Von grausamen Monstern, Pestdoktoren und ganz normalen Menschen von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 8: Franky – Tick Tack ----------------------------- Es dauerte nicht lange – zu Ruffys Freude und ihr Schiffsarzt hatte nicht einmal alles aufgegessen – da holte Chopper schon alles herbei, was er für Untersuchungen, Herstellung von Medizin und zur Heilung der Kranken benötigte. Wer wollte, bekam einen Mundschutz und konnte mithelfen. Auf die ein oder andere Art taten sie das alle: Ruffy erkundigte sich bei den Gesunden nach diesem Bluebeard und seinen Untergebenen, hörte zu und versuchte Anhaltspunkte zu finden, wie man ihn besiegen könnte. Zorro folgte ihm. Sanji hingegen sorgte sich um das leibliche Wohl der Bewohner dieser Insel und schmiss, als er wieder an Bord der Sunny war, sofort den Herd an, um eine stärkende Hühnersuppe zu kochen. Er schwor schließlich darauf. Nami, Robin und Brook halfen dem Rentier bei der Versorgung der Kranken. Das Skelett bestand dabei sogar darauf, dass er keinen Mundschutz trug – schließlich könne er sich nicht anstecken und er wollte nicht angsteinflößender sein, als er es ohnehin schon war. Franky musste noch immer schmunzeln, denn als die vier das erste Haus eines Kranken betraten, hörten sie jemanden angsterfüllt schreien, gefolgt von den Worten: „Es ist vorbei! Der Sensenmann ist gekommen um mich zu holen!“ Ezra und Chica meinten, gleich als alle das Gasthaus verließen, sie würden auch etwas finden, um den Inselbewohnern zu helfen und verschwanden schnell. So fehlte von ihnen bald schneller eine Spur, als Franky 'Super!' rufen konnte. Lysop und Franky selbst waren damit beschäftigt, nachzuforschen, warum es mit der Selbstversorgung der Insel von Gemüse und Obst nicht so funktionierte, wie es die Menschen wollten. Schon bald fanden sie heraus, dass die Erde, auf welcher sie die Felder angelegt hatten, nicht für solche Vorhaben geeignet war. Schnell sammelten sie dann Pläne und Ideen, wie man den Menschen helfen konnte. „Ich hab's!“, rief Lysop plötzlich, während er mit gesenktem Kopf noch immer über einer Liste mit verschiedenen Vorschlägen saß. „Wir nehmen einfach Erde von der Sunny und legen damit ein Feld an. Der Boden dort ist unglaublich fruchtbar und sollte den Wetterbedingungen auf dieser Insel hier entsprechen.“ Klang leichter, als es in Wirklichkeit war, denn: „Und was meinst du, wer den größeren Aufstand machen wird? Das werte Fräulein Navigatorin, weil wir ihre werten Orangenbäume anrühren müssen, oder doch ihr Freund, genau aus dem gleichen Grund?“, fragte der Cyborg an den Schützen gewandt, während der Schwarzhaarige sich dann irritiert am Kopf kratzte. „Das ist wirklich eine gute Frage. Aber du darfst nicht vergessen, dass Beide irgendwie Menschenfreunde sind. Und was würde denn schon ein wenig Erde schaden? Hast du dir außerdem einmal deine Konstruktion genau angesehen?“ Lysop hielt dabei den Zettel vor Frankys Augen, auf welchen der Schiffszimmermann eine komplizierte Skizze eines Apparats gezeichnet hatte welcher die Pflanzen selbst säte, bewässerte und erntete. Eine Maschine über mehreren Ebenen, unzähligen Zahnrädern und Riemen, Schrauben und Muttern – und, ach verdammt! - ihm fehlten eine bestimmte Art von Bolzen für den Bau dieses Vorhabens. Dann mussten sie wohl diesen Plan wieder vergessen. „Ich finde meine Idee gut“, murmelte Franky, nahm die Zeichnung in die Hand und betrachtete sie erneut genau. Dann seufzte der Cyborg. Er wollte schließlich nicht zugeben, dass man sie so nicht hätte ausführen können. Jedenfalls nicht, ohne irgendwo her das gesamte Material zu bekommen. „Aber dein Vorschlag könnte schneller auszuführen sein. Ich frage aber nicht!“ Sofort sah ihn der langnasige Mann erschrocken an und hob die Hände zum Schutz. „Ich soll Nami und Sanji fragen? B-bist du dir da wirklich sicher?