Leere trifft Liebe von QueenZombie ================================================================================ Kapitel 1: E i n s ------------------ Mit einem sanften Lächeln blickte er herab. Die rote Decke bedeckte ihren Körper fast komplett, als sie auf dem Bauch lag und die Arme unter dem ebenfalls roten Kissen geschlungen hatte. Ihre Haut war weiß wie Schnee, aber warm wie ein Sommermorgen. Eine leichte Röte lag noch auf ihren Wangen. Schwarze lange Wimpern verbargen das Grün dahinter. Ihr rotes Haar, ausgebreitet wie ein Fächer, hob sich kaum Kissen ab. Eine Schönheit lag neben ihm, dass wusste er und genoss es. Sanft küsste er ihre freie Schulter und zog die Decke dann über diese. Und trotz des Lächelns auf seinen Lippen; konnte er nicht behaupten, dass er glücklich war. Jetzt in diesen Moment, gehörte sie ihm. Ihm ganz alleine, doch sobald sie erwachen würde...dann wäre dieser Moment vorbei. Sie würde aufstehen, sich anziehen und gehen. Wie sie es bisher immer getan hatte, nachdem sie zu ihm kam. Er lehnte mich ein wenig zurück und dachte daran, wie es dazu gekommen war. Es war nur wenig Wochen her. ._.-._.-._.- Herzhaft gähnend ging er durch die leeren Korridore, noch in seiner Quidditschuniform. Das Training war schon seit zwei Stunden beendet, doch er hatte noch ein wenig länger geübt. Jetzt in seinem 6. Schuljahr, in dem er endlich der Kapitän war, wollte er den Pokal nur noch mehr. Die letzten zwei Jahre haben sie immer nur knapp verloren und das ärgerte ihn. Vollkommen in Gedanken, hätte er fast das Schluchzen nicht gehört. Und doch wurde er darauf aufmerksam. Rasch blickten die braunen Augen umher, um die Quelle zu suchen. Mit leisen Schritten ging er etwas zurück und blickte auf die Tür zu einem Klassenzimmer. James lauschte gespannt, als er es wieder hörte. Ja, tatsächlich. Es kam von hier. Sollte er nachsehen? Oder lieber weiter gehen. Dieser jemand wollte sicher alleine sein, sonst würde diese Person sich nicht kurz vor der Ausgangssperre hier verstecken. Unsicher stand er dort, er konnte doch nicht einfach vorbei gehen, wenn hier jemand weinte! Er öffnete langsam die Tür. Lautlos. Und biss sich direkt auf die Unterlippe; mit dem Rücken zu ihn, saß niemand anderes als Lily Evans. In seinen Augen, der wundervollste Mensch auf diesem Planeten. Umso mehr schmerzte es ihn. Doch kannte er bereits den Grund für ihr Weinen. Ihre Eltern. Tod. Soweit er weiß, so waren es Todesser gewesen. Soweit er weiß, lebte nur noch ihre Schwester. Soweit er weiß, wollte diese nicht mal mehr Lily sehen. Er hatte sie nicht mehr gesehen, seitdem die Nachricht durch die Schule ging. Und jetzt saß sie hier und weinte. „Lily...“ sagte er zart. Trotz seiner leisen Stimme, zuckte sie heftig zusammen und drehte sich rasch um zu ihn. Noch größer war nun der Schmerz in seiner Brust, als er die roten Augen sah und die nassen Wangen. Er ging langsam auf sie zu, wollte sie trösten. Wollte ihr sagen, wie sehr es ihm Leid tat, dass ihr so etwas widerfahren war. Er wollte ihr sagen, dass er für sie da war. „Ich warne dich, Potter!“ sagte sie schneidend, als er den Mund öffnete. Direkt schloss er ihn direkt. „Was immer du sagen wolltest! Ich will es nicht hören!“, ihre Stimme war so kalt gewesen, dass er erschauderte. „Deine Worte, deine oder von den Anderen werden sie nicht zurückbringen! Es wird nichts daran ändern!“ er nickte, da hatte sie recht. Einige Momente lang musterten sie sich gegenseitig. Dabei wischte sie die Tränen weg. Doch dann konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er überbrückte die wenigen Meter zu ihr und schloss sie fest in seine Arme. Sie versteifte sich, dass hatte er geahnt. „Ich bin für dich da, Lily.