Sunpô no Gâdian von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Verderben]) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Vor knapp vier Jahren, gerieten die zwölf Dimensionen aus dem Gleichgewicht. Was es mit ihnen auf sich hat? Die zwölf Dimensionen waren das Gleichgewicht in der Welt. Raum, Zeit, Dunkelheit, Licht, Elemente, Leben, Tod, Weisheit, Gefühle, Träume, Glaube und Schicksal. Sie sind für den Schutz der Erde verantwortlich. Diese zwölf Dimensionen werden von elf Wächtern beschützt. Sollte jedoch diesen Wächtern etwas passieren und sie sterben, verschwindet diese Dimension, um sich selbst zu schützen. Dies geschah vor fünf Jahren, leider, mit zwei dieser Dimensionen. Glaube und Träume. Dadurch begann das ganze Ungleichgewicht und die 'auserwählten' Wächter wurden von der Erde in die Dimension der Wächter geholt. Quasi die 13te der Dimensionen. Geschaffen von den Wächtern. Die auserwählten Wächter sind jene, welche über die Dimensionen der 'Schaffung' wachen. Raum, Zeit, Licht, Dunkelheit und Elemente. Jeder der vier beherrschte die Kräfte ihrer Dimension, ebenso wie ein Element. Der Fluss der Zeit. Der Sturm des Raumes. Das Licht der Natur. Die Flammen der Dunkelheit. Das Schicksal jedoch, hatte es mit den acht Jugendlichen nicht gut gemeint. Alles um sie herum, begann sich zu verändern. Das Schicksal wandelte sich. Die Wächter, welche normalerweise keine Kinder bekommen konnten, konnten es plötzlich. Selbst der Tod, für welchen es eigentlich komplett unmöglich war. Das Leben schenkte ihm, eine zuckersüße, Tochter. Doch das war nicht die Einzige Wandlung. Die Wächterin des Schicksal´s, sollte nicht weiter in ihrer Dimension gefangen sein, wie ihre Vorgängerinnen. Aber wer war für das Ungleichgewicht verantwortlich? Der Bruder, des Schicksal´s. Er wollte alles verändern, damit seine Schwester nicht mehr leiden musste. Leider schlug er dafür den falschen Weg ein, welchen er zu Ende führen musste. Er beschwor das, was die ersten Wächter vor Jahrhunderten mit all ihrer Kraft versiegelt hatten. Das Chaos. Es war eine der zerstörerischsten Mächte, im Universum. Erneut brach ein großer Kampf aus. Die Dimensionen verfinsterten sich. Menschen starben. Das Gleichgewicht geriet vollkommen aus den Fugen. Die Erde blieb daher leider nicht verschont. Unwetter und Naturkatastrophen wüteten auf ihr. Die Wächter, setzten alles daran, aufzuhalten was vor sich ging. Auch, wenn es ihr Leben kosten sollte. Es sollten keine Unschuldigen mehr sterben. Letztlich schafften sie es, als sie ihre letzten Kräfte vereinten. Hilfreich war auch, das jene Wächterin der Gefühle, welche auf der Seite der Feinde stand, zu ihnen ging und ihnen half. Denn das war nicht das, was sie wollte. Das Chaos war dabei alles zu zerstören. Sie schafften es erneut, es zu versiegeln. Ihnen war klar, das es wahrscheinlich irgendwann zurück kommen würde, aber dann würden sie vorbereitet sein. Bis dahin wachten sie über ihren Dimensionen, ebenso wie über das Siegel. Akaya, der Tod, heiratete Moe, das Leben, welche seines komplett auf den Kopf gestellt hatte. Sie hatte ihm Dinge eröffnet, welche er nie zu Träumen gewagt hatte. Sie zogen mit ihrer Tochter und Akaya´s Begleiterin Krähe, in ein Haus, etwas abseits der Stadt. Katsuro, der Raum und Kuraiko, die Dunkelheit erbauten die Wächterstadt, welche einst vor Jahrhunderten von dem ersten Chaos angriff zerstört wurde, erneut. Sie brachten wieder Leben, in die kleine Stadt, welche zwischen Bergen versteckt war. Chiyo, das Schicksal und Manabu, die Weisheit, zogen in einen Tempel, etwas versteckt in einem Wäldchen. Chiyo konnte dort in Ruhe, über die Schicksale aller Wesen wachen und Manabu unterstützte sie dabei. Dazu wachte er über das Wissen, der Dimensionen und des Chaoses. Kano, die Zeit und Akemi, das Licht kümmerten sich um das Wächterschloss. Keiner der Anderen wollte es, daher blieb ihnen nichts anderes übrig. Akemi hatte weniger Probleme damit, wie Kano. Dieser würde lieber irgendwo außerhalb Leben, wo er nicht so viel zu tun hatte. Immer wollte jemand etwas von ihm, das hasste er. Akemi war eh die Einzige, die er wirklich an sich heran ließ. Was würde wohl als nächstes auf die Wächter warten? Das Einzige was sie wussten, war, das etwas auf sie zukam und es war nichts gutes. Würde erneut jemand versuchen das Chaos zurück zu holen? Oder war es dieses mal etwas komplett Anderes? Egal was es sein mochte, die Wächter würden es zu verhindern wissen. 01. Kapitel ----------- „Ayaka, komm da runter!“, blickte ein junger, weißhaariger Mann einen Baum hinauf. Das, inzwischen, 4 Jahre alte, ebenso weißhaarige Mädchen, schüttelte eifrig ihren Kopf. „Nein, Ayaka will nicht“, klammerte sie sich mehr an dem Baumstamm. Der Wächter des Todes schmunzelte. „Wenn du nicht runter kommst, kommt Papa rauf!“, ging er auf den großen Baum zu. Ayaka sah zu ihrem Vater hinunter. Sie fragte sich, ob das die bessere alternative wäre. Immerhin kannte sie ihren Vater. „Was ist denn hier los?“, trat eine orangehaarige, junge Frau vor den Baum. Auf ihrem Arm trug sie einen 2 jährigen, ebenso orangehaarigen, Jungen. „Moe?“, sah ihr Mann, fragend zu ihr zurück. „Ja, so nennt man mich für gewöhnlich“, lächelte sie. „Muss Akio nicht schlafen?“, fügte der junge Mann, fragend, hinzu. „Schon, aber er wollte noch einen 'Schlaf gut' Kuss, von Papa“, schmunzelte sie. Das hatten beide Kinder gemein, ohne einen Kuss von ihrem Vater, wollten sie nicht schlafen. Was auch daran liegen könnte, das ihr Mann ihre Kinder, was das anging, vielleicht auch 'etwas' zu sehr verwöhnt hatte. „Achso, hätte ich mir ja auch selber denken können“, grinste der Weißhaarige. „Achja, deine Tochter sitzt auf dem Baum fest“, hing er noch hinten dran, ehe er Akio einen Kuss auf die Stirn gab. Anschließend bemerkte er den entgeisterten Blick von Moe. „Bitte?! Und das sagst du mir erst jetzt, Akaya?….Moment...jetzt ist sie auf einmal meine Tochter, ja?“, sah die Orangehaarige skeptisch zu ihrem Mann auf. „Sicher, immerhin hat der Kleine Hasenfuß Höhenangst, wie es aussieht. Also ist sie in der Hinsicht, 100%tig deine Tochter“, erklärte er grinsend. „Mama! Hol mich hier runter… Papa macht das sonst bestimmt ganz doll waghalsig...“, bettelte Ayaka beinahe. Sie hatte ihren Papa zwar ganz doll lieb, jedoch war er ziemlich schrägt drauf, was manchmal wirklich unheimlich war. Moe richtete ihren Blick, zu ihrer Tochter, zum Baum hoch. Anschließend lächelte sie verunglückt „Tut mir Leid, Ayaka, aber Mama muss ganz dringend deinen Bruder ins Bett bringen!“. Kurz darauf flitzte die junge Mutter ins Haus zurück. Akaya schaute seiner Frau nach und schmunzelte „Und da flitzt mein großer Hasenfuß davon“. Daraufhin wandte er seinen Kopf zu seiner Tochter „Sorry, Ayaka, jetzt muss Papa dich wohl doch da runter holen“. Das Mädchen sah entgeistert zu ihm runter. Ihr Vater kletterte wenig später den Baum hoch und setzte sich anschließend neben sie „Ich weis gar nicht was du und Mama haben. Ist doch eine schöne Aussicht hier oben“. Ayaka linste zu ihrem Papa, woraufhin sie sich dann doch an ihn klammerte. Der Weißhaarige legte einen Arm um sie und schmunzelte „Ach, bin ich dir jetzt doch lieber, als der Baum?“. Die Kleine nickte zögerlich. „In der Hinsicht bist du dann wirklich, wie deine Mutter. Damals, als gerade Akemi und die Anderen in diese Dimension kamen, gab es einen Ball. Dort wurde ein Feuerwerk gemacht und ich brachte Moe auf´s Dach. Als es vorbei war und sie merkte, wo sie sich befand, klammerte sie sich auch wie ein Äffchen an mich. So wie du jetzt“, schaute Akaya zu seiner Tochter hinunter „Und sie ließ nicht los, bis wir wieder in dem Ballsaal waren“. Die 4 jährige erwiderte seinen Blick mit ihren großen, grünen Augen „Wirklich? Dann macht Ayaka das jetzt auch“. Anschließend hielt das Mädchen sich ganz doll, an ihrem Papa fest. Dieser grinste kurz, drückte seine Tochter an sich, erhob sich auf dem breiten Stamm und sprang elegant von diesem herunter. Ayaka schrie kurz auf und war danach froh, wieder festen Boden unter ihren Füßen zu haben. Der junge Mann setzte sie ab und sie rannte fröhlich im Kreis. Moe gesellte sich ein paar Minuten später wieder zu ihnen und wurde beinahe von ihrer Tochter umgerannt. Diese umarmte eines ihrer Beine und sah fröhlich zu ihr auf „Als Papa mich von dem Baum runter geholt hat, habe ich es genau so wie du damals gemacht! Ich habe mich gaaaaaaaanz doll an ihm fest gehalten“. Die 22 jährige blickte erst zu ihr runter und anschließend zu ihrem Mann „Ist das so?“. Akaya lächelte sie unschuldig an. Moe hockte sich vor Ayaka, um ihr genau in Gesicht sehen zu können. Nachdem sie das tat, strich sie ihr sanft über den Kopf und lächelte „Weist du, Ayaka, dein Papa ist zwar eine ziemliche Sache für sich, aber er hat schon immer auf euch aufgepasst. Er würde nie zulassen, das euch etwas passiert. Deswegen brauchst du auch keine Angst haben, okay?“. Die grünen Augen trafen aufeinander. Das Mädchen schaute erst verwundert zu ihrer Mama, lächelte dann aber breit „Okay! Aber Ayaka wird nicht mehr auf Bäume klettern, vieeel zu hoch“. Die Orangehaarige lächelte verunglückt und richtete sich wieder auf. Erst da bemerkte sie, das ihr Mann auf einmal neben ihr stand. „Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, das sie das schon irgendwie verstanden haben wird...“, schmunzelte Moe. „Ich denke schon, wenn auch nur unterbewusst“, grinste Akaya zufrieden. „So ein verdammter Mist! Das kann doch nicht wahr sein…!“, hörten sie auf einmal jemanden fluchen und Blickten alle in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Dort kam, ein 14 jähriges, dunkelbraunhaariges Mädchen, ange'stampft'. Knapp hinter ihr, lief ein schwarzhaariger, im selben Alter, welcher einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck besaß. „Krähe? Was ist denn los?“, fragte Moe verwundert. „Onee – chan!“, lief Ayaka fröhlich auf ihre ältere Schwester zu. Ja, für das Mädchen, war die Ältere, wie eine große Schwester. Wenn auch nicht leiblich. Doch diese ignorierte die 4 jährige glatt, in ihrem Trotz. „Was los ist!? Fragt doch mal Kumo!“, verschränkte der Teenager, die Arme, vor der Brust. Nun richteten alle ihren Blick auf den Jungen. Dieser erwiderte ihre Blicke nur ausdruckslos. Es war wirklich verdammt schwer zu sagen, was der Kerl dachte. Nagut, ursprünglich stand er auf der Seite ihrer Feinde und wurde aus der Dunkelheit geboren. In den letzten Jahren sprach er zwar schon mehr, aber wirklich viel, war es dennoch nicht. Akaya begann zu schmunzeln „Was hat er denn gemacht? Eurer Date versemmelt?“. Krähe warf dem Weißhaarigen, nach dieser Aussage, einen finsteren Blick zu, welcher wohl töten würde, wenn er könnte. Wie gut, das Akaya eh schon der Tod war. „Date? Ich kann mich nicht entsinnen, so etwas mit Krähe gehabt zu haben...“, erhob Kumo, seine Stimme, monoton. „Und was war es dann?“, lächelte Moe verunglückt und wollte die Stimmung lieber entschärfen, ehe es wirklich noch ein Unglück gab. Besonders, weil ihre Tochter dabei war. „Naja, ich habe, als wir einkaufen waren, einer jungen Frau nachgesehen. Seit dem ist Krähe so komisch und meinte, das macht man nicht, wenn man mit einer anderen Frau unterwegs ist. Da habe ich nur gefragt, mit welcher Frau ich denn unterwegs sei“, antwortete der Junge. Moe und Akaya blinzelten verwundert, anschließend mussten sie wirklich an sich halten, nicht gleich los zu lachen. „Da ist wohl jemand gekränkt und eventuell sogar eifersüchtig?“, stichelte der Wächter des Todes, seine Gefährtin. Diese bekam einen leichten Rotschimmer. „Von wegen! Ich und eifersüchtig, weil Kumo irgend so einer dahergelaufenen Truller nachsieht!? Sicher nicht!“, stampfte Krähe trotzig davon, öffnete die Terrassentür und knallte sie hinter sich zu. Die Anderen sahen ihr verdutzt nach. „Sie steckt definitiv mitten in der Pubertät...“, lächelte Moe seufzend, woraufhin sie ihren Sohn weinen hörte. „Na klasse...“, fügte sie hinzu und begab sich ebenfalls wieder ins Haus, um den Kleinen zu beruhigen. Akaya sah ihr kurz nach und danach zu seiner Tochter und Kumo. „Und wo sind jetzt die Einkäufe?“, wollte er von dem Jungen wissen. „Die haben wir nicht gemacht. Soweit sind wir nicht gekommen“, meinte Kumo. Der Weißhaarige schmunzelte „Alles klar, dann mal los!“. „Ayaka möchte auch mit!“, schaute das kleine Mädchen, erwartungsvoll, zu ihrem Vater auf. Dieser grinste breit „Na sicher, was denkst du denn? Ich lass doch nicht, meine kleine Prinzessin, hier“. Ayaka freute sich riesig über diese Aussage und wurde kurz darauf, von ihrem Papa, auf dessen Schultern gesetzt. Anschließend machte sich das Dreiergespann auf dem Weg zum einkaufen. „Entschuldigung? Kano, wir bräuchten hier noch eine Unterschrift von euch“, lief einer der Bediensteten, hinter dem eben genannten, her. Der Angesprochene wandte sich, genervt, um „Was gibt es denn jetzt schon wieder so wichtiges?“. Der Mann vor ihm, sah den Blonden, etwas nervös an. Immerhin eilte der Ruf, des Wächter´s von Zeit und Wasser/Eis, ihm voraus. „N – Naja...also…. Die Bauern möchten wissen, ob sie noch mehr Land anbauen dürfen, um mehr Ernte zu erhalten. Immerhin bekommen wir immer mehr Bewohner und...“ „Schon gut. Ich habe verstanden… Wo muss ich unterschreiben?“, unterbrach Kano, das Gestammel, des Mannes. Dieser zeigte ihm danach, dankbar, die Stelle. Anschließend verbeugte er sich und ging seiner Wege. Der Blonde seufzte „Hat man hier eigentlich jemals seine Ruhe?“. Kurz darauf blickte er sich suchend um „Wo genau treibt Akemi sich eigentlich schon wieder herum? Hauptsache sie steckt nicht erneut in irgendwelchen Schwierigkeiten“. Dem Wächter der Zeit, wurde gerade bewusst, das er seine Freundin schon seit dem Morgen nicht mehr gesehen hatte. Das war selbst für sie ungewöhnlich. Auch, wenn er viel um die Ohren hatte, sahen sie sich zwischendurch. Er kümmerte sich schließlich um den ganzen Papierkram und Akemi um das Menschliche. Jeder im Schloss, der Probleme oder ähnliches hatte, konnte immer zu ihr kommen. Darüber war Kano auch wirklich dankbar. Er konnte so etwas nun wirklich nicht. Wenig später, spürte er, ihre Präsens ganz in der Nähe. „Weit kann sie nicht mehr sein“, murmelte er. Sein Weg endete, zu seiner Verwunderung, vor einer Toilette. Er hob skeptisch eine Augenbraue. Ihrer Präsens nach zu urteilen, war sie schon ziemlich lange in diesem Raum. Ohne weiter darüber nachzudenken, hob er seine Hand und klopfte an die hölzerne Tür „Akemi? Bist du da drin?“. Erst kam nichts zurück, weshalb der Blonde dachte, er hätte sich vielleicht vertan. Doch dann vernahm er etwas leises. Gerade als er nachfragen wollte, wurde das Genuschel, lauter. „Nein… Komm nicht rein..“, gab, die Rosahaarige, von sich. Der Blonde seufzte „Was machst du denn die ganze Zeit da drinnen? Geht es dir nicht gut?“. „Das ist es nicht, aber...“ „Was aber? Akemi, was soll das dann?“, verstand Kano es nicht. Warum sollte man sonst so viel Zeit auf dem Klo verbringen, wenn nicht, weil es einem nicht gut geht? Der Wächter der Zeit schüttelte, verständnislos, seinen Kopf „Ich werde jetzt herein kommen, ob du willst oder nicht“. Nachdem er das sagte, legte er seine Hand auf den Knauf. „K – Kano, nicht!“, doch es war zu spät, der junge Mann öffnete die Tür und ihm kam ein weißes Meer, irgendwelcher Stäbchen entgegen. Der Blonde sah irritiert zu den ganzen Stäben, bis ihm bewusst wurde, was das wirklich war. „Sind das etwa alles….Schwangerschaftstests?“, gab er ungläubig von sich. Er hatte noch nie so viele auf einem Haufen gesehen. Geschweige denn, das er überhaupt welche sah. Akemi schaute verlegen zu ihm „J – ja….schon...“. Kano nahm einen hoch und betrachtete ihn. Zwei Striche. Danach nahm er noch einen und noch einen, bis er sich schließlich an die zehn angesehen hatte. Alle positiv. Selbst er wusste, was zwei Striche bedeuteten. „Aber mal ehrlich, wie viele sind das?“, wollte er, von seiner Freundin, wissen. „Und wie hast du die alle…?“, fügte er noch hinzu, schließlich war die Rosahaarige kein Hund. „So….um die 100? Und mit genügend Wasserflaschen geht alles“, lächelte sie unschuldig. Anschließend trafen sich ihre Blicke. „Meinst du nicht, drei hätten es auch getan?“, konnte der Blonde sich, ein Schmunzeln, nun doch nicht mehr verkneifen. Das war einfach zu typisch, für die junge Frau. Akemi schüttelte ihren Kopf eifrig „Nein! Ich wollte ganz, ganz sicher gehen“. Anschließend ging sie auf den Blonden zu und sah zu ihm auf „Aber jetzt kann ich dir ganz sicher sagen, das du Vater wirst, Kano. Denn hundert Tests können nicht lügen“. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. Diese Tatsache hatte er ganz verdrängt, als er von dem Meer Tests überflutet wurde. Ein sanftes Lächeln, bildete sich auf den Lippen der jungen Frau. Ihr Freund schien in einer Art „Schockstarre“ zu sein. Wie eingefroren stand er vor ihr. Aber mit so einer Reaktion hatte sie schon gerechnet, schließlich kannte sie ihn gut genug. Sie hob ihre Hand und wedelte vor seinem Gesicht herum „Kano?“. Als dieser, nach kurzer Zeit, endlich zu ihr runter sah, erwiderte sie seinen Blick liebevoll „Kano, du wirst Papa. Wir bekommen ein Baby“. Nachdem sie das sagte, nahm sie seine Hand und legte sie sanft auf ihren Bauch „Und? Seine oder Ihre Energie solltest du schon spüren können, wenn auch schwach“. Der Blonde blickte zu ihrem Bauch. Ja, er konnte sie spüren. Klar und deutlich, obwohl sie wirklich nur schwach ausgeprägt war. Es stimmte also tatsächlich. Zum zweiten mal in seinem Leben, nach Akemi, hatte er das Gefühl, mal etwas richtig gemacht zu haben. Da konnte selbst er sich, ein sanftes Lächeln, nicht verkneifen. Anschließend zog er Akemi zu sich und drückte sie fest an sich. Er war in solchen Sachen, noch nie der Mann, der großen Worte gewesen, aber das wusste die Rosahaarige. Sie konnte seine Gefühle auch so spüren. ...Einige Zeit später... „WAAAAS!?“, schrie eine junge Frau, die halbe Wächterstadt zusammen. Die Schwarzhaarige hatte gerade, von ihrer Zwillingsschwester und dessen Freund erfahren, das sie Tante werden würde. Die Wächterin der Dunkelheit lief puterrot an „D – Das heißt ja ihr...“. „Kuraiko? Alles in Ordnung?“, wollte ihre Schwester, besorgt, von ihr wissen. Sie hatte gerade wirklich angst, das Kuraiko, Hyperventilieren könnte. „Wie alt ist sie denn? Acht?“, erhob Kano, seine Stimme, fraglich. „Wenn du wüsstest… Als Kätzchen und ich das..“ „NEIN!“, fuchtelte, Kuraiko, verlegen und knallrot, vor Katsuro´s Gesicht herum und hielt ihm letztlich den Mund zu. „D – Das g – geht nun wirklich niemanden etwas an….“, murmelte, die Schwarzhaarige, peinlich berührt. Der Rothaarige nahm, sanft, ihre Hände von seinem Mund und grinste sie an „Schon okay. Aber freu dich doch mal für deine Schwester, anstatt die halbe Stadt zusammen zu schreien. Und denk nicht so viel darüber nach, was dann gewesen sein muss“. Die Schwarzhaarige erwiderte seinen Blick und lächelte anschließend leicht „Du hast ja recht“. Daraufhin umarmte sie Akemi und freute sich riesig für sie. „Ich freu mich echt für dich und Akemi. Ihr und besonders du, hast es echt verdient“, grinste Katsuro, während er neben Kano stoppte. Dieser richtete seinen Blick auf den Wächter des Raumes. Warum er das sagte? Damals hatte das Chaos, die Vergangenheiten durcheinander gewirbelt, sodass einer immer die eines Anderen sah. So erfuhr der Rothaarige, das Kano eigentlich ein ziemlich fröhliches Kind gewesen war, jedoch seine Mutter früh verloren hatte, weswegen sein Vater anfing zu trinken und ihn schlug. Jahrelang, weshalb der Blonde ziemlich abgestumpft und kalt geworden war. Als er jedoch Akemi traf, indem sie von einem Baum herunter, auf ihn herauf viel, änderte das sein Leben schlagartig. Nicht nur, das sie plötzlich Wächter waren, nein. Die Rosahaarige löste damals etwas in ihm aus, was er sich nicht erklären konnte. Mal ganz davon ab, das sie der größte Tollpatsch war, den er kannte. Sie zeigte ihm, was es bedeutete, jemanden zu haben, der einem wichtig war. Jemanden, den man liebte. Und wie es war, geliebt zu werden. „Wie dem auch sei, das muss gefeiert werden! Ihr bleibt doch zum Essen?“, schmunzelte Katsuro, fröhlich. Das angesprochene Pärchen tauschte kurze Blicke aus und nickte anschließend. „Sicher, gerne doch“, lächelte Akemi fröhlich. Kano sah zu ihr und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Genau diese Fröhlichkeit und das reine Herz von Akemi, haben ihn gerettet. „Oh, aber ich habe doch noch gar nichts zum kochen vorbereitet...“, fiel es Kuraiko auf. „Kochen? So ein Quatsch, heute lassen wir uns Essen liefern, Kätzchen!“, grinste der Rothaarige. „A – Achso? Na dann“, lächelte die Schwarzhaarige. Der Wächter des Wissen´s betrachtete den, schon orange werdenden, Himmel. „Die Sonne geht unter..“, kam es über seine Lippen. Anschließend begab er sich in den Tempel und stoppte wenige später, vor einer Schiebetür. „Chiyo?“, flüsterte er. Als keine Antwort kam, schob er die Tür, leise, auf. Die Pinkhaarige kniete vor der Wand, auf welcher sie die Schicksalsstränge, sah. Der Hellblauhaarige betrat den Raum leise und ging zu der jungen Frau. Wenig später blieb er neben ihr stehen und sah zu ihr runter. Plötzlich schreckte Chiyo auf, weswegen sie nun stand. Der junge Mann blickte irritiert zu ihr „Chiyo? Alles in Ordnung?“. Die Wächterin des Schicksal´s sah verwundert zu ihm. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt. „Manabu? Seit wann bist du hier?“, wollte sie, verwundert, von ihm wissen. „Seit gerade eben. Aber du siehst blass aus, hast du irgendetwas in den Strängen gesehen?“, richtete der 17 jährige, seinen Blick, auf die Wand. Die Pinkhaarige tat es ihm gleich. „Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht sicher. Es war ziemlich merkwürdig und genau sagen, kann ich es noch nicht“, seufzte sie. „Schon gut. Ruh dich lieber erst einmal aus“, legte Manabu einen Arm um sie und wollte ihr zu Bett helfen. „Danke“, lächelte Chiyo. Dennoch wurmte es die junge Frau, nicht zu wissen, was los war. Ihr Gefühl sagte ihr allerdings, das etwas schlimmes auf sie zuzukommen schien. Aber was würde es sein..? 02. Kapitel ----------- Am Abend, lies Moe sich erschöpft auf die Couch sinken. Der Tag war wirklich turbulent gewesen. Erst stieg ihre Tochter, mit Höhenangst, auf einen Baum. Anschließend bekam Krähe ihren Trotzigen und sie musste versuchen, die 14 Jährige zu beruhigen. Ob sie es wirklich geschafft hatte, war fraglich… Zuletzt kamen Akaya, Ayaka und Kumo total verdreckt, vom einkaufen, zurück nach Hause. Angeblich solle Kumo unbedingt noch auf den Spielplatz gewollt haben. Die Orangehaarige schmunzelte. Zumindest hatten sie an die Einkäufe gedacht. Trotzdem mussten sie alle nacheinander Baden, wo ihre Tochter den Anfang machte, immerhin musste sie zuerst ins Bett. Akaya war der Letzte, weswegen er noch immer in der Wanne war. Die junge Mutter seufzte erledigt. Sie lies ihre Hand auf ihrem Bauch sinken und versank in ihren Gedanken. Zu ihrem Leidwesen, wie sich wenige Minuten später heraus stellte. Ihr Mann schlich sich an und erschreckte die junge Frau, halb zu Tode. Mal ganz davon ab, das er mit seinen noch ziemlich nassen Haaren, alles voll tropfte. „Man, Akaya!“, murrte Moe. Der Angesprochene schmunzelte nur und plumpste neben ihr ins Sofa. Anschließend richtete er seinen Blick, auf seine Frau. „Du hättest dich nicht so erschreckt, wenn du nicht so in Gedanken gewesen wärst. Selber schuld~“, grinste der Weißhaarige. „Von wegen! Du hättest mich ja nicht erschrecken müssen!“, erwiderte die Orangehaarige seinen Blick trotzig. „Also wenn ich mich recht entsinne, habe ich dich vor einigen Jahren vorgewarnt. Daher wusstest du ja wohl, auf was du dich da einlässt“, lächelte Akaya unschuldig. „Das wusste ich auch schon, kurz nachdem ich dich vor 11 Jahren, kennen gelernt habe“, seufzte Moe lächelnd. „Siehst du“, fügte der Weißhaarige grinsend hinzu. Ihm war aber dennoch nicht entgangen, das die Gedanken seiner Frau, sie scheinbar leicht zu bedrücken schienen. Immerhin hatte er seine Beobachtungsgabe in den letzten Jahren nicht verloren. Also legte er einen Arm um die junge Frau und zog sie zu sich „Dann erzähl mal, was bedrückt dich?“. Moe schaute überrascht drein. Es überraschte sie immer wieder, auch nach all den Jahren, was ihr Mann so alles mit bekam. Anschließend sah sie leicht zu Seite „Ach, eigentlich ist es nicht so wichtig und wohl eher unnötig“. „Du weist doch, ich liebe unnötige Dinge. Also, raus damit“, grinste Akaya. Die Wächterin des Leben´s lehnte sich an ihn und rückte nun doch mit der Sprache heraus „Du gibst ja eh nicht eher Ruhe~ Ich musste eben nur daran denken, wie du bei Akio´s Geburt meintest, das dein Glück nun vollkommen sei. Da fragte ich mich nur, ob das immer noch der Fall ist“. Der Weißhaarige sah zu seiner Frau runter und wartete bis sie seinen Blick erwiderte. Kurz darauf begann er zu lächeln „Natürlich, warum auch nicht? Weshalb glaubst du denn, sollte sich das geändert haben? Du hast mir, als Wächter des Todes, eine Familie geschenkt. Wir haben zwei tolle Kinder und ich habe dich, als Frau, an meiner Seite. Was sollte ich mehr wollen? Das ist schon mehr, wie ich mir je erträumt habe, Moe“. „Dann ist ja gut“, lächelte sie leicht, jedoch merkte der junge Mann sofort, das sie das irgendwie auch nicht zufrieden zu stellen schien. Aber scheinbar wollte sie noch nicht mit der ganzen Sache heraus rücken, deswegen würde er warten, bis sie soweit war. „So, da wir das nun geklärt haben, will ich mich mal um die Beziehung von meiner Frau und mir kümmern~“, schmunzelte er, während er sich über Moe beugte und ihr einen sanften Kuss gab. Diese bekam einen leichten Rotschimmer „Akaya… Doch nicht hier… Wenn die Kinder nun...“. Jedoch überhörte der Weißhaarige das gekonnt. Dagegen hatte selbst die Orangehaarige keine Chance. Am nächsten Morgen, hatte Akemi drei verkaterte 'Gestalten' um sich. Das Essen am vorigen Tag, war doch etwas aus dem Ruder gelaufen. Kano war nun noch mürrischer als sonst, da ihm sein Schädel wirklich mehr als dröhnte. Jedoch erging es Kuraiko und Katsuro da ähnlich. Auch wenn die Schwarzhaarige nicht ganz so viel alkoholisches getrunken hatte, wie ihre zwei Katerfreunde. Die Rosahaarige tat, was in ihrer Macht stand, um die Kopfschmerzen zu lindern. Doch bei einem Kater, halfen ihre Kräfte nie vollstens. Das könnte eventuell daran liegen, das die Leute das wohl selbst zu verantworten hatten. Da half eine Kopfschmerztablette schon eher, welche sie den Dreien auch brachte. Doch auch ohne alkoholischen Einfluss, ging die Übelkeit natürlich auch nicht an ihr vorbei. Allerdings war für diese, ein kleines Wesen verantwortlich und dafür nahm Akemi das gerne auf sich. Als sie von der Toilette kam, nachdem sie sich übergeben hatte, stand plötzlich Kano vor ihr, zu welchem sie aufsah. „Geht es dir soweit wieder gut?“, wollte der Blonde von ihr wissen. Die junge Frau nickte „Ja, wie geht es deinem Kopf?“. „Besser, danke“, kratzte er sich an eben genannten. Die Wächterin des Lichtes, legte ihren Kopf leicht schief. Anschließend begann sie zu schmunzeln. Kano hatte scheinbar immer noch nicht wirklich realisiert, das er Vater wurde. Aber sie war sich auch sicher, das sich das bald ändern würde. Spätestens dann, wenn sie runder wurde. „Oh man, mein armer Kopf… Ich hoffe, wir haben gestern nicht zu viel Unfug gemacht?“, gesellte sich Katsuro zu den Beiden und blickte fragend zu Akemi. Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf „Nein, nein. Bis auf die Tatsache, das ihr darum gewettet habt, wann Kuraiko schwanger werden wird und wer zuerst von uns heiratet“. Die jungen Männer sahen verdattert zu ihr. Daher wusste die junge Frau, das sie davon scheinbar keine Ahnung mehr hatten. „Oh je… Doch schon peinlich. Hoffentlich weis Kätzchen das nicht mehr...“, kratze Katsuro sich verlegen grinsend, an seinem Hinterkopf. „Was weis ich nicht mehr?“, kam, eben genannte, um die Ecke und hielt sich mürrisch ihren Bauch. Bei ihr ging der Alkohol eher auf diesen, anstatt auf den Kopf. „Ehm, über was wir gestern so gesprochen haben?“, lächelte der Rothaarige verunglückt. „Hm? Nicht wirklich. Nach dem Essen, wird alles so ziemlich verschwommen… War es etwas Wichtiges?“, bereute Kuraiko, sich zu so viel Alkohol, verleiten lassen zu haben. Das war auch gar nicht ihre Art. Aber da sie auf die Schwangerschaft ihrer Schwester angestoßen hatten, war es halt etwas anderes gewesen. Die Schwarzhaarige schluckte. Wie das dann wohl erst bei der Geburt des Kindes ausarten würde? „Nein, war nichts wichtiges. Alles gut, Kätzchen“, grinste Katsuro, welcher erleichtert war, das seine Freundin sich nicht mehr an den Stuss erinnern konnte, über welchen sie wohl gesprochen hatten. Es war wohl für alle besser, das nur Akemi es wusste. Einige Zeit später, befanden die werdenden Eltern sich wieder im Schloss. Immerhin verschwand die Arbeit nicht von selbst. An diesem Tag, zu Kano´s Leidwesen. Er betrat sein Büro, wo sich die Unterlagen auf dem Tisch in die Höhe stapelten. Er seufzte und wollte gerade die Tür hinter sich zu ziehen, als Akemi plötzlich noch mit durch die Tür huschte. Der Blonde sah fragend zu seiner Freundin. „Eigentlich mache ich das ja nicht, aber vielleicht kann ich dir heute ja helfen?“, lächelte sie ihn an und landete kurz darauf, wie sollte es auch anders sein, in einem Bücherhaufen, da sie über diesen gestolpert war. Der Wächter der Zeit begann zu schmunzeln, schloss die Tür, ging zu ihr und half ihr auf „Tollpatsch“. „Naja, wer rechnet denn auch damit, das mitten im Raum Bücher herum liegen?“, murrte sie trotzig, lächelte dann aber wieder. „Was soll ich machen? Wenn ich das alles ab arbeiten muss, muss ich ab und an mal in die Bücher sehen. Wegräumen ist aber auch unsinnig, immerhin brauche ich sie ja immer wieder. Unser wandelndes Lexikon hat sich ja in einen Wald verabschiedet“, gab Kano verärgert von sich. „Aber sie hier liegen zu lassen ist doch auch nicht schön… Und gefährlich, wie man sieht“, lachte Akemi etwas. Anschließend schaute die werdende Mutter sich um „Katsuro oder Kuraiko würden dir Sicher mal helfen. Moe bestimmt auch. Akaya eher weniger, der ist ja selber der totale Chaosmensch...“. „Ach quatsch. Deine Schwester und Katsuro haben selber genug mit der Verwaltung der Wächterstadt zu tun. Und Moe muss sich um ihre Familie kümmern. Außerdem weist du genau, das ich nie im Leben mit Akaya zusammen arbeiten würde“, begab Kano sich angefressen zu seinem Tisch. Ja, der Weißhaarige war ihm ein Dorn im Auge, seitdem er Akemi damals angegraben hatte. Die Rosahaarige schmunzelte und ging ihm nach. Sie betrachtete die ganzen Unterlagen „Soll ich dir denn nun helfen, oder..?“ „Nein, schon gut. Ruh du dich lieber aus. Ich schaff das schon“, antwortete Kano knapp. Die junge Frau musterte ihren Freund. Er wirkte aber nicht so, als würde er das auch wirklich so meinen. Allerdings beschloss sie zu tun was er sagte, gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange und verließ den Raum wieder. Eine knappe Stunde später, vernahm sie bekannte Stimmen und sah in die Richtung, aus der sie kamen. Akemi blinzelte verwundert, als ihr auf einmal Moe und der Rest ihrer Familie entgegen kamen. „Was macht ihr denn hier?“, wollte die Rosahaarige, fröhlich, von ihnen wissen. „Wir dachten, wir besuchen euch mal wieder“, lächelte Moe. „Genau! Und Ayaka wollte so gerne mal wieder im Schlossgarten spielen“, grinste Akaya breit. Seine Familienmitglieder sahen ihn schräg an. „Hm~? Was denn?“, grinste er weiterhin. „Das ist gar nicht wahr! Papa lügt! Er wollte unbedingt hier her kommen und seinen Griesgram Freund besuchen“, gab Ayaka, empört, von sich. Akemi blinzelte verdattert „G – Griesgram….Freund…?“. „Mensch Ayaka, du sollst doch nicht immer alles wörtlich wiederholen, was Papa sagt“, wuschelte der Weißhaarige ihr über ihren Kopf. Das Mädchen strich sich trotzig ihre Haare wieder ordentlich. „Ist ja auch egal, es freut mich, euch wieder zu sehen. Und Ayaka ist auch ein wenig gewachsen, seit dem letzten mal. Akio aber auch“, lächelte die Rosahaarige. „Emi, emi!“, breitete Akio fröhlich seine Arme aus und wollte von Mama´s, auf Akemi´s Arm. Also übergab die Orangehaarige ihrer guten Freundin, ihren Sohn. Dieser hatte die Wächterin des Lichtes wirklich gern. „Stimmt, ihr wisst es ja noch gar nicht. Kano und ich werden Eltern. Ich bin schwanger“, verkündete Akemi es fröhlich, ihren Freunden. Die Angesprochenen sahen erst überrascht und anschließend erfreut zu der jungen Frau. „Wirklich? Das ist ja wunderbar! Herzlichen Glückwunsch!“, umarmte Moe die Rosahaarige. „Auch von mir, nur alles Gute. Wann ist es denn soweit?“, grinste Akaya. „In vier Monaten. Ich bin gerade knapp über den zweiten“, antwortete Akemi. Ja, eine Wächterschwangerschaft betrug nur sechs Monate. Warum, wusste keiner so genau. Sie vermuteten aber, das es mit ihren Kräften zusammen hing. Auch die Geburten gingen schneller, als gewöhnliche, waren aber genau so schmerzhaft. „Dann bekommen wir bald einen Spielkameraden, ja?“, sah Ayaka, mit ihren großen, grünen Augen, strahlend zu ihnen auf. „Sieht ganz danach aus“, lächelte die Rosahaarige, bemerkte jedoch schnell, den Blick ihrer besten Freundin. Sie wirkte bedrückt. „Auch wenn es Kano nicht passen wird, aber könntest du ihm etwas unter die Arme greifen, Akaya? Er hat wirklich viel zu tun und könnte Hilfe gebrauchen“, bat die Rosahaarige den Wächter des Todes. Dieser schmunzelte „Natürlich! Dann will ich doch mal sehen, ob ich meinen griesgrämigen Freund nicht aufheitern kann“. Anschließend machte der Weißhaarige sich auf den Weg, zum Büro des Blonden. Die vier Übergebliebenen begaben sich in den Garten, wo die Kinder spielen konnten. Sie wurden von den Bediensteten immer gerne gesehen. Schließlich waren sie ja doch etwas besonderes. Moe und Akemi setzten sich auf eine Parkbank und sahen den Kindern zu. Kurze Zeit später richtete die Lichtwächterin ihren Blick auf die junge Frau neben sich. „Also Moe, was ist los? Du wirktest eben so bedrückt? Hast du dich mit Akaya gestritten?“, fragte Akemi vorsichtig nach. Die Angesprochene sah verwundert zu ihr, schüttelte dann aber leicht lächelnd ihren Kopf „Nein, wir haben uns nicht gestritten. Im Gegenteil, alles läuft super...“. „Aber, was hast du denn dann? Ich merke doch, das dich etwas bedrückt. Mir kannst du es doch sagen“, nahm Akemi, lächelnd, Moe´s Hände in ihre. Doch ehe die Orangehaarige antworten konnte, bemerkte die Rosahaarige etwas durch die Berührung. „Aber Moe das...“, begann die Jüngere. Die Lebenswächterin lächelte leicht „Ich wusste, das du es sofort bemerken würdest. Du besitzt ja nicht umsonst, Heilkräfte“. Die Augen der jungen Frauen trafen sich. „Moe, das ist ein zweiter Herzschlag, den ich spüre… Ich würde mich ja für dich freuen, aber du wirkst nicht glücklich“, rutschte Akemi weiter zu ihrer Freundin und drückte ihre Hände etwas. „Was ist los?“, fügte die Lichtwächterin hinzu. „Akaya darf aber nichts davon wissen und die Kinder auch nicht, hast du verstanden?“ „Ja sicher“, stimmte Akemi nickend zu. „Gut, ich war vor einigen Tagen bei Chiyo, da ich gespürt habe, das etwas mit mir nicht stimmt. Sie hat sich meinen Schicksalsstrang angesehen, wo ich dann auch erst von meiner Schwangerschaft erfahren habe. Jedoch wird sie anders, als meine vorherigen… Im Prinzip haben sich unsere Kräfte auf unsere Kinder aufgeteilt. Chiyo sagte, Ayaka wird die ihres Vater´s erben. Allerdings kann sie kontrollieren, ob jemandem bei ihrer Berührung das Leben ausgesaugt wird oder nicht. Sie wird auch ganz gewöhnlich altern. Akio hingegen wird meine Fähigkeiten erben. Aber wie es aussieht, werden sich die Fähigkeiten bei diesem Kind, vermischen. Chiyo konnte mir noch nicht sagen, was das für Auswirkungen auf das Kind oder mich haben wird. Aber begeistert sah sie nicht aus...“, erklärte Moe. Die Rosahaarige hörte ihr ruhig und aufmerksam zu. „Hm, was wirst du jetzt tun?“, fragte Akemi, auch wenn sie dachte zu wissen, was die Antwort sein würde. Die Angesprochene lächelte leicht „Na was wohl? Ich werde das Kind auf jeden Fall behalten. Es ist schließlich immer noch unser Kind“. „Aber wenn Chiyo nicht begeistert aussah, bedeutet das nicht, das dein Leben in“ „Schon möglich. Trotzdem. Akemi, was wäre ich für eine Wächterin des Lebens, wenn ich ein kleines, unschuldiges auslöschen würde, nur um meines eventuell zu retten?“, unterbrach die Orangehaarige ihre beste Freundin. Akemi erwiderte den Blick der anderen Wächterin und begann ebenfalls leicht zu lächeln „Aber findest du nicht, Akaya sollte das wissen?“. Moe schüttelte ihren Kopf „Nein. Er soll diese Last nicht auf seinen Schultern tragen müssen. Zumindest noch nicht. Es würde ihn zu sehr belasten, auch wenn er es niemals zugeben würde. Immerhin kann es sein, dass das Leben unseres Kindes, von meinem abhängt. Ich will einfach nicht, das er sich nachher die Schuld dafür gibt. Später kann ich zumindest sagen, das es meine alleinige Entscheidung war und er nichts dafür kann“. „Schon…. Aber es wird doch auffallen, wenn dein Schutzschild wieder nicht funktioniert. Denkst du nicht? Immerhin war es bei deinen vorigen Schwangerschaften ebenfalls so“, brachte die Rosahaarige ein. „Sicher, aber ich hoffe es kommt vorerst nicht zu dem Fall, das ich es einsetzten müsste. Außerdem weis ich ja auch endlich, weshalb es nicht geht. Es schützt voll und ganz seine und meine Kinder bei der Schwangerschaft. Das ist es mir wert“, lächelte Moe. Akemi schloss sich diesem Lächeln an „Ich denke, ich würde genau so handeln wie du. Ich verstehe dich also und stehe hinter deiner Entscheidung. Auf mich kannst du also zählen“. „Danke, Akemi“ „Mama, schau mal!“, kam Ayaka, mit einem riesen Blumenstrauß zu der Orangehaarigen. Diese lächelte „Oh, der ist aber schön. Ist der für mich?“. Das Mädchen nickte wie wild und übergab ihrer Mama stolz den Blumenstrauß. „Danke, das ist lieb von dir“, betrachtete Moe die vielen bunten Blumen. „Emi, rauß...“, tapste Akio, unsicher, auf Akemi zu. Der Kleine hatte drei Blumen in der Hand und streckte sie stolz der Lichtwächterin entgegen, wobei er sich an ihren Knien festhielt. „Die sind aber schön, danke Akio“, schmunzelte Akemi, nahm die Blumen entgegen und setzte den 2 Jährigen auf ihren Schoß. „Na, von wem habt ihr den diese tollen Blumensträuße?“, kam Akaya, grinsend, um die Ecke. Kurz darauf folgte ein, relativ genervter, Kano. „Von unseren heimlichen Verehrern“, schmunzelte Moe. „So? Muss ich mir jetzt etwa Gedanken machen?“, lächelte der Weißhaarige. „Wer weis? Aber bei Akemi ist es ja nicht mal gelogen“, lachte die Lebenswächterin leicht. Die Rosahaarige sah zu den Anderen „Hm?“. „Tja, unser Kleiner ist eben doch schon ganz groß, was?“, schmunzelte Akaya und nahm seinen Sohn auf den Arm. „Aber schön, das es dir scheinbar wieder besser geht, Moe“, lächelte ihr Mann. Die Angesprochene blickte verwundert zu ihm auf. Hatte er etwa aus diesem Grund her gewollt? Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen der Orangehaarigen. Er ahnte wohl, das sie sich Akemi anvertrauen würde. „Seid ihr denn soweit fertig geworden, mit dem Papierkram? Wenn ja, ging das ja relativ schnell“, erhob die Rosahaarige ihr Stimme. „Wenn man, die Hälfte in Müll werfen, abarbeiten nennt, dann ja“, seufzte Kano. Daraufhin sahen die jungen Frauen perplex zu Akaya, welcher ihren Blick unschuldig erwiderte. „Was denn? Das waren doch nun wirklich unwichtige Sachen“, grinste er breit. „Du nennst Anträge also unwichtig?“, lenkte der Blonde ein. „Wenn sie wichtig sind, werden sie noch einmal kommen und dann kann man sie gleich bearbeiten“, lächelten die Wächterinnen verunglückt, auf diesen Kommentar von Akaya. Das war eben seine Logik. „Aber wenn das so ist….können wir doch alle zusammen essen gehen, ja?“, fragte Ayaka fröhlich. Sie mochte es, wenn in diesem Fall auch nicht komplett alle, zusammen waren. Schließlich sind sie ja doch, wie eine große Familie. „Sicher, wenn Akemi und Kano auch einverstanden sind“, nickte Moe. „Juhuu! Und seid ihr?“, lief das Mädchen zu ihnen und schaute mit ihren großen Augen, erwartungsvoll, zu ihnen auf. Die Angesehenen tauschten kurz Blicke aus. Anschließend sah die Rosahaarige zu ihr runter und lächelte „Klar, warum nicht? Wir waren schon lange nicht mehr zusammen weg. Aber sagt mal, wo ist Krähe eigentlich?“. „Onee – chan ist heute total mürrisch und wollte daheim bleiben“, erzählte Ayaka. „Mürrisch?“, huschte es fragend über die Lippen der Lichtwächterin. „Ja, sie ist halt mitten in der Pubertät… Dazu kommt, das sie wohl mit ihrer Gefühlswelt momentan nicht wirklich zurecht kommt. So wie in dem Alter halt oft üblich“, seufzte Moe lächelnd. „Und dann lasst ihr sie mit Kumo alleine?“, blinzelte Akemi. „Mit dem redet, unsere große Kleine, gerade eh nicht“, grinste Akaya breit. „Bei euch scheint ja einiges los zu sein“, lachte die Rosahaarige. „Das kannst du wohl laut sagen. Ich hoffe nur wirklich, das Ayaka in dem Alter nicht so wird“, hoffte Moe, während sie mit Akemi und ihrer Tochter schon einmal vor ging. Kano richtete seinen Blick auf den Weißhaarigen. „Sag mal, wieso hast du ihr nicht gesagt, das du alles mit bekommen hast?“, wollte der Blonde, von dem anderen Wächter, wissen. Dieser Blickte den jungen Frauen mit einem gemischten Ausdruck, aus Ernsthaftigkeit, Verzweiflung, Sorge und Ärger, nach. Anschließend erwiderte er Kano´s Blick und schmunzelte etwas „Liegt das nicht auf der Hand?“. Der Wächter der Zeit sah ihn skeptisch an, während der Weißhaarige an ihm vorbei lief. „Weil sie recht hat“, ging Akaya an ihm vorbei und folgte somit den anderen Drein. Sein Sohn hingegen, schaute fragend zu ihm auf. Er kannte seinen Papa so nicht, verstand aber auch nicht, was los war. Also versuchte Akio ihn aufzuheitern, indem er den Wächter des Todes, breit anlächelte. Doch es half nicht, den Akaya schien in seinen Gedanken versungen zu sein. Kano folgte ihnen letztlich ebenfalls. Zum ersten mal, in seinem Leben, verstand er den Weißhaarigen. Er selbst wüsste auch nicht, wie er reagieren sollte, wenn Akemi derartiges von sich gegeben hätte. Aber eines stand definitiv fest. Er würde es sicher nicht zulassen wollen. Akaya ging es da sicherlich ähnlich. 03. Kapitel | Beziehungschaos | ------------------------------- Chiyo befand sich in einem abgelegenen Raum des Tempels. Wie jeden Tag, überprüfte sie einmal das Siegel des Chaoses. Alles schien in Ordnung zu sein. Trotzdem. Sie hatte ein ungutes Gefühl. Erst die Sache vor einigen Tagen, mit Moe´s unerwarteter Schwangerschaft. Und nun hatte sie auch noch an Akemi´s Schicksalsstrang, deren Schwangerschaft, erkannt. Was hatte das Schicksal nun wieder für sie geplant? Das konnte doch alles kein Zufall sein. Waren sie wieder in Gefahr? Und was bedeutete das für Akemi und Moe? Das Schicksal schien sich wieder zu drehen. Doch das war nicht das Einzige, was ihr Kopfschmerzen bereitete. Ihr eigenes Schicksal veränderte sich ebenfalls erneut. Bedeutete das eventuell, das sie wieder in ihre Dimension gesperrt werden würde? Die Pinkhaarige schluckte hart. Ihr war bewusst, das sie dieses mal wahrscheinlich in der Einsamkeit zugrunde gehen würde. Besonders die Tatsache, das sie Manabu zurück lassen müsste, bereitete ihr Schmerzen. Sie wollte das nicht. Dazu liebte sie ihn zu sehr, als das sie ihm das antun wollen würde. Doch was sollte sie machen, wenn es dazu kam? Dann müsste sie ihn gehen lassen. Das war wohl das Einzige, was sie dann noch tun könnte. Für ihn. Aber auch für sich selbst. Sie würde sich wohl vorerst von allen abschotten müssen. Denn ihre Aufgabe, die Wächter zu beschützen, durfte sie natürlich nicht außer acht lassen. „Chiyo? Weinst du etwa?“, ertönte plötzlich, Manabu´s Stimme, neben ihr. Die Angesprochene sah überrascht zu ihm und wischte sich anschließend schnell die Tränen, welche sie nicht bemerkt hatte, weg. „Nein, ich habe nur etwas ins Auge bekommen“, lächelte sie leicht. Der Hellblauhaarige hob skeptisch eine Augenbraue „In Beide?“. „Ja, in Beide. Es ist eben sehr staubig hier“, lächelte Chiyo verunglückt. Sie war in letzter Zeit wirklich unaufmerksam geworden. Aber war es verwunderlich, bei dem, was ihr alles durch den Kopf ging? Leider wusste sie auch, das Manabu das natürlich nicht entgehen würde. Gerade ihm nicht. Auch wenn er in den letzten Jahren älter geworden und ihr vor drei Jahren sogar über den Kopf gewachsen war, hatte er sich kaum verändert. Besonders sein Hang zu Süßkram war gleich geblieben, was Chiyo wirklich niedlich fand. Allerdings war sie nicht die Einzige in dieser Dimension, der das alles aufgefallen war. Manabu bemerkte es zwar nicht, aber er war ziemlich beliebt. Schließlich war er auch zu einem gutaussehenden, jungen Mann heran gewachsen. „Na wenn du das sagst“, verschränkte der Hellblauhaarige seine Arme, vor seiner Brust. Daran merkte Chiyo sofort, das er ihr das nicht abkaufte. Die Pinkhaarige seufzte. Trotzdem würde sie das jetzt erst mal so im Raum stehen lassen. Sie wusste noch nicht wann, oder ob sie es ihm überhaupt sagen würde, was sie befürchtete. „Was meinst du, sollen wir mal wieder in die Stadt gehen? Wir waren schon lange nicht mehr dort“, wollte Manabu von seiner Freundin wissen. Diese sah zu ihm auf und nickte anschließend „Ja, gerne. Ein bisschen Abwechslung würde uns sicher gut tun“. Der junge Mann, musterte Chiyo. Sie war in letzter Zeit ziemlich blass. Ihr schienen viele Dinge durch den Kopf zu gehen. Bald würde er sein versprechen brechen müssen, das er ihr vor einigen Jahren gab. Das Versprechen, nicht mehr einfach ihre Gedanken zu lesen. Sie redete kaum noch mit ihm über ihre Sorgen und Ängste. Im Gegenteil. In letzter Zeit schien sie sich immer weiter von ihm abzuwenden. Lag es an ihm? Oder steckte etwas anderes dahinter? Ein Seufzer entfloh ihm. Anschließend zogen die Beiden sich um und machten sich auf den Weg. Immerhin dauerte es eine gute halbe Stunde aus dem Wald heraus, in die Stadt. Wenn sie zur Wächterstadt wollten, brauchten sie sogar gute zwei Stunden. In der Stadt angekommen, ergriff Manabu die Hand seiner Freundin, denn es war wieder viel los. Die Pinkhaarige blickte zu ihm auf und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Sie wurden immer wieder zwischendurch gegrüßt oder anderweitig angesprochen. Die Menschen in der Stadt freuten sich immer über den Besuch der Schicksalswächterin und des Wissenswächters. „Manabu – Senpai!“, lief ein 16 jähriges, brünettes und kurzhaariges Mädchen, auf die Beiden zu. „Oh, hallo Mei“, begrüßte der Hellblauhaarige sie lächelnd. Chiyo blickte zu den Beiden. Da war sie. Das Süße Mädchen, welches unverkennbar auf Manabu stand. Mei war nicht nur jünger als die Pinkhaarige, sondern ihrer Meinung nach, auch wesentlich niedlicher als sie. Prinzipiell würde sie also viel besser zu ihm passen. Mal davon abgesehen, das sie sich unterhielten, als wäre Chiyo gar nicht anwesend. Die junge Frau lies von der Hand ihres Freundes ab und beschloss ein Stückchen ohne ihn weiter zu gehen. Er schien ja eh beschäftigt zu sein. Die Wächterin biss sich auf ihre Unterlippe. Sie hasste es, wenn sich das Gefühl der Eifersucht einschlich. Es hinterließ nichts als Kummer und Schmerzen. Sie vertraute Manabu, aber dennoch. Alleine die Tatsache, das sie eventuell in ihre Dimension zurück müsse, verursachte einen Zwiespalt in ihr. Immerhin war es dann vielleicht besser, wenn dieses Mädchen da war. Eventuell sollte sie wirklich verschwinden. Die Pinkhaarige stoppte und hielt sich ihre Stirn. Was war nur los mit ihr? Sie dachte doch sonst nicht so. Ehe sie sich versah, war die junge Frau zusammen gebrochen. „Schnell, einen Krankenwagen! Fräulein Chiyo ist zusammen gebrochen!“, rief einer der Passanten. Kurz darauf bildete sich ein Tumult um die junge Frau. Wenig später kam der Krankenwagen angefahren und die Sanitäter kümmerten sich um die Pinkhaarige. Von all dem bekam Manabu erst etwas mit, als der Krankenwagen davon fuhr und er nachfragte was denn passiert sei. In dem Moment wurde ihm erst bewusst, das er Chiyo komplett außer acht gelassen hatte. Seine Augen weiteten sich etwas. So etwas wäre ihm vor einigen Jahren nie passiert. Wie konnte das passieren? „Manabu – Senpai? Stimmt etwas nicht?“, wollte Mei von ihm wissen, welche ebenfalls nichts davon mit bekommen hatte, weil sie ja weiter weg, um die Ecke gestanden haben. Der Angesprochene sah zu dem Mädchen „Eh, ich muss los! Chiyo ist wohl gerade zusammen gebrochen“. „Was? Fräulein Chiyo? Wie schrecklich… Hoffentlich hat sie nichts schlimmes“, hielt die Brünette sich leicht, eine Hand, vor den Mund. „Das hoffe ich auch...“, rannte der Hellblauhaarige los. Zum Glück gab es nur ein Krankenhaus, weswegen er nicht lange suchen musste. Aber das schlimmste war, das seine eigene Freundin, nicht weit von ihm entfernt zusammen brach und er rein gar nichts davon mitbekam. „Schämen sollte ich mich...“, huschte es über seine Lippen, während er in die Krankenhauseinfahrt einbog. Völlig außer Atem, musste er feststellen, das Kano und Akaya plus Kinder, ebenfalls dort standen. „Da bist du ja“, sagte der Blonde. „Ihr hier?“, schnappte Manabu nach Luft. „Ja und das vor dir. Moe und Akemi sind schon bei ihr. Chiyo soll vor Erschöpfung und durch Stress zusammen gebrochen sein. Ist dir denn nichts aufgefallen? Und wo warst du überhaupt, als sie zusammen gebrochen ist?“, beäugte der Weißhaarige den Jüngeren. Dieser bemerkte sofort, das Akaya auch wegen irgendetwas nicht ganz so glücklich zu sein schien. „Ich...ich habe mich mit Mei unterhalten“, gab der Wissenswächter zu. Er schämte sich dafür. „Mei, dieser Kleinen, die auf dich steht?“, hob der Todeswächter eine Augenbraue. Er seufzte kurz schmunzelnd und verpasste Manabu anschließend eine. Der Hellblauhaarige sah verwirrt und verärgert zu ihm „Wofür war das jetzt bitte!?“. „Reine Erziehungsmaßnahme. Für mich hört sich das nämlich so an, das du Chiyo für das andere Mädchen hast stehen lassen. Sonst wäre dir SO etwas sicher nicht entgangen. Nicht dir. Ich weis ja nicht was in letzter Zeit bei euch los ist, aber in Ordnung scheint auch nicht alles zu sein. Sonst wäre dir eher aufgefallen, das es Chiyo nicht gut geht. Damals wäre es dir sofort aufgefallen“, lächelte Akaya. Während Kano Akio auf dem Arm hatte und Ayaka die Augen zuhielt, sah er Manabu sofort an, das wirklich etwas nicht zu stimmen schien. „Komplett entgangen ist es mir ja auch nicht! Aber Chiyo blockt nur ab! Ich kann sie ja schlecht zwingen, mir etwas zu erzählen, oder?“, machte Manabu seinem Ärger Luft. Plötzlich begann der Weißhaarige zu lachen. „Und das löst du, indem du mit einem anderen Mädchen herum flirtest? Was ist aus dem Jungen geworden, der Chiyo die Welt zu Füßen legen wollte?“, schmunzelte Akaya. „F – Flirten? Warum bitte sollte ich das machen? Ich liebe Chiyo! Nur weil ich mich mit einem anderen Mädchen unterhalte, bedeutet das nicht gleich, das ich mit diesem flirte, wie du es nennst“, konterte Manabu. „Allmählich verstehe ich, warum Chiyo zusammen gebrochen ist. Was glaubst du, hat sie gedacht? Du nimmst es sofort hin, wenn sie abblockt, anstatt, wie früher am Ball zu bleiben. Dann geht ihr, nach langer Zeit mal wieder, zusammen weg und das erste was du machst, ist sie wegen einer Anderen komplett zu ignorieren. Das war doch sonst nie deine Art, Manabu. Wann habt ihr das letzte mal ausführlich miteinander gesprochen?“, wollte der Weißhaarige wissen. Der Wissenswächter musste das, was Akaya ihm gerade sagte, erst einmal sacken lassen. Er lächelte verzweifelt „Verdammt. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, aber du hast recht, Akaya“. „Soll mal vorkommen“, grinste der Ältere. „Trotzdem, musste der Schlag wirklich sein?“, murrte Manabu und rieb sich seine Wange. „Ja, das wollte ich schon immer mal machen. Aber da Kanolein und Katsuro ihre Beziehungen im Griff haben, bliebst nur du über“, grinste der Wächter des Todes. „Das, ist ziemlich banal...Akaya...“, seufzte der Wächter des Wissen´s. Die jungen Männer standen einige Zeit vor dem Zimmer der Schicksalswächterin. Sie wollten die Mädels unter sich sein lassen. Denn wie es den Anschein hatte, mussten sie über vieles sprechen. Manabu hingegen, konnte man ansehen, das ihm das alles mehr als unangenehm war. Er lehnte sich an die Wand, verschränkte die Arme vor seiner Brust und starrte den Boden an. Was war nur in letzter Zeit bei ihnen los? Wann hatte das alles überhaupt angefangen? Wenn er sich recht erinnerte, war vor einigen Wochen, noch alles bestens. Was also war der Auslöser für ihre Probleme? Waren sie es selbst, oder hatte jemand oder etwas Anderes seine Finger im Spiel? Schließlich waren die Beiden ja sonst nicht so. Es war zum Haare raufen. Manabu hielt inne. Oder hatte vielleicht das Siegel des Chaoses irgendwelche Auswirkungen auf sie? Hielt es vielleicht nicht mehr richtig? War das nach so kurzer Zeit überhaupt möglich? Immerhin war es ein ziemlich starkes Siegel. Es war ja auch von 9 Wächtern erschaffen worden. Selbst das damalige Siegel, welches nur von 8 Wächtern erschaffen wurde, hatte Jahrhunderte gehalten. Weshalb also, sollte ihres, ausgerechnet nur 4 Jahre halten? Manabu schüttelte seinen Kopf „Unmöglich“. „Was ist unmöglich?“, legte Ayaka ihren Kopf leicht schräg, während sie vor dem Hellblauhaarigem stand. Der Angesprochene blinzelte verwundert. „Nicht so wichtig, immerhin ist es ja eh Unmöglich“, lächelte Manabu leicht. „Hm… Na wenn du das sagst, schließlich bist du ja das wandelnde Lexikon!“, gab das Mädchen, fröhlich, von sich. Nach diesem Satz, sah der Wächter des Wissen´s, verärgert zu Akaya. Dieser erwiderte seinen Blick nur mit einer Unschuldsmiene „Hm~?“. Ehe Manabu etwas sagen konnte, ging auf einmal die Tür von Chiyo´s Zimmer auf. Die jungen Frauen schauten verwundert zu den Männern. „Ihr steht hier ja immer noch. Ihr hättet in der Zwischenzeit ruhig auch etwas anderes machen können“, schmunzelte Moe und nahm ihrem Mann ihren Sohn ab. Der Kleine war schon total müde. „Ich glaube, da muss gleich jemand ins Bett“, schmunzelte die Orangehaarige. „Nicht nur er, Ayaka auch“, grinste Akaya, welcher seine Tochter auf den Arm nahm, da sie kurz davor war, im stehen einzuschlafen. Manabu hingegen betrachtete besorgt und beschämt die Tür, welche zu Chiyo´s Zimmer führte. Auf einmal bemerkte er Akemi neben sich, welche zu ihm aufsah. „Warum gehst du nicht zu ihr rein?“, lächelte die Rosahaarige ihn an. „Na weil….ich...“, wusste der Hellblauhaarige nicht recht, was er darauf antworten sollte. Die Lichtwächterin legte eine Hand auf die Schulter des Wissenswächter´s „Sie ist immer noch Chiyo. Denkst du etwa, sie fällt über dich her? Außerdem möchte Chiyo mit dir reden. Sie sagte, es wird Zeit“. Manabu hielt kurz inne und nickte anschließend. Daraufhin klopfte er an die Tür und betrat den Raum. Die Anderen sahen ihm nach. „Hat Chiyo etwas zu euch gesagt?“, wollte Kano von den jungen Frauen wissen. „Allerdings. Sie befürchtet, das etwas schlimmes auf uns zukommen wird“, antwortete Moe. „Ja und das sie vielleicht in ihre Dimension zurück muss. Aber das dürft ihr auf keinen Fall Manabu sagen. Sie möchte nicht, das er es weis...“, lächelte Akemi leicht traurig. „Verständlich, er würde sich wohl zu viele Gedanken machen“, warf Akaya seiner Frau einen kurzen Blick zu, welchen er daraufhin wieder abwandte. Diese hatte das nicht bemerkt. „Naja und sie hat keine Ahnung, was bei ihnen los ist, aber seit einiger Zeit scheint sich etwas negatives bei ihnen einzuschleichen. Was es ist, oder woher es kommt, weis sie nicht und…. Oh weh, mir ist schlecht..“, rannte die Rosahaarige eilig zur nächstgelegenen Toilette. „Ich glaube, nach solchen Nachrichten, wäre mir auch schlecht“, grinste der Weißhaarige, fing sich dadurch allerdings einen bösen Blick von Kano ein, welcher seiner Freundin nachging. „Ich schätze, das fand er nicht so lustig“, lächelte Moe verunglückt. „Ach, er wird es überleben“, schmunzelte Akaya zufrieden. Das Mädchen auf seinen Armen, schlief schon tief und fest. „Ich frage mich, woher unsere Kinder das mit dem schnellen einschlafen haben“, sah er zu Ayaka runter. „Ja, eine ganz schwierige Frage. Ich kenne nur noch eine weitere Person, in unserer Familie, die das hin bekommt“, lächelte Moe. „Wie schön, das du es zugibst“, grinste der Todeswächter. „Und ich weis, das du weist, das ich nicht mich damit gemeint habe“, schmunzelte die Orangehaarige, wobei sie losging. Akaya folgte ihr „Dann vielleicht Kumo? Der schläft auch von null auf gleich“ „Der ist aber nicht mit den Kindern Blutsverwandt“ „Hm und Krähe?“ „Die auch nicht. Schau mal in den Spiegel, dann kennst du die Antwort“. „Das ist auch echt eine Familie für sich“, sah Kano den Beiden nach. Der Blonde wartete immer noch auf Akemi. Die junge Frau kam einfach nicht von der Toilette wieder. Aber gerade als er nachsehen wollte, kam sie ihm entgegen. Ihre Blicke trafen sich. „Akemi was..“ „Schon gut, mir war nur ziemlich schlecht. Aber jetzt geht es mir wieder gut und ich habe extremes verlangen nach Schokopudding. Dazu am besten saure Gurken“, strahlte die Rosahaarige, während ihrem Freund bei dem Gedanken daran, selber total schlecht wurde. „Was immer du willst. Dann schauen wir mal, wo wir das auftreiben können“, nahm Kano Akemi´s Hand und ging mit ihr zusammen los. „Juhuu!“, freute sich die Lichtwächterin. 04. Kapitel ----------- Einige Wochen waren vergangen, seit dem Chiyo zusammen gebrochen war. Ob sich etwas verändert hatte? Nicht wirklich. Sie und Manabu hatten zwar lange und ausgiebig miteinander gesprochen, doch viel geholfen hatte es auch nicht. Eher im Gegenteil, die Stimmung zwischen ihnen wurde immer angespannter. Aber warum das alles? Hatten sie sich wirklich so sehr auseinander gelebt? Die Pinkhaarige schluckte hart, während sie außerhalb des Tempels auf dem Holzgang saß und ihre Beine runter baumeln lies. Dabei sah sie dem Regen zu, wie er Tropfen für Tropfen zu Boden prasselte. Ihr Herz schmerze bei dem Gedanken, aber vielleicht sollte es einfach nicht sein. Eventuell passten sie ja doch nicht so gut zueinander, wie sie immer dachten. Ein leichtes schmunzeln legte sich auf die Lippen, der jungen Frau. Ihr kam gerade ihr erstes Treffen in den Sinn. Der Tag, an welchem sie Manabu zum ersten mal traf…. Es war vor 11 Jahren. Als Chiyo ihr zehntes Lebensjahr erreicht hatte, entschloss das Schicksal, das sie ihre Aufgabe als Wächterin antreten könnte und bereit für diese Aufgabe wäre. Das junge Mädchen wurde von jetzt auf gleich, ihrer gewohnten Umgebung, Familie und Freiheit beraubt. Eingeschlossen, in einer Dimension, fand sie sich wieder. Diese war klein und auf eine Art auch ihr Gefängnis. In ihrer Anfangszeit weinte sie viel und schlief wenig, weshalb sie ziemlich entkräftet war. Nach einiger Zeit lernte sie einen jungen Mann, mit langen grünen Haaren, kennen. Sein Name war Ren gewesen und er war alles andere als Normal. Er besaß ein fröhliches Gemüt, war ziemlich zerstreut und ab und an wirklich vergesslich gewesen. Es kam auch vor, das er zwei verschiedene Socken trug oder seine Haare vergaß zu bürsten. Allerdings verstand er es andere aufzumuntern, was Chiyo wirklich half und sie ihm wohl nie vergessen würde. Dazu war er ein begnadeter Künstler. Ren stand ihr immer zur Seite und half ihr mit ihren Kräften umzugehen. Auch, wenn sie nicht nah beieinander, sondern in verschiedenen Dimensionen waren. Durch ihn vergaß die Pinkhaarige sogar wie einsam sie sich doch fühlte. Durch den Grünhaarigen verstand sie auch, wie wichtig ihre Aufgabe war. Nach einiger Zeit, erzählte Ren Chiyo von einem jungen, welcher der Wächter des Wissen´s sei. Auch erklärte er ihr, wie eng ihre Dimensionen mit einander verbunden waren. Das Mädchen war natürlich total begeistert und neugierig. Immerhin bedeutete das, sie würden noch einen Freund bekommen. Doch den Jungen mussten sie erst einmal ausfindig machen. Ein paar Tage später gelang ihnen dies auch. Der hellblauhaarige, 7 jährige Junge wusste sofort was seine Aufgabe war. Immerhin besaß er das Wissen seiner ganzen Vorfahren. Chiyo und Manabu freundeten sich schnell an. Ren zeigte ihnen, wie sie über ihre Gedanken miteinander Kommunizieren konnten und wie sie sich durch Spiegel sehen konnten. Der Grünhaarige war so etwas wie ihr Mentor. Abends las er ihnen oft aus ihrem Lieblingsbuch vor, bis sie eingeschlafen waren. Man durfte schließlich nicht vergessen, das die Zwei immer noch Kinder waren. Doch einige Monate später traf sie ein herber schlag, als Ren ums Leben kam, weil er sie vor ihren Feinden beschützen wollte. Dies traf die Zwei wirklich tief. Sie weinten und teilten ihren Schmerz. Ren´s letzte Worte waren, das sie nicht zu sehr um ihn trauern sollten. Er würde ja nicht verschwinden, sondern in ihren Herzen weiter leben und sie hätten ja sich. Und er behielt recht. Chiyo und Manabu schafften es sich wieder aufzurappeln und gegenseitig zu trösten. Das schweißte sie zusammen. Auch wenn sie von einander getrennt waren, verband sie trotzdem ein enges Band. So verbrachten sie viele Jahre zusammen. Leiteten und beschützen das Schloss. Aber aus der Freundschaft der Beiden, sollte bald viel mehr werden. Das schlimmste war, das sie damals noch nicht wussten, das Chiyo doch noch aus ihrer Dimension kommen würde. Daher bildete sich gerade bei der, inzwischen jungen Frau, ein Zwiespalt. Es war nicht nur die Trennung durch die Dimension, nein, auch ihr Altersunterschied. Für sie war das eher weniger ein Problem, doch sah Manabu das ebenso? Daher beschloss die Pinkhaarige ihre Gefühle zu verdrängen. Ihr war es schließlich eh nie vergönnt, aus ihrer Dimension fliehen zu können. Also lebten sie weiter wie bisher. Chiyo wachte über der Schicksalsstränge und Manabu verwaltete das Schloss. Jedoch gerieten die Dimensionen aus dem Gleichgewicht und sie mussten sich auf die Suche nach den anderen Wächtern machen. Als erstes fanden sie Akaya und Moe. Nach einem halbem Jahr, gelang es ihnen auch die auserwählten Wächter ausfindig zu machen. Anschließend nahm alles seinen lauf. Als Chiyo es dann doch plötzlich aus ihrer Dimension schaffte, wusste die junge Frau gar nicht, wo hin mit ihren ganzen Gefühlen. Chiyo´s schmunzeln, wich einem traurigen Lächeln. Sie richtete ihren Blick zum Himmel auf, wo die Wolken sich allmählich verzogen, weshalb der Regen ebenfalls nachließ. Ihr war sehr wohl bewusst, das Manabu und sie momentan nur nebeneinander her lebten. Die Pinkhaarige seufzte schmerzlich. Vielleicht, war es so wie es momentan war sogar besser, falls sie in ihre Dimension zurück musste. In Selbstmitleid konnte sie dann schließlich immer noch versinken. Anschließend erhob die junge Frau sich und musste sich sofort an dem stützenden Holzstamm, neben sich, festhalten. In letzter Zeit war ihr Kreislauf auch nicht mehr das, was er einmal war. Ihr Blick wurde traurig. Manabu schien das alles aber eh reichlich wenig zu interessieren, immerhin verschanzte er sich in seiner kleinen Bibliothek. Die Schicksalswächterin war den Tränen nahe. Wo sollte das alles nur noch hinführen? „Chiyo?“, erklang plötzlich eine besorgte Stimme hinter ihr. Die Angesprochene wandte sich zu dieser um und erblickte Moe hinter sich. Sie wirkte besorgt. „Du bist ja kreidebleich! Wo ist den Manabu?“, stützte die Orangehaarige ihre Freundin, bekam allerdings keine Antwort. „Auch egal, dann bringe ich dich erst einmal ins Bett“, tat die Lebenswächterin sogleich, was sie sagte. Es dauerte nur wenige Minuten, da hatte Moe Chiyo behutsam ins Bett gebracht. Die junge Mutter setzte sich neben dieses und musterte ihre Freundin. „Bei euch scheint es ja auch nicht wirklich gut zu laufen“, erhob die Orangehaarige, nach kurzer Zeit, ihre Stimme. Chiyo sah fragend zu ihr auf „Auch?“. „Naja, Akaya benimmt sich in letzter Zeit eigenartig. Aber wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er immer das alles in Ordnung sei. Das finde ich schon beinahe beleidigend, schließlich kenne ich ihn lange genug um zu wissen, wie er ist wenn ihn etwas belastet...“, seufzte Moe. „Verstehe. Manabu und ich sprechen kaum noch miteinander, seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Aber vielleicht...“ „..ist es besser so? Willst du das sagen? Chiyo, so ist nichts besser. Ehrlich gesagt, bin ich kurz davor Manabu mal richtig meine Meinung zu sagen. Und meine Hormone sind der selben Meinung“, unterbrach die Lebens – die Schicksalswächterin. „Eventuell haben wir uns aber auch nur auseinander gelebt? Das soll manchmal ja auch vorkommen“, lenkte Chiyo ein. Moe sah ihre Freundin direkt an „Schon, aber ihr doch nicht, Chiyo. Ihr wart schon in einander verliebt, als nicht mal sicher war, das ihr jemals zusammen sein könntet. Und ich kann sagen, das Manabu damals nicht gewirkt hat, als würde das für ihn etwas ändern“. Die Pinkhaarige rang sich zu einem leichten, aber kurzen, Lächeln durch „Das mag ja auch stimmen. Aber Manabu und ich sind zusammen gekommen, als seine Pubertät gerade anfing. Er wurde während unserer Beziehung zu einem jungen Mann. Da könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das etwas für ihn geändert hat“. Die Orangehaarige schmunzelte etwas „Es ist wegen Mei, stimmt´s? Ich meine, da kann ich dich schon verstehen, aber ich weis nicht ob die Kleine Manabu´s Fall ist. Außerdem hat er den Jung´s, als du im Krankenhaus gelegen hast, laut und deutlich zu verstehen gegeben, das er dich liebt“. Chiyo bekam bei den Worten der Lebenswächterin, einen leichten Rotschimmer. „Leider merke ich davon nicht viel. Momentan empfinde ich es kaum als unterschied, hier zu sein oder in meiner Dimension… Zweiteres wäre mir vielleicht sogar lieber“, wurde die Pinkhaarige immer leiser. Gerade als Moe antworten wollte, öffnete sich die Schiebetür. „Ist das dein Ernst, Chiyo?“, richtete Manabu seinen, verletzt wirkenden, Blick auf die jungen Frauen. Diese sahen verwundert zu ihm. „Manabu?“, huschte er über die Lippen der Orangehaarigen. Die Angesprochene richtete sich etwas auf und sah ihrem Freund genau in die Augen „Und wenn es so wäre? Sei doch mal ehrlich, einen Unterschied würde es doch eh nicht machen. Zumindest nicht, in dem momentanen Zustand unserer Beziehung!“. Er erwiderte ihren Blick, jedoch nun verärgert „Wenn du das so siehst, warum bist dann noch hier? Logischerweise wäre es dann doch sinnvoller für dich zu gehen, oder nicht? Wenn dich unsere Beziehung so unglücklich macht. Was hält dich dann noch hier, Chiyo?“. Man konnte der Schicksalswächterin ansehen, das seine Worte sie verletzten. Sie krallte sich mit ihren Fingern in die Bettdecke. Was sollte sie darauf sagen? Immerhin hatte er doch irgendwo recht. So wie er es meistens hatte. „Ich will mich ja nicht einmischen, aber denkt ihr nicht, ihr solltet erst noch einmal in Ruhe darüber sprechen ehe ihr -“ „Ehe wir die Beziehung beenden? In Chiyo´s Augen scheint sie doch eh schon kaputt zu sein, wenn sie lieber in ihrer Dimension wäre, als bei mir. Wozu also noch groß drum herum reden?“, verschränkte Manabu seine Arme vor seiner Brust und lehnte sich an den Türrahmen. „Aber Manabu, ist dir das so gleichgültig?“, wollte Moe von ihm wissen, da sie bemerkte, das ihre Freundin es nicht schaffen würde einen Ton hervor zu bringen. Der junge Mann erwiderte ihren Blick. Die Orangehaarige konnte diesen nicht ganz deuten. Einerseits wirkte er traurig und verletzt, aber zugleich auch verärgert und sauer. „Für mich stand immer an erster Stelle, das Chiyo glücklich ist. Aber da ich scheinbar nicht mehr derjenige bin, der sie glücklich macht, sehe ich keinen Sinn mehr in dieser Beziehung. Werde glücklich Chiyo, wenn auch ohne mich“, mit diesen Worten, wandte der Hellblauhaarige sich von den Frauen ab und verließ das Zimmer. Die Augen der Pinkhaarigen weiteten sich. Anschließend sammelten sich Tränen in diesen. Der Schmerz, welcher sie durchfuhr, war unerträglich. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand ihr Herz heraus gerissen und wäre darauf herum getrampelt. Sie schluchzte und die Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. Das wurde so schlimm, das sie kaum noch Luft bekam und daher nach dieser rang. Es war, als würde ihr jemand diese abschnüren. Moe schloss Chiyo natürlich sofort in ihre Arme. Während sie versuchte die Pinkhaarige zu beruhigen, blickte sie zu der offen stehenden Schiebetür. Hatte Manabu gerade tatsächlich die Beziehung beendet? Es schien auf jeden Fall ganz so. Aber so konnte das bei ihnen doch nicht wirklich enden. Immerhin wusste Moe, wie viel die Beiden eigentlich für den Anderen empfanden. Fragte sich nur, wie es soweit kommen konnte. Das würden sie wohl noch heraus finden müssen. Eines war auf jeden Fall sicher, sie musste nun erst einmal für Chiyo da sein. Und….was wohl ihre Freunde dazu sagen würden? Manabu hingegen war wieder in seiner Bibliothek verschwunden und lehnte an der, verschlossenen, Schiebetür. Seinen Blick hatte er gesenkt. Kurz darauf ballte er seine Hände zu Fäusten „Verdammt!“. Danach begann er alles, vor lauter Wut, über Kopf zu schmeißen. Nachdem er das getan hatte, rutschte er an der Wand herunter. Ihm war zwar selber bewusst, das in letzter Zeit irgendetwas nicht stimmte, doch war das der richtige Weg? Immerhin hatte er die ganze Zeit versucht heraus zu finden, woran es liegen könnte und war deshalb so oft hier gewesen…. Warum er es ihr nicht sagte? Weil er nach der ganzen Zeit, nichts finden konnte. Vielleicht war es deshalb wirklich besser so. Er drückte seinen Handballen gegen seine Stirn und begann zu schluchzen. Was hielt das Schicksal nun wieder für sie bereit? Der Schmerz in seiner Brust, war unerträglich. Aber wenn Chiyo wirklich so unglücklich mit ihm war, war es definitiv die bessere Lösung. Er wollte schließlich, das sie glücklich war. So wie er es schon immer wollte. Auch wenn er in der letzten Zeit, sicher nicht viel dazu beigetragen hatte. Eher im Gegenteil, aber das wusste er. Deswegen war diese Entscheidung die Richtige. Da war er sich sicher. Oder wollte er sich das nur einreden, damit es nicht so schmerzte? 05. Kapitel ----------- Seit der Trennung von Chiyo und Manabu waren einige Tage vergangen. Die Schicksalswächterin war aus diesem Grund zurück ins Schloss gezogen. Ihre Freunde wussten nicht, wie sie auf diese Nachricht reagieren sollten. Schließlich standen sie ja auch irgendwie zwischen den Stühlen, immerhin waren sie mit beiden befreundet. Chiyo sagte ihnen, sie sollten sich deswegen nicht zu viele Gedanken machen. Sie konnten ja nichts dafür. Akemi war trotzdem für die Pinkhaarige da, wo sie konnte. Ihr tat die junge Frau einfach nur leid. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer das für Chiyo sein musste. Denn trotz allem, bedeutete Manabu ihr ja noch viel. Manabu hingegen war in dem Tempel allein zurück geblieben. Erst seit Chiyo weg war, spürte er wie einsam er sich doch fühlte. Er war die letzten Wochen zwar auch immer alleine in seiner Bibliothek gewesen, doch wusste er da, das sie trotzdem da war. Aber jetzt….nichts und niemand. Er war allein. Andererseits wusste er auch, das er das wohl selbst zu verantworten hatte. Der junge Mann fuhr sich verzweifelt durch seine Haare. Wollte er das alles wirklich einfach so hinnehmen? Chiyo war noch nicht lange fort, doch er vermisste sie unendlich. Er fühlte sich auf einmal so leer. Ein Seufzen kam über seine Lippen. Plötzlich hörte er Schritte in dem Tempel. Wer mochte das sein? Er erhob sich und beschloss nach sehen zu gehen. Kurz darauf lief ihm, quasi, jemand in die Arme. Er sah zu demjenigen hinunter. „Mei?“, kam es fragend über seine Lippen. Das Mädchen erwiderte seinen Blick „Ah, Manabu – Senpai. Da bist du ja“. Der Hellblauhaarige hob skeptisch eine Augenbraue „Du hast mich also gesucht? Was machst du hier, Mei?“. „Ich wollte mal nach dir sehen. Immerhin hat die Nachricht über deine und Chiyo´s Trennung schnell die Runde gemacht“, erklärte die Brünette. „Ist das so?“, seufzte Manabu. Die Jüngere nickte „Ja. Wirklich gut scheint es dir auch nicht zu gehen. Möchtest du vielleicht darüber reden?“. „Wie soll es mir auch gehen? Ich war 4 Jahre mit ihr zusammen. Sie bedeutet mir mehr, als alles Andere auf der Welt. Mehr wie mein eigenes Leben. Das war auch der Grund, weswegen ich sie gehen lassen musste. Für mich war es immer das Wichtigste, das Chiyo glücklich ist. Doch das ist sie wohl schon länger nicht mehr...“, gab der Wissenswächter verzweifelt von sich und ballte eine Faust. Kurz darauf nahm Mei seine Faust in ihre Hände und blickte zu ihm auf „Ich kann mir zwar nicht im entferntesten vorstellen, wie sich das anfühlt. Aber wenn ich sehe wie schlecht es dir geht, denke ich das es das schlimmste ist, was einem passieren kann. Auch du solltest nicht unglücklich sein, weist du? Eventuell solltest du mal wieder an dich denken?“. Manabu sah zu dem Mädchen herunter. An sich denken? Konnte er das in dieser Situation überhaupt? Wollte er das? In der Zwischenzeit weinte sich Chiyo, mal wieder, die Augen aus. Sie verstand es nicht. So konnte das alles doch nicht richtig sein. Sie hatte seit Tagen nicht richtig gegessen, geschweige denn geschlafen. Auch Akemi oder die Anderen konnten sie nicht aufmuntern. Dazu kam, das sie selber viel um die Ohren hatten. Schließlich war die Beziehung von Moe und Akaya ebenfalls angespannt. Die Orangehaarige wusste immer noch nicht weshalb. Des weiteren hatte Akemi mit ihrer Schwangerschaft zu tun. Momentan nahm diese sie doch ziemlich mit. Und Kano versank in Arbeit. Ebenso wie Kuraiko und Katsuro. Auf einmal klopfte es an Chiyo´s Tür. Sie zögerte bevor sie antwortete und wischte sich die Tränen weg. Was allerdings auch nicht viel half, da sie eh total verheult aussah, aber das wusste sie. „Ja bitte?“, huschte es, kaum hörbar, über ihre Lippen. Daraufhin öffnete sich die Tür und der General des Schlosses betrat den Raum. Chiyo sah verwundert zu ihm „Hideki? Was machst du denn hier?“. Der Angesprochene kam auf sie zu und stoppte vor ihr. „Nach dir sehen, was denn sonst? Ich kann schließlich nicht immer an deinem Zimmer vorbei gehen, wenn ich dich nur Schluchzen höre. Man mag es vielleicht nicht glauben, aber ich habe auch ein Herz“, ließ er sich neben sie auf die Bettkante sinken. „Wenn du reden möchtest, höre ich dir gerne zu. Ich bleibe aber auch einfach nur bei dir, wenn dir das lieber ist“, lächelte er leicht. Die Pinkhaarige sah zu ihm auf. Hideki hatte sich in den letzten Jahren wirklich verändert. Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie es war, als er vor 5 Jahren her beordert wurde. Akaya wäre er damals am liebsten an die Kehle gesprungen, für das was er Moe 'angetan' hatte. Immerhin mochte Hideki Moe damals sehr. Aber im allgemeinen war er damals sehr direkt gewesen und ein kleiner Aufreißer dazu. Der General sagte immer, was er dachte. Das konnte eine gute ebenso wie eine schlechte Eigenschaft sein. Doch nach dem Kampf gegen das Chaos, fing er an sich zu verändern. Er akzeptierte die Beziehung zwischen Akaya und Moe und hörte auf, jedes hübsche Mädchen anzugraben. Seine direkte Art hatte er allerdings behalten, fing aber an einfühlsamer zu werden. Vielleicht hat ihm der Kampf gezeigt, was man alles verlieren kann. „Habe ich etwas im Gesicht?“, murrte Hideki etwas. Die Angesprochene bekam einen leichten Rotschimmer. Wie peinlich, sie hatte ihn wohl angestarrt. Die Pinkhaarige lenkte ihren Blick etwas zur Seite „Nein, es ist nichts. Entschuldige“. Der Dunkelbraunhaarige begann zu schmunzeln „Ach, fallen der jungen Dame nun auch andere Männer auf?“. Erneut bekam die junge Frau einen leichten Rotschimmer und sah trotzig zu ihm auf „Hey, das ist nicht lustig“. Der junge Mann grinste „Ich weis, aber jetzt siehst du nicht mehr so traurig aus. Also, Ziel erreicht“. Chiyo schaute verwirrt drein. Er hatte das gesagt, um sie aufzuheitern und abzulenken? Die Schicksalswächterin fing an zu lächeln „Danke, Hideki“. „Keine Ursache“ Akemi, welche das alles mitbekommen hatte, lächelte. Sie wollte auch gerade zu ihrer Freundin gehen, aber das hatte sich wohl gerade erübrigt. Die Rosahaarige freute sich wirklich darüber, das jemand Chiyo endlich wieder aufmuntern konnte. Sie gönnte es der Schicksalswächterin wirklich. Andererseits fragte sich die werdende Mutter, wie es wohl Manabu ging. Schließlich war auch er ein guter Freund von ihr. Aber ehe sie sich weiter Gedanken darüber machen konnte, wurde ihr schlecht und sie eilte zur nächsten Toilette. Inzwischen war sie im dritten Monat angekommen und eine leichte Wölbung ihres Bauches war schon erkennbar. Die letzten Wochen waren wirklich schnell vergangen. Auch Kano bekam sie kaum noch zu Gesicht und wenn, war er wirklich mehr als genervt. Helfen lassen, wollte er sich aber auch nicht. Seine Antwort war immer die selbe, sie solle sich ausruhen. Aber sie war doch nur schwanger und nicht Todkrank. Ein wenig unter die Arme greifen, könnte sie ihm doch trotzdem. Als sie, sich den Mund abtupfend aus der Toilette wieder kam, lief sie gegen jemanden. Sie sah zu demjenigen auf. „Kano?“, gab sie verwundert von sich. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. Er wirkte traurig. „Kano was..“, sagte sie besorgt. Doch ehe sie weiter nachhaken konnte, nahm der Blonde sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Akemi war nun doch leicht verwirrt „Kano? Was ist den los?“. Kurze Stille brach über sie herein. „Ich will einfach nicht, das uns das selbe passiert, wie Manabu und Chiyo“, rückte er endlich mit der Sprache heraus. Die Rosahaarige blinzelte verwundert. Anschließend bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen und sie legte ihre Arme ebenfalls um ihn. „Wird es nicht. Immerhin habe ich dir damals doch versprochen, niemals von deiner Seite zu weichen. Schon vergessen?“, lächelte Akemi ihn fröhlich an. Kano sah zu ihr runter. Er liebte ihr Lächeln. Das war auch der Grund, weswegen er es hasste sie unglücklich zu sehen. Der Zeitwächter wusste noch, wie lange er gebraucht hatte um dieses Gefühl endlich zu verstehen. Als er es dann verstanden hatte, fing er an alles für sie zu tun. Sogar vor ihren Feinden auf die Knie zu gehen. Plötzlich spürte er Akemi´s Hand auf seiner Wange, welche ihn liebevoll streichelte. Er legte seine Hand auf ihre und blickte ihr genau in die Augen. „Heirate mich“ „WAAAAS?!“, schrie Kuraiko, mal wieder, die halbe Wächterstadt zusammen. Die Anderen drei hielten sich dabei die Ohren zu. „Das...aber...wieso so plötzlich?“, stammelte die Schwarzhaarige vor sich hin. „Was soll ich sagen? Ich war nicht weniger überrascht als du. Dennoch habe ich mich über den, wenn auch recht spontanen, Antrag gefreut“, lächelte Akemi glücklich. Ihre Schwester blickte zu ihr und bemerkte dabei den Blick von Katsuro. Dieser wollte sie mit dem wohl daran erinnern, was er das letzte mal zu ihr sagte. Und er hatte recht. „Wie dem auch sei. Das ist wirklich toll! Ich freue mich riesig für dich und Kano!“, fiel Kuraiko der Rosahaarigen um den Hals. Katsuro hingegen gesellte sich zu Kano. Der Rothaarige begann zu schmunzeln „Wie es aussieht, hast du die Wette gewonnen, an die sich keiner von uns mehr erinnern kann. Aber auch von mir, alles Gute“. Der Angesprochene sah indessen zu den jungen Frauen „Ich habe das sicher nicht wegen irgendeiner Wette gemacht“. Der Raumwächter blickte verwundert zu ihm auf. „Dir ist schon klar, dass das ein Spaß war?“, grinste er. „Mag sein. Dennoch“, gab Kano zurück. Der Rothaarige wusste nicht recht, was er von der Reaktion des Blonden halten sollte. Was war mit ihm los? „Kano, was..?“ „In letzter Zeit ist einfach einiges passiert. Außerdem denke ich schon länger darüber nach. Aber heute hat mir irgendetwas gesagt, das ich es einfach tun sollte. Akemi ist mir der wichtigste Mensch. Bevor ich sie traf, hätte ich nie gedacht, das ich mal so für jemanden empfinden würde. Das mir jemand wichtiger wäre, wie ich selbst. Und jetzt trägt sie etwas noch viel wertvolleres in sich. Ich werde niemals zulassen, das den Beiden etwas passiert“, gab Kano ernst von sich. Katsuro hörte ihm erstaunt zu. Wenig später bildete sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen „Schön, das du verstanden hast, was Liebe wirklich bedeutet. Damals hatte ich ja ab und an meine Zweifel“. Die Blicke der jungen Männer trafen sich. Von denen war der des Blonden recht kühl. „Wie gut, das du mich nicht heiraten willst. Ab und an kannst du einem doch Angst machen...“, musste der Rothaarige sich ein Lachen verkneifen. „Und wissen die Anderen schon Bescheid?“, wollte Kuraiko von ihrer Schwester wissen. „Ja, schon. Chiyo und Hideki haben es zufällig mit bekommen. Akaya, Moe und dem Rest ihrer Familie sind wir zufällig, auf dem Weg hier her, begegnet. Selbst Manabu haben wir getroffen….zusammen mit Mei. Wir mussten Akaya wirklich davon abhalten, nicht auf Manabu los zu gehen. Der war echt stinkig. Moe meinte aber, das er in letzter Zeit eh leicht reizbar wäre“, antwortete Akemi. „Oh je, das klingt ja nicht gut. Woran das wohl liegen könnte? Und Manabu mit Mei? Ist das nicht diese Kleine?“, erinnerte die Dunkelheitswächterin sich. „Ja, genau die“, nickte die Rosahaarige. „Hm… Aber das Mädchen mag Manabu doch sehr, oder irre ich? War Chiyo damals wegen ihr nicht schon mal etwas, naja, angefressen?“, versuchte Kuraiko die richtigen Worte zu finden. „Ja, so könnte man es auch sagen“, seufzte Akemi. „Und so kurz nach der Trennung, hat er nichts besseres zu tun, wie mit Mei in die Stadt zu gehen?“, murrte die Ältere der Zwillinge. „Ich denke mal, er möchte sich auch ablenken… Und das geht sicherlich besser mit jemandem, der kein Wächter ist“, versetzte sich die Lichtwächterin in Manabu. „Wenn….man es so sieht...“, murmelte die Schwarzhaarige. „Aber um noch einmal auf Akaya zu sprechen zu kommen. Hast du eine Ahnung, weshalb er so drauf sein könnte? Ich meine, sonst hat er sich doch im Griff, auch wenn ihn mal etwas nervt“, fügte Kuraiko noch fragend hinzu. Ihre Schwester hielt kurz inne. Es gäbe da ja schon etwas, aber das konnte doch unmöglich sein, oder? Plötzlich bemerkte sie Kano´s Blick. Diesen Ausdruck in seinem Gesicht kannte sie. Er wusste davon. Aber wenn er es wusste, dann… „Er weis es, habe ich recht?“, sah Akemi weiter zu ihrem Verlobten. Dieser nickte „Ja. Er hat das komplette Gespräch mit bekommen“. „Wie schrecklich… Das erklärt auch sein Verhalten in letzter Zeit. Nun ist genau das passiert, was Moe vermeiden wollte...“, gab die Rosahaarige, leicht traurig, von sich. Kuraiko und Katsuro blickten fragend zu ihr. „Wovon sprichst du?“, wollte die Schwarzhaarige von ihr wissen. Anschließend erklärte Akemi ihnen, worum es ging. „So ist das also“, erhob Katsuro seine Stimme. „Das ist ja furchtbar. Und das schleppen nun beide mit sich herum, im Glauben, der Andere wüsste nichts davon?“, meinte Kuraiko besorgt. „Ich befürchte, wenn das so weiter geht, wird das auch kein gutes Ende nehmen...“, sagte die Lichtwächterin mitfühlend. „Dabei haben die Beiden nun wirklich schon viel zusammen durch gestanden. Sollte es nun wirklich daran scheitern? An einem kleinen Wesen, was aus ihrer Liebe entstanden ist?“, dachte die Schwarzhaarige laut. „Ich kann Akaya verstehen. Ich wäre ebenso geschockt wie er. Allerdings würde ich es wahrscheinlich anders zum Ausdruck bringen, aber das ist wohl etwas, was sich bei ihm nie ändern wird. Er wird nie seine wahren Gefühle zum Ausdruck bringen. Wir wissen aber ja auch nicht, was er in seinem langen Leben, schon alles erlebt hat. Ich würde Kätzchen auch nicht sterben lassen wollen“, lenkte Katsuro ein. „Mir erginge es da ähnlich“, stimmte Kano zu. Die jungen Frauen sahen zu den jungen Männern. Da teilten sich also die Meinungen der Geschlechter. „Ich kann dafür Moe verstehen. Ihr könnt nicht nachvollziehen wie es ist, wenn ein kleines, unschuldiges Wesen in euch heran wächst. Es ist schließlich ein Teil von euch und demjenigen, den ihr über alles liebt“, verteidigte die Rosahaarige, Moe´s, Entscheidung. Katsuro seufzte „So werden wir nicht weiter kommen. Aber zumindest ist sicher, das wir Beide verstehen können, nicht?“. Die anderen Drei erwiderten seinen Blick und nickten schließlich. „Wie kommt Manabu eigentlich dazu, so etwas zu bringen? Immerhin ist diese´s Mädchen der Grund dafür, das Chiyo letztens zusammen gebrochen ist!“, knurrte Akaya. Seine Frau sah verwundert zu ihm auf. Anschließend blickte sie zu Krähe und Kumo „Könntet ihr schon einmal mit den Kindern nach Hause gehen?“. Krähe überlegte nicht lange und stimmte zu „Sicher“. Daraufhin nahm sie Ayaka an die Hand und Kumo schob den Kinderwagen vor sich hin. Als sie weg waren, wandt Moe sich wieder ihrem Mann zu „Was ist eigentlich los mit dir? Du bist doch sonst nicht so! Hast du schon einmal daran gedacht, das Manabu sich eventuell auch nur ablenken möchte!?“. Der Angesprochene erwiderte den Blick der Orangehaarigen „Schon, aber muss es unbedingt mit Mei sein? Er hätte auch einen von uns fragen können“. Moe seufzte „Wenn er eine Auszeit braucht, helfen wir ihm da nicht unbedingt weiter. Schließlich erinnern wir ihn doch an Chiyo“. „Gut möglich, dennoch. Letztens sagt er zu uns, das er sie liebt und ein paar Wochen später, trennt er sich von ihr“, murrt Akaya. Moe hält kurz inne. Anschließend sieht sie zu ihrem Mann auf „Genau das wird der Grund sein. Eben weil er sie liebt, hat er sich von ihr getrennt. Manabu hat das für Chiyo getan, weil sie unglücklich war“. Der Todeswächter erwiderte den Blick von Moe „Ich finde, er hätte dann versuchen sollen, das zu ändern. Aber stattdessen, trifft er sich mit dieser Kleinen...“. Akaya wandte seinen Blick etwas von Moe ab. Da wusste die junge Frau, das es eigentlich nicht darum ging. „Was ist wirklich dein Problem, Akaya? Es hat nicht wirklich etwas mit der Trennung der Beiden zu tun, oder? Das ist nur deine Art, deine Laune zu erklären. Also, was ist los? Du bist schon seit einiger Zeit so komisch“, bohrte die Lebenswächterin nach. Doch der Weißhaarige ging nicht darauf ein. Also legte Moe ihre Hand, sanft, auf seine Wange und drehte somit sein Gesicht zu sich. Auf diese Weise musste er sie ansehen. Den Blick, mit dem er sie ansah kannte sie zwar, aber man sah ihn selten an ihm. Er wirkte traurig. „Akaya? Was ist denn los?“, kam es besorgt über Moe´s Lippen. Doch auf einmal begann er wieder zu grinsen „Was sollte denn sein? Es ist alles bestens. Unser Sternchen und ihr Griesgramfreund wollen heiraten. Da kann man doch nur fröhlich sein, oder?“. Anschließend nahm er ihre Hand in seine und zog sie sanft mit sich „Und wir sollten jetzt nach Hause gehen, ehe die Anderen vier unser Häuschen abfackeln. Es wäre doch schade drum“. Moe blickte irritiert zu ihm auf. Was sollte das? Sie hatte doch genau gesehen, das es ihm nicht gut ging. Weshalb überspielte er das jetzt wieder? Vertraute er ihr etwa nicht? Was sollte sie nur davon halten? Eines wusste sie sicher. Wenn das so weiter ging, würde es irgendwann zum äußersten kommen…. 06. Kapitel ----------- Wieder vergingen einige Tage, ohne das etwas ausschlaggebendes passierte. Manabu und Chiyo versuchten sich weiter abzulenken. Die merkwürdige Anspannung zwischen Akaya und Moe blieb. Vielleicht würde ja der Ball, welcher zu ehren der Verlobung von Akemi und Kano stattfand, etwas ändern? Durch diesen Ball, war das Schloss in heller Aufregung. Das wiederum passte dem Blonden so gar nicht in den Kram. Er war eh schon so, durch die ganze Arbeit, genervt genug. Akemi hingegen, freute sich auf den Ball. Sie hatten so lange schon keinen mehr veranstaltet. So wären sie alle mal wieder zusammen. Andererseits fragte sie sich natürlich auch, ob das gut gehen würde. Besonders, da Chiyo sich seit einigen Tagen nun auch anfing merkwürdig zu benehmen. Sie war jetzt knapp 2 Wochen von Manabu getrennt. Mal ging es ihr gut, dann wieder eher weniger. Schon verständlich, aber dieses plötzliche verschwinden und wieder auftauchen, fand Akemi schon sehr komisch. Mal davon ab, das es ihr auf eine Art und Weise bekannt vorkam. Die junge Frau betrachtete den Ring an ihrem Finger, welchen sie noch von Kano bekommen hatte. Anschließend legte sie eben diese Hand, sanft auf ihren gewölbten Bauch. „Akemi“, ertönte plötzlich, eine ihr bekannte Stimme, neben ihr. „Chiyo?“, gab die Angesprochene, überrascht, von sich. Die Pinkhaarige nickte „Ja, hast du kurz Zeit? Ich bräuchte mal deine Hilfe“. Akemi blinzelte verwundert „Sicher“ „Manabu?“, sah Mei fragend zu dem jungen Mann auf. Dieser starrte in die Ferne. Das Mädchen folgte seinem Blick. Man konnte das Wächterschloss, vom weitem, erkennen. „Wenn du dort nicht hin möchtest, müssen wir da nicht hingehen“, gab die Brünette von sich. „Hm? Doch, doch. Immerhin sind Akemi und Kano Freunde von mir. Ich werde das schon irgendwie überstehen, keine Sorge“, lächelte Manabu leicht. Doch innerlich fragte er sich, ob das wirklich stimmte, oder er sich das nur einredete. „Na wenn du das sagst. Ich freue mich wirklich schon riesig auf den Ball! Ich war ja auch noch nie auf einem… Daher freut es mich umso mehr, das gerade du mich eingeladen hast“, lächelte Mei fröhlich. Der Wissenswächter schmunzelte „Keine Ursache. Du warst ja auch in letzter Zeit viel für mich da“. Anschließend setzten sie ihren Weg fort. Ein mulmiges Gefühl, hatte er trotz allem. Wie würde er reagieren, wenn er Chiyo wieder sah? Wie würde sie reagieren? Könnten sie sich überhaupt unterhalten oder dergleichen? Würden sie oder er das überhaupt wollen? Gerade kamen Moe und Akaya im Schloss, mit dem Rest ihrer Familie, an. Da wurde Moe auch schon von Akemi zur Seite gezogen „Sorry Akaya, ich muss mir deine Herzensdame mal eben ausleihen! Frauensachen~“. Der Angesprochene, seine Kinder, Krähe und Kumo sahen ihnen verwirrt nach. „Was war das denn jetzt?“, blinzelte Krähe, ehe ihr bewusst wurde, das sie ja eigentlich auch eine 'Frau' war. „Oh, oh...“, kam es über Kumo´s Lippen. „Und was ist mit mir!?“, murrte die Braunhaarige verärgert. „Ayaka ist auch noch hier, nicht Onee – Chan? Also sei nicht böse“, lächelte die Kleine, ihre Schwester an. Diese sah zu ihr runter und konnte dann einfach nicht anders, als lächelnd zu seufzen „Nagut...“. Akaya wuschelte seiner Tochter über den Kopf „Gut gemacht, Böhnchen~“. Die Weißhaarige schaute mürrisch zu ihrem Papa auf „Nenn mich nicht immer so...“. „Werde ich aber immer tun. Und du kannst nichts dagegen machen“, grinste der Wächter des Todes. Krähe hingegen lächelte leicht. Sie war froh, das es Akaya in letzter Zeit wieder etwas besser ging. Währenddessen, wurde Moe von Akemi in einen Raum geschleift. Als sie diesen betraten, schaute die Orangehaarige verwundert drein. Kuraiko und Chiyo befanden sich ebenfalls in diesem. „Akemi, was ist hier denn los?“, wollte die Lebenswächterin es nun endlich wissen. „Am besten, fragst du Chiyo das selber“, lächelte die Rosahaarige leicht. Moe wandte ihren Blick fragend zu der eben Genannten „Chiyo?“. Die Pinkhaarige erwiderte den Blick ihrer Freundin „Moe….ich habe ein riesiges Problem…. Es ist eine Katastrophe...Ich weis nicht, wie das passieren konnte...“. „Aber was..“, begann die Orangehaarige, ehe ihr etwas in der Hand der Schicksalswächterin auffiel. „Chiyo ist das..?“ „Ja, es ist ein Schwangerschaftstest“ „Und ist er..?“ „Ja, er ist positiv….das ist ja das Problem! Der Arzt meinte, ich wäre in der knapp 6ten Woche“, drückte Chiyo den Test, ihn ihren Händen, zusammen. Nun musste Moe sich erst einmal setzten. „Das ist…. Schwierig… Aber ein wenig ironisch finde ich es schon, ihr nicht? Ich meine, Akemi ist in der 12ten, ich in der 8ten und du nun in der 6ten Woche“, ja, Akemi hatte Moe gestanden, das Kuraiko, Kano und Katsuro ebenfalls von der Schwangerschaft wussten. Alle blicke fielen nun auf die Schwarzhaarige. Diese wurde durch die Blicke puterrot und wedelte wie verrückt mit ihren Händen, vor ihrem Gesicht, herum „Nein! Ich auf keinen Fall! Da passen Katsuro und ich schon drauf auf…. I – Ich könnte das noch gar nicht“. Die anderen Wächterinnen mussten schmunzeln, bis auf Chiyo. Sie schien das sehr zu belasten, aber war es verwunderlich? „Und was willst du nun machen?“, erhob Moe erneut ihre Stimme. „Auf keinen Fall, werde ich es ihm sagen. Und ich möchte, das ihr das auch nicht tut. Die Trennung ist so schon schwer genug….“, bat Chiyo ihre Freundinnen. Diese stimmten natürlich zu. „Wirst du es denn behalten?“, fragte Akemi, vorsichtig. Die Angesprochene blickte zu dem Test in ihren Händen und schwieg. Die anderen jungen Frauen, sahen gespannt zu ihr. Wie würde Chiyo sich entscheiden? Plötzlich begann sie traurig zu lächeln „Wäre mir das, ein paar Wochen eher aufgefallen, hätte alles eventuell anders ausgehen können… Wie sollte ich es denn jemals über´s Herz bringen, dieses Kind abzutreiben? Auch wenn wir getrennt sind, ändert das nichts daran, wie viel Manabu mir bedeutet“. Akemi, Moe und Kuraiko tauschten kurze Blicke aus und blickten letztlich wieder zu Chiyo. „Aber wenn du so denkst, wäre es dann nicht besser, es noch einmal mit ihm zu versuchen?“, riet die Orangehaarige der Schicksalswächterin. Diese allerdings schüttelte ihren Kopf. „Nein. Immerhin weis ich immer noch nicht, ob ich wieder in meine Dimension zurück muss. Daher ist es besser so, wie es jetzt ist. Ich will Manabu diese Bürde nicht wieder zumuten. Ich möchte nicht, das er eventuell hofft und ich dieses mal vielleicht nie wieder aus ihr raus komme“, lächelte die Pinkhaarige verzweifelt. „Aber was ist dann mit eurem Kind?“, lenkte Kuraiko ein. „Das sollte kein Problem darstellen. In der Schicksalsdimension darf sich immer nur ein Wächter aufhalten und zwar der des Schicksal´s. Da ich dann dort bin, sollte unser Kind automatisch raus gelangen“, erklärte Chiyo. „Aber, bist du sicher das DU damit zurecht kommst? Für dich wäre das dann immerhin die reinste Qual“, meinte Moe. „Besser so, als wir beide wären gefangen. Ich war schon 6 Jahre in dieser Dimension. Ich würde schon zurecht kommen“, mit diesen Worten, brachte die Pinkhaarige, ihre Freundinnen zum schweigen. „Freust du dich denn ein wenig darüber? Nur so ein klitze kleines Wenig?“, wollte Akemi es nun doch wissen. „Sicher, aber unter anderen Umständen, könnte ich es wahrscheinlich besser zeigen“, lächelte Chiyo verunglückt. „Wohl wahr“, stimmte Moe zu. „Im übrigen habe ich vorhin Manabu und Mei zusammen gesehen. Sie waren wohl auf dem Weg hier her. Ich dachte, das sollte ich dir vielleicht lieber sagen“, fiel es der Lebenswächterin wieder ein. Chiyo sah zu ihr und anschließend wieder zu ihren Händen „Mei also. Wer hätte es gedacht?“. Die Freundinnen ahnten, das es ironisch klingen sollte, tat es aber nicht. Die Pinkhaarige wirkte verletzt. Akemi ging zu ihr und legte ihre Arme um Chiyo´s Schultern. „Weist du was? Wir werden dich jetzt so richtig heraus putzen. Manabu wird schon sehen, was er davon hat!“, lächelte die Rosahaarige. Die Angesprochene sah zu ihr auf. Wenig später legte sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen „Okay“. Gesagt, getan. Die Mädels hatten schon so viel Spaß, wie lange nicht mehr. Sie befanden sich in dem riesigen Ankleideraum des Schlosses. Er war voller Kleider. Doch ohne ein wenig herum blödeln, wäre es ja langweilig gewesen. Sie probierten die verschiedensten Kleider an. Manche davon, sahen wirklich grauenhaft aus. Dennoch waren die Wächterinnen froh, Chiyo wieder aufmuntern zu können. „Perfekt. Das ist es“, schmunzelte Moe. Kuraiko und Akemi stimmten lächelnd zu. „Meint ihr? Ich weis ja nicht…. Ich möchte Akemi doch nicht die Show stehlen. Immerhin geht es doch um sie“, wusste Chiyo nicht, ob es das Richtige war. „Keine Bange. Ich werde mir ein ebenso tolles Kleid suchen“, zwinkerte Akemi ihrer Freundin zu. „Nagut“, huschte es über die Lippen der Pinkhaarigen. Anschließend wurden die anderen, jungen Frauen, ebenfalls nach und nach fündig. Danach machten sie sich an ihre Haare. Chiyo´s ließen sie offen, über ihre Schulter hängen. Da sie ihre Haare immer zusammen trug, konnte man ihre schöne Haarpracht gar nicht sehen. Ihre Haare waren in den Jahren etwas länger, als Schulterlang, geworden. „Vielleicht doch lieber etwas zusammen binden?“, kam es fragend von Akemi. „Ja, doch. Aber wenn dann nur locker“, fügte Moe hinzu. „Finde ich auch“, nickte Kuraiko und band Chiyo´s Haare, locker, mit einer Schleife zusammen. Danach waren sich alle einig, das die Pinkhaarige fertig war. Die Dunkelheitswächterin steckte ihre Haare, geflochten, hoch. Ihre Schwester steckte sich ihre Haare ebenfalls, zu seinem Knoten an die Seite, hoch und verzierte ihre Frisur noch mit Spangen. Moe legte ihre Haare, wie Chiyo, über ihre Schulter. Jedoch waren ihre Haare lang genug, das es so hielt. Zusätzlich verzierte sie ihre Haare noch mit ein paar Perlen. Zum Schluss betrachteten die jungen Frauen sich gemeinsam im Spiegel. „Ich denke, so können wir auf den Ball gehen“, lächelte, die junge Mutter, unter ihnen. „So sehen ich das auch“, strahlte Akemi. Kuraiko und Chiyo stimmten stumm zu. „Man, was machen die denn so lange?“, seufzte Kano. „Sie sind eben Frauen. Was erwartest du?“, schmunzelte Katsuro. „Wirklich, du kannst froh sein, überhaupt eine abbekommen zu haben, mit deiner griesgrämigen Art“, grinste Akaya, der sich dadurch einen bösen Blick einfing. Die Wächter waren natürlich schon alle fertig umgezogen. „Papa, Papa! Schau mal, ist das nicht ein tolles Kleid? Das hat Onee – Chan mir ausgesucht“, kam Ayaka strahlend auf Akaya zugerannt. Dieser sah zu seiner Tochter „Ach, wirklich? Guten Geschmack hat sie. Du siehst aus wie eine kleine Bohnen Prinzessin“. Das Mädchen schaute trotzig zu ihm auf „Menno, Papa! Lass doch mal das mit der Bohne immer...“. „Wir haben dir damals schon immer gesagt, das sie das irgendwann nicht mehr mögen wird“, lachte Katsuro etwas. „Eben, unsere Worte“, stimmte Krähe zu. „Aber früher sah sie doch wirklich aus wie eine“, schmunzelte der Weißhaarige. „Ja, genau. Früher!“, wiederholte der Teenager. „Wenn man es genau nimmt, müsstest du dann alle Bohne nennen, Akaya“, erhob Kumo seine Stimme. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf ihn „Hm~ Jetzt wo du es sagt´s“. „Wage es ja nicht“, blickte Kano verärgert zu ihm. „Ich überlege es mir noch“, grinste Akaya. „Was habt ihr hier wieder zu diskutieren? Man darf euch wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen“, schmunzelte Moe, welche gerade mit den anderen Mädels, den Raum betrat. Die jungen Männer sahen zu ihrer jeweiligen Partnerin und bekamen nicht wirklich ein Wort heraus. „Na? Haben wir euch die Sprache verschlagen?“, lachte die Orangehaarige etwas. Ihr Mann kam auf sie zu und stoppte vor ihr „Mir und die Sprache verschlagen? Da gehört schon mehr dazu, das weist du doch“. „Ja, natürlich“, lächelte die Lebenswächterin und bekam einen liebevollen Kuss. „Kätzchen du siehst wirklich toll aus! Glatt zum erneut verlieben“, schmunzelte Katsuro. Diese Worte zauberten seiner Freundin eine verlegene Röte ins Gesicht „D – Danke“. „Du bist wunderschön“, blickte Kano Akemi in die Augen. „Dankeschön“, lächelte die Rosahaarige fröhlich. Chiyo hingegen beobachtete ihre Freunde und lächelte leicht. Plötzlich fielen ihr die Blicke der Anderen auf. „Du siehst auch umwerfend aus, Chiyo“, grinste Akaya. „Oh ja, damit wird sie Manabu sicher eines rein würgen“, stimmte Katsuro zu. Die Angesprochene sah verwundert zu ihnen und lächelte anschließend dankbar „Ich danke euch“. Kurz darauf betrat Hideki den Raum und war verwundert alle zu sehen „Hier steckt ihr also“. „Guten Tag, Herr General. Schön dich mal wieder zu sehen“, hob Akaya seine Hand. „Ja, ja. Ganz meinerseits“. „Onkel Hideki!“, sprang Ayaka den Dunkelbraunhaarigen an. Dieser fing sie überrascht auf „Man, bist du groß geworden“. „Ja, nicht?“, strahlte das Mädchen. Der General hatte sich schon damit abgefunden, das die Weißhaarige ihn 'Onkel' nannte. Anschließend ließ er seinen Blick durch den Raum wandern „Es ist lange her, das ich euch alle zusammen gesehen habe…. Fast alle. Aber ist ja nicht so wichtig. Gut seht ihr aus“. „Danke, Hideki. Freut mich, das ich dir gefalle, aber leider bin ich schon verheiratet“, gab Akaya bedauerlich von sich, mit einem Haufen Ironie im Tonfall. „Ja, wirklich dramatisch“, erwiderte Hideki. „Aber Chiyo sieht auch ganz toll aus, findest du nicht?“, schmunzelte der Weißhaarige. Der General folgte der Deutung des Todeswächter´s, wobei sein Blick auf der Schicksalswächterin hängen blieb. „Allerdings. Meine Ballbegleitung sieht wundervoll aus“, stimmte Hideki zu. Dabei entgingen ihm nicht die verwunderten Blicke der Anderen. „Er hatte mich gefragt. Deswegen habe ich ja gesagt“, lächelte Chiyo leicht. „Schön, dann können wir ja gehen“, bot Akaya, Moe, seinen Arm an. Diesen nahm sie dankend an. Die anderen Wächter, taten es ihnen gleich. Nachdem Akemi und Kano, vor den ganzen Gästen, den Tanz eröffnet hatten, füllte sich die Tanzfläche. Zwischendurch bekamen die Beiden immer wieder Glückwünsche zur Verlobung und Schwangerschaft. Alles war relativ ausgelassen, bis auf einmal zwei weitere Gäste den Saal betraten. Sie kannten einen von ihnen nur zu gut. „Manabu. Schön dich mal wieder zu sehen“, kam Akemi ihm lächelnd entgegen. „Ganz meiner Seit´s. Es ist schön, mal wieder hier zu sein“, erwiderte er ihr Lächeln. Auch Kano, Kuraiko und Katsuro begrüßten ihn. Moe hingegen, sah zu ihrem Mann auf „Alles in Ordnung?“. „Ja, schon gut. Letztes mal, hatte ich einfach nur einen schlechten Tag“, schmunzelte der Weißhaarige. „Dann wollen wir unser wandelndes Lexikon mal begrüßen!“, schlenderte Akaya fröhlich zu ihm, weswegen Moe allein zurück blieb. Sie richtete ihren Blick auf Chiyo. Die Orangehaarige merkte ihrer Freundin an, das es ihr zusetzte, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. Dennoch wollte auch sie Manabu begrüßen, was sie dann auch tat. „Geht´s? Oder willst du..?“, blickte Hideki zu Chiyo herunter. Die Angesprochene sah zu ihm auf „Nein, schon okay. Ich werde es schon irgendwie überstehen“. Der junge Mann schaute skeptisch zu ihr runter „Wenn nicht, sag einfach bescheid“. „Mache ich, danke Hideki“, nickte die Pinkhaarige. Sie war sich nicht sicher, wie sie Manabu gegenüber treten sollte. Ob sie das überhaupt wollte. Immerhin schmerzte es immer noch. Besonders jetzt, wo sie ihn mit Mei sah. „Lass uns tanzen. Das bringt dich bestimmt auf andere Gedanken. Außerdem müssen wir dem Wissenswächter doch zeigen, was er sich verdorben hat“, hielt der Dunkelbraunhaarige, Chiyo, seine Hand entgegen. Die Pinkhaarige blickte verwundert zu dieser, nahm sie wenig später aber lächelnd an. Er hatte recht. Warum sollte sie sich immer nur herunter ziehen lassen? Natürlich entging den Freunden nicht, das Chiyo und Hideki die Tanzfläche betraten. Auch Manabu nicht. Er musterte die Pinkhaarige. Sie war wirklich wunderschön und vor allem, sah sie glücklich aus. „Manabu?“, ertönte Mei´s Stimme. Der Hellblauhaarige richtete seinen Blick auf sie. „Alles okay?“, klang ihre Stimme besorgt. „Hm? Natürlich, alles gut“, lächelte er leicht. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob er sich nicht selbst belog. Es freute ihn wirklich Chiyo glücklich zu sehen. Andererseits bereitete es ihm Unbehagen und Schmerzen, das er nicht derjenige war, der sie glücklich machte. Erst jetzt fiel ihm auf, das seine restlichen Freunde, ebenfalls auf der Tanzfläche verschwunden waren. Selbst Krähe und Kumo tanzten. Wenn es auch ziemlich lustig aussah. Und einer der Kellner, musste die ganze Zeit mit Ayaka tanzen und sah schon wirklich fertig aus. Ein Schmunzeln bildete sich auf Manabu´s Lippen. „Was soll´s. Wollen wir auch tanzen gehen?“, reichte er Mei seine Hand, welche sofort annahm. Anschließend gesellten sie sich ebenfalls zu den Anderen, auf die Tanzfläche. 07. Kapitel ----------- „Schön, die Wächter mal wieder alle zusammen zu sehen“, lächelte eine ältere Dame. „Da kann ich ihnen nur zustimmen“, fügte ein älterer Mann hinzu. „Aber haben sie es auch schon bemerkt?“, erhob die Dame erneut ihre Stimme. „Natürlich. Es ist kaum übersehbar, das Herr Manabu, seinen Blick immer noch nicht von einer jungen Frau lassen kann“, schmunzelte der Mann. „Verständlich. Zwischen den Beiden war es schließlich auch schon immer etwas besonderes. Früher habe ich viel Zeit mit ihnen verbracht, als Kindermädchen“, erzählte die ältere Dame. „So? Sie waren damals ihr Kindermädchen?“, meinte der Herr erstaunt. „Oh ja. Deshalb kann ich auch sagen, das die Beiden ein enges Band verbindet. Sie selbst mögen es noch nicht wissen, aber wenn man sie früher gekannt hat, weis man es. Auch Ren wusste das damals schon“, schmunzelte die Frau. „Na wenn sie das sagen. Das wird sich wohl bald heraus stellen“, schloss der Mann sich dem Schmunzeln an. Plötzlich stießen, wie sollte es auch anders sein, Chiyo und Manabu zusammen. „Entschuldigung wir...“, begann der Hellblauhaarige, ehe er bemerkte, wen er da angerempelt hatte. Daraufhin schwiegen sie sich an. Es war eine unangenehme Stille. Hideki seufzte „Habt ihr keine Augen im Kopf?“. „Ist ein wenig voll hier, findest du nicht? Da kann so etwas durchaus passieren!“, murrte Mei. „Für dein Alter bist du ganz schön frech!“, kontere der General. „Dafür habe ich sicher mehr Spaß im Leben, als du!“, gab das Mädchen zurück. Die Anderen beiden, schwiegen sich immer noch an. Doch dann fasste Manabu all seinen Mut zusammen „Schön, dich mal wieder zu sehen, Chiyo“. Die Angesprochene richtete ihren Blick nun auf den Wissenswächter. Anschließend bildete sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen „Ganz meinerseits“. Sekunden später, sagte ein Sprecher, einen Partnerwechsel durch. Die Blicke des ehemaligen Pärchen´s trafen sich. „Chiyo, sollen wir...“, begann Hideki. „Schon okay. Es ist ja nur ein Tanz, nicht wahr?“, unterbrach die Pinkhaarige den General. Dieser sah verwundert zu ihr, bis ihm auffiel, mit wem er dann tanzen müsste. Sein Blick fiel auf Mei „Vergiss es!“. „Als ob ich freiwillig mit dir tanzen würde!“, erwiderte die Brünette trotzig. „Ach, was soll´s. Ich bin der Ältere, also Klüger, weswegen ich nachgebe“, schnappte er sich das Mädchen einfach. „Hey! Moment und wer fragt mich!?“ „Niemand. Also halt die Klappe und tanz. Sonst treten wir uns gleich noch auf die Füße“, diskutierten die Beiden. „Wäre das für dich wirklich in Ordnung? Wenn du nicht willst, verlassen wir die Tanzfläche einfach. Von mir aus auch getrennt...“, fragte Manabu noch einmal nach. „Ich denke, einen tanz werde ich überstehen, ohne in Tränen auszubrechen. Aber vielleicht sollten wir anfangen, ehe es sich mein Körper anders überlegt“, lächelte die Schicksalswächterin verunglückt. Einerseits sollte es lustig sein, andererseits war es die Wahrheit und Manabu schien das zu verstehen. Also ging er zu ihr, nahm ihre eine Hand in seine und lies die Andere auf ihrer Taille nieder. Kurz darauf fingen sie an, sich gemeinsam zu drehen. Den anderen Wächtern entging natürlich nicht, das die Beiden zusammen tanzten. Akaya tanzte mit Akemi, Katsuro mit Moe und Kano mit Kuraiko. Dem Blonden gefiel es gar nicht, das der Todeswächter mit seiner Verlobten tanzte. Das erinnerte ihn stark an Geschehnisse aus der Vergangenheit. „Ob das so eine gute Idee ist?“, murmelte Akemi besorgt. „Hm, wer weis? Schau sie dir doch an, dann kennst du die Antwort“, schmunzelte Akaya und drehte die Rosahaarige dabei in seiner Hand. Durch seine Worte, bemerkte auch die Lichtwächterin, das Chiyo wieder glücklicher wirkte. „Vielleicht, raufen die Zwei sich ja doch noch zusammen“, lächelte Akemi. „Wir werden sehen, was die Zukunft für uns bereit hält“, grinste Akaya und spürte dabei bitterböse Blicke von Kano auf sich. „Ach ja~“, kam es noch schmunzelnd über seine Lippen. Das Problem war, das Chiyo genau während des tanzen´s übel wurde, weswegen sie eilig weg musste. „Entschuldige“, hielt sie sich ihre Hand vor den Mund und lief davon. Manabu wollte ihr nach, wurde aber von Mei zurück gehalten. Er sah zu ihr. „Das ist jetzt nicht mehr deine Sache“, sagte sie und deutete auf Hideki, welcher ihr nachging. Der Hellblauhaarige blickte ihnen nach und seufzte „Du hast recht“. Die Anderen Wächter schauten ihnen ebenfalls nach, wobei die jungen Frauen sich kurze Blicke zuwarfen. Hideki klopfte indessen an die Tür des Bades „Chiyo? Alles in Ordnung?“. „Ja, geht schon..“, erwiderte sie. „Warum bist du denn auf einmal weg gerannt? Ist es wegen Manabu?“, wollte er von ihr wissen. Die Pinkhaarige schwieg kurz. Was sollte sie darauf antworten? Zum Teil war es ja wirklich seine Schuld… „Nicht direkt“, antwortete sie. Der General blinzelte verwundert. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Chiyo trat hervor. Die Blicke der Beiden trafen sich. „Siehst du, es geht schon“, lächelte sie leicht. „Bist du auch wirklich sicher? Du musst nicht zurück, wenn du nicht möchtest“, meinte Hideki. Die Angesprochene schüttelte daraufhin leicht ihren Kopf „Alles okay“. „Nagut, wenn du das sagst..“, sagte der Dunkelbraunhaarige noch, ehe die Beiden wieder zurück gingen. Der General brachte Chiyo, auf einen der Balkone, da sie meinte das ihr frische Luft gut tun würde. Die junge Frau betrachtete die Monde und Sterne. „Über was denkst du nach?“, erhob der junge Mann seine Stimme. Die Pinkhaarige sah zu ihm „Schwer zu sagen… Ich denke, ich weis es selber nicht so genau. Komisch, nicht?“. Hideki begann zu schmunzeln „Schon, aber was ist hier schon normal?“. „Auch wieder wahr“, lächelte Chiyo leicht. Kurz darauf bemerkte sie im Augenwinkel, wie auf einem Balkon weiter weg, Manabu und Mei standen. Sie schienen sich zu unterhalten. Aus irgend einem Grund, bekam Chiyo ein komisches Gefühl in der Magengegend. Sie seufzte. „Es ist wegen ihm, oder?“, schlussfolgerte Hideki und sah dabei zu den anderen Beiden. Die Angesprochene folgte seinem Blick „Mag sein“. Doch plötzlich gab Mei Manabu einen Kuss, weswegen sich Chiyo´s Augen weiteten. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief sie davon. „Chiyo!“, rief Hideki ihr nach. Im Augenwinkel sah er noch, wie der Wissenswächter das Mädchen von sich stieß. Danach trafen sich Manabu´s und Hideki´s Blick, von welchen zweiterer verärgert war. Der Hellblauhaarige ahnte, was passiert war und rannte sofort los. Mei wollte ihm nach, aber er sagte ihr, sie solle sich von ihm fern halten. Akemi und Moe fragten sich, was los sei. Erst rauschte Chiyo an ihnen vorbei und wenig später Manabu. „Was mag da passiert sein?“, gab die Rosahaarige besorgt von sich. „Ich weis nicht, aber Chiyo sah total fertig aus...“, entgegnete die Lebenswächterin. „Ob wir ihnen nach sollten?“, sah Akemi fragend zu ihrer Freundin auf. Doch diese schüttelte ihren Kopf leicht „Nein, besser nicht. Ich denke, das sollten die Beiden alleine klären“. Anschließend bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen, welches die Rosahaarige schließlich erwiderte. „Chiyo! Nun warte doch, verdammt!“, bat Manabu sie anzuhalten. Aber die junge Frau reagierte nicht und lief weiter. Im Schlossgarten jedoch gelang es dem jungen Mann, das Handgelenk von der Pinkhaarigen, zu erhaschen. Somit brachte er sie zum stehen, allerdings drehte sie ihm weiterhin ihren halben Rücken zu. „Chiyo...ich...“, begann er. „Warum bist du mir nachgelaufen..?“, begann sie. Manabu blickte sie verwirrt an. Nun richtete die junge Frau, ihren verletzten aber auch verärgerten Blick, auf ihn „Warum, verdammt!? Mich geht es nicht mehr an, mit wem oder was du dich herum treibst! Das sollte dir ebenso egal sein!“. Der Wissenswächter hielt inne. Wenig später legte sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen „Und warum genau, weinst du dann, Chiyo?“. Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm auf. Das hatte sie gar nicht bemerkt. Sie wandte ihren Blick von ihm ab „Wie gesagt, das geht dich nichts mehr an, Manabu. Und jetzt lass mich bitte los“. „Ich kann nicht“, antwortete er. Das alles verwirrte die junge Frau. Was sollte das? „Manabu, bitte“, mied sie seinen Blick weiterhin. „Aber ich kann dich nicht unglücklich sehen. Der Kuss eben, ging nicht von mir aus, sondern von Mei. Sie hat sich nach all dem Wohl zu viel versprochen… Dabei habe ich ihr immer wieder zu verstehen gegeben, das es für mich nur eine Frau gibt“, erklärte er. Nach diesem Satz, richtete Chiyo ihren Blick langsam wieder auf den jungen Mann. Das waren genau die Worte, die sie nicht hören wollte. Sie wollte sich weiterhin von ihm fernhalten. Er sollte nicht leiden müssen, sollte sie wieder in ihrer Dimension verschwinden. Das wollte sie auf keinen Fall. „Ich habe Fehler gemacht, das weis ich. Aber ich weis auch, das ich dich unendlich vermisse, Chiyo“, sprach er weiter. Der Ausdruck der jungen Frau, wurde von Trauer gezeichnet „Ich kann nicht! Bitte Manabu, lass mich einfach in ruhe!“. In seinem Blick konnte sie sehen, das er es nicht verstand. „Ist es wegen Hideki? Bist du“ „Nein!….Nein….das ist es nicht..“, unterbrach Chiyo ihn. „Aber was ist es dann? Bitte, Chiyo, erklär es mir doch“, bat Manabu die Pinkhaarige. Jedoch antwortete sie nicht. Der Hellblauhaarige lies wenig später von ihrer Hand ab und ging ein paar Schritte von ihr weg. „Gut, ich habe schon verstanden. Wenn du nichts mehr fühlst, kann ich das auch nicht ändern. Das habe ich mir wohl selbst zuzuschreiben“, machte er sich, ohne ein weiteres Wort, auf den Rückweg. Chiyo sah ihm nach, sie wollte ihn aufhalten, konnte aber nicht. Sie musste ihn gehen lassen. Besser er dachte sie würde nichts mehr fühlen, als das er weiter nachhaken würde. Ein paar Minuten später betrat Manabu erneut den Festsaal, allein. „Manabu? Alles okay? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen“, schmunzelte Akaya. Doch dieser merkte schnell, das seinem 'kleinen' Freund, nicht zu spaßen zu mute war. „Was ist passiert?“, wollte er also wissen. Der Angesprochene seufzte „Ach, es ist wegen Chiyo. Ich weis jetzt, wo ich stehe. Aber ich weis auch, das ich selbst daran Schuld bin“. Der Todeswächter schaute verwundert zu ihm herunter. Nach einiger Zeit, war Chiyo, immer noch nicht wieder aufgetaucht. „So langsam mache ich mir sorgen“, musste Moe zugeben. „Ich auch“, stimmte Akemi zu. „Mei ist auch verschwunden“, erhob Manabu seine Stimme. „Wundert es dich, nach der Aktion vorhin? Die Kleine hat sich Hoffnungen gemacht“, schmunzelte Akaya. „Das tut mir ja auch leid, das wollte ich nicht“, legte der Wissenswächter, seine Hand, in seinen Nacken. Einige Minuten später, stieß Hideki zu der kleinen Gruppe. „Und?“, gab Kuraiko unruhig von sich. „Leider nichts… Meine Soldaten haben sie auch nicht gesehen. Aber sie kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben“, meinte der General. „Das ist nun tatsächlich, mehr als merkwürdig“, gestand Akaya sich ein. „Und wieder etwas, das meine Schuld ist“, gab Manabu sich die Schuld. „So kann man das jetzt aber auch nicht sehen“, lächelte Moe leicht. „Trotzdem stellt sich jetzt die Frage, wo sie ist, oder nicht?“, lenkte Kano ein. Chiyo hatte sich, an den Rand des Schlossbrunnen´s gesetzt, als sie von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen wurde. „Das er so an dir hängen würde… Wer hätte das erwartet? Das macht alles nur unnötig kompliziert“, seufzte eine Stimme. Die Pinkhaarige sah zu ihr auf. „Mei?“, huschte es irritiert über ihre Lippen. „Ja, so lautet mein Name“, entgegnete das Mädchen. Die Schicksalswächterin wusste nicht, was das nun zu bedeuten hatte. Die Brünette war auf einmal so...anders. Die junge Frau erhob sich „Was willst du, Mei?“. „Naja, ursprünglich wollte ich euch schwächen. Aber scheinbar hat das ja leider nicht wirklich funktioniert“ „Dann warst du für all das verantwortlich?“ „Zum Teil. Ich habe nur eure negativen Gefühle etwas gestärkt“, schmunzelte Mei. Chiyo´s Ausdruck wurde ernst „Und wozu das alles?“. Die Brünette ging etwas auf sie zu „Ganz einfach, weil ihr das Siegel bewacht habt“. Die Augen der Pinkhaarigen weiteten sich etwas „Das Siegel? Meinst du etwa das des Chaoses?“. Die Brünette stoppte etwas weiter vor ihr „Erfasst. Wir brauchen es. Als Mittel zum Zweck sozusagen“. Chiyo hielt inne. „Wir, sagst du? Was habt ihr damit vor?“, wollte die junge Frau wissen. „Wenn ich dir das erzählen würde, müsste ich dich töten. Aber das werde ich sowieso tun. Deine und Manabu´s Kraft, haben das Siegel stetig geschützt, so das wir da nicht heran kamen. Also mussten wir uns einen anderen Weg überlegen und da..“ „Kamst du ins Spiel, habe ich recht?“, meinte Chiyo ernst. „Bingo! Aber mir fällt gerade etwas ganz anderes auf~“, begann Mei breit zu lächeln. Die Schicksalswächterin blinzelte, was mochte das sein? „Wie ich gerade merke, gibt es hier noch die Präsens einer weiteren, schwachen Energie….und sie kommt von dir, Chiyo“, deutete Mei, auf den Unterleib, der jungen Frau. Chiyo´s Blick wurde sauer. „Uhh, ich habe also recht. Dann liege ich auch recht in der Annahme, das er nichts davon weis?“, freute die Brünette sich, auch dieses mal verriet der Ausdruck der Pinkhaarigen, ihr alles. „Wie praktisch. Das wird ja immer besser. Ich denke, damit können wir ihn knacken. Wenn er erfährt, das seine über alles geliebte Chiyo und euer ungeborenes Kind gestorben sind, wird er in sich zusammen brechen. Dann werden wir an das Siegel kommen“, lächelte Mei. „Das werde ich sicher nicht zulassen!“, erhob Chiyo ihre Stimme. „Ach und wie willst du das verhindern? Allein gegen mich kämpfen? Dann unterschätzt du mich aber“, meinte Mei. Die Wächterin begann zu lächeln „Nein“. Jetzt verstand sie, was das alles zu bedeutete. Warum sie sich nicht sicher war, was ihr Schicksal für sie bereit hielt. Sie sollte entscheiden. Diese Entscheidung fiel ihr aber nicht schwer. Im Gegenteil. Die Anderen Wächter spürten plötzlich eine Fremde und eine bekannte Energie. „Das ist doch Chiyo´s“, huschte es über Manabu´s Lippen. Seine Freunde stimmten ihm stumm zu. Ehe weiter darüber nachzudenken, rannten sie alle los. Ihr Gefühl führte sie in den Schlossgarten, wo der Hellblauhaarige Chiyo vorhin aufgehalten hatte. Dort mussten alle stoppen, da ein grelles Licht sie blendete. Als es erlosch, sahen sie Mei, welche dort verärgert fluchte. „Mei? Was hat das zu bedeuten?“, wollte Manabu von ihr wissen. Die Angesprochene drehte sich zu ihnen „Was, ihr? Ist mein Bannschild etwa gebrochen?“. „Jetzt wissen wir auch, weshalb wir Chiyo nicht finden konnten“, lenkte Hideki ein. „Ja, aber wo ist Chiyo jetzt?“, interessierte es Akemi viel mehr. Moe betrachtete die Stelle, von der eben das Licht kam „Ich denke, ich weis es“. „Sie hat mich ausgetrickst und sich aus dem Staub gemacht! Jetzt müssen wir unseren Plan wieder überdenken!“, fluchte Mei. „Ihr? Plan?“, gab Kano fragend von sich. Erst jetzt fiel Mei auf, das sie besser hätte den Mund halten sollen. „Mist!“, mit diesem Wort, verschwand die Brünette. „Ich würde mal sagen, die Zeit der Ruhe ist vorbei“, schmunzelte Akaya. „Scheint so“, stimmte Katsuro zu. „Das bedeutet wohl, das wir bald wieder kämpfen müssen, oder?“, seufzte Kuraiko. „Möglich, aber wo ist Chiyo?“, sorgte Manabu sich. Kurz darauf bemerkte er Moe´s Blick, welchen er erwiderte. „Ich glaube, nein, ich bin mir sicher das sie wieder in ihrer Dimension ist“, sagte die Orangehaarige. Der Wissenswächter sah entgeistert zu ihr und lief anschließend los. „Wo will er hin?“, folgte Akemi ihm, mit ihrem Blick. „Na, wohin wohl?“, lächelte die Orangehaarige. Manabu rannte quer durch das Schloss, bis er in seinem alten Büro ankam. Er betrat das Zimmer und zog eine Decke von einem alten Spiegel, welcher in die Wand eingearbeitet war. Er stellte sich vor diesen und lies seine Hand auf ihm nieder. „Chiyo?“, fragte er vorsichtig nach. Sein Blick immer noch besorgt. Doch es passierte nichts. Seine Hand bildete sich zu einer Faust „Verdammt...“. Er lehnte seine Stirn gegen das Glas „Chiyo...“. Plötzlich wurde der Spiegel heller. Manabu blickte verwundert auf und somit in das Gesicht, der jungen Frau, welche ihn traurig ansah. „Chiyo! Warum hast du das getan!?“, wollte er verzweifelt von ihr wissen. „Es tut mir leid...“, legte sie ihre Hand, gegen seine Faust, auch wenn es nur der Spiegel war. „Aber dies ist der beste Weg, um uns zu schützen. Sie wollen an das Siegel des Chaoses und dafür müssen sie uns schwächen. Da das nicht geklappt hat, wollte sie uns umbringen, um dich zu verletzen. Das konnte ich nicht zulassen, da kehre ich lieber hier her zurück“, erklärte die junge Frau. Manabu hörte ihr aufmerksam zu. „So ist das also...“, gab er leise von sich, ehe er noch einmal über Chiyo´s Satz nachdachte. „Moment, sagtest du gerade 'uns'!?“, sah er perplex zu ihr. Die Wächterin legte ihre Hand auf ihren Bauch und lächelt leicht „Ja“. Der junge Mann, sackte auf seine Knie, wobei seine gebildete Faust an dem Spiegel hinab glitt. Er konnte es nicht glauben. „Chiyo, seit wann…?“ „Ehrlich gesagt, seit heute“, wurde ihr Lächeln verunglückt. Anschließend trafen sich ihre Blicke. „Warum hast du denn nichts gesagt? Und warum hast du mich eben so abgewiesen?“, brannte es Manabu auf der Zunge. Die Angesprochene hockte sich vor ihn, um ihm genau in die Augen sehen zu können „Weil ich vermeiden wollte, das du leidest. Ich wollte, das du damit abschließen kannst, ehe ich zurück muss…. Aber das war wohl leider zu spät“. „Du hast das für mich gemacht? Und du wusstest das du..?“ „Ja. Aber ich konnte und wollte es dir nicht sagen. Doch nun verstehe ich den Grund dafür und es ist okay“, lächelte Chiyo. Manabu sah sie einfach nur an. Sie hatte schon immer sehr viel Rücksicht auf Andere genommen. Manchmal etwas zu viel, seiner Meinung nach. „Chiyo….ich liebe dich mehr als alles Andere. Ich würde mein Leben für dich geben. Daher werde ich warten, bis du wieder hier, bei uns bist. Nein, warte. Bis ihr wieder hier seid“, zeichnete sich ein Lächeln auf seinen Lippen ab. Die Angesprochene sah total aufgelöst zu ihm „Manabu, es kann sein, das ich hier nie wieder raus kommen werde...“. Der Wissenswächter blickte ihr in die Augen „Ich weis, das ist mir durchaus bewusst. Dennoch. Ich werde warten“. Nach diesen Worten, konnte Chiyo nicht mehr an sich halten und Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. Sie war sich nicht sicher, ob sie so viel Liebe überhaupt verdient hatte. Aber sie war glücklich und das war doch das, was zählte. „Tja Hideki, dumm gelaufen“, grinste Akaya, welcher mit den Anderen, vor der Tür des Büro´s stand. Der Angesprochene schielte zu ihm „Ich wusste von Anfang an, das die beiden zusammen gehören. Das sieht ja wohl ein Blinder, oder?“. „Allerdings. Sie haben es verdient“, lächelte Akemi. „Aber wer hätte auch gedacht, das Mei ihre Finger im Spiel hat?“, seufzte Moe. „Eines ist wohl klar. Wir müssen ab jetzt wieder auf der Hut sein“, erhob Kano seine Stimme, kalt. Ja, das war allen klar. Trotzdem beschlossen sie, erst einmal schlafen zu gehen. Es war ein langer Tag gewesen und der Ball war eh vorüber. 08. Kapitel ----------- Die Stimmung bei den Wächtern war gedrückt, seit Chiyo wieder in ihrer Dimension war. Es war auch schnell klar, das Manabu wieder zurück in das Schloss ziehen würde, um sein altes Büro beziehen zu können. In einer Nacht und Nebelaktion, holten Akaya, Katsuro, Manabu und Kano die Truhe, in der das Chaos versiegelt war, aus dem Tempel und brachten sie ins Schloss. So wollten sie vermeiden, das ihre Feinde etwas davon mit bekamen. Natürlich hatte es noch einen Vorteil, das Manabu wieder im Schloss war. So konnte er sich die Arbeit mit Kano teilen. Der Blonde war wirklich froh drum, denn in letzter Zeit, wollten die Bewohner dieser Dimension verdammt viel von ihm. Die Tage zogen ins Land, ohne das etwas auffälliges geschah. Aber das kannten die Wächter ja schon, von ihren früheren Gegnern. Allerdings hatte Moe inzwischen das Problem, ihre Schwangerschaft vor Akaya geheim zu halten. Immerhin hatte sie bis jetzt bei jeder viel mit Übelkeit zu kämpfen gehabt. Sie wusste ja nicht, das er schon viel mehr wusste, als sie wollte. „Wo sind Krähe und Kumo?“, lies Moe sich, auf der Couch, neben Akaya sinken. Der junge Mann sah zu ihr runter „Trainieren. Sie wollen für unsere Gegner gewappnet sein“. „So?“, erwiderte die Orangehaarige seinen Blick. „Ich finde das nicht verkehrt. Wenn es wieder hart auf hart kommt, brauchen wir schließlich auch jemanden, der unsere Kinder beschützen kann“, schmunzelte der Todeswächter. Seine Frau schaute skeptisch zu ihm auf. „Du willst ihnen wirklich freiwillig deine geliebten Böhnchen überlassen?“, schmunzelte Moe. „Sieht ganz danach aus, hm? Aber die Beiden sind in den letzten Jahren ziemlich stark geworden. Zwar bei weitem nicht so stark wie wir, aber für Ayaka´s und Akio´s Schutz reicht es auf jeden Fall aus“, grinste Akaya. „Na wenn du das sagst, wird es wohl stimmen. Deine Gefährtin solltest du ja kennen“, lächelte Moe und lehnte sich an den Weißhaarigen. Sie fühlte sich schon wieder so ausgelaugt. Es war noch schlimmer, wie bei der Schwangerschaft mit Ayaka und die war schon sehr anstrengend, für die junge Frau, gewesen. „Alles in Ordnung, Moe? Du wirkst in letzter Zeit so erschöpft“, wollte Akaya von ihr wissen. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm auf. Hatte sie da gerade Besorgnis in seiner Stimme vernommen? Anschließend lächelte Moe etwas „Mir geht es gut, keine Bange. In letzter Zeit ist einfach nur viel passiert“. Der Todeswächter musterte sie. Warum belog sie ihn weiterhin? Selbst wenn er es nicht zufällig mit bekommen hätte, wäre es ihm schon lange aufgefallen, das etwas nicht stimmte. Wie lange würde er noch so tun können, als wüsste er nichts..? Würde er bald wieder in so ein Loch fallen, wie vor einigen Jahrzehnten? Wie hatte er es nochmal geschafft, aus diesem zu kommen? Vor vielen Jahrzehnten war die Dimension, welche sie jetzt kannten, noch vollkommen anders. Sie hatte etwas wesentlich düsteres an sich. Oder war Akaya das damals einfach nur so vor gekommen? Vielleicht lag es auch daran, das der junge Mann schon viele Menschen verloren hatte, welche ihm am Herzen gelegen haben. Die Wächter mit denen er zusammen auserwählt wurde, alle Tod. Ausgelöscht von dem laufe der Zeit. Oder weil ihre Feinde sie auf dem gewissen hatten. Doch warum erwischte es nie ihn? Warum war er noch am leben? Derjenige, der eh schon so viel Schmerz in den Dimensionen erlitten hatte. Er wollte schon niemanden mehr an sich heran lassen. Doch dann traf er eine junge Frau, welche ihn eines besseren belehren sollte. Sie war aufgedreht, quirlig und ab und an auch mal tollpatschig. Aber hundertprozentig Lebensfroh. Sie zeigte Akaya die Welt damals noch einmal wieder von einer ganz anderen Seite. Sie lehrte ihn, das immer schlimmes im Leben passieren könnte, man deswegen aber noch lange nicht den Kopf hängen lassen müsse. Man sollte doch froh und dankbar für das sein, was man hatte. Allerdings wusste Akaya nicht recht, ob das wirklich so stimmte. Immerhin hatte er schon viel Schmerz einstecken müssen und das sollte er einfach mit Lebensfreude überdecken? Die Zwei verbrachten viel Zeit miteinander und freundeten sich an. Die junge Frau kostete den Todeswächter manchmal wirklich alle Nerven die er besaß. Andererseits war er froh, sie um sich zu haben. Dennoch, auch sie wurde ihm nach einigen Jahren wieder entrissen. Es war ein Kampf mit ihren Feinden gewesen. Die junge Frau beschützte ihn und wurde deswegen tödlich verletzt. Er wollte von ihr wissen, warum sie das getan hatte. Immerhin hatte er schon ein langes Leben hinter sich. Doch was sie dann sagte, änderte alles für ihn… Die junge Frau lachte etwas „Ja, du hast ein langes Leben hinter dir, und? Ein genau so langes steht dir noch bevor. Aber glaube mir, in der Zukunft wird es jemanden geben der auf dich wartet und dich brauchen wird, Akaya. Mehr als du dir vorstellen kannst. Ebenso wird es aber auch dir ergehen. Wenn du dieses Mädchen triffst, wirst du verstehen, was ich meine. Sie wird dein Leben völlig verändern, glaub mir“. Das waren die letzten Worte, der jungen Frau, ehe sie ihren letzten Atemzug tat. Wer diese junge Frau gewesen war? Die Wächterin des Lichtes, Akemi´s Vorfahrin. Akaya wusste nicht weshalb, aber diese Worte lösten etwas in ihm aus. Er veränderte sein Leben danach komplett und wurde zu dem Wächter, den man nun kannte. Er legte sein ständiges 'Selbstmitleid' ab. Die Menschen erkannten ihren Todeswächter kaum wieder. Danach dauerte es noch ein paar Jahrzehnte, bis er seiner Gefährtin Krähe begegnete. Die Zwei waren später unzertrennlich. Und dann fand er 'sie', weinend, in einem Wald. Als sich ihre Blicke trafen, spürte Akaya sofort, was die Lichtwächterin damals gemeint haben musste. Es war eine Verbindung, welche er sich nicht erklären konnte, trotz allem war sie da. Er nahm die 11 jährige Moe mit sich und erklärte ihr was Wächter seien. Natürlich bemerkte er sofort, dass das Mädchen die Wächterin des Lebens war. Er hatte früher schon welche gekannt, bei denen er nicht so eine Verbindung gespürt hatte. Eher im Gegenteil. Sie waren ihm egal gewesen. Was also war an Moe anders ? Das sie Wort wörtlich Leben in sein bescheidenes Häuschen brachte, war definitiv nicht unbemerkbar. Trotzdem verschloss er seine Gefühle. Immerhin war er der Tod und wollte gerade sie nicht, ungewollt in diesen reißen. Außerdem rang er noch mit dem Gedanken, das auch sie irgendwann sterben würde. Das auch Moe einige Jahre später Gefühle für ihn hatte, blieb ihm natürlich nicht verborgen. Dennoch. Allein die Vorstellung, erneut einen Menschen zu verlieren, der ihm sogar noch mehr bedeutete wie die Anderen, machte ihn innerlich fertig. Er hatte in den letzten Jahrzehnten gut gelernt, seine Gefühle hinter seiner 'gut gelaunten' Fassade zu verstecken. Doch Moe lernte ihn immer besser kennen und zu verstehen. Seine Fassade begann also allmählich vor ihr zu bröckeln. Ob er wollte oder nicht. Sie lies aber auch selten locker. Die Lebenswächterin war ein Mädchen, das wusste, was sie wollte. Daher konnte er sie noch so oft von sich stoßen, sie gab nicht nach. Als sie 17 war, starben 2 der Wächter, jedoch fanden sie auch die Auserwählten. Deswegen tranken die Beiden wohl etwas über ihren Durst und in der Nacht geschah etwas, das nach Akaya´s Sichtweise, niemals hätte passieren dürfen. Zumindest dachte er zu der Zeit so. Er tat einfach, als hätte er die Nacht vergessen und lies Moe auch in diesem glauben. Immerhin hatte sie sich morgens aus dem Zimmer geschlichen. Wenig später geschah dann etwas, was keiner und besonders er nicht für möglich gehalten hätte, Moe war schwanger. Von ihm. Dem Tod. Der eigentlich niemals Leben schaffen könnte. Wer war diese, inzwischen, junge Frau nur? Konnte es tatsächlich möglich sein, das ihm auch mal etwas gutes widerfahren könnte? Trotz allem war da allerdings noch die Tatsache, das er Moe mit einer Berührung, seiner nackten Hand, umbringen konnte. Dennoch schwor er sich, sie und das Kind zu beschützen, wenn er auch seine Gefühle weiterhin verschließen würde. Aber wie das Schicksal es so wollte, berührte er Moe, mit seiner bloßen Hand. Es war zwar ein versehen gewesen, trotz allem warf es sein Leben erneut komplett über den Haufen. Er hatte Moe und sein ungeborenes Kind beschützen wollen und wäre dabei fast selbst gestorben. Die Orangehaarige, so unvernünftig wie sie nun mal war, wollte ihn aufhalten, als er seine Handschuhe nicht trug. So konnte er sich allerdings tatsächlich nicht rühren, da er sie ja nicht berühren wollte. Wenig später verlor er sein Gleichgewicht, da er seinen Handschuh aufheben wollte. Aus Reflex hielt er sich an der jungen Frau fest und wich sofort, geschockt, zurück. Aber nichts. Ihr ging es blendend. Er konnte es einfach nicht fassen. Durfte er wirklich daran glauben, das ihm auch mal etwas gutes widerfuhr? Durfte er an eine gemeinsame Familie, mit ihr, glauben? Etwas, das dem Tod eigentlich verwehrt war? Akaya schmunzelte. Ja, er hatte daran geglaubt. Er sah zu seiner Frau runter, welche inzwischen an ihn gelehnt, eingeschlafen war. Er legte sanft einen Arm um sie und drückte sie leicht an sich. Nie hätte er erwartet, das ein kleines Mädchen, seine Welt mal so auf den Kopf stellen würde. Aber sie hatte es getan. Ohne Rücksicht auf Verluste. Sie gab nie auf und kämpfte für das, was sie wollte. Was ihr wichtig war. Das hatte ihn auch schon damals fasziniert. Akemi´s Vorfahrin behielt zwar recht, aber was sollte er tun, wenn der Lichtblick in seinem Leben verschwand. Zwar würde dafür ein neues geboren werden, aber konnte er das so hinnehmen? Wollte er das? Der Weißhaarige war sich da nicht wirklich sicher. Für ihn stand immer an erster Stelle, Moe und ihre Kinder zu beschützen. Egal was es kosten würde. Aber wie sollte er das in diesem Fall anstellen? Prinzipiell war das unmöglich. Er seufzte. „Dann will ich mal mein Dornröschen ins Bett bringen“, schmunzelte er, nahm Moe liebevoll auf seine Arme und brachte sie in ihr Schlafzimmer. Am nächsten Morgen, öffnete Akaya seine Augen und blickte sofort in andere. Ein Mädchen, mit großen, grünen Augen, hockte neben seiner Bettseite und starrte ihn an. Er schmunzelte „Was ist denn, Ayaka?“. „Ich muss mal Pippi, trau mich aber nicht allein. Kumo hat gestern so eine gruselige Geschichte erzählt...“, gab das Mädchen verlegen zu. „So ist das also? Na dann muss Papa Kumo ja nachher mal erzählen, das man kleinen Mädchen keine Angst macht“, grinste der Weißhaarige, erhob sich leise aus dem Bett, nahm seine Tochter an die Hand und ging mit ihr zur Toilette. Kurz danach hörte Akaya es poltern. „Papa, was war das?“, kam es unruhig, durch die Toilettentür. „Ach, ich glaube das war Mama, die aus dem Bett gefallen ist“, schmunzelte er, doch innerlich fragte er sich wirklich, was passiert war. Plötzlich stürmte Moe die Treppe herunter und sah in das fragende Gesicht ihres Mannes. „Ist Ayaka auf der Toilette?“, wollte die Orangehaarige wissen. Der Angesprochene nickte „Ja“. „Oh, verdammt!“, hielt Moe sich die Hand vor den Mund und flitze eine Etage tiefer. Der Todeswächter blickte ihr nach. Er wusste schließlich, was los sein musste. Anschließend brachte er seine Tochter wieder in ihr Bett und begab sich danach die Treppe runter. Er ging Richtung Bad und konnte Moe schon hören. Ein Seufzer entfloh ihm. Er klopfte an die Tür „Moe? Ist alles in Ordnung?“. Doch die junge Mutter reagierte nicht. „Moe..?“, ohne länger darüber nachzudenken öffnete er die Tür. Seine Augen weiteten sich etwas, die junge Frau lag ohnmächtig am Boden. Akaya zögerte nicht lange und nahm Moe auf seine Arme. Anschließend legte er sie auf das Sofa im Wohnzimmer. Der Todeswächter musterte sie. Die Orangehaarige war total blass. Ihre Worte an Akemi schossen ihm wieder durch den Kopf. Mit seinen Fingern, hielt er sich seine Stirn. Einige Zeit später wurde Moe, endlich, wieder wach und sah zu ihrem Mann, welcher sich auf der Sofakante nieder gelassen hatte. Ihre Blicke trafen sich. „Was ist passiert?“, wollte die junge Frau wissen. „Du bist scheinbar Ohnmächtig geworden, als du auf Toilette warst“, antwortete Akaya. Die Orangehaarige setzte sich auf „Oh. Vielleicht war das in letzter Zeit wirklich alles etwas viel Stress...“. Moe betrachtete die Augen von Akaya. Sie kannte deren Ausdruck. Er glaubte ihr nicht. „Es ist wirklich alles“ „Lüge mich bitte nicht weiter an, Moe. Glaubst du wirklich, das ich so dumm bin?“, wurde der Blick des Todeswächters ernst. Fast schon zu ernst, für seine Verhältnisse. Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm auf „Was, was meinst du, Akaya?“. Der junge Mann, wandte seinen Kopf von ihr ab und hielt inne. „Ich weis es. Ich weis von dem Kind, das dich wahrscheinlich umbringen wird“, rückte er endlich mit der Sprache heraus. Moe´s Augen weiteten sich. „D – Du wusstest es!? Aber woher und seit“ „Seit du es Akemi erzählt hast. Warum, Moe? Warum lügst du mich an?“, sah er ihr nun wieder in ihre grünen Augen. Die junge Mutter wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Aber jetzt verstand sie endlich, sein komisches Verhalten, welches er gehabt hatte. Sie wusste, das es nicht gut wäre, wenn er das wusste. Doch das er es so lange mit sich herum schleppen würde, hätte sie auch nicht gedacht. „Die Antwort darauf kennst du doch schon, wenn du das Gespräch gehört hast“, antwortete sie schließlich. „Selbst wenn ich es nicht gehört hätte. Du kennst mich ja wohl gut genug, um zu wissen, das mir das sicher auch so aufgefallen wäre!“, lenkte Akaya ein. „Schon, aber ich wollte eben nicht, das es dich belastet! Und das hat es ja scheinbar, also hatte ich ja wohl recht!“, konterte Moe. „Du findest es also wirklich in Ordnung, mir so etwas zu verschweigen?“ „Ja. Allein damit du dich nicht schlecht fühlst!“ „Glaubst du etwa wirklich, das hätte ich weniger getan, wenn ich es später, vielleicht sogar zu spät erfahren hätte?“ „Verdammt, Akaya! Das ist immer noch meine Entscheidung, oder nicht!?“ „Ich bin mir nicht sicher, ob ich da zustimmen kann. Hast du schon mal an uns, deine Familie gedacht!?“ „Natürlich! Aber ich habe mich für diesen Weg entschieden und dabei bleibe ich!“, diskutierte das Ehepaar, nicht gerade leise. Da Moe keinen Sinn mehr in dieser Diskussion sah, erhob sie sich und wollte gehen, doch Akaya packte sie an ihrem Handgelenk und blickte zu ihr auf. „Ich will dich einfach nicht verlieren, verstehst du das denn nicht?“, den Ausdruck, den er nun besaß, hatte die junge Frau bisher nur ein einziges mal gesehen. Es war der Zeitpunkt gewesen, als sie in dem Kampf gegen das Chaos schwer verletzt worden war. Er war besorgt, verletzt und dennoch irgendwie auch voller Liebe. Wenn er diesen Blick aufsetzte, konnte sie ihm nicht länger böse sein. Sie drehte sich zu ihm und legte ihre Hand sanft auf seine Wange „Sicher verstehe ich das, was denkst du denn? Aber...“. Moe nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. Anschließend lächelte sie ihn an „...das sind wir, Akaya. Und ich weis, das egal was passieren wird, du dieses Kind lieben wirst. Eben so wie Ayaka und Akio. Du bist der Mann, an den ich mein Herz verlor, als ich ihn das erste Mal sah. Ich möchte dich nicht hassen müssen, weil du meine Entscheidung nicht akzeptieren kannst. Immerhin haben wir uns doch damals geschworen, das wir uns auch über den Tod hinaus lieben werden, oder hast du das schon vergessen?“. Als Moe seine Hand nahm und sie auf ihren Bauch legte, spürte er deutlich die Energie des kleinen Böhnchens. Aber sie hatte recht, er würde das Kind nicht hassen können. Niemals. Trotzdem hatte es einen verdammt bitteren Beigeschmack. Das Kind konnte er akzeptieren, aber nicht das Schicksal, was es für Moe mit sich brachte. Er schloss seine Frau einfach in seine Arme und drückte sie an sich. „In Ordnung. Ich werde das Kind akzeptieren, aber nicht dein Schicksal, was damit zusammen hängt“, flüsterte Akaya. Moe schaute verwundert drein, erwiderte dann aber seine Umarmung. „Gut. Danke, Akaya. Du weist sicher, wie glücklich mich das macht“, lächelte sie dementsprechend. „Natürlich. Dann bekommen wir also noch ein Böhnchen ~ Warum eigentlich nicht? Nur dann ist unser Häuschen wirklich ausgelastet“, schmunzelte der Weißhaarige. „Was ist denn hier los? Es war eben so laut“, rieb Ayaka sich müde eines ihrer Augen. Ihre Eltern sahen überrascht zu ihr. „Mama und Papa haben nur, wer kann lauter schreien, gespielt“, grinste Akaya. Das Mädchen tapste zu ihnen und kletterte mit auf das Sofa „Aber muss das denn so früh sein?“. Der junge Mann wandte sich zu seiner Kleinen „Allerdings, denn weist du, wir bekommen nun noch ein Böhnchen“. Ayaka blinzelte und überlegte kurz, was er damit meinen könnte. Anschließend strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd „Wirklich?“. Danach legte sie sich mit ihrem Oberkörper auf den Schoß ihres Papas und lehnte ihr Ohr an Moe´s Bauch. Ihre Eltern schmunzelten. „Wann ist es denn soweit? Und bekomme ich Brüderchen oder Schwesterchen?“, lächelte das Mädchen fröhlich. „Ein paar Monate noch. Und wenn Chiyo sich nicht irrt, wird es wohl ein Schwesterchen werden“, erwiderte Moe das Lächeln ihrer Tochter. „Ach, wirklich? Dann sind wir Jungs ja vollkommen in der Unterzahl“, gab Akaya empört von sich, mit viel Ironie in der Stimme. „Na und? Mädchen sind eh besser“, grinste Ayaka. „Hm, du färbst wohl langsam von Krähe ab, was?“, wuschelte der Todeswächter, dem Mädchen, durch die Haare. „Menno, Papa!“, murrte Ayaka trotzig. Moe hingegen beobachtete die Beiden schmunzelnd. Sie war einfach nur froh, das sie ihren Mann zumindest zur Hälfte, überzeugen konnte. 09. Kapitel ----------- Dunkle Wolken zogen sich in der Wächterdimension zusammen. Es sah nach Regen aus. Wen wunderte es? Die Regenzeit stand vor der Tür, immerhin war der Sommer nun so gut wie vorbei. Moe´s Zustand war momentan auch wieder relativ stabil und sie brach weniger zusammen. Auch bei ihr war inzwischen ein Bäuchlein zu erkennen. Währenddessen futterte Akemi wild um sich zu. Ihr Appetit war beachtlich gestiegen, jedoch nahm sie gefühlt nicht zu, das die Anderen sich schon fragten, wo sie junge Frau das denn alles ließ. Chiyo ging es auch den Umständen entsprechend gut. Manabu war so viel bei ihr, wie er konnte. Doch leider hatten er und Kano in letzter Zeit viel um die Ohren, weshalb beide ihre Partnerinnen kaum noch zu Gesicht bekamen. Dem Blonden von ihnen, schlug das alles auch zu sehnst auf´s Gemüt. Er war häufig schlecht drauf. Selbst seine Verlobte kam kaum noch an ihn heran. Er verschanzte sich inzwischen schon in seinem Büro. Das belastete auch Akemi. Sie war eigentlich immer fröhlich und gut gelaunt. Doch in den letzten Tagen war sie eher bedrückt. Das entging natürlich gerade ihrer Schwester nicht. „Akemi? Was ist denn los? Ich hatte das Gefühl das es dir nicht sonderlich gut geht und habe mich sofort auf den Weg hier her gemacht“, sah Kuraiko besorgt zu ihrer Schwester. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick und lächelte leicht. Aber die Schwarzhaarige bemerkte sofort, das es nicht ganz echt war. „Was soll denn sein? Alles ist bestens“, versuchte Akemi die Fassung zu befahren. Der ältere Zwilling sah skeptisch zum jüngeren „Akemi…. Mich brauchst du doch nicht anzulügen. Bitte, sei ehrlich zu mir“. Plötzlich begann die Rosahaarige aus heiterem Himmel zu weinen. Kuraiko blickte verwirrt zu ihr „Akemi?“. Ohne weiter darüber nachzudenken nahm sie ihre Schwester in den Arm „Was ist denn nur los? Ist etwas mit Kano?“. Die Jüngere schmiegte sich an die Ältere. „Ich weis es nicht“, schluchzte sie. Kuraiko strich ihr liebevoll über den Kopf „Hat er vielleicht einfach zu viel Stress?“. Akemi hielt inne. „Kann sein, aber er wirkt in letzter Zeit komisch auf mich. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen, aber er spricht nicht mit mir. Im Gegenteil, er geht mir aus dem Weg“, schnappte die Lichtwächterin erneut nach Luft. „Hm… Vielleicht passiert mit ihm das selbe, wie mit Manabu und Chiyo? Sie wurden doch auch negativ beeinflusst oder?“, überlegte die Schwarzhaarige. Die werdende Mutter fing an sich zu beruhigen und sah zu ihrer Schwester auf „Meinst du? Ich weis ja nicht. Eigentlich achtet gerade Manabu doch darauf, das mit dem Siegel des Chaoses alles Stimmt. Und Mei wurde auch schon länger nicht mehr gesichtet, darauf hat Hideki doch besonders ein Auge geworfen“. „Eventuell solltest du einfach mal mit ihm sprechen?“, lächelte Kuraiko leicht. „Wie denn? Er verbarrikadiert sich doch in seinem Büro“, gab die Lichtwächterin trotzig von sich. „Akemi… Du bist für Kano das Wichtigste auf der ganzen Welt. Nagut, wohl eher der ganzen Welten. Es wird einen Grund haben, wenn er sich so verhält, wie er es gerade tut“, meinte Kuraiko und blickte ihrer Schwester dabei in deren Augen. Sie waren von Einsamkeit gezeichnet. Zwischen ihnen schien das also schon länger so zu laufen, aber wieso hatte Akemi denn nie etwas gesagt? Sie hätte ihr doch sofort geholfen oder zu gehört. Die Schwarzhaarige seufzte lächelnd. So war ihre Schwester eben. Immer darauf bedacht anderen nicht zur Last zu fallen. Seit wann war das noch so? Genau...seit der Trennung ihrer Eltern. Akemi hatte sich die Schuld dafür gegeben. Schließlich war sie immer schon ein Wirbelwind gewesen und steckte häufig in Schwierigkeiten. Oft ungewollt, durch ihre Tollpatschigkeit. Es war nun schon 13 Jahre her, das sich ihrer Eltern haben scheiden lassen. Damals war es für Beide ein Schock gewesen. Akemi und Kuraiko hingen schließlich sehr aneinander, aber ihre Mutter meinte, sie könnte das nicht mehr. Sie käme nicht mehr mit der Art ihres Manne´s und Akemi zurecht. Trotzdem wollten die Mädchen das nicht akzeptieren. Sie liefen zusammen davon und wie sollte es auch anderes sein, sie verliefen sich. Da es schon dunkel wurde, fanden sie den Weg auch nicht mehr zurück. Doch Akemi lächelte ihre Schwester nur fröhlich an „Aber wir sind zusammen, das ist doch das was zählt!“. Kuraiko hingegen bewundere ihre Schwester immer für ihre Art. Sie war zwar aufgedreht und tollpatschig, aber ein reineres Herz kannte sie nicht. Akemi ließ es sich nie anmerken das sie Angst hatte oder es ihr nicht gut ging. Dennoch geriet sie häufig in Schwierigkeiten und hatte oft schlechte Noten. Damit kam ihre Mutter nicht zurecht. Sie mochte Kuraiko immer lieber. Doch diese wusste, dass das nur daran lag, das sie so normal war. Die Schwarzhaarige baute nie Blödsinn, war freundlich, immer pünktlich und brachte nur gute Noten nach Hause. Das kam aber bloß daher, das sie zu Schüchtern und im Prinzip feige war, es anders zu machen. Sie war halt nicht mutig. Das wusste sie aber. Als ihre Eltern sie fanden, bekam Akemi einen Einlauf von ihrer Mutter, der sich gewaschen hatte. Sie gab ihr die Schuld für alles. Kuraiko wollte etwas sagen, ihre Schwester in Schutz nehmen, kam aber nicht dazu. Ihre Mutter zog sie einfach mit sich. Das war das letzte Mal, das sie ihre Schwester gesehen hatte. Doch bevor das geschah, hatten sie sich in einem Laden noch zwei Armbänder von ihrem zusammengekratzten Taschengeld, gekauft. Seitdem hörten sie nur noch selten etwas voneinander. Immerhin zog ihre Mutter mit Kuraiko in eine komplett andere Stadt. Ihr Kontakt wurde mit den Jahren immer weniger. Das änderte sich erst 9 Jahre später, als sie sich in der Wächterdimension das erste Mal wieder sahen. Es war, als wären diese neun Jahre nie da gewesen. Alles war, als hätten sie sich gestern das letzte mal gesehen. Dafür war Kuraiko sehr dankbar gewesen. Ihr größter Wunsch war es, ihre Schwester wieder zu sehen. Die Dunkelheitswächterin lächelte leicht. Anschließend richtete sie ihren Blick auf ihre Schwester. Dieses mal würde sie für sie da sein. Ihre helfen und Mut machen! Kuraiko erhob sich und hielt ihrer Schwester ihre Hand hin „Komm, wird werden jetzt zu Kano gehen! Ich kann und will dich so nicht mehr sehen. Er ist dafür verantwortlich, also soll er auch die Konsequenzen tragen“. Akemi sah verwundert zu ihrer Schwester auf „K – Kuraiko...“. Anschließend nickte sie lächelnd und legte ihre Hand in die der Älteren. Kano hingegen saß frustriert über dem ganzen Papierkram. Ihm rauchte der Kopf. Manabu griff ihm zwar ordentlich unter die Arme, übernahm aber eher die Sachen, für die man unterwegs musste und Kontakt mit anderen pflegte. Deswegen blieb der meiste schriftliche Kram an ihm hängen. Er seufzte. Aus diesem Grund, mied er auch seine Verlobte. Nicht, das er nachher noch seine Laune an ihr ausließ. Der Blonde betrachtete das Dokument vor sich. Oder hatte es doch einen anderen Grund? Früher hielt ihn das ja schließlich auch nicht davon ab sie zu sehen. Es war echt zum verrückt werden. Was war nur los mit ihm? Der Zeitwächter raufte sich seine Haare. Kurz darauf klopfte es an der Tür und ohne das er etwas sagte, öffnete sich diese. Wenig später standen die Zwillinge in seinem Büro. Er blinzelte verwundert. Kuraiko schien ihm nicht gerade freundlich gesinnt zu sein. Kano´s Mimik wurde genervt „Was wollt ihr hier? Ihr wisst doch, das ich zu tun habe“. Auf einmal stand die Schwarzhaarige vor seinem Schreibtisch. „Das interessiert mich gerade eher weniger. Solltest du nicht lieber mal an deine Verlobte und euer Kind denken? Nachdem was Akemi mir erzählt, seht ihr euch kaum noch!“, klang Kuraiko, für ihre Verhältnisse, verdammt ernst. Der Angesprochene blickte unbeirrt zu ihr auf „Was geht dich das eigentlich an? Ich habe halt momentan verdammt viel um die Ohren und keine Zeit mich um sie zu kümmern“. Plötzlich stemmte die Schwarzhaarige, laut, ihre Handfläche auf den Schreibtisch „Das ist kein Grund! Ist dir gar nicht aufgefallen, wie einsam meine Schwester sich ohne dich fühlt? Gerade in dieser Zeit braucht sie dich doch!“. Akemi blickte zu der Dunkelheitswächterin „Kuraiko...“. Nun erhob der Blonde sich von seinem Stuhl und blickte, wirklich, genervt zu der jungen Frau vor ihm „Misch dich gefälligst nicht in Sachen ein, die dich nichts angehen! Wenn sie sich so einsam fühlt, hätte sie ja mal etwas sagen können! Immerhin ist deine Schwester nicht auf den Mund gefallen, oder?“. Kuraiko´s Blick wanderte zu ihm auf und gerade als sie etwas dazu sagen wollte, ging ihre Schwester dazwischen. „Es reicht! Was fällt dir ein, Kuraiko so anzufahren!? Sie möchte mir nur helfen! Und jetzt tu mal nicht so, als wenn ich nicht versucht hätte mit dir zu sprechen! Aber du blockst nur noch ab! Nächtelang verschanzt du dich in deinem Büro und lässt mich allein...“, wurde die werdende Mutter immer leiser. Beide Parteien sahen nun zu ihr. „Vielleicht brauche ich auch mal meine Ruhe, wenn ich einen Tag hinter mich gebracht habe? Und dafür bist du nicht gerade die beste Wahl, aber das weist du ja selbst“, entgegnete Kano. Die Augen der Angesprochenen weiteten sich etwas. Nun reichte es Kuraiko wirklich. „Sag mal, spinnst du!? Was redest du denn da-“ „Ist schon okay, Kuraiko. Aber anstatt es so zu umschreiben, hätte er mir auch gleich sagen können, das ich ihn nerve. Verletzt hätte es mich ohnehin“, kämpfte die Rosahaarige mit den Tränen. Zu verübeln war es ihr aber ja auch nicht. „Akemi“, huschte es über die Lippen ihrer Schwester. Der Blonde sah zu ihr. Ihre Blicke trafen sich, womit blau auf rosa traf. „Wenn du das alles nicht willst Kano, brauchst du es nur zu sagen!“, gab die Lichtwächterin verletzt von sich. Ihr Verlobter sah erschrocken zu ihr. Was hatte er da gerade nur getan? „Akemi, ich“ „Verdammt, mir reicht´s. Werde doch glücklich mit deinem Büro! Ich verschwinde, das ist doch auch das, was du wolltest, oder!?“, die werdende Mutter drehte sich, ohne Kano noch einmal eines Blickes zu würdigen, von ihm ab und verließ eilig den Raum. Die Zurückgebliebenen blickten ihr perplex nach. „Das hast du jetzt davon, bist du zufrieden?“, merkte Kuraiko verärgert an, wobei ihr der Blick des Blonden sofort ins Auge fiel. Ihr eigener wurde dadurch fragend. Nun wirkte der Zeitwächter so, als wüsste er nicht, warum das geschah. „Was ist hier passiert?“, stürmte Manabu plötzlich in den Raum. Seine Freunde sahen verwirrt zu ihm. „Na, Akemi ist eben mit einer Tasche an mir vorbei gerauscht und war total aufgelöst! Was hast du getan, Kano!?“, wollte der Hellblauhaarige von ihm wissen. Er war sich ziemlich sicher, das der Blonde dafür verantwortlich war. Sonst würde sie ja nicht das Schloss verlassen. „Sie ist weggerannt? Aber wohin denn!?“, kam es besorgt über Kuraiko´s Lippen. „Soweit ich verstehen konnte, wollte sie zu Moe und Akaya“, antwortete der Wissenswächter und richtete seine Aufmerksamkeit danach erneut auf Kano „Also?“. Dieser Blickte zur Seite „Ich weis es ehrlich gesagt nicht. Ich war plötzlich so genervt und gereizt. Und Akemi hat das voll abbekommen. Ich habe Sachen gesagt, welche ich normalerweise niemals in den Mund nehmen würde...“. Manabu und Kuraiko sahen ihn stumm an. „Dann war es so wie bei mir. Aber Mei ist doch gar nicht hier gewesen… Wie dem auch sei, du hast Akemi scheinbar tief verletzt. Das konnte man ihr ansehen“, meinte der Jüngste im Raum. „Wundert mich nicht. Er hat alte Wunden aufgerissen. Akemi tut zwar immer fröhlich und stark, aber das ist sie nicht. Ich denke, das wissen wir beide, Kano. Von dir hätte sie solche Worte sicher nie erwartet, dazu kommt das sie schwanger ist und deswegen noch empfindlicher. Da ist es ihr auch egal, warum du das gesagt hast, selbst wenn du negativ beeinflusst worden bist. Die Worte entstammen deinem Mund“, seufzte die Schwarzhaarige. Auf einmal wirkte der Blick des Blonden verzweifelt. Die anderen Beiden sahen verwundert zu ihm. Solch einen Ausdruck, hatten sie zuvor noch nie bei ihm gesehen. „Ich weis doch auch nicht, was über mich gekommen ist. Ich bin plötzlich in mein altes Schema zurück verfallen. In das, bevor ich Akemi kannte. Zum ersten mal seit Tagen, kann ich wieder klar denken. Doch jetzt ist es zu spät“, seufzte Kano, bekam jedoch kurz darauf eine Ohrfeige. „Verdammt noch einmal! Reiß dich zusammen! Du bist doch sonst nicht so! Du bist für meine Schwester der wichtigste Mensch, also rede nicht so einen Müll. Wenn du ihr alles in Ruhe erklärst, wird sie dir bestimmt verzeihen“, lächelte die Dunkelheitswächterin. Manabu blickte verdutzt zu ihr „Man Kuraiko, du kannst ja richtig aufsässig sein“. Durch diesen Satz, bekam die Angesprochene einen verlegenen Rotschimmer „Naja, es geht ja auch um meine Schwester...“. Ohne ein weiteres Wort, verließ Kano den Raum und ließ die anderen Wächter zurück. Aber so kannten sie ihn halt. „Nein“, stand Akaya in der Tür und dachte gar nicht daran, Kano in sein Haus zu lassen. „Wie nein? Ich weis das Akemi hier ist, also lass mich zu ihr“, entgegnete der Blonde. Der Weißhaarige grinste „Kanolein, was verstehst du an den vier Buchstaben denn nicht? Muss ich dir vielleicht erklären, was sie bedeuten?“. „Natürlich nicht. Aber ich muss mit ihr reden“, trat der Zeitwächter auf ihn zu. „Sternchen möchte aber nicht mit dir sprechen. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch, das ich dich nicht zu ihr lasse. Wundert mich auch nicht, so wie sie aussieht. Und ich werde es dir nur einmal sagen, wenn du noch einen Schritt näher kommst, werde ich meine Handschuhe ausziehen müssen, wenn du verstehst“, lächelte Akaya. Kano stoppte in seiner Bewegung. Sicher verstand er diese Drohung. Ein Seufzer entfloh ihm „Lässt sich wohl nicht ändern“. Er blickte noch einmal kurz zu dem Haus auf, ehe er kehrt machte. Vielleicht wäre es wirklich besser, noch einmal eine Nacht darüber zu schlafen. „Akemi, denkst du wirklich, das war in Ordnung?“, wollte Moe von ihr wissen. Die Angesprochene nickte „Ja, es ist besser so“. „So, Kanolein ist nun ab gerauscht“, betrat Akaya, grinsend, das Wohnzimmer. „Danke“, lächelte Akemi leicht. „Keine Ursache“, setzte der Todeswächter sich zu ihnen. „Aber wenn dir bewusst ist, das ihm wahrscheinlich das selbe widerfahren ist, wie Manabu, warum bist du dann jetzt so hart zu ihm?“, interessierte es die Lebenswächterin. Die Rosahaarige legte liebevoll eine Hand au ihren Bauch „Ich möchte einfach wissen, was er jetzt tut. Er hat mich ja trotz allem verletzt und kann nicht davon ausgehen, das ich mir immer alles gefallen lassen werde. Sicher, ich könnte jetzt zu ihm gehen, sagen das es ja nicht komplett seine Schuld sei und ihm verzeihen. Doch möchte ich, das es dann immer so weiter geht? Versteht mich nicht falsch, ich liebe Kano. Dennoch. Wir bekommen ein Kind zusammen und werden uns auch in der Hinsicht nicht immer einig sein. Hinzu kommt noch, das ein Kind auch stressig sein kann“. „Akemi...“, kam es verwundert von Moe. Ihr Mann hingegen grinste breit „Unser Sternchen wird allmählich erwachsen. Da könnte sich Kanolein wirklich mal eine Scheibe abschneiden“. Die Orangehaarige schielte zu ihm „Das sagst gerade du?“. „Natürlich. Oder was willst du damit andeuten?“, sah Akaya fassungslos zu seiner Frau, aber mit einem Haufen Ironie. „Na das, was ich sage“, schmunzelt Moe. Akemi hingegen fing leicht an zu lachen. Das Ehepaar blickte zu ihr. „Ihr werdet euch auch nie ändern, oder? Aber das ist wohl auch gut so“, lächelte die Lichtwächterin. Sie hingegen konnte nur hoffen, das Kano die richtigen Entscheidungen traf. Was von dem was er sagte, entsprach der Wahrheit und was war nur hervorgerufen worden? 10. Kapitel ----------- Akemi lebte nun seit einiger Zeit bei Moe und ihrer Familie. Akio freute sich natürlich riesig darüber, immerhin liebte er seine „Emi“. Die Rosahaarige passte auch oft auf die Kleinen auf, damit Akaya und Moe mal etwas Zeit für sich haben konnten. Schließlich hatten sie es die letzte Zeit auch nicht leicht. Und da Krähe und Kumo viel trainierten, hatten auch sie keine Zeit dafür. Aber die junge Frau tat das ja gerne. So hatte sie zumindest auch ein wenig Ablenkung. Kano hatte sich seit dem er das letzte mal da gewesen war, nicht mehr blicken lassen. Akemi fragte sich, was wohl in ihm vorging? Musste sie sich sorgen machen? Wurde es ihm vielleicht doch zu viel? Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch und strich liebevoll über diesen. Ihr besorgtes Gesicht, wich einem sanften. „Dein Papa wird schon das richtige tun. Nicht wahr, meine Kleine?“, lächelte Akemi. Ja, inzwischen wusste sie das Geschlecht ihres Kindes. „Du bekommst auch ein Mädchen?