Wege des Schicksals von mrs_ianto ================================================================================ Kapitel 4: *Der Streit ---------------------- Hallo zusammen,   wieder ist ein Kapitelchen fertig geworden. *freu* Allerdings macht Atemu hier ein kleine Pause und wird nicht direkt in dem Kapitel vorkommen. Ich hoffe ihr könnt es mir verzeihen.   Ich wünsche euch viel Spass beim lesen. PS: Das Kapitel ist auch betagelesen.    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   *Der Streit     Nebel breitet sich in dem Wald aus, sodass Yugi nichts erkennen kann und nicht weiss wo er ist. Suchend dreht er sich um, als plötzlich eine schemenhafte Gestalt aus dem Nebel auftaucht und ihm die Hand hinhält. „Yugi.“ Gerade als Yugi nach der Hand greifen will hallt ein Fauchen und ein Schrei durch den Nebel, reisst ihn somit aus seinem Traum bevor er nach der Hand greifen kann. „Wie... Was ist denn hier los?!“, murmelt er verschlafen, während er versucht ganz aufzuwachen und sich mit der Hand über die Augen reibt. Als er die Augen einen spaltbreit öffnen will muss er sie gleich noch mal schliessen, da ihn die Morgensonne durch das Dachfenster blendet. „Verdammt, Yugi! Jetzt wach endlich auf und mach etwas gegen diese Mistviecher in deinem Bett!!“, hört er Anzu mit schriller Stimme keifen, während Jimmy und Scotty um die Wette fauchen. Von diesem Lärm nun komplett wach, schlägt Yugi nun endgültig die Augen auf und setzt sich hin. Was ist denn hier los? Ungläubig blickt Yugi auf die Szene, die sich ihm bietet. Jimmy und Scotty stehen fauchend in seinem Bett, während Anzu mit einem Blick der töten könnte an der linken Seite des Bettes steht und ihn wohl wecken wollte. Als die beiden Kater merken, dass Yugi wach ist hören sie sofort auf zu fauchen und schmiegen sich schnurrend an ihn. Was ihnen einen weiteren bösen Blick von Anzu einbringt. Als Yugi dann auch noch anfängt die beiden beruhigend zu streicheln bekommt auch er diesen Blick zu spüren. „Guten Morgen, Anzu. Was machst du denn hier? Und was ist hier los?“, fragt Yugi schliesslich nach als Anzu ihn weiter schweigend mit verschränkten Armen ansieht. „Was ich hier mache? Ich wollte meinen Freund sehen und dich fragen, ob du Lust hast mit mir das Wochenende zu verbringen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Aber diese beiden Monster in deinem Bett lassen mich ja nicht zu dir! Ausserdem habe ich dir schon tausendmal gesagt, dass es widerlich ist, wenn Tiere mit im Bett schlafen!“ Antwortet Anzu wütend und deutet mit dem ausgestreckten Finger auf die beiden Kater, die sie daraufhin wieder anfauchen und ihr Fell aufstellen. Scotty schlägt sogar mit seiner Pfote nach ihr. Doch natürlich erwischt er sie nicht, da sie zu weit weg steht. Beruhigend streichelt Yugi die beiden. Dabei versucht er auch seinen aufsteigenden Ärger zu unterdrücken. Da sieht er seine Freundin mehr als drei Wochen lang nicht und dann macht sie ihm gleich so eine Szene und beleidigt seine geliebten Kater. „Anzu, die beiden sind erstens keine Monster, sondern liebe Lausbuben und zweitens ist es meine Sache, ob sie bei mir im Bett schlafen dürfen oder nicht.“ Als Anzu den Mund öffnet um etwas dazu zu sagen zeigt ihr Yugi mit einer deutlich wütenden Geste, dass sie ruhig sein soll. „Ich war noch nicht fertig!