“ flüsterte er in ihr Ohr. Auch wenn sie es nicht hören wollte, er musste es ihr doch sagen. Auf die Reaktion war er nicht vorbereitet gewesen. Ihre Hände auf seine Brust hatten ihn in Sicherheit gewogen. Zumindest bis er den Druck gespürt hatte, so heftig, dass er zurück stolperte und auf dem Boden landete. „Ich will das nicht hören!“ schrie sie ihn nun an, hob den Zauberstab. Ein wenig ängstlich sah er auf den Stab, der unmittelbar vor ihn war. Würde sie ihn nun verhexen? Er schluckte schwer, als sie dann mit dem Zauberstab auf die Tür deutete. Diese schwang lautlos zu und klickte. „Muffliato“ hörte er sie sagen. Er blickte hinter sich, zur Tür. Als er wieder zu Lily sah, kniete sie neben ihn auf dem Boden. Die Trauer war aus ihren Augen gewichen. Keine Trauer oder Wut. Keine Reue oder sogar Zärtlichkeit. Leer. So leer wirkten ihre Augen. So war er noch weniger darauf vorbereitet gewesen, als sie sich zu ihn beugte und ihn küsste. Sein Herz schlug ihn bis zum Hals. All die Jahre, hatte er sich nichts mehr gewünscht als ein Kuss. Ein Kuss von dieser Frau. Und jetzt, jetzt küsste sie ihn. Wenige Minuten nachdem sie um ihre Eltern geweint hatte. Er löste den Kuss und sah sie an. „Lily...“ flüsterte er wieder, als sie ihren Umhang ablegte und zur Seite warf. „Schlaf mit mir!“ sagte sie fordernd. „Was?“ Hat er sich verhört? Doch anstatt zu antworten, zog sie ihn heran und küsste ihn erneut. „Du sollst mit mir schlafen. Das wolltest du doch die letzten Jahre.“ „Ja, also nein.“ sagte er rasch. Lily hob ihre Augenbrauen. „Ich schlafe doch jetzt nicht mit dir. Hier in einem Klassenzimmer, in dem du vor nicht mal 10 Minuten geweint hast.“ Ihr Blick war noch immer leer. Sie schien darüber nachzudenken. Stand dann aber auf und hob ihren Umhang wieder auf. „Na gut. Dann frage ich jemand anderes.“ sagte sie erneut kalt. „Wie bitte?“ Er dachte er hört nicht richtig. Schnell stand er auf. James wusste nicht was er tun sollte. War es ihr ernst? Sie schien nicht zu scherzen. „Also James. Ich dachte ja immer, du wärst so scharf darauf gewesen. Aber du bist sicher nicht der Einzige.“ Sie wollte an ihn vorbei gehen. Er packte Lily am Arm und hielt sie fest. James war sich sicher, dass sie damit ihre Trauer vergessen wollte. Und doch...sie war alles, was er je wollte. Wirklich wollte! Und vielleicht...makaber wie es auch war...war dies ihr Weg? Er würde sie vergessen lassen, sie unterstützen, sie wieder glücklich machen. Vielleicht...sollte es so kommen? Er zog sie an sich, in seine Arme und küsste sie erneut. Sie stieß ihn nicht weg, klammerte sich an ihn. Küsste ihn auf so eine vertraute Weise, dass auch er vergaß. Er vergaß, wie er in diese Situation gekommen war. Vergaß, warum sie es tat. Er liebte sie. So war es doch immer gewesen. So würde es doch immer sein. Keuchend lehnte er seine Stirn an ihre. So wunderschön, wie sie hier vor ihn auf dem Tisch saß während das Mondlicht durch das Fenster herein schien. Wunderschön und so lebendig. Noch einmal küsste er sie, während sie dabei die Augen schloss. Zärtlich strich er das rote Haar nach hinten. Er hätte hier stundenlang stehen und ansehen können. Doch scheint, war es nicht in ihrem Interesse. Sie öffnete die Augen und schob ihn dann sanft weg von sich. Sie hüpfte vom Tisch hinunter, sammelte ihre Kleidung und zog diese direkt an. Sie sah ihn noch einmal an ehe sie die Tür mit einem Schlenker ihres Zauberstabes öffnete und einfach ging. James starrte ihr hinterher, ehe ihn einfiel wo er gerade war und sich auch rasch anzog um zurück in den Turm zu verschwinden. Wiedersehen tat er sie erst am nächsten Morgen. Sie lief einige Meter vor ihm und Sirius, zusammen mit ihrer Freundin Mary. Wenn Sirius wüsste, dass er letzte Nacht mit ihr geschlafen hätte... Er schluckte schwer, lief dann schneller und holte die zwei Mädchen ein. „Guten Morgen Lily“ sagte er sanft und lächelte sie an. „Was willst du Potter?