf dieser Welt. Seine rechte Hand löste sich vom Becher und wanderte zu seinem Bauch. Er konnte sich noch gut an das Gefühl erinnern, als die Klinge in sein Fleisch gestoßen wurde. Sie war so scharf, dass er den Schmerz gar nicht bemerkte. Erst als das Messer zur Seite abrutschte und aus dem Stich eine gewaltige Wunde riss, hatte er aufgeschrien. Ron hatte ihn gerettet, wie schon das eine oder andere Mal zuvor in seinem Leben. Seine Finger ruhten an der Stelle, die unter dem T-Shirt eine Narbe trug. Nein, Draco musste sie gesehen haben. Sie beide waren gezeichnet von den Jahren, die sie hinter sich gebracht hatten. Sie beide tanzten auf dem dünnen Drahtseil zwischen Leben und Tod. Sie beide waren sich um so vieles ähnlicher, als der Blonde zu glauben wagte. Es war nur noch ein Schluck und mit einem seltsamen Glanz in den Augen stellte er den leeren Becher ab. Warum tat er das? Während er nach seiner Brille griff, wurde ihm die Waghalsigkeit seines Lebens bewusst. Plötzlich erschienen ihm so viele seiner Taten kindlich und dumm. Er hatte sich immer wieder mit denen angelegt, deren Ruf die meiste Gefahr versprach. Er schlug die Decke zurück und blieb noch einen Moment auf der Kante sitzen. Wollte er sich damit selbst bestrafen? Es war fort! Dieser Gedanke durchströmte ihn, wie ein heißer Fluss. Er schwemmte all seine verwirrten Gefühle auf, erfüllte ihn gänzlich, ließ sein Herz wild und kräftig schlagen. Da waren keine Träume gewesen, keine Angst, keine Vorwürfe… Die vollen Lippen öffneten sich leicht und die grünen Augen wurden groß. Es war der erste Morgen seit… seit… seit Jahren, an dem er ohne Schuld erwachte! Sie war einfach fort! Schnell und flach hob und senkte sich seine Brust, als ihm diese Erkenntnis in all ihrer Bedeutung bewusst wurde. Es war weitaus mehr als dieses Gefühl „Zuhause zu sein“! Es war das Gefühl von Freiheit! Frei von jeder Schuld! Frei von all den Vorwürfen, all den Pflichte, all den Aufgaben… all dem, was er zu sein hatte! Als wäre seine gesamte Vergangenheit ausgelöscht, als stände er vor diesem Mann allein als das, was er war. Es war mehr als dieses Gefühl, als wäre ihr Zusammensein das Normalste der Welt! Es war deswegen so normal, so berauschend bedeutend, weil sie nur einander sahen. Nicht ihre Familien, nicht ihre Herkunft, nicht ihre Vergangenheit… nur ihr eigenes sein. Ihre eigenen Handlungen. Ihre eigenen Entscheidungen. Seine nackten Füße trugen ihn ohne einen Gedanken an den Ort, an dem er die Bestätigung für seine Gedanken glaubte. Leise öffnete er die Tür und trat in den großen Raum. Sein Blick lag auf dem schlanken Rücken, der ihm zugewandt war. Das warme Wasser lief über die helle Haut und unter dem steten Strom konnte er die vielen, glänzenden Linien erkennen, die von den verheilten Wunden übrig geblieben waren. Lautlos schloss er die Tür, beobachtete den Mann, der ihn noch immer nicht bemerkt hatte. Nein, sie kannten sich nicht! Sie hatten sich nie gekannt! Aber ihre Herzen hatten einander verstanden! Sie sahen in den Augen des anderen keine Schuld! Sie sahen in den Augen des anderen nur ihre eigenen Zweifel! Sie sahen einander, so wie sie sich gaben, wie sie sich selbst glaubten und doch schien der andere dieses Spiel zu durchschauen. Seine Finger griffen nach dem weißen Stoff und ohne einen weiteren Gedanken zog er diesen über den Kopf und ließ ihn zu Boden fallen. Das Wasser rauschte und erfüllte den mit grünen Kacheln verzierten Raum. In diesem Haus hatte der Architekt der Dusche einen eigenen zugeteilt und so gab es nur den Abfluss im Boden. Da war kein Sichtschutz, da war nichts, was ihm im Wege stand und diesen unglaublichen Anblick verbarg, als bei Harry auch noch der letzte Stoff zu Boden glitt. Er spürte das warme Wasser auf den dunklen Fliesen des Bodens nur einen Meter weiter während