“, fragte Ayaka, die Rosahaarige, neugierig. Die Angesprochene nickte schmunzelnd. Anschließend legte das Mädchen, ihre beiden Hände, auf den gewölbten Bauch der jungen Frau. „Auf sie werde ich auch aufpassen, genau wie auf meine Geschwister“, lächelte Ayaka fröhlich. Akemi sah erst verwundert zu der Kleinen, kam dann aber nicht drum herum, zu lächeln. „Das wirst du sicher. Immerhin bist du ja auch schon ein großes Mädchen, nicht?“, strich die Rosahaarige der Weißhaarigen über ihren Kopf. Diese nickte eifrig „Ja!“. „Akemi? Wir gehen auf den Trainingsplatz, wenn das okay ist?“, öffnete Krähe die Tür. Die Angesprochene blickte zu ihr „Natürlich, macht nur. Ich bekomme das hier schon hin“. „Alles klar, bis später Akemi!“, lächelte die Brünette und verließ das Zimmer wieder. Also machten die Teenager sich auf den Weg, zu dem Trainingsplatz, welcher sich etwas weiter ab von dem Städtchen befand. Doch dieses mal, waren sie nicht alleine. Eine Gruppe von geschätzt 16 Jährigen Jungs, machte sich dort breit. Das gefiel weder Krähe, noch Kumo. Zweiterer hatte es ja eh nicht so mit Gesellschaft anderer. „Na sieh einer an, wen haben wir denn da?“, kam einer der Jugendlichen auf sie zu und schlenderte um das einzige Mädchen herum. Dieses seufzte „Was soll das?“. „Ich frage mich einfach nur, was ein zartes Wesen, wie du an so einem Ort möchte?“, spielte der Junge an ihrer langen Haarsträhne herum. Die Angesprochene sah eher unbeeindruckt zu ihm auf „Versuchst du mich gerade anzugraben? Ich würde mich ja geschmeichelt fühlen, aber nicht bei deiner aufdringlichen Art und Weise“. Der 16 jährige erwiderte den Blick seines Gegenüber irritiert. „Ganz schön aufmüpfig, die Kleine. Ist das deine Freundin?“, richtete der Junge seinen Blick auf Kumo. Dieser sah ihn monoton an „Hm? Nein, eigentlich nicht“. „So? Wundert mich bei deiner Art auch nicht, Kleiner“, schmunzelte der 16 jährige. „Mach dich nicht über ihn lustig. So ist er eben!“, fuhr Krähe den Typen an und entzog ihm ihre Haarsträhne. „Was hat dich denn jetzt gebissen?“, blinzelte der Junge verwirrt, da er nicht verstand, was das plötzlich sollte. Doch dann ahnte er, was da los sein könnte „Achso… Du scheinst ihn ja sehr gerne zu mögen“. Die 14 jährige bekam bei diesen Worten einen leichten Rotschimmer und wandt ihren Kopf zur Seite „Von wegen! Den doch nicht“. „Na wenn das so ist, kannst du ja auch etwas mit uns unternehmen“, ergriff der Typ die Hand des Mädchen´s und zog sie mit sich. „Moment mal! Was soll das!? Loslassen!“, versuchte Krähe ihm ihre Hand wieder zu entreißen. Aber es klappte nicht. Warum nicht? So schwach war sie doch eigentlich nicht… Plötzlich stoppten sie und die Brünette richtete ihren Blick nach vorne. Kumo hatte sich ihnen in den Weg gestellt. Doch, wie war er so schnell dort hin gekommen? In dem Augenblick wurde Krähe bewusst, das sie ihn wohl doch nicht so gut kannte, wie sie dachte. „Hörst du nicht, das sie das nicht will?“, gab der Dunkelblauhaarige monoton von sich. „Und wenn mir das relativ ist, ob sie das will, oder nicht?“, grinste der Typ. Seine Kumpels versammelten sich um Kumo. Der Angesprochene zog eine Karte hervor und spielte damit herum. Die Clique musterte ihn verwundert. Anschließend begannen sie zu lachen „Was soll das denn? Willst du uns mit deiner Karte etwa Angst einjagen?“. Der Spielende warf ihm einen finsteren Blick zu „Nicht direkt mit der Karte“. Anschließend ließ er diese fallen und unter ihnen bildete sich ein dunkler Schatten. Dieser stieg kurz darauf empor und wandelte sich zu einer riesigen Gestalt. Krähe sah zu der Gestalt auf, sie wusste welche es war. Es war jene, welche mit einem Hieb alles um sich herum um mähen konnte. Sie fragte sich wirklich, was Kumo vor hatte. Die Gruppe Jugendlicher musterten die Gestalt entgeistert. „Verdammt! Das sind DIE zwei!“, fluchte einer von ihnen. Krähe nutze hingegen den Moment und kickte dem Typen, welcher sie festhielt, die Beine weg. „Was heißt hier DIE zwei, hm?“, stoppte Krähe neben ihrem guten Freund. „Naja, ihr seid hier ja nicht gerade unbeschriebene Blätter!“, entgegnete der Eine. „Nicht?“, kam es von Kumo. „Mir war nicht bewusst, das wir 'Blätter' sind“, fügte er hinzu. Krähe lächelte verunglückt „Das ist nicht wörtlich gemeint, Kumo“. „Achso, also Sinnbildlich?“, harkte er nach. Die Brünette nickte. „Aber was sagt man denn so über uns?“, interessierte es die 14 jährige nun doch. Die Clique wirkte auch nicht mehr so protzig, wie zuvor. Eher im Gegenteil. „N – Naja, ihr sollt bis jetzt jedem, der sich euch in den Weg gestellt hat, in Grund und Boden gestampft haben“, antwortete einer von ihnen. „Ich denke, ganz unrecht haben diese Gerüchte auch nicht. Wer uns nicht trainieren lassen will, wird halt unser nächstes Training“, lächelte Krähe finster. Mit diesem Lächeln, jagte sie den Jugendlichen so einen schrecken ein, das sie sich schnell vom Acker machten. „Ich wusste gar nicht, das du so finster drein schauen kannst“, gab Kumo von sich. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick. „Das musste ich… Sie sollten mein Gesicht jetzt nicht sehen“, lächelte das Mädchen traurig. Der Dunkelblauhaarige blickte zu ihr. „Immerhin trainieren wir nicht zum Spaß, sondern um die zu schützen, die uns wichtig sind. Der Kampf gegen das Chaos damals hat mir gezeigt, wie schnell man jemanden verlieren kann, der einem wichtig ist. Jeden Tag treffe ich Menschen, bei denen ich das Todesdatum sehen kann. Verschiedenen Alters… Früher fand ich es wichtig, diese Fähigkeit zu besitzen, um Akaya helfen zu können. Doch heute wäre es mir lieber, ich hätte sie nicht. Ich möchte nicht irgendwann das Datum über einem eurer Köpfe sehen müssen!“, gab Krähe, traurig, von sich. Kumo sah weiterhin zu ihr. Er hatte sie noch nie so zerbrechlich gesehen, wie in diesem Augenblick. Der Kampf gegen das Chaos schien auch bei ihr seine Narben hinterlassen zu haben. Sie tat immer so taff und aufbrausend. Doch auch in ihr steckte ein gewöhnliches Mädchen. Der 14 jährige fing allmählich an sie zu verstehen. Sie war eine Gefühlsbombe. Ihre Emotionen konnten sich in wenigen Augenblicken total verändern. Einen Moment war sie traurig, im nächsten fröhlich und daraufhin total angefressen. Das faszinierte ihn. Er kannte zwar noch nicht viele Gefühle, aber das gehörte dazu. In der Familie hatte er ja gar keine andere Wahl, wie verschiedene Emotionen zu lernen. Zu diesen gehörten Hass, Trauer, Freude, Neugierde, Freundschaft, Dankbarkeit und was es bedeutete eine Familie zu haben. Auch, wenn er diese nicht wirklich zeigen konnte. Er verstand sie. Deshalb war er wirklich froh, das sie ihn damals einfach aufgenommen hatten. Sie hätten es ja nicht gemusst. Aber er hatte Krähe vor einem fatalen Angriff beschützt. Durch diesen wäre sie umgekommen. Warum er das damals getan hatte, wusste er selbst noch nicht. Das war etwas, was er noch heraus finden wollte. Krähe hasste sich. Sie hasste sich dafür, das sie Kumo gerade ihre schwache Seite zeigte. Andererseits wollte sie, das er wusste was in ihr vorging. Immerhin hatten sie ihm damals versprochen, das sie ihm zeigen würden, was Gefühle sind. Plötzlich legte der Dunkelblauhaarige seine Arme um sie. Krähe´s Augen weiteten sich etwas. Zusätzlich bekam sie noch einen leichten Rotschimmer. „Was machst du da…?“, murmelte sie. „Du bist doch traurig, oder nicht? Dann muss man jemanden doch in den Arm nehmen. Das macht ihr doch auch immer“, antwortete Kumo und blickte zu dem Mädchen herunter. Ihre Blicke trafen sich, wobei Krähe´s von Verwunderung geprägt war. „Von rechts“, murmelte Kumo auf einmal und die Angesprochene nickte ernst, ehe sie auseinander sprangen. Kurz darauf raste ein finsterer Energieball an der Stelle entlang, auf der sie bis eben standen. „Och schade, ich dachte, ich könnte euch beide nun Gleichzeitig los werden“, kam eine weibliche Stimme, aus einer dunklen Ecke des Waldes, welcher um den Platz herum war. Die Angegriffenen sahen zu der Stelle. „Wer bist du und was willst du!?“, wollte die Brünette wissen. „Habe ich das nicht eben schon gesagt? Ich will euch auslöschen“, trat eine Frau, mit blauen, gewellten, knapp Schulterlangen Haaren aus der Dunkelheit. Ihre Augen blitzten Rot auf. Krähe lief es kalt den Rücken herunter. Die Frau hatte eine eisige Ausstrahlung. „Es tut mir auch wirklich sehr leid, eure Zweisamkeit gestört zu haben. Aber dafür wollte ich euch ja gemeinsam ein Ende bereiten“, lächelte die Blauhaarige, welche nun selbst einem Angriff ausweichen musste, da Kumo seine Gestalt, welche ja immer noch da war, auf sie losließ. „Na, na. Wer wird denn da frech werden?“, schmunzelte die Frau. Krähe blickte sich um. Irgendetwas stimmte nicht. Doch was war es? „Krähe! Pass auf!“, kam es plötzlich von Kumo. Die Angesprochene sah überrascht zu ihm, wobei sie mit erschrecken feststellen musste, das die Frau plötzlich über ihr war und gerade auf sie losgehen wollte. Die 14 jährige duckte sich, huschte unter der Blauhaarigen hindurch und trat sie in den Rücken. Anschließend warf sie ihren Wurfdolch nach ihr. Leider verfehlte dieser sein Ziel, da dieses fluchend auswich. „Ihr seid besser als ich dachte“, murrte die Frau. Plötzlich bildete sich ein breites grinsen auf ihren Lippen „Das gefällt mir“. „Außerdem habe ich von Akaya´s Schützling nichts anderes erwartet“, fügte sie noch hinzu. Krähe blickte fragend zu ihr „Was hast du mit Akaya zu tun?“. „Sagen wir es so, unser letztes Treffen ist verdammt lange her und ich habe noch eine Rechnung mit ihm offen!“, wurde der Gesichtsausdruck der Frau sauer. „Hast du dich deswegen unseren Feinden angeschlossen!?“, sprach Krähe, ihren Gedanken, sofort aus. Die Angesprochene schmunzelte „Auch. Aber nicht nur deswegen. Ich verabscheue die Wächter und die Einstellung, welche sie vertreten. Das gilt auch für ihre Nachkommen“. Nun, hatte sie bei Krähe einen verdammt wunden Punkt erwischt. Eine dunkle Aura fing an um sie herum zu schweben. Die Blauhaarige sah fragend zu ihr. „Oh oh“, kam es monoton von Kumo, welcher wusste was das bedeutete. Als Akaya´s Partnerin, beherrschte Krähe ebenfalls dunkle Kräfte. Immerhin hingen die Dimension der Dunkelheit und des Todes, ebenso wie die des Lichtes und des Lebens, zusammen. In den letzten Jahren, wurden diese Kräfte der 14 jährigen, immer ausgeprägter. Doch sie setzte sie ungern ein, da es ihr viel Kraft raubte. Wenn aber jemand ihre Familie bedrohte, gab es für sie kein halten mehr. „Das nenne ich mal, eine interessante Wendung. Ich hätte nicht gedacht, das sie ebenfalls solche Kräfte besitzt...“, schmunzelte die Frau. Kumo hingegen sah zu dem Mädchen. Sollte das, was er verspürte, etwa so etwas wie Sorge sein? Fühlte sie sich so an? Plötzlich sprintete Krähe auf die Frau zu, wobei ihre Hände von Dunkler Energie umgeben waren. Mit diesen schlug sie auf die Blauhaarige ein, beziehungsweise versuchte sie es. „Du bist wirklich noch schneller wie eben. Nicht schlecht“, grinste die Frau. „Halt deine verdammte Klappe! Und lass deine dreckigen Finger von meiner Familie!“, fauchte die Brünette sauer. „Aber du gehörst genetisch gesehen doch gar nicht dazu, oder?“, wich ihre Gegnerin erneut aus. „Das ist doch überhaupt nicht wichtig! Akaya und Moe haben mich von Anfang an immer wie ein Familienmitglied behandelt! Ich hatte nie auch nur ansatzweise das Gefühl, ich würde nicht dazu gehören! Ebenso haben sie Kumo auch in die Familie aufgenommen, also rede nicht so einen daher geholten Mist!“, knurrte Krähe. Plötzlich ergriff die Frau ihr Handgelenk und ihre Blicke trafen sich, womit rehbraun auf rot traf. „Das ist der Akaya, den du kennst. Aber ich kenne einen, der noch ganz anders war. Glaub mir, Süße. Es gibt noch eine wesentlich grausamere Version von deinem ach so geliebten Papa – Ersatz“, sagte die Blauhaarige, verdammt ernst, für ihre bisherigen Verhältnisse. Die Augen der Brünetten weiteten sich. Was meinte die Unbekannte damit? Vor allem, wenn sie das so genau wusste, musste sie doch selbst schon ein ziemlich langes Leben hinter sich haben. „Wer und was bist du?“, wollte Krähe skeptisch wissen. Die Frau zog sie dichter zu ihrem Gesicht und stoppte kurz vor diesem. Anschließend bildete sich ein grinsen auf ihren Lippen „Ich meine Liebe, bin das, was man Geschöpfe der Nacht nennt. Eines der Unsterblichen, wenn du verstehst, was ich meine“. Sicher verstand Krähe das, ebenso wie Kumo, welcher daher sofort dazwischen ging. „Geh weg von ihr!“, stellte der Dunkelblauhaarige sich zwischen die Beiden und drängte die Unbekannte mit seiner Gestalt zurück. Doch diese schmunzelte nur „Gute Kinder. Ihr habt verstanden“. „Was soll man daran auch nicht verstehen? Die Beschreibung war ja sehr deutlich. Da kann man ja nur sofort an eines denken. Ein Vampir“, gab Kumo von sich. Krähe hingegen sah verwundert zu ihm auf. Was war plötzlich mit ihm los? Und seit wann sprach er so viel? „So sieht es aus“, spielte die Blauhaarige mit einer ihrer Haarsträhnen, während sie die Gestalt mit ihrer dunkle Energie an den Boden fesselte. „Was sollte Ayaka bitte mit so etwas wie dir zu tun haben wollen!?“, brannte es der 14 jährigen auf deren Zunge. Kurz darauf begann die Unbekannte etwas zu lachen „Ihr kennt Ayaka wohl doch nicht so gut, wie ihr dachtet. Es gab eine verdammt düstere Zeit in seinem Leben. Eine Zeit, in der selbst er sein Schicksal verachtete und somit auch alle anderen Wächter. Ich frage mich gerade, was wohl seine geliebte Frau dazu sagen würde, wenn ich ihr die komplette Wahrheit erzählen würde?“. Krähe wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Was hatte Akaya ihnen wohl verschwiegen? „Und was soll das für eine Wahrheit sein?“, wollte Kumo, mit monotoner Stimme, von der Frau wissen. Doch diese grinste nur „Es ist eine Wahrheit, die der jetzige Akaya wohl lieber komplett aus seinem Leben streichen würde. Auch hätte ich nie Gedacht, das zwei Frauen und ein Rabe sein Leben so verändern könnten“. Nun wurde der Blick der Brünetten fragend „Zwei?“. „Ach, hat er das auch nie erzählt? Die Vorfahrin des Lichtes, hat eurem Akaya damals, das Leben gerettet. Auf mehrere Art und Weisen“, schmunzelte die Blauhaarige. „Akemi´s Vorfahrin?“, huschte es über Krähe´s Lippen. „Erfasst“, erwiderte die Unbekannte. Nun begann die 14 jährige wirklich sich zu fragen, was Akaya ihnen alles verschwieg, wenn er ihnen selbst so etwas nicht erzählte. „Oh, Papi kommt“, grinste die Frau. Die Teenager sahen zu ihr. „Grüßt ihn doch bitte von Shizuka, dann weis er, was in der nächsten Zeit auf ihn zukommen wird...“, grinste die Frau noch finster, ehe sie im Wald verschwand. „Halt, warte!“, wollte Krähe hinter ihr her, hörte aber schon Akaya nach ihnen rufen. „Krähe! Kumo!“, stoppte der Weißhaarige wenig später bei ihnen. Moe kam kurz nach ihm an. „Ist bei euch alles in Ordnung? Mich überkam auf einmal so ein ungutes Gefühl“, begann er. „Oder haben wir euch gerade etwa bei eurem Date gestört?“, fügte er grinsend hinzu. Die Anderen Drei sahen ihn blinzelnd an. „Wieso kannst du nicht einfach zugeben, das du dir Sorgen gemacht hast?“, seufzte Moe lächelnd. „Nein, schon gut. Alles bestens. Allerdings hatten wir gerade eine etwas unangenehme Begegnung“, antwortete Krähe und richtete ihren Blick auf den Todeswächter. Dieser erwiderte ihren Blick leicht fragend „Was für eine Begegnung denn?“. „Wir sollen dich von ihr Grüßen. Shizuka heißt sie“, entgegnete die Brünette. Alle sahen sofort, wie Akaya scheinbar sofort wusste, um wen es sich handelte. „Shizuka? Wer ist das?“, blickte Moe, fragend, zu ihrem Mann auf. Dabei fiel ihr sein ernster Gesichtsausdruck auf. „Nicht so wichtig. Aber wir sollten nach Hause gehen“, wandt der Weißhaarige sich von ihnen ab und ging los. Die Anderen schauten ihm nach. „Aber Akaya-“ „Nichts aber. Sofort!“, unterbrach der Angesprochene seine Frau. Nun wusste diese, das tatsächlich mehr dahinter stecken musste. Doch sie und die 14 jährigen taten was er sagte und folgten ihm. Allerdings war da das letzte Wort noch nicht gesprochen. 11. Kapitel ----------- Seit der Name 'Shizuka', in Akaya´s Gegenwart genannt wurde, verhielt er sich merkwürdig. Zum ersten mal seit Ewigkeiten, hatte er seine gut gelaunte Art komplett abgelegt. Er begann sogar sich zurück zu ziehen. Seine Familie fragte sich wirklich, was mit ihm los war. Selbst seine Kinder kamen nicht mehr an ihn heran. Da blieb Moe nichts anderes übrig, als selbst noch einmal zu versuchen, mit ihrem Mann zu sprechen. Auch wenn die letzten Male ziemlich gescheitert waren. Er konnte sich ja nicht einfach komplett von seiner Familie abkapseln. Damit war die Orangehaarige überhaupt nicht einverstanden. Die Kinder vermissten ihren Vater. Ohne zu fragen, betrat Moe das Arbeitszimmer des Weißhaarigen. Er hätte ihr eh nicht geantwortet, das wusste sie schon von den letzten Versuchen. Anschließend ließ sie sich auf dem Sessel, gegenüber von ihrem Mann, nieder. Dieser starrte, wie die letzten Male ernst aus dem Fenster, welches sich hinter ihr befand. Würde sie Akaya nicht kennen, könnte ihr sein momentaner Gesichtsausdruck wirklich Angst machen. So merkte man auch, das er wirklich der Todeswächter war. Durch die Art, welche er sonst an den Tag legte, war das ja immer eher unglaubwürdig. So saßen sie eine ganze Zeit lang, schweigsam, in dem Zimmer. Moe hoffte innig, ihr Mann würde von sich heraus mit ihr sprechen. Seit Tagen versuchte sie an ihn heran zu kommen. Doch er verließ den Raum so gut wie nie. Gesprochen hatte er auch mit niemandem mehr. Wirklich jeder hatte es schon versucht. Krähe, Akemi, Ayaka und selbst Kumo. Aber mit niemandem sprach er wirklich und wenn, dann um denjenigen aus dem Zimmer zu schmeißen. Was ging nur in ihm vor. Wieso verhielt er sich so? Durch Krähe wusste Moe zumindest, das es etwas mit Akaya´s Vergangenheit zu tun haben musste und sie solle nicht unbedingt rosig gewesen sein. Die Lebenswächterin blickte zu ihm. Ihr war schon immer klar gewesen, das seine fröhliche Art und Weise nicht von irgendwo her kam. Sie wusste, das nur jemand, der schreckliches erlebt haben musste, so drauf sein konnte. Moe war sich sogar ziemlich sicher, das Akaya tief in seinem inneren, ein gebrochener Mann war. Dazu hatte er schon zu viel miterlebt. Deshalb war seine fröhliche Art wohl auch dazu da, sich selbst zu schützen, um nicht noch mehr Schmerz erleiden zu müssen. Moe legte ihre Hand, liebevoll, auf ihren noch größer gewordenen Bauch. Momentan ging es ihr zwar relativ gut, doch wie würde das bald aussehen? Bis zu der Geburt würde es nicht mehr all zu lange dauern. Auch Akemi war schon ziemlich weit. Bei Chiyo sah es da ähnlich aus, auch wenn ihr Bauch wirklich verdammt groß wurde. Aber trotz dessen, das es ihr soweit gut ging, spürte sie wie ihre Kräfte sie von Tag zu Tag mehr verließen. Ein Seufzer entfloh der jungen Frau. Sie war sich ziemlich sicher, das ihr Mann bei diesem, kurz zu ihr gesehen hatte. Allmählich wurde der Orangehaarigen das alles zu blöd, immer nur da zu sitzen und sich an zu schweigen. Sollte das wirklich die ganze Zeit so weiter gehen? Wenn er mit niemandem sprach, konnte ihm auch keiner helfen. Dann sollte er doch zumindest mit ihr sprechen oder vertraute er ihr etwa nicht? „Akaya, willst du dieses Spiel jetzt ewig so weiter spielen? Deine Familie, mich, ausschließen? Was ist mit dieser Frau, was dich so werden lässt?“, wollte Moe, ruhig, von ihm wissen. Doch sie bekam weder eine Antwort, noch eine Reaktion. Was erwartete sie auch? Sie richtete ihren Blick wenig später auf ihren Bauch. „Weist du Akaya, ich möchte das unsere Tochter Amaya heißen wird“, auch darauf bekam sie wieder keine Reaktion. Moe seufzte erneut. „Weist du was der Grund ist? Damals, kurz nachdem wir uns kennen gelernt haben, gab es doch so einen Regensturm und weil wir eine Auseinandersetzung hatten, bin ich trotzig weg gelaufen. Ich weis zwar nicht mehr, warum wir gestritten hatten, aber es muss mir so zugesetzt haben, das ich weg gelaufen bin. Dazu kam, das es noch dunkel war. Deswegen habe ich mich damals auch schrecklich verlaufen und hatte tierische Angst. Aber es dauerte nicht lange, bis du mich fandest. Und anstatt mich zurecht zu weisen, hast du mich einfach nur angegrinst und zurück nach Hause gebracht. Das war die Nacht, in der ich mich in dich verliebt habe. Deswegen Amaya, da es Nachtregen bedeutet“, erklärte Moe, während sie ihren Bauch streichelte und dabei sanft lächelte. Aber auch darauf, bekam sie wieder keine Reaktion. Allmählich fühlte sie sich, als wäre sie in dem Zimmer die Erwachsenenre. Das verhalten ihres Mannes, glich dem eines kleinen, trotzigen Kindes. Da ihr das alles zu doof wurde, stand sie von dem Sessel auf, ging auf ihn zu und stellte sich in sein Sichtfeld. Anschließend beugte sie sich zu ihm und sah direkt in seine Augen, so das er gar nicht anders konnte, als ihren Blick zu erwidern. Was er auch tatsächlich tat. „Ich werde dich jetzt so lange anstarren, bis du mit mir sprichst! Und du weist, das ich das sehr gut kann“, erhob die junge Frau, erneut, ihre Stimme. Wenn er sich wie ein Kind benahm, warum sollte sie das dann nicht auch tun? Irgendetwas musste er ja nun tun, wenn er ihren Blick nicht die ganze Zeit erwidern wollte. So sahen sie sich die ganze Zeit an, bis Akaya plötzlich seine Augen schloss, sie etwas bei Seite schob und aufstand. „Moe, bitte“, kam es dabei noch über seine Lippen. Daraufhin ging er zu dem Fenster. Seine Frau blickte ihm nach. Zumindest hatte er mal etwas gesagt. Sie beschloss einfach, ihm nach zu gehen. „Was ist dein Problem, Akaya? Warum sprichst du mit keinem von uns? Wir wollen dir doch nur helfen“, versuchte sie, mal wieder, mit ihm zu sprechen. „Bei dieser Sache, könnt ihr mir nicht helfen“, sagte er, stur seinen Blick nach draußen gerichtet. „Was für eine Sache denn bitte? Verdammt Akaya, rede mit mir! Ich bin immer noch deine Frau!“, reichte es Moe. „Genau da liegt das Problem“, richtete der Weißhaarige nun seinen Blick auf die Orangehaarige. Diese erwiderte seinen Blick verwirrt. „Bitte? Wie darf ich das jetzt verstehen?“, verstand sie es nicht. Was sollte das alles auf einmal? „Ich hätte mich damals auf das alles nicht einlassen sollen. Ich bin der Tod und so wird es auch immer bleiben. Meine Vergangenheit wird mich immer wieder einholen, egal, wie sehr ich versuche dies zu verhindern. Daher wäre es besser, wenn ihr gehen würdet. Alle“, gab Akaya, ernst, von sich. Diesen Satz, musste Moe erst einmal sacken lassen. Danach schüttelte sie ihren Kopf leicht, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Was genau redest du denn da? Was meinst du mit 'deiner Vergangenheit'? Ich weis ja, das du vieles miterleben musstest. Aber wieso auf einmal dieser Sinneswandel? Verdammt, Akaya! Sonst konnte dich doch noch nichts so extrem runter ziehen! Wer ist diese Frau!?“, wollte die Orangehaarige endlich wissen. „Du willst wissen, wer sie ist? Ein Teil von mir. Der Finsterste und grausamste. Ich habe sie vor Ewigkeiten aus Einsamkeit und Hass heraus, erschaffen. Sie nährt sich von der Dunkelheit, in den Herzen der Menschen. Ich dachte, ich hätte sie vernichtet, aber scheinbar will sie nun ihre Drohung wahr machen“, sagte der Weißhaarige und Moe bemerkte den, doch ziemlich verletzten Blick, ihres Mannes. Als würde er wirklich bereuen, was auch immer er damals getan hat. „Akaya, du weist, das ich dir deine Vergangenheit niemals vorhalten würde. Sie ist vergangen. Dazu war dein Leben viel zu lang und einsam. Aber von welcher Drohung sprichst du?“, machte der Lebenswächterin das nun doch Sorge. Der Todeswächter erwiderte ihren Blick kurz und wandt ihn danach zum Fenster. „Du willst es also wirklich wissen? Den dunkelsten Teil meiner Vergangenheit?“, gab Akaya, nun, erneut ernst von sich. Moe sah zu ihm und nickte „Ja“. Plötzlich sah er zu ihr „Auch auf die Gefahr hin, das du mich dann abgrundtief hassen könntest?“. Die Augen der Orangehaarigen weiteten sich etwas. Was meinte er damit? Was war damals so schreckliches passiert, das er dachte, dass sie ihn dafür hassen könnte? Dennoch, sie wollte es wissen. Immerhin waren sie verheiratet. Also nickte Moe erneut „Ja“. „Nagut, setzten wir uns“, deutete er auf die Sessel, auf welche sie sich dann auch nieder ließen. Die junge Frau wusste in dem Augenblick nicht, ob sie vor dem Angst haben musste, was ihr Mann ihr gleich erzählen würde. Ihr war zwar klar, das sie vieles über ihn nicht wusste, aber sie hätte nie gedacht, das es etwas gäbe wofür sie ihn hassen sollen könnte. Moe sah zu Akaya, welcher ihren Blick erneut mied. Aber er fing an zu erzählen... „Es dürfte jetzt schon fünf Jahrhunderte her sein. Die ersten Wächter wurden vor knapp 1000 Jahren erwählt. Das hatte den Grund, das die Finsternis anfing, die übermacht in unserem Universum zu übernehmen. Daher wurden die 12 Dimensionen geschaffen, um die Erde und ihre Bewohner zu beschützen. Diese ist der Kern des Lichtes. Die Lichtdimension ist nur ein kleiner Teil dessen. Wie dem auch sei, ich bin der insgesamt dritte Todeswächter und lebe von allen bisher am längsten. Die anderen haben es gerade mal auf die Hälfte der Zeit geschafft. Eigentlich könnten sie Dankbar dafür sein… Aber nun zum eigentlichen Thema zurück, meiner Vergangenheit. Als kleiner Junge wurde mir immer eingetrichtert, das ich unsterblich bin und niemals jemanden berühren dürfte, den ich nicht umbringen wollen würde. Seit ich Klein war, musste ich immer Handschuhe tragen. Aus dem Grund wollten die anderen Kinder nie etwas mit mir zu tun haben. Deshalb war ich als Kind auch schon immer einsam. Meinen eigenen Eltern war ich damals unheimlich. Wenn man bedenkt wie lange es her ist, wundert es mich auch nicht mehr. Irgendwann habe ich dann entschieden, das es für die Menschen um mich herum vielleicht auch besser ist, wenn ich ein Einzelgänger bleibe. So ging es denn einige Jahre, bis ich ins Jugendliche Alter kam, da traf ich den ersten anderen Wächter. Es war der des Wissen´s. Wir waren zwar häufig anderer Meinung, trotzdem verstanden wir uns irgendwie. Auch die Anderen kamen nach und nach dazu und wir freundeten uns alle an. Einige Jahre später, als ich 25 wurde, hörte ich auf zu altern. So, wie es bei jedem Todeswächter bisher auch gewesen war. Kurz darauf gab es einen fatalen Angriff und alle, außer mir, verloren ihr Leben. Ich war also wieder allein. Der Schmerz damals war wirklich grausam. Ein paar Jahrzehnte später, traf ich auf die nächsten Wächter. Sie sahen ihren Vorfahren ähnlich, glichen ihnen aber nicht. Besonders ihr Charakter war nicht der selbe. Ich fand das schon interessant, doch erinnerten sie mich an meine alten Freunde. Interessanterweise verstand ich mich dieses mal mit dem Wächter der Zeit am besten. Er war das Gegenteil von Kano. Doch auch er liebte die Wächterin des Lichtes aufrichtig. Was ihm wenig später zum Verhängnis wurde. Er starb, um sie zu beschützen. Sie wurde danach depressiv und nahm sich das Leben. Sie ähnelte Akemi zwar, war aber nicht so Lebensfroh wie sie. Auch die anderen starben wieder nach und nach. Zurück blieb erneut nur ich. Nachdem ich meine 'Freunde' dann zum 5ten mal sterben sehen musste, fiel ich in ein verdammt tiefes Loch. Ich fühlte mich inzwischen als Tod verflucht, weil immer nur alle um mich herum starben und ich verschont wurde. Mir stellte sich immer und immer wieder die selbe Frage. Warum immer die Anderen? Warum nicht ich? Ich, der eh schon so lange lebte. Diese Frage stellte ich mir so lange, bis ich anfing die Wächter und ihr damit verbundenes Schicksal zu hassen. Es ging dabei so weit, das ich Shizuka erschaffen habe. Sie verkörpert das, was ich damals hasste. Die Wächter und ihr Schicksal. Du hast dich sicher schon gefragt, was die geschwärzten Seiten in den Geschichtsbüchern der Wächter zu bedeuten haben, oder? Das sind die Seiten auf denen steht, das sich der Wächter des Todes, gegen die anderen gestellt hat. Ihr zu der Zeit schlimmster Feind, war ich. Der Einzige, der noch davon weis, ist Manabu. Ich frage mich bis heute, weshalb er das für sich behält. Auch seine späteren Vorfahren haben das getan. Doch 2 Generationen der Wächter, gehen auf meine Kappe. Ich habe zwei ausgelöscht, weil der Hass in mir zu groß geworden ist. Mit Shizuka an meiner Seite. Letztlich war aber sie es wohl gewesen, die mich manipuliert hat. Ich werde nie vergessen, wie ich dahinter kam. Während des Kampfes, sagte eine Stimme zu mir, das ich doch nicht wirklich so bin und darüber nachdenken soll, wie es eigentlich soweit kommen konnte. So unmöglich es auch erscheint aber...“ Akaya unterbrach seine Erzählung kurz und richtete seinen Blick, auf seine total aufgelöste Frau. Ihm stellte sich nun die Frage, weshalb sie so aufgelöst war. Trauer, Hass oder Mitgefühl? Anschließend wandt er seinen Blick wieder ab. „Nachdem diese Stimme mir das sagte, ließ ich mir alles noch einmal durch den Kopf gehen. Dabei wurde mir bewusst, das Shizuka mir oft Sachen eingeredet hatte, die zwar stimmten, aber aus einem falschen Blickwinkel betrachtet wurden. Daher wechselte ich die Seiten und ging auf die der Wächter. Da, wo ich eigentlich auch hingehörte. Wir schafften es, Shizuka zu unterlegen. Ich dachte damals, das wir sie ausgelöscht hätten. Aber dem war wohl nicht so. Ihre letzten Worte waren „Ich werde dir alles nehmen, was dir auch nur ansatzweise etwas bedeuten wird. So grausam und qualvoll, das du dir wünschen würdest, du wärst mit mir gestorben“. Im ersten Augenblick schockten mich diese Worte. Aber da ich dachte sie wäre gestorben, habe ich sie verdrängt. Außerdem hatte ich eh nicht so bald vor, jemanden an mich heran zu lassen. Nicht nachdem, was ich getan hatte. Ich war eine Schande für meine beiden Vorfahren. Ich habe meine Kräfte für die falsche Seite verwendet. Denn auch die anderen Wächter, erlagen kurz darauf ihren Verletzungen. Womit wir wieder bei der Einsamkeit wären. Ich zog mich also für einige Jahrzehnte zurück. Keiner wusste mehr, ob ich noch existierte oder mir schon selbst den Gnadenstoß verpasst hatte. Aber aus irgend einem Grund, hielt mich etwas an meinem so verkorksten Leben. Wie oft habe ich versucht meinem Leben in der Zeit ein Ende zu bereiten? Viel zu häufig. Aber jedes mal hielt mich ein merkwürdiges Gefühl davon ab, es zu tun. Etwas sagte mir, das es der wirklich größte Fehler meines Lebens wäre. Größer wie all die Anderen. Das bestärkte einige Jahrzehnte später auch Akemi´s Vorfahrin, welche mir eine andere Sichtweise auf mein Leben gab. Ich weis nicht, woher sie das damals wusste, aber sie sagte mir, kurz bevor sie starb, das noch jemand auf mich warten würde. Immerhin konnte es unmöglich sein, das sie die Kräfte des Lichtes und der Zeit beherrschte. Andererseits war sie die Einzige Wächterin, die ich in dem Zeitraum traf. Aber da es eine relativ ruhige Zeit war, dachte ich mir nichts dabei. Vielleicht wurden die Wächter zu der Zeit einfach nicht gebraucht. Einige Jahrzehnte darauf traf ich Krähe. Sie bereicherte mein Leben auch wirklich schon sehr. Und vier Jahre später traf ich dann auf dich. Das Mädchen, welches komplett anders war, wie ihre Vorfahrinnen. Dazu musst du wissen, das ich für die anderen Lebenswächterinnen wirklich uninteressant war. Das Haus, welches wir damals in der zerstörten Wächterstadt fanden, war ja von unseren ersten Vorfahren. Danach aber, das galt auch für den zweiten Todeswächter, waren wir den Lebenswächterinnen egal. Sie interessierten sich eher für die Anderen. Ob glücklich oder unglücklich. Doch du warst anders. Nicht nur dein Charakter, deine ganze Art. Also konntest nur du das Mädchen sein, von dem die Lichtwächterin gesprochen hatte. Genau aus diesem Grund, wollte ich dich von mir fern halten. Den Rest kennst du ja“. Beendete Akaya seine Erzählung. Erst da fiel ihm auf, das Moe die Tränen nur so über ihre Wangen liefen. Das war auch der Grund, weshalb sie erst kein Wort über ihre Lippen bekam. Sie hätte niemals gedacht, das ihr Mann so eine Vergangenheit hinter sich hatte. Alleine das zu hören, bereitete ihr schon schmerzen. Zu wissen, wie sehr er leiden musste. „Genau aus diesem Grund, wollte ich nicht, das du es weist. Ich hätte damals das halten sollen, was ich mir vorgenommen hatte. Mich von dir fernhalten“, sagte der Weißhaarige. Allmählich beruhigte Moe sich etwas. „Akaya, wann lernst du endlich, meine Gefühle richtig zu deuten? Diese Tränen haben nichts mit Trauer oder Hass zu tun. Ich fühle lediglich mit dir. So ein Leben, hat niemand verdient. Auch der Tod nicht“, wischte die junge Frau sich ihre Tränen ab. Danach bemerkte sie den, doch etwas, verwunderten Blick des Todeswächters. „Moe, du hast jetzt genug Gründe, mich zu hassen. Ich habe verdammt noch mal das Blut von Wächtern an meinem Händen!“, wurde er lauter. Plötzlich, ohne das er es bemerkt hatte, kniete Moe vor ihm. Sie nahm seine Hände, zog ihm die Handschuhe aus und umfasste sie dann mit ihren eigenen. Anschließend sah sie zu ihm auf und lächelte ihn doch tatsächlich an „Das mag sein, aber jeder in deiner Situation hätte so gehandelt. So viel Schmerz ist einfach zu viel für einen allein. Außerdem, hast du nun auch schon viel Leben hervor gebracht, oder? Ohne dich, würde es 2 wundervolle Wesen nicht geben. Und das dritte ist ebenfalls unterwegs. Wenn diese Frau deine Familie bedroht, bedroht sie auch meine. Und meine Familie und meinen Mann bedroht niemand! Sie sollte sich darauf gefasst machen, dass das Leben grausamer sein kann, wie der Tod. Außerdem habe ich dir damals geschworen, dich in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben“. Akaya konnte es nicht fassen. Womit hatte er das verdient? Diese Frau machte ihn wirklich fertig. Er beugte sich zu ihr und drückte sie fest an sich. Moe erwiderte seine Umarmung lächelnd. „Du bist doch echt verrückt“, schmunzelte er, endlich, mal wieder. „Ich bin mit dir verheiratet, was erwartest du?“, entgegnete sie. Und erneut, rettete Moe, ihm sein Leben. Ohne, das es ihr selbst wohl wirklich bewusst war. Aber sie tat es. 12. Kapitel ----------- Alle waren mehr als froh, das Akaya sich wieder normal benahm. Andererseits konnte er sich seine üblichen Späße natürlich auch nicht verkneifen, zum Leidwesen der Anderen. Moe hingegen belächelte ihre Familie, während sie sie von der Bank im Garten aus, beobachtete und sich über ihren Bauch strich. Anschließend betrachtete sie diesen liebevoll „Du wirst das Leben von deinem Papa sicher noch einmal richtig auf den Kopf stellen“. „Moe, du sprichst ja als ob...“, stand auf einmal Akemi vor ihrer besten Freundin. Die Angesprochene blickte zu ihr auf. „Akemi?“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. Die Lichtwächterin ließ sich neben ihr nieder. „Du bist ganz schön stark Moe, weist du das? Ich kann ganz genau spüren, wie deine Kräfte nachlassen. Dir geht es nicht gut, aber du lässt es dir partout nicht anmerken. Im Gegenteil, du kümmerst dich mit allen Kräften um deine Familie und schaffst es sogar Akaya aus seinem Loch zu ziehen. Das bewundere ich wirklich sehr. Und was mache ich? Sitze hier, hochschwanger und mache mir Gedanken darum, was Kano wohl macht und weshalb er sich nicht meldet. Anstatt einfach zu ihm zu gehen“, gab Akemi, für ihre Verhältnisse, ziemlich bedrückt von sich. Moe sah zu ihr. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Was sollte ich auch sonst machen?“. Ihr Blick richtete sich auf ihren Mann und ihre Kinder. „Ich habe mir damals geschworen ihn glücklich zu machen. Egal was es kostet, er sollte glücklich werden. Das hat er mehr als verdient“, erklärte die junge Mutter. Ihre Freundin schaute verwundert zu ihr. „Aber Moe, gerade du bist es doch, die Akaya´s Glück ausmacht. Was meinst du, wie er sich fühlt, wenn du tatsächlich sterben solltest?“, hinterfragte die Rosahaarige. Moe beobachtete weiterhin ihre Familie „Weiterleben. Er würde weiterleben. Er weis, das ich ihn niemals allein lassen würde. Selbst nicht, wenn ich sterben sollte. Wir sind Wächter, es kann also immer passieren, das einer von uns sein Leben verliert. Auch wenn wir alles tun, damit es nicht soweit kommt. Sicher würde Akaya erst einmal Trauern, trotzdem wäre er weiterhin für unsere Kinder da. Schließlich sind sie auch ein Teil von mir. Ich sehe ihn schließlich auch in ihnen. Besonders Ayaka wird ihm immer ähnlicher. Ihre Art und Weise. Ihr Aussehen. Immer wenn ich sie sehe, sehe ich Akaya. Außerdem hat er Freunde, die für ihn da sind. Angst vor Einsamkeit muss er nicht mehr haben“. Bei ihren letzten Worten, wurde Akemi´s Blick leicht fragend, immerhin kannte sie Akaya´s Vergangenheit ja nicht. Jedoch bildete sich trotzdem ein Lächeln auf den Lippen der jungen Frau „So ist das also. Ich schätze, irgendwo hast du recht“. „Und um auf die Sache mit Kano zurück zu kommen, ich denke, er wird seine Gründe haben. Du bist ihm sehr wichtig Akemi, darum brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen, aber ich denke das weist du. Schließlich wissen wir alle, das du ihm wichtiger bist wie sein eigenes Leben. Du bist der Mensch, dem er sich als Einziges wirklich öffnet. Ich könnte mir vorstellen, das er versucht heraus zu finden, was mit ihm nicht stimmt, um dich nicht noch mehr zu verletzen“, vermutete Moe. Womit die Lebenswächterin gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt lag. Manabu und Kano versuchten tatsächlich heraus zu finden, was nicht stimmte. Der Blonde spürte, das etwas in ihm war, was da nicht hin gehörte. Was ihn schnell reizbar machte. Seine dunkelste Seite und Gefühle zum Vorschein brachte. „Wie lange willst du das jetzt noch machen?“, hob der Hellblauhaarige, skeptisch, eine Augenbraue. Der Zeitwächter war gerade dabei Liegestütze zu machen. Er ging dabei wirklich an seine Grenzen. „So lange, wie es sein muss!“, sagte er, nach Luft schnappend. Das war die , bis jetzt, einzige Möglichkeit seine aggressive Art unter Kontrolle zu halten. Er musste sich komplett verausgaben. „Aber du weist schon, das du Akemi einige Wochen nicht mehr gesehen hast? Sie dürfte inzwischen schon ziemlich weit mit ihrer Schwangerschaft sein“, erhob Manabu erneut seine Stimme. „Ich weis! Gerade deswegen muss ich sie meiden. Ich will sie nicht wieder so sehen, wie das letzte Mal, als ich sie sah. Dieser verletzte Gesichtsausdruck...“, entgegnete Kano. Der Wissenswächter sah zu ihm herunter „Sollten wir dann nicht lieber nach einer Möglichkeit suchen, was auch immer, aus dir heraus zu holen? Denkst du nicht, das Akemi dich gerade jetzt braucht? Das sie dich vermisst? Vermisst du sie denn gar-“ „Natürlich tue ich das! Sehr sogar… Aber bei Akaya und Moe ist sie in guten Händen. Solltest du nicht lieber nach Chiyo sehen?“. Manabu seufzte „Wie du meinst. Tu aber später nicht so, als hätte ich es dir nicht gesagt“. Der Jüngere erhob sich von seinem Stuhl und verließ den Raum. Kurz darauf legte Kano sich, mit dem Bauch, auf den Boden. Er war am Ende seiner Kräfte. In den letzten Wochen, war er bei seinen Übungen öfter mal zusammen gebrochen, aber wen wunderte es? Er aß auch nicht mehr vernünftig. Es wurmte ihn einfach maßlos, das er nicht herausfinden konnte was es war, das ihn so aggressiv machte und wie er es loswerden konnte. Er begann etwas aus seiner Hosentasche zu kramen und hielt es anschließend vor sein Gesicht. Es war der Partneranhänger, in der Form eines Mondes, welchen Akemi ihm vor 4 Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Ihr Gegenstück war die Sonne. Der Blonde hatte den Anhänger immer bei sich. Auch das Fotoalbum, was sie ihm damals geschenkt hatte, hatten sie schon reichlich gefüllt. Mit allen möglichen Sachen. Ausflügen, Geburtstagen, Festen, Feiern, Jahrestage und dennoch fehlten seiner Meinung nach noch zwei wichtige Ereignisse. Das Album war immerhin schon beinahe voll. Natürlich könnten sie einfach ein neues anlegen, aber er wollte diese Ereignisse noch in dem Album haben, welches er von Akemi bekommen hatte. Welche? Eigentlich war das gar nicht so schwer zu erraten. Das ihrer Hochzeit und Geburt ihres Kindes. Dennoch überkam ihn immer wieder das Gefühl, welches er damals vor ihrem ersten Treffen, hatte. Die Einsamkeit. Obwohl ihr erstes treffen, dieses ja eigentlich gar nicht war. Immerhin hatten sie sich schon einmal gesehen, bevor sie in dieser Dimension zusammen getroffen waren. Treffen war das richtige Wort, schließlich war die junge Frau damals von einem Baum, auf ihn herunter gefallen. Ein leichtes schmunzeln zierte die Lippen des Blonden. Wie sie ihm damals nicht auf die Nerven gegangen war. Trotz allem hatte sie es geschafft, ihn mit ihrer Art zu verzaubern und in ihren Bann zu ziehen. Kano drehte sich auf seinen Rücken und hielt den Anhänger nach oben. Wie war ihr wirkliches, erstes Treffen eigentlich noch abgelaufen? Das müsste ja schon circa 11 Jahre her sein… Es war eine kalte Winternacht. Genauer gesagt, Heiligabend. Kano lief, wie jedes Jahr, ohne bestimmtes Ziel durch die Gegend. Dieser Tag kotzte ihn einfach nur an. Er wusste nicht, was alle an ihm fanden. Sein Vater lag, wie immer, betrunken auf der Couch. Der Blonde wusste nicht einmal, was 'Heiligabend' wirklich bedeutete. Er trat einen Stein in den Schnee und ahnte nichts böses, als ihn plötzlich jemand anrempelte. „Hey, geht’s noch!? Hast du keine Augen..“, unterbrach der 11 jährige seinen Satz, während er in das verheulte Gesicht, eines Mädchen´s blickte. Dieses wischte sich daraufhin sofort die Tränen aus dem Gesicht „Entschuldige, ich habe nicht aufgepasst“. Kano sah fragend zu der Rosahaarigen. Was machte ein Mädchen um diese Uhrzeit alleine Draußen? Und das auch noch an Heiligabend? „Aber sag mal, was machst du hier? Solltest du nicht zu Hause sein und mit deiner Familie Weihnachten feiern?“, wollte das Mädchen von ihm wissen. Der Angesprochene blinzelte „Was genau geht dich das an?“. „Eigentlich nichts, aber nachfragen kann man doch, oder?“, lächelte die Jüngere. „Ich bin übrigens Akemi! Und du bist?“, gab sie fröhlich von sich. Der Blick des Blonden zeigte, wie irritiert er war. Wie konnte jemand erst weinen und dann so fröhlich sein? „Das geht dich zwar auch nichts an, aber mein Name ist Kano“, seufzte er. „Kano also… Schöner Name!“, lächelte Akemi. Anschließend textete das Mädchen den Blonden, mit allem möglichen Kram, zu. Der Blonde wurde sie einfach nicht mehr los. So endeten sie letztlich an einem zugefrorenen See. „Oh, wie schön!“, strahlte Akemi, da die Oberfläche des gefrorenen Wasser´s, durch den Mond, so schön glitzerte. „Findest du? Ich weis ja nicht“, fügte Kano hinzu. „Du oller Miesepeter! Aber was erwarte ich auch, schließlich bist du ja ein Junge!“, gab Akemi trotzig von sich. Anschließend blickte sie fragend zu dem Eis. Dem Blonden entging dieser Blick natürlich nicht. Was hatte sie vor. Sie wollte doch nicht… Doch. Sie wollte. Denn kurz darauf betrat das Mädchen, vorsichtig, die Eisfläche. „Sie hält!“, freute sich die Rosahaarige. „Bist du sicher? Ich weis ja nicht… Nicht das du doch zu schwer für die Eisfläche bist und einbrichst?“, lenkte Kano ein. „Hey! So schwer bin ich gar nicht!“, doch leider behielt der Blonde recht. Es knackte einmal ganz laut und Akemi wäre eingebrochen, liefe Kano nicht zu ihr und hätte sie mit sich zurück gezogen. Aus diesem Grund lagen beide nun auf dem verschneiten Boden. Das Mädchen allerdings auf dem Blonden, was ihre Wangen leicht rot werden lies. „Und, was habe ich gesagt?“, seufzte Kano. „Ja, ich habe ja schon verstanden...“, murrte Akemi trotzig. „Allerdings bin ich auch nicht von sonderlich viel Glück verfolgt. Eher im Gegenteil, was aber auch daran liegen könnte, das ich so ein Tollpatsch wie mein Vater bin“, lächelte die Rosahaarige verunglückt. „Schön für dich, könntest du trotzdem von mir herunter gehen?“, brachte Kano ein. Diese Frage sorgte dafür, dass das Mädchen knallrot wurde „Sicher!“. Anschließend erhob sie sich rasch und half dem Blonden auf. Dabei wäre sie beinahe wieder weg gerutscht, doch der Junge hielt sie fest. Dabei trafen ihre Blicke sich kurz, welche sie daraufhin wieder voneinander abwandten. Wenig später wurde Akemi von ihrem Vater gefunden und ging mit ihm zurück. Natürlich wank sie ihm noch fröhlich, bevor sie gingen. „So eine Nervensäge“, schmunzelte Kano etwas. So war das gewesen, nun erinnerte sich der Zeitwächter wieder. Er fragte sich, weshalb er Akemi nicht sofort wiedererkannt hatte. Schließlich änderte sich an ihrer wilden und tollpatschigen Art nichts. Auch war sie noch so Lebensfroh gewesen, wie bei ihrem ersten treffen. Zwar war ihr zweites Treffen erst 5 Jahre später, dennoch. Immerhin war sie auch das Mädchen aus seinen Träumen gewesen, welche sich ja als unklare Visionen heraus stellten. Dabei fiel ihm auf, das seine 'Träume' von ihr, auch erst kurz nach ihrem ersten treffen anfingen. Ob es irgendetwas ausgelöst hatte? Allerdings erinnerten sie sich ja beide vor 4 Jahren an das Treffen in der Winternacht. Während Kano den Anhänger weiter betrachtete spürte er, wie sich das ungute Gefühl in ihm zu beruhigen schien. Nun begann er verzweifelt zu Lächeln. Wie konnte er so dumm sein? Das war doch sonst nicht seine Art. Durch den ganzen Stress und die Arbeit hatte er das wesentliche vollkommen vergessen. Er hatte vergessen, wie viel ihm Akemi eigentlich bedeutete. Natürlich wusste er es, aber wenn ihm das selbe wie Manabu passiert war, wurden seine Gefühle negativ beeinflusst. Eine bloße Erinnerung hatte schon genügt, um das ungute Gefühl zu mindern. Ob es daran lag, das diese Erinnerung der Anfang für alles gewesen war? Aber nun wusste er, was zu tun war. Das, was er schon lange hätte tun sollen. Kano erhob sich, ging schnell duschen, zog sich an und rannte los. Manabu sah ihn durch das Fenster, vom Hof des Schlosses, eilen. „Hat er es endlich verstanden?“, erklang die freundliche Stimme von Chiyo, welche ihren großen, runden Bauch streichelte. Sie selbst konnte es ja nur an Manabu´s Blick erahnen, da sie sich ja in ihrer Dimension befand. „Ja, hat ja auch lang genug gedauert. Ich konnte ihm ja auch nur Hinweise geben. Vielleicht waren diese aber auch nicht deutlich genug?“, seufzte der Hellblauhaarige lächelnd. „Unser Feind greift eben unser schwächstes Glied an, unsere Ängste und negativen Gedanken. Da hilft eben nur das stärkste Gefühl, was wir besitzen. Moe und Akaya haben es sogar vertrieben, ohne das sie es überhaupt bemerkt hatten. Trotzdem bleibt das wohl nur der Anfang von allem“, seufzte die Pinkhaarige, setzte sich auf den Boden und lehnte sich an den Spiegel. „Geht es dir nicht gut?“, gab Manabu besorgt von sich, ging zu dem Spiegel und setzte sich neben sie. „Keine Sorge, es geht schon. Sie kabbeln sich nur wieder“, schmunzelte Chiyo. Ihr Freund hingegen sah verwirrt zu ihr „Sie? Kabbeln?“. Die werdende Mutter erwiderte den Blick des jungen Mannes. „Naja, es werden Zwillinge. Oder warum denkst du, habe ich jetzt schon einen größeren Bauch, wie Akemi?“, lachte Chiyo etwas, vor allem, da Manabu total perplex drein schaute. „Z – Zwillinge!? Und das sagst du mir, einfach mal so nebenbei!?“, gab der Wissenswächter von sich. „Ja, schon alleine um den Blick zu sehen, den du jetzt hast“, schmunzelte Chiyo erneut. Manabu erwiderte den Blick seiner Freundin. Anschließend begann er zu lächeln „Zwei also? Warum nicht? So sind sie wenigstens nie einsam“. „Ja und es werden ein Junge und ein Mädchen. Hotaru und Akira“, strich Chiyo über ihren Bauch. „Hotaru und … Akira?“, wiederholte Manabu die Worte der Pinkhaarigen. „Gefallen dir die Namen nicht? Akira habe ich gewählt, weil es Intelligenz bedeutet und ich denke, das der kleine Mann mal in die Fußstapfen seines Vater´s treten möchte. Hotaru habe ich gewählt, weil das Buch, welches Ren uns immer vorgelesen hat, von Glühwürmchen gehandelt hat und ich nur schöne Erinnerungen daran habe“, lächelte Chiyo. Manabu hörte ihr aufmerksam zu. „Natürlich gefallen sie mir, sehr sogar“, schmunzelte er glücklich. In der Zwischenzeit war Kano schon Richtung Haus von Moe und Akaya gerannt. Das Duschen hatte sich ja wirklich gelohnt. Jedoch ebbte sein Tempo ab, als er sah, wer ihm da entgegen kam. „Akemi“, huschte es über seine Lippen. Die junge Frau erwiderte seinen Blick und begann zu lächeln „Hallo Kano“. Ehe sie sich versah, hatte Kano sie schon fest in seine Arme geschlossen. Sie erwiderte die Umarmung. „Was machst du hier?“, wollte er von ihr wissen. „Ich habe dich vermisst. Außerdem strampelt die Kleine auch schon die ganze Zeit nach ihrem Papa“, sah Akemi zu ihrem Verlobten auf. Dieser erwiderte ihren Blick „Kleine? Heißt das es wird..“. „Ja, es wird ein Mädchen“, nickte Akemi bestätigend. Kano durchfuhr in dem Augenblick ein Gefühl, welches er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Glück. Er jetzt bemerkte er, wie sehr er die Rosahaarige wirklich vermisst hatte und drückte sie erneut so fest, wie es eben ging, an sich. „Es tut mir wirklich leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich habe es nicht so gemeint, was nichts daran ändert, das es dich verletzt hat. Aber du sollst wissen, das ich dich mehr liebe, wie mein eigenes Leben. Ich hoffe einfach, das du mir das verzeihen kannst“, sprach Kano, für seine Verhältnisse, wirklich viel. „Das habe ich doch schon längst. Ich weis, das es nicht nur deine Schuld war. Ich liebe dich auch und nichts und niemand wird das je ändern können“, lächelte Akemi ihn fröhlich an. Wie sehr er ihr Lächeln vermisst hatte. Also lies er es sich nicht nehmen und gab der Lichtwächterin einen liebevollen Kuss. Anschließend gingen sie, Hand in Hand, zurück nach Hause. „Das läuft jetzt aber alles viel zu glatt!“, murrte eine junge Frau, welche mit einer Anderen versteckt in der Dunkelheit, stand. Die Blauhaarige hingegen schwieg. „Shizuka, wir müssen doch etwas dagegen tun können! Alle von ihnen haben die Dunkelheit aus ihren Herzen vertreiben können“, beanstandete die Brünette. „Mei, das weis ich auch selbst. Aber ich habe da schon eine Idee. Diese wird ihre, ach so tollen Gefühle für einander, noch einmal so richtig hart auf die Probe stellen und nicht nur das. Ihr Leben steht ebenfalls auf dem Spiel“, schmunzelte Shizuka. „Ach ja? Und wenn sie das, trotz allem, auch schaffen?“, seufzte Mei. Die Angesprochene lachte etwas „Das bezweifle ich zwar, aber sollten sie es dennoch schaffen, werden andere Karten auf den Tisch gelegt. Wesentlich grausamere“. „Sag mal, Shizuka, was hattest du eigentlich damit bezweckt, sie auseinander zu bringen?“, wollte die Brünette es nun doch endlich wissen. Die Blauhaarige erwidert ihren Blick „Naja, allein sind sie schwächer. Außerdem muss ich doch mein Versprechen halten, was ich Akaya gegeben habe. Und sie sind uns für unser zukünftiges Vorhaben im Weg“. 13. Kapitel | Die Parallelwelt | -------------------------------- In der Nacht schlief Akaya ziemlich unruhig. Er wälzte sich hin und her. Wenig später schreckte er, total durchgeschwitzt, aus seinem Schlaf und schnappte nach Luft. „Hast du schlecht geträumt?“, ertönte Moe´s Stimme, ruhig. Sie lehnte mit dem Rücken etwas an der Wand und strich sich sanft über ihren Bauch. Ihr Mann blickte verwundert zu ihr „Du bist wach?“. Die Angesprochene schmunzelte etwas „Wie soll ich den schlafen, wenn du so um dich schlägst? Aber du hast von Shizuka geträumt, nicht?“. Der Weißhaarige lehnte sich neben sie an die Wand und seufzte. „Habe ich im Schlaf gesprochen?“, wollte er von ihr wissen, obwohl ihm die Antwort eigentlich schon klar war. Woher sollte sie es sonst wissen? „Ja und es klang nicht gerade besonders erfreulich, was du so von dir gegeben hast. Meinst du, das hat etwas zu bedeuten?“, sah die Lebenswächterin zu dem des Todes. Dieser erwiderte ihren Blick „Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher. Shizuka ist ein Teil von mir, daher kann es durchaus sein, das ich ahne das sie etwas vorhat“. „Dachte ich mir. Hoffen wir das beste“, betrachtete Moe ihren Bauch, wobei ihr nicht entging das ihr Mann sie musterte. „Du wirst von Tag zu Tag blasser, das gefällt mir nicht, Moe“, erhob er seine Stimme. Die Angesprochene schmunzelte daraufhin nur etwas, kuschelte sich an ihn und schloss letztlich ihre Augen. Der Weißhaarige legte seinen Arm um sie. Typisch, sie ging mal wieder nicht darauf ein. „Lass uns noch etwas schlafen, wer weis, was Shizuka vor hat“, murmelte die Orangehaarige verschlafen. Akaya stimmte einfach nur stumm zu. Am nächsten Morgen fand das übliche Chaos statt. Ayaka war schon früh auf den Beinen und lies ihre Eltern nicht weiter schlafen, trotz das sie nicht wirklich viel geschlafen hatten. Auch Akio wollte aus seinem Bettchen heraus, was er lautstark zu verstehen gab. Ebenso waren Krähe und Kumo, mal wieder am diskutieren, wer zuerst in das Bad konnte. Obwohl man sagen könnte, das Krähe eher mit sich alleine diskutierte, da es Kumo einerlei war. Also blieb den jungen Eltern wohl nichts anderes übrig, wie aufzustehen. Allerdings fiel Moe das wesentlich leichter, wie ihrem Mann. „Papa, komm schon, steh auf!“, zappelte Ayaka, auf der nun freien Bettseite, herum. „Muss ich?“, seufzte Akaya. Seine Tochter legte sich quer über ihn und starrte ihn an „Ja! Mama ist doch auch schon aufgestanden!“. Der Todeswächter erwiderte den Blick seiner Tochter. Anschließend begann er zu schmunzeln „Dann muss Papa wohl auch aufstehen“. Also schnappte er sich seine Tochter mit einem Arm und stand mit ihr zusammen auf. Indessen hatte Moe ihren Sohn schon versorgt. Dieser saß daher auch glücklich in seinem Stuhl und matschte fröhlich in seinem Essen herum. Also ein Morgen, wie fast jeder andere. Doch plötzlich spürten Akaya und Moe, das etwas nicht stimmte. Die junge Mutter nahm ihren Sohn an sich und ihr Mann ihre Tochter. Krähe und Kumo stellten sich ebenfalls zu ihnen, da sie auch ein ungutes Gefühl bekamen. Kurz darauf ertönte ein gehässiges Lachen und Shizuka kam um die Ecke. Ihrer und Akaya´s Blick trafen sich, worauf zweiterer sauer war. „Shizuka…. Was willst du!?“, gab der Weißhaarige verärgert von sich. „Ja, es ist auch schön dich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Nette Familie hast du inzwischen. Und wie ich sehe, ist das nächste Mitglied schon unterwegs. Wer hätte gedacht, das gerade du eine Familie gründen kannst, so als Tod höchst persönlich“, schmunzelte die Blauhaarige. Der Angesprochene setzte seine Tochter ab und drückte sie hinter sich, woraufhin sie sich hinter seinem Bein versteckte. „Lass verdammt noch mal meine Familie da raus! Sie haben nichts damit zu tun!“, knurrte Akaya. „Ach, nein? Seid ihr keine Wächter und tragen deine Kinder nicht euer Blut in sich? Mal davon ab, das ich doch mein versprechen halten muss. Denn das tut man doch schließlich“, fügte Shizuka hinzu. Ihr entging natürlich nicht, wie sauer der Weißhaarige wurde. „Du bist doch selber Schuld. Ich habe dich gewarnt und du hast es ignoriert. Dafür wirst du nun halt büßen müssen und deine Familie leiden“, grinste die Vampirin. „Du...“, knirschte Akaya mit seinem Kiefer. „Du bist also Shizuka. Ich werde dir das jetzt nur einmal sagen. Keiner hat das alles mehr verdient wie Akaya. Und bedrohst du seine Familie, tust du es auch bei meiner. Glaube mir, es gibt schlimmeres wie den Tod“, erhob Moe ihre Stimme, blieb jedoch relativ ruhig. Die Blauhaarige blickte zu ihr und musterte sie. „Soll ich wirklich eine Drohung von jemandem ernst nehmen, den seine Lebensenergie verlässt?“, spottete Shizuka. Die Orangehaarige hielt ihrem Blick stand „Glaub mir, das kannst du“. Die Anderen, außer Akaya und Akio, welcher das natürlich noch nicht verstand, sahen verwirrt zu Moe. „Moe, wovon spricht sie da?“, wollte Krähe wissen. „Ist jetzt nicht so wichtig“, antwortete die Lebenswächterin knapp. Da war die Braunhaarige allerdings anderer Meinung. „Wie dem auch sei, ich will euch gerade eh nicht umbringen. Zumindest noch nicht. Erst möchte ich unsere Wächter noch etwas quälen“, schmunzelte Shizuka. „Was meinst du damit, Shizuka?“, gab Akaya genervt von sich. „Das werdet ihr bald erfahren, doch erst wünsche ich euch eine gute Nacht“, lächelte die Blauhaarige. Die Familie fragte sich, was sie damit meinen könnte. Doch kurz darauf spürten alle, wie sie müde wurden. Anschließend fielen alle nach und nach zu Boden. Akaya versuchte dagegen anzukämpfen „Du verdammte…! Was hast du...“. „Schlafkraut, Akaya. Schwer zu bemerken“, erklärte die Frau. Danach wurde alles schwarz. Als sie wieder zu sich kamen, befanden sie sich in einem komischen Raum. Es wirkte wie eine Zwischendimension. „Akaya“, ertönte die Stimmer seiner Frau, weshalb er zu ihr blickte. Die Orangehaarige deutete in eine Richtung. Der Todeswächter folgte dieser Deutung mit seinem Blick. Seine Augen weiteten sich etwas. Dort lagen ihre Freunde. Selbst Chiyo. Wie hatten sie es geschafft, sie aus ihrer Dimension zu bekommen? Wahrscheinlich eben so, wie sie damals aus ihrer Dimension gekommen war. Jedoch war jeder einzelne von ihnen bewusstlos. „Was hast du getan, Shizuka!?“, wollte Akaya sauer von ihr wissen. Doch die Angesprochene schmunzelte nur „Ich habe sie schlafen gelegt. Jedoch ist es ein Schlaf, aus welchem sie nur erwachen können, wenn sie eine bestimmte Aufgabe lösen“. „Von was für einer Aufgabe sprichst du?! Und wo sind meine Kinder!?“, wäre der Weißhaarige schon lange auf sie losgegangen, wenn sein Körper sich nicht so taub anfühlen würde. Die Angesprochene schnippte einmal, woraufhin Ayaka und Akio schlafend in einer Blase, auftauchten. Akaya presste seinen Kiefer aufeinander. Er hatte vergessen, wie hinterhältig Shizuka doch war. „Lass sie gehen, sie können nichts dafür“, erhob der junge Mann erneut seine Stimme. „Nein, das wäre ja zu einfach für dich. Du und deine bezaubernde Frau, müssen ebenso wie eure Freunde, die Aufgabe lösen“, wackelte die Blauhaarige, verneinend, mit ihrem Zeigefinger. „Und die wäre?“, lenkte Moe ein. „Eigentlich ist es ganz einfach. Ich schicke euch schlafend, in eine Parallelwelt, mit einem normalen Leben. Dort müsst ihr euch finden“, begann Shizuka. „Aha und wo ist der Harken?“, gab der Weißhaarige verärgert von sich. „Ihr habt keine Erinnerungen an dieses Leben oder eure Gefühle für einender. Und das wird euer Ziel sein. Heraus finden wer ihr wirklich seid und die Gefühle, welche ihr für den Anderen empfindet“, erklärte Shizuka. „Und was passiert, wenn wir das nicht schaffen sollten?“, fragte die Orangehaarige. „Dann werdet ihr in dieser Welt gefangen sein und nie wieder erwachen und eure Kinder ebenfalls nicht. Es liegt an euch ob sie wieder auf wachen oder für immer schlafen werden“, schmunzelte die Vampirin. „Okay. Gut, dass das nicht der Fall sein wird. Du könntest mich noch so oft meiner Gefühle oder Erinnerungen für Akaya berauben. Ich würde mich immer wieder erneut in ihn verlieben und an ihn erinnern“, lächelte Moe. „So ist es. Aber wer versichert uns, das du unsere Kinder in ruhe lässt?“, knurrte Akaya. „Niemand, aber hast du gerade eine Wahl? Wäre es dir lieber, ich würde sie sofort umbringen? Können wir auch gerne machen, dann spare ich mir diesen Zirkus“, lächelte die Blauhaarige. „Okay! Ich habe ja verstanden… Also lass uns diesen Kram endlich hinter uns bringen“, sah der Todeswächter noch einmal zu seiner Frau. Ein etwas bitteren Beigeschmack hatte das ganze ja schon. Wenn wenigstens nur sein Leben von all dem abhängen würde. Aber daran das Moe und er das schafften, hing auch das Leben ihrer Kinder. Plötzlich lächelte die Orangehaarige ihn sanft an. Er sah sie kurz verwundert an, erwiderte es aber schließlich mit einem Grinsen. Sie hatte recht. Sie würden es auf jeden Fall und unter allen Umständen schaffen. Da gab es immerhin keinerlei Zweifel. Kurz danach wurde alles schwarz. „Sag mal Shizuka, was hast du jetzt davon?“, wollte Mei wissen. „Naja, bis jetzt ist noch nie jemand wieder aus diesem Schlaf erwacht. Ich glaube nicht an die wahre und aufrichtige Liebe“, schmunzelte die Frau. „Aber es wäre doch ein leichtes, sie jetzt einfach zu töten“, merkte die Brünette an. Doch die Angesprochene schüttelte ihren Kopf leicht „Nein, leider nicht. Das ist der Harken an dieser Technik. So lange sie schlafen, umgibt sie eine Barriere. Was auch immer sich derjenige dabei Gedacht hat, der sich diese Technik ausgedacht hat. Andererseits, stört es mich nicht großartig, da eh noch nie jemand aus dem Schlaf wieder erwacht ist“, zuckte Shizuka mit ihren Schultern. „Und was machen wir dann jetzt?“, schaute Mei fragend zu der Vampirin auf. „Ich versuche in der Zwischenzeit das Siegel zu knacken und du wirst sie bewachen“, sagte Shizuka. Mei nickte kurz, wobei ihr wieder etwas einfiel „Aber sag mal, wolltest du Akaya nicht quälen?“. Die Angesprochene blickte zu ihr, anschließend zu dem Weißhaarigen, wieder zu dem Mädchen und grinste einfach. Die Jüngere blinzelte verwundert. Was sollte das nun? Das genaue Ziel, von ihrer Chefin verstand sie zwar noch nicht, aber das würde sie sicher bald. Abschnitt 01 – Akaya & Moe „Moe!“, rief eine Stimme, ihre Freundin und wank ihr zu. Die Angesprochene wandt sich um. „Hotaru? Wie kommt es das du so spät dran bist? In 10 Minuten fängt doch der Unterricht an“, schmunzelte die 17 Jährige. „Naja, ich habe wieder zu lange gezockt. Aber das Spiel wurde einfach zu spannend!“, lächelte die Blonde verunglückt. „Also wie immer, ja?“, lachte Moe etwas. Ja, so war ihre Freundin eben und auch schon immer gewesen. Zumindest, so lange sie sie kannte. Aber...wie lange war das noch gleich? Plötzlich ertönten die Schulglocken. „Oh verdammt, komm schnell!“, ergriff Hotaru die Hand ihrer Freundin und flitzte mit ihr noch gerade so durch das Schultor. Dieses schloss kurz darauf hinter ihnen. In der Klasse angekommen, ließen sie sich völlig außer Atmen, auf ihre Plätze sinken. Die Freundinnen saßen hintereinander. Moe hatte ihren Platz in der ersten Reihe. Zu ihrem Leidwesen, wie sie fand. Aber immerhin war ihr Platz direkt neben dem Fenster. So konnte sie ab und an mal nach draußen sehen. Der Lehrer betrat die Klasse und alle erhoben sich von ihren Plätzen. Jedoch war dieser nicht allein. Er wurde von einem Weißhaarigen, jungen Mann begleitet. Die Orangehaarige sah fragend zu ihm, während die anderen Mädchen in ihrer Klasse, ihn anschmachteten. „Guten Morgen. Setzt euch bitte“, begrüßte der Lehrer die Klasse und alle setzten sich wieder hin. „Das hier ist Akaya. Er wird für einige Zeit Referendar an unserer Schule, für Geschichte und Sport, sein. Seid freundlich zu ihm und ärgert ihn nicht zu viel“, verkündete der ältere Herr. Nur wenige Sekunden später, fingen die Mädchen an zu kreischen, woraufhin der junge Mann nur schmunzelte „Freut mich, euch kennen zu lernen. Wir werden sicher sehr viel Spaß zusammen haben“. Moe´s und sein Blick trafen sich. Die 17 Jährige blinzelte. Irgendwie...fand sie den Typen mehr als merkwürdig. Sie konnte nicht verstehen was die Mädchen an ihm alle so toll fanden. Ihrer Ansicht nach, war er scheinbar ein Schürzenjäger. Zumindest wirkte er so. Allein schon seine Art und Weise. Also wandt die Schülerin ihren Blick von ihm ab und starrte nach draußen. Sie hoffte einfach, das er ihnen auch etwas beibringen und nicht nur flirten würde. Am besten, er ließe sie einfach in Frieden. „Man Moe, ist der neue Referendar nicht einfach der Hammer!? So einen gut aussehenden hatten wir schon lange nicht mehr… Allein sein Charmantes Grinsen“, schwärmte ihre Freundin. Die Angesprochene seufzte. „Du weist, das er dein Lehrer ist?“, lenkte sie ein. „Natürlich weis ich das! Aber schwärmen darf man ja wohl trotzdem. Was ist denn mit dir los? Du bist doch sonst nicht so?“, wollte Hotaru, doch etwas besorgt, von ihr wissen. „Es ist nichts. Ich kann ihn einfach nicht sonderlich leiden, mehr nicht“, antwortete Moe. „Hm, achso? Nagut, mit seiner Art wirkt er ja auch eher etwas Eigen und wie ein Schürzenjäger. So etwas war ja noch nie so dein Fall“, lachte die Blonde. Genau. Das würde es sein. Oder? Weshalb überkam sie dann trotz allem so ein komisches Gefühl? Das musste wohl eine Andere Ursache haben. Da war sie sich ziemlich sicher. Am nächsten Tag, hatten sie den neuen Referendar ziemlich häufig, da einige Lehrer auf einer Schulung waren. Die Mädchen aus ihrer Klasse freute es und die Jungs eher weniger. Ihr hingegen war es relativ, so lange er sie in Frieden lassen würde. Aber genau das tat er nicht, er nahm sie bei allen möglichen Fragen dran, obwohl sie sich nicht meldete. „Was genau ist ihr Problem, verdammt!?“, wollte die Orangehaarige, nach dem Unterricht, von dem jungen Mann wissen. Dieser sah von seinem Platz zu ihr auf und schmunzelte „Du bist zu häufig abgelenkt, deswegen rufe ich dich auf, damit du dich wieder auf den Unterricht konzentrierst“. Die Schülerin blinzelte irritiert „Bitte? Ich bin aufmerksam!“. „Ach wirklich? Dann sag mir mal bitte, was wir zu aller erst durchgenommen haben?“, grinste der Weißhaarige die junge Frau an. Diese sah überrumpelt zu ihm „Das...also….Japanische Geschichte?“. „Also wirklich, das klang nun aber eher geraten und wie eine Frage“, schmollte der Referendar, erhob sich von seinem Stuhl und stieß sein Buch sanft gegen ihre Stirn. „Aber gut geraten“, grinste er zufrieden. Moe blickte zu ihm auf. Wer war dieser Kerl? Wollte er wirklich Lehrer werden? Die Schülerin wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. „Denk aber bitte morgen mal an deine Hausaufgaben, ja? Ich will dir nicht schon wieder ein Minus aufschreiben müssen“, schmunzelte Akaya, während er mit seinem Buch wank und den Klassenraum verließ. Die Angesprochene murrte „Tze!“. Nach 2 Wochen, hatte Moe sich immer noch nicht an ihren neuen Lehrer gewöhnt. Im Gegenteil, er ging ihr immer mehr auf die Nerven. Sie wollte doch einfach nur ganz normal lernen. Doch dieser Kerl piesackte sie, wo er nur konnte. Das einzige, wo er nichts aussetzen konnte, war Sport. Immerhin war sie darin wirklich gut. Egal welche Hürde er ihr dort auch stellte, sie schaffte es. „Man Moe, du bist wirklich gut geworden“, lächelte Hotaru, während sie sich nach dem Sport umzogen. „Naja, es ist ja auch das einzige Fach, in dem ich wirklich gut bin“, seufzte die Orangehaarige lächelnd. „Wusstest du eigentlich, das Daichi aus der 2-1 das auch findet? Laut den Anderen, soll der wohl voll auf dich stehen“, meinte die Blonde. Moe sah ungläubig zu ihr „Dai? Der der mich bei der Einschulung letztes Jahr wegen meiner Haarfarbe beleidigt hat?“. „Ehm, ja, genau dieser. Er meinte wohl, dass das durch den Einfluss seiner Klassenkameraden passiert sei, da sie einen schlechten Einfluss auf ihn hatten. Aber jetzt, wo er neue Klassenkameraden hat, täte es ihm wohl leid“, antwortete Hotaru. „Ist das so? Ehrlich gesagt ist mir das gleich. Wer nicht von Anfang an zu dem steht, was er denkt, braucht bei mir gar nicht erst ankommen. Ich hasse Menschen, die nur so tun als ob“, legte Moe ihren Standpunkt fest. Ihre Freundin blickte zu ihr. Anschließend lächelte sie etwas „Verstehe. Irgendwann wirst du sicher denjenigen finden, der zu dir passt. Vielleicht ja deinen Seelenverwandten?“. „Hotaru, hör auf mit dem quatsch!“, lachte Moe etwas. Denn an so etwas glaubte sie erst recht nicht...oder? In letzter Zeit kam ihr immerhin immer wieder dieser ätzende Referendar in den Sinn. Aber sicher nur, weil er ihr so auf die Nerven ging. Ja, das musste es sein. 14. Kapitel ----------- Ein drei tägiger Schulausflug stand bevor. Natürlich war Akaya einer der begleitenden Lehrer, was Moe gar nicht in den Kram passte. Der tat das alles doch eh nur, um sich mal an die Mädchen heran machen zu können. Die Orangehaarige seufzte. Eigentlich konnte es ihr ja auch egal sein, was er tat und was nicht. War ja nicht ihr Problem. Sie freute sich einfach darauf, das sie an den Strand fuhren. Dort war sie schon lange nicht mehr gewesen. Wie lange war das noch gleich her? „Moe! Komm endlich, sonst fahren wir ohne dich!“, ertönte die fröhliche Stimme, von ihrem allseits geliebten Lieblingsreferendar. „Ich komme ja schon!“, konterte sie dieses mal, selbst mit einem Lächeln. Denn was er konnte konnte sie schon lange. Sie waren schon einige Stunden unterwegs, als sie eine Pause einlegten. Sie hielten an einem kleinen Waldstück, welches Moe interessiert betrachtete. Es wirkte magisch auf sie. Warum wusste sie auch nicht. Es war, als würde sie es mit einer längst vergessenen Erinnerung verbinden. Wo kam dieses Gefühl nur auf einmal her? „Es ist ein schönes Waldstück, nicht?“, grinste Akaya, welcher plötzlich neben ihr stand und weshalb die Schülerin etwas zusammen zuckte. Dieser Lehrer machte sie noch einmal wahnsinnig! Immer tauchte er urplötzlich auf und verschwand häufig auch genau so schnell wieder. „Möchtest du es dir ansehen?“, blickte er nun zu ihr herunter. Moe erwiderte seinen Blick. Sie würde schon gern. „Gut, dann mal los!“, schnappte der Weißhaarige sich ihr Handgelenk und schlich mit ihr in den Wald. „Aber, das dürfen wir nicht! Wir können doch nicht einfach...“, protestierte die Schülerin. „Entweder du willst ihn dir ansehen oder nicht. Dein Blick eben, hat allerdings Bände gesprochen“, schmunzelte der Ältere. Die 17 Jährige schaute verwundert drein. Er hatte das eben an ihrem Blick sehen können? Wenig später befanden sie sich inmitten des Wäldchen. „Doch größer, wie ich dachte“, staunte Akaya. „Allerdings. Und wie kommen wir hier nun wieder heraus?“, wollte Moe von dem jungen Mann wissen. „Soweit habe ich nicht gedacht. Wer konnte denn auch ahnen, das der kleine Wald doch so groß ist?“, grinste der Weißhaarige. Die Schülerin sah perplex zu ihm auf „Wie, sie wissen das nicht!? Wir müssen hier doch wieder heraus! Die Pause dürfte auch gleich vorbei sein“. „Hey, immer mal ganz ruhig mit den jungen Pferden. Wir werden hier schon heraus finden. Unterschätze mich mal bitte nicht, ja?“, gab Akaya beleidigt, mit einem Haufen Ironie, von sich. Noch ein weiterer Grund, weshalb Moe diesen Kerl einfach nicht ernst nehmen konnte. Trotzdem schaffte er es irgendwie, sie zu überzeugen „Nagut“. Anschließend schauten sie sich nach einem Weg um, welcher aus dem Wald heraus führen könnte. Allerdings fanden sie bei dieser Suche etwas ganz anderes. „Wow, der ist wirklich schön“, lächelte Moe, wobei sie den See betrachtete, welchen sie entdeckt hatten. „Wer hätte das gedacht? Von außen wirkt dieser Wald ziemlich robust, aber sein Inneres ist Wunderschön“, schmunzelte der Referendar. Nach diesen Worten, blickte Moe zu ihm auf. Warum hatte sie nur das Gefühl, das man diese Worte, auf irgend eine Weise, auch mit ihm in Verbindung bringen könnte? Kurz darauf hörten sie die Anderen, welche scheinbar nach ihnen suchten. „Da werden wir wohl doch vermisst, was? Somit hat sich auch das Problem gelöst, wie wir hier heraus finden“, grinste der Weißhaarige und hielt ihr seine Hand hin. Die Schülerin sah erst fragend zu dieser und dann zu ihm auf. Letztlich nahm sie seine Hand doch an. Immerhin wäre sie vorhin auch schon einige Male beinahe hingefallen. Bei den Anderen angekommen, durften sie diesen erst einmal erklären, was sie zusammen in dem Wald zu suchen hatten. Moe erzählte, sie sei einfach in den Wald gegangen und Akaya sei ihr nachgelaufen um sie zu suchen. Glücklicherweise glaubten sie ihr das. Das hätte sonst wirklich heikel werden können. Immerhin war er ein Lehrer und sie eine Schülerin. Wie sähe das bitte aus? So allein im Wald. Am Abend kamen sie endlich an ihrem Ziel an und wurden in die verschiedenen Häuschen verteilt. Anschließend wollten die Meisten nur noch schlafen, weil sie alle so erschöpft waren. Aber Moe erging es dort anders. Aus irgend einem Grund, war sie hellwach. Es könnte zwar auch daran liegen, das ihr der Mond mitten ins Gesicht schien, aber das bezweifelte sie arg. Also erhob sie sich wieder aus ihrem Bett und schlich leise aus dem Zimmer. Ein wenig frische Luft würde ihr sicher gut tun. Sie ging zu einer kleinen Lichtung, welche sich ein paar Meter über dem Strand befand. Von dort aus konnte sie das Meer sehen. Es wirkte so ruhig und zufrieden. Auf einmal bemerkte sie im Augenwinkel, wie jemand unten im Sand, vor dem Meer saß. Diese weißen Haare, würde man wohl überall wieder erkennen. Doch gerade, als sie sich genervt abwenden wollte, bemerkte sie den Blick des Referendar. Er wirkte irgendwie….traurig? Seit dem sie ihn kannte, hatte sie ihn eigentlich immer nur fröhlich gesehen. Er zeigte nie eine Schwäche oder dergleichen. Was musste so einem Menschen widerfahren sein, der sich so benahm? Moe seufzte. Sie erwischte sich gerade selbst dabei, wie sie anfing sich für ihren Lehrer zu interessieren. Also beschloss sie einfach mal zu ihm zu gehen. Wenig später kam sie bei ihm an und setzte sich einfach stumm neben ihn. Akaya hingegen sah verwundert zu der Jüngeren. „Moe? Solltest du nicht schlafen?“, wollte er von ihr wissen. „Wissen sie, ich war irgendwie hellwach. Und wenn jemand wie sie so niedergeschlagen vor dem Meer sitzt und mich erst bemerkt, wenn ich mich neben ihn setzte, stimmt wohl etwas nicht, oder?“, lächelte die Orangehaarige. Der Angesprochene blinzelte „Niedergeschlagen? Sah ich wirklich so traurig aus?“. „Ja, doch, für ihre Verhältnisse schon. Da sie sonst immer so fröhlich wirken“, schmunzelte Moe. Doch dieses wurde zu einen Grinsen „Haben sie etwa Probleme mit ihrer Freundin?“. „Wa- Also wirklich, Moe! Was genau würde dich das dann angehen? Du kannst mich doch nicht mal wirklich leiden“, schmunzelte er. Der Orangehaarigen stieg eine leichte Schamröte ins Gesicht. Eigentlich hatte er ja recht und woher wusste er das? Sicher hatte das in der Klasse die Runde gemacht, weil sie ja auch das Einzige Mädchen war, welches ihn nicht anschmachtete. „Entschuldigung, sie haben recht“, sah Moe erneut zu ihm auf und bemerkte erst in dem Augenblick, das Akaya´s Blick weiterhin auf ihr geruht hatte. Einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, woraufhin er seinen jedoch wieder zum Meer wandt. „Weist du Moe, so unrecht hast du da gar nicht. Weist du wie es ist, wenn man eine geliebte Person vergisst? Ich leider nicht. Doch genau das ist meiner Frau passiert. Sie hat alles vergessen. Da stelle ich es mir schon fast angenehmer vor, selbst alles zu vergessen, wie zu wissen, das sie nichts mehr weis und sich vielleicht nie wieder erinnern wird“, erklärte er. Die Angesprochene sah entgeistert zu ihm auf. Seine Frau hatte ihn komplett vergessen? Wie schrecklich. Mal davon abgesehen, das es sie wunderte, das er verheiratet war. Sie hatte ihn scheinbar vollkommen falsch eingeschätzt. Moe begann leicht traurig zu lächeln „Vielleicht weis ich nicht, wie sich das anfühlt, aber in letzter Zeit überkommt mich des öfteren mal das Gefühl von Leere. Ich weis nicht woher es kommt, aber vielleicht finde ich das ja noch heraus. Und sie sollten auch daran glauben, das ihre Frau sich wieder an sie erinnert! Außerdem könnten sie ihr doch auch dabei helfen, oder nicht? Es gibt doch bestimmt schöne Erinnerungen die sie zusammen teilen und die ihr auf die Sprünge helfen könnten?“. Der Referendar sah verwundert zu ihr herunter. Anschließend begann er zu grinsen „Du hast ja recht. Das sollte ich vielleicht wirklich tun. Aber da ist noch die Sache, das meine Frau wirklich ein Dickschädel sein kann, wenn sie will. Dazu kommt, das sie sehr ehrgeizig ist und weis was sie will. Wenn sie eine Meinung hat, dann steht sie auch zu dieser. Manchmal kann das echt anstrengend sein und einem Sorgen bereiten, aber so ist sie nun mal“. Moe blickte zu ihm auf. Der Gesichtsausdruck, den er gerade hatte, kam ihr aus welchen Gründen auch immer, bekannt vor. „Aber ich kenne auch keinen liebevolleren Menschen, wie sie.Sie stellt ihr Wohl, immer hinter das der Anderen. Da ähnelt sie einer guten Freundin von uns, wirklich sehr“, fügte der Weißhaarige noch hinzu. Die Orangehaarige lächelte leicht „Ich sehe schon. Sie sind wirklich kein Schürzenjäger. Ihre Art und Weise lässt das zwar schnell vermuten, aber sie sind einfach nur ziemlich Eigen. Sie lieben ihre Frau wirklich sehr. So etwas ist in der heutigen Zeit auch sehr selten geworden. Deshalb freut es mich sehr für sie. Ich bin mir ziemlich sicher, das sie sich wieder an sie erinnern wird. Sicher fühlt sie genau so wie sie und braucht vielleicht nur etwas Zeit um sich zu erinnern“. Plötzlich umarmte der Ältere die Jüngere. Diese bekam dadurch sofort einen Rotschimmer. „H – Hey...was soll dass? Ich bin ihre Schülerin, schon vergessen? Sie dürf-“ „Nur ein bisschen, bitte“, unterbrach er die Orangehaarige. Die Angesprochene nickte daraufhin nur leicht. Was war nur auf einmal mit Akaya los? Vor allem, was, wenn sie jemand sehen würde? Aber er schien wirklich fertig zu sein und löste gerade ein Gefühl in ihr aus, welches ihr gar nicht gefiel. Sorge. Immerhin war er ihr Lehrer und dazu noch verheiratet. Sie durfte jetzt nicht anfangen, Sympathie für den Typen zu entwickeln. Trotz allem saßen sie noch eine ganze Weile so da. Am nächsten Morgen tat Akaya so, als wäre nichts gewesen. „Moe, warum siehst du denn so fertig aus? Hast du nicht gut geschlafen?“, wollte Hotaru von ihr wissen. Die Angesprochene sah zu ihrer besten Freundin „Ja, so in der Art“. Die Orangehaarige seufzte. Auf einmal hielt ihr jemand ein Eis vor die Nase, welches sie irritiert ansah. „Als Dankeschön, für gestern Nacht“, zwinkerte der Weißhaarige. Moe nahm es dankend entgegen. Es waren Vanille und Melone, ihre Lieblingssorten. Woher wusste Akaya das? Hatte er Hotaru deswegen gefragt? Momentan durften die Schüler machen was sie wollten. Die 17 Jährige fragte sich gerade wirklich, wo ihre Freundin abgeblieben war. „Auf sie ist auch wirklich kein verlass“, murrte Moe trotzig. Dabei fiel ihr auf, das sie so ziemlich zurück gelassen worden war. „Typisch! Wo sind denn alle hin !?“, beschwerte sich die junge Frau und rannte dabei fast ein kleines Mädchen über den Haufen. „Oh entschuldige, habe ich dir weh geta-“, unterbrach Moe ihren Satz. Die Kleine dürfte circa 4 Jahre alt sein, hatte weiße Haare und grüne Augen. Sie löste ein verdammt merkwürdiges Gefühl in der Schülerin aus. Was hatte das nur zu bedeuten? Sie hielt sich ihre freie Hand gegen die Stirn, da sie leichte Kopfschmerzen bekam. „Ist dir nicht gut?“, fragte das Mädchen besorgt. Moe erwiderte ihren Blick. „Nein, schon in Ordnung. Aber sag mal, wo sind denn deine Eltern?“, interessierte es die Orangehaarige schon, da weit und breit niemand außer ihnen zu sehen war. „Das weis ich leider nicht. Ich muss sie verloren haben. Mama und Papa machen sich bestimmt sorgen um Ayaka...“, sagte die 4 Jährige. Moe musterte das Mädchen, kniete sich vor sie und lächelte sie an. Anschließend hielt sie ihr ihr Eis hin „Hier, habe auch noch nicht daran geschleckt. Und ich werde dir helfen deine Eltern wieder zu finden“. Ayaka sah mit großen Augen auf das Eis „Oh, Vanille und Melone! Die Sorten mag Ayaka sehr gerne“. Also nahm die Kleine das Eis fröhlich entgegen. Moe freute sich, ihr eine Freude machen zu können. Aber warum kam ihr das alles so vertraut vor? Einige Zeit später hatten sie die Eltern der Kleinen immer noch nicht finden können. „Weist du noch, wo du sie verloren hast?“, wollte Moe von dem Mädchen wissen. Doch dieses schüttelte nur seinen Kopf „Nein“. „Moe! Hier steckst du! Die Anderen haben sich schon gewundert wo du steckst“, kam Akaya angelaufen. Kurz danach bemerkte er das kleine Mädchen und wirkte irritiert, weshalb Moe ihn fragend ansah „Stimmt etwas nicht? Kennst du vielleicht die Eltern dieses Mädchen´s?“. Der Angesprochene hielt kurz inne und schien sich dann wieder zu fangen „Nein, tut mir leid. Sucht ihr sie?“. Die Angesprochenen nickten daraufhin. „Dann werde ich euch gerne behilflich sein. Ihr müsst wissen, ich bin gut im Suchen anderer Leute“, grinste der Weißhaarige. Moe hingegen sah zwischen dem Mädchen und dem Referendar hin und her. Kam ihr das nur so vor….oder sahen die sich verdammt ähnlich? Erneut bekam die junge Frau Kopfschmerzen und hielt sich diesen „Kch“. Was hatte das alles zu bedeuten? Die Leere in ihrem Körper schien sich füllen zu wollen, aber wollte sie das wirklich, wenn es bedeutete das sie schmerzen haben würde? Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie brach zusammen. Sie konnte nur noch ihren Namen vernehmen, welchen Akaya kurz rief. Dieser fing sie gerade noch auf und sah besorgt zu ihr herunter. Anschließend wanderte sein Blick zu dem Mädchen. „Ayaka...wie ist das?“, kam es über seine Lippen. Doch das Kleine Mädchen lächelte nur traurig, ehe sie sich auflöste. Akaya´s Augen weiteten sich etwas. Doch kurz darauf begann ein leichtes Lächeln seine Lippen zu zieren. „Danke Ayaka“ Einige Stunden später kam Moe endlich wieder zu sich. Sie öffnete ihre Augen und setzte sich vorsichtig auf. Anschließend sah sie sich verwirrt um. Wo war sie und was war passiert? „Das Mädchen!“, fiel es ihr wieder ein. „Dem geht es gut. Sie ist wieder bei ihren Eltern“, ertönte plötzlich Akaya´s Stimme. Die Schülerin sah zu ihm „Wo bin ich?“. „Ich habe dich in ein Häuschen, in der Nähe, gebracht. Ich wollte dich nicht so lange durch die Gegend schleppen müssen, wie hätte das denn ausgesehen?“, grinste der Weißhaarige. Moe lächelte verunglückt. Sie war sich nicht sicher, ob es besser war, das sie nun BEIDE nicht wieder zurück kamen. „Was ist mit den anderen Lehrern?“, wollte sie daher wissen. „Denen habe ich erzählt, das ich dich zum Krankenhaus gebracht habe, da du in der nähe eines zusammen gebrochen wärst“, schmunzelte Akaya. „Und sie meinen, das fällt nicht auf?“, meinte die Orangehaarige skeptisch. „Und wenn, ist das wohl Pech. Dann habe ich dich eben entführt“, grinste der Ältere. Diese Worte ließen Moe leicht erröten. „Lassen sie diese Späße. Ich finde das nicht witzig. Was würde ihre Frau dazu sagen?“, murrte die Schülerin trotzig. Auf einmal hockte Akaya neben dem Bett, sah sie genau an und schmunzelte „Sag du es mir“. Die junge Frau blinzelte verwundert. Sie wusste nicht recht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollte. Was meinte er damit? Sie kannte seine Frau doch gar nicht. Oder? Wieso stellte sie das bloß in Frage? Sie hatte allmählich das Gefühl, ihr Kopf würde platzen. „Sag mal, Moe. Findest du nicht auch, das Ayaka ein lustiges Wortspiel mit meinem Namen ist? Das Mädchen vorhin hieß doch so, oder?“, sagte der Ältere plötzlich. Die Angesprochene sah erneut zu ihm. Was meinte er denn nun wieder damit? Und warum lösten diese Worte so ein merkwürdiges Gefühl in ihr aus? Eines, das sie nicht beschreiben konnte. Wieso musste ihr Lehrer, ihr Lehrer sein? Warum war er so, wie er war? Weshalb interessierte sie das überhaupt? Moe hielt kurz inne und wandt ihren Blick von dem Weißhaarigen ab. Wieso war dieser Mann verheiratet? Warum mochte sie ihn auf einmal mehr, wie ihr selbst lieb war? Wann wahr das nur passiert? Weshalb stellte sie sich diese Fragen überhaupt? Sie nahm ihren Kopf in ihre Hände. Die junge Frau hatte das Gefühl, er wäre kurz davor zu platzen und aus irgend einem, ihr unerklärlichem Grund, sammelten sich Tränen in ihren Augen. „Was ist nur los mit mir? Warum mussten sie auch unbedingt vor 3 Wochen auf unsere Schule kommen? Ohne sie, hätte ich einfach wie bisher weiter leben können...“, gab Moe leise von sich. Akaya sah stumm zu ihr „Ist es denn das, was du willst? So weiter leben, wie du es bisher getan hast? Da stellt sich mir doch die Frage, wie du bisher gelebt hast, Moe?“. Die Angesprochene blickte zu ihm auf „Ist doch ganz klar, ich habe..“. Plötzlich wurde der jungen Frau bewusst, das sie nicht wusste, wie ihr Leben davor ausgesehen hatte. Wo war sie geboren worden? Wo war sie früher zur Schule gegangen? Hatte sie noch anderen Freunde wie Hotaru gehabt? Wer war sie überhaupt? Die Tränen, welche sich bis eben in ihren Augen gesammelt hatten, bahnten sich nun einen Weg über ihre Wangen. „Wer bin ich? Akaya, wer bin ich?“, richtete sie ihren Blick, verzweifelt, auf den Älteren. Dieser erwiderte ihren Blick mit einem Lächeln „Darauf musst du leider selber kommen. Deine Erinnerung muss von selbst wieder kommen, Sternchen“. Er strich ihr noch einmal liebevoll über den Kopf, ehe er sich von ihr abwandt. Moe sah verwundert zu ihm. „Sternchen…?“, wiederholte sie murmelnd. „Wer wurde noch gleich so genannt?“, überlegte sie laut und starrte dabei auf die Bettdecke. „Ah, ich glaube, ihr Name war Akemi“, lächelte die Orangehaarige etwas, da sich ein Gefühl von tiefer Freundschaft, in ihr ausbreitete. „Hatte sie nicht eine Zwillingsschwester? Wie hieß sie noch gleich? …. Achja, Kuraiko. Die Beiden sind so gegensätzlich, aber wirklich liebenswerte Personen“, schmunzelte die junge Frau und bemerkte Akaya´s merkwürdigen Blick, weswegen sie zu ihm sah. „Stimmt etwas nicht?“, wollte sie von ihm wissen. „Du erinnerst dich an Akemi und Kuraiko?“, fragte er nach. Die Angesprochene nickte etwas „Ja, ich meine zwei Mädchen zu kennen, die so heißen. Dann gab es da noch einen...Griesgram? Ich glaube Kano war sein Name“, lachte sie etwas, da sie die Bezeichnung doch etwas lustig fand. „Und den Energiegeladenen Katsuro gibt es auch noch. Ebenso wie das wandelnde Lexikon Manabu und das Mädchen, welches immer über alle wacht. Ehm...Chiyo heißt sie“, schmunzelte die Schülerin zufrieden. Sie wusste zwar nicht, wie sie diese Personen einordnen sollte, aber sie waren da. Ihre Freunde. Der Weißhaarige musste sich erst einmal setzten. Nun fragte Moe sich, ob es ihm nicht gut ging, da er ziemlich komisch drein schaute. „Geht es ihnen nicht gut? Soll ich vielleicht“ „Nein, geht schon“, unterbrach er die junge Frau grinsend. Diese hingegen blickte skeptisch zu ihm. Das Grinsen war kein echtes, er verbarg seine wahren Gefühle. Moe spürte, wie ihre innere Leere allmählich begann sich zu füllen. Dennoch war sie sich sicher, das noch etwas wichtiges fehlte. Plötzlich überkam die junge Frau ein merkwürdiges Gefühl und sie musste an die letzte Nacht denken, weswegen ihr auch wieder Akaya´s Beschreibung seiner Frau in den Sinn kam. Erst in dem Augenblick wurde ihr bewusst, das genau jene auch auf sie zutreffen könnte. War das Zufall? Es musste ein Zufall sein. Trotzdem….irgendetwas war komisch. Auf einmal kam ihr die Kleine von Mittags wieder in die Gedanken. Auch ihr gegenüber hatte sie ein komisches Gefühl gehabt, aber warum? In letzter Zeit stellte sie sich so viele Fragen, aber wo waren nur die Antworten? Ayaka….Dieser Name, was hatte er nur für eine Bedeutung für sie? Auch er löste etwas in ihr aus. Es war aber sicher nichts schlechtes, eher im Gegenteil. Dazu dieses Wortspiel, Ayaka und Akaya. Weiße Haare, grüne Augen. Vier Jahre alt. Moe´s Blick richtete sich auf Akaya, welcher ihren erwiderte. Wirkte er vorhin auch schon so niedergeschlagen? So wie vorige Nacht. „Moment“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. Weiße Haare und grüne Augen? Wortspiel mit den Namen? Plötzlich weiteten sich Moe´s Augen „Oh mein Gott“. Akaya sah zu ihr „Moe? Geht es dir wieder schlechter? Ich sollte vielleicht Wasser holen gehen“. Er stand auf und wollte gerade die Tür öffnen, als die Stimme der jungen Frau erneut ertönte. „Ayaka. Der Name. Ich habe ihn ihr gegeben, weil er deinem so ähnlich war. Weil sie dein Böhnchen ist. Weil sie das erste Kind war, welches vom Tod erschaffen wurde. Weil ich wusste, das sie wie ihr Vater werden würde“, schluchzte Moe. Der Weißhaarige stoppte in seiner Bewegung, wandt sich wenig später zu ihr und sah die junge Frau verwundert, aber auch geschockt an. „Moe, du...“, kam es ungläubig über seine Lippen. Die Angesprochene war total aufgelöst. Die Leere in ihr hatte sich endlich wieder gefüllt. „Es tut mir so leid Akaya. Ich habe dich lange warten lassen“, drückte die Schülerin noch ein paar Tränen weg. Der Weißhaarige ging zu ihr und drückte sie fest an sich. „Endlich“, huschte es über seine Lippen. Sie erwiderte seine Umarmung „Ja, ich erinnere mich wieder. Entschuldige, das ich dich habe so lange warten lassen. Das war sicher schwer für dich, oder?“. „Das Wichtigste ist jetzt, das ich dich wieder habe“, drückte er sie noch einmal fester. Er war so unendlich froh, seine Frau wieder zu haben. Ihr die ganze Zeit nahe zu sein, aber nichts sagen zu dürfen. Immer wieder von ihr abgeblockt zu werden. Es war wirklich schmerzvoller, wie zu vergessen. Weshalb er auch immer seine Erinnerungen behalten hatte. Aber er war sich ziemlich sicher, das Shizuka dahinter steckte. Sie wollte ihn schließlich leiden sehen. Und er hatte die letzten Wochen wirklich gelitten. Ihm fehlte seine Frau und auch seine Kinder. Plötzlich spürte er Moe´s Lippen auf seinen. Diesen liebevollen Kuss erwiderte er natürlich gerne. Sogar sehr gerne. Anschließend verzog sich ihre Umgebung und sie befanden sich in einer Zwischendimension. Die Orangehaarige hielt die Hände ihres Manne´s und blickte zu ihm auf. „So hätte unser Leben also aussehen können, wären wir uns auf der Erde begegnet. Ich fand, es war eine sehr schöne Erfahrung“, lächelte sie. Akaya begann zu schmunzeln „Ach, ist dem so? Ich weis ja nicht recht. Immerhin wollte mich eine gewisse Moe die letzten Wochen erst gar nicht um sich haben“. „So wäre ich eben geworden, hätte ich dich nicht gekannt. Aber ich habe ja wieder angefangen mich zu verändern. Ich schätzte, ich war dabei mich ein zweites Mal in dich zu verlieben“, entgegnete die Jüngere. Der Todeswächter grinste einfach nur, froh darüber, das Moe sich wieder erinnerte. „Und egal, wie Ayaka das geschafft hat, sie hat dabei geholfen das ich mich erinnere. Sie ist so ein starkes Mädchen. Eben genau wie ihr Vater. Sie würde niemals aufgeben. Dieses Wortspiel hat mein Kopf wirklich fast zum platzen gebracht“, lachte die Lebenswächterin etwas. „Sie ist eben unsere Tochter. Da war das ja wohl zu erwarten“, schmunzelte Akaya. „Du hast recht. Deswegen müssen wir sie jetzt auch unbedingt retten! Und ich denke, unsere Freunde warten auf uns“, wurde Moe ernst. Ihr Mann nickte „Es wird Zeit“. Anschließend lösten sich Beide auf, womit die Ersten ihre Aufgabe gelöst hatten. 15. Kapitel ----------- Abschnitt 02– Kano & Akemi Für Kano war es ein Schultag wie jeder andere. Langweilig. Dachte er zumindest, bis der Lehrer mit einer neuen Schülerin den Raum betrat. Sie hatte rosane, Schulterlange Haare und ebenso rosane Augen. Dazu wirkte sie, seiner Meinung nach, unnötig fröhlich. „Hallo, ich bin Akemi. Es freut mich, euch kennen zu lernen. Ich bin her gezogen, weil mein Vater von der Arbeit hier her versetzt worden ist. Ich hoffe, wir kommen gut mit einander aus“, lächelte die 16 Jährige fröhlich. Kano seufzte genervt. Seine Laune wurde nicht unbedingt besser, wo der Lehrer sagte, das Akemi neben ihm sitzen solle. Ihre Mitschüler bemitleideten sie. Keiner würde schließlich freiwillig neben ihm sitzen wollen. Das wusste er auch, ohne das sie ihm das sagten. „Hallo. Meine Name ist Akemi und deiner?“, lächelte die Schülerin, während sie sich neben den Blonden setzte. „Was genau geht dich das an?“, gab der Angesprochene kalt von sich. „Naja, wir sitzen nebeneinander. Da finde ich es schon angebracht, das wir unsere Namen kennen“, lies sie sich nicht von seiner Art beirren. Kano blickte zu ihr. Zum ersten Mal, schreckte jemand nicht sofort vor ihm und seiner Art zurück. Kurz darauf wandt er seinen Blick wieder ab „Ich bin Kano“. Akemi blickte zu ihm und lächelte erneut „Freut mich, dich kennen zu lernen, Kano“. Seit diesem Tag, ging das Mädchen dem Blonden, nur noch auf die Nerven. Sie textete ihn zu und lies ihn einfach nicht in Frieden. Auch merkte er schnell, wie tollpatschig sie doch war, denn leider wurde er oft, ungewollt, mit in den Schlamassel hinein gezogen. Sei es das sie wieder etwas geschrottet hatte, jemanden ungewollt umstieß oder ein dutzend mal umfiel. Einmal wäre sie sogar fast aus dem Fenster gefallen, hätte er sie nicht gehalten. Kano fand, sie sollte auch anfangen Treppen zu meiden. Er hatte keine Lust, jedes mal als Puffer herhalten zu müssen. Warum war er eigentlich jedes verdammte mal in der Nähe, wenn dem Mädchen etwas zustieß? Konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Andererseits hatte er ein merkwürdiges Gefühl, was sie betraf. Aber warum? Plötzlich wurde der Schüler durch gerufen und aufgefordert zum Krankenzimmer zu kommen. Der Blonde seufzte. Was war jetzt schon wieder? Anschließend begab er sich zu dem eben genannten Zimmer. Als er ankam saß, wie sollte es auch anders sein, Akemi in dem Zimmer. Vor ihr die Schulärztin, welche ihr gerade den Finger verband. Die Rosahaarige sah unschuldig zu ihm auf. „Was hast du jetzt wieder gemacht?“, gab Kano genervt von sich. „Ich habe mir beim kochen in den Finger geschnitten...“, antwortete die Schülerin. „Zum Glück war es dieses mal nicht so tief, wie beim letzten mal. Du musst wirklich mehr auf dich achten, Akemi. Seit dem du hier zur Schule gehst, verbrauchen wir wirklich viele Arzneisachen. Aber du scheinst nun mal ein wirklicher Tollpatsch zu sein“, schmunzelte die Ärztin. „War ja klar… Aber warum lässt du dann jedes mal mich ausrufen?“, murrte Kano. „Bist du nicht ihr Freund? Dieses mal habe ich dich ausrufen lassen, ohne sie zu fragen, weil ich dachte ihr seit zusammen“, blinzelte die Schulärztin. „Was? Wie kommen sie auf so etwas? Nie im Leben“, seufzte der Blonde. „Schon gut. Tut mir Leid, das ich dir so eine Last bin. Aber durch meine tollpatschige Art hatte ich noch nie wirklich Freunde, weil mich alle immer gemieden haben. Daher bin ich es gewohnt“, lächelte Akemi, stand auf und ging an ihrem Mitschüler vorbei. Dieser blickte ihr nach. „Also wirklich, Kano. Das arme Mädchen. Dann hast du mal jemanden, der dich so nimmt wie du bist und dann machst du so etwas“, lenkte die Schulärztin ein. „Na und? Interessiert mich nicht. Außerdem geht sie das ja wohl gar nichts an“, legte der Blonde seinen Standpunkt fest und verließ den Raum. Die Angesprochene sah ihm nach „Menschenskinder, so ein Sturkopf“. Somit fingen die Beiden an, sich mehr oder weniger aus dem Weg zu gehen. Auch im Unterricht sagte Akemi kein Wort mehr zu ihm und konzentrierte sich nur noch auf den diesen. Kano schielte zu ihr. Hatte er sie irgendwie verletzt? Der Blonde seufzte. Schon wieder erwischte er sich dabei, wie er über sie nachdachte. Das passierte in letzter Zeit eindeutig zu häufig. Aber andererseits löste sie irgendetwas in ihm aus. Sie war zwar immer noch fröhlich und Lebensfroh, doch es wirkte anders wie zuvor. Naja, eigentlich konnte ihm das ja egal sein. Er ist vorher auch gut allein zurecht gekommen, wieso sollte das nun anders sein? Einige Tage später betrachtete Akemi in der Pause ihren, immer noch, verbundenen Finger. Warum musste sie auch so tollpatschig sein? Ihre Schwester und ihr Vater waren die Einzigen, die sie je so akzeptiert hatten, wie sie war. Doch Erstere hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen, da ihre Eltern sich haben scheiden lassen. Sie vermisste ihre Schwester und hoffte, das es wenigstens ihr gut ging. „Hey! Bist du die Kleine, welche sich in letzter Zeit öfter mit Kano herum treibt?“, wollte ein älterer Schüler von ihr wissen. Die Rosahaarige blickte zu diesem auf und lächelte „Wer genau möchte das denn wissen?“. „Ey, die Kleine kennt uns nicht?“, meinte einer seiner Kumpel. „Nicht verwunderlich, sie geht erst seit kurzem auf unsere Schule“, grinste ein Anderer. Akemi musterte die Gruppe. Sie waren zu viert. Was wollten sie von Kano? „Also, was ist jetzt?“, wiederholte der Erste seine Frage. „Und wenn es so wäre?“, stellte die Schülerin eine Gegenfrage. Die Älteren begannen zu schmunzeln. Akemi ahnte schon, was das zu bedeuten hatte. Es war mitten im Unterricht, als Kano erneut zum Krankenzimmer gerufen wurde. Warum so plötzlich wieder? Er hatte doch so lange Ruhe davor gehabt. Er betrat das Zimmer und wollte gerade los motzen, als ihm sein Mund zugehalten wurde. Er sah verärgert zu der Schulärztin, doch diese zeigte ihm leise zu sein. Er nickte und sie lies von ihrem Mund ab. Anschließend führte sie ihn zu einem Bett. Was er dort sah, brachte ihn zum ersten mal doch etwas aus der Fassung. Akemi war übersät von Kratzern, blauen Flecken und einigen Verbänden. Er schluckte hart. Dieser Anblick setzte ihm mehr zu, wie ihm lieb war. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. „Sie wurde zusammen geschlagen. Von der Gruppe Schülern, die du letztens beleidigt hast. Zwar bekommen diese nun einen Schulverweis und Gefängnisstrafe, aber das hilft Akemi gerade auch nicht weiter. Warum versuchst du nicht einfach mal, ihr ein Freund zu sein? Immerhin hat sie das auch für dich eingesteckt“, erklärte die Ärztin. „Ich habe sie nicht darum gebeten, oder?“, gab Kano genervt von sich. „Bitte? Du hast wohl recht, Akemi ist zu gut für dich! Wie kann man nur so sehr an sich selbst denken? Du hast Akemi letztens gesagt, du willst nichts von ihr wissen, sie steckt Prügel für dich ein und das ist dein Dank? Darauf kann das Mädchen verzichten und jetzt geh bitte. Ich will dich im Krankenzimmer nicht mehr sehen“, deutete die Schulärztin auf die Tür. Der Blonde nahm das alles einfach so hin, sah noch einmal kurz zu der Rosahaarigen und ging anschließend. Was dachte sich dieses Mädchen nur dabei, das zu tun? Sie hätte doch einfach sagen können, sie würde ihn nicht kennen. Dann hätten die Typen sie sicher in ruhe gelassen. Warum wurmte ihn das überhaupt so? Sonst hat sich doch auch noch nie jemand für sein Leben interessiert. Wieso kann es dann nicht auch einfach so bleiben? Warum musste dieses Mädchen sich überhaupt in sein Leben einmischen? Er raufte sich die Haare. Viel schlimmer jedoch war, das sie ihm deswegen kaum noch aus dem Kopf ging. Einige Zeit später, kam Akemi wieder zu sich und öffnete ihre Augen. „Na, endlich wieder wach?“, lächelte die Schulärztin. Die Angesprochene nickte leicht „Ja“. „Deinen Vater konnten wir leider nicht erreichen“ „Er ist momentan auf einem Seminar. Ist auch besser, wenn er sich da jetzt keine Sorgen machen muss. Die hat er doch sowieso schon ständig“, lächelte Akemi. „Kano war vorhin auch hier. Allerdings musste ich ihn raus werfen, weil ihm egal war, was du für ihn gemacht hast“, erklärte die Frau. „Nicht schlimm“, kam es über Akemi´s Lippen. Die Ältere sah verwundert zu ihr. „Ich habe auch keinen Dank oder ähnliches von ihm erwartet. Ich habe es getan, damit sie ihm nichts mehr tun. Immerhin sind sie doch jetzt weg, oder?“, lächelte das Mädchen erneut. Die Ärztin konnte es nicht fassen. So einen Menschen hatte sie ja noch nie kennen gelernt. Einem dem es so gleichgültig war, wie es ihm selbst ging, Hauptsache den Anderen ging es gut. „Aber was mache ich jetzt nur mit dir? Ich kann dich ja schlecht so alleine nach Hause gehen lassen...“, legte die Frau ihren Kopf leicht schief. „Geht schon, machen sie sich keine Sorgen. Ich habe schon schlimmeres durchgemacht“, lächelte Akemi und stand vorsichtig auf. „Na, na… Ich werde dich nach Hause fahren. Und keine Widerrede!“, beschloss die Ärztin. Die Angesprochene sah zu ihr auf „Nagut. Vielen Dank“. Der Vorfall verbreitete sich an der Schule, wie ein Lauffeuer. Vor allem da niemand verstand, weshalb Akemi das für Kano hätte tun sollen. Dieser äußerte sich auch nicht sonderlich dazu. Dennoch betrachtete er immer wieder den leeren Platz, seiner Klassenkameradin. Sie war nun schon seit einigen Tagen zu Hause. Eigentlich wunderte ihn das auch nicht, so wie sie ausgesehen hatte. Er fuhr sich seufzend durchs Haar. Schon wieder. Der Blonde dachte schon wieder an das Mädchen. Konnte sie nicht einfach aus seinen Gedanken verschwinden? Ihn verdammt noch mal in Ruhe lassen? Demnächst würde er sich sicher noch Vorwürfe machen, das ihr das wegen ihm passiert war. Oder tat er das etwa schon? „Kano, hörst du mir zu?“, sprach die Lehrerin ihn an. Der Angesprochene blickte verwirrt zu ihr. „Was wollen sie von mir?“ „Das du aufpasst. Ganz einfach. Seit wann bist du so abwesend?“, murrte die Frau. Kano ignorierte sie und sah aus dem Fenster. Ja, seit wann war das noch gleich so? Genau, seit Akemi in sein Leben getreten war. Er hatte noch nie so eine nervige Person kennen gelernt. Eine Person, die so fröhlich und lebensfroh war, das ihm schlecht wurde. Einige Tage später, kam Akemi wie gehabt, zur Schule. Die Anderen quetschten sie sofort aus. Kano musterte sie unauffällig. Ein paar Pflaster trug sie noch, sah sonst aber wieder ganz fit aus. Warum erleichterte ihn das nun so? Er wandt seinen Blick ab und sah, mal wieder, aus dem Fenster. Die Kirschblüten fingen an, zu Boden zu fallen. Es wurde also Herbst. „Guten Morgen, Kano“, ertönte plötzlich die Stimme, der Rosahaarigen. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf sie. Warum sprach sie ihn noch an, wenn sie wegen ihm so etwas durchmachen musste? Vor allem, sie lächelte. Warum tat sie das nur andauernd? Und weshalb löste das so ein komisches Gefühl in ihm aus? „Kano? Ist dir nicht gut?“, kam es nun besorgt von Akemi. „Nein, schon gut. Nur leichte Kopfschmerzen“, meinte er knapp. „Na dann ist ja gut“, lächelte das Mädchen erneut. Nach der Schule machten sich alle auf den Heimweg. Auf diesem, begegneten sich Akemi und Kano, zum ersten mal. „Ach, du musst auch hier lang? Ist ja witzig. Wieso fällt uns erst jetzt auf, das wir den selben Weg haben?“, lächelte die Rosahaarige fröhlich. Der Blonde seufzte „Kannst du mal bitte aufhören immer so fröhlich und nett zu mir zu sein? Mache es doch bitte einfach wie die Anderen und lass mich in Ruhe“. Akemi lief neben ihm her und sah zu ihm auf „Ich glaube dir nicht, das du wirklich einsam sein möchtest. Das möchte niemand. Außerdem finde ich dich gar nicht so schlimm, wie die Anderen immer sagen. Auch wenn du es nichts zugibst, hast du mir schon oft aus der Patsche geholfen“. Der junge Mann hielt kurz inne. War das wirklich so? Plötzlich fing es an, wie aus Eimern zu regnen. „Oh Verdammt!“, murrte er, wohingegen Akemi anfing leicht zu lachen. Sie fand die Situation schon etwas lustig. Kurz darauf stellten die Beiden sich unter. Die junge Frau musterte den Himmel „Es sieht nicht so aus, als würde es bald aufhören zu regnen“. „Und wenn schon“, gab Kano von sich. Die Rosahaarige blickte zu ihm auf „Wenn wir so bleiben, erkälten wir uns noch!“. Der Blonde lenkte seinen Blick auf sie „Mag sein“. Akemi fing an trotzig zu murren, schnappte sich sein Handgelenk und zog ihn mit sich. „Hey! Was soll das!?“, wollte Kano verärgert von ihr wissen. „Wir gehen zu mir, das ist nicht mehr weit von hier!“, entgegnete das Mädchen. Bei ihr angekommen, drückte Akemi Kano erst einmal ein Handtuch in die Hand. Nachdem sich Beide einigermaßen abgetrocknet hatten, gab die Rosahaarige dem Blonden ein paar Sachen ihres Vater´s. Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging sie davon aus, das Kano fertig war und wollte sich im Bad eben die Haare bürsten, musste aber feststellen das sie nicht richtig gelegen hatte. „Oh, entschuldig-“, huschte es über ihre Lippen, jedoch schockierte sie zu sehen, das Kano überhäuft von blauen Flecken war. Sie ging zu ihm. „Kano, was ist da...“, klang ihre Stimme voller Sorge. Der Angesprochene zog sich genervt das Shirt über „Das geht dich nichts an“. Nun wurde der Ausdruck der jungen Frau trotzig und sie stellte sich vor ihn. Anschließend blickte sie zu ihm auf „Sag nicht immer, es ginge mich nichts an! Ich versuche mich zumindest mit dir anzufreunden! Weis der Geier, warum ich das möchte… Ich habe einfach das Bedürfnis dazu“. Kano erwiderte ihren Blick, blieb aber stumm. „Sind die blauen Flecken von deinem Vater?“, fragte die junge Frau direkt, da es nicht wie normale Blutergüsse ausgesehen hatte. Sie schien den Punkt getroffen zu haben, was sie an dem Ausdruck ihres Gegenüber erkannte. „Dann lass mich dir bitte helfen, Kano! Das kann so doch nicht-“ „Halt den Mund! Du weist gar nichts und es geht dich auch verdammt noch einmal nichts an! Steck dir deine Scheinfreundschaft wo anders hin, Akemi! Du nervst mich einfach nur, lass mich in Frieden!“, wurde Kano lauter, stürmte an ihr vorbei, sammelte dabei noch seine Sachen zusammen und verließ das Haus. Akemi sah ihm entgeistert nach. So hatte sie ihn noch nie erlebt und sie kannte ihn nun ja auch schon länger. Allerdings fasste die junge Frau sich wieder schnell. Sie musste da schließlich einen ziemlich wunden Punkt erwischt haben. Da konnte sie seine Reaktion schon verstehen. Dennoch. Sie wollte ihm helfen, ob er das nun wollte, oder nicht. In den nächsten Tagen, sprachen die Beiden kein Wort mehr miteinander. Das wunderte sogar schon ihre Klassenkameraden. Immerhin hatte Akemi ihn immer zu getextet, ob es ihm nun passte oder nicht. Die Rosahaarige wusste, das Kano heute länger in der Schule bleiben musste, weil er seine Schulaufgaben des öfteren nicht gemacht hatte. Das war ihre Chance. Nach der Schule machte sie sich sofort auf den Weg zu Kano nach Hause. Über das Klassenbuch hatte sie seine Adresse heraus gefunden. Vielleicht konnte sie nichts ausrichten, aber sie musste es zumindest versuchen. Immerhin lag ihr etwas an Kano, auch wenn sie nicht wusste, was es war. Seit sie ihn das erste mal sah, fühlte sie sich ihm verbunden. Die ganze Zeit hatte sie versucht heraus zu finden, woran das liegen könnte. Letztlich durfte sie viele Seiten an ihm kennen lernen. Er würde es niemals zugeben, aber eigentlich war er ein netter Kerl. Das wusste sie. Akemi wollte einfach nicht, das Kano weiter leiden musste. Sie wollte ihm helfen. Egal wie. Vor der Wohnungstür angekommen, sammelte sie noch einmal ihren Mut zusammen und klingelte. Doch niemand öffnete. Also klingelte sie ein zweites und drittes Mal. Danach hörte sie plötzlich eine genervte, raue Stimme. Als die Tür sich öffnete, konnte man dem Mann vor ihr ansehen, das er sich hatte jahrelang gehen lassen. So roch es auch aus der Wohnung. „Wer bist du und was willst du?“, die Fahne von dem Mann, war auch nicht zu über riechen. „Mein Name ist Akemi und ich bin eine Freundin von Kano“, lächelte die Rosahaarige. „Freundin? Ich wusste nicht mal, das der Bengel überhaupt so etwas in der Art besitzt. Und wie genau kann ich dir weiter helfen?“, lallte der Mann halb. „Ich habe letztens etwas gesehen, was mich schockiert hat. Ich meine, wie können sie ihren Sohn schlagen!? Er ist doch ihr Kind, ihr Fleisch und Blut! Wie können sie ihm so etwas antun?“, wollte Akemi, aufgelöster als gewollt, von ihm wissen. Wieso nahm sie das nur so sehr mit? Der Ausdruck des Älteren wurde verärgert „Was hat das Balg erzählt!? Er ist miserable in der Schule und Frech obendrein! Er bekommt nur, was er verdient!“. „Das verdient aber niemand! Und sie scheinen ihren Sohn überhaupt nicht zu kennen! Er ist zwar ab und an abwesend, aber wenn er gefragt wird, hat er immer die richtige Antwort parat. Seine Schulnoten sind nicht immer super, aber oft hat auch er mal sehr gute Noten. Und wenn er so einen Vater hat, wundert es mich nicht im geringsten, das er so ist wie er ist! Glauben sie etwa allen ernstes, sie wären unschuldig an dem ganzen!?“, Akemi wurde selten sauer, aber in diesem Augenblick war es soweit. Wie konnte man nur so sein? Kano war doch sein Sohn. Die junge Frau verstand das einfach nicht. Auf einmal packte der Mann sie an der Kehle und drückte sie gegen die Wand. Die Rosahaarige versuchte sich zu befreien, doch der Mann war kräftiger, wie er aussah. „Nun hör mir mal zu, du freche Göre! Ich erziehe meinen Sohn wie ich es will! Du hast dich da schon mal gar nicht einzumischen! Wenn er deine Gefühle nicht erwidert, ist das nicht mein Bier! Denn so wie das klingt, scheinst du ja ganz schön viel für ihn über zu haben!“, knurrte der Ältere. Die Angesprochene blickte zu ihm runter. Gefühle? Akemi wurde erst in dem Augenblick bewusst, das sie über diese Möglichkeit noch gar nicht nachgedacht hatte. Aber wann sollte das passiert sein? Und weshalb kam es ihr so vor, als wäre das Gefühl schon immer da gewesen? Diese Verbundenheit… „Akemi!“, ertönte plötzlich Kano´s Stimme. Ehe sein Vater etwas dazu äußern konnte, stieß sein Sohn ihn bei Seite und ging zu dem Mädchen. „Bist du Wahnsinnig geworden?! Er hätte dich umbringen können, verdammt!“, gab der Blonde sauer von sich. Doch die Angesprochene war sich sicher, ein wenig Besorgnis in seiner Stimme zu hören. „Aber ich wollte dir doch nur helfen. Du hast das einfach nicht verdient, Kano“, erwiderte Akemi seinen Blick. Der Blonde verstand nicht, weshalb sie das alles tat. Andererseits löste das ein Gefühl in ihm aus, welches er kannte, ihm aber dennoch fremd war. Wie hieß das Gefühl noch gleich? „Man, ihr müsst ja echt schwer verknallt sein. Mein Sohn hat mir schon lange nicht mehr so eine geballert. Aber die Retourkutsche wird es in sich haben“, grummelte der Mann sauer. Die Schüler weiteten ihre Augen etwas. Liebe, das war es, wonach sie so lange gesucht hatten. In dem Augenblick sammelten sich Tränen, in den Augen von Akemi und Kano´s Blick wurde etwas sanfter. „Akemi...du wirst es nie lernen, oder?“, seufzte der Blonde. Die Angesprochene begann zu lächeln „Niemals. Selbst ohne meine Erinnerung nicht“. Nun zeichnete sich auch auf Kano´s Lippen ein leichtes Lächeln „Du Dummkopf“. Anschließend nahm er die Rosahaarige liebevoll in seine Arme. Die junge Frau erwiderte die Umarmung „Endlich….endlich kann ich mich erinnern“. Kano nickte und drückte sie noch etwas fester an sich „Ja, endlich haben wir sie wieder“. Auch sie befanden sich nun, in der Zwischendimension. Akemi blickte zu dem Blonden auf „Ich habe nie daran gezweifelt, das wir uns wieder erinnern werden. Aber so hätte unser Treffen eventuell aussehen können, wären wir nicht in der Wächterdimension gelandet“. Kano erwiderte ihren Blick „Ja. Viele Unterschiede gab es ja nicht wirklich. Nur weniger Kämpfe“. Die Schülerin schmunzelte etwas „Du hast Recht. Aber ich bin froh, das alles so gekommen ist. Zumindest weis ich nun, das egal in welcher Welt, Dimension oder Situation. Ich würde mich jedes mal in dich verlieben“. Kano konnte jetzt nicht einfach anders, wie sanft zu Lächeln. Womit hatte er diese Frau nur verdient? Wahrscheinlich gar nicht, aber das war ihm gleich. „Wir sollten gehen, die Anderen warten bestimmt schon auf uns“, meinte der Blonde. Akemi nickte „Ja“ 16. Kapitel ----------- Abschnitt 03– Manabu & Chiyo „Guten Morgen, Chiyo“, begrüßte eine Klassenkameradin, der Pinkhaarigen, diese freundlich. „Morgen“, lächelte die Angesprochene. „Unsere Schülersprecherin, pünktlich wie immer“, schmunzelte ihr Vize. „So gehört sich das ja auch“, entgegnete Chiyo höflich. Ja, Schülersprecherin zu sein, kann schön sein, aber auch anstrengend. Seit wann sie diese Bürde hatte? Genau wusste sie es auch nicht, aber alle sagten ihr, sie sei es seit dem sie auf der Schule war. Also würde das schon stimmen. Dennoch kam es ihr komisch vor, das sie sich an die Ernennung nicht genau erinnern konnte. „Schülersprecherin, denkst du an die Schülerratssitzung später?“, erinnerte sie eine Klassensprecherin, einer anderen Klasse. Die Pinkhaarige nickte „Natürlich, so etwas vergesse ich doch nicht. Wo denkst du hin?“. „Klar, aber sicher ist sicher! Bis später dann, Chiyo“, wank ihr das Mädchen fröhlich, bevor dieses in ihre Klasse huschte. Die Zurückgelassene seufzte kurz. Dadurch war sie kurz unachtsam und rempelte jemanden an. „Oh, Verzeihung! Ich habe nicht aufgepasst“, entschuldigte sich die Schülersprecherin sofort. „Schon okay. Das kann passieren“, lächelte ihr Gegenüber freundlich. Chiyo blinzelte. Der Junge vor ihr, war gewiss noch kein Oberschüler. Der war doch Schätzungsweise gerade mal 13. Dennoch trug er ihre Uniform. „Darf ich fragen, was du hier machst?“, harkte die junge Frau nun nach. Der Hellblauhaarige begann etwas zu lachen „Na was wohl, ich gehe ab heute hier zur Schule“. Nein. Chiyo verstand das wirklich nicht. „Oh Chiyo, wie ich sehe hast du deinen neuen Klassenkameraden schon kennen gelernt“, freute sich ihre Lehrerin. Die Angesprochene sah verwirrt zu ihr „Neuen Klassenkameraden, aber..“. „Sag bloß, du kennt ihn nicht? Das ist Manabu, das Genie. Er ist ein Überflieger in allen Fächern. Wir schätzen, das er selbst euch Oberschüler in die Tasche stecken wird“, erklärte die Frau stolz, da er in ihre Klasse gekommen war. „Überflieger?“, nein, Chiyo hatte noch rein gar nichts von ihm gehört. Ihr Blick fiel erneut auf den Jüngeren. Dieser erwiderte diesen lächelnd. Konnte jemand wirklich so intelligent sein? Die junge Frau hatte das immer nur für Humbug gehalten. Aber sie würde ja bald erfahren, ob es der Wahrheit entsprach. In der Pause zeigte Chiyo, wie es sich für eine Schülersprecherin gehörte, Manabu das ganze Schulgelände. Und ja, im Unterricht konnte sie nun schon sein enormes Wissen bewundern. Selbst den Lehrer hatte er schon einmal verbessert. Wo nahm der Junge das Wissen nur her? „Du fragst dich, weshalb ich so viel weis, oder?“, ertönte die Stimme des Jüngeren. Die Angesprochene richtete ihren Blick, verwundert, auf den Jungen. „Man konnte es dir im Blick ablesen“, schmunzelte er. Nun blinzelte die Pinkhaarige. Achso? „Ja, du hast recht. Du bist noch so jung und weist scheinbar schon mehr, wie unsere erfahrensten Lehrer“, entgegnete Chiyo. „Ehrlich gesagt, ich weis es auch nicht. Es mag merkwürdig klingen, aber das Wissen besaß ich schon immer. Auch wenn ich mir vieles auch aus Büchern erlesen habe, ist das wirklich nur ein winziger Teil von dem, was ich vorher schon wusste“, erklärte Manabu. Die junge Frau erwiderte den Blick des Jüngeren. „Das stelle ich mir...ziemlich anstrengend vor, immer alles zu wissen und unterfordert zu sein“, sagte sie, wonach der Junge sie verwundert, aber schließlich lächelnd ansah. „Du bist die Erste, die das so sieht. Alle Anderen bezeichnen mich immer als Wunderkind, denken aber nie darüber nach, wie es mir dabei geht. Danke, Chiyo“, wurde sein Lächeln, zu dem einen glücklichen Kindes. Die Angesprochene bekam einen leichten Rotschimmer und wandt schnell ihren Blick von ihm ab. Wieso brachte ein 13 Jähriger ihr Herz zum höher schlagen? Das ging doch nicht! „Alles in Ordnung, Chiyo? Du bist so rot, bekommst du Fieber? Soll ich mal fühlen?“, sah Manabu besorgt zu ihr auf. Diese Worte ließen sie noch mehr erröten. „Nein, schon gut! Lass uns lieber weiter gehen..“, wank die Pinkhaarige ab und setzte ihren Weg fort. Der Jüngere verstand nicht genau, was auf einmal los war, folgte ihr aber schließlich. „So und das ist die Schulbibliothek“, betraten die Schüler, den größten Saal, der Schule. „Wow, das sind aber viele Bücher!“, gab Manabu fröhlich von sich. So viele Bücher hatte er noch nie auf einen Schlag gesehen. „Das ist auch der ganze Stolz unserer Schule. Hier steht das Wissen, von vielen Jahrtausenden in den Regalen“, lächelte die Ältere. Ihr entging natürlich nicht das Glitzern in den Augen, des Hellblauhaarigen. Aus irgend einem Grund, machte sie das glücklich. „Schülersprecherin! Wo bleibst du denn!? Alle warten schon auf dich!“, kam der Vizeschulsprecher angerannt. „Ach herje! Ich habe vollkommen die Zeit vergessen! Tut mir leid, Manabu. Ich muss los, wir sehen uns später!“, eilte Chiyo los. Der Angesprochene blickte ihr nach. Anschließend hielt er sich mit einer Hand den Kopf. Was war nur mit ihm los? Warum fühlte er sich in ihrer Gegenwart so merkwürdig? Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. Immerhin hatte er nun wieder viel zu lesen. Er grinste fröhlich „Auf geht’s!“. Das Schulfest stand vor der Tür und es musste einiges geplant werden. Das bedeutete leider auch, das Chiyo verdammt viel um die Ohren hatte und meist als Letzte das Schulgebäude verließ. Sie seufzte. Ihr Kopf brummte. Sie hatte wohl zu viel nachdenken müssen und zusätzlich zu wenig getrunken. Als sie an der Bibliothek vorbei ging, fiel ihr auf, das dort noch Licht brannte. Sie fragte sich wirklich, wer zu dieser späten Stunde noch in der Schule war, um zu lesen. Vorsichtig betrat sie den Raum und blickte sich um. Auf an hieb konnte sie niemanden sehen. Ob vielleicht nur jemand vergessen hatte, das Licht aus zu machen? Gerade, als sie kehrt machen wollte, hörte sie ein murmeln. Ihr Blick wurde fragend. Wo kam das nun her? Sie beschloss, dem Geräusch auf den Grund zu gehen und folgte ihm. Wenig später, fand sie Manabu, auf dem Tisch schlafend. Er hatte sich mit Büchern zugestellt, weswegen sie ihn nicht sofort bemerkt hatte. Ein Schmunzeln bildete sich auf ihren Lippen. „Umringt von Süßigkeiten“, flüsterte sie. Die Pinkhaarige holte eine Decke und legte sie liebevoll über den Jungen. Anschließend setzte sie sich neben ihn. Chiyo begann ihn zu mustern. Wer war dieser Junge nur und wieso bekam sie in seiner Gegenwart so ein komisches Gefühl? Es war ihr vertraut und dennoch so fremd. Wie war das nur möglich? Mal ganz davon ab, das sie fand das sein schlafendes Gesicht aussah, wie das eines schlafenden Hundes. So friedlich. Die junge Frau lächelte leicht. Wenig später wurden Beide, ja Chiyo war ebenfalls eingeschlafen, durch einen Knall geweckt. Die Schüler schreckten beide hoch und stießen sich dadurch ihre Köpfe. „Chiyo? Was machst du hier?“, rieb sich Manabu seine Stirn. Er konnte die Ältere auch nur durch den Mondschein erkennen, welcher in die Bibliothek drang. „Ich habe vorhin gesehen, das hier noch Licht brannte und dich gefunden. Da du so schön geschlafen hast, wollte ich dich nicht wecken und bin wohl selbst weg genickt. Der Hausmeister hat scheinbar gerade die Tür abgeschlossen und das Licht ausgemacht“, sah Chiyo zu der großen Tür. Waren sie jetzt wirklich eingeschlossen? „Aber hätte der Hausmeister uns nicht sehen müssen?“, gab der Hellblauhaarige, verwundert, von sich. Die Pinkhaarige deutete auf den Bücherstapel „Wie denn? Ich habe dich ja fast übersehen und nur wegen deines Gemurmels gehört“. Manabu blickte zu dem Stapel und kratzte sich anschließend verlegen am Hinterkopf „Ups. Aber ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welches ich zuerst lesen soll und habe deswegen einfach alle mitgenommen“. Auf einmal fing Chiyo an zu lachen, weswegen der Jüngere fragend zu ihr aufsah. „Oh man, jetzt sind wir in der Bücherei eingeschlossen. Der Traum eines jeden Schüler´s“, gab sie Ironisch von sich. Nun musste auch Manabu leicht lachen „Naja, also wenn es nach mir geht“. „Ich denke, du bist da wirklich die Ausnahme“, schmunzelte die Schülersprecherin. Danach wurde ihr wieder bewusst, das sie ja noch einiges für das Schulfest planen musste. „Auch das nach“, seufzte sie. „Als Schülersprecherin scheint man es ja echt nicht leicht zu haben, was?“, lächelte Manabu. Die Angesprochene blickte zu ihm „Man gewöhnt sich dran. Andererseits bin ich gerne für Andere da und habe ein offenes Ohr für sie. Immerhin ist es ja meine Aufgabe als Schülersprecherin, eben genau für diese da zu sein und ich mache es auch gerne. Wenn da nicht ab und an mal dieses ganze geplane wäre. Das ist wirklich nicht so meins“. Der Jüngere sah zu ihr auf. „Ich würde mal schätzen, wir haben noch viel Zeit, oder? Wenn du willst, werde ich dir gerne helfen. Immerhin habe ich dich ja auch in diesen Schlamassel gebracht“, lächelte der Hellblauhaarige. Chiyo erwiderte seinen Blick, ebenso wie das Lächeln „Das wäre nett, danke“. So verbrachten die Zwei die ganze Nacht damit dieses und jenes zu planen. Dabei unterhielten sie sich aber auch des öfteren mal über belangloses. Sie verstanden sich wirklich gut. Beinahe zu gut, wie Chiyo fand. Ihr kam das alles zu vertraut vor. Aber weshalb? Und ging es da nur ihr so? Am nächsten Morgen, wurden die beiden vom selben Lärm geweckt, wie am vorigen Abend. Sie hatten an der Wand, Kopf an Kopf gelehnt, geschlafen. „Wir sollten uns beeilen. Ehe das noch einer bemerkt, denn das könnte Ärger geben“, schmunzelte die Pinkhaarige, während sie aufstand. Manabu blickte zu ihr auf „Du hast recht, gehen wir“. Danach begannen die Vorbereitungen für das Schulfest. Jeder einzelne half mit. Immerhin Veranstaltete jede Klasse noch ein eigenes Projekt. Chiyo und Manabu hatten zusätzliche Veranstaltungen geplant. Wie ein Geisterhaus, welches von den Lehrern betrieben werden sollte, etwas, wo Schüler anderen Schülern ihre Liebe vor allen gestehen konnten, eine Art kleiner Kochwettbewerb und vieles mehr. Es ging auch super voran, doch Chiyo bemerkte immer wieder erneut den mürrischen Blick, des Vizeschulsprecher´s. Was war nur plötzlich mit ihm los? Er war doch früher nicht so gewesen, oder? Wirklich sicher war sie sich allerdings auch nicht. Dennoch fragte sie nicht nach und beließ es einfach dabei. Leider musste sie aber bald feststellen, dass das ein Fehler war. Nach einer Woche, waren endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen und das Fest konnte beginnen. Die Schüler hatten sogar die Erlaubnis, Alltagskleidung zu tragen. Sollten sich aber sonst an alle Schulregeln halten. Da alle in ihrer Klasse die Uniform wegließen, tat Chiyo das ebenfalls. Ihre Klassenkameraden betrieben ein kleines Host Café. Sie wurde bei den Schichten außen vorgelassen, weil sie sich ja schon um alles andere kümmern musste. Dafür dankte sie ihren Mitschülern wirklich sehr. Manabu hingegen musste gleich die erste Schicht ran. Und war sogar wirklich beliebt bei den Schülern von Auswärts. Besonders bei den Grund -und Mittelschülerinnen. Dadurch lief das Café wirklich erste Sahne und sie konnten sogar auf den Preis für die meisten Einnahmen hoffen. Der beinhaltete einen drei Tages Ausflug. Wo hin war noch geheim. Allerdings konnte Chiyo die Mädchen verstehen. Manabu stand die Uniform der Host´s wirklich gut. Als die Blicke der Beiden sich trafen, sah die Pinkhaarige schnell zur Seite und bekam einen leichten Rotschimmer. Was dachte sie da nur schon wieder? Außerdem hatte er doch genug Mädchen in seinem Alter um sich. Sie verspürte einen leichten Stich in der Brust. Was war das nur? Und weshalb kam ihr dieses Gefühl so bekannt vor? Die junge Frau beschloss sich schnell, auch die Anderen Klassen anzusehen. Das tat sie auch umgehend. Dennoch blieb dieses merkwürdige Gefühl. Plötzlich lief sie ihrem Vize in die Arme und sah zu ihm auf „Oh, entschuldige Taro“. „Macht doch nichts, Chiyo. Ich freue mich sogar, über die Begegnung“, lächelte der Ältere. Die Angesprochene sah fragend zu ihm auf. „Komm, ich lade dich ein. Möchtest du etwas bestimmtes?“, schlenderte der Vizeschulsprecher mit ihr durch die Gänge. „Ehm, nein. Nicht wirklich“, antwortete Chiyo leicht verwirrt. Seit wann war er so gesprächig und offen? Hatte sie etwas nicht mit bekommen? Außerdem entging ihr das Getuschel der Anderen natürlich auch nicht. So allmählich dachte sie, sie hätte wirklich etwas verpasst. Aber warum wussten das alle, außer ihr? Plötzlich kam eine durchsage, das nun die öffentlichen Liebeserklärungen beginnen könnten. Chiyo blickte sich um. Tatsächlich gingen wirklich viele dort hin. Ob die alle nun ihr Herz öffnen wollten? Die junge Frau fand, das man dazu ganz schön viel Mut haben musste. Vor allem, wenn der Andere die Gefühle nicht erwiderte. Dazu fiel ihr auf, das auch Taro verschwunden war. Wo war er denn so plötzlich hin? Wollte er etwa auch..? So langsam beschlich Chiyo ein ungutes Gefühl. Nichts desto trotz, machte sie sich auf den Weg nach draußen, wo die Bühne stand. Dort wurden schon einige Liebeserklärungen gemacht. Leider musste die genannte Person auch selbst auf die Bühne. Das war bestimmt ziemlich peinlich für den einen oder anderen. Eventuell hätten Manabu und sie das doch etwas überdenken sollen. Bei der Bühne angekommen, blickte sie sich um. Auch hier war der Vizeschulsprecher nicht zu sehen. Jedoch fand sie jemand ganz anderen. Manabu. Warum war er hier? Nur um zu gucken? Oder um selbst eine Liebeserklärung zu machen? Auf einmal war es schon wieder da, dieses komische Gefühl. Chiyo seufzte. Dann wurde auf einmal der Name, ihres Vize genannt und er betrat die Bühne. Er wurde gefragt, wer denn die Glückliche sei. „Chiyo“, antwortete Taro darauf. Die Pinkhaarige wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Allerdings musste sie nun auf die Bühne, immerhin hatte sie das ja selbst festgelegt. Oben angekommen erwiderte sie Taro´s Blick unsicher. „Chiyo, ich liebe dich! Und das schon, seit wir uns das erste mal gesehen haben. Bitte, werde meine Freundin!“, da waren sie, die Worte, vor denen die Pinkhaarige angst hatte. Wie sollte sie darauf nun reagieren? Ihr Blick fiel von Taro, auf die anderen Schüler, welche sie erwartungsvoll ansahen. War es das, über was sie vorhin getuschelt hatten? Wussten etwa alle davon? Viel mehr, gingen sie nun davon aus, das sie ja sagte? Aber weshalb sollte sie das? Sie kannte ihren Vize doch kaum. Sie hatten sich schließlich immer nur gesehen, wenn sie es mussten. Ihr Blick blieb jetzt an Manabu hängen, welcher diesen erwiderte. Warum war es bei ihm anders? Weshalb fühlte sie sich ihm jetzt schon so verbunden? „Chiyo? Allmählich wird es peinlich“, flüsterte Taro, an dem Mikro vorbei. Die Angesprochene wandt sich wieder ihm zu. Anschließend verbeugte sie sich leicht „Es tut mir leid, Taro. Aber ich kann deine Gefühle leider nicht erwidern. Für mich bist du nicht mehr, wie ein Freund. Dennoch danke, für deine Offenheit“. Sie lächelte ihm noch einmal kurz zu und verließ die Bühne. Dennoch entging ihr nicht der perplexe Blick des Vizeschulsprecher´s, welcher auf ihr lag. Auch die restlichen Schüler, sahen irritiert zu ihr. Gut, Taro sah gut aus, war schlau und ihr Vize. Trotzdem. Es war nicht das, was sie wollte. In der Hinsicht war sie sich ziemlich sicher. Kurz darauf trafen sich erneut ihrer und Manabu´s Blick. Er war der Einzige, der sie nicht irritiert ansah. Im Gegenteil, er lächelte und kam auf sie zu „Das war ziemlich mutig von dir. Du wusstest doch sicher, das jeder ein 'Ja' erwartet hatte, oder?“. Die Angesprochen nickte zögerlich „Sicher. Ich habe es an ihren Blicken gesehen. Doch was bringt mir eine Beziehung, wenn sie nicht echt ist? Und ich dazu dem Anderen noch etwas vormachen muss? Das kann doch nicht richtig sein. Ich denke eher, es wäre total falsch. Es tut mir leid, wenn er sich zu viel versprochen hat...“. „Du hast sicher nichts falsch gemacht. Er wird schon damit klar kommen. Immerhin muss man mit so etwas immer rechnen“, lächelte der Hellblauhaarige. Dieses beruhigte die junge Frau. Er hatte recht. Darüber sollte sie sich wohl keine Gedanken machen. „Schülersprecherin, findest du es in Ordnung unseren Vize so ab zu servieren? Und dann flirtest du gleich mit dem drei Käse hoch hier?“, kam plötzlich eine Mitschülerin auf sie zu. Die Angesprochene sah verwundert zu ihr „Bitte? Erstmal, wir unterhalten uns hier ganz normal und zweitens, war es nie meine Absicht ihn zu verletzten. Aber soll ich ihm lieber etwas vormachen?“. „Vielleicht hättest du dann nicht einfach falsche Signale senden sollen? Du bist doch echt das Letzte!“, beschimpfte die Schülerin die Schülersprecherin. „Kann es sein, das du nur eifersüchtig bist? Oder warum stört dich das so? Wärst du lieber an Chiyo´s Stelle gewesen? Hättest gerne die Aufmerksamkeit von dem Vize, die Chiyo bekommt? Dann solltest du anstatt andere zu beleidigen, mal lieber zur Tat schreiten!“, nahm Manabu Chiyo in Schutz. Die Angesprochene sah sauer zu ihm „Was mischt du dich eigentlich ein!? Wer hat dich gefragt? Aber egal...ich wollte das eh nur gesagt haben!“. Daraufhin dampfte die junge Frau, sauer, davon. Kurz darauf umarmte die Pinkhaarige den Jüngeren, welcher sie deswegen verwundert ansah. „Danke“, huschte es über Chiyo´s Lippen. Der Angesprochene lächelte leicht „Keine Ursache“. Anschließend ging alles seinen gewohnten Gang. Glücklicherweise blieb es nur bei der einen Beschwerde. Des weiteren gingen Manabu und Chiyo zusammen über das Fest. Denn die Schicht des Jüngeren war vorüber. Sie hatten viel Spaß zusammen. Die Pinkhaarige hatte endlich mal das Gefühl, so sein zu dürfen, wie sie war. Nicht in ihre Rolle als Schülersprecherin gezwungen. Allerdings entging das auch nicht den Anderen, weswegen die nächsten Gerüchte entbrannten. Zum Abend hin stellte sich heraus, das Manabu und Chiyo´s Klasse, den Ausflug gewonnen hatten. Natürlich freuten sich alle darüber. Es wurde auch endlich verraten, wo es hin ging. Nach Kyoto. Eine Woche später, war es soweit. Für die Gewinnerklasse ging es nun endlich auf ihren Ausflug. Der Bus stand bereit und alle stiegen nach und nach ein. Chiyo musste zugeben, das sie momentan wirklich froh war, das Taro nicht in ihrer Klasse war. Mal davon ab, das er sie in letzter Zeit mied, was sie natürlich verstehen konnte. Sie würde sicher ähnlich handeln. Allerdings konnte sie sich nicht erklären, weshalb nun das Gerücht herum ging, das sie und Manabu etwas am laufen hätten. Das machte seit dem Schulfest die Runde. Viele meinten, das sie wie ein frisch verliebtes Paar gewirkt hätten. Die Schülersprecherin blickte aus dem Fenster. Hatten sie das wirklich? Oder sponnen sich ihre Mitschüler nur wieder etwas zusammen? Aber sollte sie das nicht eigentlich selber am besten wissen? Doch ehrlich gesagt, hatte sie selbst keine Antwort darauf. Was war es, was da zwischen Manabu und ihr war? Seit dem sie sich kannten, bekam sie in seiner Gegenwart jedes mal ein merkwürdiges Gefühl. Bis jetzt konnte sie sich immer noch nicht erklären, was es zu bedeuten hatte. Allerdings fand sie, das es allmählich an der Zeit wäre heraus zu finden, was es bedeutete. In Kyoto angekommen, verteilten sich alle auf die Zimmer, in der Jugendherberge. Chiyo, durfte von ihren Mitschülerinnen aus, das Einzelzimmer nehmen. Sie war sich nicht sicher, ob sie das nun positiv oder negativ auffassen sollte. Dennoch nahm sie es so hin, denn stören tat sie das auch nicht. Am ersten Abend, wollte ihre Klasse grillen. Über einem großen Lagerfeuer. Die Lehrer waren einverstanden, worüber die Schüler sich freuten. Nach dem Essen, saßen sie noch alle zusammen und spielten Spiele. Dann beschlossen sie, eine Nachtwanderung mit Mutprobe zu machen. Sie sollten alle einem Pfad folgen, welcher ziemlich gruselig wirkte. Am Anfang und am Ende standen die Lehrer und warteten. Wer zuerst gehen sollte? Manabu und Chiyo. Die junge Frau lächelte verunglückt. Was sollte das? Wollten ihre Mitschüler sie nun etwa verkuppeln? Hatten sie mal an den Altersunterschied gedacht? „Wollen wir dann?“, lächelte Manabu. Die Angesprochene blickte zu ihm herunter „Eh, sicher“. Anschließend betraten sie den Pfad, mit nichts, außer einer Taschenlampe. „Ich habe gehört, wie einige unserer Klassenkameraden meinten, das es auf diesem Weg spukt“, erwähnte der Hellblauhaarige nebenbei. Chiyo legte ihren Blick auf ihn „Spukt?“. „Ja, dieser Weg soll an einem Friedhof vorbei führen“, fügte er hinzu, bemerkte dabei, wie der Blick der jungen Frau leicht von Panik gezeichnet war. Manabu schmunzelte. „Findest du das nicht unheimlich?“, wollte Chiyo nun von ihm wissen, da ihn das komplett kalt zu lassen schien. „Ach weist du, ich denke das wenn es Geister wirklich geben sollte, heißt das ja nicht unweigerlich das sie Böse sind. Außerdem darf ich doch keine Angst haben, immerhin muss ich dich doch beschützen“, lächelte Manabu die Ältere an. Diese bekam bei seinen Worten eine leichten Rotschimmer und sah verlegen zur Seite. Das er das so direkt aussprechen konnte, ohne rot zu werden. Für sein Alter war er doch schon ziemlich frühreif. Plötzlich knackte es im Gebüsch, Chiyo gab ein quietschendes Geräusch von sich und sprang etwas zur Seite. Diese Aktion brachte Manabu zum lachen. „Machst du dich jetzt über mich lustig?“, murrte Chiyo. „Ein bisschen vielleicht“, musste er zugeben. Wenig später hielt er ihr seine Hand hin „Hier, vielleicht kann ich deine Angst so etwas lindern“. Die Schülersprecherin betrachtete verwundert seine Hand, legte ihre aber in seine. Und tatsächlich. Ihre Angst war wie verflogen. Sie fühlte sich sicher. Ihr Herzschlag hatte ebenfalls zugenommen und Chiyo bekam Panik, er könnte ihn hören. Sie schielte zu ihm. Ließ ihn das etwa alles kalt? Schlug nur ihr Herz höher? Die junge Frau richtete ihren Blick nach vorne. Was erwartete sich auch? Immerhin war sie drei Jahre älter wie er. „Chiyo? Stimmt etwas nicht?“, kam es plötzlich besorgt von Manabu. Die Angesprochene richtete irritiert ihren Blick auf den Jungen „Nein, alles bestens. Warum?“, stellte sie eine Gegenfrage. „Naja, du wirktest eben so traurig“, lächelte der Hellblauhaarige. Tat sie das? Kurz darauf erreichten sie das Ende des Pfade´s. Ihr Lehrer war froh sie zu sehen und schmunzelte etwas. Chiyo fragte sich kurz weshalb, bis ihr wieder einfiel, das sie noch Manabu´s Hand hielt. Von dieser ließ sie daraufhin sofort ab. Der Jüngere sah kurz fragend zu ihr auf, richtete dann aber seinen Blick wieder zur Seite. Nach und nach trafen auch alle ihre Klassenkameraden ein. Viele der Mädchen, klammerten sich verängstigt an die Arme der Jungen. Eine zerquetschte einem beinahe seinen Arm. Scheinbar waren tatsächlich immer ein Mädchen und ein Junge unterwegs. Naja, war wahrscheinlich auch besser. Am nächsten Tag, durften die Schüler selbst planen, was sie machen wollten. Ein Teil ging shoppen, ein anderer suchte sich Freizeitaktivitäten und wieder andere schauten sich die Sehenswürdigkeiten an. Dazu gehörten auch Manabu und Chiyo. Ihr Rundgang endete bei einem traditionellen Tempel. Die junge Frau blickte bewundernd zu diesem auf „Der ist aber schön“. Der Hellblauhaarige sah zu ihr auf „Wollen wir beten gehen?“. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick und lächelte „Gern“. Nachdem sie das geklärt hatten taten sie das, was sie eben besprochen hatten. „Sag mal Chiyo, glaubst du an das Schicksal?“, fragte Manabu plötzlich. Die Pinkhaarige richtete ihre Augen auf ihn. Wie kam er denn auf einmal darauf? Dennoch wurde ihr Ausdruck etwas traurig „Ehrlich gesagt, ich weis es nicht. Mein Leben kommt mir momentan vor, als wäre es nicht meines“. Der Jüngere wandt sich zu ihr „Ich schon. Seit dem ich dich getroffen habe, um ehrlich zu sein“. Chiyo weitete ihre Augen etwas. Wegen ihr? „Warum? Warum meinetwegen?“, wollte sie nun wissen. Manabu seufzte „Das ist die Sache, die sogar ich nicht weis. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann ist, das du ein komisches Gefühl in mir auslöst“. Die Augen der Beiden trafen sich. Ihm ging es also genau so wie ihr? Als Chiyo genauer darüber nachdachte, hatte sie das Gefühl, eine lang verlorene Erinnerung wolle zurück kehren. Sie hielt sich etwas ihren Kopf, ließ ihren Blick schweifen und stoppte letztlich bei dem Tempel. Auch dieser, löste etwas in ihr aus. Was war nur mit ihr los? Das konnte doch nicht normal sein. „Chiyo, geht es dir nicht gut? Du wirst so blass“, gab Manabu besorgt von sich. Die Schülersprecherin erwiderte seinen Blick. Ein knackendes Geräusch unterbrach die Zwei. Die Schüler drehten sich in die Richtung, aus der es kam. Beide überkam das ungute Gefühl, beobachtet zu werden. „Ist da wer?“, erhob Manabu seine Stimme. Aber er bekam keine Antwort, im Gegenteil, urplötzlich sprintete jemand aus dem Gebüsch. Es war Taro. „Wenn ich sie nicht haben kann, sollst du es auch nicht!!“, schrie dieser wie vom Teufel besessen und richtete ein Messer auf den Jüngsten. Ehe Manabu reagieren konnte, ging Chiyo dazwischen und bekam selbst die Klinge zu spüren. Ein brennender Schmerz breitete sich in ihrem Rücken aus. Kurz darauf sank sie auf ihre Knie zusammen. „Chiyo!“, gab der 13 Jährige laut und krank vor Sorge von sich. Taro wusste gar nicht, wie ihm geschah. „D – Das ist nicht meine Schuld...S – Sie ist dazwischen gegangen! Das war alleine ihre Entscheidung!“, stammelte er. „Du bist also nicht mit dem Messer-“ „Schon gut, Manabu“, sah sie zu ihm auf und lächelte leicht. „Warum hast du das getan?“, gab Manabu leidend von sich. Plötzlich schlang sie ihre Arme um seinen Nacken, zog den Jüngeren zu sich und drückte ihn fest an sich. Der Hellblauhaarige war verwirrt „Chiyo, was..?“. „Ich würde das Messer immer wieder für dich abfangen. Ob es nun mein eigenes Leben kosten sollte, oder nicht. Immerhin Liebe ich dich mehr, als dieses. Endlich weis ich es wieder“, erinnerte sich Chiyo. Manabu weitete seine Augen „Was..?“. Die junge Frau drückte ihn etwas von sich, sah in seine Augen und lächelte sanft „Na, du bist doch mein Schicksal“. Mit diesen Worten, bekam auch der Jüngere seine Erinnerungen auf einen Schlag zurück. Sein verwirrtes Gesicht, wich dem eines traurig lächelndem. „Chiyo… Ich werde niemals zulassen, das deinem Schicksal etwas im Wege steht. Niemals“, daraufhin verschwamm ihre Umgebung und mit ihr auch die Verletzung der Pinkhaarigen. „Ob wir uns so auf der Erde begegnet wären?“, fragte der Junge sich. „Wer weis? Aber ich möchte daran glauben“, lächelte Chiyo, woraufhin sie einen liebevollen Kuss von ihrem Liebsten bekam. „Die Anderen warten sicher“, schmunzelte Manabu. Die Angesprochene nickte „Du hast recht“. 17. Kapitel ----------- Abschnitt 04 Katsuro & Kuraiko Es war ein Tag wie jeder andere. Sonnig, warm und alle hatten gute Laune. Auch wenn Kuraiko eher schüchtern und zurückhaltend war, freute sie sich trotzdem über diesen Tag. Dieses Wetter ließ die Leute gleich bessere Laune bekommen. So erging es natürlich auch ihren Mitschülern. Obwohl einer von ihnen immer gute Laune hatte. Die Schwarzhaarige richtete ihren Blick vorsichtig auf den Rothaarigen. Katsuro. Er war wirklich jeden Tag gut drauf und zog meistens die Leute mit seiner Laune mit. Auch war er ziemlich beliebt, vor allem bei den Mädchen, machte sich aber nicht viel daraus. Er behandelte jeden gleich und liebte Fußball. Kuraiko entfloh ein leiser Seufzer. Für so jemanden wie sie, interessierte er sich bestimmt nicht. Wegen ihrer schüchternen Art, wurde sie von den Anderen häufig ausgeschlossen. Dafür waren ihre Noten umso besser. Dennoch freute es sie, das der Zusammenhalt ihrer Klasse besser geworden war, seit Katsuro vor 4 Wochen auf ihre Schule kam. In der Pause setzte die junge Frau sich, wie immer, etwas abseits auf eine Bank und strickte etwas. Das tat sie meistens. Man könnte es also als Hobby bezeichnen. Was sie strickte, war immer unterschiedlich. Aber meistens etwas für ihre Mutter oder deren neuen Lebensgefährten. Bei dem Gedanken an ihre Familie wurde ihr Blick etwas traurig, denn ihr kam wieder ihre Schwester in den Sinn. Sie vermisste sie. Akemi verstand es einfach, andere aufzumuntern. Sie war einfach ein sehr fröhliches Mädchen und offen anderen gegenüber. Einfach ihr komplettes Gegenteil, obwohl sie Zwillinge waren. Dadurch das sie so in Gedanken versunken war, bekam Kuraiko nicht mit, das geradewegs ein Ball auf sie zu flog. Sie weitete ihre Augen schreckhaft, als sie ihn bemerkte und zuckte leicht zusammen. Doch der Ball traf nie bei ihr ein. Jemand hatte ihn mit Leichtigkeit abgefangen. „Ihr Idioten! Passt verdammt noch mal auf, wo ihr hin schießt!“, rief der junge Mann zu den anderen Schülern und schoss den Ball zurück. Anschließend wandt er sich zu der Schwarzhaarigen „Ist bei dir alles soweit in Ordnung? Du bist doch Kuraiko, aus meiner Klasse, oder?“. Die Angesprochene wusste gar nicht, wie ihr geschah, bis der Rothaarige sie auf einmal ansprach. „E – Ehm ja. Vielen dank, das du mir geholfen hast, Katsuro – kun!“, verbeugte Kuraiko sich, leicht im sitzen und bekam einen Rotschimmer. „Keine Ursache! Diese Idioten können einfach kein Fußball spielen“, grinste der Schüler. Anschließend betrachtete er die Wolle auf dem Schoß, seiner Klassenkameradin „Du strickst?“. Kuraiko sah verwundert zu ihm auf und folgte seinem Blick. Danach nickte sie zurückhaltend „J – Ja“. Plötzlich setzte er sich neben die junge Frau und betrachtete ihr gestricktes neugierig „Darf ich fragen, was das wird?“. Die Schwarzhaarige wurde durch seine Nähe etwas nervös und bekam erneut einen leichten Rotschimmer „D – Das wird eine Mütze, für meine Mutter“. „Echt? Wow. In meiner Familie kann niemand stricken. Aber das was du da machst, sieht schon echt gut aus. Darf ich das Ergebnis vielleicht sehen?“, grinste Katsuro. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick schüchtern „S – Sicher, wenn du das möchtest“. „Gut, ich bin schon gespannt!“, lächelte der Rothaarige und wurde anschließend von ein paar Schulkameraden angesprochen. Kuraiko schielte zu ihm. Er verstand sich also auch mit Schülern aus anderen Klassen super. Die junge Frau richtete ihren Blick auf ihre Wolle. Katsuro war schon fast zu beneiden, wie locker er mit allen sprechen konnte. Sie könnte das nie. „Hey Katsuro!“, kam einer seiner Freunde, nach Schulschluss, auf ihn zu. „Hey“, grinste der Angesprochene. „Sag mal, stimmt es das du in der Pause mit Kuraiko abgehangen hast?“, wollte der Schüler wissen. Katsuro sah ihn leicht fragend an „Ja, warum?“. „Ach nur so. Sie sieht zwar echt spitze aus, ist uns anderen Jungs aber viel zu schüchtern. Das ist manchmal wirklich anstrengend. Zum Beispiel braucht sie für ihre Vorträge ewig. Das ging sogar so weit, das sie ihre Vorträge nur noch schriftlich abzugeben braucht. Deshalb halten wir uns immer eher von ihr fern“, erklärte der Mitschüler. Der Rothaarige entgegen, sah ihn einfach nur komisch an. „Was ist denn?“, gab der Angestarrte verunsichert von sich. „Was wolltest du mir jetzt damit sagen? Das ich mich von ihr fern halten soll, weil sie schüchtern ist? Ich schätze eher, das sich das bei ihr ändert, wenn man sie besser kennt. Und nur so als Hinweis, ich hasse oberflächliche Leute. Wenn du dazu gehörst, halte dich bitte von mir fern“, sagte Katsuro, für seine Verhältnisse verdammt ernst und ging. Sein Klassenkamerad blickte ihm nach „Was geht denn mit dem ab?“. In den nächsten Tagen verbrachte Katsuro in den Pausen, viel Zeit, mit Kuraiko. Er sah ihr beim stricken zu und unterhielt sich mit ihr über belanglose Dinge. Auch wenn er mehr redete und die junge Frau ihm nur zu hörte. Allerdings konnte man Kuraiko ansehen, das sie sich über Katsuro´s Gegenwart, sichtlich zu freuen schien. Sie lachte sogar zwischendurch etwas. Ihre Klassenkameraden hingegen, verstanden die Welt nicht mehr. Warum verbrachte der Rothaarige nur so viel Zeit mit dem schüchternen Mädchen? Wenn sie ihn fragten, antwortete er einfach, das er sie näher kennen lernen wollte. Das war ja auch die Wahrheit. Er wollte heraus finden, was hinter der Schüchternen Fassade wirklich schlummerte. Immerhin machte Kuraiko ihn schon von dem Augenblick, als er sie das erste mal sah, neugierig. Sie wirkte zwar wirklich schüchtern, aber auch wie ein sehr ruhiger und liebevoller Mensch. Alle sahen immer nur das schüchterne Mädchen in ihr. Er nicht. Wenn er sie beobachtete, wie sie strickte, wirkte sie jedes Mal glücklich. Außerdem hatte er das starke Bedürfnis sie beschützen zu wollen und er wollte heraus finden, woher das kam. Bald würde ein Sommerfest anstehen. Kuraiko stoppte neben dem Plakat, welches in der Schule hing und musterte es. Sie wollte schon immer mal auf dieses Fest gehen. Doch alleine traute sie sich einfach nicht. Ob sie Katsuro fragen könnte? Die junge Frau bekam einen leichten Rotschimmer. Das ginge doch nicht. Wie kam sie nur auf diesen Gedanken? Katsuro ging bestimmt schon mit seinen Freunden zu diesem Fest. Oder vielleicht…..vielleicht ging er ja auch mit einem Mädchen dort hin? Ob er eine Freundin hatte? Nun wurde der Blick der Schwarzhaarigen leicht traurig. Wundern würde es sie jedenfalls nicht. Verstehen könnte sie es auch, immerhin fand sie Katsuro ja ebenfalls toll. Auch wenn sie sich in der Hinsicht wohl nie Hoffnungen machen brauchte. „Du stehst im Weg“, ertönte plötzlich eine verärgerte Stimme vor ihr. Die Angesprochene blickte zu demjenigen auf. Er kam ihr bekannt vor… „Tut mir leid!“, verbeugte sie sich schließlich. „Anstatt verträumt auf das Plakat zu sehen, solltest du eventuell weiter gehen“, fügte der Schüler noch genervt hinzu. „Hey, mach Kuraiko nicht so an. Sie kann für deine dauer schlechte Laune nichts, Kano“, gesellte Katsuro sich nun ebenfalls zu den Beiden. Der Angesprochene blickte zu dem Rothaarigen „Was geht dich das an? Misch dich da nicht ein“. „Natürlich tut es das. Kuraiko ist eine Freundin von mir und ich mag es nicht, wenn man so mit meinem Freunden umgeht“, grinste Katsuro. Das Mädchen sah überrascht zu ihm auf und bekam, mal wieder, einen leichten Rotschimmer. Hatte er sie gerade wirklich als eine Freundin bezeichnet? Ein leichtes, aber schüchternes, Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Mir auch egal, ich möchte hier einfach nur lang“, seufzte Kano. Gerade als Kuraiko platz machen wollte, erhob der Rothaarige auf einmal wieder seine Stimme. „Vielleicht solltest du dir mal eine Freundin oder Freunde zulegen, eventuell bist du dann nicht mehr so schlecht drauf“, schmunzelte er. Der Blonde richtete erneut seinen Blick auf Katsuro.„Ich habe eine“, entgegnete er kalt. Der Angesprochene sah zu ihm, als hätte er einen Geist gesehen. „Wirklich? Du, eine Freundin? Respekt! Geht sie auch auf unsere Schule?“, grinste Katsuro. „Nein. Und wenn, hättet ihr es mitbekommen, so tollpatschig wie sie ist. Einen tollpatschigeren Menschen habe ich wirklich noch nie gesehen. Allerdings zwingt sie mich jetzt auch noch, zu diesem blöden Fest da zu gehen. Aber da wir uns so selten sehen, habe ich zugestimmt“, erklärte Kano. Der Rothaarige blinzelte und schmunzelte schließlich „Du scheinst deine Freundin ja wirklich sehr gern zu haben. Ich habe dich noch nie so viel reden hören. Und ihr geht zu dem Fest? Dann lasst uns doch zu viert gehen! Ich wollte Kuraiko eh fragen, ob sie mit mir dort hin gehen möchte. Also, wie sieht es aus?“. Die Schwarzhaarige wurde sofort knallrot. Hatte er sie das gerade wirklich gefragt? Wenig später wurde ihr bewusst, das sie vielleicht mal antworten sollte. „S – Sehr gerne!“, lächelte die junge Frau schüchtern, wirkte aber trotzdem glücklich. „Werde ich hier eigentlich nach meiner Meinung gefragt?“, fragte Kano verärgert. „Nein, ehrlich gesagt nicht. Außerdem möchte ich gerne das Mädchen kennen lernen, das es mit dir aushält“, grinste Katsuro. Der Blonde ging nicht weiter darauf ein und setzte seinen Weg endlich fort. „Gut, dann sehen wir uns dieses Wochenende! Ich werde dich Samstag gegen vier abholen, okay Kuraiko?“, lächelte der Rothaarige. Die Angesprochene nickte zurückhaltend „J – ja, okay“. An besagtem Tag, war es also endlich so weit. Kuraiko war extrem nervös und aufgeregt. Sie hatte die ganze Nacht kein Auge zu gemacht. Auch ihre Mutter und deren Freund machte sie schon total närrisch. Besonders da die junge Frau ihre Mutter immer wieder fragte, ob sie mit dem jeweiligen Outfit weg gehen könnte. Letztlich hatte ihre Mutter sie einfach in einen Yukata gesteckt und ihr die Haare zurecht gemacht. „Du siehst glücklich aus, Kuraiko. Das freut mich“, lächelte ihre Mutter. Die Schwarzhaarige nickte leicht „Ja“. Nachdem sie fertig waren, betrachtete die Schülerin sich im Spiegel „B – Bin das wirklich ich? Und denkst du, das wird Katsuro gefallen?“. „Also wenn du ihm so nicht gefällst, muss der Junge wirklich blind sein“, schmunzelte ihr Stiefvater. Kuraiko lächelte glücklich. „V – Vielen Dank!“, verbeugte sie sich. Plötzlich läutete es an der Tür. „Das wird er sein!“, kam es über die Lippen der Schülerin. Die Beiden Älteren schmunzelten. „Na dann solltest du aufmachen, denkst du nicht?“, schlug ihre Mutter vor. „Oh, stimmt!“, eilte Kuraiko nach unten. Als sie die Tür öffnete, sah sie genau in Katsuro´s Augen. Dieser musterte sie. Er war sprachlos. Aber im positiven Sinne. Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen „Du bist wunderschön“. Kuraiko bekam sofort einen verlegenen Rotschimmer „D – Danke“. Der Rothaarige bot ihr seinen Arm an „Dann lass uns mal gehen! Kano und seine Freundin warten am Eingang des Festes“. Die Schwarzhaarige betrachtete seinen Arm, harkte sich aber letztlich schüchtern ein „G – Gut“. Wenig später trafen die Zwei am Eingang ein. „Da ist er ja! Und es steht wirklich ein Mädchen bei ihm“, schmunzelte Katsuro und winkte dem Blonden. Dieser wandt genervt seinen Blick von ihm ab. „Freundlich wie immer“, grinste der Rothaarige. Jedoch bemerkte er den perplexen Blick, seiner Begleitung. „Kuraiko...alles..“, wollte er gerade nachfragen, als er plötzlich im Augenwinkel bemerkte, wie Kano´s Freundin auf die Beiden zugerannt kam. Nun verstand er gar nichts mehr. „Kuraiko! Kuraiko du bist es wirklich!“, sprang das Mädchen, welches etwas kleiner wie die Schwarzhaarige war und ebenfalls einen Yukata trug, diese beinahe um. Kano war ihr schnell nach gelaufen. „Akemi? Was machst du hier?“, war Kuraiko immer noch völlig perplex. Die Angesprochene sah zu ihr auf und lächelte fröhlich „Kano meinte, ein Mitschüler hätte ihn genötigt das wir mit euch zusammen zum Fest gehen. Hätte ich da schon gewusst, das du die Begleitung von diesem Mitschüler bist… Ich freue mich so sehr dich wieder zu sehen!“. Nun wurde auch der Schwarzhaarigen bewusst, dass das gerade wirklich passierte. Sie drückte ihre Schwester fest an sich „Akemi...“. Die Jungs hingegen, waren immer noch etwas verwirrt. „Könnte uns mal einer aufklären?“, erhob Kano, genervt, seine Stimme. „Ja, ihr scheint euch ja zu kennen“, lächelte Katsuro, da Kuraiko in dem Augenblick sehr glücklich wirkte. Das machte ihn ebenfalls glücklich. Er mochte ihr Lächeln wirklich sehr. „Das ist meine Zwillingsschwester, von der ich dir erzählt habe, Kano. Das ihr auf die selbe Schule geht, was für ein Zufall. Aber ich freue mich sehr darüber!“, lächelte Akemi fröhlich. „Zwillinge? Ernsthaft? Ihr seid aber sehr unterschiedlich“, schmunzelte Katsuro. „Ja, das wurde uns damals öfter gesagt und wir wissen das“, entgegnete Kuraiko schüchtern. „Aber es ist nicht schlimm“, fügte sie lächelnd hinzu. Sie hätte nie gedacht, das sie ihre Schwester nach all den Jahren, auf diese Weise wieder sehen würde. Aber sie war wirklich glücklich darüber. Nachdem sich alle etwas beruhigt hatten, betraten sie zu viert das Fest. Die Mädchen liefen etwas hinter den Jungs. „Du wirkst glücklich, Kuraiko. Das freut mich wirklich sehr. Du scheinst Katsuro ziemlich gern zu haben, oder?“, lächelte Akemi. Durch ihre Worte, bekam ihre Schwester einen leichten Rotschimmer und nickte „J – Ja schon… Seit dem ich ihn das erste Mal gesehen habe, fasziniert er mich“. Die Rosahaarige begann zu schmunzeln „Eine schicksalhafte Begegnung, was?“. Die Schwarzhaarige wandt sich schüchtern zu ihrer Schwester „A – Akemi! Erzähl doch nicht so etwas… Ich denke nicht, das so jemand wie Katsuro sich für jemanden wie mich interessiert“. „Also wirklich! Er hat dich doch hier her eingeladen, oder? Mach dich nicht schlechter, wie du bist. Ich bin mir sicher, er mag dich auch“, lächelte Akemi ihre Schwester aufmunternd an. „Meinst du? Na ich weist ja nicht… Vielleicht hat er das ja auch nur gemacht, weil wir Freunde sind?“, spielte Kuraiko nervös an dem Ärmel ihres Yukata´s herum. Ihre Schwester lächelte sanft. „Aber sag mal, wie haben du und Kano sich denn kennen gelernt?“, interessierte es, die ein paar Minuten Ältere, nun doch. „Ach weist du, das ist eine verdammt lange Geschichte. Damals ging er noch bei mir auf die Schule...“, begann Akemi fröhlich zu erzählen. Die Jungs hingegen, schwiegen sich eher an. Auch wenn Katsuro immer wieder versuchte mit dem Blonden zu sprechen. „Schon ein lustiger Zufall, findest du nicht?“, grinste der Rothaarige, während er seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Kano hingegen starrte nach vorne. „Zufälle? So etwas gibt es nicht“, meinte er dann knapp. Sein Mitschüler sah fragend zu ihm „Wie meinst du das?“. Was war denn auf einmal mit Kano los? Er wirkte irgendwie anders wie sonst. Ob es daran lag, das seine Freundin bei ihm war? Oder hatte es doch einen anderen Grund? Eine Antwort bekam der Rothaarige auch nicht. Plötzlich stoppte der Blonde und blickte zu den Mädchen zurück. Sie wurden gerade von irgendwelchen Typen angesprochen. Katsuro merkte dem Blonden sofort an, das ihm das gar nicht in den Kram passte. Das bestätigte sich kurz darauf auch, da er zu ihnen ging. Allerdings gefiel dem Rothaarigen das alles auch nicht so wirklich, weswegen er seinem Mitschüler folgte. „Flossen weg“, packte Kano den einen Typen am Handgelenk, da dieser es doch gerade wirklich gewagt hatte, nach dem seiner Freundin zu greifen. Der Blonde warf ihm einen kalten Blick zu und ließ anschließend von der Hand des Kerl´s ab. Katsuro stellte sich hingegen vor Kuraiko und den anderen Typen „Versucht eure Tour wo anders. Die Beiden sind mit uns hier“. Die jungen Männer beäugten die Schüler und beschlossen anschließend zu verschwinden. „D – Danke“, kam es, schüchtern, über Kuraiko´s Lippen. „Keine Ursache! Solche Typen sind einfach nur lästig. Die Begleitungen Anderer anzugraben“, grinste Katsuro, woraufhin er der jungen Frau erneut seinen Arm anbot. Diese betrachtete ihn, mit einem leichten Rotschimmer und harkte sich ein. So konnten sie sich wenigstens nicht verlieren. Akemi hingegen hatte sich schon förmlich an den Arm ihren Freundes geklammert und ihn dabei beinahe umgeworfen. Anschließend besuchten sie einige Stände bei denen Katsuro, eifrig dabei war, zu versuchen Kuraiko etwas zu gewinnen. Tatsächlich schaffte er es auch und überreichte der jungen Frau wenig später einen kleinen Teddy. Die Schwarzhaarige nahm ihn zurückhaltend entgegen und bedankte sich glücklich. „Mehr Glück als Verstand, der Kerl“, seufzte Kano. „Aber so lange er meine Schwester glücklich macht, ist es mir recht“, belächelte Akemi die anderen Beiden. Kurz darauf bemerkte die Rosahaarige, scheinbar andere Mitschüler, der anderen Drei. Sie schienen über irgend etwas zu tuscheln, was der jungen Frau gar nicht gefiel. Kuraiko und Katsuro bemerkten sie ebenfalls. „Na sieh einer an, wenn das nicht Katsuro und Kuraiko sind. Wie kommt es, das ihr zusammen hier seid? Läuft da etwa was zwischen dir und dem schüchternen Mädchen?“, schmunzelte einer der Schüler. Kuraiko war mit der Situation etwas überfordert und bekam einen leichten Rotschimmer. Sollte Katsuro jetzt wegen ihr Probleme mit ihren Mitschülern bekommen? „Darf man jetzt nicht einmal mit jemandem zusammen auf ein Fest gehen? Ich frage euch ja auch nicht, weshalb ihr zusammen unterwegs seid“, entgegnete der Rothaarige. „Schon, aber es ist Kuraiko. Obwohl ich dich andererseits schon verstehen kann. Gut aussehen tut sie ja wirklich“, grinste der Typ und wollte die Haare der jungen Frau berühren. Doch Katsuro klatschte seine Hand beiseite „Lass deine dreckigen Pfoten von ihr! Als ob es mir nur um ihr Aussehen gehen würde. Ich sagte dir schon einmal, das ich Oberflächlichkeit nicht ausstehen kann!“. „Tz. Von dir hätte ich am wenigsten erwartet, das du dich für ein Mauerblümchen wie Kuraiko interessierst. Du scheinst ja wirklich voll auf sie zu stehen. Oder hat die Liebe dich etwa irgendwie um ihren Finger gewickelt?“, gab der Schüler abfällig von sich, woraufhin auch seine Freunde schmunzeln mussten. Kuraiko fühlte sich in der momentanen Situation wirklich unwohl. Wenn sie sich doch nur trauen würde, etwas zu sagen. Irgendetwas. Doch gerade als sie ihren ganzen Mut zusammen nehmen wollte, erhob der Rothaarige erneut seine Stimme. „Redet keinen Unsinn. ICH habe Kuraiko hier her eingeladen. Nicht sie mich. Im allgemeinen ging alles von mir aus“, stellte Katsuro richtig, was seine Begleitung erneut rot werden ließ. „Und ja, ich stehe auf sie. Ist das ein Problem? Außerdem habe ich ihr mal versprochen, immer an ihrer Seite zu sein und auf sie aufzupassen. Nicht wahr, Kätzchen?“, richtete Katsuro seinen Blick nun auf die junge Frau neben sich, welche ihn irritiert und verlegen zugleich ansah. „K – Katsu...“, Kuraiko kam es vor, als hätte jemand gerade ein lang verriegeltes Schloss, geöffnet. Ihre ganzen Erinnerungen, kamen auf einmal zurück und überschwemmten sie beinahe. Sie fiel Katsuro um den Hals, den Tränen nahe „Katsuro!“. Er hingegen drückte sie fest an sich „Ich habe dich so vermisst! Endlich..“. Auch ihre Umgebung verschwamm. Doch Akemi und Kano nicht. Die anderen Beiden sahen zu ihnen. „Schön, das ihr es endlich geschafft habt“, lächelte Akemi. „Aber wie..?“, blinzelte ihre Schwester verwundert. Wie war es möglich, das ihre Schwester wirklich dort war? „Naja, wie soll ich sagen. Shizuka hat uns scheinbar zufällig vergessen zu sagen, das wir alle diese Aufgabe schaffen müssen, bevor unser Bewusstsein zurück in unsere Körper darf“, seufzte die Rosahaarige. „Wir sind alle in einer Zwischendimension, zwischen dieser uns unserer gefangen. Jetzt fehlen nur noch Krähe und Kumo“, fügte Akemi noch hinzu. „Und Akemi hat sich solche sorgen um dich gemacht, das sie her gekommen ist“, lenkte Kano ein. „Und ihr Beschützer hat sie natürlich nicht alleine gehen lassen“, schmunzelte Katsuro. „Halt die Klappe“, gab der Angesprochene kalt von sich. „Das heißt also, sollten Krähe und Kumo es nicht schaffen, werden wir alle hier gefangen sein?“, fragte Kuraiko noch einmal nach. Ihre Schwester nickte „Ja“. „Ich glaube an die Beiden, sie schaffen es sicher“, lächelte die Schwarzhaarige. Katsuro grinste sie an „Bestimmt“. 18. Kapitel ----------- Abschnitt 05 Krähe & Kumo „Uhh, da kommt ja unsere Krähe angelaufen… Wird sie uns etwa gleich die Augen auspieken?“, lachten ein paar Jugendliche, während ein Mädchen an ihnen vorbei lief. Die Ausgelachte warf den Jungen einen bösen Blick zu, woraufhin sie sofort aufhörten zu lachen. Anschließend setzte sie ihren Weg fort. Sie spürte die Blicke der anderen Schüler auf sich. Für einen kurzen Augenblick wirkte ihrer verletzt. Sie wusste doch selbst nicht, weshalb sie so genannt wurde. Viele nahmen es inzwischen auch schon so hin, andere hingegen eher weniger und ärgerten sie noch damit. So wie die Jugendlichen eben. „Oh, guten Morgen Krähe!