“ Nun ist er wirklich genervt. „Dass die beiden ein Problem mit dir haben ist nicht ihre Schuld und das weisst du ganz genau. Also hör jetzt auf hier so einen Aufstand zu machen und lass mich bitte allein. Ich würde jetzt nämlich gern aufstehen und mich anziehen.“ Während er das sagt zeigt er deutlich, dass er es ernst meint und deutet auch noch auf die Tür. Als wüsste sie nicht, wo sich diese befindet. Sprachlos über diese deutlichen Worte, die so gar nicht zu ihrem Yugi zu passen scheinen, geht Anzu aus dem Zimmer und lässt die Drei allein zurück. Sich die Nasenwurzel reibend schliesst Yugi kurz die Augen und seufzt leise. Was ist hier nur gerade passiert? Was hat Anzu nur gegen seine Lausbuben? Erst als er ein sanftes Stupsen spürt öffnet er die Augen wieder und sieht direkt in das süsse Gesichtchen von Jimmy, der ihn fragend anzusehen scheint, während Scotty die Tür fixiert. Kurz streichelt er noch einmal über das seidige Fell der beiden bevor er sie sanft zur Seite schiebt um aufstehen zu können. So hat er sich das aufwachen an einem Samstagmorgen nicht vorgestellt. Ein Blick auf den Wecker verrät ihm, dass es gerade mal 9 Uhr ist. Gestern Abend hatte er noch einen Kurs für sein Referendariat, der bis nach 22 Uhr ging und danach war er noch mit Jonouchi in einer kleinen Bar. Zu Hause war er daher erst weit nach Mitternacht und hätte jetzt gern etwas länger geschlafen. Was er auch sicher gekonnt hätte, wenn Anzu nicht diesen Aufstand gemacht hätte. Okay, jetzt war er vielleicht etwas unfair. Als er nach einer halben Stunde in die Küche kommt, sitzt Anzu mit einer Tasse Tee am Küchentisch und scheint etwas in ihrem Handy zu lesen. Offensichtlich will sie ihn ignorieren, doch das kann er auch. So geht er einfach zur Kaffeemaschine und macht sich erst mal einen starken Kaffee. Anscheinend war Grossvater heute Morgen noch beim Bäcker, da frische Croissants im Brotkorb liegen. Mit dem Kaffee und einem Croissant bewaffnet setzt sich Yugi zu ihr an den Tisch. Wo sich das Schweigen zwischen ihnen ausbreitet und immer erdrückender zu werden scheint. Gerade als Yugi die erdrückende Stille endlich beenden will und zum sprechen ansetzt, kommt Scotty durch die Küchentür spaziert. Der dunkelgraue Kater trägt stolz ein Päckchen Papiertaschentücher herum, was Yugi schmunzeln lässt. Das ist ja so putzig. Doch als Anzu den Kater mit seiner Beute sieht flippt sie richtig aus. „Du verdammtes Mistvieh!“ Nicht nur, dass sie Scotty anschreit, sie wirft auch noch mit der Packung Kleenex, die auf dem Küchentisch liegt, nach Scotty. Der vor lauter Schreck sein Päckchen fallen lässt und aus der Küche rennt. „Sag mal, spinnst du?! Was fällt dir ein so mit meiner Katze umzugehen?!“ Yugi springt auf und stützt sich auf dem Tisch ab als er sich mit wütendem Blick zu Anzu rüber beugt. „Was mir einfällt?! Diese Packung ist aus meiner Handtasche und der hat nichts da drin zu suchen!“, gibt sie genauso wütend zurück während sie nun auch aufspringt und die Arme verwirft. „Du weisst ganz genau, dass Scotty neugierig ist und vermutlich hast du deine Handtasche wieder offen auf den Boden gestellt, obwohl du genau weisst, dass er dann dran geht. Ach, weisst du was, wenn du nur hier bist, um weiter mit mir zu streiten und mir zu sagen wie schlimm meine Kater sind, dann geh einfach und melde dich wenn du wieder normal drauf bist.