“ Ihre Augen blitzten wütend auf als sie ihn ansah. „Ich wollte dir nur ein Guten Morgen wünschen...“ sagte er verständnislos. „Hast du ja jetzt, dann kannst du ja wieder gehen und jemand anderes nerven!“ Er blieb stehen, dass verstand er nun nicht. Er hörte Mary sagen: „Er hat doch nichts gemacht. Das war wirklich gemein von dir Lily.“ Ihre Antwort hörte er nicht mehr. „Was war das den Prongs?“ fragte ihn Sirius. Leicht schüttelte er den Kopf. Darauf hatte er keine Antwort. ._.-._.-._.- Wenn James ehrlich war, verstand er es immer noch nicht. Doch hier lag sie, neben ihn. Schlafend. Bei jeder Gelegenheit zog sie ihn in einen leeren Raum und schlief mit ihn. Doch kaum verließ sie den Raum, beachtete sie ihn nicht mehr. Er hatte es ihr noch einmal versucht zu verweigern. Das hatte sie nicht interessiert. Sie hatte sich einfach vor ihm ausgezogen und hatte ihn geküsst und berührt, bis sein Widerstand verschwand. Und heute hatte sie ihn einfach in den Raum der Wünsche gezogen, in dem sie nun lagen. James fühlte sich schlecht. Denn so wollte er dies nicht. Er wollte mit Lily zusammen sein. Aber doch nicht so. Und doch zog er sie fester in seinen Arm, weil er nicht mehr bekam als dies. Er hätte es vielleicht lassen sollen, denn jetzt bewegte sie sich. Ihre Augen öffneten sich langsam und sahen ihn an. Grün traf Braun. Leere traf Liebe. Schweigen. Ehe sie aufstand um sich anzuziehen. So war es zumindest ihr Plan gewesen. Doch schon schloss sich seine Hand um ihre. „Geh nicht.“ sagte er sanft. Sie sah ihn an...Leere...Nichts... „Du weißt wie das abläuft, Potter.“ er schluckte hart. „Das kann aber nicht immer so weitergehen!“ Sie sah ihn weiter an. „Warum nicht? Du kriegst das, was du willst und ich auch. Du hast keine blöden Verpflichtungen mir gegenüber“ erklärte sie ruhig. „Ich kriege nicht das was ich will! Lily ich will dich!“ Sie lachte freudlos auf. „Hattest du eben doch.“ „Nicht so! Verdammt ich liebe dich. Ich liebe dich Lily. Ich will diese blöden Verpflichtungen dir Gegenüber. Und ich will, dass du sie mir gegenüber hast!“ „Hör auf!“ schrie sie ihn an. Er verstummte. „Ich will keine Verpflichtungen, Potter!“ sie stand auf und zog sich an. Ihm kam ein Gedanke. „Schläfst du noch mit anderen außer mir?“ fragte er, wenn auch zögerlich. Sie schmunzelte als sie ihren Rock anzog. „Spricht da die Eifersucht aus dir, Potter?“ Sie sahen sich erneut in die Augen. „Nein, ich schlafe mit niemand anderes als mit dir.“ sagte sie schließlich. James atmete aus und sackte ein wenig in sich zusammen. „Aber, wenn du nicht mehr...das hier willst. Ich zwinge dich nicht dazu.“ sagte sie weiter. Er blickte auf. Entweder bekam er sie so...oder gar nicht. So oder nichts. Leere trifft Liebe. „Doch...dass will ich“ sagte er leise. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie kam zu ihn und küsste ihn kurz, zog sich fertig an und ging. Er liebte sie. So war es schon immer gewesen. So würde es immer sein. Und voller Schmerz und Liebe warf er die Nachttischlampe durch den Raum. Warf den kleinen Tisch gegen die Wand. Riss die langen Samtvorhänge vom Fenster herunter. Schlug gegen die Wände und schrie sein Schmerz heraus. Schmerz und Wut. Hass und Liebe. Leere und Nichts. Kapitel 2: Z w e i ------------------ Sein Atem wurde zu kleinen Wölkchen, als dieser aus seinem Mund trat. Die kalte Luft klärte seinen Kopf. Düster lag der Himmel über ihn. Düster, wie seine Gedanken. Der Herbst näherte sich dem Ende. Seine Augen glitten über den großen See. Erschreckend, dass er dabei an sie dachte. Vor wenigen Wochen war dieser See noch herrlich warm gewesen, geheimnisvoll. Und doch gefährlich, weil niemand wusste, was verbarg sich hinter der Oberfläche. War sie nicht noch vor kurzem so gewesen? Nie voraussehend wie sie reagierte. Ihre Gefühle lagen unter der Oberfläche, ehe sie herausbrachen. Doch