“, kam einer ihrer Klassenkameraden auf sie zugelaufen. „Hikaru?“, huschte es fragend über Krähe´s Lippen. Er lächelte sie fröhlich an. Hikaru war einer derjenigen, der sie normal behandelte. Darüber war sie auch wirklich froh. Allerdings fand sie keine Freundinnen. Einerseits könnte es daran liegen, das sie viel mit Hikaru zusammen herum hing und er sehr beliebt war. Andererseits hatte sie mal gehört, das Mädchen über sie sprachen und sagten, das viele Jungs nur noch Augen für sie hätten, weil sie so hübsch war. Aber sie lästerten auch über ihren Charakter. Nur weil sie sagte was sie dachte? Daran konnte man mal wieder erkennen, wie wenig die Leute doch die Wahrheit ab konnten. „Du siehst heute wieder wirklich super aus, Krähe“, schmunzelte Hikaru. Die Brünette sah zu ihm „Eh, danke“. Sollte sie sich jetzt nicht eigentlich geschmeichelt fühlen? Wieso tat sie das dann nicht? Müsste sie sich nicht eigentlich über ein Kompliment freuen? Als sie ihre Schuhe aus ihrem Fach holen wollte, waren sie, mal wieder schmutzig. Krähe seufzte. Sie klopfte sie etwas ab und zog sie dennoch an. Was blieb ihr auch anderes übrig? „Ganz schön schmutzig. Denkst du nicht, du solltest besser auf deine Hausschuhe achten?“, ertönte plötzlich, eine monotone Stimme, hinter dem Mädchen. Dieses wandt sich verwundert um. „Kumo? Sollte es dir nicht egal sein, wie ich herum laufe?“, entgegnete sie. Der Junge vor ihr, war mehr oder minder ein Außenseiter. Doch das störte ihn eher weniger. Die Anderen ließen ihn in Ruhe und das fand er scheinbar auch gut so. Ohne noch etwas dazu zu sagen, setzte der Dunkelblauhaarige seinen Weg fort. Krähe schaute ihm nach. Komischer Kerl. Dennoch bekam sie ein komisches Gefühl in seiner Gegenwart. Was mochte das wohl sein? Plötzlich ertönte die Schulklingel. „Oh, verdammt!“, eilte die 14 Jährige los. In der Pause, gingen einige Mitschülerinnen, kichernd an Krähe vorbei. Diese folgte ihnen mit ihren Augen. Damit war auch klar, wer für ihre Hausschuhe verantwortlich war. Dabei hatten diese Mädchen nun wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein. Die Brünette drehte sich zum Fenster, da sie bis eben noch davor gestanden hatte. Sie hatte kein Interesse an Hikaru. Oder an den anderen Jungen. Mehr als Freundschaft war da nicht. Wirklich verliebt war sie auch noch nicht gewesen. Aber wenn sie so darüber nachdachte, beschlich sie dennoch ein merkwürdiges Gefühl. Woher kam das nur? „Als nächstes haben wir Chemie...hoffentlich setzt unser Lehrer dieses mal nichts in Brand“, seufzte Krähe und machte sich auf den Weg zu dem Chemieraum. Wenig später begann dann auch schon der Unterricht. „Herr Akaya, setzten sie dieses mal wieder etwas in Brand?“, rief einer der Schüler, lachend. Der Angesprochene grinste „Wieso ich? Ihr Seid dieses mal an der Reihe. Also sucht euch bitte einen Partner“. Auch das noch. Die Brünette war sich ziemlich sicher, das sie wie immer über bleiben würde. „Krähe, du machst bitte mit Kumo zusammen, wenn´s recht ist? Dann hätten alle ja soweit einen Partner“, schmunzelte der Weißhaarige. „Werde ich überhaupt nach meiner Meinung gefragt?“, sah die Brünette skeptisch zu ihrem Lehrer. „Nope. Also los, hopp hopp“, grinste Akaya. Krähe beschloss einfach zu tun, was ihr Lehrer sagte. Also ging sie zu Kumo und setzte sich neben ihn. Er schien ebenso motiviert zu sein, wie sie. Aber eigentlich schaute ihr Klassenkamerad ja immer so drein. Was wohl in ihm vor ging? Viele sagten über ihn, das er wirkte, als würde er nichts fühlen. Kumo zeigte aber auch nie wirklich Emotionen oder Reaktionen auf irgendetwas. Das verunsicherte viele. Weil sie halt nicht wussten, was er denken könnte. Ohne etwas zu ihr zu sagen, fing er mit der Aufgabe an, welche ihr Lehrer stellte. Krähe beobachtete ihn. Er machte das wirklich gut. Durch seine ruhige Art, schien er eine ebenso ruhige Hand zu haben. Als sie merkte, das er bei einer Sache Hilfe gebrauchen könnte, half sie ihm einfach. „Warte. Ich halte das“, sagte sie noch, ehe sie es machte. Der Angesprochene nickte einfach und setzte seine Arbeit fort. Akaya stoppte neben ihnen und grinste zufrieden. „Das macht ihr wirklich gut“, gab er noch von sich und ging weiter. Krähe blickte ihm kurz nach und schielte anschließend zu Kumo. Seine Nähe beruhigte sie. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das sie sich einfach nicht erklären konnte. Kurz darauf gab es einen Knall und alle richteten ihren Blick auf dessen Ursprung. Daraufhin brach großes Gelächter aus. Akaya hatte es wieder geschafft, einen Versuch hochgehen zu lassen und war nun vollkommen schwarz. Selbst Krähe musste schmunzeln. „Was wird wohl ihre Frau dazu sagen?“, sagte einer der Schüler. „Das werde ich sicher gleich erfahren, schließlich sehe ich sie doch im Lehrerzimmer“, schmunzelte der Lehrer. „Lassen sie sich nicht zu sehr nieder machen, Herr Akaya“, lachte eine der Schülerinnen. „Das wäre eher der Part von meiner Tochter, glaubt mir“, grinste der Weißhaarige. „So, das reicht dann auch für heute. Das nächste mal schreiben wir eine Arbeit über diesen Versuch“, verkündete Akaya. Einige Zeit später, im Sportunterricht, mussten sie Federball spielen. Zu Zweit. Was war an diesem Tag nur mit den Team arbeiten los? Erneut blieben nur sie und Kumo über. Krähe seufzte und ging zu ihm. „Wollen wir?“, fragte sie den Jungen, woraufhin er einfach nickte. Sehr Kommunikativ der Gute. Ob er überhaupt sportlich war? Zur Verwunderung der Brünetten, ja. Sie spielten total flüssig. „Sehr schön macht ihr das. Ihr hättet schon einmal eher zusammen spielen sollen“, lächelte Moe zufrieden. Die Angesprochenen sahen zu ihr. „Ach wirklich? Wir spielen doch ganz gewöhnlich“, entgegnete Krähe. „Ich glaube, ihr währt wirklich gute Partner“, sagte die Orangehaarige und beschloss anschließend, das nun Partner Matsches anstanden. Jeder sollte mit seinem jetzigen Partner, gegen andere Spielen. Wenig später blickte Krähe zu ihren Gegenspielern. Es waren die Mädchen, welche ihre Schuhe dreckig gemacht hatten. Sie kicherten schon wieder. „Euch machen wir mit Links fertig“, schmunzelte die Eine. Der Blick der Brünetten wurde ernst. Ihre Hand verkrampfte sich um den Griff des Schlägers. „Ich denke nicht“, erhob Kumo plötzlich seine Stimme. Krähe sah verwundert zu ihm. „Bitte!? Seit wann bist du so frech, Kumo?“, zischte das Andere Mädchen. „Ich habe euch nur gesagt, wie es richtig ist. Mehr nicht“, entgegnete der Dunkelblauhaarige. Nun wurden ihre Gegnerinnen sauer. „Wer es glaubt!“, schlug das eine Mädchen auf. Den Federball beförderte Krähe sofort wieder auf die Andere Seite. So ging das eine ganze Zeit hin und her. Das ging sogar soweit, das der Rest der Klasse zu sah, weil sie einfach nicht fertig wurden. Die Schweißperlen standen beiden Seiten auf der Stirn. Moe hingegen lächelte einfach nur. Plötzlich landete der entscheidende Federball auf der Seite der Freundinnen. „Was!? Unmöglich! Wir nehmen doch Unterricht!“, gab das eine Mädchen entgeistert von sich. Krähe atmete schnell ein und aus. Das Spiel war wirklich anstrengend gewesen, aber sie hatten tatsächlich gewonnen. Ihr Blick wanderte zu Kumo. Sie hätte niemals gedacht, das er das kann. Was steckte nur wirklich hinter seiner Gefühlskalten Fassade? „Ihr habt doch geschummelt!“, war das Andere Mädchen überzeugt. „Na, na. Seid ihr etwa schlechte Verliererinnen? Die Zwei haben genau so fair gespielt, wie ihr auch“, mischte Moe sich ein. „Tze! Anfängerglück!“, sagte die Eine abwertend und verließ mit ihrer Freundin das Spielfeld. Krähe sah ihnen nach. Ihr war jetzt schon klar, dass das sicher ein Nachspiel für sie haben würde. Verdammt sicher. Dabei bemerkte sie nicht den Blick, welchen Kumo ihr zuwarf. Kurz darauf trafen sich genau diese. „Ich muss zugeben, das hat wirklich Spaß gemacht“, lächelte die Brünette etwas. Der Angesprochene nickte „Ja“. Das Mädchen blinzelte „Ach, echt?“. Sie hätte nicht gedacht, das er so etwas wie 'Spaß' überhaupt kannte. Vielleicht könnte sie sich ja mit ihm anfreunden? Sie wollte ihn besser kennen lernen. Heraus finden, wer er wirklich war. Außerdem hatte sie immer noch so ein komisches Gefühl in seiner Gegenwart. Und die 14 Jährige tat, was sie sich vorgenommen hatte. Sie fing an viel Zeit mit Kumo zu verbringen. Ob ihm das gefiel wusste sie nicht. Jedenfalls schickte er sie nicht fort. Allerdings gesellte sich Hikaru ebenfalls öfter zu ihnen. Aus diesem Grund hatte sie den Dunkelblauhaarigen noch nicht wirklich besser kennen lernen können. Ihn schickte Kumo aber auch nicht weg. Also war es ihm wohl egal, wer bei ihm war. Ob Hikaru, sie oder sonst wer. Aber weshalb enttäuschte sie das? Krähe hielt sich ihren Kopf etwas. Was war nur mit ihr los? Sie verstand sich selbst nicht mehr. „Krähe? Alles in Ordnung?“, wollte Hikaru besorgt von ihr wissen. Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf etwas und lächelte leicht „Nein, schon gut. Alles in Ordnung“. Der Braunhaarige erwiderte ihr Lächeln „Dann ist ja gut. Du wirkst in letzter Zeit fröhlicher. Das freut mich“. Die Brünette blinzelte und bekam einen leichten Rotschimmer. War sie das? Kumo hingegen beobachtete die Beiden Kommentarlos. „Naja, wie dem auch sei. Ich geh dann mal. Meine Kumpel und ich wollen noch ein wenige kicken“, erhob Hikaru sich grinsend und ging. „Ja, okay. Bis später“, sagte Krähe. Als er verschwunden war, bemerkte das Mädchen erst den Blick, des Dunkelblauhaarigen und blickte ebenfalls zu ihm. „Stimmt etwas nicht?“, wollte sie nun von ihm wissen. „Warum belügst du Hikaru?“, antwortete Kumo monoton. Krähe sah verwirrt zu ihm „Was meinst du?“. „Als er dich gefragt hat, ob alles okay ist, hast du ihn belogen. Dir ging es nicht gut. Dein Lächeln war auch nicht echt gewesen. Dein echtes sieht anders aus“, fügte der 14 Jährige hinzu. Bei seinen Worten, schlug das Herz des Mädchen´s etwas schneller. Woher wusste er das alles? Kannte er sie inzwischen etwa wirklich schon so gut? Aber um so etwas zu sehen, hätte er sie wirklich gut beobachten müssen. Er war zwar ruhig, schien aber eine sehr gute Beobachtungsgabe zu besitzen. So lernte er Andere scheinbar kennen. „Also, warum?“, fragte Kumo erneut. Das riss Krähe aus ihren Gedanken und sie blickte verlegen zur Seite „Ehrlich gesagt...ich weis es nicht. Wir kennen uns zwar schon länger, aber irgendwie habe ich nicht das Gefühl ihm alles erzählen zu können“. „Du vertraust ihm also nicht?“, brachte der Dunkelblauhaarige es auf den Punkt. Das Mädchen richtete ihren Blick wieder auf den Jungen. Vertrauen? Könnte es wirklich daran liegen? Aber warum hatte sie dann das Gefühl, sie könnte Kumo alles erzählen? Weshalb vertraute sie ihm nach so kurzer Zeit schon mehr, wie jemanden den sie schon länger kannte? Ihr Kopf begann zu dröhnen. Diese ganzen Gedanken taten ihr wohl nicht gut. „Du siehst nicht gut aus“, gab der 14 Jährige knapp von sich, stand auf und hob Krähe einfach auf seine Arme. Diese wurde daraufhin sofort rot „K – Kumo was machst du da?“. „Dich ins Krankenzimmer bringen. Was denn sonst? Da muss man schließlich hin, wenn es einem nicht gut geht“, antwortete er und ging los. Das Mädchen wusste nicht, was sie dazu noch hätte sagen sollen. Recht hatte er ja. Aber was würden die Anderen alle denken? Ihm schien das ja egal zu sein, aber ihr? Andererseits konnte sie nicht sagen, das sie sich unwohl fühlte. Wie sie befürchtet hatte starrten ihre Mitschüler sie an. Einige fingen sogar an zu tuscheln. Das Mädchen sah zu dem Dunkelblauhaarigen auf „Macht dir das denn gar nichts aus? Ich meine alle tuscheln“. „Nicht wirklich. Mich interessiert nicht, was sie denken. Ich will dich einfach nur ins Krankenzimmer bringen“, meinte er monoton. Erneut schlug Krähe´s Herz schneller, was sich auch auf ihren Wangen widerspiegelte. Was sollte das? Wieso löste er das in ihr aus? Und warum fühlte es sich gut an? Sie verstand es einfach nicht. Wenig später kamen sie im Krankenzimmer an und Kumo ließ sie in der Obhut der Schulärztin, da er zum Unterricht musste. Diese unterzog dem Mädchen ein paar Untersuchungen. „Du hattest also vorhin Kopfschmerzen? War dir auch schwindelig, übel oder ähnliches?“, wollte die Rosahaarige von ihr wissen. „Etwas schwindelig, sonst nichts“, antwortete Krähe und betrachtete den Babybauch der jungen Frau. Diese begann zu schmunzeln „Möchtest du mal anfassen?“. „W – Was? Nicht doch. Tut mir leid, ich habe wohl gestarrt“, wurde die Brünette verlegen. „Schon in Ordnung. Dir geht es soweit gut, aber lege dich lieber noch etwas hin“, lächelte die Rosahaarige. Das Mädchen nickte und tat was ihr die junge Frau sagte. „Frau Akemi?“, murmelte Krähe, immer noch etwas verlegen, in ihre Decke. Die Angesprochene sah zu ihr „Ja, was ist denn?“. „Ich fühle mich in letzter Zeit so komisch. Ich bekomme öfter starkes Herzklopfen, werde oft mal rot im Gesicht und benehme mich anders wie sonst. Glauben sie, ich brüte etwas aus?“, wollte das Mädchen, etwas schüchtern, wissen. Vielleicht konnte sie ihr ja helfen. Akemi blinzelte und lächelte anschließend sanft „Nein, mit dir ist alles in Ordnung, Krähe. Keine Sorge“. „Wirklich? Aber was ist das dann? Es verwirrt mich. Ich kenne mich so gar nicht. Ich schaue sogar morgens in den Spiegel um zu sehen, ob ich gut aussehe. Früher war mir das eigentlich immer relativ...“, spielte das Mädchen mit der Decke herum. Die Rosahaarige legte ihre Hand auf ihren Bauch „Kann es sein, das du in letzter Zeit jemanden neues kennen gelernt hast? Einen Jungen vielleicht?“. „Kennen gelernt? Nicht direkt. Ich habe in letzter Zeit mehr mit meinem Klassenkameraden Kumo zu tun“, erklärte die Brünette. Akemi lächelte „Dann weis ich, was los ist. Krähe, du bist verliebt“. Als die Rosahaarige das sagte, saß die Schülerin aufrecht im Bett „W – Was!?“. Verliebt? Sie sollte wirklich verliebt sein? In Kumo? Aber wann war das passiert? Wie war das passiert? Und warum ausgerechnet in ihn? „Ich weis ja nicht. Hätte ich das nicht selbst merken müssen?“, musterte Krähe, unbeholfen, die Bettdecke. Akemi richtete ihren Blick auf das Mädchen und lächelte liebevoll „Nicht unbedingt. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich hätte damals auch nicht gedacht, das ich meinen jetzigen Verlobten, lieben könnte. Das war sogar unvorstellbar für mich. Aber es ist passiert und ich bin überglücklich deswegen. Etwas besseres hätte mir nicht passieren können. Ich liebe ihn, so wie er ist. Auch wenn er wirklich sehr eigen ist. Zu anderen sogar ziemlich kühl. Aber mir zeigt er seine andere, liebevolle Seite. Unsere Gefühle und besonders die Liebe kann man nicht erklären. Sie ist das Gefühl, welches uns häufig am meisten überrascht oder auch überrumpelt. Sie trifft uns meistens dann, wenn wir es am wenigsten erwarten“. Krähe sah zu Akemi. Das klang alles ziemlich plausibel. Trotzdem wusste das Mädchen nicht, was es davon halten sollte. War sie wirklich verliebt? In Kumo? Erneut überkamen sie diese Kopfschmerzen, welchen sie sich deswegen hielt. „Krähe?“, kam es besorgt von der Rosahaarigen. Allerdings verlor die Brünette, kurz nach dieser Frage, ihr Bewusstsein. „Krähe!“, erhob Akemi sich von ihrem Stuhl. Anschließend legte sie das Mädchen ordentlich ins Bett. „Oh Krähe...Was sollen wir nur machen?“, seufzte die Rosahaarige. „Immer noch nichts?“, betrat Moe, kurz darauf, das Zimmer. Die Angesprochene schüttelte leicht ihren Kopf „Nein“. Die Orangehaarige stoppte bei den Beiden und musterte die Schülerin. „Wie lange soll das nur so weiter gehen? Ich denke, dass das eigentliche Problem darin liegt, das Krähe schon vor dem ganzen hier nicht wusste was sie für Kumo empfindet. Wie also soll sie dann diese Aufgabe mit ihm lösen? Immerhin ist sie doch unser kleiner Dickschädel“, lächelte Moe seufzend. „Na, von wem hat sie sich das wohl abgeschaut?“, grinste Akaya, welcher auf einmal neben seiner Frau stand. Die jungen Frauen zuckten etwas zusammen. „Wo kommst du jetzt wieder her?...“, beantwortete die Orangehaarige sich die Frage selbst, als sie den Weißhaarigen erblickte. Er war schon wieder vollkommen verdreckt. „Wirst du das jemals hin bekommen?“, schmunzelte sie verzweifelt. „Warum denn? Es macht doch so viel Spaß“, grinste der Älteste. „Trotzdem sollte sich unsere Kleine Große allmählich wirklich mal erinnern. Das dauert alles schon viel zu lange“, fügte Akaya noch hinzu und sah zu der Brünetten herunter. Einige Tage später, hatte Krähe sich soweit wieder erholt und jeder Tag verging wie der vorige. Doch allmählich fragte die Brünette sich, ob das alles wirklich so richtig war. Aber weshalb fragte sie sich das? Warum überkam sie das Gefühl, es stimmte etwas nicht? Das Gespräch mit der Schulärztin verdrängte sie auch lieber. In ihrer Gefühlswelt und ihrem Kopf ging alles drunter und drüber. Sie wusste nicht mehr was richtig und was falsch war. Das Mädchen war so in ihren Gedanken verloren, das sie leider, gegen eines der Mädchen laufen musste, welches sie eh schon nicht leiden konnte. „Verdammt Krähe, pass doch mal auf!“, zischte diese. „Aber sag mal Krähe, stimmt es was alle sagen? Läuft da etwas zwischen dir und Kumo?“, schmunzelte die Freundin des Mädchens. Die Angesprochene blinzelte und bekam sofort einen leichten Rotschimmer „Wie kommt ihr denn darauf?“. „Naja, ihr hängt in letzter Zeit viel zusammen ab und er soll dich letztens auch durch die Gegend getragen haben“, grinste die Andere. „S – So ein Quatsch! Als ob ich mich auf diese Weise für ihn interessieren würde!“, verschränkte Krähe, trotzig, ihre Arme vor ihrem Oberkörper. Leider stellte die Brünette danach fest, das Kumo ausgerechnet in genau dem Augenblick um die Ecke kommen musste. Ihre Blicke trafen sich. Das Mädchen überkam ein Gefühl, als hätte sie gerade einen Fehler gemacht. „Tja, schade für dich, Kumo. Aber wer kann es ihr schon übel nehmen? So wie du immer drein schaust“, warf eine der Mitschülerinnen ihr Haar nach hinten. „Genau. Außerdem wirkst du echt extrem Gefühls verklemmt. Besitzt du überhaupt so etwas, wie ein Herz?“, kicherte das andere Mädchen. Kumo ließ das alles einfach über sich ergehen, allerdings überraschte ihn dann doch etwas, auch wenn man es ihm nicht ansehen konnte. Krähe ging auf die Mädchen los und fing an sich mit ihnen zu prügeln. „Das nehmt ihr sofort zurück! Ihr kennt ihn doch überhaupt nicht!“, gab die Brünette verärgert von sich. „Hast du sie noch alle!?“, fauchte eines der Mädchen. Man würde meinen, Krähe wäre in der Unterzahl. Dennoch konnte sie sich gegen die Beiden Anderen wirklich ziemlich gut durchsetzen. Der Dunkelblauhaarige wusste nicht recht, was er nun tun sollte. Dazwischen gehen, wäre sicher keine sinnvolle Idee. Und sonderlich gesund sicher auch nicht. Wenig später befanden sich die drei Mädchen im Zimmer der Direktorin. „Also, ich höre. Warum genau habt ihr euch geprügelt?“, wollte ihr Gegenüber von ihnen Wissen. „Nur um das klar zu stellen, Krähe hat angefangen und ist auf UNS los gegangen! Wir können gar nichts dafür, Frau Chiyo!“, deutete eine der Freundinnen auf die Brünette. Die Pinkhaarige richtete ihren Blick, auf das total verdreckte und zerkratze Mädchen „Stimmt das? Bist du einfach so auf sie los gegangen?“. Die Angesprochene ballte eine Faust „Das ist nur die halbe Wahrheit. Sie haben sich nicht nur über mich, sondern auch über einen guten Freund von mir lustig gemacht!“. „So? Überraschen tut es mich nicht wirklich. Ihr Zwei seit dafür bekannt, euch oft über andere lustig zu machen“, richtete Chiyo ihren Blick auf die Freundinnen. „Allerdings ist es auch nicht in Ordnung einfach auf sie los zu gehen, Krähe. Ihr werdet alle die nächsten Tage Nachsitzen. Ihr dürft gehen“, beschloss die Direktorin. „Was!? Aber wir haben doch gar nichts gemacht!“ „Ach nein? Hat Krähe sich selbst verletzt?“ „Aber das war doch nur… Ach, vergessen sie es!“, schnappte sich das eine Mädchen ihre Freundin und verließ mit ihr den Raum. Krähe hingegen verbeugte sich höflich „Es tut mir leid. Wird nicht noch einmal vorkommen“. Anschließend folgte die Brünette ihren Vorgängerinnen. Chiyo sah ihr, leicht lächelnd, nach. „Ich denke, wir kommen dem ganzen allmählich ein ganzes Stückchen näher. Dennoch beunruhigen mich die Schicksalsstränge der Beiden ein wenig...“. „Das wird schon, mach dir keine Sorgen. Krähe ist ein starkes Mädchen. Auch Kumo sollte man nicht unterschätzen, was wir wohl am besten wissen sollten, oder?“, trat Manabu an ihre Seite. „Schon… Trotzdem“, seufzte Chiyo. „Deine Hormone lassen dich ganz schön wehmütig werden, Chiyo“, schmunzelte der Hellblauhaarige frech. „Aber das!….Nagut….ein bisschen recht hast du schon“, musste die junge Frau, trotzig, zugeben. Anschließend nahm Manabu seine Freundin in den Arm und drückte sie leicht an sich „Ich freue mich schon darauf, dich wieder richtig in den Arm nehmen zu können. Wenn man weis, dass das hier eine Illusion ist, fühlt sich auch alles gleich viel unrealistischer an...“. Die Umarmte lächelte leicht. „Denkst du nicht, du solltest los? Du hast bei Krähe´s Klasse gleich Geschichtsunterricht“, merkte die Pinkhaarige an. „Ich weis“, schmunzelte Manabu, gab Chiyo einen kurzen, aber liebevollen Kuss und machte sich auf den Weg. Nach Schulschluss ging Krähe zur Nachhilfe. Allerdings war sie dort alleine. Die anderen Mädchen drückten sich davor. Störte sie aber auch nicht großartig. Sie setzte sich auf einen Stuhl und begann ihre Aufgaben. Wenig später meinte der Aufsichtslehrer, kurz weg zu müssen und verließ den Raum. Ein paar Minuten später, fühlte Krähe sich plötzlich so beobachtet und richtete ihren Blick auf. Dadurch blickte sie in zwei große, smaragdgrüne Augen. Die Brünette blinzelte. Wo kam das kleine Mädchen denn plötzlich her? „Wer bist du denn? Und was machst du hier?“, wollte sie wissen. „Ich warte auf meine Mama und meinen Papa. Die arbeiten hier, weist du? Und ich hole sie mit meinem Babysitter ab“, lächelte das weißhaarige Mädchen fröhlich. „Und wo, ist dann dein Babysitter?“, sah Krähe sich fragend um. „Dem bin ich weg gelaufen. Wollte mich mal umsehen“, antwortete die Kleine. Die Brünette blickte verwundert zu ihr. „Aber sag mal, warum bist du noch alleine hier?“, fragte die Weißhaarige neugierig. „Naja, ich muss nachsitzen“, entgegnete Krähe. „Ach so? Warum das denn? Warst du böse?“, legte die Kleine ihren Kopf leicht schräg. Die Angesprochene hielt kurz inne. „Nicht direkt. Ich habe nur einen Freund von mir verteidigt“, antwortete sie dann. „Aber das ist doch nicht´s böse´s! Warum musst du denn dann nachsitzen?“ „Ist nun mal so und jetzt nerve mich nicht. Ich muss weiter machen“, seufzte Krähe. „Hm… Du hast also einen Jungen verteidigt? Ist das nicht eigentlich umgekehrt? Sollte nicht der Junge das Mädchen beschützen?“, stützte die Weißhaarige ihren Kopf auf ihre Hände. Dabei bemerkte sie, wie der Blick ihres Gegenüber leicht traurig wurde. Die Brünette starrte auf ihr Heft. „Ich denke nicht, das er der Typ dafür wäre. Ich denke nicht einmal, das ich ihm wichtig bin oder dergleichen. Ihm ist es glaube ich ziemlich relativ ob ich oder sonst wer bei ihm ist“, gab Krähe, leise, von sich. War das so? War es das, worüber sie sich tief in ihrem inneren Gedanken machte? Warum erzählte sie das überhaupt diesem kleinen Mädchen? „Du scheinst ihn sehr gerne zu haben“, lächelte die Kleine. Die 14 Jährige erwiderte den Blick des Mädchens. Jetzt fing selbst dieses Mädchen sogar schon damit an. Aber stimmte das wirklich? Sie konnte sich das nicht vorstellen. Dennoch hatte sie bei dem ganzen weiterhin so ein merkwürdiges Gefühl. Irgendwann würde sie noch mal wahnsinnig werden. „Ayaka, da bist du ja! Du kannst doch nicht immer einfach weg laufen!“, betrat Moe das Zimmer. Krähe sah fragend zu ihr. „Mama!“, lief die Kleine fröhlich zu der Orangehaarigen. „Diese Angewohnheit hat sie bestimmt von dir“, trat Akaya, grinsend, neben seine Frau. Diese schielte zu ihm auf „Sicher“. Die Schülerin betrachtete die Drei. Weshalb kam ihr das denn jetzt alles so vertraut vor? Sie hielt sich erneut ihren Kopf. Schon wieder diese Kopfschmerzen. „Krähe? Du bist ja immer noch da. Du kannst jetzt ruhig gehen“, lächelte Moe. „Außerdem wartet da unten ganz eisern jemand auf dich“, deutete Akaya, schmunzelnd, aus dem Fenster. Die Angesprochene sah fragend zu ihm auf, erhob sich von ihrem Stuhl und warf ihren Blick durch das Fenster. Bei demjenigen, den sie sah, bekam sie einen leichten Rotschimmer. „So wird er sich sicher erkälten. Wie kommt man auch darauf, im strömenden Regen zu warten“, fügte der Weißhaarige hinzu. Er hatte recht. Warum tat er das? Krähe überlegte nicht mehr lange, packte ihre Sachen zusammen und lief los. Die Zurückgebliebenen lächelten sich gegenseitig an. Kurz darauf, stoppte das Mädchen, bei dem Dunkelblauhaarigen. „Kumo, was machst du hier!? So wirst du doch krank!“, gab Krähe aufgebracht von sich. „Stört mich nicht. Geht es dir denn gut? Du hast dich doch geprügelt“, entgegnete er. Die Angesprochene blickte irritiert zu ihm. „Eh, ja. Bis auf ein paar Kratzer ist alles in bester Ordnung. Hast du gewartet, um mich das zu fragen? Das hättest du doch auch-“, plötzlich legte Kumo seine Arme um das Mädchen. Krähe´s Herz, schlug ihr sofort bis zum Hals, weshalb ein Rotschimmer auch nicht ausblieb. „K – Kumo, was tust du da?“, wollte sie nun von ihm wissen. „Du musst dich allmählich erinnern. Die Anderen warten“, antwortete er. Die Augen der Brünetten weiteten sich etwas „Wovon sprichst du? Kumo was redest du da?“. „Von dem, was du die ganze Zeit in dir verschließt. Du hättest das Schloss schon lange öffnen können. Warum tust du es nicht?“, stellte Kumo, eine monotone, Gegenfrage. Die Blicke der Beiden trafen sich. Krähe war verwirrt, was man ihr deutlich ansehen konnte. Von was sprach er da nur? „Wovor hast du Angst? Jeden Tag sehe ich, wie du dich quälst. Wie du nicht du bist“, fuhr Kumo fort. „H – Hör auf! Ich weis nicht wovon du sprichst! Hör auf so einen Müll zu reden! Ich bin ich, wer denn auch sonst!?“, stieß die Brünette Kumo von sich. Der Dunkelblauhaarige ließ seinen starren Blick auf ihr ruhen. Es wirkte, als wolle er sie durchbohren „Du weist genau, das ich recht habe. Tief im inneren weist du es. Deshalb frage ich dich noch einmal, wovor hast du Angst?“. Die 14 Jährige erwiderte seinen Blick. Was sollte diese Frage? Warum fragte er sie das immer und immer wieder? Wieso hatte sie überhaupt das Gefühl, sie stünden sich so nah, obwohl sie sich erst seit einiger Zeit näher kannten? Warum fühlte es sich an, als würde sie ihn ewig kennen? Plötzlich kamen Krähe die Tränen, wobei ihr ein paar über die Wangen liefen. Jedoch spülte der Regen diese sofort wieder weg. Trotzdem fragte sie sich, woher diese auf einmal kamen. Kumo trat näher auf sie zu und wischte ihr ein paar ihrer Tränen weg. Auch wenn das eigentlich ziemlich sinnlos war. Ihre Blicke trafen sich „Also?“. „Ich weis immer noch nicht, wovon-“ „Krähe, du bist auch nur ein Mädchen. Du musst nicht immer die starke spielen. Wenn du vor etwas Angst hast, darfst du es ruhig zeigen. Immerhin warst du diejenige, die mir gezeigt hat, was es bedeutet Andere beschützen zu wollen“, unterbrach Kumo das Mädchen vor sich. Dieses weitete ihre Augen erneut. Nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten. „Du Idiot. Hättest du mich damals nicht beschützt, wäre ich jetzt Tod. Aber du hast recht, ich habe Angst. Angst davor einen von euch zu verlieren. Ich will die Todesdaten von Anderen nicht mehr sehen, das macht mir einfach zu sehr zu schaffen. Ich habe Angst vor dem, was noch auf uns zukommt. Davor, das Shizuka meine Familie gefährdet und ich nichts dagegen tun kann. Wie damals einfach nur Hilflos zusehen kann...“, öffnete Krähe sich endlich. Dadurch verschwand allmählich ihre Umgebung. „Du bist nicht allein, Krähe. Du hast Freunde und eine Familie. Außerdem werde auch ich nicht zulassen das dir oder den Anderen etwas passiert. Ihr habt mir so vieles gezeigt, was ich zuvor nicht kannte“, gab Kumo von sich. Das Mädchen blickte verwundert zu ihm auf und lächelte anschließend leicht „Ja, du hast recht. Danke“. „Du bist wirklich ein hoffnungsloser Sturkopf. Wenn du die Todesdaten nicht mehr sehen willst, musst du es doch nur sagen“, grinste Akaya, welcher auf einmal neben den Beiden stand. „Akaya?“, sagte die Brünette verwundert. „Es ist zwar lieb von dir, aber du musst nicht für uns alle stark sein, Krähe. Du bist noch ein Kind, lass uns dich doch einfach auch ein wenig beschützen“, lächelte Moe. „Dazu kommt, das ich nicht glaube, das du hilflos sein wirst, Krähe. Du bist zu einem starken Mädchen heran gewachsen“, trat nun auch Akemi zu ihnen. „Du magst zwar keine Wächterin sein. Trotzdem steckt viel Potenzial in dir. Glaube mir, ich kenne mich mit so etwas aus“, schmunzelte Chiyo. „Einer von uns mag schwach sein, gegen das was auf uns zukommt. Doch wir alle werden das schon hin bekommen“, lächelte Manabu. Krähe war schon wieder den Tränen nahe „Ihr“. „Genau, du bist doch meine große Schwester! Ich glaube an dich“, erhob Ayaka, fröhlich, ihre Stimme. Die Brünette richtete ihren Blick auf sie „Ayaka...“. „Aber mit dem, was ich in dieser Welt so gesehen habe, bin ich doch schon sehr zufrieden“, schmunzelte Akaya. Krähe überlegte kurz, was er meinen könnte und wurde danach knallrot. „Wah! Verdammt Akaya! Interpretiere nicht immer in alles so viel hinein!“, verfolgte das Mädchen, den Weißhaarigen, fluchend. Das brachte die Anderen, außer Kumo, zum lachen. Er musterte das Mädchen einfach nur stumm. „Ich war wirklich überrascht, von dem, was du gesagt hast. Aber ich bin froh, das du so denkst, Kumo. Krähe scheint dir auf jeden Fall sehr wichtig zu sein“, lächelte Moe sanft. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf die Lebenswächterin. Stimmte das? Konnte das überhaupt stimmen? Immerhin besaß er ja wirklich kein Herz. 19. Kapitel ----------- Es hatten also endlich alle geschafft, die Aufgabe zu lösen. Doch was nun? Sie befanden sich immer noch, in der Dimension zwischen ihrer und der der Illusionen. „Theoretisch müssten wir jetzt automatisch zurück geschickt werden“, rätselte Manabu. „Ja, wir haben schließlich alle die Aufgabe lösen können“, sagte Akemi. „Wie lange wir wohl geschlafen haben werden? Ich meine, in der Illusion sind ja Wochen vergangen. Bei Krähe sogar über ein Monat“, bereitete es Moe ein wenig Sorge. „Das sollte kein Problem darstellen. In Illusionen vergeht die Zeit meistens wesentlich schneller“, lenkte Manabu ein. „Hoffen wir es...“, legte die Orangehaarige, sanft, eine Hand auf ihren Bauch. Chiyo hingegen blickte sich um. Etwas konnte nicht stimmen. Manabu hatte recht, sie hätten schon lange zurück geschickt werden müssen. Wo lag also das Problem? „Und wenn die Magie, unter der wir liegen, die Aufgabe noch nicht als beendet erachtet?“, spekulierte die Pinkhaarige. „Aber wie könnte das sein? Wir konnten doch alle aus den Illusionen entkommen“, gab Kuraiko, nervös, von sich. Moe hingegen sah zu ihrem Mann. Er war ungewöhnlich ruhig. „Akaya, alles in Ordnung?“, wollte sie daher von ihm wissen. Er wirkte, als hätte sie ihn aus seinen Gedanken gerissen. „Hm? Was? Alles bestens“, grinste er auf einmal wieder. Die Schwangere blinzelte. Damit stand fest, etwas stimmte ganz und gar nicht. Aber vielleicht wollte er auch vor den Anderen nicht mit ihr darüber sprechen. Also ließ sie ihm das vorerst durchgehen. „Ist es vielleicht meine Schuld? Immerhin habe ich ewig gebraucht. War das vielleicht zu lange?“, befürchtete Krähe. „Mach dir darüber mal keine Sorgen. Daran liegt es bestimmt nicht“, lächelte Manabu. Doch er wurde das Gefühl nicht los, das nicht mal sie unbedingt dafür verantwortlich waren. Eventuell zögerte jemand ja noch ihre Rückkehr heraus? Ehe er seinen Gedankengang beendet hatte, wurden sie alle plötzlich aus der Zwischendimension gerissen. Wenig später erwachten alle, nach und nach, aus dem Magieschlaf. Die Wächter waren überglücklich sich wieder, wirklich, in die Arme schließen zu können. Dadurch bemerkten sie allerdings nicht, das drei weitere Personen sich ebenfalls in dem Raum befanden. „Oh man, das kann man ja nicht mit ansehen“, ertönte die stimme, einer Frau. Sie kannten sie, aber es war nicht Shizuka. „Ai!?“, richtete Akemi ihren Blick, in die Richtung, aus der die Stimme kam. Dort standen die Rothaarige, Chiyo´s Bruder Shin und noch eine junge Frau. Die eben Angesprochene schmunzelte „Lange nicht gesehen“. Die Lichtwächterin lief auf die der Gefühle zu und schloss sie in ihre Arme. „Ja, ziemlich lange! ….Wie man sieht“, betrachtete Akemi schließlich verwundert, den runden Bauch, der Rothaarigen. „So langsam finde ich das alles wirklich...mehr als Ironisch“, schmunzelte Moe. „Wo du recht hast. Alle Wächterfrauen sind schwanger. Bis auf Kuraiko“, lächelte Chiyo, wonach alle Blicke sich auf die Schwarzhaarige richteten. Diese wurde deswegen knallrot „M – Müsst ich mich jetzt alle so anstarren?“. „Ach, wenn es danach geht, kö-“, wurde Katsuro´s Satz, durch einen Schuh unterbrochen, welcher in seinem Gesicht gelandet war. „Tja, das war wohl nichts“, grinste Akaya. „Nee, wohl nicht. Aber ich kann warten“, rieb der Raumwächter sich grinsend, sein Gesicht. Danach wandt Chiyo sich zu ihrem großen Bruder „Es freut mich, dich mal wieder zu sehen, Shin“. Der Schwarzhaarige sah zu seiner kleinen Schwester herunter und nahm sie anschließend in seine Arme. „Es freut mich, das du wohl auf bist“, erhob nun auch er, mal seine Stimme. „Und da meint man, das schwangere hormonelle Probleme hätten. Shin lag uns so lange in den Ohren, bis wir her gekommen sind. Aber er hatte ja, wie sonst auch immer, recht. Euch kann man wirklich nicht alleine lassen. Und diese Shizuka ist auch wirklich ätzend….mich als fett zu bezeichnen….Immerhin bin ich schwanger, verdammt!“, fluchte die Rothaarige. Daraufhin mussten alle schmunzeln. „Du hast dir also Sorgen gemacht?“, legte Chiyo erneut ihren Blick, auf Shin. Dieser nickte „Ja. Leider habe ich mich nicht getäuscht“. „Aber wie seid ihr so schnell, aus Kuraiko´s Dimension, hier her gekommen?“, wollte Manabu wissen. „Naja, meine Frau hat...wie soll ich sagen… 'freundlich', auf den Portalmagier eingeredet“, lächelte Shin verunglückt. Danach spürte er die verdatterten Blicke der Wächter auf sich „Frau!?“. „Aber wann habt ihr denn..?“, begann Chiyo. „Tatsächlich. Ai trägt einen Ehering!“, stellte Akemi, fröhlich, fest. „Jetzt bin ich aber beleidigt. Wenigstens mich, euren besten Freund, hättet ihr einladen können“, schmollte Akaya, ironisch. „Ich wüsste nicht, das wir beste Freunde wären“, schielte Ai zu ihm. „Außerdem war es eh nur eine kleine und kurze Standesamtliche Hochzeit. Shin wollte es so. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das alles ganz anders ausgesehen“, meinte die Gefühlswächterin, immer noch, angefressen. „Mama, wer sind die drei?“, linste Ayaka, hinter Moe´s Bein, hervor. Die Angesprochene sah zu ihrer Tochter herunter. „Hm? Achso, stimmt, du warst ja noch zu klein. Das da, ist Chiyo´s großer Bruder, Shin. Die Frau bei Akemi, ist Aiko, die Wächterin der Gefühle und inzwischen wohl auch Frau von Shin. Und die junge Frau da...ehm...“, deutete die Orangehaarige auf die jeweiligen Personen. „Stimmt, wer ist das hübsche Mädchen, was noch gar nichts gesagt hat?“, haute Akaya es, einfach mal wieder, heraus. „Na wer wohl. Das ist Itoe!“, antwortete Ai. Nun sahen die Anderen erst zu der Rothaarigen und anschließend zu der Blonden „WAS!?“. Itoe schmunzelte „Es freut mich auch, euch wieder zu sehen, Wächter“. Der Todeswächter ging ziemlich dicht auf sie zu und musterte sie skeptisch von allen Seiten. „Das soll das kleine, süße, freche Mädchen, von damals sein? Hätte ich nicht wieder erkannt. Echt hübsch geworden, du hast wirklich was aus dir gemacht...“, meinte Akaya, wonach er einen bitterbösen Blick auf sich spürte, der selbst ihm einen Schauer über den Rücken jagte. „Also wirklich Papa! So kannst du doch nicht über andere Mädchen reden! Du bist doch mit Mama verheiratet!“, stemmte Ayaka eine Hand an die Hüfte und deutete mit der Anderen auf ihren Vater. „Tja Akaya. Da hat deine Tochter wohl nicht ganz unrecht“, schmunzelte Katsuro. „Selber Schuld, würde ich sagen“, meinte Kano nur dazu. „Das hat er jetzt davon“, lächelte Manabu. „Erklärt nun, woher Krähe das hat“, schlussfolgerte Kumo, monoton. „Hey! Das stimmt gar nicht. Außerdem geht das gar nicht, was Akaya gemacht hat“, sagte Krähe, trotzig. Akio, welchen sie auf dem Arm hatte, stimmte einfach mal nickend zu. Auch wenn er wohl nicht genau verstand, um was es ging. „Ihr ollen Kameradenschweine. Moe weis doch genau, wie ich das meinte“, hoffte der Weißhaarige zumindest, grinste aber dennoch. „Ach, weis ich das? Papa hat sich heute freiwillig für die Couch gemeldet. Also, wer möchte bei Mama im Bett schlafen?“, wandt Moe sich, verärgert, von ihrem Mann ab. „Ich! Ich!“, meldete Ayaka sich eifrig. „Ich würde mal sagen, das sind Hormone“, klopfte Katsuro dem Weißhaarigen auf die Schulter. Dieser seufzte schmunzelnd „Ich weis. Habe wohl gerade einen blöden Zeitpunkt erwischt“. „Aber sagt mal. Wo sind Shizuka und Mei eigentlich abgeblieben? Und wisst ihr, wie lange wir geschlafen haben?“, wollte Manabu, nach dem ganzen Aufruhr, nun doch mal wissen. „Naja, die haben wir so überrumpelt, das sie verschwunden sind“, lächelte Ai, zufrieden. Ihr Mann und Itoe jedoch, schielten zu ihr. „Hm? Was denn?“, legte die Rothaarige ihren Kopf leicht schräg. „Du meinst wohl eher das du sie mit deinen, außer Kontrolle geratenen, Hormonen vertrieben hast“, korrigierte Itoe die Rothaarige. Diese verschränkte ihre Arme, vor der Brust „Verdient! Wie können sie es auch wagen, mein Traumpärchen, einzuschläfern?“. Alle wussten sofort, wen sie damit meinte. Ai hatte damals, als sie mit Shin und Itoe noch auf der Seite der Feinde stand, mit ihren Angriffen auf die Wächter Akemi und Kano zusammen gebracht und seit dem einen narren an den Beiden gefressen. Die Rosahaarige nahm die Hände der Gefühlswächterin in ihre. „Danke Ai, das ist lieb von dir“, lächelte Akemi, fröhlich. Die Rothaarige bekam einen leicht verlegenen Rotschimmer, bei der fröhlichen Art, der Jüngeren. „Ah! Du bist viel zu gutherzig und lieb, für den Blonden Trottel!“, drückte Ai Akemi an sich. Die Lichtwächterin blinzelte verwundert und lächelte anschließend erneut. „Das habe ich gehört“, gab Kano, verärgert, von sich. „Gut so!“, entgegnete Aiko. „Und weist du was? Ich weis das du recht hast. Aber du bist ja auch selbst schuld. Immerhin hast du einen großen Beitrag dazu geleistet“, seufzte der Blonde. Die Angesprochene blinzelte „Eigentlich nicht. Eure Gefühle waren sowieso schon vorhanden. Ich habe sie nur aus euch heraus gekitzelt“. „Ist das nicht eigentlich das gleiche“, stellte Krähe fest. „Doch, theoretisch schon“, lächelte Manabu verunglückt. „Trotzdem habt ihr mir immer noch nicht gesagt, ob ihr wisst, wie lange wir geschlafen haben“, fiel es dem Hellblauhaarigen wieder ein. „Achso. Wir kamen kurz nach dem ihr mit der Magie belegt worden seit, an. Also müssten das heute drei Tage sein“, antwortete Shin. Anschließend konnte er den Wächtern, eine gewisse Erleichterung, ansehen. Sie waren wirklich froh, das es nur ein paar Tage gewesen waren. „Aber...ihr bleibt doch sicher noch, oder? Damit ihr zur Hochzeit von Kano und mir kommen könnt?“, fragte Akemi Ai, mit einem erwartungsvollen Blick. Die Rothaarige blickte zu ihr herunter „Heiraten? Meine süße Akemi und ihr gefühlskalter Trottel wollen heiraten?“. Die Rosahaarige nickte glücklich. Plötzlich wurde Aiko´s Ausdruck total aufgelöst „Natürlich bleiben wir dann!“. „Eh...“, kam es über Shin´s Lippen. „Nicht wahr?“, grinste Ai, ihren Mann, unheimlich an. „...Sicher“, gab er, leise, von sich. „Na dann ist ja alles super“, lächelte die Rothaarige zufrieden. Itoe hingegen konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. „Sind die beiden immer so?“, gesellte sich Akaya zu der Blonden. „Ja, allerdings. Seit Ai schwanger ist, kann einem Shin wirklich leid tun. Ihre Feinde haben es allerdings auch nicht gerade leicht. Und momentan gelangt man schnell auf die Liste, ihrer Feinde“, schmunzelte Itoe. „Dann habe ich mit meiner Frau, ja noch echt Glück gehabt. Auch wenn sie gerade ziemlich angefressen ist. Vielleicht liegt das ja in der Luft?“, kratze der Weißhaarige sich, grinsend, an seinem Hinterkopf. „Ich kann sie verstehen. Habe ich dich denn wirklich so von den Socken gehauen? Früher hast du mich zwar auch als niedlich bezeichnet, aber das war´s denn auch schon. Jetzt musterst du mich von oben bis unten. Ein bloßes 'du bist aber hübsch geworden' hätte es ja auch getan. Immerhin ist Moe auch schwanger und durch ihre Hormone empfindlicher wie sonst“, verteidigte die Jüngere, Moe. „Was habt ihr denn heute alle bloß?“, lächelte der Todeswächter fragend, auch wenn ihm allmählich klar wurde, dass das wohl doch etwas übertreiben gewesen war. „Oh je...“, gab Akemi auf einmal von sich, weshalb alle zu ihr sahen. „Was ist? Geht es dir nicht gut?“, wollte Kano von ihr wissen. Seine Verlobte sah zu ihm auf. „Definiere gut. Meine Fruchtblase ist gerade geplatzt“, lächelte die Rosahaarige verunglückt. Der Blonde erwiderte ihren Blick starr. „Oh… Das Baby kommt! …..Moment….WAS!? Warum hier? Hättest du dir dafür nicht einen besseren Ort aussuchen können?“, meinte Ai. „Eh...Tut mir leid?“, antwortete Akemi verwirrt. „Sollten wir dann nicht, ins Krankenhaus...wenn es hier in der Nähe überhaupt eines gibt..“, erhob Manabu seine Stimme. Gerade als Kano seine Verlobte auf die Arme nehmen wollte, kam Aiko ihm zuvor und flitze mit der Rosahaarigen davon. „Aus dem Weg! Meine Süße bekommt ein Baby!!!!“, sauste die Rothaarige mit der Lichtwächterin davon und hinterließ ein paar perplexe Gesichter. „Mein Beileid Shin… Das du das die ganze Zeit aushalten musst“, legte Akaya seine Hand, auf die Schulter des Schwarzhaarigen und grinste. „Das ist auch irgendwann wieder vorbei. Noch circa 2 Monate“, schmunzelte der Angesprochene. Kano hingegen folgte den Beiden verärgert „Unglaublich, diese Frau!“. Die Anderen taten es ihnen gleich. Manabu nahm Chiyo auf den Arm und Akaya seine Tochter, da er seiner Frau wohl erst mal nicht zu nah kommen sollte. Katsuro hob Kuraiko ebenfalls auf seine Arme, da diese nicht ganz so schnell rennen konnte und wohl gerade auch etwas durch den Wind war. Immerhin wurde sie Tante. Nachdem alle im Krankenhaus angekommen waren, war dessen Personal etwas überfordert mit der plötzlichen Menge an Leuten und vor allem irritiert, das eine Schwangere mit einer Anderen angerannt kam. Daher wurde der eine Teil ins Wartezimmer verfrachtet, wie Itoe, Manabu, Chiyo, Akaya, Ayaka, Krähe, Akio, Kumo und Shin. Moe, Kuraiko, Katsuro und Ai hingegen, warteten vor dem Kreißsaal, während Kano bei Akemi mit im Saal war. Wächtergeburten gingen zwar schneller, waren aber dennoch genau so schmerzhaft wie normale. Was man auch laut hören konnte. „Sie klingt, als würde sie jemand kaltblütig umbringen“, machte Kuraiko sich sorgen um ihre Schwester. „Das ist völlig normal. Aber das verstehst du dann, wenn es bei dir mal soweit sein sollte, Kuraiko“, lächelte Moe. Obwohl sie sich in dem Augenblick fragte, ob sie auch immer so geklungen hat. Katsuro hingegen, versuchte seine Freundin zu beruhigen. „Du und Akaya wart wohl echt fleißig, die letzten Jahre, was?“, lächelte Ai und sah zu Moe. Diese erwiderte den Blick und das Lächeln „Ja. Ayaka war damals wirklich ein Geschenk des Schicksal´s. Wer weis, wo wir sonst heute wären? Immerhin war sie der Auslöser dafür, das Akaya ins Grübeln kam. Ich glaube, ohne sie wären wir heute nicht mal zusammen. Sie weis gar nicht, wie dankbar ich ihr bin“. Aiko hörte ihr schmunzelnd zu „Das würde ich nicht sagen, meine Liebe. Der Blick von Akaya damals, als du da blutüberströmt lagst, hat mehr als tausend Worte gesagt. Ich glaube, dort hat er zum ersten mal, seine wahren Gefühle durchschimmern lassen. Du hast es ja nur halb mit bekommen, aber ich konnte alles sehen. Spätestens da hätte er es sich wohl zugestehen müssen. Denn in seinem Herzen konnte ich in dem Augenblick wirklich einiges sehen, was selbst mich überrascht hat“. Die Jüngere sah verwundert zu der Rothaarigen auf. War das so gewesen? Sie konnte sich nur noch an einen kurzen Augenblick erinnern. Damals hatte sie das getan, um ihn zu beschützen und ihr Schutzschild hatte versagt, dadurch das sie von der Finsteren Energie so geschwächt war. „Aber damals habe ich so einiges gesehen, was ich nicht für möglich gehalten hätte“, legte sich, ein sanftes Lächeln, auf die Lippen der Rothaarigen. Kurz darauf ertönte plötzlich Babygeschrei und alle richteten ihren Blick auf die verschlossene Tür. „Man, Kätzchen. Deine Anspannung kann ich ja fast anfassen“, schmunzelte Katsuro. „Allerdings...“, seufzte Ai verzweifelt. „E – Entschuldige, Ai“, tat es der Schwarzhaarigen leid. Wenig später ging die Tür auf und Kano kam ihnen, mit samt eines Säuglings entgegen, welcher in ein Tuch gewickelt war. „Darf ich euch Hana vorstellen?“, konnte selbst Kano sich, ein leichtes Lächeln, nicht verkneifen. Kuraiko ging auf ihn zu und musterte das kleine Wesen. „Sie ist wunderschön“, lächelte sie sanft. „Allerdings, das habt ihr gut gemacht“, grinste Katsuro und klopfte Kano, freundschaftlich, auf den Rücken. Moe ging in der Zwischenzeit zu Akemi, welche erschöpft im Bett lag. Nach und nach erfuhren auch die Anderen von der Geburt und beglückwünschten die frisch gebackenen Eltern. 20. Kapitel | Leben oder Tod? | ------------------------------- Drei Tage waren, seit der Geburt der kleinen Hana, vergangen. Akemi und ihre Tochter durften endlich zurück ins Schloss. Dort wurden sie von allen herzlich Willkommen geheißen. Besonders Ayaka und Akio musterten ihre neue Freundin neugierig, während Akemi sie auf ihrem Arm hielt und auf einem Sofa saß. Die 4 Jährige ließ sich neben der Rosahaarigen nieder. „Sie ist wirklich klein. Aber total niedlich“, lächelte Ayaka fröhlich. „Natürlich. Hana ist ja auch erst drei Tage alt“, schmunzelte Akemi. „Stimmt, du hast recht! Also Hana, schön das du da bist. Auf dich werde ich auch aufpassen, so wie auf meine Geschwister“, hielt das Mädchen, der Kleinen ihren Finger hin, welchen diese ergriff und sich freute. „Das wirst du sicher ganz toll machen, Ayaka“, lächelte die Lichtwächterin. „Akemi sieht wirklich glücklich aus. Das freut mich sehr für sie“, gab Kuraiko, sanft, von sich. „Du wirkst aber auch nicht gerade unglücklich, Kätzchen. Bald wird dich ein kleines Mädchen, Tante Kuraiko, nennen“, grinste Katsuro. In dem Augenblick wurde seiner Freundin bewusst, das er recht hatte und bekam einen leichten Rotschimmer. „J – Jetzt wo du es sagst“, spielte die junge Frau, nervös, mit ihren Fingern herum. „Du wirst sicher eine tolle Tante. Davon bin ich überzeugt. Also mach dir keine Gedanken“, drückte der Rothaarige, ihr, einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Kuraiko lächelte glücklich. Er wusste wieder genau, was ihr Sorgen bereitete. „Aber sag mal, wo ist eigentlich Kano?“, sah die Schwarzhaarige, fragend, zu ihrem Freund auf. Sie war sich ziemlich sicher, das er das wusste. Doch der Angesprochene grinste einfach nur breit. Was sollte das nun wieder bedeuten? „Ein Glück, die Kleine sieht aus wie ihre Mutter“, stand plötzlich Akaya, hinter seiner Tochter und Akemi. Die Beiden zuckten zusammen. „Manno Papa! Erschrecke uns doch nicht so. Soll Hana etwa Angst vor dir bekommen?“, murrte Ayaka. „Hm? Ich weis nicht, was du meinst“, grinste der Todeswächter unschuldig. „Von wegen!“, verschränkte die Weißhaarige ihre Arme vor ihrer Brust. Akemi musterte ihren guten Freund. Etwas stimmte nicht. „Ayaka, magst du nicht mal schauen, ob du Hana´s Papa irgendwo auftreiben kannst? Er ist seit unserer Ankunft verschwunden“, lächelte Akemi. Das Mädchen nickte eifrig und hüpfte motiviert von dem Sofa. „Klar, mache ich sofort!“, flitze die Kleine davon. „So und nun zu dir. Was ist los?“, blickte die Rosahaarige zu dem Älteren zurück. Dieser stützte sein Kinn auf die Sofa Lehne. „Sieht man mir das so sehr an?“, schmunzelte Akaya. Akemi erwiderte es mit einem leichten Lächeln „Wir kennen uns einfach schon zu lange. Außerdem konnte ich dich in der Zeit, wo ich bei euch gelebt habe, besser kennen lernen“. Daraufhin schwieg der Todeswächter kurz. Auch eine Sache an der man erkannte, das ihn etwas belastete. Aber warum kam er damit zu ihr? „Na dann erzähl mal, ich bin ganz Ohr“, lächelte, die frisch gewordene Mutter, freundlich. „Ach weist du...es ist nur, seit dem wir wieder hier sind und ich so über Itoe geschwärmt habe, verhält Moe sich komisch. Ich darf auch immer noch auf der Couch schlafen… Denkst du, ich habe mit der Sache vielleicht wirklich den Vogel abgeschossen? Ich meine, eigentlich weis sie ja, das ich zur Übertreibung neige“, seufzte Akaya grinsend. Akemi blinzelte und begann dann leicht zu lachen. Der Weißhaarige sah sie irritiert an „Sag mal, lachst du mich gerade aus?“. „Ein wenig schon. Du hast Sorgen. Zweifelst du gerade wirklich an Moe´s Gefühlen für dich? Dabei müsstest du es doch eigentlich besser wissen. Sie wird das schon verstanden haben, immerhin kennt sie dich besser als sonst wer. Wenn sie dir, so wie es sich anhört, aus dem Weg geht muss das andere Gründe haben“. Nach ihrem Satz, tauschten die beiden Wächter Blicke aus. Es schien, als würden sie augenblicklich das selbe denken. Akaya knirschte mit seinen Zähnen „Diese...“. Dadurch das seine Frau ihn gemieden hatte, trafen sich ihre Blick natürlich auch nicht. Somit könnte Akaya ein potentielles Todesdatum auch nicht sehen. Sie nutzte die Situation vor drei Tagen, einfach für ihre Zwecke aus, um alles begründen zu können. Der Weißhaarige zerdrückte mit seiner einen Hand beinahe die Sofa Lehne. „Ich vergaß, wie schlau meine Frau doch ist. Ich würde sie dafür ja loben, aber in diesem Fall“, gerade konnte der Todeswächter seine Fassade nicht aufrecht erhalten. Wieso war ihm das nur entgangen? Das war doch sonst nicht seine Art. Ein etwas verzweifeltes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Moe war ihm so wichtig, das er sich so viel Gedanken darüber gemacht hatte, eventuell übertrieben zu haben, das ihm das wesentliche entgangen war. „Auch ohne Ai´s Fähigkeiten merkt man, wie wichtig dir Moe eigentlich ist. In der Hinsicht scheitern deine Versuche in letzter Zeit häufig, diese Art von Gefühlen zu verbergen“, lächelte Akemi sanft. Der Angesprochene sah zu ihr. „Ich kann euch beide verstehen. Einerseits das du sie nicht verlieren möchtest und andererseits, das sie eurer Kind behalten wollte. Moe´s oberstes Ziel war es immer, dich glücklich zu machen. Eine Sache, in der wir uns ziemlich ähneln. Wir beide würden alles tun, um den den wir lieben, glücklich zu sehen“, fuhr die Rosahaarige fort. „In der Hinsicht solltet ihr wirklich mal mehr auf euch selber achten. Immerhin seid ihr ein großer Teil unseres Glückes. Wenn nicht sogar der Größte“, seufzte Akaya schmunzelnd. „Aber ich kann verstehen, weswegen Moe sich dir immer öffnet. Danke, Akemi“, ging Akaya zur Tür. Die Lichtwächterin konnte sich denken, wo er hin wollte. Immerhin war Moe mit Akio und Chiyo im Garten. Die junge Frau wandt sich wieder Hana zu. „So und wo ist dein Papa jetzt abgeblieben, hm?“, strich Akemi ihrer Tochter, liebevoll, über ihr kleines Köpfchen. „Akemiii! Süße!!“, kam urplötzlich Ai in den Raum gestürmt, stoppte scharf vor ihrem Liebling, schnappte sie sich samt ihrer Tochter und verließ den Raum wieder. Die Geschnappte blinzelte verwirrt, mal ganz davon ab, das ihr diese Situation bekannt vorkam. „Ai, was ist los?“, fragte sie unsicher. „Wenn ich es verraten würde, wäre es ja keine Überraschung mehr, oder?“, zwinkerte ihr die Rothaarige zu. Nun war Akemi noch verwirrter. Überraschung? Wovon sprach Ai da? Wenig später stoppten sie vor einer Tür, welche neben der ihres Schlafzimmers war. Die Gefühlswächterin setzte die Rosahaarige mitsamt ihrer Tochter vorsichtig ab. „Hey! Ich hab sie“, grinste Ai. Wenig später öffnete sich die Tür und zum Vorschein kam Ayaka. „Ich habe ihn gefunden, wie du gesagt hast“, lächelte das Mädchen fröhlich, nahm Akemi an ihre freien Hand und zog sie sanft mit sich. Kurz darauf, fanden sie sich auf einmal in einem Kinderzimmer wieder. Es war wundervoll eingerichtet. Die Lichtwächterin traute ihren Augen kaum. „Ja, ich muss zugeben, das hat der Trottel echt gut gemacht“, schmunzelte Aiko. Die junge Mutter blickte zu ihr auf „Das hat Kano alleine…?“. „So gut wie. Ayaka und ich haben ihm nur noch bei dem Feinschliff geholfen“, bestätigte die Rothaarige. Als Schritte zu hören waren, lenkte Akemi ihre Aufmerksamkeit in dessen Richtung. „Weist du, da du wegen mir während deiner Schwangerschaft so viel Stress hattest, wollte ich es zumindest wieder etwas gut machen“, stoppte der Blonde, neben seiner Verlobten und ihrer Tochter. „Du bist zu bescheiden, Kano. Immerhin hast du dir wirklich viele Gedanken um das Zimmer gemacht, während Akemi nicht da war. Vor allem, da du ja nicht mal wusstest was es werden wird“, gesellte sich Manabu ebenfalls noch zu ihnen. „Manabu…. Kannst du nicht einfach mal die klappe halten?“, grummelte der Blonde, leicht verlegen. Akemi hingegen sah total aufgelöst zu ihm auf „So viele Gedanken hast du dir gemacht? Es ist wunderschön, Kano. Sobald sie groß genug ist, um hier alleine schlafen zu können, wird sie das Zimmer bestimmt lieben. Genau so, wie sie dich lieben wird. Obwohl, was rede ich denn da? Das tut sie sicher schon“. Genau in dem Augenblick, freute Hana sich wie ein Honigkuchenpferd. Alle Anwesenden konnten in Kano´s Blick sehen, welchen er auf Hana legte, wie sehr er seine Tochter liebte. „Hier, nimm sie doch mal und zeig ihr ihr zukünftiges Zimmer genauer“, lächelte Akemi fröhlich, ehe sie Kano die Kleine übergab und er es tatsächlich tat. Der Blonde ging mit Hana durch das Zimmer. „Meine Güte, dir gegenüber ist er ja wirklich komplett anders. Würde er andere auch mal freundlicher behandeln, wäre er sicher nicht so unbeliebt“, schmunzelte Ai. „Ach, daran haben wir uns schon lange gewöhnt. Wir wissen ja, wie er tief in seinem Herzen ist. Nämlich so, wie er sich Akemi immer zeigt“, lächelte Manabu. „Ich bin einfach nur dankbar, das er damals angefangen hat, sich mir zu öffnen“, beobachtete die Rosahaarige, ihre kleine Familie. „Pff. Wenn ein Mann, vor seinen Feinden auf die Knie geht um eine Frau zu retten, kann man davon ausgehen das sie ihm alles bedeutet“, lenkte Ai ein, woraufhin ihr der verwunderte Blick von der Lichtwächterin auffiel. Die Rothaarige blinzelte „Du...wusstest nichts davon? Er ist damals vor mir auf die Knie gegangen, damit ich ihnen verrate, wie sie dich retten können. Da wusste ich, das er es endlich begriffen hatte. Das, was schon lange in ihm schlummerte. Seine aufrichtigen Gefühle für dich“. Die Angesprochene bekam einen leichten Rotschimmer. Das er so etwas für sie getan hatte. Sie spürte, wie ein paar Tränen sich in ihren Augen sammelten. Kano, dem damals alle egal waren und immer alle von sich gestoßen hatte, war für sie auf die Knie gegangen. „Das hätte ich auch nicht erwartet“, schmunzelte Manabu, welcher auch nichts davon wusste. „Ey, Trottel! Du hast deine fast Frau zum weinen gebracht“, begann Ai zu grinsen, als der Zeitwächter sich tatsächlich umdrehte, als sie ihn so ansprach. Der Angesprochene ging zu ihnen „Ich habe doch gar nichts gemacht“. „Vielleicht nicht heute, aber vor vier Jahren“, schmunzelte Aiko. Kano blickte fragend zu ihr. Was meinte sie damit? Kurz darauf schwante ihm, was sie Akemi erzählt haben könnte. „Ai….was hast du Akemi erzählt?“, blitzte er sie mit seinen Augen an. „Och naja, weist du...“, spielte die Rothaarige an ihren Haaren herum. „Ai...“, wurde Kano´s Blick bohrender, ebenso wie unentspannter. „Huh? Kommt es nur mir so vor, oder wird es hier kälter?“, tat Aiko immer noch unschuldig. Als Kano jedoch Akemi´s Blick sah, beruhigte er sich schnell. Sie schaute ihn so liebevoll und fröhlich an, da konnte er einfach nicht sauer werden. „Ach man..“, kratze er sich an seinem Hinterkopf. „Du hast mich gerettet! Danke Süße“, drückte Ai, die Rosahaarige, an sich. Die Gedrückte blinzelte und lachte anschließend etwas. Der Zeitwächter ließ seinen Blick noch kurz auf seiner Verlobten und der Rothaarigen ruhen, ehe er wieder zu seiner Tochter sah. Diese war inzwischen, seelenruhig, auf seinem Arm eingeschlafen und kuschelte sich dabei an ihn. Seine Gesichtszüge wurden sanfter. Niemals hätte er gedacht, das er sein eigen Fleisch und Blut einmal auf den Armen tragen würde. Ein Teil von ihm und der Frau, die ihm so viel bedeutete, das er es nicht einmal in Worte fassen könnte. Er richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frauen, welche sich immer noch kabbelten. Manabu stand einfach nur daneben und schmunzelte darüber. Währenddessen war Ayaka zu ihrer Mama und ihrem Bruder nach draußen, in den Garten, gelaufen. Als sie ankam, unterhielt sich die Orangehaarige mit Chiyo. Das Mädchen legte ihren Kopf etwas schief. Ihre Mama schaute dabei so traurig. Aber warum? War etwas nicht in Ordnung? Natürlich war der Kleinen nicht entgangen, das ihr Papa immer noch auf der Couch schlief. Aber Moe sagte zu ihr, das sie momentan einfach den Platz im Bett bräuchte und sie glaubte ihr natürlich. Gerade, als sie zu ihnen gehen wollte, wurde sie an der Schulter zurück gehalten. Ayaka drehte sich um und sah zu demjenigen auf. „Papa?“, gab sie verwundert von sich. Er wirkte auch anders als sonst. Allmählich fing das Mädchen an, sich sorgen zu machen. Sie wollte etwas sagen, doch ihr Vater unterbrach sie. „Geh bitte zu Krähe und Kumo. Ich muss mal mit Mama sprechen, ja?“, grinste er seine Tochter an. Diese nickte etwas verwirrt und ging los. Anschließend ging Akaya auf die jungen Frauen zu, welche ihn auch bemerkten und ihr Gespräch somit unterbrachen. Moe wich seinem Blick tatsächlich aus. Er stoppte bei den Beiden. „Chiyo, darf ich mich mal mit Moe alleine unterhalten?“, sah der Weißhaarige zu dieser. Die Angesprochene nickte und nahm Akio mit sich. Akaya sah zu seiner Frau herunter „Moe, was soll das?“. Die Lebenswächterin sah weiter zur Seite „Du weist doch, worum es geht. Du hast-“ „Benutze das bitte nicht weiter als Ausrede. Wir wissen beide, dass das nicht stimmt“, unterbrach der Todeswächter sie, ruhig. Die Angesprochene verstummte. Plötzlich stand sie auf und wollte an ihrem Mann vorbei gehen, doch dieser packte sie an ihrem Handgelenk „Moe“. „Akaya, lass mich!“, wollte sie sich losreißen, aber er ließ sie nicht. „Jetzt benimmst du dich aber kindisch“, versuchte er zu schmunzeln, doch wirklich gelingen tat es ihm nicht. „Das mag sein...aber ich habe meine Gründe“, entgegnete sie, richtete ihren Blick aber weiterhin in seine entgegengesetzte Richtung. „Die da wären? Bin ich plötzlich so hässlich geworden, das du mich nicht mehr ansehen magst?“, wich sein Schmunzeln, einem angeschlagenen Lächeln. „Akaya, das ist nicht witzig“, entgegnete Moe. Plötzlich spürte sie, wie ihr Mann sein Handdruck um ihr Handgelenk, verstärkte. „Was du nicht sagst? Aber willst du mir das nicht lieber ins Gesicht sagen? Immerhin ist es auch unhöflich, seinen Gesprächspartner nicht anzusehen“, erwiderte Akaya. „Nein, ich möchte mich gerne etwas hinlegen. Ich bin erschöpft“, diese Aussage sorgte dafür, das auch der letzte Geduldsfaden des Weißhaarigen, riss. Er zog seine Frau, mit einem sanften aber kräftigen Ruck, zu sich. Anschließend sorgte er mit seiner anderen Hand dafür, das sie ihn ansehen musste „Sieh mich an, verdammt noch mal!“. Jetzt, wo der jungen Frau nichts anderes mehr übrig blieb, erwiderte sie widerwillig, seinen Blick. Dabei war ihrer von einem hauch Trauer gezeichnet. In den Augen ihres Manne´s konnte sie erkennen, das er das sah, was sie ihm die ganze Zeit versucht hatte ihm zu verheimlichen. Aber nicht, weil sie nicht wollte das er es nicht weis. Sondern weil sie nicht wollte, das er wieder in ein Loch fällt oder sich erneut die Schuld gibt. Wenig später ließ er sich wieder los. „In vier Tagen also“, gab er, knapp, von sich. „Akaya, ich...“, begann sie, wusste aber nicht, was sie ihm eigentlich sagen sollte. „Warum hast du versucht, es mir zu verschweigen? Hatten wir nicht darüber gesprochen? Keine Geheimnisse mehr? Dennoch hast du es wieder versucht… Verdammt Moe!“, wurde Akaya lauter, als gewollt. Die Orangehaarige erwiderte seinen Blick „Weil ich vermeiden wollte, das du die ganze Zeit mit diesem Wissen durch die Gegend laufen musst. Es ist nun mal nicht zu ändern, Akaya. Ich habe mich für diesen Weg entschieden. Und du hast mir versprochen, es hin zu nehmen“. Der Todeswächter schwieg dazu. Wirklich hinnehmen wollte er es schließlich nicht. Aber was sollte er tun? Vier Tage sind zu wenig Zeit. Kurz darauf spürte er eine Hand auf seiner Wange „Bitte Akaya. Ich möchte dich so in Erinnerung behalten, wie du bist. Der größte Chaot von allen. Der der sich für keinen Spaß zu schade ist. Selbst, wenn er nicht angebracht sein sollte. Der Mann, der mich immer zum lachen gebracht hat. Der, den ich über alles liebe“. Der Angesprochene sah perplex zu ihr. Wie konnte sie nur so stark bleiben, obwohl sie wusste, das sie sterben würde? Moe war so viel stärker als er. Aber das wusste sie sicher. Zum ersten Mal, hatte er keinen lockeren Spruch parat. Was sollte er auch dazu sagen? Also entschied er sich dafür, sie einfach fest in seine Arme zu nehmen. Gab es wirklich keinen anderen Weg? 21. Kapitel ----------- Drei Tage waren nun, seit Akaya´s und Moe´s Gespräch vergangen und er gab sich auch wirklich größte Mühe, sich normal zu verhalten. Doch er konnte sehen, wie ihre Zeit ablief. Das machte das alles nicht unbedingt leichter. Er war nur froh, das Krähe keine Todesdaten mehr sehen konnte und seine Tochter scheinbar auch noch nicht. Ihre Freunde wussten auch bescheid, hatten aber keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollten. Wer könnte das auch schon? Man sah Moe an, wie ihre Kraft sie mehr und mehr verließ. Es zerfetzte den Weißhaarigen beinahe innerlich, sie so sehen zu müssen. Er sah zu seinen spielenden Kindern. Wie sollte man ihnen das nur erklären? Wenn ihre Mama auf einmal einfach nicht mehr da war? Akio würde das sicher gar nicht richtig verstehen, aber Ayaka. Auch Krähe würde das hart treffen. Bei Kumo war er sich da nicht so sicher. Ihm konnte man das aber ja nicht mal vorwerfen. Plötzlich bemerkte er den Blick seiner Frau, welcher auf ihm ruhte. Sie lächelte ihn sanft an. Er erwiderte dieses, schwach. „Das ist einfach schrecklich. Kann man denn gar nichts dagegen tun?“, gab Itoe, traurig, von sich. Chiyo schüttelte ihren Kopf leicht „Zumindest hat es ihr Schicksal momentan noch nicht vorgesehen...“. Sie und auch die Anderen, nahm das alles sehr mit. „Schon ironisch, das einem die Liebe auch zum Verhängnis werden kann“, lächelte Ai verzweifelt. „Aber wieso ist das eigentlich so? Warum muss Moe sich für dieses Kind opfern?“, wollte Akemi wissen. Kano legte behutsam einen Arm um sie, da die Rosahaarige wirklich aufgewühlt war. „Das hat mit den Kräften des Mädchen´s zu tun. Sie wird einen Teil ihrer Mutter und einen ihres Vater´s bekommen. Doch das ist eine Kombination, welche vom Schicksal eigentlich nicht vorgesehen ist. Tod und Leben, in einem Menschen? Wie soll das gehen? Deswegen muss Moe ihre Energie wohl an ihr Kind abgeben, weil sonst die Kleine sterben müsste“, erklärte die Schicksalswächterin. „Tz. Immer dieses verdammte Schicksal. So viel zu dem, das wir es selbst entscheiden können“, meinte Kano. „So darfst du das nicht sehen. Das Schicksal versucht nur das Gleichgewicht zu wahren“, erwiderte Chiyo. „Es nervt trotzdem“, gab der Blonde, knapp, von sich. Er mochte es gar nicht, das Akemi deswegen so traurig war. „Morgen ist es also soweit“, murmelte Kuraiko, betroffen. Sie stimmte das alles auch sehr traurig. Die Schwarzhaarige konnte nicht verstehen, wie etwas aus Liebe entstandenes, so ein Opfer forderte. Ihr tat Akaya und der Rest der Familie, unendlich leid. „Kätzchen“, lächelte Katsuro schwach und drückte sie etwas an sich. „Diese Stimmung passt mir gar nicht. Die zieht einen wirklich runter“, seufzte Aiko. „Gib doch einfach mal zu, das dir das auch ziemlich nahe geht“, seufzte Shin, lächelnd. Seine Frau antwortete darauf nichts und blieb stumm. Aber er konnte ihr ansehen, das sie das ganz und gar nicht kalt ließ. Deshalb nahm auch er sie in seine Arme. Plötzlich hörten sie eine Fensterscheibe zerspringen, woraufhin ein schwarzer Rabe mitten auf dem Tisch um welchen sie saßen, landete. „Krähe? Was ist los?“, gab Manabu verwundert von sich. „Mich würde mal interessieren, warum sie nicht einfach die Tür genommen hat?“, musterte Ai, den schwarzen Vogel, skeptisch. „Es ist schrecklich! Moe geht es auf einmal total schlecht! Und ihre wehen haben auch eben angefangen. Sie ist einfach...zusammen gebrochen“, flatterte Krähe wie wild mit ihren Flügeln. Die Wächter sahen entgeistert zu ihr. „Jetzt schon? Aber das ist noch einen Tag zu früh!“, erhob Chiyo ihre Stimme. Der Rabe stoppte in ihrer Bewegung „Moment, ihr wusstet davon? Warum? Und woher!?“. „Krähe...das ist...“, sagte Akemi, stockend. „Was ist es? Verdammt, was wisst ihr, was ich nicht weis!?“, flog Krähe auf den Boden und nahm ihre menschliche Gestalt an. „Los, raus mit der Sprache, sofort!“, wurde das Mädchen, sauer. Danach erklärten ihr die Wächter, was sie wussten. Das brachte die Teenagerin völlig aus dem Konzept. Sie wollte nicht glauben, was sie da gerade gehört hat. Warum verschwieg man ihr so etwas!? „Ihr lügt! Niemals! Ich glaube euch das nicht!“, schüttelte die Brünette ihren Kopf. „Krähe..“, erhob Akemi sich und nahm sie in ihre Arme. „Es tut mir so leid“, fügte sie noch hinzu. „Sollten wir nicht los? Ich denke, Akaya wird unsere Hilfe und Unterstützung brauchen“, meinte Manabu, woraufhin seine Freunde ihm stumm zustimmten und sich alle auf den Weg machten. Hana konnten Akemi und Kano beruhigt im Schloss lassen, Hideki und Itoe passten auf sie auf. Akaya hatte inzwischen alles zu Hause vorbereitet. In ihrem Zustand, würde Moe es nicht ins Krankenhaus schaffen. Dazu gingen Wächtergeburten zu schnell. Aber weshalb hat sich ihr Todeszeitpunk so schnell verschoben? Ihre Zeit ist eben rasend schnell abgelaufen und dann ist sie zusammen gesackt. Der Weißhaarige wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Immerhin gingen ihm in diesem Augenblick eindeutig zu viele Dinge durch den Kopf. Seine Tochter würde gleich zur Welt kommen und Moe… Er biss sich auf seine Unterlippe. Er drückte seine Hand gegen seinen Kopf. Auf einmal spürte er eine andere Hand, auf seiner. Es war Moe´s, weswegen er zu ihr herunter blickte. Sie lächelte ihn schwach an „Es ist alles gut“. Das sagte sie so leicht. Schließlich würde er sie gleich verlieren. Er musste wieder jemanden sterben sehen. Der Unterschied war nur, das ihm dieses mal diese Person, alles bedeutete. Seine Fassade hatte sich vollkommen verabschiedet. Er hatte einfach keine Kraft dazu, sie aufrecht zu erhalten. „Moe, ich..“ „Schau doch nicht so. Amaya wird gleich auf die Welt kommen und möchte sicher verdammt gerne, ihren Papa kennen lernen“, lächelte die Lebenswächterin weiter. Sie verspürte keine Angst, höchstens Schmerzen, durch die Wehen. Allerdings war sie zu geschwächt, um das zu zeigen. Kumo kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Kinder. Jedoch sahen diese, besorgt, zu ihrer Mama. Er wollte Ayaka mit nehmen, doch sie wehrte sich vehement. Moe´s Wehen wurden immer stärker. Sie hoffte lediglich, das sie noch genug Kraft aufbringen konnte, Amaya zur Welt zu bringen. Wenig später ging alles ganz schnell. Die anderen Wächter trafen gerade rechtzeitig ein. Chiyo hatte ja zum Glück schon Erfahrung darin, Kinder auf die Welt zu holen. Bei Ayaka hatte sie es ja auch getan. Moe selbst hatte keine Kraft ihre Schmerzen zu veräußern. Akaya hingegen, konnte nichts tun, außer daneben zu sitzen und zu zu sehen, wie seine Frau immer mehr ihrer Energie verlor und ihre Zeit ablief. Doch das brüllen, nahm ihr kurz darauf, jemand anders ab. Sie hatte es geschafft, Amaya war auf der Welt. Chiyo zeigte sie Moe, welche daraufhin schwach, aber glücklich lächelte. Der Todeswächter wusste nicht, wie er reagieren sollte. Eigentlich sollte er sich freuen, aber wie, bei dem was gleich kommen würde? Ihre Freunde, beobachteten alles von etwas weiter weg. „Akaya, bitte..“, flüsterte seine Frau. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick und grinste etwas, er hatte es immerhin versprochen. Ihre Hand, hielt er dabei fest in seiner. Danach durchtrennte er die Nabelschnur und mit dem Schnitt, verließ auch Moe ihr Leben. Stille herrschte in dem Raum. Chiyo versuchte indessen, Amaya zu beruhigen, was ihr zum Glück einigermaßen gelang. Allerdings verhinderte das nicht, das sich Tränen in ihren Augen sammelten. Manabu ging zu ihr und legte seine Arme um sie. „Mama!“, kam es auf einmal von Ayaka, welche nun wusste, das etwas ganz und gar nicht stimmte. Sie rannte zu der Orangehaarigen und kniete sich neben sie. „Mama! Mama sag doch etwas!“, rüttelte sie an Moe. Doch bekam weder eine Antwort, noch eine Reaktion. Was war da gerade passiert? Sie sah kurz zu ihrer kleinen Schwester, danach zu den Anderen und schließlich zu ihrem Vater. Dieser starrte einfach nur stumm auf Moe. Tränen sammelten sich in den Augen des Mädchen´s. Das konnte doch alles nur ein böser Alptraum sein, aus welchem sie schnell wieder aufwachen wollte. Krähe weinte sich die Augen, an Kumo´s Schulter, aus. Er hatte einen Arm um sie gelegt, da er auf dem anderen ja Akio trug. Dieser verstand nicht ganz, was da vor sich ging. Nur das alle sehr traurig waren. Seine große Schwester lag halb auf ihrer Mutter und war am schluchzen. Akaya hingegen, hatte immer noch keine Reaktion gezeigt. Als müsste er erst einmal realisieren, dass das wirklich passiert war. Plötzlich sahen die Anderen etwas, das noch nie vorgekommen war. Dem Weißhaarige liefen ein paar Tränen über die Wangen, sein Gesicht war plötzlich total verzweifelt und von tiefer Trauer gezeichnet. Sie war Tod. Das Leben hatte ihren Körper verlassen. „Akaya...“, gab Chiyo, leise, von sich. „Papa..“, blickte Ayaka, total verheult, zu ihrem Vater auf. Selbst sie kannte ihn so nicht. Dadurch wurde ihr bewusst, wie wichtig ihre Mama ihm sein musste. Er war am Boden zerstört. Diese Seite an sich, hatte er zuvor noch nie jemanden gezeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt, zerriss ihn aber auch noch nichts so dermaßen von innen. Akaya betrachtete das, schlafend aussehende Gesicht, seiner Frau. Sie hatte gerade alles für ihn gegeben. Wollte immer nur, das er einfach glücklich ist. Noch immer, hielt er ihre Hand, in seiner. Er betrachtete diese und zog wenig später seinen Handschuh aus, um ihre Hand wieder in diese zu nehmen. „Sie wird kalt...“, murmelte er, traurig. In der anderen Hand, in welcher er seinen Handschuh hielt, knüllte er diesen zusammen. Er wollte das so einfach nicht akzeptieren. „Verdammt Moe… Wie kannst du es wagen, uns alleine zu lassen? Deine Familie braucht dich doch“, machte er eine kurze Pause und fügte wenig später, verzweifelt „Ich brauche dich“ hinzu. „Ich habe dir viel zu selten gesagt, das ich dich liebe. Oder wie sehr...“, bereute er es. „Papa...“, Ayaka schmerzte es zutiefst, ihren Vater so zu sehen. Er litt wirklich sehr. Sie wusste das sie, seine Kinder, ihm zwar alles bedeuteten. Jedoch war es bei ihrer Mama noch etwas anderes. Sie war sein Leben. Das Mädchen konnte ihre Mama, vor lauter Tränen, kaum noch erkennen. „Mama… Papa braucht dich. Er hat noch nie für jemanden geweint. Du bist ihm ganz doll wichtig, deswegen darfst du ihn nicht alleine lassen. Irgendjemand muss doch auf ihn aufpassen, ich habe schließlich schon ganz doll viel, mit meinen Geschwistern zu tun und Krähe mit Kumo. Deswegen darfst du noch nicht sterben...“, schluchzte die 4 Jährige, erneut. Ihr Vater sah zu ihr „Ayaka...“. Danach richtete er seinen Blick wieder auf Moe und legte seine Handschuhlose Hand, sanft auf ihre Wange. „Unsere Tochter hat recht, ohne dich komme ich doch gar nicht mehr zurecht. Ich bin doch so ein Chaosmensch“, schon wieder bahnten sich ein paar Tränen, einen Weg über seine Wangen. „Wenn ich könnte, würde ich sofort mit dir tauschen. Ohne zu zögern, mein Leben für deines geben“, strich er ihr sanft über ihre Wange und gab ihr anschließend einen sanften Kuss, auf ihre beinahe kalten, Lippen. „Ich habe schon so ein langes Leben hinter mir. Deines ist so viel wertvoller, wie meines. So oft, habe ich mir gewünscht, ich könnte es einfach beenden. Bin aber froh es nicht getan zu haben, da ich dich sonst nie getroffen hätte und es unsere Kinder nicht gäbe. Aber jetzt gerade, würde ich meinem Leben sofort ein Ende setzten, wenn du dafür wieder Leben könntest“, lächelte Akaya verzweifelt. Seine Freunde wussten nicht, was sie dazu sagen sollten. Ihnen tat das alles einfach nur so leid. So etwas hatten sie nicht verdient. Sie hätten nie gedacht, Akaya mal weinen zu sehen. Doch nun, hatte er allen Grund dazu. Chiyo bemerkte, wie Amaya zum ersten mal ihre Augen öffnete. Ihre Blicke trafen sich. Die Pinkhaarige sah erstaunt zu ihr herunter. Ihre Augen hatten eine rot – grüne Farbe. Anschließend drehte das Mädchen ihren Kopf zu ihrer Mama und ihrem Papa. Die Schicksalswächterin stellte fest, das der Ausdruck der Kleinen, extrem traurig wurde. Genau so ein Geräusch gab sie auch von sich. Akaya blickte zu Amaya. Nachdem die Kleine, den Laut von sich gegeben hatte, erschien plötzlich ein Licht über ihnen. Dieses bildete wenig später die Silhouette einer Frau. „Was zum..?“, murmelte Chiyo. Dieses Gefühl kam ihr bekannt vor. Sie kannte es. Dann fiel es ihr, wie Schuppen von den Augen „Das Schicksal“. „Schicksal?“, wiederholte Manabu verwirrt. „So ist es“, ertönte plötzlich, eine sanfte Stimme. Die Lichtgestalt wandt sich Akaya zu. „Deine Tochter hat mich her gerufen. Sie ist zwar erst ein paar Minuten alt, hat aber schon einen starken Wunsch. Ihre Mutter. Und….sie will ihren Vater nicht mehr so todtraurig sehen“, erklärte die Silhouette. „Meine...Tochter? Amaya? Aber das..“, Akaya musste das alles, erst einmal, in seinem Kopf sortieren. Immerhin war er total fertig. „Heißt das, wir können unsere Mama wieder bekommen?“, schaute Ayaka, erwartungsvoll, zu dem Schicksal auf. Ihr Vater richtete nun auch den Blick auf die leuchtende Gestalt „Bitte! Ich würde alles dafür tun, egal was!“. „Ein Tod, der um das Leben von jemandem bettelt. Wie ungewöhnlich“, konnte man das Schmunzeln, in der Stimme des Schicksal´s, vernehmen. „Aber hat die Wächterin des Lebens, sich nicht aus freien Stücken dafür entschieden? Warum also, wäre es für uns ein Grund, einzugreifen? Chiyo weis am besten, dass das eigentlich unseren Vorsätzen widerspricht“, meinte die Lichtgestalt. Die Angesprochene hielt inne. „Das stimmt. Eigentlich ist es nur gestattet, wenn es ein Ungleichgewicht auslösen könnte“, seufzte die Pinkhaarige. Das Schicksal an sich, bestand aus den Seelen, der vorherigen Schicksalswächter. „Das ist nicht fair! Moe ist gestorben, damit ihre Tochter Leben kann, wo ist da die Gerechtigkeit!? Als Wächterin des Leben´s, stand das der Anderen für sie immer an erster Stelle. Warum also muss sie sterben….? Sie...sie...“, begann Akemi, erneut, zu schluchzen. Kano passte das gar nicht in den Kram. Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Anschließend blickte er zu dem Licht auf „Ihr wollt von uns, das wir die Dimensionen beschützen und im Gleichgewicht halten. Ist das euer Dank dafür?“. „Ich weis nicht, wo das Problem liegt. Moe´s Nachfolger lebt doch schon. Die Dimension steht also unter Schutz und ist nicht gefährdet“, entgegnete das Schicksal. „Verdammt noch mal! Akio ist 2 Jahre alt! Soll er in diesem Alter schon über eine Dimension wachen!? Habt ihr den Verstand verloren?“, gab Krähe, sauer, von sich. Jedoch ihre Tränen, versiegten nicht. „Krähe..“, kam es über Akaya´s Lippen. „Für unsere Feinde, wäre er ein leichtes Ziel. Wir würden ihn zwar beschützen….dennoch...“, murmelte Kuraiko, besorgt. Sie verstand das alles nicht. „Kätzchen hat recht. Soll dass das Schicksal unserer Kinder werden? Unser Leben darf einfach so weg geworfen werden, wenn wir Nachkommen haben, die unseren Platz einnehmen könnten?“, drückte Katsuro seine Freundin an sich und betrachtete die Lichtgestalt verärgert. „Der Tod gehört nun einmal zum Leben dazu. Akaya selbst, sollte das am besten wissen“, lenkte das Schicksal ein. „Tz“, lächelte der Angesprochene verbittert. „Warum genau, habt ihr dann den Wächtern des Todes, den Fluch des ewigen Lebens gegeben? Das ergibt doch keinen Sinn. Warum konnte ich Moe berühren, ohne das ihr etwas geschah? Weshalb kann ich todbringendes Wesen, Kinder zeugen? Warum das alles, wenn ihr es mir doch wieder nehmen wollt?“, sah Akaya weiterhin auf den leblosen Körper, von Moe. Dazu schwieg das Schicksal. „Wenn ich auch etwas dazu sagen dürfte?“, trat auf einmal, Ai, vor. Sie wischte sich ihre Tränen etwas weg und blickte zu dem Licht auf. „Ah, die Wächterin der Gefühle“, sagte die Silhouette. „Ich weis ja nicht, was ihr denkt. Glaubt ihr, der Tod ist gefühlskalt? Ist nur darauf besonnen, das andere sterben? Ich weis nicht, was Akaya in seiner Vergangenheit erlebt hat und möchte es auch nicht wissen. Doch jetzt spüre ich ganz deutlich, die Gefühle, welche er für Moe empfindet. Sie sind so stark, das sie selbst mich rühren. Ich hätte diesem Typen, niemals solche Gefühle zugetraut. Immer tut er, als würden ihn bestimmte Sachen nicht interessieren oder tut sie mit einem Lächeln ab. Aber ich kann seine wahren Gefühle sehen. Auch ich habe gesehen, das es Moe in letzter Zeit immer wesentlich schlechter ging. Sie hat es versucht vor Akaya zu verstecken, damit er sich nicht die Schuld gibt. Amaya mag zwar ein Kind sein, was das Gleichgewicht etwas durcheinander bringen könnte, aber muss man ihr deswegen, ihre Mutter nehmen? Die Frau, welche sie mit sich getragen, gehütet und beschützt hat? Welcher es egal war, das sie für sie sterben musste? Wie soll dieses Kind...wie sollen alle unsere Kinder an das glauben, was wir tun, wenn so etwas passiert? Glaubt ihr wirklich, diese Familie wird so werden wie zuvor? Ihr nehmt zwei Kindern ihre Mutter und einem Mann alles. Es wird tiefe Wunden hinterlassen. Eventuell sogar zu tiefe. Wollt ihr wirklich das Risiko eingehen, dadurch Wächter zu verlieren? So könnte das Gleichgewicht wirklich aus den Fugen geraten und daran seit dann ihr Schuld. Unsere Kinder werden anfangen euch zu hassen. Weil es euch egal ist, was mit den Wächtern passiert, wenn es potenzielle Nachfolger gibt. Was soll das für ein Leben sein? Moe ist verdammt noch einmal für ein Kind gestorben, welches aus ihrer und der Liebe von Akaya entstanden ist! Wenn unsere Leben so verlaufen, möchte ich keine Wächterin mehr sein. Mit so einem Schicksal, will ich mein Kind nicht groß ziehen müssen. Es ist mein wertvollster Schatz. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen...“, blickte Aiko zu ihrem Bauch herunter und strich sanft über diesen. Shin stoppte neben ihr und legte einen Arm um sie. Dabei trafen sich ihre Blicke und sie lächelten sich etwas an. Er war stolz auf seine Frau. Sie sprach allen aus der Seele. Chiyo erhob sich nun, mitsamt Amaya und wandt sich zu dem Schicksal. „Ai hat recht. Weshalb lasst ihr es zu, das so ein Kind geboren wird, wenn es euch doch zuwider ist? Dann muss das Schicksal dieses Kindes, wohl doch zu wichtig sein. Unsere Kinder werden stärker werden wie wir, ja. Aber auch unsere Feinde werden das. So ist das nun einmal, von Generation zu Generation. Und so soll es auch sein. Aber ist es nicht genau dann wichtig, das wir als Eltern unseren Kinder zeigen, wie sie mit ihren Kräften umgehen müssen? Akio ist Moe´Nachfolger. Und Amaya auch zur Hälfte. Denkt ihr nicht, das unsere Kräfte sich immer weiter mit anderen vermischen werden? War das nicht vielleicht sogar euer Ziel? Ich spüre in letzter Zeit immer wieder merkwürdige Dinge, was unsere Schicksale angeht. Wir haben schon viel durch gemacht und trotzdem nie den glauben an unserem Ziel verloren, die Dimensionen zu schützen“, hielt die Pinkhaarige kurz inne und sah anschließend traurig zu Amaya herunter. Die Kleine erwiderte ihren Blick. „Amaya wird eine gute Wächterin werden. Genau wie ihre Geschwister und das wisst ihr. Trotzdem wird sie sich irgendwann die Schuld an allem geben und vielleicht sogar Akaya. Wollt ihr das? Ich möchte nicht, das es dazu kommt….und ich bin immerhin auch die Wächterin über das alles! Ich sehe somit unser Gleichgewicht in Gefahr! Außerdem bin ich ziemlich sicher, damals gesehen zu haben, das es einen Weg gibt, wie sie nicht sterben muss und er hatte nichts mit einer Abtreibung zu tun! Ai hat recht, wenn unsere Schicksale so aussehen, möchte ich das auch nicht. Manabu´s und meine Kinder sollen nicht in eine Welt geboren werden, in der es nur darum geht, das es jemanden gibt, der die Dimensionen schützt. Das wäre dann meiner Ansicht nach nur ein nehmen und kein geben mehr! Wir sind auch Menschen und wollen nicht als Zuchtvieh gesehen werden! Moe war vor dieser Schwangerschaft Kerngesund. Ihr Tod war nie vorgesehen. Das heißt weder Komplikationen noch eine Krankheit sind für all das verantwortlich. Sie wurde Unschuldig aus ihrem Leben gerissen. Das ist für mich, als Wächterin über die Schicksale aller und Beschützerin der Wächter ein Grund, in das Schicksal einzugreifen!“, verkündete Chiyo. Manabu ging zu ihr „Ich sehe das genauso“. „Ich bin zwar keine Wächterin, aber Moe und Akaya waren immer wie Eltern für mich, die ich nie hatte. Sie haben mich aufgenommen und groß gezogen. Ich hätte mir keine besseren Eltern wünschen können. Ich möchte das alles wirklich nicht hassen müssen...“, schluchzte Krähe noch leicht. Akaya sah zu ihr und lächelte traurig „Krähe...“. Er hätte niemals für möglich gehalten, das alle so hinter ihnen stehen würden. „I – Ich möchte auch noch etwas dazu sagen..“, rappelte Ayaka sich auf und schaute, etwas schüchtern, zu der Lichtgestalt auf. Ihr Blick war weiterhin traurig. „Ich hab meine Mama wirklich sehr lieb...meine Geschwister auch. Aber ich möchte nicht...das ich meine Schwester irgendwann dafür hasse, das Mama wegen ihr gestorben ist“, begannen dem Mädchen erneut, Tränen über ihre Wangen zu laufen. „Außerdem hat mein Papa das nicht verdient. Er ist zwar oft merkwürdig, aber so ist er eben. Ich habe ihn trotzdem ganz doll lieb und möchte ihn nicht traurig sehen“, fügte sie, schluchzend, hinzu. Krähe nahm ihre kleine Schwester in die Arme. Das Schicksal hörte allen aufmerksam zu. Plötzlich wurde die Silhouette klarer und schwebte zu Boden. Sie blieb zwar leuchtend und leicht transparent, aber Chiyo erkannte sie. Es war die erste Schicksalswächterin. Und sie lächelte leicht. „Ich verstehe. Eure Einwände ergeben Sinn. Außerdem habe ich gesehen, das ihr alle füreinander einsteht. Ob nun Wächter oder nicht. Und..“, drehte sich die Frau zu Akaya und Moe. „Ich denke, Akaya, hat lange genug auf Moe warten müssen. Seine Schicksalspartnerin. Wie soll auch der Tod ohne sein Leben überleben? Ihr habt mir gezeigt, das wir euch auch auf diesem Schicksalsweg vertrauen können. Das es gut ist, das Wächter wieder Kinder bekommen können“, lächelte das Schicksal. „Das klingt fast, als wäre das ein Test gewesen“, erhob Manabu, skeptisch, seine Stimme. Die Frau vor ihm, schmunzelte ihn daraufhin nur etwas an. „Moment, heißt das, Moe..?“, sah Akaya zu der Frau auf. Die Angesprochene richtete ihren Blick wieder auf die Beiden „Ja, ich werde Moe ihr Leben wieder zurück geben. Aber dafür werde ich dir deine Unsterblichkeit nehmen. Auch Ayaka wird das nicht mehr betreffen. Du darfst also, mit deiner Frau altern und alt werden“. Der Weißhaarige weitete seine Augen etwas. Sollte das wahr sein? Musste er wirklich nicht mehr andere und seine Familie überleben? Das Schicksal ging auf Moe zu und legte ihre Hand auf die Stirn der Orangehaarigen. „Das hast du gut gemacht. Endlich mal jemand, der ihn zur Vernunft bringen konnte“, lächelte die Frau und löste sich anschließend auf. Alle sahen dem verwundert zu. Plötzlich regte Moe sich und öffnete anschließend ihre Augen. Sie blickte in die von ihrem Mann und sah ihm sofort an, wie fertig er war. Auch die Anderen bemerkte sie. Alle sahen so aufgelöst zu ihr. Dann fiel ihr wieder ein, was passiert war. „Aber wie..?“, huschte es verwirrt über ihre Lippen. Akaya sah einfach zu ihr. Sie war wieder am leben. Das Schicksal hielt was es sagte. Also durfte er wirklich mit ihr zusammen alt werden? „Akaya?“, riss ihn Moe aus seinen Gedanken. Der Angesprochene drückte sie danach ganz fest an sich. Sie blinzelte verwundert, erwiderte seine Umarmung dann aber glücklich. „Ich bekomme kaum noch Luft“, schmunzelte sie. „Ich bin so froh...So froh das du überhaupt atmest“, gab er leise von sich. Anschließend drückte er sie etwas von sich und ihre Augen trafen sich. „Ich liebe dich, Moe. So sehr..“, an seinem Blick erkannte die junge Frau, das er komplett am Ende war. Sie war scheinbar tatsächlich Tod gewesen, aber warum lebte sie wieder? „Weis ich doch, Trottel“, lächelte sie liebevoll. Danach rannten alle, überglücklich, zu ihr. Sie waren so froh, Moe wieder bei sich zu haben. Selbst Kumo lächelte etwas. Kano hingegen, war einfach nur froh, das Akemi wieder glücklich war. Ayaka sprang ihrer Mutter um den Hals und fing schon wieder an zu weinen, vor Freude. Akio streckte auch seine Arme nach ihr aus und kuschelte sich danach ganz doll an sie. Akaya lächelte, endlich, mal wieder von Herzen. Niemals. Er würde es niemals wieder zu so einer Situation kommen lassen. „Hier“, hielt Chiyo ihm auf einmal, Amaya, entgegen. Er betrachtete die Kleine kurz und nahm sie auf seinen Arm. Das Mädchen lächelte ihn fröhlich an. Er gab ihr seinen Finger, welchen sie sich sofort schnappte und an ihm nuckelte. „Au, ganz schön fester Biss“, schmunzelte er und blickte danach zu Moe, welche liebevoll zu ihnen sah. Er würde sich sein Glück definitiv nicht mehr nehmen lassen. Von niemandem. 22. Kapitel |Entführung | ------------------------- Eine Woche war nun vergangen, seit dem Moe für kurze Zeit tot gewesen war. Das der Alltag wieder eingekehrt war, konnte man eher weniger sagen. Akaya schlief seit jenem Tag wenig, da er immer überprüfte, ob Moe auch wirklich atmete. Er beobachtete sie und Amaya oft beim schlafen. „Denkst du nicht, du solltest mal etwas schlafen?“, ertönte Moe´s Stimme, woraufhin er verwundert zu ihr herunter sah. Allein die drei Monde, erhellten ihr Zimmer. Die Orangehaarige wandt sich zu ihrem Mann und blickte zu ihm auf. „Du schläfst in letzter Zeit nicht viel. Jede Nacht wachst du über uns. Akaya, wenn das Schicksal selbst sagt, das es so in Ordnung ist, wird es das auch sein. Mir geht es blendend und Amaya auch. Dafür siehst du von Tag zu Tag müder aus“, flüsterte Moe, da sie die Kleine, welche in ihrem Bettchen vor ihrem Bett, nicht wecken wollte. „Wenn es nur das wäre… Ich habe dich einmal verloren. Noch einmal würde ich das sicher nicht durchstehen“, seufzte er. Moe setzte sich auf und sah ihn direkt an „Hey, schon vergessen? Du alterst jetzt wieder normal und da Frauen länger leben wie Männer...“. Der Weißhaarige erwiderte, verwundert, den Blick seiner Frau. Diese wiederum schmunzelte. Anschließend lehnte sie sich an seine Brust und kuschelte sich an ihn. „Es werden bestimmt noch schwere Zeiten auf uns zukommen, aber auch die werden wir überstehen. Shizuka wird auch noch lernen, was es heißt, sich mit den Wächtern angelegt zu haben. Aber die braucht scheinbar erst mal eine Pause, nach dem Angriff der erbosten Ai“, lachte Moe, leise. Akaya hingegen legte einen Arm um sie und drückte sie etwas an sich. „Du hast recht. Immerhin ist meine Zweitgrößte Angst nun auch erloschen. Ich muss euch nicht sterben sehen und wieder alleine weiter leben. Auch wenn es sicher ein komisches Gefühl wird, nach Jahrhunderten wieder zu altern“, grinste er. Die Orangehaarige lächelte. „Und ich werde nicht allein alt und runzelig. Aber wenn das deine Zweite war, was ist dann deine erste?“, richtete Moe ihren Blick auf den Todeswächter. „Die...ist vor einer Woche eingetreten und wurde zum Glück auch wieder beseitigt“, schmunzelte Akaya, glücklich. Die Lebenswächterin erwiderte es mit einem Lächeln. Auf einmal machte Amaya sich bemerkbar. „Oh, hat da jemand Hunger?“, stand Moe auf und ging zu dem Kinderbettchen. Das Mädchen sah mürrisch zu ihrer Mama auf, welche sie schließlich aus dem Bett hob. „Komisch, unsere Töchter haben beide den Appetit von ihrem Vater. Akio hat nie so viel Hunger gehabt“, schmunzelte die junge Frau und begann die Kleine zu stillen, wobei sie sich auf die Bettkante setzte. „Dafür mögen sie die Küsschen ihres geliebten Papi genau so sehr, wie ihre Mami“, entgegnete der Weißhaarige, grinsend. „Du oller Spinner“, meinte Moe nur dazu. Krähe stand vor der Zimmertür und lächelte erleichtert. Auch sie schlief in letzter Zeit wenig, aber das lag eher an den Alpträumen, welche sie heimsuchten. Sie hatte inzwischen schon angst davor zu schlafen, konnte aber mit niemandem darüber sprechen. Sie wollte Akaya und Moe keine Sorgen bereiten. Nicht, nach dem was sie in letzter Zeit durchmachen mussten. Ihr wurde wieder ganz mulmig zumute, wenn sie daran dachte, das Moe kurze Zeit gestorben war. Sie kannte Akaya schon solange, aber so hatte sie ihn wirklich noch nie erlebt und das wollte sie auch nie wieder. „Was machst du hier?“, stand auf einmal Kumo vor ihr und betrachtete sie. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick und bekam einen verlegenen Rotschimmer. „Naja...das ist so...also...“, stammelte sie. „Wenn du so komisch sprichst, muss es ja was wirklich unangenehmes sein. Besonders da du die letzten Nächte immer hier gestanden hast“, entgegnete der Dunkelblauhaarige. Krähe blinzelte. Er wusste, das sie immer dort gestanden hatte? Sie begann leicht zu lächeln. Die Brünette hatte ganz vergessen, das Kumo auch eine gute Beobachtungsgabe besaß. Das ist ihr besonders in der Illusionswelt bewusst geworden. Aber nicht nur das nagte seit dem an ihr. „Denkst du nicht, Akaya bemerkt dich, wenn du weiter hier herum stehst?“, erhob Kumo seine Stimmer erneut, leise. Das riss das Mädchen aus ihren Gedanken „Hm? Oh, ja...da wirst du sicher recht haben“. Anschließend begab Die 14 Jährige sich zurück in ihr Zimmer und legte sich in ihr Bett, als ihr plötzlich Kumo auffiel, welcher neben ihrem Bett platz nahm und sich an es lehnte. „Aber was..? Kumo was machst du da?“, wollte sie von ihm wissen. „Neben deinem Bett sitzen. Was denn sonst?“, antwortete er. „Das sehe ich auch, aber warum?“, seufzte sie lächelnd. Nach ihren Worten, sah er zu ihr auf und ihre Blicke trafen sich „Na weil du doch nicht schlafen kannst. Vielleicht hilft es ja, wenn ich hier sitze“. Krähe´s Wangen nahmen erneut einen leichte Rotschimmer an. „Wenn du meinst. Aber mach mich morgen nicht dafür verantwortlich, wenn du nicht schlafen konntest!“, kuschelte sich das Mädchen in ihr Bett und wandt dem Jungen den Rücken zu. „Ich musste schon in schlimmeren Positionen schlafen“, meinte Kumo nur dazu. Krähe hingegen vergrub ihr Gesicht halb unter der Decke. Wie sollte sie denn so einschlafen? Ihr schlug das Herz bis zum Hals. Sie hasste es wirklich, das sie sich seit neustem so merkwürdig in seiner Gegenwart fühlte. Dabei schwirrten ihr auch immer wieder Akemi´s Worte durch den Kopf. Sie war ihr zwar wirklich dankbar, das sie niemandem davon erzählt hatte, dennoch bekam sie es seit dem nicht mehr aus dem Kopf. „Guten Morgen“, betrat Akaya, gut gelaunt, die Küche. Dieses mal hatte Ayaka, zu ihrer Verwunderung, ihren Papa gut aus dem Bett bekommen. „Papa scheint diese Nacht sehr gut geschlafen zu haben“, stellte die Kleine, fröhlich, fest. „Und wie! Aber dafür sieht unsere Große Kleine heute verdammt müde aus“, bemerkte der Weißhaarige es sofort. Er fing an zu schmunzeln „Hast du etwa eine aufregende Nacht hinter dir?“. Die, nicht gerade gut gelaunte, Teenagerin sah sauer zu ihm auf. „Uh, wenn Blicke töten könnten. Wie gut, das ich der Tod höchst persönlich bin“, grinste Akaya. „Nun ärgere sie doch nicht so. Man kann auch mal schlechte Nächte haben“, seufzte Moe lächelnd und drückte ihrem Mann dabei Akio´s Essen in die Hand. Der Todeswächter blinzelte und setzte sich dann lächelnd vor seinen Sohn „Dann lassen wir die Schlacht mal beginnen!“. „Wie kann man nur um diese Uhrzeit so gut gelaunt sein?“, legte Krähe, frustriert, ihren Kopf auf den Tisch. „Akaya ist eben, wie er ist. Weist du doch“, lächelte Moe und musterte die Jüngere dabei. Sie wirkte wirklich sehr müde. „Stimmt etwas nicht? Wenn dich was bedrückt, kannst du es mir gerne sagen“, setzte die Orangehaarige sich neben die Brünette und lächelte sanft. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick. Sie zögerte kurz. „Ich bin einfach nur froh, das es dir gut geht“, nahm Krähe die Lebenswächterin in den Arm. „Krähe?“, blickte Moe verwundert drein. „Mama, Papa und Akio spielen schon wieder mit dem Frühstück!“, murrte Ayaka, welche mal wieder, etwas davon abbekommen hatte. Die Angesprochene sah zu den Dreien und schmunzelte. „Entschuldige Krähe“, erhob sich die Orangehaarige. „Nein, schon gut“, lächelte das Mädchen. Moe stoppte neben ihren Beiden Männern. „Wie seht ihr denn schon wieder aus? Man kann euch wirklich nicht aus den Augen lassen“, konnte die Orangehaarige sich ein leichte Lachen, nun doch nicht verkneifen. Akio war total vollgeschmiert und Akaya hatte ebenfalls überall Essen kleben. Selbst Ayaka hing etwas in den Haaren. Die junge Mutter stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Also gut, ab in die Wanne mit euch beiden! Aber schnell“, deutete Moe in Richtung Bad. Ihr Mann grinste „Eigentlich stehe ich ja darauf, wenn Mama mal etwas sauer wird. Aber in diesem Fall, sollten wir wohl auf sie hören, was?“. Nachdem er das sagte, schnappte er sich seinen Sohn und verschwand wenig später mit ihm im Badezimmer. Moe hingegen bekam einen leichten Rotschimmer „Dieser… Akaya! Wehe ihr macht das Bad nicht wieder sauber!“. Krähe beobachtete das alles, leicht lächelnd. Langsam schlich sich wieder der chaotische Familienalltag ein. „Mama und was ist mit mir. Ich habe Brei im Haar..“, zog Ayaka angewidert an ihren Haaren. Die Angesprochene schmunzelte „Na dann wollen wir das mal schnell auswaschen“. Anschließend nahm die junge Mutter ihre Tochter auf den Arm und machte sich mit ihr auf den Weg in das andere Badezimmer, aus welchem ihr gerade Kumo entgegen kam. „Ach Kumo? Magst du mal nach Krähe sehen? Ihr scheint es nicht sonderlich gut zu gehen...“, bat Moe ihn, besorgt. Der Dunkelblauhaarige nickte einfach nur und setzte seinen Weg fort. Ihn wunderte es nicht sonderlich, das es Krähe nicht gut ging. Sie konnte zwar schlafen, als er bei ihr war, wälzte sich aber die ganze Zeit hin und her. Wirklich erholsam sah das für ihn nicht gerade aus. Als er in der Küche ankam, war Krähe verschwunden. Wo mochte sie hin gegangen sein? Das hieß für ihn allerdings, das er sie nun suchen gehen müsste. „Das war´s wohl mit Frühstück“, sagte er, monoton und verließ danach das Haus. Krähe lief orientierungslos durch die Gegend. Was hatten ihre Träume wohl zu bedeuten? Sie hatte noch nie von so viel toten Menschen geträumt. Alles war dunkel und gefühlskalt. War es das, was Shizuka vor hatte? Die Dimension, wie das Chaos vor inzwischen knapp 5 Jahren, in Dunkelheit stürzen? Akaya sagte, sie wurde durch die negativen Gefühlen der Menschen stärker. Möchte sie deswegen das Chaos zurück holen? Um diese Gefühle in den Menschen hervor zu rufen? Vielleicht sogar Feindseligkeit gegenüber der Wächter sähen? Krähe stoppte in ihrer Bewegung. „Ach du Schande...“, huschte es über ihre Lippen. Wenn sie recht hatte, könnte das für die Wächter ein große´s Problem darstellen. Ebenso für deren Nachkommen, immerhin waren sie die zukünftigen Wächter. „Na wenn das nicht die kleine Krähe ist“, ertönte auf einmal, eine ihr bekannte, Frauenstimme. Sie richtete ihren Blick nach vorne „Shizuka“. „Wie schön, das du freiwillig zu mir kommst. Da spare ich es doch, dich zu mir zu holen. Aber was rede ich da, deine Träume haben dich sicher zu mir geführt, nicht wahr?“, schmunzelte die Blauhaarige. Das Mädchen weitete ihre Augen etwas. „Du bist dafür verantwortlich!?“, entgegnete Krähe sauer. „Natürlich. Hättest du mit Akaya darüber gesprochen, wüsstest du das ich das kann. Aber...ach stimmt ja. Da war doch dieser Vorfall mit Moe gewesen. Und jetzt hat er nur noch Augen für seine richtige Familie“, grinste die Frau. Die Brünette knirschte mit ihren Zähnen „Rede nicht so einen Dreck! Ist doch nur klar, das er sich jetzt mehr um Moe kümmert“. „Trotzdem hätte es ihm doch auffallen müssen, das es dir schlechter geht“, lenkte Shizuka ein. Die 14 Jährige hielt inne. „Ah, ich hab recht“, schmunzelte die Ältere. „Und wo ist dein Beschützer vom letzten mal? Ehm...Kumo?“, fügte sie, fragend, hinzu. „Woher soll ich das wissen? Ich bin eben einfach gegangen“, antwortete Krähe. „Er scheint sich dann ja wirklich viele Sorgen um dich zu machen, wenn er dich einfach gehen lässt“, spielte die Frau an ihren Haaren herum. „Ich kann auch ganz gut allein auf mich aufpassen! Also lass Kumo gefälligst da raus!“, knurrte das Mädchen. „Uh...ich habe einen Wunden Punkt erwischt. Klingt ganz nach unerwiderter Liebe. Obwohl...kann Kumo so etwas, ohne Herz, überhaupt empfinden?“, tippte sich die Blauhaarige nachdenklich, mit ihrem Zeigefinger, gegen ihr Kinn. Krähe ballte eine Faust. Diese Frau sollte endlich ihren Mund halten. Das wusste sie doch alles selbst! Shizuka sah grinsend zu dem Mädchen. Sie hatte sie nun da, wo sie sie wollte. „Krähe!“, kam jemand von hinten angelaufen. Die Angesprochene wandt sich zu demjenigen. „Kumo?“, gab sie fragend von sich. Er stellte sie etwas vor sie „Was willst du von ihr?“. Die Brünette sah zu ihm auf. Er hatte nach ihr gesucht? „Ich habe Krähe gerade nur klar gemacht, wie hoffnungslos ihre Gefühle in mancher Hinsicht doch sind. Wenn sie an ihnen fest hält, wird sie unglücklich. Denke an meine Worte und an deine Träume“, schmunzelte Shizuka und verschwand im Schatten der Gasse. „Alles in Ordnung?“, drehte der Dunkelblauhaarige sich zu der gleichaltrigen. Erst da bemerkte er ihren, leicht traurigen, Gesichtsausdruck. Auf einmal erwiderte sie seinen Blick „Warum fragst du mich das? Tust du es aus Höflichkeit oder aus Sorge um mich?“. Diese Frage überrumpelte Kumo etwas. Wie kam sie so plötzlich darauf? Was hatte ihr diese Frau nur erzählt? Gerade als er antworten wollte, kam ihm Krähe zuvor. „Schon okay. Vergiss es“, lächelte sie traurig und wandt sich von ihm ab. Der 14 Jährige blickte irritiert drein. Er verstand dieses Mädchen gerade einfach nicht. Dennoch folgte er ihr. Nicht das Shizuka wieder auftauchen würde. Das war doch der einzige Grund, oder? Seit dem sie in der Illusionswelt gefangen gehalten wurden, war irgendetwas anders zwischen ihnen. Sie verhielt sich ihm gegenüber ab und an merkwürdig und schien öfter mal Fieber zu bekommen. Wurde sie eventuell krank? Oder hatte das alles einen anderen Grund? Wenn ja, welchen? 23. Kapitel ----------- Einige Wochen sind seit Amaya´s Geburt vergangen und allmählich wurde es immer kälter draußen. Auch hatte Chiyo vor kurzem zwei gesunde Zwillinge zur Welt gebracht. Akira und Hotaru. Die junge Frau schaffte es ganz ohne Kaiserschnitt. Manabu´s Hand wurde an dem Tag allerdings ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Aber als die Kleinen endlich das Licht der Welt erblickten, war er der wohl glücklichste Mann, aller Dimensionen. Dazu noch unendlich stolz auf seine Freundin. Diese war einfach froh, es hinter sich zu haben und die Kleinen nicht mehr mit sich herum tragen zu müssen, da sie zum Schluss hin wirklich schwer wurden. Krähe hingegen verhielt sich in den letzten Wochen immer merkwürdiger. Sie wirkte oft bedrückt. Kumo fragte sich, ob das mit dem zusammentreffen mit Shizuka zu tun hatte. Akaya und Moe entging das natürlich auch nicht. Leider versagten sie ebenfalls kläglich daran, etwas aus der Brünetten heraus zu bekommen. Allerdings schwante der Lebenswächterin womit es zu tun haben könnte. Immerhin war sie auch einmal in Krähe´s alter gewesen. Vielleicht lenkte die Hochzeit von Akemi und Kano sie ja ein wenig ab. Diese fand schließlich am nächsten Tag statt, weshalb alle schon in völliger Aufregung waren. „Ich hoffe wirklich sehr, das Shizuka uns morgen in Frieden lassen wird“, legte Akemi, ihre Tochter, liebevoll in ihr Bettchen und kuschelte sich anschließend zu Kano ins Bett. Der Blonde legte einen Arm um sie und drückte sie sanft an sich. „Sollte sie das wagen, kann sie sich besser warm anziehen….verdammt warm“, flüsterte der Zeitwächter. Seine Verlobte blickt zu ihm auf. „Wird schon alles gut gehen. Immerhin kümmern sich ja Hideki, Chiyo und Moe um den Schutz des Schlosses. Trotzdem wundert es mich, das Shizuka uns so lange in Ruhe gelassen hat. Was mag sie damit nur bezwecken?“, murmelte Akemi fragend und warf ihren Blick aus dem Fenster. Kano sah zu ihr herunter. „Solche Worte aus deinem Mund? Wie ungewöhnlich. Sonst bin ich doch immer derjenige, der sich Gedanken macht“, erhob der Blonde, leise, seine Stimme. Nach diesen Worten, erwiderte die Rosahaarige seinen Blick trotzig „Hey… Ich habe schließlich allen Grund dazu. Es geht schließlich nicht mehr nur noch um unser Leben“. Der Zeitwächter blinzelte. Kurz danach musste er tatsächlich leicht schmunzeln. Es wirkte sogar so, als müsse er sich ein leichtes Lachen verkneifen. Die junge Frau verstand die Welt nicht mehr. Was war so lustig? Sie stützte sich mit ihren Armen von der Matratze ab und schaute ihrem Verlobten genau ins Gesicht. „Was ist denn so lustig?“, murrte sie trotzig. „Es ist nur….das du mal verantwortungsbewusst wirst… Vor allem, da ich weis, das du der größte Tollpatsch von allen bist“, entgegnete er. Nun bekam Akemi einen leichten Rotschimmer. Er hatte recht, das klang schon lustig. Sie begann glücklich zu lächeln. Es war lange her, das sie Kano so ausgelassen gesehen hatte. Und diesen jungen Mann, würde sie morgen heiraten. Alle sagten zwar immer, er hätte Glück mit ihr gehabt. Doch ihr erging es da nicht anders. Er war schließlich der Erste gewesen, der sie so akzeptiert hatte, wie sie war. Ihre Schwester und ihren Vater mal außen vor gelassen. Als sie noch auf der Erde lebte, nahmen ihre Klassenkameraden Abstand von ihr, weil sie so unfassbar tollpatschig war. Wundern tat sie das auch nicht. Die Rosahaarige setzte damals öfter mal etwas in Brand, verletzte sich selbst oder Andere, ungewollt. Stürzte einfach so, lief gegen Sachen, denen man hätte locker ausweichen können oder stolperte über ihre eigenen Füße. Vom Glück war sie auch nicht sonderlich verfolgt. Aber Kano hatte immer das beste daraus gemacht. Zumindest später. Er hatte immer ein Auge auf sie, auch wenn er das nicht zugab. Sie wusste es. Ebenso würde es bei ihrer Tochter sein. Auf einmal bemerkte Akemi, wie sie Kano anstarrte und er ihren Blick einfach nur erwiderte. Die junge Frau bekam erneut einen leichten Rotschimmer und gab ihm einen sanften Kuss, um die peinliche Situation irgendwie zu retten. Anschließend schmiegte sie sich wieder an ihn. „Sollte ich deinem Vater irgendwann einmal begegnen, gibt es eine Sache, für die ich im danken werde“, flüsterte die Lichtwächterin und spürte sofort den fragenden Blick des Blonden auf sich. Somit richtete sie ihren Blick ebenfalls auf ihn und lächelte liebevoll „Ich werde ihm dafür danken, das er dir Leben geschenkt hat. Danach werde ich ihn ordentlich zusammen stauchen“. Seit langem, bekam der Zeitwächter mal wieder einen leichten Rotschimmer. Danach bildete sich ein schwaches, aber glückliches Lächeln, auf seinen Lippen. So etwas, konnte auch wirklich sie nur so sehen. Er gab ihr einen Kuss auf ihr Haar. „Morgen gehörst du endlich vollkommen mir“, murmelte er noch, ehe er einschlief. Akemi hingegen lächelte „Ja“. Am nächsten Morgen, ging alles drunter und drüber. Kuraiko kümmerte sich um ihre Nichte, damit Akemi und Kano in Ruhe alles erledigen konnten. Inzwischen kam die Schwarzhaarige schon sehr gut mit der Kleinen zurecht. Hana hingegen liebte ihre Tante. Sie freute sich jedes mal riesig, sie zu sehen. Auch ihren beinahe Onkel, Katsuro, fand sie klasse. Manabu kümmerte sich um die Organisatorischen Sachen, während Chiyo, Moe und Hideki über den Schutz des Schlosses sprachen. Akaya hütete in der Zeit sowohl seine, als auch die Kinder der Schicksals- und des Wissenswächters. Man konnte schon erahnen, wie das enden würde. Im puren Chaos. Aber irgendwer musste es ja machen und Krähe war momentan dabei, sich selbst fertig zu machen. Die 14 Jährige betrachtete sich im großen Spiegel, des riesigen Umkleidezimmer´s, welches schon eher einem Saal glich. Sie spielte, Gedankenverloren, an ihren Haaren herum. „Soll ich sie dir zurecht machen?“, ertönte plötzlich, Akemi´s liebevolle Stimme, von der Seite. Krähe zuckte etwas zusammen und drehte sich zu ihr „A – Akemi? Aber musst du nicht...“. Die Brünette musterte die junge Frau vor sich. Ihr Kleid war wunderschön. Bis zu ihrer Hüfte, war es an ihren Oberkörper angepasst und wurde danach weit und fluffig. An den Händen trug sie weiße Handschuhe, welche ihr bis zur Hälfte ihrer Oberarme reichten. Ihre Haare waren an der Seite Hochgesteckt und mit Perlen versehen. Ihr Schleier war auch schon an ihrer Frisur befestigt. Allerdings noch nicht vor ihrem Gesicht. „Du...du bist wirklich wunderschön, Akemi“, lächelte Krähe. Dieses erwiderte die Braut „Danke. Was ist nun mit deinen Haaren?“. Die Angesprochene blinzelte fragend. Danach fiel ihr die Frage der Lichtwächterin, von eben, wieder ein. „Oh, achso. Ich weis nicht…Meine Haare haben zwar in den letzten Jahren Schulterlänge erreicht, aber denkst du, mir stehen hochgesteckte Haare?“, betrachtete die Teenagerin, seufzend, ihr Spiegelbild. Die Rosahaarige beobachtete das Mädchen vor sich. Anschließend lächelte sie erneut, schob Krähe zu einem Stuhl und drückte sie auf diesen. „Wo kommen denn diese Selbstzweifel auf einmal her? Du bist so ein hübsche´s Mädchen geworden, Krähe. Sicher wirst du auch eine noch hübschere, junge Frau“, bürstete Akemi durch das Haar, der Brünetten. Diese wollte erst rebellieren, beschloss dann aber es doch zu lassen. Immerhin wollte sie der Braut keinen Wunsch abschlagen. Daher schwiegen sie sich einige Minuten an. Am Blick der Jüngeren, bemerkte die Rosahaarige das sie etwas bedrückte. Das, was ihrer Familie schon lange aufgefallen war. Vielleicht öffnete sie sich ja ihr? Einer, mehr oder weniger, außenstehenden. Allerdings konnte sie sich schon denken, um was es ging. „Was ist los Krähe? Du siehst so bedrückt und traurig aus?“, fing Akemi an, die Haare hoch zu stecken. „Ist nicht so wichtig. Ich möchte dir deine Hochzeit nicht vermiesen“, antwortete die Angesprochene. Auf einmal lachte die Ältere etwas, woraufhin Krähe fragend in den Spiegel blickte, um Akemi sehen zu können. „Denkst du nicht, es wäre schöner, wenn du heute auch Spaß haben könntest? Von Akaya und Moe weis ich, das du dich schon seit Wochen komisch benimmst. Wenn du nicht mit ihnen sprechen möchtest, kannst du das gerne mit mir tun. Ich habe immer ein offenes Ohr für dich“, lächelte die Lichtwächterin. Die 14 Jährige sah weiter in den Spiegel und kurz darauf zu ihrem Schoß, auf welchem ihre Hände lagen. Wieder schwiegen sie sich an. „Weist du….es ist nur...eigentlich weis ich es selbst nicht so genau. Erst die Sache in der Illusionswelt, dann der kurze Tod von Moe und kurz darauf das zusammentreffen mit Shizuka. Sie hat Dinge gesagt, die mir wohl nicht aus dem Kopf gehen. Sie meinte, ich gehöre ja nicht wirklich zur Familie und das Akaya ja nur noch Augen für diese hätte. Aber das stimmt nicht und das weis ich. Dennoch, vielleicht macht es mir unterbewusst zu schaffen? Und dann hat sie etwas wegen Kumo gesagt“, hielt das Mädchen inne. Die Rosahaarige sah zu ihr herunter, ging halb um den Stuhl und hockte sich vor sie. „Krähe? Was hat sie gesagt, hm?“, nahm Akemi sanft, Krähe´s eine Hand, in ihre. „Das...naja..eben genau das, was du auch zu mir gesagt hast. Ich sei in ihn verliebt. Jedoch meinte sie noch dazu, das er diese Gefühle sicher nie erwidern könnte, da er selbst kein Herz besitzt..“, sprach die Brünette weiter. Die Ältere erkannte sofort, das Krähe sich scheinbar endlich ihre Gefühle eingestanden hatte. Genau das, verursachte nun den Schmerz in ihr. Die Wächterin strich mit ihrer freien Hand, liebevoll, über die Wange der Jüngeren. „Krähe, so kenne ich dich gar nicht. Sonst schaust du immer geradeaus. Als ich damals zu dir sagte, das die Liebe das Gefühl ist was wir am wenigsten erklären können, meinte ich das auch so. Sie ist das größte Mysterium in der Gefühlswelt. Frag mal Ai, die kennt sich damit aus. Aber worauf ich eigentlich hinaus will, ist, wer sagt denn das Kumo so etwas nicht empfinden kann? Immerhin scheint er sich doch auch um dich zu sorgen und er hat dich damals beschützt, als das Chaos dich umbringen wollte. Ohne zu zögern, wäre er beinahe für dich gestorben. Vielleicht, solltest du es einfach einmal versuchen? Ihn versuchen, mit den Waffen einer Frau, um den Finger zu wickeln?“, schmunzelte Akemi. Die Teenagerin bekam ein knallroten Kopf „A – Akemi! Jetzt klingst du ja fast schon, wie Akaya oder Moe...“. „Außerdem, wer sagt denn, das die Sorge um mich, nicht einfach nur Höflichkeit von seiner Seite aus sind?“, fügte das Mädchen, etwas schüchtern, hinzu. „Hm“, huschte es schmunzelnd über Akemi´s Lippen, ehe sie sich erhob und hinter Krähe stellte. „Schau mal in den Spiegel“, sagte die Rosahaarige, was die Brünette dann auch tat. Ihre Augen weiteten sich etwas, vor Verwunderung. Sie drehte ihren Kopf etwas hin und her. „Bin das wirklich ich?“, wollte die 14 Jährige wissen. Sie konnte das gar nicht glauben. Mal davon abgesehen, das sie es nicht mitbekommen hatte, das Akemi fertig gewesen war. „Natürlich. Ich habe doch gesagt, du bist hübsch. Und jetzt bekommst du noch dein Kleid“, tapste die Lichtwächterin fröhlich davon. Krähe sah ihr verwirrt nach. „Kleid, aber ich trage doch schon“, hielt die Brünette inne, als die Braut wieder kam und ihr ein dunkelblaues Kleid entgegen hielt. „Das habe ich damals auf dem Ball getragen, auf dem Kano und ich uns angenähert haben. Wenn wir es ein wenig zurecht machen, solltest du da hinein passen. Außerdem würde es dir bestimmt wunderbar stehen“, lächelte Akemi sanft, als sie sich zurück erinnerte. „Aber das kann ich doch nicht annehmen! Immerhin ist das doch dein Kleid und deine Erinnerungen, Akemi..“, erhob sich Krähe, protestierend. Die Angesprochene trat näher an das Mädchen heran und hielt es ihr entgegen. Anschließend sahen sie sich direkt in die Augen „Es würde mich sogar riesig freuen. Daher bitte ich dich, es zu tragen“. Kurz darauf lächelte Krähe seufzend. Das war Unfair. Mit diesem Ausdruck, konnte sie ihr doch keinen Wunsch abschlagen. „Nagut“ „Das machst du wirklich klasse“, grinste Katsuro. Seine Freundin hatte gerade die Kleine fertig gemacht. Immerhin sollte sie bei der Hochzeit ihrer Eltern auch hübsch sein. „Es klappt immer besser und ich trau mir auch immer mehr zu. Außerdem habe ich doch heute die Verantwortung für die Kleine“, lächelte Kuraiko, etwas. In den letzten Wochen hatte Hana ein paar blonde Haare bekommen, welche ihr die Schwarzhaarige zu keinen Zöpfchen gebunden hatte. Dazu trug sie noch ein niedliches Kleidchen. Der Rothaarige schmunzelte. Ihm gefiel das Bild von Kuraiko und einem Baby wirklich sehr. Sie kümmerte sich äußerst liebevoll um die Kleine. Er schlang seine Arme von hinten um sie und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Die Umarmte bekam dadurch einen Rotschimmer „Katsu?“. „Ich dachte nur gerade, das mir dieser Anblick wirklich sehr gefällt“, erhob der Angesprochene seine Stimme. Diese Worte, ließen die Wächterin noch röter werden. Anschließend legte sie ihre Hände auf seine. „W – Wirst du noch etwas auf mich warten?“, wollte sie, verlegen, von ihrem Freund wissen. Dieser richtete seine Augen auf sie, grinste breit und drückte sie etwas fester an sich „Natürlich! Auf dich würde ich ein Leben lang warten, Kätzchen. Ich freue mich dann umso mehr, wenn es soweit ist“. Diese Worte von ihm, erleichterten die junge Frau ungemein. „Was zum….“, betrachtete Moe verdattert den Raum, in dem ihr Mann auf die Kinder geachtete hatte. Auch Chiyo war etwas perplex. Nicht nur das Papier war bunt bemalt. Auch der Fußboden, die Wände, die Kinder und Akaya. „Ich glaub es ja nicht...Mein Mann braucht wohl selbst noch einen Babysitter..“, gab die Orangehaarige frustriert von sich. Ihre Freundin hingegen, musste nun doch etwas lachen. „Das war doch abzusehen, oder? Das zeugt doch nur davon, das er Vater mit Leib und Seele ist. Die Kinder sehen sehr zufrieden aus...auch wenn ich nicht verstehe, weshalb Hotaru, Amaya und Akira auch bunt sind“, wich ihr Lachen, einem verunglückten Lächeln. Moe blickte zu der Pinkhaarigen, welche nun zu ihren Kindern ging. Danach richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihren Mann, welcher immer noch mit Ayaka und Akio herum alberte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Das er ein guter Vater war, wusste sie schon lange. Immerhin war er es sogar schon vor Ayaka´s Geburt gewesen. Sie betrachtete die Narbe auf ihrer rechten Hand und schmunzelte etwas. Ihr Mann hatte damals seine Narbe auf der Brust und ihre auf der Hand 'Liebestattoos' genannt. Sie waren bei einem Kampf entstanden, in welchem sie ihr ungeborenes Kind, mit allen Mitteln, beschützt hatten. Es war auch der Tag gewesen, an dem sie endlich zusammen fanden und an dem Ayaka half, ihren Vater vor dem sicheren Tod zu bewahren. Ihre Tochter wusste gar nicht, was sie schon leistete, ehe sie auf der Welt war. „So, jetzt ist aber genug! Meine Regenbogenfarbene Familie, muss sich jetzt fix sauber machen. Immerhin findet die Zeremonie in einer Stunde statt“, ging Moe zu ihren Lieben. „Jetzt schon?“, schmollten ihre Großen, während bei Akio nur so etwas ähnliches zustande kam. „Ja, jetzt schon. Außerdem musst gerade du dich sputen, Akaya. Immerhin übernimmst du doch den Part des Vater´s. Aber wenn du nicht willst, übernimmt den Part sicher auch Hideki“, schmunzelte Moe, frech, während sie ihren Sohn auf den Arm hob. Ihr Mann grinste „Du weist doch genau, wie schnell ich mich fertig machen kann. Bei uns Männern ist das anders, wie bei euch Frauen“. Nach diesen Worten drückte Moe, dem Weißhaarigen, ihren Sohn in den Arm „Schön das wir uns dann einig sind, das du Akio fertig machst. Immerhin muss ich mich selbst noch herrichten. Ayaka und Amaya möchten sicher nicht von ihrem Papa hübsch gemacht werden“. Das Mädchen nickte eifrig „Genau! Sonst sehe ich wieder so schlimm aus, wie das letzte mal, als Papa das gemacht hat“. „So schlimm? Ich fand es ganz niedlich“, entgegnete der Älteste. „Meine Zöpfchen waren total schief und das Kleidchen verkehrt herum!“, murrte Ayaka. „Trotzdem fand ich, das es seinen eigenen Charme hatte“, schmunzelte der Todeswächter. „Genug davon, wir haben keine Zeit! Und Farbe heraus bekommen, braucht auch seine Zeit“, drückte Moe, Akaya, noch einen flüchtigen Kuss auf seine Lippen und machte sich danach mit ihren Töchtern auf den Weg. Die Zurückgebliebenen warfen sich gegenseitige Blicke zu. Akio´s wirkte dabei, wenig erwartungsvoll. „Wie, du jetzt auch noch? Nur weil ich dir deinen Body mal verkehrt herum angezogen habe? Kann doch keiner Ahnen, das beide Enden ein Loch haben“, grinste der Weißhaarige. „Man, wo bleibt der denn?“, seufzte Krähe, welche mit Akemi vor dem Saal wartete. „Typisch Akaya eben. Immer auf den letzten Drücker“, lächelte die Braut verunglückt. „Aber wenigstens heute hätte er mal eher da sein können“, murrte die Brünette. „Wer ist unpünktlich?“, stand Akaya, plötzlich, hinter der Teenagerin. Diese zuckte gehörig zusammen „Wah! Akaya, verdammt!“. „Solltest du dich daran nicht inzwischen gewöhnt haben?“, grinste der Weißhaarige und musterte das Mädchen anschließend. „Du siehst wirklich hinreisend aus, Krähe. Dein altes Kleid steht ihr wirklich gut, Akemi“, lächelte er. „Nicht? Mein reden“, stimmte die Angesprochene zu. Krähe bekam daher einen verlegenen Rotschimmer. „Auch wenn es mir zuwider ist, aber danke..“, blickte die 14 Jährige zur Seite. „Hm. Akemi ich bin mir nicht sicher, ob ich dich Kano wirklich übergeben kann. Du bist viel zu gut für ihn“, schmunzelte der Todeswächter. Akemi lächelte daraufhin nur „Wenn du es nicht tust, wird Krähe diese Ehre zu Teil“. Der Angesprochene blinzelte „Waaas..? So etwas kann ich doch nicht meiner großen Kleinen überlassen. Schließlich ist sie doch ein Mädchen, was ich später auch zum Altar begleiten werde“. Die 14 Jährige wurde erneut etwas rot und sah mürrisch zu Akaya auf „Wer sagt denn, das ich das will? Und woher willst du eigentlich wissen, das ich jemals heirate?“. Der Weißhaarige schmunzelte breit „Hast du dich mal im Spiegel angesehen? Also wenn Kumo dir da nicht verfällt, weis ich auch nicht“. Bei diesen Worten, bekam Krähe einen sehr verlegenen Rotschimmer und sah erneut zur Seite. „Von wegen“, huschte es dabei über ihre Lippen. Akemi und Akaya belächelten diese Reaktion. „Also, wollen wir dann?“, hielt der Älteste, der Braut, seinen Arm hin. Die Angesprochene lächelte und legte ihren Arm um seinen „Sehr gerne….Auch wenn ich doch etwas nervös werde..“. „Ich denke, Kano wird noch nervöser sein. Auch wenn er das niemals zugeben würde. Andererseits, wirst du ihn heute mit Sicherheit, zum glücklichsten Mann aller Dimensionen machen. Doch das wird man ihm wahrscheinlich nicht ansehen“, grinste Akaya. Die Rosahaarige lachte leicht „Danke Akaya, auch wenn ich nicht weis, ob mich das nun beruhigen sollte“. „Denkt ihr nicht, das es ihn unruhig macht, das wir so lange brauchen? Ich denke, wenn du nicht schockgefrostet werden willst Akaya, solltest du sie langsam hinein führen“, meinte Krähe. „Hm...ich glaube nicht, das mir das gefallen würde. Das wäre mir zu kalt“, entgegnete der Angesprochene. „Gut, dann werde ich nun bescheid geben“, nickte die Brünette Akemi zu, welche dieses nervös erwiderte. Anschließend betrat Krähe, vorerst alleine, den Saal und gab dem Pianisten und Moe bescheid. Ayaka war immerhin Blumenmädchen. Diese freute sich auch schon sehr darauf. Außerdem war die Orangehaarige Trauzeugin und Katsuro Trauzeuge. „Ich lasse Ayaka dann jetzt bei dir“, lächelte Moe und ging zum Altar, wo Kano und Katsuro schon ihre Plätze eingenommen hatten. Kurz darauf ertönte die typische Hochzeitsmelodie, die Saaltür öffnete sich und Ayaka ging vor und warf fröhlich mit Blumen um sich. Alle Blicke waren nun auf die Braut gerichtet. Ein positives raunen durchzog den Saal. Selbst Kano brachte der Anblick scheinbar etwas aus der Fassung. „Sie ist wunderschön, nicht?“, lächelte Moe. „Das beschreibt es nicht mal ansatzweise“, entgegnete der Bräutigam. Die Orangehaarige sah kurz zu ihm und schmunzelte anschließend. Ihr Mann übergab nun Akemi an den Zeitwächter. „Pass ja gut auf unser Sternchen auf“, grinste Akaya, ehe er zu Kumo und seinen Kindern ging. Eine Antwort erwartete er eh nicht, da Kano viel zu sehr auf seine Zukünftige verzaubert war. Die Rosahaarige lächelte den Blonden, durch ihren Schleier, glücklich an. Der Zeitwächter begann leicht zu lächeln „Du bist unbeschreiblich schön“. „Danke“, erwiderte Akemi, ehe Kano ihre Hände in seine nahm und der Priester mit seiner Ansprache anfing. Nach einiger Zeit kam er dann endlich zu der Wichtigen Frage „Also frage ich euch, Kano, wollt ihr Akemi zu eurer Frau nehmen. Sie lieben und Ehren, bis das der Tod euch scheidet? Dann antworten sie bitte mit ja“. „Ja“, gab der Angesprochene deutlich von sich und blickte danach zu Akemi. „Ich wollte in meinem Leben nie etwas mehr, als das“, fügte er noch hinzu und sorgte somit dafür, das sich Tränen in den Augen der Braut, sammelten. „Gut“, nickte der Mann der Kirche und stellte der Rosahaarigen anschließend die gleiche Frage. „Ja. Für mich wird es niemals einen Anderen geben“, lächelte Akemi sanft. „Da sie beide deutlich mit Ja geantwortet haben, kommen wir nun zum austauschen der Ringe“, verkündete der Priester. Nachdem er das sagte, trat Kuraiko mit der kleinen Hana vor, auf deren Bauch ein Kissen mit den Ringen lag. Die Schwarzhaarige lächelte ihre Schwester liebevoll an. Sie freute sich sehr für sie. Hana scheinbar auch, da sie lächelte wie ein Honigkuchenpferd. Anschließend tauschten Kano und Akemi Ringe aus. „Hiermit ernenne ich sie, zu Mann und Frau. So nun kommt das, auf was alle sehnsüchtig gewartet haben. Kano, sie dürfen die Braut jetzt Küssen“, schmunzelte der ältere Herr. Darum ließ Kano sich natürlich nicht zweimal bitten und hob den Schleier über den Kopf, der Lichtwächterin. Ihre Blicke trafen sich, woraufhin der Blonde ihr einen liebevollen Kuss gab. Nachdem das geschah, jubelte der Saal. Kuraiko, welche sich inzwischen zu Katsuro gestellt hatte, drückte ein paar Tränen weg. Anschließend beglückwünschten alle das frisch vermählte Paar. „Awwwww! Meine Süße ist jetzt endlich mit ihrem Trottel verheiratet!“, kam Ai auf die Beiden zugerannt und drückte Akemi ganz fest an sich. Dabei bemerkte die Gedrückte, das die Rothaarige ein total verheultes Gesicht hatte. „Ai...du zerquetscht mich fast“, lächelte Akemi verunglückt. „Ach, ich freu mich einfach so“, ließ die Angesprochene, fröhlich, von ihr ab. „Deswegen bist du so verheult?“, erhob Kano seine Stimme und erntete deswegen einen bösen Blick von Aiko. „Das waren Freudentränen! Außerdem habe ich meine Hormone nicht richtig unter Kontrolle“, schnaubte die Älteste. „Na, dich kann man inzwischen ja auch fast rollen. Dabei bist du doch erst in einem knappen Monat dran, oder? Was kommt da denn für ein Riese heraus?“, schmunzelte Akaya, weswegen er nun einen bitterbösen Blick ab bekam. „Sag nichts gegen unseren kleinen Prinzen, klar?“, murrte Ai. „Es wird also ein Junge? Wie schön“, lächelte Akemi fröhlich. „Ja, nicht?“, wandt die Rothaarige sich fröhlich, der Braut, zu. „Wah! Dieser Fotograf! Wenn der mir noch einmal über den Weg läuft, setzt es was! Der soll gefälligst Foto´s machen und nicht nur blöd in der Gegend herum starren!“, fluchte Krähe, welche gerade auf die Gruppe zukam. Erst später bemerkte die Brünette, das sie nun alle anstarrten. Aus diesem Grund, bekam Krähe, einen beschämten Rotschimmer. „W – Was ist denn?“, wollte sie wissen. „Oh Krähe! Wie hübsch du bist“, strahlte Ai. „Allerdings, wo sie recht hat“, lächelte Chiyo, welche Hotaru trug. „Stimmt“, bestätigte Manabu, der wiederum Akira auf seinem Arm hatte. „Das Kleid kenne ich doch“, erkannte Kuraiko es. „J – Ja, Akemi hat es mir gegeben“, entgegnete Krähe, welche mit so vielen Komplimenten überfordert war. Akemi hingegen sah zu ihrem frisch gebackenem Ehemann auf. Dieser betrachtete das Kleid und sie sah ihm an, das es auch in ihm schöne Erinnerungen weckte. „Hier, ich habe die Schnuller“, gesellte sich Kumo, zu den Freunden. Er sollte von Akaya aus, ein paar Schnuller besorgen. „Danke dir! Und, was sagst du zu Krähe´s Outfit?“, nahm der Weißhaarige das Mitbringsel entgegen und deutete auf die Brünette. Der 14 Jährige hatte sie noch gar nicht bemerkt und richtete seine Aufmerksamkeit nun auf sie. Zum ersten Mal, konnte man so etwas wie erstaunen, in seinem Blick erkennen. Krähe hingegen sah verlegen zur Seite. Ihr war das alles mehr als unangenehm. Kumo ging auf sie zu und stoppte wenig später vor ihr. „Du siehst wirklich hübsch aus“, gab er von sich, woraufhin das Mädchen zu ihm aufsah. „Ich danke dir“, lächelte sie leicht. Die Anderen schmunzelten sich zufrieden zu. Was würde der Tag wohl noch für sie bereit halten? 24. Kapitel ----------- Der Brautstrauß Wurf an der Reihe. Auf stellten sich Chiyo, Kuraiko, Krähe und Ayaka, welche auch unbedingt mit machen wollte. Akemi stellte sich ein Stückchen vor die vier. „So, ich werde dann jetzt werfen. Mal sehen wer als nächstes an der Reihe ist“, lächelte die Rosahaarige, drehte sich mit dem Rücken zu ihnen und warf den Strauß. Er landete geradewegs in den Armen, ihrer Schwester. Diese bekam dadurch sofort einen Rotschimmer. „Na sieh einer an“, schmunzelte Chiyo. Das hatte den Grund, das bei Moe´s und Akaya´s Hochzeit, Akemi den Strauß gefangen hatte. Der Brauch hatte sich also dementsprechend bestätigt. Kuraiko ahnte, das sie darauf hinaus wollte „A – Aber das..“. Ihre Schwester lächelte sie an. Kurz darauf bemerkte die Dunkelheitswächterin, wie ihr Freund sich vor sie stellte. Also blickte sie von dem Strauß, zu ihm auf. Was ging da nur vor? Kuraiko hielt inne. Er wollte doch nicht!? „Dann möchte ich das gleich mal zum Anlass nehmen“, grinste Katsuro und holte eine kleine Schatulle hervor. „Ich möchte unser Versprechen von damals, immer an der Seite des Anderen zu bleiben, gerne in Erfüllung gehen lassen“, begann der Rothaarige und kniete sich anschließend vor seine Freundin. Er öffnete die Schatulle, in welcher sich ein Ring mit einem wunderschönen kleinen Kristall, befand. Er sah zu ihr auf und lächelte sie sanft an „Würdest du meine Frau werden und somit für immer an meiner Seite bleiben wollen?“. Kuraiko wusste gar nicht, wie ihr geschah. Bis sie realisierte, dass das wirklich geschah. Als das passierte, wurde sie leicht rot und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Das hätte sie nun wirklich nicht erwartet. Vor allem nicht auf der Hochzeit ihrer Schwester. Ihre Antwort war doch wohl vollkommen klar. „J -Ja. Ich würde dich liebend gerne heiraten“, antwortete sie. Erleichterung machte sich in Katsuro breit und sein Lächeln wurde glücklich. Er steckte ihr den Ring an und nahm sie danach fest in seine Arme. „Du weist gar nicht, wie glücklich mich das macht“, begann er dementsprechend zu grinsen. „G – Ganz meinerseits“, lächelte Kuraiko, schüchtern. Danach beglückwünschten ihre Freunde, auch sie. Akemi sah zu ihrer Schwester auf und lächelte sanft „Es macht mich überglücklich, dich so zu sehen Kuraiko. Katsuro kann ich dich ohne Probleme anvertrauen“. Die Angesprochene erwiderte das Lächeln „Das kann ich nur zurück geben. Kano passt wirklich gut zu dir und scheint gut auf dich aufzupassen. Du hast wesentlich weniger blaue Flecken wie früher“. Nach diesem Satz, mussten die Geschwister lachen. Deren Partner machte es glücklich, sie so zu sehen. Besonders da sie wussten, das die schweren Zeiten, wohl jetzt erst anfangen würden. Einige Minuten später war der Saal umgebaut und nun zum feiern geeignet. „So, wenn wir dann jetzt das frisch vermählte Paar, auf die Bühne bitten dürften?“, schmunzelte Manabu. Nach diesen Worten, führte Kano seine frisch Angetraute auf die Tanzfläche. Ihre Blicke kreuzten sich. „Hoffentlich klappt es wieder so erstaunlich gut, wie bei unserem ersten Tanz“, schmunzelte Kano etwas. Akemi lächelte „Damals habe ich aber kein Brautkleid getragen. Ich garantiere also für nichts. Besonders nicht für die Gesundheit deiner Füße“. Als die Musik anfing zu spielen, fing das Brautpaar an zu tanzen. Alle Blicke waren auf sie gerichtet. „Sie sehen wirklich glücklich aus“, lächelte Moe. Im Augenwinkel bemerkte sie, wie Ayaka einen der Bediensteten, auf die Tanzfläche zerrte. Das brachte die Lebenswächterin zum lachen. „Also sie weis auf jeden Fall, was sie will“, schmunzelte sie. Kurz darauf spürte sie einen Arm, welcher sich um ihre Taille, legte. „Hm, ich denke, da kenne ich noch jemanden“, grinste Akaya und gab seiner Frau ein Kuss auf ihr Haar. Diese lächelte daraufhin glücklich. „Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel an unserer Tochter nehmen?“, zog der Weißhaarige, Moe, sanft mit auf die Tanzfläche. „Eine äußerst gute Idee“, stimmte die junge Frau zu. Itoe und Hideki behielten alles, vom Rand des Saale´s aus, im Blick. Während die Blonde auf die Kinder der Wächter achtete, bewachte der Dunkelbraunhaarige die Feier mit Adleraugen. Akira, Hotaru und Amaya schliefen in ihren Kinderwagen, während die Blonde Akio auf ihrem Arm trug. Er wollte nicht so wirklich. „Ein Glück kümmert Kuraiko sich um ihre Nichte. Die vier Süßen hier, reichen mir schon“, schmunzelte Itoe, wobei der Kleine auf ihrem Arm, sie anlächelte. „Mich wundert es, das die drei Kleinen, bei diesem Lärm überhaupt ein Auge zu bekommen“, lenkte Hideki ein, betrachtete aber immer noch die festliche Gesellschaft. „Der Tag war eben schon ziemlich anstrengend. Außerdem ist es besser das sie es können, als wie das sie von jedem Geräusch aufwachen“, entgegnete die junge Frau. „Du kennst dich scheinbar schon ganz gut aus, was?“, musste Hideki nun doch schmunzeln. „Naja, Ai hat an dem Weihnachtsabend damals, mein Leben verändert. Sie hat mir Sachen gezeigt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Spaß und Freude kannte ich bis dahin nicht wirklich. Und in den letzten Jahren, ist sie wirklich wie eine große Schwester für mich geworden. Sie und Shin sind die Familie, die ich nie hatte. Dafür danke ich ihnen von Herzen. Deswegen habe ich mich schon über Baby´s informiert, damit ich auf ihre´s später gut acht geben kann“, erklärte Itoe, wobei sie einen sanften Gesichtsausdruck besaß. Der General sah nun doch zu ihr. Als er sie das erste mal wieder gesehen hatte, konnte er nicht glauben, das sie das Mädchen von damals sein sollte. Seit er Moe kennen lernte, hatte er sich keiner Frau mehr so hingezogen gefühlt, wie nun der jungen neben ihm. Diese erwiderte seinen Blick und lächelte ihn an „Stimmt etwas nicht?“. Der Angesprochene blinzelte und richtete seinen Blick dann, etwas verlegen, wieder auf die ganzen Leute. „Nein, schon gut. Ich wollte nur sagen, das du das mit den Kindern wirklich sehr gut machst“, fügte er noch hinzu. „Vielen Dank“, bedankte die Blonde sich. Anschließend musterte sie Hideki kurz. Er hatte damals zwar schon gut ausgesehen, aber auch er hatte sich in den knappen 5 Jahren, wirklich gemacht. Sie fand, er sah nun noch besser aus. Dieser Gedanke ließ sie etwas rot werden, weshalb sie ihren Blick schnell von ihm nahm. Was dachte sie da bloß? Er war immerhin 5 Jahre älter wie sie und hatte sicher kein Interesse an ihr. Außerdem würde sie mit Ai und Shin zurück in die Dunkelheitsdimension gehen... Auf einmal vernahm sie ein Glucksen von einem der Kinder. „Oh, da wird ja jemand wieder wach“, lächelte die junge Frau. Es war die kleine Amaya. „Hier, kannst du ihn mal nehmen?“, übergab Itoe, Hideki, den kleinen Akio. Anschließend ging sie zu dem Kinderwagen und hob das kleine Mädchen heraus. „Na, na. Du brauchst doch nicht weinen. Deine Mama und dein Papa dürfen nach dem ganzen was in letzter Zeit passiert ist, doch auch mal etwas Spaß haben, oder?“, lächelte die Blonde liebevoll. Amaya erwiderte ihren Blick und begann zu strahlen. „Na siehst du“, wiegte Itoe, die Kleine, in ihren Armen. Hideki und Akio sahen ihr dabei zu. Sie schien eine sehr beruhigende Ausstrahlung auf Kinder zu haben. Er war sich ziemlich sicher, das Itoe später einmal eine gute Mutter werden würde. Nach diesem Gedanken blinzelte er und räusperte sich kurz. Danach widmete er sich wieder der Feier. Krähe stand ebenfalls etwas abseits. Ihre Aufmerksamkeit war auf die tanzenden Paare gerichtet. Alle ihre Freunde waren am tanzen. Selbst Kuraiko, mit der kleinen Hana und Katsuro tanzten ein wenig. Es sah wirklich niedlich aus. Bei diesem Gedanken schielte sie zu dem Fotografen, welchem sie eben noch einen Einlauf gegeben hatte. Dieser erwiderte ihren Blick kurz ängstlich und machte sich dann wieder schnell an seinen Job. „Gut so“, murrte Krähe, leise. Danach wurde ihr Ausdruck leicht traurig und ein Seufzer entfloh ihr. Nachdem Kumo ihr das Kompliment gemacht hatte, sprachen sie nicht mehr mit einander. Sie glaubte sogar, er ging ihr aus dem Weg. „So ein hübsches junges Fräulein, ganz alleine?“, sprach jemand die 14 Jährige, von der Seite an. Die Angesprochene sah zu demjenigen auf. Es war ein junger Mann. Vielleicht 18 Jahre? Er hatte schwarze, kurz Haare. Sie kannte ihn nicht und vom Schloss kam er sicher auch nicht. Was hatte er also auf der Hochzeit zu suchen? „Wer bist du? Und was machst du hier?“, wollte Krähe daher, misstrauisch, von ihm wissen. Ein ungutes Gefühl kam in ihr hoch. „Wer ich bin? Man nennt mich Yami. Dürfte ich auch deinen Namen erfahren?“, lächelte er. „Krähe“, gab sie kurz von sich. Einen Yami kannte sie nicht. Er hatte eine komische Ausstrahlung. Sie wusste nicht weshalb, aber sie traute ihm nicht. Erst bei genauerem hinsehen, fielen ihr seine extrem hellen Augen auf. Sie waren weiß – grau. Was war das nur für ein Kerl? „Krähe also? Interessanter Name. Dein Vater war wohl nicht sehr einfallsreich?“, lachte er etwas. Die Teenagerin schielte zu ihm auf. „Könnte man so sagen“, entgegnete sie. Doch warum ging der Kerl davon aus, das der Name nur von ihrem Vater ausgegangen war? Ihr Blick wurde ernst. „Du hast so ein hübsches Gesicht. Ein Lächeln würde dir sicher besser stehen, wie so ein böser Gesichtsausdruck. Meinst du nicht?“, lächelte der Schwarzhaarige. „Vielleicht. Kann ich dir sonst noch weiter helfen?“, nervte der Typ, die Teenagerin, allmählich. Sie beschloss daher, einfach zu gehen, wurde allerdings am Handgelenk fest gehalten. „Hey, was!?“, drehte sie sich zu Yami. „Wollen wir nicht ein wenig tanzen?“, schmunzelte der Angesprochene. Krähe sah fragend zu ihm auf. Was sollte das alles? „Und wenn ich nein sage?“, wollte sie wissen. Denn eigentlich hatte sie so gar keine Lust dazu, mit ihm zu tanzen. Plötzlich spürte Krähe eine innerliche Kälte, so das es ihr den Rücken herunter lief. „Dann wirst du es bereuen“, lächelte Yami. Die Augen der Brünetten weiteten sich „W – Was meinst du damit!?“. Der junge Mann hielt ihr den Mund zu „Sollst du denn hier so herum schreien? Willst du etwa die schöne Feier ruinieren?“. Die Angesprochene blickte sauer zu ihm. Kurz danach ließ er von ihrem Mund ab. „Wer zum Teufel bist du?“, gab die Jüngere, fragend, von sich. „Teufel? Das ist ja jetzt schon fast beleidigend. Diese Beschreibung passt ja wohl besser auf jemanden, der eng mit dem Tod zusammen hängt. Wie dein Ziehvater zum Beispiel“, entgegnete der Schwarzhaarige. Krähe wurde bewusst, das ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte. Aber weshalb sprach er ausgerechnet sie an? „Hm...du scheinst wohl immer noch nicht zu wollen? Dann muss ich wohl zu anderen mitteln greifen“, sagte Yami und deutete, auf die immer noch tanzende, Ayaka. „Wenn du nicht freiwillig mit gehst, werde ich deine Kleine Schwester dem Erdboden gleich machen. Keine Sorge, es wäre ein schneller und schmerzfreier Tod“, lächelte der junge Mann. Krähe´s Blick wurde von Zorn gezeichnet „Lass sie da raus, ich warne dich. Was genau willst du überhaupt von mir!?“. Der Angesprochene näherte sich ihrem Gesicht und stoppte kurz davor „Du besitzt etwas, das ich will. Ganz einfach“. Das Mädchen verstand die Welt nicht mehr. Was sollte das wieder heißen? Sie war doch nicht mehr, als ein Mensch, welcher sich in einen Raben verwandeln konnte. Was also sollte das alles? „Hast du dich nicht eigentlich schon gefragt, wo Kumo abgeblieben ist?“, erhob Yami auf einmal wieder seine Stimme. Die Brünette sah zu ihm auf. „Kumo? Wieso, was ist mit ihm? Was hast du mit ihm gemacht!?“, durchströmte Krähe die pure Sorge. „Wenn ich richtig liege, ist er doch ein Teil vom Chaos, nicht? Das, welche´s deine Wächterfreunde so toll versiegelt haben. Shizuka hat es ja leider nicht geschafft, das Siegel zu brechen. Ich glaube einfach, ihm geht es gerade nicht so gut“, lächelte der Schwarzhaarige. „Chaos? Du gehörst also zu unseren Feinden? Was willst du damit!? Und wo ist Kumo?“, wurde die Teenagerin sauer. Yami´s Griff um ihr Handgelenk wurde stärker. So stark, das es schon schmerzte. „Ich will einfach nur das, was mir gehört. Wo er ist. Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht. Von mir aus kann er verschwinden. Das Recht zu leben, besitzt er eigentlich sowieso nicht mehr. Er wurde schließlich damals nur erschaffen, um dem Chaos zu dienen“, ein lautes klatschen war zu hören. Krähe hatte dem Typen vor sich, mit voller Wucht, eine Ohrfeige verpasst. Ihre Augen spiegelten ihren Zorn wieder „Rede gefälligst nicht so über ihn! Er hat das Recht zu leben, so wie jeder von uns!“. Yami schmunzelte „Shizuka hat sich also nicht geirrt. Gut. Schade nur, das er es niemals erfahren wird. Einer von euch Beiden wird sterben, so oder so. Und die Wächter müssen ebenfalls ausgelöscht werden. Jeder einzelne von ihnen. Sie sind meinem Vorhaben im Weg“. Krähe sah zu ihm auf. Anschließend blickte sie sich um. Weshalb bemerkte eigentlich niemand ihre Auseinandersetzung? „Eine Barriere. Wir sind von den Anderen abgeschirmt“, erhob Yami seine Stimme. „Warum genau, hast du mir das jetzt alles erzählt? Weshalb sagst du mir, was du vor hast?“, wollte die Brünette wissen. Der Angesprochene begann zu schmunzeln. „Du bist ein Teil des ganzen. Deswegen. Deine Alpträume suchen dich immerhin nicht aus Vergnügen heim. Das was du siehst, ist das, was du zu verantworten haben wirst, Krähe“, erklärte der Schwarzhaarige. Das Mädchen weitete ihre Augen etwas. Immerhin waren ihre Alpträume wirklich grausam. Eine Gefühlskalte Welt und alles voller toter Menschen. So etwas würde sie doch niemals tun. „Lüge. Das ist eine Lüge! So etwas werde ich niemals tun. Wie denn auch!?“, knurrte Krähe. „Du weist wohl gar nicht, was in dir schlummert, was?“, schmunzelte der junge Mann. Krähe erwiderte seinen Blick widerwillig. Was redete er da nur? „Warum genau ist dir Kumo eigentlich so wichtig? Er ist ein Teil des Chaoses. Besitzt kein Herz und keine Emotionen. Würdest du dich in mich verlieben, würde ich dir alles zu Füßen legen“, lächelte Yami. Krähe schaute verwundert zu ihm auf. Wie kam er plötzlich da drauf? „Du spinnst doch! Niemals!“, wandt sie sich von ihm ab. „Niemals? So, so… Aber Kumo wird deine Gefühle niemals erwidern können, er hat kein Herz. Wie soll das gehen? Das wird dich unglücklich und einsam machen“, gab der Schwarzhaarige von sich. „Du kennst ihn doch gar nicht. Also rede nicht so schlecht über ihn!“, knirschte das Mädchen, mit ihren Zähnen. „Dann werde ich ihn wohl doch auslöschen müssen. Er ist im Weg“, wurde Yami´s Stimme kälter. Krähe weitete ihre Augen und drehte sich zu dem jungen Mann „Nein!“. „Dann komm mit mir. Im Gegenzug lasse ich Kumo und deine Familie am Leben….vorerst“, hielt Yami ihr seine Hand entgegen. Die Brünette betrachtete diese. Ob sie das tun sollte? Aber was, wenn sie es nicht tat? Sie wollte nicht, das jemand wegen ihr sterben musste. „In Ordnung“ Niemand hatte etwas von all dem mit bekommen. Doch Akaya überkam plötzlich ein ungutes Gefühl. „Ist alles in Ordnung?“, gab Moe, besorgt, von sich. Ihr gefiel dieser Gesichtsausdruck gar nicht. Auf einmal öffnete sich die Saaltür mit Schwung und Kumo stolperte durch diese. „Kumo!“, lief die Lebenswächterin auf ihn zu. Ihr Mann folgte ihr und die Anderen Gäste der Hochzeit sahen fragend zu ihnen. Die restlichen Wächter eilten ebenfalls zu ihnen. Die Orangehaarige kniete sich neben den Dunkelblauhaarigen und stützte ihn „Kumo, was ist passiert?“. „Er ist hier…..und hat es auf Krähe abgesehen“, antwortete der Angesprochene. Die Wächter sahen entgeistert zu ihm. „Wo ist Krähe?“, wollte Akaya, unruhig von seinen Freunden wissen, doch keiner wusste es. Der Weißhaarige ballte eine Faust „Sie kann doch nicht vom Erdboden verschwunden sein!“. Nach diesen Worten, machte er sich sofort auf den Weg, sie zu suchen. „Warte, ich helfe dir!“, folgte Katsuro ihm. „Aber sag mal Kumo, wen meinst du, mit Er? Und was will er denn von Krähe?“, wollte Chiyo wissen. „Seine Energie, fühlte sie ähnlich wie die vom Chaos an...war aber dennoch anders“, seufzte Kumo, da er Schmerzen hatte. „Warte, lass mich mal sehen“, hockte Akemi sich zu ihnen. „Was er von Krähe will, hat er nicht gesagt“, fügte der 14 Jährige noch hinzu. „Aber wieso hat keiner etwas mit bekommen?“, erhob Kuraiko ihre Stimme. „Ich schätze, weil er eine Barriere benutzt haben wird“, spekulierte Manabu. Moe´s Blick wurde traurig und besorgt. Wie konnten sie das nur zulassen? Wenig später kamen Katsuro und Akaya von ihrer Suche zurück, erfolglos. „Nichts, wir konnten sie einfach nicht finden“, meinte der Rothaarige. „Ich spüre ihre Präsens jetzt auch nicht mehr“, gab der Todeswächter von sich. „Also hat er sie wirklich mit genommen? Wie schrecklich...“, seufzte Kuraiko besorgt. „Ohne Grund wird sie sicher nicht mit ihm gegangen sein. Denn hätte es einen Kampf gegeben, hätten wir das auch mit Barriere bemerkt. Also muss er ein Druckmittel gehabt haben“, murmelte Manabu. „Ich denke nicht, das es nur eines war“, lächelte Moe traurig. „Kumo hat er immerhin schon verletzt. Man sieht es zwar nicht, aber er hat innere Verletzungen“, heilte Akemi ihn. „Sicher wird er auch Ayaka bedroht haben und uns alle ebenfalls. Krähe hat in der Hinsicht ein sehr gutes Herz, ihre Familie und Freunde gehen ihr über alles….aber sie ist doch noch ein Kind...“, die Orangehaarige wusste nicht, für welche Emotion sie sich zu erst entscheiden sollte. Sorge, Wut, Hass? „Die nächste Frage ist, wo er sie hin gebracht haben könnte? Dazu müssten wir aber erst einmal heraus finden, wer er eigentlich ist“, lenkte der Wissenswächter ein. Akaya hingegen blieb stumm. Derjenige der sie hatte, würde es auf jeden Fall bitter bereuen. 25. Kapitel ----------- Krähe wusste weder wo sie sich befand, noch, was Yami nun eigentlich wirklich von ihr wollte. Sie schien sich in einer Art kleinem Schloss zu befinden. Aber in welcher Dimension sie sich befanden, wusste sie nicht. Sie wirkte ziemlich trostlos und düster. Aber wäre es Akaya´s Dimension, würde sie wohl eine Art Verbindung spüren oder es erahnen. Kuraiko´s Dimension würde auch noch in Frage kommen, jedoch war diese nicht trostlos. Zumindest nach Ai´s und Shin´s Erzählungen. Das Mädchen seufzte. Sie selbst war gerade auf ihrem Zimmer. Zumindest nannte Yami es so. Sie selbst fühlte sich wenig heimisch. Seit 2 Tagen war sie nun dort, hatte aber noch kein weiteres Wort mit dem Schwarzhaarigen gewechselt. Krähe verließ ihr Zimmer auch nicht. Sie vermisste ihre Familie. Die Brünette legte ihre Hand auf die Fensterscheibe. Ihr Blick wurde traurig. Nachdem sie in dieser Dimension angekommen waren, beichtete Yami ihr, Kumo angegriffen zu haben. Das war auch im wesentlich schuld daran, das sie nicht mit dem jungen Mann sprach. Er hatte ihr schließlich versichert, ihn in Ruhe zu lassen, wenn sie mit ihm kam. „Kumo“, kam es, besorgt, über ihre Lippen. Sie hoffte wirklich inständig, das es ihm gut ging. Währenddessen versuchten die Wächter, verzweifelt, eine Möglichkeit zu finden, Krähe aufzuspüren. Jedoch war bisher jeder Versuch gescheitert. Akaya ließ sich seufzend in seinen Sessel sinken. Sein Schmunzeln, welches er auf den Lippen hatte, wirkte verzweifelt. „Man, ich bin nicht mal in der Lage meine Gefährtin zu finden...“, frustrierte es ihn. „Wir werden sie schon finden, davon bin ich überzeugt. Bis dahin wird Krähe dem Kerl schon die Hölle heiß machen, du kennst sie doch“, lächelte Moe, während sie Kaffee auf dem Tisch abstellte und sich anschließend auf dem Schoß ihres Manne´s nieder ließ. Anschließend schmiegte sie sich etwas an ihn. „Ich hoffe zumindest das es so sein wird...“, fügte sie noch, besorgt, hinzu. Akaya legte einen Arm um Moe und drückte sie etwas an sich. „Unsere große Kleine schafft das schon. Ich frage mich einfach nur, was der Kerl ausgerechnet von Krähe will“, wollte es dem Weißhaarigen einfach nicht in den Kopf. „Das habe ich mich auch schon gefragt. Immerhin ist sie keine Wächterin. Was hätte er also davon? Andererseits wird er es nicht ohne Grund getan haben“, seufzte die Orangehaarige. Beide fanden das alles, mehr als merkwürdig. Sie kannten Krähe immerhin auch schon ewig. Da hätte ihnen doch irgendetwas auffallen müssen. „Wie geht es Kumo eigentlich?“, wollte Akaya dann plötzlich wissen. Seine Frau linste zu ihm auf „Es wird. Akemi konnte seine Inneren Verletzungen ja zum größten Teil heilen. Trotzdem hat er noch Schmerzen. Was hat dieser Typ ihm nur angetan?“. „Hm“, huschte es über Akaya´s Lippen. „Ist dir aufgefallen, dass das eine Zeichen unter seinem linken Auge verschwunden ist?“, sah der Todeswächter, fragend, zu der des Lebens herunter. Diese erwiderte seinen Blick verwundert „Jetzt, wo du es sagst. Was denkst du, hat das zu bedeuten?“. „Ehrlich gesagt, ich habe nicht die geringste Ahnung“, musste der Weißhaarige zugeben. Eine Bedeutung hatte es sicher, aber welche? Er würde Kumo ja fragen, doch der schlief nun schon 2 Tage. „Ob das Zeichen...eine Art Siegel war?“, grübelte Moe. „Wie kommst du da drauf?“, entgegnete ihr Mann. „Naja, als er zu uns gekommen ist, konnte man ihm zum ersten mal Emotionen ansehen. Er wirkte besorgt und das er Schmerzen hatte, war deutlich zu sehen. Ich frage mich gerade, ob das verschwinden des Zeichen´s, eventuell damit zusammen hängt?“, spekulierte die junge Frau. Akaya hielt inne. Möglich wäre es. „Eventuell hat er es selbst gebrochen. Wenn das Siegel dafür zuständig war, das er keine Gefühle hatte, beziehungsweise Emotionen zeigen konnte, könnte er es geschafft haben es selbst zu brechen. Immerhin fing er ja an Gefühle zu besitzen. Vielleicht hat der Kerl irgendetwas zu ihm gesagt, was eine heftige Emotion in Kumo ausgelöst hat, sodass das Siegel gebrochen ist. Würde auch erklären, weshalb er so lange schläft. So ein starkes Siegel selbst zu brechen, kostet viel Energie“, sprach der Todeswächter, seine Gedanken, aus. Moe hörte ihrem Mann aufmerksam zu. „Wenn das wahr ist, wurden Kumo´s Gefühle damals versiegelt. Wie kann man einem Kind so etwas antun? Nur, damit man einen kaltblütigen Killer bekommt? Ich glaube, mir wird schlecht“, wurde die Lebenswächterin sauer. Der Ältere begann zu schmunzeln „Es sind aber keine Blumentöpfe in der Nähe“. Nach diesen Worten, bekam Moe, einen verlegenen Rotschimmer. „Man Akaya, das ist nicht lustig! In Ayaka´s Schwangerschaft waren eben meistens Blumentöpfe und Kübel in der Nähe, wenn mir schlecht wurde… Immer noch besser wie auf dich, oder?“, erwiderte sie das Schmunzeln des Weißhaarigen, frech. „Da ist was wahres dran. Aber die Blumen sind danach ja auch alle riesig geworden. Du hast sie also gut gedüngt“, grinste Akaya. „Spinner“, lachte die junge Frau etwas. „So lange ich dein Spinner bin, ist es mir sehr recht“, lächelte der Todeswächter. Anschließend tranken sie den Kaffee. Immerhin mussten sie noch heraus finden, wie sie Krähe aufspüren konnten. Nach einiger Zeit, öffnete sich auf einmal die Tür. Moe und Akaya sahen von den Büchern und Aufzeichnungen auf und richteten ihren Blick auf diese. Zum Vorschein kam ihre älteste Tochter. „Ayaka? Solltest du nicht schlafen?“, sah die Orangehaarige, fragend, zu dem Mädchen und ging auf sie zu. „Hast du etwa schlecht geträumt?“, hockte sich die junge Mutter, vor Ayaka. Diese erwiderte ihren Blick traurig und nickte leicht. Moe musterte sie verwundert und drehte sich kurz zu Akaya, welcher nun auch zu ihnen kam. Auch er hockte sich vor die Kleine, grinste und strich ihr dabei über den Kopf „So schlimm?“. Erneut nickte die 4 Jährige. „Ayaka...“, kam es über Moe´s Lippen. So wie sich ihre Tochter verhielt, musste es wirklich schlimm gewesen sein. Ihrem Mann entging das auch nicht. „Was macht unserem Böhnchen denn solche Angst, hm?“, schmunzelte er. Plötzlich begann Ayaka zu schluchzen und Tränen in den Augen zu bekommen. „So schlimm?“, gab Moe besorgt von sich. „I – Ich habe einen bösen Alptraum gehabt… I – Ihr seid alle gestorben….alle nach einander… U – Und Krähe….sie hat euch getötet..“, schluchzte Ayaka und lief dann zu ihrem Papa, welcher sie in den Arm nahm. Die Blicke des Paare´s trafen sich. Ihnen war sofort klar, das dieser Traum nicht von ihrer Tochter selbst kam. Der Todeswächter drückte Ayaka etwas mehr an sich. Jetzt vergriffen sie sich also schon an den Träumen ihrer Kinder. Plötzlich fing auch Akio an zu brüllen. „Nicht er auch noch...“, erhob Moe sich rasch und eilte zu ihrem Sohn. Akaya knirschte mit seinen Zähnen. Sie griffen ihre Kinder dort an, wo sie sie nicht beschützen konnten. Auch Amaya blieb nicht verschont, zu welcher der Weißhaarige mit seiner älteren Tochter, lief. Letztlich blieb den jungen Eltern nichts anderes übrig, als ihre Kinder alle mit in ihr Schlafzimmer zu nehmen. Ayaka und Akio lagen in der Mitte, während Amaya auf dem Arm ihrer Mama schlafen durfte. Diese lag am Rand, ebenso wie Akaya auf der anderen Seite. „Ein Glück. Sie haben sich alle beruhigt“, lächelte Moe erleichtert. Ihr Mann hingegen wirkte weniger begeistert. Sie richtete ihren Blick auf ihn. „Es ist hart, ich weis. Aber jetzt sollte es gehen, durch mein Schutzschild kommt so schnell nichts durch. Dennoch frage ich mich, wie sie es gemacht haben. Ich schätze mal, das nicht nur unsere Kinder darunter leiden...“, seufzte die Lebenswächterin. „Shizuka beherrscht es, Träume zu beeinflussen. Das schafft sie aber auch nur bei denen, die geschwächt sind oder Kindern. Aber warum lässt sie sie ausgerechnet so etwas von Krähe träumen?“, knurrte Akaya. „Weil es sein könnte, das so etwas wirklich passiert“, öffnete sich die Tür des Schlafzimmer´s und Kumo betrat den Raum. Die Älteren sahen verwundert zu ihm. „Kumo? Was meinst du damit?“, wollte Moe wissen. „Der Kerl, Yami, hat es mir erzählt und auch gezeigt...In einer Zukunftsvision. Er zeigte mir, was passieren würde, wenn Krähe bei ihm bleibt. Yami will sie, weil sie ein Teil der puren Finsternis ist. Von jener, die eigentlich das komplette Böse verkörpert. Man kann nur erahnen, wie mächtig Krähe eigentlich wirklich ist“, erzählte der Dunkelblauhaarige. „Das soll wohl ein Scherz sein? Sprechen wir gerade wirklich über unsere Krähe? Die die ein riesen großes Herz besitzt?“, entgegnete Akaya skeptisch. „Außerdem hätten wir das doch merken müssen, oder? So eine starke Energie muss einem doch auffallen...“, meinte Moe dazu. „Nein. Ein großer Teil ist in ihr versiegelt. Akaya war derjenige der dieses Siegel aufrecht erhalten hat. Aus diesem Grund wurde das Treffen zwischen euch auch herbei geführt. Wer sonst sollte solch eine Kraft unter Kontrolle halten, wenn nicht der Tot höchst persönlich? Moe hat später ebenfalls dabei geholfen. Ohne euren Einfluss, wäre Krähe nicht das liebevolle Mädchen geworden, was sie heute ist“, fügte Kumo hinzu. „Und das weist du alles, von diesem Yami?“, erhob der Weißhaarige seine Stimme. Der Angesprochene nickte. „Aber weshalb, sollte jemand die pure Finsternis, in einem Mädchen versiegeln?“, verstand Moe es nicht. „So wie es euch vorbestimmt war, Wächter zu werden, so ist es Krähe´s Bestimmung, die pure Finsternis in sich zu tragen. Sie ist die Einzige, die diese kontrollieren kann“, antwortete der 14 Jährige. „Aber was hat der Kerl dann davon? Was ist sein Ziel?“, seufzte die Lebenswächterin. „Das hat er mir nicht gesagt“, gab Kumo, schmerzlich, von sich und hielt sich seine Brust. Die Wächter blickten zu ihm. „Akaya, er bricht zusammen!“, sagte Moe besorgt. Ihr Mann erhob sich und ging zu dem Jüngeren, um ihn zu stützen. „Man, der Kerl hat dir ganz schön zugesetzt...“, schmunzelte der Weißhaarige. „Ich bin ihm ein Dorn im Auge… Er hätte mich umgebracht, es aber dann doch gelassen, um etwas gegen Krähe in der Hand zu haben...“, seufzte der Jüngere, schmerzlich. „Lass mich raten, du bist sauer geworden und das Siegel unter deinem Auge, ist gebrochen? Du bist nämlich eine ganz schöne Memme geworden“, grinste Akaya, während er Kumo zu seinem Zimmer half. „Ich will dich mal sehen, wenn du dein Leben lang ohne jegliche Gefühle und Emotionen lebst und sie urplötzlich alle auf einmal bekommst. Das ist wirklich anstrengend...“, meinte der Dunkelblauhaarige. „Gefühle sind nun einmal anstrengend. Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Aber was hat er zu dir gesagt, das dein Siegel gebrochen ist?“, interessierte es den Todeswächter nun doch. Nach seiner Frage, half er dem Jüngeren in sein Bett und wartete auf eine Antwort. „Er sagte zu mir, das wenn Krähe nicht freiwillig seine Frau werden und sein Kind austragen würde, er sie dazu zwingt“, konnte man, ein wenig Wut, in Kumo´s Augen sehen. Akaya blinzelte „Ihm ist aber schon klar, das Krähe fast noch selbst ein Kind ist?“. „Das interessiert ihn nicht. Er will einfach nur einen Nachkommen von ihr, wegen ihrer Macht“, lenkte der Jüngere ein. Der Weißhaarige würde ja sauer werden, aber momentan brachte ihn eine Sache doch zum Schmunzeln „Krähe ist dir ziemlich wichtig, oder?“. Der Angesprochene lenkte seinen Blick nach draußen „Sie war mir nie egal. Aber ohne Emotionen ist es eben schwer, so etwas zu verdeutlichen. Selbst jetzt fällt es mir noch nicht leicht, da ich meine Gesichtsmuskeln nie verwendet habe. Damals, als das Chaos Krähe angreifen wollte und getötet hätte, haben sich meine Beine quasi von alleine bewegt. Die ganzen Jahre habe ich mich gefragt, weshalb ich das wohl getan habe...“. „Das ist doch wohl eindeutig. Krähe muss schon damals, als du sie entführt hattest, etwas bei dir ausgelöst haben. Als sie dich dann retten wollte, obwohl du ihr das angetan hattest, bestärkte das sicher dieses komische Gefühl“, grinste Akaya. Der Jüngere sah zu ihm auf „Von was für einem Gefühl reden wir hier bitte?“. „Dieses Gefühl, welches du dir nicht erklären kannst, nennt man Liebe. Ein sehr kompliziertes Gefühl, um ehrlich zu sein“, lächelte der Weißhaarige. Kumo sah ihn an, als hätte er den Witz nicht verstanden. „Also ein wenig mehr Reaktion hätte ich mir nun schon gewünscht, wo du doch nun dazu in der Lage bist“, schmollte der Todeswächter. „Das könnte daran liegen, das du komplett falsch liegst. Ich glaube du vergisst, das man um Lieben zu können, ein Herz benötigt“, entgegnete der Dunkelblauhaarige. Auf einmal begann der Ältere an breit zu grinsen „Genau da liegt der Knackpunkt. Ich habe eben deinen Puls gespürt, als ich dich her brachte. Das erklärt auch deine Brustschmerzen, denn ein Herz ist schwer. Akemi hat das sicher nur nicht bemerkt, weil sie nicht darüber nachgedacht hat, das es bei dir ungewöhnlich ist“. Kumo blinzelte. Er sollte wirklich ein Herz besitzen? Er schloss seine Augen und horchte in sich. Tatsächlich, er hörte seinen Herzschlag. Als er seine Augen wieder öffnete richtete er seinen Blick erneut auf Akaya. „Komisch, das mir das entgangen ist. Aber wie soll das bitte auf einmal passiert sein? Eigentlich ist das doch unmöglich, erst keines zu haben und plötzlich eines zu besitzen...“, warf Kumo, die Frage, in den Raum. „Nichts ist unmöglich. Besonders in unserer Welt nicht. Außerdem schätze ich, das deine unterbewussten Gefühle für Krähe, dafür verantwortlich sind. Immerhin warst du immer zu Stelle, wenn sie in Gefahr war. Hast dich, mehr oder weniger bewusst, um sie gesorgt und warst für sie da. Denkst du wirklich, es ist so abwegig, das du in Krähe verliebt sein könntest? Denk einfach mal genauer darüber nach“, grinste der Todeswächter, erhob sich von dem Stuhl, auf welchem er gesessen hatte und verließ den Raum. Der Jüngere sah ihm nach und seufzte anschließend. Als wäre ihm das alles nicht selbst schon lange bewusst gewesen. Krähe hatte so viele Gefühle in ihm ausgelöst, wie noch nie jemand zuvor. Dennoch war er sich nicht sicher, ob er sie als Teil des Chaoses, wirklich glücklich machen könnte. Sein Herz schmerzte. Momentan wäre es ihm wirklich lieber, keines zu besitzen. Dann hätte er zumindest keine Schmerzen…. Er legte sich seinen Handrücken, auf seine Stirn und starrte an die Decke. Fühlte es sich etwa so an, jemanden zu vermissen, der einem wichtig war? Den man liebte? Hätte er diese Erkenntnis schon eher gehabt, wäre Krähe vielleicht nicht entführt worden… Nachdem er Krähe auf dem Ball gesehen hatte, fing seine Brust an zu schmerzen und schwer zu werden, weshalb er sich aus dem Saal verzog. Wäre das alles schon eher passiert, wäre er an dem Tag bei Krähe gewesen und hätte sie beschützen können. Diese ganzen neuen Gefühle die ihn durchströmten, machten ihn beinahe wahnsinnig. Einzig und allein Krähe war in seinen Gedanken. Was machte sie? Ging es ihr gut? Wo war sie? Ließ der Typ sie in Ruhe? Bei diesem Gedanken, breitete sich so etwas wie Zorn in ihm aus. Zusätzlich aber auch Verzweiflung. Er musste sie unbedingt retten, um jeden Preis. 