er näher kam. Nur ein großes Fenster über der Dusche, lang und breit, spendete Licht. Sein Blick lag wie gefesselt auf den glänzenden Linien, die den schmalen Rücken bedeckten und dann bemerkte er noch etwas. Blutrote Punkte funkelten auf der rechten Schulter auf, sie wurden von den langen, blonden Haaren immer wieder verdeckt. Um sie zogen sich feine, schwarze Linien und bildeten die Zeichnung eines Drachens. Wo hatte er so etwas schon einmal gesehen? Er kam immer näher, seine Augen fuhren die feinen, schwarzen Linien nach und dann begriff er es. Es war das Sternenbild des Drachen, Draco! Der junge Mann war nach ihm benannt worden! Das Wasser, welches sich über den schlanken Rücken ergoss, legte sich wie ein feiner Schleier auf seine eigene, sonnengebräunte Haut und nun war er nur noch ein winziges Stück von ihm entfernt. Seine Augen wanderten die roten Punkte entlang, die immer wieder von den feinen, blonden Haaren bedeckt wurden. „Der Drache also…“ Flüsterte er gerade laut genug, damit es Draco hören konnte. Erschrocken zuckte dieser zusammen und drehte sich um. Doch damit hatte der Auror gerechnet und mit einem überheblichen Lächeln griff er nach den Handgelenken des anderen und zwang ihn mit einem weiteren Schritt zurück, drängte ihn gegen die Wand. Ganz dicht stand er nun vor ihm, das Wasser hatte sich sturzbachartig über ihn ergossen, als er durch den Strahl der Dusche getreten war, und rann nun wild seinen breiten Rücken herunter. Er sah in die vor Entsetzen geweiteten Augen, das Wasser floss aus den blonden Strähnen über seine Stirn und zwang Draco zu einem Blinzeln. „Ich sage das nur einmal, also hör mir genau zu, Draco Malfoy!“ Seine vollen Lippen waren so dicht an dem Ohr seines Gegenübers, dass diesem ein Schauer über den Rücken lief, während er anrüchig flüsterte. Noch immer hielten seine kräftigen Finger die schlanken Handgelenke umgriffen, doch es gab keine Gegenwehr. „Ich lasse mich nicht einfach wieder von dir vertreiben! Ich habe keine Lust mehr auf deine dummen Spielchen und auf deine ständigen Ausreden! Es ist mir egal, was du denkst, was du glaubst oder was du vor mir verbergen willst! Es ist mir egal, was du in den letzen Jahren getan oder gewollt hast! Ich werde mir das Hier und Jetzt nicht von deiner Angst nehmen lassen!“ Er hob leicht den Kopf, blickte in die grauen Augen, in denen etwas auf funkelte, das er beinahe verloren glaubte. Seine Finger wanderten über die Handrücken weiter, während sein Blick kurz auf die schmalen Lippen fiel, die sich leicht öffneten. Doch Draco schwieg. „Ich dachte, dass ich gestern präzise genug gewesen wäre. Ich wollte nicht nur mit einer heißen Schokolade geweckt werden, ich wollte dabei dich, Splitterfaser nackt!“ Fordernd schloss er die fremden Lippen, bevor noch ein Wiederspruch im Rauschen des Wassers zu hören war. Dieser Kuss war anders, als der gestrige. Er wurde ebenso bestimmt erwidert, wie Harry ihn führte. Sie waren einander fremd und doch hatten sie einander nie so gut gekannt, wie in diesem Moment. Mit der rechten Hand stützte sich Harry an der Wand ab, mit der linken griff er nach der Hüfte des Blonden. Dieser wehrte sich nicht, seine schlanken Hände fanden den Rücken des Aurors und er schmiegte sich an den noch Stellenweise trockenen Körper. Dieser Kuss war berauschend. Er schien die Grenzen einzureißen, die sie aufgebaut hatten und sprach von der Sehnsucht, die sie in ihren Herzen trugen. Sieben Jahre lang hatten sie ihre Sehnsüchte gezügelt, sie in ihren Herzen verborgen und nun endlich, nachdem sie jede Auseinandersetzung miteinander ausgefochten hatten, zu der sie fähig waren, begegneten sie sich erneut auf eine Weise, die keine Verbote mehr kannte. Erstaunt löste der Schwarzhaarige den Kuss, verzog leicht das Gesicht, als ein süßer Schmerz seinen Rücken durchzog. Herausfordernd lächelte der ehemalige Slytherin und die grünen Augen funkelten gefährlich. „Du denkst wirklich, dass du einfach so in meinem Haus unter meiner Dusche über mich herfallen kannst?