jetzt wirkte der See leer. Grau verbarg er weiterhin seine Geheimnisse. Gefährlich ohne Zweifel. Nicht wegen der Tiefe. Nicht wegen dem, dass in ihm lebte. Gefährlich wegen seiner Kälte. So wie sie.. Noch eben ein Lichtblick, jetzt fror er schon beim Gedanken an ihre Augen. Herrlich Grün, wie der Sommer. Kälter als der Winter. Sein Magen zog sich zusammen, er vermisste sie. Er vermisste sie, während sie neben ihn lag. Er vermisste sie, während er sie ansah. Er vermisste sie, wenn er sie küsste. Seine Sehnsucht war so viel größer, als wenn sie getrennt wären. Denn, dieses Mädchen, glich so wenig seinem Mädchen! Sein Mädchen. Er liebte sie. So war es immer gewesen. So würde es immer sein. Mit leichten Schritten ging er zurück, zurück in die Wärme des Schlosses. Wenn sie gefror, so musste er sie wärmen. Wenn sie erstarrte, so muss er sie bewegen. „Hey Prongs, wo warst du denn?“ fragte ihn direkt Sirius. Sein bester Freund. Sein Bruder, der ihn immer verstand. „Ein wenig draußen,“ antwortete er. Er sah seinen Blick. Er machte sich Sorgen, doch seine eigene Sorge lag bei dem Mädchen vor ihn. Sie blickte nicht auf von ihrem Buch, als er sich neben sie setzte. Er wechselte den Blick mit Mary, ihre beste Freundin. Eher untypisch, dass die beiden Mädchen unmittelbar bei den Marauders saßen. Sie sorgte sich ebenso um Lily. Ob sie auch wusste, was Lily tat um zu vergessen? James blickte erneut zu Lily. Er musste sie bewegen, damit sie nicht erstarrte. Egal wie...und sei es durch Wut. Gedacht, getan. Er rutschte näher zu ihr heran. Ganz vertraut hob er die Hand an und strich ihre Haare nach hinten. Strich dabei zart über ihren Hals. Sie zuckte zusammen. „Was ließt du den da, Lily?“ flüsterte er ihr zu. James sah die Blicke seiner Freunde, die ihn anstarrten. Doch jetzt sahen ihn auch grüne Augen an. Er rutschte noch näher. Strich ihr dabei erneut über den Hals. Er kannte inzwischen die Stelle, die empfindlich war. Sie erschauderte, er lächelte. Doch dann versteifte sie sich. Er musste sie provozieren, damit sie wütend wurde. Damit sie reagierte! So strich James über ihr Knie. „Prongs...!“ hörte er Remus streng sagen. Er hörte nicht drauf. „Komm schon Lily. Gehst du mal mit mir aus?“ Er spürte es, wie es brodelte unter ihrer Oberfläche und doch regte sie sich nicht. Seine Hand glitt von ihrem Hals herunter, ihren Nacken entlang und zum Rücken. „James!“ Er ignorierte Remus. Ein Knurren. James schreckte auf und sah auf Remus, der ihn fuchsteufelswild anstarrte. Ehe er etwas sagen konnte, hatte Remus ihn gepackt und mit gezerrt. Weg von den Anderen. „Kannst du deine Hormone nicht einmal kontrollieren!!?“ James zuckte zusammen als Remus ihn anschrie. „Wie bitte?“ Remus hatte ihn in ein leeres Klassenzimmer gezogen und schien ihn jetzt runter machen zu wollen. „Sie hat ihre Eltern verloren und du denkst an nichts anderes als sie anzubaggern!“ Dem Schwarzhaarigen klappte der Mund auf. „So war das nicht!“ „Doch so war das! Sie sitzt da und ist einmal endlich wieder unter Menschen und du kommst daher gelaufen und betatschst sie! Denkst du nicht, dass es unpassend ist!!?“ Wütend starrten sie sich an. „Du hast doch keine Ahnung Remus!“ Die Tür öffnete sich und Sirius kam herein. „Musste das eben echt sein James?“ sagte er tonlos. Verwundert blinzelte James ein paar mal. Zum Einen, dass Sirius sein Namen sagte. Zum Anderen, dass er ihn nicht verteidigte. „JA! JA, VERDAMMT! ES MUSSTE SEIN!“ schrie er sie nun an. Sirius öffnete den Mund um ihn zu widersprechen. „Halt die Klappe, Sirius! Denkt ihr, ich weiß das nicht! Denkt ihr, ich weiß nicht das sie leidet! ICH WEIß ES! Ich sehe sie genauso wie ihr!“ „Warum benimmst du dich dann so beschissen?!