Wir Kinder der Wüste - die Geschichte der Ninjas aus Sunagakure von MadMatt (Buch I - Neustart) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Mädchen Namens Matsuri* -------------------------------------- Der Wind zog durch die Straßen von Sunagakure, auch an diesem Morgen war es schon sehr warm. Es würde ein weiterer heißer Tag werden. Je weiter die drei Richtung Trainingsplatz gingen, desto mehr schien Gaara wieder nervös zu werden. Während sich Temari und Kankurou darüber unterhielten, was sie heute Abend essen würden und es wie so oft darum ging, dass Kankurou Temaris Kochkünste als milde ausgedrückt "nicht gut befand", war er innerlich, wie so oft,  seit dem ersten Mal als er gesagt bekam, er solle Sensei für Schüler aus dem Dorf werden würde, innerlich auf dem Trainingsplatz. Jedes Mal stand er in seinen Gedanken da, ohne das eines der Kinder von ihm unterrichtet werden wollte und jedes Mal hatte er panische Angst davor - wünschte sich Gaara doch nur akzeptiert zu werden, sein sehnlichster Wunsch war es, dass er gebraucht wurde. Er wollte Weg von dem Image des Monsters, hin zu einem Ninja zu dem die anderen aufsahen. Ja so wird es laufen… Niemand wird zu dir kommen., dachte Gaara.   Er machte sich keine Hoffnung. Hatte er doch zu viel mit seinen 14 Jahren bereits verbaut. Alle fürchteten ihn - immer noch.   Leider...   Es war auch verständlich, schlummerte in ihm doch Shukaku. Wie gerne wollte er die Zeit zurück drehen alles anders machen, noch einmal von vorne beginnen. Allerdings stellte sich die Frage, wer würde ihm eine zweite Chance geben wollen? Jetzt als Teenager begann er langsam mit dem Monster in ihm umzugehen, allerdings hatte dies bereits viele Leben gekostet. Gaara war noch weit davon entfernt, den Bijuu optimal zu kontrollieren, allerdings gab er alles den Kampf um die Macht über seinen Körper nicht zu verlieren. Sie denken ich bin ein Monster… Manchmal fragte sich Gaara selbst, ob er überhaupt einen eigene Persönlichkeit hatte, waren doch jahrelang seine Entscheidungen nur von Hass und Missgunst getrieben gewesen. Alles nur wegen Shukaku. Doch war es jetzt nicht mehr zu ändern. Es galt die Vergangenheit anzunehmen und das Beste daraus zu machen. ....Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.... Ja dieses Sprichwort von Buddha hatte wahrscheinlich etwas Wahres an sich. Er durfte nicht zurückblicken und hoffen alles würde schon irgendwie werden, er musste etwas dafür tun - immer am Ball bleiben.  Bei diesem Gedanken musste er an Naruto denken. Dieser Junge war so voller Energie, so positiv. Gaara war froh ihn getroffen zu haben, er hatte ihm die Augen geöffnet, ihm den rechten Weg gezeigt, ihm gezeigt das es sich lohnte Freunde, Familie zu haben, geliebt zu werden. Aber jetzt in diesem Moment hatte Gaara das Gefühl der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, niemand würde ihm je vertrauen wollen. Seine beiden Geschwister waren die einzigen in Sunagakure die ihm Vertrauen schenkten und dies auch erst seit kurzer Zeit. Erst seit dem sie zurück von der Chunin-Auswahlprüfung waren und sie einige Zeit danach aufgebrochen waren, um den Konohaninjas zu helfen, Sasuke Uchiha zurückzubringen. Dort hatte Gaara die erste Gelegenheit gehabt anderen zu zeigen, dass er sich geändert hatte, dass er es ernst meinte.Vielleicht war es das Schicksal, doch der unheilvolle Junge aus der Wüste konnte dem Jungen helfen, den er bei der Chunin-Auswahlprüfung fast getötet hatte. Er konnte ihm sagen, dass es ihm leid tat und es bedauerte so etwas schreckliches getan zu haben. Gaara konnte um Vergebung beten. Was ihm gewährt wurde. Rock Lee hatte ihm verziehen, ihm eine Chance geben. Hatte sich sogar herzlich für ihn gefreut. Würden es auch diese Kinder? „Gaara.“ ... „Gaara?“ ... „Gaara?“ Der Rothaarige sah hoch. Seine Geschwister waren stehen geblieben, die Mauern des Trainingsplatzes waren nicht mehr weit. Beide sahen ihn prüfend an. „Nicht wieder in Selbstzweifel ertrinken, es dauert bis die Menschen dir trauen, Vertrauen kommt nicht von heute auf morgen.