“ Yugi lässt Anzu gar nicht zu Wort kommen. Dafür ist er viel zu wütend und enttäuscht von ihr. Der Situation überdrüssig, dreht er sich um und geht aus der Küche. Er will nur noch von Anzu weg. Ausserdem macht er sich Sorgen um den Kleinen. Wer weiss, wo der sich verkrochen hat. Als er einen Blick die Treppe hinunter wirft sieht er seine Vermutung bestätigt. Die Handtasche steht wirklich auf dem Boden. Ungläubig sieht Anzu Yugi hinterher. Da lässt er sie doch einfach stehen. Das hat er doch früher nie gemacht. Dabei wollte sie doch mit ihm reden. Hatte gehofft, dass er das Wochenende mit ihr verbringen würde. Doch stattdessen beginnen sie zu streiten und das nur wegen diesen blöden Katzen. Enttäuscht bückt sie sich um die beiden Päckchen Taschentücher aufzuheben. Die Kleenexpackung legt sie zurück auf den Tisch, während sie ihre eigenen Taschentücher mit in den Flur nimmt. Natürlich hat sie die Handtasche neben dem Schuhschrank auf den Boden gestellt. Das hat sie schliesslich schon immer so gemacht und nur weil Yugi nun Katzen hat wird sie diese Angewohnheit sicher nicht ändern. Sollen doch diese Mistviecher endlich richtig erzogen werden. Als sie sich die leichten Sandalen anzieht sieht sie im Augenwinkel, dass Yugi oben an der Treppe steht und zu ihr runter sieht. Doch er kommt nicht zu ihr und er sagt auch nichts, also geht sie ohne ein Wort des Abschieds aus dem Haus. Traurig setzt sich Yugi auf die oberste Treppenstufe. Das war ihr erster richtig heftiger Streit. Natürlich haben sie sich schon früher gestritten, aber noch nie so sehr. Was ist nur aus ihnen geworden? Was hat Anzu nur für ein Problem? Leise rollen die ersten Tränen über seine Wangen, doch er bemerkt es nicht einmal. Erst als ihm sein Grossvater die Hand auf die Schulter legt blickt er wieder auf und sieht den alten Mann vor sich an. „Ach Yugi, was ist denn los?“, fragt ihn Sugoroku und setzt sich mit einem leisen Ächzen und knackenden Gelenken neben Yugi auf die Treppe. Dieser lehnt sich trostsuchend an ihn. Tröstend legt Sugoroku einen Arm um ihn und zieht ihn in die Umarmung, die er nun so sehr braucht. Nach einer Weile beginnt Yugi stockend zu erzählen was passiert ist. „Ach Yugi. Das wird schon wieder werden. Gib ihr Zeit um nachzudenken, was du allerdings auch tun solltest und dann redet ihr in Ruhe miteinander.“ Aufmunternd drückt er noch mal die Schulter seines Enkels bevor er sich mühsam wieder aufrichtet. „Na komm. Ich könnte im Laden etwas Hilfe gebrauchen.“ Ablenkung ist bei Kummer immer noch die beste Therapie. Ausserdem müssten dringend mal wieder die Spiele in den Regalen neu sortiert werden. Es hilft Yugi wirklich. Als er am späten Nachmittag die letzten Spielkarten an ihren neuen Platz räumt sieht die Welt schon wieder etwas weniger düster aus. Natürlich geht es ihm nicht gerade blendend. Doch als er am Mittag kurz eine Kleinigkeit gegessen hatte waren seine Gedanken schon viel klarer gewesen und als später sein Grossvater kurz weg war um ein kleines Paket zur Post zu bringen, konnte er schon wieder Lächeln als ein paar Kinder mit ihren Eltern in den Laden kamen. Was Scotty und Jimmy natürlich toll fanden. Ganz viele Hände zum streicheln... Gemeinsam stehen Yugi und Sugoroku nun in der Küche, um zu beratschlagen, was sie denn nun kochen wollen. Als Sugorokus Blick auf eine kleine Tüte, die neben dem Tisch auf dem Boden liegt, fällt. „Sag mal, Yugi. Kann es sein, dass Scotty dir heute beim aufräumen helfen wollte?