“ Fragte er provokant und leckte sich frech über die eigenen Lippen. Sanft tanzten die schlanken Finger über die Haut des Aurors und in den funkelnden Augen stand die Frage, wann sie ein nächstes Mal schmerzhaft tief in ihr versinken würden. Voller Freude zogen sich die vollen Lippen zu einem Lächeln. Genau das war er! Genau das war der Blick, den er seit sieben Jahren suchte! „Anscheinend muss ich dir noch Manieren beibringen.“ Flüsterte er gegen das rechte Ohr des Blonden und sanft fuhr seine Zunge die äußeren Konturen nach. Dabei wanderte seine rechte Hand, mit der er sich eben noch abgestützt hatte, streichelnd über die Schulter seines Gespielen. Draco wusste, dass es eine Falle war. Er wusste, dass Harry ihn fangen wollte, aber es fiel ihm so schwer diesen Gefühlen entgegen zu treten. Sein Herz schlug so wild, sein Blut rauschte kraftvoller als das Wasser über ihnen und die Berührung dieser starken Finger ließ ein Kribbeln unter seiner Haut entstehen, welches ihm den Verstand rauben wollte. Wie in Trance gefangen beugte er sich vor, küsste den sonnengebräunten Hals und doch beachtete er genau den Weg, den die fremden Finger entlang wanderten. Immer weiter strichen sie über seinen Arm, die andere Hand zog sich ebenso zurück. Nur noch wenige Herzschläge und Harry würde erneut nach seinen Handgelenken greifen! Wieder setzte er einen Kuss nun ein Stück tiefer, weiter zur Schulter hin. Seine eigenen Finger wanderten die Wirbelsäule entlang hinauf zwischen die Schulterblätter und dann tat er es. Nun war er so dicht, dass er die Anspannung in dem muskulösen Körper spürte. Jetzt wollte der Auror zupacken. Ein Schrei erfüllte die Luft, als sich die Zähne des Blonden schmerzhaft in die Schulter Harrys gruben. Seine Nägel fuhren gnadenlos über die gezeichnete Haut und die Kraft, mit der die fremden Hände zugreifen wollten, wurde immer schwächer. Harry wollte ihn von sich stoßen, doch diesen Moment nutze der Blonde, ließ ab von dem breiten Rücken und mit einer einfachen Bewegung zog er Harrys linkes Bein vor, so dass dieser den Halt verlor. Erstaunt und verwirrt blickten die großen, grünen Augen zu ihm auf, als der Mann stürzte. Doch auch Draco kam nicht davon. Kräftig umklammerten die rauen Hände seine Oberarme und der ehemalige Slytherin spürte, wie er sein Gleichgewicht verlor. Der Boden war nass, er fand keinen Halt und ungläubig begriff er, dass es keine andere Chance gab. Er fiel ebenso gnadenlos, wie er es seinem Kontrahenten zugedacht hatte. Hart schlug Harry auf, spürte den Schmerz in seinen Schultern. Der nur halb unterdrückte Schmerzensschrei des Blonden machte ihm deutlich, dass er nicht der einzige war. Draco hatte seinen Sturz mit den Knien abfangen wollen und zahlte nun die Rechnung dafür, dass er den Auror unterschätzt hatte. Das Wasser ergoss sich auf seinen Rücken, floss über den Nacken herab und fiel in wilden Bächen auf die breite Brust des Mannes, über dem er nun kniete. Ihre Blicke fanden sich, Schmerz und Wut spiegelten sich darin, doch am stärksten stand dort die Erregung. „Halte deine Freunde nah…“ Begann Draco, konnte kaum seine eigenen Worte verstehen, während das Wasser auf seinen Rücken trommelte. Schnell legten sich die kräftigen Hände um sein Gesicht und in der Luft verklang die Antwort. „…aber deine Feinde näher!