“ Franky musste sich regelrecht das Lachen verkneifen, denn Lysop sah wirklich so aus, als fürchtete er, die beiden könnten ihn mit Haut und Haar fressen. Der Cyborg nickte und stand aus dem Schneidersitz auf. „Wir sollten erst mal den Koch fragen. Vielleicht könnte er uns treten, aber er reagiert weniger gruselig, als seine Geliebte“ Lysop nickte und war einverstanden. Somit gingen Beide zurück zur Thousand Sunny, während sie weiterhin ihr vorhaben diskutierten. Als sie an Bord gingen, sahen sie Ezra an der Reling gelehnt stehen, welcher, wie in der letzten Zeit üblich, seine Uhr genau zu beobachten schien. Doch auf was, fragte sich Franky insgeheim, wartete dieser komische Vogel überhaupt? „Dem traue ich keine zehn Zentimeter mehr“, flüsterte der Schütze, kurz bevor sie die Kombüse erreichten, „..., ich glaube, dass der irgendwas im Schilde führt. Wenn es nach mir geht, könnten der und seine komische Freundin auf dieser Insel bleiben! Ist mir schließlich nicht geheuer, wie viel die über diesen Bluebeard wissen!“ Franky nickte. „Wollten sie das nicht auch? Hier bleiben?“ „Ich hoffe doch, dass sie ihr Vorhaben beibehalten!“ Plötzlich hielt der langnasige Mann inne, doch sein Mund blieb offen stehen, bereit etwas Neues zu sagen. Doch irgendetwas hatte seine ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen und verdutzt blickte nun auch in die Richtung des offenen Meeres. Denn dort, ganz klein und nahe des Horizonts konnten sie Lichter auf dem dunklen Gefilden erkennen. Franky hörten seinen Freund schlucken, während er nur seinen Kopf schief legte. „Ich dachte, dass Einreiseverbot für diese Insel herrscht. Es kommen ja doch einige Besucher“, murmelte der Cyborg bedenklich. „Das ist bestimmt dieser Bluebeard! Ich habe es im Blut! Wir sollten sie schnell wie möglich den Anker lichten!“ Franky winkte ab. „Jetzt mal mir mal den Teufel nicht an die Wand! Das wäre doch ein zu großer Zufall! Dass ausgerechnet der jetzt hier auf diese Insel kommt, das wäre doch gelacht - meinst du nicht auch? Also lass uns hier nicht länger die Zeit vertrödeln und lieber mit Sanji sprechen! Jetzt komm, Langnase!“ Mit dieser Aussage zog Franky an der langen Nase des noch immer zögernden und bereits heftig zitternden Schützen und ihn so durch die Tür der Küche. Der arme Smutje wusste nicht recht wie ihm geschah und so sah er die Beiden, wild diskutierenden Crewmitglieder an, während er weiterhin riesige Mengen an Gemüse zurechtschnitt. „Was wollt ihr beiden Idioten denn hier? Habt ihr denn nicht irgendeine andere Aufgabe bekommen, als mir hier nur wieder auf die Nerven zu gehen? Seht ihr denn nicht, dass ich zu tun habe, so wie ihr eigentlich auch?“ „Ähm, wir...“, begann erst Lysop. „Wir wollten nur...“, fügte Franky noch hinzu, doch die beiden wussten nicht so wirklich ihre Worte zu ordnen. „Was?“, fragte der Smutje mit Druck in der Stimme, denn so wirklich wollte kein vernünftiges Wort über deren Lippen kommen. „Wir wollten nur fragen...“, sagte Franky schließlich, als er seine Angst, der Koch könne ihn bis zum East Blue treten, bekämpft hatte, „..., ob wir etwas Erde haben könnten. Von Namis Bäu-“ Der arme Cyborg kam nicht einmal dazu, seine Frage komplett auszusprechen, denn schon wurde er von Sanji unterbrochen: „Namis Bäume sind für euch tabu! Wenn ihr es wagt, auch nur in deren Nähe zu kommen – so schwöre ich – werdet ihr euch auf dem Mond wiederfinden!“ Sanji knurrte wütend und verengte dabei seine Augen. „Wir brauchen doch nur die Erde! Die Bäume fassen wir gar nicht an!“, rief Lysop voller Furcht und hob seine Hände zum Schutz. „Nur ein bisschen! Wirklich! Die Bäume bleiben vollkommen unversehrt. Es ist doch nur für die Menschen – damit sie fruchtbaren Boden für ihr Pflanzen bekommen und sie sich so selbst ernähren können. Weißt du? Für Essen.“ Sanji sah die Beiden länger an, als es Franky wahrscheinlich lieb gewesen wäre. Irgendetwas musste in ihm vorgehen – ein Kampf von Entscheidungen und Überlegungen. Der Schütze musste wohl einen ganz empfindlichen Nerv bei dem jungen Koch getroffen haben. Dass Franky da aber nicht selbst drauf gekommen war! Sobald es mit der Nahrung von Menschen zu tun hatte, war der Smutje doch für wirklich die verrückteste Idee zu haben. „Fragt sie selbst“, murmelte der Blonde und innerlich begann der Cyborg bereits zu jubeln, denn diese Aussage klang stark nach Zustimmung. Auch Lysop konnte sein breites Lächeln nicht verbergen und schielte zu seinem größeren Freund. „Nun...