“, sprach Temari eindringlich. Gaara nicke. Ja sie hatte recht, er würde sich es erarbeiten müssen, er wollte es unbedingt. Auch wenn es sich als schwierig herausstellen würde. Schließlich betraten die Geschwister den Trainingsplatz und sofort spürte der Jüngste alle Augen auf sich gerichtet. Ein unangenehmes beklommenes Gefühl stieg in ihm auf und schien seine Kehle zuzuschnüren. Gaara wollte ihnen nicht in die Augen blicken, schien dies doch gerade viel schwieriger zu sein als ein Komplexes Jutsu. Der Rotschopf tat sich immer noch schwer mit sozialen Interaktionen und versuchte dies mit Wissen und ständigen Wiederholungen von Phrasen, auszugleichen - was er sich nachts, wenn er sowieso nicht schlafen konnte, aneignete.   Hinter einem großen alten Holztisch blieben die drei stehen und während Kankuro und Temari begannen den Kinder zu erklären was nun auf sie zukam wagte Gaara einen Blick nach oben. Misstrauen, Furcht, Angst war in ihren Gesichtern, sie tuschelten. Der Rothaarige versuchte sich einzureden, dass es nicht er war, doch einzelne Wortfetzen, die er verstand, ließen das Gegenteil erwarten.   So begann Temari mit einer großen Erklärung über Waffen, was das Thema dieser Stunden sein sollte. Bei der genauen Erklärung, welche Sinn Waffen als Kampfmittel hatten, geschah etwas, was Gaaras Leben verändern sollte. Er ahnte es nicht, doch sollten die folgenden Minuten die Weichen für sein späteres Leben stellen. „Warum sollten wir eine Waffe benutzen, die sind doch sehr gefährlich.“, sprach eine zarte Stimme. Gaaras Geschwister stockten und alle Augen richteten sich auf ein Mädchen, was eher in den hinteren Reihen stand. Sie hatte kinnlanges, braunes Haar,  war schlank, vielleicht schon ein bisschen dürr. Sie wirkte nervös und hatte wohl nicht damit gerechnet alle Augenpaare nun auf sich zu ziehen. Aus irgendeinem Grund durchbrach Gaara sein Schweigen und versuchte eine Antwort auf diese Frage zu geben. „Eine Waffe die euch als Schutz und Verteidigung gleichermaßen..“, doch weiter sprach er nicht, es war wieder da selbst diese Kinder wussten es schon obwohl sind gut ein bis drei Jahre jünger waren als er. „Gaara soll die stärkste Waffe von Sunagakure sein. Der vierte Kazekage hat ihn selbst dazu gemacht“, tuschelten sie alle. Es klang niederschmetternd, aber es war irgendwo doch auch die Wahrheit. Seine Geschwister waren zum Glück so geistesgegenwärtig und ergriffen wieder das Wort. „Gut reden wir am besten nicht so lange herum und trainieren etwas. Jeder sucht sich einen von uns drei aus und wir zeigen euch den Umgang mit einer Waffe.“, sprach Kankurou und die Kinder begannen sich einen der drei Geschwister aus der Wüste auszusuchen. Es geschah genau so wie Gaara es sich immer wieder in seinem Kopf ausgemalt hatte, alle waren sie in Scharren um seine beiden älteren Geschwister versammelt, strahlend ja fast schon vergötternd. Der Rotschopf hatte nun endgültig eingesehen, dass keines der Kinder von ihm etwas lernen wollte. „Gaara-sama“ Gaara, der sich schon halb zum Gehen abgewandt hatte, sah sich um. Es war das Mädchen, das Mädchen, welches vorhin die Frage gestellt hatte. Ihre braunen, dunklen Augen zeigten ihrer Unsicherheit, ihren Respekt. Sie schien allen Mut zusammengefasst haben ihn anzusprechen. Ein paar der Mädchen, welche wohl ihrer Freundinnen sein musst, tuschelten. „Du willst, dass ich dich unterrichte?“, fragte der 14-jährige nun zögerlich. Sie nickte. „Gut...“, antwortete er nach einer langen Pause. Er warf einen Blick zu seiner Schwester. Gaara glaubte ein. „Lachen nicht vergessen“ zu hören. „Meinen Namen wirst du schon kennen, ich bin ja allgemein bekannt hier...“, begann er wobei seine letzten Worte etwas Bitteres hatten und doch als Witz beginnen sollten. Der rothaarige Ninja spürte wiedereinmal wie ihm Konversation nicht lag.  „... reden wir nicht von mir. Wie heißt du?“ Das Mädchen ganz verwundert, dass Gaara in ruhiger Stimmte zu hier gesprochen hatte, wohl nicht so fürchterlich wirkte, wie es ihrer Freundinnen ihr berichtet hatte, sagte nun mit schüchterner Stimme ihren Namen. „Matsuri“ „Gut. Dann wähle eine Waffe.“ , sprach nun Gaara. Matsuri schaue hochkonzentriert auf den Tisch. Es lag nicht mehr viel da, die große Menge an Kindern hatte alles bereits gut aussortiert. Also entschloss sich das aufgeregte Mädchen dazu die größte Waffe eine Art Keule besetzt mit spitzen Dornen, zu nehmen. „Und jetzt greif mich an.