“ Grinsend hebt er die Tüte auf. Es ist so eine typische Verpackung für Sammelkarten und als Yugi genauer hinschaut sieht er, dass es sich um Sammelkarten von Duelmonsters handelt. „Sieht ganz so aus. Aber ich frage mich, wie wir die hier in der Küche verkaufen sollen?“ Angestrengt versucht er ernst zu bleiben, doch als Scotty mit einer zweiten Packung in der Küche auftaucht ist es mit seiner Beherrschung vorbei. Laut muss er loslachen als der kleine Kerl stolz miauend auf ihn zukommt und die Packung vor ihm auf den Boden legt. Lachend bückt er sich um sie aufzuheben. Natürlich streichelt er dem kleinen Transporteur auch noch kurz über sein Köpfchen. Was diesen genüsslich die Augen schliessen lässt. „Jetzt musst du ihm nur noch beibringen, dass diese Karten in den Laden gehören und nicht in die Küche. Dann haben wir hier den perfekten Mitarbeiter“, lacht nun auch Sugoroku. „Oh ja, dann bringen wir ihm noch bei, wo sie genau hingehören und Jimmy kann das Ganze überwachen“, geht Yugi auf den Spass ein und krault Jimmy kurz hinter dem Ohr, der bei der Erwähnung von seinem Namen kurz aufblickt, sich aber sonst nicht weiter bewegt. Liegt es sich doch gerade so schön auf dem Stuhl, der neben seinem Menschen steht. „Weisst du was, Yugi? Wir machen uns einfach eine Dose Ravioli warm.“ Der abrupte Themenwechsel lässt Yugi kurz stutzen, bevor er zustimmend nickt. Nach dem Essen räumen die beiden Mutos noch kurz die Küche auf, was heute ja nicht wirklich viel Arbeit ist, doch die will natürlich auch erledigt werden. Ausserdem geniessen die beiden die gemeinsame Zeit, weshalb sie nachher noch zusammen im Wohnzimmer sitzen und sich die Nachrichten im Fernseher ansehen. „Du hast noch gar nicht erzählt, wie es am Mittwoch in Geschichte gelaufen ist. Ich wollte dich das schon die ganze Zeit fragen, habe es aber vergessen.“ Bricht Sugoroku das angenehme Schweigen zwischen ihnen. Er ist ja so gar kein neugieriger Mensch. „Hmmm?“ Kommt es abgelenkt von Yugi, der gerade den Wetterbericht verfolgt. Es soll schön und heiss bleiben. Na zum Glück hat nicht nur sein Auto eine Klimaanlage, sondern seit diesem Juni auch das Universitätsgebäude. „Ich habe gefragt, wie es am Mittwoch in der Uni war.“ Wiederholt Sugoroku seine Frage, in der Hoffnung nun die Aufmerksamkeit von seinem Enkel zu haben. Immerhin läuft jetzt die Werbung. Seine Hoffnung erfüllt sich. Yugi sieht vom Fernseher weg zu seinem Grossvater bevor er den Blick schweifen lässt und kurz nachdenkt und obwohl Yugi genau weiss, dass es sein Grossvater nicht mag, wenn er die Füsse auf das Sofa stellt, zieht er nun seine Beine hoch um sie mit seinen Armen zu umschlingen. „Es lief eigentlich ganz gut. Die Studenten sind aufmerksam und machen im Unterricht gut mit. Diesmal waren auch alle pünktlich. Kannst du dir vorstellen, dass dieser Atemu ganz normal angezogen rumlaufen kann?! Ausserdem trägt er eine Brille, die ihm unheimlich gut steht.“ Yugi legt seinen Kopf auf die angezogenen Knie bevor er weiterspricht. „Er war richtig engagiert und scheint ein kleiner Streber zu sein. Zumindest hat er vor der Vorlesung und in den Pausen immer gelernt.