“ fuhr ihn dann Remus an. „Weil ich es muss, Remus! Was tut ihr den! Ihr sitzt da und tut NICHTS! Gar nichts! Ihr denkt, dass geht vorbei! Aber, dass geht nicht einfach vorbei! Sie hat ihre Eltern verloren. Ihre Familie! Und alles, was sie tut ist sich zu verschließen!“ „Das ist ihr gutes Recht, James.“ sagte Sirius nun ruhiger. Wütend sahen sich die braunen Augen um. „Ist es ja? Ja, sie kann trauern! Sie soll es auch. Aber, dass ist nicht mehr meine Lily! Das ist nicht mehr das Mädchen, das ich liebe! Aber wie solltet ihr das verstehen! Sie kommt ja auch nicht zu euch und will mit euch schlafen, nur um dann euch wie Dreck zu behandeln!“ „Bitte, was?“ James sah seine Freunde an, ließ sich auf einen Stuhl sinken und versteckte sein Gesicht in seinen Händen. Sirius schritt rasch durch den Raum und legte eine Hand auf seine Schulter. Jetzt, als er es gesagt hatte, musste er es auch erklären. „Ich fand sie eines Abends in ein Klassenzimmer, als sie weinte. Schreit mich an und im nächsten Moment küsste sie mich...und verlangte das ich mit ihr schlief. Ich...ich wollte nein sagen. Das konnte ich doch nicht tun! Und auf einmal sagte sie, wenn ich es nicht wäre, dann würde sie sich jemand anderes dafür suchen“ flüsterte er leise. „Seit dem...kommt sie immer wieder zu mir“ er blickte auf in die Augen seiner besten Freunde. „Nur um mich dann wieder wie Dreck zu behandeln. Ich meine okay! Okay! Sie kann mich behandeln wie sie will! Solange sie dabei etwas empfindet!“ Er war wieder lauter geworden. „Hat sie mal...gesagt warum sie das tut?“ James schnaubte. „Du kennst doch Lily...“ er schüttelte den Kopf. „Deswegen habe ich das vorhin getan! Nicht um sie rum zu bekommen! Damit sie endlich reagiert!“ „Meinst du nicht, Prongs. Das ist etwas die falsche Methode um sie zum reagieren zu bringen?“ Remus nickte, während Sirius dies sagte. „Und was denkst du, soll ich statt dessen tun? Ich meine außer mit ihr zu schlafen, damit sie sich nicht ein anderen sucht? Verdammt...ich liebe sie...ich liebe sie so sehr...ich will sie doch nicht verlieren. Aber so. So will ich auch nicht mit ihr zusammen sein!“ Er legte sein Gesicht wieder in seine Hände. Erneut öffnete sich die Tür. Sofort lagen drei Augenpaar bei der Tür. Niemand anderes als Lily stand dort. Wie lange sie wohl vor der Tür stand und lauschte? „Lässt ihr uns alleine?“ sagte sie tonlos. Remus und Sirius tauschten die Blicke, nickten aber und gingen. James hörte, wie ihre Schritte leiser wurden, während Lily zu ihm kam. Er blickte auf. Leere traf Liebe. Sie kniete sich vor ihn hin und sah hoch in seine Augen. „Du solltest so etwas unterlassen, wie vorhin!“ sagte sie mit kalter Stimme. Er sah sie weiter an. Nickte dann allerdings...ja es war wohl falsch gewesen sein. „Ich werde dich niemals Lieben, James“ er starrte sie an. „Du solltest es akzeptieren. Ich habe dich noch nie gemocht. Du bist nicht nur lästig und arrogant...nein auch noch erbärmlich!“ Diese Kälte, mit der sie sprach. Dieser Schmerz, den sie hervor rief. „Ich will deine Liebe nicht. Ich habe sie nie gewollt. Es war nur reiner Zufall, dass ich gerade mit dir geschlafen habe. Ob du oder ein anderer, dass ist mir vollkommen egal.“ Sie stand auf und wand sich von ihm ab. Schmerz. Tiefer Schmerz, der sich in ihm ausbreitete. Wie loderndes Feuer brannte er in seiner Brust. Lily war erst ein paar Schritte gegangen, als er aufsprang und sie packte. Viel zu hart hatte er sie an die nächste Wand gepresst. „Au...“ hörte er sie leise sagen. Es interessierte ihn nicht. „Tut mir ja leid, Prinzessin! Das ich dir nicht reiche! Das ich ja so erbärmlich bin!!! Aber es ist mir egal! Es ist mir egal, ob du es so empfindest! DU! Du musst damit leben, dass ich dich nicht aufgebe! Egal, wie lange es dauert, Lily!“ schrie er sie an. Weite grüne Augen sahen ihn an. Zum ersten Mal seid einer kleinen Ewigkeit, waren sie nicht leer. Erstaunen... „Und jeder Kerl, der dich nur ansieht, werde ich solange verhexen, bis es sich keiner mehr traut! Weil du mir gehörst! Mir alleine!