26. Kapitel ----------- Krähe war nun seit einer Woche bei Yami gefangen. Sie sprach immer noch nicht wirklich viel mit ihm. Trotzdem fing sie hin und wieder mal an, sich in dem Schloss umzusehen. Eventuell konnte sie ja etwas über sein Vorhaben heraus finden, wenn sie schon mal dort war. Allerdings fand sie dort etwas ganz anderes, was sie nicht erwartet hätte. Zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, in Ayaka´s alter. Sie traf sie bei einem ihrer Rundgänge, schließlich durfte sie sich ja auch frei im Schloss bewegen. Yami war hin und wieder auch mal weg, legte aber einen Bann um das Schloss, das sie nicht heraus kam. Von den Kindern, hieß das Mädchen Yume und der Junge Shinji. Doch was sie noch heraus fand, ließ sie beinahe vom Glauben abfallen. Die Kleinen waren Wächter. Die der Träume und der des Glauben´s. Sie erzählten ihr, das Yami sie vor kurzem zu sich genommen hatte und ihnen das blaue vom Himmel erzählte. Sie dachten wirklich, er wolle ihnen bei ihrer Aufgabe helfen. Wissen, taten sie aber nichts über die Geschichte der Wächter und ihrer Vorfahren. Es frustrierte Krähe, das er diese Kinder für seine Zwecke benutzen und sie auf die böse Seite ziehen wollte. Sie versuchte schon öfter ihnen die Wahrheit zu erzählen, doch kam nie dazu. Entweder kam er dazwischen oder etwas anderes passierte. Das Yami nicht wollte, das die Kinder die Wahrheit erfuhren, war ihr bewusst. Wie schaffte er es aber, das sie immer unterbrochen wurde? Oder war das einfach nur Pech? Ein Seufzer entfloh ihr. Es war zwar wirklich schön zu sehen das, nachdem Ren und Luchia´s Seelen endlich ruhe fanden, ihre Nachfolger geboren wurden. Trotzdem hatte es auf diese Weise einen bitteren Beigeschmack. Yume´s Haare waren total knuffig, wie Krähe fand. Sie waren kürzer und wellig. Die Haarfarbe aber, war das interessanteste. Sie waren Türkis und wurden unten immer dunkler, bis sie schwarz endeten. Sie ähnelte ihrer Vorfahren also. Bei Shinji war das allerdings anders. Im Gegensatz zu Ren´s grünen Haaren, waren seine Dunkelrot. Dafür jedoch seine Augen grün. Die 14 Jährige wurde wehmütig. Ren und Luchia hätten sicher nicht gewollt, das ihren Nachfolgern so etwas passiert. Sie selbst wurden doch schon vom Chaos kontrolliert. Warum mussten den Beiden etwas ähnliches widerfahren? Es musste doch einen Weg geben, sie zu retten. Aber wie sollte sie das anstellen? Immerhin war sie selbst eine Art Gefangene. Doch sie wusste das. Die Kinder nicht. Hinzu kam, das sie in Ayaka´s Alter waren und sie daher an ihre kleine Schwester erinnerten. Schon alleine deswegen, musste sie etwas unternehmen. „Krähe, wie schön dich mal außerhalb deines Zimmer´s anzutreffen“, schmunzelte Yami. Die Angesprochene drehte genervt ihren Kopf zur Seite. „Das ist nicht mein Zimmer und wird es auch niemals sein“, entgegnete sie. „Wir werden sehen. Wie ich höre, hast du dich gut mit Shinji und Yume angefreundet? Sie haben mir erzählt, das sie dich sehr gerne haben“, lächelte der Schwarzhaarige. Krähe´s Blick war von Zorn gezeichnet „Lass gefälligst die Kinder frei! Was willst du überhaupt von ihnen!? Ich dachte du hasst die Wächter!?“. Ein breites Grinsen legte sich auf Yami´s Lippen „Das mag sein. Aber die Beiden kann ich noch nach meinen Vorstellungen formen. Sie sind anders, wie die anderen Wächterkinder. Sie sind die Nachfahren ihrer Vorgänger und keine Kinder, anderer Wächter. Das macht es mir leichter, sie für meine Zwecke zu benutzen“. „Du elender Bastard! Das werde ich nicht zulassen!“, gab die Brünette, sauer, von sich. „Ach nein? Das werden wir ja noch sehen, wenn erst mal deine wahren Kräfte ausgebrochen sind. Lange kann es nicht mehr dauern, schließlich bist du schon lange genug von den Anderen entfernt“, schmunzelte Yami zufrieden. Der Ausdruck der Jüngeren wurde fragen. Was meinte er damit? „Und wenn es soweit ist, werde ich dich zu meiner Frau machen“, fügte der Schwarzhaarige hinzu. Krähe sah perplex zu ihm auf. „Hast du sie noch alle!? Niemals werde ich dich heiraten!“, entgegnete sie, total außer sich. „Auch das, wird sich noch zeigen“, setzte Yami seinen Weg, grinsend, fort. Die Brünette blickte ihm nach. Was sollte das alles? Denn im Gegensatz zu Kumo, wusste sie nichts von Yami´s Plänen. „Krähe!“, kam Shinji, fröhlich, auf sie zugelaufen. Die Angesprochene drehte sich zu ihm. Auch Yume war bei ihm, aber sie war nicht so lebhaft wie er. Eher im Gegenteil. Sie war sehr ruhig und wirkte oft verträumt. „Shinji, Yume. Was macht ihr denn hier? Solltet ihr um diese Zeit nicht auf euren Zimmern sein?“, wollte die Ältere von den Kindern wissen, immerhin war es schon ziemlich dunkel draußen. Der Dunkelrothaarige lächelte breit „Wir sind Mei weg gelaufen! Sie ist wirklich eine schlechte Babysitterin. Außerdem ist sie schnell genervt...“. Die Teenagerin sah zu den Zweien herunter. Sie wusste, würden die Beiden dort bleiben, wären sie bald nicht mehr die selben. Sie wollte nicht, dass das geschah. Ohne es zu merken, wurde ihr Blick traurig. „Krähe? Was ist denn los?“, kam es, verwundert, von dem Jungen. „Hm? Ach weist du, ich vermisse meine Familie...“, antwortete sie zwar mit der Wahrheit, dennoch einer Notlüge. Sicher würde erneut etwas dazwischen kommen, würde sie versuchen den Kindern die Wahrheit zu sagen. Sie musste es schaffen ihnen zu helfen, ohne ihnen alles zu erzählen. Vielleicht wäre es auch besser, sie wüssten es nicht. „Na kommt, ich bringe euch ins Bett und erzähle euch eine Geschichte. Sollte Mei kommen, schicken wir sie einfach weg, ja?“, lächelte Krähe leicht. „Oh ja!“, strahlte Shinji und drehte sich zu Yume. „Oder was meinst du, Yume?“, lächelte er fragend. Das Mädchen sah zu ihnen und nickte einfach nur etwas. Anschließend gingen sie dann zu dem Zimmer der Kinder. Die Theorie, von Akaya und Moe, das nicht nur ihre Kinder von den Alpträumen heimgesucht wurden, hatte sich leider bewahrheitet. Den anderen drei Kindern ging es da genau so. Seit einer Woche schliefen weder die Kleinen, noch deren Eltern vernünftig. Es frustrierte die Eltern, nichts für ihre Kinder tun zu können. Auch Moe´s Schild half nur noch bedingt. Mal davon abgesehen, wussten sie immer noch nicht, wo Krähe sich befand. Auch Chiyo konnte sie mit ihren Kräften nicht finden. Die verschiedenen Dimensionen konnten ihr scheinbar dabei auch nicht helfen. Auch in Krähe´s Schicksalsstrang fand sie nichts hilfreiches. Dazu kam auch noch, das Shizuka sie in letzter Zeit häufig belästigte. Kumo hingegen, ging es immer besser. Er erholte sich allmählich. Allerdings mussten die Wächter sich erst einmal daran gewöhnen, das er Emotionen zeigte, wenn auch nur leicht. „Es ist wirklich, als wäre sie vom Erdboden verschwunden“, grübelte Manabu, welcher in der Bibliothek auf und ab lief. Es wurmte ihn, das er nichts zu Yami finden konnte. Auch die Erinnerungen seiner Vorfahren halfen ihm nicht dabei. Das seine und Chiyo´s Kinder kaum schlafen konnten, war in der Hinsicht auch nicht sonderlich hilfreich. Sie kümmerte sich zwar momentan um die Kleinen, damit er in Ruhe nachdenken konnte, aber das half ihm auch nicht. Ein Seufzer entfloh ihm. „Schön, dich mal frustriert zu sehen“, ertönte plötzlich eine, ihm bekannte, Stimme in der Bibliothek. Der Angesprochene wandt sich sofort zu dieser. „Mei?“, kam es verärgert über seine Lippen. „Ja, ich freue mich auch, dich wieder zu sehen, Manabu“, lächelte das Mädchen und ging, langsam, auf ihn zu. „Was willst du hier?“, wollte er von ihr wissen. „Naja, das Siegel des Chaoses konnten wir immer noch nicht brechen. Weil Chiyo sich ja unbedingt in ihre Dimension verziehen musste“, knurrte die Braunhaarige. Nach ihren Worten, sah sie, wie sich der Ausdruck des Hellblauhaarigen verfinsterte. Das hingegen, brachte sie zum schmunzeln „Habe ich etwa was falsche´s gesagt? Soll ich vielleicht erneut deine negativen Gefühle hervor bringen?“. „Spar dir das, Mei. Noch einmal wirst du das nicht schaffen. Ihr werdet dieses Siegel nie brechen“, entgegnete Manabu verärgert. Das Mädchen lehnte sich an einen Tisch „Meinst du? Wann habt ihr das Siegel das letzte mal geprüft? Wisst ihr überhaupt sicher, das die Kiste noch da ist, wo ihr sie gelassen habt?“. Der Angesprochene hielt inne. Durch die Alpträume ihrer Kinder, hatten sie das völlig außer acht gelassen. „Das war also euer Plan...ihr wolltet, das wir das Chaos nicht mehr beachten...“, schlussfolgerte der Wissenswächter. Mei begann zu schmunzeln „Es hat zwar lange gedauert, aber korrekt“. „Und weist du, was das beste ist? Das Siegel bekommt Risse. Weil wir es nun von euch getrennt haben. Yami versucht momentan, es zu brechen“, erklärte die Jüngere. „Und warum genau, erzählst du mir das alles?“, wunderte es Manabu, nun doch etwas. Die Blicke der Beiden trafen sich. Mei lächelte etwas „Du magst es mir vielleicht nicht glauben, aber meine Gefühle für dich waren das Einzige, was nicht vorgespielt war. Das ändert jedoch nichts daran, das wir Feinde sind und ich dich, wenn wir uns das nächste mal treffen, töten muss“. Der Hellblauhaarige betrachtete die 16 Jährige „Warum genau tust du das eigentlich, Mei? Weshalb hilfst du diesem Yami?“. Die Angesprochene hielt inne. „Er hat mich gefunden, als ich als kleines Mädchen auf der Straße fast verhungert wäre. Ich stehe tief in seiner Schuld, er hat mir das Leben gerettet und ein zu Hause gegeben. Deswegen“, erklärte die Braunhaarige. Der junge Mann musterte sie. „Aber willst du das auch wirklich? Dabei helfen, die Welten aus dem Gleichgewicht zu bringen oder gar zu zerstören?“, wollte Manabu wissen. Er konnte sich das bei ihrem momentanen Gesichtsausdruck, nicht wirklich vorstellen. „Was ich will, ist nicht wichtig. Es ist die Mission, die zählt. Sonst nichts“, erwiderte Mei. „Und du bist ja doch nur ein Kind. Du verstehst scheinbar noch gar nicht, welche Auswirkungen euer Handeln wirklich haben werden. Shizuka´s Ziel kennen wird. Sie will Akaya leiden sehen. Yami´s können wir uns auch ansatzweise denken. Aber was ist mit dir, Mei?“, starrte Manabu die Jüngere an und durchbohrte sie beinahe mit seinem Blick. Doch ehe Mei antworten konnte, betrat Chiyo den Raum. Ein ungutes Gefühl hatte sie in diesen geführt. Ihr Blick blieb sofort an dem Mädchen hängen. „Mei? Was tust du hier?“, klang die Pinkhaarige nicht gerade begeistert. Die Angesprochene schmunzelte „Ich wollte Manabu nur einen Besuch abstatten und ihm mitteilen, dass das Chaos in unseren Besitz über gegangen ist, während ihr euch so rührend um eure Plagen gekümmert habt“. „Was..?“, kam es geschockt über Chiyo´s Lippen. „Wie dem auch sei. Ich wünsche noch schöne Träume“, lächelte die Braunhaarige, bevor sie in schwarzem Nebel verschwand. „Denkst du, sie sagt die Wahrheit?“, sah die Schicksalswächterin zu dem des Wissen´s auf. Dieser nickte. „Leider ja. Sie klang wirklich überzeugend. Dennoch sollten wir nachsehen gehen“, beschloss Manabu, woraufhin beide sich auf den Weg machten. „Die Kiste ist weg!?“, gab Katsuro entgeistert von sich. Die Wächter hatten sich zu einer Art Sitzung getroffen. Itoe kümmerte sich in der Zeit um die Kinder. Shin und Kumo nahmen ebenfalls teil. „Wie schrecklich“, erhob Kuraiko ihre Stimme. Alle wussten, was das bedeutete. „Es war doch zu erwarten, das wenn Shizuka ihre Finger im Spiel hat, alles unfair abläuft. Sie haben unser schwächstes Glied angegriffen, unsere Kinder“, wurmte es Akaya. „Das Problem ist, das wir dadurch ebenfalls geschwächt sind. Wir bekommen genau so wenig schlaf, wie unsere Kleinen“, fügte Moe hinzu. „Bei uns hält es sich Glücklicherweise noch in grenzen, da Ai, Itoe und Shin zwischendurch auf die Kleinen achten“, lenkte Akemi ein. „Dennoch haben sie es irgendwie geschafft. Das ist nur meine Schuld, ich hätte besser auf die Kiste achten müssen“, seufzte Manabu. „So ein Unsinn. Keiner gibt dir die Schuld daran. Immerhin sind wir alle Wächter und hätten darauf achten müssen“, schmunzelte der Raumwächter. „Trotzdem. Wenn ich daran denke, was das Chaos damals mit Shin angestellt hat, wird mir übel“, erhob Ai ihre Stimme und strich dabei über ihren Bauch. „Aber du hast mir damals ordentlich den Kopf gewaschen. Ohne dich, hätte das Chaos mich sicher vernichtet“, lächelte Shin seine Frau an. Diese sah zu ihm auf und blickte anschließend, leicht beschämt, zur Seite. „Was denkt ihr, wie lange wird das Siegel noch halten?“, wollte Kumo wissen. „Gute Frage. Es wurde zwar von neun Wächtern erschaffen, aber auch nur gerade so. Schließlich waren wir damals alle am Ende unserer Kräfte. Chiyo und ich konnten es ja vor allem aufrecht erhalten, da wir jeden Tag auf es geachtet haben und mit unseren Kräften das Siegel stärkten“, erklärte Manabu. „Das klingt ja wirklich...vielversprechend“, murmelte der Dunkelblauhaarige. „Gibt es denn keine Möglichkeit, das Siegel oder die Kiste zu orten?“, fragte Akemi. Daraufhin schwiegen alle. „Vielleicht schon. Ich bin ein Teil dessen, was darin versiegelt ist. Eventuell könnte ich es irgendwie ausfindig machen“, meinte Kumo. „Das wäre gut möglich. Dann wüssten wir auch, wo Krähe sich befindet“, entgegnete der Wissenswächter. Auf einmal bekamen Akaya und Moe ein ungutes Gefühl. Sie tauschten unruhige blicke aus. Plötzlich öffnete sich die Zimmertür mit Schwung und Itoe eilte in den Raum. Sie war völlig außer Atem. „Itoe? Was ist los?“, wollte Akemi, besorgt, von ihr wissen. „Es ist schrecklich! Ayaka ist verschwunden! Ich habe mich wirklich nur kurz zu Amaya umgedreht, weil sie unruhig wurde…. Es tut mir schrecklich leid...“, gab die Blonde, reumütig, von sich. Die Eltern des verschwundenen Mädchens sahen entgeistert zu ihr. „Aber wie ist das möglich? Der Raum war doch mit einer Barriere gesichert...“, erhob Chiyo ihre Stimme. Akaya´s Blick verfinsterte sich. Er wusste genau, wer dahinter steckte. Seine Frau blickte zu ihm auf. Sie hatte auch schon eine Ahnung. „Nun hat sie eindeutig eine Grenze überschritten. Das wird sie bitter bereuen“, knurrte der Weißhaarige. „Leider findet Shizuka immer einen Weg, wenn sie etwas möchte“, fügte er noch hinzu und machte sich dann auf den Weg, zu dem besagten Zimmer, um wenigstens seine anderen Kinder in Sicherheit zu wissen. Seine Freunde folgten ihm. Akio sah verwirrt zu seinen Eltern auf. „Aya weg...Öse Rau mitnommen“, versuchte der Kleine, seinen Eltern zu erzählen, was passiert war. „Akio...“, huschte es über Moe´s Lippen, ehe sie ihn auf ihren Arm hob. Anschließend ging sie mit ihm zu Amaya. Die junge Mutter wusste, das ihr Mann gerade keinen Kopf dafür hatte. In letzter Zeit mussten sie so viel ein stecken. Würde das jemals ein Ende haben? Könnten sie irgendwann ein normales Leben führen? Moe wünschte sich das so sehr. Sie wollte ihren Mann endlich wieder fröhlich sehen. Denn das war in der letzten Zeit eine Seltenheit geworden. Er versuchte zwar häufig gute Miene zum bösen Spiel zu machen, aber wirklich gelingen tat es ihm nicht mehr. Wundern tat es die Orangehaarige allerdings auch nicht. Es schien, als hätten sie eine Anziehung auf solche Sachen. Die Lebenswächterin ließ ihren Blick schweifen. Akemi und auch Kano konnte man ansehen, das sie erleichtert waren, das es Hana gut ging. Ebenso wie Manabu und Chiyo. „Es tut mir wirklich leid für euch, Moe“, trat Kuraiko an sie heran. Ihr Verlobter versuchte gerade Akaya gut zuzureden. Auch wenn es da wohl nichts gutes gab. Die Angesprochene erwiderte den Blick der Schwarzhaarigen. Anstatt auf das gesagte einzugehen, übergab Moe Kuraiko ihren Sohn „Kannst du ihn mal nehmen?“. Die Dunkelheitswächterin nickte „N – Natürlich“. Anschließend hob die Orangehaarige ihre jüngste Tochter aus dem Bettchen und drückte sie etwas an sich. Kurz darauf bildeten sich, ungewollt, Tränen in Moe´s Augen. Erst Krähe und nun noch Ayaka. „Moe..?“, kam es, besorgt, über Kuraiko´s Lippen. „Entschuldige...ich..“, bekam die Lebenswächterin keinen vernünftigen Satz mehr zustande. „Aber nicht doch...dafür musst du dich doch nicht entschuldigen...“, entgegnete die Schwarzhaarige und nahm ihre Freundin, mit ihrem freien Arm, in diesen. Akaya beobachtete die Beiden. Seine Meinung, das er Moe hätte viel Leid ersparen können, hätte er sich von ihr fern gehalten, bestätigte sich gerade immer mehr. So sah er es zumindest. Shizuka wollte schließlich sein Leben zerstören. Nicht ihres. Er hatte sie damals in das alles mit hinein gezogen, weil er sich seinen Gefühlen hingegeben hatte. Egal was sie oder die Anderen sagten. Seine wirkliche Meinung würde das niemals ändern. Hätte er die Möglichkeit, würde er alles rückgängig machen. Lieber litt er alleine, wie sie leiden zu lassen. 27. Kapitel ----------- „Krähe? Wir haben eine Überraschung für dich“, betrat Yami, ohne zu fragen, das Zimmer der Brünetten. „Ich brauche keine Überraschung von euch“, murrte die Angesprochene. „Nein? Bist du sicher?“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Die Teenagerin bemerkte den komischen Unterton in seiner Stimme. Was hatte das wohl zu bedeuten? Kurz darauf betrat Shizuka ebenfalls den Raum und hatte Ayaka in ihren Armen. Krähe weitete ihre Augen „Warum ist Ayaka hier!? Was habt ihr mit ihr vor!?“. Der Stuhl, auf welchem die 14 Jährige bis eben gesessen hatte, fiel zu Boden, weil sie so schnell aufgestanden war. „Naja, sie ist auch eine Wächterin und außerdem die Tochter von Akaya. Shizuka wollte sie unbedingt haben, also warum nicht? Außerdem hast du sie doch vermisst, oder nicht?“, entgegnete Yami. Das Mädchen knurrte „So war das sicher nicht gemeint! Ihr verdammten Bastarde! Sie ist erst 4, verdammt!“. „Na und? Das sind die anderen Plagen auch. Außerdem habe ich Akaya gewarnt, er wollte ja damals nicht auf mich hören“, lächelte Shizuka, während sie die Kleine auf Krähe´s Bett legte. Die Brünette beobachtete sie stumm. Ihr Blick wurde durchbohrend „Du weist, das Akaya jetzt verdammt wütend sein wird? Das du Ayaka entführt hast, wirst du noch bitte bereuen müssen“. „Na, das hoffe ich doch“, grinste die Blauhaarige. „Ich glaube, du hast keine Ahnung, was du da eigentlich wirklich getan hast“, meinte Krähe noch, ehe sie zu Ayaka ging. „Wenn du wüsstest. Schon vergessen, ich bin ein Teil von deinem Ersatz Daddy“, verließ Shizuka das Zimmer. „Deiner Schwester wird nichts passieren, das versichere ich dir, Krähe. Allerdings nur so lange, wie du tust was ich von dir verlange“, erhob Yami seine Stimme und ging anschließend ebenfalls seiner Wege. Die Angesprochene biss sich auf ihre Unterlippe. Sie setzte sich auf die Bettkante und strich der Kleinen, sanft, über ihren Kopf. „Es tut mir so leid, Ayaka“ Ein paar Stunden später, wachte die 4 Jährige endlich auf. Sie öffnete murrend ihre Augen. „Hn...Wo bin ich?“, wollte sie, noch ziemlich verschlafen, wissen. „Bei Yami im Schloss“, lächelte Krähe, leicht traurig. Als die Weißhaarige ihre Stimme hörte, schreckte sie sofort hoch und ihre Blicke trafen sich. „Krähe!“, strahlte Ayaka und warf sich ihr um den Hals. „Dir geht es gut! Das wird Papa und Mama sicher freuen“, war die kleine Wächterin überglücklich, das es ihrer großen Schwester gut ging. Diese jedoch, konnte diese Freude nicht teilen. „Ich freue mich auch, dich zu sehen… Aber unter anderen Umständen wäre es mir lieber gewesen“, seufzte Krähe. Die Jüngere sah zu ihr auf „Aber uns beiden geht es doch gut, oder?“. Die Angesprochene blinzelte verwundert und nickte. Auf einmal strahlte Ayaka wieder über ihr ganzes Gesicht „Das ist doch das, was zählt, oder? Papa wird alles tun, um uns zu finden! Und dann kann dieser Blöd Yami sich warm anziehen!“. Nach diesen Worten, bildeten sich ein paar Tränen in den Augen der Brünetten und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Ayaka vertraute Akaya blind. So wie sie selbst früher auch. Nichts und niemand hätte daran etwas ändern können. Dennoch hatte Krähe das ungute Gefühl, das genau das gewollt war. Sie wollten die Anderen und vor allem Akaya, herlocken. Was führten sie bloß im Schilde? Auf einmal klopfte es an der Tür, welche sich kurz darauf öffnete. Die 14 Jährige schaute zu dieser. „Shinji und Yume? Was macht ihr denn hier?“, gab sie verwundert von sich. „Wir haben eine ungewohnte Energie gespürt und waren neugierig“, antwortete der Dunkelrothaarige. „Oh, wer seid ihr denn?“, sah Ayaka, vom Bett, zu den Beiden herunter. Der kleine Glaubenswächter erwiderte ihren Blick erstaunt „Ein Mädchen?“. Die Weißhaarige lächelte „Ja, sieht man doch. Meine Name ist Ayaka“. Shinji erwiderte ihr Lächeln etwas verlegen „Ich heiße Shinji und das ist Yume“. Ayaka beäugte die Zwei ein wenig, ehe sie vom Bett krabbelte und sich vor sie stellte. Ihr Blick wurde etwas fragend „Seid ihr auch von zu Hause entführt worden?“. Die anderen Beiden schauten sie verwundert an. „Eh, nein. Yami hat uns aus einem Waisenhaus mit genommen. Er möchte uns dabei helfen, gute Wächter zu werden“, entgegnete Shinji. „Ihr seid auch Wächter? Waren eure Eltern auch..“ „Nein. Wir sind Nachfahren und keine geborenen Wächter. Aber du scheinbar“, unterbrach Yume das andere Mädchen. Ayaka nickte „Ja, meine Mama und mein Papa sind Wächter. Sie machen sich sicher große Sorgen um Krähe und mich...“. „Warum? Seid ihr nicht hier, weil Yami euch helfen will?“, verstand Shinji nicht ganz. Die Weißhaarige schüttelte eifrig ihren Kopf „Aber nein. Er hat uns entführt! Außerdem hat er vor, meinen Eltern weh zu tun...“. Nun konnte man Shinji und Yume ansehen, das sie gar nichts mehr verstanden. Wollte Yami etwa doch nichts gutes? Krähe beobachtete die Kleinen. Auf kindliche Art und Weise, erklärte Ayaka den Beiden, das Yami der böse war. Ihr funkte niemand dazwischen. Ob man das Ironie des Schicksals nennen konnte? „Aber wenn du recht hast, warum sollte Yami uns dann belügen?“, wollte Yume wissen. „Das….weis ich nicht. Aber er will nicht nur meinen Eltern weh tun! Auch Krähe… oder glaubt ihr etwa, sie ist freiwillig hier?“, antwortete Ayaka. Der Junge unter ihnen, schien allmählich zu verstehen. „Du fühlst dich doch nur besonders, weil deine Eltern, ach so tolle Wächter sind und wir einfach nur Nachfahren und dazu Waisen!“, erwiderte die Türkishaarige. Das andere Mädchen sah verwirrt zu ihr. Warum dachte Yume so etwas? Sie wollte doch niemandem etwas böses. „Yume, es reicht. Ayaka hat dir nichts getan“, mischte Krähe sich ein. Die Angesprochene blickte verärgert zu ihr auf „Nur weil sie jetzt hier ist, stehst du auf ihrer Seite, oder!? Jetzt sind wir wieder unwichtig“. Nun verstand auch die Brünette die Welt nicht mehr. Was war dem Mädchen nur widerfahren, das sie so dachte? „Ich will gehen...Shinji kommst du?“, sah Yume zu ihm. Doch er blickte stumm zur Seite. Yume´s Ausdruck wirkte enttäuscht. „Du glaubst ihnen also? Nach allem, was Yami für uns getan hat!?“, ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte das Mädchen aus dem Raum. Die Zurückgebliebenen sahen ihr nach. „Warum glaubst du mir und sie nicht?“, wollte Ayaka wissen. „Sie hat gesehen, wie ihre Eltern umgebracht wurden… Yami hat uns gesagt, es waren die anderen Wächter, weil sie das so nicht akzeptieren können“, erklärte der Dunkelrothaarige. Die Schwestern weiteten ihre Augen. So etwas erzählte Yami über die Wächter? „Wir dachten auch, das er Krähe vor ihnen gerettet hätte. Immerhin hat er uns das gesagt“, fügte Shinji hinzu. „Ich verstehe...aber was hat deine Meinung geändert?“, wunderte es die Brünette doch ein wenig. Auf diese Frage hin, wurde der Junge ein wenig rot „Naja...Ayaka wirkt so fröhlich, da kann ich mir nicht vorstellen, das ihr Papa und ihre Mama böse sein sollen… Im Gegenteil, sie scheint ganz tolle Eltern zu haben..“. Die 4 Jährige fing an, fröhlich zu lächeln „Ich habe die besten Eltern der Welt! Mein Papa mag zwar abgedreht und auch merkwürdig sein, aber trotzdem habe ich ihn ganz doll lieb!“. Der kleine Glaubenswächter hörte ihr erstaunt zu. „Das klingt toll...Yami lässt uns viel alleine. Mei und Shizuku haben auch nie Lust, auf uns aufzupassen. Seit dem Krähe da ist, haben wir zum ersten mal Spaß daran, hier zu sein. Sie war sofort wie eine große Schwester für uns“, lächelte der Junge. Auch wenn es ein wenig traurig wirkte. Auf einmal nahm Ayaka seine Hände in ihre und lächelte ihn an „Krähe ist eine tolle große Schwester, nicht? Aber weist du, ich bin auch eine große Schwester! Bei uns ist es nie langweilig. Wenn Mama und Papa uns retten kommen, könnt ihr sicher auch mit kommen! Schließlich gehört ihr doch auch zu uns“. Die lieben Worte des Mädchen´s, zauberten dem Jungen erneut einen leichten Rotschimmer auf die Wangen. Anschließend nickte er etwas schüchtern. Krähe hingegen belächelte die Beiden. Aus Ayaka war wirklich ein tolles Mädchen geworden. Sie war genau so wie ihre Eltern. So offen wie Akaya und so liebevoll wie Moe. Bei dem Gedanken an die Beiden, wurde der Brünetten ganz anders. Ihnen ging es bestimmt schrecklich, seit dem Ayaka entführt wurde. Dazu kam, das die 14Jährige sich seit ein paar Tagen anfing komisch zu fühlen. Was mochte nur in ihr vorgehen? Währenddessen ging es bei den Anderen, mehr oder weniger, drunter und drüber. Sie versuchten Ayaka und Krähe anhand von Kumo´s Verbindung zum Chaos zu orten. Doch das klang leichter, wie es war. Es strengte den 14 Jährigen extrem an. Deswegen ahnte er schon, das sie weit entfernt sein mussten. Die Kinder der Wächter, schliefen inzwischen zwar etwas ruhiger, aber immer noch nicht Alptraum frei. Das verbesserte die Stimmung von Moe und Akaya nicht unbedingt. Sie sprachen nur noch wenig miteinander. Die Orangehaarige war viel damit beschäftigt sich um die Kleinen und ihren Kummer zu kümmern. Ihr Mann war selten zu Hause, weil er bei Kumo und den anderen war. Moe wurde zwar öfter mal von ihren Freunden besucht, doch auch diese waren meist auf dem Sprung. Kuraiko und Katsuro hatten wegen der Wächterstadt zusätzlich viel um die Ohren. Bei Kano und Manabu sah es mit dem Schloss Papierkram ähnlich aus. Akemi und Chiyo waren hingegen ebenfalls mit ihren Kindern voll ausgelastet. Itoe lief prinzipiell auch nur vom einem zum anderen. Akaya war auch nicht sonderlich gut auf die junge Frau zu sprechen. Die Lebenswächterin gab der Blonden allerdings keine Schuld an dem, was passiert war. Moe hatte gerade Akio in Bett gebracht und ließ sich anschließend, mit Amaya, auf das Sofa sinken. Ein Seufzer entglitt ihr. Was war in letzter Zeit nur los? Mit einem kleinen Nieser, zog das Mädchen die Aufmerksamkeit ihrer Mama auf sich. Diese musste deswegen leicht lachen, da es wirklich zu niedlich war. Amaya hingegen, sah etwas irritiert zu Moe auf. „Das war ein Nieser, meine Kleine...“, schmunzelte die Ältere und strich ihr sanft über ihre Wange. Dabei betrachtete sie die Augen ihrer Tochter. Grün-Rot. Eine wirklich außergewöhnliche Augenfarbe. Bei dem Anblick ihrer jüngsten Tochter, kam ihr ihre ältere wieder in den Sinn. Daher wurde ihr Blick traurig. „Ich hoffe sehr, das es deiner großen Schwester gut geht“ Akaya kam relativ spät nach Hause. Kumo blieb während der suche nach Krähe und Ayaka im Schloss. Das Haus betrat der Weißhaarige so ruhig wie möglich. Es wunderte ihn, dass das Licht im Wohnzimmer noch brannte. Leisen Fuße´s begab er sich zu diesem und lugte um die Ecke. Auf dem Sofa lagen Moe und Amaya, welche Seelenruhig schliefen. Der junge Mann sah seiner Frau sofort an, das sie traurig eingeschlafen war. Ihr Gesichtsausdruck verriet es ihm. Er ging zu den Beiden und strich Moe, liebevoll, eine Strähne aus dem Gesicht. Er gab sich immer noch die Schuld, an ihrem leiden. Obwohl sie und die Anderen ihm sagten, das es nicht der Fall sei. Allerdings war er sich ziemlich sicher, dass das alles erst der Anfang war. Als er Moe damals heiratete, hatte er sich für sie sicher nicht so eine Zukunft gewünscht. Sie hatte in der letzten Zeit so viel durchmachen müssen. Im Prinzip war das alles seine Schuld gewesen. „Wenn ich könnte...würde ich dir so gerne ein bessere Leben, ohne mich, bieten. So wie es damals von Anfang an mein Plan gewesen war. Hätte ich doch bloß mehr auf mich selbst gehört, dann hätte ich dir einiges ersparen können“. Plötzlich vernahm er ein leichtes lachen hinter sich und wandt sich rasch in dessen Richtung. Sein Blick wurde sofort fragend. „Schicksal? Was machst du hier?“, wollte er von der Frauen Silhouette wissen. „Der Wunsch, welcher sich gerade tief in dir breit macht, könnte eine Gefahr für die Zukunft darstellen. Chiyo wäre das sicher längst aufgefallen, wäre sie nicht mit ihren Kleinen so ausgelastet. Daher habe ich dir einen Vorschlag zu machen. Interesse?“, entgegnete die Lichtgestalt. Der Angesprochene wusste nicht ganz, was das alles zu bedeuten hatte, nickte aber „Dann lass mal hören“. Das Schicksal fing an zu schmunzeln „Dachte ich mir. Gut, also, ich gebe dir die Möglichkeit zu sehen und auch zu erleben, was passiert wäre, hättest du damals Moe weiterhin abgelehnt. Bis zu einem gewissen Punkt, werde ich dir diese mögliche Zukunft zeigen. Zum Schluss kannst du dich dann entscheiden, welchen Weg du dann wirklich gehen willst. Denn so, wie du momentan drauf bist, stellst du eine Gefahr für alle da. Ich möchte einfach, das du siehst was diese eine kleine Entscheidung von dir alles verändert hätte… In der Hoffnung, deine Einstellung zu all dem ändert sich etwas“. Akaya konnte nicht glauben, was er da hörte. Das war wirklich möglich? „Aber was passiert dann hier, so lange ich fort bin?“, interessierte es ihn dann doch. „Du wirst später an den selben Zeitpunkt zurück geschickt, solltest du dich für deinen wirklichen Weg entscheiden“, antwortete die Silhouette. Der Weißhaarige hielt kurz inne, blickte noch einmal zu seiner Frau und anschließend wieder zurück. „Gut, dann schick mich bitte dort hin“ 28. Kapitel ----------- Als Akaya wenig später, seine Augen wieder öffnete und sich umblickte, befand er sich in einem unbekannten Raum. Er erhob sich von dem Bett und blickte durch das Fenster, nach draußen. Er lebte in dieser Gegenwart, also außerhalb der Stadt. Danach fiel ihm auf, das etwas sonst gewohntes, an seinem linken Ringfinger fehlte. Sein Blick wanderte zu diesem. Der Ehering. Er war nicht dort. Auch die Kette, welche er sonst immer um seinen Hals trug, war nicht mehr da. Obwohl der Gedanke daran, das er seine Familie dort nicht hatte schmerzte, befand er es dennoch immer noch für richtig. Anschließend ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Er schien sowohl sein Arbeits- als auch Schlafzimmer zu sein. Keine Bilder oder Foto´s auf dem Tisch oder an der Wand. So wie er es sonst kannte. Nicht das geborgene Gefühl, einer Familie. Niemand der sich freute, oder auch nicht, wenn man nach Hause kam. Ein kurzes Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. Akaya beschloss, die Wohnung weiter zu erkunden. Gerade als er die Tür öffnete, blickte er Kumo ins Gesicht? Sein Blick wurde fragend. Was machte er bei ihm? „Unser Kühlschrank ist leer“, erhob der Dunkelblauhaarige, monoton, seine Stimme. Der Weißhaarige betrachtete ihn. Das Mal unter seinem linken Auge, war noch dort. Wenn Kumo bei ihm war, wie war dann dessen Verhältnis zu Krähe in den Jahren geworden? „Aber dann könnten Krähe und er...“, murmelte der Todeswächter vor sich hin. Der Jünger schaute zu ihm auf „Krähe? Wie kommst du denn jetzt auf die? Immerhin hasst sie uns. Ebenso wie Ayaka, bist du noch nicht ganz wach?“. Bei seinen Worten, weiteten Akaya´s Augen sich ein wenig. Seine Tochter hasste ihn? Er konnte sich nicht vorstellen, dass das aus dem kleinen Mädchen werden würde, wenn er nicht mit Moe zusammen war. Moe würde doch nicht ihre Tochter mit in das alles hinein ziehen, oder? „Ich schätze aber mal, das es wirklich an Hideki´s Einfluss liegt. Der kann uns beide schließlich nicht sonderlich leiden“, meinte Kumo noch, ehe er seinen Weg fortsetzte. Der Angesprochene sah ihm verwirrt nach. Hideki? Was hatte der mit all dem zu tun? Doch dann dämmerte es ihm. „Sie wird doch nicht...“ Doch, sie würde. Als Akaya an 'seinem' Haus vorbei lief, erblickte er Moe, Ayaka und Hideki, im Garten. Als die Drei ihn bemerkten, wurden Ayaka´s und Hideki´s Ausdruck verärgert. Moe hingegen blickte ihn….bedrückt? an. „Na wenn das nicht Akaya ist. Das man dich auch mal wieder sieht. Was treibst du hier? Was führt dich her? Sonst meidest du uns doch auch so gut wie möglich“, schmunzelte Hideki. „Ach weist du, ich wollte einfach etwas spazieren gehen und hab mich dabei wohl verirrt“, grinste Akaya. „Papa, lass den doch“, zog Ayaka, an dem Shirt des Dunkelbraunhaarigen. Beide jungen Männer, blickten zu dem Mädchen. Es versetzte dem Todeswächter einen Stich in der Brust, das 'sein' kleines Böhnchen ausgerechnet Hideki, Papa nannte. Apropos Brust. Er tastete sie unbewusst etwas ab. Die Narbe war da. Bedeutete das also, das er Moe nach dem Kampf, abgewiesen hatte? Anschließend zupelte er an seinem Shirt herum, das es so aussah, als wolle er sich auf diese Weise Luft zu fächeln. „Ganz schön heiß heute“, fügte er noch als Kommentar hinzu. „Wie man es nimmt. Aber du warst ja schon immer komisch“, meinte der General nur dazu und entfernte sich mit Ayaka von dem Zaun. Der Wächter sah ihnen kurz nach und wollte gerade seinen Weg fort setzten, als er erneut angesprochen wurde. „Lange nicht gesehen, Akaya“, an der Stimme der jungen Frau, hörte er sofort, das sie nicht glücklich war. Warum nicht? Er wandt sich zu ihr, womit sich ihre Blicke trafen. „Wirklich? Ist das so lange her?“, grinste er. Die Orangehaarige lächelte leicht „Naja, ein halbes Jahr ist schon eine Menge“. Halbes Jahr? Er hielt kurz inne. Konnte es sein, das er sich versucht hatte, komplett von ihr abzuwenden? Das könnte auch Ayaka´s verhalten erklären. Wenn er nie für sie da gewesen war. Aber weshalb hatte er das getan? „Von dir kennen wir es ja nicht anders. Wir können froh sein, wenn du dich überhaupt einmal blicken lässt. Kumo und du, seid wirklich Einsiedler geworden, was?“, schmunzelte Moe. Doch Akaya erkannte sofort, das etwas daran nicht stimmte. Es wirkte nicht wirklich echt. Dennoch versuchte er den Gedanken schnell wieder zu vertreiben. „Euch scheint es aber ja sehr gut zu gehen“, wechselte der Weißhaarige, schnell, das Thema. Die Lebenswächterin blickte kurz zu ihm auf und richtete ihren Blick dann auf Hideki und Ayaka, welche gerade herumtollten. „Es fehlt uns an nichts. Krähe macht sich im übrigen auch sehr gut. Auch wenn ihre Pubertät wirklich anstrengend sein kann“, lachte die Orangehaarige etwas. „Schön zu hören“, lächelte Akaya. Nach seinen Worten, trafen sich ihre Blicke. Sie sahen sich kurz einfach nur an, ehe Moe ihren Blick abwandte. „Es wäre schön, wenn du Ayaka´s Geburtstag dieses Jahr nicht vergessen könntest. Immerhin ist sie auch deine Tochter“, erhob die junge Frau, erneut, ihre Stimme. Er 'vergaß' die Geburtstage seiner Tochter? Wohl kaum. „Ach, du kennst doch mein Gedächtnis“, grinste Akaya. Auf einmal spürte er den Blick von Moe auf sich. Ihr Lächeln wirkte verzweifelt. „Genau das ist es ja. Ich kenne es“, meinte sie noch dazu. Anschließend machte sie sich wieder auf den Weg zu ihrer Familie „War schön, dich mal wieder gesehen zu haben, Akaya“. Der Angesprochene blickte ihr nach. Irgendetwas lief da eindeutig falsch. Er wollte das Moe glücklicher wird. Aber momentan sah es eher nach dem Gegenteil aus. Keine ihrer Gesten wirkte nur ansatzweise echt. Und er musste es wissen, er kannte sie schließlich gut. Er wollte seinen Weg fortsetzten, als ihm etwas auffiel. Nachdem er ein paar Schritte gegangen war, drehte er sich noch einmal zu den Drein und musterte Moe. Er hatte sich das wirklich nicht eingebildet. Sie trug tatsächlich noch die Kette, mit dem Herzen, welche er ihr damals auf dem Dachboden gegeben hatte. Nach dieser Erkenntnis hielt er sich seinen Kopf und seufzte. Für ihn wirkte das alles noch so durcheinander… Ayaka und Hideki hassten ihn. Wobei es ihn bei zweiterem nicht wunderte. Moe war nicht glücklich, eher im Gegenteil, trug aber weiterhin die Kette von ihm. Was ging in diesem Zeitstrang nur vor? Er setzte seinen Weg fort. Die ersten Erkenntnisse, welche er bis jetzt machen konnte, waren das Hideki Moe geheiratet hatte und sie nur ein Kind hatte. Des weiteren das Krähe und Kumo sich wohl niemals annähern würden. Mit diesen Veränderungen konnte er wohl noch leben. Dachte er zumindest. Allerdings traf er wenig später auf Manabu und Mei? Warum auf diese Beiden? Und weshalb wirkten sie so extrem vertraut? „Oh Akaya, sieht man dich auch mal wieder“, ertönte Manabu´s Stimme. „Ja, schient so“, schmunzelte der Angesprochene. „Aber was machen du und Mei hier zusammen?“, wusste er etwa nicht, das sie auf der Seite ihrer Feinde stand? „Weist du es denn nicht? Wir sind seit kurzem zusammen. Nachdem Chiyo und ich uns vor einigen Monaten getrennt haben, war sie immer für mich da und nunja...Chiyo hat mir ja zu verstehen gegeben, dass das so nichts mehr wird“, erklärte der Wissenswächter, während er sich verlegen am Hinterkopf kratze. Der Weißhaarige betrachtete die Beiden, als hätte er den Witz an all dem nicht ganz verstanden. „Stimmt etwas nicht, Akaya – Senpai?“, wollte Mei, besorgt, von ihm wissen. Der Angesprochene schüttelte seinen Kopf etwas „Nein, schon gut. Aber wann hast du Chiyo denn das letzte mal gesehen?“. „Ähm...nur kurz nach unserer Trennung. Ich lebe ja schließlich auch immer noch in dem Tempel“, entgegnete Manabu. Der Todeswächter hielt inne. Also wusste der Hellblauhaarige in dieser Zeit nichts von ihren Kindern. Aber hier stimmte sowieso einiges nicht. Akaya richtete seinen Blick kurz auf die Braunhaarige. Sie schien in diesem Zeitstrang nicht auf der Seite der Feinde zu stehen. Hätte diese eine Entscheidung von ihm, selbst das beeinflusst? Aber weshalb? Wenig später kam er im Schloss an. Dort begegnete ihm als erstes Chiyo. „Oh, Akaya. Es freut mich, dich wohlbehalten wieder zu sehen“, lächelte die Pinkhaarige. „Hallo Chiyo“, erwiderte der Weißhaarige ihr Lächeln und betrachtete dann den großen, runden Bauch der Wächterin. „Ich habe eben Manabu mit Mei getroffen“, fügte er noch hinzu. „Schön für ihn. Es freut mich, das es ihm wieder besser zu gehen scheint“, wurde Chiyo´s Lächeln leicht traurig. „Warum weis er nichts von deiner Schwangerschaft?“, wollte der Todeswächter nun doch wissen. „Es hätte alles nur unnötig kompliziert gemacht“, antwortete die junge Frau. „Und was willst du machen, wenn er sie mal sieht?“ „Dann werde ich es ihm sagen. Aber momentan ist es gut, so wie es ist. Du hattest schließlich damals auch Gründe für deine Entscheidung, Moe von dir zu stoßen, nicht?“, entgegnete die Schicksalswächterin. Der Angesprochene sah zu ihr herunter. Warum hatte er nur das Gefühl Chiyo wusste, mal wieder, mehr wie alle anderen? „Akaya! Was führt dich denn hier her? Ich meine...schön dich mal wieder zu sehen!“, kam Akemi, fröhlich, auf ihn zu und hätte dabei fast eine Pflanze mit ihrem Bauch umgeworfen, wäre sie nicht noch rechtzeitig ausgewichen. Allerdings stieß sie bei diesem Ausweichmanöver, einen der Bediensteten des Schlosses an. Natürlich entschuldigte sie sich sofort höflich. Der Weißhaarige musste daher schmunzeln. Wenigstens sie war wie immer. „Hey, Sternchen“, begrüßte er sie grinsend. Der Ring an ihrem linken Ringfinger war ihm dabei natürlich nicht entgangen. Also hatte auch das mit der Verlobung funktioniert. Es erleichterte ihn irgendwie, das zumindest eine Sache gleich geblieben war. Andererseits wunderte es ihn, bei den Beiden, nicht im geringsten. Was würde Akaya wohl noch, in diesem etwas verdrehten Zeitstrang, erwarten? Er konnte sich einfach nicht vorstellen, das eine Entscheidung von ihm, so viel beeinflussen würde… Allerdings wurde es noch schlimmer. Die Bindung der Wächter, drohte zu zerbrechen. Einige Tage später, erfuhr Manabu von Chiyo´s Schwangerschaft und sie stritten heftig. Als Akemi einschreiten wollte, wurde sie arg von Manabu angefahren, was Kano natürlich nicht in den Kram passte. Das verursachte das Chiyo´s Wehen zu früh anfingen und sie ins Krankenhaus musste. Ihre Kinder kamen und waren somit Frühchen. Manabu hingegen war so sauer, das er sich komplett von allen abwandte, weil alle es gewusst hatten und ihm nichts erzählten. Shin, welcher mit Ai und Itoe anreiste, legte sich zusätzlich mit dem Wissenswächter an. Obwohl Chiyo das nicht wollte. Immerhin krallten Akira und Hotaru sich mit allen Kräften an ihr Leben. Schließlich sollten sie erst in ein paar Wochen kommen. Das machte alles aber nicht unbedingt besser. Im Gegengenteil… Mit Mei täuschte er sich nämlich nicht. Sie nutzte den Aufruhr und griff Chiyo an. Sie verletzte sie beinahe tödlich, weswegen sie auf der Intensivstation lag. Manabu war, wie im richtigen Zeitstrang auch, von ihr beeinflusst worden. Allerdings gab er sich die Schuld an allem, was ihn in ein tiefes Loch fallen lies und er landete letztlich selbst im Krankenhaus. Akaya saß seufzend in seinem Zimmer. Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Warum sollte so eine kleine Entscheidung von ihm, all diese Dinge verändern? Das wollte nicht in seinen Kopf hinein. Dabei wollte er doch gerade das Gegenteil davon erreichen… Plötzlich hämmerte es wie verrückt an der Haustür. Der Wächter hob seinen Kopf und hörte, wie Kumo die Tür öffnete. „Akaya möchte jetzt glaube ich nicht..“ „Das ist mir total egal! Der Kerl darf sich jetzt etwas von mir anhören!“, konnte man deutlich Hideki´s, unentspannte, Stimme im Flur vernehmen. Der Weißhaarige blinzelte. Was war denn in den Gefahren? Kurz darauf öffnete sich seine Tür mit Schwung. Akaya schmunzelte „Was verschafft mir denn diese Ehre, Herr General?“. Doch dieser fand das alles gar nicht so lustig, packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. Der Todeswächter blickte grinsend zu ihm herunter „Wie unhöflich“. „Ich verabscheue dich einfach! Weil du ein elender Feigling bist! Wegen dir ist Moe all die Jahre unglücklich gewesen! Deswegen hasst deine Tochter dich! Weil sie ihre Mutter jeden verdammten Tag unglücklich sieht! Selbst wenn sie lacht, wirkt es falsch...“, wurde der General lauter. Akaya hingegen blickte ihn einfach nur stumm an. Kurz darauf erhob er seine Stimme „Bist du nur hergekommen, um mir das zu sagen und deinem Frust Luft zu machen? Ihr seid doch verheiratet oder nicht?“. Der Druck, mit welchem Hideki den Weißhaarigen gegen die Wand presste, wurde stärker „Verheiratet? Das kann gut sein. Aber nur weil du dich von Moe abgewandt hast und sie nicht wollte, das Ayaka ohne Vater aufwachsen muss! Daher habe ich zugestimmt sie zu heiraten! Und jetzt kommt Ayaka in das Alter, in welchem sie versteht, das bei ihren Eltern etwas nicht stimmt, weshalb wir uns nun scheiden lassen werden!“. Nach außen hin, versuchte Akaya gelassen zu wirken, allerdings beunruhigten Hideki´s Worte ihn schon. War es wirklich das, was er für Moe wollte? Allmählich beschlich ihn das Gefühl, das sie wesentlich unglücklicher war, wie mit ihm. „Du Heuchler. Als wenn es dich nicht gefreut hätte, das sie dich um diesen gefallen gebeten hätte“, schmunzelte Akaya. Nach diesen Worten, konnte man nur noch das Geräusch, eines lauten knall´s vernehmen. Der Weißhaarige hatte das Fass zum überlaufen gebracht, weswegen der General ihm mit voller Wucht seine Faust gegen die Wange schlug und der Weißhaarige deswegen zu Boden ging. Der Geschlagene sah mit blitzenden Augen zu dem Dunkelbraunhaarigen auf und wischte sich das Blut vom Mundwinkel „Ganz schön gewagt, den Tod selbst anzugreifen“. „Anders schnallst du es ja nicht! Du hast es ja nicht gesehen, wie Moe zum Altar kam! Sie lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. Schon vor dieser Ehe wusste ich, das ich auf verlorenem Posten stand… Verstehst du es wirklich nicht oder willst du nicht verstehen, das diese Frau dich über all die Jahre, schmerzlich geliebt hat? Sie hat mich geheiratet, damit euer Kind nicht ohne Vater aufwachsen muss… Sie liebt eure Tochter so sehr und sie ähnelt dir von Tag zu Tag mehr. Ayaka ist die Einzige, die Moe ein richtiges Lächeln ins Gesicht zaubern kann“, gab Hideki, merkwürdiger Weise, total ruhig von sich. Der Angesprochene sah leicht zu Seite. Diese Möglichkeit hatte er nicht bedacht. Wie konnte er nur denken, das ihr starkes Band, einfach so zerreißen würde, wenn er sie von sich stieße? Er müsste Moe doch besser kennen. Ein leichtes, verzweifeltes, Lächeln legte sich auf seine Lippen. Selbst als sie alles über ihn wusste, stand sie noch zu ihm. Eventuell war sie ja noch merkwürdiger wie er. Es wunderte ihn nicht mehr im geringsten, das er sich von ihnen fern gehalten hatte. Sicher hätte er sonst seine Gefühle nicht im Zaum halten können. Schließlich hatte er damals ja schon Probleme diese für Moe zu verdrängen und zu überspielen. „Also, wer von uns ist nun der Heuchler? Ich schätze, du bist uns all die Jahre nicht einfach aus Spaß aus dem Weg gegangen. Naja, ich bin mit dir fertig“, verließ Hideki den Raum. Akaya blickte ihm stumm nach. Auf den Kopf gefallen war der Kerl jedenfalls nicht. Plötzlich erschien ein, bekanntes, helles Licht neben dem Weißhaarigen. „Und Akaya? Was denkst du nun über deine Entscheidung?“, ertönte die Stimme, der weiblichen Silhouette. Der Angesprochene sah weiter Richtung Tür und begann zu schmunzeln „Du wusstest doch sicher, das ich mich egal was kommen würde, eh wieder für Moe entscheiden würde, oder? Selbst wenn dieser Zeitstrang ganz anders ausgesehen hätte. Ganz schön gerissen“. „Schön, das du das erkannt hast. Das erste mal konnte dich ja noch die Wächterin des Lebens aus deinem Tief holen. Aber das wollte ich ihr nicht noch einmal zumuten und dir daher einfach mal vor Augen führen, was wäre wenn“, entgegnete das Schicksal. Der Todeswächter erhob sich und richtete seinen Blick nun auf das Licht „Auf jeden Fall sehr effektive Methode. Ich werde wohl nie wieder an dem Weg, den ich eingeschlagen habe, zweifeln. Tief im inneren, wusste ich wohl, das es vollkommen richtig war. Diese Frau ist nun mal mein Leben. Aber eine Frage brennt mir doch auf den Lippen, hätte meine Entscheidung wirklich so viel beeinflusst?“. Die Lichtgestalt schmunzelte „Erkennst du endlich, wie wichtig du eigentlich für das Schicksal aller bist? Schließlich warst du derjenige, der Manabu öfter mal zurecht gewiesen hat. Oder Krähe immer mit Kumo aufgezogen hat. Eine falsche Entscheidung kann Einfluss auf das Schicksal vieler haben. Möchtest du wissen, was passiert wäre, würdest du diesen Weg beibehalten?“. Akaya blickte zu der Silhouette. Wollte er das? „Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Entscheidung wäre, das zu wissen. Dennoch, alleine damit ich weis, was ich niemals zulassen werde“, der Ausdruck, welchen er dem Schicksal entgegenbrachte, ließ dieses kurz verstummen. „Gut“, nickte das Licht. Verschiedene Bilder umgaben die Beiden. Diese begann das Schicksal zu erläutern „Kommen wir erst einmal zu Chiyo und Manabu. Ihre Kinder….würden es nicht schaffen. Die folge daraus, erklärt sich wohl von selbst. Es würde sie innerlich zerstören. Als nächstes hätten wir da Krähe und Kumo, welche sich niemals annähern würden. Kumo würde sein Mal niemals los werden, weshalb er nicht in der Lage wäre, das Chaos zu orten. Warum auch? Im ist es schließlich gleich. Das hätte zur folge, das Krähe bei Yami verweilen würde und das Böse in ihr ausbrechen würde. In diesem Zustand der Finsternis, würden sie und Shizuka die Wächter angreifen. Ayaka wäre ihr erstes Ziel. Allerdings würde Moe sie mit allem beschützen was sie hat. Das kostet sie ihr Leben. Der Hass, welcher danach in eurer Tochter aufkäme, wäre unermesslich. Und du weist am besten, was die folge dessen wäre. Auch würden sich Itoe und Hideki nie über den Weg laufen, da dieser die Dimension verließe. Auch Akio und Amaya würden nie das Licht der Welt erblicken. Das alles, hätte extreme Auswirkungen auf die Zukunft“. Die Bilder schockten den Weißhaarigen zwar, dennoch wusste er, dass das nicht ihre Zukunft sein würde. Niemals würde er das zulassen. „Sieht ja ganz schön düster aus“, grinste er. „Da gefällt mir die helle Alternative wesentlich besser“, fügte er hinzu. „Dann gehe ich davon aus, das du zu deiner Frau und deinen Kindern zurück möchtest?“, stellte das Schicksal eine, eigentlich, ziemlich rhetorische Frage. „Das fragst du noch?“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kurz darauf, befand der Todeswächter, sich wieder in seinem geliebten Umfeld. Seine Frau lag immer noch schlafend, mit ihrer Tochter, auf dem Sofa. Er ging zu ihr und hockte sich vor sie. Er strich Moe liebevoll über ihren Kopf „Entschuldige“. „Warum entschuldigst du dich?“, öffnete die junge Frau ihre Augen und sah zu ihm auf. Akaya blinzelte. „Wie gemein, du hast ja gar nicht geschlafen“, gab er schmollend von sich. Sie erwiderte seinen Blick lächelnd „Ich hatte den besten Lehrer“. Der Weißhaarige begann zu grinsen. Seine Frau hingegen, legte ihre eine Hand sanft, auf seine geschlagene Wange „Was ist passiert? Warum ist deine Wange geschwollen?“. Der Angesprochene blinzelte, das hatte er schon wieder vollkommen verdrängt. „Naja weist du… Das ist schon ein Grund weswegen ich mich bei dir entschuldige“, kratze er sich, unschuldig, an seinem Hinterkopf. „Warum habe ich nur das Gefühl, du hast mir einiges zu erzählen?“, seufzte Moe, lächelnd. Ihr Mann grinste daraufhin nur ironisch. Anschließend begann er ihr alles zu erzählen. Er wollte, das sie es wusste. Moe hörte ihm aufmerksam zu, wobei sie sich aufsetzte. Amaya lag schlafend neben ihr, auf der Couch. Nachdem er fertig war, sah er etwas unsicher, zu ihr. Schließlich hatte er erneut alles angezweifelt und das Thema hatten sie nun wirklich mehr als ein mal gehabt. Daher würde er verstehen, würde sie sauer werden. Erst da bemerkte er, das die Orangehaarige plötzlich neben ihm stand und sah zu ihr herunter. Ihr Blick wirkte etwas ernst. Er konnte nicht wirklich einschätzen, was sie dachte und das kam wirklich nicht häufig vor. Auf einmal schlang sie ihre Arme um ihn und legte ihre Wange auf seine Brust. „Du Trottel. Ich hoffe, du hast jetzt verstanden, wie wichtig du für uns alle bist. Und vor allem, wie stark meine Gefühle für dich sind“, erhob die junge Frau ihre Stimme. Anschließend sah sie zu dem Weißhaarigen auf „Und sollte das nicht der Fall sein, könnte ich ja wieder Hideki holen? Der scheint das ja gut zu können. Wenn das nicht klappt, wer weis, vielleicht überlege ich es mir dann noch mal mit ihm?“, wandt Moe sich, frech schmunzelnd, von ihrem Mann ab. „Du könntest dann ja Itoe nehmen...“, fügte sie noch hinzu und streckte ihm ihre Zunge entgegen. Akaya sah ihr schmunzelnd nach „Ganz schön gewagt, so etwas vor mir zu sagen. Aber dazu wird es nicht kommen“. Anschließend ging er zu seiner Frau, welche gerade Amaya vorsichtig auf ihren Arm nahm und umarmte sie von hinten. Ein lächeln legte sich auf die Lippen, des Schicksal´s „Wie gut, das der andere Zeitstrang nur auf Hypothesen erschaffen wurde. Aber das weis Akaya inzwischen sicher auch selbst“. Danach wurde der Ausdruck der Lichtgestalt besorgt. „Ich wünsche euch wirklich von Herzen viel Glück. Ihr werdet es brauchen...“ 29. Kapitel ----------- Tropfen berührten nacheinander folgend den Boden. Es waren Schweißtropfen, welche von Kumo herab glitten. Er kniete mit einem Bein auf dem Boden, auf welchem auch seine Handflächen ruhten. Der glatte Untergrund, war mit einem großen, runden Zeichen bemalt. Es war von Katsuro. Jenes sollte dem 14 Jährigen bei der Ortung des Chaoses behilflich sein. Es war schon der 5te Versuch in Folge, von dem Dunkelblauhaarigen. Und es zerrte sichtlich an seinen Kräften. „Er muss aufhören...das hält er nicht mehr lange durch“, meinte Akemi besorgt. Sie würde den Jungen ja aufhalten, aber Akaya ließ sie nicht durch. Es war der Wunsch von Kumo, niemanden zu ihm zu lassen. Er wollte es unbedingt schaffen. So vieles hing davon ab, das er es schaffte. Ihm war mehr als bewusst, das Krähe schon viel zu lange, von Akaya getrennt war. Auch wusste er, was das unweigerlich bedeutete. Zu allem Überfluss, musste Ayaka sich nun auch noch in ihrer Gewalt befinden. Kumo wusste nicht, ob die Brünette noch gut von Böse unterscheiden konnte, sollten ihre Kräfte ausbrechen. Deswegen hatte es höchste Priorität, das er sie fand. Was dabei aus ihm wurde, war ihm relativ. Sein Gefühl sagte ihm, das er nah dran war. Bestätigt wurde er dadurch von dem Symbol unter ihm, denn das sollte später als Portal dienen. Umso stärker es aufleuchtete, umso näher war er seinem Ziel. Der 14 Jährige durfte in dem Moment nur nicht nachgeben. Egal wie viel Kraft es ihn kostete. „Er ist nah dran“, kam es über Katsuro´s Lippen. Auch er spürte es. Akemi schüttelte ihren Kopf „Aber das ist doch Irrsinn! Krähe würde das so sicher nicht wollen! Kumo ist total am Ende! Wenn er so weiter macht, dann..“. „Akemi, lass ihn. Er ist noch jung, das wird ihn schon nicht von den Socken hauen. Außerdem, würdest du nicht auch so handeln, sollte es um Kano oder Hana gehen?“, grinste Akaya. Die Angesprochene blickte zu ihm auf. Danach sah sie leicht beschämt zur Seite „Du hast ja recht“. Auf einmal trat Chiyo, mit ihrem Stab, auf den Dunkelblauhaarige zu. „So, das ist nah genug. Ab hier kannst du den Rest Katsuro und mir überlassen“, lächelte die Pinkhaarige. Der Angesprochene blickte zu ihr auf, nickte ein wenig und sackte danach kraftlos zur Seite. Die Schicksals- und der Raumwächter übernahmen sofort das Symbol, während Akaya zu Kumo eilte, dicht gefolgt von Akemi, welche sich sofort um den Jungen kümmerte. Chiyo stellte ihren Stab in die Mitte des Zeichen´s und sie und Katsuro nahmen sich bei den Händen. Der Boden unter ihnen begann immer stärker zu leuchten, bis das Portal sich tatsächlich öffnete. Alle Anwesenden betrachteten es. „Endlich“, kam es über die Lippen des Rothaarigen. „Kann man wohl sagen, hat ja auch lang genug gedauert“, grinste der Todeswächter. „Aber der Preis war groß. Kumo ist komplett am Ende. Er braucht definitiv eine Pause. Eine lange“, gab Akemi, besorgt, von sich. „Wir wissen aber ja nicht, wie lange das Portal offen bleibt. Wenn Yami es bemerkt, wird er alles daran setzten, es wieder zu schließen“, entgegnete Katsuro. „Dann werden wir wohl oder übel“ „Vergiss es! Du denkst doch wohl nicht allen ernstes darüber nach ihn hier zu lassen, wo er sich so dafür eingesetzt hat, sie zu finden! Er möchte sicher bei Krähe´s Rettung helfen...“, unterbrach die Rosahaarige den Weißhaarigen. „Aber er hat uns doch schon enorm geholfen“, ergriff Katsuro erneut das Wort. „Ich glaube, was Akemi eigentlich damit sagen möchte ist, das es für ihn wichtig wäre, weil Krähe selbst ihm so wichtig ist. Stellt euch nur vor, es wären eure Frauen. Würdet ihr es gut finden, wenn man euch zu Hause lassen würde? So wie ich euch kenne, wohl kaum“, schmunzelte Chiyo die jungen Männer an. „Außerdem hattet ihr ja wohl nicht vor zu gehen, ohne Moe und Kuraiko bescheid zu geben?“, fügte die Schicksalswächterin noch hinzu. Die Angesprochenen lächelten Unschuldig. „Ach was, wie kommst du denn darauf?“, entgegnete Katsuro. „Eben, auf diese Idee würden wir doch niemals kommen~“, grinste Akaya. „Na wenn das so ist, wäre das Problem ja gelöst“, setzte die Pinkhaarige ein Lächeln auf, welches den jungen Männern schon etwas angst machte. Allerdings wusste Akaya auch, das der Zorn seiner Frau wohl noch übler wäre. Dann könnte er sich wohl schon mal häuslich auf der Couch einrichten. Nach all dem was in letzter Zeit passiert war, wollte er das nun wirklich nicht. Währenddessen passierten bei Krähe und Ayaka merkwürdige Dinge. Die Brünette fühlte sich seit Tagen nicht gut und das Mädchen musste hilflos zu sehen. Auch Shinji machte sich wirklich große Sorgen. Immerhin hatte er die 14 Jährige auch sehr lieb gewonnen. Einzig und allein Yume war es gleichgültig. Sie verschanzte sich seit Tagen in ihrem Zimmer. Die Kinder standen neben dem Bett der Brünetten und musterten sie besorgt. „Was mag Krähe nur haben?“, gab Shinji fragend von sich. „Ich weis nicht. Wenn Akemi doch nur hier wäre...Sie könnte ihr bestimmt helfen“, meinte Ayaka besorgt. „Akemi? Ist sie auch eine Wächterin?“, wollte der Junge, neugierig, wissen. Die Angesprochene nickte „Ja, sie ist die beste Freundin meiner Mama. Sie ist die Lichtwächterin“. „So? Dann kann sie also heilen, ja?“, fragte Shinji weiter. Die Weißhaarige nickte einfach nur. Sie machte sich große Sorgen um ihre Schwester. Das letzte mal, als sie jemanden so gesehen hatte, war ihre Mama kurze Zeit gestorben. So etwas wollte sie nicht noch einmal erleben. Ihre Hände, welche auf dem Bett ruhten, krallten sich in die Bettdecke. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer und blickte verwundert zu dieser. Anschließend zu demjenigen, der sie gehörte. Shinji hingegen lächelte sie einfach nur an. Dieses erwiderte das Mädchen „Danke“. „Siehst du? Da ist kein Platz mehr für dich“, erklang eine junge Männerstimme. Das Mädchen, welchem er dies sagte, blickte durch den Türspalt zu den Anderen. Ihr Blick wurde leer und kalt. „Shinji scheint Ayaka wirklich gern zu haben“, fügte Yami noch hinzu. Yume drehte sich von der Tür weg und ging zurück zu ihrem Zimmer. „Ganz schön gemein, so ein kleines Mädchen, anhand ihrer Gefühle auf seine Seite zu ziehen“, stoppte Mei neben dem Schwarzhaarigen. „Aber es ist sehr effektiv“, grinste der Ältere. „Warum habe ich nur das Gefühl, das du das von Anfang an so geplant hattest?“, sah die Braunhaarige skeptisch zu Yami auf. „Hm? Also bitte, wie soll man den Gefühle anderer planen? Ich hatte aber gehofft, das es so kommt, wenn du das meinst. Shinji sieht Yume eher als Schwester, das merkt man in seinem Umgang mit ihr“, entgegnete der junge Mann. „Yami...die Kinder sind erst 4, beziehungsweise fast 5… Denkst du nicht, das ist etwas weit her geholt?“, seufzte Mei. „Mag sein. Aber vergiss nicht, das Wächterkinder anders sind, wie normale“ „Dennoch sind sie Kinder. Aber in der Hinsicht mit Yume, gebe ich dir tatsächlich recht. Trotzdem wird man das erst sehen, wenn sie älter werden“, wollte die 16 Jährige ihren Weg fort setzen. „Seit wann bist du eigentlich so altklug, Mei? Hast du dir zu viel, bei deinem geliebten Wächter, abgeschaut?“, schmunzelte Yami. Die Angesprochene stoppte, würdigte ihn aber keines Blickes „Red keinen Blödsinn“. „Dann hast du doch sicher nicht vergessen, das es deine Aufgabe ist, Manabu und Chiyo auszulöschen? Sie müssen beseitigt werden, damit das Siegel endgültig gebrochen werden kann“, erinnerte Yami das Mädchen, an dessen Auftrag. Dieses verstummte kurz und nickte daraufhin etwas. „Natürlich nicht“, nach diesen Worten, setzte sie ihren Weg endgültig fort. Der Schwarzhaarige blickte ihr grinsend nach. Allerdings war es ein finsteres Grinsen. „Dir macht es wirklich Spaß, andere zu quälen, oder?“, tauchte Shizuka, neben dem jungen Mann, auf. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf sie „Wie kommst du denn da drauf? Das wäre doch niemals meine Absicht“. „Natürlich nicht. Du bist die Unschuld vom lande“, schmunzelte die Blauhaarige. „Und wie sieht es mit deinen Plänen für Akaya aus?“, wollte der Schwarzhaarige von der Frau wissen. Als Antwort bekam er ein grinsen. Anschließend gingen die Beiden zusammen weiter. „Ihr habt es also geschafft?“, trugt Moe gerade Amaya durch die Gegend, um sie in den Schlaf zu wiegen. Ihr Mann lehnte währenddessen an dem Türrahmen „Ja. Wir wollen so bald wie möglich wieder aufbrechen. Hoffentlich geht es Kumo bald besser“. Der junge Mann seufzte etwas. Die Bilder, welche er vom Schicksal gezeigt bekommen hatte, bereiteten ihm doch ein wenig Kopfzerbrechen. Er fragte sich in letzter Zeit häufiger, ob sie ihm das alles vielleicht aus einem bestimmten Grund gezeigt hatte? Wollte sie ihm damit eventuell etwas sagen? Wenn ja, was? Auf einmal schob Moe ihn sanft aus dem Türrahmen, um diesen verschließend zu können. „Amaya schläft endlich...“, flüsterte sie und richtete danach ihren Blick zu ihm auf. „Du machst dir Sorgen, nicht?“, lächelte sie leicht. Der Angesprochene sah verwundert zu ihr runter. „Wie kommst du denn darauf?“, grinste er. „Akaya...wir sind bald 5 Jahre verheiratet. Und ich kenne dich, seit dem ich 11 Jahre alt bin. Inzwischen weis ich, wie du aussiehst, wenn du dich sorgst“, tippte die junge Frau, auf die Brust, ihres Mannes. Anschließend wurde ihr Lächeln liebevoll „Wir werden die Beiden schon retten. Immerhin sind wir doch ihre Eltern. Selbst wenn die Finsternis in Krähe ausbricht… Tief im inneren, ist sie immer noch unsere kleine Große. Auch Ayaka ist stark. Schließlich kommt sie nach ihrem Vater“. Der Weißhaarige erwiderte den Blick seiner Frau und musste dann selbst etwas lächeln. „Du hast recht. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie diese Stärke, nicht eher von dir hat“, entgegnete der Weißhaarige. Seine Frau schmunzelte „Nein, ich denke nicht. Schon vergessen, ich liebe einen total bekloppten Kerl. Aber genau dieser Kerl, hat schon so viel durchmachen müssen, was ihn des häufigeren beinahe in den Abgrund getrieben hätte. Dennoch wollte er immer nur diejenigen beschützen, die er liebt. Das ist für mich wahre stärke. Und diese innere stärke, besitzt Ayaka ebenfalls. Es würde ihr nicht im Traum einfallen, jemanden im Stich zu lassen, der ihr viel bedeutet. Das sie dazu noch meinen Dickschädel bekommen hat, kann positiv, aber auch negativ sein“. Der Todeswächter sah verwundert zu seiner Frau herunter. So hatte er das alles noch gar nicht gesehen. Langsam hatte er das Gefühl, Moe kannte ihn besser, wie er sich selbst. Dann fing er an breit zu grinsen „Wer sagt eigentlich, das ich dich mitnehmen will?“. Nach diesen Worten, bekam der junge Mann, einen bitterbösen Blick zu geworfen. Dieser ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wenn Blicke töten könnten. „Wie gut, das ich der Tod höchst persönlich bin, sonst wäre ich gerade sicher tot umgefallen“, schmunzelte er. „Zurecht!“, murrte seine Frau trotzig. „Wie gut, das wir beide wissen, das es nur Spaß war. Immerhin kenne ich dich, eben so gut, wie du mich“, zog Akaya Moe zu sich und drückte sie fest an sich. Die junge Frau schaute verwundert drein, erwiderte aber anschließend die Umarmung. Währenddessen brachte auch Akemi, ihre Kleine, ins Bett. Hana wollte partout nicht schlafen und strahlte sie die ganze Zeit fröhlich an. „Ach Hana...du musst doch deinen Mittagsschlaf machen“, lächelte die Rosahaarige. Ob ihre Tochter spürte, das sie sich etwas sorgte? Schließlich würde Kano ohne sie, mit den anderen, durch das Portal gehen. Sie selbst sollte bei ihrer Tochter bleiben. Ihr Mann hatte sie darum gebeten. Die junge Frau betrachtete ihren Ehering. Sie wusste, das sie Verantwortung übernehmen musste. Dennoch. Sie war die Heilerin der Gruppe. Was, wenn jemandem etwas zustieß? Wenn Kano verletzt wurde? Sie wäre nicht da, um ihnen zu helfen. Außerdem beschlich sie ein ungutes Gefühl. Auf einmal gab Hana ein lustiges Geräusch von sich. Sie pustete Luft durch ihre Lippen, was diese vibrieren ließ. Die Lichtwächterin richtete ihren Blick auf das blonde Mädchen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen „Hana… Du sollst doch schlafen. Aber ich danke dir trotzdem, meine Kleine. Dein Papa macht das schon, hm?“. Akemi strich ihrer Tochter liebevoll über den Kopf und gab ihr einen Kuss auf diesen. „Und jetzt Träum schön, ja?“, verließ die junge Mutter das Schlafzimmer und schloss die Tür, leise, hinter sich. Anschließend setzte die Rosahaarige ihren Weg fort und wäre gegen einen Blumenkübel gelaufen, hätte sie nicht jemand bei Seite gezogen. „Akemi...was machst du denn?“, ertönte Kano´s Stimme, fragend. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm auf. „Oh, ich war wohl in Gedanken“, lächelte sie. „Du machst dir Sorgen“, entgegnete der Blonde. Ihn zu belügen brachte nichts, das wusste die junge Frau. Daher nickte sie. „Wir wollen die Beiden doch nur retten, mehr nicht. Wir haben noch nicht vor, unseren Feind zu schlagen“, sah Kano in die Augen seiner Frau. Diese erwiderte seinen Blick. „Trotzdem. Ich habe ein ungutes Gefühl. Auch was diesen Yami betrifft. Was, wenn einem von euch doch etwas zustoßen sollte? Ich wäre nicht da, um euch zu helfen!“, gab Akemi, besorgt, von sich. „Wann wirst du endlich lernen, nicht immer nur an andere zu denken? Wir werden schon auf uns aufpassen. Und ich verspreche, unversehrt wieder zu kommen. Oder vertraust du mir etwa nicht?“, blickte Kano skeptisch zu Akemi herunter. Diese erwiderte seinen Blick stumm. „Natürlich. Das weist du auch. Kommt bitte alle einfach unversehrt nach Hause zurück“, schmiegte die junge Frau sich an den Blonden. Schließlich wusste sie, das ihr Gefühl sie selten täuschte. Ihr Mann wusste das auch. Chiyo und Manabu hatten ihre Kleinen ebenfalls endlich hinlegen können. „Zwei auf einmal...etwas besseres hätte uns wirklich nicht in den Sinn kommen können“, seufzte die Pinkhaarige schmunzelnd. „Nein, hätte es nicht“, lächelte ihr Freund zu ihr herunter. Jedoch meinte er es ehrlich. Die junge Frau blickte zu ihm auf. „Ist dir eigentlich schon aufgefallen, das Akira jetzt schon immer alles besser zu wissen scheint, wie seine Schwester? Er nimmt auch wirklich exakt immer nur seine Schnuller und sein Fläschchen“, meinte Chiyo. Der Hellblauhaarige blinzelte verwundert und kratze sich anschließend, unschuldig, an seinem Hinterkopf. „Ja, das ist mir nicht entgangen…. Ich hatte ehrlich gesagt nur die Hoffnung, das du es nicht bemerkst“, lächelte er verunglückt. „Wohl eher unwahrscheinlich, oder? Ich bin immerhin die Mutter der Beiden“, schmunzelte die Schicksalswächterin. „Meine Gene sind wohl anstrengender, wie ich dachte“, musste Manabu zugeben. „Ich sehe das alles ein wenig anders“, begann Chiyo, lächelnd. Ihr Freund blickte erneut zu ihr herunter. „Er wird später sehr gut, auf seine ein paar Minuten jüngere Schwester, aufpassen können. Er starrt jetzt schon jeden Fremden böse an, der seiner Schwester zu nahe kommt“, lachte die junge Frau, etwas. „Itoe hingegen, scheint er sehr gerne zu haben“, fügte sie noch hinzu. „Sie kümmert sich ja auch wirklich rührend um alle Kinder. Und bei Ai dauert es auch nicht mehr lange“, lenkte Manabu ein. „Nein, wohl nicht. Sie liegt ja auch schon im Krankenhaus, weil ihr kleiner Prinz, einfach nicht kommen möchte. Mein Bruder würde es niemals zugeben, aber ich merke ihm seine Nervosität an. Er wird sicher ein toller Vater werden. Ich freue mich wirklich sehr für die Beiden. Sie haben schließlich auch viel durchmachen müssen“, lächelte Chiyo. Anschließend sah sie, etwas besorgt, zu Manabu auf „Bitte passe gut auf dich und die Anderen auf“. „Chiyo… Natürlich werde ich das“, erwiderte der Wissenswächter ihr Lächeln und gab ihr anschließend einen liebevollen Kuss. Am Abend war es soweit, dann wollten sie aufbrechen. 30. Kapitel | Rettung | ----------------------- Kumo hatte es tatsächlich geschafft, sich aufzurappeln. Aber ganz ohne Manabu´s Hilfe ging es dann doch nicht. Der Wissenswächter befreite den Jüngeren, mithilfe seiner Kräfte, von den Schmerzen. Dies bedeutete allerdings nicht, das die Ursachen verschwunden waren. Im Gegenteil, der 14 Jährige könnte es noch weitaus schlimmer machen. Aus diesem Grund, verwendete Manabu diese Fähigkeit selten. Aber in diesem Fall, hatte Kumo ihn dazu überredet. Akemi sah das auch nicht gerne. Behielt das aber für sich, da sie ahnte, wie wichtig Kumo das alles war. „Wir verlassen uns auf dich, Itoe. Pass bitte gut auf unsere Kleinen auf“, lächelte Moe und gab ihren Kindern jeweils noch einen Kuss auf die Stirn. Auch wenn es Akaya eigentlich zuwider war, eine andere Möglichkeit hatten sie ja doch nicht und seine Frau vertraute der Blonden. „Auf jeden Fall! Ich werde euch sicher nicht noch einmal enttäuschen“, verneigte Itoe sich. Sie wusste, das der Weißhaarige seit Ayaka verschwunden war, ein Problem mit ihr hatte. „Ich bin ja auch noch da. Akaya soll sich mal nicht so anstellen“, gesellte Hideki sich zu ihnen. Der Angesprochene blickte zu ihm „Ich weis nicht, ob mich das jetzt wirklich beruhigen soll?“. Die jungen Frauen spürten plötzlich eine merkwürdige Spannung um sich herum, was sie verunglückt lächeln ließ. „Die Beiden werden das schon machen“, umklammerte die Lebenswächterin den Arm ihres Mannes und zog ihn mit sich. „Das hoffe ich doch“, entgegnete der Ältere. Die Orangehaarige begann zu schmunzeln „Kann es sein, das du immer noch etwas angefressen bist?“. An seiner Mimik erkannte Moe, das sie vollkommen ins Schwarze getroffen hatte. „Sicher nicht“, grinste Akaya. „Natürlich nicht“, erwiderte die Jüngere sein Grinsen. „Ich frage mich wirklich, wie Moe es mit diesem Kerl all die Jahre aushält“, seufzte Hideki schmunzelnd. Itoe, welche Akio auf dem Arm hatte und den Kinderwagen in welchem Amaya sich befand, mit ihrer freien Hand etwas vor und zurück zog, lächelte. „Die Beiden haben sich eben gesucht und gefunden. Der Eine kann ohne den Anderen nicht leben. Ich finde das wirklich romantisch. So eine Liebe hätte ich später auch gerne, du nicht?“, sah die Blonde, von dem Ehepaar, zu Hideki auf. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick, etwas überrumpelt. Was sollte er auf solch eine Frage den Antworten? Immerhin gönnte er den Beiden damals ihre Beziehung nicht. Er war auch immer noch der Ansicht, das Akaya Moe nicht verdient hatte. Dennoch änderte das nichts an der Tatsache, das er die Gefühle der Beiden für einander, wirklich bewunderte. Die Lebenswächterin war auch die Einzige, der sich der Weißhaarige wirklich anvertraute. Und trotz der vielen Schicksalsschläge, fanden sie irgendwie immer wieder zueinander. Auf einmal kratzte sich Hideki mit einer Hand, schmunzelnd, an seinem Hinterkopf. Itoe sah fragend zu ihm auf. „Oh man. Wenn ich es mir so durch den Kopf gehen lasse, hat der Kerl es echt drauf. Welche Frau würde sonst mit so jemanden, drei Kinder bekommen?“, seufzte er lächelnd. Danach erwiderte er den Blick der Blonden „Ich schätze, bei den Beiden, ist es wirklich Schicksal. Und um auf deine Frage zurück zu kommen, weis ich es ehrlich gesagt nicht genau. Moe war die erste Frau, für die ich etwas empfunden habe und das war wirklich nicht wenig. Von der großen Liebe würde ich jetzt zwar nicht sprechen, aber gegönnt habe ich Akaya das alles trotzdem nicht. Eventuell treffe ich ja noch die Frau, für die ich bei weitem mehr empfinden kann, wie für Moe damals? Der Frau, der ich die Welt zu Füßen legen würde, wenn ich es könnte. Für die ich mein Leben geben würde, wenn ich es müsste. Die Frau, mit der ich alt werden und eine Familie gründen möchte“. Durch seine Worte, bekam Itoe einen leichten Rotschimmer und richtete ihren Blick etwas zur Seite. So viel Ehrlichkeit und Offenheit hätte sie von ihm nun nicht erwartet. Ihre Meinung über ihn, hatte sich in der letzten Zeit nicht verändert. Dadurch das sie so oft die Kinder hütete, hatte sie auch öfter mit ihm zu tun gehabt und sie unterhielten sich häufig. Auch oft über belanglose Dinge. Die junge Frau begann zu schmunzeln. Ihr war gerade wieder etwas eingefallen, was sie damals zu Ai sagte. Da sie nicht glaubte, jemand würde sich so sehr in sie verlieben, meinte sie sie würde denjenigen sofort heiraten, der ihr einen Antrag machte. Itoe´s Eltern wurden damals, an Heiligabend, vor ihren Augen ermordet. Weshalb? Weil sie die Seelen aller Lebewesen kontrollieren konnte. Eine wirklich sehr seltene Gabe. Nach diesem Erlebnis wurde ihr inneres abgestumpft und kühl. Nach einigen Jahren, holte Shin sie zu sich um sie zu seinen Leuten zu machen. Dadurch lernte sie Ai kennen, welche später für sie zu einem sehr wichtigen Menschen wurde. Sie wurde die Familie, welche ihr zu früh genommen worden war. Auch Shin gehörte nun dazu. Itoe bezeichnete Ai inzwischen immer als ihre große Schwester. Dies freute die Rothaarige sehr. Bald würde die Blonde einen Neffen bekommen und auch, wenn er nicht wirklich teil ihres Blutes sein sollte, würde sie ihn dennoch so beschützen als wäre er es. Das hatte sie sich geschworen. Niemals wieder würde sie es zulassen, das jemand ihrer Familie etwas antat. „Itoe? Alles in Ordnung? Dein Blick wurde gerade so traurig“, erhob Hideki seine Stimme, leicht besorgt. Die Angesprochene sah zu ihm auf und schüttelte lächelnd ihren Kopf „Nein, schon okay. Aber könntest du Akio nehmen? Mir fällt gleich der Arm ab und wenn ich aufhöre Amaya zu wiegen, wird sie sicher aufwachen“. „Sicher“, tat der Dunkelbraunhaarige das, um was ihn die Blonde bat. „Siehst du, ich sage doch die Beiden bekommen das hin“, schmunzelte Moe, welche gerade mit Akaya zu den Beiden sah. Der Angesprochene musterte die Zwei kurz. „Na da, bin ich ja mal gespannt“, grinste er auf einmal. Seine Frau schaute fragend zu ihm auf. „Was siehst du schon wieder, was wir nicht sehen?“, gab sie fragend von sich. „Das...bleibt mein Geheimnis“, zwinkerte der Weißhaarige ihr zu und hielt sich seinen Zeigefinger vor den Mund. „Seit ihr dann so weit? Wir wollen los“, erhob Kano, genervt, seine Stimme. Seine Tochter, welche sich auf Akemi´s Arm befand, sah traurig zu ihm. Dieser Blick war ihm nur zu bekannt. Genau den selben warf Akemi ihm immer zu, wenn sie sich sorgte. Er ging zu seinen Frauen, gab der Kleinen einen Kuss auf ihr Haar und Akemi einen sanften auf den Mund. „Achte gut auf Hana. Sie hat die selben Ambitionen wie du. Und ich bin erst einmal nicht da, um sie zu fangen, sollte sie wieder vom Wickeltisch rollen. Selbiges gilt für dich. Versuche bitte wenigstens in der Zeit wo ich nicht da bin, nicht ...oder sagen wir weniger Tollpatschig zu sein“, seufzte Kano und schmunzelte dabei ein wenig. Seine Frau sah trotzig zu ihm auf „Ich werde es versuchen“. Kuraiko sah zu ihrer Schwester und ihrem Schwager. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Dennoch bemerkte sie die Sorge im Blick ihrer Schwester, weshalb sie zu ihnen ging. „Keine Sorge, Akemi. Wir werden alle aufeinander aufpassen“, richtete sie ihren Blick auf ihre Schwester. Diese erwiderte ihn „Kuraiko?“. „Genau! Also mach dir keine Sorgen um deinen Mann, wir werden ihn heil zurück bringen!“, grinste Katsuro breit. „Rede nicht über mich, als könnte ich nicht auf mich selber acht geben“, murrte Kano. „So meinte ich das auch gar nicht. Schließlich passt du ja auch andauernd auf Akemi und Hana auf“, meinte der Rothaarige schmunzelnd. „Wir sollten gehen“, wandt der Blonde sich von der Gruppe ab. „Wie immer also, ja?“, schlenderte der Raumwächter hinter dem der Zeit her. Die Augen der Zwillinge kreuzten sich. „Kommt wohlbehalten zurück. Ich verlasse mich auf euch“, lächelte Akemi. Ihre Schwester nickte „Natürlich“. Anschließend folgte auch sie den Anderen. Der kleine Akira, wollte seinen Papa gar nicht erst gehen lassen. Er war zwar noch klein, konnte sich aber festklammern wie ein Großer. „Akira… Lass deinen Papa los“, lächelte Chiyo seufzend. Ihr Sohn verstand für sein Alter, einfach schon viel zu viel. Er machte sich schlichtweg Sorgen. Endlich schaffte Manabu es, den Jüngeren von sich los zu bekommen. Ihre Blicke trafen sich. „Ich komme wieder, also mach nicht so ein Gesicht. Du musst doch auf Mama und Hotaru aufpassen, okay?“, schmunzelte der Wissenswächter liebevoll. Akira hingegen, nickte mürrisch. Der Hellblauhaarige übergab ihn anschließend Chiyo und gab ihr einen sanften Kuss. „Passt auf euch auf“, gab die Pinkhaarige ihren Freunden noch mit auf den Weg, ehe sie durch das Portal gingen und verschwanden. Danach waren Hana und Akira sich mehr als einig, das ihnen das nicht gefiel, was sie auch deutlich machten. Amaya hingegen schlief seelenruhig und ihr großer Bruder betrachtete den Fleck, auf welchem ihre Eltern bis eben noch standen. Er war zwar erst knapp 3 Jahre alt, vertraute seinen Eltern aber. Danach fiel sein Blick auf Akemi und ihre Tochter. Auf diese deutete er kurz darauf „Ana“. Itoe und Hideki sahen verwundert zu ihm. „Ich glaube, er möchte zu Hana“, vermutete die Blonde. Der Angesprochene nickte und machte sich mit dem Kleinen auf den Weg zu den Beiden. Itoe folgte ihnen mit dem Kinderwagen. Dort angekommen, streckte Akio Hana seine Hand entgegen, welche sie mit ihrer kleinen Hand ergriff. Anschließend wurde sie ganz ruhig und lächelte sogar leicht. „Na so was“, schmunzelte Akemi. „Früh übt sich, würde ich mal behaupten“, grinste Hideki. „Seine besorgte und liebevolle Art, hat er eindeutig von Moe“, fügte er noch hinzu. „Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich glaube eh, das er ihr sehr ähnlich wird. Während Ayaka zu ihrem Vater geht, geht Akio stark nach Moe“, belächelte die Lichtwächterin die beiden Kleinen. „Aber sag mal Akemi...wie lange sollen wir hier jetzt noch so dicht beieinander stehen? Ich meine, wenn Kano das irgendwie heraus findet, bin ich schneller tiefgefroren, wie mir lieb ist“, lächelte Hideki verunglückt. Die Angesprochene blickte zu ihm auf und bemerkte erst da, wie nah er ihr wegen Akio kommen musste. Daher schloss sie sich seinem Lächeln an „Das könnte...gut möglich sein… Vielleicht sollten wir die beiden zusammen in das große Gitterbettchen legen?“, schlug Akemi vor. „Gute Idee! Dann mal los“, stimmte der General zu, woraufhin sie sich auf den Weg machten. Chiyo hingegen blickte ihnen, leicht lächelnd, nach. Ihre Zwillinge lagen in ihrem Kinderwagen und hielten sich an ihren Händen. Die junge Frau betrachtete das Portal. Es war die pure Finsternis. Das konnte sie nicht nur sehen, sondern auch spüren. Wer war dieser Yami bloß? Hoffentlich konnten ihre Freunde etwas mehr über ihn heraus finden. Ein Seufzer entfloh ihr. „Ich habe ein verdammt ungutes Gefühl...“ Währenddessen kamen die Anderen in der Dimension an, in welcher sich Krähe und Ayaka befanden. Alle samt blickten sich um. „Wo sind wir?“, kam es fragend, über Kuraiko´s Lippen. „Verdammt ungemütlich hier, findet ihr nicht?“, sagte Katsuro. „Also meine Dimension ist es nicht, das würde ich merken, gleiches gilt für Kuraiko“, lenkte Akaya ein. „Es ist einfach grauenvoll. So trist...und ich spüre überall die pure Finsternis“, hielt Moe sich ihre Oberarme. Ihr bekam diese Dimension nicht gut. Ihre Dimension war immerhin eng mit der des Lichtes verbunden. Ihr Mann ging zu ihr und legte seinen Arm um sie. Manabu musterte ihre Umgebung stumm. Überall vertrocknete Bäume und Sträucher. Ein dunkler Schleier lag ebenfalls über allem. Egal wie er es drehte oder wendete, er wusste nicht, wo sie sich befanden. „Wir müssen Krähe und Ayaka suchen“, erhob Kumo seine Stimme. Ihm war deutlich seine Sorge anzusehen. „Naja, ich würde schätzen, lange suchen brauchen wir nicht, immerhin befinden sich die bösen ja meistens in ihren tollen Schlössern“, grinste Akaya und deutete, mit seiner freien Hand, auf einen Umriss welchen man erkennen konnte. „Das du noch in der Lage bist, Späße zu machen“, seufzte der Wissenswächter. Moe hingegen sah zu ihrem Mann auf. Sie wusste, das er das nur tat, damit die Anderen seine extremen Sorgen nicht bemerkten. Die junge Frau richtete ihren Blick auf den Umriss. Dort waren ihre Tochter und Krähe mit Sicherheit. Sie konnte schwach Ayaka´s Präsens spüren. Deshalb kam Akaya auch so schnell auf den Umriss, welcher kaum zu erkennen war. Ihm ging es da schließlich genau so. Plötzlich sah sie im Augenwinkel, wie ein Grinsen die Lippen des Weißhaarigen zierten. „Wir bekommen Besuch“, meinte er kurz darauf. Die Anderen sahen alle in die Selbe Richtung. Moe blinzelte. War ihre Wahrnehmung etwa so sehr durch die Finsternis getrübt? Oder hatte das etwas anderes zu bedeuten? „Welch unerwarteter Besuch“, trat Yami höchst persönlich vor die Gruppe, welche sofort leicht in Kampfstellung ging. „Na, na. Wer wird denn da gleich aggressiv werden?“, schmunzelte er, ehe sein Blick zu Kumo wanderte. „Wie ich sehe, lebst du noch. Schade, aber nichts zu machen“, grinste der Schwarzhaarige. „Wo ist Krähe!?“, wollte der Angesprochene, sauer, von ihm wissen. Doch Yami´s Grinsen wurde nur stärker. Allerdings spürte er daraufhin einen weiteren, wütenden, Blick auf sich. Er sah zu demjenigen, der ihm den Blick zuwarf. „Oh, schön dich mal persönlich kennen zu lernen, Akaya. Du bist also der Akaya, welchen Shizuku so abgrundtief hasst. Dabei siehst du nun wirklich nicht gerade nach dem Tod höchst persönlich aus… Und das ist wohl, deine Frau“, richtete der Schwarzhaarige seine Aufmerksamkeit, auf Moe. Sie erwiderte seinen Blick, mit grenzenloser Verachtung und Wut. „Ah~ Diesen Blick kenne ich. Mio hat mir damals den selben Blick zugeworfen, bevor ich sie getötet habe“, entgegnete Yami. Die Orangehaarige war kurz verwirrt, allerdings schob Akaya sie nach diesen Worten sofort hinter sich „Ich warne dich! Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, werde ich dir dein Leben bis auf den letzten Tropfen aussaugen“. Man konnte Akaya´s Wut förmlich anfassen. „Keine Sorge, ich habe Shizuka versprochen deine Familie ihr zu überlassen“, schmunzelte Yami. Moe trat wieder etwas hervor „Wo ist umsere Tochter, verdammt!?“. „Oh wie schön, diesen Blick kenne ich auch. Eure Tochter schaut momentan auch so drein, weil es ihrer geliebten Schwester immer schlechter geht….aber dafür bald umso besser“, hörte man die Vorfreude in der Stimme ihres Feindes. Die Wächter und Kumo, besonders dieser, sahen entgeistert zu ihm. „Was hast du ihr angetan, du Mistkerl!?“, knurrte der Jüngste. „Ich? Gar nichts, aber ich habe dir doch gesagt, was mit ihr geschehen wird“, antwortete Yami gelassen. „Okay, das reicht! Wir werden sie suchen gehen!“, wollte der Todeswächter gerade los gehen, als urplötzlich Yami vor ihm stand. Akaya sah verwundert zu ihm. Wie konnte er so schnell..? „Akaya!“, riss ihn die besorgte Stimme seiner Frau aus den Gedanken, ehe er mit Wucht gegen einen Baum geschleudert wurde. „Wer verdammt noch mal bist du!?“, kam es verärgert von Manabu. Kano hingegen versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren, während Katsuro wieder einfach darauf los stürmte. „So ein Idiot“, murmelte er. „Hier spielt die Musik, du Mistkerl!“, schleuderte der Rothaarige sich selbst mit seinem Wind auf Yami zu und wollte ihn schlagen, wurde jedoch ebenfalls weg geschleudert. „Katsu!“, rannte Kuraiko besorgt zu ihm. Moe kniete währenddessen schon neben ihrem Mann und beäugte ihn besorgt. Der Weißhaarige hielt sich seinen Kopf, an welchem sich nun eine Platzwunde befand. „Man, dröhnt mir der Schädel. Das ist ja schlimmer als mit den Jungs einen trinken zu gehen“, seufzte er schmerzlich, schmunzelte dabei aber noch etwas. „Akaya...hör auf. Lass mich mal sehen“, wollte sich die Lebenswächterin gerade seine Wunde anschauen, als Akaya nach ihrer Hand griff, welche gerade auf dem Weg zu seiner Stirn war. Ihre Blicke trafen sich, von welchem der der jungen Frau irritiert war. Der Todeswächter sah ernst zu ihr. „Er ist kein gewöhnlicher Feind. Ich weis nicht was oder wer er ist, aber er ist verdammt gefährlich. Ich will, das du unsere Töchter suchen gehst und nimm Kuraiko mit. Wir lenken den Kerl so lange ab, die Jungs werden sicher nichts dagegen haben“, klang die Aussage eher nach einem Befehl, wie nach einer Frage. Moe wollte gerade rebellieren, als ihr die Sorge, im Ausdruck ihres Mannes auffiel. Sie war zwar nur schwach zu erkennen, dennoch deutlich genug für sie. Das Wichtigste jedoch war, das sie wusste, was er ihr damit sagen wollte. „Nagut, ich werde gehen. Aber bitte passt auf euch auf“, stimmte die junge Frau zu. Nach dieser Antwort, bildete sich ein breites, aber entschlossenes Grinsen, auf den Lippen von Akaya „Na hör mal, unterschätzt du mich etwa?“. Die Orangehaarige erwiderte sein Grinsen mit einem Lächeln „Natürlich nicht. Aber wir kennen unseren Gegner kaum und er scheint mächtig zu sein“. „Ich weis was du meinst, aber nun geh. Du und Kuraiko müsst euch beeilen“, schob der Weißhaarige seine Frau etwas beiseite, während er sich erhob und das Blut von der Stirn wischte. Die Angesprochene blickte kurz zu ihm auf, rappelte sich ebenfalls auf, gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und lief los. Akaya blickte ihr nach und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend auf Yami, welcher gerade ein wenig von Kano behindert wurde, da dieser die Zeit bei ihm langsamer verlaufen ließ. Allerdings wusste der Weißhaarige auch, wie viel Kraft das den Blonden kostete. „Na, wie lange denkst du, schaffst du das noch?“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Der Todeswächter ging auf die Beiden zu und schmunzelte finster „Lange genug“. 31. Kapitel ----------- Moe erreichte Kuraiko, welche immer noch besorgt zu Katsuro sah, der sich gerade wieder zusammen raufte. „Kuraiko! Komm, wir gehen“, stoppte die Orangehaarige bei ihrer Freundin. Diese blickte irritiert zu ihr „Weshalb?“. „Kätzchen, geht. Akaya wird euch nicht ohne Grund weg schicken...“, grinste der Rothaarige, der sich denken konnte, weshalb die Lebenswächterin bei ihnen war. „Aber….du bist verletzt!“, sorgte die Schwarzhaarige sich. Katsuro ging auf seine Verlobte zu und grinste sie an „Geht“. Die junge Frau kannte dieses Grinsen. „N – Nagut… Aber seid vorsichtig!“, meinte sie noch, ehe sie von Moe mit gezogen wurde. Der Raumwächter blickte ihnen noch kurz nach, ehe er sich dem Feind zuwandte. Seine Mimik verfinsterte sich. Einige Minuten später betraten Moe und Kuraiko, leisen Fuße´s, das kleine Schloss. Sie musterten ihre Umgebung. „Das Schloss ist ziemlich lieblos eingerichtet...“, stellte die Dunkelheitswächterin fest. „Was erwartet man auch?“, entgegnete die Orangehaarige. Wo sollten sie nur anfangen zu suchen? Schließlich könnten sie immer noch Mei oder Shizuka in die Arme laufen. Die junge Mutter wusste, das ihre Fähigkeiten wahrscheinlich nicht richtig funktionieren würden. Die finstere Energie war zu stark. Hieße, nur Kuraiko könne sie verteidigen. Allerdings stieg ihre Stärke durch die finstere Energie. Moe schloss ihre Augen. Sie hoffte, Ayaka´s Präsens ausmachen zu können. Sie hatte Glück, sie konnte zumindest eine Richtung einschätzen. „Komm“, flüsterte die Lebenswächterin und ging schleichend vor. Kuraiko folgte ihr nickend. Sie liefen leisen Fuße´s durch einige Gänge. Es war ziemlich ruhig in dem Schloss. Fast zu ruhig, wie Moe fand. „Eh, Moe..?“, kam es über die Lippen der Schwarzhaarigen. Die Angesprochene blickte fragend zurück und bemerkte den komischen Blick ihrer Freundin vor sich. Also wandt sie ihren Kopf zurück. Anschließend blinzelte sie verwundert „Ein Junge?“. Dieser erwiderte ihren Blick verwirrt. „Wer...wer seid ihr?“, wollte der Kleine unsicher wissen. Die jungen Frauen schwiegen. „Ah! Weist du wo meine Tochter ist!? Sie ist in deinem Alter, weiße Haare, grüne Augen..“, sah Moe erwartungsvoll zu dem wesentlich Jüngeren. Dieser wirkte, als wäre bei ihm ein Groschen gefallen. „Bist du, Ayaka´s Mama?“, neigte er seinen Kopf, fragend, zu Seite. Die Angesprochene wirkte sofort etwas erleichterter, da der Junge ihre Tochter scheinbar kannte. „Ja, ja das ist sie!“, entgegnete die Orangehaarige. Der Dunkelrothaarige fing an breit zu lächeln „Ich kann euch hinbringen! Ayaka wird sich sicher riesig freuen, euch zu sehen“. Der jungen Mutter fiel ein Stein vom Herzen „Ja, bitte“. Der Junge tat, was er sagte. Währenddessen stellte er sich noch höflich vor und erzählte den jungen Frauen, wer er war. Diese waren reichlich verwundert. Wenig später stoppten sie vor einer Tür. „Hier ist es“, erhob Shinji seine Stimme, klopfte an und öffnete die Tür vorsichtig. Er betrat den Raum zuerst. „Shinji? Wolltest du nicht nach Yume-“, unterbrach Ayaka ihren Satz, als sie sah, wer da noch mit durch die Tür kam. Die Augen des Mädchen´s weiteten sich. Kurz darauf kamen der Kleinen die Tränen und sie eilte zu ihrer Mama, welche schon die Arme ausgebreitet hatte. „Mama!“ Moe drückte ihre Tochter fest an sich und war überglücklich sie wieder in ihre Arme schließen zu können. „Ich wusste es! Ich wusste ihr würdet kommen…“, schluchzte die Kleine. Diese Szene berührte Kuraiko, aber auch Shinji. „Ich bin einfach nur froh, das es dir gut geht“, lächelte Moe glücklich. „Ja...sind Papa und die Anderen auch..?“ „Natürlich. Aber sie halten Yami in schach...“, entgegnete die junge Mutter. Danach fiel ihr Blick auf das Bett. Ihre Augen weiteten sich etwas „Krähe!“. Die Orangehaarige ließ von ihrer Kleinen ab und eilte zu dem Bett. Der Blick der jungen Frau, war von Sorge geprägt. „Was ist nur mit ihr?“, stellte Kuraiko sich zu ihrer Freundin und war ebenso besorgt wie sie. „Es geht ihr schon seit Tagen schlecht… Es wird immer schlimmer“, erklärte Ayaka. Die Freundinnen hielten inne. Schließlich wussten sie, was Kumo ihnen erzählt hatte. Moe wusste zusätzlich noch von dem, was ihr Mann gesehen hatte. Bei diesem Gedanken bemerkte sie, das etwas nicht stimmte. „Diese Energie..“, murmelte die Orangehaarige. „Du spürst sie also auch..“, erhob Kuraiko ihre Stimme. Es war deutlich eine finstere Energie zu spüren. Eine verdammt finstere. „Aber Moe, was sollen wir denn jetzt machen? Sie wird sicher bald“ „Bring die Kinder hier weg“, sprach die junge Mutter der Schwarzhaarigen dazwischen. Diese wiederum sah ungläubig zu ihr. „Mama, was ist denn mit Krähe?“, klang Ayaka noch besorgter, als zuvor. „Ja, was ist mit ihr?“, wollte auch Shinji es wissen, welcher nicht weniger besorgt klang. „Das wird schon wieder“, lächelte Moe. „Aber Moe, das ist doch verrückt. Akaya würde mir niemals“ „Er ist aber nicht hier. Und die Sicherheit unserer Tochter und dieses Jungen sind wichtiger! Also bitte Kuraiko...“, unterbrach Moe ihre Freundin erneut. Kuraiko sah in ihre grünen Augen. Sie wirkten entschlossen. „Aber was willst du machen? Deine Kräfte funktionieren hier doch nicht richtig, oder?“, gab die Dunkelheitswächterin besorgt von sich. „Das lass mal meine Sorge sein. Krähe ist wie eine Tochter für mich...ich werde nicht zulassen, das sie so leiden muss!“, antwortete Moe. Plötzlich regte die 14 Jährige sich etwas. „Kuraiko, bitte bring Ayaka und Shinji in Sicherheit!“, flehte die junge Mutter beinahe. Die Angesprochene tat das zwar nicht gerne, aber stimmte zu. Anschließend nahm sie die Kinder an ihre Hände und verließ stumm den Raum mit ihnen. „Mama!“, hörte die Gerufene noch ihre Tochter rufen. Moe hingegen wusste, das Kuraiko gut auf die Beiden achten würde. Man sah es ihr zwar nicht an, aber sie hatte wirklich etwas auf dem Kasten, besonders wenn es darum ging, jemanden zu beschützen. Das hatte sie in der Vergangenheit schon öfter gezeigt. Auch wenn Akaya sicher sauer auf sie wäre, sie wollte nicht das aus Krähe das wurde, was jeder erzählte. Doch auf einmal riss die Brünette ihre Augen auf, welche nicht mehr Rehbraun, sondern rot – schwarz leuchteten. Danach packte sie Moe´s Handgelenk und drückte dieses fest zu. „K – Krähe, das tut weh...“, stammelte die Orangehaarige, vor schmerzen. Doch die Angesprochene grinste nur finster. „Na wenn das nicht meine Pseudomutter ist“, drückte die Jüngere noch etwas fester zu. „Krähe! Verdammt… Das bist doch nicht du! Komm wieder zu dir!“, sagte Moe, unter schmerzen. Das Mädchen erhob sich, ließ dabei jedoch nicht von dem Handgelenk ab. „Das soll nicht ich sein? Wer denn sonst? Es ist einfach nur das erwacht, was ewig in mir schlummerte. Das ist mein wirkliches Ich, ob es dir gefällt oder nicht“, schmunzelte die Brünette. „Hätten wir das gewusst, hätten Akaya und ich dir geholfen, deine Kräfte zu beherrschen!“ „So ein Schwachsinn. Ich bin doch nur ein Anhängsel der Familie. Nicht mehr. Nicht weniger“, sagte Krähe abwertend. „Krähe… Lass dich nicht von der Finsternis einnehmen! Es tut mir Leid, das du das scheinbar tief in deinem inneren so verspürt hast… Aber du bist ein sehr wichtiger Teil unserer Familie! Deine Schwester liebt dich, ebenso wie wir!“, versuchte Moe die Jüngere zu erreichen. Diese schien auch kurz über ihre Worte nachzudenken. Allerdings packte sie dann statt des Handgelenkes, die Kehle der Orangehaarigen, welche danach kaum noch Luft bekam. „Liebe? Von wegen! Das sind doch alles nur Lügen...“ „Krähe. Warum bezweifelst du, das dich jemand lieben könnte? Wir, deine Familie, lieben dich. Kumo hat wegen dir seine Emotionen zurück...“, nach diesen Worten, wurde der Griff der Brünetten schwächer. Es schien kurz etwas in ihr ausgelöst zu haben. Doch wenig später drückte sie wieder stärker zu. „Sollte mich das interessieren? Kumo hat mich behandelt, wie jeden anderen auch. Dann hat er eben wegen mir seine Emotionen wieder, aber es ist mir egal! Auch ihr seid mir unwichtig! Ich HASSE euch!“, wurde das Mädchen lauter. Moe hingegen wurde immer schwächer, da sie kaum noch Luft bekam, trotz allem spürte Krähe kurz darauf etwas nasses an ihrer Hand. Sie sah zu dieser. Es waren Moe´s Tränen. „Krähe...die Finsternis verstärkt deine Ängste und Zweifel enorm. Aber dennoch, ich liebe dich. Wie eine Mutter ihre Tochter“, keuchte die junge Frau. Die Angesprochene wirkte kurz irritiert, doch kurz darauf wurde ihr Blick zornig. „Hör auf, diesen Dreck zu reden!“, ohne weiter darüber nachzudenken, warf Krähe Moe mit voller Wucht, durch das Fenster. Die Orangehaarige war beinahe bewusstlos und bekam das daher kaum noch mit. „MAMA!!“ Akaya rappelte sich gerade wieder auf, da er zu Boden gegangen war, als ihn ein ungutes Gefühl überkam. Aber weshalb..? Ayaka..? Nein. Plötzlich drang ein Schrei, wie ein Stich, in seinen Kopf. Es war die Stimme seiner Tochter und sie schrie nach.. „Moe“, huschte es entgeistert über seine Lippen. Auch Yami spürte, das sich etwas verändert hatte und begann zu grinsen. „Sie ist also erwacht“, grinste er. „Krähe“, kam es über Kumo´s Lippen. Auch er spürte diese enorme, finstere Kraft. „Das ist übel..“, hielt sich Manabu, schmerzlich seufzend, seine Seite. Diese hatte es voll ab bekommen. Kano hingegen war eher erschöpft, da er seine Zeitfähigkeit zu oft verwenden musste. Katsuro richtete seinen Blick auf die Umrisse des Schlosses. Er schluckte hart. Dieser Schrei klang nicht gut. „Naja, dann ist unser kleines Spielchen wohl leider beendet“, grinste Yami und verschwand in schwarzem Nebel. „Nimm uns verdammt noch mal ernst!“, schlug der Raumwächter noch nach dem Rauch. Danach richtete er seinen Blick auf Akaya. Den Ausdruck, welchen dieser gerade hatte, machte sogar ihm Angst. Seine roten Augen, schienen zu leuchten. Als er ihn ansprechen wollte, setzte der Weißhaarige sich in Bewegung und wurde immer schneller, bis er letztlich rannte. Katsuro wollte noch etwas sagen, doch Manabu unterbrach ihn „Lass es. Das hat einen seiner wunden Punkte erwischt. Seine Tochter schreit total geschockt und verzweifelt nach ihrer Mutter, seiner Frau“. Der Rothaarige verstummte. „Das ändert aber nichts daran, das auch meine Verlobte dort ist!“, meinte Katsuro noch, ehe auch er los rannte. Kurz danach folgte Kumo den Beiden ebenfalls. Die Zurückgebliebenen sahen ihnen nach. Sie selbst waren zu erledigt, als noch mit ihnen zu gehen. Schließlich hatte auch Manabu versucht, mit seinen Fähigkeiten, gegen die telikenetischen Kräfte von Yami, zu wirken. Für die Beiden war es besser, dort auf ihre Freunde zu warten. Ayaka hatte eben ihre Mutter, am Fenster vorbei fliegen sehen. Sie starrte geschockt durch dieses. Auch Kuraiko´s Gesicht zeigte ihre Entgeisterung. Sie hatten nur hilflos zusehen können. Danach wurde dem Mädchen klar, was das wohl bedeuten musste. „W – War das etwa Onee – chan?“, fragte sie zögerlich. Die Schwarzhaarige wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Shinji erging es da ähnlich. Ihm fehlten die Worte. Plötzlich spürte die junge Frau, eine enorme finstere Energie. Ihr Blick wanderte in die Richtung, aus welcher sie gekommen waren. „Wir müssen hier weg, schnell!“, ergriff Kuraiko erneut Ayaka´s Hand, da sie ihre losgelassen hatte und rannte mit den Beiden Kindern los. Ihr war klar, das wenn Krähe Moe eiskalt aus dem Fenster warf, sie nicht wirklich sie selbst war. Daher musste sie die Kleinen schnell dort weg bringen. „Yume! Was ist mit Yume..?“, fiel es Shinji ein. Die Schwarzhaarige sah zu ihm „Yume?“. „Ja, das Mädchen von dem ich euch vorhin erzählt habe. Die neue Wächterin der Träume. Sie ist auch noch hier...“, sagte der Junge unruhig. Kuraiko hielt kurz inne. Was sollte sie tun? Kurz darauf schüttelte sie ihren Kopf. Welch eine Frage. Sie war auch eine Wächterin und dazu noch ein Kind! „Wo ist sie?“ Nachdem Shinji es ihr sagte, machten sie sich sofort auf den Weg zu dem Mädchen. Angekommen, klopfte Shinji wie verrückt an deren Tür. Doch es tat sich nichts. Als er sie öffnen wollte, stellte er fest das sie abgeschlossen war „Yume?..Yume!? Was soll das? Mach die Tür auf, wir müssen hier weg!“. Erst kam keine Antwort, doch dann.. „Verschwindet. Ich werde nicht mitkommen! Ich weis im Gegensatz zu dir, wo ich hingehöre! Geh doch mit deiner tollen neuen Freundin und ihren klasse Eltern!“, ertönte Yume´s Stimme, sauer. Der Dunkelrothaarige betrachtete die Tür entgeistert. Er verstand nicht, was das sollte. „Hast du sie nicht gehört? Sie will nicht mit“, kam auf einmal Shizuka um die Ecke. Kuraiko blickte zu ihr und schob sofort die Kinder hinter sich. „Oh...was ein rebellischer Blick. Das kennt man ja gar nicht von dir, Wächterin der Dunkelheit“, schmunzelte die Blauhaarige. „Lass die Kinder in Frieden! Sie haben dir nichts getan!“, entgegnete die Angesprochene. „Tut mir Leid. Ich kann dich nicht mit ihnen gehen lassen. Ayaka und auch Shinji werden hier bleiben. Wir brauchen sie noch“, lächelte Shizuka. „Das werde ich nicht zu lassen“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Und was genau, willst du alleine gegen mich ausrichten?“ „Das weis ich nicht. Aber ich werde dich von den Kindern fernhalten!“, meinte die Wächterin nur dazu. Die Blauhaarige schwieg. „Selbst dich scheint es zu verändern, wenn du einen Teil deines Blutes in Händen hältst. Du liebst deine Nichte sehr, oder?“, schmunzelte die Frau. Kuraiko´s Blick wurde ungewöhnlich ernst „Genau so ist es! Aber eben so wie sie, gehört jeder Wächter zu meiner Familie! Somit auch Shinji oder Yume! Auch wenn sie das noch nicht zu verstehen scheint...“. Der Junge, über welchen sie eben sprach, blickte verwundert zu ihr auf. So sehr hatte sich noch nie jemand für sie eingesetzt. Das berührte ihn so sehr, das ihm die Tränen kamen. Ayaka blickte zu ihm und lächelte anschließend etwas „So ist das. Wir sind alle eine große Familie. Wer einen angreift oder bedroht, tut es bei allen“. „Genau. Deswegen werde ich auch nicht zulassen, das euch etwas passiert“, lächelte Kuraiko sanft, ehe sie einen Angriff von Shizuka parierte. „Kuraiko!“, kam es besorgt von Ayaka. „Von eurem Familiengensülze wird einem ja schlecht. Nützen wird es euch auch eher weniger. Letztlich seid ihr uns doch unterlegen“, grinste die Blauhaarige. „Das werden wir ja sehen“, wurden Kuraiko´s Hände, von schwarzen Flammen eingehüllt, mit welchen sie ihre Gegnerin angriff. Die Kinder standen in der Zwischenzeit dicht zusammen. „Warum beherrsche ich nur meine Kräfte noch nicht? Dann könnte ich ihr helfen...“, seufzte Shinji. „Ich auch nicht. Aber meine Mama sagt immer, das wir das auch noch nicht müssen. Wir sollen erst einmal Kinder sein und später können wir ja immer noch unsere Aufgabe aufnehmen“, lächelte Ayaka, doch dieses wurde kurz darauf traurig, bei dem Gedanken an ihre Mama. Plötzlich flog Kuraiko an ihnen vorbei. Die Kinder schauten entgeistert und besorgt zu ihr. Doch sie rappelte sich wieder auf und sagte, alles sei in Ordnung. „Du bist ganz schön zäh, hätte ich dir gar nicht zugetraut“, schnappte Shizuka etwas nach Luft. Ihr war leider erst später bewusst geworden, das die Kräfte der Dunkelheitswächterin in dieser Dimension wesentlich stärker wurden. „Das ist Katsuro´s verdienst. Er ist mein Vorbild. Ich bewundere seine ehrgeizige Art und das er immer für die da ist, die ihm wichtig sind“, lächelte die Schwarzhaarige. „Aber wo ist er dann jetzt? Bist du ihm etwa so egal?“, gab Shizuka von sich. Doch die Angesprochene lächelte weiterhin „Versuch es gar nicht erst. Das funktioniert bei mir nicht mehr“. Ayaka sah bewundernd zu Kuraiko auf. So kannte sie die junge Frau gar nicht. Kurz danach kämpften die Beiden weiter. Währenddessen suchte Akaya nach seiner Frau. Er ahnte, das ihr etwas schlimmes passiert sein musste. Diese Vermutung bestätigte sich als er sie, leblos, am Boden liegen sah. Er wollte gerade zu ihr, da tauchte Yami neben ihr auf. Dieser hob sie auf seine Arme. Der Blick des Todeswächters verfinsterte sich. „Lass deine dreckigen Pfoten von meiner Frau!“, knurrte er. Der Angesprochene grinste daraufhin einfach nur sarkastisch „Warum? Sie ist eine ausgesprochen schöne Frau. Vielleicht sollte ich sie lieber hier behalten? Shizuka hätte sicher nichts dagegen. Und wenn Krähe nicht will, könnte ja auch Moe mein Kind austragen. Ein Kind von dieser Wächterin wäre sicher auch keine schlechte Partie“. Nach diesen Worten, blitzen Akaya´s Augen rot auf und sein Blick verfinsterte sich. „Du wirst deine Worte bitter bereuen. Das schwöre ich dir. Du wirst weder meine Frau, noch meine Kinder bekommen!“, entgegnete der Todeswächter extrem verärgert. Anschließend spürte Yami etwas an seinen Füßen und Beinen, weshalb sein Blick nach unten wanderte. „Aber..das sind doch deine Totengeister. Du weist doch, das sie hier nicht auf dich hören werde-“, ehe der Schwarzhaarige seinen Satz beenden konnte, schlug Akaya ihm mit voller Wucht in sein Gesicht. Dadurch ging Yami zu Boden und der Weißhaarige entriss ihm seine Frau. „Dafür hat es gereicht. Fass sie noch einmal an und ich werde dir das nächste mal nicht bloß einen Schlag verpassen. Im übrigen kannst du froh sein, das mir die Gesundheit meiner Frau gerade wichtiger ist, als dein wertloses Leben“, knurrte Akaya, ehe er sich von Yami abwandte, welcher ihm einfach nur nachsah. Dem Todeswächter war gerade auch egal, das seine Totengeister machten, was sie wollten. Erst danach, bemerkte er die perplexen Blicke, von Katsuro und Kumo, die scheinbar alles beobachtet hatten. Der Älteste grinste plötzlich „Er hätte eben auf mich hören sollen“. Mit diesen Worten, ging er an seinen Freunden vorbei, auf das Schloss zu. Die Angesprochenen sahen ihm nach. „Der kann einem echt Angst machen...“, schluckte Katsuro und versuchte zu grinsen. „Nur gut, das er auf unserer Seite steht“, fügte Kumo noch hinzu. Ihm war es bei Akaya´s Anblick ebenfalls kalt den Rücken herunter gelaufen. Trotz allem, folgten sie dem Weißhaarigen schnell. Diesem allerdings, machte der Zustand seiner Frau wirklich große Sorgen. Die Würgemale an ihrem Hals, hatte er sofort bemerkt. Auch war sie von Kratzern überseht. Trotzdem musste irgendetwas ihren Sturz abgefangen haben, sonst wäre ihr Zustand womöglich wesentlich schlechter. Wenn es sie nicht sogar ihr Leben gekostet hätte. Bei diesem Gedanken, verzog sich Akaya´s Gesicht und er drückte sie etwas an sich. Er ahnte, was das alles bedeuten musste. Sein Blick wanderte an dem kleinen Schloss hoch. Die starke finstere Energie spürte er nun klar und deutlich. „Krähe“ 32. Kapitel ----------- „Kuraiko!“, rief Ayaka besorgt. Die Schwarzhaarige wurde gerade von Shizuka in die Ecke gedrängt. „Du verdammtes Miststück, allmählich habe ich wirklich die Schnauze voll! Kannst du nicht einfach krepieren!?“, richtete die Blauhaarige, einen Speer aus dunkler Energie, auf die Wächterin. Die Angesprochene lächelte daraufhin einfach nur leicht „Willst du mich wirklich damit umbringen? Ich bin die Wächterin der Dunkelheitsdimension…“. Die Vampirin sah leicht verwirrt zu ihrem Gegenüber. Was wollte sie ihr damit sagen? In diesem Moment der Verwirrung, stieß Shinji die Blauhaarige mit voller Kraft, bei Seite. „Shinji!“, wusste Ayaka nicht, was sie tun sollte. „Du kleine Ratte!“, schleuderte Shizuka den Jungen gegen die nächstgelegene Wand. So etwas sah Kuraiko gar nicht gern. „Er ist noch ein Kind!“, meinte sie daher verärgert. „Na und?“, gab die Frau, abwertend, von sich. In der Zwischenzeit war Ayaka zu dem Dunkelrothaarigen gelaufen. Der Aufprall schien ihn hart getroffen zu haben. „Shinji...“, kniete sie sich zu ihm. Der Blick des Mädchens war von purer Sorge gezeichnet. Die Dunkelheitswächterin beobachtete sie stumm. Anschließend richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Shizuka „Macht es dir eigentlich Spaß, andere zu quälen?“. „Ich nähre mich von den negativen Gefühlen Anderer, schon vergessen? Sie machen mich stark, also ja. Ich tue es unheimlich gerne“, grinste die Frau. Die Schwarzhaarige sah sie stumm an. „Du armes Geschöpf“, entgegnete sie schließlich. Die Blauhaarige blickte erst etwas irritiert und dann sauer zu der Wächterin „Bemitleidest du mich jetzt etwa? Das kannst du dir sparen...dein gekünsteltes Mitleid!“. „Du tust mir leid, ja. Aber ich bemitleide dich nicht. Ich stelle es mir nur grausam vor, mich vom Leid anderer nähren zu müssen, um stark zu sein“, antwortete die junge Frau. Nach diesen Worten knirschte Shizuka mit ihren Zähnen „Du weist doch gar nicht wovon du redest! Außerdem liebe ich es so zu sein, wie ich bin!“. „Weil du ein Vampir bist? Glaubst du deswegen, du gehörst auf die finstere Seite?“, sprach Kuraiko einfach weiter. Die Blauhaarige verstand nicht, was die Wächterin damit erreichen wollte, aber es ging ihr gehörig auf die Nerven! Halt endlich dein verdammtes Mundwerk!“, schnellte sie zu der Schwarzhaarigen und drückte sie gegen die Wand. Die Augen der Frauen kreuzten sich. In Kuraiko´s roten war Mitleid zu erkennen. „Tze, du bemitleidest mich also doch. Das kannst du dir sparen, denn ich werde dich gleich töten“, schmunzelte Shizuka finster. Ayaka, welche Shinji´s Kopf auf ihren Schoß gelegt hatte, beobachtete die Beiden besorgt. „Kuraiko!“ Shizuka wollte gerade mit ihrem Energiespeer zustechen, als Kuraiko sie mit ihren Flammen in Brand setzte. Die Blauhaarige weitete ihre Augen etwas „Du verdammte! Du hast mich mit Absicht gereizt, damit ich dich anfasse!“. „Ich habe doch gesagt, ich werde sie beschützen“, lächelte die junge Frau sanft und sah dabei zu den Kindern. Das Mädchen schaute entgeistert zu ihr. Immerhin waren die Flammen zu stark und die Schwarzhaarige fügte sich dabei selbst Verletzungen zu. „Kuraiko, hör auf!“, flehte Ayaka sie an. Doch als Antwort darauf packte die junge Frau die Schultern ihrer Gegnerin, um die Flammen zu verstärken. Der Blick der Vampirin wurde finster, weshalb ihre roten Augen glühten „Du elendes Miststück...das wirst du bereuen“. Man konnte beiden Frauen ansehen, das sie Schmerzen hatten. Die fast 5 Jährige konnte dabei nur hilflos zusehen. Wie gerne würde sie der Dunkelheitswächterin helfen. Doch plötzlich hörte sie schnelle Schritte, welche auf sie zu kamen. „Kätzchen!“, kam es besorgt, aber auch sauer von Katsuro, welcher Shizuka mit seinem Wind, von Kuraiko stieß und gegen die Wand schleuderte. Anschließend stoppte er bei seiner Verlobten, welche lächelnd zu ihm aufsah. Der Blick des Rothaarigen wirkte aufgelöst und besorgt „Was machst du denn?“. „Ich habe die Kinder beschützt. Habe ich das gut gemacht…?“, fragte Kuraiko, schwach lächelnd und sackte leicht zusammen. Ihr Verlobter fing sie ab und drückte sie fest an sich. „Du Dummchen! Du sollst dich aber doch nicht selbst in Gefahr bringen, wenn du das tust...“, grinste der Raumwächter verzweifelt. Ayaka sah zu den Beiden. Ihr tat es unendlich leid, das sie so hilflos war. Auch Shinji konnte sie nicht helfen. „Ayaka!“, rief auf einmal, eine ihr sehr vertraute Stimme, ihren Namen. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit in die Richtung, aus welcher sie kam. Dort kamen ihr Papa und Kumo angelaufen, wobei Ersterer ihre Mama trug. „Papa!“, war das Mädchen den Tränen nahe, konnte aber wegen Shinji nicht so einfach aufstehen. Doch das machte nichts, da Akaya zu ihr eilte, bei ihnen stoppte und seine Tochter mit einem Arm an sich drückte. Nun konnte die Kleine ihre Tränen gar nicht mehr zurück halten. Sie war so froh das ihr Vater da war und ihre Mutter bei sich hatte. „Ayaka...ich bin so froh, das du unversehrt bist“, gab der Todeswächter erleichtert von sich und sah anschließend zu Kuraiko. Diese erwiderte seinen Blick erschöpft, aber lächelnd. „Ich danke dir“, grinste Akaya, dankbar. „Gern geschehen“, nickte die Schwarzhaarige leicht. Ihr Verlobter hingegen, stemmte sie auf seine Arme und ging zu den Anderen. Shizuka war, wie sollte es auch anders sein, verschwunden. Ayaka musterte ihre Mama besorgt „Was ist mit ihr? Geht es ihr gut..?“. Der Weißhaarige blickte erst zu seiner Frau und anschließend zu dem Mädchen „Das wird schon wieder, Mama ist hartnäckig. Wenn wir zurück sind, wird Akemi sich sicher um sie kümmern“. „Hoffentlich geht es ihr gut..“, sagte Ayaka, besorgt. „Aber sag mal, wer ist denn der Junge, auf deinem Schoß?“, blinzelte Akaya verwundert. „Oh, das ist Shinji..“, erzählte die Kleine, den Anderen, was sie wusste. „Hm und diese Yume ist also in diesem Zimmer hier?“, betrachtete Akaya die Zimmertür. „Ja, aber sie möchte nicht mit uns kommen..“, seufzte das Mädchen. „Und dabei wird es auch bleiben“, kam plötzlich Yami auf die Gruppe zu. Doch er war nicht alleine. Krähe war bei ihm. „Krähe!“, kam es über Kumo´s Lippen. Die Angesprochene hingegen, würdigte ihn keines Blickes. Ihre Augen wirkten leer. Emotionslos. Der Todeswächter erhob sich und starrte zu seiner Gefährtin. „Krähe, warum hast du Moe das angetan?“, wollte er, relativ ruhig, von ihr wissen. Doch sie antwortete nicht. „Also war es tatsächlich, Onee – chan?“, murmelte Ayaka traurig. Sie sah zu ihrer Schwester. Sie wirkte so komplett anders als sonst. Sie machte ihr Angst. „Das ist aber nicht nett, mich zu ignorieren. Immerhin sind wir auch gekommen, um dich zu retten“, grinste Akaya, auch wenn mehr gewollt, als gekonnt. Kumo musterte die Brünette. Es war also tatsächlich das eingetreten, was Yami sagte. Das, was er verhindern wollte. Um jeden Preis. Aber er war zu spät. Er ballte seine Hand zu einer Faust, welche sich verkrampfte. „Krähe! Ich weis genau, das du da noch irgendwo drin steckst und werde dich wieder zur Besinnung bekommen! Koste es, was es wolle!“, schaute er direkt zu der 14 Jährigen. Diese erwiderte seinen Blick tatsächlich. Doch plötzlich begann sie gehässig zu grinsen „Jetzt fängst du schon genau so an, wie die olle Lebenswächterin. Versteht ihr denn nicht? Das hier ist mein wahres ich. Ob es euch passt, oder nicht“. Der Dunkelblauhaarige lächelte leicht „Ich weis, dass das nicht wahr ist. Ich weis, das du in letzter Zeit von vielen Gedanken gequält wurdest. Konnte dir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht klarmachen, das ich es bemerkte. Doch ich bin mir sicher, das du das gespürt hast. Tief in deinem inneren weist du es, Krähe“. „Rede keinen Müll. Das ist Schwachsinn. Die Krähe, die ihr kanntet, gibt es nicht mehr. Das liebe, fröhliche, sture Mädchen, das sagt was sie denkt. Es ist weg. Ausgelöscht. Ihr werdet sie nie wieder sehen, gewöhnt euch daran“, schmunzelte die Brünette. „Nein“, entgegnete der Gleichaltrige. „Nein?“, wiederholte Krähe fragend. „So einfach werde ich es dir nicht machen! Krähe´s Ängste scheinen einfach zu stark geworden zu sein...Deswegen kann sie die Finsternis, dich, gerade nicht unter Kontrolle halten!“, ging Kumo ein paar Schritte auf die Gleichaltrige zu. Diese sah skeptisch zu ihm „Wie ich schon sagte, das ist Schwachsinn“. Der Dunkelblauhaarige stoppte etwas weiter vor ihr. „Ist dem so? Krähe, weist du, weshalb das Siegel, unter meinem linkem Auge verschwunden ist?“, wollte er von ihr wissen. Die Angesprochene sah zu ihm. Sie wusste, das Moe etwas dazu gesagt hatte. Auch Yami bemerkte, das etwas nicht zu stimmen schien. „Wie dem auch sei, da Krähe´s wahres Ich endlich erwacht ist, können wir mit unserem Plan voran schreiten. Als erstes sollten wir dafür das Siegel des Chaoses brechen“, mischte der Schwarzhaarige sich ein. Die Brünette sah zu ihm auf und nickte. „Krähe! Tu das nicht!“, erhob Kumo erneut seine Stimme. Das Mädchen blickte genervt zu ihm „Und warum nicht?“. „Ich will nicht, das du es später bereust. Ich will nicht, das du dir später die Schuld dafür gibst“, antwortete er. Krähe hielt inne. Es schien, als lösten diese Worte etwas in ihr aus. Yami schielte zu dem Mädchen. Gerade als er etwas dazu sagen wollte, eilte sie zu ihm und packte ihn an seiner Kehle. Ihre Augen glühten rot auf „Warum genau, denkst du denn, das ich das bereuen würde? Du kennst mich doch gar nicht richtig! Du hast mich immer behandelt wie jeden anderen auch!“. Akaya beobachtete die Beiden. Kumo schien Krähe zwar auf eine Art zu erreichen, aber momentan sah es eher danach aus, das sie ihn töten wolle. Allerdings sprach ihre Reaktion Bände. Dem Weißhaarigen war aber auch klar, das der 14 Jährige es sicher selbst auch bemerkt hatte. Daher beschloss er noch nicht einzugreifen. Der Dunkelblauhaarige kniff schmerzlich ein Augen zusammen. „Ich kenne dich und das weist du. Und ich habe dich deshalb behandelt wie jeden Anderen, weil ich es nicht anders konnte. Meine Emotionen und Gefühle waren versiegelt. Versucht habe ich es dennoch“, keuchte er, da er kaum noch Luft bekam. „Davon habe ich nicht viel bemerkt!“, drückte die Brünette fester zu, weswegen ihr Gegenüber schmerzlich seufzte. „Das redest du dir nur ein. Oder du wolltest es nicht sehen, da du es für unmöglich erachtet hast“, entgegnete Kumo. „Lüge! Das ist nicht wahr!“, knurrte die 14 Jährige. „Akaya...wenn das so weiter geht, bringt sie ihn um“, stellte Katsuro fest. Doch der Angesprochene sah weiter zu den Beiden. Er glaubte daran, das Kumo das allein schaffen würde. Er wusste es. „Bring es zu ende, Krähe. Wir haben keine Zeit mehr“, ertönte Yami´s Stimme. Die Angesprochene starrte indessen weiter zu dem Gleichaltrigen auf. Er rang nach Luft. Auf einmal sah er ihn genau in die Augen. „Das Siegel ist wegen dir gebrochen, Krähe“, nach diesen Worten, konnte Kumo eine überraschte Regung in den Augen des Mädchen´s beobachten. Es löste anscheinend etwas in ihr aus, es persönlich von ihm zu hören. „Das wird mir zu albern. Erzähle deinen Märchen wem anders“, ließ sie den Dunkelblauhaarigen einfach fallen und begab sich zu Yami. Dieser betrachtete die Gruppe grinsend „Da habt ihr es. Selbst er kann nichts bei ihr ausrichten. Daher möchte ich euch jetzt auch bitten, meine Dimension zu verlassen“. „Wir sind aber noch nicht fertig!“, erhob Akaya seine Stimme. Doch der Schwarzhaarige ignorierte ihn, nahm Krähe mit sich und schmiss sie dann quasi aus der Welt. Denn kurz darauf fanden sie sich in einer Zwischendimension wieder. Auch Kano und Manabu waren dort. „Scheinbar nicht so gut gelaufen, was?“, seufzte der Hellblauhaarige schmerzlich. „Kann man so sagen. Aber zumindest hat er Ayaka und Shinji mit uns geschickt“, sagte Akaya. „Das liegt daran, das ich sie an uns gebunden habe“, lenkte Katsuro ein. Daraufhin sah der Todeswächter fragend zu ihm. „Wenn man durch Portale reist, muss man jeder der mit einem kommen soll, an einen binden. Umso mehr Personen es sind, umso mehr Energie verbraucht man. Bei Ayaka und Shinji habe ich es vorhin gemacht, als du auf Kumo geachtet hast. Eine bloße Berührung meinerseits reicht. Somit musste er sie mit uns rausschmeißen“, erklärte der Raumwächter. „So ist das also. Danke, das du soweit mit gedacht hast“, grinste der Weißhaarige. „Ich habe mir einfach schon so etwas in der Art gedacht“, schmunzelte Katsuro, welcher danach zu seiner Verlobten blickte. Kuraiko war auf seinen Armen eingeschlafen. „Ich schätze, du wirst mächtig ärger von Akemi bekommen, Kanolein~“, grinste Akaya erneut. „Halt die Klappe“, murrte der Blonde, welcher erschöpft auf dem Boden saß. „Wenn es danach geht, werde ich das wohl auch“, seufzte Manabu lächelnd. „Obwohl mein Sohn da wohl schlimmer sein wird, wie Chiyo“, begann der Wissenswächter zu schmunzeln. Ayaka musterte in der Zwischenzeit Shinji, welcher sich immer noch nicht regte. Sie machte sich sorgen um ihn. Immerhin hatte er es voll ab bekommen. „Er wird schon wieder“, sah ihr Papa zu ihr. Das Mädchen erwiderte den Blick und lächelte leicht „Ja“ Anschließend brachte Katsuro alle nach Hause. Dort angekommen, wurde sie sofort von Akemi und Chiyo empfangen. Erstere kümmerte sich sofort um die Verletzungen ihrer Freunde. „Was ist nur passiert?“, gab sie, äußerst besorgt, von sich. Als erstes betrachtete sie sich Manabu, da dieser am schwächsten verletzt und somit am schnellsten zu versorgen war. Danach ging sie zu Kumo, welcher bewusstlos am Boden lag. „Er ist total entkräftet und hat Würgemale an seinem Hals...“, stellte die Rosahaarige fest. Er hatte es vollkommen übertrieben. Danach lief sie zu ihrer Schwester. Ihr Blick wurde traurig. „Kuraiko...“, sie heilte die Wunden und Verbrennungen so gut sie konnte. Mit viel Glück, würde sie keine Narben davon tragen. „Wird sie wieder?“, fragte Katsuro besorgt. Akemi nickte „Ja, sie braucht jetzt einfach nur viel Ruhe“. Danach eilte die Lichtwächterin zu ihrer besten Freundin. Sie betrachtete sie sich genaustens. Ihr Blick wurde skeptisch. „Was ist?“, wollte Akaya, etwas unruhig, wissen. „Du sagtest doch, sie sei aus dem Fenster geschmissen worden und herunter geflogen, oder? Aber sie hat keinerlei Brüche. Nur unendlich viele Kratzer von den Scheiben und Würgemale am Hals. Dazu ist sie, wie Kumo, vollkommen entkräftet“, erklärte die Rosahaarige und begann danach mit der Behandlung. „Dann wird Mama wieder, ja?“, sah Ayaka, erwartungsvoll zu Akemi auf. „Ja, sie wird es schaffen. Deine Mama ist doch eine Kämpfernatur“, lächelte die junge Frau. Das Mädchen nickte erleichtert und fröhlich zugleich „Ja!“. Auch ihren Papa, beruhigten die Worte der Lichtwächterin. Jedoch änderte das nichts daran, das Krähe noch bei ihren Feinden war. Aber Akaya hoffte, das Kumo etwas in der Brünetten hatte auslösen können. 33. Kapitel ----------- Einige Tage später, wurde der Zustand der Verletzten immer besser. Manabu war schon so gut wie völlig genesen, Kuraiko konnte ebenfalls schon wieder aufstehen und Shinji war topfit. Moe und Kumo hingegen, schliefen noch verdammt viel. Akemi sagte zwar, die Beiden würden wieder werden, dennoch bereitete Akaya der Zustand seiner Frau sorgen. Katsuro spielte gerade mit Shinji im Schlossgarten Fußball, während die Beiden von Manabu beobachtet wurden. „Das soll also Ren´s Nachfolger sein...“, murmelte der junge Mann. Er war so in Gedanken versunken, das er nicht bemerkte, das sich jemand zu ihm gesellte. „Wie geht es deiner Bauchseite?“, ertönte plötzlich Chiyo´s Stimme, neben ihm. Er blickte verwundert zu seiner Freundin, welche seinen Blick lächelnd erwiderte. „Eh...der geht es gut“, antwortete Manabu. „Der Kleine scheint dich ja ganz schön aus dem Konzept zu werfen. Liegt es daran, das er Ren´s Nachfahre ist?“, richtete die Pinkhaarige ihren Blick nun ebenfalls auf die Spielenden. „Auch...“, begann der Wissenswächter und folgte ihrem Blick. „Aber kommt es mir nur so vor, oder beginnt sich ein Teil der Geschichte zu wiederholen?“, sprach er, grübelnd, weiter. „Was meinst du damit?“, harkte Chiyo nach. „Naja… Yume ist, nach ihren Erzählungen, scheinbar verletzt. Ich schätze, das es daran liegt, das Shinji Ayaka offensichtlich mag. Das wiederum lässt mich darauf schließen, das Yume Shinji sehr gerne hat und deswegen nun leicht manipulierbar ist. Das nutzt unser Feind aus. Und genau das ist damals auch mit Luchia und Ren passiert“, erklärte Manabu. In dem Augenblick wurde der Schicksalswächterin bewusst, das ihr Freund recht haben könnte. „Das endete mit dem Tot der Beiden...“, murmelte sie. Der Jüngere verstummte. Genau das war es, das ihn beunruhigte. Denn auch Luchia und Ren waren sehr stark gewesen… Wenn nun noch Yami seine Finger im Spiel hatte und Krähe seine Energien verstärkte, könnten sie wirklich ein Problem bekommen. Besonders, wenn sie das Chaos zurück holten. Allerdings wollte dem Hellblauhaarigen noch nicht ganz in den Kopf, welche Rolle genau Yami in dem ganzen eigentlich spielte. Eines war jedoch sicher. Allmählich wurde es ernst. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter, sah zu dieser und danach zu Chiyo. „Wir schaffen das. Shinji ist nicht so alleine, wie Ren es damals war. Und dieses mal, müssen wir nicht Hilflos zusehen. Akira und auch Hotaru, werden wir eine schöne Zukunft bescheren. Im übrigen beginnt Akira schon unklare Worte von sich zu geben“, schmunzelte die Pinkhaarige. Manabu´s Ausdruck, welcher erst noch besorgt war, wich einem verwunderten „Wirklich? Aber wie ist das...er ist doch erst..“. Die Augen des Pärchens trafen sich. „Er ist dein Sohn, Manabu. Das sagt doch schon alles“, lächelte die junge Frau. „Hey...das klang jetzt aber nicht unbedingt positiv“, murrte der Angesprochene. Seine Freundin lachte leicht. Anschließend legte sie ihm liebevoll eine Hand auf seine Wange „Er wird ein genau so toller, freundlicher, intelligenter, liebevoller und gut aussehender junger Mann wie du“. Diese Worte ließen Manabu etwas rot werden. „Danke, Chiyo“, legte er seine Hand auf ihre. Kuraiko beobachtete ihren Verlobten und Shinji ebenfalls beim Fußball spielen. Es war zwar herbstlich draußen, aber das störte die Beiden nicht sonderlich. Man könnte auch behaupten, das es schon Spätherbst war. Die Blätter waren alle von den Bäumen gefallen und viele von ihnen zierten noch den Boden, mit ihrer bunten Pracht. Die junge Frau selbst, befand sich noch in dem Zimmer, welches sie bekommen hatte. Ein leichtes lächeln zierte ihre Lippen. Katsuro konnte schon immer toll mit Kindern umgehen. Es bereitete ihr Freude, ihm dabei zu zu sehen, wie er Spaß daran hatte. Auch Shinji merkte man an, das er fröhlich war und es ihm Freude machte. Er war ohnehin ein tolles Kind. Wäre er nicht so mutig gewesen und hätte Shizuka bei Seite gestoßen, würde die Schwarzhaarige eventuell nicht mehr dort stehen. Im Augenwinkel bemerkte Kuraiko, das Ayaka noch zu den Beiden ging. Ja, auch Akaya´s und Moe´s Familie waren noch im Schloss, da es zweiteren und Kumo noch nicht so viel besser ging und Akemi sie im Auge behalten wollte. Als Shinji die Kleine bemerkte, wurde er sofort etwas nervöser, das merkte man sofort. Diese Tatsache brachte die junge Frau zum kichern. Aber was würde nun aus Shinji werden? Immerhin musste er ja irgendwo unter kommen… Er könnte auch einfach im Schloss bleiben, aber sobald der Alltag wieder los ginge, hätten die Anderen sicher nicht mehr so viel Zeit für ihn. Schließlich haben sie alle ihre Familien. Kuraiko hielt inne. Anschließend legte sie ihre Hand auf die Fensterscheibe. Dadurch bemerkten die, nun drei Spielenden, sie und wanken ihr fröhlich zu. Die Schwarzhaarige lächelte leicht und erwiderte das Winken. Am Abend trafen sich die Wächter, bis auf Moe, um darüber zu sprechen wie sie weiter vorgehen wollten. Doch das war gar nicht so leicht. So schnell würden sie wohl nicht wieder in Yami´s Dimension kommen. Er würde es zu verhindern wissen. „Eigentlich haben wir nur die Möglichkeit zu warten..“, erhob Manabu seine Stimme. „Aber das kann doch nicht die Lösung sein! Krähe ist noch bei ihm“, entgegnete Akaya. „Vorerst müsst ihr euch eh noch alle etwas erholen. Besonders Moe und Kumo brauchen noch Ruhe...“, brachte Akemi sich ein. „Auch wenn ich eigentlich Portale zu Orten öffnen kann, an denen ich schon war...in diesem Fall...“, seufzte Katsuro. „Dazu kommt, das wir noch nichts konkretes über diesen Kerl heraus finden konnten“, lenkte Kano ein. Es nervte ihn, das sie so gut wie gar nichts über ihn wussten. „Ich denke, so hart es klingt, Manabu hat recht… Aber ich bin mir ziemlich sicher, das sie von allein zu uns kommen werden“, sagte Chiyo. „Wie kommst du darauf?“, wollte der Zeitwächter wissen. „Ganz einfach, Manabu und ich leben noch. Das heißt sie können das Siegel nicht ohne weiteres komplett entfernen“, antwortete die Pinkhaarige. „Aber das bedeutet doch auch, das sie hinter euch her sind und euch“ „Das ist uns durchaus im klaren“, unterbrach Manabu Akemi, welche ziemlich besorgt klang. „Andererseits...müssen sie so auch her kommen. Das könnte unsere Chance sein, Krähe zurück zu bekommen“, grinste Akaya. „So sieht es aus. Bis dahin heißt es wohl leider warten“, lehnte der Hellblauhaarige sich in seinen Stuhl zurück. „Kätzchen? Alles in Ordnung? Du bist so still...“, wollte Katsuro, besorgt, von ihr wissen. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm, da sie in Gedanken gewesen war. „Hm? Nein, alles in Ordnung. Ich frage mich nur, was nun aus Shinji werden soll? Ich meine, jeder von euch hat seine Familien. Und wie es ist, alleine im Schloss zu leben, wissen Manabu und Chiyo ja am besten...“, sah die Schwarzhaarige in die Runde. Ihre Freunde blickten sie verwundert an. „Über so etwas machst du dir Gedanken?“, wunderte es ihren Verlobten. „Ganz unrecht hat sie ja nicht. Er ist wirklich noch zu klein, um allein mit all dem klar zu kommen. Er braucht eine Bezugsperson, besonders da er keine Eltern mehr hat“, stimmte Manabu, grübelnd, zu. Daraufhin wurde es stumm an dem Tisch. Doch da fasste Kuraiko allen Mut zusammen „Naja...v – vielleicht könnten wir ihn ja aufnehmen? I – Ich meine, unser Haus ist ja groß genug und also...“. Alle sahen verwundert zu der Dunkelheitswächterin. „Ist das dein Ernst?“, schaute Katsuro, erstaunt, zu seiner Verlobten. Diese drehte sich sofort etwas zu ihm „N – Nur wenn du damit auch einverstanden bist! I – Ich dachte nur, weil...“. Doch der Rothaarige ließ Kuraiko nicht aussprechen, sondern drückte sie ganz fest an sich. „Sicher bin ich damit einverstanden! Sehr sogar“, grinste Katsuro glücklich. Akemi belächelte die Beiden. Das musste ihre Schwester unfassbar viel Mut gekostet haben. Sie konnte sich auch vorstellen, was sie sagen wollte. Weil der Kleine eine Familie verdient hatte. „Ich bin mir sicher, das ihn das freuen wird. Denkst du nicht auch, Manabu?“, schmunzelte Chiyo. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick und lächelte „Ja, bestimmt. Bei Kuraiko und Katsuro ist er in sehr guten Händen“. Und wie er sich darüber freute, als sie ihm das sagten. Seine Freude war so groß, das ihm die Tränen kamen. „Werden wir dann so etwas, wie eine Familie sein?“, blickte er voller Vorfreude und Erwartungen zu Kuraiko und Katsuro auf. Diese tauschten kurz ihre Blicke aus. „Na, was denkst du Kätzchen?“, grinste der Rothaarige. Die Angesprochene lächelte daraufhin liebevoll „Ja, natürlich“. Nach diesen Worten, drückte Shinji die Beiden ganz doll an sich. Er war ihnen unendlich dankbar. „Was denkst du, wie kam Kuraiko auf diese Idee?“, schmunzelte Akaya. „Ich denke, der Junge hat etwas in ihr ausgelöst. Außerdem hat sie gesehen, wie gut er sich mit Katsuro versteht“, lächelte Akemi leicht. „Denkst du, sie schafft das?“, gab Kano, fraglich, von sich. Seine Frau blickte zu ihm auf. „Ich bin mir da sogar ziemlich sicher! Wenn ich es schaffe, ein Kind groß zu ziehen, dann schafft meine Schwester das erst recht. Shinji wird es gut bei ihnen haben. Die Beiden werden nie einen Unterschied zwischen ihm oder ihren späteren, leiblichen, Kindern machen“, lächelte die Rosahaarige weiter. „In einem Punkt gebe ich dir recht. Wenn du es schaffst ein Kind aufzuziehen, dann muss deine Schwester das eigentlich hinbekommen. Obwohl das auch nur so einigermaßen klappt, weil ich immer darauf achte, das euch nichts passiert“, entgegnete der Zeitwächter. Akemi´s Blick wurde daraufhin trotzig und wandt ihn von ihrem Mann ab. „Ja, ich habe ja schon verstanden!“, murrte sie. Akaya beschmunzelte die Beiden. „Bevor ihr euch jetzt anfangt zu streiten, würde ich mal sagen, es fällt gar nicht auf, das Shinji nicht von den Beiden ist, oder?“, deutete der Weißhaarige grinsend auf die anderen Drei. Akemi und Kano folgten seiner Deutung. „Sie wirken jetzt schon wie eine Familie. Außerdem könnte man sogar glatt vermuten, das Shinji von Katsuro sein könnte“, fügte der Todeswächter noch hinzu. „Du hast recht… Darauf habe ich überhaupt nicht geachtet“, blinzelte die Rosahaarige. „Das könnte daran liegen, das Akaya immer auf unnötigen Kram achtet“, seufzte der Blonde. „Unnötig, ja? War die Verbindung, die ich damals schon zwischen dir und Sternchen bemerkt habe, etwa auch unnötig?“, grinste der Weißhaarige. Der Angesprochene warf ihm einen überrumpelten, aber auch verärgerten Blick zu „Das ist etwas ganz anderes! Versuch nicht mir die Worte im Munde umzudrehen!“. Plötzlich begann Akemi leicht zu lachen. Die jungen Männer blickten zu ihr. „Akemi?“, kam es, doch etwas irritiert, von ihrem Mann. Die junge Frau hingegen, lachte nur noch mehr. „Wir scheinen ja sehr amüsant zu sein“, schmunzelte Akaya. „Es ist einfach…. Ihr Beiden werdet euch wohl nie ändern, oder?“, sagte die Rosahaarige, noch leicht lachend. „Wohl nicht. Ich kann ihn nicht leiden und das weis er auch“, entgegnete Kano. „Was Akemi angeht, bist du wohl ein sehr nachtragender Mensch, was? Andererseits ist sie wirklich hübsch und verdient hast du sie auch nicht. Trotzdem, an meine Frau kommt nichts heran“, schmunzelte der Todeswächter. Akemi wollte gerade etwas dazu sagen, als ihr Kano zuvor kam „Ich glaube, das ist jedem selbst überlassen. Wir haben da wohl alle unsere eigene Meinung, was unsere Frauen betrifft“. „Uhh, solch weisen Worte, aus deinem Munde, Kanolein?“, grinste Akaya breit. „Papa! Mama ist aufgewacht“, kam Ayaka angelaufen. Der Angesprochene drehte sich zu seiner Kleinen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, rannte der Weißhaarige los. Seine Tochter blickte ihm nach. „Moe“, öffnete sich die Tür, ihres Zimmers. Die junge Frau lag in dem Bett und sah zu Akaya. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen „Hey...“. Der junge Mann lächelte ebenfalls, erleichtert und setzte sich an ihr Bett. „Warum machst du nur immer so einen Blödsinn?“, griff er nach ihrer Hand und drückte sie leicht. Ihre Blicke trafen sich. „Weil es Krähe ist, deswegen… In ihr muss sich in letzter Zeit vieles angestaut haben...“, seufzte die Orangehaarige. Sie fühlte sich mitschuldig, weil sie es nicht bemerkt hatte. Ihr Mann strich ihr liebevoll, mit seiner freien Hand, ein paar Haare aus dem Gesicht. „Es ist nicht deine Schuld. Auch ich hätte es bemerken müssen. Aber bei uns war in letzter Zeit so viel los, da haben wir das wohl etwas vernachlässigt..“, schmunzelte Akaya schuldbewusst. „Ich hoffe nur, das wir es schaffen werden, sie zur Besinnung zu bringen, ehe sie etwas macht, was sie sich niemals verzeiht. Oder was...“ „Wir ihr niemals verzeihen können?“, beendete der Todeswächter den Satz, der jungen Frau, welche daraufhin leicht nickte. „Aber mal etwas ganz anderes, wie kommt es, das du so unversehrt am Boden angekommen bist, nachdem Krähe dich aus dem Fenster warf?“, fiel es Akaya wieder ein. „Ich weis es nicht. Nachdem ich durch das Fenster geflogen bin, wurde ich bewusstlos. Das nächste, an das ich mich erinnere, ist dieses Zimmer hier“, antwortete die junge Frau. Ihr Mann verstummte. Was war da nur passiert? Plötzlich hörten sie einen Hilfeschrei. Den ihrer Tochter. Moe schnellte hoch und lief sofort mit ihrem Mann los. Als sie kurz darauf unten ankamen, hatte Shizuka Ayaka in ihrer Gewalt. „Entschuldigt, sie war auf einmal da und“ „Schon okay, Akemi“, lächelte Akaya schwach. Danach richtete er seinen Blick sauer auf die Blauhaarige. „Kannst du uns nicht einmal Ruhe gönnen!? Was willst du von Ayaka!?“, knurrte der Weißhaarige. Kuraiko und Katsuro standen indessen vor Shinji, welcher sich hinter ihnen versteckte. Er wollte nicht schon wieder mit in die Andere Dimension. Aber er wollte auch nicht das sie Ayaka mit dort hin nahmen. „Naja, ihr habt die Kinder einfach mitgenommen, das können wir doch nicht so auf uns sitzen lassen. Außerdem haben wir immer noch eine Rechnung offen, Akaya. Schon vergessen?“, schmunzelte die Vampirin. Der Angesprochene machte einen Schritt auf sie zu, musste aber stoppen, da Shizuka seiner Tochter nun einen Dolch aus dunkler Energie an ihre Kehle hielt. „Ayaka!“, kam es besorgt von Shinji. „Ach stimmt, den Rotzbengel habt ihr ja auch noch“, schielte die Blauhaarige zu dem Jungen. Katsuro stellte sich ihrer Sicht in den Weg „Denk nicht mal daran“. „An ihm habe ich gerade sowieso weniger Interesse. Ich möchte viel mehr Akaya leiden sehen“, wurde das Grinsen der Vampirin düsterer. „Und deswegen traust du dich alleine her?“, versuchte der Weißhaarige zu schmunzeln und seine Sorge zu überspielen. „Wer sagt denn, das ich alleine hier bin? Nur weil ihr sie nicht seht, heißt es nicht gleich das sie auch nicht da sind“, entgegnete Shizuka. Moe sah zwischen ihnen hin und her. Letztlich blieb ihr Blick an der Blauhaarigen haften „Also, was willst du, Shizuka? Raus damit. Wenn du Ayaka gewollt hättest, wärst du doch schon lange weg“. „Uhh, deine Frau ist schlau, Akaya“, lächelte die Angesprochene. „Na dann spann uns mal nicht länger auf die Folter und sag uns, was du willst?“, erhob der Todeswächter seine Stimme, nicht gerade begeistert. Immerhin hatte sie seine Tochter und bedrohte sie zusätzlich. Das gefiel ihm gar nicht. „Dann will ich mal nicht so sein und euch weiter auf die Folter spannen. Immerhin möchte Ayaka sicher wieder zu ihren Eltern“, strich sie dem Mädchen über ihre Wange. Der Kleinen war das sichtlich unangenehm. „Worauf wartest du dann noch?“, knurrte Akaya etwas. Danach bemerkte er den Blick von Shizuka zu Moe. Dieser machte ihn schon etwas unruhig. „Weist du, Akaya, ich denke ich habe den perfekten Weg gefunden, dich zu quälen. Was könnte grausamer sein, als der Tot deiner Frau? Genau. Das deine Frau lebt und all ihre Erinnerungen an dich und eure Kinder vergisst. Ebenso ihre Gefühle für dich, einfach alles. Du müsstest mit dem Wissen leben, das deine geliebte Frau, sich nie wieder an dich erinnern wird“, grinste Shizuka hinterlistig. Akaya, wie auch Moe, sahen entgeistert zu der Blauhaarigen. „Mama, tu das nicht!“, rief Ayaka plötzlich, weshalb ihre Eltern zu ihr sahen. „Ayaka..“, kam es über die Lippen der Orangehaarigen. „Wenn sie es nicht tut, stirbst du. Ist dir das so egal?“, drückte die Vampirin dem Mädchen, den Dolch, stärker an ihren Hals. „Mein Papa soll nicht schon wieder leiden! Das möchte ich nicht“, erhob das Mädchen erneut ihre Stimme. Alle Anwesenden Wächter sahen erstaunt zu ihr. „Nagut, wenn du denkst das macht deinen Vater glücklicher. Mir soll es recht sein“, zuckte Shizuka mit ihren Schultern und wollte es gerade beenden. „Hör sofort auf!“, ging Moe auf die Blauhaarige zu und stoppte die Handlung ihrer Feindin. Der Weißhaarige blickte ihr nach. „Ah, die liebe Mama~ Ich wusste doch das du als Wächterin des Lebens, nicht deine Tochter sterben lassen würdest“, schmunzelte die Blauhaarige. „Das hätte ich auch nicht zugelassen, wenn dem nicht so wäre. Du willst also Ayaka gegen meine gesamten Erinnerungen und Gefühle eintauschen?“, fragte Moe nach. Die Angesprochene nickte „Genau so ist es“. „Gut“, huschte es über die Lippen der Lebenswächterin, ehe sie noch einmal zu ihrem Mann blickte. „Ich bin einverstanden. Das Leben unserer Tochter, gegen meine gesamten Erinnerungen von und Gefühle für Akaya“, stimmte die Orangehaarige zu. „Aber Moe, das kannst du doch nicht“ „Akemi...sie hat unsere Tochter und in ihrem Blick seht ihr ja wohl alle, das sie Ayaka wirklich umbringen würde, ohne zu zögern“, lächelte Moe etwas, wenn auch traurig. Akaya wusste nicht, was er sagen sollte. Es war definitiv eine Zwickmühle und sie hatten keine Chance an Shizuka heran zu kommen. Schließlich wussten sie nicht, ob sie wirklich alleine dort war. Außerdem hatte sie immer noch Ayaka in ihrer Gewalt und scheute nicht davor, sie umzubringen. Aber wenn Moe in komplett vergaß, ebenso wie ihre Kinder… Die Lebenswächterin sah zu ihrer Tochter, welche traurig zu ihr sah „Mama...“. Shizuka ging mit Ayaka auf die Orangehaarige zu „Dir ist klar, das du auch deine Kinder vergessen wirst?“. Auf diese Frage hin nickte Moe. Der Gedanke ihre Kinder und Akaya zu vergessen, schmerzte zwar unfassbar stark, aber sie wusste wofür es war. Auch war ihr bewusst, was sie ihrem Mann damit antat. Aber sie hatten keine Andere Wahl. „Also, da dir das bewusst ist, werde ich dir gleich etwas geben, das du trinken musst. Das wird deine Familie komplett aus deinem Gedächtnis löschen“, erklärte Shizuka. „Darf ich wenigstens noch meine Tochter umarmen?“, wollte die Orangehaarige einfach nur wissen. „Sicher, sobald du es getrunken hast. Die Wirkung dauert einige Minuten. Du wirst zusammen brechen, sobald es wirkt“, hielt die Vampirin ihr ein Fläschchen entgegen. Moe nahm es und trank den Inhalt ohne zu zögern. Danach durfte sie ihre Tochter in die Arme schließen und drückte sie ganz fest an sich. „Mama… Es ist alles meine Schuld, es tut mir so leid“, schluchze das Mädchen. Moe drückte sie etwas von sich und lächelte sie liebevoll an „So ein Blödsinn. Rede dir das ja nicht ein, in Ordnung? Ich bin stolz auf dich, vergiss das nie, okay? Und jetzt lauf schnell zu Papa“. Ayaka erwiderte ihren Blick, total aufgelöst „Ja...okay“. Anschließend richtete Moe sich auf und blickte zu ihrem Mann, welcher diesen erwiderte. Er wusste, das sie das für ihre Tochter tat. Dennoch. Dieses mal würde es anders sein wie in der Illusionswelt. Ihre Erinnerungen wären wirklich fort. Für immer. Doch dann hob Moe plötzlich ihre rechte Hand und deutete auf die Narbe, welche sich an deren Handrücken befand. Akaya sah erst verwundert zu ihr, begann dann aber, leicht traurig, zu schmunzeln. Er wusste, was sie ihm damit sagen wollte. Selbst wenn sie ihn für immer vergessen sollte, würde das niemals etwas an ihren wahren Gefühlen für ihn ändern. Danach wandt sich die Orangehaarige noch einmal zu Shizuka, wobei ihr Blick ernst wurde „Und dir habe ich schon einmal gesagt, das ich mich immer wieder in meinem Mann verlieben würde“. „Ich weis. Aber er wird komplett aus deinen Erinnerungen gelöscht, ebenso wie deine Gefühle für ihn. Das kann einiges verändern, glaub mir, Schätzchen“, schmunzelte die Vampirin. Moe´s Blick blieb ernst. Das würden sie ja noch sehen. Danach wurde alles komplett schwarz und viele Bilder rauschten an ihrem inneren Auge vorbei. Sie verbrannten und wurden ausgelöscht. Für immer. 34. Kapitel | Verlorene Erinnerung | ------------------------------------ Als Moe vor einigen Tagen wieder zu sich kam, konnte sie sich wirklich an nichts mehr erinnern, was Akaya betraf. An rein gar nichts. Ihre Freunde mussten ihr sogar sagen, das er der Todeswächter war. Ebenso irritierte sie der Ring an ihrem linken Ringfinger. Dort sagten sie ihr, das er nichts zu bedeuten hatte, weswegen sie ihn abnahm. Akemi nahm ihn entgegen und verstaute ihn sicher. Die Rosahaarige war fest davon überzeugt, das ihre beste Freundin ihn einmal wieder haben wollen würde. Auch wenn es momentan wirklich nicht danach aussah. Man konnte Akaya anmerken, das ihm das alles unheimlich schwer viel. Wundern tat es niemanden. Shizuka verschwieg ihnen nämlich, das sie Moe nichts von ihrer Erinnerung erzählen durften. Das könnte einen inneren Konflikt bei ihr auslösen und tödlich enden. Die Ketten allerdings, welche Moe trug, wollte sie unter allen Umständen behalten. Sie waren ihr wichtig, auch wenn sie sich nicht mehr ganz sicher war, weshalb. Die Lebenswächterin lebte daher wieder im Schloss. Nichts ahnend, was ihre Familie durchmachte. Schließlich war Akaya nun mit den drei Kindern auf sich allein gestellt. Kumo half ihm zwar wo er konnte, aber ersetzen konnte er Moe natürlich niemals. Allerdings spürte Amaya das etwas nicht stimmte und Akio verstand noch nicht ganz, was sein Papa versuchte ihm zu erklären. Ayaka war die Einzige, die genau wusste, was passiert war. Sie gab sich die Schuld an allem. Auch wenn jeder versuchte sie vom Gegenteil zu überzeugen. Das Mädchen wollte sich gerade ein Glas Wasser zu trinken holen, als sie ihren Vater, mal wieder, vor ihren Familienfoto´s stehen sah. Er betrachtete sie häufig, seitdem Moe ihre Erinnerung verloren hatte. Der Ausdruck des Mädchen´s wurde traurig. Sie wusste, wäre sie nicht gewesen, würde ihre Mama noch alles wissen. „Ayaka, wie lange willst du da noch stehen und mich beobachten?“, sah Akaya, schmunzelnd, zu seiner Tochter. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick verwundert. Anschließend beschloss sie zu ihm zu gehen und stoppte wenig später neben dem Älteren. Ihren Blick ließ sie über die Bilder schweifen. Auf allen Foto´s wirkte jeder glücklich. Bis auf Kumo, welcher sich auch auf einigen befand. Aber so, wie die Tatsache das der Dunkelblauhaarige nun Emotionen und Gefühle besaß, hatte sich in letzter Zeit vieles verändert. Das wurde Ayaka schmerzlich bewusst, als sie die Bilder betrachtete. Plötzlich spürte das Mädchen die Hand ihres Papa´s auf ihrem Kopf und blickte verwundert zu ihm auf. Anschließend hockte er sich vor sie, um mit ihr einigermaßen auf Augenhöhe zu sein. Ihre Augen trafen sich und Akaya lächelte leicht. „Mach doch nicht so ein Gesicht, das steht dir nicht. Ein hübsches Mädchen wie du, sollte fröhlich sein und lächeln. Nicht traurig drein schauen… Das mit deiner Mama bekommen wir schon irgendwie wieder hin. Das Wichtigste ist doch, das es ihr gut geht. Für alles andere werden wir schon noch eine Lösung finden, okay?“, grinste der Todeswächter. Doch Ayaka kannte ihren Vater, sie sah ihm seinen Schmerz an. Shizuka hatte ihn mit dieser Aktion schwer getroffen. Das Mädchen hielt inne. Ihr Papa sah sie deswegen fragend an „Ayaka?“. Auf einmal wurde der Blick des Mädchens ernst und sie richtete ihn zu dem Todeswächter auf „Papa, ich werde ja in 2 Monaten 5 Jahre alt. Meinst du du könntest mir helfen, meine Kräfte zu benutzen? Mir beibringen, sie zu kontrollieren? Ich möchte nicht mehr, das so etwas passiert, wie vor ein paar Tagen… Nie wieder“. Der fragende Blick des Angesprochenen, wich einem überraschtem „Aber Ayaka, das...“. Die Kleine schüttelte ihren Kopf „Bitte Papa! Ich will nicht mehr nur tatenlos zu sehen müssen! Ich möchte auch meine Geschwister beschützen können und nicht mehr nur ein Klotz am Bein sein! Außerdem will ich nie wieder, das jemand wegen mir leiden muss… Mama und du mussten in letzter Zeit so viel durchmachen…. Ich möchte euch einfach nur helfen können“. Tränen sammelten sich in den grünen Augen des Mädchens. Der Weißhaarige wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Moe wäre sicher dagegen. Aber… „Akaya, gib dir einen Ruck. Sicher hat es Ayaka viel Überwindung gekostet dich das zu fragen. Ihre Augen sehen zwar aus, wie die von Moe, aber ihr Ausdruck ist wie deiner, wenn du entschlossen bist. Außerdem ist es bei euren Fähigkeiten vielleicht nicht verkehrt, wenn sie sie früh genug lernt, zu beherrschen“, lehnte Kumo an dem Türrahmen und sah zu ihnen herunter. Akaya blickte zu ihm. Vielleicht hatte er recht. „Gut“, erhob der Weißhaarige sich. Der Blick seiner Tochter wurde erwartungsvoll. „Dann wird der große Tot, dem Kleinen mal beibringen, was wir so können“, grinste der Todeswächter. „Wirklich? Danke Papa!“, freute sich das Mädchen. Endlich würde sie auch mal helfen können. Kumo belächelte die Beiden. Doch dieses verschwand, als er wieder an Krähe dachte. Er sah aus dem Fenster und fragte sich, was sie wohl gerade machte? Fragte sich, ob er das letzte Mal etwas in ihr auslösen konnte oder nicht. Inzwischen ging es ihm zwar wieder einigermaßen gut, dennoch konnten sie weiterhin nichts tun, außer warten. Währenddessen kümmerte Moe sich mit Freude, um die Kinder ihrer Freunde, im Schloss. Auch Ai und Shin´s Sohn war endlich auf der Welt. Taiki hieß er und war ihr ein und alles. Auch ihn hütete die Orangehaarige gerade. „Ihre Fähigkeiten als Mutter hat sie auf jeden Fall nicht verlernt“, merkte Ai an. „So etwas ist ja auch Intuition. Die kann nicht von Erinnerungen beeinflusst werden“, lenkte Manabu ein. „Elender Schlaumeier“, murrte die Rothaarige. „Aber wie geht es Akaya und den Kindern mit der Situation?“, wollte Shin wissen. „Ich denke, sie versuchen das Beste daraus zu machen… Aber Akaya kann man ansehen, das ihn das sehr mitnimmt“, antwortete Chiyo. „Wieso hat sie das Zeug auch einfach getrunken?“, erhob Kano seine Stimme. „Es ging um das Leben ihrer Tochter. Da überlegt man nicht lange, oder würdest du das?“, sah Akemi zu ihrem Mann auf, welcher den Blick erwiderte. „Natürlich nicht. Aber allein die Vorstellung, das du Hana und mich vergisst...“, gab der Blonde von sich. „Dennoch hätte ich genau so gehandelt, mit dem selben Gedanken wie Moe. Auch ich würde mich immer wieder in dich verlieben“, lächelte die Rosahaarige. Kano konnte man in dem Moment ansehen, wie sehr ihn diese Worte berührten. Auch wenn er es niemals zugeben würde. Ai hingegen beobachtete Moe. Chiyo gesellte sich zu ihr „Über was denkst du nach?“. Die Gefühlswächterin richtete ihren Blick auf die Pinkhaarige „Naja, ich habe mich nur gefragt, ob es wirklich möglich ist, Gefühle komplett mit den Erinnerungen an eine Person auszulöschen… Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht möglich ist. Denn Gefühle kommen vom Herzen, nicht vom Kopf“. Chiyo´s Ausdruck wurde fragend „Was willst du damit andeuten?“. Ai begann zu lächeln „Ich glaube einfach nur, das Moe etwas Zeit brauchen wird, aber die Gefühle für Akaya trotzdem noch irgendwo schlummern. Inzwischen kenne ich Moe ja auch etwas besser und kann mit gutem Gewissen sagen, das diese Frau nichts so schnell klein bekommt. Sie hat ein starkes Herz“. „Damit magst du recht haben, aber ihre ganzen Erinnerungen sind fort. Alles, was Akaya und sie durchgemacht und erlebt haben, was ihre Beziehung gestärkt, gefördert und gefestigt hat, ist einfach weg. In ihrem Schicksal kann ich auch nicht das geringste sehen...“, seufzte Chiyo. „Shin~ Deine Schwester wird schon wieder so pessimistisch! Ich glaube, sie braucht mal ihren großen Bruder“, ließ Ai die Schicksalswächterin einfach stehen und ging zu ihrem kleinen Prinzen und Moe. Der Angesprochene hingegen trat, schmunzelnd, auf seine Schwester zu „Wo drückt denn der Schuh?“. Kurz darauf betraten auch Hideki und Itoe das große Zimmer. Moe begrüßte den General freundlich, woraufhin die Beiden anfingen sich zu unterhalten. Die Blonde hingegen gesellte sich, seufzend, zu den Anderen. „Itoe? Alles in Ordnung?“, wollte Akemi besorgt von ihr wissen. „Ach weist du, seitdem Moe ihre Erinnerungen an Akaya verloren hat, verstehen Hideki und sie sich von Tag zu Tag besser“, entgegnete die Angesprochene. Die Lichtwächterin lächelte verunglückt. Ach das meinte sie. Ihnen war das auch schon aufgefallen. „Kann es sein, das du Hideki magst?“, lächelte Akemi. Daraufhin bekam Itoe einen leichten Rotschimmer „Schon… Aber wenn das so weiter geht..“. „Ich schätze nicht, das Akaya das gefallen würde“, erhob Kano seine Stimme. Auch wenn ihm das eigentlich relativ war. „Was würde mir nicht gefallen?“, stand der Weißhaarige, urplötzlich, hinter der kleinen Gruppe. Akemi erschrak deswegen so sehr, das sie ihrem Mann, wörtlich, auf die Arme sprang. „Akaya! Bist du verrückt geworden!?“, klammerte sich die Rosahaarige immer noch, an den Blonden. Dieser schielte zu dem Weißhaarigen. „Geworden? Das ist eine rhetorische Frage, oder?“, grinste der Todeswächter. Ayaka hatte er auch dabei. Seine Anderen Kinder waren mit Kumo zu Hause. „Moe flirtet mit Hideki, so sieht es aus“, antwortete Itoe. „Itoe! Das kann man so doch nicht...“ „Doch, ich denke sie hat recht. Und ich muss ja wissen, wie Moe flirtet“, versuchte Akaya sein Grinsen aufrecht zu erhalten. „Willst du dich gar nicht einmischen?“, wunderte Manabu sich. „Aus welchem Grund denn? Wie soll ich mich einmischen, wenn Moe bis vor ein paar Tagen nicht mal wusste, wer ich eigentlich bin? Wie soll ich das rechtfertigen?“, schmunzelte der Weißhaarige. Der Hellblauhaarige verstummte. Das ergab natürlich Sinn. Nach dem kurzen Gespräch bemerkte Akaya, das seine Tochter weg war. Sekunden später erblickte er sie dann bei Moe. „Oh, bist du nicht die Tochter von dem Todeswächter? Ehm...Akaya? Und dein Name war Ayaka, oder?“, lächelte die Lebenswächterin. Das Mädchen nickte daraufhin. „Eure Namen sind ja wirklich ein interessantes Wortspiel. Wer kam denn auf diese Idee?“, sah Moe interessiert zu der Kleinen. „Das eh...hat meine Mama sich überlegt. Da sie gespürt hat, das ich wie mein Papa werden würde“, antwortete Ayaka. Es war komisch für sie, ihr das erklären zu müssen. „Hm, so? Wo ist deine Mama denn jetzt? Ist sie auch eine Wächterin?“, nach dieser Frage, bemerkte Moe sofort, dass das Mädchen vor ihr traurig wurde. „Oh, tut mir leid, habe ich was falsches gesagt?“, hing sie noch, besorgt, hinten dran. Ayaka schüttelte ihren Kopf. „Nein, schon okay“, lächelte sie, wenn auch traurig. Moe musterte das Mädchen etwas verwundert, ehe die Kleine zu den Anderen Kindern ging. „Weist du, ihre Mutter ist bei der Geburt ihrer kleinen Schwester, Amaya, verstorben“, lenkte Hideki ein. Das war die Version, auf welche sich die Wächter geeinigt hatten. „Wie schrecklich! Das tut mir leid für Akaya und seine Familie...“, gab die Orangehaarige, mitfühlend, von sich. „Aber er muss sie wirklich sehr geliebt haben“, fügte Moe noch, lächelnd, hinzu. „Wie kommst du darauf?“, wollte Hideki wissen. „Naja, er trägt noch immer seinen Ehering und in dem kleinen Amulett das er trägt, ist sicher auch ein Bild von ihr“, erklärte die junge Frau. Der General blinzelte. Auf das alles hatte die Lebenswächterin geachtet? Dabei hatte sie ihn doch erst ein oder zwei mal gesehen. Hideki schmunzelte seufzend. In der Hinsicht hatte Akaya wohl etwas auf sie abgefärbt. „Na, Herr General~ Solltest du nicht lieber arbeiten, anstatt hier herum zu turteln?“, schmunzelte Akaya. Der Angesprochene zuckte etwas zusammen, da der Todeswächter plötzlich neben ihnen stand. Anschließend richtete er seinen skeptischen Blick zu ihm auf. Als ob er etwas mit Akaya´s Frau anfangen würde. Mit dem Thema war er eigentlich durch. Auch wenn diese Frau, sich nicht daran erinnerte. Allerdings war auch ihm nicht entgangen, das Moe öfter mit ihm flirtete. Er hoffte wirklich inständig, dass das keine alten Gefühle in ihm hervorkramen würde… Viel mehr stellte sich ihm auch die Frage, woher dieses Interesse an ihm auf einmal kam? „Selbst wenn wir 'turteln' würden, wie du es nennst, was ginge dich das an?“, verschränkte Moe ihre Arme vor ihrer Brust. „Naja, Hideki und ich sind alte Freunde und ich habe ihn schon immer gerne aufgezogen“, grinste Akaya. „Ist dem so? Denkst du nicht, aus dem Alter bist du allmählich raus?“, entgegnete die Orangehaarige, fragend. „Nein. Wenn du mich kennen würdest, wüsstest du, dass das bei mir normal ist“, schnippte der Todeswächter, Moe, liebevoll gegen ihre Stirn. „Hey! Das macht man doch nicht“, murrte die Lebenswächterin trotzig. Hideki hingegen, beschmunzelte die Beiden. Ihm war bewusst, wie schwer das alles für Akaya sein musste. Dennoch schlug er sich ganz gut, wie er nur ungern zugab. Jetzt, wo er dem Weißhaarigen sein Glück endlich gönnte, machte das Schicksal den Beiden wieder einen Strich durch die Rechnung. Die ganzen letzten Monate zeigten dem Dunkelbraunhaarigen, wie sehr die Beiden einander brauchten. Sein Blick wanderte zu Itoe, welche sich gerade mit Akemi unterhielt. Außerdem hatte nun auch er jemanden gefunden, den er beschützen wollte. Die Frage war nur, wie lange er Moe noch abblocken konnte, ohne das alte Gefühle in ihm aufkamen. Nach diesen Gedanken, bemerkte Hideki, das Moe und Akaya immer noch diskutierten. Mehr oder weniger. „Bald ist doch Halloween auf der Erde, oder?“, wollte Manabu von Akemi wissen, welche daraufhin nickte. „Sollen wir dann nicht vielleicht einen Ball mit diesem Thema veranstalten? Damit hätten wir vielleicht mal etwas Ablenkung“, schlug der Wissenswächter vor. Daraufhin sahen ihn all seine Freunde an, als hätten sie einen Geist gesehen. „Was…..ist denn? Habe ich etwas komisches gesagt?“, blinzelte er. Plötzlich fingen alle an zu lachen. Nun, verstand Manabu die Welt nicht mehr. „So einen Vorschlag von dir zu hören, ist nur etwas ungewöhnlich“, schmunzelte Chiyo. „Das stimmt, aber die Idee an sich finde ich gut“, grinste Akaya. „Wer hätte es gedacht? Für den Tod, ist dieses Fest bestimmt wie Weihnachten“, lächelte Moe, sarkastisch. „Hey! Das stimmt so nicht ganz, immerhin mag ich Weihnachten auch“, schmunzelte der Weißhaarige. „Ist dem so?“, entgegnete die Lebenswächterin. „Bevor ihr jetzt weiter diskutiert, was haltet ihr von der Idee?“, sah Manabu in die Runde. „Also in Anbetracht dessen, das jemand die Dimensionen auslöschen will, Krähe in seiner Gewalt hat und uns nach dem Leben trachtet, warum nicht? Wäre bestimmt mal eine tolle Abwechslung“, grinste Akaya. Die Anderen lächelten verunglückt. Er hatte zwar recht, aber so eine kleine Ablenkung könnten alle sicher einmal gebrauchen. Moe hingegen sah zu dem Weißhaarigen auf. Wieso hatte sie das Gefühl, das da noch mehr war, das ihn belastete? Sie kannte ihn nicht, konnte aber mit ihm umgehen, als würden sie sich schon ewig kennen. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte. Ihre eine Hand wanderte, unbewusst, zu ihren Ketten und berührte sie sachte. Was hatte es mit ihnen auf sich? Weshalb waren sie ihr so verdammt wichtig? Wenn sie genauer darüber nachdachte, war ihr Kopf leer. Wie ausradiert. Dann war da noch dieses Mädchen, Ayaka. Auch sie kam ihr unheimlich vertraut vor. Aber vielleicht bildete sie sich das alles ja auch nur ein. 35. Kapitel ----------- Die Vorbereitungen für den Halloween – Ball liefen auf hoch touren. Das gesamte Schloss wurde für diesen Anlass passend geschmückt. Für die einen oder anderen war es etwas zu viel des Guten. Shinji traute sich kaum noch durch das Schloss, während Ayaka es total faszinierend fand. „Das hat sie wohl von dir, Akaya“, schmunzelte Katsuro. „Sie wird meine Nachfolgerin. Uns Todeswächter macht eben nichts so schnell Angst“, grinste der Weißhaarige. Kuraiko hingegen, versteckte sich ebenfalls etwas hinter ihrem Verlobten. Ihr war das alles auch nicht mehr wirklich geheuer. „Warum müssen sie auch alles schmücken?“, beanstandete die junge Frau. „Also mir gefällt es“, gab Akaya zufrieden von sich. „Könnte das daran liegen, das du dich heimisch fühlst?“, stoppte Moe neben ihren Freunden. „Nur weil ich der Tot bin, heißt das nicht, das ich ihn ständig um mich haben muss. Da verstehst du etwas falsch, meine Liebe. Dennoch habe ich nichts gegen diesen schaurigen Look“, schmunzelte der Weißhaarige. Die Lebenswächterin sah erst zu ihm auf, ehe sie ihren Blick auf seine Tochter richtete. „Sie scheint damit ja auch reichlich wenig Probleme zu haben“, lachte die Orangehaarige etwas, da Shinji sich ängstlich an das Mädchen klammerte. „Du scheinst damit ja auch eher weniger ein Problem zu haben, hm?“, beugte der Todeswächter sich etwas zu Moe und grinste sie an. Die junge Frau bekam einen leichten Rotschimmer, da Akaya ihr wirklich sehr nah kam. Anschließend drehte sie ihr Gesicht von ihm weg. „Natürlich nicht! Das ist doch alles nur Deko“, murrte sie. Der Weißhaarige fand ihre Reaktion amüsant „Das sehen wir dann, wenn später die Gäste anwesend sind“. Die Angesprochene linste zu dem Todeswächter. Was meinte der Kerl nun wieder damit? „D – Denkst du die werden sich sehr gruselig verkleiden?“, erhob Kuraiko ihre Stimme, leicht verängstigt. Daraufhin blickten alle zu ihr. „Du bist eine Wächterin und kämpfst gegen Kreaturen die wesentlich schlimmer aussehen wie diese Leute es werden und hast trotzdem Angst?“, schmunzelte Akaya. „Das ist etwas ganz anderes...“, nuschelte die Schwarzhaarige in die Schulter ihres Verlobten, welcher grinsen musste. „Ich werde schon auf dich aufpassen, Kätzchen“, lächelte der Raumwächter. Danach zupelte jemand an seinem Hosenbein und er sah zu diesem herunter „Shinji?“. „M – Mich auch? Beschützt du mich auch vor den gruseligen Leuten?“, blickte der Junge, etwas unsicher, zu Katsuro auf. Dieser hockte sich vor ihn und grinste den Kleinen breit an „Aber natürlich!“. Nach diesen Worten, lächelte Shinji erleichtert. „Ayaka, hast du denn wirklich so gar keine Angst?“, wollte Moe von dem Mädchen wissen. Die Kleine schüttelte lächelnd ihren Kopf „Nein. Denn ich weis, das mein Papa mich immer beschützen würde. Meine Mama sagte mal zu mir, das er mich damals schon beschützt hat, als ich noch in ihrem Bauch war und deswegen fast gestorben wäre“. Moe blickte erstaunt zu dem Mädchen herunter, anschließend richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den jungen Mann neben ihr. Dieser lächelte seine Tochter gerade, sanft, an. Dieser Blick ließ das Herz der jungen Frau, kurz, höher schlagen. Aus diesem Grund wandte sie sich schnell von Akaya ab. „Alles in Ordnung?“, wollte der Todeswächter von ihr wissen, da sie sich so plötzlich weg drehte. „Ja, alles gut“, entgegnete Moe, fragte sich aber dennoch, was das gerade sollte. Wenig später, begannen die Wächterinnen sich fertig zu machen. Dafür befanden sie sich in dem riesigen Umkleidezimmer, welches sie schon die letzten Male genutzt hatten. Auch Ayaka war bei ihnen. Itoe hingegen kümmerte sich, mal wieder, um die Kinder. Aber das tat sie unheimlich gerne, daher machte es ihr nichts aus. „Und Ayaka, als was möchtest du dich gerne verkleiden?“, lächelte Moe, während sie sich die verschiedenen Kostüme ansah. Die Kleine schaute fragend drein. Sie war sich nicht sicher, als was sie sich auf diesem Ball gerne verkleiden würde. Bei solchen Sachen, half ihr sonst Krähe immer. „Stimmt etwas nicht?“, fragte die Orangehaarige besorgt. „Ich musste gerade nur an meine große Schwester denken… Sie ist immer noch bei unseren Feinden und und...“, klang Ayaka immer trauriger. Moe betrachtete sie kurz, ehe sie sich zu ihr kniete und in ihre Arme nahm. Das Mädchen blickte kurz überrascht drein, ehe sie sich etwas an die Ältere schmiegte. Die anderen Wächterinnen beobachteten die Beiden. „Ich denke, das braucht Ayaka jetzt“, lächelte Akemi. „Aber schon traurig, wenn man bedenkt, das Moe ihre Tochter nicht erkennt“, gab Kuraiko, traurig, von sich. „Ich frage mich inzwischen, ob das nicht alles Prüfungen von dem Schicksal sind… Aber dann stellt sich die Frage, weshalb?