“, begann der Mann mit der langen Nase zu fragen. „..., uns wäre es ganz lieb, wenn du deine Herzensdame fragen würdest. Du kannst dich besser ausdrücken, wenn du verstehst, was ich meine“, beendete Franky den Satz und zwinkerte dem Smutje am Ende zu. Sofort versteinerte sich Sanjis Miene, doch dann stimmte er mit einem fast beiläufigen 'Fein' zu. „Ihr werdet es nicht bereuen!“, rief Lysop gleich freudig. Der Angesprochene schüttelte nur seinen Kopf, widmete sich dann weiter den Unmengen an Gemüse, vor ihm. Franky und Lysop nutzten die nicht mehr vorhandene Aufmerksamkeit des Kochs und klatschten sich, natürlich breit grinsend, ab. Der Cyborg wischte sich noch den Schweiß von der Stirn, welcher sich dort aus lauter Angst gesammelt hatte. Das hatte ja besser funktioniert, als zu Beginn angenommen! Jetzt mussten sie nur noch die Navigatorin ausfindig machen, sagen, dass ihr Geliebter bereits für den Plan seine Zustimmung gegeben hatte und dann war es nur noch eine Sache der Ausführung, wie sie die Erde von der Thousand Sunny zum Feld bringen würden. „Still!“, befahl Sanji plötzlich mit einer so donnernden Stimme, dass sie tief ins Mark, Bein und sogar Metall des Cyborgs eindrang. Sofort legte der Blonde sein Messer zurück zum Tresen und starrte, mit einem Ausdruck, welchen Franky nicht deuten konnte, zur Tür. „Wir haben doch-“ Auch der Blauhaarige konnte, noch bevor der Schütze sein Wort ergriffen hatte, etwas höre: Es waren Stimmen, Schritte und dann war da dieses knackende Geräusch, als eine Pistole entsichert wurde. Chopper – dessen Gruppe musste wohl zurück zur Sunny gekommen sein – stieß ein erschrockenes 'Hey!' aus. So hatte der Cyborg schleunigst eine riesige Metallpranke auf den Mund seines Freundes geschlagen, bevor er seinen Satz hätte beenden können. Sofort läuteten alle Alarmglocken bei Franky – sie wurden angegriffen! Er hörte, wie Lysop schluckte. Dann folgte Stille. Doch das Nächste geschah so schnell: Sanji stieß sich mit den Händen so schnell vom Tresen ab, dass er regelrecht durch die Tür stürzte und „Verdammte Scheiße!“, dabei rief. Die Tür wurde durch den Schwung und die Kraft des Kochs fast aus den Angeln gehoben und knallte gefährlich laut gegen die Wand der Kombüse. Jemand rief sofort „Stehen bleiben!“ Eine zweite Stimme drang gefährlich laut mit „Wir schießen!“ an Frankys Ohren. Lysop, dessen Beine einmal mehr zu zittern begonnen hatten, hatte seine Schleuder dennoch schneller griffbereit, als Franky gucken konnte und kam hinter den Cyborg selbst her. Da standen sie dann – der Schiffszimmermann hatte gar keine Zeit, sie alle zu zählen, geschweige denn alles zu begreifen, was hier vor sich ging. Das Schiff, welches sie aus der Ferne gesehen hatten, ankerte in einige Entfernung von der Sunny und zu diesem Zeitpunkt verstand er auf nicht, wie sie alle an Deck gekommen waren. Doch, diese finster dreinblickenden Gestalten, mit gezückten Säbeln und Pistolen umzingelten sie, die Strohhüte, welche bereits wieder zurückgekehrt waren. Alle, bis auf Ruffy und Zorro und der Schiffszimmermann wusste bereits, dass ihr Kapitän dieses Schauspiel nie dulden würde. Außerdem war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Beiden zurückkamen. Und doch schien für ihre Gegner das Schicksal mitzuspielen, denn sie hatten es geschafft Robin auf die Knie zu zwingen und die besagte, entsicherte Pistole an den Kopf zudrücken. „Waffen weg und die Teufelskraft-Nutzer halten sich schön brav zurück, wenn ihr das Hirn eurer kleinen Archäologin nicht von den Wänden wischen wollt!