“ schrie er sie weiter an. Sein Atem ging hektisch. Langsam verschwand seine Wut. „Du gehörst zu mir...egal was ich dafür tun muss. Mir ganz alleine...“ seine Worte wurden zärtlicher. „Und, dass du jetzt so voller Trauer bist, ändert nichts daran, dass ich dich liebe.“ er beugte sich zu ihr. „Du bist nicht alleine...Lily“ flüsterte er gegen ihre Lippen. Er küsste sie nicht, er ließ sie los und ging. Ließ sie jetzt für diesen Moment alleine. Damit sie verstand. Und so sah er nicht, die Tränen, die aus den grünen Augen traten und die weiße Haut herunter flossen. Zu sehr war er mit seiner eigenen Trauer beschäftigt. Ihre Worte hatten ihn hart getroffen. Er würde zu seinem Wort stehen; alles für sie tun. Leichter gesagt als getan, wenn noch immer der Schmerz in seiner Brust brannte. Vielleicht musste er ihren Schmerz spüren, denn sie nicht ausdrücken konnte. Vielleicht war dies der Grund. Und trotzdem, so fragte er sich...“Warum...?“ Kapitel 3: D r e i ------------------ „Warum...?“ Kälte zog durch ihren Körper. Seine Worte...hatten sie bewegt. Zum ersten Mal seit dieser Nachricht, bewegte sie etwas. „Warum...?“ flüsterte sie leise für sich alleine. Warum konnte er sie nicht in Ruhe lassen? Sie kannte die Antwort. Weil er sie liebte. Nie hatte sie es mehr geglaubt als in diesen Moment! Sie kannte die Antwort. Weil sie ihn liebte. Ja, sie liebte ihn. Trotz ihrer Worte. Sie hatte gehofft, dass er ihre Lüge glauben würde. Warum musste es so kommen? -._.-._.-._.- Lächelnd sah sie herüber zu den vier Jungs, die nicht weit weg unter dem Baum saßen. „Er hat dich noch gar nicht gefragt, ob ihr ausgeht.“ Lily grinste leicht und sah zu ihrer Freundin Mary, die neben ihr saß. „Stimmt.“ pflichtet sie bei. Zusammen mit ihr saß sie im grünen Gras und genoss die Sonnenstrahlen. „Was glaubst du? Wie groß ist der Schock, wenn ich mal Ja sage?“ fragte sie ihre Freundin. Erstaunt sahen die blauen Augen sie an. „Wirklich?“ Lily nickte. „Ich habe über die Ferien nachgedacht...du weißt das ich ihn schon lange mag. Ich habe Severus zur Liebe immer abgelehnt. Weil er ihn so sehr hasst...Aber nach dem...was nach den Prüfungen letztes Jahr passiert ist...“ sie schüttelte den Kopf. „Ich habe kein Grund mehr Nein zu sagen.“ Mary schmunzelte sie an. „Wird auch mal Zeit! Jetzt muss er nur noch Fragen!“ Lily lächelte herüber. Sie lachte als sie sah, wie Remus James mit einem Buch schlug. Dieser wieder herum lachte laut, so dass sie es hörte. Ihre Standpauke vom letzten Schuljahr hatte wohl Früchte getragen. Trotz der drei Wochen schon in Hogwarts und dem Festlegen des ersten Hogsmead Wochenende, blieb die Frage aus. „Weißt du was lustig wäre?“ Sie sah erneut zu Mary. „Wenn du ihn fragen würdest.“ „Was? Nein! Das kann ich nicht!“ sagte sie direkt mit großen Augen. „Doch na klar! Er wird sowieso Ja sagen, also wo ist das Problem! Aber du musst es machen wie er.“ „Wie ein Volltrottel?“ fragte sie grinsend, während Mary sie anstrahlte. „Ja! Am Besten von hier aus, einmal quer über die Wiese schreien. So richtig blamieren!“ Lily verlor etwas die Begeisterung. „Das ist peinlich...“ „Ja, deswegen ja. Erstens damit er vielleicht merkt wie dumm das jedes mal ist. Und Zweitens, damit du es wieder gut machst, dass du ihn jedes Mal so runter gemacht hast.“ „Mary...Ich bin mir nicht sicher...“ „Doch, na komm. Los!“ „Wie? Jetzt?!“ Lily starrte herüber und wieder zu ihrer Freundin. „Ja, jetzt. Jetzt ist es perfekt! Oder ist Lily Evans ein Feigling?“ Lily grummelte. Und mit diesen Worten hatte Mary sie überzeugt... Und warum nicht? Warum sollte sie sich nicht auch mal blamieren! Was tat man nicht alles für ein Date mit dem großen James Potter! „Hey Potter!