“ Feurig und voller Gier legten sich die vollen Lippen erneut auf die fremden, Harry spürte das Wasser, welches auf seine Brust traf, ihn eindringlich im Hier und Jetzt zu halten versuchte. Aber für ihn gab es kein Halten mehr, kein zurück! Er wollte ihn! Er begehrte ihn! Gierig drang er zwischen die Lippen, während seine Hände den Weg unter den schlanken Armen entlang fanden, hinauf zum Rücken und abwärts, dort wo sich sein Ziel befand. Sein Körper glühte, das heiße Wasser machte es nicht besser, die Fliesen hatten ihre Kälte verloren. Deutlich hatte sich das Blut zwischen seinen Lenden gesammelt, die regelrecht brannten. Sieben Jahre Sehnsucht und Verlangen wurde zu einem berauschenden Strom tiefer Erregung, der sie beide mit sich riss. Mit einem Keuchen hob Draco den Kopf, biss sich auf die Lippen und versuchte die Anspannung zu unterdrücken. Kraftvoll begannen die rauen Hände seine weichen Backen zu massieren, seine eigenen Lenden brannten, die Erregung war kurz davor seinen Verstand in den tiefen dieses Rausches untergehen zu lassen. Irgendwo in seinem Hinterkopf begriff er, dass seine Knie auf dem harten Boden neben dem durchtrainierten Körper des Mannes ruhten, den er so lange schon begehrte. Das Wasser stürzte hart auf seinen Rücken und heiße Wellen der Erregung wallten mit jedem kräftigen Drücken der fremden Finger durch seinen Unterleib. War das seine Stimme, die da keuchend von den Wänden widerhallte? War es sein Stöhnen, welches nicht einmal vom Rauschen des Wassers überdeckt werden konnte? Ob er wusste, was er tat? Nein! Pochend hörte er jeden Herzschlag überdeutlich in jeder seiner Fasern widerhallen. Die Hitze hatte seinen Verstand geraubt und brennend glühten seine Wangen. Nur ein einziger Gedanke trieb ihn an, ließ ihn handeln und so dirigierte er den Blonden noch ein Stück näher, weiter nach vorne. Dieser Anblick, die gläsernen Augen, die Erregung, die sein Gesicht zeichnete, die unzähligen Tropen aus heißem Wasser, die über die blasse, nun von Geilheit errötete Haut rannen… Überdeutlich dröhnte das Keuchen, das wilde Stöhnen in seinen Ohren wider und er konnte nicht sagen, ob es seine eigene Stimme war. Ohne Vorwarnung drang er ein, kaum dass der Blonde ihm genügend Platz geboten hatte. Der Schauer der erregenden Anspannung durchfuhr den schlanken, mit Narben übersäten Körper und Harry konnte sehen, wie sich die schmale Brust flach und hektisch hob und senkte. Harry hatte seinen Oberkörper erhoben, seine Lippen küssten die Brust seines erregten Gespielen. Wie lange würde er sich noch beherrschen können? Der Druck in seinen eigenen Lenden brannte schmerzhaft und doch musste er noch warten. Kaum, dass die Anspannung etwas nachließ, drangen seine Finger tiefer vor. Das Keuchen wurde lauter und trotz der erneuten Anspannung drückte sich der schlanke Körper seinen Händen entgegen. Sie beide waren dabei den Verstand zu verlieren und zwischen dem Trommeln des Wassers auf ihrer Haut und den erregenden Wellen tiefer Geilheit verschwammen ihre Gedanken. „Warte… lass mich….“ Brachte der ehemalige Slytherin mit schwerem Atmen hervor und griff sanft mit zitternder Hand nach Harrys Arm. Erstaunt blickten ihn die grünen Augen an, sie glänzten längst trüb vor Erregung. Was dieser von ihm wollte, konnte er nicht verstehen. „Nein, ich…“ Doch weiter kam er nicht, als sich die schmalen Lippen auf die seinen legten und seinen Mund begierig verschlossen. In diesem Moment gab es keinen Platz für die Frage, wer wen dominierte. In diesem berauschenden Augenblick verloren sie sich in dem Gefühl unbestimmten Verlangens und kaum lösten sich die Lippen voneinander, ließ Draco seine Hüften sinken und richtete sich auf. Erst jetzt verstand der Schwarzhaarige, was dieser im Sinn hatte. Ein heißer Stoß unstillbarer Vorfreude zuckte durch seinen Unterleib und dann spürte er die warmen Finger, die sich um sein Glied legten. Seine Hände griffen nach den schlanken Oberschenkeln und seine Stimme übertönte das Rauschen des Wassers. Sie vermischte sich mit dem Stöhnen seines Gefährten, der von Schmerz und Erregung gepeinigt seine Hüften immer tiefer presste. Er hatte es gewusst, dennoch war es ihm gleich. Der Schmerz durchzuckte seinen Unterleib, raste grausam stechend seine Wirbelsäule entlang und fraß sich dann gnadenlos in seinen Verstand. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schrie! Es gab kein Warten, kein Zögern, keine Vorsicht, es gab nur das Feuer, das ihre Seelen zu verschlingen drohte und ihnen jeden klaren Gedanken geraubt hatte. Harry konnte jeden Muskel spüren, der sich unter der blassen Haut bewegte. Er spürte die Härte des Bodens, auf dem er lag, spürte das Wasser, das nun auf seine Brust und seinen Bauch trommelte. Sein Körper glühte, verbrannte in der Hitze, die diesen Raum erfüllte. Er spürte den Druck der Brille, die er noch immer trug. Der feine Nebel und die gelegentlichen großen Tropfen perlte magisch an den Gläsern ab und so konnte er den Anblick genießen, der sich ihm bot. Das sonst so blasse Gesicht war erhitzt und glühte rot. Die Augen waren geschlossen, die schmalen Lippen leicht geöffnet, damit seine heißere Stimme ihren Weg fand. Die blonden Haare waren nass und wurden von den endlosen Wasserbächen über die Schultern getrieben. Sie stürzten sich über die athletische Brust, die sich hektisch hob und senkte. Doch am berauschendsten war das Gefühl, der erdrückenden Enge, dieser umschlingenden Erregung, die mit jedem Auf und Ab der schmalen Hüfen wie eine Flut stürmischer Geilheit getrieben wurde. Stetig brandeten neue Wellen erstickender Hitze durch seinen Leib, ließen ihn unter heißen Wallungen ziellos den einzelnen Stößen entgegenkommen. Seine Schultern schmerzten, die Muskeln seiner Beine waren zum Zerreißen gespannt und sein Bauch verbrannte unter der Hitze der fremden Hände. Dort, wie die glühende Haut die seine traf, dort wo die hellen Schenkel ihn berührten, dort verging jedes Gefühl in dem Rauschen der Glut. Fremdartig, wild und ungezügelt gaben sie sich diesem Moment hin. Er verschlang sie, baute diese gewaltige Erregung auf und ließ sie voller überschäumender Geilheit erstarren. Wie ein aufbrausender Sturm riss der Höhepunkt sie mit sich, hielt sie gefangen und löschte jedes Gefühl aus. Allein die glühende Hitze erfüllte ihre geschunden Körper, das Wasser trommelte auf ihre Haut dann ließ sich Draco sinken. Er stützte sich zitternd mit beiden Händen neben den schwarzen Haaren ab, blickte keuchend, nach Luft ringend in die grünen Augen, die noch immer die Realität nicht wieder gefunden hatten. Schwer schnappte der Auror nach Luft, aus den blonden Strähnen stürzten Wassertropfen auf sein gerötetes Gesicht und jeder Muskel in seinem Körper brannte. Was sie eben getan hatten, versank in dem aufbrausenden Gefühl der abklingenden Geilheit. Sie spürten beide die noch bleibende Erregung, die mehr von ihnen wollte, eine Fortführung forderte, doch die bebenden Körper streikten. Zitternd hoben sich die sonnengebräunten Arme und umschlangen den hellen Oberkörper. Sanft, behutsam zog Harry seinen Geliebten an sich, der voller Erschöpfung bereitwillig an ihn sank. Bedächtig löste sich Draco, ließ sich in diese Umarmung ziehen und versuchte vorsichtig die angespannten Beine zu bewegen. Noch immer prasselte das Wasser der Dusche auf sie nieder, doch keiner fühlte sich im Stande dazu etwas daran zu ändern. Wie lange sie dort lagen, konnte er nicht sagen. Ihre Körper waren ausgebrannt, erschöpft und doch war es nicht nur die reine Anstrengung gewesen. Nach und nach begriff der Auror, was wirklich geschehen war. In diesem Moment hatte sich all das entladen, was sieben Jahre lang in ihnen geschlummert hatte. „Genieße es, das war das letzte Mal, dass du mich so leicht bekommen hast!