“, murmelte Chiyo. „Erklärt sich das nicht von selbst? Das Leben, sowie auch der Tod, sind sehr wichtige Bestandteile unseres Lebens. Es betrifft immerhin jedes Lebewesen. Ohne sie, würde es keinen von uns geben. Ich schätze, das Schicksal testet sie, weil eine Verbindung von ihnen so nie vorgesehen war? Amaya ist der beste Beweis dafür, oder nicht?“, schmunzelte Ai. Die Pinkhaarige sah zu ihr auf „Du denkst sie testen sie aus diesem Grund? Aber weshalb sollten sie...“. „Akaya haben sie schon auf Herz und Nieren geprüft...er scheint bestanden zu haben. Nun ist scheinbar Moe an der Reihe, zu beweisen, das nichts ihre Verbindung trennen kann“, spekulierte die Rothaarige. Chiyo hielt kurz inne. Das könnte natürlich möglich sein. „Wenn dem so ist, wird Moe diese Prüfung sicher auch meistern“, lächelte Akemi. „Hoffentlich...“, murmelte Kuraiko, welche zu Ayaka und der Lebenswächterin sah. Die Beiden waren nun dabei, der Jüngeren, ein Kostüm heraus zu suchen. Die Schwarzhaarige fände es unheimlich traurig, würde die Orangehaarige sich nie wieder an ihre Kinder erinnern. Immerhin verhielt die Lebenswächterin sich immer noch größtenteils wie eine Mutter. Wahrscheinlich war ihr das nicht einmal bewusst. Kuraiko konnte das Gefühl inzwischen ein wenig nachempfinden. Shinji bereicherte Katsuro und ihr Leben wirklich sehr. Er brachte Leben in ihr Häuschen. Sie kümmerte sich wirklich mit großer Freude um den Kleinen. Und er gab es ihr jeden Tag zurück, in dem er sie fröhlich anlächelte. Dieser Gedanke zauberte Kuraiko ein sanftes Lächeln auf die Lippen. „An wen denkst du denn, das du so vor dich hin lächelst? Etwa an deinen Schnucki?“, schmunzelte Ai. Durch diese direkte Frage, bekam die Schwarzhaarige einen Rotschimmer im Gesicht. Anschließend schüttelte sie ihren Kopf „N – Nein! Ich habe gerade an Shinji gedacht“. Die Gefühlswächterin blinzelte „So?“. „Er ist ein toller Junge. Er hat Hana sofort in sein Herz geschlossen und die Kleine liebt ihn“, lächelte Akemi fröhlich. „Dann wartet mal, bis Taiki alt genug ist!“, lenkte Aiko ein. „Ich schätze, Akira wird ein toller Bruder und eben so toller Cousin für Taiki“, lächelte Chiyo. „Ich denke eher, das er ein Besserwisser wie sein Vater wird und Taiki das Leben schwer machen wird...“, seufzte die Rothaarige. „Du wirst ihn sicher so liebevoll aufziehen, das Taiki ein toller Junge wird, Ai“, lächelte Akemi. Die Angesprochene blickte zu ihr und bekam einen leichten Rotschimmer. Danach drückte sie die Rosahaarige fest an sich „Ach du~ Vieeeel zu süßes Ding!“. Kuraiko und Chiyo mussten deswegen etwas lachen. „Solltet ihr euch nicht allmählich fertig machen, Mädels?“, wollte Moe von ihnen wissen, welche gerade dabei war, Ayaka fertig zu machen und selbst auch schon umgezogen war. Die Angesprochenen sahen zu ihr und fingen danach an sich eilig um zu ziehen. Immerhin wurde es schon dunkel draußen. „Irgendwie habe ich ein Déjà vu“, schmunzelte Katsuro. Sie warteten schon eine ganze Weile auf die jungen Frauen. „Schönheit braucht nun einmal ihre Zeit“, grinste Akaya. Genau in dem Moment, in dem er das von sich gab, öffnete sich die Tür und die Wächterinnen betraten das Zimmer. „Oh, schaurig schöne Gestalten“, schmunzelte der Todeswächter. „Schau mal Papa“, tänzelte Ayaka vor dem Weißhaarigen herum. „Oh, ein Rotkäppchen“, musterte er sie. „Genau! Aber mit einem blutigen Kleidchen, damit es auch passt!“, zeigte das Mädchen auf die Flecken. „Schick, schick“, grinste er zufrieden. „Finde ich auch! Moe hat mir dabei geholfen“, lächelte Ayaka glücklich. Ihr Papa hielt kurz inne und richtete seinen Blick kurz auf die Orangehaarige, welche wohl als gefallener Engel ging. Er wusste nicht weshalb, aber er fand diese Kostüm Auswahl, ironisch. Dennoch entfloh ihm ein Seufzer, ehe er sich wieder seiner Tochter zuwandte. „Das hat sie wirklich toll hin gekriegt. Aber das war ja zu erwarten, oder?“, grinste Akaya. Das Mädchen erwiderte seinen Blick und nickte etwas „Ja...“. Der Weißhaarige merkte, wie die Laune seiner Tochter sich verschlechterte, weshalb er beschloss schnell das Thema zu wechseln. „Aber so passt du ja super zu unserem kleinen Wolf“, deutete der Todeswächter auf Shinji. Ayaka betrachtete den Jungen und lächelte „Stimmt!“. Kurz darauf rannte sie fröhlich zu ihm „Shinji!“. Der Angesprochene sah zu ihr und bekam einen leichte Rotschimmer. Akaya beobachtete sie schmunzelnd. „Also irgendwie ja schon lustig, das Moe und du Kostüme für die Kinder ausgesucht haben, die zu einander passen“, gesellte Katsuro sich zu dem Älteren. „Oder es war einfach Zufall“, grinste der Weißhaarige. Der Raumwächter linste zu ihm auf „Mach eure Verbindung nicht schlechter, wie sie wirklich ist. Das wird schon wieder, lass den Kopf nicht hängen“. Akaya wusste zwar, das Katsuro ihn nur aufmuntern wollte, dennoch. So sehr er sich auch wünschen würde, das Moe sich an alles erinnerte, so wusste er auch, das alles ausgelöscht war. Trotzdem versuchte er, für seine Kinder stark zu sein. Er musste einfach. So würde Moe es auch wollen. Später am Abend, war der Ball im vollen gange. Viele gruslige Kostüme waren dabei. Deshalb war Ayaka auch viel damit beschäftigt, Shinji zu beruhigen. Momentan waren die Kinder dabei zu tanzen. Akaya fand diesen Anblick wirklich äußerst niedlich. Doch er versuchte sich auch davon abzulenken, das Moe und Hideki schon wieder dabei waren, sich zu unterhalten. Ihm gefiel das alles gar nicht. Sogar weniger als gar nicht. Aber was sollte er machen? Er rechnete dem General ja schon hoch an, das dieser öfter versuchte Moe von sich loszureißen. Plötzlich wurde der Weißhaarige von jemandem angerempelt. Er sah zu diesem Jemand herunter und blinzelte verwundert „Itoe?“. Die Angesprochene sah zu ihm auf. Akaya war sofort klar, diese junge Frau war ziemlich betrunken. „Sag mal, solltest du nicht auf die Kinder achten?“, erhob der Todeswächter seine Stimme, fragend. „Das...übernimmt Kumo...“, lallte die Blonde, etwas. Wo sie es sagte. Stimmt, er wollte nicht zu diesem Ball. „Aber weshalb betrinkst du dich so?“, seufzte Akaya schmunzelnd. Diese junge Frau, brauchte dringend eine Sitzgelegenheit und ein Glas Wasser. Also nahm er sie auf seine Arme und brachte sie zu einem der Stühle, in dem Saal. „Warum….fragst du…? Deswegen...“, deutete Itoe, auf Hideki und Moe. Akaya setzte die Blonde ab und folgte ihrer Deutung, mit seinem Blick. „Solltessst du dich nich…...auch betriiinkeeen? Immerhiiin flirtet deine Frauuu heftiiig mit einem….anderen...Mann“, lallte die junge Frau, erneut. „Nein, nicht wirklich. Ihr und unseren Kindern geht es gut. Das ist das wichtigste für mich“, schmunzelte Akaya, wenn auch etwas verbittert. „Lüge~ Ich sehesss dir annn. Dich lässst das nich kalt“, durchbohrte Itoe den Todeswächter beinahe mit ihrem Blick. Dieser erwiderte ihn. „Natürlich nicht. Im Gegenteil. Aber ich weis auch, das es ihr Leben gefährdet, sollte ich versuchen ihre Erinnerung hervor zu rufen oder ihr davon zu erzählen“, entgegnete der Weißhaarige. „Ich werde dir nun ein Glas Wasser besorgen, versuch in der Zeit, besser nicht alleine zu laufen“, schmunzelte Akaya und machte sich auf den Weg. Die Angesprochene sah ihm nach. Moe hingegen, hing Wort wörtlich an dem General. Dieser wusste gar nicht, was er noch tun sollte. Was war nur auf einmal mit dieser Frau los? So kannte er sie nicht. Das bestärkte auch sein Gefühl, das da etwas nicht stimmen konnte. Mal ganz davon abgesehen, das er eventuell den Alkohol weg nehmen sollte. „Moe, ich glaube du benötigst mal frische Luft“, seufzte Hideki und brachte sie zu einem der Balkone. Während er das tat bemerkte er im Augenwinkel Akaya, welcher Itoe gerade ein Glas Wasser reichte. Ein Seufzer entfloh dem jungen Mann. Kurz darauf betrat er gemeinsam mit Moe den Balkon. Von dort aus konnten sie die Stadt vor dem Schloss und die drei Monde bewundern. Der Größte Mond war strahlend weiß. Die Beiden kleineren wiederum blau- und rötlich. Er stützte sich mit seinen Händen auf dem Geländer ab und sah in den Himmel hinauf. Dabei entging ihm natürlich nicht, das Moe ihn ansah. „Und? Wird es besser?“, schmunzelte der Dunkelbraunhaarige. Die junge Frau nickte leicht „Ja...Danke“. Die kalte Luft tat ihrem beschwipsten Kopf gut. Sie konnte allmählich wieder klarer denken. Außerdem hatte sie bei weitem nicht so viel getrunken, wie Itoe. Die Orangehaarige lehnte sich mit ihrer Taille gegen das Geländer und betrachtete die Menschen in dem Saal. Während sie ihren Blick schweifen ließ, erblickte sie auch Akaya, welcher sich gerade liebevoll um die betrunkene Itoe kümmerte. Sie beobachtete die Beiden eine Zeit lang. „Ja, Akaya kann auch ein ganz netter Typ sein“, schmunzelte Hideki erneut. Als er Moe somit ansprach, wurde diese etwas rot, da sie sich ertappt fühlte. Immerhin hatte sie die Zwei quasi angestarrt. „J – Ja, sieht ganz danach aus. Würde man so gar nicht erwarten. Er wirkt immer eher so, als würde er nichts ernst und alles auf die leichte Schulter nehmen. Er scherzt immer dann, wenn man es nicht gebrauchen kann oder es unangebracht ist… Und er hat es wirklich raus, aus dem Nichts plötzlich aufzutauchen“, murrte die Lebenswächterin trotzig, da sie schon so ihre Erfahrungen damit machen durfte. Hideki lachte auf einmal etwas, weshalb Moe fragend zu ihm aufsah. „Du beschreibst gerade genau Akaya, so wie er früher immer war“, lächelte der General zu der jungen Frau herunter. Sie verstand nicht genau, was er ihr damit sagen wollte, das wiederum sah er ihr wohl an. „Du musst wissen, früher war Akaya sogar noch...wie soll ich sagen? Verrückter und durchgeknallter? Er machte wirklich über alles Späße und riss Witze, wenn sie mehr als unangebracht waren. Und dann gab es eine Wendung in seinem Leben. Ich hätte zu der Zeit selbst nicht gedacht, das er sich mal so mausern würde“, lächelte Hideki. Moe wandt ihren Blick, nach seinen Worten, auf Akaya. Dieser saß inzwischen mit Itoe an dem Tisch und unterhielt sich mit ihr. „Wendung?“, wiederholte sie die Worte, des jungen Mannes. Dieser deutete danach, auf Ayaka und Shinji, welche immer noch fröhlich tanzten. „Ayaka?“, richtete die Lebenswächterin, ihre Aufmerksamkeit von dem Mädchen, wieder auf den General. Dieser nickte zustimmend „Ja. Als er damals erfuhr das seine zu der Zeit beste Freundin, ein Kind von ihm, dem Tod selbst, erwartete löste das etwas in ihm aus“. Der Dunkelbraunhaarige hielt kurz inne und begann zu lächeln. Moe fragte sich, was er wohl gerade dachte. Doch ehe sie nachfragen konnte, sprach er weiter „Aber den wohl größten Einfluss, hatte seine Frau auf ihn. Mein Gott, hat sie ihm den Kopf gewaschen. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass das einer schaffen könnte. Aber wenn jemand, dann sie. Sie ließ sich von ihm nichts sagen oder gefallen. War ein Dickschädel und wenn sie etwas wollte, trat sie auch dafür ein. Dazu war sie eine unheimlich liebevolle, junge Frau und Mutter. Egal wie oft Akaya sie damals von sich stieß, sie gab ihn nicht auf. Letztlich ist sie gestorben, um ihm noch ein Kind zu schenken. Sie wusste das es so kommen würde und nahm es in kauf“. Die Orangehaarige hörte ihm aufmerksam zu und aus irgendeinem Grund, rührte sie das zu Tränen, was der Ältere ihr erzählte. „Das ist doch nicht fair. Ich bin mir sicher, das haben weder Akaya, noch seine Kinder verdient. Und am wenigsten wohl die junge Frau selbst. Ich kannte sie zwar nicht, aber deiner Beschreibung nach, muss sie sehr stark gewesen sein. Vielleicht nicht so, aber sie schien eine starke Seele und ein starkes Herz zu besitzen...“, betrachtete Moe den Todeswächter. Hideki sah zu ihr herunter und lächelte leicht traurig. Wie recht sie hatte. Wenn sie nur wüsste, das sie über sich selbst sprach. Genau in dieses Mädchen, hatte er sich damals verliebt. Als sie sich zum ersten Mal begegneten, verzauberte ihre Art ihn. Auch jetzt noch, fand er sie toll. Aber auf eine andere Art wie damals. Sie war zu einer tollen jungen Frau und Mutter heran gewachsen. Doch ihr Herz gehörte voll und ganz nur einem Mann. Das wusste er und das war auch gut so. Selbst wenn ihr das momentan nicht bewusst war. Für Hideki war sie inzwischen nicht mehr, wie eine sehr gute Freundin. Das konnte er nun mit Sicherheit sagen. Er wandt seinen Blick zu Itoe, welcher es scheinbar inzwischen auch besser ging. Das erleichterte ihn etwas. „Warum gehst du nicht zu ihr?“, erhob Moe auf einmal ihre Stimme und der Angesprochene sah fragend zu ihr herunter. Sie erwiderte seinen Blick. „Ich bin nicht blind, Hideki. Du hast sie bereits den ganzen Abend immer und immer wieder angesehen. Genauso hast du versucht, mich immer los zu werden. Ich mag zwar etwas getrunken haben, aber bin nicht dumm. Sie scheint dir wichtig zu sein, also warum gehst du nicht zu ihr? Nicht, das sie dir sonst noch ein Witwer wegschnappt“, schmunzelte die Lebenswächterin. Der General blinzelte etwas irritiert. Er verstand gerade wirklich nicht, was das zu bedeuten hatte. „Nun schau mich doch nicht so an! Ich musste doch sichergehen, das du vollstens von mir los bist, ehe ich dich auf das Mädchen loslasse. Ich könnte es wirklich nicht verantworten, wenn du ihr später das Herz brichst. Dazu ist sie ein zu liebes Mädchen. Pass also gut auf sie auf. Sonst hast du später noch Ai im Nacken und das willst du bestimmt nicht“, lachte Moe etwas. Hideki´s Ausdruck sprach Bände. Er sah sie an, als hätte er den Witz nicht verstanden. Sie hatte ihn tatsächlich auf die Probe gestellt? Danach fasste er sich aber relativ schnell wieder. „Du Biest“, schmunzelte er, ehe er sich zu Itoe auf den Weg machte. Moe sah ihm lächelnd nach. Danach richtete sie ihren Blick zu den Sternen hinauf. Ihr lächelndes Gesicht, wich einem traurigen. Das was Hideki ihr erzählt hatte, nahm sie unfassbar stark mit. Den Grund dafür, kannte sie nicht. Was hatte das alles nur zu bedeuten? 36. Kapitel ----------- „Uhh, gibt sich unsere Lebenswächterin da etwa sexy?“, hörte die Angesprochene, eine ihr bekannte Stimme, aus einer dunklen Ecke. Von dem Balkon auf welchem sie stand, führte eine Treppe in den Garten. Der Ausdruck der jungen Frau wurde sauer „Shizuka“. Die Vampirin trat in das Mondlicht, weshalb die Frauen sich gegenüber standen. „Wie ich sehe, geht es dir nach unserem letzten zusammen treffen wieder besser“, schmunzelte die Blauhaarige. „Dieses mal bekommst du mich nicht bewusstlos, glaub mir“, entgegnete die Lebenswächterin. „Ach? Hast du schon vergessen wie viele Menschen auf diesem Ball sind? Und die Wächterkinder sind ebenfalls alle hier. Ihr habt es uns wirklich unnötig leicht gemacht“, spielte Shizuka an einer ihrer Haarsträhnen herum. „Und wie geht es Akaya so?“, fügte sie noch hinzu. Moe sah fragend zu ihr. Warum stellte sie ihr solch eine Frage? Auf einmal spürte die Lebenswächterin eine böse Energie. „Krähe“, huschte es daher über ihre Lippen. „Wir werden sicher nicht zulassen, das ihr den Unschuldigen etwas antut! Das schwöre ich!“, kurz darauf entledigte Moe sich der Flügel, welche sie auf dem Rücken trug, um sich schneller bewegen zu können. Als sie damit fertig war, konnte man schon die ersten Schreie vernehmen. Dunkle Gestalten kamen aus dem Boden hervor. Ohne weiter darüber nachzudenken beschwor die Lebenswächterin ihren Speer und beschützte mit diesem Menschen, vor den Kreaturen. Shizuka sah ihr nach „An ihrem starken Willen hat sich trotz allem nichts verändert….interessant“. Hideki´s Soldaten sorgten dafür, das die Menschen das Schloss, geordnet und sicher, verließen. Während die Wächter damit beschäftigt waren, gegen die Kreaturen zu kämpfen. Ayaka und Shinji gingen in dem ganzen Tumult etwas unter. Sie wussten, das die Anderen mit kämpfen beschäftigt waren. Plötzlich erblickten die Kleinen Krähe, welche neben Yami herlief. Sie schien die ganzen Kreaturen zu kontrollieren. „Onee – chan“, murmelte Ayaka. Die Brünette erwiderte auf einmal ihren Blick. Er wirkte leer und voller Hass. „Ayaka...das sieht nicht gut aus...sie kommen auf uns zu“, gab Shinji, unruhig, von sich. Das Mädchen blickte sich rasch um. Was sollten sie nur machen? Alle waren in Kämpfe verwickelt. Ihr Papa und Shinji´s Eltern kamen nicht an sie heran. Egal was sie auch versuchten. „Da sind ja unsere kleinen Ausreißer“, schmunzelte Yami. Die Angesprochenen sahen ernst zu ihm auf. „Aber so wie es aussieht, wollt ihr gar nicht mit, hm? Was ist mit dir Shinji, Yume vermisst dich“, betrachtete der Schwarzhaarige den Jungen. Doch dieser sah ihn verachtend an. Das zauberte dem Älteren ein Grinsen auf die Lippen „Dachte ich es mir“. Yami wandt sich Krähe zu „Was denkst du, sollen wir mit ihnen machen? Was würden die Eltern wohl davon halten, wenn wir ihnen eine Botschaft hinterließen?“. Die Angesprochene hörte ihm stumm zu und starrte die Kinder einfach nur an. Anschließend richtete sie ihre Hand auf sie, in welcher eine schwarze Energiekugel erschien. „Wir sind also einer Meinung, wie schön“, lächelte Yami. Gerade als Krähe ihren Angriff starten wollte, wurde ihre Hand von einem Speer gestreift. „Lass die Kinder in Frieden, Krähe!“, stoppte Moe vor diesen. Sie war schon ziemlich geschafft, da sie sich beeilen musste, zu ihnen zu kommen. Sie ahnte schon, das es darauf hinaus laufen würde. „Ah, wenn das nicht unsere Lebenswächterin ist. Schön dich nach unserem letzte Treffen mal wieder zu sehen“, schmunzelte Yami. Die junge Frau blickte fragend zu ihm. Immerhin konnte sie sich an jenes nicht erinnern, sie war bewusstlos gewesen. „Was genau wollt ihr hier? Hättet ihr uns nicht wenigstens heute in Ruhe lassen können!?“, wollte Moe sauer wissen. „Wir wollen immer noch das Siegel des Chaoses lösen, deswegen müssen immer noch zwei von euch dran glauben. Außerdem dachten wir uns, warum dann nicht gleich ein wenig mehr Unruhe stiften? Wenn ihr schon einmal alle auf einem Haufen seid“, grinste der Schwarzhaarige. Doch die Orangehaarige ignorierte ihn einfach „Krähe! Das kann doch nicht das sein was du willst!? Bitte, besiege die Angst in dir!“. Die Brünette erwiderte ihren Blick, aber reagierte nicht darauf. Im Gegenteil, sie startete erneut einen Angriff auf die Drei. Moe biss sich auf ihre Unterlippe, drehte sich zu den Kindern und nahm sie in den Arm, um sie mit ihrem Schutzschild zu schützen. Dies half aber auch nur bedingt, bei der Finsteren Energie, weswegen die Lebenswächterin einen beachtlichen Teil des Angriffs ab bekam. Sie keuchte schmerzlich und sank etwas zusammen. Ayaka weitete ihre Augen ein wenig. Sie wollte gerade etwas sagen, doch Moe kam ihr zuvor „Schon okay. Alles gut“. Anschließend richtete die junge Frau sich erneut auf und blickte zu den Anderen Beiden. „Noch nicht genug?“, schmunzelte Yami. Die smaragdgrünen Augen der jungen Frau funkelten kurz auf. „Rühr die Kinder gefälligst nicht an! Sie haben mit all dem doch überhaupt noch nichts zu tun! Sie sind noch unschuldig und klein! Ich werde nicht zulassen, das ihr diesen Leben eine ende setzt!“, gab die Orangehaarige, sauer, von sich. Yami hielt inne. Damit hatte er nicht gerechnet. Er dachte, das wenn Moe ihre Erinnerung verlieren würde, ihr die Kinder auch gleichgültiger wären. Aber dem war nicht so. Im Gegenteil. Sie gab alles für die Kleinen. Er musterte die Lebenswächterin. Durch die ganzen Kämpfe, gegen die Kreaturen, konnte sie kaum noch stehen. „Was erwarte ich auch, von der Lebenswächterin?“, sagte er eher zu sich selbst. Danach wandt er sich an Krähe „Dann beseitige sie einfach alle drei“. Nach diesen Worten, drehte er ihnen den Rücken zu und setzte seinen Weg fort. Moe und Krähe´s Blick trafen sich. „Krähe...tu das nicht. Ich will nicht gegen dich kämpfen!“, bat die Orangehaarige die Jüngere. Doch diese schien ihr nicht einmal zu zu hören. Ayaka hingegen sah zu ihrer Mama auf. Weshalb konnte sie sich eigentlich an Krähe erinnern? Kumo hatte sie schließlich auch vergessen. Weshalb also an sie? In der Zwischenzeit waren die anderen Wächter gut beschäftigt. „Was ist mit unseren Kindern!?“, presste Akemi gerade eine der Kreaturen, mit einem Ast gegen die Wand, welcher sich um diese wickelte. Ihre Schwester hingegen setzte ein paar von ihnen in Brand „Das hört einfach nicht auf“. „Kumo ist doch bei ihnen, oder?“, schleuderte Katsuro ein paar der schwarzen Gestalten durch die Gegend. „Ich bin sicher er packt das!“, zerschlug Ai einen Gegner mit ihrer Dornenpeitsche. „Davon kann man ausgehen. Er hat in den letzten Jahren sicher dazugelernt und kann seine Gestalten wesentlich besser kontrollieren“, entgegnete Shin, welcher mit der Kraft, welche ihm geblieben war, zumindest noch ein Schwert aus der dunklen Energie formen konnte. „Das ändert aber nichts daran, das er verdammt noch einmal alleine mit ihnen ist!“, erhob Kano, genervt, seine Stimme. Akemi ließ ihren Blick kurz über das kleine Schlachtfeld schweifen. „Chiyo und Manabu sind nicht hier, denk ihr sie..“ „..Ja, sie werden zu ihm gegangen sein“, beendete Shin ihren Satz. „Aber sind unsere Feinde nicht auch hinter ihnen her?“, warf Kuraiko in die Runde. An den Blicken ihrer Freunde erkannte sie, das diese nicht darüber nachgedacht hatten. „So ein Dreck! Und zu Shinji kommen wir auch nicht!“, knurrte Katsuro, den das wirklich mehr als nervte. „Bei ihm sind Ayaka und Moe“, stellte Ai fest, welche gerade zu ihnen sah. „Moe?“, huschte es über Akemi´s Lippen, woraufhin sie ebenfalls zu ihnen blickte. „Aber sie steht Krähe komplett alleine gegenüber!“, meinte sie besorgt. Kurz darauf zuckte die Rosahaarige etwas zusammen, da eine der Kreaturen sie gerade angreifen wollte, doch Kano diese allerdings sofort vereiste. „Verdammt Akemi! Denk nicht immer an Andere! Das war schon fast zu knapp“, seufzte der Blonde sauer. „Entschuldige...“, murmelte sie. Die Rosahaarige wusste ja, das er es nicht so meinte und sich nur sorgte. Allerdings wusste er auch, das es ihr nicht wirklich leid tat. Chiyo und Manabu hatten es in der Zwischenzeit tatsächlich zu Kumo und den Kindern geschafft. Ersterer hatte das Zimmer von seinen Gestalten umstellen lassen. Diese waren im Flur, aber auch außerhalb des Schlosses an der Mauer aufgestellt, welche zum Zimmer gehörte. Der 14 Jährige hatte alle Kinder zusammen getragen und stand bei ihnen. Die jungen Eltern sahen verwundert zu ihm. Sie spürten ein Schutzschild. „Aber das ist doch...“, murmelte Manabu. „Ja, als der Tumult und die Beben anfingen, bemerkte ich auf einmal das uns nichts passierte und Akio sich extrem zu konzentrieren schien. Seit dem hält er den Schutz aufrecht. Die Gestalten habe ich nur als zusätzliche Sicherheit aufgestellt“, erklärte Kumo. Chiyo fing an zu lächeln „Er ähnelt seiner Mutter wirklich sehr“. „Aber du scheinst das hier ja wirklich alles sehr gut im Griff zu haben. Wir hätten uns also keine Sorgen machen müssen. Dafür sind wir dir sehr dankbar“, fügte die junge Frau noch hinzu. „Sie hat recht. Danke“, lächelte Manabu. „Du kannst nun im übrigen raus kommen, Mei. Wir haben dich alle bemerkt“, hing der Hellblauhaarige noch hinten dran. Eine Tür in dem Zimmer, ging knarrend auf und die Braunhaarige kam zum Vorschein. Alle sahen zu ihr. „Wie bist du hier herein gekommen?“, fragte Kumo skeptisch. Immerhin hätten seine Gestalten sie niemals durch gelassen. Manabu musterte die junge Frau „Das musste sie gar nicht, sie war die ganze Zeit dort, habe ich recht?“. Chiyo sah entgeistert zu ihm „Die ganze Zeit!?“. „Sie hat wohl nur auf ein Zeichen ihres Bosses gewartet und sollte sich dann an den Kindern vergreifen. Habe ich nicht recht?“, wurde der Wissenswächter sauer. Mei fing an zu lächeln „Wie nicht anders von dem werten Herr Wissenswächter zu erwarten. Korrekt. Ich sollte warten bis der Tumult anfängt. Aber wer hätte bitte gedacht, das der Kleine von Moe und Akaya schon sein Schutzschild beherrscht? So komme ich natürlich nicht an sie heran. Dazu kommt, das wir eigentlich damit gerechnet haben, das Itoe hier bleibt und nicht Kumo“. „Dumm gelaufen, würde ich meinen“, erhob der Dunkelblauhaarige seine Stimme. „Es kann ja nicht immer alles nach Plan laufen“, seufzte die Braunhaarige und richtete ihren Blick auf den Jüngeren. „Aber sag mal, weshalb bist du hier, wenn du weist das Krähe im Schloss ist?“, wurde ihr Ausdruck fragend. „Ich wäre sofort los gerannt, hätte ich gekonnt. Aber ich hätte die Kinder um nichts in der Welt alleine hier zurück gelassen. Es sind schließlich die Kinder, der mit wichtigsten Menschen in meinem Leben“, antwortete Kumo. Die Wächter sahen zu ihm. „Aber sie sind doch nicht einmal deine Familie oder ähnliches, das verstehe ich einfach nicht“, legte Mei ihren Kopf leicht zur Seite. „Das ist etwas, das man nicht erklären kann“, lächelte der Dunkelblauhaarige etwas. „Dann geh“, lächelte Chiyo. Der Junge erwiderte ihren Blick verwirrt. „Genau, geh. Krähe gehört doch auch zu diesen Menschen, oder?“, schmunzelte Manabu. „Wir werden schon mit Mei fertig“, fügte die Pinkhaarige noch hinzu. Kumo hielt kurz inne und nickte schließlich „Ich werde meine Gefährten bei euch lassen“. Anschließend rannte der 14 Jährige los. „Und, wie sieht es mit deiner Drohung vom letzten Mal aus, Mei?“, grinste der Wissenswächter. Die Angesprochene lachte leicht „Tz, als ob ich nicht wüsste, wann ich auf verlorenem Posten stehe. Das müssen wir wohl auf das nächste mal verschieben“ Akaya kämpfte momentan mit Hideki Seite an Seite. Etwas anderes blieb den Beiden auch nicht über. „Diese verdammten Viecher! Werden das denn nie weniger?!“, knurrte der Dunkelbraunhaarige. „Das nennt man wohl eine sehr gelungene Halloween Party, was?“, grinste der Todeswächter. „Spar dir deine bescheuerten Sprüche! Hast du etwa schon vergessen, das Moe Krähe gerade alleine mit Ayaka und Shinji gegenüber steht!? Da solltest du wohl weitaus andere Sorgen haben!“, zerschlug der General eine Kreatur mit seinem Schwert. Akaya hielt kurz inne. Das hatte er natürlich nicht vergessen. Er richtete seinen Blick kurz auf die vier. Aber an sie heran kamen sie momentan auch nicht. Krähe´s Kräfte waren einfach zu stark. Sie konnte unentwegt Kreaturen beschwören. Diese Szene erinnerte ihn stark an das, was das Schicksal im zeigte. „Akaya, verflixt noch mal, pass gefälligst auf!“, fluchte Hideki, welcher ihn gerade knapp vor einem Angriff rettete. „Ich muss schon Itoe beschützen, da brauche ich dich anwesend!“, fügte er noch verärgert hinzu. Die junge Frau hatte nämlich extreme Kopfschmerzen, dadurch das sie über den Durst getrunken hatte. „Wird nicht wieder vorkommen“, grinste Akaya, dieses wirkte jedoch wirklich unheimlich. Während der Todeswächter das sagte, entledigte er sich nämlich auch seiner Handschuhe. Der Weißhaarige hatte die Nase nun wirklich gestrichen voll. „Also Hideki, einmal bitte Sicherheitsabstand. Könnte sonst etwas tödlich enden“, schmunzelte Akaya. Der Angesprochene lächelte verunglückt „Schon klar...“. Moe und Krähe waren in der Zwischenzeit, immer noch nichts weiter gekommen. Egal was die junge Frau sagte, es interessierte die Brünette kein bisschen. Auch musste sie die Kinder immer wieder vor irgendwelchen Angriffen beschützen. Allmählich war die Lebenswächterin am Ende ihrer Kräfte. Das entging auch den Kleinen nicht, welchen das sichtlich zu schaffen machte. Gerade, als Krähe wieder ansetzten wollte, lenkte sie eine vertraute Stimme ab. „Krähe!“, kam Kumo angerannt. Dieser stoppte wenig später bei ihnen. Er musterte die 14 Jährige. Nichts hatte sich verändert, im Gegenteil, sie wirkte noch finsterer wie zuvor. Was war nur in ihrer Abwesenheit passiert? Doch…. Für einen kurzen Augenblick dachte der Dunkelblauhaarige eine Regung in Krähe´s Augen bemerkt zu haben. Also ging er ein paar Schritte auf sie zu „Krähe...“. Anstatt auf ihn zuzugehen und anzugreifen, begann sie zurück zu weichen. Moe beobachte das Geschehen. Das wunderte sie nun allerdings doch etwas. Ayaka irritierte das ebenfalls. Sie schaute kurz zu ihrer Mama auf. Ob es daran lag, das sie ihre Erinnerungen verloren hatte. Empfand Krähe das, unbewusst, als falsch und griff sie deswegen die ganze Zeit an? Das Mädchen sah zu ihrer Schwester. Wollte sie Moe vielleicht sogar auf diese Art und Weise 'wach' rütteln? „Krähe, was machst du da? Du bist hier ja immer noch nichts weiter“, kam Yami zurück. Die Angesprochene sah zu ihm. „Oh, wie ich sehe ist Kumo inzwischen auch eingetroffen. Wie schön. Dann kannst du ihm ja auch gleich ein Ende bereiten, ja?“, lächelte der Schwarzhaarige. Krähe blickte zu ihm. Danach zu dem Gleichaltrigen vor ihr. „Du zögerst. Auch Moe wolltest du nicht ernsthaft verletzen, oder? Sonst würde sie schon nicht mehr stehen“, schmunzelte Kumo. Die Brünette erwiderte seinen Blick. Vielleicht hatten seine Worte das letzte mal ja doch etwas bewirkt. Eventuell war ihr äußeres ja nur eine Art Selbstschutz. „Krähe, bitte. Wir haben nicht ewig Zeit. Unser Soll für heute haben wir erfüllt. Außerdem habe ich, was ich will. Also bitte“, klang Yami nun doch schon etwas genervter. „Jawohl“, gab die 14 Jährige zum ersten Mal etwas von sich. Kumo´s Ausdruck wurde ernst. „Du willst mich also umbringen? Bitte, tu dir keinen zwang an“, erhob der Dunkelblauhaarige seine Stimme. „Was redest du denn da, Kumo!?“, mischte Moe sich ein. „Schon okay“, lächelte der Angesprochene etwas. Die Lebenswächterin verstand nicht, was das sollte. Was hatte er vor? „Du willst es mir so leicht machen? Wie erbärmlich. Denkst du etwa, du könntest mein altes, schwaches Ich so zum Vorschein bringen?“, schmunzelte die Brünette. „Nein. Dein wahres Ich“, entgegnete der 14 Jährige ernst. Sein Gegenüber wurde daraufhin sauer „Muss ich dir das jetzt etwa alles NOCH einmal erklären?“. „Du zögerst schon wieder“, entgegnete Kumo. Krähe sah zu ihm, wobei sich ihre Blicke trafen. Moe und die Kinder beobachteten das alles. „Warum provoziert er sie?“, murmelte die Lebenswächterin fraglich. „Du willst also durch meine Hand sterben? Warum? Nicht weil es mich interessiert, nur kommt es mir so vor als wolltest du das unbedingt“, stellte die Brünette gleich richtig. Plötzlich wurden Kumo´s Gesichtszüge weich „Ich weis einfach, das du da noch drin steckst Krähe. Das liebe Mädchen, welches ihre Gefühle von einem Moment auf den Anderen komplett ändern kann. Die immer sagt, was sie denkt, aber nicht was sie fühlt“. Bei seinen letzten Worten, weiteten sich die Augen der Brünetten etwas. „Tu nicht so, als würdest du mich kennen! Dem ist nicht so..“, sagte sie sauer. „Ach nein? Ich habe dich in den letzten Jahren sehr gut kennen lernen dürfen“, erwiderte der Dunkelblauhaarige. „Halt den Mund“, erhob Krähe ihre Stimme. „Warum? Weil du tief in deinem inneren weist, das ich recht habe? Das du dir nur einreden willst, das dem nicht so ist, damit du mich leichter hassen kannst? Dann stellt sich mir doch die Frage, warum du das so unbedingt möchtest. Warum willst du mich hassen, Krähe?“, sprach Kumo einfach weiter. Das Mädchen vor ihm ballte eine Faust „Halt verdammt noch einmal, deinen Mund!“. „Das werde ich nicht tun. Dazu bist du mir zu wichtig, als das ich dich in deinem, von Finsternis und Einsamkeit, zerfressenen Herzen alleine lasse“, entgegnete der 14 Jährige. „KLAPPE JETZT!“, in dem Augenblick, staute sich solch eine Wut in Krähe auf, das sie gar nicht wusste wie ihre geschah, als sie ihren Gegenüber angriff. Es war, als hätte ihr Verstand kurz ausgesetzt. Kumo jedoch, lächelte sie einfach nur an, wobei ihm ein wenig Blut aus den Mundwinkeln lief. Anschließend sackte er vor ihr zusammen. Krähe weitete ihre Augen etwas, ehe diese plötzlich klarer wurden. Ihr Blick wanderte zu ihrer Hand herunter, welche von dieser bis zum Ellenbogen mit Blut verschmiert war. Sie hatte seinen Bauch durchbohrt. Als sie das realisierte, stieß sie einen lauten und schockierten Schrei aus, welcher durch das ganze Schloss hallte…. 37. Kapitel ----------- Stille. In dem ganzen Schloss, war es absolut still geworden. Die ganzen Kreaturen waren verschwunden. Nach Krähe´s Schrei, wurden sie quasi hinweg gefegt. Jeder hatte sofort in seiner Bewegung inne gehalten. Yami verstand nicht, was da gerade passiert war und wollte etwas sagen. „Halt bloß den Rand. Deine elende Stimme will jetzt keiner hören!“, zischte Moe, wobei ihr Blick sauer auf dem Schwarzhaarigen lag. Er war immerhin für all das verantwortlich. „Drohungen von jemandem, der sich kaum noch auf den Beinen halten kann, muss ich ja wohl kaum ernst nehmen“, schmunzelte Yami. „Ihre vielleicht nicht, aber meine“, trat Ayaka an die Seite der jungen Frau. Er war nach Krähe´s Laut, sofort los gerannt. Auch die anderen Wächter trafen nach und nach ein. Shinji klammerte sich sofort an Kuraiko, er wollte das nicht sehen. Ayaka hielt sich, wenn auch unbewusst, etwas an Moe fest. Diese sah daher verwundert zu ihr herunter, legte aber schließlich liebevoll eine Hand auf ihren Kopf. Krähe saß inzwischen, wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Vor ihr lag Kumo, welcher stark blutete. Keiner wusste so recht, was er dazu sagen sollte. Vor allem, da Yami ihnen immer noch im Weg stand und alle ziemlich am Ende ihrer Kräfte waren. Akemi konnte das alles einfach nicht mit ansehen und machte einen Schritt auf den Verletzten zu. „Wo wollen wir denn hin? Ich werde sicher nicht zu lassen, das du ihn heilst. Kommt mir ganz recht, das er stirbt“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Die Rosahaarige sah angewidert zu ihm auf „Lass mich durch“. Die Wächter wussten zwar immer noch nicht wer genau dieser Kerl eigentlich war, aber er hatte ihnen seine Kräfte preis gegeben. Auch wenn sie nicht sicher sein konnten, das es alle waren. Yami wollte Akemi aufhalten, jedoch wurden seine Füße fest gefroren. „Rühr sie an und du wirst dir wünschen, es nicht getan zu haben“, erhob Kano, sauer, seine Stimme. In dem Augenblick huschte die Lichtwächterin an ihrem Feind vorbei zu Kumo. Sie musste sich beeilen. Chiyo beobachtete sie stumm, während sie zu Akaya sah. Dieser erwiderte ihren Blick kurz darauf. Jener sprach Bände. Sie täuschte sich also nicht. Kumo´s Leben war dabei, zu Ende zu gehen. Als Manabu und sie den gequälten Schrei hörten und Kumo´s Gestalten plötzlich verschwanden, wussten sie das etwas passiert sein musste. Deshalb war der Wissenswächter bei den Kindern geblieben und sie hatte sich auf den Weg in den Ballsaal gemacht. Moe konnte und wollte das alles nicht mehr so mit ansehen, weshalb sie sich von Ayaka befreite und zu Krähe wollte. Doch plötzlich stand Yami vor ihr. Ziemlich dicht sogar. Die junge Frau sah hasserfüllt zu ihm auf. Er schmunzelte „Ach, dieser herrliche Blick wieder“. „Du ekelst mich an… Krähe ist noch ein halbes Kind, verdammt noch mal! Wegen dir hat sie nun das Blut eines Menschen an den Händen, der ihr wichtig ist! Das werde ich dir niemals verzeihen!“, schob sie ihn einfach angewidert bei Seite und setzte ihren Weg schnell fort. Akaya blinzelte, musste schließlich aber doch etwas schmunzeln. „Sie lässt sich eben nichts gefallen, wenn sie sauer ist“, blickte er, zuerst noch grinsend, zu Yami. Doch sein Blick verfinsterte sich kurz darauf. Er ging auf seinen Widersacher zu und stoppte vor ihm. Seine Handschuhe trug er immer noch nicht. Der Schwarzhaarige schmunzelte „Soll mir das jetzt Angst machen? Der Tod höchst persönlich, ohne seine Handschuhe“. „Ich habe schon vermutet, das ich dir nichts anhaben kann, sonst würdest du schon lange die Radieschen von unten betrachten. Allerdings scheinst du uns ja auch noch nicht umbringen zu wollen. Da frage ich mich doch, weshalb?“, entgegnete der Weißhaarige. Diese Frage stellten sie sich wohl alle. „Gut kombiniert, Sherlock. Aber euch jetzt umzubringen, wäre doch zu langweilig. Ihr sollt leiden und sehen, wie die Dimensionen, welche ihr beschützen sollt, zugrunde gehen. Außerdem wisst ihr genau so gut wie ich, das ihr mir nicht gewachsen seit und wenn ich das Chaos erst befreit habe“ „BlaBlaBla~ Das interessiert mich nicht die …. Karotte“, unterbrach Akaya seinen Gegenüber. Dieser sah perplex zu ihm. Karotte? „Wenn er Bohne gesagt hätte, würde er wohl seine Kinder beleidigen“, schmunzelte Katsuro etwas. Ayaka schaute zwischen allen hin und her. Letztlich blieb ihre Aufmerksamkeit an Krähe hängen. Moe war zwar bei ihr und versuchte ihr zuzureden, doch sie reagierte nicht wirklich. Danach schaute das Mädchen zu Akemi, welche dabei war, Kumo zu heilen. Ihr Gesichtsausdruck ließ allerdings nichts gutes heißen. „Krähe… Sprich doch bitte mit mir“, bat Moe sie, beinahe flehend. Doch die Angesprochene starrte einfach nur auf Kumo. Daher beschloss die Lebenswächterin sie in ihre Arme zu nehmen. „Es hört einfach nicht auf zu bluten...“, gab Akemi verzweifelt von sich. Ihre Hände waren inzwischen schon selbst Blutverschmiert. Kumo´s Herzschlag wurde auch immer schwächer. Dennoch, sie wollte ihn nicht einfach so aufgeben. Nach ihren Worten, sammelten sich Tränen in Krähe´s Augen. „Er hat mich einfach nur angelächelt...“, begann sie, leise. Moe sah zu ihr, weshalb sie das Mädchen etwas von sich drückte. „Warum..? Warum hat er mich so provoziert? Hätte er das nicht, dann würde er noch..“, begann die Brünette zu stottern. Die Lebenswächterin begann traurig zu lächeln „Du bist wieder du, nicht? Das war die ganze Zeit sein Ziel und er hat es erreicht. Sein Leben war ihm dabei wohl gleichgültig...“. Die Tränen in Krähe´s Augen bahnten sich nun einen Weg über ihre Wangen. „Ich wollte das er von mir fern bleibt, damit das nicht passiert… Moe, ich habe ihn getötet...sein Blut klebt an meinen Händen!“, schluchzte die Brünette. Der Anblick ihres Armes, verstörte sie zu nehmend. Das Blut begann schon zu trocknen. Sie verstand einfach nicht, warum er das getan hatte. Moe drückte sie wieder fest an sich. „Es ist nicht deine Schuld Krähe. Das warst nicht du selbst...“, versuchte die Orangehaarige sie zu beruhigen. Auch, wenn es das wohl eher unmöglich war. Zumindest in diesem Augenblick. „Das ist es ja, ich war ich selbst. Nur der Finstere Teil meines Ich´s!“, schnappte Krähe nach Luft. Sie war vollkommen am Ende. Die anderen Wächter sahen stumm und mitfühlend zu ihr. Ayaka kamen selbst die Tränen. Ihr tat ihre große Schwester so unfassbar leid. Akemi kämpfte wirklich mit aller Kraft um das Leben des 14 Jährigen. Akaya hingegen beobachtete das alles stumm. Seine Freunde wussten, das es nach seinem Blick zu urteilen, ein saures schweigen war. Er stand immerhin auch nicht ohne Grund vor Yami. Sollte der sich auch nur einen Millimeter rühren, versprach der Weißhaarige für nichts. Auch wenn das unschön für ihn selbst ausgehen könnte. Denn momentan hatten sie keine Chance gegen Yami, das wusste er. Kano hingegen, sah seiner Frau an, das sie allmählich ihr Limit erreicht hatte. Schließlich hatte sie auch schon kämpfen müssen. Andererseits wusste er auch, das es jetzt nichts nützen würde, zu versuchen, sie davon abzuhalten. Auf einmal regte sich die Hand des Dunkelblauhaarigen etwas. Die um ihn herum Sitzenden, blickten zu ihm herunter. Krähe befreite sich sofort von Moe´s Umarmung und krabbelte zu dem Gleichaltrigen. Ihr Ausdruck blieb jedoch traurig. „Krähe, es tut mir so leid, aber...“, seufzte Akemi betroffen. „Ich weis...“, entgegnete die Angesprochene. Anschließend griff sie behutsam nach der Hand, welche eben gezuckt hatte. Durch die Tränen in ihren Augen, verschwamm ihre Sicht ständig. Plötzlich öffnete Kumo seine Augen einen Spalt und drehte seinen Kopf zu dem Mädchen neben sich. Sie erwiderte seinen Blick, Todtraurig. „Da sind deine wunderschönen rehbraunen Augen ja wieder“, lächelte er schwach. Durch diese Worte, liefen Krähe erneut vermehrt Tränen über ihre Wangen. „Kumo...es tut mir so unendlich leid...ich wollte nicht..“, versuchte die 14 Jährige die richtigen Worte zu finden und sie vernünftig hervor zu bringen, was jedoch nicht so klappte wie sie wollte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich wusste dass das passieren würde“, seufzte Kumo schmerzlich. „Weshalb hast du das dann getan!? Wenn du doch wüsstest, das ich...“, wollte die Brünette es nicht aussprechen. Kurz nachdem sie das sagte, spürte sie eine Hand auf ihrer Wange, weshalb sie verwundert zu dem Jungen vor sich sah. Dadurch trafen sich ihre Blicke. Kumo strich ihr liebevoll ein paar Tränen weg und lächelte sie an „Verstehst du es denn immer noch nicht?“. Krähe´s trauriger Blick, wurde etwas fragend. Diese Reaktion zauberte dem Dunkelblauhaarigen ein Schmunzeln auf die Lippen „Das ist typisch für dich. Krähe, ich liebe dich. Und das wohl schon länger, wie mir selbst bewusst war. Damals konnte ich das alles nicht richtig einordnen...aber als das Siegel unter meinem Auge brach, war es mir sofort klar….. Eigentlich wollte ich es dir schon früher sagen...aber nur, wenn du wirklich du bist. Daher blieb mir wohl doch keine andere Wahl“. Bei diesen Worten, weitete die Brünette ihre Augen etwas. Das konnte unmöglich wahr sein. Nicht so. Nicht in diesem Augenblick. Das durfte nicht sein. Die 14 Jährige brach erneut in Tränen aus. „Du Idiot…. Wieso tust du mir das an?“, schluchzte das Mädchen. Moe sah mitfühlend zu Krähe. Dabei kamen der jungen Frau schon selbst die Tränen. Grausamer hätte das alles nicht verlaufen können. Die Lebenswächterin blickte an sich herunter. Schließlich wäre es ihr möglich, sein Leben zu retten. Kurz darauf richtete sie ihren Blick wieder auf die 14 Jährige, welche total fertig war. Moe wollte und konnte das nicht länger mit ansehen. Sie war die Einzige, die nichts zu verlieren hatte. Zumindest dachte sie das. Als Akaya ihren Blick bemerkte, ahnte er böse´s. Diesen Blick musste er in der letzten Zeit verhäuft sehen. Ob es ihm nun gefiel, oder nicht. Auch die Anderen bemerkten den Ausdruck der Lebenswächterin. „Sie wird doch nicht...“, murmelte Kuraiko, an welcher Shinji sich immer noch fest klammerte. „Doch, ich schätze sie will“, lenkte Chiyo ein, welche daher zu Akaya sah. Sie mussten irgendetwas unternehmen. Noch einmal würden sie Moe nicht retten können. „So ein Pech aber auch~ Einer von ihnen wird auf jeden Fall den Löffel abgeben. Nur wer? Das liegt wohl in den reizenden Händen der Lebenswächterin“, schmunzelte Yami. Der Todeswächter funkelte ihn, nach dessen Worten, mit seinen roten Augen an. „Das war also von Anfang an euer Plan gewesen? Das Moe sich Opfert?“, klang Akaya ziemlich sauer. Der Angesprochene grinste daraufhin nur. Ayaka beobachtete das alles unruhig. Sie wollte weder ihre Mama, noch Krähe oder Kumo verlieren. Doch momentan sah es nicht wirklich gut aus…. „Ich werde ihn retten“, erhob Moe ihre Stimme und lächelte etwas. Anschließend spürte sie die ganzen schockierten Blicke auf sich. „Was schaut ihr denn nun alle so drein?“, lachte sie etwas. „Ich bin die Einzige hier, die nichts zu verlieren hat. Außerdem bin ich doch die Wächterin des Lebens, oder nicht? Krähe, ich möchte einfach nur das du glücklich werden kannst“, sah die Orangehaarige, liebevoll, zu dem Mädchen. Dieses erwiderte ihren Blick entgeistert. „Moe das….nein, das geht nicht...“, schüttelte die Brünette ihren Kopf. Die Ältere verstand nicht ganz, wo das Problem lag. Immerhin war es doch ihre Entscheidung. Doch wirklich mit der Sprache, wollte das Mädchen vor ihr wohl auch nicht heraus rücken. Akaya hingegen hatte es ja schon befürchtet. „Wie Shizuka es voraus gesagt hatte“, schmunzelte Yami. „War klar, das sie dahinter steckt. Sie kann ziemlich weit voraus denken, wenn sie will...“, entgegnete Akaya, genervt. Was sollte er nur machen? Wie sollten sie Moe davon abhalten? Mit welcher Begründung? Sie alle wussten schließlich, wie Dickköpfig die junge Frau war. Andererseits konnte er sehen das Kumo´s Zeit ablief. Das machte die ganze Sache nicht unbedingt einfacher. Er war immerhin auch ein Mitglied seiner Familie. Der Weißhaarige richtete seinen Blick auf seine Tochter, welche ihn total aufgelöst erwiderte. Was sollten sie nur tun? Doch auf einmal erhob Chiyo ihre Stimme. „Akaya, hatte ich schon erwähnt, das Akio alle Kinder mit seinem Schutzschild beschützt hat?“, alle sahen verwundert zu der Pinkhaarigen. Einerseits, weil er noch so klein war und andererseits, warum sagte sie ihm das ausgerechnet jetzt? Aber dann bemerkten sie Moe´s irritierten Blick. Die junge Frau blickte zu Chiyo. Hatte sie gerade wirklich Schutzschild gesagt? Diese Fähigkeit wurde schließlich nur unter den Lebenswächtern weiter gegeben. Es war etwas anderes wie eine Barriere, welche man mit Magie erlernen konnte. Schutzschilder konnten wesentlich stärker werden. Weshalb also…? Nun verstand auch Akaya was das sollte. So sagte Chiyo Moe nicht direkt etwas zu ihren fehlenden Erinnerungen, sondern nur etwas, was sie eben erfahren hatte und dennoch damit zusammen hing. Yami hingegen, passte das gar nicht in den Kram „Vielleicht sollte ich doch noch etwas nachhelfen?“. „Es reicht! Ich möchte das alles nicht mehr hören…. Kumo geht es immer schlechter, reicht dir das nicht!? Hör auf meiner Familie zu drohen und verschwinde endlich!“, erhob Krähe, vollkommen aufgelöst, ihre Stimme. Anschließend wurde Yami in ein schwarzes Loch gezogen, das passierte für ihn so unvorhergesehen, das er gar nicht darauf reagieren konnte. Akaya blinzelte und betrachtete die Stelle „Wo ist er jetzt hin?“. „Ich weis es nicht und es ist mir auch gleichgültig… Er wird sicher sowieso irgendwie nach Hause kommen“, wandt die Brünette sich frustriert zu Kumo. Ihre Freunde hingegen, verstanden immer noch nicht recht, was da gerade passiert war. Doch in dem Augenblick, war das wohl auch eher nebensächlich. Die Hauptsache war, das er erst einmal weg war. Krähe´s Tränen waren immer noch nicht versiegt. Sie war lange genug Akaya´s Gefährtin gewesen, um zu merken wenn das Ende von jemandem gekommen war. Kumo atmete wohl nur noch, weil Akemi das heilen noch nicht abgebrochen hatte. Bewusst wohl nicht. Doch auch ihr sah man an, das sie an ihrem Limit angekommen war. Kano bestätigte dies, indem er zu ihnen kam und sich neben seine Frau kniete. „Akemi“, blickte er zu ihr. „Nur noch...ein bisschen..“, lächelte die Rosahaarige wacker. Moe hingegen wirkte immer noch ziemlich verwirrt. Plötzlich hatte sie nicht mehr das Bedürfnis, sich opfern zu wollen. Aber weshalb? Sie hielt sich ihren Kopf. Im Augenwinkel sah sie, wie Shin und Ai zu Kumo gingen. Die Rothaarige musste wirklich an sich halten, da Krähe´s momentanen Gefühle, sie sehr mitnahmen. Ihr Mann kniete sich zu dem Dunkelblauhaarigen herunter. „So ein Ende hast du nicht verdient. Ich mag dich damals erschaffen haben, dennoch bist du ein Teil des Chaoses. Es hat damals deine Gefühle versiegelt, weil es eine emotionslose Killermaschine wollte. Aber nachdem du Krähe entführt hattest, verändertest du dich. Du stelltest mehr fragen über Gefühle wie Freundschaft, Familie und was sie bedeuteten. Sie wollte dich damals vor mir beschützen, als das Chaos mich vereinnahmt hatte und ich dich töten wollte. Daraufhin hast du sie vor mir beschützt. Und erneut, rettest du Krähe das Leben. Doch dieses Mal, würdest du es auf andere Weise auch nicht tun“, gab Shin, lächelnd, von sich. Kumo seufzte darauf lächelnd „Komm zum Punkt“. Der Schwarzhaarige lachte etwas „Emotionslos warst du wenigstens nicht frech“. Nach diesen Worten, sah er zu Krähe, welche traurig zu dem 14 Jährigen herunter schaute. „Ich möchte etwas versuchen. Mir ist wieder eine Magieformel eingefallen, die ich mal gelesen habe. Sie funktioniert nur bei dunkler und finsterer Energie. Auf ähnliche Weise, habe ich mir damals die Kräfte des Chaoses angeeignet. Man übergibt dem Anderen dauerhaft einen Teil seiner Kräfte. Allerdings...wenn er nicht mit den Kräften kompatible ist, dann...“ „Heißt das, wir haben eine Möglichkeit ihn zu retten?“, sah Krähe erwartungsvoll zu Shin auf. Dieser erwiderte ihren Blick verwundert und lächelte anschließend „Ja“. „Tz, einen Versuch ist es Wert, sonst würde ich eh sterben“, nahm Kumo es, mehr oder weniger, mit Humor. „Ich seh schon, du lebst schon zu lange bei Akaya“, schmunzelte der Schwarzhaarige. „Wie dem auch sei, Krähe, gib mir bitte deine Hand. Du wirst dich nach dieser Technik wahrscheinlich ausgelaugt fühlen. Aber ich werde versuchen, Kumo 30 Prozent deiner Kräfte zu geben. Das sollte reichen um sein Leben zu retten und deines nicht gefährden“, hielt Shin dem Mädchen seine Hand hin, welche ihre sofort in diese legte. Seine andere Hand, legte Shin auf die Brust des Dunkelblauhaarigen „Akemi, wenn ich jetzt sage, musst du mit dem heilen aufhören. Deine Lichtkräfte konnten sonst gegen wirken“. Die Angesprochene nickte und wartete auf seine Anweisungen. „Jetzt!“, gab Shin das Zeichen und Akemi unterbrach, erschöpft, das Heilen. Anschließend begann der Schwarzhaarige etwas vor sich hin zu murmeln. Daraufhin konnte man sehen, wie die finstere Energie Krähe´s Körper verließ und durch Shin zu Kumo wanderte. Die Brünette verzog ihr Gesicht dabei ein wenig. Angenehm war etwas anderes. Doch sie tat es für Kumo, das machte es wieder wett. Dieser schien auch nicht gerade schmerzfrei davon zu kommen. Auch an Shin ging das alles nicht so vorbei. Ihre Freunde sahen gespannt zu ihnen. Sie hofften sehr, das es klappen würde. Wenig später beendete Shin die Magie und ließ von den Teenagern ab. Krähe riss sich zusammen und sah erwartungsvoll zu Kumo, welcher sich zuerst nicht regte. Hatte es nicht geklappt? Doch dieser Gedanke verflog sofort, nachdem er sich seufzend bewegte und sogar etwas aufsetzte. Doch dabei blieb es nicht lange, da Krähe ihm sofort um den Hals sprang. „Ein Glück!“, gab die Brünette, erleichtert und überglücklich, von sich. Kumo hingegen blinzelte verwundert, schmunzelte aber schließlich und legte liebevoll eine Hand auf ihren Kopf. Ai kniete sich neben Shin und ließ eine Hand auf seiner Schulter nieder. Als ihre Blicke sich trafen, lächelte sie ihn an. Dieses erwiderte der Schwarzhaarige zufrieden. „Gut gemacht“, sagte die Rothaarige stolz. „Also wirklich, das hätte dir ja auch mal eher einfallen können, dann hätten wir uns das ganze Drama wirklich sparen können~“, gesellte Akaya sich, grinsend, zu ihnen. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. „Akaya...du weist, das dieser Kommentar unpassend und unnötig war?“, seufzte Kano, welcher seine Frau stützte. „Ja, aber was erwartest du von mir? Dennoch war es schön, Krähe mal so zu sehen“, schmunzelte der Weißhaarige. Die Brünette wurde daraufhin prompt rot „Akaya!“. Ayaka hingegen, war einfach nur froh, dass das alles noch einmal gut gegangen war. Und sie war sich ziemlich sicher, das ihr Papa genau so dachte. Das war eben seine Art es zu zeigen. Anschließend rannte das Mädchen los und sprang Krähe, glücklich, um „Onee – chan!“. 38. Kapitel ----------- Mitten in der Nacht, wo eigentlich jeder schlafen sollte, bekam Moe kein Auge zu. Sie saß auf ihrer Fensterbank und betrachtete die Dunkelheit. Nur die Monde und Sterne erhellten ihre Sicht ein wenig. Ansonsten war alles dunkel. Sie konnte einfach nicht einschlafen. Zu viele Dinge gingen der jungen Frau durch den Kopf. Immerhin wussten sie immer noch nicht, was Yami damit meinte, als er sagte, er hätte was er bräuchte. Aber nicht nur das raubte der Orangehaarigen ihren Schlaf. Sie seufzte ein wenig und berührte mit ihrer einen Hand, die Anhänger ihrer Ketten. Warum waren ihr diese nur so extrem wichtig? Doch Moe müsste sich selbst belügen, wenn sie nicht zugeben würde, das da noch etwas war, das sie um den Verstand brachte. Sie betrachtete die Sterne. Weshalb beherrschte Akio ein Schutzschild? Sie war sich ziemlich sicher, das nur Lebenswächter diese Gabe besaßen und hatte es sogar nachgeschlagen. Auch wenn Manabu ihr das Buch, aus welchen Gründen auch immer, nur sehr ungern ausgehändigt hatte. Aber dieses bestätigte ihren Gedanken nur. Immerhin war es eine Art, das Leben beschützen zu können. Die Hand, um den Anhängern, verkrampfte sich etwas. Auch das Gesicht der Lebenswächterin verzog sich ein wenig und wirkte nun traurig. Was war Akio für ein Kind? Wieso konnte Akaya´s Sohn das? „Moe, reiß dich zusammen… Warum wirst du denn jetzt traurig?“, belächelte die junge Frau sich selbst. Dann bemerkte die Orangehaarige eine Sternschnuppe in ihrem Augenwinkel und sah verwundert zum Himmel hinauf. Ihren Wunsch, sprach sie in jenem Moment in ihren Gedanken aus. Sie wollte einfach wissen, was vor sich ging und weshalb sie anfing, sich so leer zu fühlen…. Eventuell wurde ihr Wunsch ja erfüllt. Sie hoffte es wirklich sehr. Am nächsten Morgen wurde Akaya, unsanft, von seinem Sohn geweckt. Er murrte und öffnete seine Augen eine Spalt. Er musste wohl mit ihm im Bett eingeschlafen sein. Eigentlich hatte er ja noch vor gehabt, ihn ins Bett zu bringen. Doch nun benutzte der Kleine seinen Kopf als Trommelersatz. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Weißhaarigen und er seufzte etwas „Papa ist ja schon wach...“. Anschließend setzte er sich auf und gähnte „Gib es zu, das hast du gestern Abend mit Absicht gemacht und mich in den Schlaf gesungen, damit du bei mir im Bett schlafen kannst“. Akio sah fragend zu seinem Papa auf und entgegnet trocken „Akio Pipi, sonst ins Bett“. Akaya blinzelte verwundert, bis er realisierte was der Kleine damit meinte. Danach schnappte er sich den fast 3 Jährigen und brachte ihn schleunigst zu seinem Töpfchen. „Sag das doch gleich!“ Krähe sah ihm schmunzelnd nach und kümmerte sich gerade um Amaya. Kumo musste sich in der Zwischenzeit von Ayaka zutexten lassen. Manchmal kannte die Kleine ja kein Punkt und Komma. Die Brünette wickelte die Jüngste und zog ihr etwas an. Danach machte sie ihr kleine Zöpfchen. Das Mädchen hatte weiße Haare, welche zu den spitzen hin orange wurden. Ihre Haarfarbe war also genau so interessant, wie ihre Augenfarbe. Dennoch hatte sie ein fröhliches Gemüt. Krähe lächelte leicht, als Amaya sie glücklich anlachte, weil ihre Windel endlich trocken war. Jedoch seufzte sie danach etwas. Der Alltag mochte sich zwar in den letzten Tagen wieder einigermaßen normalisiert haben,...aber Moe fehlte ihr. Sehr sogar. Doch da war sie nicht die Einzige. Jedem der Kinder merkte man es immer wieder an, egal wie fröhlich sie zwischendurch waren. Akaya versuchte es zwar so gut wie möglich zu verbergen, doch ab und an sah sie ihn dabei, wie er die Foto´s auf der Kommode im Wohnzimmer, betrachtete. Er wirkte dabei jedes mal ziemlich traurig. So sehr, das es sie schon schmerzte ihn so zu sehen. Immerhin kannte sie den Todeswächter ihr ganzes Leben lang und war in dieser Zeit lange seine Gefährtin gewesen. Doch das war nun vorbei. Sie musste lernen ihre finsteren Kräfte zu beherrschen. Sie wollte nicht, das diese Seite wieder überhand bekam. Doch spürte sie auch, das es ihr in Akaya´s Gegenwart leichter fiel, diese Kräfte unter Kontrolle zu behalten. Sicher hatte es aber auch geholfen, das Kumo einen Teil der finsteren Energie bekommen hatte. Bei dem Gedanken an den 14 Jährigen, wurde die Brünette etwas rot. Was seine Gefühle anging, war er offen und ehrlich zu ihr gewesen. Allerdings hatte sie ihm immer noch keine Antwort darauf gegeben. Wie gerne würde sie einfach zu ihm gehen und sagen was sie empfand, aber… Der Ausdruck des Mädchens wurde traurig. Etwas sagte ihr, das es noch nicht an der Zeit war, das zu tun. Kumo sprach sie darauf auch nicht an, weswegen sie ihm unheimlich dankbar war. Auch wenn sein gebrochenes Siegel und seine dadurch hervorkommende Veränderung, das alles nicht unbedingt leichter machte. Im Gegenteil. Dadurch wurde er immerhin noch cooler als zuvor schon. Besonders das Lächeln des Dunkelblauhaarigen, gefiel der Brünetten. Sie schüttelte ihren Kopf schnell, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Anschließend bemerkte sie den fragenden Blick von Amaya, welche immer noch vor ihr auf dem Wickeltisch saß. Als die Kleine bemerkte, das sie Krähe´s Aufmerksamkeit hatte, streckte sie ihr ihre Arme entgegen. Damit wollte sie deutlich machen, das sie auf den Arm der 14 Jährigen möchte. Krähe lächelte leicht „Entschuldige, Amaya. Ich war in Gedanken. Na komm her, dann wollen wir mal sehen, wo dein Papa gerade abgeblieben ist“. Nach diesen Worten, nahm sie die Kleine auf ihre Arme und machte sich auf die Suche nach dem Weißhaarigen. Diesen fand sie auch wenig später…..wie er beinahe die Küche in Brand setzte. Akio, Ayaka und Kumo betrachteten den Weißhaarigen entgeistert, während dieser versuchte den Herd zu löschen. Krähe lächelte verunglückt „Was habt ihr nur so lange ohne mich gemacht?“. Anschließend ging sie zu dem Todeswächter, übergab diesem Amaya, schnappte sich eine Löschdecke und warf sie über das Feuer. Danach blickte sie zu dem Weißhaarigen auf, welcher sie unschuldig ansah. „Versuche bitte nie wieder ein Feuer, welches durch Öl entstanden ist, mit Wasser zu löschen!“, stemmte die Brünette eine Hand an die Hüfte und deutete mit der Anderen auf das gelöschte Feuer. „Aber sag mal...was hattest du eigentlich vor?“, wollte die 14 Jährige wissen. „Naja, Ayaka wollte Spiegeleier und“ „Das stimmt doch gar nicht! Du wolltest welche!“, unterbrach die fast 5 Jährige, ihren Vater, murrend. Krähe seufzte lächelnd „Also wie immer, ja? Kümmer dich um Amaya, dann erledige ich das hier“. „Ach Krähe, du wirst bestimmt mal eine tolle Hausfrau und Mutter~“, grinste Akaya. Kurz danach hatte der Weißhaarige auch schon eine Pfanne im Gesicht und Amaya freute sich darüber wie ein Honigkuchenpferd, weil ihr Papa so lustig aussah. Krähe´s Gesicht zeigte deutlich, das diese Aussage sie peinlich berührt hatte. Vor allem da Akaya sie unbedingt vor Kumo äußern musste. Dieser hingegen beschmunzelte die Beiden. Krähe brachte wieder Ordnung in das Chaos, welches entstanden war. Als sie vor einigen Tagen zu Hause ankam, traf sie fast der Schlag, weil das komplette Haus im Chaos versunken war. Doch in null Komma nichts hatte sie verschiedene Aufgaben verteilt und jeder half das Haus wieder auf Vordermann zu bringen. Bis auf Akio und Amaya, immerhin waren die Beiden ja noch viel zu Klein. Auch wenn Akio in letzter Zeit einen kleinen Schub gemacht hatte. Er lief auch schon ziemlich sicher durch die Wohnung, weshalb sie alle immer aufpassen mussten, was der Kleine gerade trieb. Eigentlich waren sie alle den ganzen Tag damit beschäftigt dem kleinen Wächter nachzulaufen. Diesem machte das auch sichtlich Spaß sie damit auf Trab zu halten. Kumo betrachtete die Familie. Wie hatte Moe das nur alles gemanagt? Diese Familie konnte man immerhin wirklich als Chaosfamilie bezeichnen. Jeden Tag passierte irgendetwas. Ruhe genießen? Gab es nicht. Aber das machte nichts. Er hatte sich daran gewöhnt. Doch besonders freute es ihn zu sehen, wie Krähe immer mehr wieder sie selbst wurde. Er hatte ihr zwar gesagt, das er ihr verzieh, was passiert war. Doch das saß tief bei der Brünetten. Sie brauchte Zeit und das wusste er. Aber er würde auf sie warten, egal wie lange es dauern würde. Immerhin hatte dieses Mädchen sein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Allmählich ahnte er, wie Akaya für Moe empfand. Denn das was die Orangehaarige für den Todeswächter war, war Krähe für den Dunkelblauhaarigen. So in etwa könnte man das wohl vergleichen. Während Manabu und Chiyo versuchten heraus zu finden, was Yami meinte, als er sagte er habe was er wolle, hielt die kleine Hana ihren Papa wieder einmal auf Trab. Seit dem die Kleine da war, kam er nicht mehr wirklich zu seinem Papierkram, wenn Akemi mal etwas erledigen musste. Dies kam in letzter Zeit häufiger vor, seit Moe ihre Erinnerungen verlor. Hana musste natürlich so sein, wie ihre Mutter. Sie hatte auch den Hang dazu, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Auch wenn sie noch nicht krabbeln konnte...sie rollte durch die Gegend. Oft auch eine Etage tiefer. Aber zum Glück konnte der Blonde bis jetzt immer schlimmeres verhindern. Trotzdem wurde ihm anders, wenn er daran dachte wie es werden würde, wenn sie krabbeln oder gar laufen konnte. Andererseits besaß Hana die selben Augen und das selbe Lächeln wie ihre Mutter. Jedes mal wenn die Kleine ihn anstrahlte, glich es Akemi´s strahlen, was ihn damals so verzauberte. Deswegen konnte er seiner Tochter auch einfach nichts übel nehmen. Obwohl sie ihn manchmal seinen letzten Nerv raubte. Momentan saß er mit ihr auf dem Boden, wo sie zu den Figuren aufsah, welche über ihr baumelten. Ihre hellrosafarbenen Augen strahlten dabei eine kindliche Freude aus, die Kano faszinierte. Das ein Kind sich über so etwas belangloses freuen konnte. Dennoch ließ ihn dieser Anblick leicht lächeln. „Na was sehen meine hübschen Augen denn da? Du kannst ja doch lächeln“, betrat Ai, schmunzelnd, den Raum. Auf ihren Armen trug sie ihren kleinen Prinzen. Kano´s Blick wurde sofort wieder ernst und er sah zu ihr auf „Ai? Was willst du?“. „Ich wollte einfach meinen Trottel und seine kleine Prinzessin besuchen“, lächelte die Rothaarige und setzte sich, wie selbstverständlich, zu ihm. Der Blonde hob skeptisch eine Augenbraue, während Aiko Taiki neben Hana legte „Ich bin mir ziemlich sicher, das du nicht nur deswegen hier bist, Ai. Also, was ist los?“. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick „Wie immer, ein freundlicher Umgangston. Aber zumindest bist du zu deinen Liebsten freundlich“. „Ai...“, seufzte der Zeitwächter. „Ist ja schon gut“, murrte die Rothaarige. „Ich wollte mit dir über Akemi sprechen. Sie scheint sich in letzter Zeit ziemlich große Sorgen um Moe zu machen“, fuhr sie fort. Kano verstand nicht ganz, denn schließlich war das doch normal. Moe war Akemi´s beste Freundin. „Und was ist daran nun das Problem?“, wollte er daher wissen. Ai sah den jungen Mann direkt an „Das ist ja nicht das Problem. Ich glaube, da ist noch etwas Anderes, um was sie sich sorgt. Ist dir nicht aufgefallen, das sie dir Hana in letzter Zeit ziemlich häufig überlässt? Wenn ich richtig liege, dann würde das bedeuten...“ „….das die Finsternis wieder an ihren Kräften zerrt. Willst du das damit sagen?“, setzte Kano den Satz der Gefühlswächterin fort. Diese nickte. Der Blonde seufzte. Warum verschwieg sie ihm so etwas? Sie und Moe sollten sich das wirklich abgewöhnen, anderen nicht zur 'Last' fallen zu wollen. „Aber würde gleiches denn nicht dann auch für Moe gelten?“, lenkte Kano ein. „Nicht, wenn es nur das Licht betrifft. Die Dimensionen hängen zwar dicht zusammen, aber wenn es Yami´s Ziel ist die Erde, also den Kern des Lichtes zu zerstören, betrifft das nur Akemi“, erklärte Ai. „Man...diese Frau. Ich werde nachher mit ihr darüber sprechen, wenn wir Hana ins Bett gebracht haben“, seufzte der Blonde erneut. „Apropos Hana...wo ist sie hin?“, blinzelte Aiko verwundert. Der Zeitwächter sah sofort zu der Stelle, wo sie bis eben noch gelegen hat. Doch dort erfreute sich nur noch Taiki über die hängenden Figuren. „Nicht schon wieder...“, erhob sich der Blonde und blickte sich um. „Schon wieder..?“, musste Ai sich ein lachen verkneifen. Kano zu beobachten, wie er seine Tochter suchte, sah einfach zu ulkig aus. „Da bist du ja! Hana...wie oft muss ich dir noch sagen, das du das nicht tun sollst?“, hob Kano sie auf seine Arme, worüber sich das Mädchen riesig freute. Nachdem er das gesehen hatte, konnte der Zeitwächter seiner Tochter einfach nicht mehr böse sein. „Deine Frauen haben dich ganz schön unter Kontrolle, was?“, schmunzelte Ai. „Ach, halt deinen Mund“, murrte Kano. „Moe, du siehst müde aus… Hast du nicht gut geschlafen?“, wollte Akemi besorgt von ihrer Freundin wissen. Ihr Blick daraufhin sagte mehr als tausend Worte. Sie machte sich definitiv Gedanken über irgendetwas. Die Lichtwächterin konnte auch schon erahnen über was. „Ich frage mich einfach, weshalb der Sohn von Akaya, ein Schutzschild beherrscht. Ist doch klar, das mir so etwas nicht aus dem Kopf geht, oder?“, erhob die Orangehaarige ihre Stimme. Akemi musterte sie genauer. Da war auf jeden Fall noch mehr. „Und weiter?“, fragte sie daher. „Ich beginne mich aus irgendeinem Grund leer zu fühlen. Akemi, was ist nur mit mir los?“, sah Moe, schon leicht verzweifelt, zu der Rosahaarigen. Diese nahm daraufhin die Hände der anderen Wächterin in ihre und lächelte sie liebevoll an „Es wird sich schon alles aufklären, glaub mir. Du wirst bestimmt herausfinden, was das alles zu bedeuten hat. Sonst bist du doch auch immer ehrgeizig, wenn du etwas möchtest“. Moe blinzelte verwundert und fing dann an leicht zu lächeln „Danke, Akemi. Du hast recht“. Danach blickten die beiden jungen Frauen in eine Ecke des Schlossgartens. Ihre Blicke wurden ernst. „Willst du nicht heraus kommen? Oder wie lange, willst du uns noch belauschen?“, gab die Lebenswächterin von sich. Nach ihren Worten, trat eine Frau aus einer dunklen Ecke. Es war Shizuka. „In letzter Zeit seid ihr wirklich ganz schön nervig“, seufzte Moe, genervt. „Sehe ich genau so. Was willst du, Shizuka?“, stimmte Akemi zu. „Och, ich wollte einfach nur mal sehen, wie es denn unserer Lichtwächterin so geht“, schmunzelte die Blauhaarige. Moe schaute verwundert zu ihrer Freundin. „Alle fragen sich, was es ist was wir haben, aber du weist es, nicht wahr, Akemi?“, lehnte Shizuka sich an einen der Bäume. Der Blick der Orangehaarigen war verwirrt „Akemi, was meint sie damit? Ist das wahr?“. Die Angesprochene schwieg kurz und nickte dann etwas „Ja“. „Warum hast du dann niemandem davon erzählt!? Alle versuchen herauszufinden, was Yami meinte und du weist es? Akemi, was soll das?“, verstand die Lebenswächterin es nicht. Der Ausdruck der Rosahaarigen wurde traurig. „Weil es etwas ist, was ich geheim halten sollte. Etwas das ich beschützen sollte und es scheinbar nicht konnte...“, seufzte die Lichtwächterin. Moe wusste immer noch nicht, was das heißen sollte „Akemi...was…?“. „Wie dem auch sei, hättest du dann die Güte, mich zu begleiten? Dir war doch klar, das es so kommen würde, oder?“, stieß die Blauhaarige sich von dem Baum ab. Die Orangehaarige stellte sich sofort vor ihre Freundin „Vergiss es! Ihr werdet niemanden mehr mit nehmen!“. Shizuka begann zu schmunzeln „Wir können natürlich auch die Kleine mitnehmen. Sie hat doch Mama´s Lichtkräfte geerbt, oder nicht?“. Akemi´s Augen weiteten sich etwas „Nein!...“. Moe drehte sich zu der Lichtwächterin „Akemi! Verdammt noch mal, sag mir worum es hier geht!“. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick „Um einen Schlüssel. Den Schlüssel zum Lichtkern. Jenem, welcher sich in der Erde befindet. Nur ich kann ihn anwenden… Vor einigen Jahren sagte mir eine Stimme, ich solle den Schlüssel gut verwahren und auf ihn achten. Das sei meine Aufgabe als Lichtwächterin, dürfte aber niemanden davon wissen lassen. Wenn man diesen Schlüssel verwendet, öffnet sich ein Portal zu dem Lichtkern….“. Die Orangehaarige betrachtete die junge Frau vor sich irritiert. „Und diesen Schlüssel haben wir uns letztens besorgt, als ihr alle mit kämpfen beschäftigt wart. Akemi sollte schnell bemerkt haben, das er weg ist. Immerhin hat sie ihn in einem Gegenstand versiegelt, der ihr sehr viel bedeutet“, schmunzelte Shizuka. „Aber….was wollt ihr mit dem Portal? Was nützt es euch?“, wollte Moe wissen. Die Vampirin begann zu grinsen „Was denkst du, weshalb die Dimensionen für den Schutz der Erde verantwortlich sind? Es wohnt ihr eine ungeheure Macht inne. Sie mag zwar aus Licht sein, aber diese bekommt man auch schnell finster“. „Mit anderen Worten, ihr wollt auf diese Weise die Finsternis an die Macht bringen? Alle ins Unglück und ihren Tod stürzen?“, entgegnete die Lebenswächterin. „So in etwa könnte man es sagen. Das Siegel vom Chaos könnten wir auf diese Weise auch brechen. Für dieses Wissen, haben Mei und ich auch lange genug recherchieren müssen“, grummelte Shizuka nun etwas. „Gut. Ich werde Akemi trotzdem nicht mit dir gehen lassen! Ich kenne sie lange und gut genug um zu wissen, das sie mit dir gehen will, wenn es um ihre Tochter geht! Aber das kannst du dir abschminken! Glaubst du allen ernstes, Kano würde das zulassen!? Außerdem bist du alleine hier und das Schloss ist voller Wächter, was willst du da schon ausrichten!?“, stellte Moe sich vor ihre beste Freundin, welche verwundert zu ihr aufsah. „Moe..“ 39. Kapitel ----------- Shizuka stand den jungen Frauen gegenüber und schmunzelte „Ganz schön große Töne von dir. Dabei hast du doch selbst ähnlich gehandelt“. Moe blickte fragend zu der Blauhaarigen. Was meinte sie damit? Akemi musterte die Vampirin. Warum sagte sie so etwas? Wollte sie Moe etwa verunsichern? Oder wollte sie den inneren Konflikt provozieren, von welchem sie erzählt hatte und welchen Manabu, leider, bestätigt hatte. Er las es in einem seiner Bücher nach. Daher wussten sie auch, das es die Lebenswächterin töten konnte. Die Rosahaarige ließ ihren Blick schweifen. Etwas kam ihr komisch vor „...wo sind die Wachen eigentlich?“. „Ah, ist es dir doch aufgefallen. Ich habe mich schon gefragt, wie ihr darauf kommt, das ich alleine hier wäre. Yami ist zwar, nach Krähe´s Aktion, immer noch nicht wieder aufgetaucht, aber das hindert uns ja nicht daran weiter zu machen“, spielte Shizuka an einer ihrer Haarsträhnen herum. „Was habt ihr mit den Wachen gemacht?“, klang die Lichtwächterin besorgt. „Die befinden sich friedlich im Land der Träume“, antwortete die Vampirin. „Träume? Hast du etwa...“ „Yume dabei? Könnt man so sagen. Sie beherrscht ihre Kräfte schon soweit, das sie zumindest die Wachen einschläfern konnte. Obwohl der Herr General das nicht hat mit sich machen lassen. Ebenso wenig wie Itoe...“, setzte Shizuka Moe´s Satz fort. „Das müsste aber den Anderen doch aufgefallen sein...“, bereitete es Akemi noch mehr Sorge. Moe biss sich auch ihre Unterlippe. Sie hatte recht. Plötzlich hörten sie Geschrei und sahen in die Richtung, aus der es kam. Die Augen der Wächterinnen weiteten sich. Warum griffen die Bediensteten sich gegenseitig an? „Ja, auch unsere kleine Mei hat die letzten Wochen fleißig geübt“, grinste die Blauhaarige. „Im übrigen haben wir vor, auch Itoe mit zu nehmen. Ihre Kräfte könnten uns wirklich von sehr großem nutzen sein“, zwirbelte die Blauhaarige an ihrer Locke herum. „Itoe?“, huschte es fragend über Akemi´s Lippen. Moe´s Ausdruck hingegen, wurde ernst „Warum könnt ihr uns nicht einfach in Ruhe lassen!? Vor allem, haltet verdammt noch einmal die Unschuldigen da heraus! Sie haben doch alle nichts mit diesem Kampf zu tun!“. „Und doch benutzen wir sie. Immerhin würdet ihr, als Wächter, niemals Unschuldigen etwas zu leide tun“, grinste Shizuka. „Ihr Monster...“, gab die Orangehaarige erzürnt von sich. Sie, als Lebenswächterin, hatte wirklich ein Problem mit dieser Vorgehensweise. „Akemi… Geh Kano suchen“, forderte Moe ihre beste Freundin auf. Diese sah besorgt zu ihr auf „Aber Moe!“. „Nichts aber! Ich möchte das du gehst! Ich werde Shizuka davon abhalten dir etwas zu tun… Bitte“, wurden Moe´s Worte beinahe flehend. Die Rosahaarige ließ ihren Blick kurz auf ihr ruhen. Was war denn auf einmal mit ihr los? „Hm~ Da möchte wohl jemand nicht noch jemanden verlieren, der ihm wichtig ist, was?“, schmunzelte die Vampirin. Nun verstand Akemi gar nichts mehr. Was meinte sie damit? Doch dann hielt sie kurz inne. Konnte es sein, das Moe das Gefühl hatte, jemanden wichtiges verloren zu haben? Weil ihre Erinnerungen gelöscht wurden? Nach Shizuka´s Aussage scheinbar schon. „Akemi, denk an deine Tochter. Alleine für sie musst du jetzt gehen“, lächelte Moe die andere Wächterin an. „Aber...“, wollte die Lichtwächterin widersprechen, aber womit? Sie wusste wie stark Shizuka war. Doch Moe wiederum wusste nicht, wie viel für sie doch auf dem Spiel stand. „Akemi, los jetzt...“, wandt Moe ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Blauhaarige. Die Angesprochene nickte „Nagut...“. Anschließend lief sie los. Shizuka wollte sie aufhalten, doch Moe stellte sich ihrem Angriff entgegen und blockte ihn mit ihrem Schutzschild. Dadurch konnte Akemi im Schloss verschwinden. „Hm~ Nicht schlecht. Aber wie lange wird dein Schild, welches von heller Energie gespeist wird, gegen meine dunkle Energie ankommen?“, grinste die Vampirin. „Lange genug!“, entgegnete Moe. Sie musste einfach lange genug durchhalten. Kurz danach brach zwischen den Beiden ein Kampf aus. Doch Moe blieb nicht nur passiv, im Gegenteil, sie wurde sogar ziemlich schnell aktiv und griff mit ihrem Speer des Lebens an. Diesen parierte die Blauhaarige mit einem Stab aus finsterer Energie. Des öfteren ging eine von ihnen zu Boden. Jedoch waren beide Parteien ziemlich hartnäckig. Weder Moe, noch Shizuka hatten vor klein bei zu geben. Man könnte meinen, es war ein ziemlich ausgeglichener Kampf. Doch leider kämpfte die Vampirin ja nie wirklich fair. Denn auf einmal traf ein schwarzer Energieball die Orangehaarige am Rücken. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen und sackte deswegen etwas zusammen, blieb aber noch stehen. Als sie sich umsah, um zu schauen wer das war, griff Shizuka sie erneut an. Moe hatte also gar nicht die Möglichkeit sich weiter umzusehen. „Wie immer unfair“, erhob die Lebenswächterin, verärgert, ihre Stimme. Die Blauhaarige hingegen grinste „Ich finde einfach nur, wir haben lange genug gespielt, Süße. Allmählich wird es Zeit, dich endgültig aus dem Weg zu räumen!“. Moe weitete ihre Augen etwas. War Akemi gar nicht ihr Ziel gewesen? Wusste sie, das sie sie beschützen und somit weg schicken würde? Warum hatte diese Frau nur so einen Hass auf sie? „Habe ich dir jemals etwas getan, Shizuka? Oder weshalb hasst du mich so sehr?“, drückte die Orangehaarige ihre Gegnerin, mit ihrem Speer, von sich. „Selbst wenn ich es dir sagen würde, würdest du es ja doch nicht verstehen…. Zumindest nicht mehr“, entgegnete die Angesprochene. Schon wieder. Was sollten immer diese merkwürdigen Andeutungen? „Vielleicht verstehe ich es ja, wenn du es mir erklärst“, stemmte Moe ihren Speer auf den Boden, um sich halten zu können. Sie war wirklich schon ziemlich außer Atem. Aber bei Shizuka sah es zum Glück, nicht wirklich anders aus. „Du willst es also wirklich wissen? Das wissen könnte dich aber eventuell dein Leben kosten… Wobei mir das ja eigentlich nur Recht sein sollte“, schmunzelte Shizuka. „Ich bin ganz Ohr“, antwortete Moe, ohne zu zögern. Die Vampirin betrachtete sie etwas verwundert. Ihr Leben könnte auf dem Spiel stehen und es war ihr gleich? Weshalb war die Lebenswächterin nur so? Anschließend seufzte die Blauhaarige grinsend „Gut, wie du willst. Es war vor einigen Jahrhunderten, als ich erschaffen wurde. Ich war damals noch relativ jung, alterte aber relativ schnell. Es hat nur ein Jahr gedauert, da hatte ich mein jetziges Alter erreicht. Der junge Mann, welcher mir damals das Leben schenkte und dessen Teil ich bin, begleitete mich also in jeder Phase meines Lebens. Kindheit, im Teenager alter, Pubertät, Jugend und letztlich dabei wie ich zu einer Frau wurde. Ich wusste, das er mich nur erschaffen hatte, weil er einsam gewesen war und ihm seine Aufgabe zuwider wurde. Trotzdem dachte ich auch, ich sei etwas besonderes. Damit habe ich mich wohl getäuscht. Das Problem an der ganzen Sache war allerdings, das er mir wichtiger war, wie er wahrscheinlich selbst wusste. Obwohl ich immer wieder Andeutungen machte und mich als junge Frau ins Zeug legte. Er beachtete mich nie auf diese Weise. Alles was ich damals tat, war nur zu seinem besten. Doch er verriet mich und wandt sich von mir ab. Brachte mich um. Dachte er zumindest, doch ich schlummerte in der Finsternis, um mich von ihr zu nähren und auf den Tag zu warten, an dem meine Rache endlich gekommen war. Dies dauerte bis vor einigen Monaten. Und dann sehe ich ihn doch tatsächlich mit dieser Frau und seinen Kindern. Glücklich. Das konnte und wollte ich nicht akzeptieren. Er verdient es nicht, glücklich zu sein“. Moe hörte aufmerksam zu. Von wem sprach sie da denn nur? Als sie genauer darüber nachdachte, gab es da ja nur eine Möglichkeit. „Du sprichst von Akaya, oder?“, sprach die Lebenswächterin ihren Gedanken aus. „Gut kombiniert, Sherlock“, entgegnete die Vampirin. „Heißt das, du hast ihn geliebt?“, schlussfolgerte die Orangehaarige, aus der Erzählung. Daraufhin verzog die Angesprochene ihr Gesicht kurz. Also ja. Aber eines verstand die junge Frau trotzdem nicht. „Was habe ich mit all dem zu tun? Weshalb hasst du mich deswegen so sehr?“, wollte Moe wissen. Doch ihr Gegenüber grinste einfach nur. „Das meine Liebe, ist eine der Sachen, die ich ihm schon nehmen konnte und mit denen ich ihn leiden lasse“, wurde das Grinsen der Blauhaarigen finster. Nun war die junge Frau verwirrt. Wovon sprach ihr Gegenüber da? Auf einmal spürte Moe einen stechenden Schmerz in der Brust, welcher sie an ihrem Speer herunter gleiten ließ und auf ihre Knie zwang. Mit ihrer freien Hand hielt sie sich die Stelle auf ihrer Brust, wo sich ihr Herz befand. „Kch...“, keuchte die Lebenswächterin schmerzhaft. Shizuka hingegen sah ihr, zufrieden, grinsend zu. Damit begann der innere Konflikt der jungen Frau. Eigentlich bräuchte die Blauhaarige nun nur abzuwarten, doch das dauerte ihr zu lang. Sie begann dunkle Energie in ihrer Hand zu sammeln. Moe konnte ihr dabei nur hilflos zusehen, ihr Körper fühlte sich zu schwer an, als das sie ihn bewegen könnte. Hinzu kam, das sie wirklich nach Luft ringen musste. Die Vampirin ging langsam auf die Lebenswächterin zu. „Noch irgendwelche letzten Worte?“, grinste sie. Doch Moe erwiderte ihren Blick einfach nur hasserfüllt. „Dann eben nicht“, zuckte Shizuka mit ihren Schultern und startete ihren Angriff. Die Lebenswächterin sah schon ihrem Ende entgegen und kniff daher ihre Augen zusammen…. ...jedoch traf der Angriff sie nicht. Sie blickte verwundert auf, woraufhin sich ihre Augen weiteten. Akaya war dazwischen gegangen und hatte den Angriff gerade noch abfangen können. Doch nun blutete sein Arm stark. „Akaya….was..?“, kam es irritiert über die Lippen der Orangehaarigen. Ebenso verwirrt sah auch Shizuka drein und ging anschließend ein paar Schritte zurück. „Wo kommst du denn auf einmal her!? Hätten die Kreaturen und von Mei Beeinflussten dich nicht aufhalten müssen?“, gab die Vampirin, verärgert, von sich. Doch der Todeswächter sagte immer noch nichts und behielt weiterhin seinen Blick leicht gesenkt. Man konnte nur erahnen, wie sauer der Weißhaarige war. Moe´s Ausdruck wurde besorgt. „Akaya, dein Arm...“, wollte die junge Frau ihn sich ansehen. In dem Augenblick sah er sie an und ihre Blicke trafen sich. Die junge Frau schaute verwundert zu ihm auf. Seine Augen wirkten so traurig. Sie schienen so voller Schmerz zu sein. Warum nur, wurde sie deshalb selbst so traurig? Das Stechen in ihrer Brust allerdings, wurde besser, nachdem er dort war. „Das war echt verdammt knapp, nicht?“, grinste Akaya auf einmal und rappelte sich auf. Nun war die Lebenswächterin bloß noch verwirrter. Aber kurz darauf bemerkte sie den Ausdruck, welchen der Weißhaarige Shizuka zuwarf. Er war so finster, das dieser selbst ihr etwas Angst machte. So kannte sie ihn gar nicht und dennoch, wirkte es so vertraut. Ein schmerzlicher Seufzer entfloh der jungen Frau. Die Schmerzen wurden erneut schlimmer. Akaya warf ihr einen kurzen Blick zu und richtete ihn anschließend wieder zu seinem Gegenüber. „Was hast du mit ihr gemacht? Und ich rate dir, mir die Wahrheit zu sagen, Shizuka!“, erhob der Todeswächter, sauer, seine Stimme. Die Angesprochene schmunzelte „Ich habe ihr ein wenig etwas von unserer Vergangenheit erzählt~ Das bekam ihr wohl nicht so gut. Armes, armes Ding“. Der Todeswächter musste kurz darüber nachdenken, was sie meinen könnte. Und weshalb es Moe´s Zustand so beeinflusste. Wenig später knirschte er mit seinen Zähnen „Shizuka. Was genau hast du ihr erzählt!?“. Er ahnte, das es etwas mit Moe´s Gedächtnisverlust zu tun haben musste. Doch statt das die Vampirin antwortete, erhob die Orangehaarige ihre Stimme „Sie erzählte mir davon wie ihre Gefühle damals zu dir standen. Augenscheinlich hasste sie deswegen deine Frau und auch mich. Weshalb mich, weis ich nicht...“. Akaya richtete seine Aufmerksamkeit auf die andere Wächterin. Ihm war sofort klar, was das zu bedeuten hatte. Das konnte man auch in seinem Gesichtsausdruck sehen. „Shizuka…. Warum hast du ihr das Fläschchen gegeben, wenn du sie doch töten willst!? Es tut mir leid zu hören, das du damals scheinbar irgendwelche Gefühle für mich hattest, aber du weist selbst am besten, das solche Dinge mir zu der Zeit gleich waren!“, wandt der Todeswächter sich erneut der Blauhaarigen zu. Diese grinste daraufhin nur „Ich habe dir gesagt, ich werde dich leiden lassen und quälen. Du hättest dich niemals in deine Frau verlieben und Kinder mit ihr bekommen dürfen. Als Tod hast du so ein Leben nicht verdient“. „Denkst du, das weis ich selbst nicht am besten? Aber ich habe deswegen lange genug mit mir gehadert! Bereut, sie da mit hinein gezogen zu haben. Doch das ist vorbei. Denn meine Frau hat mich von Anfang an so akzeptiert wie ich bin. Selbst als sie immer mehr über mich heraus fand, war ihr das gleich. Sie ist mehr ein Teil von mir, wie du es jemals sein wirst, Shizuka“, knurrte der Weißhaarige. Moe hingegen sah nur verwirrt von einem zum Anderen. Von was sprachen sie da? Und weshalb sprach Akaya über seine Frau, als wenn sie noch leben würde? Nachdem sie das dachte, bekam sie extreme Kopfschmerzen. „Gut gemacht, Akaya“, grinste die Vampirin. Der Angesprochene drehte sich danach sofort zu der jungen Frau. Er hatte sich verleiten lassen…. Moe ging es sichtlich schlecht. „Ach und, nur um das klarzustellen. Wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich auch lieber kein Teil von dir, Akaya. Denn was aus dir geworden ist ist eines Todeswächters nicht würdig. Ich finde sogar, das du ein erbärmlicher Todeswächter bist. Ein Tod der Leben erschafft? Der sein Leben für ein Anderes gibt? Der Liebt? Ich bitte dich. Früher warst du definitiv ein besserer Todeswächter“, lächelte Shizuka herablassend. „Auf diese Zeit meines Lebens, bin ich nicht stolz. Und vielleicht würden deine Worte mir zu denken geben. Aber damals hat ein 11 Jähriges Mädchen zu mir gesagt, das ich ein total toller Todeswächter bin. Gerade weil ich das Leben schätze. Weil es mir nicht gleichgültig ist. Diese Worte von ihr, haben sich tief in mir eingebrannt. Und ich werde sie an meine Tochter weiter geben. Obwohl ich das nicht mal muss. Was das angeht, hat sie alles von ihrer Mutter geerbt“, lächelte Akaya. Dieses wirkte sogar etwas stolz. Moe musterte den Weißhaarigen. Weshalb kamen ihr diese Worte so bekannt vor? Warum fühlte sie sich ihm auf einmal so verbunden? So hingezogen? Die Orangehaarige merkte, wie sie etwas rot wurde und wandt ihren Blick daher von ihm ab. „Ach wie rührend. Mir kommen gleich die Tränen….weil es total lächerlich klingt. Lass mich raten, Sie war dieses Mädchen damals? Obwohl...ist ja nicht wirklich schwer zu erraten. Wie oft ich sie dir wohl noch nehmen muss, bis du wieder so hasserfüllt wirst, wie damals?“, nach diesen Worten bemerkte Shizuka, wie Akaya´s Blick sich verfinsterte. „Das werde ich nicht zu lassen. Eher reiße ich dich mit mir in den Tod“, entgegnete der Todeswächter. Moe hingegen verstand immer weniger. Das Gespräch der Beiden verwirrte sie zunehmend. Allerdings fiel ihr dann die Blutpfütze auf, welche sich unter dem blutenden Arm, des Weißhaarigen gebildet hatte. Ihr Ausdruck wurde besorgt. Das war viel Blut. Viel zu viel. Hatte Shizuka ihn tatsächlich so stark verletzt? Wegen ihr? Warum ging er auch dazwischen? So viele Fragen, auf die die Lebenswächterin einfach keine Antwort wusste. Immer wenn sie darüber nachdachte, bekam sie höllische Kopfschmerzen. „Aber wie willst du mich mit in den Tod reißen, wenn ich dich vorher töte? Danach kann ich mich immer noch um den Rest deiner Familie kümmern. Sollst du doch in der Hölle verrotten, mit dem Wissen, sie nicht beschützt haben zu können“, erwiderte Shizuka. „Ich habe mich sowieso schon die ganze Zeit gefragt, weshalb du mich nicht gleich getötet hast. Du willst mich leiden lassen, gut. Doch inzwischen glaube ich, das es einen anderen Grund hat. Kann es sein, das deine Gefühle für mich immer noch da sind? Du es deswegen nicht über dein Herz, oder was auch immer du besitzt, bringst mich zu töten?“, begann Akaya zu grinsen. Die Vampirin sah perplex zu ihm. Danach wurde ihr Blick sauer „Das ist nicht wahr!“. „Ach nein? Worauf wartest du dann noch? Schwer verletzt hast du mich doch schon“, deutete der Todeswächter, schmunzelnd, auf seinen Arm. Jenen konnte er schon nicht mehr richtig bewegen. Der Lebenswächterin gefiel der Verlauf des Gespräches gar nicht. Daher sammelte sie sich und rappelte sich, unter schmerzen, auf. Sie zog ihren, total schwer anfühlenden Körper, an ihrem Speer hoch. „Akaya, was redest du denn da? Willst du deine Kinder unglücklich machen? Deine Kinder haben doch nur noch dich und deine Frau würde das sicher auch nicht wollen“, erhob die junge Frau ihre Stimme. Der Angesprochene sah verwundert zu Moe, welche sich gerade so auf ihren Beinen halten konnte. Diese zitterten nämlich ziemlich. „Genau, du solltest auf sie hören, Akaya~“, lenkte Shizuka, grinsend, ein. „Halt die Klappe, Shizuka!“, erwiderte der Weißhaarige genervt. „Einer von euch beiden wird jetzt sterben. Wer ist mir eigentlich gleich“, spielte die Blauhaarige an ihren Locken herum. Die Lebenswächterin hatte wirklich mühe, sich an ihrem Speer aufrecht zu halten. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Wange, weshalb sie aufsah. Dadurch trafen sich ihrer und Akaya´s Blick. Dieser Moment raubte der jungen Frau kurz den Atem. Dann fiel Moe wieder die Verletzung des Todeswächters ein „Akaya, dein Arm!“. Nach ihren Worten, blickte sie zu jenem. Er war blutüberströmt und eine tiefe Wunde zierte ihn. Akaya musste schon Unmengen Blut verloren haben. Also viel zu viel! „Ja, sie hat mich wohl doch schlimmer getroffen, wie ich dachte. Trotzdem ist es immer noch nur ein Kratzer“, schmunzelte der junge Mann. „Nur ein Kratzer!? Das ist wohl ziemlich untertrieben! Du hast schon viel zu viel Blut verloren...“, entgegnete Moe, riss anschließend etwas von ihrem Shirt ab und verband ihm seinen Arm. Gerade konnte sie glücklicherweise einigermaßen stehen. Der Todeswächter beobachtete sie irritiert „Du weist, das wir sowieso wieder angegriffen werden?“. „Falsch! Ich werde gehen. Diese Frau kann sich nicht alles heraus nehmen! Und ich werde bestimmt nicht zulassen, das sie den Vater dreier Kinder tötet“, verknotete sie den Stofffetzen, fest. „Moe...du kannst kaum noch stehen“ „Und du deinen Arm nicht mehr bewegen!“, konterte die junge Frau sofort und sah zu ihm auf, weshalb sich ihre Augen trafen. „Das ist meine Schuld. Ich danke dir dafür, das du mir das Leben gerettet hast… Aber werde nicht zulassen, das du deines wegwirfst“, lächelte die Orangehaarige etwas. „Moe“, huschte es über die Lippen des Weißhaarigen. Die Lebenswächterin konnte sich nicht erklären weshalb, aber sie wollte diesen jungen Mann unter allen Umständen beschützen. „Ich möchte eure Zweisamkeit ja nur ungern stören, aber falls ihr vergessen habt, bin ich auch noch da. Und da ihr euch ja nicht einigen könnt, werde ich euch eben Beide umbringen“, gab Shizuka genervt von sich. Die Wächter blickten zu ihr und bemerkten so den Angriff, welchen sie vorbereitete. „Schöne Reise~“, feuerte die Vampirin den Angriff ab. Es war ein mächtiger, finsterer Energieball. Die Angegriffenen weiteten ihre Augen. Sie waren unachtsam gewesen. Moe´s entgeisterter Blick, wich einem verbitterten. Sie hatte keine Kraft mehr für ihr Schutzschild und selbst wenn stand nicht mal fest, ob jenes diesem Angriff noch gewachsen wäre. Plötzlich legte Akaya seinen Arm um sie und drückte die Orangehaarige an sich, weshalb die junge Frau kurz verwirrt war. Einige Sekunden später bekamen sie den Energieball vollkommen ab…. 40. Kapitel ----------- Es wurde alles schwarz. Stille herrschte. Doch in dieser Finsternis erstrahlte ein kleines Licht. Es wurde immer größer und größer. So lange, bis es Moe komplett vereinnahmte. Die Junge Frau sah sich blinzelnd um. Wo war sie? Plötzlich bemerkte sie ein Mädchen hinter sich und drehte sich zu diesem. Es trug einen Yukata und konnte nicht älter wie 17 sein. Aber….es sah ihr ziemlich ähnlich. Außer das die Haare der scheinbar Jüngeren heller waren. „B – Bin ich jetzt Tod?“, erhob Moe, verwirrt, ihre Stimme. Das Mädchen vor ihr begann leicht zu lachen. Die Lebenswächterin blinzelte irritiert. Was war den so lustig? „Du Dummchen. Das hier ist nicht das Totenreich. Und ich bin wirklich froh, das es nicht der Fall ist“, lächelte die Jüngere. „Aber wer bist du dann? Und...wo ist Akaya?! Was ist mit ihm? Immerhin wollte er mich vor dem Angriff beschützen!“, gab Moe besorgt von sich. Das Mädchen aber..lächelte nur leicht. „Sag mal Moe, kann es sein, das du etwas verloren hast?“, legte sie ihren Kopf leicht schräg. Die Angesprochene blinzelte „Verloren? Was meinst du? Ich…“. Die Lebenswächterin verstummte. Warum war sie sich deswegen nicht sicher? Und woher kannte das Mädchen ihren Namen? Ihre Blicke trafen sich und smaragdgrün traf auf hellgrün. Die Jüngere lächelte sie liebevoll an. Anschließend ging sie auf sie zu und ließ, sanft, eine Hand auf die Kettenanhänger der jungen Frau sinken. „Du hast es nicht komplett verloren… Es ist noch da, du musst es nur finden. Du bist stark, Moe. Du hast nicht zugelassen, das Sie es dir wegnimmt. Du besitzt das starke Herz, welches ich damals gerne besessen hätte...“, wurde das Lächeln des Mädchens traurig. Moe verstand nicht, was die Jüngere meinte. „Aber wie soll ich denn etwas suchen, wenn ich weder weis was, noch wo?“, seufzte die Orangehaarige verbittert. „Ich werde dir helfen. Denn immerhin braucht Er dich. Mehr als du dir vielleicht vorstellen kannst“, hielt das Mädchen kurz inne. „Was rede ich denn da. Du weist es ganz genau. Immerhin könnt ihr doch nicht ohneeinander. Ohne den Einen, kann der Andere von euch doch gar nicht existieren“, schmunzelte die Jüngere. Nun war die junge Frau noch verwirrter wie zuvor. Warum sprach das Mädchen nur so in Rätseln? Warum kannte sie ihren Namen? Und weshalb sah sie fast so aus wie sie selbst? „Du wirst jetzt eine kleine Reise antreten. Und ich hoffe sehr, das du finden wirst, was du so sehnlichst suchst“, lächelte das Mädchen und nahm die Kette mit dem silbernen Kreuz, auf welchem sich eine kleine Rose befand. „Was..?“, huschte es fragend über Moe´s Lippen. „Die wirst du am Ende deiner Reise wieder erhalten. Immerhin ist sie sehr wertvoll für dich“, lächelte die Jüngere und ließ die Kette auf den Boden fallen. Doch sie schlug nicht auf, sondern versank in jenem. Ebenso wie die Lebenswächterin. Das Mädchen blieb zurück und betrachtete den Boden. „Viel Glück, Moe“ ~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein 11 Jahre altes Mädchen hockte weinend, in einem Wäldchen. Sie wusste weder wo sie war, noch was sie dort sollte. Sie wollte einfach nur nach Hause zu ihrer Familie. Plötzlich raschelte es im Gebüsch, weshalb das Mädchen in die Richtung sah, aus der es kam. Dort erblickte sie einen weißhaarigen, jungen Mann, welcher einen kleinen Raben auf seiner Schulter trug. Dieser erwiderte ihren Blick ebenso verwundert. Danach ging er auf sie zu und grinste sie freundlich an. Anschließend reichte er ihr seine Hand „Ich bin Akaya. Darf ich auch deinen Namen erfahren?“. Das Mädchen nickte schüchtern und legte ihre Hand in seine „Ich bin Moe“. ……….. „Ich soll also die Lebenswächterin sein?“, lief das Mädchen, verwundert, neben dem Älteren her. Dieser nickte „Genau. Deshalb bist du nun wohl in dieser Dimension. Es wundert mich etwas, das du auf der Erde warst. Eigentlich wurden nur die auserwählten Wächter dort hin geschickt“. „Auserwählte...Wächter?“, wiederholte die Elfjährige fragend. „Sie sind die Wächter der Schaffung. Raum, Zeit, Licht, Dunkelheit und Elemente“, erklärte Akaya. „Aber gehören Leben und Tod nicht auch dazu? Ich meine, das gehört doch auch zum Leben dazu und ist wichtig“, verstand die Orangehaarige nicht ganz. Der Angesprochene blinzelte. „Na du stellst ja fragen. Aber wo soll ich jetzt bloß mit dir hin? Vielleicht sollte ich dich ins Schloss, zu den Anderen bringen?“, überlegte der junge Mann. Auf einmal klammerte sich das Mädchen an seinen Arm und schüttelte ihren Kopf „Nein! Ich möchte bei dir bleiben“. „Aber das...“, sah der Todeswächter zu ihr herunter und anschließend zu seiner Gefährtin, welche immer noch auf seiner Schulter saß. „Warum nicht? Ich mag Moe!“, flatterte Krähe fröhlich von seiner Schulter und verwandelte sich in ein kleines Mädchen. Die Lebenswächterin blickte zu ihr herunter. „Du bist ein Mädchen? Und noch so klein… Das du schon so gut sprechen kannst und alles“, gab Moe, erstaunt, von sich. „Ich bin 3 Jahre alt! Bei uns Raben ist das da mit dem Alter etwas anders“, lächelte die Kleine fröhlich. Die Orangehaarige kniete sich zu ihr „Und du passt ganz alleine auf Akaya auf?“. „Genau! Das ist manchmal echt ganz schön anstrengend...“, seufzte Krähe. „Hey...was soll das denn heißen?“, grinste der Weißhaarige unschuldig. Auf einmal nahm die Elfjährige, die Dreijährige, auf den Arm und drückte sie etwas an sich. Die Kleine wurde dadurch etwas rot. „Du erinnerst mich an meine kleine Schwester… Lass uns zusammen auf den Chaoten aufpassen“, lächelte Moe. Sowohl Krähe, als auch Akaya blickten verwundert zu der Orangehaarigen. Sie hatte wirklich eine äußerst liebevolle Ausstrahlung. „Ach, was soll´s. Warum nicht?“, schmunzelte der Todeswächter. „Wirklich? Vielen Dank!“, freute sich die Orangehaarige, weswegen der andere Wächter, leicht verlegen, zur Seite blickte. ……….. „Moe beherrscht ihre Kräfte schon wirklich gut, nicht Akaya?“, spielte Krähe, fröhlich, mit ihren Puppen. Der Angesprochene hingegen blickte aus dem Fenster. „Akaya? Hey! Antworte mir gefälligst… Was guckst du denn da an?“, tapste die Kleine zum Fenster und lugte hinaus. Dort war Moe gerade am trainieren. Die inzwischen Dreizehnjährige machte sich immer besser. Allerdings konnte Akaya auch wirklich erbarmungslos sein, was das Training betraf. Aber er wusste schließlich, das es für Wächter um Leben und Tod gehen konnte. Krähe linste zu dem jungen Mann auf. „Du bist doof“, keine Reaktion. „Volltrottel, Idiot“, erneut nichts. „Butterbrot und Kekse“, auch da passierte nichts. Das Mädchen seufzte. „Moe ist ziemlich hübsch geworden, was?“, nach diesen Worten blickte Akaya zu seiner Gefährtin herunter. „Hm? Was hast du gesagt? Ich habe gerade nicht aufgepasst“, grinste der Weißhaarige. In dem Moment konnte Krähe nur schwer an sich halten. Von Wegen. Er hatte einfach alles ausgeblendet, was nichts mit der Lebenswächterin zu tun hatte. „Was ist denn so lustig, das du fast lachen musst? Habe ich gerade unbewusst einen Witz gemacht? Dann war er nämlich doch nicht unbewusst“, schmunzelte Akaya. „So ungefähr“, musste die Brünette nun doch lachen. ……….. Draußen tobte ein starkes Gewitter. Es blitze und donnerte in einer Tour. Moe lag unter ihrer Decke und war wie erstarrt. Bei jedem Blitz zuckte sie zusammen. Als das Wetter jedoch eine kurze Pause einlegte, sprang das Mädchen förmlich aus ihrem Bett und flitzte durch das Haus. Wenig später schlich sie in das Zimmer von Akaya. Diesen sprach sie auch leise an, doch er reagierte nicht. Aber alleine in ihrem Zimmer wollte sie auch nicht bleiben. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen. Anschließend ging sie zu seinem Bett und krabbelte unter die Decke. Die Blitze und der Donner setzten wieder ein und das Mädchen zuckte erneut zusammen. Plötzlich spürte sie einen Arm, welcher sich um sie legte und sie etwas an den Körper des Älteren drückte. „Du bist wirklich ein Hasenfuß“, hörte sie das Schmunzeln, in der Stimme des Todeswächters. „Wie gemein, du hast ja gar nicht geschlafen...“, murrte die Orangehaarige trotzig und verlegen. „Du sahst einfach zu niedlich aus, wie du da standst“, grinste Akaya. Nun wurde das Mädchen erst recht rot. „Du bist gemein“ „Ich weis“ ……….. „Akaya, du bist so ein Volltrottel!“, fluchte, die nun Fünfzehnjährige. „Warum, nur weil ich sage, das der junge General scheinbar etwas von dir wollte?“, blinzelte der Angeschriene. „Ach, das meine ich doch gar nicht!“, seufzte die Orangehaarige. „Und was dann?“, hinterfragte der Ältere. „Ach….das verstehst du doch eh nicht! Ich meine, warum sagst du zu mir, ich solle mich mit ihm treffen? Sind meine Gefühle denn vollkommen egal!? Willst du mich gar nicht nach meiner Meinung fragen?“, entgegnete die Pubertierende verärgert. „Man, du gehst deswegen ja wirklich ab wie ein Zäpfchen“, grinste Akaya. „Lass deine dummen Sprüche!“, ging Moe zur Tür und schlug diese, mit einem lauten Knall, zu. „Also ich schätze, die ist zu. Wenn das so weiter geht, brauchen wir bald neue Türen“, schmunzelte der Todeswächter. Krähe schielte zu ihm auf. Der Angesehene erwiderte diesen Blick verwundert „Was denn?“. „Du weist doch genau wie Moe das meinte! Gerade von dir möchte sie so etwas nicht hören! Blöd Akaya!“, verwandelte die Brünette sich und flog Moe nach, indem sie ihr durch ein Fenster folgte. Der Zurückgelassene sah ihr stumm nach. Anschließend kratzte er sich seufzend an seinem Hinterkopf. „Genau das ist ja das Problem… Und dann wird sie auch noch von Jahr zu Jahr hübscher und weiblicher. Eigentlich ganz schön unfair von ihr“, beschmunzelte der Todeswächter sich selbst. ……….. „Moe, jetzt komm hier herauf!“, streckte Akaya, der nun Sechzehnjährigen, seine Hand entgegen. Die Angesprochene schüttelte ihren Kopf „Nein! Sicher nicht! Da stelle ich mich lieber dem Feind!“. Der Todeswächter schmunzelte etwas „Wirklich? Gegen diese Masse an dunklen Gestalten willst du alleine kämpfen?“. „Wenn es sein muss. Ich werde nicht mit auf diesen Baum kommen! Vor allem glaube ich nicht, das sie uns da nicht finden werden. Zur Not kann ich auch immer noch mein Schild verwenden“, blieb die Orangehaarige stur. „Genau aus diesem Grund wollen wir flüchten, weil wir am Ende sind und du willst weiter machen? Wer von uns ist hier verrückt?“, hielt er ihr weiterhin seine Hand entgegen. „Du natürlich. Immerhin willst du mich da rauf holen“, murrte Moe, welche kurz danach die Gestalten bemerkte. Diese kamen mit großem Tempo auf die Lebenswächterin zu. „Das sieht nicht gut aus“, meinte der Todeswächter nur. Doch Moe machte keine Anstalten zu ihm zu kommen. „Dann eben auf die harte Tour“, schmunzelte der Ältere. Anschließend ließ er sich mit viel Schwung an seinen Knien herunter baumeln, schnappte sich die Orangehaarige kopfüber und landete wieder mit ihr zusammen auf dem Stamm. „Akaya!“, schrie die Jugendliche, da sie Kopfüber hing. „Oh, Pardon“, grinste er und setzte sie neben sich. Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie sich an ihn klammerte. „Du bist doch echt Wahnsinnig! Das hätte voll ins Auge gehen können!“, murrte die Lebenswächterin. „Ich weis, das ich das bin. Aber so sind wir nun beide in Sicherheit. Schau, sie rennen weiter“, deutete Akaya schmunzelnd auf die Gestalten, welche unter ihnen langliefen. „Und wer kümmert sich dann um sie?“, traute Moe sich nicht mal wirklich, die Augen zu öffnen. „Hm….gute Frage. Das müssen dann wohl Manabu und Chiyo managen! Wir haben schließlich die Hälfte erledigt“, grinste Akaya. „Die werden dir das sicher danken...“, meinte die Lebenswächterin, nicht wirklich begeistert. „Das gibt sicher einen dicken Einlauf~ Und ich meine nicht den zum Essen“, grinste der Weißhaarige. „Das ist dann ein Auflauf, Akaya...“, seufzte Moe, schmunzelte aber ein wenig. Das ließ den Älteren lächeln. Immerhin war es das, was er erreichen wollte. ……….. Eines Abend´s schleppte Akaya, die Siebzehnjährige, in eine Bar. Warum genau sie dort landeten, weis keiner von den Beiden mehr so genau. War es weil einer der Wächter verstorben war, oder weil sie die Auserwählten endlich gefunden hatten? Eines war jedoch sicher, der Weißhaarige schien wegen irgendetwas ziemlich gefrustet zu sein. Moe lächelte verunglückt. Sonst hätte er der jungen Frau niemals Alkohol zu trinken gegeben. Zum Glück war sie vernünftig genug, nach dem dritten Glas aufzuhören. Bei dem Todeswächter war es da wohl etwas anderes. „Akaya, nun komm…. Du kannst kaum noch allein laufen“, seufzte die Orangehaarige schmunzelnd, während sie den jungen Mann stützte. Auch wenn dieser das nicht wollte „Ich bin kein kleines Kind, ich kann das allein!“. Danach versuchte er sich auch daran, allein zu laufen, doch das funktionierte nicht so, wie er wollte. Im Gegenteil, er landete fast in einem Busch. Moe stützte ihn jedoch vorher wieder. „Mit dir hat man wirklich nichts als Ärger~“, lachte sie etwas. „Das ist ja wohl allgemein bekannt“, grinste der Weißhaarige. „Oh sieh mal, da sind ganz viele bunte Lichter“, zerrte der Todeswächter, die Jüngere, fröhlich in die Richtung eines Gebäudes. Moe sah irritiert zu ihm auf und anschließend zu dem besagtem Gebäude. „Da ist es bestimmt lustig~“, freute Akaya sich über die Lichter. Die Lebenswächterin hingegen, bekam einen sichtlichen Rotschimmer. „Akaya, vergiss es! Ich werde sicher nicht mit dir in ein Strip Lokal gehen!“, wollte die Orangehaarige sich dagegen wehren, doch der Angesprochene zerrte sie weiter mit sich. „Aber die Lichter leuchten doch so schön~“, rechtfertigte er sein tun. Moe zuckte mit ihrer Augenbraue „Sag mal...hast du auf einmal den Verstand eines 5 Jährigen, oder wie!?“. Ehe sie das Gebäude betreten konnten, zog Moe Akaya einen mit ihrem Speer über den Kopf. Dieser hielt sich jenen anschließend, maulend „Moe, warum schlägst du mich denn? Das tat weh...“. Der Todeswächter rieb sich seinen Hinterkopf. „Kannst du jetzt wieder etwas klarer denken!? Gut, dann lauf alleine!“, ließ die Angesprochene ihren Speer wieder verschwinden und setzte ihren Weg, verärgert, fort. Der Weißhaarige sah ihr fragend nach, bis er bemerkte, neben was er sich befand. „Oh man...ich sollte wirklich nicht so viel trinken… Moe! Nun warte doch. Das war nicht so gemeint~“, lief er ihr, verunglückt lächelnd, nach. Daheim angekommen betrat Moe das Haus, immer noch, angefressen. „Spar dir deine Ausreden, Akaya! Du solltest lieber deinen Rausch ausschlafen“, ging sie in den Flur. „Und das nächste mal solltest du vielleicht, wenn du an so eine Ort willst, mit anderen Kerlen gehen“, fügte sie hinzu. Danach fiel ihr auf, das er gar nichts dazu sagte. War er beim laufen eingeschlafen? Als sie sich umdrehte, bemerkte sie erst wie dich er ihr plötzlich war. Sie erwiderte seinen Blick verwirrt und auch überrumpelt. Dazu nahmen ihre Wangen einen ziemlichen Rotschimmer an. „Akaya...was...“, kam es verlegen über ihre Lippen, da ihr der Todeswächter wirklich gefährlich nahe kam. Leider konnte sie nicht zurück weichen, da hinter ihr die Wand war. An dieser stützte sich der Weißhaarige, mit seinem Unterarm, neben ihrem Kopf ab. Akaya sah sie einfach nur die ganze Zeit an. Sein Blick wirkte dabei anders als sonst. „Akaya, du solltest wirklich deinen Rausch ausschl-“ „Solche Etablissement´s habe ich nicht nötig“, unterbrach der Weißhaarige die Jüngere. Moe erwiderte seinen Blick. Warum sagte er das auf einmal? Und weshalb sah er sie dabei auf so eine, ihr unbekannte, Art und Weise an? Gerade wollte die Siebzehnjährige ihre Stimme erneut erheben, kam aber nicht dazu, da Akaya ihr auf einmal einen liebevollen Kuss gab. Die Orangehaarige wusste gar nicht wie ihr geschah. Konnte ihn aber auch nicht von sich drücken…. Sie wollte nicht. Der Kuss wurde allerdings schnell leidenschaftlicher….. Diese Nacht jedoch, blieb nicht ohne Folgen. ~~~~~~~~~~~~~~~~ Moe stoppte. Sie fiel nicht weiter. All diese Szenen...waren das….Erinnerungen von ihr? Die Lebenswächterin hielt sich ihre Hand vor den Mund. Das konnte nicht sein. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Das war einfach nicht möglich. Es konnte einfach nicht wahr sein. Aber weshalb war sie dann so glücklich, wenn sie diese Bilder sah? Was war das nur, was sie fühlte? Sie hielt kurz inne und fuhr kurz danach mit ihren Händen über ihren Bauch. Sie zog das zerfetzte Stück ihres Oberteiles, etwas bei Seite. „Oh mein Gott“, huschte es, über ihre Lippen. Man konnte, wenn auch nur leicht, ein paar Schwangerschaftsstreifen erkennen. „Das gibt es doch nicht… Akaya….diese Kinder...das...“, hielt sie den Atem an. Sie betrachtete ihren linken Ringfinger. Er war an einer Stelle deutlich heller. Dort, wo sie stets ihren Ehering trug. Danach fuhr sie über ihre Kette „Und diese habe ich...das war das erste Geschenk von ihm“. Ein paar Tränen kullerten über die Wangen der jungen Frau. „Er ist der Mann, den ich Liebe. Der der mein Herz komplett ausfüllt. Ayaka, Akio und Amaya...unsere geliebten Kinder“, lächelte sie leicht. Sie wusste es wieder. Alles war wieder da und sogar noch mehr. „Der Rosenkranz Anhänger war deiner, nicht?“, erhob Moe ihre Stimme und ließ ihren Blick durch die verworrene Umgeben schweifen. Plötzlich tauchte das Mädchen von vorhin vor ihr auf und lächelte sanft „Du hast es also gefunden?“. Moe nickte „Ja, ich danke dir. Aber weshalb waren meine Erinnerungen nicht ausgelöscht, so wie Shizuka es vor hatte?“. „Das ist doch ganz leicht. Deine Familie ist keine bloße Erinnerung. Sie lebt in deinem Herzen. Dort hast du jede dieser Erinnerungen sorgsam aufbewahrt. An diese wird Shizuka niemals heran kommen. Ich musste sie nur aus dir heraus kitzeln“, erklärte die Jüngere. „Aber das waren nicht nur meine Erinnerungen. Wieso sind sie mit Akaya´s vermischt?“, wunderte es die Lebenswächterin. Auf diese Frage hin, lächelte das Mädchen bloß. „Du solltest zurück, die Anderen sorgen sich sicher“, meinte die Jüngere nur noch, ehe Moe erneut schwarz vor Augen wurde….. „Akaya sieh mal! Sie öffnet ihre Augen“, gab Akemi, erleichtert, von sich. Sie hatten sich alle große Sorgen um die Lebenswächterin gemacht, da sie einfach nicht aufwachen wollte, obwohl die Lichtwächterin sie geheilt hatte. Nachdem Shizuka sie angriff, kamen die anderen Wächter gerade rechtzeitig, um ihnen zu helfen. Sie hatten sich leider erst durch das Schloss kämpfen und die Unschuldigen beschützen müssen. Der Angesprochene sah Erwartungsvoll zu der Orangehaarigen. Sein Arm war inzwischen besser versorgt. Zusätzlich hatte er noch ein paar Pflaster im Gesicht kleben. Moe blinzelte, da es auf einmal so hell war. Doch wenig später saß sie sofort aufrecht, was die junge Frau auch zu spüren bekam. „Autsch“, seufzte sie schmerzlich. „Ihr seid noch mal mit einem blauen Auge davon geko-“, unterbrach Akemi ihren Satz, da Moe urplötzlich in Akaya´s Richtung krabbelte. Dieser und auch die Anderen blickten verwirrt zu ihr. Die Orangehaarige stoppte vor dem Weißhaarigen, welcher nun vor ihr auf dem Boden saß. Anschließend griff sie Zielstrebig nach seinem Amulett, welches er um seinen Hals trug und öffnete es. „Moe, was?“, kam es irritiert von dem Todeswächter. Doch sie sagte nichts und betrachtete die drei kleinen Bilder, welche sich in jenem Anhänger befanden. „Es war also kein Traum...“, murmelte die Orangehaarige und schaute zu ihrem Gegenüber auf. Akaya hingegen wirkte etwas verwirrt, als er den aufgelösten Blick von Moe sah. „Es tut mir leid...so sehr...“, entgegnete die Lebenswächterin, vollkommen aufgelöst. In dem Moment, verstand auch Akaya, was dort vor sich ging „Moe, du..“. Die Angesprochene schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihn fest an sich. Anschließend nickte sie etwas „Ja, ich erinnere mich wieder an alles“. Der Todeswächter konnte sein Glück gar nicht fassen und legte seinen gesunden Arm, um sie. „Aber wie auf einmal?“, interessierte es den Weißhaarigen dann doch. Seine Frau blickte zu ihm auf, dabei fiel ihr wieder ein, dass das Mädchen ihr ihren Rosenkranz abgenommen hatte und tastete daher nach diesem. Er war da. Ein lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Sagen wir es so, jemand hat mir dabei geholfen“. „Ist ja auch nicht wichtig, die Hauptsache ist, das du dich wieder erinnern kannst“, blickte Akaya zu Moe herunter, welche seinen Blick erwiderte. „Ich liebe dich, Akaya“, bildete sich ein glückliches Lächeln auf den Lippen der jungen Frau, bevor sie ihrem Mann einen sanften Kuss gab. Ihre Freunde freuten sich für die Beiden. Der Todeswächter hatte nun auch wirklich lange genug unter dem Gedächtnisverlust seiner Frau leiden müssen. Obwohl sie froh waren, das sie sich überhaupt erinnerte. „Im übrigen weis ich nun auch wieder, das du mich damals in ein Strip Lokal schleifen wolltest“, erwähnte Moe, plötzlich. Ihr Mann blinzelte. Danach lächelte er unschuldig „Aber das…. Moment, das war doch die Nacht, in der Ayaka entstanden ist, oder?“. Nach seinen letzten Worten, wicht sein Lächeln einem Grinsen. Durch jene, bekam die junge Frau einen Rotschimmer. „Akaya!!“ Ihre Freunde konnten nicht anders, wie über die Beiden zu lachen. Es war einfach zu schön zu sehen, das wieder alles war, wie zuvor. 41. Kapitel | Reise in die Vergangenheit | ------------------------------------------ Als die Kinder erfuhren, das ihre Mama sich wieder an alles erinnerte und nach Hause kam, wurde sie von allen Seiten fest umarmt. Ebenso flossen viele Tränen. Auch Krähe und Kumo waren unendlich froh, die junge Frau wieder bei sich zu haben. Nun waren sie endlich wieder vollzählig. Einige Tage später, wollte Moe sich ihren Ring bei Akemi abholen. Ihre Freundin sagte ihr, das sie ihn für sie aufbewahrt hatte. „Was hat Kano eigentlich zu der Sache, mit dem Schlüssel, gesagt?“, wollte die Lebenswächterin wissen. Die Angesprochene lächelte verzweifelt „Er war sauer…. Verübeln konnte ich es ihm aber auch nicht. Man hab ich eine Standpauke bekommen und das von meinem eigenen Mann. Dafür waren Manabu und Chiyo mir aber freundlicher gesinnt“. Moe hörte der Rosahaarigen zu, während sie zu deren Zimmer gingen. So etwas in der Art hatte sie schon erwartet. „Welcher Gegenstand war es nun eigentlich?“, interessierte es die Orangehaarige ebenfalls. Akemi legte ihre Hand auf die Türklinge und seufzte „Die Schneekugel, welche ich vor 5 Jahren von Kano zu Weihnachten bekommen hatte. Noch ein Grund mehr, weshalb er so sauer auf mich ist“. Moe blinzelte „Ist? Heißt das, er ist immer noch sauer auf dich?“. Die Lichtwächterin nickte und öffnete die Tür. Anschließend ging sie zu einer Kommode und öffnete eine der Schubladen „Er redet seit dem nicht mehr viel mit mir… Häufig kommt er nur noch um Hana zu holen, daher bekomme ich sie auch nur noch selten zu Gesicht“. Die Orangehaarige blickte zu ihrer besten Freundin. Sie wirkte auch ziemlich geknickt. Ein leichte Lächeln legte sich auf die Lippen der Älteren „Ich denke, Kano ist nicht unbedingt sauer. Eher enttäuscht. Bei ihm äußert sich das eben nur anders. Ein wenig kann ich ihn sogar verstehen. Du wusstest die ganze Zeit was sie meinten. Dazu kommt noch, das sie dich dafür benötigen, um dieses Etwas benutzen zu können. Kano denkt nun sicher, das du ihm nicht vertraust, da du ihm so etwas nicht erzählt hast. Außerdem macht er sich sicher auch sorgen um dich, immerhin bist du nun auch eines ihrer nächsten Ziele. Spätestens dann, wenn Yami von dem Ort wieder kehrt, zu dem Krähe ihn geschickt hat. Ich schätze, er muss das alles erst einmal verdauen. Du kennst ihn doch, das wird schon wieder. Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm sprechen?“. Akemi´s Ausdruck wurde traurig. Anschließend sah sie zu ihrer Freundin auf „Als ob ich das nicht schon versucht hätte. Aber er wendet sich immer von mir ab. Ich glaube, ich habe ihn damit wirklich sehr verletzt, das hätte ich nicht tun dürfen…. Ich wollte ihn einfach nur nicht beunruhigen, sodass er sich unnötige Sorgen machen muss“. Nun sammelte sich Flüssigkeit in den Augen der Lichtwächterin. Sie hatte das alles so wirklich nicht gewollt. Moe tat dieser Anblick wirklich leid. Akemi hatte, mal wieder, nur an das Wohl der Anderen gedacht. Kano wusste das sicher, dennoch. Die Lebenswächterin hatte inzwischen ja selbst lernen müssen, das sie zumindest Akaya alles erzählen sollte. Moe seufzte kurz lächelnd und nahm die Jüngere, liebevoll, in den Arm. „Hey, lass nicht den Kopf hängen. Das passt doch gar nicht zu dir“ Nachdem Akemi sich, dank Moe, wieder beruhigt hatte, wollte sie in der Schublade nach dem Ring suchen. Doch weder die Schatulle, noch der Fingerschmuck waren auffindbar. „Das gibt es doch nicht, ich hatte ihn ganz sicher hier rein gelegt!“, durchwühlte die junge Frau den Inhalt der Schublade. Die Orangehaarige beobachtete sie dabei. Ihr Ring war weg? Aber weshalb? Ihre beste Freundin war zwar ein kleiner Schussel, aber nicht was solche Dinge betraf. „Denkst du, Yami oder Shizuka haben ihn mit genommen?“, gab Akemi, frustriert, die Suche auf. Die Angesprochene sah zu ihr „Meinst du? Ich weis ja nicht…. Was sollten sie mit ihm wollen?“. „Ich weis es nicht, aber bis jetzt hatten sie ja immer ihre Gründe für alles“, seufzte die Lichtwächterin. „Es tut mir wirklich leid, das dein Ring weg ist, Moe. Er war dir sicher sehr wichtig“, entschuldigte Akemi sich, reuevoll. Weder auf ihre Schneekugel, noch auf den Ehering ihrer besten Freundin konnte sie aufpassen. Moe bemerkte sofort, das ihre Gegenüber wieder traurig wurde. Dabei hatte sie sie doch gerader erst ein wenig aufmuntern können. „Ach quatsch. Ist nicht so schlimm. Akaya wird das sicher genau so sehen. Es ist ja nicht so, das er super besonders gewesen ist. Also mach dir keinen Kopf, ja?“, lächelte die Orangehaarige. „Aber es ist doch dein Ehering...“, entgegnete die Jüngere. Alles klar, Moe merkte schon. Ihre beste Freundin war momentan wirklich sensible. Da half nur eins „Wir werden jetzt ein großes Eis essen gehen! Mit ganz viel Schokoladensauce!“. Ehe Akemi sich versah, hatte die Lebenswächterin sie schon an ihrer Hand ergriffen und zog sie mit sich. Kano saß in der Zwischenzeit, frustriert und schlecht gelaunt, in seinem Büro. Hana quietschte fröhlich über die Tierchen, welche über ihr baumelten. Ihr Papa hatte sie zur Sicherheit in ein Gitterbettchen gelegt, damit sie nicht davonrollen konnte. Dafür hatte er momentan wirklich keinen Kopf. Dennoch war er froh seine Tochter bei sich zu haben. Er betrachtete das kleine Mädchen, von seinem Schreibtisch aus. Sie war wirklich eine pure Frohnatur. Sie weinte kaum und auch nur, wenn sie Hunger hatte oder ihre Windel voll war. Und diejenige, die ihm dieses wundervolle, kleine Wesen geschenkt hatte, war das nächste Ziel ihrer Feinde. Wäre Moe nicht gewesen, dann… Er seufzte verbittert und fuhr sich verärgert durch die Haare. Jedes mal, wenn er daran dachte, wurde er wütend. Wann würde seine Frau endlich lernen, das sie ihm solche Sachen erzählen sollte und auch musste? Er wusste zwar, das sie nur Rücksicht auf ihn nahm, dennoch. Er wollte sie nicht irgendwann wegen so etwas verlieren. Weil sie ihm etwas nicht erzählt hatte. Der Gedanke daran, das so etwas passieren könnte, machte ihm die letzten Tage wirklich zu schaffen. Deswegen mied er Akemi auch. Sie musste lernen, das sie ihm vertrauen musste. Oder anders gesagt, das sie in solcher Hinsicht, keine Rücksicht auf ihn nehmen sollte. Plötzlich ging die Tür des Büros mit einem Schwung auf und Akaya kam mit Akio herein, welcher sich an seinem gesunden Arm festhielt und neben ihm her tapste. „Akaya, was willst du hier?“, erhobt Kano, genervt, seine Stimme. „Na was wohl? Akio hatte Sehnsucht nach seiner Herzensdame~“, schmunzelte der Todeswächter. Nach diesen Worten ließ der Kleine von Papa´s Hand ab und tapste zu dem Gitter. „Siehst du“, schmunzelte der Weißhaarige und konnte sich endlich wieder richtig hinstellen, da er wegen seinem Sohn gebeugt gehen musste. Der Blonde blickte den Älteren unentspannt an. Auf den Typen hatte er nun wirklich gar keine Lust. „Gesprächig wie immer, was? Aber ich habe gehört, bei dir und Sternchen herrscht leichte Spannung?“, ging Akaya auf den Schreibtisch zu. „Das geht dich mal so rein gar nichts an, Akaya“, entgegnete der Zeitwächter. Der Angesprochene stoppte vor dem Tisch und sah zu dem Blonden herunter „Du wirst es mir nicht glauben, aber ich weis wie sich das anfühlt. Wie du weist, ähneln sich unsere Frauen in der Hinsicht. Doch da hilft es auch nicht, sauer zu sein. Wir beide wussten das sie so sind, bevor wir sie geheiratet haben. Außerdem ist es doch auch eine Seite, die wir an ihnen schätzen, oder nicht? Natürlich ändert das nichts daran, das sie sich uns dennoch anvertrauen sollten, weil wir ein Teil ihres Lebens sind. Aber denk trotzdem mal darüber nach, denn Akemi ist wirklich sehr geknickt. Und wenn sie weiter so viel Eis wegen dir verschlingen muss, kannst du sie bald rollen“, grinste Akaya bei seinen letzten Worten. Anschließend drehte er sich zur Tür „Und nun, werde ich meiner Frau einen neuen Ring kaufen, da ihrer entführt worden ist~“. Nach diesen Worten, schloss Akaya fröhlich die Tür hinter sich. Kano folgte ihm mit seinem Blick und seufzte schließlich. Er gab es nur ungern zu, aber der Typ hatte recht. Mit seinem Verhalten half er weder ihr, noch sich selbst. Danach fiel ihm wieder etwas ein und er richtete seinen Blick zu dem Gitterbettchen. Daraufhin trafen sich seiner und Akio´s Blick. „Ich glaub es ja nicht….“ Allmählich verging Akemi der Appetit auf Eis. Ihr wurde sogar schon schlecht davon. Andererseits hatte es dennoch irgendwie gut getan. Sie war Moe wirklich dankbar dafür, das sie ihr so zur Seite stand. Auch Akaya war sofort verschwunden, als er gehört hatte, was sie ihm erzählt hatten. „So~ Ich denke ich konnte unseren Griesgram etwas besänftigen“, kam der Todeswächter, schmunzelnd, in den Speisesaal. Die jungen Frauen sahen zu ihm. „Bist du sicher? Mich wundert es, das er dich nicht hochkant wieder aus seinem Büro geworfen hat“, schmunzelte Moe. „So sehr hasst er mich dann wohl doch nicht“, entgegnete Akaya. „Aber sag mal… Wo hast du unseren Sohn gelassen, Akaya?“, sah die Orangehaarige, prüfend, zu ihrem Mann auf. „Akio? Den habe ich bei seiner kleinen Freundin gelassen“, grinste der Weißhaarige. „Und du meinst, damit ist Kano einverstanden?“, hob Moe skeptisch, eine Augenbraue, lächelte aber etwas. „Nope. Aber ich habe ihm keine andere Wahl gelassen. Außerdem gehen wir dir nun einen neuen Ring kaufen. Immerhin lasse ich mich doch nicht von unseren Feinden an der Nase herum führen“, schnappte Akaya sich, mit seinem gesunden Arm, Moe´s Hand und zog sie sanft mit sich. „Ehm...Was? Sorry, Akemi!“, schaute die Lebenswächterin entschuldigend, zu der des Lichtes. „Schon okay, geht nur“, lächelte Akemi. „Glaubst du, es war eine gute Idee die Beiden sich selbst zu überlassen?“, blickte Moe, fragend, zu ihrem Mann auf. Dieser schmunzelte vor sich hin „Natürlich. Du kennst die Beiden doch, das bekommen die schon wieder hin“. Die gute Laune des Älteren, steckte die junge Frau an. „Nagut. Aber glaubst du wirklich, das unsere Feinde meinen Ring haben?“, hinterfragte die Orangehaarige. Die Hand des Weißhaarigen, drückte ihre kurz fester zusammen, weswegen sie aus Reflex kurz zu diesen herunter blickte. „Möglich wäre es. Vor fünf Jahren haben wir ja gesehen, was es anrichten kann, wenn Feinde unseren Schmuck in die Finger bekommen. Zumindest welchen, der uns wichtig ist“, grinste Akaya, wirkte jedoch nicht mehr so fröhlich, wie zuvor. Seine Frau sah zu ihm auf. Er meinte die Sache mit dem Armband, von Kuraiko damals. Anhand dessen, konnten die Akemi´s orten, da beide eines hatten. Als Kinder hatten sie es dann mit ihren magischen Fähigkeiten verbunden, ohne es zu merken. Das kam ihren Feinden damals nur zu gute. Aber sollten Yami oder Shizuka deswegen ihren Ehering stehlen? Moe wusste ja nicht recht. Anschließend richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Akaya´s rechten Arm, der komplett verbunden war und sich in einer Schlaufe befand, welche um seinen Nacken gebunden war, um den Arm zu stützen. Es hatte ihn wirklich schlimm erwischt. Dazu war es noch ihre Schuld, das der Arm so zugerichtet wurde. Akemi konnte viele Verletzungen und Wunden zwar komplett heilen, aber manche waren so schlimm das sie sie nur mildern konnte. Schließlich war die Rosahaarige auch nicht allmächtig. „Schau nicht so. Darüber haben wir schon gesprochen, Moe“, lächelte der Todeswächter sie, liebevoll, an. Er wusste, das sie sich schon wieder den Kopf zerbrach. „Ich weis, du hast recht. Entschuldige“, erwiderte sie sein Lächeln. Anschließend schlang sie ihre Arme um seinen „Ich bekomme also einen neuen Ring, ja?“. „Natürlich! Ich muss doch jedem zeigen, das du schon mit mir verheiratet bist“, grinste der Ältere. „Und du meinst, das weis hier nicht jeder?“, sah Moe, fragend, zu ihrem Mann auf. „Neue Mitbewohner nicht“, entgegnete der Weißhaarige. „Hm~ Wenn ich dich dann aus versehen verliere, bekomme ich dann auch einen neuen Mann?“, begann Moe, frech, zu grinsen. Der Angesprochene sah zu ihr runter „Mich wirst du aber nicht mehr los. Das weist du doch“. „Gut, auf diese Antwort habe ich gewartet“, wich das Grinsen der Lebenswächterin, einem Lächeln. Anschließend gab sie ihrem Mann einen kurzen, aber sanften, Kuss. „So, und jetzt werde ich mir den teuersten Ring aussuchen, den sie haben!“, gab Moe, total motiviert, von sich. „Hoffentlich vergisst du dabei nicht, das wir noch eine Familie zu ernähren haben“, schmunzelte der Todeswächter. Wie sehr er doch diese Art von Konversation, mit seiner Frau, vermisst hatte. Manabu schob gerade seine Kinder, in deren Kinderwagen, durch das Schloss. Chiyo überprüfte momentan die Schicksalsstränge aller, so wie sie es in letzter Zeit öfter tat. Sie konnte zwar nicht viel in ihnen erkennen, aber versuchen wollte sie es trotzdem. Also hatte der werte Papa Kinderdienst. Währenddessen kamen des öfteren Bedienstete des Schlosses auf ihn zu, wenn sie etwas wissen wollten. Der Wissenswächter kam also nur Etappenweise durch das Schloss. „Was haben die nur so lange ohne mich gemacht?“, schmunzelte der Hellblauhaarige. Sein Blick blieb an seinen Kindern haften, welche seelenruhig in dem Kinderwagen schliefen. Er lächelte kurz, als er im Augenwinkel Shin bemerkte, welcher auf ihn zukam. „Na wenn das mal nicht mein Schwager in Spee ist“, lächelte der Schwarzhaarige. „Zumindest sobald du meiner Schwester einen Antrag gemacht hast“, stoppte der Ältere bei dem Jüngeren. „Den hätte ich Chiyo schon lange gemacht, aber in letzter Zeit ist einfach zu viel los. Ich werde warten bis wir das alles hinter uns gebracht haben“, lächelte Manabu. „Da bin ich mir sicher, das du das wirst. Mir brauchst du in der Hinsicht nichts zu beweisen. Ich weis, das du gut auf meine Schwester achten wirst“, richtete Shin seinen Blick auf die Kleinen. „Aber sag mal, wo sind denn Ai und Taiki?“, wunderte sich Manabu. „Die sind mit Itoe in der Stadt unterwegs“, antwortete der Angesprochene, bemerkte aber sofort, das dem Wächter etwas Sorgen bereitete. „Manabu?“, hing er daher, noch fragend, hinten dran. „Ich weis nicht, ob es momentan eine gute Idee ist, sie so allein durch die Stadt gehen zu lassen. Yami mag zwar immer noch verschwunden sein, aber Shizuka wirkt nicht so, als würde sie das stören“, entgegnete der Jüngere. Shin beäugte ihn. „Das wissen wir. Aber du kennst doch Ai, die würde sich deswegen doch nicht ihre Suppe versalzen lassen“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Der Wächter schloss sich diesem an „Du hast recht. Außerdem sollte man sich vor Ai in Acht nehmen, wenn es um ihren kleinen Prinzen geht“. Plötzlich begann Hotaru unruhig zu werden. Die jungen Männer blickten zu dem Mädchen. Hinzu kam, das auch auch sie ein ungutes Gefühl überkam. „Chiyo“, huschte es dementsprechend besorgt über Manabu´s Lippen. „Geh, ich werde hier bleiben“, erhob Shin seine, ebenso besorgte, Stimme. Der Jüngere nickte und rannte sofort los. Als er wenig später in dem Zimmer ankam, in welchem seine Freundin sich befand, erblickte er sie zusammen gebrochen am Boden. „Chiyo!“, ging er eilig auf sie zu, kniete sich neben sie und nahm sie etwas hoch. Sein Gesicht war von extremer Sorge gezeichnet. „Chiyo….Chiyo, komm doch zu dir“, bat er die Pinkhaarige, welche sich kurz darauf regte. Ihre pinken Augen trafen auf seine Türkisen. „Manabu?“, kam es verwundert über ihre Lippen. Der Wissenswächter nickte leicht „Was ist passiert, Chiyo?“. Als er sie das fragte, zuckte die Schicksalswächterin zusammen. Ihr fiel wieder ein, was geschehen war. Anschließend schreckte sie hoch „Die Kinder!“. Manabu sah verwirrt zu ihr „Die Kinder? Was ist mit ihnen? Welche Kinder? Chiyo was hast du in den Strängen gesehen!?“. Auf einmal wirkte der Blick der jungen Frau entrüstet „Manabu, wo sind Hotaru und Akira?“. „Bei deinem Bruder, wieso?“, wurde nun der jungen Mann ebenfalls unruhig. Chiyo antwortete ihm nicht und schnellte hoch, schwankte kurz und rannte anschließend sofort los. Ihr Freund hingegen konnte nur zusehen, das er ihr schnell nachlief. „Chiyo, verdammt! Was hast du gesehen!?“, folgte er der Pinkhaarigen. „Unsere Kinder… Yami wird sie...“, schnappte die Angesprochene nach Luft. Manabu ahnte schlimmes. Er konnte sich denken, worauf sie hinaus wollte. Damit hatte er eben einen riesen großen Fehler gemacht, als er ihre Kinder bei Shin gelassen hatte. Dieser konnte sich immerhin kaum wehren. Wenig später erblickten sie Shin, der bewusstlos am Boden lag. „Nein, bitte nicht!“, beschleunigte Chiyo ihr Tempo. Kurz darauf bremste sie scharf und sah in den Kinderwagen. Sie waren weg. Die Bilder, welche das Schicksal ihr zeigte, waren also wahr. Das war zu viel für die junge Frau, ihr wurde erneut schwarz vor Augen. „Chiyo!“, fing Manabu seine Freundin gerade noch ab. Danach bemerkte auch er, das die Kleinen weg waren. Er biss sich verbittert auf seine Unterlippe. Das konnte doch nicht sein… Aber sie sollten nicht die Einzigen bleiben…. Auch Hana und Akio verschwanden, obwohl Kano sie nicht aus den Augen gelassen hatte. Als der Blonde diese Nachricht seiner Frau überbrachte, sah er so einen entgeistert Blick an ihr, wie noch nie zuvor. Sie brach in Tränen vor ihm zusammen. Er ging sofort zu ihr, um die Rosahaarige in seine Arme zu nehmen. Sein Blick wurde dabei eiskalt und wütend. Derjenige der das getan hatte, würde es noch bitter bereuen. Ebenso erging es Akaya und Moe, welche ihr Haus leer vorfanden. Nicht nur Ayaka und Amaya, nein, auch Krähe und Kumo waren verschwunden. Sie suchten ihr ganzes Haus und die Umgebung ab. Nichts. „Das kann doch nicht sein… Sie sind einfach weg...“, Moe verstand die Welt nicht mehr. Wie sollte derjenige so einfach an Krähe und Kumo vorbei gekommen sein? Oder es gar geschafft haben, sie alle mitzunehmen? Die junge Frau sackte auf ihre Knie zusammen. Akaya ließ seinen Blick schweifen. Etwas an der ganzen Sache war eindeutig faul. Aber nun reichte es ihm endgültig. Was zu viel war, war zu viel. „Moe, komm. Ich glaube nicht, dass das nur uns betrifft. Ich hoffe, ich täusche mich“, half der Todeswächter seiner Frau, liebevoll, auf. Er musste wirklich an sich halten, nicht die Beherrschung über sich selbst zu verlieren. Kuraiko und Katsuro erging es, leider, auch so wie den Anderen. Shinji war einfach weg. Urplötzlich verschwunden. Die Dunkelheitswächterin gab sich sofort die Schuld an allem, obwohl sie nichts falsch gemacht hatte. Das wusste ihr Verlobter auch. Er wusste, das er nun stark für Kuraiko sein musste. Aber ihn überkam ein ungutes Gefühl, was die Anderen betraf. „Komm, Kätzchen“, mit diesen Worten, öffnete er ein Portal in das Schloss und führte sie hindurch. Immerhin mussten sie sich nun beeilen. Leider sollte sich auch noch heraus stellen, das Taiki und Itoe ebenfalls verschwunden waren. 42. Kapitel -----------   Als die Wächter alle versammelt waren, brach eine riesige Diskussion aus. Man könnte auch sagen, das eher die jungen Männer sich unterhielten, da die Wächterinnen das alles ziemlich mitnahm. Soldaten von Hideki, hatten Ai, bei ihrer Patrouille, bewusstlos am Boden gefunden. Sie war wirklich sauer, als sie aufgewachte. Die Rothaarige konnte sich an rein gar nichts mehr erinnern. Nur noch daran, das ihr plötzlich schwarz vor Augen wurde. Sie war von den Wächterinnen die Einzige, die nicht total aufgelöst war. Bei ihr äußerte sich jener Schmerz anders. Shin allerdings wusste, das sie damit nur versuchte ihre wirklichen Gefühle zu unterdrücken. Hideki stand, an die Wand gelehnt, im selben Raum. Das sie auch Itoe mitgenommen hatten, machte diese Angelegenheit für ihn sehr persönlich. „Aber wie zum Henker haben die das Gemacht? Es kann doch nicht sein das unsere Feinde, ohne weiteres, alle Kinder auf einmal entführen konnten?“, wollte es nicht in Manabu´s Kopf hinein. „Dazu müsste man die Zeit anhalten können“, lenkte Kano ein. „Ja, aber du bist der Einzige der das beherrscht, Kano“, entgegnete der Hellblauhaarige. „Krähe und Kumo hätten sich auch nicht ohne weiteres einfach mitnehmen lassen“, knurrte Akaya. „Kuraiko hat sich auch nur kurz weg gedreht und Shinji war verschwunden. Wie soll das gehen? Ohne weiteres?“, ballte Katsuro eine Faust. „Bei mir war es ähnlich, aber eher wie eine Art Filmriss“, sagte der Zeitwächter, verärgert. „So war es bei mir auch“, erhob Shin seine Stimme. Er bereute es, seine Nichte und seinen Neffen nicht beschützt haben zu können. „So werden wir auf jeden Fall nicht weiter kommen...“, raufte Manabu sich seine Haare.   Plötzlich begann Moe´s Rosenkranz etwas zu leuchten und ein kleines Licht entwich diesem. Es zog die gesamte Aufmerksamkeit aller auf sich. „Was..?“, huschte es fragend über die Lippen der jungen Frau. „Seid gegrüßt, Wächter“, ertönte eine freundliche Stimme, aus der kleinen Lichtkugel. Die Lebenswächterin erhob sich von ihrem Stuhl „Ich kenne diese Stimme! Sie ist von dem Mädchen, das mir geholfen hat!“. „Schön, das du mich wieder erkennst, Moe“, entgegnete die Stimme. „Weist du, was mit unseren Kindern passiert ist?“, fragte die Orangehaarige. Bekam allerdings kurz keine Antwort. „Naja...Yami, hat etwas verbotenes getan. Alle sind doch einfach verschwunden, nicht? Er hat den Verlauf der Dinge geändert, ohne das es eure Gedächtnisse beeinflusst hat. Er hat sie alle zu einem früheren Zeitpunkt entführt. Deshalb verschwanden sie alle einfach so. Er hat sie an einen Ort gebracht, an den ihr so ohne weiteres nicht heran kommt. Wir möchten euch daher gerne helfen. Helfen eure Kräfte vollkommen auszuschöpfen“, erklärte das Licht. Die Wächter sahen geschockt zu diesem. Yami hatte was getan? Kano erhob sich von seinem Stuhl „Wie bitte soll das möglich sein!? Ich bin der Wächter der Zeit, ich hätte das doch bemerken müssen!“. „Das ist...kompliziert. Um euch das zu erklären, müsstet ihr zu uns kommen. Dann werden wir euch alles erklären und euch helfen, dass das alles hier nicht passiert“, entgegnete die Stimme. „Du sprichst die ganze Zeit von 'Euch'. Von wem sprechen wir hier eigentlich?“, wollte Manabu wissen. „Den ersten Wächtern“   Eine Stille durchzog nun den Raum. Sagte sie gerade ersten Wächtern? Das würde ja bedeuten… „Unsere Vorfahren?“, entgegnete Chiyo. „So sieht es aus. Wir haben euch einiges zu erzählen. Es gibt da vieles, von dem ihr keine Ahnung habt...“, meinte die Lichtkugel. „Schön und gut, aber wie sollen wir zu euch kommen? Wir können ja nicht einfach tausend Jahre zurück spazieren. Außerdem was ist in der Zeit mit unseren Kindern?“, seufzte Manabu. „Wir werden euch, wenn es soweit ist, zu einem Zeitpunkt zurück schicken, an dem ihr verhindern könnt, was geschehen ist. Momentan ist es aber wichtig, das ihr zu uns kommt. Euren Kindern wird nichts passieren, das versichere ich euch“, meinte die Stimme. Die Wächter warfen sich einen Blick zu. Sollten sie das wirklich wagen? Aber sie meinte ja auch, das es wichtig sei und sie ihren Kindern auf diese Weise helfen könnten. Ai, Hideki und Shin würden so lange die Stellung halten. „Also gut, was müssen wir tun?“, wollte Moe wissen. „Kano und Katsuro müssen ihre Kräfte vereinigen. In unserer Zeit werden das Kiyoshi und Kenshin machen. Damit werden wir ein Zeitportal öffnen. Durch dieses müsst ihr dann nur noch hindurch und solltet hier landen“, erklärte das Licht. „Sollten? Und wenn nicht?“, gab Kano skeptisch von sich. „Dann können wir später mit Dinosauriern kuscheln, Kanolein~“, grinste Akaya. „Sehr witzig, Akaya...“, murrte Manabu. Letztlich taten die Wächter, was ihnen gesagt wurde. Wenig später erschien neben dem Zeit -und Raumwächter ein helles Licht, welches sich zu einer Art Tür formte. Daraufhin warfen sich noch einmal alle Blicke zu und traten in das Licht hinein. Mit der Hoffnung, auf diese Weise ihre Kinder retten zu können.   Eine Zeit lang lief die Gruppe einfach nur geradeaus. Ihre Umgebung war verzerrt. Plötzlich verschwand dann einfach der Boden unter ihren Füßen, was die jungen Frauen aufschreien ließ. „Uhaaaaaa!“   Wenig später landete Akaya, elegant, auf einem breiten Baumstamm und fing seine Herzensdame, mit seinem gesunden Arm, auf. Diese blickte in die Tiefe. „Warum? Warum auf einem so hohen Baum, Akaya!?“, klammerte die Orangehaarige sich an ihren Mann. „Hätte ich dich da hinunter fallen lassen sollen?“, schmunzelte der Weißhaarige. Die junge Frau überlegte kurz. „Nein...natürlich nicht...“, antwortete sie trotzig. Da sie allerdings von diesem Baum auch herunter mussten, sprang Akaya von einem zum anderen Ast, breit und stabil genug waren sie ja zum Glück. Moe hingegen, fand das weniger berauschend. „Wir sind unten, du Hasenfuß“, grinste Akaya, dessen Frau immer noch nicht locker ließ. Also blickte er sich erst einmal um. Wo waren sie eigentlich? Es sah nicht wirklich nachdem aus, was er erwartet hätte. Wo war die Wächterstadt? Hier sah es alles eher… Nicht mal nach einem Dörfchen aus. Er kam sich vor, als wäre er ins alte Japan gereist. Wenig später bemerkte er eine kleine Gruppe aus acht Leuten. Er ahnte schon, wer das sein musste, weshalb er auf sie zu ging.   Akemi und Kano landeten, mehr oder weniger, weich in einem Heuhaufen. Während der Blonde oben drauf saß, steckte seine Frau Kopfüber in diesem. Nur ihre Beine schauten noch heraus. „Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit die Lichtwächterin“ „Hey! Was soll das bitte heißen?!“ „Na das, was ich sage“ Kano linste von dem Haufen herunter und erblickte ein rosahaariges Mädchen und einen weißhaarigen jungen Mann. Er blinzelte. Die sahen Akemi und Akaya wirklich ähnlich. „Mensch, sei doch nicht immer so gemein zu Ayumi“, kam noch ein blonder, junger Mann zu ihnen dazu. Kano seufzte. Unglaublich, außer das dieser ein wenig längere Haare hatte, welche er zu einem kleinen Zopf gebunden hatte, sah dieser ihm wirklich ähnlich. Nun bemerkten die Drei seinen Blick und das Mädchen begann fröhlich zu lächeln „Guten Tag, Kano!“. „Hallo..“, entgegnete der Angesprochene. „Also so freundlich wie unser Kiyoshi, scheint er ja nicht zu sein“, spekulierte der Weißhaarige. „Sag mal, willst du deine Frau gar nicht aus dem Heu ziehen? Ihre Beine zappeln schon“, deutete Kiyoshi auf Akemi´s Beine. „Oh, verdammt“, das hatte Kano, vor lauter Verwirrung, total vergessen. Anschließend zog er die Lichtwächterin aus dem Heu und half ihr herunter.   Währenddessen kam Kuraiko, laut schreiend, vom Himmel gefallen. Jedoch landete sie nicht auf dem Boden, sondern wurde von jemandem abgefangen. „Und heb“, fing ein junger Mann, die Schwarzhaarige, mit seinen Armen. Die Dunkelheitswächterin öffnete ihre Augen verwundert und Blickte in ein Gesicht, welches ihr auf Anhieb bekannt vorkam. Daher bekam sie auch einen leichten Rotschimmer. Der Typ sah fast genau so aus wie Katsuro, hatte nur längere Haare, welche er sich über die Schulter gebunden hatte und das selbe Grinsen. Apropos Katsuro, dieser landete gerade, unsanft, neben den Beiden. „Oh, Katsu! Geht es dir gut?“, sah Kuraiko, besorgt, zu ihrem Verlobten herunter. Dieser setzte sich murrend auf und hielt sich seinen Kopf „Geht schon“. Anschließend bemerkte auch er seinen, augenscheinlichen, Vorfahren. „Wow! Das ist ja echt schräg“, gab der Raumwächter, verwundert, von sich. „Denkst du nicht, du solltest die Verlobte eines Anderen, herunter lassen?“, trat eine, andere Schwarzhaarige, zu den Drein. Kuraiko´s und ihr Blick trafen sich. Erstere wirkte ziemlich erstaunt. Wenn das ihre Vorfahrin sein sollte, war sie definitiv ganz anders, wie sie selbst. „Aber theoretisch gesehen“, schmunzelte der Angesprochene. „Ist es trotz allem nicht deine Frau! Also lass sie herunter, Kenshin!“, meinte die junge Frau. „M – Mir wäre es auch lieber, wenn du mich runter lassen würdest“, erhob Kuraiko, schüchtern, ihre Stimme. „Das fände ich übrigens auch besser“, rappelte Katsuro sich auf. „Nagut~“, schmunzelte Kenshin und setzte die junge Frau ab.   Chiyo und Manabu waren währenddessen damit beschäftigt, sich bei einem Bauern zu entschuldigen, da sie in seiner Ernte gelandet waren. Anschließend sahen sie zu, das sie dort weg kamen. Jedoch wunderte sie schon, das es so anders aus sah, wie es in den Büchern geschrieben stand. Was hatte das nur zu bedeuten? Wenig später bemerkten die Akaya und Moe, welchen sie sich anschlossen.   Nach einigen Minuten, fanden endlich alle zusammen. Sie musterten sich gegenseitig. Dann trat die Pinkhaarige, unter ihren Vorfahren, vor. „Es freut mich wirklich sehr, euch bei uns begrüßen zu dürfen. Einige von euch haben schon die Bekanntschaft mit dem einen oder anderen gemacht. Aber am besten stellen sich alle erst einmal vor. Ich bin Cho, 18 Jahre und die Wächterin des Schicksal´s dieser Zeit“, verbeugte sie sich etwas. „Mein Name ist Masaru, bin 22 Jahre alt und der Wächter des Wissens“, erhob der Hellblauhaarige, neben Cho, seine Stimme. „Ich bin Ayumi, 19 Jahre alt und die Wächterin des Lichtes und der Natur. Es freut mich wirklich sehr euch kennen zu lernen!“, strahlte die Rosahaarige, neben Masaru. Der Blonde neben dem Mädchen, sah kurz zu ihr und wurde etwas rot, ehe er sich ebenfalls vorstellte „Mein Name ist Kiyoshi, bin 20 Jahre alt und der Wächter der Zeit und des Wasser oder Eises“. „Ich bin Keiko, 19 Jahre alt und die Wächterin der Dunkelheit und des Feuers. Der dauergrinsende Kerl neben mir ist mein Mann Kenshin, 23 und der Wächter des Raumes und Windes“, deutete die Schwarzhaarige, auf ihren Mann. „Warum genau machen wir das noch mal? Findest du das nicht ein wenig albern, Cho? Wir sind schließlich schon alle erwachsen“, meinte der Weißhaarige. „Arata, das ist alles nur zu dem Verständnis unserer Nachfahren“, antwortete die Angesprochene. „Nagut. Meinen Namen wisst ihr ja nun. Ich bin 23 Jahre alt und der Wächter des Todes“, stellte er sich nun doch vor. Neben ihm trat dann ein Mädchen hervor, welches Moe schon kannte. Die Blicke der Beiden trafen sich. „Es freut mich, dich endlich persönlich kennen lernen zu dürfen, Moe. Mein Name lautet Mio, bin 17 Jahre alt und die Lebenswächterin“, lächelte die Hellorangehaarige. Die Angesprochene erwiderte dieses Lächeln „Ich habe dir zu danken, Mio. Du hast mir geholfen, meine Erinnerungen wieder zu bekommen“. Akaya sah zu seiner Frau herunter. Er wusste bis zu dem Zeitpunkt ja nicht, wer ihr geholfen hatte. Anschließend wandt er sich ebenfalls an das Mädchen. „Dann habe ich auch zu danken“, grinste er. „Nicht doch! Das habe ich sehr gerne getan“, entgegnete die Jüngere. Moe bemerkte sofort, das der Rosenkranz, welchen sie trug, tatsächlich ihrer Vorfahrin gehört hatte. Diese trug ihn in jenem Moment. Die Orangehaarige fühlte nach ihren Ketten. Dafür fehlte ihrer. Das war wohl kaum verwunderlich. Schließlich konnte er wohl kaum, doppelt existieren.   „Ehrlich gesagt, wundert es mich etwas, das ihr unsere Namen kennt und so viel über uns wisst. Wie ist das möglich?“, wollte Manabu wissen. „Das gehört zu jenen Dingen, die wir euch nicht anvertrauen dürfen“, lächelte Cho. „Andere Frage, weshalb sieht hier alles so anders aus, wie wir es erzählt bekommen haben?“, grinste Akaya, fragend. „Stimmt, das würde mich auch mal interessieren“, fügte Kano hinzu. Ihre Gegenüber hielten inne. „Das wird eine etwas längere Geschichte. Deshalb sollten wir uns eventuell setzten?“, deutete Keiko in eine Richtung, um ihnen somit zu zeigen, das sie mitkommen sollten. Was sie dann auch taten. Nach einigen Minuten kamen sie bei einer kleinen Holzhütte an, welche sie betraten. In dieser war gerade so Platz für die große Gruppe. „Das wird schön kuschelig hier“, schmunzelte Akaya. „Das mag sein, deswegen musst du nicht beinahe auf meinem Schoß hocken“, murrte Kano. „Ach nicht? Schade, ich dachte du hättest mich dazu eingeladen“, erwiderte der Todeswächter noch, ehe er Moe auf seinen Schoß zog. „So, da alle nun einen Platz gefunden haben, würde ich euch gerne erklären, was hier los ist“, stellte sich Cho vor die gesamte Gruppe, deren Aufmerksamkeit sie nun besaß. „Um es erst einmal kurz zu fassen, das was ihr zu wissen glaubt, ist eine Lüge. Nichts davon ist auch nur ansatzweise so passiert, wie man es euch vermittelt hat“, begann die Pinkhaarige und spürte nach diesen Worten, viele, verwirrte Blick auf sich. „Was willst du damit sagen?“, gab Chiyo, fragend, von sich. „Alles wurde manipuliert. Die Wächterstadt, gab es so nie. Auch die angeblichen Vorfahren, welche dort lebten, taten es niemals. Wir sind die ersten, aber auch letzten Wächter. Ihr seit die zweite Generation“, fuhr Cho fort. Nun waren die gegenwärtigen Wächter vollkommen verwirrt. „Das kann doch nicht sein, ich habe mit den anderen Wächtern zusammen gelebt, war mit ihnen befreundet!“, erhob Akaya seine Stimme. Doch die vergangene Schicksalswächterin schüttelte leicht ihren Kopf „Das waren unsere Seelen, welche immer wieder dazu verdammt waren, das selbe immer und immer wieder durchmachen zu müssen“. „Aber das...“, Moe´s Mann verstand nun gar nichts mehr. Wie die vergangenen Wächter vermutet hatten, waren die Gegenwärtigen total verwirrt und geschockt. „Aber wer genau sollte so etwas denn machen?“, wollte Manabu wissen. „Ich werde euch die Geschichte am besten von vorne erzählen, dann versteht ihr es vielleicht besser. ...Alles begann, als die Dimensionen zum Schutz der Erde geschaffen wurden. Zuerst entstanden die der Schaffung, anschließend die des Schutzes, welche ihr als Schicksal, Wissen, Leben und Tod kennt. Der innere Schutz entsteht erst zu euer Zeit. Ai, Ren und Luchia waren ihre ersten Wächter. Doch für alles Gute auf dieser Welt, muss es ja auch immer etwas gleichstarkes Böses geben, um das Gleichgewicht zu halten. Dieses etwas, ist das Nichts. Die Dimension des Nichts umfasst die Größe, aller Dimensionen zusammen und ist das zerstörerischste das es gibt. Doch deren Wächter war nicht immer böse. Yami wurde mit uns zusammen auserwählt und lebte auch bis vor einigen Jahren mit uns zusammen. Doch etwas sorgte dafür, das die Finsternis in seinem Herzen zu stark wurde. Momentan ist er in seiner Dimension, um seinen letzten Zug zu planen. Deswegen haben wir euch jetzt her geholt. Er möchte euch, durch all diese Veränderungen eure wahre Vergangenheit vorenthalten. Er wollte nicht, das ihr es schafft eure vollen Kräfte zu entfalten. Wir waren es auch, die die 'auserwählten' Wächter, wie ihr sie nennt, auf die Erde geschickt haben. Somit konnten wir verhindern, das er euch angreifen kann. Doch auch die Wächterin des Lebens, mussten wir dort hinschicken….“, verweilte Cho mit ihrem Blick, auf Moe, welche ihn verwundert erwiderte. „An dieser Stelle, möchte ich weiter erzählen...“, trat Mio, an Cho´s Seite. Diese nickte und setzte sich. Die Hellorangehaarige richtete ihren Blick kurz auf ihre Nachfahrin und anschließend auf alle „...Wir schickten Moe ebenfalls fort, weil auch sie in großer Gefahr war und auch immer noch ist. Yami ist verbittert, meinetwegen. Er hatte Gefühle für mich, welche ich niemals erwidern könnte. Es ist meine Schuld, das er zu dem geworden ist, was er ist. Es tut mir leid, das deswegen nun Moe und ihre Familie leiden muss. Sein Zorn beginnt jetzt gerade erst in eurer Zeit richtig aufzukommen. Zu Akaya möchte ich sagen, das er schlichtweg zu früh geboren wurde. Aus diesem Grund mussten wir uns etwas einfallen lassen. Mit Kiyoshi´s Hilfe, vermachte ich ihm das ewige Leben. Zusätzlich mussten wir die Geschichte der Vergangenheit natürlich noch etwas anpassen. Das übernahm Cho für uns. Alles was ihr dachtet zu wissen, ist Yami´s Wahnsinn entsprungen. Ihr könnt euch ja selbst davon überzeugen, ihr seid ja hier bei uns. Wir haben weder ein Schloss, noch werden wir wie Götter oder desgleichen behandelt. In dieser Zeit sind wir stinknormale Menschen, die ab und an andere beschützen müssen“.   Das alles, mussten die gegenwärtigen Wächter erst einmal sacken lassen. Immerhin war das wirklich sehr viel Stoff, für diese kurze Zeit. Schließlich bedeutete das, alles was sie geglaubt hatten, war eine Lüge gewesen. Daher gingen viele von ihnen erst einmal an die frische Luft. Inzwischen hatte draußen schon die Abenddämmerung eingesetzt. „Ich verstehe das alles einfach nicht… Wie konnte er alles manipulieren und nach seinen Vorstellungen formen? Was hatte er davon?“, seufzte Chiyo. Ihre Freunde blickten ebenso fragend zu ihr. „Wir schätzen, das tut er, damit ihr nicht weiter nachforscht, um heraus zu finden was wirklich vorgefallen ist“, stellte Cho sich zu der anderen Pinkhaarigen. „Aber ihr spracht davon, das wir unsere Kräfte noch nicht vollkommen entfaltet haben. Was meint ihr damit?“, wollte Manabu wissen. „Das ist doch ganz logisch. Ihr wisst gar nicht, was ihr alles noch könnt, da ihr nie davon erfahren habt. Viele von euch verwenden nur 60% ihrer möglichen Kräfte“, antwortete Masaru. Dieser wurde danach von Akaya gemustert. „Kann ich dir weiter helfen?“, fragte der vergangene Wissenswächter. „Manabu, ich glaube, der ist noch steifer wie du und versteht noch wesentlich weniger Späße~“, spekulierte der Weißhaarige. „Die versteht unser lieber Wissenswächter nur dann, wenn sie logisch sind“, grinste Kenshin. „Logisch? Aber das ist ja voll langweilig~ Logische Späße gibt es doch auch gar nicht“, blinzelte Akaya. Alleine der Gesichtsausdruck des gegenwärtigen Todeswächters, brachte die Anderen zum lachen. Dieser allerdings verstand nicht ganz, was denn so lustig war.   Moe hingegen stand etwas weiter ab von der Gruppe und betrachtete die Sterne. Die drei Monde gab es auch zu dieser Zeit schon. Wohl das einzig bekannte in dieser Zeit. „Moe? Darf ich mich zu dir gesellen?“, lächelte Mio sie an. Die Angesprochene nickte „Natürlich“. Anschließend schwiegen die Wächterinnen sich an, bis die Jüngere die Stille brach. „Das alles muss wirklich ein großer Schock für euch alle sein. Es tut mir wirklich sehr leid, das wir das alles nicht verhindern können“, gab die Hellorangehaarige, traurig, von sich. Die Ältere sah zu der jüngeren „Mio…“. Danach schüttelte sie etwas ihren Kopf und fing an zu lächeln „So ein Unsinn. Ihr wollt uns doch jetzt helfen, oder nicht? Yami wird schon sein blaues Wunder erleben. Er legt sich eindeutig mit den falschen Wächtern an! Sein größter Fehler war es, unsere Kinder zu entführen. Er glaubt gar nicht, wie Eltern werden können, wenn es um ihre Kleinen geht“. Mio blickte erstaunt zu ihrer Nachfahrin auf. Trotz der ganzen Rückschläge, war sie immer noch so optimistisch? „Weißt du Moe, ich bewundere euch. Heute ist so viel passiert, aber ihr habt euch alle so schnell wieder gefangen… Ich weis nicht, ob ich das auch gekonnt hätte“, erhob das Mädchen ihre Stimme. „Es ist hart...sehr hart, für jeden von uns. Ich sehe meinen Freunden an, das es ihnen nicht gut geht, auch wenn es gerade anders wirken mag. Es ist die Hoffnung, welche uns nach vorne blicken lässt. Das, was du zu uns gesagt hast, Mio“, sah Moe zu der Jüngeren herunter, welche ihren Blick erwiderte. Anschließend nickte die vergangene Lebenswächterin „Wir werden euch auf jeden Fall unterstützen! Verlasst euch auf uns!“   43. Kapitel ----------- „Onee – chan….“, murmelte Ayaka besorgt, während sie zu Krähe sah. Die Brünette schütze ihre Familie, sowie auch alle anderen Kinder der Wächter, mit einer Barriere, welche sie aus ihrer finsteren Energie erschaffen hatte. Sie wusste nicht mehr wie sie dort hinkamen, jedoch würde sie niemals zulassen, das Yami einer der Kinder auch nur ein Haar krümmte. Jener sah belustigt zu ihr „Wie lange willst du das noch durchhalten? Auch deine Kräfte werden irgendwann erschöpft sein“. Die Angesprochene warf ihm einen zornigen Blick zu „So lange wie ich muss! Ich weis nicht wie du es geschafft hast, uns alle her zu bekommen, doch ich lasse nicht zu, das du einem der Kinder etwas tust!“. Der Schwarzhaarige grinste und ließ anschließend seinen Blick schweifen „Ihr wisst doch nicht mal, wo ihr euch befindet“. Unrecht hatte der junge Mann in dem Fall ja nicht. Die Welt um sie herum wirkte extrem verworren und düster. Kumo hingegen schwieg. Sein Blick ruhte auf Krähe. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten, das stand fest. Egal wie sehr sie sich auch dagegen wehren würde. Letztlich bräche sie wahrscheinlich einfach zusammen. Danach betrachtete der Dunkelblauhaarige ihre Umgebung und stoppte bei Yami. „Wir befinden uns in der Dimension des Chaoses, oder täusche ich?“, fragte er den Schwarzhaarigen direkt. Dieser erwiderte seinen Blick und schmunzelte „Ich habe mich schon gefragt, wann du es, als Teil von ihm, bemerken würdest“. „Aber müsste sie nicht versiegelt sein, so wie es selbst?“, wunderte es Kumo. Doch Yami antwortete darauf nicht und wandt sich grinsend von ihnen ab. Itoe kümmerte sich in der Zwischenzeit um die Kleinen, wobei ihr Ayaka ein wenig unter die Arme griff. Shinji hingegen saß eher am Rand der Barriere. Er wirkte traurig. „Shinji? Du siehst so traurig aus… Aber du brauchst dir keine Sorgen machen! Unsere Eltern werden uns schon hier heraus holen und dem Kerl ordentlich in den Hintern treten! Das kannst du mir ruhig glauben“, lächelte Ayaka ihn fröhlich an. Der Junge sah kurz zu ihr und Sekunden später wieder vor sich. „Und was wenn nicht? Yami konnte uns entführen, ohne das einer von uns weis wie… Er scheint wirklich sehr stark zu sein“, gab der Dunkelrothaarige, besorgt, von sich. Auf einmal erhob die kleine Todeswächterin sich trotzig und stemmte ihre Hände an ihre Hüften. „Hey! Wie sprichst du denn von unseren Eltern? So etwas will ich nicht von dir hören! Glaubst du wirklich Kuraiko und Katsuro würden dich einfach hier lassen? Sie mögen nicht deine richtigen Eltern sein, haben dich aber so lieb als wären sie es! Oder willst du etwa das Gegenteil behaupten? Hast du sie denn nicht lieb?“, durchbohrte das Mädchen ihren Gegenüber mit ihrem Blick. Dieser entgegnete diesem perplex und schüttelte eifrig seinen Kopf „Natürlich habe ich sie lieb! Sehr sogar….Und genau deswegen sorge ich mich ja! Wie kannst du nur so gelassen dabei bleiben?“. Nach diesen Worten begann Ayaka liebevoll zu Lächeln „Sie sind meine Eltern. Aus diesem Grund vertraue ich ihnen Blind. Sie würden alles tun, um uns zu retten und wenn unser Gegner noch so stark wäre. So wie Krähe jetzt versucht uns alle zu beschützen. Denn auch sie weis, das sie kommen werden. Und so wie sie, werde ich meine kleinen Geschwister beschützen! So macht das eine Familie eben“. Shinji sah zu ihr auf und bekam einen leichten Rotschimmer. Nach ihren Worten, richtete er seinen Blick auf Krähe. Er bewunderte wirklich dieses blinde Vertrauen. Der kleine Glaubenswächter kniff seine Augen kurz zusammen, erhob sich ebenfalls und ergriff dann eine von Ayaka´s Händen. Anschließend kreuzten sich ihre Blicke „Du hast recht! Und genau wie du, möchte auch ich meine Familie beschützen!“. Das Mädchen blinzelte verwundert, wobei sich ein wenige röte auf ihre Wangen schlich. Dieser plötzliche entschlossene Blick von Shinji löste ein komisches Gefühl in ihr aus. Itoe beobachtete die Beiden und lächelte etwas. Anschließend wandt sie sich wieder den Kleinen zu. Die Blonde hatte es endlich geschafft sie zum schlafen zu kriegen. Auch sie bewunderte Krähe für ihren Ehrgeiz. Doch wie lange würde sie das noch durchhalten? Nach Kumo´s Blick zu urteilen nicht mehr all zu lang, er kannte Krähe schließlich. Akio war der Einzige von den Jüngeren, der nicht schlief und stattdessen zu ihr auf blickte. „Itoe traurig?“, legte er seinen Kopf etwas schief. Die Angesprochene sah verwundert zu ihm und urplötzlich fing der Dreijährige an fröhlich zu lächeln. Das brachte die Blonde zum schmunzeln „Danke, Akio. Lieb von dir“ ~~~~ Bei den Wächtern hingegen ging es momentan etwas drunter und drüber. Sie hatten zwar alle den ersten Schock verarbeitet, jedoch mussten sie sich nun alle noch Zeitgemäß kleiden. Immerhin wären ihre Klamotten viel zu auffällig. „Also ich muss ja wirklich sagen, das Arata wirklich cool wirkt, mit seiner gelassenen Art. So ganz anders wie ein gewisser anderer Todeswächter“, schmunzelte Moe. „Einer muss ja den kühlen Kopf bewahren. Außerdem besitze ich nun mal Fähigkeiten, die man mit bedacht einsetzten sollte“, entgegnete der Weißhaarige. „Ach nun tu doch nicht so. Eigentlich ist er ein total freundlicher Kerl, zeigt halt nur ungern seine Gefühle“, lachte Mio etwas. Arata schielte danach ertappt zu ihr „Nun mach doch nicht den tollen Eindruck kaputt, welche sie von mir hat“. „Das klingt doch schon eher nach dem Todeswächter, den wir kennen. Da haben sie wohl zumindest eine Gemeinsamkeit“, lächelte die Orangehaarige und wurde plötzlich von hinten umarmt, weshalb sie zu demjenigen zurück sah. „Flirtest du gerade etwa mit meinem Vorfahren fremd?“, grinste Akaya. „Vielleicht? Er scheint immerhin nicht so ein Chaot zu sein wie du und sieht dazu noch wirklich gut aus~“, schmunzelte Moe. „So? Dabei wollte ich dir gerade zeigen, wie cool ich in diesem Yukata hier aussehe“, seufzte der gegenwärtige Todeswächter. Erst nach seinen Worten, bemerkte seine Frau, das er sich umgezogen hatte und musterte ihn daher. „Hm~ bei diesem direkten Vergleich, siehst du tatsächlich wesentlich cooler aus“, lächelte Moe. „Wusste ich es doch, ich bin eben doch der coolere Todeswächter. Sorry Arata, aber meine Frau hat gesprochen“, grinste Akaya und legte erneut seine Arme um die gegenwärtig Lebenswächterin. Der Angesprochene blinzelte verwundert, musste dann aber doch etwas schmunzeln „Oh man und so jemand übernimmt solch eine Verantwortung? Wundert mich, das noch alles seinen geordneten Gang geht und nicht im Chaos versunken ist“. „Ich denke, es hätte keinen besseren Treffen können. Er schätzt das Leben, auf vielerlei Hinsicht“, lächelte Mio. Arata sah kurz zu der Jüngeren und richtete anschließend seinen Blick wieder auf die anderen Beiden „Wahrscheinlich hast du recht“. „Akemi bist du sicher, das ich das tun soll?“, wollte Ayumi von ihrer Nachfahrin wissen. Diese nickte daraufhin „Ja, ich wollte meine Haare eh schon länger abschneiden und denke, jetzt ist wohl der passende Augenblick gekommen. Sonst werden wir später noch verwechselt“. „Nagut, also dann...“, wollte die Jüngere gerade darauf los schneiden, als ihr die Schere aus der Hand genommen wurde. „Ayumi...du hast schon einmal fast jemandem ein Ohr abgeschnitten. Überlass das lieber mir“, seufzte Keiko. Akemi blickte entgeistert zu den beiden Wächterinnen „Fast ein Ohr abgeschnitten?“. „Ja, damals trieben dunkle Kreaturen ihr Unwesen, um welche ich mich kümmern musste. Da wollte Ayumi Kenshin seine Haare schneiden….was leider blutig endete. Seit dem macht er immer einen großen Bogen um Ayumi, wenn sie etwas scharfes in den Händen hat“, erklärte die Schwarzhaarige, während sie anfing Akemi´s Haare zu schneiden. „Menno...das war aber doch nicht mit Absicht! Er hätte mir eben keinen Witz erzählen dürfen, während ich ihm die Haare schneide“, murrte Ayumi trotzig. Akemi dachte schon, sie wäre tollpatschig...aber so etwas würde selbst sie nicht schaffen. Wenig später war die gegenwärtige Lichtwächterin fertig und betrachtete sich in einem Spiegel. Ihre Haare endeten nun ein paar Zentimeter über ihren Schultern. „Das hast du wirklich toll gemacht, Keiko! Akemi sieht jetzt total niedlich aus und dazu noch dieser süße Yukata! Wäre sie noch nicht verheiratet, würden die Männer bei ihr bestimmt Schlange stehen“, schwärmte Ayumi über die Schneidkünste ihrer Schwester. Diese lächelte zufrieden „Eine meiner leichtesten Übungen“. Auch Akemi bedankte sich herzlich und wollte das Ergebnis nun Kano zeigen. Sie war sich nicht wirklich sicher, wie er darauf reagieren würde. Sie sagte zwar, das sie sich die Haare schneiden lassen würde, aber nicht wie kurz. Wenig später trat die junge Frau nach draußen und schloss die hölzerne Tür hinter sich. Sie setzte ihren Weg fort und spielte an ihren Haarspitzen herum. An diese Länge würde sie sich selbst wohl auch erst mal gewöhnen müssen. Die Hütten, in welchen die vergangenen Wächter hausten, standen alle nah beieinander, doch Akemi musste Kano erst einmal ausfindig machen. Die Wächter wohnten in wie folgt zusammen, Keiko und Kenshin, Arata und Kiyoshi, Masaru und Cho, sowie Mio und Ayumi. Alleine bei dem Gedanken daran, das Akaya und Kano zusammen wohnten, konnte Akemi sich ein schmunzeln nicht verkneifen. Das würde definitiv nach hinten los gehen. „Oh, wen sehen meine Äuglein denn da? Wenn das nicht die niedliche gegenwärtige Lichtwächterin ist~“, ging Kenshin, grinsend, auf eben Genannte zu. Die Rosahaarige blickte zu ihm auf. „Der neue Haarschnitt steht dir wirklich äußerst gut. Das hat sicher Keiko gemacht, nicht? Du musst wissen, meine Frau ist wirklich gut in so etwas“, grinste der Rothaarige weiterhin. Akemi wollte gerade etwas erwidern, als sie bemerkte, wie Kenshin komisch drein schaute. „Hm~ Kommt es mir nur so vor, oder wird es hier auf einmal extrem kalt? ….. Ich schätze, ich habe da wohl einen gewissen Ehemann verärgert?