“, befahl Gaara. Matsuri wirkte nun vollkommen perplex. Sie sollte Gaara angreifen? Doch sie tat wie ihr geheißen war. Mit aller Kraft versuchte sich die Keule zu heben viel unter dem viel zu schweren Gewischt um und fiel auf ihren Hintern. Sofort lief sie puterrot an. Hastig eilten ihre Augen von links nach rechts. Es schien keiner bemerkt zu haben. „ Die größte Waffe ist nicht immer die beste Waffe.“, sagte Gaara in einem ruhigen Ton, er schien sich langsam gefangen zu haben. Matsuri stand peinlich berührt auf und nickte nur. „Nimm dir eine Waffe und greif mich an.“ Dieses Mal entschloss sich Matsuri für das Schwert es war handlicher wie die Keule. „Gut nun greif mich an.“, forderte der Rotschopf das Mädchen erneut auf. Mit großer Überwindung startet Matsuri den zweiten Versuch, sie rannte los versuchte mit aller Kraft das Schwert aufrecht zu halten und holte aus. Gaara der natürlich geübter war als seine Schülerin, zog ein Kunai und warf es dicht an ihr vorbei. Erschrocken sprang das Mädchen zur Seite und ließ das Schwert fallen.   "Was war denn das?", harkte der Sunanin nach. "Entschuldige...", begann Matsuri, "...mir liegt das mit Waffen einfach nicht so."   "Und das hat auch einen Grund?"   Das Mädchen blickte zu Boden. Schmerz und Trauer lag auf einmal in ihren Augen.   "Meine Eltern starben durch dutzende Waffen, ich habe damals alles mit angesehen."   "Das tut mir leid.", antworte Gaara und griff zu einer anderen Waffe.   „ Ich verstehe, dass dies ein Problem ist. Vielleicht sollten wir es dann so versuchen. Du solltest dir aber ein Grundsatz merken: Jeder Angriff ist nur so gut wie deine Verteidigung.“ Matsuri hielt bei diesen Worten inne. Die absolute Verteidigung , schoss es ihr in den Kopf. Ja so hatten sie ihn immer genannt. Sie hatte ihn noch nie kämpfen sehen, doch mussten die Gerüchte stimmen. „Hier, versuch es damit.“ Gaara hatte ein Seil mit einem spitzen Dorn, das auf der Rolle aufgezogen war. Er wirbelte sie geschickt herum. Matsuri war beeindruckt, wie gut er damit umgehen konnte. Gekonnt wickelte der Rotschopf einen Holzstamm damit ein. „Angriff und Verteidigung zugleich.“, erklärte er. Matsuri war erstaunt. Doch ihre Euphorie entschwand sogleich, als sie es versuchen sollte. Mit einem Poltern prallte das Seil an seinem Gegner ab und viel zu Boden. „Oh nein..“, kam es plötzlich aus ihr. „Mach weiter irgendwann wird es dir in Fleisch und Blut übergangen sein.“, erklärte er ihr. Matsuri nickte und versuchte es erneut, doch ihr Ziel schien immer noch unerreichbar zu sein. „Noch einmal“ , sprach Gaara knapp. Es verging eine gute Stunde, Matsuri war nass geschwitzt, ihr Shirt klebte, ihre Lungen waren erschöpft.   „Das reicht, geh nach Hause ruh dich aus.“ , sagte der Rotschopf in gewohnt kühlem Ton. Matsuri blickte ihn verwundert an und nickte. Schnell erhob sie sich wickelt das Seil auf und legte es wieder auf den Tisch.   „Du wirst es brauchen zum Trainieren, nehm‘ es mit.“ Das Mädchen nickte, machte sogar eine halbe angedeutet Verbeugung. „Danke Gaara-sama es war mir eine Ehre.“ , sprach das Mädchen mit nun wieder hochrotem Kopf. Gaara spürte wie sein Herz einen komischen Hüpfer machte, so viel Nettigkeit war ihm immer noch fremd. Schließlich verschwand das Mädchen mit der Waffe in der Hand und einem Lächeln im Gesicht. „Auf wiedersehen Gaara-sama“, rief sie ihm noch ihm Gehen hinterher und rannte vom Trainingsplatz und winke zum Abschied. Schließlich um einer Gruppe von Mädchen aufzuschließen, welche dann um eine Häuserecke einbogen und verschwanden. Er stand nun alleine auf dem Platz, alle waren bereits verschwunden. Jetzt erst spürte der Ninja wie seine Anspannung vollkommen von ihm abfiel. Immerhin eine..., dachte er sich. Jedoch, dieses Mal war ein Funke Optimismus in ihm. Würde er es vielleicht doch schaffen die Menschen von Sunagakure auf seine Seite zu bringen?    "Matsuri.", sprach er leise und zog seinen Gurt, der die Kürbisflasche befestigt hatte fest. Er hatte sich alle Mühe geben ein guter Lehrer zu sein, wenn Gaara es geschafft hatte, zumindest einer Person zu zeigen, dass er sich geändert hatte - so konnte dies vielleicht irgendwann, in weiter Ferne, etwas gutes bewirken? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)