Schwarzes Loch von CeBe13 (Was von einer Seele übrig bleibt) ================================================================================ Kapitel 6: Absturz ------------------ Ich falle. Ich falle auf das schwarze Loch meiner Seele zu. Wie in Zeitlupe sehe ich was um mich herum passiert. Ich sehe die bunten Flicken, die das schwarze Loch abdecken. Ich frage mich ob die Flicken halten. Werde ich auf meinem bunten Tuch meiner Seele landen oder wird es reißen und ich falle in das schwarze Loch? Ich merke, dass es mir egal ist. Ich will nicht mehr. Ich sehe wie sich die Fäden, mit denen ich meine Seele geflickt habe auflösen. Ich weiß, meine Angst löst die Knoten. Ich weiß, mein Aufgeben frisst die Fäden auf. Ich blicke zurück zum Rand und sehen dich immer noch dort stehen wo wir gerade noch gemeinsam gestanden haben. Wie konnte es nur so weit kommen. Meine Erinnerungen gehen zurück. Die letzte Zeit war einfach super. Ich habe angefangen neue bunte Teile an das Tuch meiner Seele zu nähen, zum Teil nur kleine Stücke, doch auch ein richtig große stabiles Stück. Die Zeit mit dir hat mir gut getan, doch jetzt falle ich. Wie konnte das nur passieren. Es war nur eine Frage. Eine einzige kleine Frage, doch sie hat mich ins Trudeln gebracht. "Wie sah deine Seele vorher aus?" Mein Höhenflug mit dir endete Abrupt. Ich stütze ab. Ich sehe in das schwarze Loch, ich sehen die Dunkelheit zwischen den Flicken atmen. Die Dunkelheit zieht mich an. Ich will mich fallen lassen. Ich will mich nicht daran erinnern, was ich verloren habe. Ich will nicht mehr. Ich gebe auf. Die letzten Fäden lösen sich. Ich weiß wenn ich falle jetzt wird mich das Tuch nicht halten. Die Flicken treiben bereits auseinander. Dieses Mal werden weder ich, noch du in der Lage sein den Fall zu stoppen. Ein letzter Blick zu dir. Du siehst es – ich sehe, dass du es siehst. Ich falle dem schwarzen Loch entgegen, das Letzte, was ich wahrnehme ist wie du beginnst zu fallen. NEIN Du darfst nicht fallen Du musst leben. Du musst mich gehen lassen. Du musst mich fallen lassen. Ich spüre wie du versuchst mich festzuhalten. Ich weiß, dazu bist du noch nicht stark genug, ich werde dich mit in die Tiefe reißen. Das ist das Einzige, was ich nicht ertragen kann. Ich breite meine Arme aus und mein Fall landet auf dem Rand des schwarzen Lochs. Meine Arme ausgebreitet stütze ich mich gegen die Dunkelheit. Du schlägst auf meinem Rücken auf. Meine Arme drohen einzuknicken. Deine Stimme in meinem Ohr. „Gemeinsam stehen oder fallen es ist egal – Hauptsache gemeinsam.“ Du darfst nicht fallen, das ertrage ich nicht. Du liegst auf meinem Rücken und vertraust mir, dass ich das Richtige tue. Ich sehe in die Dunkelheit. Ich spreche mit dem Schwarz, dass sich mir nähert. NEIN du wirst sie nicht bekommen, mich kannst du haben – sie nicht. Wenn ihre einzige Chance der Dunkelheit zu entkommen ist die ist, dass ich aufstehe wirst du auf uns beide verzichten müssen. Meine Entscheidung aufzustehen bringt mich zurück auf die Füße. Ich stehe wieder am Rand des schwarzen Lochs, ich sehe wie die Fäden, die die bunten Flicken zusammenhalten zurückkommen. Ein paar Flicken fehlen und einige hängen nur noch ein paar Fäden. Das Schwarz hat wieder mehr Raum, doch heute wird es mich nicht holen. Du stehst neben mir und hältst meine Hand. Du siehst nicht in das schwarze Loch meiner Seele sondern suchst den Blick in meine Augen. Ich sehe zum Schwarz, wenn es möglich wäre würde ich diesen Weg gehen, doch es gibt keinen, der dich nicht mitreißen würden. Ich löse mich von der Anziehungskraft der Dunkelheit und gebe dir was du suchst, den Blick in meine Augen. Ich trete einen Schritt vom Rand zurück. „FÜR DICH“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)