“ Raunte es plötzlich kampfbereit an seinem Ohr und ein freudiger Schauer neuer Erregung wallte in ihm auf. Er drehte leicht den Kopf und blickte in zwei graue, funkelnde Augen. Unerwartet traf ihn der Gedanke, dass allein Draco ihn bisher unterworfen hatte. In all den kleinen intimen Spielchen hatte bisher immer er den dominanten Part gegeben. Ein provokantes Lächeln lag auf seinen vollen Lippen und er antwortete gelassen. „Ach ja, bist du dir da sicher?“ Seine Augen folgten dem schlanken Mann, der sich mit einem vielsagenden Lächeln aufsetzte und mit der linken Hand die langen, blonden Strähnen nach hinten kämmte. Nun saß er wieder im fallenden Strom des Wasser, die durchsichtigen Bäche rannen über seine glänzende Haut und ein neuer Schwall heißer Begierde pochte in Harrys Lenden auf. Vielleicht sollte er… Mit diesem beginnenden Gedanken drückte auch er sich vom Boden ab, wollte sich aufsetzten und nach dem athletischen Arm greifen, als der Blonde sich zur Seite bewegte. Regelrecht elegant, mit diesem lasziven Blick in den Augen erhob sich der ehemalige Slytherin und schenkte dem Wasser keine weiter Beachtung. Mit sicheren Schritten wanderte er durch den leichten See, der sich mittlerweile um sie herum ausgebreitet hatte und blieb noch diesen einen, verführerischen Moment in der Tür stehen. Er sah nicht zurück, die ansehnlichen Gesichtszüge erhaschte Harry nur noch im Profil und dann verließ Draco einfach den Raum. „Warte… was?“ Entkam es dem Schwarzhaarigen und mühsam rappelte er sich auf. Der ließ ihn jetzt nicht einfach so hier zurück oder? Aufgebracht und von dem faszinierenden Anblick erneut in Wallungen gebracht, eilte er ihm nach. Noch immer lief das Wasser der Dusche rauschend zu Boden, doch daran dachte niemand der beiden. Harry war dankbar für den Wasserabweisenden Zauber auf seiner Brille und bemerkte gleich beim Verlassen des Bades, das die nassen Spuren zum Schlafzimmer zurück führten. „Draco!“ Rief er in einem Ton, der nur eine leichte Spur von Wut aufzeigte, sonst war er gefüllt mit einer aufbrausenden Geilheit. Die Tür war angelehnt und mit schnellen Schritten überbrückte er den Weg hinüber zu dem Zimmer, in dem er seinen Gespielen glaubte. Aufgeregt griffen seine nassen Finger nach der Türklinke und mit leuchtenden Augen und roten Wangen stieß er den letzten Schutz des Raumes auf. Es war ein irritierendes, wenn auch nur beiläufiges Gefühl so nackt durch ein fremdes Haus zu eilen. Mit kräftigen Schritten trat er ein und sein Blick wurde direkt von dem roten, regelrecht leuchtenden etwas auf dem Bett gefangengenommen. Es wirkte wie Stoff, wie eben rasch dort hingeworfen. Was war das? Abgelenkt ließ er die Tür hinter sich zufallen, nahm den Rest des Raumes nur Sekunden später wahr. Zu spät! Jemand stand hinter ihm, griff nach seinen Handgelenken und zog diese kräftig auf seinen Rücken. Bevor er noch wusste, wie ihm geschah, war er gefesselt und eine raue Stimme flüsterte grausam in sein Ohr. „Ja, ich bin mir da sehr sicher, Mr. Potter!“ Ein Schauer hilfloser Erregung wallte durch seinen Körper und brandete schließlich in seinen Lenden. Er spürte Draco dicht hinter sich, die schlanken Finger ruhten noch immer auf den straffen Bändern und dann wanderten sie die nackten Arme entlang. Der Blonde legte sein Kinn auf die nasse Schulter und raunte erneut. „Es ist immer der gleiche Trick. Ich lenke dich ab und dann gehst du mir in die Falle. Was soll ich dieses Mal mit dir machen?“ Doch so leicht würde sich Harry nicht geschlagen geben. Er war nicht so erfolgreich geworden, weil er sich von verbundenen Händen hätte aufhalten lassen. Mit einem gezielten Schritt drehte er sich um und wich gleichzeitig von seinem Angreifer davon. Herausfordernd blickte er den Slytherin an, doch dieser wirkte in keiner Weise beunruhigt, denn Harry stand nun direkt vor dem Bett. Mit einem herablassenden Lächeln griff er hinter sich zu der dunklen Kommode, auf der sein schwarzer Zauberstarb lag. „Perfekt! Besser hätte ich es gar nicht planen können!