“, lächelte der vergangene Raumwächter, verunglückt. Kano kam hinter dem Rothaarigen hervor und würdigte ihn keines Blickes. Seine Frau hingegen musterte er, wobei sich ihre Blicke trafen. Allerdings wandt der Blonde seinen schnell wieder ab, um den leichten Rotschimmer zu verbergen, welchen er besaß. „Da hat es wohl jemandem die Sprache verschlagen. Kein wunder bei dem wundervollen Anblick“, schmunzelte Kenshin. Dieser allerdings, sollte seine Worte schnell wieder bereuen. In wenigen Sekunden war der Rothaarige bis zum Bauch eingefroren. Akemi blinzelte „Kano...was?“. Ohne eine Antwort zu bekommen, schnappte sich der Angesprochene die Hand seiner Frau und zog jene, sanft, mit sich. Den vergangenen Raumwächter ließen sie dabei zurück, allerdings wurde jener kurz darauf von seiner Frau entdeckt. „G – Ganz schön k – kalt heute….w – was?“, versuchte Kenshin zu grinsen. Seine Frau musterte ihn. „Selbst schuld, was gräbst du auch immer Frauen an, die schon vergeben sind? Irgendwann musste es doch mal dazu kommen“, setzte die Schwarzhaarige einfach ihren Weg fort. „H – hey! K – Keiko….S – Schatz~ Bit – te...“, zitterte der Rothaarige, wurde aber von seiner Angetrauten vollkommen ignoriert. Kano zog Akemi indessen immer noch hinter sich her. Die junge Frau war etwas irritiert. „Kano… Was ist denn los? Und wo gehen wir überhaupt hin?“, fragte sie daher irritiert. Doch dann stoppte er auf einmal so plötzlich, das sie gegen ihn lief. „Das hier wollte ich dir eigentlich zeigen“, erhob er seine Stimme. Akemi trat neben ihn und bekam dadurch einen wunderschönen Ausblick über die Landschaft, von der Lichtung auf welcher sie standen. Die Rosahaarige begann fröhlich zu lächeln „Wie wundervoll!“. Kano sah zu ihr herunter „Das habe ich gefunden, als ich mich umgesehen habe, um zu sehen ob ich etwas bekanntes finde. Dadurch konnte ich herausfinden, das unser jetziges Schloss dort steht, wo sich momentan die Hütten der Wächter befinden. Diese Lichtung hier gibt es auch in unserer Zeit, nur sieht man dann statt der Landschaft“ „Die Stadt….wir waren schon mal hier, nicht?“, beendete die junge Frau den Satz ihres Mannes. Jener nickte „Ich habe dich damals hergebracht, als wir unser zweieinhalb – jähriges hatten, da es im Sommer einfach schöner aussieht wie im Winter“. Akemi lächelte sanft „Und dieses mal dachtest du, das mir dieser Ausblick sicher auch gefallen würde, nicht?“. Kano erwiderte den Blick der Jüngeren und sie sahen sich einen Moment lang einfach nur an. Danach wandt der Blonde seinen Blick verlegen zur Seite, weshalb Akemi fragend zu ihm aufsah. „Der neue Haarschnitt steht dir übrigens….wirklich gut. Genauso wie der Yukata“, legte er seine freie Hand in den Nacken und schaute weiterhin von weg. Die Rosahaarige bekam einen leichten Rotschimmer und lächelte danach glücklich. Anschließend ließ sie von seiner Hand ab und ging weiter auf den Abhang zu. Kano sah ihr nach „Akemi, das ist gefährlich“. Er kannte sie einfach zu gut. Bei ihrem Glück rutschte sie jeden Moment den Abhang herunter. „Es war wirklich niedlich, dich eifersüchtig zu sehen. Aber das du Kenshin deswegen gleich eingefroren hast“, lachte Akemi etwas. Kano blickte ertappt zu ihr und wurde etwas rot. „Selber Schuld… Der ist wirklich noch schlimmer wie Akaya. Das nächste mal überlegt er sich dann vielleicht dreimal, was er sagt“, rechtfertigte der gegenwärtige Zeitwächter sein Handeln. Nachdem er das sagte, sah er zu seiner Frau, welche ihn anlächelte. Daraufhin seufzte Kano, ebenfalls lächelnd. „Schau doch nicht so, das ist unfair...“, ging er zu ihr und gab ihr einen liebevollen Kuss. „Ach herje…. Was ist denn mit dir passiert?“, betrachtete Kuraiko, besorgt, Kenshin. Katsuro, welcher neben ihr stand, grinste „Ich würde fast sagen, das er Kano verärgert hat“. „Meinst du?“, sah die Schwarzhaarige zu ihrem Verlobten auf, welcher nickte. „B – Bingo...“, erhob Kenshin, zitternd, seine Stimme. „Sollten wir ihn dann nicht wieder auftauen? Ich meine, er erkältet sich doch sonst sicher, oder?“, lenkte Kuraiko ein. „Ach quatsch. Der kann das ab, immerhin ist er doch selbst schuld“, stoppte Keiko bei ihnen. „Keiko?“, sah ihre Nachfahrin nun zu ihr. „Ich finde es mal ganz gut, das jemand ihm zeigt, das es so nicht geht“, lächelte die vergangene Dunkelheitswächterin. „S – So?“, gab Kuraiko, unsicher, von sich. Katsuro allerdings, fing auf einmal an zu lachen, weshalb die Anderen verwundert zu ihm sahen. „Oh man und ihr seit sicher Vor -und Nachfahrin? Also unterschiedlicher könntet ihr wirklich nicht sein“, grinste der gegenwärtige Raumwächter. „Aber, bei dir und Kenshin ist es doch auch so“, entgegnete seine Verlobte. „So würde ich das jetzt nicht sagen. Er flirtet zwar ohne ende, aber dennoch gehört sein Herz doch nur Einer. Ebenso wie meines. Ansonsten würde ich sagen, das wir uns ziemlich ähneln“, schmunzelte Katsuro. Daraufhin warfen ihm die jungen Frauen verlegene Blicke zu. „Der Gute versteht mich!“, grinste Kenshin. Seine Frau linste zu ihm auf „Ausnahmsweise, werde ich dich auftauen“. Anschließend benutzte die Schwarzhaarige ihre schwarzen Flammen, um ihn von dem Eis zu befreien. Allerdings setzte sie ihn dabei, mehr oder weniger, in Brand. „K – Keiko, was…?!“, kam es verwirrt von Kuraiko. „Ein bisschen Strafe muss dennoch sein“, meinte die Angesprochene. „Schon okay… Jetzt friere ich wenigstens nicht mehr“, grinste der Brennende. „O – Okay..?“, verstand Kuraiko die gesamte Situation irgendwie nicht wirklich. „Man, ich bin wirklich froh das du so bist wie du bist, Kätzchen~“, schmunzelte Katsuro und zauberte seiner Verlobten einen leichten Rotschimmer auf die Wangen. Akemi und Kano betrachteten die untergehende Sonne. Wenn sie schon mal dort waren, weshalb sollten sie es nicht gleich nutzen? Jedoch blieben sie dabei nicht lang allein, da sich zwei weiter Wächter zu ihnen gesellten. „Oh, ihr seid auch hier?“, lächelte Ayumi fröhlich. „Ja, Kano hat diesen Ort entdeckt. In unserer Zeit waren wir auch schon einmal hier“, erwiderte Akemi das Lächeln der Jüngeren. „Wirklich? Kiyoshi hat diesen Platz auch entdeckt und ihn mir sofort gezeigt“, sah Ayumi zu eben Genanntem. „Das stimmt. Seither kommen wir jeden Abend her um uns den Sonnenuntergang anzusehen“, erhob der vergangene Zeitwächter seine Stimme. „Ja und ich bin dir dafür immer noch total dankbar! Meine Schwester würde mich niemals allein herkommen lassen… Sie hätte zu viel Angst das ich vom Abhang stürze“, murrte Ayumi trotzig. Kiyoshi lächelte leicht „Keine Ursache“. Akemi betrachtete die Beiden und lächelte. Sie fragte sich, ob Kano wohl so wie sein Vorfahre geworden wäre, wenn seine Vergangenheit anders verlaufen wäre. Doch bei diesem Gedanken schüttelte sie lächelnd ihren Kopf, umschlang den Arm ihres Mannes mit ihren und blickte zu ihm auf. Kano erwiderte ihren Blick fragend. Doch Akemi lächelte einfach nur sanft. Sie liebte Kano so wie er war. Sie würde gar nicht wollen das er anders wäre. Sie hoffte, das er das wusste. Und wenn nicht, würde sie es im immer und immer wieder klar machen, ein Leben lang. Die jeweils zwei Schicksals -und Wissenswächter saßen momentan gemeinsam an einem Tisch. „Eine Sache frage ich mich schon die ganze Zeit. Wenn das Schicksal zu uns sprach...warst das dann nur du, Cho? Nicht so wie wir dachten, alle vorherigen Schicksalswächter?“, sah Chiyo fragend zu ihrer Vorfahrin. Diese lächelte traurig „Ja. Alles was wir euch haben durchmachen lassen, tut mir wirklich äußerst leid, doch es war nur zu eurem besten. Wir wollten euch auf das vorbereiten, was passieren wird“. „Heißt das, das mit Moe damals war wirklich ein Test um heraus zu finden, ob wir bereit dafür sind, Kinder zu bekommen?“, lenkte Manabu ein. „Auch das ist wahr. Wir mussten wissen, ob euer Band stark genug ist. Aber ihr habt in dem Augenblick alle füreinander eingestanden. Keiner wollte das akzeptieren, habt sogar damit gedroht eurer Aufgabe den Rücken zuzuwenden. In dem Moment wussten wir, das ihr bereit seid. Das wir keinen Fehler gemacht haben, euch den Segen der Fruchtbarkeit zu schenken. Bei Akaya und Moe war es dennoch komplizierter“, unterbrach Cho ihren Satz und hielt inne. Masaru sah zu seiner Verlobten. „Cho, du“ „Ist schon in Ordnung, alles gut, Masaru“, lächelte die Angesprochene. Ihre Nachfahren verstanden nicht recht. „Ihr müsst wissen, Akaya kann nur dank Mio Moe berühren. Ursprünglich würde sonst auch Moe seiner Fähigkeit unterliegen. Allerdings wird Cho lange mit dem Schicksal dafür hadern. Es wird Jahrzehnte dauern, bis sie es überzeugen kann. Die selbe Zeit wird es auch noch einmal in Anspruch nehmen, bis sie es davon überzeugen können wird, das auch der Tod fruchtbar wird. Immerhin ist das etwas, das mehr als unlogisch ist. Mio und Arata werden ihr dabei zwar helfen, dennoch. Dazu war im übrigen auch der Test, den Amaya wirbelt alles doch etwas auf. Fähigkeiten die Leben und Tod zugleich beeinflussen? Kann gute und schlechte Folgen haben. Aber Cho wird das Schicksal vollkommen überzeugen können, als sie ihm beweist, das sie...wir alle mit unserer Vermutung recht haben. Denn ein Tod, der das Leben schätzt ist wertvoller wie einer dem es vollkommen gleich ist. Dies wird er an seine Kinder weiter geben und diese werden es an ihre weitergeben. Davon hat das Schicksal mehr, als wenn sie immer wieder neue Wächter auserwählen müssten, welche dann eventuell ihre Kräfte missbrauchen“, erklärte Masaru. Chiyo und Manabu sahen zu ihm. „Woher wisst ihr das alles? Ich meine, eigentlich dürftet ihr von all dem doch überhaupt keine Ahnung haben. Dennoch scheint es mir, als wüsstet ihr mehr, wie wir, die aus der Zukunft kommen“, erhob der gegenwärtige Wissenswächter seine Stimme, fragend. Daraufhin schwiegen ihre Gegenüber. „Ich habe das Gefühl, das ihr alles dafür tun werdet, das Akaya und Moe eine glückliche Zukunft haben. Weshalb? Was verschweigt ihr uns?“, wurde Chiyo das Gefühl nicht los, das da noch mehr war. Ihre Vorfahren warfen sich kurze Blicke zu, Masaru nickte seiner Verlobten zu und sie sahen anschließend wieder zu den anderen Beiden. „Als erste Schicksalswächterin habe ich die Macht, weit in die Schicksale anderer zu sehen. Man könnte auch sagen, meine Fähigkeit gleicht somit Kiyoshi´s und Kano´s. Nur das ich es kontrollieren kann und nicht nur Fetzen sind. Ich kann also ebenfalls in die Zukunft sehen. Das Schicksal offenbarte mir eines Nachts, das etwas schreckliches mit unseren Nachfahren passieren würde, wenn wir nichts unternehmen. Ich habe gesehen was passiert, sollten wir Moe nicht die Immunität gegen Akaya´s Kräfte geben“, hielt Cho inne. Die andere Pinkhaarige spürte, wie sehr das an der jungen Frau ihr nagte, ihnen das zu erzählen. Chiyo legte ihre Hand auf die von Cho, welche auf dem Tisch begann zu zittern. Anschließend trafen sich ihre Blicke, von denen Chiyo´s entschlossen wirkte. „Was würde passieren?“ „Jemand würde sie gegen Akaya verwenden. Ihn zwingen, Moe mit dieser Fähigkeit zu töten. Dies würde ihn in ein unendliches Tief werfen. Er würde nie wieder jemanden an sich heran lassen. Letztlich wäre er leicht manipulierbar und würde auf Yami´s Seite wechseln und erst alle anderen auslöschen, die ihn nicht aufgehalten haben. Danach würde er sich an Yami rächen. Auf einen Schlag, würde er alles zerstören. Akaya weis es vielleicht nicht, aber in ihm schlummern wirklich tödliche und zerstörerische Kräfte. Er ist eben der Tod höchst persönlich. Deswegen war das Schicksal auch strickt dagegen, das er Kinder zeugen könnte. Es wollte uns auch nicht glauben, das er das Leben eines Anderen über sein eigenes Stellen könnte. Deswegen mussten wir es ihnen beweisen. In eurer Zeit mag es vielleicht noch nicht wirklich hervorgekommen sein, doch Moe hatte damals recht, als sie zu Akaya sagte, das auch Leben und Tod wichtig wären. Sie gehören ebenfalls zu den Wichtigen Dimensionen. Während es eure Aufgabe ist, über die sechs zu Wachen. Der innere Schutz wurde später erschaffen, damit auch ihr einen Schutz habt. Wir werden alles tun, damit diese Zukunft niemals eintritt und das Nichts bekommt was es will! Akaya hat zwar all seine Test´s mit Bravour bestanden, trotzdem wissen wir nicht, was Yami sich noch alles einfallen lassen wird. Vor allem, wo ihm dann auch noch Shizuka hilft, welche ebenfalls einen Hass auf die Beiden hat. Man könnte bei Moe und Akaya wirklich von Yin und Yang sprechen“, beendete Cho ihre Erzählung. „Das erklärt so einiges, was in unserer Zeit passiert“, erhob Manabu seine Stimme. „Deshalb versuchen sie also, Akaya auf jede erdenkliche Art und Weise zu schaden“, spekulierte Chiyo. Die andere Wächterin nickte und bemerkte anschließend, das ihre Nachfahrin anfing zu lächeln, weshalb ihr Blick fragend wurde. Ohne etwas zu sagen stand Chiyo auf und zog Cho, sanft, an der Hand mit welche sie noch hielt. Kurz darauf stoppten sie am Fenster, wo sie unter anderem Arata, Mio, Kenshin, Keiko, Kuraiko, Akaya und Moe sahen. Sie standen um ein Feuer herum, wobei der gegenwärtige Todeswächter wieder seine üblichen Faxen machte. „Du hast vielleicht das gesehen, was passieren könnte. Aber ich kenne ihn. Wir alle tun das. Aber am meisten, trägt Moe zu seiner Veränderung bei. Als sie damals in unserer Dimension auftauchte, habe ich sofort gespürt das die Beiden etwas verbindet. Es mag sein, das man seine Fähigkeiten gegen ihn verwenden könnte, aber ehe das passiert würden wir alles tun das es nicht soweit kommt. Selbst wenn er Moe nicht berühren könnte, würde das nichts an ihrem Charakter ändern. Letztlich würden sie trotzdem zusammen finden und glücklich werden. Was ich damit sagen will, ist, das ihr euch keine Sorgen darum machen braucht. Wir sind euch wirklich dankbar für das, was ihr für uns tun werdet. Mehr als das ich es mit Worten sagen könnte. Aber überlasst die Zukunft doch uns. Macht euch lieber Gedanken um eure Zeit. Immerhin sind wir doch eure Nachfahren, oder? Unterschätzt uns daher bitte nicht. Ich verspreche auch, das ich gut auf unsere Wächter achten werde“, lächelte Chiyo. Cho sah verwundert zu ihr auf. „Genau, hör auf das was sie sagt. Das ist schließlich das, was ich dir auch schon versuche die ganze Zeit klar zu machen. Lass uns die Zeit nutzen, die wir noch haben“, meinte Masaru. Seine Verlobte wandt sich zu ihm. „Nagut… Ich vertraue auf deine Worte, Chiyo“, lächelte die Jüngere. „Darauf kannst du dich verlassen. Ich habe schon immer alles für unsere Wächter getan“ „Und genau aus diesem Grund muss ich ständig auf dich aufpassen“, trat Manabu seufzend, aber lächelnd, neben seine Freundin. Diese blickte zu ihm auf und lächelte unschuldig. „Hoffentlich wird Hotaru nicht so wie du“, fügte der Hellblauhaarige noch hinzu. Doch daraufhin umarmte Chiyo ihn und legte ihre Wange auf seine Brust. „Ich hoffe das sie es wird und ebenfalls jemanden findet der so auf sie achtet, wie du auf mich“, wurde Chiyo´s lächeln sanft. Manabu hingegen bekam einen leichten Rotschimmer. Ihre Vorfahren sahen zu ihnen und schmunzelten. Sie waren sich sicher, das die Zukunft bei ihnen in guten Händen war. 44. Kapitel -----------   Am nächsten Morgen waren viele der Wächter schon früh auf den Beinen. Auch, wenn die Nacht zuvor ziemlich lang geworden war…. Dementsprechend sahen manche von ihnen auch aus. Moe musste wirklich an sich halten, nicht lauthals loszulachen. Akaya sah aus als hätte er drei Nächte durchgemacht, wozu ihm seine Haare noch in alle Himmelsrichtungen standen. Die gegenwärtigen Wächter wohnten jeweils zu viert, weswegen auch Manabu und Chiyo den jungen Mann so sahen. „Was ist denn so lustig?“, hing der Todeswächter mit seinem Kopf auf dem Tisch. „Kann es sein, das du gestern etwas übertrieben hast, Akaya?“, schmunzelte Manabu. „Ich weis nicht, wovon du sprichst“, grinste der Weißhaarige ihn, schon beinahe, gruselig an. Die Lebenswächterin konnte sich nun wirklich nicht mehr zusammen reisen. Ihr Mann sah schmollend zu ihr. „Entschuldige, aber der Anblick ist einfach zu herrlich...“, stützte Moe sich mit einer Hand an der Wand ab und hielt sich mit der anderen ihren Bauch. Chiyo lächelte. Sie würde definitiv dafür sorgen, das die Beiden weiterhin so unbeschwert leben konnten. Manabu legte einen Arm um ihre Schulter und lächelte zu der Pinkhaarigen herunter. Diese erwiderte es liebevoll. Es klopfte an der Tür und Moe öffnete sie immer noch belustigt. Ihr Mann hingegen fand das eher weniger amüsant. Sein Schädel dröhnte ihm unfassbar. Was hatte er am Tag zuvor nur getrunken, das es ihm so ging. Plötzlich hörte er, wie seine Frau erneut anfing loszulachen. Er schielte in ihre Richtung. Allmählich machte er sich sorgen, das sie vielleicht etwas genommen haben könnte…. Doch dann verstand er ihre Reaktion. Arata sah nicht besser aus wie er selbst. Dem Blick seines Vorfahren nach zu urteilen, tat ihm der letzte Abend auch nicht gut. Er sah sogar ziemlich unmotiviert aus. Mio, welche neben ihm stand, schloss sich dem Lachen an. Arata setzte sich neben Akaya und murrte „Ich weis gar nicht, was die daran so lustig finden. Mein Kopf fühlt sich an, als wäre eine Bombe in ihm explodiert“. „Willkommen im Club“, seufzte der Ältere grinsend. „Ihr habt es wohl beide nicht so mit dem Alkohol, was?“, gesellte Manabu sich, breit grinsend, zu den Wächtern. Dadurch bekam er zwei unentspannte Blicke zugeworfen. „Man Akaya….du hast dein Gemüt wohl gleich mit weg gespült, was?“, schmunzelte der Hellblauhaarige. „Ach halt doch die klappe… Nicht das es schon schlimm genug ist, das meine Frau sich über mich lustig macht, dann musst du das nicht auch noch tun“, fasste Akaya sich an seinen Kopf. Kurz nach seinen Worten, setzte Moe sich auf den Schoß ihres Mannes, welcher sie verwundert ansah. Anschließend lächelte sie ihn sanft an. Allerdings war es ein Lächeln der süßen Sorte, weshalb sogar der gegenwärtige Todeswächter ein wenig rot wurde. „Und, besser?“, wollte seine Frau von ihm wissen. Der Angesprochene begann zu grinsen „Pff, du Biest. Du weist genau das ich dagegen Machtlos bin“. Anschließend legte er seine Arme um sie und drückte die Jüngere fest an sich. „Akaya...dein Arm?“ „Kein Problem, der Restalkohol betäubt den Schmerz“, schmunzelte der Weißhaarige. „Haben die vergessen das wir auch noch hier sind?“, seufzte Arata. „Echt… Ich hätte nicht gedacht, das Akaya sich so schnell um den Finger wickeln lässt. Das würde ja nicht mal bei mir so flott gehen“, stützte Manabu seinen Kopf auf seiner Hand ab. Nach seinen Worten, vernahm er ein leichtes Kichern neben sich, welches langsam aber sicher zu einem Lachen wurde. Der Blick des Hellblauhaarigen richtete sich in dessen Richtung. Dort musste seine Freundin scheinbar an sich halten, nicht gleich von der Bank zu kippen, vor lauter Anstrengung ihr Lachen zurück zu halten. Aus irgend einem Grund, brachte Manabu das in Verlegenheit. „Das sagt ja wohl alles“, meinte Arata nur dazu. Mio hingegen belächelte die vier. Der Wissenswächter räusperte sich und wechselte das Thema „Weswegen seit ihr Beiden eigentlich her gekommen?“. Die Angesprochenen sahen zu ihm, wobei ihre Gesichtszüge ernst wurden. „Wir haben gehört, das Cho und Masaru euch gestern alles erzählt haben. Daher möchten wir damit beginnen, Moe und Akaya auf ihre Richtigen Kräfte vorzubereiten“, entgegnete der vergangene Todeswächter. Die eben genannten sahen daraufhin fragend zu ihm, immerhin wussten sie noch von nichts. Das jedoch änderte sich, da auch ihnen alles erzählt wurde.   Die gute Laune von vor wenigen Minuten, wirkte wie weg geblasen. Das Ehepaar schwieg allerdings erst mal dazu. Moe bemerkte aber, wie sich die eine Hand von Akaya begann zu verkrampfen, weshalb sie kurz zu dieser schielte. Auch die Mimik des gegenwärtigen Todeswächters wurde ernst. Seine Frau seufzte schmunzelnd. Danach legte sie ihre linke Hand auf die verkrampfte Hand und ihre rechte auf die Brust des Älteren. Anschließend sah sie zu ihm auf und lächelte ihn liebevoll an. Akaya erwiderte ihren Blick, woraufhin seiner wieder weicher wurde. Er nahm mit der, bis eben verkrampften Hand jene, welche an seiner Brust lag und drückte beide gegen diese. Seine andere Hand, mit dem verletzten Arm, legte er an ihren Hinterkopf und zog ihn etwas zu sich, um ihre Stirn gegen seine zu lehnen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen „Entschuldige, du hast recht“. Die anderen Vier beobachteten diese Szene verwundert. Mio´s Blick wirkte wenig später etwas fragend, weshalb Chiyo beschloss sie aufzuklären „Das mit ihrer rechten Hand und seiner Brust ist eine Geste, welche Moe sich angewöhnt hat um ihn an etwas wichtiges zu erinnern. Beide tragen dort jeweils eine Narbe, welche sie davongetragen haben um etwas zu beschützen, das ihnen das Wichtigste auf der Welt ist. Von Akaya wurden sie damals auch 'Liebestattoos' genannt“. Die Jüngste lächelte „Das klingt wirklich sehr romantisch...“. In jenem Augenblick richtete Arata seinen Blick kurz auf das Mädchen, wandt ihn aber schnell wieder ab. „So könnte man es sagen, auch wenn es tödlich geendet hätte, hätte Moe Akaya nicht aufgehalten. Damals besaß sie plötzlich eine Unmenge an Energie. Ich dachte damals, das es an Ayaka gelegen hätte, doch sie besitzt keinerlei Kräfte in der Art. Also waren es doch nur Moe´s Kräfte. Nach dem was wir nun wissen, wäre das sogar gut vorstellbar“, erwiderte die Pinkhaarige. Nach Chiyo´s Worten, wirkte Mio plötzlich erstaunt. Auch Arata´s Blick sprach Bände. „Stimmt etwas nicht?“, wollte Manabu daher wissen. „Naja...eigentlich hätte Moe nicht an diese Kräfte gelangen können… Wir haben sie in ihr, ebenso wie in Akaya versiegelt. Immerhin musstet ihr vorerst zu Yami´s Version der Vergangenheit passen. Sonst wäre die Verwirrung ja zu groß gewesen. Außerdem hätten sie sie schwer ohne uns kontrollieren können. Besonders Akaya´s Kräfte sind schwer unter Kontrolle zu bekommen. Arata hat dafür Jahre gebraucht. In der Zeit haben wir ihn so gut wie nie gesehen“, erklärte die vergangene Lebenswächterin. „Liegt das nicht auf der Hand? Es wird bei mir damals so ähnlich gewesen sein, wie bei Kumo. Ich wollte in dem Moment das beschützen, was mir alles Bedeutet. Ich konnte das Siegel deshalb wohl vorübergehend lösen“, erhob Moe auf einmal ihre Stimme. „Jahre also, hm? Da ich der bessere Todeswächter von uns beiden bin, werde ich das wesentlich schneller schaffen! Immerhin gibt es da noch Schätze, die auf uns warten und einen Schurken, den wir in den Hintern treten müssen“, grinste Akaya entschlossen. Die vier Anderen erwiderten ihre Blicke überrascht. Auf Arata´s Lippen legte sich ein Schmunzeln „Ach wirklich? Dann beweise mir, das hinter deinen Worten keine leeren Versprechungen stecken“. „Das einzige was ich mir vorgenommen und nicht gehalten habe, hat mir drei wundervolle Kinder geschenkt. Und diese warten darauf, das ihre Eltern sie retten kommen. Das heißt das ich schon um ihretwillen alles geben muss und auch werde. Wenn es um meine Familie geht, spaße ich nicht. Niemals“, stellte der Älteste klar. Die Todeswächter tauschten Blicke aus. „Gut. Denke immer an diesen Vorsatz, wenn ich das Siegel löse. Die Kräfte werden nämlich versuchen dich zu kontrollieren und das zu verursachen wofür sie geschaffen wurden. Tod und Verderben“, warnte Arata. „Wie hast du es geschafft sie zu kontrollieren?“, interessierte es Manabu. „Ich habe in den Bergen gelebt und Jahrelang jeden Tag unter dem Wasserfall meditiert. Genau das wird auch Akaya tun müssen, um seine Kräfte unter Kontrolle bringen zu können. Um mit ihnen ins reine zu kommen. Er muss alles nur um einiges schneller schaffen. Meine Aufgabe wird es sein, ihn aufzuhalten, sollten seine Kräfte wieder überhand nehmen. Das bedeutet auch das du deine Freunde und Moe einige Zeit nur noch selten sehen wirst und auch nur dann, wenn ich dabei bin und denke das es funktioniert. Willst du das alles dennoch?“, wurde der Blick des vergangenen Todeswächters ernst. Moe´s Blick wirkte allmählich etwas besorgt. Das klang doch ziemlich gefährlich. Ihre Hand, welche Akaya noch immer noch gegen seine Brust drückte, umklammerte dieser erneut etwas fester. Aus diesem Grund sah die Orangehaarige zu ihrem Mann auf, welcher sie angrinste. Dieses erwiderte sie mit einem Lächeln „Du schaffst das. Ich glaube an dich“. Der Weißhaarige nickte und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Vorfahren „Ich habe gerade all die Kraft bekommen, die ich dafür brauche. Dazu kommt noch jene, die ich um meinen Hals trage. Mehr brauche ich nicht“. „Tze, so eine Entscheidung so schnell zu fällen, aus solch banalen Gründen. Kein Wunder das man dich als Verrückt bezeichnet. Aber gut, so sei es“, schmunzelte Arata.   Einige Zeit später standen alle auf dem Platz versammelt, um welche sich einiger der Häuser befanden. Auch die Anderen hatten von dem Erfahren, zumindest den gröbsten Teil. Sie wussten nur, das Akaya lernen müsste seine Kräfte zu beherrschen und es einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Den Rest verschwiegen sie ihnen. Moe hatte allerdings die Bitte geäußert dabei sein zu dürfen, wenn das Siegel von Akaya´s Kräften gebrochen wurde. Trotz bedenken, willigte Arata ein. Die Orangehaarige stand vor ihrem Mann und sah zu ihm auf. „Pass bitte gut auf dich auf...“, überkam sie erneut Sorge. Akaya beugte sich etwas zu ihr vor, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. Danach grinste er sie an „Wirst du wohl aufhören an mir zu zweifeln? Du warst schließlich damals diejenige, die meinte ich sei ein total cooler Todeswächter. Außerdem werde ich dir sicher in nichts nachstehen. Du magst zwar damals dein Siegel kurz überwunden haben, aber dafür war doch auch ich der Grund, oder? Also lass uns uns gegenseitig Kraft geben“. Moe erwiderte seinen Blick verwundert, lächelte aber schließlich „Gut. Trotzdem werde ich besser sein wie du“. „Pff, das wollen wir dann ja mal sehen“, schmunzelte ihr Mann, strich ihr liebevoll über ihre Wange und legte seine Lippen sanft auf ihre. Anschließend wandt er sich Arata zu „Also, können wir dann?“. „Sicher“ Akaya stellte sich vor seinen Vorfahren, welcher daraufhin kurz seine Stirn berührte, seine Augen schloss und etwas vor sich hinmurmelte. Sekunden später spürte der gegenwärtige Wächter, wie ihn eine riesige Energie durchströmte. Die Außenstehenden hingegen konnten nur sehen, das ein wenig dieser schwarzen Energie aus ihm heraus strömte. Akaya hielt sich mit einer Hand seinen Kopf und sank auf die Knie, wo er begann sich leicht vor Schmerzen zu krümmen. Auch seine Atmung wurde deutlich schwerer. Akemi bereitete dieser Zustand wirklich Sorgen, doch Kano würde sie nicht an sich vorbei lassen. Er hatte sich wohl vorsichtshalber etwas vor sie gestellt. Der Blick der Rosahaarigen wanderte zu ihrer besten Freundin. Moe konnte man ihre Sorge deutlich ansehen und gerade als sie auf ihren Mann zugehen wollte, sagte er ihr laut und deutlich, dies zu lassen „Bleib da stehen! Keinen Schritt weiter!“. „Aber“, huschte es besorgt über ihre Lippen. Akaya öffnete seine Augen, welche rot aufblitzen und zu ihr sahen „Bitte!….nicht“. Moe stoppte in ihrer Bewegung und verkrampfte die Hand vor ihrer Brust. „In….Ordnung“, nickte sie schließlich. Auch wenn es ihr extrem schwer fiel, ihren Mann so leiden zu sehen. Plötzlich gab er einen Schmerzensschrei von sich und die Energie wurde stärker sichtbar. „Arata, Mio“, kam es ernst über Masaru´s Lippen. „Ja“, erwiderten beide synchron. Die Hellorangehaarige eilte zu Moe, um sie dort weg zu bringen. Auch wenn ihre Nachfahrin sich weigerte, ließ sie nicht zu das sie das sehen würde. Akemi folgte den Beiden, um Mio zu helfen. Zudem wollte auch sie das nicht sehen. Akaya begann außer Kontrolle zu geraten. „Das war zu befürchten“, seufzte der vergangene Todeswächter. „Er hält sich dennoch wesentlich besser wie du damals“, schmunzelte Kenshin und bekam deswegen gleich einen von Keiko übergebraten. „Lass deine dummen Kommentare. Die will jetzt keiner hören!“, zischte sie. Anschließend verpasste Arata seinem Nachfahren einen Schlag in den Nacken, um ihn bewusstlos zu machen, ehe alles noch schlimmer wurde. Er benutzte dafür ein wenig seiner eigenen Energie, damit es auch klappte. Danach fiel Akaya schlaff zu Boden, woraufhin auch die Energie verschwand, welche zuvor aus ihm heraus strömte. „Du solltest ihn schnell in die Berge schaffen“, meinte Masaru zu Arata, welcher zustimmte, Akaya´s Arm über seine Schultern legte und durch das Portal ging, welches Kenshin für ihn erschaffen hatte.   „Meinst du...Akaya schafft das?“, sah Kuraiko besorgt zu der Stelle, an welcher die Todeswächter verschwanden. „Na sicher! Akaya ist ein total taffer Kerl! Den bekommt inzwischen nichts mehr so schnell klein, Kätzchen. Du musst einfach nur an ihn glauben“, grinste Katsuro. Seine Verlobte richtete ihre Augen auf ihn, hielt kurz inne und lächelte schließlich „Du hast recht Katsu!“. Keiko schaute zu den Beiden, wobei sich ein Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. Kenshin legte einen Arm um ihre Taille, zog sie an sich und setzte ihr einen sanften Kuss auf ihr Haar. „Du bist stolz auf sie, nicht?“, lächelte der Rothaarige. Seine Frau nickte „Ja. Sie hat sich toll entwickelt, woran Katsuro wohl nicht ganz unschuldig ist“. „Mein Nachfahre ist ja auch der genialste Typ überhaupt!“, grinste Kenshin. Keiko schmunzelte auf diese Aussage und lehnte sich etwas an ihren Mann. „Sie werden uns übertreffen, nicht?“, betrachtete die Schwarzhaarige ihre Nachfahren. Der vergangene Raumwächter folgte ihrem Blick und lächelte „Das war der Plan, oder?“.     45. Kapitel -----------     Einige Tage strichen ins Land. Auch das Siegel von Moe´s Kräften hatte Mio inzwischen gelöst, jedoch steckte die gegenwärtige Lebenswächterin dies wesentlich besser weg wie ihr Mann. Sie wusste aber das es an den Kräften an sich lag. Auch ihren Freunden wurden ihre kompletten Fähigkeiten und Kräfte offenbart. Masaru zeigte Manabu, wie er seine telikenetischen Kräfte verwenden konnte. Kenshin erklärte Katsuro, wie er seinen Wind als scharfe Waffe einsetzten konnte. Außerdem brachte er ihm bei, wie er auch Portale zu Orten erschaffen konnte, an denen nur Andere gewesen waren. Keiko unterrichtete Kuraiko darin, andere mit ihrer Schattenfähigkeit zu fesseln. Bis jetzt konnte zweitere aus solchen ja bloß Gestalten herauf beschwören. Kiyoshi zeigte Kano, wie er explizit an gewissen Stellen die Zeit schneller und langsamer vergehen lassen konnte. Das beherrschte der junge Mann zwar schon, dennoch half sein Vorfahre ihm, diese Fähigkeit noch zu verbessern. Zudem brachte er ihm bei, kleine Zeitsprünge zu machen, um beispielsweise einem Angriff ausweichen zu können. Ayumi erklärte Akemi, wie sie mit ihren Lichtkräften auch so etwas wie Lichtkugeln erschaffen konnte, um damit einen Feind angreifen zu können. Zudem unterrichtete sie sie in Pflanzenheilkunde, da die Beiden immerhin nicht alles heilen konnten. Ihre enge Bindung zur Natur half ihnen dabei. Cho erläuterte Chiyo, wie sie ihre Freunde anhand ihrer Schicksale unterstützen konnte. Indem sie Gebete für die Wächter sprachen, die sie stärken wollten, halfen sie ihnen. Dies kostete sie aber einiges an Kraft.   Dadurch das Moe´s Kräfte um ein vieles angestiegen waren, verbesserten sich auch ihre Fähigkeiten. Ihre Schutzschilder wurden wesentlich stärker, ebenso wie ihr Speer. Zusätzlich konnte sie ihr Schutzschild nun auch auf andere übertragen, war selbst jedoch ungeschützt. Somit musste sie nun nicht mehr jeden einzeln beschützen und konnte mehrere gleichzeitig vor Schaden bewahren. Das hieß aber auch, umso mehr Schilder sie erschuf, desto mehr Kraft kostete die junge Frau das. Als die Beiden gerade eine Pause einlegten, ließ Moe sich auf einen Stein sinken, trank etwas und richtete ihren Blick unbewusst auf die Berge. Immer wenn dort an einer gewissen Stelle plötzlich alle Vögel aufscheuchten, wusste die junge Frau, das bei Akaya etwas schief gelaufen sein musste. Die ersten Tage passierte das so gut wie alle halbe Stunde, doch inzwischen wurden die Abstände länger. Seit Akaya nicht mehr bei ihr war, überkam sie häufig das Gefühl der Einsamkeit, obwohl ihre Freunde alle um sie herum waren. Auch die Sorge um ihre Kinder wurde schlimmer, zudem sie sich nun auch noch um ihn sorgen machte. Zum ersten Mal wurde Moe klar, wie sehr ihr der Halt ihres Mannes fehlte. Sie berührte den Anhänger ihrer Kette. Momentan trug sie ja nur eine der Beiden, da Mio noch im Besitz der Zweiten war. „Du machst dir sorgen, nicht?“, setzte Mio sich lächelnd zu der Älteren, welche ihren Blick erwiderte. Die Orangehaarige nickte stumm, Jüngere neigte ihren Kopf etwas zur Seite und betrachtete anschließend die Kette ihres Gegenübers. „Darf ich mal sehen?“, fragte sie, woraufhin die Angesprochene verwundert zustimmte. Mio nahm den Anhänger in ihre Finger und musterte ihn. Es waren zwei Silberstränge, welche die Form eines Herzens nachzogen. In ihrer Mitte befand sich ein kleiner, ovaler, roter Stein. „Der ist wirklich schön. Hat Akaya ihn dir Geschenkt?“, lächelte die Hellorangehaarige fragend. Moe begann zu schmunzeln „Ja. Damals sind wir vor Hideki, dem General unseres Schlosses, geflüchtet. Da hat mich Akaya auf den Dachboden des Schlosses gebracht, wo sich die ganzen Sachen, unserer angeblichen Vorfahren befunden haben sollen. Jetzt wissen wir ja, das es nur irgendwelcher Krempel ist. Naja und zwischen dem ganzen Kram, lag eben auch diese Kette. Zu dem Zeitpunkt war ich im dritten Monat mit Ayaka schwanger und noch nicht mit Akaya zusammen. Ich hatte auch nicht wirklich das Gefühl, das sich das bald ändern würde. Als er mir diese Kette schenkte, war ich dennoch wirklich sehr glücklich darüber. Kurz danach wurden wir von einer Kreatur angegriffen, wegen welcher Akaya beinahe sein Leben verloren hätte“. „Ah, das erzählte Chiyo uns schon. Das war der Tag, an dem ihr eure 'Liebestattoos' bekamt“, lächelte Mio. Die andere Wächterin blinzelte, lächelte danach aber „Genau“. Ihr Blick wanderte zu ihrer rechten Hand, auf deren Rücken sich jene Narbe befand, über welche sie sanft mit ihrem Finger fuhr. „Wie hat dir Akaya damals eigentlich den Heiratsantrag gemacht?“, sah Mio total erwartungsvoll und neugierig zu der Älteren. Jene blinzelte, wobei sich ein leichter Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Danach schielte sie zur Seite „Also einen Antrag würde ich das jetzt nicht unbedingt direkt nennen. Es war eher ein Kommentar von mir, mit welchem ich ihn berichtigt habe. Er meinte damals, einen Tag vor Heiligabend, als er mich trug weil mir schwindelig wegen meiner Schwangerschaft war, das er mich über die Türschwelle tragen würde und es dann Weihnachtsglück bringt. Doch eigentlich tut man das dann, wenn man geheiratet hat. Es ist ein brauch, welcher Glück bringen soll. Also verbesserte ich ihn und er sagte, das sich das wohl einrichten ließe und ich stimmte zu. Man könnte sagen, das wir somit wohl verlobt waren. Auch wenn das nie wirklich zur Sprache kam. Einen Tag danach wurde Ayaka geboren und den Tag darauf wurden wir vom Chaos angegriffen“. Mio lächelte sanft „Also ich finde das trotzdem sehr romantisch, auch wenn es vielleicht kein üblicher Antrag war. Aber so ist dein Mann eben, oder nicht? So etwas aus dem Bauch heraus zu machen ist doch auch eine schöne Sache“. Die Ältere sah zur Jüngeren und fing ebenfalls an zu lächeln „Stimmt. Damals ist wirklich viel auf einmal passiert. Trotzdem wusste er immer genau was ich mir wünsche. Er hat mich damals sogar an dem Tag vor Heiligabend zu einem Haus gebracht, welches leer stand. Eigentlich wollten wir vor den neugierigen Stadtbewohnern fliehen, da Ayaka ja das erste Wächterkind war. Er meinte damals, das er sich öfter bei diesem Haus aufgehalten hatte und es leer stünde, weil die Erben sich nicht einigen konnten. Es war das perfekte Haus für eine Familie. Daher sagte ich ihm, das wir es ja vielleicht kaufen könnten. Am nächsten Tag, an Heiligabend, schenkte er mir dann den Schlüssel zu jenem Haus. Dieser Schuft hatte es schon gekauft und wollte wohl nur noch mal vorher meine Meinung dazu hören“. Nachdem Moe Mio das erzählte, fiel ihr der sanfte Blick des Mädchens auf. „Mio?“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. „Ich freue mich nur sehr für euch, das ist alles“, entgegnete die Jüngere. Dabei fiel der Älteren etwas ein „Wie sieht das eigentlich bei dir und Arata aus? Den Rosenkranz hast du doch sicher von ihm, oder?“. Auf einmal wich das Lächeln, einem traurigen Blick. Moe sah nun besorgt zu dem Mädchen „Entschuldige, ich wollte nicht“. „Nein, schon gut. Ja, er ist von Arata. Er hat ihn mir geschenkt, nachdem er vor ein paar Jahren wieder zu uns gekommen ist. Zu dem Zeitpunkt wusste er schon von meinen Gefühlen. Diese Kette schenkte er mir aber, um sich selbst daran zu erinnern, das er sich von mir fernhalten muss“, erklärte die Hellorangehaarige. Die junge Frau verstand nicht ganz „Fern halten?“. Mio nickte „Wir haben doch erzählt, das ich dich mit der Immunität gegen Akaya´s Kräfte gesegnet habe. Ich selbst aber, besitze diese nicht. Eine Berührung von Arata´s bloßer Hand und er tötet mich“. Moe hielt inne. Danach legte sie sanft eine Hand auf die Wange des Mädchens. „Ob ich nun gegen Akaya´s Kräfte immun bin oder nicht, wäre mir gleich. Ich hätte ihn niemals aufgegeben. Aber wenn er sich fernhalten will, bedeutet das nicht dann, das du Arata ebenfalls viel bedeutest?“, lächelte die junge Frau. Mio´s Gesichtszüge wurden verwundert. Sie strich sich verlegen ein paar ihrer Haare hinter ihr Ohr. „Das weis ich ehrlich gesagt nicht. Ich akzeptiere seine Entscheidung, da ich sie irgendwo auch nachvollziehen kann. Arata trägt zwar wie Akaya Handschuhe, dennoch berührt er andere nur sehr ungern, auch wenn mit den Handschuhen nichts passiert. Zudem bist du Charakterlich wesentlich stärker wie ich, Moe. Ich könnte das alles, was du durchgestanden hast, nicht schaffen“, gab das Mädchen zu. „Das glaube ich nicht. Deine Gefühle haben sich doch trotz allem nicht verändert, oder? Ich habe doch genau gesehen, wie du ihn zwischendurch ansiehst. Auch sind seine Blicke mir nicht entgangen. Gib einfach nicht auf“, lächelte Moe. Anschließend nahm sie ihren Ehering ab und zeigte der Jüngeren, was in diesem eingraviert war 'Ein Leben lang & über den Tod hinaus'. „Das ist das, was Akaya´s und meine Gefühle und unser Leben zusammen fasst“, steckte die Orangehaarige ihren Ring wieder an. Die Angesprochene sah einfach nur erstaunt zu der Älteren. Ehe sie etwas darauf erwidern konnte, hörten sie auf einmal, wie die Vögel erneut aufscheuchten und sahen in deren Richtung. Mio befürchtete das ihre Nachfahrin sich wieder sorgen machen könnte und sah daher vorsichtig zu ihr. Jedoch stand Moe auf und lächelte entschlossen zu dem Berg auf, auf welchem sich ein riesiger Wald entlang zog. „Akaya gibt alles, also werde ich das auch tun. Immerhin habe ich doch gesagt, das ich besser sein werde wie er“, blickte die Ältere zu der Jüngeren herab. Mio erhob sich ebenfalls „Gut, machen wir weiter“.   Akemi und Ayumi befanden sich gerade im Wald, während sich der Rest ihrer Freunde ausruhte. Sie trainierten häufig zusammen. Manabu ließ sich auf eine der Bänke draußen sinken und hielt sich den Kopf. Dieser schmerzte ihm wirklich höllisch. „Daran gewöhnst du dich irgendwann. Der Schmerz wird immer weniger werden“, setzte Masaru sich zu seinem Schützling. „Das hoffe ich wirklich,sonst werde ich noch Wahnsinnig“, schmunzelte der Jüngere. „Das ist eher unwahrscheinlich. So schnell wird ein Wächter nicht verrückt“, entgegnete der vergangene Wissenswächter trocken. Manabu linste zu ihm „Das war auch nicht wirklich ernst gemeint… Ich glaube, allmählich weis ich was Akaya meinte“. Masaru verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und steckte dabei seine Hände in die Ärmel seines Yukata. Sein Nachfahre bemerkte, wie der Ältere in eine Richtung starrte und folgte dieser mit seinen Augen. Cho und Chiyo befanden sich in seinem Sichtfeld. Auf einmal erhob Masaru seine Stimme „Ich habe keine Zeit, mir Gedanken um irgendwelche ironischen Dinge zu machen. Wir wissen nicht genau wann Yami das nächste mal zuschlägt, aber wenn es soweit ist, wird das wohl unser Ende sein. Ich werde Cho daher niemals heiraten können, dazu bleibt uns einfach nicht mehr genügend Zeit. Deswegen möchte ich die Zeit nutzen, die uns noch bleibt und nicht mit unnötigen Dingen verschwenden. Uns allen ist bewusst, das unsere Zeit abläuft. Aber zum Wohle aller Dimensionen und der Zukunft, nehmen wir das gerne in Kauf“. Manabu weitete seine Augen etwas. So hatte er das alles noch gar nicht betrachtet. Beziehungsweise wohl eher verdrängt. Ihre Vorfahren würden bald sterben. Sie schwiegen sich eine Weile an und die Kopfschmerzen des Jüngeren wurden allmählich besser. „Sag mal, wie ist das eigentlich mit der Zeitverschiebung? Wir sind ja nun schon einige Tage hier, was passiert in der Zeit in unserem Zeitstrang? Unsere Kinder sind immerhin noch auf unsere Hilfe angewiesen“, bereitete es Manabu sorgen. „Darüber brauchst du dir keinen Kopf zu machen. Während hier Tage vergehen, vergehen bei euch nur Stunden. Wie genau sich das verhält weis ich nicht, aber bei euren Kindern sollten nicht mehr wie ein paar Stunden vergangen sein“, erklärte Masaru. Auf eine Art erleichterte das den gegenwärtigen Wissenswächter, aber andererseits waren auch wenige Stunden viel. Also wirklich beruhigen tat ihn das auch nicht und seinen Freunden ging es da wohl ähnlich.   Seit Tagen hörte Akaya nur noch das Geplätscher des Wassers, welches sich seinen Weg den Wasserfall herunter bahnte. Auch gerade saß er wieder unter jenem und versuchte die Kräfte in sich unter Kontrolle zu bringen. Schön war was anderes. So durcheinander und aufgewühlt hatte er sich in seinem langen Leben noch nie gefühlt. Aber das schlimmste war, das er seinen eigenen Körper nicht richtig unter Kontrolle hatte. Wie oft musste Arata ihn die letzten Tage aufhalten, damit er nichts fatales tat? Der gegenwärtige Todeswächter hatte aufgehört zu zählen. Momentan ging es glücklicherweise. Er konnte sich daher sogar etwas mit seinem Vorfahren unterhalten „Ist bestimmt nervig, die ganze Zeit Babysitter spielen zu müssen“. Arata erwiderte den Blick des Älteren „Nicht wirklich. Ich weis ja wofür ich es tue“. Akaya grinste „Wenn das so ist“. „Die Narbe, welche du auf deiner Brust trägst. Sie endet auf deinem Rücken, nicht?“, fragte der vergangene Todeswächter. Der Angesprochene richtete seinen Blick auf die Narbe, wobei das Wasser unerbittlich auf ihn herunter prasselte. Ein Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen „Ja. Der Angriff der Kreatur verfehlte damals nur knapp mein Herz. Den Gesichtsausdruck den Moe hatte, als sie sah wie ich durchbohrt wurde, werde ich wohl nie vergessen. Ich stand ja auch unmittelbar vor ihr“. Arata betrachtete den anderen Wächter stumm. „Und wie schaut es bei dir und Mio aus? Das sie dir wichtig ist, erkennt wohl sogar ein Blinder“, schmunzelte Akaya. „Das mag sein, aber nicht so wie du vermutest“ „Ach nein? Dann klär mich mal bitte auf, so unter Todeswächtern“ „Da gibt es nichts zu erklären. Genau so wie du, bin ich der Tod höchst persönlich. Eine Berührung von mir reicht und ich entreiße demjenigen sein Leben. Es ist für alle besser, einen gewissen Abstand zu mir zu halten“ Der Ältere lachte etwas, weshalb Arata fragend zu ihm sah. „Genau so habe ich damals auch gedacht. Doch Moe ist nun mal eben ein Sturkopf. Ich hätte sie ewig zurückweisen können und sie wäre hartnäckig geblieben. Auch wenn ich sie nicht berühren könnte, das war ihr damals schon gleich. Sie hat immer nur mich gesehen und nicht das mich eigentlich gefährlich macht. Wenn man so darüber nachdenkt, ziemlich dumm von ihr, oder? Könnte man vielleicht meinen, aber eigentlich war es das Beste, was sie hätte tun können. Sie hat mir mein Leben gerettet. Denkst du nicht, das es vielleicht weniger wichtig ist was du bist sondern wer du bist?“, schielte Akaya zu seinem Vorfahren. Der Angesprochene hielt kurz inne, so allmählich wurde ihm die ganze Situation zu dumm. „Du solltest weniger reden und dich mehr konzentrieren! Ich habe keine Lust dich gleich wieder aufhalten zu müssen“, murrte Arata. Der andere Todeswächter schmunzelte zufrieden. „Jawohl, Meister Ich – verleugne – meine – Gefühle!“, schloss Akaya seine Augen und konzentrierte sich erneut. Der Angesprochene zuckte unentspannt mit seiner Augenbraue. Dieser Typ machte ihn wirklich Wahnsinnig. Seine Meinung würde er dennoch nicht ändern, ob sein Nachfahre nun recht hatte oder nicht. So war es einfach besser für alle.   46. Kapitel ----------- Krähe ging es von Zeit zu Zeit sichtbar schlechter. Kumo gefiel das alles überhaupt nicht, aber die Brünette wollte keine Hilfe annehmen. Sie meinte, er solle seine Kräfte sparen. Allerdings ging es der Vierzehnjährigen schon so schlecht, das sie auf die Knie gegangen war. Auch das Atmen fing an ihr schwerer zu fallen. Ayaka und Shinji gefiel es ebenso wenig die Ältere so geschwächt zu sehen. Yami hingegen fand das alles sehr amüsant. Er spürte, dass das Schild der Brünetten schwächer wurde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, das sie zusammen brechen würde. Doch er war sich sicher, das Krähe das selbst klar war. Itoe musterte die Brünette. Wenn sie wollte, könnte sie sie zwingen aufzuhören. Doch wer sollte dann die Barriere aufrecht erhalten? Auf einmal erhob Akio sich und tapste zu Kumo. Die Blonde sah ihm fragend nach „Akio?“. Kurz danach kam er mit dem Dunkelblauhaarigen zurück. Dieser hockte sich vor Itoe und begann leise zu sprechen „Akio sagte, er würde Krähe ablösen wollen. Mit meiner Unterstützung versteht sich. Er würde ein Schild erschaffen und ich meine Gestalten darum positionieren“. Die Angesprochene betrachtete die Zwei verwundert. Konnten sie jetzt schon Gedanken lesen? „Also möchtet ihr, das ich Krähe zum aufhören zwinge?“, auf diese Worte von ihr, nickten die Jungs. Itoe richtete ihren Blick kurz auf Yami, welcher momentan scheinbar nicht auf sie achtete. „Gut, wenn dann jetzt“, sagte Itoe, woraufhin die anderen Beiden erneut nickten. Anschließend fixierte sie Krähe mit ihrem Blick und ergriff wenig später besitzt von ihrer Seele. Als das geschah, aktivierte Akio sofort sein Schild und Kumo warf vier Karten um sie herum auf den Boden. Aus jenen stiegen große Gestalten empor. Yami sah verwundert zu ihnen und grinste danach „Wer hätte das gedacht? Ihr seid schlauer wie erwartet. Aber auch Akio wird irgendwann keine Kraft mehr haben. Immerhin ist er noch ziemlich jung“. „Macht seiner Mutter aber alle Ehre. Also freu dich mal nicht zu früh, außerdem hat Itoe Krähe erst einmal schlafen geschickt. So kann sie wieder Kräfte sammeln“, entgegnete Kumo. Nach seinen Worten, kreuzten sich seiner und Yami´s Blick. „Wir werden sehen“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Ayaka war indessen zu ihrer Schwester gelaufen und legte deren Kopf, so gut es ging, auf ihren Schoß. Krähe schlief tief und fest. Diesen Schlaf hatte sie auch dringend nötig. Shinji setzte sich zu den Beiden. „Schau nicht so. Ich habe dir schon mal gesagt, das sie kommen werden, Shinji“, lächelte das Mädchen, den Jungen neben sich, an. „Aber was glaubst du, wie lange dein Bruder das schafft?“, murmelte der Dunkelrothaarige fragend. Ayaka richtete ihren Blick auf Akio, wobei ihr Lächeln stärker wurde „Er ist mein Bruder, also was denkst du?“. Shinji sah zu der Weißhaarigen, die nun seinen Blick erwiderte. „Du solltest dir weniger Sorgen machen und mehr an Andere glauben“, erhob das Mädchen ihre Stimme erneut. „Aber dann könnte er schnell enttäuscht werden, denkst du nicht?“, stand auf einmal Yami in ihrer unmittelbaren Nähe. Ayaka wandt sich verärgert zu ihm „Niemals! Du wirst schon sehen, das du dich mit den falschen Wächtern angelegt hast! Mein Papa wird dir so toll in den Hintern treten, das du die Bäume von unten ansehen wirst!“. Jeder der Anwesenden sah verwundert zu der kleinen Todeswächterin. Yami begann zu schmunzeln „Du bist ganz schön Vorlaut. Aber ich werde dir mal eine Sache verraten. Es gibt da etwas, mit dem ich selbst deinen tollen Vater in die Knie zwingen kann. Mal sehen ob du dann immer noch so laute Töne spuckst“. Die Angesprochene blickte entgeistert zu dem Schwarzhaarigen auf. Wovon sprach er da? Als er diese Worte in den Mund nahm, lief es ihr kalt den Rücken herunter. Das war bestimmt kein gutes Zeichen…. „Ayaka?“, huschte es, fragend, über Shinji´s Lippen. Er merkte dem Mädchen an, das sie verwirrt war. Also legt er behutsam eine seiner Hände, auf eine ihrer und lächelte sie leicht an. Das Mädchen richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn und fand ebenfalls ihr Lächeln wieder. Zudem fing sie an seine Hand etwas zu drücken. Sie mussten sich gegenseitig halt geben. So lange, bis ihre Eltern sie retten kommen würden. Kumo ließ seinen Blick auf ihnen ruhen. Yami´s Worte gefielen ihm nicht. Was plante er nun schon wieder? Warum ausgerechnet immer Moe und Akaya? Da musste doch eindeutig mehr dahinter stecken. Aber was? Er verstand es einfach nicht. Mussten die Zwei denn nicht schon genug leiden? Reichte ihm das denn noch nicht? Sein Blick und der von Yami kreuzten sich. Der junge Mann schlenderte um ihren Schild herum, wie eine Katze, welche auf ihre Beute lauerte. ~~~~ Moe hing gerade ein paar Yukata zum trocknen auf. Sie hatte Akaya nun schon 3 Wochen nicht mehr gesehen. Die Zeit schien nur so an ihnen vorbei zu ziehen. Die junge Frau seufzte etwas. Sie sorgte sich um ihre Kinder. Bei ihnen waren zwar angeblich nur einige Stunden vergangen, dennoch linderte das ihre Sorge nicht. Auch ihre Freunde versuchten es zwar so gut wie möglich zu verbergen, jedoch merkte man es jedem einzelnen von ihnen immer wieder an. Es zerrte an ihnen. Akemi brach sogar einmal etwas zusammen, da all ihre Sorgen und Ängste auf einmal in ihr aufloderten. Kano hasste Yami dafür, das es seiner Frau so schlecht ging. All sein Hass, konzentrierte sich momentan nur auf den Wächter des Nichts. Die Lebenswächterin hing noch ein Kleidungsstück auf, wobei sie sich an dem Seil ihren Finger auf ratschte. „Autsch“, zog sie ihn aus Reflex zurück und betrachtete dabei, wie das Blut aus der Wunde hochkam. Anschließend nahm sie den Finger in ihren Mund. Ihre neuen Kräfte beherrschte sie zwar schon ziemlich gut, trotzdem musste auch ihr Körper sich erst einmal an diese gewöhnen. Das machte der Orangehaarigen doch häufiger zu schaffen, wie sie anfangs dachte. Ihr Blick fiel auf ihre andere Hand und den Ehering, welchen sie an dieser trug. Akaya fehlte ihr wirklich unglaublich. Seine dummen Scherze oder unnötigen Kommentare. Das er sie ab und an mal halb zu Tode erschreckte. Der halt, welchen er ihr gab. Seine aufmunternden Worte. Seine liebe. All das vermisste sie. Das Positive an allem war, das ihre Freunde ihre neuen Fähigkeiten inzwischen sehr gut beherrschten. Ohne es zu bemerken, hatte die junge Frau ihren Finger immer noch in ihrem Mund, worauf sie allerdings wenig später aufmerksam gemacht wurde „Schmeckt dein Finger? Ich wusste ja gar nicht, das du darauf stehst, an Fingern zu nuckeln“. Durch diese Worte, nahmen Moe´s Wangen sofort eine rote Farbe an und sie zuckte etwas zusammen. Sofort zog sie ihren Finger aus ihrem Mund und richtete ihre Aufmerksamkeit in die Richtung, aus welcher die ihr vertraute Stimme kam. Dort stand Akaya, fit wie eh und je, mit seinem üblichen Grinsen auf den Lippen. Die Orangehaarige starrte ihren Mann einfach nur stumm an. „Also eine ein wenig fröhlichere Begrüßung hätte ich mir schon gewünscht“, schmunzelte der Todeswächter. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Lebenswächterin „Spinner“. Anschließend lief sie zu ihm und fiel ihm, mehr oder weniger, um den Hals „Ich habe dich vermisst“. „Na also, geht doch“, erwiderte Akaya die Umarmung und drückte die Jüngere fest an sich. Chiyo, Manabu, Arata und Mio beobachtete die Beiden durch das Fenster. „Und Akaya beherrscht wirklich schon seine Kräfte?“, gab die Hellorangehaarige, fragend, von sich. Der Todeswächter schmunzelte „Ja. Ich habe ihn öfter gefragt, ob wir euch nicht einmal besuchen wollen, doch er sagte, das er erst zu euch und vor allem Moe zurück möchte, wenn er sich unter Kontrolle hat. Es ist schon fast bemerkenswert, was Gefühle doch bewirken können“. „Das war von Akaya nicht anders zu erwarten“, lächelte Chiyo. „Da muss ich dir wohl, leider, recht geben. Für ihn zählt nichts mehr, wie seine Familie. Deshalb musste er es so schnell wie möglich schaffen“, stimmte Manabu zu. Die vergangenen Wächter sahen erstaunt zu ihnen. „Aber wie ich gehört habe, habt ihr alle gute Fortschritte gemacht? Das ist gut...“, wurde Arata´s Blick ernst. Der der Lebenswächterin fing an seinem zu gleichen. Das Paar sah fragend zu ihnen. Doch dann schwante ihnen, was das zu bedeuten hatte. Und sie behielten recht. Wenig später versammelten sich alle Wächter. Die Vergangenen und die Zukünftigen. Erstere erklärten ihnen, das es für sie allmählich an der Zeit war, zu gehen. Doch da war noch etwas…. „Wir möchten gerne alle von euch, außer Manabu und Chiyo, auf die Erde schicken. Es gibt da etwas, das euch eure Eltern noch zu sagen haben“, erhob Cho ihre Stimme. „Manabu und Chiyo werden noch so lange hier bleiben“, fügte Masaru hinzu. „Unsere Eltern?“, kam es, verunsichert, von Kuraiko. „Ja, wir werden euch zu ihnen schicken. Kuraiko, dich und Katsuro schicken wir zuerst zu deiner Mutter. Akemi und Kano zu ihrem Vater und Moe und Akaya zu ihren Eltern“, entgegnete die vergangene Schicksalswächterin. Die zukünftigen Wächter warfen sich fragende Blicke zu. Was mochte das wohl sein, das ihnen ihre Eltern zu sagen hatten? Zudem mussten sie sich noch von ihren Vorfahren verabschieden…. Es war zum Teil ein sehr emotionaler Abschied, immerhin hatten sie sich angefreundet und sie wussten, das ihre neuen Freunde sterben würden. „Kuraiko, ich bin stolz auf dich. Du bist wirklich eine tolle Dunkelheitswächterin geworden“, lächelte Keiko. „D – Danke… Ich werde weiterhin mein bestes geben!“, erwiderte die Angesprochene das Lächeln. „Und das du mir ja auf sie aufpasst, Katsuro“, schmunzelte Kenshin. „Worauf du dich verlassen kannst!“, grinste Katsuro. „Du wirst ein mächtiger Zeitwächter werden, Kano. Dem bin ich mir sicher“, lächelte Kiyoshi. „Natürlich. Ich muss schließlich meine Familie beschützen“, antwortete der Angesprochene. „Bleib weiterhin so fröhlich, wie du bist, Akemi. Lass dir diese Fröhlichkeit niemals nehmen!“, lächelte Ayumi. „Auf keinen Fall, versprochen!“, strahlte die zukünftige Lichtwächterin. „Behalte deinen starken Willen bei, Moe. Ich bin wirklich glücklich darüber, das du meine Nachfahrin bist. Ich könnte mir niemanden vorstellen, dem ich das Leben lieber anvertraut hätte“, nahm Mio Moe´s Hände in ihre. Die Orangehaarige lächelte sanft „Keine Sorge. Dazu bin ich ein zu großer Dickschädel, mach dir darüber also keine Sorgen. Aber denk bitte noch mal über das nach, was wir vor einiger Zeit besprochen haben, ja?“. Die Jüngere sah fragend zu Älteren auf, welche daraufhin zu Arata blickte. Mio wurde sofort etwas rot und lenkte ihren Blick verlegen zur Seite „Ja, gut“. „Also dann, vielen dank fürs Babysitten. Ich hoffe, es war nicht zu anstrengend mit mir“, grinste Akaya. Arata seufzte „Das…. Darauf werde ich jetzt nicht antworten. Behalte einfach weiterhin deine Sicht auf das Leben und den Tod bei“. „Sicher, was denkst du denn?“, nickte der Ältere. Nachdem sie sich alle von einander verabschiedet hatten, versammelten sich die zukünftigen Wächter, bis auf Manabu und Chiyo, vor Kenshin und Kiyoshi. „Habt ihr all eure Sachen?“, sah der vergangene Raumwächter in die Runde. Die Gruppe nickte. „Gut, dann werden wir euch nun, wie Cho es vorhin angekündigt hatte, zu euren Eltern schicken“, sagte Kiyoshi. „Und wie viel Zeit werden wir dort haben?“, interessierte es Katsuro. „Sechs Stunden, danach werden wir euch in den richtigen Zeitstrang zurück und zu euren Kindern schicken“, erklärte Kenshin. „Also, seid ihr bereit?“, fügte er noch fragend hinzu. Daraufhin nickten die Angesprochenen. Sie tauschten noch einmal blicke mit ihren Vorfahren aus, ehe sie verschwanden. „Wie ist es eigentlich möglich, das sie auf die Erde können? Ich dachte das wäre unmöglich“, gab Chiyo, fragend, von sich. „Das ist wieder so etwas, das auf Yami´s Mist gewachsen ist. Ihr habt die Möglichkeit, wenn alle drei Monde in einer Reihe stehen. Das tun sie jeden Monat ein mal. Heute ist wieder so ein Tag“, erklärte Masaru, worauf alle zum Himmel aufsahen. Dort waren die Monde schwach zu erkennen, da es erst Nachmittag war. „Das bedeutet also, das unsere Freunde auch in Zukunft ihre Familien besuchen können?“, erhob Manabu seine Stimme. Sein Vorfahre nickte dazu. „Das freut mich für sie. Sicher möchten ihre Eltern auch mal ihre Enkel kennen lernen“, schmunzelte Chiyo, da sie sich die Reaktionen mancher Elternteile….interessant vorstellte. „Brrr~ Ist das kalt“, verschränkte Akaya seine Arme, vor seinem Oberkörper. „Wenigstens eine Decke hätten sie uns doch mitgeben können“, versuchte er, trotz Eiseskälte, zu grinsen. Doch er bemerkte schnell, das seine Frau ihn, mehr oder weniger, ignorierte. Diese betrachtete nämlich nur das Haus vor ihnen, weshalb er ihrem Blick folgte und etwas näher zu ihr trat. „Das ist mein Elternhaus. Hier bin ich bis zu meinem elften Lebensjahr aufgewachsen. Das sie immer noch hier leben, wie schön“, lächelte Moe, sanft. „Denkst du eigentlich, das deine Eltern mich mögen werden? Darüber musste ich mir bis heute ja nie Gedanken machen“, fiel es dem Weißhaarigen ein. Seine Frau sah zu ihm auf. Ihr Ausdruck sagte in dem Fall alles. „Schon klar. Ich werde mich von meiner besten Seite zeigen~“, grinste Akaya. Moe lachte daraufhin etwas „Lieber nicht“. „Hey, was soll das denn heißen?“, entgegnete der Todeswächter empört, als die Beiden plötzlich hörten, wie etwas auf den Boden fiel. Daher drehten sie sich in die Richtung. Dort hatte ein Mädchen ihre Einkaufstasche zu Boden fallen lassen. Sie war ungefähr in Krähe´s Alter, hatte rotbraune Haare und grüne Augen. Jene, welche Akaya immer wieder erkennen würde. Schließlich besaßen seine Frau und Tochter die selben, was nur einen Schluss zuließ. Moe´s Reaktion bestätigte seine Theorie. „Momoko?“, huschte es fragend über ihre Lippen. Die Angesprochene weitete ihre Augen etwas „Das kann nicht sein…. Bis du das wirklich, Moe? Meine große Schwester, an die ich mich nur dank Foto´s erinnern kann?“. Die Lebenswächterin nickte, wobei ihr die Tränen kamen „Ja. Stimmt, du warst ja erst Drei, als ich fort musste“. Ohne noch länger darüber nachzudenken, rannte Momoko zu ihrer großen Schwester und schloss sie fest in ihre Arme. Den Geschwistern liefen unaufhaltsam die Tränen über ihre Wangen. Akaya sah zu ihnen herunter und lächelte sanft. Er wusste ja, wie sehr Moe ihre Familie vermisst hatte. Nach einigen Minuten beruhigten sich die Schwestern. „Oh verdammt, euch muss doch extrem kalt sein! Aber...was macht ihr eigentlich hier? Und…..wer ist überhaupt der Kerl dort?“, musterte Momoko, den Älteren, skeptisch. Ehe Moe etwas dazu sagen konnte, bemerkte die Rotbraunhaarige etwas an der Hand ihrer Schwester und blickte danach zu dem Weißhaarigen. Danach betrachtete sie die linke Hand ihrer Schwester genauer. Plötzlich sah sie mit glänzenden Augen zu der jungen Frau auf „Bist du etwa verheiratet!?“. Die Ältere nickte etwas verlegen „Ja, das ist mein Mann, Akaya“. „Das sind ja tolle Neuigkeiten! Das muss ich sofort unseren Eltern erzählen! ….Obwohl...ob Papa das gefallen wird? Naja, egal!“, flitze das Mädchen los, kam wieder zurück um ihren Einkauf einzusammeln und eilte erneut los. Das junge Ehepaar schaute ihr perplex nach. „Deine Schwester ist wirklich….sehr aufgeweckt und stürmisch“, schmunzelte Akaya. „Scheinbar….“, lächelte Moe verunglückt. 47. Kapitel | Besuch bei den Eltern | -------------------------------------   Es dauerte nur wenige Minuten, bis plötzlich die Eltern von Moe in der Tür standen. Kurz darauf, fand die junge Frau sich, in den Armen ihrer Mutter wieder. „Oh Moe… Ich bin ja so froh, das es dir gut geht“, schluchzte die Ältere erleichtert. Auch der Orangehaarigen ging das alles sehr nahe. Ihr Vater ließ auch nicht lange auf sich warten und schloss die Beiden zusammen in seine Arme. Akaya gönnte ihnen ihr Wiedersehen wirklich. Immerhin konnte er das Gefühl ihrer Eltern nachempfinden. Bei dem Gedanken fiel sein Blick auf seine Kette, welche er daher in seine Hand nahm und das Medaillon öffnete. Während er die Bilder seiner Kinder betrachtete, bemerkte er jemanden neben sich. Das Mädchen schaute neugierig auf die Fotos. „Das gibt es doch nicht! Sind das etwa alle eure!?“, wusste Momoko nicht, ob sie sich nun freuen oder überrascht sein sollte. „Könnte man so sagen. Krähe haben wir wie unseres groß gezogen. Sie dürfte in deinem Alter sein“, deutete er grinsend auf das Bild der Brünetten. „Also bin ich wirklich dreifache Tante?“, konnte die Rotbraunhaarige es gar nicht wirklich fassen. Danach hörten sie nur noch, wie jemand zu Boden fiel. „Papa!?“, lief Momoko zu diesem. Moe und ihre Mutter lächelten verunglückt. „Das war wohl zu viel für ihn“, erhob die Braunhaarige ihre liebevolle Stimme. „Wahrscheinlich hast du recht, Mama“, stimmte Moe, seufzend, zu.   Nachdem Akaya, Kouhei, hinein getragen und auf der Couch platziert hatte, machte Moe´s Mutter erst einmal einen Kaffee. Anschließend setzten sie sich, gemeinsam, ins Wohnzimmer. Sakura, die Mutter der Geschwister, musterte Akaya. „Du bist also der Mann an Moe´s Seite? Vielen Dank, das du auf unsere Tochter aufgepasst hast“, verneigte sich die Älteste etwas. „Das ist nichts, für das man mir danken müsste. Immerhin ist sie mir wichtiger, wie mein eigenes Leben“, lächelte der junge Mann. Dieses erwiderte Sakura sanft. „Ihr habt also schon drei Kinder? Darf ich sie vielleicht sehen?“, wollte die Braunhaarige wissen. „Natürlich“, grinste der Todeswächter und überreichte der Frau seine Kette. Diese öffnete den Anhänger und musterte die Bilder, wobei sich ein liebevolles Lächeln auf ihren Lippen bildete. „Sie sind wundervoll. Die Älteste hat deine Augen, Moe. Und der Junge sieht aus wie Kouhei. Euer Nesthäkchen ist wohl noch nicht so alt, was? Sie hat eine faszinierende Augen- ebenso wie Haarfarbe“, strich Sakura sanft über die Bilder. „Ayaka, Akio und Amaya“, lächelte die Orangehaarige. Ihre Mutter sah zu ihr. „Das sind wirklich schöne Namen. Wobei ersterer wirklich ein interessantes Wortspiel, mit dem Namen deines Mannes, ist“, schmunzelte die Braunhaarige und gab die Kette an ihren Besitzer zurück. Nachdem sie kurz geschwiegen hatten, blickte Sakura direkt zu ihrer ältesten Tochter und deren Mann „Er ist der Todeswächter, habe ich recht?“. Die Verwunderung und Verwirrung stand den Angesprochenen ins Gesicht geschrieben. „Mama? Woher...“, begann Moe. Momoko hörte ihnen schweigend zu. „Wir kommen aus der 13ten Dimension, oder dachtest du, sie haben nur euch Kinder auf die Erde geschickt?“, wurde Sakura´s Blick fragend. „Naja...das nicht, aber...“, wenn die Lebenswächterin genauer darüber nachdachte, ergab das alles wirklich wenig Sinn. „Aber woher wissen Sie, wer ich bin?“, interessierte es Akaya. Die Braunhaarige lächelte „Du brauchst nicht so höflich zu sein, immerhin gehörst du doch auch zu unserer Familie. Außerdem liegt das doch auf der Hand, du trägst Handschuhe. Zudem spüre ich es an deiner Aura. Sie ist wirklich mächtig, doch du scheinst mit ihr im Einklang zu sein. Auch Moe´s ist wesentlich stärker geworden, seit dem sie zu euch gerufen wurde“. Die junge Frau verstand nicht ganz „Warte mal, bedeutet das etwa, das du und Papa?“. „Ja, auch wir besitzen Kräfte. Als ich mit die schwanger wurde, spürte ich sofort das du die Lebenswächterin werden würdest. Du musst wissen, du warst ein Wunschkind und wir freuten uns wirklich sehr auf dich. Doch kurz vor deiner Geburt, wurde uns gesagt, das wir mit dir auf die Erde sollten. Dein Vater war erst strickt dagegen, da wir dich in der 13ten Dimension wenigstens mit unseren Kräften beschützen könnten. Außerdem hatte dein Vater eine Aufgabe zu erfüllen. Doch die Stimme sprach eindringlich auf uns ein. Letztlich gab Kouhei nach und wir zogen hier her. Wir wussten, das du irgendwann zurück gerufen wirst“, erklärte Sakura. „Deswegen also, hast du damals so viel geweint, bevor ich verschwunden bin? Aber von welcher Aufgabe sprichst du da?“, wollte Moe wissen.   „Ich bin der Beschützer der Zeit. Aber anders wie Kano, euer Wächter der Zeit. Ich kann durch die Zeit reisen, um Dinge zu verändern, die verändert werden müssen. Oder Rückgängig zu machen, was andere mit Zeitsprüngen verändert haben. Ich sorge quasi dafür, das die Zeitstränge im Einklang bleiben. Bin im Prinzip ein Helfer der Zeit“, richtete sich Kouhei plötzlich auf. Alle Aufmerksamkeit lag nun auf ihm. Moe hielt kurz inne. „Sind das etwa deine Geschäftsreisen damals gewesen?“, spekulierte die junge Frau. Ihr Vater nickte. Dann richtete er seinen Blick auf Akaya. „Zu einer dieser Reisen habe ich dich einmal mit genommen. Deine Mutter wollte es so, weil sie merkwürdige Dinge gespürt hat und dich somit beschützen wollte. Du warst damals fünf“, begann der Orangehaarige. Seine älteste Tochter sah fragend zu ihm. Sie konnte sich nicht daran erinnern. Kouhei schmunzelte „Wie vermutet, erinnerst du dich nicht daran. Ich habe dich damals in die Vergangenheit mit genommen. Naja…..und leider habe ich dich dort aus den Augen verloren“. Die Lebenswächterin blinzelte „Du hast mich verloren!?“. „Ja, aber auch wiedergefunden, wie du siehst“, murrte der Älteste. „Reicht schon, das deine Mutter mir damals einen Einlauf verpasst hat, der sich gewaschen hat“, hing der Orangehaarige noch dran. „Der war ja auch berechtigt gewesen!“, erhob Sakura ihre Stimme. „Das finde ich allerdings auch“, stimmte Moe zu. „Ich kann davon auch ein Lied singen“, grinste Akaya. „Kein Wunder, Moe ist wie ihre Mutter. Sie hat nur meine Haarfarbe und meinen Dickschädel geerbt“, schmunzelte Kouhei. „Ist doch ein ganz gut gelungener Mix“, schmunzelte der Todeswächter ebenfalls. Der Älteste sah zu ihm. Der junge Mann wurde ihm immer sympathischer. Dann fiel Moe wieder etwas ein „Aber, wie ging es denn nun weiter? Du wirst uns das ja nicht ohne Grund erzählen“. „Da hast du recht. Ich habe dich damals, nachdem ich dich eine Weile suchte, in einem Wald finden können. Dort unterhieltst du dich fröhlich, mit einem Jungen, der vielleicht ein Jahr älter wie du warst. Ihm schien es nicht so gut zu gehen, weil er wohl nicht gut behandelt wurde. Doch du hast ihn fröhlich angelächelt und seine Hand in deine genommen. Danach hast du gesagt, das alles gut wird und man nur nicht aufgeben darf. Zudem meintest du noch zu ihm, das es ja nicht schlimm sei ihn anzufassen. Also gehe ich davon aus, das alle angst hatten, den Jungen zu berühren. Und naja, was soll ich sagen? Er hatte weiße Haare und rote Augen“, legte Kouhei eine Hand in den Nacken und schmunzelte erneut. Während er das erzählte, kam Akaya diese Geschichte, auf merkwürdige Art und Weise, bekannt vor. Seine letzten Worte ließen den jungen Mann aufhorchen. Moe sah ebenfalls verwundert drein „Das gibt es doch nicht…. Soll das etwa heißen….?“. „Ja, das war Akaya“, bestätigte der Orangehaarige. „Deshalb kommt mir das also so bekannt vor. Aber das ist alles schon 500 Jahre her, sieh es mir bitte nach, das ich mich nicht mehr daran erinnern kann“, schmunzelte Akaya seiner Frau zu. Jene bemerkte sofort, das sein Schmunzeln glücklich wirkte. Diese Tatsache zauberte ihr ein liebevolles Lächeln auf die Lippen „Schon gut, ich kann mich ja selbst nicht daran erinnern“. Sakura lächelte sanft. Es machte sie glücklich, ihre Tochter so zu sehen. Ihr Mann hingegen seufzte etwas „Aber, meine kleine Tochter gleich drei mal zu schwängern...“. Moe stand auf, um zu ihrem Vater zu gehen und ihn in den Arm zu nehmen „Ach Papa~“. „Pff, so etwas unfaires“, schmunzelte der Umarmte. Akaya musste die ganzen Informationen erst einmal in seinem Kopf sortieren. Doch wieso wusste keiner von einem 'Beschützer der Zeit'? Und weshalb passierten dann dennoch so schlimme Dinge? Akaya begann zu grinsen. Sicher, weil es möglichst geheim bleiben sollte und Kouhei sich ja auch nicht vollkommen einmischen durfte. Ist wahrscheinlich auch das Beste so, sonst würden er und seine Familie nur unnötig das Ziel böser Machenschaften werden.   „Eigentlich freut Kouhei sich über seine Enkel. Doch das zuzugeben fällt ihm etwas schwer. Immerhin haben wir Moe 12 Jahre nicht gesehen. Und dann steht sie, einfach so, vor unserer Tür und hat einen jungen Mann an ihrer Seite. Wie lange könnt ihr denn eigentlich bleiben?“, sah Sakura, fragend zu ihrem Gegenüber. „Wir haben sechs Stunden Zeit“, meinte Akaya. „Also jetzt nur noch vier?“, erhob Momoko ihre Stimme. „Ja, aber wir müssen noch kleine Prinzessinnen und Prinzen aus den Händen des Schurken retten“, erwiderte der Todeswächter, woraufhin alle zu ihm sahen, außer Moe. „Moment mal...soll das heißen, eure Kinder wurden entführt?“, gab Sakura, entgeistert, von sich. Akaya´s Blick wurde ernst, während der seiner Frau schmerzlich wurde. Kouhei nahm seine Tochter, behutsam, in den Arm „Aber weshalb seit ihr dann hier?“. „Das ist eine lange Geschichte“, seufzte der Weißhaarige grinsend. „Wie gut, das wir Zeit haben! Niemand vergreift sich einfach an unserer Familie!“, schlug Momoko ihre Handfläche, sauer, auf den Tisch. Ihre Smaragdgrünen Augen funkelten sauer. Der Todeswächter und auch Moe sahen verwundert zu ihr. Ihre Eltern hingegen lachten etwas. „So ist Momoko eben, ziemlich temperamentvoll“, schmunzelte Sakura. Die Rotbraunhaarige wurde etwas rot „A – Aber ist doch so! Das Triple A, sowie auch Krähe gehören doch dazu! Auch wenn wir sie nicht kennen, können wir das ja wohl nicht durchgehen lassen!“. Die junge Frau war zu Tränen gerührt. Sie hatte ihre Schwester ewig nicht gesehen und eigentlich kannten sie sich auch gar nicht wirklich, dennoch schien sie immer an sie gedacht zu haben. Es war, als wäre Moe niemals fort gewesen, dafür war sie ihrer Familie wirklich dankbar. Die Lebenswächterin stand auf und ging zu ihrer Schwester, um sie in ihre Arme zu schließen. „Danke, Momoko“, drückte sie das Mädchen fest an sich. Akaya sah ihnen schmunzelnd zu. Ihm gefiel die Schwester seiner Frau, schon alleine weil sie 'Triple A' sagte. Die Fünfzehnjährige begann zu lächeln „Ich habe so lange auf den Moment gewartet, dich endlich wieder zu sehen. Da ist das doch selbstverständlich. Du bist meine große Schwester und ich habe dich sehr lieb, Moe“. Die Eltern der Beiden belächelten sie. Auch sie hatten sich immer gewünscht ihre Tochter wieder zu sehen. Zu wissen, das es ihr gut ging, war das Wichtigste für sie. „Ich denke, dann sollten wir mal den Rest unserer Familie aufklären, was denkst du, Moe?“, blickte Akaya, grinsend, zu ihr. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick und nickte etwas „Ja“   Nach etwa einer Stunde, hatte das junge Ehepaar, Moe´s Familie ungefähr alles erzählen können, was die letzten Jahre so passierte. Wenn auch nur ziemlich zusammen gefasst. „Dieser Yami scheint ja wirklich ein extrem mieser Kerl zu sein“, meinte Momoko mürrisch. „Und in der Vergangenheit sagten sie zu euch, das ihr her kommen sollt, weil wir euch etwas zu sagen haben?“, harkte Sakura nach. Die Wächter nickten. Die Eltern der Mädchen tauschten Blicke aus. „Ich schätze mal es ging nur darum, das wir erfahren sollten, das ihr aus der 13ten Dimension stammt, nicht?“, entgegnete Moe. Aber nachdem sie das sagte, bemerkte sie die Blicke ihrer Eltern. Die Orangehaarige sah zu ihrem Mann auf, welcher ihren Blick erwiderte. Auch er erkannte, dass das wohl noch nicht alles war. Gerade als die junge Frau nachfragen wollte, ergriff ihr Vater das Wort „Ihr habt es vorhin vielleicht nicht bewusst bemerkt, aber ich habe den Namen eures Zeitwächters erwähnt. Das liegt daran, das wir die Eltern der anderen Wächter kennen. Alle bis auf Akaya´s. Jene habe ich nur einmal kurz getroffen“. „Ihr kennt euch?“, huschte es fragend über Moe´s Lippen. Ihre Mutter nickte „Ja. Wir wurden damals mit den Eltern von Kano, Katsuro, Akemi und Kuraiko weg geschickt. Auch sie hatten jene Stimme gehört, welche auch zu uns sprach. Um euch, unsere Kinder, beschützen zu können, gaben jeder von uns sein Leben in der 13ten Dimension auf. Allerdings beschlossen wir alle in verschiedene Teile Japans zu ziehen, um eure Schicksale so lange wie möglich von einander zu trennen. Bei dir gelang es uns ja auch so lange, bis du zurück gerufen wurdest. Zu den anderen Eltern haben wir leider keinen Kontakt mehr. Wir wissen nur, das Yuya, die Mutter der Zwillinge, ihr Schicksal nicht akzeptieren wollte. Ihr Mann, Keisuke, hingegen meinte, das es wichtig wäre und sie doch stolz auf ihre Mädchen sein sollten. Der Kontakt brach damals ab, als Kano´s Mutter verstarb“. Der Ausdruck der Braunhaarigen wurde leicht verzweifelt. „Mama?“, kam es daher fragend von ihrer älteren Tochter. Als ihr auch der Blick ihres Vaters auffiel, verwirrte Moe das etwas. Plötzlich spürte sie wie Akaya sich etwas verkrampfte. Was hatte das zu bedeuten? Die Lebenswächterin stockte. Doch nicht etwa… „Wurde Kano´s Mutter Opfer eines feindlichen Angriffes?“   Kouhei seufzte und ließ seinen Blick sinken „Ja. Sie beschütze damals ihren geliebten Sohn, vor einem Angriff. Leider versagten zu dem Zeitpunkt ihre Kräfte, weshalb sie jenem Schutzlos ausgeliefert war. Eigentlich war Sakura für das spüren solcher Eigenarten zuständig, jedoch war sie zu dem Zeitpunkt schwer Erkältet, weshalb sie es nicht mitbekam. Deswegen war keiner von uns auf so etwas vorbereitet und sie erwischten Kano und seine Mutter draußen beim spielen. Ihr Mann, Sousuke, gab damals uns die Schuld für all das, was wir noch verstehen konnten… Doch dann fing er auch an seinen Sohn dafür verantwortlich zu machen. Danach brach der Kontakt vollkommen ab“. „Wie ist das möglich!? Ich dachte die Erde wird von den Dimensionen geschützt? Wie konnten dann Feinde hier her kommen!?“, meinte die Lebenswächterin verärgert. „Der Schutz war nur ziemlich schwach, schließlich wart ihr alle noch sehr klein. Du darfst nicht vergessen, das der Schutz der Dimensionen mit euch wächst. Umso stärker ihr seid, umso stärker ist auch der Schutz der Dimensionen“, erklärte Sakura. „Aber dann war es doch vollkommen unnötig uns her zu schicken“, verstand die Orangehaarige es einfach nicht. „War es nicht“, erhob Akaya seine Stimme, weshalb alle zu ihm sahen. Der Todeswächter sah zu seiner Frau herunter „In der 13ten Dimension wärt ihr viel mehr Gefahren ausgesetzt gewesen. Manabu, Chiyo und ich mussten sehr früh lernen, auf uns aufzupassen. Wir waren immer irgendwelchen gefahren ausgesetzt. Warum denkst du, leben die Eltern der Beiden nicht mehr? Sicher nicht, weil sie einfach früh gestorben sind. Die 13te Dimension wurde erst sicherer, als ihr älter wurdet. So konnten nicht mehr von überall her irgendwelche Monster eintreten. Glaub mir, ich weis wovon ich spreche...“. Moe weitete ihre Augen etwas. Das hatte sie total verdrängt. Wächter sind immer das erste Ziel, eines solchen Angriffes. Akaya musste sich schließlich viele Jahrhunderte damit herum schlagen. Deswegen war er sicherlich damals so erbarmungslos bei ihrem Training. Dabei schoss Moe etwas durch den Kopf, weswegen sie zu ihren Eltern sah „Sagtet ihr gerade, ihre Kräfte versagten? Das muss doch einen Grund gehabt haben…“. Die junge Frau verstummte. Aus eigener Erfahrung kannte sie eine Sache, bei der so etwas vorkommen konnte. Ihre Mutter blickte zu ihr und fing leicht traurig an zu lächeln „Du weist es, nicht wahr?“. Die Lebenswächterin nickte wortlos. Also trat dieses Phänomen nicht nur bei ihr auf. „Sagt es ihm aber bitte nicht. Kano sollte das nicht wissen. Er hat vermutlich schon eine schlimme Kindheit gehabt, da braucht er nicht noch zu wissen, das es seine Schuld ist, das seine Mutter und ungeborenes Geschwisterchen gestorben sind“, bat die Braunhaarige die Wächter. Dabei bemerkte sie Akaya´s Grinsen „Selbst wenn er es erfahren würde. Akemi wurde unseren Griesgram schon wieder ordentlich zusammen setzten. Außerdem hat er selbst eine Tochter, die auf ihn wartet und auf welche er aufpasst wie ein Löwe. Das würde ihn schon nicht so extrem aus der Bahn werfen“. „Genau, Akemi hat ihn bis jetzt immer wunderbar ausgeglichen. Ich weis zwar nicht viel über Kano, aber das ihm Akemi und Hana alles bedeuten, schon“, lächelte Moe. Ihre Familie erwiderte die Blicke der Beiden verwundert. Auf einmal lachte Sakura etwas „Kouhei, ich glaube wir haben uns all dir Jahre umsonst Sorgen gemacht. Es scheint jedem einzelnen von ihnen hervorragend zu gehen“. Der Orangehaarige schmunzelte „Scheint so“. Moe und Akaya tauschten Blicke aus und lächelten sich schließlich an. Anschließend legte der Weißhaarige einen Arm um die Taille der Jüngeren und zog sie etwas an sich. Ein paar 'unwesentliche' Kleinigkeiten hatten sie bei ihrer Erzählung zwar ausgelassen, aber das war auch ganz gut so. Einige Dinge sollten sie besser nicht erfahren.   Momoko betrachtete hastig die Uhr im Wohnzimmer und linste danach zu ihrer Schwester. „Ihr habt jetzt noch 2 ½ Stunden… Ich würde gerne noch ein paar schöne Dinge hören, die euch die letzten Jahre widerfahren sind, wenn das ginge?“, wollte die Rotbraunhaarige, neugierig, wissen. Moe schmunzelte „Sehr gerne“. „Gut, dann werde ich schnell noch eine Kanne Kaffee und ein paar Kekse holen“, erhob sich Sakura fröhlich, ehe sie sich in die Küche aufmachte. Knapp zwei Stunden später hörten Akaya und Moe, Manabu´s Stimme, in ihren Gedanken und mussten daher aufbrechen. Die Familie der Wächterin wünschte ihnen viel Glück und alles Gute. Sie verabschiedeten sich mit dem Versprechen, sich bald wieder zu sehen. Danach verschwanden die beiden Wächter. „Aus unserer kleinen Tochter, ist eine wirklich wunderbare, junge Frau geworden. Sie ist genau so wie du“, schmunzelte Sakura zu ihrem Mann auf. Von wegen, sie ähnelte ihrem Mann nicht. Eigentlich war es genau umgekehrt. Sie hatte nur Sakura´s Augen und liebevolle Art geerbt und den Rest von ihrem Vater. Auch er vertrat seine Meinung immer bis zum Schluss und gab niemals auf. Mit dieser Entschlossenheit, zog er sie damals in seinen Bann. „Sieht ganz danach aus. Wer hätte das gedacht? Akaya scheint ihr wirklich äußerst gut getan zu haben“, lächelte Kouhei zufrieden. „Ich freue mich auf unser nächstes Treffen! Da lernen wir sicher die Kleinen kennen! Ich bin schon so aufgeregt!“, quietschte Momoko beinahe vor lauter Vorfreude. „Bis dahin wird sie uns närrisch machen, nicht?“, seufzte der Orangehaarige grinsend. „Davon kannst du ausgehen“, kicherte seine Frau. Das Einzige was sie nun noch tun konnten, war zu hoffen das sie schafften, was sie sich vornahmen und an sie zu glauben.      48. Kapitel -----------   Kano sammelte Akemi gerade von einem Baum ein, auf welchem die junge Frau gelandet war. Doch, wie sollte es auch anders sein, segelte ihm die Rosahaarige entgegen. Somit landeten sie zusammen auf dem harten Untergrund. Der Blonde seufzte „Das war irgendwie zu vermuten“. „Entschuldige, Kano!“, bat die junge Frau um Verzeihung und richtete sich etwas auf. „Du, Papa….was machen die da? Und warum sieht dir das Mädchen da so ähnlich?“, zupfte ein kleiner Junge, an der Jacke seines Papas. Jener wandt sich zu ihm, wobei ihm ein fragendes „Hm?“ über die Lippen kam. Danach folgte er der Deutung seines Sohnes und weitete seine Augen etwas. Leider begrüßte er danach, auf schmerzhafte Weise, einen Laternenpfahl. Dadurch bekam er die Aufmerksamkeit des Paares, welches zu ihm blickte. Akemi traute ihren Augen nicht. Dort stand ihr Vater, welcher sich gerade den Kopf hielt. „Das dürfte wohl dein Vater sein“, schlussfolgerte Kano, obwohl das nicht sonderlich schwer zu erraten war. Er erhob sich und half seiner Frau auf die Beine, welche danach sofort zu dem Mann eilte. Die Rosahaarige stoppte vor ihm, wobei sich ihre Blicke trafen. „Akemi...bist du das wirklich?“, fragte der Älteste, vorsichtig. Die Angesprochene war den Tränen nahe und nickte „Ja“. „Meine Kleine!“, schloss der Rosahaarige die junge Frau fest in seine Arme. Kano traf wenig später bei ihnen ein. Er ließ dem Mann das auch nur durchgehen, weil es ihr Vater war. Ansonsten wäre dieser nun schon Tiefkühlkost. Der kleine Junge, welcher um die vier Jahre alt sein dürfte, hatte ebenfalls rosane Haare und besaß braune Augen. Der Blonde spürte, wie der Junge ihn anstarrte, weshalb er zu ihm herunter sah „Kann ich dir helfen?“. Der Junge blinzelte, tapste zu ihm herüber und griff nach dem Ende von Kano´s Oberteil. Dieser schaute irritiert zu ihm herunter. „Bei dir bin ich bestimmt sicherer, wie bei meinem Papa. Der rennt immer überall gegen“, erwiderte der Kleine den Blick des Wächter´s. „Davon kannst du ausgehen“, entgegnete der junge Mann.   Nachdem Akemi und ihr Vater sich wieder gefangen hatten, brachte Zweiterer das Paar in das Häuschen, in welchem er mit seiner neuen Frau und ihrem gemeinsamen Sohn lebte. Shiho, war überrascht die vier zu sehen, freute sich aber für ihren Mann. Anschließend versorgte sie erst einmal seine Beule. Der Dunkelblonden hatte Keisuke alles erzählt. Er lernte sie kennen, kurz nachdem Akemi verschwand. Sie verliebten sich schnell in einander und wurden kurz darauf mit ihrem Sohn gesegnet. Die Lichtwächterin war wirklich äußerst erleichtert darüber, das ihr Vater jemanden gefunden hatte, der ihn so liebte wie er war. Ebenso wie sie selbst. „Das ist also eine meiner großen Schwestern?“, krabbelte der kleine Junge, auf den Schoß von Akemi und setzte sich zu ihr gedreht, auf jenen. Ihre Augen trafen sich, wobei die der jungen Frau verwundert wirkten. Plötzlich begann der Kleine zu strahlen „Ich bin Yuji, schön dich endlich kennen zu lernen, Onee – chan!“. Die Angesprochene bekam einen leichten Rotschimmer und lächelte schließlich „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Yuji. Hana würde dich sicher auch sehr gerne kennen lernen“. Bei dem Gedanken an ihre Tochter, überkam die junge Frau ein Gefühl der Sorge. Während der Junge fragend zu ihr sah, richteten die anderen Drei, besorgte Blicke auf sie. „Darf ich fragen, wer Hana ist?“, erhob Shiho ihre Stimme und lächelte etwas. Akemi erwiderte ihren Blick, ebenso wie ihr Lächeln „Unsere Tochter. Sie kam vor knapp 3 Monaten auf die Welt“. Keisuke blinzelte verwundert. „Ist das wahr!? Ich bin wirklich Großvater?“, strahlte der Rosahaarige über beide Ohren. Es freute ihn wirklich sehr, so etwas zu hören. Aber am glücklichsten machte ihn die Tatsache, das seine Tochter jemanden gefunden hatte, der gut auf sie achtete. Eben weil sie so war wie er. Daher richtete seine Aufmerksamkeit sich auf Kano, welcher seinen Blick erwiderte. „Vielen Dank, das du so gut auf Akemi achtest. Das war immer das, was ich mir für sie gewünscht habe. Du scheinst sie sehr glücklich zu machen, das erleichtert mich ungemein“, lächelte der Älteste, immerhin hatte er sie vorhin zusammen sehen können. „Ich habe mich daran gewöhnt. Außerdem ist es Ihre Tochter, die mich gerettet hat, nicht umgekehrt“, antwortete Kano. „Moment mal, bedeutet das, Yuji ist schon Onkel?“, legte der Kleine, seinen Kopf, leicht schief. „Ja“, lächelte die Lichtwächterin. „Dein Blick wirkte vorhin besorgt, als du von Hana sprachst, darf ich fragen weshalb?“, lenkte Shiho das Gespräch, wieder auf das eigentliche Thema. Danach erzählten die Wächter den Anderen, ebenso wie Akaya und Moe zuvor, was alles in den letzten Jahren passiert war. Als Antwort erhielten sie von Keisuke die selben Informationen, wie ihre Freunde. Einzig und allein die Sache mit Kano´s Mutter, ließ er aus. Akemi verstummte. „Wollte Mutter deswegen die Scheidung? Weil sie nicht wollte das uns das widerfährt?“, interessierte es die Junge Frau. Ihrer und der Blick ihres Vaters kreuzten sich. „Yuji, komm. Wir gehen in dein Zimmer spielen“, stand Shiho auf und nahm ihren Sohn mit sich. „Nagut… Bis später Akemi und Kano“, lächelte er, ehe sie den Raum verließen. Danach antwortete Keisuke auf die Frage seiner Tochter „Auch. Aber wir haben uns auch auseinander gelebt, da unsere Einstellungen zu eurer Aufgabe einfach zu unterschiedlich waren. Ich habe das letzte mal von ihr gehört, als sie hier angerufen hat, um zu fragen ob du auch verschwunden seist. Ich sagte ihr nur, das die Zeit nun gekommen war. Sie legte auf und ich hörte nichts mehr von ihr. Wenig später lernte ich deine Stiefmutter kennen. Aber wie geht es eigentlich deiner Schwester? Ich würde Kuraiko zu gerne mal wieder in meine Arme schließen“. „Ihr geht es gut, sehr gut sogar. Sie ist zwar immer noch sehr zurückhaltend und orientierungslos, hat aber jemanden gefunden, der sie liebt wie sie ist. Durch ihn hat sie sich verändert, aber nur im positiven Sinne. Er gibt ihr Kraft und Mut. Sie und Katsuro haben einen Wächterjungen, Shinji, bei sich aufgenommen. Du würdest beide sehr mögen“, schmunzelte Akemi fröhlich. „Das erleichtert mich zu hören. Wie es aussieht, seid ihr Beiden zu wunderschönen, jungen Frauen geworden und habt Beide einen tollen jungen Mann an euer Seite. Eine bessere Nachricht, hätte ich heute wohl nicht bekommen können“, gab Keisuke zufrieden von sich. Anschließend zeigte Akemi ihrem Vater, ein Bild seiner Enkelin, welches sie vor ihrer Abreise in die Vergangenheit, bei sich hatte. Der frisch gebackene Großvater, wusste gar nicht wohin mit seinen Emotionen. Damit konnte Kano sich auch die Frage beantworten, von wem seine Frau das hatte. „Darf ich mir das Bild kopieren? Die Kleine ist wirklich ein Goldschatz“, schwärmte der Älteste. Seine Tochter nickte lächelnd „Natürlich, ich würde es dir auch schenken, aber ich brauche es noch“. Die Männer in dem Raum sahen zu ihr, wobei der Blick des Blonden, alles andere als begeistert aussah. Keisuke lächelte etwas „Ich verstehe. Ihr wollt sicher noch zu Sousuke?“. „Wollen ist hier wohl das falsche Wort. Wenn es nach mir ginge, würde ich kein Fuß mehr in seine Nähe setzen“, wurde Kano´s Stimme kalt. Keisuke schwieg dazu. Er bereute es inzwischen, das sie damals nicht einmal versucht hatten, Kano zu helfen. Immerhin ahnten sie alle, das da etwas nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Was genau vorfiel, erzählten ihm die Beiden zwar nicht, aber anhand der Aussagen die sie machten, konnte er es sich zusammen reimen. „Das stimmt wohl, aber ich möchte mit ihm reden. Ich habe Kano´s Vater einiges zu sagen. Zudem soll er sehen, was für ein großartiger, junger Mann Kano geworden ist. Und das komplett ohne seine Hilfe“, lächelte die Rosahaarige. Ihr Vater beschmunzelte sie „Das ist meine Tochter“. Der Zeitwächter hingegen, ließ seine Augen kurz auf seiner Frau ruhen, ehe er aus dem Fenster blickte. „Aber sag mal Akemi, was ist denn mit deiner Mutter, möchtest du sie auch...“ „Nein. Sicher, Kano könnte jetzt sagen, das ich mich ihr auch stellen soll….aber… Ob sie nun Kuraiko und mein bestes wollte, oder nicht...vorerst möchte ich sie nicht sehen. Außerdem ist Kuraiko gerade bei ihr, ich denke das reicht fürs erste“, unterbrach die Lichtwächterin, etwas angeschlagen, ihren Vater. Dieser stimmte einfach nur stumm zu. Auch Kano sagte nichts dazu. Er kannte diese Frau nicht, konnte sie aber schon auf den Tod nicht leiden, weil sie Akemi scheinbar zutiefst verletzt hatte. Daher war es ihm ganz recht, das sie nicht zu ihr wollte. Der Zeitwächter wusste nicht, was er sonst eventuell getan hätte. Zudem ihre Tochter immer noch in den Fängen dieses Kerls war. Das besserte seine Laune nicht unbedingt. „Wie dem auch sei, ich werde mir das Foto dann eben kopieren gehen“, erhob Keisuke sich. Ehe er durch die Tür verschwand, fiel seiner Tochter wieder etwas ein „Ach Papa, sag mal…. Du erwähntest vorhin doch, das du und Mama auch Fähigkeiten besitzen, nicht? Welche sind das denn?“. Auf diese Frage hin begann der Angesprochene einfach nur zu grinsen. Kurz danach entschied er sich aber doch zu antworten „Ich bin in der Lage, die Schwerkraft zu manipulieren...allerdings hat das den Nachteil, das manche Dinge mich ungewollt anziehen. Was nicht gerade von Vorteil ist, wenn man eh schon Tollpatschig ist. Und was deine Mutter angeht, solltest du sie das irgendwann einmal selber fragen“. Die junge Frau sah verwundert zu dem Älteren, welcher schließlich durch die Tür verschwand. Kurz darauf öffnete sich jene erneut und Yuji tapste in das Wohnzimmer. Der kleine Junge ging auf seine große Schwester zu und krabbelte erneut auf ihren Schoß. Anschließend strahlte er sie an „Ich bin Mama weg gelaufen, weil ich zu Onee – Chan wollte“. Akemi blinzelte und lachte danach etwas. Ihr Mann hingegen sagte weiterhin nichts. Er sah schließlich bald den Menschen, welchen er abgrundtief hasste. Sie würden auch in Kürze aufbrechen müssen, da es von diesem Teil Japans sicher eine knappe Dreiviertelstunde zu seinem Erzeuger dauern würde. Sie unterhielten sich noch einige Zeit mit Akemi´s Familie, bevor sie beschlossen aufzubrechen. Von Keisuke und Shiho bekamen sie Jacken, da es ziemlich kalt draußen war. Zusätzlich noch bisschen Geld für die Bahn, da sie ja keines dabei hatten. Der Abschied fiel Akemi zwar sehr schwer, aber sie versprachen sich auf jeden Fall wieder zu sehen. Zu allem Überfluss trafen sie wenig später, auf dem Weg zu Sousuke, noch auf ehemalige Mitschüler von der Lichtwächterin, die sie damals mobbten. Der Zeitwächter musste wirklich an sich halten, die Kerle nicht schock zu frosten. Akemi hingegen belächelte die jungen Männer bloß „Es war auch nett, euch mal wieder zu sehen. Aber wie ich sehe, seid ihr weder verheiratet, noch scheint ihr einem ordentlichen Job nachzugehen, so wie ihr herum lauft. Vielleicht solltet ihr euch mal fragen, woran das liegen könnte? Mein Mann und ich müssen dann auch weiter, wir haben wichtigeres zu tun, als uns mit euch zu unterhalten. Schönen Tag noch“. Nach diesen Worten lächelte sie die Beiden an, schlang ihre Arme um Kano´s und setzte ihren Weg mit ihm fort. Ihre alten Klassenkameraden hingegen sahen ihr perplex nach. „Was ist denn mit Akemi passiert? Sie wirkt ganz anders wie früher. So…..“, fand der junge Mann keine Worte dafür. „Pff! Das Ding ist ja wohl eher, das sie genau ins Schwarze getroffen hat. Außerdem ist sie echt hübsch geworden...“, murrte der Andere.   Einige Zeit später, standen sie vor dem Wohnblock, in welchem Kano aufgewachsen war. Der Anblick weckte keine schönen Erinnerungen in dem jungen Mann. Akemi blickte zu dem Gebäude auf und anschließend zu ihrem Mann. Ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen „Lass uns gehen. Ich werde nicht zulassen, das er dich auf irgendeine Weise verletzt“. Der Angesprochene blinzelte und kam nicht darum herum, ein wenig zu schmunzeln „Sollte ich das nicht eher zu dir sagen?“. Der Blick der Rosahaarigen wurde trotzig „Hey! Nimm mich gefälligst ernst!“. Der Zeitwächter seufzte. Natürlich verstand er, wie sie das meinte. Eben genau das, war ja das Problem. Damit könnte sie sich in Schwierigkeiten bringen. Das war es, was ihm Sorge bereitete. Doch davon abbringen, würde er sie wohl nicht können. Was das anging, kannte er die Jüngere zu gut. Leider. Ohne diese Angewohnheit hätten sie sich schon einiges an Ärger ersparen können. Andererseits war das wohl auch eine ihrer guten Seiten, doch wenn er daran dachte, das Hana eventuell genau so werden könnte, wurde ihm ganz anders zumute.   Es war soweit. Sie standen vor der Haustür der Wohnung. Ein Bewohner des Blocks war so freundlich, sie mit in diesen zu nehmen. Kano starrte die Tür an, als würde er sie töten wollen. Sie standen bloß vor der Wohnung und es stank schon nach Alkohol. Dies bedeutete wohl, das sich in all den Jahren nichts verändert hatte. War ja auch nicht anders zu erwarten. Allerdings hielt das seine Frau nicht davon ab, einfach auf die Klingel zu drücken. „Akemi, was...“ „Ich bin nicht hergekommen, um die Tür zu betrachten“, lächelte die Lichtwächterin. Es dauerte zwar etwas, aber die Tür öffnete sich tatsächlich. Sofort kam ihnen eine Gestankswolke entgegen. Der Mann vor ihnen wirkte vollkommen ungepflegt und einfach nur kaputt. Man könnte ihn auch als lebende Leiche bezeichnen. Akemi entsetzte dieser Anblick etwas. Das war noch schlimmer, wie sie erwartet hatte. Jedoch ließ sie sich davon nicht beirren. Der Mann musterte sie „Kann ich euch helfen?“. Kano verkrampfte seine Hand etwas, da alleine die Art und Weise seines Vaters, sein Blut in Wallungen brachte. Die Rosahaarige bemerkte dies und ergriff jene Hand liebevoll. Danach atmete sie einmal tief durch und zog ihren Mann einfach, in die Wohnung, an Sousuke vorbei. Dieser realisierte es erst, als es schon zu spät war „Habt ihr sie noch alle!? Was soll das? Ihr könnt doch nicht einfach..“. „Natürlich können wir! Ich finde es traurig, das Sie nicht mal ihren eigenen Sohn wieder erkennen!“, unterbrach Akemi den Dunkelhaarigen sauer. Nach diesen Worten, weitete der Mann seine Augen etwas und richtete seinen Blick auf den jungen Mann. Nach genauerem betrachten seufzte er genervt. „Und ich dachte, ich wäre das Balg endlich los. Dieser Nichtsnutz von Sohn hat hier nichts mehr zu suchen. Es wundert mich, das er überhaupt noch am Leben ist“, gab Sousuke, abfällig, von sich. Kano musste hart Schlucken, um nicht etwas zu tun, weswegen Akemi ihn hassen könnte. Doch zu seiner Verwunderung, war genau sie es, die plötzlich sauer wurde. „Das reicht! Ich wusste ja von Kano, das Sie ein Mistkerl sind, aber das sie so ein großer sind, hätte ich nicht erwartet! Ich glaube, Sie kennen ihren Sohn überhaupt nicht! Aber wie denn auch, wenn man sein Kind in einer Tour nur verprügelt, weil einem dessen Nase nicht passt! Sie waren es doch, der Kano´s Kindheit zerstört hat, nicht umgekehrt! Und dennoch, ist er zu dem geworden, der er jetzt ist und das war sicher nicht ihr verdienst!“, platzte es nur so aus der jungen Frau heraus. Vier Augen musterten sie irritiert. Kano hatte Akemi noch nie so sauer erlebt. „Sag mal...was erlaubst du dir eigentlich?! Hast du schon mal etwas von Respekt gehört? Deine Eltern haben dich wohl nicht gut genug erzogen“, entgegnete der Versoffene, sauer. „Halten Sie meine Eltern da raus. Mein Vater kannte Sie schließlich noch zu Zeiten, wo sie komplett anders waren!“, konterte die Lichtwächterin. „Pff, das ist lange her. Nach deinem Aussehen zu Urteilen, bist du die Kleine von Keisuke. Stellt sich mir nur die Frage, was du dann mit meinem Taugenichts von Sohn zu tun hast“, erhob der Dunkelhaarige seine Stimme. Akemi trat einen Schritt auf den Älteren zu „Ich werde mich gerne wiederholen. Mein Mann ist kein Taugenichts. Zudem wird er ein bei weitem besserer Vater wie Sie….. Nein...er IST schon ein besserer“. Sousuke betrachtete die junge Frau vor sich, wobei sein Blick zornig wurde „Du wirst mir eindeutig zu frech!“. Er erhob seine Faust etwas, doch dann bemerkte er Akemi´s eisernen Blick „Sie wollen mich schlagen? Versuchen Sie es doch einmal“. In dem Augenblick, in dem diese Worte über ihre Lippen kamen, spürte der Angesprochene erst, das er seinen Arm nicht mehr bewegen konnte und das eben dieser eiskalt wurde. Als er seinen Blick zur Seite richtete, sah er, wie sein Arm am Boden festgefroren war „Aber was...“. Der Älteste richtete seinen Blick wieder nach vorne, wo plötzlich sein Sohn neben der jungen Frau stand. Kano´s Blick war eiskalt „Solltest du sie auch nur anrühren, werde ich dich ohne zu zögern umbringen“. Sousuke war sofort bewusst, das sein Sohn das ernst meinte. „Du kannst mich dennoch nur mit deinen lächerlichen Wächtertricks aufhalten. Ziemlich armselig von dir“, grinste er. „Dir ist glaube ich sehr wohl bewusst, das ich dich locker aufhalten könnte. Im Gegensatz zu dir, beschütze ich meine Familie. Mit allem, was ich habe. Aus diesem Grund werde ich dich jetzt auch nicht schlagen. Auf dein Niveau lasse ich mich sicher nicht herab“, entgegnete der Blonde kalt. Sein Vater erwiderte den Blick. Auch Akemi sah direkt zu ihm. Sie hatte ihm gegenüber die ganze Zeit nicht einmal Angst gezeigt. Egal wie laut er wurde. Vertraute sie Kano so sehr? Aber am meisten überraschte ihn sein Sohn selbst.   Plötzlich verneigte die Rosahaarige sich vor Sousuke, weshalb er überrascht zu ihr sah. „Trotz allem danke ich Ihnen dafür, das es Kano wegen Ihnen gibt“, lächelte sie. Der Älteste wusste nicht, was er davon halten sollte. Was zum Henker war das für ein Mädchen? Danach bemerkte er die Blicke, welche die Beiden austauschten. Anschließend kramte Akemi etwas aus ihrer Tasche hervor und drückte es in die freie Hand des Mannes. „Das ist übrigens Hana, ihre Enkelin. Auch wenn Sie das wohl nicht interessieren dürfte. Damit wären wir fertig. Außerdem müssen wir unsere Tochter noch retten, deshalb werden wir jetzt gehen“, lächelte Akemi freundlich, ehe sie mit Kano einfach die Wohnung verließ. Kurz darauf zersprang das Eis an dem Arm des Dunkelhaarigen. Er verstand immer noch nicht ganz, was eben passiert war. So beschloss er, das Foto einfach mal anzusehen. Auf jenem war ein fröhliches, kleines Mädchen abgebildet. Seine Augen weiteten sich etwas. Er sank auf seine Knie zusammen und starrte das Bild stumm an. Das tat er eine ganze Weile, bis er Tropfen bemerkte, welche auf das Foto niedergingen. Vollkommen überrascht von sich selbst, wischte er sich diese weg und entfernte sie vom Bild. Danach strich er über das glatte Papier. „Sie sieht genau so aus wie du, Seira...“ Sousuke ließ das Gespräch noch einmal Review passieren. Sein Sohn hatte also Frau und Kind. Nachdem er das dachte, verzog sich sein Gesicht schmerzlich „Und auch er sieht dir noch ähnlicher als früher“   Da Akemi und Kano noch etwas Zeit hatten, gingen sie ein wenig spazieren. „Und, wie geht es dir jetzt?“, wollte die junge Frau von ihrem Mann wissen. Dieser seufzte „Besser als gedacht“. Die Rosahaarige lächelte fröhlich und schmiegte sich anschließend an den Arm des Blonden „Das freut mich“. Der Zeitwächter ließ seinen Blick auf ihr ruhen. Sie schaffte es mal wieder auf ihre Art, ihn zu retten. Endlich konnte er mit seinem Vater abschließen. Das hätte ihn sonst sicher sein Leben lang verfolgt. Dafür war er ihr unendlich Dankbar. Deshalb beschloss Kano kurzerhand der Rosahaarigen zu sagen, was er ihr wahrscheinlich viel zu selten sagte. „Akemi, ich liebe dich“     49. Kapitel ----------- Kuraiko staunte nicht schlecht, als sie vor dem Häuschen standen, an welchem der Nachname ihrer Mutter, beziehungsweise ihres Stiefvaters zu finden war. Katsuro hingegen war damit beschäftigt, seine Herzensdame zu wärmen. „Sie konnten also ihren Traum vom eigenen Haus erfüllen, wie schön“, lächelte die Schwarzhaarige sanft. Und verheiratet waren sie nun also auch endlich. Die Dunkelheitswächterin fand es zwar damals traurig, das ihre Eltern sich haben scheiden lassen, aber der neue Mann an der Seite ihrer Mutter war wirklich freundlich und zuvorkommend gewesen. Er hatte sie sofort akzeptiert und aufgenommen wie seine eigene Tochter. Plötzlich bemerkte der Raumwächter den nervösen Blick seiner Verlobten „Kätzchen?“. „Ob….ob sie mich vermisst haben?“, erhob die Angesprochene ihre Stimme, unruhig. Auf einmal begann der Rothaarige zu lachen. Die junge Frau sah blinzelnd zu ihm. Was war denn so lustig? Sie machte sich ernsthaft Gedanken darüber. „Glaubst du wirklich, deine Mutter vermisst dich nicht? Wenn sie nur ein bisschen so ist wie du oder deine Schwester, ist das gar nicht möglich“, grinste der Rothaarige breit. Die Wächterin hielt inne. Er hatte vollkommen recht. Sie machte sich nur wieder unnötig Gedanken. Anschließend nahm sie allen Mut zusammen und betätigte die Klingel am Gartentor. Katsuro war an ihrer Seite, sie brauchte sich um nichts Gedanken zu machen. „Ja? Wer ist da?“, erklang die ruhige Stimme von Kuraiko´s Mutter. Die junge Frau war den Tränen nahe. Wie lange durfte sie diese vertraute Stimme schon nicht mehr hören? „Hallo?“, ertönte die Stimme erneut. „M….Mama?“ Nachdem die Schwarzhaarige das von sich gab, klang es am anderen Ende so, als hätte jemand den Hörer gegen die Wand prallen lassen. Das Tor öffnete sich und wenig später kam eine schwarzhaarige Frau aus dem Haus gestürmt. „Kuraiko!?“, rief diese hastig, ehe sie vor ihrer Tochter stoppte und sie fest an sich drückte. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht….ein Glück bist du wohl auf“, schluchzte die Frau. Kuraiko nickte daraufhin nur etwas und kämpfte selbst mit den Tränen. Wie oft hatte sie sich in die Arme ihrer Mutter gewünscht? Katsuro lächelte sanft. Und wie ihre Mutter sie vermisst haben musste. Einige Zeit später, als sich die Beiden wieder einigermaßen beruhigt hatten, bemerkte die Älteste erst den Rothaarigen. Dieser fing an sich etwas unwohl zu fühlen, da die Ältere ihn beinahe zu durchbohren schien. „Oh, ehm… das ist Katsuro, Mama…. Er ist mein...“ „Verlobter. Freut mich sie kennen zu lernen“, beendete der Wächter den Satz der Jüngeren grinsend. Deren Mutter blinzelte und begann dann etwas zu lachen. Das Pärchen schaute verwirrt zu ihr. „Ich denke, ich muss euch da wohl etwas erklären. Kommt aber doch erst einmal herein, es ist immerhin ziemlich kalt draußen“, wies die Grünäugige ihnen mit ins Haus zu gehen. Anschließend setzten sie sich gemeinsam ins Wohnzimmer und Yuya erzählte den Beiden das Selbe, wie die Anderen Eltern es taten. Natürlich blieb es da nicht aus, das auch dieses Mal die Wächter etwas verwirrt waren. „Soll das etwa heißen, du hast das damals alles zu unserem Schutz getan, Mama?“, hinterfragte Kuraiko. Die Angesprochene hielt kurz inne, wobei ihr Ausdruck traurig wurde. „Ja. Allerdings habe ich dazu damals den falschen Weg gewählt. Ich hätte deine Schwester nicht so schlecht behandeln dürfen. Scheiden lassen hätten dein Vater und ich uns sowieso. Doch Akemi hätte unter all dem niemals so leiden dürfen“, seufzte die Älteste. Die Anderen Beiden schwiegen dazu. „Weis eigentlich Shuichi über all das bescheid?“, interessierte es die junge Frau. Ihre Mutter nickte daraufhin „Natürlich. Ich hätte ihn nicht heiraten können, ohne es ihm zu sagen. Und wie hätte ich ihm sonst dein Verschwinden erklären sollen?“. „Das….ergibt natürlich Sinn...“, lächelte Kuraiko verunglückt. „Darf ich fragen, weshalb sie vorhin auf einmal Lachen mussten, als ich sagte ich sei der Verlobte ihrer Tochter?“, erhob Katsuro seine Stimme, fragend. Die Angesprochene richtete ihren Blick auf ihn und schmunzelte „Du bist doch sicher der Sprössling von Izumi und Tsuki, nicht?“. Daraufhin nickte der Rothaarige irritiert. „Du siehst inzwischen wirklich genau so aus wie dein Vater. Das bedeutet wohl, das Kuraiko und ich den selben Männergeschmack haben. Früher, als wir alle noch im Jugendalter waren, schwärmte ich für Izumi und das war auch kein wirkliches Geheimnis. Deshalb kämpften Tsuki und ich Beide um ihn, wobei ich eindeutig den Kürzeren zog. Auch wenn ich es mir damals nicht eingestehen wollte, aber diesen Kampf hatte ich von Anfang an verloren. Scheinbar war das aber auch ganz gut so“, lächelte Yuya. Das Pärchen schaute verwundert zu der Schwarzhaarigen. Kuraiko´s Mutter, stand also mal auf Katsuro´s Vater? „Wie dem auch sei. Heißt das jetzt, das du wieder hier bleiben kannst, Kuraiko?“, betrachtete ihre Mutter sie, erwartungsvoll. Die Wächterin erwiderte ihren Blick. Früher hätte sie das sofort gewollt und glücklich zugestimmt. Aber jetzt…. Die junge Frau verkrampfte ihre Hände kurz. „Wenn ich es wollen würde….dürfte ich sicher hier, bei euch, bleiben. Aber…. Es gibt inzwischen so viele Menschen, die ich nicht mehr missen möchte. Wir alle haben uns ein tolles Leben in der Dreizehnten Dimension aufgebaut. Es mag zwar auch gefährlich werden, aber wir sind nun einmal Wächter, das gehört zu unserer Aufgabe dazu. Wir tun es, um euch alle beschützen zu können. Außerdem habe ich dort Akemi und ihre Tochter Hana, meine Nichte, welche ich wirklich sehr in mein Herz geschlossen habe. Unsere ganzen Freunde, Katsuro, den ich über alles Liebe und dann ist da noch...Shinji...der auf uns wartet“, bei ihren letzten Worten, sammelten sich Tränen in den Augen der Dunkelheitswächterin. Sie zog ein Bild aus ihrer Hosentasche, welches sie immer dabei hatte, wodurch es schon ziemlich mitgenommen aussah. Auf diesem waren Shinji, Katsuro und sie abgebildet. In der letzten Zeit betrachtete sie dieses Bild häufig. Der Raumwächter legte einen Arm um seine Verlobte. Er wusste wie sehr sie das alles eigentlich mitnahm. „Kuraiko...“, huschte es verwundert über die Lippen ihrer Mutter. „Es tut mir leid, Mutter...“, hob die junge Frau ihren Blick, weshalb rote auf grüne Augen trafen. Auf einmal, lächelte die Ältere „Ich habe mir ständig sorgen um euch gemacht, weil ihr Beide unterschiedlicher nicht sein könntet. Du warst immer zurückhaltend und schüchtern. Deine Schwester hingegen aufbrausend und tollpatschig. Aber diese Sorgen hätte ich mir wohl sparen können? Wie es aussieht, habt ihr Beiden jemanden gefunden, der auf euch aufpasst und euch beschützt. Das macht mich wirklich glücklich. Und du sagtest Akemi hätte eine Tochter?“. Die junge Frau nickte lächelnd „Ja. Hana ist nun knapp drei Monate alt und wirklich ein wundervolles Kind. Genau so lange ist Akemi nun auch mit ihrem Mann, Kano, verheiratet“. „Kano?“, murmelte Yuya. Natürlich wusste sie sofort, welcher der Wächterkinder er war. Das hätte die Frau am wenigsten erwartet. „Mama? Ist alles...“ „Ja, alles gut. Und wer ist Shinji?“, wollte die Älteste wissen. Das hatte Kuraiko völlig vergessen zu erzählen, dabei hielt sie das Foto schon in ihren Händen. Ohne weiter darüber nachzudenken, reichte sie ihr das Bild „Der Junge ist Shinji. Er ist der Glaubenswächter. Katsuro und ich haben ihn bei uns aufgenommen“. Yuya musterte das Bild und hielt einen Moment lang inne. Sie wirkte etwas überrascht und verwirrt zugleich. Das entging den Wächtern natürlich nicht. Gerade, als Kuraiko nachfragen wollte, gab ihre Mutter ihr das Foto zurück. Anschließend erhob sie sich und meinte noch etwas Tee holen zu wollen. Das Pärchen folgte ihr irritiert mit ihren Blicken. Die Frau betrat die Küche und schloss die Tür hinter sich, an welche sie sich erst einmal lehnen musste. „Das gibt es doch nicht…. Warum fällt ihnen das selbst denn gar nicht auf?“ Wenig später tranken sie gemeinsam Tee und die Wächter erzählten Yuya, was die letzten Jahre so passiert war. „Aber Mama, sag mal, welche Fähigkeiten besitzt du eigentlich?“, wurde Kuraiko nun doch, wie sie zugeben musste, neugierig. Die Angesprochene schmunzelte etwas „Erinnerst du dich noch an meine ständigen Selbstgespräche? Es waren keine, ich habe mich mit den Tieren in meiner Umgebung unterhalten“. Die Jüngere blinzelte „Du kannst also mit Tieren sprechen?“. Ihre Mutter nickte „Ja und man glaubt gar nicht, was die einem alles erzählen. Wie oft habe ich damals verletzte Tiere gefunden und ins Tierheim gebracht, damit sie nicht erfroren sind? Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen“. „Das erklärt so einiges“, murmelte Kuraiko. Wenig später, mussten sie sich schweren Herzens, von Yuya verabschieden. Immerhin wollten sie noch zu Katsuro´s Familie. Die Älteste gab ihnen Jacken und etwas Geld mit, jedoch fiel ihr der Abschied wesentlich einfacher wie sie vermutet hatte. Sie wusste, das ihre Tochter in guten Händen war. Alles andere war belanglos. Nach einer halben Stunde mit Bus und Bahn, trafen sie endlich vor dem Anwesen von Katsuro´s Familie ein. Ehe er überhaupt etwas machen konnte, wurde er von einem seiner jüngeren Brüder, mehr oder weniger, umgerannt. „Das gibt es doch nicht! Unser großer Bruder ist wieder da!“, grinste ein junger Mann, mit blonden, lockigen Haaren. „Pff, Naoki. Man bist du groß geworden. Jetzt können wir uns auf Augenhöhe unterhalten“, lachte Katsuro, etwas. Doch sein 'kleiner' Bruder war schon damit beschäftigt, die Schwarzhaarige zu begutachten. Jener war das sichtlich unangenehm. Gerade als der Raumwächter etwas dazu sagen wollte, stand schon sein anderer Bruder neben ihnen, ebenfalls jünger wie er, jedoch älter wie der Andere. „Wenn das nicht Katsuro ist. Lange nicht gesehen Bruder, wie geht’s?“, lächelte, der ebenfalls Rothaarige, etwas. „Hiro? Wo ist denn deine Nerdbrille hin?“, schmunzelte der Angesprochene frech. „Die hat er vor zwei Jahren abgelegt, da es ihm zu peinlich an der Uni geworden wäre“, ertönte die Stimme eines Mädchens, hinter dem Ältesten. Dieser wand sich sofort zu derjenigen. „Miho? Jetzt bin ich aber paff. Du bist ja richtig hübsch geworden! Bei dir stehen die Typen doch sicher Schlange“, grinste Katsuro. Das Mädchen blickte, etwas, verlegen zur Seite. Sie war das Nesthäkchen der Vier, mit ihren Siebzehn Jahren. „Sie ist schon seit 2 Jahren mit ihrem Freund zusammen“, lenkte Hiro ein. „Schon so lange? Nicht schlecht, das scheint ja etwas ernsteres zu sein“, lächelte der Wächter. „Hiro muss gerade reden, mit seiner Freundin“, entgegnete die Rothaarige trotzig. „Sie ist immer noch nicht meine Freundin“, seufzte der Angesprochene. „Genau, NOCH nicht, aber bald bestimmt“, schmunzelte Miho. Katsuro hingegen grinste glücklich. Wie sehr er sich freute, sie alle wieder zu sehen. „Was redet ihr denn da? Unser großer Bruder will scheinbar bald heiraten! Und zwar dieses wunderschöne Wesen hier“, hielt Naoki, grinsend, Kuraiko´s linke Hand in die Höhe. Die junge Frau bekam dadurch einen sichtlichen Rotschimmer. Die anderen Geschwister sahen erwartungsvoll zu ihrem Bruder auf „Wirklich!?“. „Was ist denn hier los?“, ertönte auf einmal, die liebevolle Stimme, einer Frau hinter ihnen. Die Fünf drehten sich zu ihr. Sie hatte blonde Haare, welche lockig über ihre Schultern hingen. Ihr Blick zeichnete Verwunderung „Katsuro? Bist du das etwa..?“. Doch auf eine Antwort wartete sie nicht, sondern nahm ihren Ältesten fest in die Arme. „Dumme Frage, du siehst immerhin genau so aus wie dein Vater“, lächelte Tsuki. Wenig später legte sich der ganze Tumult etwas. „Du warst sicher gerade eben ganz schön überrumpelt“, lächelte die Blonde. Kuraiko sah zu ihr und schüttelte leicht ihren Kopf „Eigentlich nicht. Bei Katsuro habe ich schon mit solch einer Familie gerechnet. Ich wusste ja, das er drei Geschwister hat“. „Du siehst deiner Mutter wirklich ähnlich. Schon ironisch“, schmunzelte die Ältere. „Ja, sie hat uns schon davon erzählt“, entgegnete die Wächterin. Kurz nachdem sie das sagte, kam Katsuro mit seinen Geschwistern wieder, welche ihm erst einmal allerhand zeigen wollten. „Als Katsuro damals verschwand, musste ich seinen Geschwistern erklären, weshalb das passierte. Immerhin hatten sie schon ihren Vater verloren und dann noch ihren großen Bruder. Einige Zeit später, stellte sich heraus, das Naoki und Hiro Kräfte von uns geerbt haben. Bei Miho ist es bis heute unklar“, seufzte Tsuki lächelnd, als sie ihre Rasselbande wieder vereint sah. „Katsuro ist wirklich toll. Er war und ist immer für mich da. Ich bin wirklich dankbar dafür, das es ihn gibt“, betrachtete Kuraiko die Geschwister, wobei sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen legte. Die Blonde blickte überrascht zu der Jüngeren, schloss sich aber ihrem Lächeln an. Auch sie sprachen etwas später darüber, was alles so in den letzten Jahren passiert war. Katsuro´s Geschwister waren wirklich sehr gespannt auf das, was sie ihnen erzählen würden. Für sie war es schließlich auch alles andere als leicht, das ihr großer Bruder plötzlich einfach weg war. Diesen Platz musste dann Hiro einnehmen, welcher sich daher bemühte schnell erwachsen zu werden. Aus diesem Grund war er wesentlich vernünftiger, wie Naoki. Die Familie des Raumwächters wollte ebenfalls das Bild, mit Shinji sehen, weshalb Kuraiko es ihnen aushändigte. Die Mutter hielt es in ihren Händen, während ihre drei jüngsten Sprösslinge hinter ihr hervor lugten. Die Wächter beobachteten die Vier. Da war es schon wieder. Diese Blicke. Was sollte das? Sie betrachteten das Bild auf die selbe Weise, wie Yuya es tat. „Ein wirklich schönes Bild. Shinji scheint ja auch ein wirklich aufgewecktes Kind zu sein“, lächelte Tsuki liebevoll, während sie das Foto an ihre Besitzerin zurück gab. „Warum genau schaut ihr dann alle so komisch drein? Ihr guckt genau so komisch, wie Kuraiko´s Mutter eben“, erhob Katsuro seine Stimme. „Oh, ich muss ja noch Hausaufgaben machen!“, verschwand Miho schnell in ihrem Zimmer. „Ich sollte wohl noch mal zur Bibliothek“, verließ auch Hiro schnell das Haus. „Ich schätze, ich sollte ihn begleiten! Vielleicht begegnet mir dort ja endlich meine Traumfrau!“, lief Naoki seinem Bruder schnell, aber grinsend, nach. Die Dunkelheitswächterin blinzelte verwirrt, während ihr Verlobter mit seiner Augenbraue zuckte. „Ist das euer verdammter Ernst!?“, unauffälliger hätten seine Geschwister ja nicht sein können. Tsuki hingegen nippte, unschuldig lächelnd, an ihrem Kaffee. Nun war Katsuro sich auf jeden Fall sicher, das da etwas im Busch sein musste. Seine Familie hatte sich nämlich wirklich gar nicht verändert, außer das sie älter geworden waren. „Mutter….du willst mir doch sicher sagen, warum ihr euch so komisch verhaltet, oder?“, versuchte Katsuro, möglichst freundlich, zu grinsen. Doch die Angesprochene erhob sich „Ach du Schreck, ich muss ja noch das Abendbrot vorbereiten! Ihr bleibt doch sicher zum Essen?“. Nachdem sie das sagte, machte die Blonde sich schnell in die Küche auf, wohin ihr ihr Ältester allerdings folgte. Somit blieb Kuraiko alleine zurück und betrachtete das Bild in ihren Händen. Was nur sahen alle darauf, was sie nicht sahen? Einige Minuten später half die Schwarzhaarige, selbstverständlich, bei den Vorbereitungen für das Abendessen. Als es soweit war, unterhielten sie sich noch über die verschiedensten Dinge. Das Foto brachte keiner mehr zur Sprache. Kuraiko aber war sich sicher, das es sich noch aufklären würde. Das Wichtigste war nun erst einmal, das sie Shinji und die anderen Kinder retteten. Die junge Frau verkrampfte ihre Hand etwas. Kurz darauf spürte sie eine weitere, auf ihrer und sah zu dessen Besitzer auf. Katsuro lächelte sie entschlossen an. Dieses erwiderte sie mit einem sanften Lächeln. „Ja, wir schaffen das“ 50. Kapitel -----------   Nun waren also alle Wächter wieder beisammen, jedoch…. „Warum genau befinden wir uns jetzt schon wieder in so einer komischen Zwischendimension?“, murrte Kano verärgert, während er damit beschäftigt war seine Frau fest zu halten, da sie alle am schweben waren. „Da muss ich Kanolein allerdings Recht geben, allmählich empfinde ich das auch als äußerst störend“, hob Akaya seinen Finger, während er Kopfüber an seinen Freunden vorbei schwebte. „Du weist, das man dich gerade überhaupt nicht ernst nehmen kann?“, seufzte Manabu, der allerdings nicht viel besser dran war und schräg in der Luft hing. Kuraiko hingegen kämpfte damit, ihren Rock herunter zu halten, da auch sie halb Kopfüber stand. „Warum habe ich mir bloß einen Rock von meiner Mutter andrehen lassen?“, wurde die Schwarzhaarige rot. Moe hingegen machte das eher weniger aus „Und was machen wir jetzt?“. Ihr Mann 'schwamm' zu ihr und hielt ihr den Rock ihres Kleides hoch. „Das sollte vielleicht mir vorbehalten bleiben?“, schmunzelte er. Katsuro schaffte es in der Zwischenzeit, Kuraiko zu sich zu ziehen. „Moe hat eine gute Frage in den Raum geworfen. Haben unsere Vorfahren euch in der Hinsicht nichts mehr gesagt?“, blickte der Rothaarige zu Manabu und Chiyo. Diese schüttelten ihren Kopf. „Nein, sie sagten, wir würden es schon finden“, entgegnete die Pinkhaarige. „Warum müssen Wächter immer nur so sein? Immer diese dummen Andeutungen und Rätsel“, knurrte Kano. „Du weist schon, das du selbst auch einer bist, Kano Schatzi?“, grinste Akaya. „Nenn mich gefälligst nicht so und spiel weiter Rockhalter!“, fuhr der Blonde den Todeswächter an. „Da ist aber jemand Stinkig“, schmollte der Weißhaarige, auch wenn es ihn ebenfalls wurmte. Was sollten sie jetzt machen? Akemi hingegen schaute sich um. Sie spürte, wie sauer ihren Mann das alles machte. „Katsuro, was denkst du? Immerhin bist du der Raumwächter“, erhob Manabu seine Stimme, fragend. Der Angesprochene blickte zu ihm. „Ich schätze, wir sind hier, weil es keinen richtigen Weg dort hin gibt, wo wir hin wollen“, antwortete der Rothaarige. „Aber sagten unsere Vorfahren nicht, das sie uns zu ihnen schicken würden?“, meinte Moe, deren Haare gerade in dem Gesicht des Raumwächters landeten. „Oh entschuldige“, sammelte sie schnell ihre Haare ein und hielt diese fest. „Vielleicht haben sie das ja, aber Yami hat den weiteren Weg irgendwie versiegelt? Dann müssten wir dieses erst einmal brechen“, spekulierte Manabu. „Aber wenn dem so ist, wie sollen wir das dann anstellen?“, fragte Kuraiko in die Runde. „Unsere Vorfahren haben uns gezeigt, wie wir unsere Kräfte verwenden können. Mehr konnten sie nicht machen. Eventuell sollten wir sie dann auch nutzen?“, lächelte Chiyo etwas. Ihre Freunde sahen zu ihr. Recht hatte sie. „Es ist auch nicht so, als würde ich keine Anderen Präsenzen wahrnehmen, ich weis nur nicht genau, wo sie stecken“, erklärte Akemi. „Katsuro, Akemi könnte dir sicher helfen sie zu finden. Um das Siegel kümmern sich dann Akaya und Moe“, schmunzelte Chiyo, weil sie schon vorher geahnt hatte, das die letzteren Genannten sie nun komisch ansehen würden. „Wir?“, wiederholte die Orangehaarige fragend. „Seit wann können wir denn so etwas? Das wäre mir neu. Davon stand aber nichts in unserem Vertrag“, tippte Akaya, mit seinem Zeigefinger, gegen seine Wange. Mit der anderen Hand hielt er aber weiter eisern den Rock seiner Frau fest. Seine Freunde hingegen, warfen ihm vielsagende Blicke zu. „Was denn?“, grinste der Todeswächter daher. „Kannst du deine blöden Späße nicht einmal lassen?“, seufzte der Wissenswächter. „Ich denke einfach, das Leben und Tod, gemeinsam, das Siegel von Yami lösen könnten. Immerhin hat er doch etwas gegen euch, weshalb sollte er euch nicht auf diese Weise herausfordern wollen?“, sah die Pinkhaarige zu ihnen auf. „Da ist was wahres dran“, stimmte Moe, grübelnd, zu. Katsuro allerdings war gerade damit beschäftigt, zu versuchen, mit seiner Verlobten zu deren Schwester zu kommen. Das klappte allerdings nicht wirklich. „Okay, dann anders… Kano, es tut mir leid, aber könntest du Akemi zu mir herüber schubsen? Diese Schwebewelt macht was sie will“, lächelte der Rothaarige verunglückt. Daraufhin bekam er sofort einen eiskalten Blick zugeworfen. „Kano...es ist für unsere Tochter“, sah Akemi zu ihrem Mann auf und lächelte leicht. Der Blonde seufzte „Auch wenn ich ungern zugebe, aber du hast recht. Wehe zu fängst sie nicht und sie schwebt an dir vorbei“. „Schon verstanden! Sorry Kätzchen…. Manabu, übernimm sie mal bitte!“, schob er seine Verlobte, mit Schwung, zu dem Hellblauhaarigen rüber. Kuraiko drehte sich bei diesem Vorgang ein paar mal und Manabu bekam sie gerade so zu fassen „Verdammt….Katsuro sag das doch eher!“. „Lustig sah es auf jeden Fall aus“, grinste Akaya. Auf seinen Kommentar ging jedoch keiner ein. Kano konzentrierte sich kurz und stieß seine Frau dann mit Schwung zu dem Raumwächter. Diese Zwischendimension war verdammt eigen. Die Rosahaarige drehte sich ebenfalls ein paar mal, landete aber direkt in den Armen des Rothaarigen. „Da haben wir sie ja“, schmunzelte dieser Zufrieden. „Pass ja gut auf sie auf“, meinte der Zeitwächter. „Keine Bange. Sie ist die Schwester der Frau, die ich über alles Liebe. Auf sie würde ich auch ohne deinen Kommentar acht geben“, grinste Katsuro. „Sollen wir dann?“, sah Akemi, fragend, zu ihrem Gegenüber auf. Der Angesprochene nickte „Na klar!“. Anschließend nahmen sie sich bei den Händen und schlossen beide ihre Augen, um sich konzentrieren zu können. Chiyo schloss ebenfalls ihre Augen und faltete ihre Hände vor ihrem Oberkörper ineinander. Sie sprach Gebete, um die Beiden zu unterstützen. „Ich denke, wir haben es gefunden“, erhob Katsuro seine Stimme, nach einer Weile. „Allerdings ist dort wirklich ein Siegel“, fügte Akemi, besorgt, hinzu. „Jetzt sind wohl wir gefragt, was?“, grinste Akaya. Seine Frau nickte. Der Weißhaarige schnappte sich seine Frau, nahm etwas Schwung und drehte sich, wie bei einem Purzelbaum, zu den anderen Beiden. Anschließend fassten sie jeweils an eine Schulter der Zwei und konzentrierten sich ebenfalls….   Krähe kam nach einer ganzen Zeit zu sich. Sie öffnete ihre Augen blinzelnd, bis ihr wieder einfiel, was eigentlich passiert war. „Ah! Ihr habt mich einschlafen lassen!“, schreckte das Mädchen hoch, allerdings zu schnell, wie ihr Kreislauf ihr klar machte. Ayaka sah zu ihr, ebenso wie Shinji. „Aber zumindest scheinst du wieder einigermaßen fit zu sein“, hockte Kumo, schmunzelnd, vor ihr. Jenes ließ die Brünette etwas erröten. „Aber wer hält dann den Schutz aufrecht?“, blickte das Mädchen sich fragend um, bis sie Akio und die Gestalten entdeckte. „Wie lange macht Akio das schon!? Er ist doch noch viel zu klein!“, richtete Krähe einen, verärgerten Blick, auf den Gleichaltrigen. „Er wollte es so und er schlägt sich super“, meinte der Dunkelblauhaarige. „Das stimmt, unser Bruder macht das super!“, lächelte Ayaka fröhlich. Sie war froh, das es ihrer Schwester jetzt wohl wieder besser ging. Als die Angesprochene in das stolze Gesicht der kleinen Wächterin blickte, konnte sie ihnen gar nicht mehr böse sein. „Aber da ich jetzt wieder wach bin, kann ich...“ „Nein. Deine Kräfte haben sich noch nicht genug erholt, du würdest wahrscheinlich extrem schnell zusammen brechen. Außerdem scheint es Akio noch sehr gut zu gehen“, unterbrach Kumo das Mädchen. Die Brünette sah trotzig zu ihm „Das hast du mir gar nicht zu sagen! Ich bin die Älteste, also muss ich meine Geschwister auch beschützen!“. Nach diesem Satz erhob sie sich, wurde aber an ihrem Handgelenk gepackt. Kumo war ebenfalls aufgestanden und hatte es ergriffen. Ihre Blicke trafen sich. Der Blick des Dunkelblauhaarigen wirkte sauer. „Und wer beschützt dann dich!? Verdammt Krähe, warum willst du dich nicht einfach mal beschützen lassen?“, gab der Vierzehnjährige, sauer, von sich. Das Mädchen sah verwundert zu ihm. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Also schwieg sie einfach. „Genau Krähe, lass dich von deinem kleinen Bruder beschützen“, stand Yami, schmunzelnd, neben dem Schutzwall. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick stumm. Alle hatten ein wenig Bedenken, das die Brünette jetzt sauer werden könnte. Doch… „Wenn man bedenkt, das mein KLEINER, DREI Jahre alter Bruder, das schafft. So zweifle ich doch an deinen Kräften, Yami“, konterte das Mädchen lächelnd. Der Schwarzhaarige sah verwundert zu ihr. „Pff, vielleicht sollte ich dann mal ernst machen? Eure Spielchen habe ich schließlich schon lange genug mit gemacht“, schnippte der junge Mann einmal. Daraufhin erschienen Kreaturen, welche Kumo´s Gestalten angriffen und das nicht gerade zimperlich, wie der Vierzehnjährige am eigenen Leib zu spüren bekam. „Kumo!“, gab Krähe besorgt von sich. Shizuka tauchte ebenfalls aus dem Nichts auf „Du hast gerufen?“. „Ja, wir sollten allmählich ernst machen“, entgegnete Yami. Die Blauhaarige nickte daraufhin „Gut“. Anschließend begann sie den Schutzwall anzugreifen.   Itoe war in der Zwischenzeit damit beschäftigt die Kinder ruhig zu halten, da sie nun alle unruhig wurden. „So ein Mist. Sie merken das etwas nicht stimmt...haben sicher Hunger und brauchen die Nähe ihrer Eltern“, seufzte die Blonde. „Ich helfe dir“, lächelte Ayaka und nahm ihre Schwester, behutsam und vorsichtig auf die Arme. „Es wird alles gut Amaya. Papa und Mama kommen sicher bald“, versuchte sie die Kleine zu beruhigen. Shinji tat es ihr gleich und kümmerte sich um Hana. Itoe schaute verwundert zu ihnen, lächelte aber schließlich. Daraufhin kümmerte sie sich um die Zwillinge und Taiki. „Warum hast du so lange mit all dem gewartet, Yami? Du hättest uns doch schon viel eher angreifen können“, meinte Krähe, ernst. „Ich wollte abwarten, das du deine Kräfte verbrauchst. So ist die Gefahr geringer, wieder von dir irgendwo hin geschickt zu werden“, schmunzelte der Schwarzhaarige. „Krähe, der Schutzwall!“, meinte Kumo plötzlich. Die Angesprochene wusste sofort worauf er hinaus wollte, rannte zu ihrem Bruder und bekam ihn gerade noch zu packen, bevor der Schutzwall sich mit einem heftigen Windstoß auflöste. Dieser Schleuderte sie durch die Gegend, weswegen die Brünette Akio fest an sich drückte und mit ihm zusammen abrollte. Ayaka schütze indessen Amaya, während Shinji Hana beschützte. Itoe beugte sich etwas über die drei Kleinsten, um sie vor Schaden zu bewahren. Kumo rappelte sich auf. Eine seiner Gestalten stand noch. Jene verschwand kurz und tauchte wenig später wieder hinter ihm auf. „Hm, Krähe´s Energie scheint dich stärker gemacht zu haben. Interessant...“, schmunzelte Yami, welchem sie nun ungeschützt gegenüber standen. „Du wirst den Kindern kein Haar krümmen“, entgegnete der Dunkelblauhaarige, sauer. „Wie kommst du darauf, das ich das wollte? Ich würde sie doch viel lieber auf meine Seite ziehen. Besonders bei den Kleinsten wäre das einfach“, grinste der Angesprochene. Shizuka stand stumm neben ihm. Ihr Blick war starr auf Ayaka gerichtet. „Nur über meine Leiche...“, setzte Krähe sich, vorsichtig, auf. „Oh, danke für das nette Angebot, dem kommen wir doch gerne nach. Shizuka, wenn ich bitten dürfte“, grinste Yami, gehässig. „Mit dem größten Vergnügen“, lächelte die Vampirin und stürmte auf das Mädchen zu. „Krähe!“, rief Kumo entgeistert. Die Brünette schaffte es gerade so auszuweichen und Akio zu Itoe zu werfen. Diese konnte ihn gerade so fangen, da sie nicht darauf vorbereitet war. „Krähe!“, kam es besorgt von Ayaka. Sie konnte sich allerdings nicht lange auf ihre Schwester konzentrieren, da Amaya begann zu quengeln. Der Kleinen gefiel das alles gar nicht. Als Krähe dann auch noch gegen die Wand geschleudert wurde, war es mit der Ruhe ganz vorbei. Erst fing Amaya an zu schreien, kurz gefolgt von Hana. Wenig später begannen auch noch die anderen Drei. Akio wurde ebenfalls unruhig. Itoe wusste nicht mehr, was sie noch machen sollte. „Können diese Plagen nicht mal ihren Mund halten? Müssen die so laut herum schreien?“, knurrte Shizuka. „Wenn du willst, dann bring die zum Schweigen, die angefangen hat. Das willst du doch eh die ganze Zeit schon, nicht?“, lächelte Yami. Diese Worte brachten die Vampirin zum schmunzeln. Anschließend drehte sie sich zu Ayaka und Amaya. Kumo konnte ihnen nicht helfen, da die Kreaturen ihn nicht ließen. Krähe lag bewusstlos am Boden und Itoe musste bei den Kleinen bleiben. „Dann wollen wir Akaya doch mal einen Denkzettel verpassen. Mal sehen, wie ihm das schmecken wird“, lächelte Shizuka. Ayaka hingegen wich soweit sie konnte zurück, doch leider musste sie stoppen, als sie die Wand in ihrem Rücken spürte. Ihre kleine Schwester drückte sie fest an sich. „Ich warne dich….lass meine Schwester in Ruhe!“, wollte die Weißhaarige bedrohender klingen, als sie es wirklich tat. „Ach wie niedlich und was dann? Was willst du tun?“, schmunzelte die Blauhaarige. „Lass die Beiden in Ruhe!“, stoppte Shinji bei ihnen und stellte sich der Vampirin, mit ausgebreiteten Armen, in den Weg. Hana hatte er schnell zu Itoe gebracht. Die Angesprochene begann lauthals zu lachen. „Ihr seid so putzig. Ihr wisst genau das ihr nichts ausrichten könnt, stellt euch mir aber dennoch in den Weg, wie töricht. Euren Eltern tut ihr damit schließlich auch keinen Gefallen“, spielte die Frau an ihrer blauen Locke. „Das stimmt nicht! Unsere Eltern wären stolz auf uns, das wir das beschützen, was uns wichtig ist! Krähe, Kumo und Itoe tun genau das selbe! Du magst so etwas vielleicht nicht kennen, aber wir schon!“, erwiderte Ayaka, sauer. „Pff, solche Worte, von einem so kleinen Kind wie dir. Das Einzige, was du damit förderst, ist dein Tod“, meinte die Blauhaarige. Nach diesen Worten, bemerkte sie die entschlossenen Blicke der beiden Kinder. Diese ließen sie etwas verwundert drein schauen. War ihnen das etwa egal? „Nagut, wenn das so ist. Schade um euer kurzes Leben“, gab Shizuka abfällig von sich, sammelte schwarze Energie in ihrer Hand und richtete sie auf die Kinder, welche ihre Augen zukniffen….. Doch es passierte nichts.   „Shizuka, das würde ich an deiner Stelle lassen“, die Stimme, welche das sagte, kannte die Frau nur zu gut, aber in jenem Augenblick sorgte sie für einen Schauer, der ihren Rücken herunter fuhr. Die roten Augen, welche zu ihr herunter sahen, funkelten sie verärgert an. Die Hand, mit welcher sie die Kleinen angreifen wollte, hatte der Weißhaarige am Handgelenk gepackt und er griff verdammt fest zu. Ayaka öffnete ihre Augen wieder und bemerkte ein ihr sehr vertrautes und vermisstes Gesicht. Jedoch den Blick, welchen ihr Vater gerade besaß, kannte sie noch nicht. Er wirkte wirklich sehr, sehr sauer. Aus diesem Grund bekam sie selbst kein Wort heraus. Ebenso wenig wie Shinji. „Du wolltest also meine Kinder umbringen? Dir ist sicher klar, das du damit den größten Fehler, deines erbärmlichen Lebens gemacht hast?“, knurrte Akaya. „Ist dem so? Das tut mir nur überhaupt nicht leid“, versuchte die Blauhaarige zu lächeln, was die Schmerzen an ihrem Handgelenk aber nicht ganz zuließen. Nach diesen Worten von ihr, drückte der junge Mann noch fester zu. „Shinji!“, kam Kuraiko von der Seite angelaufen und war erleichtert ihn wohl auf zu sehen. Der Gerufene stürzte sich sofort in ihre Arme, wobei ihm vor Erleichterung die Tränen seine Wangen herunter liefen. Sie waren wirklich gekommen um ihn...um sie alle zu retten. Die Gleichaltrige sah zu ihm. „Ayaka!“, hörte sie plötzlich die Stimme ihrer Mutter von der anderen Seite. Das Mädchen sah rasch zu ihrer Mama und lief daraufhin schnell zu ihr. Moe breitete schon ihre Arme aus und hockte sich etwas hin. In diese Arme sprang die Weißhaarige förmlich, wobei sie natürlich auf ihre kleine Schwester achtete. Die Orangehaarige drückte die Beiden fest an sich „Ein Glück, es geht euch gut...“. Auch die anderen Wächter waren bei ihren Kindern. Katsuro half nach ihrer Ankunft, ohne zu zögern, Kumo. Akemi eilte indessen zu Krähe, nachdem sie sich sicher sein konnte, das es ihrer Tochter gut ging. Yami beobachtete das, verärgert. Wie hatten sie es so schnell zu ihnen geschafft?   „Argh!“, fluchte Shizuka. „Ups, verzeih mir. Ich glaube, ich habe aus versehen dein Handgelenk gebrochen“, lächelte der Todeswächter, auch wenn es eines der verdammt gruseligen Sorte war. Die Blauhaarige hielt sich das betroffene Handgelenk und sah zu ihm auf „Was stimmt nicht mit dir!?“. Der Weißhaarige erwiderte ihren Blick, stinksauer. Shizuka schluckte hart. Sie spürte, das an ihm etwas anders war, wie zuvor. Yami entging das alles auch nicht, weswegen sein Blick ernst wurde. Sein Blick wanderte von Akaya, auf Moe. Wie er vermutete. Diese Kräfte waren ihm nur all zu vertraut. Schnurstracks stand er neben Shizuka „Kümmer dich um die Anderen“. „Was, aber...“ „Tu es einfach!“, knurrte der Schwarzhaarige und sah anschließend zu Akaya auf „Ich mach das hier“   51. Kapitel | Der verlorene Sohn | ---------------------------------- Wenn man Spannung zwischen zwei Menschen sehen könnte, würden bei Yami und Akaya die Blitze nur so funken schlagen, das war jedem in ihrem Umkreis bewusst. „Moe, bring Ayaka und Amaya da weg“, erhob der Todeswächter seine Stimme. Seine Frau nickte, nahm Ayaka ihre Schwester ab und schließlich noch die Hand ihrer Ältesten. „Mama, was ist denn auf einmal mit Papa los?“, verunsicherte es Ayaka, denn so kannte sie ihren Vater nicht. „Er ist...einfach verdammt sauer. Schließlich hat Yami das bedroht, was ihm alles bedeutet“, lächelte Moe liebevoll. Das Mädchen verstand schnell, was ihre Mama ihr damit sagen wollte. Die kleine Wächterin warf einen kurzen Blick zurück und fing an zu lächeln. Sie hatte ihren Papa unglaublich lieb. Auch wenn er Anderen vielleicht Angst machte, sie fand ihn unheimlich cool. Kuraiko hatte Shinji ebenfalls von dort weg und zu den anderen Kindern gebracht. Kano ließ seine Tochter nicht mehr aus den Augen und hielt sie fest bei sich. Hana freute sich riesig, ihren Papa wieder zu sehen. Den Zwillingen erging es da ähnlich. Was hatten sie ihre Eltern vermisst. Katsuro hingegen war, mit Kumo, immer noch dabei gegen die Kreaturen zu kämpfen. Manabu half in der Zwischenzeit Krähe zu den anderen zu bringen. Akemi hatte sie weitestgehend versorgt. „Wir sollten Katsuro und Kumo helfen“, erhob der Wissenswächter seine Stimme. „Vergesst nicht, ich bin auch noch da“, stand Shizuka, plötzlich, schmunzelnd neben ihnen. „Das übernehme ich“, stellte Kuraiko sich, zwischen sie und Shinji. „Oh ho~ welch ungewöhnlich Worte von der Dunkelheitswächterin“, grinste die Blauhaarige. Ihr gebrochenes Handgelenk, hatte sie mit etwas ihrer Kleidung verbunden. Aber auch mit einer Hand konnte sie gut kämpfen. „Kuraiko...“, gab Akemi besorgt von sich. „Keine Sorge“, lächelte die Schwarzhaarige „Kümmert ihr euch um die Kinder und helft Katsuro, sie können die Hilfe gebrauchen“. Die Rosahaarige bemerkte den Blick ihrer Schwester und begann zu lächeln „Gut“. Anschließend wandt Kuraiko sich der Vampirin zu, sie hatte noch eine Rechnung mit ihr offen. Außerdem wollte sie sich gerade an Shinji vergreifen, das gefiel ihr gar nicht. Ihre Hände in schwarze Flammen gehüllt, fing sie an die Blauhaarige anzugreifen. Manabu und Kano machten sich auf, Kumo und Katsuro unter die Arme zu greifen. Inzwischen waren es eine Menge Kreaturen geworden und sie mussten ihre Familien beschützen. Chiyo, Akemi und Itoe blieben bei den Kindern zurück. Moe traf wenig später auch bei ihnen ein. Kurz darauf sah sie, wie die Dunkelheitswächterin gegen die Vampirin kämpfte. Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Wenn jemand eine Chance gegen diese Frau hatte, dann Kuraiko. Denn gegen Dunkelheit, kämpft man am besten auch mit dieser. Die Lebenswächterin hingegen, errichtete ein Schutzschild um ihre Freunde und die Kinder. Das war das Sinnvollste, was sie momentan tun konnte. Plötzlich gab es eine Explosion, in der Ecke, in welcher Akaya und Yami bis eben standen. „Ob es Papa gut geht?“, blickte Ayaka besorgt in die Richtung. „Auf jeden Fall, das zeigt nur, welche mächtigen Kräfte dort aufeinander treffen. Weist du Ayaka, in der Zeit, wo ihr hier gefangen wart, sind bei uns Wochen vergangen. In dieser Zeit ist dein Papa unglaublich schnell stärker geworden, um euch befreien zu können“, lächelte Moe. Ihre Tochter sah zu ihr auf und danach wieder zu der Rauchschwade. Er war für sie stärker geworden? Ayaka fing an stolz zu lächeln. Jenes, brachte wiederum ihre Mutter dazu, sanft zu lächeln. „Glaubt ihr, der Kampf wird heute enden?“, wollte Itoe wissen. „Nein, ich denke leider nicht. Sobald es zu Eng für Yami wird, wird er sich mit Sack und Pack aus dem Staub machen. Aber unser größtes Ziel war es ja auch erst einmal, unsere Kinder zu retten“, antwortete die Lebenswächterin. „Außerdem möchte er immer noch das Siegel des Chaoses brechen“, fügte Akemi hinzu. Chiyo beobachtete ihre Umgebung. Die Energie, welche sie umgab, kam ihr bekannt vor. Aber woher? „Nicht schlecht, für die doch eigentlich so schwächliche Dunkelheitswächterin“, schnappte Shizuka, etwas, nach Luft. Kuraiko´s Blick hingegen, blieb ernst „Du hast meine Familie bedroht, das kann ich nicht leiden!“. „Immer dieses ständige Geschwafel von Familie und Liebe. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Nur weil dieses Balg deinem Verlobten ähnlich sieht, heißt das immer noch nicht, das es euer echter Sohn ist, verinnerliche das endlich! Wie kannst du für etwas so viel Liebe empfinden, das nicht mal dein Blut in sich trägt?“, entgegnete Shizuka. Die Angesprochene wollte gerade etwas erwidern, doch sie hielt inne. Anschließend richtete sie einen kurzen Blick auf Katsuro und danach auf Shinji. Dadurch fielen ihr die Blicke und Reaktionen ihrer Familien, auf das Foto, ebenfalls wieder ein. Sie weitete ihre Augen etwas „Oh mein Gott...“. Shinji bemerkte den Blick von Kuraiko und fragte sich kurz, was los sei. Sie schien abgelenkt zu sein. Doch dann sah er wie Shizuka diese Situation nutzen wollte. Aber es war zu spät…. Der Junge weitete seine Augen geschockt. „MAMA!!!“ Der Schrei hallte durch den gesamten Raum, weshalb alle ihre Aufmerksamkeit auf den Jungen richteten. Katsuro wurde dementsprechend sofort hellhörig, immerhin wusste er das Shinji geschrien hatte und infolge dessen, wer 'Mama' sein musste. Sein Blick wanderte zu Shizuka und Kuraiko, doch diese lag leblos, in einer Blutlache, am Boden. Der Ausdruck des Rothaarigen wechselte von Entgeisterung, zu Zorn. „Du….“, knurrte er, rannte los und schleuderte sich mit seinem Wind zu den Beiden. Akemi hingegen sah geschockt zu ihrer Schwester „Kuraiko….KURAIKO!“. Sie wollte losrennen, doch Kano, der gerade bei ihnen ankam, ließ sie nicht. „Willst du auch noch verletzt werden!? Außerhalb des Schutzschildes, wimmelt es nur so von Kreaturen!“, ahnte er schon, was sie vorhatte. „Aber sie ist meine Schwester! Sie verliert viel zu viel Blut, das wird sie nicht lange-“, konnte die Rosahaarige nicht zu ende sprechen, da Moe ihr eine Ohrfeige verpasste. „Glaubst du, Kuraiko würde wollen, das du dich in solch eine Gefahr begibst, um sie zu retten? Vielleicht selbst schwer verletzt wirst? Hier ist jemand, der deinen Trost dringend braucht, Akemi!“, gab die Orangehaarige von sich. Die Angesprochene hielt sich ihre Wange und sah danach zu Shinji, welcher vollkommen fertig war. Die Lichtwächterin riss sich zusammen „Du hast recht...“. Anschließend ging sie zu dem Jungen und nahm ihn in ihre Arme. Ayaka hielt indessen die Hand des Dunkelrothaarigen. Sie konnte seinen Schmerz verstehen. Helfen jedoch, konnte sie ihm nicht. Das wiederum machte sie traurig. „Die Ohrfeige verzeihe ich dir, weil du ihr den Verstand zurecht gerückt hast“, murrte Kano, welcher nun wieder seine Tochter trug. „Schon klar...“, erwiderte die Orangehaarige. Ihr Blick wanderte von Kuraiko, zu ihrem Mann. Dieser betrachtete die Dunkelheitswächterin. Moe hoffte, nein sie betete, das er ihr Todesdatum nicht sehen konnte. Yami hingegen grinste zufrieden. Der Weißhaarige erwiderte den Blick seiner Frau, in diesem jedoch, war nichts gutes zu erkennen. Sie mussten sich also beeilen…. Katsuro konnte gegen diese Hexe nichts ausrichten, das war der Lebenswächterin klar. Daher erhob sie sich und ging auf sie zu. „Moe? Was ist mit dem...“, begann Itoe, doch stellte sie schnell fest, das der Schutz nicht nachließ. Auch Ayaka sah ihrer Mama verwundert, aber auch besorgt nach. Moe zögerte nicht lange und beschwor ihren Speer, mit welchem sie die Kreaturen erledigte. Wenig später stand sie bei den Drein und warf Shizuka einen verhassten Blick zu „Warum, warum hast du Kuraiko das angetan!? Ich dachte du hasst mich...warum also sie!?“. „Weil sie zu deinen Freunden gehört. Außerdem musste ich es einfach nutzen, das sie da so perplex herum stand, weshalb auch immer“, lächelte Shizuka. Katsuro hatte seine Verlobte in der Zwischenzeit etwas hoch genommen. Wäre die Vampirin ihnen zu nahe gekommen, hätte er sie mit dem Wind zurück geschleudert. „Kuraiko...warum warst du nur so unachtsam?….Was hat dich so abgelenkt…?“, murmelte der Rothaarige, verzweifelt. Doch sie regte sich nicht. „Das werde ich dir nie verzeihen, Shizuka!“, begann Moe diese anzugreifen. „Ich denke, das wird nicht das Letzte bleiben, das du mir niemals verzeihen wirst. Denk an deine anderen Freunde, deine Kinder….deinen Mann. Ich werde euch beiden einfach alles nehmen, aber das sagte ich ja bereits“, wich die Blauhaarige aus. „Und so schnell, bekommt man die Lebenswächterin dazu, selber zu kämpfen“, grinste Yami. Der Todeswächter hingegen schwieg. „Wann werdet ihr endlich lernen, nicht immer andere für eure Zwecke zu benutzen? Das kotzt mich einfach nur an!“, knurrte der Weißhaarige, sauer. Der Schwarzhaarige schmunzelte „Du bist stark geworden, Akaya. Dein Vorfahre scheint dir ja einiges beigebracht zu haben. Dann ist meine Scharade wohl endgültig vorbei?“. „Dem kannst du dir sicher sein! Und Jetzt entschuldige mich, meine Frau und meine Freunde brauchen mich“, wandte sich der Weißhaarige von dem Schwarzhaarigen ab. Yami jedoch gefiel das eher weniger, weshalb er ihn angreifen wollte. Akaya stoppte, drehte ihm aber weiter den Rücken zu. Dunkle Energie begann aus dem Todeswächter zu strömen und seine Augen blitzen rot hervor „Ich habe jetzt keine Lust, auf deine Spielchen. Momentan liegen wir eh gleich auf, also lass es einfach. Ich habe besseres zu tun“. „Pff, wie arrogant von dir. Aber wie du meinst. Dieses mal mögt ihr vielleicht gesiegt haben, jedoch habt ihr trotzdem viel verloren und lass dir gesagt sein, das wir das nächste mal nicht mehr gleichstark sein werden“, entgegnete Yami, verschwand und mit ihm die ganzen Kreaturen. Shizuka tat es ihm kurz darauf gleich. Akaya eilte zu den Anderen, ebenso wie Moe. „Akaya...“, erhob Katsuro seine Stimme. Der Angesprochene sah zu ihm. „Siehst du etwas, wenn ja, was?“, fragte der Raumwächter weiter, blickte aber zu der jungen Frau in seinen Armen. Der Weißhaarige schwieg. „Akaya….was siehst du, VERDAMMT!?“, wurde der Raumwächter lauter. Akemi, welche Shinji an der Hand hatte, sah zu dem Weißhaarigen auf „Akaya, bitte...“. Die Rosahaarige musste wissen, ob ihre Schwester noch am Leben war. Sie selbst hatte für Krähe schon sämtliche ihrer Kräfte aufbrauchen müssen. Der Todeswächter blickte in die Runde. Warum mussten ihn denn nun alle so ansehen? „10 Minuten“ Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ Akemi von der Hand des Kleinen ab und kniete sich neben Kuraiko. Anschließend begann sie sie zu heilen. „Akemi...was tust du da, das bringt doch..“ „10 Minuten! Sie hat noch 10 Minuten, was bedeutet, das sie noch lebt! Ich werde meine Schwester so nicht sterben lassen….niemals! Und wenn ich ihr Leben nur um zwei Sekunden verlängern könnte, wäre es mir das wert. Es wären zwei Sekunden mehr, um sie in ein Krankenhaus zu bekommen...“, unterbrach die Rosahaarige, Manabu. Ayaka nahm Shinji in den Arm, so musste er das nicht mit ansehen. Immerhin hatte er sie 'Mama' gerufen. Also musste sie ihm viel bedeuten. „Akemi...wie willst du Kuraiko denn jetzt in ein Krankenhaus...“ „Es gibt einen Weg! Katsuro kann es schaffen!“, ließ die Lichtwächterin, Moe nicht ausreden. Der Raumwächter sah zu ihr und nickte wenig später „Du hast recht. Anstatt mich von dem Anblick paralysieren zu lassen, hätte ich etwas tun sollen! Legt alle eure Hände auf mich, ich muss euch markieren um jeden Einzelnen mit zu bekommen! Auch die kleinen müssen mich kurz berühren, schnell!“. Seine Freunde taten was er sagte. „Aber Katsuro, das ist Wahnsinn, uns alle mit zu porten, du hast immerhin auch schon lange gekämpft“, gab Moe besorgt von sich. „Ich werde hier niemanden zurück lassen! Eher gehe ich lieber an meine Grenzen. Für ein Portal bleibt immerhin jetzt keine Zeit mehr“, antwortete der Rothaarige ernst. Anschließend schloss er seine Augen, konzentrierte sich, woraufhin die gesamte Gruppe verschwand. Wenig später tauchten sie in mitten des Krankenhaus Einganges wieder auf. Die Schwestern sahen verwirrt zu ihnen, wussten aber sofort das es die Wächter waren. „Schnell, wir brauchen Hilfe!“, rief Manabu. Nachdem er das sagte, stürmten die Krankenschwestern zu ihnen. Sie brachten Kuraiko sofort auf die Intensivstation. Akemi und Katsuro brachen beide, vor Erschöpfung, zusammen, weshalb auch sie sofort versorgt wurden. Krähe, sowie Kumo, nahmen sie auch mit. Nun konnten die Übergebliebenen nur noch hoffen und beten. Ihre leichten Verletzungen wurden ebenfalls versorgt. Während sie vor Kuraiko´s OP warteten, blickte Ayaka zu Shinji. „Du hast sie Mama gerufen“, lächelte das Mädchen etwas. Der Blick des jungen wurde daraufhin traurig „Das war irgendwie ein Reflex…. Ich weis auch nicht, wo das plötzlich her kam“. „Ich finde es schön, das du dich Kuraiko und auch Katsuro schon so verbunden fühlst“, freute sich die Weißhaarige für ihn. Doch plötzlich kamen dem Dunkelrothaarigen die Tränen „Und was, wenn sie es nicht schafft? Wenn sie...“. Kurz darauf spürte der kleine Wächter eine Hand, welche seine ergriff. „Schau mal, mein Papa lässt den OP nicht aus den Augen, weist du warum?“, deutete Ayaka, mit ihrer freien Hand, auf ihren Vater. Shinji schüttelte seinen Kopf. „Wenn Kuraiko über den Berg ist, kann er es uns sagen, ohne das wir bis zum Ende der Operation warten müssen“, lächelte das Mädchen. „So..? Und wenn er-“, wurde der Junge, von einer plötzlich aufgehenden Tür, unterbrochen. „Was ist los, Herr Doktor?“, kam es besorgt, über Moe´s Lippen. „Wir brauchen Blut! Viel Blut…. Die Wächterin der Dunkelheit hat so eine seltene Blutgruppe, das wir keine Konserven mehr haben!“, seufzte der Arzt, frustriert. „Müsste Akemi nicht ein passender Spender sein?“, brachte Chiyo sich ein. „Nein, weil sie Zweieiige Zwillinge sind, nicht wahr, Herr Doktor?“, vermutete Manabu. Der Angesprochene nickte zögerlich. „Gut, dann zapfen sie uns mal Blut ab, Herr Doktor~ Aber schön zärtlich bitte“, grinste Akaya. Der Arzt sah verwirrt zu ihm. „Na was denn, sie wollen Blut? Wir alle haben welches, suchen sie sich das passende aus“, schmunzelte der Todeswächter. „Sie...würden sich alle testen lassen?“, konnte der Arzt es gar nicht fassen. Das kam nicht häufig vor. „Natürlich! Es geht um eine Freundin von uns! Also beeilen sie sich. Katsuro und Akemi dürfen sie natürlich auch testen!“, sagte Chiyo. „Eigentlich dürfen wir das nur mit der Einverständnis von...“ „Ich bin damit einverstanden, das sie das Blut meiner Frau testen“, unterbrach Kano, den Arzt. „Und ich damit, das Sie meines testen“, lehnte der Raumwächter an der Wand und konnte sich kaum auf den Beinen halten. „Katsuro!“, eilte Manabu zu jenem. „Wir lassen uns auch testen!“, erhob Ayaka ihre Stimme. „Ja… Ja, genau!“, stimmte Shinji zu. „Naja also...bei euch beiden...“ „Ist schon in Ordnung, testen sie Ayaka´s Blut“, schmunzelte Akaya. „Shinji´s dürfen sie auch gerne testen“, atmete Katsuro schwer. Er hatte sich definitiv überanstrengt. Ohne irgendwelche weiteren Fragen zu stellen, ließ der Doktor das Blut aller testen. Sie hatten schließlich Zeitdruck. Wenig später, stand das ernüchternde Ergebnis fest. „Bis jetzt passt leider niemand von ihnen. Weder die Schwester, noch sonst wer“, seufzte der Arzt. „Wessen Blutproben stehen denn noch aus?“, wollte Moe wissen. „Die von den Kindern, da sie zuletzt an der Reihe waren“, antwortete der Mann. „Und was machen wir, wenn wir auch nicht passen?“, wollte Ayaka besorgt wissen. Doch die Wächter schwiegen daraufhin alle. Das war ihr Antwort genug. Sie richtete ihren Blick auf Shinji, welcher wieder sehr traurig aussah. Plötzlich stürmte eine Krankenschwester zu dem Arzt „Wir haben eine! Wir haben eine passende Blutgruppe!“. Alle sahen gespannt zu ihnen. Der Oberarzt ging die Papiere durch. Er blinzelte „Na so was… Shinji ist der passende Spender. Aber das wundert mich auch nicht. Warum sagen sie denn nicht gleich, das er ihr Sohn ist?“. Die Blicke, welche alle dem Arzt zuwarfen, sprachen Bände. Jener hingegen war daher etwas irritiert. „Wie bitte…? Könnten sie das noch einmal wiederholen?“, realisierte Katsuro das alles nicht wirklich. „Naja, Shinji ist ihr Sohn. Die Blutergebnisse, zeigen das eindeutig…. Moment, wollen sie mir etwa sagen, das sie das nicht wussten? Aber allein die Ähnlichkeit von ihnen, ist doch schon unverkennbar“, entgegnete der Arzt, wie selbstverständlich. Er war von Anfang an davon ausgegangen, das Shinji zumindest Katsuro´s Sohn sei. Dieser, allerdings, musste sich erst einmal setzten. Shinji war genau so 'geschockt' wie er. Er sollte Kuraiko´s und Katsuro´s richtiger Sohn sein? Aber wie sollte das möglich sein? ….Wie…? 52. Kapitel -----------   Nachdem die Wächter den ersten 'Schock' verdaut hatten, spendete Shinji so viel Blut, wie er durfte und ihm möglich war. Er hätte gern noch mehr gespendet, aber die Krankenschwestern ließen ihn nicht. Außerdem war er selbst schon ganz blass. „Shinji, ich denke, das reicht“, strich Akemi ihm liebevoll über den Kopf. Sie seufzte lächelnd. Wie konnte es ihr nur entgehen, das Shinji die Augen ihrer und Kuraiko´s Mutter hatte? Andererseits, waren sie alle blind gewesen? Der Kleine sah Katsuro wirklich verdammt ähnlich. Doch es stand für sie alle wohl nie zur Debatte, weil es ihnen unmöglich erschien. Das war auch der Knackpunkt, wie war es möglich? Die Rosahaarige betrachtete den Jungen, welcher inzwischen eingeschlafen war. Obwohl inzwischen nichts mehr unmöglich war…   „Du hast es geahnt, oder?“, erhob Moe ihre Stimme, trotzig, während sie Amaya sanft auf den Rücken klopfte, für ihr Bäuerchen. Ihr Mann betrachtete währenddessen Ayaka und Akio, welche auf einem der Krankenbetten eingeschlafen waren. „Wie kommst du darauf?“, schmunzelte der Weißhaarige. „Verkauf mich nicht für dämlich, du hast damals so eine Andeutung in der Richtung gemacht. Es würde ja gar nicht auffallen, da Shinji Katsuro ja so ähnelt“, entgegnete die Lebenswächterin. „Also eigentlich habe ich gesagt, das Shinji auch glatt von Katsuro sein könnte“, grinste der Todeswächter. Seine Frau hingegen sah unentspannt zu ihm auf „Ist das nicht das gleiche?“. „Also genau genommen~“, wurde Akaya von dem blinzelnden Gesicht seiner Jüngsten unterbrochen, da Moe jene vor sein Gesicht hielt. „Nun nimm sie schon“, seufzte die junge Frau. Ihr Mann tat was sie sagte und blickte danach verwundert zu ihr. Kurz darauf begann er zu schmunzeln „Amaya, ich glaube, Mama hat schlechte Laune~“. Das Mädchen schaute verwundert drein und spielte danach mit der Kleidung ihres Papa´s. „Wundert es dich? Deine Vermutung hättest du mir ruhig mal erzählen können...“, murrte die Orangehaarige. „Und dann? Was hättest du damit angefangen?“, wollte der Todeswächter wissen, während er seine Tochter mit seinen Fingern spielen ließ. „Ich hätte Kuraiko nicht gegen Shizuka kämpfen lassen. Sie war sicher abgelenkt, weil diese Hexe ihr irgendetwas gesagt hat, was sie darauf aufmerksam gemacht hat“, erhob Moe sich, ging zur Tür und verließ das Zimmer. Ihr Mann sah ihr nach. Sie gab sich also die Schuld an allem. Anschließend blickte er zu seiner Jüngsten herunter, welche sich riesig freute, das er mit ihr spielte. „Jetzt ist deine Mama wieder böse auf mich und vor allem auf sich selbst...“   „Was denkst du Chiyo, wie kann das sein?“, wog Manabu Akira in seinen Armen, während die Angesprochene Hotaru stillte. „Ich weis es nicht… Ich habe in ihren Schicksalssträngen nichts dergleichen sehen können. Es kommt auch für mich völlig unerwartet. Das Shinji und Katsuro sich so ähneln, habe ich eher für einen Zufall gehalten“, seufzte die Pinkhaarige. „Was mich in der Hinsicht stutzig macht ist, das Shinji der Glaubenswächter ist, also nichts mit den Kräften seiner Eltern zu tun hat…. Könnte es sein, dass das Schicksal das beabsichtigt hat? Das es wollte, das der Glaubenswächter auch das leibliche Kind von Wächterin ist? Aber dann frage ich mich, was mit Yume ist? Sie scheint wirklich einfach nur Wiedergeboren zu ein“, wollte es nicht in den Kopf des Wissenswächter´s. Chiyo zog sich hingegen wieder vernünftig an und ließ Hotaru ihr Bäuerchen machen. Warum hatte das Schicksal ihr nichts davon erzählt? Wieso musste Kuraiko fast sterben, damit sie es erfuhren? Dabei stand noch nicht mal fest, ob die Dunkelheitswächterin es überhaupt schaffte. Die Pinkhaarige überkam immer wieder ein kalter Schauer, was bedeutete das Kuraiko es noch nicht hinter sich hatte. „Ob wir die Antwort dafür überhaupt jemals erhalten werden?“, erhob die Schicksalswächterin ihre Stimme. Ihr Freund blickte zu ihr. Er sah ihr sofort an, das es die junge Frau mitnahm, das sie nichts von allem wusste. Daher ging er zu ihr und setzte sich neben sie. „Sicher werden wir das. Bis jetzt haben wir immer noch alles heraus gefunden“, lächelte er sie an. Jenes erwiderte sie leicht und lehnte sich anschließend mit ihrem Kopf, an seine Schulter.   Moe lief ziellos durch das Krankenhaus. Wenig später stoppte sie, da sie Ai, Shin und Hideki bemerkte, welche bei Itoe und Taiki waren. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Die Rothaarige wirkte überglücklich, ihren kleinen Prinzen und die Blonde wohlbehalten wieder zu sehen. Der General schien sie zu bemerken und lief kurz darauf zu ihr. „Moe! Geht es dir und deiner Familie gut? Hat Akaya euch auch gut genug beschützt? Sonst muss ich mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden“, schmunzelte der Dunkelbraunhaarige etwas, bemerkte aber schnell, das der jungen Frau nicht zum Spaßen zumute war. „Moe? Was ist denn los?“, wollte er daher wissen. „Ach, eigentlich ist es nichts, nur eine kleine Auseinandersetzung mit Akaya. Halb so wild“, lächelte die junge Frau, da sie ihre Reaktion von vorhin selbst schon albern fand. Hideki schmunzelte etwas „Aber so wie ich euch kenne, wird auch diese kleine Auseinandersetzung schnell vergessen sein“. Die Lebenswächterin sah zu ihm auf „Da hast du sicher recht“. Sie hoffte es zumindest.   Akemi saß die ganze Zeit neben Shinji´s Bett, betrachtete ihn und fragte sich immer noch, wie ihnen das nicht auffallen konnte. Plötzlich öffnete sich die Tür des Zimmers und Kano betrat, mit Hana, den Raum. „Sie haben Katsuro endlich dazu bekommen, sich mal auszuruhen. Momentan kann er ja eh nichts machen“, meinte er. „Hm, gut. Shinji geht es auch soweit gut. Er muss sich nur vom Blutspenden erholen“, antwortete die Lichtwächterin, leicht lächelnd. „Mich interessiert eher, wie es dir geht“, durchbohrte der Blonde seine Frau, beinahe, mit seinem Blick. Jene sah fragend zu ihm „Was meinst du?“. Nach ihrer Frage, legte der Zeitwächter seine schlafende Tochter neben Shinji und klappte, leise, die Gitter des Bettes hoch, damit sie nicht heraus fallen konnten. Anschließend stellte er sich vor die junge Frau und hielt ihr seine Hand hin. Nun war Akemi vollstens verwirrt, nahm seine Hand aber an und er zog sie sanft hoch, womit sie vor ihm stand. „Deine Schwester liegt auf der Intensivstation und kämpft um ihr Leben. Du hast noch nicht eine Träne deswegen vergossen. So wie es aussieht, frisst du deinen Schmerz vollkommen in dich hinein, das ist aber nicht richtig, Akemi. Du bist Todunglücklich, versuchst es aber zu verstecken. Für die Anderen stark zu sein. Du hast Shinji die ganze Zeit getröstet, aber ich denke es wird Zeit, das dich mal jemand tröstet“, fixierte Kano Akemi´s rosane Augen mit seinen eisblauen. Ihre waren so voller Trauer und Schmerz, das es den Blonden schon selbst schmerzte, sie so zu sehen. Er zog seine Frau behutsam in seine Arme und drückte sie fest an sich. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die Lichtwächterin anfing zu schluchzen und ihr die Tränen über die Wangen liefen.   Katsuro lag murrend in seinem Bett. Von wegen freiwillig, Kano hatte ihn fest gefroren. Zwar packte er ihn dick ein, damit er nicht krank wurde, aber bewegen konnte er sich dennoch so gut wir gar nicht. So schlecht ging es ihm doch nun auch wieder nicht…. Ein Seufzer entfloh dem jungen Mann. Andererseits hatten sie ja recht, er konnte nichts für Kuraiko tun und genau das frustrierte ihn. Dann war da noch die Sache mit Shinji, welche nicht in seinen Kopf wollte. Der Kleine sollte wirklich sein leiblicher Sohn sein? Aber wie konnte das sein? Schon wieder so viele Fragen und keine Antworten darauf. Sie hatten ja nicht schon genug, was sie sich noch nicht erklären konnten. Doch die Reaktionen ihrer Familien, auf das Foto erklärte es alle male. Warum sie das allerdings vor ihnen erkannten, verstand er ebenfalls noch nicht ganz. Das Gefühl der Sorge, welches der Rothaarige die ganze Zeit versuchte sehnlichst zu unterdrücken, kämpfte sich erneut unerbittlich hervor. Wie gerne würde er Kuraiko beistehen, doch ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass das Eis endlich schmolz. Nicht mal zu seinem Sohn konnte er auf diese Art und Weise. Allein der Gedanke, kam ihm komisch vor. Jedoch nicht im schlechten Sinne. Er würde sich daran wohl einfach erst einmal gewöhnen müssen. Obwohl ihm das sicher alles andere als schwer fallen würde, schließlich behandelten sie ihn zuvor auch schon wie ihr eigenes Kind. Jetzt bestand der Unterschied nur darin, das sie wussten das er ihr Fleisch und Blut war.   Moe stoppte vor dem Fenster, welches sie und Kuraiko von einander trennte. Die Lebenswächterin war ganz froh, das Katsuro diesen Anblick nicht sehen musste. Die Schwarzhaarige war an sämtliche Schläuche angeschlossen. Zudem war ihr kompletter Oberkörper verbunden. Kein Wunder. Shizuka hatte ihr eine tiefe Schnittwunde einmal quer über diesen verpasst. Die Orangehaarige ließ ihre Hand, vorsichtig, auf die Scheibe sinken. Warum gab sie sich nur so sehr die Schuld an all dem? Wieso fühlte sie sich schuldig? Kuraiko hätte das so oder so getan… Aber dieses Gefühl wollte einfach nicht von ihr ab lassen. Warum nicht? Selbst Akaya hatte sie deswegen schon angefahren. Er konnte wirklich am wenigsten dafür. Im Gegenteil, er hatte der Blauhaarigen sogar das Handgelenk gebrochen. Von ihren Feinden würden sie daher wohl länger nichts mehr zu hören bekommen… Allerdings hatte sie auch das ungute Gefühl, das die Dunkelheitswächterin nicht so schnell aufwachen würde… „Moe?