“, rief einer von ihnen und drückte die Waffe mehr gegen die Schläfen der Frau, sodass sie keuchte. Sie alle zögerten und Franky sah kurz in die Runde seiner Freunde. Er hatte das Gefühl, dass Chopper, Nami, Brook und Robin selbst es gerade bereuten, schon so früh wieder an Bord gekommen zu sein. Wohl musste ihr Schiffsarzt ein Heilmittel gegen diese Krankheit gefunden haben, sonst, so kannte der Cyborg sie alle, hätten sie noch spät in der Nacht den Infizierten geholfen und an einer Heilung gearbeitet. Auch Sanji und Lysop standen neben ihm, wie angewurzelt und wussten nicht recht, was zu tun war. Normalerweise, da war sich Franky sicher, hätten sie diesen Haufen komischer Gauner sofort besiegt. Besonders stark sahen sie nicht aus. Aber da bei einer falschen Bewegung das Leben ihrer Freundin in Gefahr schwebte, traute sich niemand, etwas zu tun. „Ich sage es euch nicht noch einmal! Wagt es nicht, uns anzugreifen, oder die Süße wird dran glauben! Also – Waffen weg!“ So war es Nami, welche als erste ihren Klima-Taktstock zu Boden warf, gefolgt von Lysops Schleuder. Auch Brook steckte erst sein Schwert wieder in die Scheide zurück, legte es dann zu den Waffen der anderen. „Hände so, dass wir sie sehen können!“, schrie einer zu Frankys Linken und dieser fuchtelte mit seinen Waffen so lange hin und her, bis die Strohhüte alle seinem Befehl Folge geleistet hatten. „Was wollt ihr?“, kam es schließlich von Sanji, welcher als letzter seine Hände gehoben hatte. „Wir haben nichts“, stimmte Nami zu. Der Mann, welcher die Pistole an Robins Kopf gedrückt hielt, lachte als erster hämisch, die anderen stimmten nach und nach ein. „Da wäre ich mir nicht so sicher...“, flüsterte eine weibliche Stimme hinter ihnen und Franky brauchte seinen Kopf kaum drehen, bevor er schon die Chicas haarige Hand sah, welche ebenfalls sie mit einer Pistole zu bedrohen schien. Über ihrer Schulter trug sie einen riesigen, gefüllten Sack. Der Inhalt war für sie alle ein Geheimnis. „Chica?“, fragte Chopper erstaunt und sah sie mit großen Augen an, während die Rehdame langsam sich ihren Weg an den Strohhüten vorbei bahnte und sich dann neben den scheinbaren Anführer stellte. „Hätte ich es mir doch denken können!“, rief Sanji, „Und lass mich raten: Ezra ist mit von der Partie?“ „Nicht ganz“, antwortete der Angesprochene gleich und gesellte sich ebenfalls zu den Fremden, „..., ich bin hier der Befehlshaber – erster Offizier des Bluebeard. Denn ich bin es, den sie Pestdoktor nennen. Zu euren Diensten.“ Auf eine für die Strohhüte beschämende Art verbeugte Ezra sich und seine Gefolgsleute begannen wieder zu feixen. Wenn nicht das Leben ihrer Freundin davon abhängen würde, so hätte Franky diesem Typen direkt eine verpasst – genau in sein vorlautes Maul. „Großartige Waffen, diese Seestein-Pistolen, nicht?“, fragte der Schwarzhaarige, „Nicht nur die Kugeln, sondern auch der gesamte Lauf lässt jeden Teufelsfruchtnutzer sofort auf die Knie gehen. Ich bin ein riesiger Fan dieser Erfindung, das muss ich schon sagen“, erklärt der junge Mann und nun verstanden sie, warum Robin sich nicht wehren konnte. „Was willst du von uns?“, kam es aus Schiffszimmermann herausgeplatzt, bevor er sich hätte halten können. Abfällig zuckte ihr Gegenüber mit den Schultern. „Gerade will ich nur etwas Zeit schinden. Denn nun sind es nicht mehr als fünf Minuten, bis Phase 2 eingeleitet wird. Und dann noch einmal zehn bis zur Dritten. Aber was ich will ist ganz einfach: Ihr besorgt mir etwas.“ Frankys Kopf begann bereits zu schmerzen von dem, was Ezra von sich gab, tat aber einfach so, als würde es ihn nicht stören, versuchte daher nachzudenken, worum es ihm ging. Von welchen Phasen sprach er denn schließlich? Was hatte es mit dieser Zeit auf sich? Und was, um Himmels Willen brauchte er so dringend? „Wir werden einen Scheiß für dich tun! Warte nur ab, bis Ruffy und Zorro hier sind-“ „Die habe ich in etwa acht Minuten hier eingeplant. Keine Sorge, Sanji, alles läuft hier genau nach Plan. Sieh nur“, unterbrach Ezra den Koch und zückte wieder seine Uhr. „Tick Tack, die Zeit läuft nämlich ab.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)