“ All die Jahre, in denen er Erfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen gesammelt hatte, waren nun dahin. Seine Fähigkeiten im Fach magischer Verteidigung, die vielen Techniken mit denen er in handgreiflichen Auseinandersetzungen die Oberhand behalten konnte und nun dröhnte die Stimme seines alten Lehrers grausam herablassend in seinen Ohren wider. „Mr. Potter, wenn sie jemanden jagen und ihn in einen ihnen nicht bekannten Raum folgen, sehen sie sich immer zuerst nach einem Versteck um, in dem sich ihr Opfer befindet. Er könnte sich auch hinter der Tür verstecken und sie von hinten angreifen!“ Er wusste, was nun kam und dennoch war er nicht fähig diesem auszuweichen. Er spürte die samtenen Bänder, die sich um seine Oberarme schlangen, als der Zauberstarb sich elegant bewegte. Nur einen Moment später lag er dort, ebenso hilflos wie vor sieben Jahren und nun schlug sein Herz panisch und voller Verlegenheit. Wie schaffte es dieser Mann ihn so offensichtlich auszuspielen und ihn jedes Mal in so demütigende Positionen zu bringen? Langsam trat Draco an das Bett heran, noch immer glänzte sein heller Körper vom Wasser und neckische Tropfen flossen aus den langen Haaren über die ansehnliche Brust. Oh, diese grauen Augen funkelten, als betrachtete eine Schlange gerade ihre Beute. Doch am Schlimmsten war seine unglaubliche Unfähigkeit. Er konnte nichts an dieser Situation ändern! Er hatte es wieder einmal geschafft der hilflos unterlegene zu ein! Warum endeten all seine Versuche damit, dass dieser Mann ihm zeigte, wie schwach er war? Dennoch waren seine Gedanken beinahe ausschließlich von diesem Anblick eingenommen. Wie damals, als der blonde Slytherin vor dem Bett stand, wanderten die grünen Augen begierig über den athletischen Körper. Heute war er nicht mehr so makellos wie damals, die leicht rötlichen, etwas dunkleren Brandnarben bedeckten nicht nur seine linke Wange, sie zogen sich auch über den Hals und die Schulter. Hier und da sah er kleine Narben, hell leuchtend auf der noch immer blassen Haut. Sein Blick wurde von den bunten Linien eingefangen, die sich auf seinem rechten Unterarm abzeichneten. Auch die schwarzen waren wieder da und ein Grinsen lag auf seinen Lippen, als ihm die eigenen in Erinnerung kamen. „Heute kann ich dich gar nicht Stückchenweise ausziehen!“ Stichelte der Blonde und beugte sich leicht vor. Seine Finger ließen den Zauberstarb am Ende des Bettes los und die grauen Augen waren sich all der Aufmerksamkeit des anderen bewusst. Nur einen Moment später spürte Harry das Gewicht wieder auf seinen Oberschenkeln, als wäre es eine Hommage an ihr erstes Treffen. „Offensichtlich findest du noch immer Gefallen an deiner Unfähigkeit!“ Raunte die verführerische Stimme, als sich der Blonde gänzlich über ihn beugte und die schlanken Hände neben ihm halt auf dem Bett fanden. Obwohl er die Falle sah, konnte er den Lippen nicht widerstehen, die sich zu einem Kuss senkten. Bei allen verfluchten Göttern! Ja! Er konnte nicht beschreiben, wie sehr er diesen Mann dafür hasste und im selben Atemzug begehrte. Sein Körper verbarg die Erregung nicht und ein wollüstiges Brennen breitete sich in seinen Lenden aus, als Draco seine Hüften immer näher gegen seine drückte und schließlich ihre heißen Glieder einander berührten. In diesem Moment spürte Harry den Schmerz in seine Unterlippe als der Slytherin zu biss. Der leichte Geschmack von Blut breitete sich auf seiner Zunge aus und seine Augen hingen wie gebannt an den funkelnden, sturmgrauen Diamanten. „Es wird dir gefallen! Immerhin wollte ich das mit dir wiederholen.“ Raunte die verführerische Stimme und mit einem herablassend provokanten Zug um die Lippen fügte er noch an. „Und das nicht erst in sieben Jahren!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)