“, erklang plötzlich Akaya´s Stimme neben ihr. Die Angesprochene blickte zu ihm auf. Hideki war also doch bei ihm gewesen. Der Weißhaarige richtete seinen Blick nun auf die Schwarzhaarige und ließ ihn auf jener ruhen. Seine Frau hingegen sah voller Hoffnung zu ihm auf. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen „Was soll ich sagen, sie ist eben eine Kämpfernatur. Zumindest ihren Tod konnte sie besiegen“. Auch wenn das natürlich nicht bedeutete, das eine spontane Besserung in Sicht war. Trotzdem erleichterte es die Orangehaarige um einiges. „Entschuldige wegen vorhin, ich hätte dir nicht die Schuld daran geben dürfen“, schaute Moe zu ihrem Mann auf, welcher jenen Blick erwiderte. Er begann zu grinsen „Schon gut, ich kenne dich und dein Temperament inzwischen glaube ich ganz gut“. Die junge Frau war ihm wirklich dankbar, das er ihr das so schnell verzieh.   Jedoch behielt sie mit einer Annahme, leider, recht. Kuraiko lag im Koma. Sie kämpfte zwar nicht mehr um ihr Leben, jedoch schienen die Verletzungen weiterhin schwerwiegend zu sein. Selbst Akemi konnte ihr nicht helfen, auch nicht mit dem Wissen, welches Ayumi ihr vermittelt hatte. Das einzige was sie tun konnten, war zu warten. Drei Monate vergingen, in welcher sie hofften das die Schwarzhaarige endlich wieder ihre Augen öffnete. Katsuro und Shinji ging es in dieser Zeit nicht sonderlich gut. Sie besuchten Kuraiko jeden Tag und wohnten schon halb im Krankenhaus. Allerdings gewöhnten die Beiden sich inzwischen an die Tatsache, das der kleine Glaubenswächter das leibliche Kind der Beiden war. Auch versuchten sie in der Zeit heraus zu finden, wie das alles möglich war, konnten aber noch nichts konkretes finden. Manabu hatte gefühlt schon jedes Buch in der Schloss Bibliothek zwei mal gelesen. Dazu kam das Akira mit seinen vier Monaten schon anfing fleißig irgendwelche Worte von sich zu geben. Er war für sein Alter einfach schon zu intelligent. Seine Schwester gab eher noch lustige Laute von sich. Hana hingegen hatte schon ihre ersten Wörter wie ‚Mama und Papa‘ von sich gegeben. Wobei zweiteres sogar ihr erstes gewesen war und auch, wenn er es niemals zugeben würde, rührte Kano das ziemlich. Amaya allerdings...bevorzugte es die Wörter zu vermischen. Somit wurden ihre Eltern ganz einfach ‚MaPa‘. Akaya versuchte zwar jeden Tag ihr verständlich zu machen, wie es richtig heißt, jedoch schien es seiner Tochter Freude zu bereiten, ihn damit zu ärgern.   „Wer hätte gedacht, das Amaya so werden würde wie du. Ich dachte immer eher das Ayaka dir nacheifern würde, doch scheinbar habe ich mich in der Hinsicht getäuscht“, beschmunzelte Moe ihren Mann. „Es war doch wohl klar das zumindest eines unserer Kinder so werden würde wie ich, oder? Also musste es ja das Letzte sein“, grinste Akaya, welcher seine Tochter durch die Gegend schleppte. „Sie war eben doch genau die Richtige Entscheidung“, lächelte die Lebenswächterin, während sie die Schlafsachen ihrer Tochter zusammen legte. „Auf die Geburt, kann sie sich auf jeden Fall etwas einbilden. Niemand sonst kann von sich sagen, das seine Geburt einer Seifenopa gleicht“, setzte der Todeswächter, seiner Frau, einen Kuss auf ihr Haar. „So nennst du das jetzt also? Ich habe zwar nicht viel davon mit bekommen, aber unseren Freunden nach, sollte ich dir das lieber nie wieder zumuten“, sah die junge Frau zu dem Weißhaarigen auf. Jener erwiderte ihren Blick „Falsch. Ich werde es nie wieder soweit kommen lassen“. Auf diese Worte hin, lächelte die Lebenswächterin sanft und gab ihrem Mann einen liebevollen Kuss. Allerdings wollte Amaya danach auch einen ‚Nutscha‘ haben. Den konnte ihre Mama ihr natürlich nicht vorenthalten. Krähe stand neben der Tür, an die Wand gelehnt, wobei ein leichtes Lächeln ihre Lippen zierte. Sie war so froh, das endlich wieder der Alltag bei ihnen eingekehrt war. Kuraiko lag zwar noch im Koma, doch sie hätte nicht gewollt, das alle deswegen den Kopf hängen ließen. Das bestätigten ihnen auch Akemi und Katsuro.   „So allmählich mauserst du dich zur Stillen Beobachterin, was?“, stand plötzlich Kumo neben dem Mädchen. Sie zuckte etwas zusammen und sah grummelnd zu ihm auf, da er inzwischen etwas größter wie sie war. „Und du nimmst Angewohnheiten von Akaya an...“, murrte sie. Der Angesprochene grinste etwas „Ach wirklich? Er ist nun einmal mein einziges männliches Vorbild hier, was soll ich machen?“. Die Brünette seufzte. Irgendwo hatte er ja recht, aber musste ihn das auch noch so unfassbar cool machen? Das machte es ihr nicht unbedingt leichter, ihre Gefühle für ihn im Zaum zu halten. Obwohl sie sich in letzter Zeit ab und an fragte, ob das nicht auch seine Absicht war? Sie stemmte sich seufzend von der Wand ab und ging an dem, inzwischen, Fünfzehnjährigen vorbei. Morgen war Valentinstag. Ob sie….Kumo etwas schenken sollte? Die ebenfalls Fünfzehnjährige raufte sich ihre Haare. Was sollte sie nur machen?   53. Kapitel -----------   „Onee – Chan? Du schaust so bedrückt“, stand plötzlich Ayaka vor der Brünetten. Jene erwiderte den Blick ihrer kleinen Schwester. „Ach weist du Ayaka, morgen ist Valentinstag und ich weis nicht recht, ob ich Kumo etwas schenken soll, oder nicht“, gab Krähe offen zu. Mit Ayaka konnte sie immer noch am offensten über alles sprechen, was vielleicht auch daran liegen könnte, das sie noch so klein war. Die Grünäugige blickte zu ihr auf „Warum denn nicht? Du magst ihn doch, oder nicht? Mama schenkt Papa auch jedes Jahr ganz viel! Das bekommt sie dann am White Day auch wieder zurück. Außerdem….hilft Mama mir dieses Jahr auch dafür...etwas für Shinji zu machen..“. Zum Ende ihres Satzes hin, wurde die kleine Wächterin immer verlegener. Die Ältere blinzelte verwundert. Sie konnte es nicht fassen, selbst Ayaka war mutiger wie sie… Das war wohl auch der Punkt, inzwischen traute sie sich wohl nicht mehr, offen mit ihren Gefühlen umzugehen. Hatte sie das eigentlich je getan? Seit Monaten ließ sie Kumo links liegen, doch ihm machte das scheinbar nichts aus. Jeder Andere würde sie sicher schon lange zu einer Antwort drängen, er nicht. Andererseits war er ja auch nicht jeder. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Mädchens. Ihrer Meinung nach, hatte sie jemanden wie Kumo gar nicht verdient. „Ehm..Krähe?“, riss Ayaka ihre große Schwester aus deren Gedanken. Die Angesprochene richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Jüngere. „Wenn du willst, lässt Mama dich bestimmt auch mitmachen!“, lächelte das Mädchen fröhlich. „Wen lasse ich wobei mitmachen?“, kam Moe, lächelnd, um die Ecke. Amaya hatte sie scheinbar bei Akaya gelassen. „Nicht so wichtig“, winkte Krähe ab und wollte gehen. „Das stimmt doch gar nicht! Krähe würde Kumo auch gerne Schokolade schenken“, meinte Ayaka trotzig. Die Brünette zuckte ertappt zusammen. Musste sie das so direkt formulieren? Die Lebenswächterin blinzelte und begann schließlich leicht zu lachen. „Natürlich kannst du gerne mitmachen, Krähe. Ich habe dieses Jahr eh damit gerechnet, das du mitmachen würdest und gleich etwas mehr Schokolade und Dekoration besorgt“, lächelte die Orangehaarige. Die Fünfzehnjährige linste zu der jungen Frau. Soweit hatte Moe mit gedacht? War es so offensichtlich, das sie das eigentlich wollte, sich aber nicht traute? Die junge Mutter ließ eine Hand auf Krähe´s Schulter nieder „Denkst du nicht, morgen wäre der perfekte Tag, Kumo deine Gefühle zu zeigen? Du solltest die Zeit nutzen, so lange wir noch Ruhe haben. Wir dürfen nie vergessen, das es vielleicht sonst irgendwann zu spät sein könnte“. Die Brünette erwiderte den Blick der Älteren. Sie hatte recht. Es war ja nicht so, das ihr Leben ungefährlich wäre. Im Gegenteil. „Außerdem hat Akaya mir erzählt, das Kumo das letzte mal von ziemlich vielen Mädchen angesprochen wurde, als er mit ihm unterwegs war. Er scheint inzwischen relativ beliebt zu sein, seit er seine Gefühle wieder zurück hat. Mal davon abgesehen das er sich zudem auch noch Akaya als Vorbild nimmt….“, wurde Moe´s Lächeln verunglückt. Kurz nachdem sie das sagte, machte Krähe sich schon auf den Weg zur Küche „Dann sollten wir mal anfangen, oder nicht?“. Die Zurückgebliebenen schauten ihr verwundert nach. Anschließend lächelten sie sich zu und folgten der Brünetten.   „Mein Gott, wie die Zeit vergeht…. Morgen werde ich schon 29. Das heißt das ich nächstes Jahr 30 werde… Das gefällt mir nicht, was, wenn Shin mich dann nicht mehr will, weil ich zu alt bin?“, seufzte Ai verzweifelt. „Ich denke nicht, das du dir deswegen Sorgen machen musst. Er liebt dich und Taiki unendlich, was willst du mehr?“, lächelte Itoe. „Du hast recht. Und, schenkst du Hideki denn auch schön artig Schokolade?“, schmunzelte Aiko plötzlich. Die Blonde bekam sofort einen verlegenen Rotschimmer. „Naja...nicht nur das...“, stammelte die Jüngere. Die Rothaarige warf ihr einen fragenden Blick zu „Was denn noch?“. Die junge Frau begann mit ihren Fingern an ihren Haaren zu spielen. Sie wusste nicht wie sie das sagen sollte, weshalb sie beschloss es einfach hinter sich zu bringen. „Ich bin schwanger“ Ai´s Mimik veränderte sich schlagartig und sie fiel prompt vom Stuhl. Das knallte so laut, das Shin kurz danach die Tür herein stürzte, mit Taiki auf den Armen „Was ist passiert!?“. Von seiner Frau, welche mit einem merkwürdigem Gesichtsausdruck wie erstarrt dort lag, sah er zu der Blonden. „Ich glaube, ich habe Ai getötet...ihre Seele hat gerade ihren Körper verlassen“, gab Itoe vollkommen aufgelöst von sich. „Was hast du ihr denn gesagt?“, interessierte es den Schwarzhaarigen, während er sich zu der Rothaarigen kniete. „Das ich schwanger bin, aber ich hätte nie gedacht, das sie deswegen so reagieren würde“, antwortete Itoe, ehrlich. Shin betrachtete die junge Frau kurz, ehe er begann leicht zu lachen. „Was ist daran denn bitte jetzt so lustig?“, interessierte es die Blonde. „Kein Wässerchen kann Ai trüben, aber wenn sie so etwas hört, passiert das“, anschließend legte er Taiki mit seinem Bauch auf den seiner Mama. Der Kleine freute sich riesig darüber. Diese fröhlichen Geräusche ihres Sohnes, sorgten dafür, das Aiko wieder zu sich kam. Jene richtete sich schlagartig auf, wobei sie natürlich ihren kleinen Prinzen festhielt. Ihren Blick sofort auf die junge Frau gerichtet „Ich wusste gar nicht das ihr zusammen seit! Wann ist das denn passiert!?“. Itoe erwiderte den Blick der Älteren verwundert. Wenig später richtete sie ihren Kopf allerdings etwas zur Seite „Also ehrlich gesagt, sind wir das nicht. Wir waren scheinbar nach unserem Date etwas unvorsichtig...“. Die Gefühlswächterin starrte die Blonde an. Danach erhob sie sich „Wenn ich den Kerl zu fassen kriege, bringe ich ihn um!“. „Aber Ai!“, kam es über Itoe´s Lippen. Shin hingegen blieb vollkommen gelassen. Er erhob sich ebenfalls „Du willst also den Vater des Kindes umbringen, das in Itoe heran wächst? Zudem noch denjenigen, den Itoe liebt? Außerdem hast du unseren Sohn immer noch im Arm, soll er das etwa sehen?“. Die Angesprochene stoppte in ihrer Bewegung. Sie grummelte etwas. Ihr Mann hatte ja recht. Da war wohl mal wieder ihr Temperament mit ihr durchgegangen. So eine Reaktion hatte Itoe sich sicher nicht vorgestellt… „Entschuldige“, wandt sie sich daher zu den Beiden und übergab Shin ihren Sohn. Anschließend ging sie zu der jungen Frau und lächelte leicht „Freust du dich?“. Itoe´s unsicherer Gesichtsausdruck wich einem sanften Lächeln „Ja, sehr. Ich glaube ich kann Moe nun etwas besser verstehen, ihr erging es damals ja ähnlich. Ich möchte Hideki eine Familie schenken, er hat seine damals schließlich im Kampf gegen Feinde verloren“. Plötzlich drückte Ai, die junge Frau welche für sie wie eine kleine Schwester war, fest an sich. „Du hast ihn also endlich gefunden? Und das sogar ganz ohne Heiratsantrag“, freute die Rothaarige sich. Itoe erwiderte ihre Umarmung, vollkommen aufgelöst und nickte „Ja“   In der Zwischenzeit waren ausgerechnet Akaya, Hideki und Kumo zusammen unterwegs. Ersterer und Letzterer wurden aus dem Haus geschmissen. Selbst Akio mussten sie mitnehmen. Immerhin wollten die Anderen einen Mädchennachmittag machen. Dabei sind sie auf Hideki gestoßen, welcher gerade in der Stadt unterwegs war. „Denkt ihr, Kuraiko wird bald wieder aufwachen? Für Katsuro und gerade auch Shinji muss das doch schlimm sein. Er erfährt das sie seine Mutter ist und sie liegt im Koma, schrecklich...“, erhob der Dunkelbraunhaarige seine Stimme. Die Anderen Beiden sahen zu ihm. „Du hast schon recht, aber sie sind stark, sie schaffen das. Außerdem ist Kuraiko eine Kämpferin. Ich denke, das sie bald wieder zu sich kommen wird“, grinste Akaya. Kumo schob indessen den Buggy. „Wäre doch schön, wenn sie morgen aufwachen würde, findet ihr nicht?“, lenkte der Dunkelblauhaarige ein. „Das wäre ja wie in einem kitschigen Film“, schmunzelte der Todeswächter. „In dieser Hinsicht wäre Kitsch vielleicht gar nicht mal verkehrt, denke ich“, entgegnete Kumo. „Unrecht hat er da sicher nicht. Dabei fällt mir ein, das Itoe mich seit über einem Monat meidet“, steckte der General, frustriert, seine Hände in seine Hosentaschen. Akaya grinste „Was hast du denn böses angestellt, das sie das tut?“. Der Angesprochene blickte trotzig zu Seite und wurde etwas rot „Also als schlimm würde ich das nun nicht gerade bezeichnen“. Der Weißhaarige, ebenso wie der Fünfzehnjährige, verstanden sofort worauf er hinaus wollte. „Mir geht es ähnlich. Krähe meidet mich auch, mehr oder weniger“, fügte Kumo hinzu. „Aber ihr wohnt doch zusammen“, blinzelte Hideki. „Das heißt nichts. Krähe ist Meisterin, wenn es darum geht, anderen aus dem Weg zu gehen“, meinte der Junge. „Da hat Kumo allerdings recht. Aber sie hatte ja auch ein tolles Vorbild“, grinste der Weißhaarige. „Schon klar, Akaya“, seufzte der Dunkelbraunhaarige. „Andererseits wissen wir Beide, wie Krähe ist. So wie ich meine Große Kleine kenne, wird sie ganz von alleine zu dir kommen“, lächelte Akaya. Anschließend wandt der Todeswächter sich an den General „Und vielleicht hat Itoe die Nacht einfach nicht gefallen?“. Der Angesprochene warf ihm einen bitterbösen Blick zu „Das ist nicht lustig, ich mache mir ernsthaft Gedanken darum. Sie verhielt sich schon kurz nach diesem Date merkwürdig. Danach fing sie an mich mehr und mehr zu meiden und in letzter Zeit meldet sie sich gar nicht mehr“. Akaya betrachtete, den inzwischen körperlich Älteren, genau. Das Verhalten kam ihm bekannt vor. Doch ehe er genauer darauf eingehen konnte, meldete sich sein Sohn zu Worte. „Hana!“, rief Akio fröhlich. Daraufhin bemerkten die Drei anderen, Kano und Manabu, welche ebenfalls mit ihren Kindern unterwegs waren. „Wurdet ihr etwa ebenfalls raus geschmissen?“, grinste der Weißhaarige. „Halt deine Klappe“, knurrte der Zeitwächter, dem das alles gar nicht passte. Also hatte Akaya recht. „Man könnte auch sagen, das Chiyo und Akemi uns einfach vor das Tor gesetzt haben“, lächelte Manabu. „Das ist aber sehr freundlich formuliert“, schmunzelte der Todeswächter. Daraufhin beschlossen sie, dann halt ebenfalls einen gemeinsamen Nachmittag zu verbringen.   „Akemi….bist du sicher das Kano das essen wird? Das sieht so...“, fand Chiyo keine richtigen Worte für das, was ihre Freundin da fabrizierte. Die Rosahaarige musterte ihr Werk. „Oh weh….ich glaube, du hast recht Chiyo. Das sieht wirklich noch schlimmer aus, wie die Jahre zuvor“, lächelte die junge Mutter verunglückt. Die Pinkhaarige schloss sich jenem Lächeln an. Sie wollte gar nicht wissen, durch was Kano schon durch gemusst hatte. „Aber Kano hat es immer anstandslos gegessen“, warf die Lichtwächterin das verkrüppelte Herz in die Tonne. Chiyo begann zu lächeln „Du hast es jedes Jahr sicher mit viel Liebe gemacht, oder?“. „Natürlich! Immerhin ist es für Kano“, nickte Akemi eifrig. „Das wusste er sicher und hat gespürt, das du dir Mühe gegeben hast. So etwas würde Kano niemals von dir ablehnen. Außerdem kann nichts das Geschenk aufwiegen, das du ihm vor einem halben Jahr gemacht hast“, zwinkerte die Schicksalswächterin. Akemi blinzelte, warum hatte sie jetzt nur das Gefühl, das ihre Freundin mal wieder mehr wusste, wie sie selbst? „Chiyo..? Was verheimlichst du mir? Hast du irgendetwas gesehen?“, stand die Rosahaarige, unruhig, neben der Pinkäugigen. Diese jedoch schmunzelte nur „Lass uns weiter machen, Akemi“. „Lenke nicht vom Thema ab, Chiyo!“, rebellierte die Lichtwächterin.   Nachdem Akemi die Küche ein paar mal beinahe in die Luft jagte, sich drei mal an ihren Händen verbrannte und die Schokolade in der gesamten Küche verteilte, schafften die jungen Frauen es ihre Valentinstags Geschenke fertig zu machen. Die Köche hingegen glaubten ihren Augen nicht, als sie die Küche sahen. Die Rosahaarige verneigte sich gefühlte hundert Male, um sich bei den Köchen zu entschuldigen. Diese konnten ihr das nicht einmal übel nehmen, weil sie die Lichtwächterin inzwischen ja gut genug kannten. „Ich denke, auf unsere Ergebnisse können wir stolz sein“, begutachtete Chiyo das Päckchen, welches sie in ihren Händen hielt, während sie lief. Ihre Freundin stimmte ihr nickend zu „Ja. Dank deiner Hilfe habe ich auch mal etwas annehmbares zustande gebracht“. Die Schicksalswächterin lächelte „Keine Ursache. Ich finde es übrigens toll, das du auch Schokolade für Kuraiko und Katsuro gemacht hast“. Das Lächeln der Rosahaarigen wurde etwas traurig „Natürlich. Wir haben uns jedes Jahr eine Kleinigkeit geschenkt. Ich werde sicher nicht damit aufhören, nur weil meine Schwester im Koma liegt. Die Schokolade für Katsuro habe ich gemacht, weil Kuraiko sicher dasselbe für mich getan hätte. Wir sind Zwillinge und wissen wie der andere fühlt. Meine Schwester ist in der letzten Zeit so stark geworden. Sie hat für Shinji alles gegeben, obwohl sie nicht einmal wusste, das er ihr wirklicher Sohn ist. Doch das wäre eh einerlei gewesen…. Trotzdem denke ich, das sie es unbewusst gespürt hat. Meine Schwester ist für das stark geworden, was ihr alles bedeutet. Shinji macht sich immer noch Vorwürfe, weil er denkt das es seine Schuld ist. Es wird Zeit, das Kuraiko ihm sagen kann, das dem nicht so ist. Ich glaube fest daran, das sie bald aufwachen wird. Nach Akaya hat sie den Tod schon lange besiegt und ihre Wunden sind auch vollkommen genesen. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit“. Chiyo hörte Akemi aufmerksam zu. Sie wusste gar nicht, das die Rosahaarige so dachte. „Na also, wenn du das sagst, wird sie das sicher auch bald. Wie du schon sagtest, ihr seid Zwillinge. Von Hotaru und Akira weis ich, wie stark das Band zwischen euch ist“, lächelte die Pinkhaarige sanft. Die Angesprochene erwiderte ihren Blick und schloss sich dem Lächeln an „Ja, danke Chiyo!“   Krähe betrachtete die Schokolade, welche sie hübsch in transparente Folie eingepackt hatte. Moe hatte sie dafür wirklich gelobt. Die Fünfzehnjährige kochte und backte nun einmal gerne, da war diese Schokolade eine der leichtesten Übungen für sie. Krähe ließ ihren Blick von der Schokolade, zu ihrer kleinen Schwester wandern, welche auf dem Bett der Brünetten eingeschlafen war. Neben ihr lag das kleine Päckchen, welches die Fünfjährige mit wirklich viel Mühe verpackt hatte. Aus diesem Grund nahm Krähe es und legte es neben ihres, damit die Weißhaarige sich später nicht noch aus versehen drauf legte. Anschließend gesellte sie sich zu der Jüngeren und deckte sie Beide zu. Danach musste sie wieder daran denken, wie ihr Moe ein paar Stunden zuvor, verschiedene Dessous zeigte, um sie zu fragen welches sie denn morgen tragen sollte. Bei dem Gedanken daran, wurde die Brünette rot. „Von wegen alt genug“, murmelte sie murrend. Letztlich half sie ihr aber trotzdem. Schließlich betonte die Lebenswächterin, das eine ‚Tochter‘ ihrer ‚Mutter‘ doch bei dieser Entscheidung helfen könnte. Dagegen konnte Krähe tatsächlich nichts sagen. Ihr Blick richtete sich auf das Fenster neben ihrem Bett. Die Monde strahlten wunderschön. Ob sie es Morgen wirklich schaffen würde, Kumo ihre Gefühle zu gestehen und ihm die Schokolade zu übergeben?   54. Kapitel -----------   Bei Itoe war jenes übergeben das richtige Wort, jedoch in einem anderen Zusammenhang. Die junge Frau seufzte frustriert, erhob sich und betätigte die Spülung. Anschließend wischte sie sich den Mund ab und verließ das Bad. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, das es bereits nach Mitternacht war. Die Blonde war nur leider überhaupt nicht müde. Im Gegenteil. Außerdem war ihr eh immer schlecht, besonders Nachts plagte sie die Übelkeit. „Sollte das nicht eigentlich bei der morgendlichen Übelkeit eher MORGENS der Fall sein?“, äußerte sie verzweifelt. „Das meine Süße, äußert sich bei jedem anders“, lief Ai mit Taiki durch die Gegend, da er wach geworden war. „Oh, habe ich etwa Taiki geweckt?“, fragte die junge Frau. „Nein. Er schien schlecht geträumt zu haben“, lächelte Aiko. Das erleichterte Itoe zwar etwas, doch es bedrückte sie, das sie nicht wusste, wie dieser gerade angebrochene Tag enden würde. „Du machst dir zu viele Sorgen“, schmunzelte die Rothaarige. Die Angesprochene sah zu ihr „Woher willst du das wissen?“. „Naja, würde jemand schon stundenlang vor unserem Haus warten, wenn du ihm so egal wärst?“, entgegnete Aiko. Ja, sie waren nun doch in die Dreizehnte Dimension gezogen. Die junge Frau hingegen blinzelte verwirrt. „W – Wie meinst du das?“, wollte sie wissen. „Ich kann die Gefühle von Hideki eindeutig spüren und das nicht erst seit eben. Er wartet dort schon ein paar Stunden“, antwortete die Gefühlswächterin. „Und das sagst du mir erst jetzt!?“, gab Itoe, entgeistert, von sich. Schließlich war es Februar und noch nicht so sonderlich warm. Das bereitete ihr nun doch ziemliche Sorgen und vor allem ein schlechtes Gewissen, da sie ihn nicht bemerkt hatte. „Ich wollte nur wissen, wie lange er das durchhält. Ich lasse doch nicht jeden dahergelaufenen Kerl an meine kleine Itoe heran. Aber er hat sich äußerst gut geschlagen“, lächelte die Rothaarige sanft. Die Blonde erwiderte ihren Blick. Typisch Ai. „Nun geh schon zu ihm, oder soll er ernsthaft krank werden? Ich denke, ihr habt einiges zu besprechen. Und denk daran dein Geschenk gleich mitzunehmen. Schließlich haben wir schon Valentinstag“, forderte Aiko die Jüngere auf. Dieser fiel erst in jenem Moment auf, das die Ältere somit ja auch Geburtstag hatte. „Ach du Schreck! Ai du-“ „Das hat noch Zeit, jetzt geh schon“, drehte die Wächterin die Blonde mit einer Hand zur Tür, drückte ihr ihr Geschenk in die Hände und schob sie nach draußen. Gerade als Itoe noch etwas sagen wollte, warf Ai ihr ihre Jacke an den Kopf und schloss die Tür. „Diese Frau….ist echt erbarmungslos...“, murmelte die junge Frau, kam aber nicht drum herum zu schmunzeln. So war Ai eben.   Itoe zog sich ihren Mantel über, da es wirklich ziemlich frisch war. Hideki war sicher schon halb erfroren… Sie atmete noch einmal tief durch und fasste dann allen Mut zusammen, zu ihm zu gehen. Er stand etwas um die Ecke, an ihren Gartenzaun gelehnt. Der junge Mann war dick und fett in Jacke und Schal eingepackt, während er die Sterne über sich betrachtete. Itoe sah ihm dabei einen Augenblick einfach nur zu. Dieser Mann war der Vater des Kindes, welches in ihr heran wuchs. Bei diesem Gedanken wurde ihr ganz warm ums Herz, was sich auch in ihrem Gesicht widerspiegelte. Plötzlich spürte sie einen Blick auf sich, weshalb sie erneut zu dem General blickte. Jener sah gerade, mit einem verwunderten Ausdruck, zu ihr. „Itoe? Was machst du denn um diese Uhrzeit hier draußen?“, kam der junge Mann, eilig, auf die Blonde zu und stoppte vor ihr. Ohne zu zögern nahm Itoe die Tüte mit dem Geschenk in die eine Hand und ergriff mit ihrer freien, die des Dunkelbraunhaarigen. Sie war eiskalt. „Das fragst gerade du mich?“, sagte die Blonde, vorwurfsvoll. „Was machst du schon so lange hier draußen, vor unserem Haus?“, fügte sie noch hinzu. Hideki sah ihr genau in die Augen „Ich wollte dich sehen und unter keinen Umständen verpassen. Du gehst mir aus dem Weg und ich will jetzt endlich wissen, weshalb. Zu meiner Verteidigung, Akaya und die Anderen haben mich auf diese Idee gebracht. Also, was ist los? Wenn du nichts für mich empfindest, ist das okay, aber dann sag es mir jetzt bitte. Ich will endlich wissen, woran ich bin“. Die junge Frau musterte ihren Gegenüber. Er wirkte nicht so, als ob er von ihr hören wollte, das sie ihn nicht mochte. Das zauberte ihr ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen. Die ganze Zeit hatte sie sich Gedanken darum gemacht, das er sie vielleicht nicht so mögen würde, wie sie ihn. Nun kam sie sich ziemlich dämlich vor, wenn sie so darüber nachdachte. Ihre Angst war wie weggeblasen. Aber sie sagte nichts, weswegen der junge Mann, unsicher zu ihr sah. Anschließend ließ sie von seiner Hand ab, nahm den Griff der Papiertüte in beide Hände und hielt sie dem General entgegen. Hideki blinzelte verwirrt „Ist das für mich?“. Die Blonde nickte „Ja, oder siehst du hier noch jemanden?“. Gut, nun kam der Dunkelbraunhaarige sich etwas dumm vor. Mit allem hätte er gerechnet, aber nicht damit ein Geschenk von ihr zu bekommen. Er konnte ja nicht ahnen, das es mehr als ein einfaches Geschenk war. „Danke“, nahm er die Tüte entgegen. Der General musterte die Papiertüte in seinen Händen kurz. „Du musst es schon aufmachen, es sei denn du willst es nicht“, erhob Itoe ihre Stimme. „Oh, doch, natürlich“, antwortete Hideki schnell und begann den Inhalt der Tüte unter die Lupe zu nehmen. Die junge Frau lächelte leicht, obwohl sich nun doch etwas Nervosität in ihre Magengegend schlich. Aber vielleicht wurde ihr auch einfach schon wieder übel.   Hideki hing die Tüte an den Gartenzaun und betrachtete das Päckchen. Was mochte dort wohl drin sein? Er zögerte etwas, öffnete es aber schließlich vorsichtig. Die Papierreste steckte er in die Tüte. Zum Schluss blieb eine Schokolade in Herzform, welche in transparente Folie eingepackt war und….Babyschuhe über? Was sollte ihm das denn nun für eine Botschaft übermitteln? Er blickte von den keinen Schühchen zu Itoe, welche liebevoll zu ihm aufsah. Es dauerte nur noch wenige Sekunden, bis es scheinbar ‚Klick‘ bei dem jungen Mann machte. „Moment…. Ist das dein ernst? Bist du wirklich..“, gab Hideki irritiert von sich. „Ja. Ich weis auch nicht wie es passieren konnte, aber-“ „Das ist ja großartig!“, schloss der General, Itoe, fest in seine Arme. Die Blonde blinzelte verwundert, erwiderte aber seine Umarmung. Sie war erleichtert…so unfassbar erleichtert das er es so auffasste. Wenig später lösten sie sich etwas voneinander und sahen sich an. „Das du mich aus so einem Grund meidest, hätte ich wirklich nicht gedacht“, schmunzelte Hideki heil froh. Die Blonde linste unschuldig zur Seite „Ich wollte halt erst sicher sein. Zudem wir ja noch nicht einmal zusammen sind und...“. Ehe Itoe zu ende sprechen konnte, ließ Hideki von ihr ab und kniete sich plötzlich vor sie. Anschließend nahm er eine ihrer Hände und blickte zu ihr auf „Du sagtest einmal zu mir, das du damals zu Ai gesagt hast, das du nur mit demjenigen zusammen sein würdest, der dir einen Antrag macht. Ich habe jetzt zwar leider keinen Ring dabei und es mag vielleicht auch ziemlich spontan kommen, aber ich liebe dich, Itoe. Ich hätte niemals gedacht, das mir noch einmal eine Frau begegnen würde, die mir mehr bedeutet, wie es Moe getan hat. Dann bist du in mein Leben getreten. Ohne Vorwarnung hast du mein komplettes Gefühlsleben auf den Kopf gestellt. Schon lange war mir klar, wie wundervoll es wäre, wenn du die Frau an meiner Seite und Mutter meiner Kinder werden würdest. Doch was ich eigentlich fragen möchte ist, ob du meine Frau werden willst?“. Itoe blieb die Luft weg. Passierte das gerade wirklich? Niemals hätte sie erwartet, das sich jemand an das halten würde, was sie damals von sich gab. Tränen sammelten sich in ihren Augen, weshalb es dem General schwer fiel, die Situation nun einzuschätzen. Dies merkte man ihm auch deutlich an. Auf einmal umarmte die Blonde den Älteren „Natürlich...ich will dich heiraten, ja! Immerhin liebe ich dich auch“. Hideki war kurz wie erstarrt, erwiderte aber schließlich die Umarmung, glücklich. „Ach, wie romantisch~“, beobachtete Ai die Beiden durch eines der Fenster und seufzte zufrieden. „Soll man andere so beobachten?“, trat Shin an ihre Seite. „Ach, sie werden es überleben. Hauptsache er passt gut auf Itoe auf“, betrachtete die Rothaarige den General. „Gib es doch einfach mal zu, das du dich für sie freust. Nur weil sie nun mit Hideki zusammen ist, verschwindet sie nicht einfach. Kann es sein das dir das Kopfzerbrechen bereitet? Das Itoe dann gehen könnte?“, lächelte der Schwarzhaarige ruhig. Der Ausdruck seiner Frau wurde trotzig, womit er seine Antwort hatte. Er legte einen Arm um sie und zog sie etwas zu sich „Ich weis wie wichtig dir Itoe ist. Sowie sie eine kleine Schwester für dich ist, bist du eine große für sie. Itoe wird dich niemals verlassen. Selbst wenn sie einmal eine eigene Familie haben sollte und nicht mehr hier lebt. Dennoch wirst du immer ihre große Schwester bleiben“. Ai begann zu schmunzeln „Kannst du mal bitte aufhören, mich so sehr zu durchschauen?“. „Ich bin mit dir verheiratet. Das ist eine meiner leichtesten Übungen“, setzte Shin Ai einen liebevollen Kuss auf ihr Haar.   Am nächsten Morgen wurde Krähe, unsanft, von ihrer kleinen Schwester geweckt. Diese klatschte ihr nämlich ungewollt ihre Hand ins Gesicht. Die Brünette murrte. „Entschuldige Krähe...“, wurde Ayaka dadurch selbst wach. „Schon gut“, seufzte die Fünfzehnjährige. Wirklich geschlafen hatte sie die ganze Nacht eh nicht. Dazu ging ihr zu viel durch den Kopf. Die kleine Wächterin betrachtete die Ältere. „Krähe, du siehst so fertig aus, ist alles in Ordnung?“, legte Ayaka ihren Kopf leicht schief. Die Angesprochene wusste nicht ganz, wie sie auf diese Frage reagieren sollte. Prinzipiell war nichts in Ordnung. Sie ließ ihre rehbraunen Augen auf dem Geschenk ruhen. Vielleicht sollte sie es sich doch noch einmal überlegen? Wirklich mutig fühlte sie sich nämlich gerade nicht. Plötzlich klopfte es an der Tür und Akaya kam kurz danach hereingeplatzt. „Da sind ja unsere Langschläfer!“, strahlte der Weißhaarige über beide Ohren. Krähe sah zu ihm. Scheinbar hatte ihm Moe´s Schokolade gefallen. Oder vielleicht sollte man besser sagen, Schokoladen. Ayaka sprang förmlich aus dem Bett und lief ihrem Papa entgegen „Wann gehen wir denn los?“. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick etwas fragend „Wohin denn?“. „Na ich möchte doch Shinji meine Schokolade geben! Er ist heute sicher wieder mit seinem Papa im Krankenhaus“, entgegnete die Kleine. Ihr Vater begann zu schmunzeln „So? Aber vorher solltest du dich vielleicht mal im Spiegel betrachten, kleines Zottelböhnchen“. Die Fünfjährige blinzelte, ehe sie schnurstracks ins Bad rannte „Sag das doch gleich!“. Akaya schaute ihr grinsend nach. Anschließend richtete er seinen Blick auf seine Große Kleine, welche immer noch in ihrem Bett lag. „Willst du gar nicht aufstehen?“, wollte er von ihr wissen. Die Brünette seufzte und drehte ihm den Rücken zu „Nein. Am liebsten würde ich den ganzen Tag im Bett bleiben“. „Das wäre aber echt schade um dieses kleine Kunstwerk“, hockte der Wächter auf einmal neben ihrem Bett und begutachtete Krähe´s Schokolade. Das Mädchen wandt sich sofort zu ihm und bekam einen leichten Rotschimmer „Wer hat dir erlaubt sie anzusehen!?“. Der Weißhaarige erwiderte ihren Blick „Wieso? Sie steht doch vollkommen öffentlich in deinem Zimmer“. Der Ausdruck der Brünetten wurde trotzig „Genau, MEIN Zimmer, also raus!“. Kurz darauf wurde der Todeswächter von Krähe vor die Tür gesetzt. Moe, welche das beobachtete, blinzelte. Selbst Amaya, die sie auf ihrem einen Arm trug und Akio, welcher neben ihr stand, schauten verwirrt drein. „Was ist denn mit Krähe los?“, seufzte Akaya schmunzelnd. Seine Frau kam auf ihm zu und übergab ihm ihr Nesthäkchen „Sie ist in einem schwierigen Alter, zudem hat sie so ein gewisses Problem damit, zu ihren Gefühlen zu stehen. In der Hinsicht warst du wohl kein so gutes Vorbild“, lächelte die junge Frau. „Hm...und das soll ich noch zwei mal durchstehen? Wie soll ich das nur überleben?“, grinste der Weißhaarige, während seine Tochter an seinem Finger knabberte. „Du wirst es schon überleben, du hast schon weitaus schlimmeres überstanden“, hob Moe Akio hoch, da er auf den Arm wollte. „Wo du es sagst… Außerdem habe ich dann ja Akio´s Unterstützung“, sah er zu seinem Sohn, welcher seinen Blick erwiderte. Plötzlich begann der Kleine breit zu lächeln „Vielleicht“. Sein Vater schaute ihn verwundert an. Moe hingegen musste sich ein Lachen verkneifen. „Das war jetzt aber nicht nett, oder Amaya?“, richtete er seinen Blick auf das Mädchen, welches ihn fragend ansah, während sie weiter knabberte. „Also ich finde ihn klasse“, lachte die Orangehaarige etwas. „Kein Wunder, er nimmt deine Züge an“, grinste Akaya.   Letztlich entschied Krähe sich dann doch dazu, aufzustehen. Wenn Ayaka schon so mutig war, wollte sie wenigstens dabei sein. Ihre kleine Schwester war sichtlich aufgeregt, freute sich aber dennoch riesig darauf Shinji ihre Schokolade geben zu können. Krähe half ihr dabei sich etwas hübsch zu machen. So konnte sie zumindest Kumo aus dem Weg gehen. Die Schokolade, welche für in gedacht war, hatte sie erst einmal im Schrank versteckt. Das erste mal begegnete die Brünette dem Dunkelblauhaarigen, als sie sich auf den Weg zum Krankenhaus machen wollten. Ayaka war voller Vorfreude. Krähe hingegen spürte immer wieder die Blicke von Kumo auf sich. Es tat ihr schon fast leid, ihm das anzutun. Aber sie wusste einfach nicht, was sie machen sollte… Was, wenn sich das von vor einem knappen halben Jahr wiederholte? Sie ihre Kräfte plötzlich nicht mehr unter Kontrolle hatte? Noch einmal würden sie ihn sicher nicht retten können. Als sie so darüber nachdachte, fiel ihr erst auf das er somit auch schon ein halbes Jahr auf eine Antwort von ihr wartete. Das half ihrem schlechten Gewissen nicht unbedingt weiter. Im Gegenteil. Wie konnte er nur so geduldig mit ihr sein? Das verdiente sie doch gar nicht. Das sie ihn liebte, konnte sie nicht verleugnen. Schon lange nicht mehr. Sie empfand schon ziemlich lange so. Sogar weit bevor er seine Gefühle zurück erhielt. Genau diese Tatsache erschwerte ihr das alles so ungemein. Sie tötete ihn beinahe schon einmal. Das wollte sie auf keinen Fall noch einmal durchmachen müssen. Der Ausdruck der Brünetten wurde traurig. Auf einmal packte sie jemand am Arm und zog sie zurück. „Verdammt Krähe! Pass doch auf wo du hinläufst!“, gab Kumo aufgebracht von sich. Die Angesprochene sah überrascht zu ihm und richtete ihren Blick anschließend nach vorne. Sie wäre fast einen Abhang herunter gestürzt. War sie so sehr in Gedanken gewesen? „Danke..“, kam es über ihre Lippen. Ohne ein weiteres Wort setzte sie ihren Weg fort und folgte dem Rest ihrer Familie. Der Fünfzehnjährige blickte ihr stumm nach.   Im Krankenhaus angekommen, machten sie sich sofort auf den Weg zu Kuraiko´s Zimmer. Dort trafen sie nicht nur Katsuro und Shinji, sondern auch Akemi, Kano und Hana an. Darüber freute Akio sich natürlich riesig. „Oh, was macht ihr denn hier?“, fragte der Rothaarige grinsend. Sein Sohn wirkte auch ziemlich überrascht. Doch diese Frage konnte der Raumwächter sich selbst beantworten, als er sah wie Ayaka zu Shinji ging. Der Junge blinzelte verwundert. Die kleine Wächterin hingegen, wurde etwas Rot. „Eh...Also...Also das hier ist für dich!“, hielt sie ihm ihr kleines Päckchen entgegen. Der Angesprochene wurde prompt rot und wusste gar nicht wie er darauf reagieren sollte. „Nun nimm es schon an. Ayaka hat sich sicher sehr viel Mühe gegeben“, schmunzelte der Raumwächter. Shinji schaute kurz zu ihm, nickte und nahm das kleine Geschenk dankend an. Anschließend lächelten die Beiden sich fröhlich entgegen. „Und, wie geht es Kuraiko?“, wollte Moe wissen. „Sie ist stabil, aber dennoch reagiert sie auf nichts“, seufzte Katsuro. Akemi ergriff die Hand ihrer Schwester und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. „Sie wird bald aufwachen, da bin ich mir sicher“, lächelte sie leicht. Dies war wirklich nicht einfach nur daher gesagt, sie war ernsthaft davon überzeugt. „Danke, Akemi“, lächelte der Rothaarige. Shinji sah ebenfalls zu seiner Mutter, wobei sein Gesichtsausdruck bedrückt wurde. Kurz darauf spürte er eine Hand, welche seine nahm und blickte in dessen Richtung. Ayaka schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, welches er erwiderte.   Krähe beobachtete die Anderen. Katsuro und Shinji waren so stark. Alle standen hinter ihnen. „Ich werde mir mal ein wenig die Füße vertreten gehen“, lächelte die Brünette und verließ das Zimmer. Ihr Weg führte sie durch das Krankenhaus, nach draußen. Die Sonne schien sogar etwas, was die Laune des Mädchens doch etwas besserte. Auf den Straßen waren überall Pärchen zu sehen. Sie sahen so unfassbar glücklich aus. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Lippen der Fünfzehnjährigen. „Hier steckst du“, ertönte auf einmal Kumo´s Stimme hinter ihr, weswegen sie sich zu ihm drehte. „Ich dachte, vielleicht willst du dir nicht unbedingt alleine die Füße vertreten, weshalb ich dir gefolgt bin“, schmunzelte er etwas. Die Angesprochene schwieg kurz, entschloss sich dann aber etwas zu sagen „Vielleicht hast du recht. Lass uns zusammen gehen“. Anschließend setzten sie gemeinsam ihren Weg fort. Während sie liefen, unterhielten sie sich über dieses und jenes, aber vorwiegend über Kuraiko´s Gesundheitszustand. Jedoch dauerte es nicht lange, bis Kumo von den ersten Mädchen angesprochen wurde. Krähe blickte stumm zu ihnen. Das meinte Moe also. Als Kumo gerade sagen wollte, das er mit ihr unterwegs sei, sprach sie ihm dazwischen „Schon gut, macht nur“. Nachdem sie das von sich gab, setzte sie ihren Weg alleine fort. Natürlich spürte sie deutlich den Blick des Dunkelblauhaarigen auf sich. Als sie sich wenig später noch einmal umblickte, waren die Mädchen gerade dabei ihn in Beschlag zu nehmen. Dieser Anblick löste ein komisches Gefühl in ihr aus, sie konnte es aber nicht einordnen. Ihre Schritte wurden von Minute zu Minute langsamer. Ob sie...tatsächlich eifersüchtig war? Sie war sich auch ziemlich sicher, das er nicht ewig auf sie wartete. Irgendwann würde eine Andere kommen und ihn ihr wegschnappen… Krähe stoppte. Wenn sie so dachte, weshalb nahm sie dann alles so hin? Warum weigerte sie sich trotzdem gegen ihre Gefühle und ergab sich ihren Ängsten? Das konnte doch nicht richtig sein… Ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Lippen „Ich habe mich die letzten Monate wirklich albern verhalten“. „Das kannst du laut sagen“ „Kumo?!“, drehte Krähe sich irritiert zu ihm um. Er erwiderte ihren Blick schmunzelnd „So überrascht mich zu sehen?“. „Naja...also...irgendwie“, wusste die Brünette nicht recht, was sie dazu sagen sollte. „Also die Beiden waren nun wirklich nicht mein Typ Mädchen. Ich stehe eher auf kleine sture Dickschädel, die sagen was sie denken, sich nichts gefallen lassen, aber dennoch alles für die tun, die ihnen wichtig sind und zudem ein gutes Herz besitzen“, lächelte der Dunkelblauhaarige. „Hey, das klang jetzt aber nicht unbedingt all zu positiv!“, murrte Krähe. Der Fünfzehnjährige beugte sich etwas vor, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein „Genau das meine ich. Aber zumindest hast du dich gleich angesprochen gefühlt“. Nach diesen Worten, bekam die Brünette einen Rotschimmer. Das hatte sie tatsächlich, wenn auch ungewollt. „Gut, da wir das nun geklärt haben, können wir ja weiter gehen“, lächelte Kumo und setzte seinen Weg fort. Doch weit kam er nicht, da Krähe ihn an seiner Jacke festhielt. Der Junge drehte sich verwundert zu ihr und bemerkte erst dann, den aufgelösten und traurigen Blick der Brünetten. „Krähe?“   „Ich habe Angst“, begann sie, jedoch verstand Kumo nicht wirklich, was sie damit meinen könnte. „Krähe, was meinst du damit?“, wollte er deswegen wissen. Ihre rehbraunen Augen sahen in die seinen. Sie wirkten so zerbrechlich und verletzt. Der Dunkelblauhaarige fragte sich gerade wirklich, was die Brünette all die Monate mit sich herum geschleppt hatte. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Sofort breitete sich ein Gefühl von Geborgenheit in der Fünfzehnjährigen aus. „Ich habe Angst, dass das von vor einem halben Jahr noch einmal passieren könnte. Ich möchte dich nicht noch einmal beinahe töten oder schlimmer. Geschweige denn das ich dich jemals noch mal so sehen möchte“, rückte sie endlich mit der Sprache heraus. Nun verstand Kumo, welche tiefen Wunden das in der Brünetten hinterlassen hatte. Er seufzte lächelnd „Krähe… Ich kann dir zwar nicht versprechen, das derartiges nie wieder passieren wird, da unser aller Leben einfach immer erneut in Gefahr gerät. Doch was ich dir versprechen kann, ist, das ich dich niemals alleine lassen werde. Du warst lange genug Akaya´s Gefährtin um zu wissen, das man auch über den Tod hinaus bei jemandem bleiben kann. Unsere Freunde und auch unsere Familie sind dieser Gefahr auch immer wieder ausgesetzt. Dennoch glauben sie daran, das alles gut wird und sehen immer positiv in die Zukunft. Außerdem bist du das Mädchen, wegen dem ich das Siegel gebrochen und meine Gefühle zurück erhalten habe“. Er unterbrach seinen Satz kurz, nahm ihre Hand in seine und legte sie auf seine Brust „Und du bist diejenige, wegen der selbst ich ein Herz erhalten habe. Du hast mir so vieles geschenkt, Krähe. Lass mich dir wenigstens auch etwas zurück geben“. Die Blicke der Beiden trafen sich und die Brünette konnte deutlich Kumo´s Herzschlag spüren. Sein Herzschlag war ebenso schnell wie ihrer. Erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen, aber sie lächelte leicht „Okay“. Der Dunkelblauhaarige dachte sich verhört zu haben. Hatte sie gerade wirklich zugestimmt? Dies sah die Brünette ihm an, weshalb sie etwas schmunzeln musste. Anschließend stellte sie sich ein wenig auf ihre Zehnspitzen und legte ihre Lippen sanft auf seine. Im ersten Moment war Kumo etwas irritiert, jedoch änderte sich das schnell und er erwiderte den Kuss. Wenig später lösten sie sich von einander und lächelten sich an. „Sagst du es jetzt?“, wollte der Fünfzehnjährige grinsend wissen, woraufhin seine, endlich feste, Freundin rot wurde. „N – Nein“, drehte sie ihren Kopf trotzig zur Seite. Kumo schmunzelte. „Bekomme ich denn wenigstens Schokolade?“, fragte er hinterher. „Ja, das schon“, entgegnete Krähe verlegen. „Und wo ist diese?“ „In meinem Schrank“ „In deinem Schrank? Weshalb das denn?“ „Nur, falls Akaya auf dumme Gedanken kommt“ „Okay, das kann ich nachvollziehen“, redeten die Zwei frisch verliebten, während sie Händchenhaltend, nach Hause gingen.    55. Kapitel ----------- Es war mitten in der Nacht und stockfinster draußen. Selbst die Monde konnten nicht durch die Wolkendecke brechen. Shinji starrte in die Finsternis. Scheinbar zog ein Sturm auf. Doch das würde sie nicht davon abhalten Kuraiko zu besuchen, schließlich brauchte Katsuro nur ein Portal zu öffnen. Ein leiser Seufzer entfloh dem kleinen Mann. Valentinstag war nun schon wieder eine Woche her und seine Mama machte immer noch keine Anstalten aufzuwachen. Die Ärzte waren sich auch nicht sicher woran es liegen könnte. Der Junge krallte mit seiner einen Hand in seine Decke. Er fühlte sich so unfassbar schuldig. Er möchte sich einfach nur bei Kuraiko entschuldigen können. Der Fünfjährige hoffte wirklich, das er das bald konnte. Noch nie in seinem Leben hatte er sich eine Sache so sehr gewünscht. Außerdem sah er seinem Papa an, wie sehr ihm seine Verlobte fehlte. Er versuchte zwar stark zu sein, aber immer gelang auch Katsuro das nicht. Der Raumwächter hatte auch mal schwache Momente. Shinji konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte mal wirklich ruhig schlief. Immerhin stellte auch er sich die Frage, wie es sein konnte das er Katsuro´s und Kuraiko´s leiblicher Sohn war. Weshalb war er dann nicht bei ihnen aufgewachsen? Er verstand es einfach nicht…. Am nächsten Morgen stürzte Katsuro plötzlich in das Zimmer seines Sohnes. Dieser sah erschrocken zu ihm. „Kuraiko...sie..sie hat sich geregt!“ Ohne lange zu überlegen machten das Vater und Sohn Gespann sich auf den schnellsten Weg zum Krankenhaus. Dort kamen sie gleichzeitig mit Akemi und Kano an, welche die Nachricht ebenfalls erhalten hatten. Sie stoppten vor der Tür des Zimmers der Schwarzhaarigen. Der Raumwächter Schluckte hart. Was, wenn sie sich zu viele Hoffnungen machten? Er war sich nicht sicher ob Shinji das verkraften konnte. Geschweige denn er selbst. Doch Akemi sprach ihm noch einmal Mut zu und er öffnete daraufhin die Tür. Alle in den Raum tretenden, trauten ihren Augen kaum. Ausgenommen Kano, verstand sich von selbst. Die junge Frau saß dort, an ihr aufgestelltes Bett gelehnt und blickte aus dem Fenster. Als hätte sie nie etwas anderes getan. Wäre nie im Koma gewesen. Kurz darauf drehte die Dunkelheitswächterin ihren Kopf zu der kleinen Gruppe und begann sanft zu lächeln. „Hey“, kam es noch etwas heißer von ihr, da sie ihre Stimme so lange nicht benutzt hatte. Wenige Sekunden später, liefen außer Kano, alle überglücklich zu ihr und schlossen sie fest in ihre Arme. Akemi drücke ein paar Freudentränen weg, während Shinji seinen Tränen freien Lauf ließ. Nachdem alle Kuraiko umarmt hatten, ließ Shinji immer noch nicht von der jungen Frau ab. Er hielt sie fest in seinen Armen und es schien so, als wolle er sie nie wieder los lassen. Die Dunkelheitswächterin blickte zu ihm herunter. Wenig später erwiderte sie seine Umarmung liebevoll „Mein geliebtes Kind“. Es war zwar nur ein Flüstern, dennoch verstanden alle in dem Zimmer, was die Schwarzhaarige sagte. „Du weist es also?“, schmunzelte Katsuro. Die roten Augen der Wächterin trafen auf seine gelben. „Ja, ich erkannte es, als Shizuka etwas abfälliges in der Richtung von sich gab. Das war auch der Grund, weshalb ich unachtsam wurde. Deshalb ist es auch nicht deine Schuld, Shinji“, lächelte Kuraiko herzlich zu dem Jungen herunter. Dieser schaute verwirrt zu ihr auf. „Ich weis, das ihr jeden Tag hier wart und du dir Vorwürfe gemacht hast. Jedoch konnte ich noch nicht wieder bei euch sein“, entgegnete die junge Frau. Deren Schwester sah fragend zu ihr „Was meinst du damit, Kuraiko?“. „Das Schicksal zeigte mir, was passiert ist. Oder eher gesagt, was passieren wird“, antwortete die Angesprochene. Nun blickten alle im Raum fragend zu ihr. Das wunderte Kuraiko nicht im geringsten. Danach fing sie an zu erzählen. „Als ich fast gestorben wäre, sagte das Schicksal zu mir, das es mir die Wahrheit offenbaren würde, jedoch nahm das einige Zeit in Anspruch, weshalb ich somit ins Koma fallen würde. Trotzdem stimmte ich zu. Ich musste einfach wissen, wie das möglich ist. Daraufhin wurde meine Seele in die Zukunft geschickt. Zumindest in jene, die zu dem Zeitpunkt feststand. Schließlich kann sie sich immer ändern. Dort erfuhr ich, das Katsuro und ich später Zwillinge erwarten werden. Shinji und Fudo, zwei putzmuntere Jungen. Jedoch werde ich sie niemals Beide zur Welt bringen. Shinji wird in die Vergangenheit zu einem Paar geschickt, das ihn großziehen sollte, bis er zu uns konnte. Aber….Yami kam ihnen zuvor und brachte Shinji´s Zieheltern um, als er vier wurde. Diese Zieheltern waren mit den Seelen von Ren und Luchia gesegnet, besaßen aber keinerlei Kräfte mehr. Der Grund, weshalb Shinji zu und geschickt wird ist, das er unbedingt der Wächter des Glaubens werden muss. Allerdings soll es auch noch einen weiteren wichtigen Grund geben, welchen ich aber nicht kenne. Das Schicksal hat Shinji dafür auserwählt, weil sie sich sicher sind, das er genau der Richtige dafür wäre. Zudem ist der Glaubenswächter der Mächtigste, des inneren Schutzes“ Ihre Familie sah verwirrt zu der Dunkelheitswächterin. „Moment, warte mal. Wie soll das möglich sein? Ren und Luchia´s Seelen waren zu dem Zeitpunkt von Shinji´s Geburt, noch in den Händen von dem Chaos“, verstand Katsuro nicht ganz. „Die Frau welche Shinji zur Welt brachte, war sterbenskrank. Ebenso wie ihr Mann. Sie haben Ren und Luchia mit Freuden ihre Körper überlassen, damit sie zumindest etwas gutes vor ihrem Ableben bewirken konnten. Aber um die Körper der Beiden zu heilen, mussten Ren und Luchia auf ihre Kräfte verzichten“, antwortete Kuraiko. „Das erklärt aber nicht, weshalb sie uns dann nicht aufgesucht haben“, wunderte es Akemi. Immerhin war sie sich sicher, dass Manabu und Chiyo das sehr gefreut hätte. „Sie wollten Shinji so lange wie möglich im verborgenen großziehen. Hätten sie das vor unseren Augen getan, wäre Katsuro oder mir sicher irgendwann etwas komisch vorgekommen. Es war einfach noch nicht an der Zeit, das er zu uns kommt“, erklärte die Schwarzhaarige. „Soll das etwa heißen, das mein Zwillingsbruder jetzt noch nach mir auf die Welt kommt?“, sah Shinji fragend zu seiner Mama auf. Diese begann leicht zu lächeln und nickte „Ja“. Danach blickte Kuraiko in die Runde „Es tut mir wirklich leid, das ich euch so lange Sorgen bereitet habe. Ich hoffe, das ihr versteht, dass das wichtig für mich war“. Akemi trat zu ihrer Schwester ans Bett und nahm sie in den Arm „Sicher. Ich hätte genau so gehandelt. Aber nun sind wir einfach nur froh, das du wieder bei uns bist, Kuraiko. Wir haben dich so unendlich vermisst“. Nach ihren Worten, kamen der Rosahaarigen erneut die Tränen, ebenso wie Kuraiko, da es sie so unfassbar rührte das zu hören. Katsuro betrachtete die Schwestern und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend auf seinen Sohn. Was hatte das Schicksal nur für sie geplant? Das es sogar soweit ging, ein unschuldiges, noch nicht mal geborenes Kind, in die Vergangenheit zu schicken? Ein paar Tage später war wieder so ziemlich der Alltag bei allen Wächtern eingetreten. Kuraiko war auch endlich wieder zu Hause und erholte sich von Tag zu Tag von dem Koma. Es war zwar alles noch etwas ungewohnt für die junge Frau, aber sie gewöhnte sich schnell daran ‚Mama‘ genannt zu werden. Dennoch beschlich sie dauernd das Gefühl, das bald etwas passieren würde. Daher sah sie, wie in letzter Zeit häufig, verträumt aus dem Fenster. Dabei spürte sie auf einmal, wie jemand seine Arme um ihre Taille legte. „Über was denkst du schon wieder nach?“, ließ Katsuro seinen Kopf auf ihrer Schulter nieder. „Ich weis nicht, es ist einfach ein ungutes Gefühl. In letzter Zeit wird der Himmel häufig von Wolken bedeckt. Ob das ein schlechtes Omen ist?“, gab Kuraiko nachdenklich von sich. Ihr Verlobter hörte ihr Stumm zu. Seit dem sie wieder wach war, wirkte sie oft nachdenklich. Was hatte sie nur gesehen, was sie immerzu grübeln ließ? Und weshalb erzählte sie es niemandem? „Vergiss bitte nicht, das du selbst diejenige warst, die zu uns sagte, das wir unser Schicksal noch verändern können“, setzte der Rothaarige seiner Verlobten einen sanften Kuss auf ihren Hals. Die junge Frau wurde etwas rot und nickte „Du hast recht, entschuldige“. „Ein Unwetter zieht auf“, legte Chiyo eine ihrer Hände auf das große Panoramafenster. Das war in letzter Zeit keine Seltenheit, jedoch beschlich sie ein ungutes Gefühl. Zudem war es so, als würden diese Wolken auch ihre Sicht auf die Schicksalsstränge nach und nach vernebeln. „Du wirkst in letzter Zeit so unruhig, was ist los, Chiyo?“, gesellte Manabu sich zu seiner Freundin. Jene sah zu ihm und lächelte leicht „Nicht so wichtig“. Der Ausdruck des Hellblauhaarigen wurde skeptisch. „Chiyo… Verheimlichst du mir schon wieder etwas?“, wollte er daher wissen. „Ach, wie – wo? Das würde mir doch nicht mal im Traum einfallen“, schmunzelte die Pinkhaarige und wandt sich von dem Fenster ab. Ihr Freund hingegen zuckte mit einer seiner Augenbrauen. Und wie sie das tat. Er war sich auch ziemlich sicher, das sie wusste, das er es wusste. Ein Seufzer entfloh ihm. Als Wächterin über das Schicksal aller, hatte man es wohl nicht leicht. Genau das bereitete ihm Bauchschmerzen, wenn er daran dachte, das seine Tochter einmal diese Aufgabe übernehmen würde. Außerdem frustrierte es ihn, das er die gesamten Bücher, welche er wegen Shinji gelesen und studiert hatte, umsonst las. Vor allem da er in ihnen auch nichts neues erfahren hatte. Aber wie denn auch, wenn ihnen alles nur vorgespielt worden war. Prinzipiell könnte er die gesamten Bücher in die Tonne treten. Allerdings schmerzte ihn er Gedanke, Bücher weg zu werfen. Andererseits… Manabu ließ seinen Blick durch die Schloss Bibliothek schweifen. Er wollte nicht, das sein Sohn mit dem falschen Wissen, wie er, aufwuchs. Der Wissenswächter ging kurz in sich. „Gut, es ist beschlossene Sache, ich werde alle Bücher verbrennen, die etwas mit der falschen Geschichte der Wächter zu tun haben!“, entschloss er. Seine Freundin sah irritiert zu ihm. „Das willst du machen? Aber wie sollen unsere Kinder dann...“ „Halt Chiyo. Sie sollen eben nicht die falsche Geschichte lernen. Ich werde neue Bücher schreiben, wie du es mir damals vorgeschlagen hast. Unsere Kinder sollen nur mit der Wahrheit groß werden. Ebenso wie deren Kinder und Kindes Kinder“, lächelte der Wissenswächter. Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen der Pinkhaarigen „Keiner wäre dafür besser geeignet wie du, Manabu“. „Das mit unserem Ausflug heute, wird wohl nichts“, seufzte Moe, welche sich gerade vom Fenster abwandte. „Das Wetter ist doch wirklich doof“, murrte Ayaka trotzig. Sie wollten schon seit einigen Tagen mal wieder auf den Spielplatz gehen, aber immer waren Wolken am Himmel. „Aber zu Hause kann man doch auch ganz viel Blödsinn machen“, grinste Akaya, welcher gerade mit Amaya um die Ecke kam. „Setzt unseren Kinder nicht immer so ein Floh ins Ohr, oder willst du ihren ‚Blödsinn‘ später wieder weg machen?“, lächelte Moe. Jenes fand ihr Mann irgendwie angsteinflößend. Krähe hingegen schaute aus dem Fenster. Diese Wolken beunruhigten sie ungemein. Besonders da sie seit Tagen dort waren. Immer wieder regnete und stürmte es. Aber sie hatte das Gefühl, als würde etwas mit ihnen nicht stimmen. Ob es daran lag, das sie die pure Finsternis beherrschte? Wollten diese Kräfte ihr etwas mitteilen? Kumo entging natürlich nicht, das Krähe etwas beunruhigte. Das Problem an dem ganzen war bloß, das es ihm da nicht anders erging. Er war sich allerdings auch ziemlich sicher, das es Akaya und Moe gleich erging. Warum sonst wollten sie ihre Kinder unter allen Umständen im Haus behalten? An anderen Tagen störte es sie schließlich auch nicht, wenn Wolken am Himmel waren. Mit seiner Vermutung behielt der Fünfzehnjährige vollkommen recht. Die Lebenswächterin sah erneut aus dem Fenster, während Akaya mit ihren Kindern spielte. Diese Wolken kamen ihr bekannt vor. Sie hatte sie schon einmal gesehen. Sie drehte sich nochmals von dem Fenster weg und ging die Treppen ihres Hauses hoch, bis sie die Luke zum Dachboden öffnete. Deren Leiter stieg sie ebenfalls hinauf, um sich anschließend auf dem Dachboden umzusehen. „Wo haben wir denn…?“, murmelte sie vor sich hin, während sie etwas suchte. Nach längerem Suchen, Entstauben und Niesen, fand sie was sie suchte. Es war eine Schatulle, in welcher sich Fotos befanden. Es waren jene, die sie damals in dem angeblichen Haus ihrer Vorfahren fanden. Auch wenn die Bilder dadurch wohl ebenfalls eine Fälschung waren, war sie sich ziemlich sicher, das die Wolken dennoch die selben waren. Also öffnete sie die Schatulle und nahm die Bilder hervor, um sie sich danach noch einmal einzeln anzusehen. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht. „Es sind also tatsächlich die selben...“ Wenig später hörte sie die Leiter knarzen. „Was machst du denn hier oben, Moe? Hattest du etwa Sehnsucht nach deinem Hochzeitskleid?“, lugte Akaya´s grinsendes Gesicht durch die Öffnung im Boden. Seine Frau schmunzelte „Akaya, du weist genau das mein Kleid nicht hier oben, sondern in unserem Schrank hängt. Sag doch einfach, das du aus dem selben Grund hier bist, wie ich“. Der Weißhaarige stand wenig später neben ihr und musste wegen seiner Größe, auf seinen Kopf aufpassen. „Also es war wirklich noch lustiger, als du mich nicht so durchschauen konntest“, lächelte der Todeswächter. „Dazu sind wir schon eindeutig zu lange zusammen“, entgegnete die junge Frau. Anschließend hielt sie ihm die Bilder entgegen „Allerdings hatten wir somit Beide recht“. Akaya nahm die Fotos an und wusste nicht recht, ob er sich nun darüber freuen sollte, oder nicht. Was hatte das zu bedeuten? Jedoch konnten sie sich nun sicher sein, das es mit Yami zu tun hatte. „Die Pause war ja auch zu schön~“, seufzte der Todeswächter schmunzelnd. Indessen beobachtete Kano seine Tochter, welche fröhlich durch die Gegend krabbelte. In seinem Büro hatte er inzwischen alles ‚Hana – sicher‘ gemacht, wie er es nannte. Auch ihn beunruhigten die Wolken. Besonders da es Akemi in letzter Zeit nicht sonderlich gut ging. Sie versuchte es zwar mit einem Lächeln zu überspielen, aber er durchschaute sie sofort. Sie müsste inzwischen wissen, das sie ihm nichts mehr vormachen konnte. Allerdings behielt sie ihre Probleme immer noch für sich, obwohl sie ihm etwas anderes versprochen hatte. Andererseits ahnte er ja, das sie sich in der Hinsicht nicht ändern würde. Aus diesem Grund konnte er sich aber nicht auf seine Arbeit konzentrieren. Plötzlich durchfuhr ihn ein merkwürdiges und zugleich schlechtes Gefühl. Das bestätigte sich, als Hana aus dem nichts anfing zu weinen. „Akemi, verdammt!“, sprang er von seinem Stuhl auf, sammelte seine Tochter ein und rannte los. Leider wusste er nicht, wo sie sich gerade aufhielt und egal wen er fragte, keiner wusste es. Manabu und Chiyo schlossen sich seiner Suche umgehend an. Die Pinkhaarige hatte ein ähnliches Gefühl gehabt. Das wiederum bedeutete nichts gutes. Als sie gerade an dem Ballsaal vorbei liefen, hörten sie Gelächter aus jenem. Sofort riss der Blonde die Tür zu dem Saal auf. Er kannte dieses abfällige Lachen. Sein Blick wurde sofort finster, als er in den Raum blickte. Dort stand Shizuka, welche Akemi auf ihren Armen trug, Ohnmächtig. „Du verdammtes….“, knurrte Kano, hielt sich aber zurück, da er seine Tochter dabei hatte. „Was willst du von Akemi!? Lass sie gehen!“, rief Chiyo zu der Vampirin, doch diese grinste nur herablassend. „Warum sollte ich das tun? Schließlich brauchen wir sie, aber das wusstet ihr doch. Natürlich kann ich auch die kleine Hana mitnehmen, sollte euch das lieber sein. Zudem sollte ihr ach so toller Ehemann sich wirklich schämen, als ich sie hier aufgelesen habe, hatte sie mit extremen Schmerzen zu kämpfen. Aber das ist ja nicht verwunderlich, schließlich schwebt die ganze Zeit finstere Energie über euch“, lächelte Shizuka. „Wenn Akemi Bewusstlos ist, können wir nichts machen, die Gefahr ist zu groß, das wir sie verletzen könnten“, seufzte Manabu. Die Mimik des Zeitwächters wurde eiskalt. So sahen seine Freunde ihn schon lange nicht mehr. Er übergab Chiyo seine Tochter „Pass auf sie auf“. Danach wandt er sich zu der Blauhaarigen „Ich werde dich Akemi nicht mitnehmen lassen. Nur über meine Leiche“. Die Angesprochene schmunzelte auf diese Aussage hin. Der Zeitwächter benutzte seine Fähigkeit und stand kurz darauf vor der Vampirin. Als er mit seiner Eismagie angreifen wollte, konterte sie mit ihrer dunklen Magie und wich aus. „Du gehst gerade das Risiko ein deine Frau zu verletzen, ist dir das so egal?“, grinste die Frau. Der Angesprochene blickte sauer zu ihr „Im Gegenteil, aber es ist mir allemal lieber, wie das du sie mit nimmst!“. „Etwas opfern, um etwas zu gewinnen...“, murmelte Chiyo. Ihr Freund blickte zu ihr. Anschließend zu den Anderen. Er würde Kano gerne helfen, war sich aber nicht sicher ob seine Kräfte dafür so geeignet wären. Doch auf einmal kamen Kreaturen aus dem Boden hervor, was seine Meinung änderte. „Kano, ich kümmere mich darum!“, rief der Wissenswächter, ehe er sich an die dunklen Viecher machte. Es dauerte nicht lange, bis ihre anderen Freunde ebenfalls den Saal betraten. „Akemi!“, gab Kuraiko entgeistert von sich. „Ah, da ist unsere Dunkelheitswächterin ja wieder~ Hast du dich gut erholt? Schade eigentlich, ich dachte ich wäre dich endgültig los“, meinte Shizuka, wobei sie Kano´s Angriff auswich. „Du..“, wollte Katsuro gerade sauer ausholen, doch seine Verlobte hob ihre Hand, um ihn davon abzuhalten. Er sah fragend zu der Schwarzhaarigen. „Sie hat versucht Shinji zu töten und meine Schwester verletzt. Das verzeihe ich ihr nicht….niemals“, kam es, für Kuraiko´s Verhältnisse, verdammt ernst über ihre Lippen. „Pass auf Shinji auf“, lächelte die Dunkelheitswächterin, ehe sie schnurstracks auf Shizuka zu rannte. „Kuraiko!?“, blickte der Rothaarige ihr entgeistert nach. Shinji´s Blick ähnelte seinem. Er hatte seine Mama doch gerade erst wieder und wollte sie nicht noch einmal verlieren. Ayaka ging zu ihm und hielt, wie sie es in letzter Zeit immer tat, seine Hand um ihn zu beruhigen. „Deine Mama ist stark. Das was sie tut, zeigt doch nur, wie viel du ihr bedeutest“, lächelte das Mädchen liebevoll. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick und wurde etwas rot. „Ist unsere Tochter nicht toll?“, grinste Akaya stolz. Moe schmunzelte „Sie ist unsere, was erwartest du also? Trotzdem werde ich Akemi nun von Shizuka befreien, damit die Anderen freie Bahn haben“. Nach ihren Worten rannte die Orangehaarige los, beschwor ihren Speer und vernichtete die Kreaturen, welche ihr im Weg standen. „Ihr könnt Shizuka ohne bedenken angreifen, ich schütze Akemi mit meinem Schild!“, meinte sie währenddessen. Dies nahmen ihre Freunde beim Wort. „Hm~ So geht das aber nicht, der Held sollte nicht zurück bleiben… Pass bitte auch auf Ayaka auf“, zwinkerte der Todeswächter und lief ebenfalls los. Katsuro sah ihm ungläubig nach „Wurde ich gerade etwa zum Babysitter ernannt?“. „Willkommen im Club“, schmunzelte Chiyo, welche Hana auf ihren Armen beruhigte. „Das gibt es doch nicht“, knurrte Shizuka. Danach schnippte sie einmal, woraufhin Mei in ihrer Nähe auftauchte „Du hast gerufen?“. „Kümmere dich um die Wächter und zeig was du gelernt hast! Die kommen hier wie die Ameisen aus allen Ecken!“, befahl die Vampirin. Die Braunhaarige nickte und schritt zur Tat. Moe stellte sich ihr in den Weg. „Lange nicht gesehen, Mei“, lächelte die Wächterin entschlossen. „Ich habe in letzter Zeit eben hart trainiert und hoffe nun, das es sich ausgezahlt hat“, entgegnete die Sechzehnjährige. Die Lebenswächterin richtete ihren Speer auf das Mädchen „Dann zeig mal, was du kannst“. Anschließend begannen sie zu kämpfen. Akaya verstand schnell, das seine Frau das Tat, damit er sich um Akemi und die Anderen kümmern konnte. Daher schnellte er an ihr vorbei, auf Shizuka zu. „Denkst du nicht, es wäre einfacher zu kämpfen, wenn du mir Akemi aushändigen würdest?“, grinste der Todeswächter. „Das hättest du wohl gerne, kannst du aber vergessen. Mit einem unwürdigen Todeswächter möchte ich nichts mehr zu tun haben“, antwortete die Vampirin abfällig. Akaya´s Augen blitzen kurz rot auf „Vielleicht sollte ich dir dieses mal lieber das Genick brechen?“. „Versuch es doch“, entgegnete die Blauhaarige und spürte dann, das ihre Füße festgefroren waren. So schnell wie Kano vor ihr stand und Akemi abnahm, konnte sie gar nicht reagieren. Ebenso schnell war der Blonde mit seiner Frau auch verschwunden. Shizuka blickte sauer zu dem Weißhaarigen „Du elender…. Du wolltest mich einfach nur ablenken!“. „Hat doch auch sehr gut funktioniert, oder? Ich habe einfach deine Gefühle für mich genutzt, die du so stark zu unterdrücken versuchst“, hob Akaya seinen Zeigefinger in die Höhe. Gerade, als die Vampirin etwas erwidern wollte, musste sie Kuraiko´s Angriff ausweichen. „Dieses mal werde ich mich nicht ablenken lassen!“, blickte die Schwarzhaarige, entschlossen, zu ihrer Gegnerin. „Du scheinst dich ja wirklich mit mir messen zu wollen. Aber vergiss nicht, hier werden deine Kräfte nicht erhöht. Wir befinden uns hier weder in der Dimension des Chaos noch der des Nichts“, meinte die Blauhaarige. „Du weist gar nicht, wie egal mir das ist! Du hast meine Schwester angegriffen und wolltest meinen Sohn töten!“, hüllten sich Kuraiko´s Hände in schwarze Energie, womit sie ihren Gegenüber angriff. Akaya beobachtete sie. Anschließend kratzte er sich an seinem Hinterkopf „Irgendwie bin ich hier wohl überflüssig geworden?“. „Dann steh da nicht herum, sondern helf uns!“, murrte Manabu, welcher sich gerade fluchend aufrichtete. Scheinbar waren die Kräfte der Kreaturen mit Shizuka´s und Mei´s gewachsen. Zweitere und Moe rappelten sich gerade ebenfalls auf. „Du bist wirklich stärker geworden. Trotzdem. Du wirst mir nicht das Wasser reichen können, Mei“, lächelte die Orangehaarige. Die Braunhaarige wischte sich Blut von ihrem Mundwinkel. Die Wächterin hatte sie wirklich stark getroffen. Mit ihrem heiligen Speer war sie äußerst gefährlich, also musste sie diesen los werden. „Das werden wir noch sehen“, schloss Mei, lächelnd, ihre Augen. Anschließend wurde Moe von einer Horde Kreaturen überrannt. „Was zum..!?“, war die Orangehaarige etwas überrumpelt. Ein Schutzschild konnte sie nicht errichten, da sie Chiyo, Katsuro, die Kinder, Kano und Akemi beschütze. Doch diese Viecher wagten es doch tatsächlich, ihr ihren Speer zu entreißen. Kurz darauf verschwanden sie mit genau jenem. Moe ließen sie auf dem Boden sitzend zurück. Ihre smaragdgrünen Augen sahen in Mei´s violette. „Ich wusste nicht, das du genau so hinterlistig und feige bist, wie Shizuka“, erhob die Wächterin sich. „Ich habe nur das getan, was jeder gemacht hätte. Immerhin bin ich nicht hier um zu spielen, sondern zu gewinnen“, entgegnete Mei. „Und was genau hast du davon? Du hast doch mit all dem gar nichts zu tun, oder?“, wollte die Lebenswächterin wissen. Die Braunhaarige lächelte leicht „Yami hat mich aufgenommen, als ich vollkommen alleine und zurück gelassen war“. „Und deswegen tust du gleich alles was er sagt, ohne wenn und aber? Ob es dir gefällt oder nicht?“, bohrte Moe weiter. Die Sechzehnjährige hielt inne. Warum fragten sie das immer alle? Sie wollte einfach nichts mehr davon hören. „Warum versucht ihr alle immer mich zu belehren!?“, sprintete das Mädchen auf die Ältere zu und griff jene an. Natürlich wich die Orangehaarige zurück. „Vielleicht wollen wir einfach nicht, das du später bereust, was du jetzt tust. Ich glaube nicht, das du so verdorben bist, wie die anderen Beiden. Hättest du so ein schwarzes Herz, hättest du dich bestimmt nicht in Manabu verliebt“, lächelte die junge Frau. Auf diese Worte hin, blickte Mei kurz zu dem Wissenswächter. Wandt jedoch ihren Kopf schnell zurück „Das ist doch vollkommen egal! Hör einfach auf mir irgendetwas einzureden!“. „Wer redet hier wem etwas ein? Meinst du nicht, das du das selbst tust?“, hielt Moe dem Blick der Jüngeren stand und wich sogar vor ihrem Angriff nicht zurück. Im Gegenteil, sie sah diesem ernst entgegen. Das verwirrte Mei so sehr, das sie ohne es zu wollen, inne hielt. „Du bist kein schlechter Mensch, Mei“, fügte die Lebenswächterin hinzu. Die Braunhaarige weitete ihre Augen etwas. Anschließend schüttelte sie ihren Kopf und hielt jenen in beiden Händen. Schwarze Energie begann aus ihrem Körper zu strömen. Moe sah besorgt zu dem Mädchen. Was hatte Yami ihr nur angetan? Akaya beschlich ein ungutes Gefühl, weshalb er unbewusst zu seiner Frau sah. Diese nährte sich gerade Mei. Doch was er bei dieser sah, gefiel ihm gar nicht. Moe hatte da etwas vor, das gefährlich war. Ohne länger zu zögern lief er zu ihr „Moe, nicht!“. Die Gerufene blickte in die Richtung, aus welcher ihr Name kam. Danach spürte sie plötzlich eine enorme Menge an Energie vor sich. Sie wusste sofort, das etwas nicht stimmen konnte und ließ ihren Blick schweifen, um all ihre Freunde mit einem Schild schützen zu können. Sie hatte es gerade geschafft, als Mei´s Energie anfing, sich zu entladen. Akaya´s Blick wurde sauer „Verdammt noch mal, bleib da nicht wie angewurzelt stehen!“. Der Weißhaarige nahm Schwung und sprang vom Boden ab, geradewegs auf seine Frau zu. Er bekam sie noch knapp zu packen, ehe sie von der Entladung weg geschleudert wurden. Ayaka sah all dem nur entgeistert zu. Sie war so geschockt, das sie nicht mal schreien konnte. Shinji spürte das sofort, besonders da der Druck an seiner Hand stärker geworden war. „W – Warum hat sie sich denn nicht bewegt?“, fragte er sich. „Moe kann sich nicht bewegen, wenn sie zu viele Schutzschilder errichten muss. Maximal zwei kann sie errichten und sich gleichzeitig bewegen. Aber mit unserem sind das vier...“, erklärte Chiyo. Kano blickte zu dem schwarzen Nebel, welcher sich wegen der starken Explosion bildete. Katsuro war statt seiner in den Kampf gezogen. Akemi und Moe ähnelten sich wirklich. Wenn es andere gerettet hätte….würde seine Frau sich durchaus ebenfalls Opfern. Das war ein Gedanke, der ihn rasend machte. Moe hatte gerade genau das getan. Alle schützte sie vor der starken Explosion, obwohl sie genau vor dessen Herd stand. „Das Schild verschwindet...“, bemerkte der Blonde es, da der Nebel zu ihnen durchdrang. Wegen dem schwarzen Rauch, konnte man nichts erkennen. Doch was war nun mit Moe und Akaya? 56. Kapitel | Leben oder Tod?-2- | ----------------------------------   Der Rauch begann allmählich sich etwas zu lichten. Kuraiko und Katsuro, ebenso wie Manabu standen noch mitten drin. Erstere sah sich suchend um, doch Shizuka war verschwunden. Zumindest war sich sich ziemlich sicher. Chiyo sorgte sich indessen um Akaya und Moe. Gerade als sie sich in Bewegung setzten wollte hörte sie ihren Freund aus dem Nebel rufen. „Bringt Ayaka hier weg. Sofort!“   Die Pinkhaarige wusste, dass das nichts gutes zu Bedeuten hatte. Ebenso wie die Kleine, um die es ging, weshalb sie einfach losstürmen wollte. Doch Kano hielt sie mit einer Eiswand davon ab. „Lass mich durch! Ich will zu meinen Eltern!“, sah sie sauer zu dem Zeitwächter zurück. „Wenn Erwachsene etwas sagen, sollte man darauf hören“, entgegnete der Blonde ernst und egal wo die kleine Wächterin lang wollte, er ließ sie nicht. Ayaka sank auf ihre Knie zusammen, wobei sich Tränen einen Weg über ihre Wangen bahnten. Sie sorgte sich so unfassbar um ihre Eltern. Warum durfte sie nicht zu ihnen? Was war mit ihrer Mama und ihrem Papa? Shinji ging zu ihr und nahm sie etwas in den Arm. Immerhin war sie auch immer für ihn da gewesen. Nun war er mal an der Reihe. „Kano, kümmerst du dich um die Beiden?“, wollte Chiyo von ihm wissen, während sie Hana auf den Bauch ihrer Mama ablege, welche der Zeitwächter immer noch auf seinen Armen trug. Jener nickte „Ja“. Nach dieser Bestätigung rannte die Schicksalswächterin sofort los. Sie musste wissen war passiert war. Shinji half indessen Ayaka auf und ging mit ihr und Kano mit. Das Mädchen wusste, das der Blonde sie eh nicht durchlassen würde, als rebellierte sie nicht weiter. Es würde eh nichts bringen….   Das erste was Kuraiko zu Gesicht bekam, waren einige Blutspritzer und Sachen, die sie lieber nicht gesehen hätte, weshalb sie sich sofort von jenem Anblick abwandte. „Wie schrecklich...“, murmelte sie erschüttert. Katsuro ging schnell zu ihr und drückte sie an sich. „Ist das..?“, begann er und Manabu nickte zustimmend. „Das war Mei… Yami scheint aus ihr eine finstere Energiebombe gemacht zu haben, um sie im richtigen Augenblick hochgehen zu lassen. Ich glaube nicht, das sie das wusste“, knurrte der Hellblauhaarige. „Dann hatte dieser Bastard das von Anfang an so geplant?“, wurde der Raumwächter sauer. „Was ist mit Moe und Akaya?“, richtete Kuraiko ihren Blick auf den Wissenswächter. „Naja….das...“, wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Also deutete er in die Richtung, in der die eben Genannten lagen. Da sich der Rauch allmählich komplett legte, konnten sie auch schon von weitem etwas erkennen. Das was sie allerdings erblickten, sah alles andere als gut aus. Chiyo stand schon bei den Beiden. Weshalb auch die anderen Drei sich zu ihr gesellten.   Angekommen, kamen Kuraiko Augenblicklich die Tränen. Der Anblick war grausam und sie verstand sofort, weshalb Manabu Ayaka weggeschickt hatte. „Mein Gott...“, knirschte Katsuro mit seinem Kiefer. Chiyo wusste gar nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Dort lagen Akaya und Moe, wobei ersterer noch einen Arm über dessen Frau gelegt hatte. Der komplette Rücken des Weißhaarigen war verbrannt und zum Teil offen. Er musste unfassbare Schmerzen haben. Auch seine Arme und zum Teil das Gesicht waren betroffen. Man konnte sofort erkennen, das er Moe beschützt hatte. Sie war zwar auch schwer getroffen, aber bei weitem nicht so stark wie ihr Mann. Bei ihr waren es die Arme, zum Teil Rücken und Beine. Ihr Gesicht nur zu einem kleinen Teil. Auch konnte man sehen, das die Explosion sie stark durch die Gegend schleuderte. Von dem ganzen Hinsehen wurde Chiyo übel, weshalb sie sich ihre Hand vor den Mund hielt. Manabu ging zu ihr und drehte sie von dem Anblick weg, wobei er sie in seine Arme nahm. Sie sollte das nicht weiter ansehen müssen. Der Blick des Wissenswächter´s wurde ernst. Sie mussten sich beeilen, sonst würden die Beiden nicht überleben. Verbrennungen sind extrem belastend für den Körper. „Und dann muss Akemi auch noch bewusstlos sein...sie ist die Einzige, die Verbrennungen so effektiv behandeln kann, das keine Narben zurück bleiben. Das zeigte Ayumi ihr ja in der Vergangenheit“, seufzte Kuraiko. „Das ist jetzt Zweitrangig! Für diese Methode hat sie immerhin 24 Stunden Zeit! Aber Moe und Akaya haben allmählich keine mehr!“, gab Manabu ernst von sich.   Danach ging alles ganz schnell. Die schwer Verletzten wurden umgehend ins Krankenhaus gebracht und dort auf der Intensivstation versorgt. Dort wussten sie schon, was sie vorbereiten mussten, damit Akemi mit ihrer speziellen Behandlung anfangen konnte. Jedoch musste die junge Frau dafür erst einmal zu sich kommen. Sie versorgte mit ihrer Methode schon öfter Verbrennungsopfer im Krankenhaus. Diese Methode konnte auch nur sie verwenden, da man zusätzlich Heilkräfte benötigte. Den Anderen mussten Manabu, Chiyo, Kuraiko und Katsuro natürlich davon erzählen. Hideki, welcher mit als erstes in dem Saal ankam, war vollkommen geschockt. Seine Verlobte nahm das auch ziemlich stark mit, immerhin mochte sie Moe und Akaya auch. Ai hingegen war stinksauer. Ihr dürfte weder Yami noch Shizuka über den Weg laufen. Shin machte sich ein wenig sorgen um die armen Leute in der Umgebung seiner Frau. Krähe bekam einen halben Nervenzusammenbruch. Sie war einfach nur froh, das Kumo da war um ihr halt zu geben. Ayaka ging es nicht viel besser, seit Stunden war sie nur am weinen. Shinji wusste einfach nicht, was er noch tun sollte. „Wir können nur hoffen, das Akemi wieder schnell zu sich kommt und dann auch in der Lage ist, etwas zu tun….wenn nicht, weis ich nicht was aus den Beiden wird“, betrachtete Manabu frustriert, Akaya und Moe, durch eine Glasscheibe. Sie waren beinahe vollkommen verbunden. Alle Hoffnung steckte nun in Akemi. Wüssten die Ärzte nicht, das sie diese eine Technik beherrschte, würden sie ihren Freunden keine hohe Heilungschancen geben. Besonders Akaya kämpfte schon stark um sein Leben. Die Ärzte taten alles was in ihrer Macht stand, auch wenn es nicht viel war. Zumindest konnten sie ihr Leben aufrecht erhalten, in der Hoffnung das die Lichtwächterin zu sich kam. Chiyo betrachtete ebenfalls ihre schwerverletzten Freunde. Nie hätte sie erwartet, das Yami die Beiden auf diese Art los werden wollen würde. Sicher war ihm klar gewesen, das Moe ihre Freunde beschützen würde und das sie sich dann nicht rühren konnte. Das Akaya sie dann beschützen wurde, wusste er mit Sicherheit ebenfalls. Deshalb diese mit Finsternis versehenden Wolken. Er wollte Akemi schwächen und ihre eigene Sicht auf die Schicksalsstränge vernebeln… Wer konnte ahnen, das er soweit voraus planen würde? Die Pinkhaarige sah zu ihrem Freund auf. In seinem Gesichtsausdruck konnte sie sehen, wie sehr er sich um die Zwei sorgte, aber auch wie sauer er auf Yami war. Das wunderte sie nicht. Er würde es zwar niemals zugeben, aber Akaya war immer wie ein großer Bruder für ihn, den er eigentlich nicht wollte.   Kano saß indessen in seinem und Akemi´s Schlafzimmer, neben ihrem Bett und blickte zu seiner Frau, während er ihre eine Hand hielt. Sein Blick ruhte auf ihr. „Komm schon Akemi...“, drückte er ihre Hand etwas fester, mit seinen. Er wusste schließlich, wie wichtig der Rosahaarigen ihre Freunde waren und das sie sich nur Vorwürfe machen würde, wenn sie nichts getan hätte um ihnen zu helfen. Die Tür zu dem Raum öffnete sich vorsichtig und Kuraiko kam herein. „Immer noch nichts?“, fragte sie nach. Der Blonde schüttelte seinen Kopf. „Was ist mit Hana?“, wollte er wissen. „Katsuro ist bei ihr, mit Shinji und Ayaka“, antwortete die junge Frau. Auch sie wusste, wie viel auf dem Spiel stand. Immerhin sah sie es mit eigenen Augen. Bilder, welche sie wohl nie wieder vergessen würde. Doch sie musste sich jetzt zusammen reißen. Das wichtigste war nun, das ihre Schwester schnell wieder zu sich kam.   Ein paar Stunden später war es auch endlich soweit. Sie erzählten Akemi alles. Noch nie hatte einer von ihnen die junge Frau so geschockt gesehen. Ohne weiter darüber nachzudenken, wollte sie losrennen, schwankte aber stark. Dafür bekam sie von Kano erst einmal eine Standpauke. Sie konterte scharf, weshalb das Paar kurz davor war sich zu streiten, wäre Kuraiko nicht dazwischen gegangen und hätte sie darauf aufmerksam gemacht, was denn nun wichtiger sei. Daraufhin schwiegen sich die Streithähne kurz an und rauften sich schließlich zusammen. Kano begleitete Akemi auf der Suche nach den Zutaten, welche sie benötigte. Leider würde diese Suche auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen.   Kuraiko unterrichtete ihre Freunde in der Zwischenzeit, das Akemi wieder wach war. „Ein Glück“, gab Chiyo von sich, wirkte aber nicht wirklich erleichtert. Das entging der Dunkelheitswächterin natürlich nicht, weshalb sie fragend zu ihrer Freundin blickte. „Was ist vorgefallen, das ihr trotz allem so besorgt schaut?“, wollte die Schwarzhaarige wissen. Die Pinkhaarige und ihr Freund schwiegen. Letztlich entschied Manabu sich doch dafür, es der Dunkelheitswächterin zu erzählen „Akaya hatte vorhin einen Herzstillstand. Er war fast 3 Minuten Tod“. Die roten Augen der jungen Frau weiteten sich etwas. „Wie schrecklich...“, kam es anschließend über ihre Lippen. „Die Ärzte sagen, das er dringend von Akemi behandelt werden muss, sonst hält er das nicht mehr lange durch. Sie wissen nicht, ob sie ihn nach dem nächsten Stillstand zurück holen könnten“, erkläre der Hellblauhaarige. Auf einmal, hörten sie eine ihnen bekannte Stimme. „Verdammt Ayaka, bleib stehen!“, rief Katsuro durch den Krankenhausgang. Das Mädchen jedoch, machte keine Anstalten stehen zu bleiben. „Oh nein, sie muss mir nachgelaufen sein, als Katsuro mir das Portal hier her geöffnet hat“, meinte Kuraiko, sich schuldig fühlend. Die kleine Wächterin schob sich einen Stuhl an das Fenster, stieg auf jenen und blickte durch die Scheibe, zu ihren Eltern. Ihre Augen weiteten sich. Das sollten ihre Eltern sein..? Tränen sammelten sich in den Augen der Fünfjährigen. Katsuro stoppte gerade neben ihr, sowie die anderen Drei, als plötzlich ein lautes, gleichbleibendes Piepen aus dem Zimmer kam. Kurz darauf rannten die Ärzte und Krankenschwestern in das Zimmer und zogen den Vorhang vor das Fenster. „Was passiert da!? Warum sind alle zu meinem Papa gerannt!?“, gab Ayaka laut von sich. Doch bekam sie keine Antwort. An den Blicken um sich herum ahnte sie aber schon, was das bedeutete. „Nein...“, huschte es traurig über ihre Lippen, wonach sie sofort wieder zu der verdeckten Scheibe blickte. Der gleichbleibende Ton blieb. Nach über drei Minuten tat sich immer noch nichts. Chiyo liefen die Tränen über ihre Wangen, ebenso wie Kuraiko, schließlich wussten sie, was das hieß. Ayaka starrte weiter wie betäubt auf die Scheibe. Katsuro wollte sie von dort wegziehen, weil sie sich das nicht weiter antun sollte, doch sie wehrte sich vehement. Zappelte und zeterte „Lass mich!“. „Ayaka...“, kam es über Manabu´s Lippen. Die kleine Wächterin betrachtete mit schmerzlichen Augen die Fensterscheibe. Sie waren überfüllt mit Flüssigkeit. „PAPA!!“   Ayaka´s verzweifelter Schrei, hallte durch das gesamte Krankenhaus. Alle um sie herum, blickten zu der kleinen Wächterin. Die Krankenschwester, welche gerade die Geräte bei Akaya abschalten wollte, hielt durch den lauten Ruf inne. Es hätte nur noch ein Knopfdruck gefehlt. Doch… „Piep – Piep….Piep – Piep...!“ Die Ärzte und Schwestern sahen verwirrt zu dem Apparat. Nach über zehn Minuten, schlug das Herz des Wächters plötzlich wieder. „Unglaublich...“, sagte die Krankenschwester erstaunt und zog schnell ihren Finger zurück. Ihre Kollegin war damit beschäftigt, Moe ein paar Tränen weg zu tupfen. Sie war zwar augenscheinlich bewusstlos, schien aber dennoch etwas mitbekommen zu haben. „Sie sind unsere Wächter, was haben sie denn erwartet, verehrte Kollegen? Bei ihnen gibt es das Wort unmöglich nicht im Wortschatz. Besonders nicht bei unserem Todeswächter“, lächelte der Arzt und wirkte erleichtert. Ayaka, welche immer noch nicht wusste was los war, hing kraftlos in Katsuro´s Armen. Sie war vollkommen fertig. Kurz darauf trat der Arzt durch die Tür. „Doktor, was...“, begann Manabu. „Der Wächter des Todes, weilt vorerst wieder unter uns“, lächelte der Arzt, da er in viele erleichterte Gesichter blickte. Seiner aber, richtete sich auf das kleine Mädchen, welches ihn verwundert erwiderte. Er ging zu ihr und legte ihr liebevoll eine Hand auf den Kopf „Gut, das du ihn hast nicht gehen lassen“. Nach diesen Worten, ging der Doktor zurück. Die Vorhänge wurden wieder aufgezogen und Ayaka sah durch die Scheibe. Ein trauriges, aber erleichtertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.   Einige Minuten später, kamen Akemi und Kano angerannt. Erstere bereitete sich umgehend auf die Behandlung vor, weshalb sie zum Schwesternzimmer ging. Ihr Mann rührte indessen die Paste weiter. Davon hatten sie eine Menge zubereitet, da die Rosahaarige von ihrer Schwester erfuhr, wie schwer ihre Freunde und vor allem Akaya verletzt waren. Als die Lichtwächterin zurück kam, musste Kano sich umziehen gehen. Sie brauchte ihn zur Unterstützung. Anschließend gingen sie zusammen in das Zimmer, wobei Akemi den Vorhang zuzog. Daraufhin stellte sie sich zwischen die Betten ihrer Freunde. Wen sollte sie zuerst behandeln? Moe würde wollen, das sie sich zuerst um Akaya kümmerte, welchem es ja auch wesentlich schlechter ging, aber dieser würde es genau anders herum wollen, egal wie schlecht es um ihn stand. Im Augenwinkel bemerkte sie, das Moe ihre Augen öffnete und einfach nur zu ihrer besten Freundin aufsah. Ihre smaragdgrünen Augen waren vollkommen aufgelöst und todtraurig. Akemi wusste, was sie ihr damit sagen wollte. Sie beherzigte den innigen Wunsch der Orangehaarigen. Denn deren Augen verrieten ihr ebenfalls, das sie sich die Schuld an allem gab. Die Rosahaarige blickte zu dem Todeswächter. Dessen Behandlung würde eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Genau deswegen sollten sie sich jetzt beeilen. Sie nahmen die Verbände ab. Die junge Frau betrachtete den Rücken des Weißhaarigen. So etwas übles hatte sie zuvor, zum Glück, noch nie zu Gesicht bekommen. Ihr wurde sogar kurz übel, doch sie fing sich schnell wieder. Immerhin ging es hier um Leben und Tod! Also fing sie an die Paste, welcher Kano immer wieder mit seiner Fähigkeit Wasser zufügte, auf Akaya´s Rücken zu verteilen und dabei ihre Fähigkeit zu benutzen. Ihre Freunde konnten nun nichts weiter tun, als zu hoffen und zu beten. Chiyo tat das schon alleine, um Akemi zu unterstützen. Immerhin zerrten diese Behandlungen mit Sicherheit an ihren Kräften.   Insgesamt 14 Stunden benötigten die Behandlungen der Beiden. Akemi, Kano und Chiyo waren danach am Ende ihrer Kräfte. Leider würden bei Moe´s Oberschenkeln Narben zurück bleiben. Diese schaffte Akemi nicht mehr in den 24 Stunden. Doch das Hoffen und Bangen war leider noch nicht vorbei. Akemi´s Technik beschleunigte zwar die Heilung und sorgte dafür das keine Narben blieben, jedoch bedeutete das nicht automatisch, das ihre Freunde es auch schafften. Das wussten die Wächter auch. Deswegen teilten sie verschiedene Wachen ein. Sie konnten schließlich nicht wissen, wann ihre Feinde das nächste mal zuschlagen wollten. Jetzt wäre es für sie sicher sehr passend. Kuraiko und Katsuro übernahmen die erste Wache. Ihre Freunde mussten sich schließlich erholen und Manabu achtete auf Shinji und Ayaka. Krähe und Kumo sollten lieber nur auf Akio und Amaya aufpassen müssen. Schließlich war Ayaka auch ein großes Ziel ihrer Feinde. Zwar weigerte Ayaka sich zuerst, schlief aber letzten Endes erschöpft auf einem der Stühle ein, weshalb Manabu sie vorsichtig mitnehmen konnte. Katsuro sah zu seiner Verlobten, welche zwischendurch besorgt durch die Scheibe blickte. Dieser Ausdruck glich dem, der letzten Tage. Was beunruhigte sie nur so und weshalb erzählte sie es ihm nicht? Nachfragen brachte auch nichts, dann winkte sie ab und wechselte das Thema. Aber inzwischen war er sich sicher, das es mit ihren verletzten Freunden zu tun haben musste. Er hoffte nur, das sich das bald klärte. Der Rothaarige hätte gerne sein unbeschwertes und Sorgenfreies ‚Kätzchen‘ zurück. Er wollte sie einfach nur glücklich sehen.    57. Kapitel -----------   Es verging über eine Woche. Bei Moe und Akaya tat sich nicht viel. Akemi überprüfte ihre Verbrennungen beinahe täglich. Bei Beiden schien die Behandlung anzuschlagen. Auch die Wache betrieben die Wächter weiterhin. Ayaka verbrachte ihre Zeit vorwiegend bei Shinji und seinen Eltern. Sie verstand, weshalb sie nicht zu Hause sein sollte. Die kleine Wächterin wollte ihre restliche Familie auch nicht unnötig in Gefahr bringen. Zwischendurch besuchte sie sie, meist zusammen mit Kuraiko und Shinji. Ayaka sah Krähe sofort an, das sie das alles sehr mitnahm. Das Mädchen schätze, das Kumo sie beinahe jeden Abend trösten musste. Die Brünette hing ja auch sehr an den Beiden. Die Fünfjährige aber hatte beschlossen nicht mehr zu weinen. Das würden ihr Papa und ihre Mama sicher nicht wollen. Dennoch überkam sie immer wieder die Angst, dass das Herz ihres Papas noch einmal still stehen könnte und sie nicht da wäre, um ihn zurück zu holen. Diese eine Angst, verfolgte sie sogar in ihre Träume, weshalb sie seit Tagen nicht mehr richtig schlief. Shinji lag inzwischen immer bei ihr, damit sie nicht allein war. Dafür war sie dem Dunkelrothaarigen sehr dankbar.   Am Abend saß die kleine Familie, zusammen mit Ayaka, am Tisch und aß zu Abend. Kuraiko sah besorgt zu dem Mädchen „Ayaka? Ist alles in Ordnung?“. Die Angesprochene erwiderte den Blick der Älteren und lächelte etwas „Es geht schon. Ich habe gerade nur an meine Eltern gedacht und gebetet das es ihnen bald besser geht“. Katsuro und seine Verlobte musterten das Mädchen stumm. Die Fünfjährige sollte in diesem Alter noch nicht versuchen ihre Gefühle zu überspielen. Das hatte sie eindeutig von ihrem Vater. Auch wenn sie es eher auf eine Moe – Weise tat. Allmählich mauserte Ayaka sich zu einem ausgeglichenen Mix der Beiden. Auf einmal erhob Kuraiko sich von ihrem Stuhl, ging um den Tisch und hockte sich neben die Todeswächterin. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Ayaka, du darfst ruhig weinen. Das ist vollkommen in Ordnung, immerhin bedeuten dir deine Eltern doch viel, nicht? Dann darfst du auch um sie weinen. Danach wird es dir bestimmt etwas besser gehen“, legte die Schwarzhaarige liebevoll eine Hand auf den Kopf der Kleinen. Deren smaragdgrüne Augen wurden sofort glänzend. Sie wollte doch so gerne stark sein… Ayaka stürzte sich beinahe in die Arme der Dunkelheitswächterin, welche sie in ihre Arme nahm. Kuraiko´s Augen waren ebenfalls von Trauer gezeichnet. Warum passierte so etwas immer den guten Menschen? Katsuro und sein Sohn sahen zu den Beiden. Ersterer betrachtete seine Verlobte. Ihr schien es in letzter Zeit auch nicht unbedingt besser zu gehen. Was war nur mit ihr los?   Akemi begutachtete den Zustand ihrer Freunde. Sie war zwar erleichtert das sie auf ihre Behandlung ansprangen, jedoch…hieß das leider noch nicht, das sie über den Berg waren. Zudem ging es Moe inzwischen schon wesentlich besser, wie ihrem Mann. Die Rosahaarige wusste, das ihre beste Freundin es sich niemals verzeihen würde, wenn Akaya wegen ihr ums Leben kam. Seit dem Augenblick, wo die Lebenswächterin zu der des Lichtes sah, öffnete sie ihre Augen nicht mehr. Akaya und sie lagen beide im Koma. Akemi verließ das Zimmer seufzend. Kano wartete indessen vor diesem und sah von seinem Stuhl aus zu ihr auf. „Und?“, kam es fragend über seine Lippen. „Keine Veränderungen. Erst Kuraiko und nun Moe und Akaya… Ob unsere Feinde damit irgendeine Strategie verfolgen?“, setzte die junge Frau sich neben ihren Mann, welcher sie mit seinem Blick verfolgte. Es nervte ihn, das seine Frau in letzter Zeit oft so niedergeschlagen war. Dazu kam noch, das diese elenden Wolken, welche mit Finsternis versehen waren, immer noch über ihnen schwebten. Das war für die Rosahaarige zunehmend anstrengend. Vor allem überkam ihn in letzter Zeit ein Verdacht. „Sag mal Akemi...weshalb ist Hana von all dem eigentlich nicht betroffen? Müsste es ihr nicht auch schlechter gehen, wegen dieser komischen Wolken?“, sah er fragend zu der Jüngeren, welche daraufhin seinem Blick auszuweichen versuchte. Wie er es vermutet hatte. Ein Seufzer entfloh ihm „Akemi… Du schützt unsere Tochter mit deinen eigenen Kräften vor dieser Finsternis, habe ich Recht?“. Die Angesprochene wich seinem Blick weiterhin aus und nickte etwas. Der Blonde ließ seine eisblauen Augen auf der Rosahaarigen ruhen. Ihr Verhalten war zwar verständlich, aber es kostete sie zusätzliche Kraft, die sie Momentan selbst wohl dringend bräuchte. Kano legte seine Hand auf Akemi´s und strich liebevoll darüber. Die junge Frau sah verwundert zu ihm. „Moe und Akaya schaffen das schon. Den Kerl wird man ja leider nicht so schnell los und das Moe eine Kämpfernatur ist, wissen wir doch auch“, sah der Blonde zu der Jüngeren. Diese begann leicht zu Lächeln. Sie wusste, das Kano für diese Worte gerade über seinen Schatten springen musste. „Du hast recht“   Manabu und Chiyo hüteten gerade sowohl ihre Zwillinge, als auch Hana. Ersterer blickte aus dem Fenster, während er Akira auf seinen Armen trug. Der Hellblauhaarige musterte die Wolken. „Was denkst du, bezwecken unsere Feinde mit diesen Wolken?“, erhob er seine Stimme. Seine Freundin sah zu ihm, wobei sie auf Hotaru und Hana aufpasste, die gerade herum krabbelten. „Ich bin mir nicht sicher. Das sie Akemi nicht gut bekommen, wissen wir ja. Das sie Hana davor Schützt ist ebenfalls klar. Aber ansonsten weis ich es auch nicht. Allerdings habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Dazu kommt das diese Wolken dafür sorgen das ich die Schicksalsstränge nicht mehr richtig erkennen kann“, hob die Pinkhaarige, das kleine blonde Mädchen hoch, da dieses gerade schon wieder einen langen Schuh machen wollte. Der Wissenswächter hielt inne. „Denkst du denn, das es nur uns betrifft?“, erhob er kurz darauf seine Stimme. Die Schicksalswächterin sah fragend zu ihm „Was meinst du damit, Manabu?“. „Naja. Sie wollen doch an Akemi´s Kräfte, um an den Lichtkern im inneren der Erde zu kommen. Einerseits um das Siegel des Chaos zu brechen und andererseits um den Kern in Finsternis zu tauchen. Deswegen könnte ich mir vorstellen, das es auf der Erde vielleicht ähnlich aussieht? Und die Menschen dort jetzt anfangen wollen, herauszufinden was dort vor sich geht?“, spekulierte der Jüngere. „Denkst du wirklich, das sie soweit gehen würden?“, entgegnete Chiyo. Ihr Freund richtete seinen Blick auf sie. In diesem sah sie, das er davon ausging. „Das wäre ja schrecklich… Vielleicht hat er deswegen auch meine Sicht auf die Schicksale vernebelt“, befürchtete die junge Frau. Als sie dann Hana betrachtete, welche mit ihren rosanen Augen zu ihr aufblickte, wurde ihr etwas bewusst. Sie wandt ihre Aufmerksamkeit sofort auf ihren Freund „Aber das bedeutet für Akemi nichts gutes! Dadurch das sie die Wächterin des Lichtes ist, ist die mit diesem Kern verbunden!“. Manabu nickte zögerlich „Ja. Sollten sie es wirklich schaffen, den Kern mit finsterer Energie zu füllen, würde das für Akemi nicht gut enden. Hana würde das alles nicht betreffen, da sie die Nachfolgerin von Akemi ist. Aber ich denke, Akemi ist das alles schon lange bewusst….“. Chiyo verstummte.   Kuraiko schloss die Tür von Shinji´s Zimmer hinter sich und ging den Flur entlang. Katsuro war gerade ins Schloss gegangen, weil er sich kurz mit Manabu und Chiyo über etwas unterhalten wollte. Die junge Frau stoppte im Flur und betrachtete ihr Spiegelbild. Niemals hätte sie gedacht, dass das was sie sah, so schnell ihre Wirklichkeit werden würde. Das Schicksal hatte ihr das sicher nicht nur aus dem Grund gezeigt, damit sie sah was mit Shinji passierte. Es musste noch einen anderen Grund geben. Die Schwarzhaarige starrte auf ihr Spiegelbild. Natürlich gab es einen Grund. So wie es für beinahe alles einen Grund gab, was das Schicksal tat. Sie ließ eine Hand sanft auf ihrem Unterleib nieder. Die Schwarzhaarige schaffte es immer noch nicht, es Katsuro zu sagen. Ayaka´s smaragdgrüne Augen lagen auf Shinji´s grünen, welche ihren Blick erwiderten. Ein paar Mondstrahlen schafften es durch die dunklen Wolken und erhellten das Zimmer etwas. Der Dunkelrothaarige hielt die Hand der Weißhaarigen fest in seiner. So schliefen sie in den letzten Nächten immer. Auf diese Weise schaffte Ayaka es wenigstens einigermaßen ruhig durch die Nacht und fühlte sich sicherer. Schließlich wusste sie dann immer, das Shinji da war. „Geht es dir jetzt wieder etwas besser?“, wollte der Fünfjährige wissen. Das Mädchen lächelte etwas „Ja, dank deiner Mama geht es wieder. Vielleicht ist es doch besser, seine Gefühle einfach raus zu lassen, anstatt zu versuchen sie zu verbergen oder zu unterdrücken“. Auf einmal spürte die kleine Todeswächterin, wie sich der Druck an ihrer Hand erhöhte, weshalb ihr Blick fragend wurde. „Sag mal, Ayaka…. Ist dir auch aufgefallen, das meine Mama sich irgendwie….anders verhält zu früher?“, wollte der Glaubenswächter wissen. Die Angesprochene dachte kurz über seine Frage nach. „Wo du mich fragst….du hast recht. Früher wirkte deine Mama nicht so nachdenklich und lächelte viel mehr. Zudem war sie in der Gegenwart deines Papas auch öfter mal verlegen“, entgegnete das Mädchen. „Hm“, gab Shinji von sich. Dann täuschte er sich also nicht. Seinem Papa war das bestimmt auch schon aufgefallen. Deswegen war er sicher gerade bei Manabu und Chiyo. „Hey, mach dir keine Sorgen. Deiner Mama geht es bestimmt gut. Weist du, ich kenne das von meiner Mama. Manchmal hat sie sich auch komisch verhalten, aber das hatte immer einen Grund. Vertraue ihr einfach“, lächelte Ayaka etwas. Der Dunkelrothaarige blickte verwundert zu ihr. Wahrscheinlich hatte sie recht. „Aber sag mal, geht es dir gut? Du hast immer hin von deiner“ „Ja. Ich will einfach daran glauben, das es meinen Eltern besser gehen wird“, wurde das Lächeln des Mädchens etwas traurig. „Das wird es ihnen sicher“, legte sich ein aufmunterndes Lächeln auf die Lippen des Jungen.   Akemi war auf dem Stuhl eingeschlafen, während Kano zu ihr sah. Diesen Schlaf hatte seine Frau dringend nötig. Anschließend richtete er seinen Blick auf die Scheibe, durch welche man die anderen beiden Wächter sehen konnte. Eines musste er Akaya ja lassen, einfach so, ohne zu zögern, vor Moe und somit die Explosion zu springen. Als sie damals in der dreizehnten Dimension ankamen und er ihn zum ersten mal traf, hätte er ihm das niemals zugetraut. Allerdings ist seit dem einiges passiert. Er dachte nicht, das der Todeswächter wirklich so viele verschiedene Facetten hätte. Immerhin gab er sich sonst nur total gut gelaunt und übertrieb mit seinen schlechten Witzen. Doch für das, was er vor einigen Tagen tat, zollte sogar er ihm Respekt. Und leider musste er sich eingestehen, das er und der Weißhaarige somit leider etwas gemeinsam hatten. Der Blonde wäre auch ohne zu zögern vor Akemi gesprungen. Das ist eine Sache, über die er niemals groß nachdenken müsste. Auf einmal bemerkte Kano jemanden im Augenwinkel „Katsuro?“. Der Rothaarige stoppte neben den Beiden „Schläft Akemi? Schade...“. Der Blick des Zeitwächters wurde fragend. Was wollte der Rothaarige denn von seiner Frau? „Stimmt etwas mit Kuraiko nicht?“ „Bin ich so leicht zu durchschauen?“, schmunzelte der Raumwächter. „Sonst hättest du sicher keinen Grund, um diese Uhrzeit, hier zu sein und etwas von Akemi zu wollen. Wache habt ihr schließlich auch nicht“, antwortete Kano. Der Ältere seufzte. Da war etwas wahres dran. „Hn~ Katsuro? Was machst du denn hier?“, rieb Akemi sich ein Auge, während sie sich vernünftig auf ihren Stuhl setzte und die Jacke auf ihren Schoß legte, welche ihr Mann scheinbar über sie gelegt hatte. „Entschuldige, habe ich dich geweckt?“, lächelte Katsuro etwas. „Nein, schon gut. Ich bin aufgewacht weil es so unbequem wurde“, lächelte die junge Frau. „Achso? Dann kann ich dich doch sicher etwas fragen?“ „Natürlich. Was gibt es denn? Stimmt etwas mit Kuraiko nicht?“ „Könnte man so sagen. Ist dir vielleicht in letzter Zeit auch etwas an ihr komisch vorgekommen?“ „Naja, wenn du mich so fragst, ehrlich gesagt ja. Meine Schwester scheint irgendetwas zu belasten. Früher war sie dann auch immer so, wie sie jetzt ist. Häufig verträumt und irgendwie etwas in sich gekehrt“ „Das scheint dann ja wohl in der Familie zu liegen, das ihr nicht über eure Probleme sprecht“, lenkte Kano ein. Die anderen Beiden sahen zu ihm. „Dann habe ich mir das zumindest nicht eingebildet. Was denkst du, wie komme ich am besten an sie heran?“, wollte Katsuro wissen. Die Rosahaarige erwiderte seinen Blick „Kuraiko wird zu dir kommen, wenn sie es für richtig hält. Eventuell denkt sie, das es noch nicht an der Zeit ist dich einzuweihen. Aber ich bin mir auf jeden Fall sicher, das Kuraiko wissen wird, was richtig ist. Sie war in der Hinsicht schon immer weiser wie ich“. Der Rothaarige hörte ihr stumm zu. „Wahrscheinlich hast du recht, das hätte ich eigentlich wissen müssen. Trotzdem danke, Akemi“, grinste Katsuro, verabschiedete sich von den Beiden, öffnete ein Portal und ging somit nach Hause. Als er dort ankam, saß Kuraiko auf dem Sofa und strickte. Er beobachtete das kurz schmunzelnd, ehe er zu ihr ging und ihr einen liebevollen Kuss auf ihren Kopf setzte „Da bin ich wieder“. Die Schwarzhaarige bekam einen leichten Rotschimmer und lächelte etwas „Ich hoffe, du warst erfolgreich in dem, was du wolltest?“. Der Raumwächter setzte sich auf den Sessel und grinste „Kann man so sagen“. „Das freut mich“, lächelte die junge Frau weiterhin. „Was strickst du denn da?“, fragte Katsuro neugierig. Die Angesprochene blickte von ihm, zu ihrer Arbeit herunter. „Das? Das wird eine Mütze für Shinji“, hielt sie ihrem Verlobten, die halb fertige Mütze, vor. „Grün? Wird ihm sicher gut stehen“, schmunzelte der Rothaarige. Die Dunkelheitswächterin nickte leicht „Und Ayaka bekommt ebenfalls eine, im Partnerlook sozusagen“. „So? Das wird die Beiden sicher freuen. Deine gestrickten Sachen sind aber auch klasse“, lächelte Katsuro. Momentan wirkte Kuraiko wie immer. Vielleicht hatte er sich ja umsonst Sorgen gemacht?   „Ich glaube, ich verstehe allmählich weshalb Shinji noch in diese Zeit sollte“, begann die junge Frau erneut zu lächeln. Ihr Verlobter hingegen, schaute fragend drein „So? Weshalb das denn?“. „Wenn du genau darüber nachdenkst, kommst du bestimmt auch selbst darauf“, strickte die Dunkelheitswächterin einfach weiter. Der Rothaarige blinzelte. Ganz schön frech. Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des jungen Mannes. Doch das war ihm alle Male lieber, wie das sie wieder so bedrückt drein schaute. Die Schwarzhaarige hingegen, hatte sich nun dazu entschlossen, herauszufinden warum gerade ihr das alles gezeigt worden war. Das beruhigte ihr Gewissen zwar nicht, aber irgendwie ging es ihr mit dieser Entscheidung trotzdem besser.    58. Kapitel -----------     Wieder vergingen einige Tage, in denen nichts passierte. Also machten die Wächter weiter wie bisher. Kuraiko wurde, mehr oder weniger, wieder sie selbst. Obwohl Katsuro sich doch immer wieder fragte, was sie wohl bedrückt hatte. Ayaka und Shinji freuten sich riesig über die Mützen im Partnerlook. Jedes mal wenn sie raus gingen, zogen sie sich diese mit Freuden über. Akemi hingegen schlief in letzter Zeit viel. Das wunderte niemanden, immerhin wussten sie weshalb das der Fall war. Es nervte Kano zwar, aber viel dagegen tun konnte er auch nicht. Das wiederum frustrierte ihn noch zunehmt. Auf Hana und seine Frau aufzupassen, war das Einzige was er momentan machen konnte. Also das, was er eh immer tat. Dazu kam noch der ganze Bürokram, welcher sich nicht von selbst machte.   „Mama und Papa geht es also immer noch nicht besser?“, linste Ayaka, besorgt, durch die Scheibe, wobei sie auf einem Stuhl stand. Ihre smaragdgrünen Augen fixierten ihre Eltern. Sie trugen genau so viele Verbände, wie zu Anfang. Akemi meinte zwar, das die Behandlung anschlug, aber versprechen konnte sie nichts. Der kleinen Todeswächterin gefiel der Gedanke zwar nicht, aber etwas dagegen tun konnte sie auch nicht. Kurz darauf spürte sie eine Hand auf ihrem Kopf. „Das wird schon, Ayaka. Deine Mutter ist ein Dickschädel und dein Vater wirft auch nicht so schnell die Flinte ins Korn“, grinste Katsuro zu dem Mädchen herunter. Diese Worte zauberten ein Lächeln auf die Lippen der Kleinen „Danke, Katsuro“. Shinji sah zu den Beiden. Wie gerne würde er Ayaka auch so aufmuntern können. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Sein Papa war sein Vorbild. Irgendwann wollte er auch mal so cool werden wie er. Kuraiko blickte zu den Drein und lächelte etwas. Wenig später wanderte ihr Blick zu Katsuro, woraufhin ihre Wangen eine leichte rote Farbe annahmen. Noch immer konnte sie es ihm nicht sagen. Doch nun war sie sich auch nicht mehr so sicher, ob sie den Mut dazu noch aufbrachte. Der Gedanke machte sie nämlich ziemlich nervös und jedes mal wenn sie es versuchte, lenkte sie schlagartig wieder ab oder die Kinder kamen dazwischen. Ein wenig frustrieren tat es die junge Frau schon. Andererseits war sie sich ziemlich sicher, das ihre Zeit noch kommen würde. „Mama?“, stand plötzlich Shinji vor der Schwarzhaarigen, wobei sie sich genau in sie Augen sahen, da die junge Mutter auf einem der Stühle saß. Der kleine Wächter stand etwas unsicher vor ihr. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Schwarzhaarigen. Sein Verhalten erinnerte sie an sich selbst. „Was ist denn, Shinji?“, wollte sie wissen. Die Grünen Augen des Jungen glitten nervös von einer zu anderen Seite „Naja…. Glaubst du, das ich später mal genau so toll werden kann, wie Papa? Ich würde….Ayaka gerne öfter glücklich Lächeln sehen und denke, das ich das so schaffen kann“. Der Ausdruck der Dunkelheitswächterin wurde kurz verwundert, ehe er einem sanften wich. „Shinji, du siehst nicht nur so aus wie dein Vater, ich bin mir auch ziemlich sicher, das du so wirst wie er. Ein aufrichtiger, junger Mann, welcher zu seiner Meinung und seinen Freunden steht und alles für die tut, die er liebt“, lächelte Kuraiko. Der Fünfjährige sah zu ihr und lächelte anschließend glücklich „Gut, ich werde mein bestes geben!“.   „Na? Über was reden meine Lieblingsmenschen so?“, gesellte sich Katsuro, grinsend, zu seiner Familie. Die Angesprochenen blickten zu ihm. „Das ist ein Geheimnis, nicht, Shinji?“, lächelte die junge Frau, woraufhin ihr Sohn nickte „Ja!“. „Na so was“, schmunzelte der Rothaarige. Ayaka kam ebenfalls zu ihnen und stoppte neben dem Gleichaltrigen. „Shinji, wollen wir etwas zu trinken holen gehen? Die haben hier in der Kantine doch diesen leckeren Saft!“, lächelte das Mädchen. Der Angesprochene nickte zögerlich, wonach das Mädchen seine Hand nahm und fröhlich mit ihm los ging. Die Älteren sahen ihnen nach. „Zumindest scheint es Ayaka wieder etwas besser zu gehen“, stellte Kuraiko erleichtert fest. „Ja, ich habe ihr scheinbar erfolgreich etwas Mut zusprechen können“, grinste Katsuro. „Darin warst du ja eh schon immer gut“, strich die Dunkelheitswächterin sich, verlegen, ein paar Haare hinter ihr Ohr. Der junge Mann legte seinen Blick auf seine Verlobte und lächelte. Der Rest ihrer Wache verlief eigentlich relativ ruhig. Die Kinder schliefen irgendwann auf der Bank ein, welche zwischen den Stühlen stand. Es dauerte nicht lange, bis Kuraiko es ihnen gleich tat, weshalb Katsuro eine Decke über sie legte. Diese hatte er sich vom Personal geholt. Ebenso wie die für die Jüngsten. Er hingegen blieb eisern Wach. Sein Blick lag auf seinen Freunden, welche immer noch im Koma lagen. Er hoffte wirklich inständig, dass das was er Ayaka sagte, auch tatsächlich der Wahrheit entsprach. Im Laufe der Nacht, sprach plötzlich das Schicksal zu dem Raumwächter. Es verwirrte ihn zu Anfangs etwas, jedoch gewöhnte er sich schnell daran. Es bat ihn, seinen Bruder Naoki und Moe´s Schwester Momoko in die dreizehnte Dimension zu holen. Doch auf die Frage weshalb, bekam er keine Antwort. Einerseits freute er sich, seinen jüngeren Bruder wieder zu sehen und Moe´s Schwester kenne zu lernen. Doch andererseits fragte er sich, was das alles wieder sollte? Aber er wusste auch, dass das Schicksal immer seine Gründe hatte.   Am nächsten Abend war es soweit. Den Tag über hatte er seine Freunde eingeweiht, welche das alles auch etwas wunderte. Warum gerade diese Beiden? Katsuro öffnete das Portal und ein paar Minuten später kamen Naoki und Momoko aus diesem hervor. Der Rothaarige begrüßte seinen Bruder erst einmal mit einer Umarmung, während die Schülerin sich vorstellte. Anschließend fiel deren Blick auf das Weißhaarige Mädchen, welches ihren erwiderte. Diese Augen würden Beide immer wieder erkennen. „Du bist also Ayaka?“, kam es fragend von Momoko. Die kleine Todeswächterin nickte „Ja und wer bist du? Du hast die selben Augen wie meine Mama und ich“. Die Fünfzehnjährige kniete sich vor das Mädchen und lächelte etwas „Ich bin die kleine Schwester deiner Mama. Deine Tante“. Ayaka´s Blick wurde verwundert, wich aber ziemlich schnell einem traurigen. Kurz darauf lief sie in die Arme der Rotbraunhaarigen. Diese schaute irritiert zu der Kleinen und nahm sie in den Arm. „Stimmt etwas mit Moe nicht?“, schlussfolgerte sie aus der Reaktion ihrer Nichte und sah dabei zu den Wächtern auf. Die Angesprochenen schwiegen. Also hatte das Gefühl der Fünfzehnjährigen sie nicht getäuscht. „Nun sagt es mir schon!“, drängte sie. Naoki sah zu seinem Bruder und seiner Verlobten „Sagt es ihr, bitte. Momoko geht es seit Tagen schlecht. Seit diese komischen Wolken bei uns aufgetaucht sind, hat sie ein ungutes Gefühl was Moe betrifft“. Bei den Wolken wurde das Paar hellhörig. Dann betraf es also tatsächlich die Erde ebenfalls. Anschließend beschlossen sie es ihnen zu zeigen.   Momoko starrte geschockt durch die Scheibe, welche ihre Schwester und deren Mann offenbarte. Sie hielt sich aus Reflex die Hände vor ihren Mund und Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. „Das...kann doch nicht sein...“, schluchzte sie, ehe Naoki sie in ihre Arme schloss. Itoe und Hideki, welche gerade Wache hatten, sahen leicht traurig zu ihr. Ebenso wie Kuraiko und Katsuro. Ayaka und Shinji standen stumm daneben. Anschließend erzählten sie der Schülerin und dem Studenten, was passierte. Naoki war währenddessen nur damit beschäftigt seine Freundin zu trösten. Es war ja vollkommen verständlich, das sie das alles ziemlich mitnahm. Yami benutzte Mei als Energiebombe, welche genau vor Moe explodierte, aber Akaya sich davor warf. Die Rotbraunhaarige wollte sich gar nicht vorstellen, wie die Beiden danach aussahen. Dazu kam, dass das Herz ihres Schwagers zwei mal stehen blieb. Beim zweiten Mal sogar über zehn Minuten. Ayaka holte ihn jedoch mit ihrem verzweifelten Schrei zurück, was wohl an ein Wunder grenzte. Doch das war bei Wächtern ja nichts unübliches. Alles geschah in der Nacht, in der Momoko schreiend aufwachte. Das erklärte zumindest einiges. Einige Zeit später, beruhigte die Schülerin sich wieder, dank Naoki. Ihr Blick fiel auf Ayaka. Das erste Treffen mit ihrer Nichte hätte sie sich fröhlicher vorgestellt. Andererseits freute sie sich trotz allem sie kennen zu lernen. „Das mag jetzt vielleicht etwas unverschämt klingen, aber kann es sein, das ihr Beide ein Paar seid?“, fragte Kuraiko, vorsichtig. Während Momoko einen Rotschimmer bekam, grinste der Blonde „Allerdings! Seit knapp drei Monaten“.[Mehr dazu >hier<] Katsuro schloss sich seinem Grinsen an „Tatsächlich? Das freut mich ja, aber wie kam es denn dazu?“. „Naja, weist du, das war so...“, erzählte der Student wild darauf los, während seine Freundin am liebsten im Erdboden versinken würde. Musste er ihnen denn wirklich alles so genau erzählen? Das war ihr peinlich. Im Augenwinkel bemerkte die Schülerin, wie ihre Nichte sich einem Kalender zuwandte. Der Ausdruck der Kleinen wirkte bedrückt. „Ayaka?“, huschte es deswegen besorgt über Momoko´s Lippen. Die Kleine drehte sich zu ihr und lächelte traurig „Naja, mir ist gerade aufgefallen, das mein Papa in ein paar Tagen Geburtstag hat. Am 02.04“. Die Fünfzehnjährige hielt inne. Wie schrecklich. Erzählten sie ihnen letztes Jahr nicht, das Akaya erst seit jenem Jahr wieder alterte? Das bedeutete, er lag den Geburtstag im Koma, an dem er zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder richtig älter wurde? „Dein Gesichtsausdruck zeigt, das du es wohl auch weist“, schmunzelte Katsuro. Momoko nickte „Ja. Sie erzählten uns davon, als sie zu Besuch waren...“. Anschließend beschlossen alle ins Bett zu gehen. Kuraiko brachte die Kinder zu Bett, während ihr Verlobter seinem Bruder und seiner Freundin ihr Gästezimmer zeigte. Leider hatten sie davon nur eines, jedoch störte es die Zwei sicher nicht, da sie ja eh zusammen waren. Der Rest der Nach verlief relativ ruhig, dachten sie zumindest. Im Krankenhaus hingegen, ging es drunter und drüber. Die Werte von sowohl Akaya als auch Moe fielen plötzlich rapide. Die ganze Nacht lang hatten die Ärzte und Krankenschwestern damit zu kämpfen. Hideki und Itoe waren nur froh, das es diese und nicht vorige Nacht passierte. Sonst hätte Ayaka alles mit bekommen.     Am nächsten Morgen standen Momoko, Naoki, die Kinder und Katsuro früh auf der Matte, schließlich waren sie informiert worden. Kuraiko ging es nicht so gut, weshalb sie zu Hause blieb. Die Blonde und der General erklärten, was passierte. Die Schülerin betrachtete ihre Schwester und deren Mann. Wie kam es nur so plötzlich dazu? Bei Beiden soll es gleichzeitig begonnen haben. Sie beschlich das ungute Gefühl, dass das nicht von alleine passiert war. „Könnten eure Feinde damit zu tun haben?“, warf sie deswegen in die Runde. „Hm, unmöglich war es sicher nicht. War Akemi schon hier und hat sie sich angesehen?“, wollte Katsuro wissen, doch die Frage erledigte sich von selbst, als er die Rosahaarige anlaufen kommen sah. Sie stellte sich Momoko und Naoki kurz vor und verschwand anschließend in dem Zimmer ihrer Freunde. Die Lichtwächterin musterte sie nur kurz und ihr Blick sprach Bände. Als sie wieder durch die Tür trat, wollten ihre Freunde und vor allem Ayaka und Momoko wissen, was los sei. „Beide haben plötzlich ein komisches Mal auf ihren Hälsen...“, antwortete Akemi. „Aber wie kann das sein!? Wir waren doch die ganze Zeit hier“, erhob Hideki seine Stimme bestürzt. „Eventuell hat Yami es wie damals bei unseren Kindern gemacht und diese verbotene Technik verwendet?“, lenkte Katsuro ein. „Ein illegaler Zeitsprung, um die eigentliche Vergangenheit zu verändern….“, murmelte Momoko, während sie wie gebannt durch die Scheibe sah. Die Anderen, außer Naoki, schauten fragend zu dem Mädchen. „Momoko….kann es sein, das du wie dein Vater bist? Die selbe Fähigkeit besitzt?“, wollte die Lichtwächterin wissen, da Moe ihr davon erzählt hatte. Die Schülerin nickte, woraufhin sie ernst zu den Anderen sah „Das ist mehr als nur eine verbotene Technik. Es gehört zur finstersten und mächtigsten schwarzen Magie, die existiert. Normalerweise darf diese Technik niemals verwendet werden. Doch auch für solche Fälle sind mein Vater und ich zuständig. Gerade für jene, die schon geschaffene Vergangenheiten verändern. Ich frage mich, woher Yami diese Magie kennt. Sie ist seit Ewigkeiten ausgestorben und jeder der sie einsetzten konnte, wurde vernichtet“. „Yami ist der Wächter des Nichts. Ich denke, für ihn zählt die Ewigkeit nicht“, seufzte Katsuro. „Momoko, was hast du vor?“, sah Naoki skeptisch zu ihr herunter. Er kannte diesen Blick und das gefiel ihm gar nicht. Seine Freundin schaute ernst zu ihm auf „Ich werde einen Zeitsprung erzwingen und Yami oder wen auch immer, davon abhalten ihnen diese Male zu verpassen“. „Bist du verrückt, dieser Kerl ist viel zu Stark, das“ „Es geht um meine Schwester! Akemi´s Blick hat uns allen deutlich gezeigt, das diese Male sie umbringen werden!“, unterbrach die Schülerin, den Älteren, sauer. „Ich werde dir helfen“, stellte sich Akemi, lächelnd, neben die Jüngere. Jene sah verwundert zu ihr. „Das wird Kano nicht gefallen….“, meinte Katsuro dazu. „Er ist aber nicht hier. Yami will doch meine Kräfte, also bin ich auch in der Lage ihn abzulenken. Es geht hier um meine besten Freunde…. Das muss endlich ein Ende haben. Ich will, das wir alle wieder so fröhlich sein können, wie früher“, legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Rosahaarigen. „Akemi...denkst du denn, das Kano dir das verzeihen wird?“, erhob Itoe, fragend ihre Stimme, begleitet von ein wenig Sorge. „Ich weis es nicht….aber das ist jetzt nicht das, was zählt. Wichtig ist es, unseren Freunden zu helfen“, entgegnete die Rosahaarige. „Gut, dann los“, nickte Momoko. Naoki sah besorgt zu ihr herunter „Pass bitte auf euch auf. Wir werden so lange hier die Stellung halten“. Seine Freundin lächelt leicht „Natürlich“. Anschließend nahmen sie und Akemi sich an den Händen und schlossen ihre Augen. Kurz darauf verschwanden die Beiden. „Wer von euch stellt sich Kano nun freiwillig?“, grinste der Raumwächter verunglückt, doch als er sich umsah, waren plötzlich alle verschwunden. „Ist das euer ernst!?“   59. Kapitel ----------- Als Momoko und Akemi ihre Augen wieder öffneten, fiel ihr erster Blick auf den Kalender an der Wand. Sie waren zwei Tage zurück gereist. Das hieß, an diesem Tag passierte es. „An dem Tag hatten Ai und Shin Wache“, murmelte die Rosahaarige. „Das ist gut. Dann läufst du nicht Gefahr, dir selbst über den Weg zu laufen und die Beiden würden auch keinen Verdacht schöpfen“, sah die Rotbraunhaarige zu der Älteren, welche daraufhin nickte. Sie mussten sich zwar kurz im Krankenhaus orientieren, aber das klappte relativ schnell, da Akemi ja schon beinahe ein Stammgast war. Die Beiden lugten um die Ecke und musterten den Gang, welcher zu dem Zimmer der verletzten Wächter führte. Dort saßen Ai und Shin, welche sich gerade über irgendetwas unterhielten. „Und woher wissen wir jetzt, wann Yami oder Shizuka zuschlagen?“, flüsterte die Lichtwächterin. „Wenn jemand diese Magie benutzt, fallen die Betroffenen in Ohnmacht und können sich schließlich an nichts mehr erinnern. Das wird uns aber nicht betreffen, da wir gar nicht in diese Zeit gehören“, erklärte die Schülerin. „Du kennst dich ja echt gut aus“, lächelte Akemi. „Naja, ich musste es lernen. Mein Vater und ich landen manchmal auch in Vergangenheiten, in denen Leute diese Technik noch beherrschen“, entgegnete die Fünfzehnjährige. „Du erinnerst mich an Moe“, wurde das Lächeln der jungen Frau sanft. Die Angesprochene bekam einen leichten Rotschimmer. „Der Blick, den du eben hattest, hat Moe auch immer drauf, wenn sie sauer ist. Zudem wäre sie ebenfalls ohne zu zögern in die Vergangenheit gereist, wenn es um Menschen ginge, die ihr wichtig sind“, fügte Akemi hinzu. „Aber das hast du doch auch gemacht“, blinzelte Momoko. Doch dann fiel ihr der Gesichtsausdruck der Älteren auf. Wegen diesem überkam sie ein ungutes Gefühl. Was hatte die Rosahaarige vor? „Akemi, was hast du vor?“, fragte die Schülerin daher unsicher. Die Wächterin lächelte, wenn auch etwas traurig „Ich sagte doch vorhin, das alles endlich ein Ende haben muss? Das meinte ich auch so. Schließlich wird die Erde auch schon von all dem befallen, das kann so einfach nicht weiter gehen“. Der Ausdruck der Rotbraunhaarigen wurde fragend. „Woher weist du das, mit der Erde? Das haben wir doch nur Kuraiko und Katsuro erzählt“, wollte Momoko wissen. „Durch den Lichtkern, welcher sich im inneren der Erde befindet, bin ich stark mit dieser verbunden. Daher weis ich das. Die Finsternis ist wie ein Virus, der die Erde befallen hat. Bald wird es den Mensch dort immer schlechter gehen. Immerhin sind auch sie Wesen des Lichtes, die normalerweise auch von dieser und den Dimensionen beschützt werden. Aber momentan sind zwei starke Dimensionen geschwächt, eine des inneren Schutzes, ebenso wie die des Lichtes. Meine Kräfte lassen von Tag zu Tag immer mehr nach, darunter leidet auch meine Dimension….Ayaka, Akio, Shinji und Hana sind noch nicht stark genug, um diesen Schutz aufrecht zu erhalten. Das ist ein Wächter im Schnitt erst mit 16 Jahren“, erklärte die Rosahaarige. Die Schülerin verstand was die Ältere ihr damit sagen wollte. „Du willst dich Yami freiwillig stellen, um somit die Anderen zu retten? Akemi das ist falsch! Etwas derartiges würde meine Schwester niemals wollen! Auch die anderen Wächter sind sicher dagegen….“, war Momoko nicht sonderlich begeistert. Die rosanen Augen der Lichtwächterin schauten in ihre smaragdgrünen, welche sich etwas weiteten. Sie verstand es. Nun ahnte sie, was die beste Freundin ihrer Schwester eventuell vor hatte. Aber war das der richtige Weg? Doch lange konnte sie sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen, da wenig später, jeder um sie herum anfing in Ohnmacht zu fallen. „Einer von ihnen ist da“, huschte es über die Lippen der Fünfzehnjährigen. Die Beiden zögerten nicht lange und liefen zu dem Zimmer, in welchem Moe und Akaya lagen. Sie stoppten. Tatsächlich. Yami stand zwischen ihren Betten und grinste das Paar an. Gerade als er loslegen wollte, stürmte Momoko in den Raum „Lass meine Schwester in Ruhe!“. Der Schwarzhaarige Blickte zu ihr „Na, sieh einer an. Wenn das nicht die Zeitreise – Polizei ist?“. „Mach dich nicht über mich lustig!“, knurrte die Schülerin. „Das käme mir doch niemals in den Sinn~. Aber wie willst du mich aufhalten? Du besitzt doch nicht mal irgendwelche besonderen Fähigkeiten, außer das du durch die Zeit reisen kannst“, schmunzelte Yami. „Wozu habe ich Hände und Füße?“, entgegnete Momoko und rannte auf den Kerl zu. Doch leider schlug sie ins Leere und flog zusätzlich noch gegen die Wand. „Ganz schön voreilig, auf einen Gegner zu zu rennen, den du nicht mal kennst“, sah der junge Mann auf das Mädchen herab. Kurz danach wich er einer Lichtkugel aus und blickte in die Richtung, aus welcher sie kam. Das hätte er nicht erwartet „Dieser unerwartete Gast sagt mir doch gleich schon viel mehr zu“. „Lass die Drei in Frieden!“, meinte Akemi. „Und warum genau sollte ich das tun? Was gibst du mir dafür, das ich die Drei in Ruhe lasse?“, ging Yami ein paar Schritte auf die Wächterin zu. „Ich gehe mit dir“, antwortete die junge Frau. „Akemi, nicht! Das ist falsch!“, rappelte Momoko sich auf, ehe sie erneut auf Yami zustürzte. Dieser fing ihre Faust mit Leichtigkeit ab „Also das du mutig bist, muss man dir ja lassen. Aber dumm bist du auch“. Anschließend warf er das Mädchen erneut zu Boden. Die beinahe weißen Augen, des jungen Mannes, legten sich auf die Lichtwächterin „Ich würde liebend gerne auf dein Angebot eingehen“. „Gut, aber halte dich auch an deinen Part der Abmachung“, sah Akemi ernst zu dem Größeren auf. „Sicher“, grinste dieser, ehe er zu Momoko ging, sie an ihrem Arm hoch zog und aus dem Fenster warf. „Was tust du denn da!?“, gab die Rosahaarige entgeistert von sich. „Ich habe sie lediglich in ihre Zeit zurück geschickt“, entgegnete Yami. „Aber das hätte doch sicher auch anders funktioniert….“, blickte die Wächterin dem Mädchen besorgt nach. Yami sah zu der Lichtwächterin herab „Wie kommt es eigentlich zu deinem plötzlichen Sinneswandel? Ich bin mir ziemlich sicher, das der Zeitwächter damit nicht einverstanden ist“. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick, sagte aber nichts dazu. Der Schwarzhaarige fing an zu grinsen „Ich schätze, du willst das ich dafür auch deine Familie in Ruhe lasse?“. „Ja. Mein Mann und meine Tochter sind das Wichtigste in meinem Leben“, lächelte die junge Frau. Der Wächter des Nichts blickte stumm zu ihr herunter. Sie lächelte? In der Gegenwart normalisierte sich der Zustand von Moe und Akaya. Zudem zersprang plötzlich das Fenster in ihrem Zimmer. „Verdammt!“, fluchte Naoki und war kurz danach verschwunden. „Scheinbar haben sie es geschafft und trotzdem...“, murmelte Katsuro. Kurz darauf war sein Bruder, mit Momoko auf den Armen, wieder zurück. Kuraiko, welche inzwischen auch dort war, sah besorgt zu dem Mädchen. Sie war mit Kratzern überhäuft. „Aber was ist mit meiner Schwester?“, fiel es der Schwarzhaarigen ein. Kurz darauf kam die Fünfzehnjährige wieder zu sich und bat ihren Freund, sie herunter zu lassen. Das tat er zwar nur ungern, kam ihrer Bitte aber nach. Anschließend wiederholte die Dunkelheitswächterin ihre Frage. Der Ausdruck der Schülerin wurde unsicher „Naja...“. Wie sollte sie den Anderen das jetzt nur erklären? „Es ist so das...“, doch weiter kam Momoko nicht, da kurz darauf Kano und Hideki angerannt kamen. Ersterer wirkte weniger als begeistert. Im Gegenteil. Er schien stinksauer zu sein. Die jungen Männer stoppten bei ihren Freunden. „Wo ist sie?“, gab der Blonde, kalt, von sich und starrte dabei auf die Fünfzehnjährige herab. Jene erwiderte seinen Blick. Das sollte Akemi´s Ehemann sein? Alles hätte sie erwartet, aber das nicht. Doch konnte sie der Lichtwächterin vorhin ansehen, wie viel er ihr bedeutete. „Verdammt! Antworte mir! Du warst doch mit ihr in der Vergangenheit, oder irre ich?“, wurde Kano´s Stimmlage nicht unbedingt freundlicher. Naoki gefiel es gar nicht, wie der Ältere mit seiner Freundin umsprang. Doch sein Bruder deutete ihm, sich da besser eben heraus zu halten. Die Augen aller Beteiligten lagen auf dem Mädchen. „Sie ist….weg. Yami hat sie mitgenommen“, antwortete die Rotbraunhaarige endlich auf die Frage. Kuraiko´s Augen weiteten sich. Das durfte doch nicht wahr sein… Der Ausdruck des Zeitwächters wurde kühl. Verdammt kühl. Momoko konnte nicht einschätzen, was dem jungen Mann gerade durch den Kopf ging. Etwas gutes sicher nicht. „Warum…warum hast du das zugelassen!?“, gab er plötzlich sauer von sich. Die Augen der Schülerin funkelten kurz auf. So ließ sie nicht mit sich reden! „Ich habe das getan, wozu ich in die Vergangenheit gereist bin! Ich habe das Leben meiner Schwester und meinem Schwager versucht zu retten! Und Akemi hat das getan, was sie wohl vor hatte….“, wurde Momoko zum Schluss hin, immer leiser. Das hätte sie vielleicht nicht erwähnen sollen. Kano betrachtete das Mädchen vor sich kalt „Was willst du damit sagen?“. „Eh...“, kam es unsicher über die Lippen der Fünfzehnjährigen. Lauter irritierte Blicke lagen auf ihr. „Momoko, bitte. Was meinst du damit?“, wollte Kuraiko besorgt wissen. Das Mädchen ballte eine Faust „Sie….hatte es scheinbar so geplant. Akemi wollte mit ihm gehen… Aber sie hat einen Plan, glaube ich...“. „Einen Plan?“, fragte Katsuro. „Sicher bin ich mir auch nicht...“, entgegnete Momoko. Dabei bemerkte sie den beunruhigten Ausdruck von Kuraiko. Es schien aber nicht nur bloße Sorge zu sein. Was ging ihr wohl gerade durch den Kopf? Doch sie hatten gerade andere Sorgen. Plötzlich fing um sie herum alles an zu gefrieren. Die Dunkelheitswächterin schob Ayaka und Shinji sofort hinter sich. Naoki tat es ihr mit seiner Freundin gleich. Katsuro sah zu dem Zeitwächter „Kano, was soll das?“. Jener legte seine eisblauen, verärgerten Augen auf den Rothaarigen. Dieser schmunzelte etwas verbittert „Gibst du jetzt etwa uns allen die Schuld? So wie ich das verstanden habe, war es Akemi´s Entscheidung und sie wird sich etwas dabei gedacht haben. Denkst du nicht, du solltest ihr vertrauen?“. Ein paar Sekunden nach seinem Satz, spürte der Raumwächter etwas spitzes und kaltes an seinem Hals. „Katsu!“, kam es besorgt über Kuraiko´s Lippen. Vom Boden ragte ein spitzer Eiszapfen zu der Kehle des Rothaarigen auf. Die gelben Augen des Betroffenen wurden ernst „So ist das also. Findest du nicht, das du übertreibst?“. Als Antwort darauf gefror der Blonde noch mehr ihrer Umgebung. „Kano, das reicht! Wir sind hier in einem Krankenhaus, denk an die Menschen, die sich hier befinden!“, gab Hideki von sich, welcher anschließend an der Wand festgefroren wurde. „Hideki!“, lief Itoe, besorgt, zu ihm. Ayaka und Shinji versteckten sich unsicher hinter Kuraiko. Deren Verlobten gefiel das alles gar nicht. „Okay, das reicht! Reis dich verdammt noch mal zusammen!“, nach diesen Worten, öffnete der Rothaarige ein Portal hinter dem Zeitwächter, schleuderte ihn mit seinem Wind in dieses und sprang hinterher. Anschließend schloss sich das Portal wieder. Die Übergebliebenen sahen verwirrt auf die Stelle, an welcher sich das Tor bis eben noch befand. „Was geht denn mit dem ab?“, erhob Naoki seine Stimme. Der Blick der Dunkelheitswächterin wurde traurig „Akemi ist sein ein und alles. Ich schätze, dass das nun sein Fass zum überlaufen gebracht hat. Doch das schlimmste für ihn ist sicher, das sie nicht mit ihm darüber gesprochen hat. Sie hat es einfach getan. Das wird das sein, was ihn am meisten verletzt….“. Währenddessen befanden Katsuro und Kano sich in dem Schloss. Sie waren im Aufenthaltsraum des Schlosses gelandet. Dort befanden sich gerade Ai, Chiyo, Manabu und die Kinder. Der Raumwächter drückte seinen Freund gegen die Wand, wobei er die verwirrten Blicke der Anderen auf sich spürte. „Bringt die Kinder hier weg! Kano ist gerade in Rage, er würde momentan jedem etwas zu leide tun, egal wem!“, meinte Katsuro ernst. Ohne weitere Fragen zu stellen, schnappte Chiyo sich ihre Kinder und Ai Taiki sowie Hana. Manabu hingegen beschloss dem Älteren zu helfen. Er fixierte Kano mit seiner Telekinese an der Wand. „Was ist denn passiert? Kano rastet doch sonst nicht so aus…..Hat es mit Akemi zu tun?“, schlussfolgerte der Wissenswächter. Katsuro lies von dem Blonden ab und nickte „Ja“. Anschließend erzählte er dem Jüngeren alles. Sie hatten wirklich damit zu kämpfen, den Zeitwächter wieder runter zu bekommen. Das bekam dem Aufenthaltsraum leider nicht so gut, da er vollkommen verwüstet wurde. „Denkst du, Kano fängt sich wieder?“, wollte Itoe, besorgt, von Kuraiko wissen. Die Schwarzhaarige hatte bis eben das Eis mit ihrer Feuerfähigkeit geschmolzen. „Dabei meint Akemi es doch nur gut“, gab Ayaka leicht traurig von sich. Momoko sah indessen von ihrer Nichte, zu der Schwarzhaarigen. Die junge Frau schien eindeutig etwas zu belasten. Seit dem die Schülerin meinte, das die Rosahaarige freiwillig mitging. „Ich weis es ehrlich gesagt nicht. Er war immerhin noch nie so sauer, das er einem von uns etwas getan hätte. Mit dieser Aktion, scheint Akemi ihn wirklich zutiefst verletzt zu haben. Wäre sie entführt worden, wäre er vielleicht auch sauer geworden, aber nicht so…. Ich schätze, er fühlt sich von ihr hintergangen. Auch wenn meine Schwester sicher nur gutes im Sinn hat, hat sie einen Fehler gemacht. Sie will das Richtige tun, benutzt aber den Falschen Weg dafür. Aber so war meine Schwester eben schon immer“, antwortete Kuraiko traurig. „Dann ist es also meine Schuld? Ich hätte wohl besser meinen Mund halten sollen“, fühlte Momoko sich schuldig. „Gib dir bitte nicht die Schuld, das hätte Akemi nicht gewollt. Ihr war das alles wohl bewusst, bevor sie ging. Immerhin hat sie auf meine Frage ja geantwortet, das sie nicht weis, ob Kano ihr das verzeihen kann. Trotzdem, wenn sie das weis, weshalb macht sie es dann?“, seufzte Itoe. „Akemi ist wie meine Mama. Sie tut alles, für die die ihr Wichtig sind, egal was danach passiert. Deswegen macht sie Papa ja immer so verrückt“, erhob Ayaka ihre Stimme. „Trotzdem, sauer werden ist das eine. Aber Kano ist momentan vollkommen außer Kontrolle. Ich glaube, ihm ist gerade eine Sicherung durchgebrannt…. Hoffen wir, das Katsuro das wieder hinbekommt“, brachte Hideki ein. Shinji blickte zu seiner Mama auf. Sie hatte schon wieder diesen komischen Gesichtsausdruck. „Da er Akemi braucht, wird Yami ihr nichts tun, oder?“, sah Momoko besorgt in die Runde. Die Gesichtsausdrücke der Anderen, sagten alles. „Sicher wäre ich mir da ehrlich gesagt nicht“, entgegnete der General. „Aber vorerst wohl nicht“, versuchte er seine Freunde zu beruhigen. Wirklich klappen tat das natürlich nicht. Naoki musterte indessen seine Freundin, um sie anschließend auf seine Arme zu nehmen. Die Jüngere bekam sofort einen Rotschimmer und sah zu ihm auf „Hey! Was soll das?“. „Ich werde dich jetzt zu einem Arzt bringen, der sich mal deine Wunden ansehen soll“, grinste der Blonde. „Das sind doch nur Kratzer...“, murrte die Schülerin trotzig. „Hm...zum Teil aber ziemlich tiefe, nicht das die sich entzünden“, meinte der Student. Die Rotbraunhaarige seufzte schmunzelnd. Er würde, als angehender Arzt eh, keine Ruhe geben bevor sich jemand ihre Kratzer angesehen hatte. „Was soll´s“ Inzwischen war der Aufenthaltsraum vollkommen verwüstet. Katsuro und Manabu hatten wirklich gut mit ihrem Freund zu tun gehabt. Doch allmählich kam der Blonde wieder runter. Zumindest griff er sie nicht mehr an. „Kano...das mit Akemi tut mir wirklich“ „Erspare mir dieses Gerede“, knurrte der Zeitwächter und unterbrach den Rothaarigen somit. „Gut. Dann frage ich dich jetzt, was du tun willst?“, wollte der Hellblauhaarige wissen. Auf diese Frage hin, starrte der Angesprochene, auf den verwüsteten Boden vor sich. Er wusste es nicht. Momentan konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Was dachte sich Akemi nur dabei!? Ihr musste doch klar sein, das ihn das verletzen würde. Vor allem, da sie schon häufiger darüber sprachen, das sie ehrlich zueinander sein sollten. Doch sie war es wieder nicht und verschwand zusätzlich einfach. Ohne auch nur ein Wort zu sagen. Ließ ihn und ihre Tochter zurück. Die Augen des Blonden wurden leer und kalt. Er wusste nicht, ob er ihr das verzeihen konnte…. 60. Kapitel ----------- Akemi betrachtete die Dimension des Nichts, durch das Fenster des Zimmers, welches Yami ihr zuteilte. Sie befand sich nun schon einige Tage in dem Schloss des Schwarzhaarigen. Sie vermisste ihren Mann und ihre Tochter. Dennoch bereute sie ihre Entscheidung nicht. Zumindest noch nicht... Ihr Blick wanderte durch das Zimmer und stoppte bei ihrem Nachttisch. Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Sie stand auf und ließ sich wenig später auf ihrem Bett nieder. Sie erhielt von Yami ihre Schneekugel zurück, in welcher sie den Schlüssel zum Lichtkern versiegelte. Doch viel wichtiger war, das ihr diese Schneekugel sehr wichtig war. An ihr hingen viele schöne Erinnerungen, welche diese Kugel ihr ja auch immer zeigte. Sie nahm sie in die Hand, woraufhin die Schneekugel der Rosahaarigen, Bilder ihrer schönen Erinnerungen zeigte. Plötzlich sammelten sich Tränen in den Augen der jungen Frau, weshalb ihre Sicht anfing zu verschwimmen. Sie hatte es zwar verdrängt, wusste aber, das Kano ihr das niemals verzeihen würde, was sie getan hatte. Sie tat das, was sie geschworen hatte, niemals zu tun. Sie ließ ihn zurück. Die junge Frau streifte sanft über die Kugel, in welcher gerade ein Bild ihres Mannes erschien. „Es tut mir so leid, Kano. Aber ich musste das tun. Auch auf die Gefahr hin, das du mich hasst. Aber ich kann nicht zulassen, das so viele Menschen leiden müssen“, lächelte sie leicht, wenn auch traurig. Sie drückte die Schneekugel an sich und spürte sofort, wie ihre Kräfte wieder zunahmen. Yami würde die Erde und den Lichtkern nicht bekommen. Egal, was dafür nötig war. Dazu standen zu viele Leben auf dem Spiel. „Mensch, wie sieht das denn hier aus?“, betrachtete Ai das Büro des Zeitwächters skeptisch. Es ein Durcheinander zu nennen, wäre noch untertrieben. Scheinbar hatte er alles komplett über den Haufen geworfen und seine gesamte Wut an dem Zimmer ausgelassen. Die Rothaarige sah zu dem Blonden, welcher einfach nur, in die Luft starrend, an seinem Schreibtisch saß. Die Entscheidung Hana erst mal mit zu sich zu nehmen, war scheinbar genau richtig gewesen. Sicher war es ein Schock gewesen, das Akemi einfach gegangen war, doch wirklich wundern tat es die Gefühlswächterin nicht. Die Reaktion von Kano darauf, wunderte sie genau so wenig. Sie kannte schließlich seine Gefühlswelt und die sah momentan nicht wirklich rosig aus. Es lief ihr sogar kalt den Rücken herunter. Aiko musterte den Jüngeren. Als Häufchen Elend konnte man ihn zwar nicht bezeichnen, dennoch sah er alles andere als gut aus. „Ich hoffe sehr, das du nicht an Akemi´s Gefühlen für dich zweifelst?“, erhob die Rothaarige erneut ihre Stimme. Der Zeitwächter redete zwar nie wirklich viel, aber momentan konnte man auch genau so gut mit einer Wand sprechen. Die gab einem wenigstens nicht das Gefühl, einen gleich umbringen zu wollen. Die Gefühlswächterin seufzte und wollte schon aufgeben, als sie keine Antwort bekam. Doch genau in jenem Augenblick, ertönte die Stimme des jungen Mannes „Das ist nicht das Problem, Ai“. Die Angesprochene sah fragend zu ihm herunter „Und was ist es dann?“. Die eisblauen Augen des Blonden wurden leer „Sie scheint mir immer noch nicht zu vertrauen. Anstatt mit mir über ihren Plan, was für einer es auch sein mag, zu sprechen, handelt sie einfach wieder auf eigene Faust. Sie hat mir so oft versprochen es nicht mehr zu tun. Allmählich weis ich nicht mehr, wie lange ich das noch mitmachen kann….zudem hat sie mir damals geschworen, mich nie einfach zurück zu lassen“. Ai´s Blick in dem Moment, sprach Bände. Zweifelte der Zeitwächter gerade wirklich an ihrer Ehe? Anschließend fixierte sie den Jüngeren mit ihren roten Augen. Ein verbittertes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Der junge Mann vor ihr, war zutiefst verletzt. Akemi hatte wohl einen ziemlich wunden Punkt getroffen. Dann rührten diese Zweifel einzig und allein daher, das er sich selbst schützen wollte. Das verstand Ai sogar etwas. Sie war sich auch ziemlich sicher, das Akemi das wusste, weshalb sie sich fragte was so wichtig war, das sie das aufs Spiel setzte? Indessen ahnte Kuraiko, was es wohl war, dass das Schicksal ihr mitteilen wollte. Sie dachte erst, das sie in der Zukunft etwas missverstanden hätte, doch scheinbar war dem nicht so. Das beunruhigte sie ungemein. Es breitete sich sogar ein Gefühl von Angst in ihr aus. Doch was sollte sie dagegen nur tun? Wie sollte sie das verhindern? Auf einmal spürte sie, wie ihr ein paar Tränen die Wange herab liefen. Aus diesem Grund waren nun alle Blicke auf die junge Frau gerichtet, immerhin aßen sie gerade zusammen zu Mittag. „Kuraiko?“, kam es besorgt von Momoko. Katsuro hingegen betrachtete seine Verlobte und legte ihr eine Hand auf deren Schulter „Kätzchen, denkst du nicht, du solltest uns allmählich erzählen, was dich so lange schon bedrückt?“. Die Schwarzhaarige erwiderte den Blick des Raumwächters, woraufhin ihr noch mehr Tränen kamen. Die Kinder sahen besorgt zu der jungen Frau auf. „Mama?“, huschte es dabei, unsicher, über Shinji´s Lippen. Anschließend begann Kuraiko zu erzählen. Alles, was ihr die letzten Wochen sorgen bereitete und worüber sie sich den Kopf zerbrach. Die Anderen sahen entgeistert zu ihr. „Warum erzählst du uns das erst jetzt?“, wollte Katsuro, aufgebracht, von seiner Verlobten wissen. „I – Ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich richtig verstanden habe“, entgegnete die Dunkelheitswächterin zurückhaltend. Vielleicht hatte sie es aber auch einfach nicht verstehen wollen. „Und es fing alles mit dem Angriff auf Moe und Akaya an?“, harkte Momoko nach. Die Schwarzhaarige nickte. Sie hätte nie gedacht, das ihre Zukunft so schnell zur Gegenwart werden würde. „Sollten wir es Kano dann nicht sagen?“, fragte die Rotbraunhaarige. „Na ich weis ja nicht, ob das so eine gute Idee ist. Er ist Momentan sowieso schon echt verdammt Mies drauf. Ich dachte schon, das er damals gereizt war, als Akemi ihm so lange aus dem Weg ging. Doch das ist gegen seinen momentanen Zustand ein Hauch von nichts gewesen“, seufzte der Raumwächter. Kuraiko hingegen schwieg zu dem Thema. Was sollten sie nur tun? Zudem Akaya und Moe immer noch nicht zu sich gekommen waren. Ersterer hätte Kano sicher auf seine ganz eigene Art und Weise den Kopf zurecht gerückt. Ob der Blonde das nun gewollt hätte, oder nicht. Moe hingegen würde ihnen sicher Akemi´s Verhalten aus ihrer Sicht schildern, da die Zwei ja ziemlich ähnlich dachten. Die Schwarzhaarige verkrampfte ihre Hände etwas auf ihrem Schoß. Sie selbst konnte einfach nichts tun. Die junge Frau fühlte sich unheimlich hilflos. Dabei musste sie ihrer Schwester doch irgendwie helfen. Akemi war schließlich für sie das Wichtigste, zusammen mit ihrem Sohn und Verlobten. Doch die Rosahaarige war ihr jüngerer Zwilling, weshalb sie noch eine ganz andere Verbindung zu ihr besaß. Dennoch war sie nicht in der Lage ihr zu Helfen. Das schlimmste für Kuraiko war allerdings, das sie nicht ahnte, das ihre Schwester das tun würde. Vielleicht weit in ihrem Unterbewusstsein vergraben. Zu weit, als das sie es bewusst wahr nahm. Warum musste das immer nur so sein? Das sie sich schwach und hilflos fühlte? Akemi war immer diejenige gewesen, die sie aufmunterte und ihr gut Zusprach. Doch leider neigte ihre Schwester auch dazu, unvernünftig zu handeln, wenn das Leben von Menschen auf dem Spiel stand. Die Rosahaarige dachte immer zuerst an alle Anderen, bevor sie an sich selbst dachte. Dieses Mal allerdings….stand dabei viel zu viel auf dem Spiel. Akemi beging einen riesigen Fehler. Ohne das es ihr selbst wahrscheinlich bewusst war. Kuraiko zuckte etwas zusammen, als Katsuro wieder sachte ihre Schulter berührte und sah zu ihm. „Kätzchen...du zitterst...“, lächelte er verbittert. Seine Verlobte war vollkommen fertig. „Naoki, könnt ihr heute mit den Kindern alleine ins Krankenhaus gehen?“, blickte der Raumwächter zu seinem Bruder. Der Angesprochene nickte „Natürlich. Macht euch keine Sorgen, wir passen schon auf sie auf“. „Gut, danke“, lächelte Katsuro etwas. Anschließend öffnete er ein Portal, durch welches die Vier verschwanden. Das Essen war eh vorbei. Die Anderen wussten, das Kuraiko nun die aufmunternden Worte des Rothaarigen brauchte. „Kätzchen...warum bist du nicht eher damit zu mir gekommen? Du weist doch, das du mir alles erzählen kannst, egal was es ist. Selbst, wenn du es nur vermutest oder dir nicht sicher bist. Die ganze Zeit schleppst du das mit dir herum...kein Wunder das es dir nicht gut ging“, drückte Katsuro die Schwarzhaarige fest an sich. Jener liefen die Tränen unaufhörlich über die Wangen. Katsuro strich ihr beruhigend über den Rücken. In letzter Zeit war einfach zu viel auf einmal passiert. Warum musste, wenn, auch immer alles zusammen passieren? Nach einiger Zeit beruhigte sich die junge Frau etwas und fand sogar ihre Stimme wieder „Was soll ich nur machen? Es geht um Akemi und ich kann wieder nur hilflos zu sehen…. Ich verstehe sie nicht so, wie es Moe tut oder kann Kano den Kopf so waschen, wie Akaya es tun würde...“. Katsuro sah zu ihr herunter und begann zu schmunzeln, weshalb die Jüngere fragend zu ihm aufblickte. „Kätzchen….weshalb willst du denn versuchen jemand anderes zu sein? Tu all dies doch einfach auf deine Art und Weise. Du bist, seit dem ich dich kennen gelernt habe, so viel stärker geworden. Wenn es um deine Familie geht, gibst du jedes mal alles. Versuche Akemi nicht auf Moe´s, sondern auf deine Weise zu verstehen. Du bist Akemi´s ältere Zwillingsschwester. Wenn jemand ihr helfen kann, dann du. Als du leblos am Boden lagst, war Akemi diejenige, welche dich nicht aufgegeben hat. Sie hat Akaya und uns alle lauthals zu verstehen gegeben, das sie alles für dich tun würde, selbst wenn sie dein Leben nur ein paar Sekunden verlängern könnte. Akemi ist halt jemand, der sich in dieser Hinsicht ungern etwas sagen lässt. Tief in seinem inneren weis Kano das sicher auch. Sie hat ihn verletzt, sehr sogar. Aber das was du gesehen hast….lag denke ich nicht unbedingt an ihm. Oder glaubst du, das er das zugelassen hätte? Egal wie sehr sie ihn verletzt hat. Akemi braucht dich jetzt, mehr als je zuvor. Sie braucht dich, da du jetzt noch die Einzige bist, die sie auf deine Weise erreichen kann“, lächelte der junge Mann. Seine Verlobte war sprachlos. Er hatte vollkommen recht. Sie besaß ein Band zu Akemi, das sonst niemand hatte. Sie wischte sich ihre letzten Tränen weg „Ich werde Akemi retten“. Katsuro grinste „Das wollte ich hören“. Kuraiko lächelte etwas, wobei sich ein Rotschimmer auf ihre Wangen schlich. Was würde sie nur ohne ihn machen? Doch da war noch etwas, das sie ihm dringend sagen musste. „Katsuro...i-ich muss dir noch etwas sagen..“, fing die Dunkelheitswächterin an, weshalb der Angesprochene fragend zu ihr sah. Der Rotschimmer der Schwarzhaarigen verstärkte sich „Du hast vielleicht noch nicht darüber nachgedacht, aber als ich die Zukunft sah, wurde mir ja gezeigt was mit Shinji passierte… Da sich nun aber alles wiederholt was ich sah...“. Katsuro hörte dem Gestammel der Jüngeren zu und fragte sich, worauf sie hinaus wollte. Doch als er genauer über ihre Worte nachdachte, dämmerte es ihm „Warte….soll das heißen?“. Die schüchterne, junge Frau nickte etwas und sah zu ihm auf „Ja, i-ich bin schwanger...“. Kuraiko war so froh, das sie es ihm endlich sagen konnte. Der Rothaarige drückte seine Verlobte glücklich an sich „Ich freue mich wirklich sehr darüber, aber das brauche ich dir wohl nicht zu sagen“. Die Schwarzhaarige erwiderte die Umarmung. Nein, das musste er nicht. Sie wusste es. Chiyo und Manabu hatten momentan Wache bei Akaya und Moe. Sie sahen zu den Vier Besuchern. Naoki und Momoko erzählten ihnen, was Kuraiko ihnen kurz zuvor erzählte. Allerdings unter der Voraussetzung, Kano erst einmal nichts zu sagen. Die Pinkhaarige schaute besorgt drein. Ihr Freund betrachtete sie „Es frustriert dich, das du das nicht hast kommen sehen, nicht?“. Die Schicksalswächterin schaute stumm vor sich. Er traf genau ins Schwarze. Seit dem die Wolken am Himmel waren, konnte sie ja die Schicksale aller nicht mehr genau einsehen. „Ich frage mich, ob Yami das alles so geplant hat?“, seufzte Chiyo. Der Wissenswächter legte seinen Blick in Richtung von Akaya und Moe. „Denkst du denn wirklich, das er so vorausschauend und berechnend ist? Er vorausgesehen hat, das es so kommen würde? Es hätte schon eine einzige andere Entscheidung gereicht und dieser Plan wäre nicht aufgegangen“, bemängelte der Wissenswächter. „Ich weis es nicht….und genau das beunruhigt mich“, noch nie hatte sie sich so vom Schicksal allein gelassen gefühlt. Sie war doch die Schicksalswächterin. Weshalb also ließ das Schicksal sie so im dunkeln stehen? Selbst zu Katsuro sprach es. Doch sie hörte diese Stimme schon lange nicht mehr…. Manabu lenkte seinen Blick wieder auf die Ältere. „Habe ich einen Fehler gemacht? Erachtet mich das Schicksal eventuell als schlechte Wächterin?“, zweifelte die Pinkhaarige an sich selbst. Ihrem Freund gefiel es gar nicht, sie so zu sehen. Er legte eine Hand auf ihre und drückte diese, weshalb er Chiyo´s Aufmerksamkeit bekam. Ihre Augen trafen sich „Du bist keine schlechte Wächterin. Du weist genau, das du von allen respektiert wirst. Deine Verantwortung ist so groß und sie lastet nur auf deinen Schultern. Ich würde dir so unendlich gerne etwas davon abnehmen, doch leider wird mir dieser Wunsch immer verwehrt bleiben. Das einzige was ich tun kann, ist dich zu unterstützen, wo es nur geht und das werde ich auch. Mein Leben lang. Vertraue einfach darauf, das alles seine Gründe hat, so wie du es immer getan hast“. Der verwunderte Gesichtsausdruck der Pinkhaarigen, wich einem sanften „Danke Manabu“. Ayaka stand, wie immer, auf einem der Stühle und betrachtete durch die Scheibe ihre Eltern. Momoko verweilte neben dem Mädchen. Die smaragdgrünen Augen der Fünfzehnjährigen fixierten ihre Schwester. Sie betete das Moe bald zu sich kam. Gerade jetzt wurde sie gebraucht. Außerdem sorgte sich die Schülerin um ihre große Schwester und deren Mann. Akaya´s Geburtstag war nun auch schon vorüber. Sie durften ihm an dem Tag einen Muffin, mit einer Kerze, an sein Bett stellen. Jenen backte Ayaka vollkommen alleine. Krähe, Kumo, Akio und Amaya waren an diesem Tag auch dort gewesen. Der Brünetten ging es inzwischen schon wieder besser und sie konzentrierte sich zusammen mit ihrem Freund darauf, auf die Beiden Kleinen aufzupassen. Auch wenn der Dunkelblauhaarige meinte, das die Fünfzehnjährige ihren Frust am Hausputz und kochen ausließ. Die Ärzte sagten ihnen an dem Tag, das die Lebenswächterin wohl bald wieder aufwachen würde, da bei ihr die Verbrennungen so gut wie verheilt waren. Akemi´s Technik schlug bei ihr sehr gut an, weshalb sie schon wesentlich weniger Verbände trug. Allerdings waren Krähe und Momoko sich sofort einig, das wenn es der Fall sein sollte, Moe sich mit Sicherheit Vorwürfe machen würde. Nach Akemi´s Aussage, soll sie schließlich die Herz stillstände von Akaya mit bekommen haben. Die Schülerin sah mit einem traurigen Blick zu den verletzten Wächtern. „Moe...bitte...“ Plötzlich stürmten die Krankenschwestern in das Zimmer des Paares. Ayaka, Momoko, Naoki, Shinji und auch Chiyo und Manabu blickten verwirrt und unsicher durch die Scheibe. „Was ist passiert?“, wollte die kleine Todeswächterin wissen. „Ich weis nicht...“, antwortete die Rotbraunhaarige nervös. Vor allem, da sie zu ihrer Schwester stürmten. Die Schülerin legte eine Hand auf das Glas und als sie genauer hin sah, erkannte sie, das ihre Schwester die Augen öffnete. Die Fünfzehnjährige bekam sofort glasige Augen „Sie ist aufgewacht“. Die Anderen blickten fragend zu ihr, da sie das Mädchen nicht ganz verstanden. Dieses sah zu der Gruppe. „Moe ist aufgewacht!“ Ayaka sah ungläubig zu ihrer Tante auf und richtete sofort ihren Blick starr durch das Fenster. Dadurch sah sie, wie ihre Mama sich anfing zu bewegen. Nun erging es der Fünfjährigen wie der Schülerin und ihre Augen wurden ebenfalls glasig. Sie war endlich wieder wach. Ihre Mama öffnete endlich ihre Augen! Die Krankenschwestern und Ärzte brachten die Lebenswächterin in das Zimmer neben dem jetzigen. Die kleine Gruppe wartete unruhig vor dessen Tür. Kurz darauf kam einer der Ärzte zu ihnen. „Wie geht es ihr?“, wollte Momoko sofort wissen. „Sie ist soweit stabil. Ihre Verbrennungen sind so gut wie verheilt, aber sie ist noch schwach“, antwortete der Mann. Ayaka zog an dessen Kittel, weshalb der Doktor zu ihr herunter sah „Dürfen wir meine Mama jetzt besuchen gehen?“. Der Angesprochene musterte die Gruppe. „Vielleicht sollten erst mal Ayaka und Momoko gehen?“, schlug Manabu vor und der Arzt stimmte zu. Anschließend betraten die beiden Mädchen das Zimmer leise und stellten sich neben das Bett der Orangehaarigen. Jene sah zu ihnen auf „Momoko?“. Die Schülerin war den Tränen nahe und ergriff sanft die Hand ihrer Schwester „Ja, aber das erkläre ich dir später. Ich bin einfach nur froh, das du wieder wach bist“. Moe nickte schwach und richtete ihren Blick auf ihre Tochter, welche sie weinerlich ansah. Der jungen Frau kamen daher ebenfalls die Tränen „Es tut mir so leid Ayaka…. Ich wollte nicht, das deinem Vater das passiert...“. Das Mädchen legte vorsichtig ihre Hände auf den Arm ihrer Mama und erwiderte deren Blick „Es ist nicht deine Schuld, Mama. Papa hat dich einfach ganz doll lieb“. Moe konnte ihre Tränen nach diesen Worten nicht mehr zurück halten. Momoko betrachtete ihre Schwester. Wie Krähe und sie vermuteten, gab die Orangehaarige sich die Schuld an allem. 61. Kapitel -----------   Eine Woche später ging es der Lebenswächterin wieder soweit gut. In der Zeit besuchten ihre Freunde sie häufig. Ausgenommen Kano, natürlich. Sie erzählten der jungen Frau, was während ihres Koma´s alles vorgefallen war. Wenn sie ehrlich war, ahnte sie, das Akemi etwas in der Art tun würde. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen. Ihre Kinder waren heilfroh, ihre Mama wieder fest in ihre Arme nehmen zu können. Auch Krähe war mehr als erleichtert gewesen und wollte die Orangehaarige gar nicht mehr los lassen. Zudem stand ihre Krankenhausentlassung vor der Tür. Doch wirklich gehen, wollte die junge Frau nicht. Mit den Narben an ihren Oberschenkeln konnte sie leben, jedoch nicht mit der Tatsache, das ihr Mann weiterhin im Koma lag. Seine Verbrennungen waren wesentlich schwerwiegender wie ihre gewesen. Moe machte sich Vorwürfe. Sie hätte Akaya das nicht tun lassen dürfen. Ihre Freunde und Familie sagten zwar, das er sich so oder so vor sie geworfen hätte, dennoch. Mit Sicherheit wäre ihr noch etwas eingefallen, ihn davon abzuhalten, wenn sie genauer darüber nachgedacht hätte. Seine Herz stillstände mitzubekommen und rein gar nichts dagegen tun zu können, waren grausam für die Lebenswächterin gewesen. Besonders da er dies wegen ihr durchmachte. Sie stand fast täglich, stundenlang, einfach nur vor der Fensterscheibe und beobachtete Akaya. Momoko sorgte sich um ihre Schwester. Jener ging es nicht gut. Ihr Mann lag im Koma und ihre beste Freundin war bei Yami. Die Schülerin wünschte, sie könnte ihre Schwester irgendwie aufmuntern. „Hey, so mutlos kenne ich dich ja gar nicht. Sie ist deine große Schwester, das wird schon“, lächelte Naoki seine Freundin an. Diese sah zu ihm auf. „Schon, aber am meisten würde es ihr jetzt sicher helfen, wenn Akaya wieder zu sich kommen würde. Er ihr selbst sagen könnte, das es nicht ihre Schuld war“, entgegnete die Rotbraunhaarige. „Wahrscheinlich hast du recht“, stimmte der Blonde, seufzend, zu.   Kano, welcher inzwischen wieder seine Tochter bei sich haben ‚durfte‘, sah zu jener. Sie krabbelte fröhlich auf dem Boden herum. Doch immer wieder, wenn der Kleinen auffiel, das ihre Mama weg war, fing sie an zu weinen. Seine eisblauen Augen lagen wachsam auf Hana. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er Akemi ihr Verhalten verzeihen konnte. Ohne zu zögern, ließ sie sie einfach zurück. Dieser Gedanke machte ihn wütend. Jedes Mal, wenn seine Tochter ihn mit ihren rosanen Augen ansah, musste er an Akemi denken. Er stemmte seinen Kopf, frustriert, auf seine Hand. „Papa“, strahlte Hana ihn kurz darauf, von der Seite an. Sie war neben seinen Schreibtischstuhl gekrabbelt und hatte sich an diesem hochgezogen. Er schielte zu ihr. Sie war wie ihre Mutter. Egal wie schlecht er drauf war, sie strahlte ihn trotzdem an und ließ sich davon gar nicht beirren. Akemi zeigte ihm gegenüber niemals Furcht oder dergleichen. Im Gegenteil. Kano nahm seine Tochter und hob sie auf seinen Schoß. Dort sitzend, schnappte die Kleine sich sofort einen Stift und begann auf einem der Papiere herum zu kritzeln. „Das….hat sich wohl erledigt. Hoffentlich war das nichts wichtiges“, murmelte der Blonde. Selbst wenn, war ihm das eigentlich auch ziemlich relativ. Er hatte momentan wirklich andere Sorgen. Am wichtigsten war für ihn, seine Tochter zu beschützen. Das hatte höchste Priorität.   Akemi schlenderte indessen in dem Schloss von Yami herum. Es war wirklich sehr trist gestaltet. Genau das Gegenteil von dem, was sie aus dem Wächterschloss kannte. Zudem fiel ihr auf, das Yami wirklich selten anwesend war. Sie fragte sich, woran das wohl lag? Sie musste unbedingt heraus finden, was er vor hatte. Aber auch in dieser Dimension, blieb sie nicht von ihrer Tollpatschigkeit verschont. Wie oft sie Shizuka nicht schon in den Wahnsinn trieb. Andererseits geschah der Hexe das ganz recht. Sie ließen sich auch nur in Ruhe, weil Yami Akemi brauchte und die Rosahaarige keine Chance allein gegen die Vampirin hätte. Schließlich war das Spezialgebiet der jungen Frau das Heilen und eher weniger das kämpfen. Auch wenn die Lichtwächterin schon darüber nachdachte, der Blauhaarigen einen gemeinen Kräutermix in ihr Trinken zu mischen. So ein paar Magenverstimmungen taten Shizuka sicher mal gut. Die Lichtwächterin war so in Gedanken, das sie beinahe gegen eine aufgestellte Rüstung gelaufen wäre, welcher sie aber noch knapp auswich. Das hatte allerdings zur Folge, das sie sich in einem Vorhang verfing und mit samt diesem, zu Boden stürzte. Sie ‚kämpfte‘ sich aus dem großen Stoff und schaute mit dem Kopf heraus. Dadurch blickte sie in zwei große, blaue Augen. Diese wirkten Gefühllos. Oder doch eher verträumt? „Was machst du da, Akemi?“, fragte das kleine Mädchen vor ihr. Die Angesprochene lächelte verunglückt „Ich….habe mich in dem Vorhang verfangen und bin mit diesem hingefallen“. „Warum tust du das?“, fuhr die Fünfjährige fort. Akemi blinzelte. „Na du kannst Fragen stellen, Yume“, lächelte die Rosahaarige. „Eine Frage, ist eine Frage. Die sollte man auch beantworten“, meinte die Türkishaarige. Während sie das sagte, befreite die junge Frau sich von ihrer Stofffessel. „Ich mache so etwas nicht mit Absicht, musst du wissen. Ich bin halt etwas ungeschickt“, betrachtete die junge Frau die Stange, an welcher der Vorhang bis eben hing. „Wie hast du dann so lange überlebt?“, fragte Yume knallhart weiter. Die Lichtwächterin krallte ihre Finger stärker in den Stoff. „Das….habe ich wohl meinem Mann zu verdanken“, entgegnete die Rosahaarige. Das Mädchen sah fragend zu ihr auf. Hatte sie etwas falsch gemacht? Akemi war doch sonst immer so fröhlich, obwohl sie in der Dimension des Nichts war, schien sie nichts erschüttern zu können. „Entschuldige“, lenkte das Mädchen ihre Augen zur Seite. „Ach quatsch, das ist doch nicht deine Schuld, sondern ganz alleine meine“, lächelte die Zweiundzwanzigjährige. Doch Yume kam dieses Lächeln komisch vor.   „Na, überkommt unsere Lichtwächterin etwa Zweifel?“, stand Shizuka plötzlich hinter den Beiden. Die Angesprochene wandt sich zu der Vampirin um. „Nein, sollte es? Ich erachte meine Entscheidung immer noch für vollkommen richtig“, lächelte die Wächterin weiterhin. Die Blauhaarige musterte sie genervt. Wieso lächelte diese junge Frau immer? Wie gerne würde sie das reine Herz dieser Nervensäge zerfetzen…. Aber sie durfte ja nicht. „Macht euch der Verlust von Mei eigentlich gar nichts aus? Habt ihr sie die ganze Zeit nur benutzt, um irgendwann diese Energiebombe aus ihr zu machen?“, wollte Akemi auf einmal wissen. Shizuka erwiderte ihren Blick etwas überrumpelt. Das zeigte der Lichtwächterin, das die Vampirin wohl keine Ahnung hatte. „Das du es so hinnimmst, das Yami deinen Schützling in die Luft jagt“, sprach die junge Frau weiter. „Halt deinen verdammten Mund. Du weist doch gar nicht, wovon du sprichst!“, entgegnete Shizuka verärgert. „Nein? Meine beste Freundin und ihr Mann sind deswegen so gut wie tot gewesen. So ein grausames Ende, hat niemand verdient“, wurde Akemi´s Blick traurig. Die Ältere sah etwas verwirrt zu ihr. Trauerte die junge Frau gerade wirklich um einen ihrer Feinde? „Du bist doch vollkommen verrückt. Warum interessiert dich das so sehr?“, wollte Shizuka wissen. „Mei war ein unnötiges Leben, das verschwendet wurde, weil jemand seinem Mörderischen Plan folgen will. Eventuell bist du ja die nächste? Weist du das sicher? Yume wird er bestimmt nichts tun, immerhin ist sie, genau wie er auch, eine Wächterin“, streute die Rosahaarige noch mehr Salz in die Wunde. Die Vampirin knirschte mit ihrem Kiefer. „Wahrscheinlich wirst du wieder so fallen gelassen, wie von Akaya damals“, fügte die junge Frau hinzu. Nun reichte es der Blauhaarigen. Sie wollte gerade zuschlagen, als Yami dazwischen ging. „Was soll das, Shizuka?“, blickte er sauer zu ihr herab. Akemi lächelte leicht „Siehst du. Du wirst niemals das tun können, was du möchtest. Vor allem, was geschieht mit dir, sollte Akaya mal nicht mehr leben? Hast du darüber mal nachgedacht? Immerhin bist du ein Teil von ihm“. Die Ältere sah irritiert zu der Wächterin. Was wollte sie damit sagen? „Shizuka, über was redet ihr, das du einen Wichtigen Part unseres Planes erledigen willst?“, harkte Yami nach. Die Angesprochene wich etwas zurück „Nicht so wichtig. Eine kleine Auseinandersetzung“. Der Ausdruck des Schwarzhaarigen wurde skeptisch. Anschließend drehte er sich zu der Rosahaarigen „Bald ist es soweit. Ich habe so gut wie alle Vorbereitungen treffen können. Wenn ich fertig bin, kommen wir an den Lichtkern, mit dem wir das Siegel des Chaos endlich brechen können“. Akemi erwiderte den Blick des jungen Mannes fragend „Wozu braucht ihr das Chaos denn so dringend? Ich meine, ihr besitzt doch das Nichts, ist das nicht wesentlich mächtiger?