“ Nun muss Yugi schmunzeln als er an die Szenen mit Hitomi denkt. „Ausserdem scheint die eine Studentin auf ihn zu stehen, was ihn so offensichtlich nervt, dass es ein Blinder sehen würde. Doch sie hat es wohl noch nicht bemerkt, sodass ich ihn am Schluss vor ihr gerettet habe indem ich behauptet habe, dass ich noch etwas mit ihm besprechen muss. Dann haben wir eine Weile im Lehrsaal gewartet.“ Nun wird Yugis Blick wieder ernst. „Weisst du, ich hätte wirklich gern mit ihm geredet. Doch er hat die ganze Wartezeit genutzt um irgendwelche Aufgaben zu machen und am Ende ist er einfach verschwunden. Einfach so, ohne sich zu verabschieden“, erzählt Yugi. Was sein Grossvater eigentlich gar nicht wissen will, auch wenn der ganz allgemein gefragt hat. So gut kennt er den alten Mann nämlich. Sugoroku hat gespannt Yugis Erzählung zugehört. Natürlich hat sein Enkel ihn durchschaut. Wenn ihm nur einfallen würde, woher er den Namen Atemu Sibuna kennt. Doch ihm ist auch Yugis Körpersprache und Mimik nicht entgangen und er macht sich da so seine Gedanken. „Dich scheint dieser Atemu sehr zu beschäftigen, oder?“ „Naja, er ist interessant und ich habe das Gefühl, dass er nicht so ist, wie er auf den ersten Blick zu sein scheint. Da ist etwas in seinen Augen.“ Versucht Yugi zu erklären, wobei er nachdenklich einen imaginären Punkt an der Wand zu fixieren scheint. Prüfend sieht Sugoroku seinen Enkel an. So hat er noch nie von einem Studenten geredet. „Dann solltest du versuchen hinter seine Fassade zu blicken.“ Gibt er seinem Enkel den gut gemeinten Rat. Obwohl er nicht wirklich weiss, ob das eine gute Idee ist. Dieser eine imaginäre Punkt an der Wand scheint unglaublich faszinierend zu sein, denn Yugi fixiert ihn weiter als er ausweichend antwortet. „Mal sehen, was sich noch so ergibt.“ Wieder legt sich ein Schweigen über den Raum, das nur durch den laufenden Film durchbrochen wird. Jeder der beiden Männer hängt seinen Gedanken nach. Erst als der Film zu ende ist, regen sie sich wieder. Müde streckt Sugoroku seinen Rücken durch. „Ich geh dann mal ins Bett. Gute Nacht Junge und grüble nicht zu viel.“ „Danke, dir auch eine gute Nacht.“ Erwidert Yugi lächelnd und sieht seinem Grossvater nach, als dieser gähnend das Wohnzimmer verlässt. Nun so ganz allein beginnen Yugis Gedanken wieder zu wandern und sie landen bei dem Streit vom Morgen. Irgendwie kann er Anzu ja verstehen. Die beiden Kater machen es ihr wirklich nicht leicht. Besonders in den letzten Monaten ist es schlimmer geworden. Doch sie bemüht sich auch gar nicht um die beiden. Dabei war sie doch dabei als er sie bei der Züchterin ausgesucht hat und nun wäre es ihr wohl am liebsten, wenn er sie wieder weggeben würde. Doch das kann er nicht machen. Nicht nur, dass er die beiden ins Herz geschlossen hat, sie zaubern seinem Grossvater doch jeden Tag ein echtes Lächeln auf die Lippen, ja er kann sogar wieder lachen. Plötzlich fällt Yugi ein, dass er heute den ganzen Tag nicht auf sein Handy geachtet hat. Es liegt sogar immer noch in seinem Zimmer auf seinem alten Schreibtisch, den er nur noch für seine privaten Sachen nutzt seit er einen separaten Raum für die Unisachen hat. Voller Hoffnung geht er nun die Treppe hoch in sein