“ rief sie laut. Er drehte den Kopf, so wie viele andere, die auf der Wiese saßen. Sie sah wie seine braunen Augen den Ursprung suchten und auf ihr dann ruhten. „Was ist los, Evans?“ rief er zurück. Sie grinste leicht. Sie wollte nun ihre Frage stellen, als ein Schüler auf sie zukam. „Lily Evans?“ Sie blickte auf und runzelte die Stirn. „Ja?“ „Professor Dumbledore hat mich geschickt. Er möchte, dass du zu ihn ins Büro jetzt direkt kommst!“ Irritiert stand sie auf und sah nochmal zu James, der sie ansah und wohl darauf wartete, dass sie weiter sprach. „Später Potter. Ich muss zu Dumbledore.“ erklärte sie und machte sich auf den Weg. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Fast...fast hätte sie ihn gefragt. Wäre das jetzt nicht dazwischen gekommen! Sie nannte dem Wasserspeier das Passwort, dass ihr der Schüler gesagt hatte und ging hoch. „Guten Tag, Professor. Sie wollten, dass ich her komme?“ Sie sah ihren Schulleiter an. Bedrückt sahen die blauen Augen sie an. „Ja, Miss Evans. Setzen Sie sich doch bitte.... ._.-._.-._.-._ Sie erinnerte sich kaum noch an die Worte, die Dumbledore zu ihr gesprochen hatte. Sie war danach in ihr Schlafsaal gegangen und hatte ein paar Dinge eingepackt ehe sie nach Hause flohte. Petunia hatte dort gesessen auf dem Sessel. Sie hatten sich angestarrt. Ehe sie stritten. Und schrien. Und weinten. Und nun saß sie hier auf dem kalten Boden und weinte erneut. Obwohl sie sich geschworen hatte nicht mehr zu weinen. Sie weinte um ihre Eltern. Um das, was sie verloren hatte. Sie weinte um James. Weil sie keine Chance bekommen hatte. Weil sie sich jetzt nicht mehr traute. Weil sie Angst davor hatte, ihn zu verlieren eines Tages! Sie wollte nicht noch mehr Schuld tragen. Die Todesser waren nur wegen ihr in das Haus ihrer Eltern gekommen. Eine Warnung, dass sie es auch treffen würde. Und deswegen konnte sie nicht mit James zusammen sein. Sie musste es schaffen, dass er sie hasste. Damit er in Sicherheit war! Und trotzdem...als er sie damals in den Arm genommen hatte. Er hatte ihr den Schmerz genommen. Ihre Angst und Trauer. Sie schlug auf den Boden unter sich mit der Faust. „Dieser Idiot!“ schrie sie laut. Aber war sie nicht eher der Idiot. …. Leere. Leere spürte sie tief in sich. Leere mischte sich mit Wut. Leere mischte sich mit Trauer. Leere mischte sich mit Liebe. Und doch blieb die Leere allgegenwärtig. Aufstehen, Essen, Unterricht, Hausaufgaben, Lernen, Schlafen. Nebenbei versuchen Gespräche zu führen. Nebenbei versuchen nicht an ihn zu denken. Nebenbei versagen. Wann wurde ihr Leben so schwer? Wann wurde es so schwer in diese braunen Augen zu sehen? Aber da saß er, am anderen Ende des Gemeinschaftsraumes. Seit dem Vorfall in dem Klassenzimmer hatte er nicht versucht mit ihr zu reden. Und auch sie mied ihn. Aber trotzdem fanden ihre Augen sich immer wieder. Grüne Augen wandten sich ab und schauten heraus aus dem Fenster. Sie konnte diesen Blick nicht mehr ertragen. Leicht lächelte sie während sie herunter auf das Schlossgelände sah. Vor wenigen Wochen wollte sie ihn noch nach einen Date fragen. „Lily...“ sie schreckte hoch, als James genau vor ihr stand und sich dann zu ihr setzte. „Was gibt’s?“ sagte sie schneidend. Sie sah seinen Blick und es schmerzte sie direkt selbst. „Ich wollte mit dir reden.“ sagte er leise. Sie sah ihn abwartend an. Unterdrückte jedes Gefühl, dass in ihr Aufkeimte. „Wegen dem...vor einigen Tag. Ich wollte mich entschuldigen, dass ich dich angeschrien habe.“ Sie schnaubte, schwieg aber. Ihre Augen trafen sich erneut. Liebe und Sorge sah sie in den braunen Augen. Und Schmerz...Schmerz darüber, wie sie sich benahm. Ihr Herz schrie danach, seinen Schmerz zu lindern. Danach ihn zu umarmen. Es schrie nach Wärme. Doch ihr Verstand zügelte ihr Herz. Sie musste ihn verletzen, damit er sie hasste. Damit sie nie wieder eine Chance bei ihn hatte. Damit er nicht der Gefahr ausgesetzt war! „Es war weniger Erbärmlich, als sonst.