Reich. Vielleicht hat ihm Anzu ja geschrieben oder vielleicht sogar angerufen ohne dass er es bemerkt hat. Doch seine Hoffnung wird enttäuscht. Zwar hat er eine Nachricht erhalten, doch sie ist nur von Jonouchi. Sein bester Freund fragt ihn, ob er heute nicht mit in eine Disco kommen möchte. Ein Blick auf die Uhr verrät Yugi, dass die Nachricht schon über zwei Stunden alt ist. Sicher ist es für eine Zusage schon zu spät. Ausserdem hat er nicht wirklich Lust jetzt noch raus zu gehen. Darum schreibt er ihm, dass es ihm leid tut, dass er sich erst jetzt meldet, er aber heute nicht mehr weg gehen möchte, da er morgen viel zu erledigen hat. Was nicht mal gelogen ist. Zwar ist es erst kurz nach elf, doch der anstrengende Tag macht sich nun deutlich bemerkbar, sodass Yugi nur noch kurz im Bad verschwindet. Natürlich in Begleitung von seinen Jungs. Als das Trio wieder zurück ins Zimmer kommt, klingelt gerade sein Handy. Ein Blick auf das Display verrät Yugi, dass es Jonouchi ist, bevor er den Anruf annimmt. „Hallo Kumpel. Was gibt’s?“, meldet sich Yugi. Was möchte sein blonder Freund nur wichtiges von ihm, dass er sogar anruft. „Hey Yugi. Schade, dass du nicht kommst. Honda und ich wollten gleich um die Häuser ziehen. Möchtest du nicht doch kommen?“ „Ach, weisst du, ich habe heute den ganzen Tag Regale umgeräumt und morgen muss ich meinen Unterricht vorbereiten.“ „Und ich dachte immer, dass Lehrer so viel Freizeit haben“, lacht Jonouchi, wird aber gleich wieder ernst. „Warum ich eigentlich anrufe. Ich habe heute Anzu mit einer Freundin in der Stadt gesehen und sie schien ziemlich wütend zu sein. Hattet ihr einen Streit oder so?“ Müde setzt sich Yugi auf den alten Schreibtischstuhl und lässt seinen Blick aus dem Dachfenster wandern. „Naja, wie soll ich sagen. Sie wollte mich heute Morgen wohl überraschen und ist hier aufgetaucht.“ „Das hört sich doch toll an.“ „Nicht wenn du den Rest hörst. Du weisst doch, dass Jimmy und Scotty immer bei mir im Bett schlafen und seit ein paar Monaten können sie Anzu einfach nicht mehr leiden. Also noch weniger als vorher. Vorher haben sie sie ja einfach nur ignoriert oder sich zwischen uns gedrängt. Auf jeden Fall haben sie Anzu heute Morgen angefaucht, während sie die beiden angeschrien hat.“ „Upps, das hört sich blöd an.“ „Das war es. Ich bin davon aufgewacht und dann wollte sie mir sagen, was ich mit Jimmy und Scotty zu tun habe. Sie sollten nicht bei mir im Bett schlafen und dass die beiden Monster sind.“ „Das hat sie nicht wirklich gesagt?“ „Doch, das hat sie. Und dann habe ich ihr deutlich gesagt, dass es sie nichts angeht, da es ja mein Bett sei und dass die beiden keine Monster sind. Aber weisst du, richtig schlimm wurde es erst in der Küche. Du weisst doch, dass Scotty seinen Kopf immer in alle Taschen steckt, die auf dem Boden stehen. Anzu weiss das ganz genau, trotzdem hat sie ihre Handtasche wieder offen auf den Boden gestellt und Scotty hat ihre Taschentücher rausgeholt und in die Küche getragen. Da ist sie einfach ausgeflippt und hat mit der Packung Taschentücher, die bei uns immer auf dem Tisch liegt, nach ihm geworfen und ihn angeschrien.“ „Das hat sie nicht wirklich gemacht, oder?“ Es ist deutlich zu hören, dass Jonouchi kaum glauben kann, wie sich Anzu verhalten hat. Traurig schliesst Yugi die Augen und lässt den Kopf in den Nacken fallen. „Doch das hat sie getan und dann habe ich ihr gesagt, dass sie wieder gehen kann wenn sie sich so benimmt und bin gegangen um nach Scotty zu sehen. Jetzt weiss ich nicht, was ich tun soll. Soll ich sie anrufen und mich bei ihr entschuldigen?“ „Nein, das solltest du nicht tun. Sie hat sich daneben benommen. Ausserdem hat niemand das Recht dir vorzuschreiben wie du deine Jungs zu behandeln hast, auch sie nicht. Ausserdem ist sie sowieso selbst Schuld, dass die Kater sie nicht mögen. Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann sie.“ Jonouchis Stimme klingt mitfühlend, aber auch hart. Immerhin kennt er die beiden Kater und weiss, wie sie sind. Ausserdem weiss auch er, dass Anzu die beiden Kater nicht immer fair behandelt hat, was die Abneigung der beiden mehr als erklärt. „Aber was ist, wenn sie sich jetzt deswegen von mir trennt? Jonouchi, ich liebe sie und möchte sie nicht verlieren.“ Yugis Stimme verrät deutlich wie verzweifelt er ist. Die ersten Tränen sammeln sich in seinen Augen und er drückt, ein Schluchzen unterdrückend, seine freie Hand auf den Mund. „Yugi, hör mir zu. Ich weiss, dass du Anzu liebst, aber wegen einem heftigen Streit trennt man sich in der Regel nicht. Und wenn sie es doch tun sollte, dann hat sie dich nicht verdient. Also bleib einfach ruhig und warte darauf, dass sie sich meldet. Versprich mir das bitte.“ Bevor Yugi antworten kann muss er erst tief Luft holen. Jonouchis Worte tun ihm zwar weh, doch gleichzeitig bauen sie ihn auch auf und beruhigen seine aufgewühlten Gefühle. Hat sein Freund doch vollkommen Recht. Wegen eines Streits trennt man sich nicht und auch dass er auf seiner Seite steht, tut ihm gut. „Yugi, bist du noch dran?“ Anscheinend hat er doch zu lange geschwiegen. „Ja, ich bin noch dran. Ich verspreche dir, dass ich sie nicht anrufen werde.“ „Auch nicht schreiben oder bei ihr vorbeigehen.“ Jonouchi kennt ihn einfach zu gut. „Ja, ich werde ihr auch nicht schreiben und sie auch nicht besuchen.“ Zwar hört sich seine Stimme genervt an und Yugi verdreht auch die Augen, doch eigentlich ist er froh, dass ihm Jonouchi so die Möglichkeit einer Ausrede vor sich selbst nimmt. Immerhin kann er sich so nicht einreden, dass er ja nur versprochen hat sie nicht anzurufen. „Braver Junge. Du ich muss Schluss machen. Honda ist gerade gekommen und wartet auf mich.“ „Dann mach Schluss und grüsse Honda von mir. Tschüss und viel Spass euch beiden.“ „Er grüsst zurück und du sollst mal wieder mitkommen wenn er auch dabei ist. Tschüss.“ Kaum ist die Stimme von Jonouchi verhallt, hat dieser auch schon aufgelegt. Kurz blickt Yugi noch auf das Handydisplay bevor er es wieder auf den Schreibtisch legt. Das Gespräch mit seinem Freund hat ihm unheimlich gut getan. Jetzt heisst es also abwarten, dass sich Anzu meldet. Denn Jonouchi hat Recht, sie muss den ersten Schritt machen. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------   So, das war's wieder mal. Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse, dass Anzu nicht so gut wegkommt. Was das Apportieren von Scotty angeht, der macht das wirklich.   LG mrs_ianto   PS: Ich habe keinen Betaleser und hoffe daher, dass die Fehler nicht allzu zahlreich sind.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)