“ sagte sie so kalt wie möglich. James verengte die Augen und sah sie prüfend an. Hatte er sie durchschaut? „Auch wenn es mir leid tut, dass ich dich angeschrien habe. Es tut mir nicht leid, dass was ich gesagt habe. Das war die Wahrheit und bleibt es auch.“ Sie biss sich auf die Zunge und blinzelte einige Male. Damit die Tränen keine Chance hatten. Fast schon musste sie sich zwingen um die nächsten Worte zu sprechen. „Mir tut es nicht leid, dass was ich gesagt habe. Das war die Wahrheit und bleibt es auch.“ Rasch stand sie auf, ehe James nach ihrer Hand greifen konnte. Verschwand hoch in ihren Schlafsaal um ihre Tränen freien Lauf zu lassen. Seufzend sah James ihr hinterher. Schüttelte dann den Kopf. Für einen Moment, für einen kleinen Moment, hatte er gedacht...das sie log. Das es mehr als nur Leere in ihren Augen zu sehen war. Doch, da hat er sich getäuscht. „James?“ Er blickte auf und sah Mary vor sich stehen. „Hör mal. Ich weiß, Lily benimmt sich zur Zeit echt...mies. Aber sie meint es nicht so!“ „Mies ist nicht das Richtige Wort, Mary.“ antwortete er. „Nein, ehrlich. Ich weiß, wie du für sie empfindest. Und ich weiß, dass sie dich mag. Egal wie sie sich benimmt und was sie sagt! Ich wollte eigentlich dir das nicht sagen, aber ich will nicht, dass sie sich aus Trauer alles kaputt macht.“ James seufzte erneut und sah Mary an. „Wie kannst du dir da so sicher sein, dass sie mich mögen würde? Letztes Jahr hat sie mich noch vor der ganzen Schule runter gemacht und dieses Jahr...Auch wenn sie trauert. Es ist...“ Mary setzte sich neben ihn. „Okay. Ich erzähle dir jetzt etwas, dass du nicht wissen solltest. Und wehe du sagst Lily, dass ich es dir gesagt habe! Sie wollte schon von Anfang an mit dir ausgehen. Aber sie war mit Snape befreundet. Der hasste dich und war ihr bester Freund. Und deswegen sagte sie Nein. Wegen ihrer Freundschaft zu Snape. Aber sie sind nicht mehr befreundet und so wollte sie endlich mal mit dir ausgehen!“ James klappte der Mund auf. „Deswegen? Deswegen hat sie Nein gesagt? Soll das heißen, wäre Snape nicht, wäre ich schon in der dritten Klasse mit ihr ausgegangen?“ Mary nickte. Laut seufzte James auf. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Mary lachte leise. „Ja. Und...am Anfang von diesem Schuljahr...weißt du noch auf der Wiese? Als sie dich gerufen hat?“ James nickte. „Sie wollte dich nach einem Date fragen. Aber dann kam dieser Schüler und sie musste zu Dumbledore...der ihr von ihren Eltern erzählt hat...Und Nun ja. Jedenfalls hatte sie kurz davor noch zu mir gesagt, dass sie dich mag. Deswegen gib sie nicht auf, okay James?“ Er sah Mary an, hin und her gerissen zwischen Freude und Frustration. „Okay...aber Mary. Auch wenn du mir das nicht erzählt hättest, hätte ich sie nicht aufgegeben. Aber zumindest habe ich jetzt ein wenig mehr Hoffnung, dass meine Bemühungen nicht umsonst sind.“ Er lächelte zu dem Mädchen herüber. „Danke dafür“ Mary grinste ihn an. „Kein Problem, James. Und wie gesagt, wenn du ihr das erzählst, auch wenn ihr schon nebeneinander im Schaukelstuhl sitzt, du wirst es bereuen!“ Er lachte auf. „Versprochen!“ Lächelnd wünschten sie sich eine Gute Nacht. Und nicht ganz hoffnungslos stieg er die Treppen hoch und legte sich in sein Bett. Lächelnd schloss er die Augen und rief sich die Erinnerung in den Kopf. Wie sie auf der Wiese saß und herüber gelächelt hatte zu ihn. Das rote Haar in der Sonne glänzte. Ihre fröhliche Stimme, wie sie ihren Namen rief. Als sein Herz anfing schneller zu schlagen, als er sie da sah. Und so schlief er mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein... Während nur einige Meter weiter sich die grünen Augen, gefüllt mit Tränen, schlossen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)