“. Ihr Gegenüber begann zu grinsen „Wusstet ihr alle das etwa noch nicht? Das Chaos ist ein beachtlicher Teil des Nichts. Ich habe es vor langer Zeit abgetrennt, damit es zu meiner Scharade passte. Daher hätte ich es gerne zurück, um meine gesamte Kraft zurück zu erhalten“. Der Gesichtsausdruck der Lichtwächterin wurde entgeistert. Yami war noch gar nicht im Besitz seiner vollen Kräfte? Doch wenn das Chaos ein Teil von dem jungen Mann war, dann…. „Ist Kumo ja auch...“. „Korrekt, er ist ebenfalls ein Teil von mir“, schmunzelte der Weißäugige. Akemi sah zu dem Größeren auf. „Nagut, nicht mehr komplett. Immerhin musste dieser Idiot von Shin ja einen Teil von Krähe´s Kräften auf ihn übertragen“, seufzte der Schwarzhaarige. „Dann hast du Shin damals auch nur benutzt?“, ignorierte die Lichtwächterin Yami´s Aussage. „Natürlich. Ich musste doch eure derzeitigen Kräfte testen. Shin war leicht zu manipulieren. Immerhin hätte er damals alles für seine Schwester getan. Wer konnte auch ahnen, das die Gefühlswächterin ihn retten würde? Ich wäre ihn damals lieber los geworden, schließlich besitzt er somit auch noch eine geringe Menge meiner Kräfte“, lächelte der Wächter. Die rosanen Augen der jungen Frau funkelten förmlich kurz auf. „Ich sehe dir an, wie gerne du deine Entscheidung rückgängig machen würdest. Aber daraus wird nichts. Selbst wenn du dich weigerst. Als erstes würde ich mir deinen Mann vornehmen, der momentan wegen deiner Aktion ziemlich durch den Wind ist. Danach wäre deine Tochter an der Reihe. Und Akaya liegt leider immer noch im Koma und kann mir somit nicht in die quere kommen. Also mache lieber artig, was ich von dir verlange, Lichtwächterin“, grinste der junge Mann, ehe er seiner Wege ging. Die Rosahaarige sah ihm nach. Yami schien Kano wirklich vollkommen zu unterschätzen. Anschließend bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Gut nur, das sie ihn besser kannte. Shizuka blickte stumm zu Akemi. Schon wieder lächelte sie. Wie schaffte die Wächterin das nur dauernd? Wie konnte jemand selbst dem Leben eines Feindes nachtrauern? Die Blauhaarige verstand die Rosahaarige noch weniger, wie Moe. Diese Wächterinnen waren ihr ein Rätsel.   Akemi schlenderte einige Zeit durch das Schloss, um es zu erforschen. Irgendwo musste doch etwas hilfreiches zu finden sein. Doch nichts. Egal in welchen Raum sie ging, sie fand nichts wichtiges vor. Keine geheimen Gänge in der Bibliothek oder dergleichen. Selbst im Keller konnte sie nichts entdecken. „Wo lässt er denn das alles?“, murmelte die Rosahaarige fragend. Natürlich blieb der Weg nicht von ihrer Tollpatschigkeit verschont. Sie warf Bücher aus dem Regal, schmiss letztlich dieses noch komplett um, warf in der Küche sämtliches über den Haufen, stolperte über eine Türschwelle, fiel beinahe aus einem Fenster und spießte sich im Keller fast an einer alten Waffe auf. Letztlich stellte sie sich wirklich die Frage, wie sie es vor Kano überhaupt schaffte, sich nicht schwer zu verletzen. Bei dem Gedanken an den Blonden, richtete sie ihren Blick auf den Ehering an ihrem Finger. Sie konnte nun nicht mehr zurück. Sie spürte, wie die Erde sie um Hilfe bat. Allmählich wurde der Hilferuf immer lauter. Auf diesem Planeten lebten viel zu viele Unschuldige. Die Lichtwächterin konnte nicht zulassen, das ihnen etwas zustießt. Natürlich tat sie mit dem, was sie nun angeblich vorhatte, genau das Gegenteil. Doch ihr eigentlicher Plan, sah da etwas anders aus. „Akemi, was treibst du denn hier unten?“, trat Yami durch eine der vermorschten Holztüren des Kellers. „Ich habe mich nur ein wenig umgeschaut“, lächelte die junge Frau. „Ist dem so? Da du dich ja nun ausreichend umgesehen hast, können wir doch sicher endlich mit unserem Plan fortfahren?“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Die Angesprochene sah zu ihm auf und nickte etwas „Sicher“. Nun war es also soweit.   Indessen machte Kano Hana gerade Bett fertig. Die Kleine strahlte über das komplette Gesicht. Wo nahm sie nur die ganze gute Laune her? Oder bezweckte seine Tochter damit ihn aufzuheitern? „Hana...was soll ich nur machen?“, gab der Zeitwächter gefrustet von sich. Wenig später durchfuhr den jungen Mann ein mulmiges Gefühl. Er richtete seinen Blick aus dem Fenster, wo die drei Monde hell strahlten und die Sterne es ihnen gleich taten. Danach krachte ein Bilderrahmen zu Boden und zersplitterte. Der Blonde sah genervt zu der Stelle „Auch das noch...“. Er hob Hana vom Wickeltisch und legte sie behutsam in ihr Bett. Anschließend kniete er sich mit einem Bein auf den Boden, um nachzusehen was dort eigentlich gelandet war. Er befreite vorsichtig das, verkehrt herum liegende, Bild von Splitterresten und nahm es schließlich auf. Seine Augen weiteten sich etwas. Es war eines der ersten Fotos von Akemi, Hana und ihm. Allerdings durchzog sich, durch das Gesicht der Lichtwächterin, ein fetter Kratzer. Kano wusste sofort, dass das nichts gutes bedeutete. Plötzlich riss jemand die Tür zu dem Schlafzimmer auf und stürmte in den Raum. Der Zeitwächter drehte sich etwas nach hinten, um sehen zu können, wer es war. „Kuraiko?“, kam es dabei fragend über seine Lippen. Die Schwarzhaarige wirkte wirklich sehr beunruhigt. Das bestätigte sein ungutes Gefühl. Doch alleine kam die Dunkelheitswächterin nicht. Katsuro, Manabu, Chiyo und Moe waren auch dabei. Letztere, weil sie erfuhr, was wirklich vor sich ging. „Was wollt ihr hier alle?“, richtete Kano sich genervt auf. „W – Wir müssen reden“, begann Kuraiko und wollte wohl ernster klingen, als sie es tat. „Und um was genau geht es? Zudem ihr alle in meinem Schlafzimmer steht“, seufzte der Blonde. „Das ist doch jetzt völlig unwichtig!“, wurde die Dunkelheitswächterin auf einmal lauter. Der Angesprochene richtete seine eisblauen Augen auf die junge Frau „Und um was wichtiges geht es hier bitte?“. „Meine….Schwester“, antwortete Kuraiko zögerlich, da sie nicht wusste, wie sie ihrem Schwager genau gegenübertreten sollte. „Dann habe ich kein Interesse. Also lasst mich jetzt bitte meine Tochter zu Ende ins Bett bringen“, entgegnete der Zeitwächter kühl. Die Schwarzhaarige hielt kurz inne. Nein...sie würde sich jetzt nicht einschüchtern lassen. Ihre Freunde hatte sie gebeten, sich heraus zu halten. Sie wollte das alleine mit dem Mann ihrer Schwester klären. Also stellte sich die junge Frau aufrecht hin, atmete einmal tief durch und richtete ihre roten Augen starr auf den Blonden „Kano! Du hörst mir jetzt zu“. „Kuraiko, ich habe dir eben schon vermittelt, das ich kein“ „Verdammt noch mal! Versuche nicht mir weis zu machen, das du kein ungutes Gefühl hättest!“, unterbrach die Schwarzhaarige ihren Schwager. Dieser sah gereizt zu ihr „Seit wann bist du so extrem nervig geworden?“. „Es geht um meine Schwester, da bin ich nun einmal so...“, antwortete Kuraiko, obwohl es nicht sonderlich überzeugend klang. „Aber wie ich schon erwähnte, möchte ich erst einmal nichts“ „Wenn du das tust, wird meine Schwester sterben!“, schrie die Dunkelheitswächterin förmlich. Kano, welcher sich gerade seiner Tochter zugewandt hatte, stoppte in seiner Bewegung. Was sagte sie da gerade? „Das was ich in der Zukunft gesehen habe, wiederholt sich gerade…. In dieser Zukunft, gab es meine Schwester nicht, weil sie sich für uns alle und vor allem die Erde, geopfert hat“, wurde Kuraiko´s Stimmenlage traurig. Doch auch darauf reagierte der Blonde nicht. Tränen sammelten sich in den Augen der Schwarzhaarigen. „Sie konnte Yami nicht vernichten, aber die Erde retten. Das ist wohl auch ihr Plan, doch was genau sie vor hat, weis ich nicht“, erzählte die junge Frau weiter. Anschließend betrachtete sie den Zeitwächter. Seine Hand, welche er an das Gitterbett seiner Tochter gelegt hatte, verkrampfte sich um jenes. „Kano…?“, brachte Kuraiko leise über ihre Lippen. „Diese….verdammte...“, knirschte der Blonde mit seinen Zähnen. Er war so geschockt und verletzt gewesen, das er vollkommen außer acht ließ, mal an die Gefühle seiner Frau zu denken. Zu sehr dachte er an seinen Stolz. Wie egoistisch er doch war. Die Hand am Gitterbett begann leicht zu zittern. Doch auf einmal legten sich zwei kleine Hände an diese. Hana hatte sich an dem Bettchen herauf gezogen und schließlich ihre Hände an die ihres Papas gelegt. Dieser sah nun verwundert zu ihr herunter, während sie seinen Blick strahlend erwiderte „Papa Mama lieb“. Kano´s Augen weiteten sich etwas. Kurz danach bildete sich ein leichtes, aber verbittertes, Lächeln auf seinen Lippen. „Ja“   62. Kapitel ----------- Die Wächter setzten nun alles daran, irgendwie in die Dimension des Nichts zu gelangen. Aber wie? Das letzte mal dauerte es Tage, bis sie es schafften und das auch nur, weil Kumo in der Zeit nichts anderes mehr tat. Zudem würde Yami sicher alles dagegen setzten, das sie ihm in die Quere kamen. Zu Kuraiko´s Verwunderung, blieb ihr Schwager relativ ruhig. Beinahe zu ruhig. Er saß an dem Tisch im Aufenthaltsraum und starrte Löcher in die Luft. Die Schwarzhaarige fragte sich, was ihm wohl gerade durch den Kopf ging? Schließlich waren sie eigentlich ziemlich unter Zeitdruck und er saß einfach nur da. Die junge Frau wusste nicht, was sie davon halten sollte. Doch etwas zu sagen, traute sie sich auch nicht. Ehrlich gesagt, machte Kano ihr schon immer etwas Angst. Jedoch wusste sie auch, das er ihrer Schwester eine ganz andere Seite von sich zeigte. Kuraiko´s Blick fiel auf Shinji und Ayaka, welche an einem Kindertisch saßen und malten. Hana hatte der Zeitwächter wieder in Ai´s Obhut gegeben. Die Rothaarige klang schon fast bedrohlich, als sie zu ihnen sagte, das sie alle ihr Süße ja wieder heil zurück bringen sollten. Die Gefühlswächterin hatte halt eine besondere Art, ihrer Sorge Ausdruck zu verleihen. Manabu hingegen hetzte unruhig durch das Schloss. Er versuchte verzweifelt eine Möglichkeit zu suchen, zu Yami zu gelangen. Chiyo hütete indessen ihre Kinder, kniete vor jenem Spiegel, welcher sie damals in ihrer Dimension zeigte, faltete ihre Hände vor ihrer Brust zusammen und schloss ihre Augen. Es musste doch einen Weg geben, dieses Schicksal der Rosahaarigen abzuwenden. Sie flehte das Schicksal beinahe an, ihnen zu helfen. Akemi war das reine Herz der Gruppe. Ihr durfte einfach nichts geschehen. Jeder von ihnen nahm einen wichtigen Part in der Gruppe ein. Akaya, der Chaot. Moe, der Dickschädel, welcher sich nichts sagen ließ. Kuraiko, die Zurückhaltende. Katsuro, welcher nie einen Freund im Stich lassen würde. Kano, der Kühle. Akemi, das reine Herz. Manabu, der Besserwisser. Chiyo, die Loyale. Ohne einen von ihnen, wäre der Kreis kein großes ganzes mehr. Sie waren nun einmal die wichtigsten Wächter. Chiyo würde, als Schicksalswächterin, sicher nicht zulassen, das sich daran etwas änderte. Sie wusste nicht was für eine Zukunft es war, die Kuraiko sah, jedoch würden sie diese zu verhindern wissen. Die Pinkhaarige hatte sich damals geschworen, die Wächter zu beschützen, immerhin war dies ihre Aufgabe. Manabu würde dieser Gedanke von ihr, sicher gar nicht gefallen. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen der jungen Frau. Wie oft hatte er sie schon von irgendwelchem Blödsinn abgehalten, den sie für den Schutz der Wächter beinahe machte? Chiyo öffnete ihre Augen und betrachtete den Spiegel. Sie ließ eine Hand auf der kühlen Oberfläche nieder. Wie oft sprach sie damals mit Manabu durch diese Glaswand? Sie haben gemeinsam wirklich viel Zeit vor diesem Spiegel verbracht. Eigentlich den Großteil ihrer Kindheit. Sechs Jahre war die Pinkhaarige in ihrer Dimension gefangen. Wachte von dort über das Schicksal ihrer Schützlinge und das aller anderen Wesen. Ihre Gefühle, hielt sie damals Manabu zu liebe zurück. Er hatte sie schon früh mit seiner Ehrgeizigen, aber auch besserwisserischen Art verzaubert. Zudem liebte er Süßkram, damals wie heute. Auch wenn er es niemals zugab. Chiyo erhob sich vom Boden und ging zu ihren Kleinen, welche in ihrem Kinderwagen, seelenruhig schliefen. Die Pinkhaarige strich ihrer Tochter liebevoll über ihren Kopf. Diese Zukunft, auf welche sie nun zu gingen, sah sie für ihre Kinder sicher nicht. Etwas ausschlaggebendes würde fehlen. Etwas, das ihrer Tochter fehlen würde, das wusste Chiyo. Der Blick der Schicksalswächterin wurde traurig. Sie wusste all dies, weil sie in den Schicksalssträngen, vor einiger Zeit, etwas anderes sah. Jedoch ist dies nur fiktiv. Jedes Lebewesen konnte sein Schicksal verändern. Dazu reichte nur eine andere Entscheidung. Deshalb war die Aufgabe der Wächterin über all dies auch so unfassbar wichtig. Chiyo war sich sicher, das Hotaru ihren Platz mit stolz einnehmen würde. Akira würde seinem Vater alle Ehre machen, davon war die Pinkhaarige ebenfalls überzeugt. Zudem hütete der kleine Mann seine Schwester jetzt schon wie seinen Augapfel. Er war in seinem zarten Alter schon ein elender Besserwisser. Die junge Frau lachte etwas, aber kaum hörbar. Akira war schon jetzt, ein toller großer Bruder. Ein paar Minuten später, drehte sie sich wieder zu dem Spiegel. Vor jenem, ließ sie ihren Stab erscheinen, welcher deshalb kerzengerade vor diesem stand. Anschließend bildete sich ein leuchtender Kreis unter dem Stab, vor welchen sie sich stellte. „Wenn das Schicksal nicht mit mir sprechen will, werde ich es halt dazu zwingen müssen“ Währenddessen stand Moe wieder im Krankenhaus, vor dem Zimmer ihres Mannes. Ihre smaragdgrünen Augen langen auf ihm. Es schmerzte sie, ihn immer noch voller Verbände, an so vielen Geräten hängend, zu sehen. „Er wird sicher bald zu sich kommen, Unkraut vergeht schließlich nicht“, stellte sich Hideki, schmunzelnd, neben die junge Frau. Die Angesprochene sah zu ihm auf „Ich hoffe, du hast recht“. „Wann genau hatte ich denn mal nicht recht“, erwiderte er ihren Blick, empört. Die Lebenswächterin begann etwas zu schmunzeln „Also wenn du mich so fragst, hätten wir da...“ „Das war eine rein rhetorische Frage“. Itoe beobachtete die Zwei lächelnd. Vor einiger Zeit wäre sie bei so einem Anblick wirklich eifersüchtig geworden. Aber dazu hatte sie keinen Grund mehr. Außerdem wusste ihr Verlobter zumindest, wie er Moe etwas aufmuntern konnte. Das brauchte die Wächterin jetzt. Kuraiko saß auf der Couch des Aufenthaltsraumes, in der Nähe der Kinder. Ihr Blick war auf Kano gerichtet. Er starrte immer noch vor sich hin. Was war nur mit ihm los? „Mama, schau mal“, stand auf einmal Shinji neben der jungen Frau und hielt ihr grinsend ein Bild entgegen. Die Schwarzhaarige betrachtete dieses blinzelnd. „Auf dem Bild bist du, mit Papa, mir und meinem Zwillingsbruder, den ich ja irgendwann mal bekomme. Zudem mit Akemi, Kano und Hana“, deutete der Junge auf die einzelnen Personen. Kurz darauf blickte er zu seiner Mama auf „Ich hoffe, das Bild heitert dich etwas auf“, lächelte der Dunkelrothaarige nun etwas traurig. Die roten Augen der jungen Frau wurden glasig. Er hatte das gemalt, um sie aufzuheitern? Shinji schaute fragend drein. Hatte er es jetzt noch schlimmer gemacht? Doch dann nahm Kuraiko den Jüngeren in die Arme „Danke, Shinji“. Wenig später löste sie sich wieder von ihrem Sohn und sah ihm genau in die Augen „Und dein kleiner Zwillingsbruder freut sich auch bald, dich endlich kennen zu lernen“. Der Fünfjährige schaute verwirrt zu seiner Mutter auf. Was wollte sie damit sagen. Das bemerkte die junge Frau natürlich und lächelte etwas „Er ist schon auf dem Weg hier her, möchte aber erst einmal in meinem Bauch groß und stark genug für diese Welt werden“. Bei diesem Satz, wurden die Augen des Jungen groß „W – Wirklich!?“. Die Dunkelheitswächterin nickte, weshalb Shinji anfing sich riesig zu freuen. Dann konnte er bald also endlich seinen Zwillingsbruder kennen lernen. Ayaka, welche vom Tisch aus zu ihnen schaute, freute sich für den Gleichaltrigen. Geschwister zu bekommen, war wirklich etwas tolles. Danach sah sie zu ihrem Bild herab. Auch sie hatte ihre Familie gemalt. Aber bei dem Gedanken an ihren Papa, wurde sie schon etwas traurig. Sie vermisste ihn. Die Ärzte sagten zwar, das ein erneuter Herz stillstand unwahrscheinlich wäre, Angst davor hatte das Mädchen trotzdem. Außerdem spürte Ayaka, wie sehr ihr Papa ihrer Mama fehlte. Die Fünfjährige blinzelte verwundert. Jemand hielt ihr eine, bunt angemalte und gebastelte, Papierblume vor die Nase. Die Weißhaarige blickt zu dessen Halter auf. „D – Die ist für dich. Du sollst auch nicht mehr so traurig schauen“, lächelte Shinji schüchtern, mit einem leichten Rotschimmer auf seinen Wangen. Durch seine Worte färbten sich Ayaka´s Wangen ebenfalls etwas rot. Daraufhin betrachtete sie die Papierblume und nahm sie an. Der kleine Glaubenswächter hatte sich beim basteln wirklich viel Mühe gegeben, das erkannte das Mädchen sofort. Sie sah erneut zu ihm auf und dankte ihm lächelnd. Die Fünfjährige würde gut auf diese Blume aufpassen. Katsuro, Momoko und Naoki betraten nun ebenfalls den Aufenthaltsraum. Leider hatten sie nichts über den Aufenthaltsort der Dimension des Nichts herausfinden können. Plötzlich stand Kano auf und ging zu dem Raumwächter. Jener blickte fragend zu ihm. „Ich werde es so wie Kumo damals machen“, erhob der Blonde seine Stimme. „Kano, das dauerte Tage. Die haben wir aber nicht“, entgegnete der Angesprochene. „Ich bin ein Wächter, das kann man also nicht vergleichen. Außerdem werde ich mich nicht an deine Energievorgabe halten, die du Kumo damals machtest“, wurden die Augen des Blonden kühl. Katsuro´s hingegen weiteten sich etwas „Bist du verrückt!? Ich habe ihm nicht zum Spaß gesagt, das er nur 30% seiner Energie nutzen sollte. Schließlich musste er ziemlich lange durchhalten. Außerdem kann ein höher Energieverbrauch dafür sorgen, das du dich selbst“ „Bist du fertig? Wollt ihr Akemi nun finden, oder nicht? Natürlich könnte ich Kuraiko nach Hilfe fragen, aber so verschoben bin nicht mal ich, das ich das Leben eines Ungeborenem aufs Spiel setze“. Katsuro sah seine Freund ernst entgegen. Prinzipiell hatte er recht. Zeit hatten sie wirklich keine. Aber es war zu gefährlich. Kano würde garantiert zu viel Kraft auf einmal verwenden. „Akemi würde das nicht wollen“, erhob Kuraiko ihre Stimme, schüchtern. Kurz darauf spürte sie den kalten Blick des Zeitwächter´s auf sich. „Das interessiert mich aber nicht“, meinte dieser nur dazu. „Und wenn wir weiter einfach nur hier herum stehen, verlieren wir nur wertvolle Zeit, oder irre ich?“, fuhr der Blonde fort. Katsuro seufzte „Wir werden Manabu und Chiyo fragen. Sollte es keine andere Möglichkeit geben, dann werden wir das wohl tun müssen“. Auch wenn dem Rothaarigen dieser Gedanke zuwider war. Akemi hingegen, befand sich vor einer riesigen Pforte. Ihre Schneekugel hielt sie fest in ihren Händen. „Das ist das Tor, was zum inneren Kern der Erde führt“, grinste Yami. Die Rosahaarige schielte zu ihm und ließ anschließend ihren Blick wandern. Seine ganzen Vorbereitungen traf er also in der Dimension des Chaos? Kein Wunder, das sie nichts fand und er so häufig weg war. Von dort aus, kontrollierte er Augenscheinlich auch diese finsteren Wolken. Für den Plan, welchen sie hatte, war das von Vorteil. „Also, ich würde dich dann jetzt bitten, den Weg frei zu machen“, zeigte der Schwarzhaarige, auf das Tor. Sie Blickte zu diesem auf. Es war prachtvoll und mit vielen Schlössern versehen. Einige davon hatte Yami scheinbar schon selbst gelöst, jedoch scheiterte er bei den größeren. Akemi trat hervor und sah zu ihrer Schneekugel herab. Ein kurzes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Weist du wie es ist, Yami, wenn man mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird?“, fragte die Rosahaarige den Größeren, welcher irritiert zu ihr sah. „Ich bin nie mit dir gegangen, weil du meine Familie bedroht hast. Mein Mann ist durchaus in der Lage, unsere Tochter vor dir zu beschützen“ „So wie er dich beschützen konnte?“ „Ich bin freiwillig gegangen, das ist ein Unterschied. Außerdem vergisst du da nicht eventuell die Kleinigkeit, das wir Wächter immer zusammen halten? Kano wäre niemals alleine. Selbst wenn ich nicht mehr wäre. Meine Schwester ist auch stärker geworden und hat Katsuro und Shinji an ihrer Seite. Daher kann ich mit reinem Gewissen sagen, das ich mir um sie keine Gedanken mehr machen müsste. Aber das du es wagst, zu glauben, das ich dir den Lichtkern und somit das Leben all dieser Unschuldigen Menschen und Lebewesen, einfach so überlasse! Dann kennst du mich sehr schlecht, Yami!“, wurde der Blick der Lichtwächterin ernst. Der Schwarzhaarige verstand nicht, was auf einmal in die junge Frau gefahren war. Weshalb hatte er das nicht bemerkt? Akemi ließ die Schneekugel und somit den Schlüssel zu dem Lichtkern aufleuchten. Aber anstatt das Tor zu öffnen, versiegelte sie es noch mehr. Die geöffneten Schlösser schlossen sich und viele Kleinere, sowie dicke Riegel, kamen hinzu. „Was tust du denn da!?“, knurrte der Wächter des Nichts. „Ich verriegle das Tor noch mehr. Somit kann deine finstere Magie nun auch nicht mehr auf die Erde einwirken!“, antwortete die Rosahaarige. „Soll das etwa heißen, du hast das alles nur getan, damit ich dich hier her führe!?“, blickte der Schwarzhaarige sauer zu der Lichtwächterin. „Auch“, lächelte sie. Yami sah fragend zu ihr. Was sollte das nun wieder heißen? Doch dann blühte ihm, was sie meinen könnte. Ihr Energieausstoß wurde immer stärker. Da sie in der Nähe des Kerns war, stärkte sie dieser. „Wenn du das tust, wirst du sterben, ist dir das so gleichgültig!?“, knurrte der junge Mann. Auf diese Weise, könnte sie die Dimension des Chaos auslöschen. Dann wäre alles umsonst gewesen. Weshalb hatte er das nur nicht kommen sehen? „Shizuka, stehe nicht wie angewurzelt da, tu etwas!“, meinte Yami. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick „Und was bitte? Du hast sie doch selbst her gebracht, verdammt!“. Die Vampirin blickte zu der Lichtwächterin. Sie müsste ihr die Schneekugel abnehmen. Aber Akemi war bereit, alles zu geben. Das wiederum könnte dann auch tödlich für sie enden. „Mach das doch selbst!“, entgegnete Shizuka daher. „Wie bitte? Hast du vergessen das“ „Nein, aber deswegen werde ich bestimmt keinen Selbstmord begehen. Du bist hier der stärkere von uns beiden, also mach es doch selbst“, verschränkte die Blauhaarige ihre Arme vor ihrer Brust. Akemi hingegen hatte das Tor nun, ihrer Meinung nach, ausreichend versiegelt. Sicher zerrte es an ihren Kräften und sie fühlte sich schon ziemlich ausgelaugt. Fertig war die dennoch nicht. Yami ratterte seine Möglichkeiten durch. Viele waren es nicht. Er hatte einen Fehler gemacht und hätte der Lichtwächterin nicht blind vertrauen sollen. Wer hätte auch gedacht, das sie so weit mit denken würde. Sie wirkte nicht, als ob sie das könnte. Der junge Mann hielt inne. Genau das war es. Woher kam dieser Gedanke der Rosahaarigen plötzlich? Ihre Art war das sicher nicht. Die Augen des jungen Mannes und der der Wächterin trafen sich. Diesen Ausdruck würde er niemals vergessen. Ayumi warf ihm damals den selben, verachtenden Blick, zu. Sie hasste ihn für alles was er getan hatte und noch tun würde. „Daher also...“ Auf einmal wurde es stürmisch um sie herum. „Akemi, willst du das wirklich tun? Du weist doch sicher, dass mich das nicht aufhalten wird?“, schmunzelte Yami. „Nein, aber es wird dir einen harten Dämpfer versetzen“, lächelte die Angesprochene. Der Schwarzhaarige knurrte. Warum lächelte sie nur immer zu? Er würde so nicht an sie heran kommen, das Licht würde ihn zurück schleudern. Er konnte nur versuchen, so viel vom Chaos zu schützen, wie ihm möglich war. Plötzlich spürte er noch mehr Kräfte, ungebetener Gäste, in seiner Dimension und drehte sich daher um. „Lange nicht gesehen, Yami. Ich glaube, wir haben noch eine Rechnung offen“, sah Moe, verärgert, zu ihm. Katsuro stützte sofort Kano. Dieser hatte viel zu viel seiner Kräfte verwendet. Manabu war auch noch dabei, ebenso wie Kuraiko, welche sich einfach nicht davon abringen lassen wollte. „Akemi!“, kam es von dieser besorgt. Die Angesprochene sah verwirrt zu ihren Freunden „Was macht ihr denn hier?“. Kuraiko ging ein paar Schritte auf ihre Schwester zu, wurde aber von Shizuka mit einem Angriff, am weiter gehen gehindert. Um jenes ‚Problem‘ kümmerte sich der Wissenswächter sofort. „Ihr verdammten“, knirschte Yami mit seinen Zähnen. „Hey, hier spielt die Musik!“, griff Moe den Schwarzhaarigen an, welcher nur knapp auswich. „Dir scheint es ja schon wieder besser zu gehen, wie deinem Göttergatten“, schmunzelte der junge Mann. „Das ist alles dein verdienst! Ein unschuldiges, junges Mädchen, für so etwas zu benutzen….“, wurde der Blick der Orangehaarigen sauer. Dank ihrer Freunde, konnte Kuraiko weiter zu ihrer Schwester gehen „Akemi, bitte! Hör auf damit!“. Die Rosahaarige erwiderte den Blick und lächelte leicht „Es geht nicht. Wenn ich das nicht tue, wird er immer wieder versuchen, das Tor zu öffnen. Er hat einen Pfad von hier, zum Erdkern geschaffen“. „Das ist Irrsinn, Akemi! Dann wird er einen anderen Weg finden“, schüttelte die Dunkelheitswächterin ihren Kopf. „Trotzdem habt ihr so die Möglichkeit, ihn schneller zu besiegen. Außerdem habe ich meine Energie an bestimmte stellen seines Schlosses geheftet. Wenn ich diese Energie entlade, wird es zerstört werden, mit allem was in ihm ist“, erklärte der jünger Zwilling. Kuraiko ballte eine Faust „Halt deinen Mund! Niemand hat etwas davon, wenn du hier dein Leben opferst! Denk doch bitte einmal an die Menschen, denen du etwas bedeutest! Wie wir uns dabei fühlen, wenn du so etwas tust!“. Die roten Augen der Schwarzhaarigen wurden feucht. Wenn es um andere ging, stieß man bei ihrer Schwester wirklich auf Granit. „Ich habe mir das wirklich lange überlegt, Kuraiko. Ich liebe euch alle so unendlich und genau deswegen muss ich das tun“, wurde das Lächeln der Rosahaarigen traurig. Kuraiko weitete ihre Augen etwas. Sie spürte eindeutig, wie ihre Schwester ihre Kräfte sammelte. Katsuro und Kano blickten in ihre Richtung. Die eisblauen Augen des Blonden waren auf seine Frau gerichtet. „Akemi!“, rief die Dunkelheitswächterin nach ihrer Schwester. Diese wollte gerade den finalen Schlag ausführen, jedoch geschah nichts. Die Rosahaarige blinzelte verwundert und sah sich um. „Die Zeit...“, murmelte sie, wonach ihr Blick auf Kano fiel. Dieser hing noch halb auf Katsuro, richtete sich aber schwer auf „So ein verdammter Schwachsinn!“. Akemi zuckte etwas zusammen, da ihr Mann wirklich sauer klang. „Wie oft muss ich dir eigentlich noch einbläuen, das du nicht immer nur an andere denken sollst!?“, knurrte der Blonde, während er langsam auf seine Frau zu ging. Ein paar Meter vor ihr kam er zum halten. Das Atmen fing an ihm schwerer zu fallen. „Akemi..“, kam es über seine Lippen, weshalb die Rosahaarige zu ihm sah. Kurz darauf trafen sich ihre Blicke „Sag mir jetzt ins Gesicht, das es das ist, was du willst. Zu sterben, deine Tochter, deine Schwester, deine Freunde und mich zurück zu lassen. Obwohl es auf Garantie noch andere Wege gäbe“. Der Ausdruck der Angesprochenen wurde überrascht. „Das...also..“, begann sie. „Sag es mir!“, gab Kano sauer von sich. Die Rosahaarige musterte ihn. Wie viel Kraft hatte er schon verbrauchen müssen? „Kano hör auf, deine Kräfte...“, sagte die junge Frau besorgt. „Das ist mir gleich“, entgegnete er kühl. Er atmete immer schwerer und konnte sich kaum noch auf seinen Beinen halten. Zudem kostete es ihn mehr Energie bei Personen, in der Zeit des Stillstandes, deren Zeit weiter laufen zu lassen. Sein Zustand wurde wirklich kritisch. „Kano bitte...“, wurde Akemi´s Blick traurig. „Du tust es schon wieder…. Es geht hier um dich und du scherst dich schon wieder nur um mich! Wenn ich die Zeit weiter laufen lasse, wirst du sterben. Also halte ich sie weiter an, wie damals“, sackte Kano auf eines seiner Knie zusammen. „Aber wenn du damit weiter machst, wirst du“ „Sterben? Und, wie fühlt sich das an, Akemi?“, richtete er seine Augen, auf die ihren. Es dauerte keine zehn Sekunden, dann füllten sich jene mit Tränen. Nun verstand sie, was er ihr damit sagen wollte. Sie verstand, welchen Schmerz sie in den Herzen der Anderen hinterlassen würde. Sie hatte wirklich nie darüber nachgedacht. Immer war es ihr wichtig, nicht die Anderen zu verlieren, um solchem Schmerz fern zu bleiben. Dabei vergaß sie völlig, das auch sie solchen Schmerz bei anderen auslösen könnte. Sie stellte die Schneekugel auf den Boden, welche danach trotzt Zeitstillstand, aufhörte zu leuchten. Danach rannte sie zu Kano und legte ihre Arme um ihn „Hör auf!“. „Ich war egoistisch, es tut mir leid….“, fügte sie noch traurig hinzu. Der Blonde antwortete nicht, sondern atmete schwer. Anschließend drückte er die junge Frau fest an sich. „Nicht du bist egoistisch, sondern ich, der dich nicht gehen lassen will. Versuche bitte einfach, dich nicht mehr wegen anderen umzubringen“, meinte der Zeitwächter. Akemi drückte sich noch etwas fester an den Blonden „Ja, versprochen. Nie wieder“ Kurz darauf, lief die Zeit normal weiter. Kuraiko´s Schrei hallte noch durch den Saal. Jedoch blickten nun alle verwirrt zu Akemi und Kano. Die Dunkelheitswächterin sah weinerlich zu ihnen „Er hat es….geschafft“. Yami wollte die Gunst der Stunde nutzen, um sich den Schlüssel wieder eigen zu machen, doch Manabu schleuderte die Schneekugel, mit seiner Telekinese, zu Katsuro, der sie gekonnt auffing. „Vergesst es“, meinte der Hellblauhaarige noch dazu. In der Zwischenzeit war Kuraiko zu ihrer Schwester und Kano geeilt. Nachdem er die Zeit weiter laufen lief, brachen beide zusammen. „Katsu! Wir müssen sie hier weg bringen...“, kniete sich die Schwarzhaarige, besorgt, zu den Beiden. Der Angesprochene nickte, rannte zu ihnen, schleuderte Moe und Manabu mit seinem Wind zu ihnen, woraufhin sie zusammen verschwanden. „So ein Dreck!“, knurrte Yami. „Sieh es positiv. Deine Chaos Dimension steht noch“, schmunzelte Shizuka. „Das mag zwar sein, trotzdem werden die Wächter bereuen, das getan zu haben. Jetzt sind die Spielchen vorbei“, verschwand der Schwarzhaarige. Die Vampirin betrachtete die Stelle, an welcher er zuvor stand. Scheinbar gab es wohl noch einen Weg, das Siegel des Chaos zu brechen. Aber weshalb nutzte er diesen nicht gleich? 63. Kapitel -----------   Was vor der Rettung geschah….   Manabu stürmte in das Zimmer, in welchem sich seine Freundin befinden sollte. Ihn überkam plötzlich ein ungutes Gefühl, weshalb er sich sofort auf den Weg zu ihr machte. Dort fand er Chiyo, am Boden liegend, vor. Er rannte zu ihr und drehte sie auf den Rücken. „Chiyo!“, erhob er, besorgt, seine Stimme. Er konnte keine Äußerlichen Verletzungen feststellen, weshalb er davon ausging, das es kein Angriff ihrer Feinde gewesen war. „Chiyo, komm schon…. Was ist nur passiert?“, seufzte er, wonach er zu dem Kinderwagen sah. Er konnte gerade so erkennen, das ihre Kinder schlafend darin lagen. Anschließend richtete er seinen Blick erneut auf seine Freundin. Genau in jenem Augenblick, öffnete diese ihre Augen und schlug sie schlagartig auf. Beinahe verpasste sie ihrem Freund eine Kopfnuss, da sie hochschreckte. Der Wissenswächter sah fragend zu ihr „Chiyo?“. Die Angesprochene erwiderte den Blick aufgeregt. „Wir müssen sofort mit Momoko sprechen!“   Jene gingen sie daraufhin suchen und fanden sie, zusammen mit deren Freund, Katsuro, Kano und Kuraiko. „Ihr habt mich gesucht?“, blinzelte, die Rotbraunhaarige, verwundert. „Ja. Ich habe das Schicksal, mit Hilfe meines Stabes, der auch zugleich eine Art Schlüssel zu dem Schicksal ist, dazu gezwungen mit mir zu sprechen. Daher haben sie zugegeben, einen Fehler gemacht zu haben. Weswegen sie auch Abstand zu mir hielten, was ich immer noch nicht nachvollziehen kann. Auf jeden Fall, benutzt der zukünftige Yami noch einmal die verbotene Technik, um Akemi´s Zukunft zu ändern, zu seinen Gunsten versteht sich“, erläuterte die Pinkhaarige. Momoko´s Augen wurden größer „Das bedeutet, er veränderte ihre bestehende Zukunft? Dann muss ich sofort los“. Das Mädchen wollte sich gerade eilig auf den Weg machen, hielt aber kurz danach inne und kam zurück „Wo muss ich eigentlich hin?“. Die Anderen schauten verdutzt zu der Schülerin. Kurz darauf antwortete Chiyo der Fünfzehnjährigen, woraufhin sie sich mit Naoki auf den Weg machte. „Heißt das, wir sollen jetzt warten, bis sie es geschafft haben?“, fragte Kuraiko verunsichert. „Denkt ihr nicht, das es dann zu spät sein könnte?“, lenkte Kano, unentspannt, ein. Die Schicksalswächterin schüttelte ihren Kopf etwas „Ihr müsst gehen und Akemi retten. Ganz gleich ob Momoko und Naoki es rechtzeitig schaffen“. „Also müssen wir wohl doch meinen Vorschlag nehmen“, sah der Zeitwächter zu Katsuro. Dieser nickte zögerlich „Scheint so. Eine andere Möglichkeit gibt es wohl nicht, oder?“. „Wenn du von der Methode sprichst, welche Kumo verwendete, dann leider nicht“, entgegnete Manabu. „Gut, dann los“, meinte Katsuro. „Ich werde Moe holen“, wollte Kuraiko los, wurde aber von ihrem Verlobten zurück gehalten. „Mit deinem Orientierungssinn? Lass besser Manabu gehen“, schmunzelte der Rothaarige. „Oh...stimmt“, lächelte die Schwarzhaarige verlegen. Chiyo blickte ihren Freunden nach. Als sie verschwunden waren, wurde ihr Blick ernst. Das Schicksal teilte ihr noch etwas mit, das sie ziemlich beunruhigte….   Seit neustem war das Krankenhaus wohl ein sehr ‚beliebter‘ Ort, der Wächter. Akemi und Kano befanden sich nun ebenfalls in Behandlung, glücklicherweise mussten die Beiden aber nur wieder aufgepäppelt werden. Momoko und Naoki waren ebenfalls erfolgreich, aber ziemlich erschöpft, zurück gekehrt. Yami machte es den Beiden nicht unbedingt leicht, aber sie schafften es, ihn in seine Zeit zurück zu schicken und das Zeittor dorthin zu versiegeln. Dass das bloß nicht erneut passierte. Katsuro und Moe waren froh, ihre Geschwister einigermaßen wohlbehalten wieder zu sehen. Auch wenn Beide aussahen, als hätten sie sich übel geprügelt. „Moe, weshalb ist deine Schwester nur immer so impulsiv und voreilig?“, seufzte Naoki schmunzelnd. „So ist sie nun mal, Mutter hat das auch ziemlich gut drauf“, lächelte die Orangehaarige. „Das stimmt sogar“, stimmte der Blonde zu, da er schon Erfahrungen damit machen durfte. Kouhei musste seine Frau Silvester von einigem Blödsinn abhalten. „Ja, sie wirkt zwar nicht unbedingt so, aber Papa bekam wegen ihr damals schon öfter Probleme“, schmunzelte Moe verunglückt, wenn sie daran zurück dachte. „Ich habe ja schon verstanden“, grummelte Momoko trotzig, während eine Krankenschwester ihr den Arm verband. Jene musste bei ihrem Gespräch ebenfalls etwas schmunzeln. „Selbst wenn, dann werde ich Momoko halt immer wieder heraus boxen“, grinste Naoki, welcher gerade ein Pflaster auf die Wange geklebt bekam. Die Lebenswächterin lächelte „Das freut mich wirklich zu hören. Ich denke, meine Schwester braucht jemanden, der sie im Zaum hält. Man merkt sofort, das du Katsuro´s Bruder bist. Pass bitte auch weiterhin gut auf meine kleine Schwester auf“. Der Student sah zu der Wächterin und lächelte breit „Natürlich, gar keine Frage“. Die Schülerin wurde etwas rot „Könnt ihr euch bitte nicht über mich unterhalten, als wäre ich nicht da?“. Auf diese Worte hin, lachten die Angesprochenen. „Mama!“, kam Ayaka fröhlich angelaufen. Sie war froh, ihre Mama wohlbehalten wieder zu sehen. Die Gerufene sah lächelnd zu ihrer Kleinen herunter. „Während zu weg warst, habe ich Papa nicht aus den Augen gelassen….ausgenommen jetzt...“, blinzelte das Mädchen. Moe hockte sich vor ihre Tochter und strich ihr liebevoll über den Kopf „Danke, Ayaka“. Die smaragdgrünen Augen trafen sich. „Shinji hat mir auch geholfen! Und Hideki und Itoe natürlich“, fügte Ayaka noch fröhlich hinzu. Die Lebenswächterin begann zu schmunzeln „Da bin ich mir sicher“. Auf einmal bemerkte sie Chiyo in ihrem Augenwinkel, welche zu ihr herab sah. Der Blick der Pinkhaarigen verriet ihr, das es wichtig war. Also richtete sie ihren Blick wieder auf ihre Tochter „Geh doch ein bisschen mit Momoko und Naoki spielen, ja?“. Die Fünfjährige nickte „Okay“. Anschließend lief sie zu den anderen Beiden. Die Orangehaarige erhob sich und sah zu Chiyo „Ich bin ganz Ohr“.   Die jungen Frauen begaben sich nach draußen, um ungestört reden zu können. Die Schicksalswächterin blickte zu ihrer Freundin. „Es geht um das, was Yami als nächstes vorhaben könnte. Sogar höchst wahrscheinlich hat“, begann Chiyo. Moe´s Blick wurde skeptisch „Woher… Achso, vom Schicksal?“. Die Angesprochene nickte „Ja. Ich spreche deshalb mit dir….weil es mit Akaya zu tun hat. Das Schicksal sagte mir, das sie Akaya in seiner Vergangenheit etwas gaben, mit dem man das Siegel des Chaos lösen kann“. „Warum genau sollten sie das denn tun? Ich meine, was sollte er damit?“, verstand die Orangehaarige es nicht ganz. „Das liegt daran, das wir das Chaos auch zu unseren Zwecken nutzen können, um Yami und das Nichts vorerst versiegeln zu können“, fuhr die Pinkhaarige fort. „Vorerst?“, huschte es über die Lippen der Orangehaarigen. „Ja. Sowohl Shin als auch Kumo können es kontrollieren. Shin, weil er schon mal seine Kräfte besaß und Kumo, da er ein Teil von diesem ist. Deswegen wollte Yami ihn auch unbedingt los werden. Durch Krähe´s Kräfte, ist es jetzt noch wahrscheinlicher, das Kumo das Chaos lange genug beherrschen kann, um Yami und das Nichts zu versiegeln. Deshalb gaben sie Akaya damals den Schlüssel. Jedoch weis er natürlich nichts davon. Wir wissen auch nicht was es war oder wann und von wem er es bekam“, erklärte Chiyo. „Na das sind ja tolle Neuigkeiten…. Also will Yami jetzt mit Sicherheit den Schlüssel suchen? Aber ist das dann nicht auch gefährlich für Akaya? Ich meine, könnte Yami dann nicht versuchen ihn..“, beanstandete Moe besorgt. „Nein, die Seelen unserer Vorgänger schützen ihn rund um die Uhr. Das taten sie bis zu dem Zeitpunkt, an dem er Krähe begegnete“, entgegnete Chiyo. Das erleichterte die Orangehaarige allerdings nur Teilweise. „Und wie sollen wir ihn suchen?“, fragte sie als nächstes. „Na wie wohl?“, fing die Schicksalswächterin an zu lächeln. Die Angesprochene überlegte kurz, bis es ihr einfiel. Weshalb kam sie da nicht gleich drauf? „Mit der Hilfe meiner Schwester also. Noch ein Grund mehr, weshalb sie hier ist. Das Schicksal wusste das wir diesen Schlüssel brauchen würden. Dennoch frage ich mich, was es uns bringt Yami jetzt nur mit dem Nichts zu versiegeln, zudem vorübergehend, anstatt ihn gleich zu vernichten?“, konnte Moe es noch nicht nachvollziehen. „Der Grund ist einfach. Um das Nichts ohne ihn zu versiegeln, sind wir momentan noch nicht stark genug. Wenn wir Yami vernichten, gibt es niemanden mehr, an den das Nichts gebunden ist und es wäre ohne Kontrolle. Deshalb muss es mit Yami sein“, antwortete Chiyo. Dennoch beantwortete das noch nicht komplett Moe´s Frage. Doch als sie genauer darüber nachdachte „Unsere Kinder? Sollen sie uns später dabei helfen?“. Die Pinkhaarige sah in die Augen ihrer Freundin „Ja“. Der Lebenswächterin gefiel der Gedanke gar nicht, das nun auch noch ihre Kinder mit in die Sache involviert werden sollten. Andererseits ergab das für sie auch Sinn. Immerhin war das Nichts so stark wie alle Dimensionen zusammen. Chiyo wollte die andere junge Frau gerade ansprechen, da sie sich denken konnte, was in deren Kopf vorging. „Schon in Ordnung, Chiyo. Wir werden sie gut darauf vorbereiten. Ich vertraue ihnen, schließlich sind es unsere Kinder“, lächelte die Orangehaarige. Außerdem wusste sie aus eigener Erfahrung, wie erbarmungslos ihr Mann bei Training sein konnte, daher machte sie sich darum keine Gedanken. Doch dazu musste dieser erst einmal wieder aufwachen. Die Mimik der Orangehaarigen wurde sowohl traurig, als auch besorgt. Ihre Freundin ahnte sofort, worum es ging „Moe...“.   „Moe! Verdammt noch mal! Hier steckst du!“, seufzte Hideki frustriert. Schnappte sich einfach ihr Handgelenk und zerrte sie mit sich. „Was…!? Hideki was ist“ „Dein Mann wacht gerade auf, verdammt! Sein Herzschlag hat sich eben beschleunigt“, unterbrach der Dunkelbraunhaarige sie und rannte mit ihr los. Die junge Frau weitete ihre Augen etwas. Sollte das wirklich wahr sein? Es dauerte nicht lange, da hatte Moe den jungen Mann überholt und zog jenen mit sich. Chiyo folgte den Beiden natürlich. Angekommen, war keiner ihrer Freunde mehr in dem Flur, sowenig wie Akaya in dem Zimmer war. „Sagtest du nicht, das es erst eben passierte?“, sah Moe verwirrt zu dem General, welcher irritiert nickte. „Ah, da seit ihr ja. Euer Mann ist auf dem selben Zimmer, wie ihr es wart. Interessanter Weise, geht es ihm schon wieder wesentlich besser. Ungewöhnlich nach einem so langen Koma“, fand der Arzt es merkwürdig. „Was ist bei Akaya schon normal?“, schmunzelte Hideki erleichtert. Die Männer bemerkten allerdings schnell, das von der Wächterin keine Reaktion kam. Diese starrte einfach nur zu der Tür. „Wollen wir nicht zu ihm gehen?“, deutete der junge Mann auf die Tür. Moe blickte zu ihm. Sie war sich nicht sicher. Wie sollte sie ihm gegenüber treten? Schließlich war sie für sein Leiden verantwortlich gewesen und so fühlte sie sich auch. Die Orangehaarige spürte eine Hand auf ihrer Schulter und blickte zu dessen Besitzer. „Moe, es ist Akaya, dein Mann. Also, was soll bei dem schon schief gehen?“, schmunzelte Hideki. Eigentlich hatte er recht. Dennoch war der Lebenswächterin mulmig zumute. Doch dann beschloss sie kurzerhand einfach den Raum zu betreten, wobei ihr Hideki und Chiyo folgten. Die Orangehaarige öffnete die Tür langsam. „Wie ihr seht, kann nicht mal der Tod den Tod bezwingen“, hörte man das Grinsen in Akaya´s Stimme. Allerdings löste dieser Satz in Moe etwas aus, das sie selbst nicht beschreiben konnte. Die Blicke der Lebenswächterin und ihres Mannes trafen sich. In den Augen Ersterer bildeten sich Tränen, wonach sie schnell wieder kehrt machte. „Moe!“, sah Hideki ihr nach. Danach richtete sich seine Aufmerksamkeit auf den Todeswächter, welcher seiner Frau perplex nach sah. „Du bist so ein Idiot. Wärst du mal doch lieber im Koma geblieben. Weist du, was diese Worte in Moe ausgelöst haben müssen?“, überwog nun die Wut, die Wiedersehensfreude zu dem Weißhaarigen. Akaya verstand nicht recht, was los war, bis seine Tochter ihm auf die Sprünge half. „Dein Herz ist zwei mal stehen geblieben und...“, musste die kleine ihrem Papa ausweichen, welcher gerade an ihr vorbei lief. Alle sahen dem Weißhaarigen nach. „Wirklich schon wieder ganz schön fit, sind Sie sicher, das er nicht einfach nur geschlafen hat?“, schielte Hideki zu dem Arzt, welcher selbst total verwirrt wirkte. „Aber er hat Ayaka gar nicht aussprechen lassen, woher weis er denn jetzt, was sie sagen wollte?“, warf Kuraiko, fragend, in den Raum. „Das ist doch klar! Mein Papa kennt meine Mama und kann sich sicher denken, was ich sagen wollte“, erhob Ayaka ihrer Stimme. Unrecht hatte sie damit sicher nicht. „Und was machen wir jetzt so lange hier?“, blinzelte Naoki, immerhin ließ der Todeswächter sie einfach sitzen. „Lassen wir sie einfach und warten so lange. Ich denke, meine Schwester braucht das jetzt. Denn so wie ich, wie unsere Mutter bin, ähnelt sie unserem Vater sehr. Daher weis ich, dass das jetzt das beste für sie ist“, lächelte Momoko.   Nun musste der Todeswächter seine Frau aber erst einmal ausfindig machen. Wo war sie nur hin gerannt? Er fragte einige der Leute, welchen ihm über den Weg liefen. Doch keiner sah sie. Wie war das nur möglich? Der Weißhaarige ließ seinen Blick schweifen. Dabei fiel sein Blick aus dem Fenster, wo er einen Brunnen, außerhalb des Krankenhauses erblickte. Genau an jenem, erblickte er seine Frau. Ohne weiter zu überlegen, setzte er seinen Weg fort. Wenig später kam er bei dem Brunnen an, welchen Moe, traurig, betrachtete. Als sie ihn bemerkte, wollte sie flüchten, doch Akaya erhaschte sie an ihrem Handgelenk. „Hör auf vor mir weg zu laufen und sag es mir lieber ins Gesicht“, meinte der Todeswächter. Nach diesen Worten sah Moe, mit weinerlichen Augen, zu dem Älteren auf. „Du bist ein verdammter Idiot! So ein verdammter…. Akaya, dein Herz hat zwei mal ausgesetzt. Du warst zwei mal Tod! Beim zweiten mal, mehr als zehn Minuten, hätte Ayaka nicht… Weist du wie grausam es für mich war, das mitzubekommen, aber nichts tun zu können!? Zudem noch zu wissen, das es meine Schuld ist? Dann wachst du endlich wieder auf...und das erste was ich höre, ist so ein Spruch...“, konnte die junge Frau ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Der junge Mann schmunzelte verbittert und wischte seiner Frau, liebevoll, die Tränen weg. „Freudentränen wären mir auf jeden Fall lieber gewesen. Doch ich bin einfach nur glücklich zu sehen, das es dir gut geht. Ich würde mich immer wieder für dich vor eine Bombe werfen, wenn es sein müsste. Diese Schmerzen sind nichts im Vergleich zu dem, was ich durchmachen würde, wenn ich dich nicht beschützt haben könnte. Es ist nicht deine Schuld, Moe. Sondern dessen, der ein unschuldiges Mädchen als Bombe verwendet“, gab der Ältere von sich. Moe sah einfach nur zu ihm auf. Sie wusste nicht weshalb, aber diese Worte sorgten dafür, das es ihr besser ging. Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte sich etwas an ihn „Ich bin froh, das du endlich wieder wach bist und nicht mehr aussiehst, wie eine Mumie. Ich habe mir wirklich sorgen um dich gemacht...“. Akaya erwiderte ihre Umarmung und drückte die junge Frau fest an sich. „Schade eigentlich, das ich nur noch ein paar Verbände trage, ich hätte mich gerne als Mumie gesehen“, grinste der Weißhaarige. „Oller Spinner“   „Ob sie wissen, das wir sie beobachten können?“, schmunzelte Katsuro, der mit den Anderen durch das Fenster, des zweiten Stocks, sah. „Ist nicht eigentlich eher die Frage, weshalb wir das tun?“, entgegnete Hideki. „S – Stimmt, das ist wirklich unhöflich...“, lenkte Kuraiko ein. Ayaka hingegen, sah lächelnd zu ihnen herunter. Sie freute sich sehr darüber, das es ihren Eltern wieder gut ging. Shinji hingegen freute es, das die Gleichaltrige glücklich war. Das machte ihn glücklich.  64. Kapitel | Akaya´s Vergangenheit | -------------------------------------   Akaya erholte sich wirklich schnell. Inzwischen vermuteten sie, das es an seinen Kräften lag. Doch genau erklären konnten sie es sich auch nicht. Moe und Chiyo erzählten den Anderen, was sie wussten. Die Orangehaarige sah ihrem Mann natürlich an, das ihm das nicht so wirklich gefiel. Was sicher nicht nur an der Tatsache lag, das ihre Kinder später mit in die Sache hineingezogen wurden. Moe hatte die Kinder ins Bett gebracht und ging zu ihrem Mann ins Wohnzimmer. Krähe und Kumo waren unterwegs, was sie sich nach dieser langen Zeit auch verdienten. Der Todeswächter saß auf der Couch und starrte durch das Fenster nach draußen. Die Dämmerung hatte eingesetzt, weshalb der Himmel sich rot orange färbte. Dank Akemi´s Einsatz, waren die Wolken verschwunden. Die junge Frau betrachtete den Älteren. Sie konnte seinen Blick nicht einschätzen. „Der Himmel sieht aus, als würde er brennen“, erhob der Weißhaarige seine Stimme. Nach diesen Worten, richtete die Wächterin ihren Blick ebenfalls nach draußen. Es stimmte. Anschließend wandt sie ihren Kopf zurück. Akaya´s rote Augen starrten förmlich den Himmel an. Moe seufzte leise. „Es ist einfach nur so, das ich froh war, das ich meine Vergangenheit endlich hinter mir lassen konnte. Aber das ich sie jetzt noch mal durchreisen soll? Und dann noch den Menschen mitnehmen muss, den ich niemals mit diesen Sachen belasten wollte“, lagen die roten Augen, auf einmal, auf der Orangehaarigen. Jene erwiderte diesen Blick. Das machte ihm also zu schaffen? Das sie ihn begleiten wollte? Momoko war sofort einverstanden und Naoki war ebenfalls dabei, immerhin würde er die Jüngere nicht alleine gehen lassen. Moe begann leicht traurig zu lächeln. Sie ging auf den Todeswächter zu und ließ sich neben ihm in das Sofa sinken. Kurz darauf legte sie ihre rechte Hand auf seine Brust. Danach richtete sie ihren Blick zu ihm auf. „Wie sehr es dich auch mitnehmen mag, ich werde da sein. Egal was ich sehen werde. Was du tun wirst. Das ändert nichts daran, das du der Mensch bist, den ich über alles liebe. Vergiss das nicht. Wir haben schon so viel gemeinsam durch gemacht, dann meistern wir auch deine Vergangenheit und werden diesen Schlüssel vor Yami finden“, wurde das Lächeln der jungen Frau liebevoll. Akaya nahm ihre rechte Hand in seine linke und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Du hast recht“   Ayaka linste um die Ecke ins Wohnzimmer und lächelte. Dann konnte sie sich ja wieder beruhigt schlafen legen. Eigentlich wollte sie zu ihren Eltern, weil sie nicht einschlafen konnte. Sicher lag dies auch daran, das sie sich etwas um sie sorgte. Doch da das nun vorbei war, konnte sie sicher ohne Probleme schlafen. Also schlich sie schnell die Treppen wieder herauf. Dabei wurde sie etwas rot. Obwohl sie zugeben musste, das Shinji ihr beim schlafen fehlte… Er hielt sonst ja immer ihre Hand, wenn sie einschlief und ließ sie die ganze Zeit nicht los. Hatte sie sich in dieser kurzen Zeit, so sehr, daran gewöhnt? Irgendwie, war ihr das peinlich. Ob es ihm ähnlich ging? Wenn sie daran dachte, das es ihn vielleicht nicht stören könnte, machte sie das etwas traurig und sie wusste nicht weshalb.   Krähe und Kumo gingen Händchenhaltend durch einen Wald. Sie hatten auf einer Lichtung den Sonnenuntergang beobachtet. Jedoch entging dem Dunkelblauhaarigen nicht, das seine Freundin etwas bedrückte. „Liegt es daran, das sie bald durch die Vergangenheit reisen?“, sah der Fünfzehnjährige zur Gleichaltrigen herunter. Jene erwiderte seinen Blick verwundert. Sie vergaß ständig, wie leicht er sie doch durchschaute. „Nicht nur. Findest du es nicht komisch zu hören, das du eigentlich auch ein Teil von Yami bist? Also mir bereitet das Sorge. Was, wenn er dich einfach vernichten kann, wenn er das möchte?“, meinte die Brünette, besorgt. Ihre Freund hingegen, begann einfach nur zu schmunzeln. „Du sorgst dich um mich? Denkst du nicht, das hätte Yami schon lange getan, wenn er es könnte? Außerdem besitze ich nun vorwiegend einen Teil deiner Kräfte und ich würde niemals ein Herz besitzen, wenn ich einfach nur ein Teil von irgendetwas wäre. Chiyo sagte doch selbst, das ich ihm sogar gefährlich werden könnte“, entgegnete Kumo. „Genau das bereitet mir ja sorge. Ich meine, wenn ich daran denke was damals aus Shin wurde, als er versuchte das Chaos zu beherrschen. Ai wird das alles sicher auch nicht gefallen“, lenkte Krähe ein. „Also ein wenig mehr vertrauen hätte ich von dir schon erwartet. Und das du an mich glaubst“, seufzte der Fünfzehnjährige schmunzelnd. „Das tue ich! Wirklich….aber in letzter Zeit passierte einfach so viel, was mir wieder einmal zeigte, wie schnell einem Menschen genommen werden können, die man liebt“, wurden die Rehbraunen Augen des Mädchens glasig. Die letzten Wochen setzten ihr wirklich zu. Kumo stoppte und zog seine Freundin in seine Arme. Das wusste er nur zu gut, immerhin erlebte er sie in dieser Zeit. Es hat ihn selbst geschmerzt, sie so zu sehen. Seither war sie nicht wieder einmal wirklich fröhlich gewesen. Sie gab sich zwar alle Mühe, aber er durchschaute sie. Das würde der Dunkelblauhaarige Yami niemals verzeihen. Er würde dafür sorgen, das Krähe wieder wirklich glücklich sein konnte. Koste es, was es wolle.   Akemi betrachtete ihre Schneekugel, welche von einem Bannkreis umzogen war. Einer der stärksten Hofmagier tat dies, unter Chiyo´s Anweisung. Schließlich wussten sie nicht, ob Yami nicht doch plante sie sich noch einmal holen zu wollen. Die junge Frau hatte endlich verstanden, was Kano ihr all die Jahre sagen wollte. Wirklich verstanden. Sie würde nie wieder leichtfertig mit ihrem eigenen Leben umgehen. Auch wenn das nichts daran änderte, das sie für Menschen, die ihr wichtig waren, an ihre äußersten Grenzen gehen würde. Fest stand auf jeden Fall, das Yami sauer war. Doch an die Erde kam er vorerst nicht mehr. „Wusste ich doch, das du hier bist“, ertönte eine, der jungen Frau, vertraute Stimme hinter ihr. Akemi drehte sich zu demjenigen. „Kano?“, huschte es über ihre Lippen. Der Angesprochene schloss gerade die Tür hinter sich. Die Schneekugel befand sich in einem kleinen, abgelegenen Raum, des Schlosses. Er trat an ihre Seite und sah zu der Schneekugel herunter. „Als ich sie dir damals schenkte, dachte ich nicht das sie dir so wichtig werden würde, das du sogar etwas so wichtiges, wie einen Schlüssel, darin versiegeln würdest. Ich wurde nur auf sie aufmerksam, weil du dich damals so über belanglose Schneeflocken gefreut hast. Etwas so vergängliches, wie Schnee… Das war einer der Momente, wo mir bewusst wurde, was für ein besonderer Mensch du bist“, betrachtete der Blonde die Kugel. Seine Frau sah zu ihm auf. So dachte er über sie? Das hatte sie nicht gewusst. Akemi trat etwas näher an ihn heran und legte ihre Arme um seinen, ehe sie sich etwas an ihn lehnte. Ihr tat alles immer noch so unfassbar leid. Sie hatte Kano, ihre Freunde und Familie unnötig leiden lassen. „Mir war damals schnell bewusst, das in dir in Wirklichkeit ein guter Mensch steckte. Du hast dich immer um mich gekümmert und das auf eine liebevolle Art, die ich so nicht von dir erwartet hätte. Irgendwann fing ich an mich zu fragen, was die passierte, das du so wurdest. Als ich dann die ganzen blauen Flecken auf deinem Körper sah, ahnte ich es. Das machte mich unheimlich traurig. Als Ai mich dann zu dir in deine Gefühlswelt schickte, sah ich Dinge….welche mich sehr mitnahmen. Danach wollte ich dich einfach nur noch in den Arm nehmen und glücklich machen. So etwas hattest du einfach nicht verdient. Nicht du… Deshalb verletzte mich damals auch sehr, das du zu mir sagtest, ich solle dir keine leeren Versprechungen machen. Und vor einigen Tagen, hätte ich jenes, wirklich fast gebrochen“, anhand ihrer Stimme, hörte der Zeitwächter schnell, das seine Frau traurig wurde. Er sah zu ihre herunter und bemerkte die Tränen, welche sich ihren Weg über die Wangen der Jüngeren bahnten. Ein verbittertes Lächeln, schlich sich auf seine Lippen. Er legte seine freie Hand auf ihre Wange, weshalb sie zu ihm aufblickte. „Und schon wieder denkst du mehr an mich, wie an dich selbst. Diese Angewohnheit wirst du wohl niemals komplett ablegen können, aber das möchte ich auch gar nicht. Schließlich macht sie dich aus. Versuche einfach nur nicht mehr, dich umzubringen. Ich werde weiterhin auf dich aufpassen und dafür sorgen, das du es nicht übertreibst. So wie ich es immer getan habe. Du denkst einfach für uns beide zusammen an die Anderen, das konnte ich sowieso noch nie. Ich bin auch schon ausgelastet genug damit, auf dich und Hana zu achten, das reicht für alle zusammen“, meinte Kano, womit er seine Frau zum Lächeln brachte. Dieser Gesichtsausdruck gefiel ihm doch gleich schon fiel besser. „In Ordnung….aber ehrlich gesagt, habe ich vorhin in der Küche Geschirr zu Bruch gebracht...Die Köche haben gesagt, mein Geschirr Verlust reicht für die nächsten Jahrzehnte“, lächelte Akemi verunglückt. „Zumindest bist du nicht in die Scherben getreten oder gefallen“, entgegnete der junge Mann. Doch daraufhin sah die Rosahaarige zur Seite „Naja, was das angeht...“. Kano seufzte, wobei sich ein leichtes Schmunzeln auf seine Lippen legte „Was habe ich auch von dir erwartet?“. Der Ausdruck von Akemi wurde trotzig „Hey, das ist gemein!“. Doch der Blonde gab ihr als Antwort darauf, einfach einen liebevollen Kuss.   Kuraiko strickte gerade etwas für den heranwachsenden Nachwuchs, während Katsuro ein Buch nach Informationen durchlas. Als Beide ein Knarzen vernahmen, sahen sie zu der Tür des Wohnzimmers. Dort stand Shinji, welcher sich müde ein Auge rieb „Ich kann nicht schlafen“. Seine Eltern blickten zu ihm, warfen sich einen kurzen Blick zu und begannen zu lächeln. Die Dunkelheitswächterin legte ihre Stricksachen bei Seite, erhob sich und hockte sich vor den Fünfjährigen. „Dir fehlt Ayaka, was?“, fragte Kuraiko, woraufhin der Kleine etwas rot wurde. „D – Das ist es, sicher nicht...“, schaute der Junge verlegen zur Seite. Die junge Frau lächelte sanft „Selbst wenn, was wäre dabei? Ihr habt so lange nebeneinander geschlafen, da kann man sich schon mal an so etwas gewöhnen. Ayaka geht es da sicher ähnlich“. Die grünen Augen des Jüngeren legten sich, unsicher, auf seine Mama „Meinst du?“. „Na sicher. Mir würde es mit deinem Papa ähnlich gehen. Ich würde mich auch einsam fühlen, wenn er auf einmal nicht mehr neben mir schlafen würde“, antwortete Kuraiko. „Hm“, huschte es über Shinji´s Lippen, wonach er zu seinem Papa sah „Kannst du mir vielleicht noch eine dieser tollen Geschichten erzählen?“. Katsuro sprang von dem Sessel auf „Na sicher!“. Anschließend ging der ältere, mit dem jüngeren Rotschopf, in das Zimmer des Fünfjährigen. Die Dunkelheitswächterin sah den Zweien nach. Danach fiel ihr Blick auf ein Foto, welches an der Wand hing. Es zeigte Shinji und Ayaka. Sie war wirklich gespannt, was aus den Beiden mal werden würde. Ihr Gefühl sagte ihr, das da noch einiges auf sie zukommen würde. Aber ob das nun positiv oder negativ war, wusste sie nicht. Sie hoffte natürlich ersteres.   Chiyo lag im Bett, während sie ein Buch las. Ihr Schlafzimmer wurde lediglich von ihrer Nachttischlampe beleuchtet. Die Zwillinge schliefen tief und fest in ihrem Bettchen. Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür des Zimmers, leise. Durch diese trat Manabu in dem Raum und ließ sich kurz darauf, erschöpft, in das Bett fallen. Die Pinkhaarige blickte zu ihm. „Frag...bitte...nicht“, nuschelte der Hellblauhaarige in sein Kissen. „Gut, dann lasse ich es“, widmete die junge Frau sich erneut ihrem Buch. Der Jüngere linste zu ihr herauf „Na du hast ja schnell nachgegeben. Würde ich das so bei dir machen, müsste ich wohl immer meine Fähigkeit benutzen, um etwas heraus zu finden“. Die Pinkhaarige begann zu schmunzeln „Du wirst es mir sowieso erzählen, wenn es wichtig ist. Immerhin könnte es doch auch sein, das du jetzt zu müde bist, um es mir zu erzählen“. Der junge Mann blinzelte. Damit hatte sie leider vollkommen recht. Wenn etwas wichtig war, würde es ihr niemals verheimlichen. Das hatte er noch nie getan. „Ich habe die Vorbereitungen für die Reise, von Akaya, Moe, Momoko und Naoki zu Ende gebracht. Schließlich eilt es. Wer weis, wo Yami sich schon befindet?“, seufzte Manabu, während er seinen Kopf, seitlich, auf das Kissen legte. „Das war so stressig?“, sah Chiyo, fragend, zu ihrem Freund herunter. „Wenn nebenbei noch andauernd jemand etwas von einem will, ja. Die Hofmagier wollten andauernd etwas zu dem Schutz des Schlosses wissen. Mit Masahiro haben wir damals unseren besten Magier verloren. Wer hätte auch erwartet, das es vom Schicksal geplant war, das er zu unseren Feinden ging? Letztlich schützte er mit seiner letzten Kraft, so viel vom Schloss wie er konnte. Hideki weist seine Soldaten zurecht. Zudem trainieren sie noch härter, wie zuvor. Seit dem Hideki weis, das er Vater wird, tut er noch mehr dafür, das unsere Zukunft besser aussieht“, antwortete der Wissenswächter. „Da geht es uns wohl allen ziemlich ähnlich. Auch, wenn unsere Kinder schon mit einer so riesigen Verantwortung auf die Welt gekommen sind“, betrachtete die junge Frau, das Kinderbett. „Wie gut, das sie mit dieser Verantwortung nicht alleine da stehen. Das haben sie uns deutlich voraus. Wir sind fast alle ohne Eltern aufgewachsen und einige ohne Geschwister. Unsere Kinder werden also so schnell nicht alleine sein. Außerdem hast du doch selbst mal gesagt, das sie wahrscheinlich stärker werden, wie wir es waren. So wie es gewöhnlich von Generation zu Generation ist“, setzte Manabu sich auf. Die Pinkhaarige blickte zu ihm auf und fing an leicht zu Lächeln „Du hast recht. Gut, das du immer da bist, um mich an meine eigenen Worte zu erinnern“. Der junge Mann erwiderte ihr Lächeln, legte einen Arm um sie und zog sie etwas zu sich. „Das wird sich auch niemals ändern. Erinnerst du dich an unser Versprechen, welches wir uns vor fünf Jahren, an Heiligabend, gaben?“, wollte er von ihr wissen. Chiyo lächelte erneut „Natürlich, das würde ich doch niemals vergessen“. „Wenn das hier alles vorbei ist, möchte ich, das wir das Versprechen wahr machen“, legte Manabu seine cyan farbigen Augen, auf die Ältere. Jene sah ebenfalls zu ihm auf. „Ich habe zwar jetzt keinen Ring, aber..“ „Schon in Ordnung. Diese Worte allein bedeuten mir mehr, wie jeder Ring es könnte“, lächelte die Schicksalswächterin glücklich. Daraufhin legte der Jüngere seine Lippen sanft auf ihre. „Akaya hätte jetzt gesagt, dass das du schön günstig wärst, weil du keinen Ring willst. Dabei hatte er damals selbst keinen“, seufzte Manabu schmunzelnd. „Du bist wirklich froh, das es ihm wieder gut geht, nicht?“, lächelte die junge Frau. Der Angesprochene blickte trotzig, aber dennoch ertappt, zur Seite „Von wegen. Es war schön ruhig ohne ihn. Mal richtig entspannend“. „Ihr werdet euch wirklich nie ändern. Ihr verhaltet euch wie Brüder“, blickte Chiyo wieder, vollkommen unschuldig, in ihr Buch. Dabei spürte sie natürlich einen trotzig – verärgerten Blick auf sich.   Am nächsten Morgen, war es soweit. Die Wächter versammelten sich in dem Raum, in welchem Manabu alle Vorbereitungen traf. Damit die Vier auch bloß in der Richtigen Zeit landeten. Schließlich hatte Momoko noch nie einen Zeitsprung erzwungen, der so weit zurück ging. Wenn dann gingen diese immer vom Schicksal selbst aus. „Kommt bitte heil wieder“, lächelte Krähe besorgt. „Na sicher, was denkst du von uns, Krähe?“, grinste Akaya. „Naja, wirklich sicher sein, kann man sich bei euch ja nicht“, entgegnete sie. Da ging der Todeswächter zu ihr und strubbelte ihr durch die Haare „Der Held überlebt immer, schon vergessen?“. „Also eigentlich“, fing Manabu an, jedoch hielt Chiyo ihm seinen Mund zu und lächelte „Genau. Die Vier schaffen das schon“. „Und du passe weiterhin schön auf Krähe und die Kinder auf. Wenn nicht, lasse ich sie dich später nicht heiraten und entführe sie“, schmunzelte Akaya Kumo zu. Der erwiderte es „Natürlich, mach dir keine Sorgen“. Krähe hingegen bekam einen Rotschimmer „Akaya….man...“. Moe sah lächelnd zu ihnen. „Hier, das ist für euch. Darin habe ich euch ein paar Heilsalben zurechtgelegt. Nur, für den Fall. Weil ich ja nicht weis, wie die ärztliche Versorgung ist, wo ihr hingeht“, hielt Akemi, ihrer besten Freundin, einen kleinen Beutel entgegen. Die Orangehaarige blickte mit einem sanften Gesichtsausdruck zu ihr herunter „Danke, Akemi“. Ihr war klar, das die Rosahaarige sicher die ganze Nacht an den Salben gearbeitet hatte. „Bring uns ja alle heile zurück, Naoki“, grinste Katsuro. Dessen Bruder erwiderte es „Worauf du dich verlassen kannst“. „Viel Glück“, lächelte Kuraiko. Mit diesen Worten, verabschiedeten die Vier sich, in der Hoffnung, den Schlüssel vor Yami in die Hände zu bekommen.     65. Kapitel -----------   Als Moe ihre Augen wieder öffnete, war sie wie versteinert. Das konnte doch nicht wahr sein….weshalb hatte sie immer so ein Pech, wenn sie in die Vergangenheit reisten? Warum musste sie immer auf irgendwelchen Bäumen landen? „Man, bist du blass um die Nase“, hörte sie plötzlich eine bekannte Stimme neben sich, traute sich aber kaum zu dieser zu sehen. „Akaya….das ist nicht lustig….“, kam es vorsichtig über die Lippen der jungen Frau. Der Todeswächter hingegen hockte locker auf dem Baumstamm „So tief ist das doch gar nicht, höchstens 20 Meter...“. Auf diese Worte hin wurde Moe noch blasser „Ich glaube, mir wird schlecht...“. „Dann sollten wir dich wohl mal lieber hier herunter bringen“, da die Lebenswächterin wusste, was diese Worte bedeuteten, klammerte sie sich an den breiten Ast. Der Weißhaarige begann zu schmunzeln „Moe, so geht das aber nicht. Willst du nun herunter, oder nicht?“. Die junge Frau schielte zu ihm „Ich wäre lieber gar nicht erst hier gelandet...“. Akaya überlegte kurz. „Nagut, dann schließe deine Augen. Dann musst du es nicht sehen. Den Rest kannst du einfach mir überlassen“, grinste der Ältere. Die smaragdgrünen Augen der Jüngeren lagen skeptisch auf dem Wächter. Doch kurz darauf schloss sie ihre Augen, immerhin vertraute sie ihrem Mann. Danach spürte sie nur noch, wie er seine Arme um sie legte. Als sie anfing einen Luftzug zu spüren, klammerte sich die Orangehaarige, wie ein Äffchen, an den Todeswächter. Als sie zum stoppen kamen, spürte Moe wie jemand seine Lippen auf ihre legte und öffnete daher die Augen, weshalb sie in rote Blickte. „Da ist mein Dornröschen ja wieder“, grinste Akaya. „Du Spinner“   Momoko und Naoki hingegen sahen perplex zu den Beiden. „Wir….verschweigen Moe besser, wie er von dem Baum gekommen ist...“, flüsterte die Rotbraunhaarige zu ihrem Freund auf. „Ich denke, besser ist das. Das sah wirklich nicht gerade ungefährlich aus“, lächelte der Blonde verunglückt. Anschließend gingen sie zu den anderen Beiden. In der Zwischenzeit hatte der Weißhaarige seine Frau herunter gelassen. „Und wie finden wir jetzt heraus, wo wir sind?“, sah Moe, fragend, zu ihrer kleinen Schwester. Diese wollte gerade darauf antworten. „Ich weis, wo wir sind“, kam Akaya ihr zuvor, während er seine Umgebung musterte. Die drei Anderen Blickten zu ihm. Wirklich begeistert wirkte er nicht. „Akaya, denk bitte daran, das dein vergangenes Ich dich nicht sehen darf“, meinte Momoko. Der Angesprochene nickte „Das habe ich nicht vergessen“. Anschließend setzten die Vier sich in Bewegung. Sie merkten sofort, das der Todeswächter sich auskannte. Während sie das taten, borgten sie sich noch Kleidung, damit sie nicht zu sehr auffielen. Die Art der Kleidung, kamen Momoko und Naoki begannt vor. Daher wussten auch sie, in welcher Zeit sie gelandet waren. Einige Minuten später, stoppte Akaya, weswegen Moe beinahe gegen ihn lief. Sein Blick war auf einen Fluss gerichtet. Die Anderen folgten diesem. „Aber das ist doch...“, murmelte die Lebenswächterin. „Das ist Akaya, mit sechs Jahren“, fügte ihre Schwester hinzu. „Ihr kennt mein vergangenes Ich also?“, schmunzelte der Älteste. Die Rotbraunhaarige und ihr Freund nickten. „Könnte man so sagen“, grinste Naoki. Moe betrachtete indessen das Kind. Er spielte alleine an dem Fluss. Plötzlich hörten sie eine raue Männerstimme, die nach dem Jungen rief. Selbst der gegenwärtige Akaya zuckte etwas zusammen. Seine Frau sah kurz zu ihm auf und wieder zurück. Der Sechsjährige blickte erschrocken zu dem Mann, welcher auf ihn zukam. Er besaß die selbe Haarfarbe wie Akaya und dürfte mittleren Alters sein. Dennoch sah er nicht wirklich freundlich aus, was sich danach bestätigte. Er schlug den kleinen Jungen. Alle blickten entsetzt zu dem Geschehen. Akaya´s Blick selbst war eine Mischung aus Wut und Verzweiflung. Er konnte und durfte sich schließlich nicht selbst helfen. Momoko musste Naoki zurückhalten „Das geht nicht! Er kennt uns schon und das würde ihn nicht nur verwirren sondern wäre auch gefährlich! Es könnte schwere Störungen in dem Zeitstrom verursachen“. Der Student biss sich auf seine Unterlippe. „Halb so wild. Ich kannte es damals nicht anders und dachte irgendwann, das ich es auch verdient hätte. Immerhin habe ich meinen Eltern nur ärger gemacht, weil ich der Wächter des Todes war und bin“, lächelte Akaya etwas. „Von wegen! Nichts ist gut! Niemand hat das Recht seine Kinder zu schlagen, selbst in dieser Zeit nicht“, gab die Lebenswächterin verärgert von sich. „Moe...“, murmelte deren Schwester. Kurz danach kletterte die junge Frau einfach durch das Gebüsch. „Moe!“, rief ihr Mann ihr, mehr oder weniger, leise nach. Die anderen Drei durften ihr schließlich nicht folgen. „Mist...hoffentlich gibt das keine Probleme im Zeitstrom. So etwas unvernünftiges“, seufzte Momoko. Akaya bereitete es viel größere Sorge, das er seinen Vater kannte.   „Hören Sie auf damit!“, sprang Moe über ein paar Steine, um über den Fluss zu gelangen. Der Mann, welcher den kleinen Akaya bis eben grün und blau schlug, blickte zu ihr auf. „Was willst du, Weib?“, entgegnete dieser. Die Angesprochene stoppte kurz vor ihnen „Das Sie aufhören dieses Kind zu schlagen! Weshalb tun sie so etwas!?“. Der Ältere richtete sich auf „Warum? Du scheinst ja nicht von hier zu sein, sonst wüsstest du, das dieses Balg nur Unglück bringt. Es ist der Tod höchst Persönlich“. Die Augen der jungen Frau richteten sich zornig auf den Mann „Und? Ist das Ihre jämmerliche Begründung?“. Der Angesprochene hielt kurz inne „Was erlaubst du dir eigentlich? Haben deine Eltern dich nicht gut erzogen!?“. Er ließ von dem Jungen ab und ging auf die Orangehaarige zu. Jene wich aber nicht zurück „Doch, das haben sie. Und wissen Sie, was mein Mann mich gelehrt hat?“. Ihr Gegenüber sah fragend zu ihr. Moe packte sein Handgelenk und warf ihn über sich herüber auf seinen Rücken. Der Ältere blickte verwirrt zu ihr. Ihre smaragdgrünen Augen lagen sauer auf ihm „Er hat mich gelehrt, mich zu verteidigen“. Anschließend ging sie weiter auf ihn zu „Und lassen sie sich eines gesagt sein, das Leben kann weitaus grausamer wie der Tod sein. Sollten Sie dieses Kind noch ein mal schlagen oder auch nur ansatzweise anrühren, werde ich wieder zurück kommen und ihnen den gar aus machen. Verlassen sie sich darauf, denn das war eine Drohung“. Moe wandt sich ab und ging zu dem Sechsjährigen. Als der Mann sie noch einmal angreifen wollte, trat sie ihn beiseite „Wollen sie es wirklich darauf ankommen lassen?“. Nachdem sie das sagte, erwiderte der Mann noch kurz ihren Blick und lief weg. Die junge Frau sah ihm ernst nach, ehe sie sich erneut dem kleinen Akaya zuwandte. Dieser blickte verwirrt zu ihr auf „Warum machst du das? Warum hilfst du mir? Hast du denn gar keine Angst vor mir?“. Moe´s Ausdruck wurde sofort traurig. Sie riss etwas von ihrer Kleidung ab und wischte dem Jungen, liebevoll, das Blut aus dem Gesicht. „Nein, ich habe keine Angst vor dir. Du erinnerst mich an meine Tochter, weist du? Sie ist auch so ein liebes Mädchen wie du“, lächelte die Orangehaarige. „Aber vor ihr hat sicher niemand Angst“, erwiderte der Jüngere traurig. Das Lächeln der Orangehaarigen wurde ebenfalls traurig „Irgendwann wird jemand kommen, der dich so mögen wird, wie du bist“. „Denkst du? Ich weis ja nicht...“, seufzte der Junge. „Ich bin mir sogar ziemlich sicher“, schmunzelte die Lebenswächterin. „Hm...wenn du das sagst, vielleicht. Denkst du, ich kann mal mit deiner Tochter spielen, irgendwann?“, fing der Sechsjährige an zu lächeln. Moe musste sich wirklich zusammen reisen, das ihr nicht die Tränen kamen. „Ja, bestimmt“, erwiderte sie schließlich sein Lächeln. „Okay. Ich muss dann jetzt Heim, es wird dunkel. Und vielen Dank“, verabschiedete der Kleine sich winkend. Die junge Frau sah ihm nach.   „Moe! Das war verdammt unüberlegt von dir! Wir können froh sein, wenn es die Zeitstränge nicht beeinflusst hat“, murrte Momoko. „Tut mir leid, aber ich konnte mir das einfach nicht länger mit ansehen...“, erhob die Lebenswächterin sich. Ihre Schwester seufzte lächelnd „Schon gut, so wie es aussieht, hast du nichts schlimmeres angestellt. Akaya steht ja schließlich noch hier“. Dieser blickte zu seiner Frau herunter „Einfach so loszustürmen“. Gerade, als die Orangehaarige sich auch bei ihm entschuldigen wollte, bemerkte sie sein dankbares Lächeln. „Er hat mich danach nie wieder angefasst, weil er Angst vor dem Fluch des Lebens hatte. Jetzt weis ich, was er damals meinte. Du hast wohl einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mag vielleicht auch daran liegen, das es in dieser Zeit noch nicht solche kämpferischen Frauen gab“, zog er Moe in seine Arme und drückte sie an sich. Die anderen Beiden sahen lächelnd zu ihnen. „Allerdings sind wir nun immer noch nichts weiter, was den Schlüsseln betrifft“, kratzte Naoki sich an seinem Hinterkopf. „Ich glaube nicht, das ich in dieser Zeit etwas dergleichen bekommen habe. Ich konnte froh sein, wenn ich mal andere Klamotten bekam“, meinte Akaya daraufhin. „Hm...gut, dann in den nächsten Zeitabschnitt“, erhob Momoko ihre Stimme. Anschließend holten sie ihre Klamotten zurück und verschwanden in die nächsten Zeitstrang.   Dort landete Moe tatsächlich mal unter einem Baum, anstatt auf diesem. Erneut besorgten sich die Vier Kleidung. Nachdem Akaya sich kurz orientierte, wusste er wo sie lang mussten. Nach einiger Zeit stoppten sie in der Nähe eines Häuschens. Dort konnten sie den vergangen Akaya sehen, der sich gerade mit einer Frau stritt. Den Augen nach zu urteilen, war es seine Mutter. „Wieso tust du nicht was wir dir sagen und bleibst von den Leuten im Dorf fern!? Die Menschen haben Angst vor dir und wollen dich dort nicht haben. Immer werde ich von irgendwelchen Müttern angesprochen, die angst um ihre Kinder haben“, gab die Frau von sich. Der circa Fünfzehnjährige, hielt ihrem Blick stand „Und wie soll ich dann bitte eure Besorgungen machen, wenn nicht im Dorf? Dann geht doch einfach selbst“. Anschließend wandt sich der Jüngere ab und ging. Die Vier Beobachter versteckten sich daher weiter im Gebüsch und sahen ihm nach. Moe fiel dabei, im Augenwinkel, der Blick der Frau auf. Er kam ihr bekannt vor. Zudem war es eine wirklich hübsche Frau. Blonde lange Haare und roten Augen. Die Lebenswächterin konnte nicht verstehen, weshalb so eine Frau, mit jenem Mann verheiratet war. Ihr Gesichtsausdruck ließ allerdings vermuten, das sie sich sorgte. Wie Akaya auch, versuchte sie es sich nicht anmerken zu lassen. Die Orangehaarige schätzte sogar, das seine Mutter sich eine andere Kindheit für ihren Sohn gewünscht hätte. „Deine Mutter ist wirklich wunderschön gewesen, Akaya. Auch sie versucht sich ihre wahren Gefühle nicht anmerken zu lassen“, lächelte Moe etwas, weshalb sie die Aufmerksamkeit ihres Mannes bekam. Danach legte er seinen Blick auf die Blonde. Sie schaute seinem vergangenen Ich tatsächlich immer noch nach. „Dennoch hat auch sie mir damals nicht geholfen“, meinte der Ältere. „Sie hatte anscheinend auch niemanden, der ihr den Kopf zurecht gerückt hat. Von deinem Vater konnte man das ja eher weniger erwarten“, meinte die junge Frau dazu, lächelte den Todeswächter kurz an und drehte sich danach zu ihrer Schwester. Akaya hingegen sah noch einmal zu seiner Mutter. Damals waren die Zeiten halt noch anders. Plötzlich blickte die Blonde in seine Richtung und er hatte das Gefühl, als würde sie ihm genau in die Augen sehen. Ihre Mimik sprach Bände. „Hoppala~ Ich glaube, wir sollten unsere Beine in die Hand nehmen“, grinste der Weißhaarige, schnappte sich die Hand seiner Frau und rannte los. „Akaya?“, meinte diese fragend. Momoko und Naoki folgten ihnen. „Was hast du jetzt wieder angestellt?“, wollte die Rotbraunhaarige wissen. „Ich habe vergessen, wie anziehend meine Augen doch sein können“, schmunzelte der Wächter. „Sie hat dich also gesehen?“, schlussfolgerte die Schülerin. „Das erklärt auch, weshalb sie uns nun nachläuft“, grinste Naoki. Die Anderen drei warfen ihre Blicke zurück „Was!?“. Das war nicht nur ein kleines, sondern ein großes Problem. Die Frau durfte unter keinen Umständen den gegenwärtigen Akaya genauer zu Gesicht bekommen. Momoko seufzte „Ihr lauft weiter, wir machen das“. Anschließend ergriff sie die Hand ihres Freundes und hielt ihn davon ab weiter zu laufen. Ihre Schwester und deren Mann hingegen liefen weiter.   „Und wie genau sieht dein Plan jetzt aus?“, fragte Naoki. „Na ganz einfach, wir halten sie auf“, lächelte die Schülerin. Jenes gefiel dem Studenten nicht unbedingt. Es löste ein ungutes Gefühl in ihm aus, welches sich daraufhin auch bestätigte. Sie kickte ihm tatsächlich die Beine weg, kurz bevor die Frau ankam. „Oh, was machst du denn?“, hockte Momoko sich neben den Blonden. Die Frau sah kurz zu ihnen „Ist etwas passiert?“. Das Mädchen erwiderte ihren Blick „Mein Freund ist nur etwas ungeschickt und gestolpert“. Der Blonde schielte kurz zu ihr und grinste danach zu der Älteren auf „Ja, wo diese ollen Baumstämme auch immer her kommen?“. Die Rotäugige blinzelte „Naja, wir befinden uns ja auch in einem Wald. Aber vielleicht könnt ihr mir ja weiter helfen. Ich suche einen jungen Mann mit weißen Haaren und roten Augen. Habt ihr so einen zufällig gesehen?“. Das Pärchen schüttelte wie aufs Kommando ihre Köpfe. „Nein, tut uns leid. Hier ist niemand vorbei gekommen“, entgegnete Momoko. „Nicht? Schade. Vielleicht habe ich mich aber tatsächlich auch nur getäuscht“, lächelte die Blonde, wirkte dabei aber ziemlich niedergeschlagen. Daraufhin wurden die Blicke der Jüngeren auch etwas traurig. Dennoch durfte es nicht sein.   Akaya und Moe stoppten nach einiger Zeit. Die junge Frau sah zu dem Weißhaarigen auf „Bist du sicher, das du nicht mit ihr sprechen möchtest?“. Der Todeswächter begann zu grinsen „Ja. Meine Mutter soll mich weiter so behandeln, wie sie es jetzt tut. Alles andere wäre falsch. Sie hat mich mit dem, wie sie mich behandelte, stark gemacht. Auch wenn es für mein vergangenes Ich vielleicht schwer und auch hart sein mag, ist es so das Beste. Würde sie das nicht tun, weis ich nicht was aus mir werden würde“. Seine Frau verstand, was er damit meinte. „Doch jetzt ist es auf alle Fälle beruhigend zu wissen, das sie sich scheinbar doch um mich gesorgt hat“, fügte Akaya schmunzelnd hinzu. Diesem schloss die Lebenswächterin sich an. Anschließend bemerkte sie, das sie den jüngeren Akaya gefunden hatten. Er stand vor einem Baum und schlug auf diesen ein. „Diesen Wald kannte ich damals in und auswendig. Wo wir jetzt stehen, entsteht später ein Teil unserer Stadt“, erhob der Weißhaarige seine Stimme. Moe blickte zu ihm auf und wenig später zu dem Jugendlichen. Sie beobachteten ihn eine ganze Zeit, bis sich auf einmal ein hellblauhaariger Gleichaltriger zu ihm gesellte. „Das gibt es doch nicht. Wenn das nicht der angebliche Wissenswächter ist. Oder wie wir nun wissen, Masaru´s Seele“, grinste der Todeswächter. Moe schmunzelte, scheinbar hatte ihr Mann nur gute Erinnerungen an dieses Kennenlernen. „Hier steckt ihr“, flüsterte Momoko. „Also deine Mutter kann ganz schön viel reden, Akaya. Sie wäre sicher eine tolle Gesprächspartnerin für meine Mutter gewesen“, grinste Naoki. „Habt ihr uns so lange gesucht?“, entgegnete die Orangehaarige verwundert. „Hätten wir, wenn Naoki nicht seine Fähigkeit besitzen würde. Gefühlt haben wir den ganzen Wald nach euch abgesucht“, meinte die Schülerin daraufhin. Anschließend beobachteten sie die Jugendlichen noch eine ganze Weile. Doch auch dort passierte nichts aufregendes. Der vergangene Akaya bekam zwar ein paar Kleinigkeiten von dem vergangenen Wissenswächter geschenkt, doch der Schlüssel schien nicht dabei gewesen zu sein. Also beschlossen sie, weiter zu reisen. Immerhin durften sie nicht vergessen, das Yami sich auch irgendwo in diesen Zeitsträngen aufhielt.  66. Kapitel -----------   Die Vier reisten noch durch verschiedene Zeitabschnitte, konnten aber nichts außergewöhnliches entdecken. Außer das der vergangene Akaya begann sich zu verändern, da er immer wieder seine Freunde verlor. Daher ließ es auch nicht mehr lange auf sich warten, das Shizuka erschaffen wurde. Moe musste wirklich an sich halten, dieser Frau nicht den gar aus zu machen, als sie noch jünger war. Während sie durch die Zeitstränge reisten, konnte die Lebenswächterin sehen, das die Vampirin tatsächlich etwas für den Todeswächter übrig hatte. Wirklich verborgen hatte sie ihr Interesse ja auch nicht. Im Gegenteil, aber Akaya´s vergangenes Ich wirkte auch nicht wirklich interessiert an zwischenmenschlichen Beziehungen. Moe tat es weh, ihn so am Ende sehen zu müssen. Er erzählte ihr zwar alles aus seiner Vergangenheit, aber es selbst mit ansehen zu müssen, löste noch einmal etwas ganz anderes in ihr aus. Er war einsam, voller Hass und verzweifelt. Am liebsten würde sie sofort zu ihm rennen und ihn in den Arm nehmen wollen. Einfach nur um zu zeigen, das er nicht alleine war. Doch ihr war auch klar, das sie das nicht durfte. Als sie schließlich bei dem entscheidenden Kampf ankamen, in welchem sich das Leben des Todeswächters verändert hatte, warteten alle darauf, das die Stimme kam, von welcher der Weißhaarige ihr erzählte. Doch sie blieb aus. Weshalb? Akaya betrachtete das Geschehen. „Sie hätte schon längst...“, murmelte er, ehe er zu seiner Frau herunter sah. Dann dämmerte es ihm „Du warst das also tatsächlich gewesen“. Die Orangehaarige erwiderte seinen Blick fragend „Was? Aber das ist doch...“. „Unmöglich? Kennen wir Wächter dieses Wort überhaupt?“, schmunzelte der des Todes. Moe lächelte etwas „Nein. Aber wie soll ich das anstellen? Immerhin bin ich nicht Manabu“. „Ich weis nicht, aber du solltest dich auf jeden Fall beeilen. Ich weis nicht was passiert, sollte ich diese Stimme nicht hören“, betrachtete der Ältere das Geschehen erneut. Moe folgte seinem Blick. Allmählich sah es wirklich eng aus. Sie überlegte kurz, kniete sich hin, verschränkte ihre Hände ineinander vor ihrer Brust, schloss ihre Augen und konzentrierte sich. Ihre Gedanken kreisten nur um Akaya und dessen vergangenes Ich. Sie versuchte immer wieder ihm die Worte irgendwie zu vermitteln. Immer wieder. Akaya, so bist du doch gar nicht wirklich. Denke bitte genauer darüber nach, wie es überhaupt erst soweit kommen konnte. Bitte… Jene Worte versuchte sie ihm immer wieder zu übermitteln. Die Anderen drei warteten gespannt darauf, was passierte. Direkt ins Geschehen eingreifen, durften sie schließlich nicht. Als der vergangene Akaya seine Augen weitete, wussten sie, das es geklappt hatte. „Moe, du hast es geschafft“, lächelte Momoko. Wenig später beobachteten sie, wie der vergangene Todeswächter sich wieder auf die Seite seiner Gefährten stellte und sie zusammen Shizuka angriffen. Auch die Drohung, welche die Blauhaarige zum Schluss über ihre Lippen brachte, hörten sie. „Wie es aussieht, wieder kein Schlüssel“, merkte Naoki an. „Scheinbar wohl nicht“, stimmte seine Freundin zu. „Wenn das so weiter geht, landen wir in der Gegenwart, ohne einen Schlüssel gefunden zu haben“, lenkte Akaya ein. „Ich schätze, wenn du ihn siehst, wirst du es wissen“, lächelte Moe. Anschließend setzten sie ihren Weg in den Zeitsträngen fort.   Dort beobachteten sie Akaya, wie er anfing zurückgezogen zu leben. Sich kaum noch in der Öffentlichkeit zeigte. Niemand mehr wusste, ob er überhaupt noch existierte. Sie mussten mit ansehen, wie er oft darüber nachdachte sich das Leben zu nehmen. Es sogar einige Male tun wollte, aber wieder davon abließ. Auch das war etwas, das Akaya Moe erzählte und sie dennoch sehr mitnahm. Der Weißhaarige zog seine Frau in seine Arme, damit sie das nicht weiter mit ansehen musste. „Also ich muss schon sagen, für deine Vergangenheit bist du ein echt guter Kerl geworden, Akaya“, schmunzelte Naoki. Damit versuchte er wohl, mehr oder weniger, von der doch ziemlich geknickten Stimmung abzulenken. Der Angesprochene schmunzelte „Das ist nicht alleine mein Verdienst. Aber dazu kommen wir ja noch. Außerdem würde meine Frau mir den Hals umdrehen, wenn ich wieder anfangen würde so zu denken. Und das möchte ich ungern. Ich will schließlich nicht rückwärts laufen müssen“. Momoko lächelte verunglückt. Die Beiden Versuche die Stimmung zu heben, waren nun nicht unbedingt die Besten. Aber da sie auch in jenem Zeitstrang nichts besonderes sehen konnten, reisten sie weiter.   Als sie sich umsahen, stellten sie fest, das ihre Umgebung schon wesentlich freundlicher wirkte. Wenig später hörten sie eine junge Frau lachen, weshalb sie diesem folgten. Die kleine Gruppe landete bei einem Häuschen, welches Akaya nur zu bekannt war. „Ist das….Ayumi?“, schob Moe ein paar Äste des Busches bei Seite, um bessere Sicht zu haben. Eine rosahaarige, junge Frau, war gerade in das Blumenbeet gefallen. „Sie sieht Akemi ähnlich“, stellte Momoko fest. „Sie ist ja auch ihre Vorfahrin...beziehungsweise, deren Seele“, meinte die Orangehaarige lächelnd. „Sie hat mich damals wieder aufgebaut. Aber auch manchmal echt zum Wahnsinn getrieben, ich bewundere Kanolein schon beinahe dafür, das er mit unserem Sternchen so gut zurecht kommt“, schmunzelte Akaya. „Auf jeden Fall siehst du wieder wesentlich gesünder aus“, lächelte Naoki. Die Vier beobachteten die Szene. Als der Todeswächter genauer darüber nachdachte, fiel ihm wieder ein, was dort geschehen war. „Da, ein Ufo!“, deutete der Weißhaarige in den Himmel. Seine Freunde und Frau sahen ihn vielsagend an. „Was...sollte das denn jetzt? Versuchst du uns gerade etwa abzulenken?“, ertappte ihn die Lebenswächterin. „Ach~ Wo denkst du hin? Ich habe wirklich etwas gesehen“, hob Akaya, grinsend, seinen Zeigefinger. Wirklich überzeugend wirkte es dennoch nicht. Kurz darauf erfuhren sie auch, weshalb der Weißhaarige sich zum Affen machte. Im selben Augenblick stolperte Ayumi, womit sie den damaligen Todeswächter ebenfalls zu Fall brachte. Dabei berührten sich ihre Lippen und die Beteiligten wirkten beide ziemlich überrascht und peinlich berührt. „Na so was~ Daran konnte ich mich ja gar nicht mehr erinnern“, grinste der gegenwärtige Weißhaarige. „Sicher nicht….“, schielte Momoko zum Älteren. Naoki zog seine Freundin vorsichtshalber etwas zu sich, da sie gerade ziemlich sauer wirkte. Doch im Gegensatz dazu, betrachtete Moe das Geschehen weiter. Ihr Mann wusste nicht recht, ob ihn das nun beunruhigen sollte, oder nicht. Wieder erwarten, bildete sich ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Man sah, das es sowohl Ayumi, als auch dem vergangen Akaya unangenehm war. Aber die Beiden lachten sie Situation einfach weg. „Wenn Kano diesen Zusammenhang kennen würde, würde er dich sicher noch mehr hassen“, schmunzelte die Orangehaarige. Weshalb sollte sie sich wegen eines Kusses, aus der Vergangenheit, aufregen? Zudem er noch nicht mal gewollt war. „Gut das ich damals, vor unserem Zusammenkommen noch nichts davon wusste, sonst hätte ich damals bestimmt ein Problem mit Akemi gehabt“, fügte Moe noch hinzu. Immerhin tanzte der Todeswächter damals auf dem Wächterball, zu aller erst, mit der Lichtwächterin. Ob das nun beabsichtigt war oder nicht, würde sie wohl nie erfahren. Was sie allerdings wusste war, das Akaya sie damals auf diese Weise von sich fern halten wollte. „Dann wäre ich sicher schon lange Tiefkühlkost“, schmunzelte Akaya. „Das täte deinem Gemüt ab und an sicher mal gut, ein wenig abgekühlt zu werden“, lächelte die Orangehaarige frech. Der Weißhaarige war wirklich erleichtert, das es seiner Frau nichts ausmachte, dies zu sehen. Schließlich hatte er ihr immer gesagt, das er sich vor ihr nie für andere Frauen interessierte. Momoko beruhigte sich ebenfalls wieder. Ihre Schwester lächelte endlich mal wieder aufrichtig, das machte sie glücklich. Naoki legte seinen Arm um ihre Schulter und sah lächelnd zu ihrer herunter. Jenes erwiderte die Fünfzehnjährige.   Plötzlich verdunkelte sich der Himmel über ihnen. „Es ist also doch jener Tag...“, zog Akaya, seine Frau, aus Reflex etwas zu sich. „Wovon sprichst du?“, war die Jüngere verwirrt. Doch der Todeswächter starrte zu seinem vergangen Ich und Ayumi. Sie wurden angegriffen. Der Weißhaarige wusste bis heute nicht, wer sie eigentlich angriff, weshalb seine roten Augen das Geschehen genau beobachteten. Derjenige der die Beiden angriff, war in einen Mantel gehüllt. Es war ein harter Kampf und die Vier aus der Zukunft, mussten sich wirklich zusammen reißen, nicht einzuschreiten. Letztlich passierte das, was unvermeidbar war. Ayumi warf sich opfernd vor den vergangen Todeswächter. Erneut verlor er jemanden, der ihm wichtig war. Moe betrachtete das traurig. Ihr Mann hatte all diese Jahrhunderte so viel leiden müssen. Es wunderte sie nicht im geringsten, das er es deshalb nicht mehr zu ließ, das einer seiner Freunde oder Familie vor seinen Augen starb. Dann bemerkte die Lebenswächterin allerdings etwas. Etwas, was der Weißhaarige scheinbar vergessen hatte. „Akaya….Ayumi gibt dir dort etwas..“, deutete die Orangehaarige in deren Richtung. Die anderen Drei folgten ihrer Deutung. Tatsächlich. Als Moe genauer hinsah, erkannte sie jenen Gegenstand, welcher ihr so unfassbar viel bedeutete. Die junge Frau blickte an sich herab „Es ist die erste Kette, die du mich schenktest“. „Wie konnte ich das vergessen? Ich muss sie selbst auf den Dachboden gelegt haben“, nahm Akaya das silberne Herz zwischen seine Finger und begutachtete es genauer. Kein Zweifel. Das war der Schlüssel. „Ich habe ihn also die ganze Zeit bei mir getragen, ohne es zu wissen“, schmunzelte Moe, da es schon irgendwie ironisch war. „Da reisen wir durch so viele Zeiten und dann haben wir den Schlüssel die ganze Zeit dabei“, grinste Naoki. Allerdings fiel ihm auf, das seine Freundin etwas beunruhigte. „Momoko?“, kam es daher fragend über seine Lippen. „Kommt es euch gar nicht komisch vor, das wir Yami nicht begegnet sind?“, fand die Schülerin es schon ziemlich merkwürdig. Die Anderen hielten inne. Das war in der Tat besorgniserregend. Kurz darauf schnappten Akaya und Naoki sich ihre Herzdamen und wichen zu Seite aus. Wenig später explodierte die Stelle, an welcher sie zuvor standen. Der Todeswächter begann zu grinsen „Wenn man vom Teu… Elend spricht“. Seine roten Augen fixierten einen Punkt im Wald. Aus dessen Schatten trat eine Gestalt hervor, welche sich als eben Genannter heraus stellte. „Wieso haben wir ihn nie bemerkt?“, wollte Momoko wissen. Weshalb hatte sie ihn nicht bemerkt. Scheinbar folgte er ihnen auf ihrem Zeitpfad. Das hätte die Schülerin bemerken müssen. Ein Seufzer entfloh ihr. An ihren Vater kam sie wohl lange noch nicht heran. „Das würde mich allerdings auch interessieren. Ich mag es nämlich gar nicht heimlich verfolgt zu werden und wenn auch nur, wenn ich derjenige bin, der es tut“, schmunzelte der Todeswächter, setzte Moe ab und schob sie hinter sich. „Ich bin der Wächter des Nichts. Nicht aufzufallen ist eine meiner leichtesten Übungen. Warum soll ich mir selbst die Mühe machen, wenn ihr den Schlüssel schneller findet wie ich? Zudem ich eh nicht an das vergangene Ich des Todes heran komme, da er rund um die Uhr von lästigen Wächterseelen bewacht wird. Mio und Arata haben wirklich ein äußerst beachtliches Schild um dein vergangenes Ich aufgebaut, Akaya. Aber das ist nun eher unwichtig, ich hätte gerne den Schlüssel, wenn es recht ist?“, streckte der Schwarzhaarige Moe seine Hand entgegen. Jene schloss ihre rechte Hand um den Anhänger ihrer Kette und wich etwas zurück „Das kannst du vergessen! Ich werde nicht zu lassen, das wegen dir noch irgendwer leiden muss!“. „Nein? Und wie willst du das anstellen? Ich habe es schon einmal fast geschafft, dich und deinen Mann auszulöschen, denkst du, das gelingt mir kein zweites Mal?“, schmunzelte Yami. „Da du es gerade erwähnst, wir haben da noch eine Rechnung offen. Ich mag es gar nicht, wenn man versucht Mitglieder meiner Familie zu töten“, wurde der Blick des Weißhaarigen finster. „Da bin ich ganz seiner Meinung!“, trat Momoko ebenfalls vor ihre Schwester. „Und da ihre Familie, meine ist, bin ich ebenfalls der selben Meinung“, gesellte Naoki sich zu ihnen. „Das war wirklich eine äußerst schöne Rede von euch, aber wie wollt ihr das anstellen, hier, in der Vergangenheit? Muss ich wirklich erst anfangen, wahllos Menschen umzubringen? Obwohl...ich könnte auch lediglich die Stammbäume einiger Wächter auslöschen? Akaya mag geschützt sein, aber das gilt nicht für den Rest. Sollte ich vielleicht mit den Großeltern der Lebenswächterin und Beschützerin der Zeit beginnen? Dann bräuchte ich mir den Schlüssel sicher einfach nur von dem Dachboden des Schlosses zu holen“, grinste der Wächter des Nichts. „Hast du etwa vergessen, das ich auch noch hier bin?“, knurrte Akaya zornig. „Du, der sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen darf?“, entgegnete Yami. Naoki, welcher ihn gerade angreifen wollte, flog sofort gegen den nächsten Baum. „Das war doch vorhersehbar“, meinte der Schwarzhaarige bloß dazu. „Naoki!“, lief Momoko besorgt zu ihm. „Momoko!“, rief Moe ihr noch nach, aber zu spät. Yami packte ihre Schwester an der Kehle „Ebenso wie das vorher zu sehen war. Willst du mich jetzt auch noch angreifen? Ich werde nicht zögern, die Kleine als Schild zu nutzen“. Die Schülerin versuchte die Hand des Älteren zu lösen. Doch es half nichts. Zudem drückte er immer fester zu, sodass sie kaum noch Luft bekam. Die Lebenswächterin konnte das kaum mit ansehen. „Also, was ist? Inzwischen müsstet ihr doch wissen, das ich alles tue, um mein Ziel zu erreichen“, grinste Yami. Die Orangehaarige sah zu ihrem Mann auf. Er schien auch nicht zu wissen, was sie tun sollten. Die anderen Beiden haben unüberlegt gehandelt, was Yami sich zu nutzen machte.   Doch plötzlich….wurde der Schwarzhaarige wegen irgendetwas in die Knie gezwungen. „Du bist also Yami? Der, der meine Töchter hat leiden lassen?“, erklang eine Männerstimme, indessen Richtung die Wächter blickten. Dort stand ein Mann, mit rosanen Haaren. Wenig später bemerkten sie eine blonde Frau, mit gewellten Haaren, welche zu Naoki lief. „Ich denke, diese paar Bewohner des Waldes, finden es auch nicht gerade witzig, was du hier veranstaltest“, trat eine schwarzhaarige Frau, an die Seite des Rosahaarigen, gefolgt von ein paar Tieren. Unter anderem Wölfe, Füchse, Rehe, ebenso wie Adler, Falken und Bären. „Außerdem gefällt es mir gar nicht, was du meinem Bruder angetan hast“, stoppte ein rothaariger, junger Mann neben Yami und fixierte ihn mit seinem Blick. Der Angesprochene konnte sich nun auch nicht mehr rühren. Anschließend bekam er eine Faust ins Gesicht. „Und das ist für meine Töchter, du Bastard!“, knurrte ein orangehaariger Mann. „Wirklich Angst lässt seine Aura immer noch nicht vermuten. Schade eigentlich. Aber er wirkt zumindest verwirrt“, trat eine Braunhaarige Frau, neben den Orangehaarigen. Letztlich legte sich noch eine Flüssigkeit um die Fußknöchel des Schwarzhaarigen. Weiter ab von ihm stand ein dunkelhaariger Mann, welcher eine Flasche in der einen Hand hielt und die Andere auf den Boden drückte. Seine eisblauen Augen fixierten Yami. Moe und Akaya wussten gar nicht, was sie sagen sollten. Sakura befreite ihre Tochter, mithilfe von Hiro, aus den Fängen des Schwarzhaarigen. „Wer….zum….Teufel seid ihr?“, musste der Wächter des Nichts sich bemühen zu sprechen, da seine Schwerkraft immer noch erhöht war. „Wir sind das, was man Eltern nennt. Und das, was du mit unseren Kindern getan hast, finden wir wirklich nicht witzig“, meinte Kouhei verärgert. Kurz darauf fand Moe endlich ihrer Stimme wieder „Mama? Papa? Was tut ihr hier!?“. Ihre Mutter lächelte „Das Schicksal, hat deinem Vater alles erzählt. Wir wissen, was Yami euch angetan hat. Alles. Deswegen weis ich auch, das er mein Baby und deren Mann fast getötet hätte...“. Die smaragdgrünen Augen der Frau sahen finster zu Yami. Moe lächelte verunglückt „Oh oh...“. Sakura erhob sich, während Kouhei seine jüngere Tochter auf die Arme nahm. Die Mutter der Lebenswächterin kickte den Schwarzhaarigen zu Boden und trat auf dessen Kopf. Ihr Gesichtsausdruck ließ nur vermuten, wie erzürnt sie war. „Niemand, wirklich niemand vergreift sich an meinen Babys!“, trat die Braunhaarige stärker auf den Kopf des Jüngeren. „Tze! Euch ist schon klar, dass das ein Nachspiel haben wird? Jetzt mochte ich nicht auf eure Fähigkeiten vorbereitet sein, aber das ist das nächste mal anders!“, schielte Yami nach oben. „Nur, weil wir keine Wächter sind, bedeutet das nicht das man uns unterschätzen sollte. Wir haben früher ebenfalls häufig gegen Eindringlinge gekämpft, also unterschätze uns lieber nicht!“, meinte Kouhei. „Pff, lachhaft. Eure kleinen Taschenspielertricks werde ich das nächste mal annullieren, glaubt mir“, schmunzelte der Schwarzhaarige. „Ohne den Schlüssel wirst du uns wohl kaum schlagen können“, gesellte sich Akaya, grinsend, zu der Gruppe. Schnell bemerkte er den alles sagenden Blick von Yami. „Er ist weg! Die Kette ist verschwunden“, meinte Moe entgeistert. Daraufhin hockte der Todeswächter sich neben den Schwarzhaarigen. „Du elender Hund, das war also alles nur ein Ablenkungsmanöver? Shizuka war auch hier, habe ich recht?“, sah der Weißhaarige, verachtend, zu dem jungen Mann herunter. Jener schmunzelte „Zu spät“. Kurz darauf verschwand er einfach. „So ein verdammter Dreck!“, schlug Akaya frustriert, mit einer Faust, auf den Boden. Seine Frau blickte zu ihm. Sie waren blind in seine eigentlich offensichtliche Falle getappt. Die Erwachsenen sammelten sich um sie herum.   „Weshalb seit ihr alle eigentlich hier?“, sah Moe fragend zu ihren Eltern. „Wie deine Mutter schon sagte, erzählte das Schicksal mir alles. Es wollte das wir bescheid wussten und euch helfen können. Wir sollen euch bei dem unterstützen, was als nächstes passiert. Daher haben wir uns alle versammelt und ich habe sie hier her gebracht. Alle Beteiligten waren sofort dabei. Selbst Kano´s Vater, Sousuke, von dem ich es am wenigsten erwartet hätte. Aber wegen irgendetwas scheint er sich wieder gefangen zu haben. Er baut sein Leben momentan wieder vernünftig auf“, erklärte Kouhei. Seine älteste Tochter blickte zu dem Dunkelhaarigen. Dieser drehte gerade seine Flasche wieder zu, in welche er die Flüssigkeit zurück geleitet hatte. Akemi erzählte ihr von Kano´s Vater. Scheinbar hatten ihre Worte tatsächlich etwas in dem Mann ausgelöst. „Moment, heißt das, ihr kommt alle mit uns in die dreizehnte Dimension?“, wurde es der Lebenswächterin bewusst. Ihre Mutter lächelte „Ja“. „Also so viel Platz haben wir aber nicht in unserem Häuschen“, erhob Akaya, grinsend, seine Stimme. „Na du hast Sorgen. Wenn das unser einziges Problem wäre“, schmunzelte die Orangehaarige, verzweifelt. Daraufhin mussten alle etwas lachen. Jetzt, wo Yami im Besitz des Schlüssels war, mussten sie unbedingt in ihre Zeit zurück und ihn aufhalten.  67. Kapitel | Das Ende, vom Anfang? | -------------------------------------   Als die Gruppe vor zwei Tagen zurück in die Gegenwart reiste, waren die Reaktionen unterschiedlicher wie sie nicht hätten sein können. Die meisten freuten sich ihre Eltern zu sehen. Kano hingegen würdigte seinen Vater nicht eines Blickes. Zudem freuten die Eltern sich, ihre Enkel kennen zu lernen. Umgekehrt war es natürlich ebenfalls der Fall. Allerdings löste das nicht das Problem, das Yami den Schlüssel besaß. Was sollten sie bloß tun? Prinzipiell konnten sie nur auf den nächsten Schritt des Schwarzhaarigen warten und dann vorbereitet sein.   Sämtliche Eltern und Katsuro´s anderen Bruder, hatten sie im Schloss unter gebracht. Dort wo sich alle momentan auch vorwiegend aufhielten. Wie Sakura es erwartet hatte, liebte Kouhei seine Enkel. Er behandelte sie schon nach dieser kurzen Zeit, wie einen Schatz. Somit kam Akaya allerdings nicht mehr wirklich an seine Kinder heran. „Komm schon, gib mir Amaya“, streckte der Todeswächter seinem Schwiegervater, grinsend, die Hände entgegen. Der Angesprochene sah zu ihm „Nein, sie ist einfach viel zu niedlich“. Der Weißhaarige fing an zu schmollen „Moe, dein Vater ist so herzlos“. Die junge Frau schmunzelte „Wir haben doch noch mehr Kinder, wie Amaya“. „Ja, aber die gibt er mir ja auch nicht“, seufzte der Todeswächter. Nun blinzelte dessen Frau. Akio saß auf dem Schoß ihres Vaters und Ayaka fusselte ebenfalls um ihn herum. Jener Anblick brachte Moe nun zum Lachen. Kouhei wirkte wie im siebten Himmel. Während ihr Mann verzweifelt versuchte an seine Kinder zu kommen. „Nagut, wenn das so ist…. Moe, wir müssen wohl noch ein Böhnchen machen, wenn dein Vater mir unsere nicht zurück geben will“, erhob sich Akaya, schmunzelnd, von seinem Stuhl und ging auf die junge Frau zu. Diese bekam sofort einen Rotschimmer „Bitte?“. Kouhei wurde natürlich sofort hellhörig. „Ich glaube, ich habe meine Meinung geändert. Hier, nimm sie“, grummelte der Orangehaarige und hielt Amaya in die Höhe. Der Todeswächter hatte indessen seine Unterarme auf die Schultern seiner Frau gestützt und seinen Kopf auf ihren gelegt. „Und wenn ich jetzt nicht mehr will~?“, grinste Akaya. „Noch ein Geschwisterchen? Also ich wäre nicht dagegen“, lächelte Ayaka fröhlich. Ihr Opa seufzte „Nun nimm sie schon“. Der Weißhaarige schmunzelte zufrieden. „Nagut“, ging er zurück und nahm seine Jüngste an sich. „Also doch kein weiteres Geschwisterchen?“, harkte die Fünfjährige nach. „Wohl nicht, aber zwei reichen doch auch, oder nicht?“, lächelte der Wächter. Seine Tochter überlegte kurz und nickte letztlich „Ja! Aber mir wäre es egal wie viele es sind. Ich würde alle gleich lieb haben und auf sie aufpassen!“. Sakura lachte etwas, weshalb Moe zu ihr sah. „Dein Mann hat deinen Vater ja schon ziemlich gut unter Kontrolle“, erwiderte die Ältere den Blick der Jüngeren. Danach richtete die Orangehaarige ihre Augen auf ihre Familie. „Akaya ist eben schlauer, als er tut. Aber in der Hinsicht war das jetzt ja auch nicht wirklich schwer“, musste die Lebenswächterin erneut schmunzeln. „Da hast du wohl recht. Er liebt seine Enkel jetzt schon unheimlich. Weist du weshalb?“, lenkte die Braunhaarige ihren Blick von ihrem Mann, auf ihre Tochter, welche ihn fragend erwiderte. „Weil es deine Kinder sind. Die Kinder, einer seiner geliebten Töchter. Und wie man sieht, mögen diese ihren Opa wohl auch. Der Moment mag zwar nicht der beste sein, um sich kennen zu lernen. Aber wie auch ihr, haben wir damals gelernt das man jeden Augenblick nutzen sollte, da es sonst zu spät sein könnte“, lächelte Sakura. „Krähe ist übrigens auch ein tolles Mädchen. Man merkt sofort, das ihr sie toll groß gezogen habt und das sie euch sehr liebt“, fügte sie noch hinzu. Ein Lächeln bildete sich auf Moe´s Lippen „Sie ist nun mal unsere große Kleine. Unsere Krähe. Die große Schwester, unserer Kinder“. „Du hast dir wirklich eine tolle Familie aufgebaut Moe und ich weis, das du sie beschützen wirst. Du und Akaya. Bei allem was ihr durch gemacht habt, wird euch dieses Glück keiner mehr nehmen. Dafür werden auch dein Vater und ich sorgen. Immerhin ist es ja auch unsere Familie“, schmunzelte Sakura. „Ich danke dir, Mama“   „Du wusstest damals sofort, das Shinji unser wirklicher Sohn ist, nicht? Weshalb hast du es uns nicht erzählt?“, sah Kuraiko, fragend, zu ihrer Mutter. Jene lächelte leicht „Es war nicht zu übersehen. Er sieht aus wie sein Vater und besitzt nun einmal meine Augen. Jetzt wo ich ihn kennen gelernt habe, sehe ich auch einige Züge von dir an ihm. Ich sagte es euch nicht, weil ich wollte das ihr es selbst erkennt“. Das konnte die Dunkelheitswächterin sogar verstehen. „Aber wie geht es dir? Ist die Schwangerschaft sehr anstrengend für dich? Und….weist du wann Shinji aus deinem Mutterleib weg geschickt wird?“, wollte Yuya wissen. Ihre Tochter legte eine Hand auf ihren leicht gewölbten Bauch „Lange dauert es wohl nicht mehr. Aber sag, konntest du dich mit Akemi aussprechen?“. Die Ältere seufzte etwas „Wir haben uns zwar unterhalten können, aber wirklich zur Aussprache kam es nicht. Sie kann zwar nachvollziehen, weshalb ich das alles tat, aber findet den Weg trotzdem falsch. Was er ja auch war. Dennoch würde ich wohl wieder so handeln. Akemi ist dadurch zu einer starken, jungen Frau geworden. Genau so wie du, Kuraiko. Woran wohl eure Partner nicht ganz unschuldig sind. Aber Hana ist wirkliche ein Goldschatz. Das haben sie wirklich gut hinbekommen. Shinji ist ebenfalls ein toller Junge. Ich bin wirklich sehr stolz, auf euch Beide“. Kuraiko wurde etwas rot. Sie freute sich sehr, so etwas aus dem Mund ihrer Mutter zu hören. Katsuro zeigte in der Zwischenzeit seinem Bruder Hiro und seiner Mutter die Stadt. Seit ihrem verlassen, hatte sich immerhin einiges verändert, wie Tsuki feststellen musste. Einige Orte erkannte sie sofort wieder, andere nicht.   Sousuke saß im Aufenthaltsraum am Tisch, wobei er einen Kaffee trank und aus dem Fenster starrte. Akemi und Kano verweilten am anderen Ende des Raumes. Die Rosahaarige blickte vom einem, zum Anderen. Hana freute sich auf ihrem Schoß indessen wie ein Honigkuchenpferd. „Dein Vater hat sich verändert, findest du nicht?“, erhob die Lichtwächterin, vorsichtig aber lächelnd, ihre Stimme. „Ja, und?“, entgegnete Kano kalt. „Sicher hat ihm das zu denken gegeben, was wir gesagt haben“, fuhr die junge Frau fort. „Du meinst, was du gesagt hast“, berichtigte der Blonde die Jüngere. Deren Lächeln wurde verunglückt. „Ich möchte mit diesem Mann nichts mehr zu tun haben. Für mich ist er mein Erzeuger. Nicht mehr und nicht weniger. Finde dich damit ab“, legte Kano seine eisblauen Augen, auf seine Frau. Jene erwiderte seinen Blick. „Von mir aus. Dennoch habe ich nicht vor, ihm Hana vorzuenthalten. Sie ist unsere Tochter und seine Enkelin. Beide haben das Recht, den jeweils anderen kennen zu lernen. Aber du hast Beiden die Möglichkeit noch nicht gegeben. Meine Eltern durften sie ja auch kennen lernen“, lächelte Akemi. Dabei spürte sie den verärgerten Blick ihres Mannes auf sich „Das ist ja wohl auch etwa komplett anderes! Ich werde Hana nicht in die Obhut des Mannes geben, der mich jahrelang verprügelt hat! Gerade von dir hätte ich erwartet, das du das verstehst“. Die junge Frau erhob sich, samt ihrer Tochter. Der Blonde sah etwas irritiert zu ihr auf. „Ich habe niemals erwähnt sie alleine zu lassen! Lediglich das ich möchte, das sie sich kennen lernen. Hana ist auch meine Tochter, für was hältst du mich eigentlich!? Denkst du, ich habe vergessen was dieser Mann dir angetan hat? Und dennoch ist es der Großvater unserer Tochter! Immerhin gibt es ja auch einen Grund, weshalb er sein Leben umkrempelt..“, nach diesen Worten, ging Akemi auf den Dunkelhaarigen zu, ohne noch eine weitere Diskussion zu zu lassen. Ihr Mann sah ihr sauer nach. Er wusste, das Akemi ihr Herz am rechten Fleck trug. Trotzdem fand er das nicht gut. Gar nicht gut. Daher stand er ebenfalls auf und verließ wütend den Raum. Die Lichtwächterin hingegen, ließ sich neben Sousuke nieder, welcher zu ihr sah. „Habt ihr euch gerade wegen mir gestritten? Das wollte ich nicht“, erhob der Mann seine Stimme. Akemi hingegen lächelte leicht „Halb so wild. Ich kann ihn ja verstehen und ich denke, das wissen sie selbst am besten. Trotzdem möchte ich ihnen ihre Enkelin nicht vorenthalten. Also, das ist Hana. Hana, das ist dein anderer Opa“, überreichte die Rosahaarige ihre Tochter, dem Älteren. Jener nahm sie vorsichtig entgegen. Die Augen der Jüngsten und des Ältesten trafen sich. Erstere strahlte ihren Opa fröhlich an. „Sie...ist wirklich wundervoll und sieht sowohl meinem Sohn, als auch meiner verstorbenen Frau ähnlich“, sammelten sich ein paar Tränen, in den Augen des Mannes. Akemi sah überrascht zu ihm. „Ist das der Grund, weshalb sie ihr Leben versuchen wieder auf die Reihe zu bekommen?“, wollte die Rosahaarige wissen. Daraufhin nickte Sousuke zögerlich. Hana betrachtete ihn fragen, stellte sich auf seinem Schoß auf und wischte mit ihrer kleinen Hand, die Träne von seiner Wange. Sousuke schaute perplex zu seiner Enkelin herunter, welche ihn erneut anlächelte. Auch Akemi, zauberte das ein Lächeln auf die Lippen. „Kano wird ihnen niemals verzeihen können. Ebenso wenig kann ich das, immerhin liebe ich ihn und weis, wie er darunter gelitten hat. Daher werde ich ihnen das hier jetzt nur ein einziges Mal sagen. Machen sie es bei Hana besser. Ich werde sie ihnen nicht vorenthalten, aber alleine sehen, werde ich sie sie auch nicht lassen. So lange, bis sie alt und stark genug ist, das sie sich selber wehren könnte. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient und das ist ihre. Sollten sie sie in den Sand setzen, war´s das. Oder anders gesagt, rühren sie meine Tochter auch nur einmal falsch an oder sollten es vor haben, wird es ihnen leid tun“, wurde der Blick der jungen Frau ernst. Sousuke erwiderte ihren Blick verwundert. Sie gab ihm noch eine Chance? Auf einmal hüpfte Hana fröhlich mit ihren Beinchen auf und ab. Schließlich hielt ihr Opa sie schön fest. „Ich werde es besser machen. Das ihr mir nicht verzeihen könnt, kann sogar ich verstehen. Ich würde mir selbst nicht vergeben und meine verstorbene Frau, Seira, würde mich für das hassen, was ich getan habe. Ich tue es ja selbst. Deine Worte, die du mir vor knapp einem halben Jahr an den Kopf geworfen hast, haben etwas in mir ausgelöst. Ich weis auch nicht, was genau es war. Das Foto der Kleinen hat mir letztlich die Augen geöffnet. Kano ist trotz allem ein guter Mensch geworden. Einer, auf den man stolz sein kann. Er tut das, was ich damals nicht getan habe. Er beschützt seine Familie. Er ist, wie du sagtest, jetzt schon ein besserer Ehemann und Vater, wie ich es je war. Du vertraust ihm blind, was ich ja mit eigenen Augen gesehen habe. Ich bin dir dankbar dafür, das du meinen Sohn trotz allem nie aufgegeben hast“, lächelte der Ältere, dankbar. Jenes erwiderte die Lichtwächterin „Da verstehen sie etwas falsch. Er ist es, der mich nie aufgegeben und immer auf mich aufgepasst hat. Es immer noch tut. Ich schenke ihm letztlich nur all die Liebe, die ich für ihn empfinde“. Sousuke betrachtete die junge Frau vor sich verwundert. Erneut bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. „Verstehe“ Kano lehnte indessen, neben der Tür, an der Wand. Er verschränkte seine Arme vor dem Oberkörper und sah einfach nur, durch das Fenster, nach draußen. Anschließend schloss er seine Augen „Sie wird sich eben niemals ändern. Immer denkt sie an andere...“. Wenig später, bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.   Itoe kam gerade vom Schlossarzt. Ihre Hand, auf ihrem inzwischen gewölbtem Bauch, liegend. In der anderen hielt sie das Ultraschallbild und betrachtete es lächelnd. Hideki konnte zu jenem Termin nicht mitkommen, da durch Yami´s Aktion nun alle Soldaten auf das Schlimmste vorbereitet werden mussten. Die Blonde und der General hatten, in kleinem Kreis mit ihren Freunden und Familien, geheiratet. Der Dunkelbraunhaarige wollte es unbedingt noch, bevor ihr Kind zur Welt kam. Doch die junge Frau wusste, das er es auch wollte, weil nun die Entscheidende Phase im Kampf gegen Yami kam. Manabu hatte wirklich unfassbar schnell eine kleine Feier auf die Beine gestellt. Aber das Hideki ausgerechnet Akaya als seinen Trauzeugen wählte. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen der Blonden. Sie selbst hatte natürlich Ai als Trauzeugin ausgesucht. Shin hingegen war derjenige gewesen, der sie zum Traualtar führte. Es war wirklich eine schöne kleine Feier gewesen. Schöner hätte sie sich jenen Tag nicht wünschen können. Dafür war die junge Frau allen sehr dankbar. Als sie von dem Bild aufsah, erblickte sie zwei Soldaten, welche vor ihr Salutierten, weshalb sie verwundert blinzelte. „Fräulein Itoe, ihr Mann fragt nach ihnen“, meinte der Eine. Das war wohl etwas, an das sie sich nun erst einmal gewöhnen müsste. Da sie nun mit dem General verheiratet war, wurde sie von den Soldaten anders behandelt. Sie lächelte etwas „Na wenn das so ist, bringt mich doch bitte zu ihm“. Die Soldaten nickten höflich und gingen voran. Die werdende Mutter folgte ihnen. Wenig später betraten sie einen Raum, in welchem lauter Pläne an den Wänden hingen. „Herr General, wir haben ihre Frau gefunden“, stand einer der Soldaten stramm vor dem Ranghöheren. Jener grübelte, vor einer der Karten, an der Wand „Ja, danke. Ich dürft wegtreten“. Die Beiden Soldaten salutierten noch einmal und verließen anschließend den Raum. Itoe sah verwundert von einem zum Anderen. Was wollte ihr Mann von ihr, wenn er doch so beschäftigt war? Sie betrachtete die Sachen an den Wänden genauer. Es schienen Pläne vom Schloss zu sein und Karten von der Umgebung. Scheinbar wollte Hideki sicher gehen, nicht von Yami überrascht werden zu können. Letztlich stoppte die junge Frau neben dem Älteren. Jener starrte immer noch auf die Karte vor sich. Daher tat Itoe es ihm nun gleich. Es war eine Landkarte. Auf einmal erhob der junge Mann seine Stimme „Hättest du lieber da ein Haus...oder doch eher dort? Obwohl da auch ein schöner Platz wäre..“. Die hellblauen Augen der jungen Frau blinzelten. Anschließend sah sie zu ihrem Mann auf. Deswegen hatte er sie zu sich gebeten? Sie musste wirklich an sich halten, nicht zu lachen. Das blieb dem General natürlich nicht verborgen, weshalb er etwas rot wurde. „Findest du das gerade wirklich wichtig? Ich meine, du hast doch sicher wichtigeres zu tun? So wie das hier aussieht...“, schaute Itoe sich in dem Raum um, der eher einem Chaos glich. „Ich finde es jetzt genau richtig. Wenn wir das Haus jetzt in Auftrag geben, könnte es mit Hilfe einiger Magier bis zur Geburt unsere Kindes fertig sein“, lächelte Hideki, hockte sich vor den Bauch seiner Frau und betrachtete diesen. „Du bist sicher auch dafür, nicht?“, grinste der Dunkelbraunhaarige. „Ein Haus, groß genug für dich und deine   zukünftigen Geschwister“, fügte Hideki schmunzelnd hinzu. Itoe sah lächeln zu ihm herab „Sicher wird er ein toller großer Bruder“. Der junge Mann richtete seinen Blick nun auf Itoe, ehe er sich wieder aufrichtete „Heißt das, es wird..“. „Ja, es wird ein Junge. Der Arzt konnte es mir heute mit Sicherheit sagen“, nickte die junge Frau und zeigte ihrem Mann das Ultraschallbild. Jener betrachtete es, wobei sich ein Lächeln auf seine Lippen legte „Ein kleiner Soldat also. Dann müssen wir als nächstes aber eine kleine Prinzessin bekommen“. Die Augen des Paares trafen sich. Itoe´s Gesichtszüge wurden sanft „Das können wir gerne versuchen“. Nachdem Hideki seiner Frau einen liebevollen Kuss gab, zeigte diese gezielt auf eine Stelle der Karte „Dort. Da soll unser Haus hin“. Der General musterte die Stelle. Weshalb ausgerechnet dort? Doch als er sich alles genauer ansah, wurde ihm klar, weshalb und er begann zu grinsen. „Gut, wie du möchtest“   Ayaka saß am Treppenende, im Schloss, auf der letzten Stufe und ließ einen der Todengeister vor sich herum tänzeln. Ihr Vater hatte schließlich gehalten, was er ihr damals versprochen hatte und ein wenig von ihren Kräften gezeigt. Es reichte zwar momentan nur für einen der Geister, aber schon alleine das freute sie etwas. „Ayaka?“, kam es fragend, von deren Mutter. Das Mädchen schreckte auf und ließ den Geist sofort verschwinden. Moe blinzelte etwas. „Es ist nicht so...wie du denkst….Mama...“, lächelte die kleine Wächterin unschuldig. Die Angesprochene seufzte schmunzelnd und ging zu dem Mädchen. „Es hat mich schon gewundert, weshalb du so lange auf Toilette bist. Das kannst du doch in unseren momentanen Lage nicht machen. Wir wissen dann doch nicht, ob dir eventuell etwas passiert ist“, strich Moe ihr sanft über den Kopf. Ayaka schaute verwundert zu ihr auf „Du bist nicht böse?“. Die Lebenswächterin schüttelte ihren Kopf „Natürlich nicht. Du möchtest doch einfach nur die beschützen, die dir wichtig sind. Außerdem...denken du und dein Vater wirklich, es fällt mir nicht auf, wenn ihr Stundenlang im Wald verschwindet und du völlig erschöpft wieder nach Hause kommst? Alleine vom spielen, wird man nicht so extrem fertig. Nicht auf diese Art und Weise“. Dem Mädchen wurde bewusst, das ihre Mama recht hatte. Ihrem Papa war sicher auch klar gewesen, das die Orangehaarige dahinter kommen würde. Plötzlich begann Moe etwas zu lachen „Sei lieber noch dankbar, das du so klein bist. Ich habe das Training deines Vaters hinter mir. Auch wenn du seine Tochter bist….nein, gerade deswegen wird er erbarmungslos sein. Sei darauf vorbereitet, wenn du älter bist. Denk dann aber immer daran, das er das nur zu eurem besten macht. Oft werdet ihr fluchen und eventuell sogar euren Vater beschimpfen. Doch später werdet ihr ihm dankbar sein. Du und deine Geschwister dürfen niemals vergessen, das euer Vater schon viel in seinem Leben mit ansehen musste. Darum wird er euch hart trainieren lassen, damit auch ihr die beschützen könnt, die euch wichtig sind“. Ayaka überlegte kurz und lächelte anschließend „Ich werde hart an mir arbeiten, um alle beschützen zu können, die mir wichtig sind! Immerhin bin ich auch eine Wächterin. Ich werde euch stolz auf mich machen, versprochen!“. Das Lächeln der jungen Frau wurde sanft. Das würde sie bestimmt.   „Moe!“, kam auf einmal deren Mutter angelaufen. Die Gerufene und ihre Tochter drehten sich zu der Älteren. „Mutter? Was ist los?“, wollte die Lebenswächterin aufgebracht wissen. „Ich habe ein ungutes Gefühl bekommen und nach draußen gesehen… Der Himmel, er..“, ehe Sakura zu ende sprechen konnte, drehte die Wächterin sich zu dem Fenster und warf ihren Blick nach draußen. Der Himmel verfinsterte sich schnell. Zu schnell. Wie damals, als das Chaos wütete. Er hatte das Siegel also gebrochen. „Mutter, bring Ayaka von hier weg“, wurde Moe ernst. „Aber...“ „Nichts aber, tu es!“, entgegnete die Lebenswächterin. Sakura betrachtete kurz die smaragdgrünen Augen ihrer Tochter mit ihren. Anschließend nickte sie und griff nach der Hand ihrer Enkelin. „Nein! Ich will nicht… Mama!“, zeterte Ayaka und wollte nicht gehen. Doch als sie erneut zu der Orangehaarigen blickte, öffnete jene gerade das Fenster und sprang durch dieses. „Mama!“, rief das Mädchen ihr besorgt nach. „Ayaka, du musst ihr jetzt vertrauen. Deine Mama ist taff, weist du? Genau wie ihre Vater lässt sie sich nichts sagen und muss immer mit dem Kopf durch die Wand. Du musst jetzt auf dich und deine Geschwister aufpassen, ja?“, lächelte Sakura. Die Fünfjährige erwiderte ihren Blick und lächelte leicht „Okay!“.  68. Kapitel -----------   Ein Aufruhr entstand im Schloss. Hideki´s Soldaten liefen wie aufgescheuchte Hühner durch die Gänge. Ebenso wie die Magier des riesigen Gebäudes. Die Wächter hatten mit ihren Familien ausgemacht, das wenn etwas passieren sollte, sie sich alle im Aufenthaltsraum trafen. Akemi und ihr Schwiegervater befanden sich ja schon dort. Die Rosahaarige erhob sich. „Es ist also soweit….“, murmelte sie, ehe sie zu ihrer Tochter blickte. Sie setzte dem Kleinen Mädchen einen liebevollen Kuss auf ihr Köpfchen. Anschließend blickte sie in die eisblauen Augen des Älteren „Beschütze unsere Tochter. Deine Enkelin“. Sousuke erwiderte ihren Blick verwirrt. „Aber sagtest du eben nicht, das du mich nicht mit ihr...“ „Du wirst nicht mit ihr alleine sein, die Anderen werden gleich ebenfalls eintreffen. Doch ich möchte, das Du sie beschützt“, lächelte Akemi, der der Dunkelhaarige das ‚Du‘ angeboten hatte, während sie alleine waren. Der Blick des Älteren wurde ernst „Verlasst euch auf mich“. Das Lächeln der Lichtwächterin wurde dankbar, ehe sie loslief und fast gegen die Tür gerannt wäre, weil jene sich in dem Augenblick öffnete. Während die junge Frau den Raum schließlich verließ, betraten Keisuke, Yuya, Shinji und der Rest der Familie den Raum. Ebenso wie Akaya, Kouhei und die Beiden Kleinen. Itoe, Ai, Taiki und deren Cousin und Cousine trafen ebenfalls ein. Krähe und Kumo ließen auch nicht lange auf sich warten. Katsuro und Kuraiko folgten Akemi in das Besprechungszimmer von Manabu, Hideki und Chiyo. Kano war mit Sicherheit schon dort. Zum Schluss betraten auch Sakura und Ayaka das Zimmer. „Wo ist Moe?“, wollte Akaya wissen. Die Angesprochenen lächelten unschuldig. „Naja, weist du...“ „...Mama ist irgendwie einfach aus dem Fenster gesprungen, als sie die Wolken sah“, beendete Ayaka den Satz ihrer Oma. Der Blick ihres Vater´s sprach Bände. „Diese….Warum muss sie nur immer so voreilig sein!?“, übergab der Todeswächter Kouhei Amaya. Alle blickten zu dem Wächter. „Wir möchten auch mitkommen“, erhob Momoko ihre Stimme. Der Weißhaarige richtete seinen Blick auf sie. „Nein. Ihr werdet hier bleiben und die Kinder beschützen. Krähe wird eine Barriere errichten. Doch sollte diese nicht helfen oder halten, wird sie eure Hilfe brauchen. Die Magier des Schlosses sind schon mit dessen Schutz ausgelastet und die Soldaten mit dem Schutz der Menschen. Kumo wird ebenfalls so lange hier bleiben, bis Manau ihn ruft, sollten wir seine Hilfe brauchen“, meinte Akaya. Alle Augen lagen auf ihm. Er rechnete schon mit Rebellion. „In Ordnung. Wir werden die Kinder beschützen. Konzentriert ihr euch auf eure Aufgabe“, lächelte Sakura. „Genau. Überlasst das hier nur uns. Mit so ein paar Kreaturen und Gestalten werden wir schon noch fertig“, grinste Keisuke. „Die Tiere aus den Wäldern wissen bescheid und werden euch unterstützen, wo sie nur können“, lenkte Yuya ein. „Sollte etwas sein, werde ich wohl den Boten machen, was?“, grinste Naoki. „Akaya, versprich mir bitte, auf Moe aufzupassen“, sah Momoko zu dem Weißhaarigen auf. Dieser begann zu grinsen „Natürlich. Ich lasse so schnell niemanden mehr vor meinen Augen sterben. Deswegen muss ich jetzt auch eilig zu meiner Frau“. Mit diesen Worten, verließ der Todeswächter den Raum. Zuvor wünschten alle ihm noch viel Glück und Krähe meinte besorgt, das sie gut auf sich aufpassen sollten. Kurz darauf spürte der Wächter die starke Energie, seiner großen Kleinen. „Gut so, Krähe“   Moe stand währenddessen im Schlosshof. Der Wind sauste ihr um die Ohren und ein Unwetter zog sich über ihr zusammen. Kurz darauf bebte die Erde etwas. Es wiederholte sich tatsächlich alles. Anschließend prasselte der Regen auf die junge Frau nieder. Sie spürte, wie die finstere Energie, immer näher auf sie zukam. Leider zerrte diese, wie auch schon damals, an ihren Kräften. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie Schreie aus der Stadt und aus dem Schloss vernehmen konnte. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst „Yami, nun zeig dich endlich! Ich weis genau, das du schon hier bist!“. Kurz darauf richtete sie ihre Augen auf eine Stelle. Aus dieser Ecke kam der eben Genannte hervor. „Schade, du hast mich also doch schon bemerkt“, grinste der Schwarzhaarige. Moe musterte ihn. Sein Körper wurde von einer unheimlich starken Macht durchzogen. Durch die Kraft des Chaos, hatte er nun seine vollständigen Kräfte zurück. „Du bist ganz schön mutig, das du dich alleine her traust. Du musst doch schon gewusst haben, das ich hier bin, bevor du aus dem Fenster gesprungen bist. So machst du es mir beinahe zu einfach“, spielte Yami mit der Kette, der Lichtwächterin, herum. Das sah diese gar nicht gern. „Du scheinst zu vergessen, das ich die Wächterin des Lebens bin. So leicht kommst du an mich nicht heran“, entgegnete die junge Frau. „Meinst du, dein Schild wird bei dieser Finsteren Energie lange stand halten?“, stieß der Wächter des Nichts von der Wand ab und stand kurz darauf, blitzschnell, vor der Orangehaarigen. Jene wich aber nicht zurück und begann zu lächeln „Habe ich jemals von meinem Schild gesprochen?“. Yami verstand nicht ganz, bis sich auf einmal Todengeister an seine Beine klammerten. Er weitete seine Augen etwas und machte einen Satz zurück. „Habe ich dir nicht schon mehr wie einmal gesagt, das du deine dreckigen Finger von meiner Frau lassen sollst? Ich mag es gar nicht, mich wiederholen zu müssen“, stoppte Akaya neben Moe. „Woher wusstest du, das er rechtzeitig kommen würde?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Die Angesprochene lächelte „Er ist mein Mann. Er ist Akaya. Ich kenne ihn und selbst wenn er nicht rechtzeitig da gewesen wäre, wärst du derjenige, der letztlich leiden würde“. Yami grinste spöttisch „Sich so auf jemand anderes zu verlassen, lächerlich. Das wird irgendwann euer Todesurteil sein“. „Das denke ich nicht. Immerhin bin ich höchst persönlich der Tod. Ich glaube, da habe ich noch ein Mitentscheidungsrecht“, schmunzelte Akaya, ehe sich seine Miene verfinsterte. „Na, dann lassen wir die Spiele mal beginnen“, hob Yami seine Hand und schnipste. Kurz danach ließ der Sturm etwas nach und lauter schwarze Gestalten kamen aus dem Boden empor. Andere wiederum traten aus den Schatten hervor. Das Geschreie im Schloss wurde immer lauter. „Moe, du hilfst den Wachen im Schloss. Ich werde mich um unseren ‚Freund‘ kümmern“, meinte Akaya und er wusste, das seine Frau damit nicht einverstanden sein würde, weshalb er ihr einen Kuss gab und sie schließlich von seinen Todesgeistern wegtragen ließ. „Akaya!“, rief Moe verärgert und besorgt zugleich, doch ihr Mann blickte nur noch auf den anderen Wächter. „Und jetzt zu dir“, grinste der Todeswächter finster, wobei seine roten Augen kurz aufblitzen.   Moe wurde wenig später von den Geistern abgesetzt. Auch wenn jene eher aussahen, wie kleine, schwarze Männchen. „So was! Wie kann er einfach“, wollte die junge Frau gerade fluchen, bemerkte aber im Augenwinkel, wie eine Frau von einer der Kreaturen angegriffen wurde. Ohne zu zögern beschwor sie ihren Speer und zerschlug das Ding. Die Gerettete bedankte sich herzlich und setzte eilig ihren Weg fort. Sie hatten den Bediensteten gesagt, sollte das Schloss angegriffen werden, das sie sich im Ballsaal versammeln sollten. Dort würden sie von einigen der Schlossmagier beschützt werden, ebenso wie von den Soldaten. Als Moe die nächsten Schreie vernahm, machte sie sich sofort auf den Weg zu diesen. Die anderen Wächter konnten ihre kurze Besprechung immer noch nicht beenden. „Unser Ziel ist es also, die Kette zurück zu erlangen und mit Hilfe des Chaos Yami und das Nichts zu versiegeln“, meinte Hideki. „Ja, nur leider klingt das einfacher, wie es wohl wirklich sein wird“, seufzte Manabu. „Akaya und Moe sind schon mitten im Kampf“, erhob Chiyo, besorgt, ihre Stimme. Sie sah es in ihren Schicksalssträngen. „D – Dann sollten wir ihnen helfen, nicht?“, lenkte Kuraiko ein. Ihr Verlobter legte seine Hände auf ihre Schultern „Es tut mir leid, Kätzchen, aber das kann ich nicht zulassen. Beim besten Willen nicht. Du wirst zu unseren Familien gehen und ihnen helfen“. Die Dunkelheitswächterin wollte rebellieren. „Kuraiko, bitte. Katsuro hat recht. Du musst jetzt Shinji und Fudo beschützen. Stell dir vor, dir passiert etwas. Dann könnte es sein, das Shinji einfach verschwindet. Das möchtest du sicher nicht“, nahm Akemi die Hände ihrer Schwester und lächelte zu dieser auf. Die Angesprochene nickte zögerlich „Ihr habt recht. Entschuldigt“. „Und was machen wir, wenn wir den Schlüssel haben?“, brachte Kano sich ein. Die Anderen blickten zu ihm. „Dann werde ich ihn benutzen“, sagte Shin und trat etwas in den Vordergrund. Seine Schwester blickt sofort zu ihm „Aber das…. Shin das geht nicht! Lass es lieber Kumo machen, dich wird das sonst sicher...“. Der Schwarzhaarige lächelte sanft zu seiner Schwester herab „Ich weis. Aber ich habe die Mächte des Chaos schon einmal kontrolliert. Außerdem kann ich damit meine Schuld eventuell endlich begleichen“. Die Augen der Pinkhaarigen weiteten sich. Das, was ihr Bruder vor hatte, war purer Selbstmord. „Ich bin dagegen! Du hast nichts wieder gut zu machen! Außerdem musst du auch an Ai und Taiki denken! Sie sind deine Familie, du kannst sie nicht einfach im Stich lassen“, weigerte Chiyo sich, seinen Vorschlag anzunehmen. Die Anderen sahen betroffen zu ihnen. Manabu biss sich auf seine Unterlippe. Er wusste, das Shin recht hatte. Kumo könnte das Chaos zwar kontrollieren, aber ob er es auch richtig einsetzen könnte… Andererseits tat es ihm weh, seine Freundin so zu sehen. Was sollte er nur machen? Akemi hingegen, wusste wie Shin empfand. Genau das war es ja, was er retten und beschützen wollte. Seine Familie. „Ich denke, Ai ahnt schon, das etwas passieren wird. Sie hat sich heute anders verhalten, wie sonst“, erhob die Rosahaarige, traurig lächelnd, ihre Stimme. Anschließend ging sie auf die Schicksalswächterin und deren Bruder zu. „Sie kennt ihren Mann, besser als jeder von uns. Eventuell haben seine Gefühle ihn ja verraten? Sie liebt Shin und Taiki. Auch sie würde alles dafür tun, um ihren kleinen Prinzen zu beschützen. Wenn das nun der einzige Weg ist, dann...“, hielt die Lichtwächterin inne. „Im Gegensatz zu mir, ist Shin sicher bewusst, wie viel Schmerz er hinterlässt. Aber diese Wunden werden wieder heilen. Sein Opfer wird nicht umsonst gewesen sein. Er wird weiterleben, Chiyo. In unseren Herzen und vor allem in seinem Sohn. Taiki ähnelt seinem Vater von Tag zu Tag mehr. Aber wir müssen auch an diese Dimension und all ihre Bewohner denken. Wenn wir nichts unternehmen, werden viele Menschen unnötig sterben“, schilderte Akemi, ihre Sicht der Dinge. Die Pinkhaarige sah zu der anderen Wächterin. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie wollte es nicht einsehen, aber wahrscheinlich hatten sie recht. Sie, als Wächterin der Schicksale aller, müsste diese immerhin auch unter allen Umständen beschützen wollen. Ihr Bruder war bereit, das zu tun. Sie war diejenige, die es nicht war.   Plötzlich bebte die Erde erneut. Kano hielt seine Frau fest, da diese sonst umgefallen wäre. „Wir sollten den anderen helfen“, kam es über die Lippen des Blonden. Akemi nickte und ihre Blicke trafen sich. „Weiche ja nicht von meiner Seite“, meinte der Zeitwächter noch, ehe er mit der Jüngeren los rannte. „Ich werde dich zu den Anderen bringen und dann unseren Freunden helfen“, nahm Katsuro, Kuraiko, an die Hand und zog sie liebevoll mit sich. Shin hingegen, nahm seine Schwester noch einmal fest in seine Arme. Ihre Tränen wollten einfach nicht versiegen. Manabu legte ihr eine Hand auf den Rücken, ehe auch er sich auf den Weg machte, um die Wächter zu unterstützen. „Hast du es Ai irgendwie gesagt?“, gab die Schicksalswächterin leise von sich. Ihr Bruder schmunzelte „Nein, aber das musste ich auch nicht. Ich konnte in ihren Augen sehen, das sie es weis. Die letzten Tage haben wir unentwegt zusammen verbracht. Sie hat mir immer wieder erzählt, das Taiki sicher ein toller Junge werden und sie gut auf ihn aufpassen wird. Da sie nur von sich sprach, kennt sie meine Absichten. Akemi hat mit dem, was sie eben sagte, ja auch nicht ganz unrecht“. Die pinken, traurigen Augen der Jüngeren sahen zu Shin auf „Hast du keine Angst?“. Der Schwarzhaarige lächelte ertappt. „Und wie ich das habe. Ich muss so viel hier zurück lassen. Ihr alle bedeutet mir so unheimlich viel. Aber ich weis, das es dir und Ai an nichts fehlen wird. Manabu passt gut auf dich und die Kinder auf. Bei Ai brauche ich mir nun wirklich keine Sorgen machen, sie kann hervorragend auf sich selbst aufpassen“, musste Shin nun doch schmunzeln. „Und Taiki?“, hing Chiyo fragend dran. „Dem wird Ai erzählen, wofür sein Vater gestorben ist….wahrscheinlich wird sie es Heldenhafter ausschmücken, als es wirklich ist“, seufzte Shin lächelnd. Nun musste sogar die Pinkhaarige etwas lächeln „Das stimmt wohl“. Anschließend nahmen sie sich noch einmal fest in den Arm, ehe auch sie losliefen.   Das Schloss glich inzwischen einem Schlachtfeld. Viele Verletzte zierten den Boden. Leider auch ein paar Tode. Aus dem Schlosshof, konnte man immer wieder kleine Explosionen vernehmen. Trotz das Yami nun seine vollen Kräfte besaß, hielt Akaya sich gut. Akemi half derzeit den Verletzten und Kano beschützte sie vor den Kreaturen. Katsuro half den Soldaten. Manabu wies die Magier zurecht und kämpfte ebenfalls. Moe hingegen blickte sich um. Irgendetwas war komisch. Wo war Shizuka? Sie würde sich das alles doch niemals entgehen lassen. Das verhieß nichts gutes. Akaya würde auch nicht mehr lange alleine durchhalten. Doch sie wusste auch, das er sie wieder weg schicken würde. Daher hatte es keinen Sinn, momentan erneut zu ihnen zu gehen. Sicher wollte der Weißhaarige Yami erst einmal etwas schwächen und das konnte er nun einmal am besten, wenn niemand von ihnen in seiner Nähe war. Sie konnte nämlich noch sehen, wie ihr Mann sich seiner Handschuhe entledigte. Seine Berührungen mochten Yami zwar nicht töten, aber schwächen taten sie ihn mit Sicherheit. Plötzlich wurde Moe an den Haaren gepackt, welche jemand nach hinten zerrte. „So sieht man sich wieder“, schmunzelte die Vampirin. „Shizuka… Da bist du also. Hast du dich etwa versteckt?“, erwiderte die Lebenswächterin belustigt. Die roten Augen ihres Gegenübers würden wütend. „Das hättest du wohl gerne! Ich habe lediglich ein wenig Chaos gestiftet. Eure, ach so tollen Soldaten, waren ein appetitlicher Snack“, lächelte die Blauhaarige, woraufhin sie einen verachtenden Blick von der Orangehaarigen bekam. Anschließend schlug jene mit ihrem Speer nach der Vampirin, welche natürlich zurück wich. Daraufhin brach ein Kampf zwischen den Beiden aus. Er war erneut, ziemlich ausgeglichen. Jeder von ihnen traf ihren Gegner, wurde aber auch selbst getroffen. Als die Frauen sich aufrappelten, sah Moe schmunzelnd zu Shizuka „Du hast damals wirklich viel für meinen Mann über gehabt, was? Ich konnte es sehen. Du hast ihn allerdings nicht die Bohne interessiert. Das muss doch echt schmerzhaft gewesen sein...Jahrzehnte in unerwiderter Liebe mit ihm zusammen leben zu müssen“. Die Angesprochene weitete ihre Augen etwas. Wenig später blitzten diese rot auf „Du willst also schneller sterben? Bitte, kannst du gerne haben“. Die junge Frau sah fragend zu der Vampirin. Diese durchströmte auf einmal auch eine wesentlich stärkere Energie. Hatte das Chaos ihr etwa auch ein wenig seiner Kraft zukommen lassen? Aber weshalb sollte Yami das tun? Durch diese Gedanken war Moe kurz abgelenkt, was leider dafür sorgte, das Shizuka sie mit voller Wucht, durch das Fenster nach draußen schleuderte. Aus dem dritten Stock.    69. Kapitel -----------   Akaya rappelte sich gerade schmunzelnd auf und wischte sich das Blut vom Mundwinkel. Das Chaos hatte Yami wirklich mehr Kraft verliehen. Doch immerhin konnte er den Kerl schwächen. Plötzlich hörte er etwas hinter sich klirren und wandt sich in die Richtung des Geräusches. „Nun hat Shizuka wohl auch ihre neuen Kräfte aktiviert. Schade nur, das die Lebenswächterin wohl in der Nähe war“, schmunzelte der Schwarzhaarige. Moe flog unaufhaltsam auf den Boden zu. Sie schien ihr Bewusstsein verloren zu haben. Ihr Speer hatte seine Klinge schon in den Boden gerammt. Der Todeswächter wollte zu ihr eilen, jedoch erhob sich vor ihm eine schwarze Gestalt. „So einfach werde ich es dir sicher nicht machen“, meinte Yami. Der Weißhaarige knurrte. So würde er es nicht mehr rechtzeitig zu seiner Frau schaffen. „Verdammt! Moe!!“   Katsuro und Hideki kamen gerade noch rechtzeitig. Der Rothaarige schleuderte die junge Frau mit seinem Wind in ihre Richtung, während der General Moe abfing. „Keine Sorge Akaya,wir haben sie!“, rief der Raumwächter, grinsend, zu dem Weißhaarigen. Dieser konnte es durch die riesige Gestalt zwar nichts sehen, war aber sichtlich erleichtert es zu hören. „Das habt ihr nicht umsonst getan!“, hetzte der Todeswächter seine Todengeister auf die Gestalt, während er sich Yami erneut zu wandt. „Du bist doch selbst schon total entkräftet, was willst du also ausrichten?“, schmunzelte der Wächter des Nichts. Auf einmal grinste der Todeswächter. Diese irritierte Yami. „Ich bin schon lange kein Einzelgänger mehr. Ich habe Freunde und Familie, auf die ich mich verlassen kann. Das ist mein Glück, das du nie haben wirst“, zog Akaya sich seine Handschuhe wieder über. Der Schwarzhaarige wirkte immer noch etwas verwirrt. Plötzlich bemerkte er, das die Kette weg war, welche er sich um den Hals gelegt hatte. Als er sich umsah, konnte er noch sehen, wie sie in Manabu´s Händen landete. „Ihr….habt das also so geplant?“, knurrte der Schwarzhaarige. „Hat gut geklappt, nicht?“, grinste der Weißhaarige weiter. „Wir haben dich letzten Endes, mit deinen eigenen Waffen geschlagen. Wir mögen zwar alle durch deine kleinen Freunde ziemlich mitgenommen sein, aber Akaya hat super Ablenkungsarbeit geleistet. Auch wenn wir Moe nichts von diesem Plan gesagt haben, da sie sich eh geweigert hätte“, stoppte Hideki, mit der eben Genannten auf seinen Armen, neben dem Todeswächter. Dieser nahm dem General, die Orangehaarige, vorsichtig ab. „Habe ich dir nicht beim letzten mal schon gesagt, das so viele Kratzer dir nicht stehen?“, schmunzelte Akaya verzweifelt. Die junge Frau öffnete etwas ihre Augen „Pff, du siehst doch nicht viel besser aus“. Shizuka hatte indessen mit Chiyo ihren ‚Spaß‘. Die Pinkhaarige schleuderte die Vampirin auf dem selben Weg nach draußen, wo Kano diese schon in Empfang nahm. Seine Frau kümmerte sich derweil weiter um die Verletzten. Katsuro half den anderen Beiden, schließlich hatte auch er noch eine Rechnung mit dieser Frau offen.   „Das ist ja auch alles schön und gut, aber was genau wollt ihr jetzt mit dem Schlüssel? Glaubt ihr, ich überlasse euch einfach so die Macht des Chaos?“, grinste Yami. „Nein, aber wir haben hier jemanden, der es schon mal unter Kontrolle hatte“, erhob Manabu seine Stimme, ehe er Shin die Kette in die Hände legte. Der Wächter des Nichts blickte zu ihnen. „Die Frage ist wohl eher, wer wen unter Kontrolle hatte. Zudem wird sein Körper das kaum noch einmal überleben“, meinte er dazu. „Das weis ich. Aber bin ich dieses mal nicht alleine. Die Wächter werden mir bei der Versiegelung helfen. Yami´s Blick veränderte sich. „Du willst dich für eine Versiegelung opfern, die nicht von Dauer ist?“, versuchte dieser zu grinsen. „Allerdings“, gab Shin ernst von sich. Die weißen Augen des Schwarzhaarigen, lagen auf dem Anderen. „Als ob ich das zulassen würde!“, erneut bebte die Erde stark, weshalb viele sich bemühen mussten, stehen zu bleiben. Zudem war es ein schlechtes Timing, da sie Shizuka gerade den gar ausmachen wollten. Der Wächter des Nichts schwebte in die Lüfte „Bevor ihr irgendetwas tun könnt, werde ich euch endgültig vernichten!“. Das Erdbeben wurde stärker und stärker. Das Schloss begann zu bröckeln und bekam Risse, ebenso wie der Boden unter ihnen. Die Wächter wichen zu allen möglichen Seiten aus. „Das Schloss wird so nicht standhalten können!“, meinte Manabu. Alle wussten sofort, dass das ihre Familien betreffen würde. Was wohl auch die Absicht ihres Gegners war. Chiyo, Kano und Katsuro hatten derweil immer noch mit Shizuka zu kämpfen. Moe sah zu ihrem Mann auf. „Akaya, du musst mir jetzt einen Gefallen tun und mir helfen den Aufenthaltsraum zu sehen“, meinte die junge Frau eilig. Der Todeswächter blickte zu ihr herunter. „Katsuro! Deine Hilfe brauche ich auch! Du musst mit deinem Schneidewind das Fenster zerstören, ebenso wie die Wände und Türen. Krähe´s Barriere wird dem noch standhalten können, aber keinem Einsturz! Ich muss jeden von ihnen sehen können, also beeil dich!“, rief die Lebenswächterin zu dem des Raumes. Der Rothaarige blickte erst verwundert zu ihr, ehe er nickte und tat was sie verlangte. Akaya hingegen betrachtete seine Frau. Jene erwiderte seinen Blick „Worauf wartest du? Wir müssen uns beeilen...“. „Du weist genau, was ist. Das ist Wahnsinn. Diese ganzen Leute schützen zu wollen, weist du eigentlich, wie viel Kraft dich das kosten wird? Das geht weit über deine Grenzen hinaus“, meinte der Weißhaarige. Die smaragdgrünen Augen der Jüngeren lagen auf seinen roten. Moe begann zu lächeln „Akaya, ich muss. Es sind unsere Familien. Unsere Kinder. Sie sind im Zweiten Stock und würden vollkommen zerquetscht werden. Krähe muss ihre Barriere schon viel zu lange aufrecht halten, als das sie dem standhalten könnte. Kumo´s Gestalten könnten auch nur einen Bruchteil schützen. Akio könnte es versuchen, ist aber noch zu schwach. Immerhin zerrt diese Finstere Energie um uns herum sicher auch an seinen Kräften“. In den Augen ihres Mannes, konnte sie den Zwiespalt erkennen, welchen er gerade mit sich ausmachte. Gab es denn wirklich keinen anderen Weg? Plötzlich hörten sie ein lautes Knacken. Katsuro war gerade fertig geworden, da entstand durch das Erdbeben, ein großer Riss in der Schlossmauer. Alle Wächter sahen entgeistert zu dieser. „Akaya, schnell!“, flehte die Lebenswächterin. Der Weißhaarige biss sich auf seine Unterlippe, ehe er auf den Baum sprang, von welchem aus man den Aufenthaltsraum sehen konnte. Die Orangehaarige fixierte sofort jede Person in dem Zimmer mit ihrem Blick. Sie hielten sich alle ängstlich aneinander fest. Von weitem konnte Moe erkennen, das Ayaka zu ihnen sah, weshalb sie ihrer Tochter zu lächelte. Kurz darauf brach der Teil des Schlosses zusammen. In jenem Augenblick wurde Kano so wütend, das er Shizuka mit seinen Einzapfen aufspießte, welche aus dem Boden hervorragten. Sowohl die Wächter, als auch Yami, warteten sehnlichst darauf, das der Rauch sich verzog.   Nach wenigen Minuten legte sich die dunkle Nebelschwade. Zu sehen waren lauter Trümmer. Ein schreckliches Bild. Doch inmitten jener, war ein verschonter Kreis, in welchem sich ihre Familien befanden. Bis auf ein paar Kratzer, ging es allen gut. Erleichterung machte sich in den Wächtern breit. „Schade eigentlich. Aber dafür bin ich wenigstens einen Wächter los geworden“, schmunzelte Yami. Die Anwesenden fragte sich, wen er meinte. Danach richteten alle ihren Blick hastig auf Akaya. Dieser kam auf sie zu. Moe hing dabei leblos in seinen Armen. Seine Freunde wussten nicht, was sie von diesem Anblick halten sollten. Der Todeswächter legte Hideki die Lebenswächterin, behutsam, in die Arme. „Was ist mit Moe?“, kam Chiyo angelaufen, dicht gefolgt von Katsuro und Kano. „Ich weis nicht...“, antwortete der General beunruhigt. Doch er sorgte sich gerade beinahe mehr um den Weißhaarigen. Er sagte nichts. Sein Blick lag starr auf dem Wächter des Nichts gerichtet. Seine Mimik verfinsterte sich. Anschließend sprang er zu Yami hoch und griff ihn erneut an. „Akaya!“, rief die Pinkhaarige ihm nach. Danach legte sie ihren Blick auf Moe, welche sich nicht mehr regte. „Scheinbar hat sie viel zu viel ihrer Kraft verwendet, um unsere Familien zu beschützen...“, seufzte Chiyo. „Manabu, wir brauchen sofort Akemi´s Hilfe!“, fügte sie noch hinzu, wobei sie sich zu ihrem Freund drehte. Dieser nickte ernst und kontaktierte die Rosahaarige sofort über deren Gedanken. Immerhin befand sie sich im, noch stehenden, Teil des Schlosses. Akaya hingegen, war momentan vollkommen in Rage. Das wunderte allerdings niemanden. Keiner konnte genau sagen, ob die Lebenswächterin noch atmete, oder nicht. Kano lief indessen seiner Frau entgegen, als Manabu ihm sagte, wo sie sich aufhielt. Wenn sie alleine kommen würde, dauerte es sicher zu lang, schließlich liefen diese elenden Kreaturen und Gestalten immer noch herum. Von jenen wurde die junge Frau auch gerade belagert. Der Zeitwächter durchbohrte jene mit seinem Eis und zog Akemi zu sich. „So viel zu dem Magier, der bei dir war! Verdammt, wo ist dieser Kerl!?“, knurrte Kano. „Ich habe ihn weg geschickt, um anderen helfen zu können“, lächelte die Lichtwächterin unschuldig. Ihr Mann schielte vielsagend zu ihr. „Egal, komm jetzt“, meinte er nur noch und zog die Jüngere mit sich.   Als sie zurück kamen, war der Schlosshof vollkommen verwüstet. Akaya, Manabu und Katsuro kämpften gegen Yami. Wobei letztere Wächter aufpassen mussten, das ersterer ihren Feind nicht umbrachte. „Ich werde ihnen helfen“, meinte Kano, woraufhin Akemi nickte. Daraufhin trennten sich ihre Wege. Die Rosahaarige stoppte bei Chiyo und den anderen Beiden. Die Lichtwächterin musterte ihre Freundin genau. „Und Akemi, was ist?“, fragte Hideki, unsicher. Er wusste nicht, ob er die Antwort wirklich hören wollte. Doch statt zu antworten, betrachtete die Rosahaarige ihre beste Freundin weiter. Sie flehte Moe in Gedanken beinahe an, ihr ein Zeichen zu geben. Irgendeines. Akemi schloss ihre Augen und konzentrierte sich weiter. Ein Moment der Stille. Sie blendete alles um sich herum aus…… Da! Da war etwas! Die junge Frau riss ihre Augen auf „Sie lebt! Aber ihr Herz schlägt fast kaum noch...nur noch gerade so, dass das Blut durch ihren Körper geleitet wird und ihn versorgen kann. Deshalb Atmet sie auch kaum hörbar“. Sofort begann die Lichtwächterin damit, die des Lebens zu heilen. Hideki und Chiyo´s Gesichtszüge wurden daraufhin erleichtert. Ihr Körper war also komplett herunter gefahren, um sie bloß noch mit dem nötigsten zu versorgen und so vor ihrem Tod zu bewahren. Deshalb war sie auch so blass und besaß eine ungesunde Körpertemperatur. Chiyo rannte indessen zu den Kämpfenden. „Akaya! Moe lebt!“, stoppte sie bei ihnen. Doch der Weißhaarige beachtete sie gar nicht erst. Katsuro blickte von der jungen Frau zu dem Angesprochenen. Das Verhalten kam ihm äußerst bekannt vor, weshalb er kurz zu Kano sah, welcher seinem Blick sofort auswich. Der Rothaarige rannte zu dem Weißhaarigen und wollte ihm eine verpassen, wurde jedoch selbst von ihm geschlagen. Jedoch bekam er, aus anderer Faust, einen Schlag ins Gesicht. „Verdammt! Reiß dich zusammen. Sonst lässt du dich doch nicht so von deinen Gefühlen leiten, Akaya!“, murrte Manabu. Der Angesprochene hielt sich seine Wange und blickte schmollend zu dem Hellblauhaarigen auf „Seit wann bist du denn so brutal?“. Der Wissenswächter bekam einen leicht verlegenen Rotschimmer und richtete seinen Blick trotzig zur Seite „Sagt der Richtige. Schau dir mal Katsuro an“. Der Weißhaarige lenkte seinen Blick auf den Raumwächter, welcher ebenfalls eine dicke Backe hatte. „Über diesen Schlag, sehe ich jetzt mal hinweg“, schmunzelte der Rothaarige, sich die Wange reibend. „Gut, denn das tut mir auch nicht leid. Man sollte mich eben nicht ärgern, wenn ich sauer bin“, lächelte der Todeswächter, wobei es eines der unheimlichen Sorte war. „Habt ihr etwa vergessen, das ich auch noch hier bin?“, knurrte Yami, welcher dann von Spitzen Eiszapfen umringt wurde, welche aus dem Boden, in seine Richtung ragten. „Natürlich nicht. Abschaum vergessen wir nicht so schnell“, meinte Kano kalt. Akaya rappelte sich auf „Da hat er ganz recht. Aber ich habe leider keine Zeit mehr für dich. Das Leben meiner Frau bedeutet mir wesentlich mehr, wie dein unnötiges“. Der Weißhaarige, nickte dem Blonden kurz zu, ehe er zurück lief. Der Zeitwächter folgte ihm kurz mit seinen Augen.   Chiyo begab sich in der Zwischenzeit zu ihrem Bruder, welcher den Schlüssel nutzte, um an das Chaos zu kommen. Doch Yami machte es ihm nicht sonderlich leicht, was ja zu vermuten war. Die Pinkhaarige stoppte neben dem Älteren und legte sachte eine Hand auf seine, welche die Kette hielten. Ihre Blicke trafen sich. „Ich werde dich unterstützen, Shin“, lächelte sie leicht. Anschließend schlossen Beide ihre Augen. Unter ihnen erschien ein leuchtender Kreis, mit verschlüsselten Zeichen. Dieser war zur Hälfte hell, als auch dunkel. Yami blickte sofort zu ihnen. Er spürte, das sie an seinen Kräften zerrten und an das Chaos wollten. Er wollte zu ihnen flitzen, doch Kano ließ seine Zeit langsamer laufen, weshalb er nicht schneller wurde. Katsuro hielt ihn mit seinem schneidenden Wind in Schach. Der Schwarzhaarige knurrte. Sollten diese Wächter wirklich stärker sein, wie ihre Vorgänger? Hatte er einen Fehler gemacht, sie zu unterschätzen? Akemi war inzwischen ziemlich am Ende ihrer Kräfte angelangt. Sie spürte eine Hand, welche sich auf ihre Schulter legte. Sie sah zu dessen Besitzer auf „Akaya?“. Dieser lächelte ihr entgegen „Danke Akemi, das reicht. Moe würde nicht wollen, das du dich für sie komplett verausgabst“. Die Rosahaarige nickte zustimmend und brach die Heilung ab. Der Todeswächter fing sie mit einem Arm ab, da die Lichtwächterin erschöpft zurück sank. „Wir tauschen. Kümmere dich lieber um deine Frau“, schmunzelte Hideki, während er einen Arm ausstreckte, um Akemi zu stützen. Der Weißhaarige zögerte nicht lang und nahm Moe entgegen. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen „Das sieht doch schon viel gesünder aus. Wenn auch noch ziemlich zerkratzt“. „Rede nicht so von mir, wenn du selbst genauso Schlimm aussiehst“, kam es schwach über die Lippen der Orangehaarigen, während sie ihre Augen öffnete. Ihr Mann legte sanft seine Stirn gegen ihre „Dabei hast du mir doch versprochen, keinen Blödsinn mehr zu machen“. „Wann war das denn?“, entgegnete die Lebenswächterin. „Lass mir doch wenigstens diesen Glauben“, seufzte Akaya schmunzelnd. Hideki sah lächelnd zu den Beiden, woraufhin sein Blick, in die Ferne, zu seiner eigenen Frau ging. Jene half gerade die leichten Verletzungen der Anderen zu versorgen, als sie ebenfalls zu ihm sah. Sie lächelten sich kurz zu, ehe sie sich wieder von einander abwandten.   Chiyo und ihr Bruder öffneten ihre Augen. „Jetzt“, kam es synchron über ihre Lippen, ehe ein Lichtstrahl auf Yami zu schoss. Jener ging daraufhin sofort zu Boden und kämpfte gegen das an, was gerade passierte. Vergebens. Shin stieß seine Schwester bei Seite, ehe die Macht des Chaos in ihn strömte. „Shin!“, gab die junge Frau besorgt von sich. Ihr Bruder war gerade vollkommen konzentriert. „Wir müssen uns beeilen, lange kann ich das nicht halten, ehe es mich...“, musste der jungen Mann die Zähne zusammen beißen. Tränen sammelten sich in den Augen der Schicksalswächterin. „Manabu!“ Jener reagierte sofort und drückte Yami mit seiner Telekinese gegen den Boden. Chiyo lief zu ihnen und beschwor ihren Stab. Diesen stellte sie auf den Boden, woraufhin erneut ein leuchtender Kreis mit Zeichen erschien. Nun versammelten sich die Wächter ebenfalls, alle, um diesen Kreis. Auch Kuraiko und Ai waren dazu gestoßen. Hideki wurde von Kano abgelöst, welcher nun seine Frau auf Armen trug. Anschließend murmelte Chiyo alte Formeln vor sich hin. „Das ihr das bereuen werdet, ist euch sicher bewusst… Ich werde wieder kommen und dann jedem einzelnen von euch das nehmen, was euch wichtig ist. Die Rache wird erbarmungslos sein“, knurrte der Wächter des Nichts. „Das werden wir ja sehen. Dazu musst du nämlich erst einmal unser Siegel brechen“, grinste Akaya. Shin trat nun in den Kreis. Die Energie des Chaos begann schon wieder aus seinem Körper zu strömen. Ai sah traurig zu ihm „Shin...“. Dieser erwiderte ihren Blick, sanft lächelnd „Ich werde in meinem nächsten Leben auf dich warten. Und dann möchte ich ohne Kämpfe mit dir leben“. Nach diesen Worten, bahnten sich Tränen, ihren Weg über Ai´s Wangen. Auch Chiyo konnte sich nicht zurück halten, obwohl sie die Formel immer und immer wiederholte. Die Gefühlswächterin nickte letztlich und schenkte ihrem Mann ein letztes Lächeln. Das hatte er verdient. Anschließend widmete sich Shin Yami. Die Augen des Ersteren leuchteten auf „Du wirst den Wächtern vorerst keine Probleme mehr machen“. Anschließend entlud Chiyo´s Bruder die Macht des Chaos, ebenso wie die Wächter ihren Teil zum Siegel beitrugen. „Versiegeln!“, rief die Schicksalswächterin zum Schluss. Nachdem sie dieses Wort aussprach, wurde Yami in seine Dimension geschickt und mit dieser und allem, was sich in ihr befand, versiegelt. Aiko fing ihren Mann ab, welcher zu Boden sank. Manabu stütze Chiyo, welche ebenfalls zu ihrem Bruder wollte. Jener lächelte schwach „Wir sehen uns bestimmt wieder. Bleib dir selbst treu Ai, denn du bist gut, so wie du bist. So lieben dich alle. Und passe gut auf unseren Sohn auf“. Die Rothaarige konnte ihre Trauer nicht verbergen. Sie hatte sich geschworen es nicht zuzulassen, das dieser liebevolle Mensch sterben würde. Dennoch hatte sie es nicht verhindern können. „Du machst dir schon wieder Vorwürfe, tu das nicht“, meinte Shin. „Hör auf mein Gesicht zu lesen, das ist nicht gerecht“, zwang sich Ai, zu lächeln. „Shin!“, half Manabu Chiyo neben ihren Bruder. „Für dich gilt das Gleiche. Lass dir niemals einreden, du seist keine gute Schicksalswächterin. Ich wüsste nicht, wer eine bessere wäre. Manabu, ich vertraue dir meine kleine Schwester an“, die Pinkhaarige schluchzte, während ihr Freund betroffen nickte. „Das werde ich, mit meinem Leben, wenn es sein muss“, meinte der Wissenswächter ernst. „Gut, dann bin ich ja beruhigt….“, hauchte Shin lächelnd, ehe der letzte Atemzug seinen Körper verließ. „Shin!!“, schrie Ai verzweifelt. Im selben Augenblick kamen endlich die Anderen bei der Gruppe an. Itoe wusste sofort was los war, da Shin´s Seele, seinen Körper verlassen hatte. Auch ihr stiegen sofort die Tränen in die Augen, während sie Aiko in ihre Arme nahm. Auch den Rest ließ das nicht kalt. Ayaka und Shinji rannten sofort zu ihren Eltern. Selbst die Kleinsten fingen an zu weinen, obwohl sie gar nicht wussten, was eigentlich passiert war. Wahrscheinlich lag es an der traurigen Stimmung.   …..   Einige Tage später fand Shin´s Beerdigung statt. Ai wusste immer noch nicht, wie sie ihrem Sohn erklären sollte, das sein geliebter Vater nicht wiederkommen würde. Alleine der Gedanke daran, ließ Tränen in ihre Augen aufsteigen. Itoe war deshalb auch ununterbrochen bei der Gefühlswächterin. Sie sollte diese Zeit keinesfalls alleine durchstehen müssen. Auch die Anderen waren für sie da, wenn sie sie brauchte. Chiyo ging es auch nicht viel besser. Doch Manabu gab ihr Halt, ebenso wie ihre Kinder. Zudem war er nicht der Einzige, den sie beisetzen mussten. Viele Soldaten und Magier waren gestorben, um die Menschen im Schloss und der Stadt zu beschützen. Auch sie würden auf den Gedenkstein kommen, den er vor fünf Jahren hatte aufstellen lassen. Masahiro stand auch auf jenem Stein.   …..   Wiederrum ein paar Tage später, mussten die Wächter sich von ihren Familien verabschieden. Die Monde standen in einer Reihe. Der Abschied fiel ihnen weder leicht, noch schwer. Immerhin wussten sie nun, das sie sich zumindest einmal im Monat sehen konnten. Katsuro würde persönlich, für das Portal an diesen Tagen, sorgen. Die Kinder hingegen, fanden den Abschied weniger berauschend. Hana wollte ihre Opa´s nicht gehen lassen. Sie könnten zwar nicht unterschiedlicher sein, jedoch hatte sie Beide lieb gewonnen. Ayaka und Shinji erging es ähnlich, aber sie waren schon alt genug, um das verstehen zu können.   Manabu seufzte „Jetzt müssen wir das Schloss schon wieder neu aufbauen… Das sollte nicht zum Standard werden“. „Diese Renovierung hat es jetzt aber wirklich dringend nötig“, grinste Akaya, weshalb er sich einen bösen Blick einfing. „Wie lange...mag er wohl nun versiegelt sein?“, erhob Kuraiko, besorgt, ihre Stimme. „Shin hat da doch jetzt seine Hand drauf, also sicher lange genug, das wir unsere Kinder darauf vorbereiten können“, lächelte Katsuro, seine Verlobte, ermutigend an. „Ja, er wird weiterhin auf uns aufpassen“, bildete sich ein trauriges Lächeln, auf Chiyo´s Lippen. Ihr Freund legte einen Arm um sie „Er wird sicher nie wirklich weg sein. Er ist immerhin dein großer Bruder. Dann ist das doch die einzige logische Schlussfolgerung, nicht?“. „Seit wann glaubst du denn an Geister, Manabu?“, schmunzelte der Todeswächter. Daraufhin spürte er einen Ellenbogen, welcher sich äußerst unangenehm, in eine seiner etwas schlimmeren Verletzungen bohrte. Als er zur Übeltäterin sah, lächelte diese ihn unschuldig, aber vielsagend, an. „Du kannst echt froh sein, das du meine Frau bist“, meinte der Weißhaarige schmollend. „Selbst wenn ich es nicht wäre, würde ich das machen“, entgegnete die junge Frau. Ihr Mann begann zu lächeln „Ich weis~“. Wenig später kam Akemi zu ihren Freunden. Sie war zuvor auf Toilette gestürmt. „Na, geht es deinem Bäuchlein wieder besser? Hast wohl zu viel gegessen, was?“, grinste Akaya. Allerdings ging die Rosahaarige nicht wirklich auf sein Kommentar ein. Kano sah etwas besorgt zu ihr herab „Geht es dir nicht gut?“. Dann lächelte die junge Frau verunglückt „Doch...ziemlich sogar“. Nun verstand der Blonde nicht wirklich, was dann das Problem war. Plötzlich hielt seine Frau ihm etwas entgegen. Der Blonde sah ungläubig auf das Stäbchen vor seinen Augen. „Ich bin schwanger“ Ihre Freunde sahen überrascht zu den Beiden. „Wirklich? Das ist ja fantastisch. Glückwunsch euch beiden“, lächelte Moe. „Kano du oller Schlingel! Hana ist doch erst acht Monate alt“, klopfte Akaya dem Blonden, freundschaftlich, auf den Rücken. Die Anderen freuten sich ebenfalls und beglückwünschten die Beiden. Doch Kano interessierte in dem Augenblick etwas anderes „Im wievielten Monat?“. Akemi betrachtete den Test „Es steht doch drauf. Nach diesem Test, circa in der sechsten bis siebten Woche“. Alle hielten inne. Als die Rosahaarige den Blick ihres Mannes auf sich spürte, dämmerte ihr, was das hieß. Dem Zeitwächter wurde bei dem Gedanken daran, ganz anders „Soll das etwa heißen, das du beinahe unser Kind mit dir umgebracht hättest?“. Die Lichtwächterin lächelte „Also wenn man es so betrachtet….aber ich wusste doch nichts davon! Sonst hätte ich niemals...“. Nach ihren Worten, richtete Kano seinen verärgerten Blick auf Chiyo, welche zur Seite blickte „Sieh mich nicht so an. Ich wusste auch von nichts“. Manabu hingegen, wusste sofort, das seine Freundin log. Aber es war wohl besser, das der Blonde das nicht wusste. Und gesünder wohl auch. „Ach Kanolein~ Wühle nicht alte Geschichten wieder auf. Freu dich doch lieber über deinen neuen Spross“, legte Akaya seine Hände auf die Schultern des Zeitwächters und grinste. „Nimm deine Griffel weg! Und tu nicht so, als seien wir beste Freunde“, seufzte Kano. Danach sah er in die Augen von Akemi. Sicher hatte sie nicht gewollt, das er so reagierte. Daher lenkte er seine Augen etwas beschämt zur Seite und nahm sie kurz darauf in seine Arme. „Ich freue mich ja“   Die Wächter hatten es also geschafft. Vorerst war Yami versiegelt. Die Frage war nur, wie lange? Und welche Gefahren würden noch auf sie zukommen? Schließlich ist das Leben eines Wächters niemals ungefährlich. Aber die Neun würden ihre Kinder schon auf das vorbereiten, was auch immer noch auf sie zukommen mochte. Denn immerhin teilen sie das selbe Schicksal.   12 Dimensionen, dessen Wächters Willen, unermüdlich für das Gleichgewicht steht. Es verbindet ihre Schicksale miteinander und lässt sie durch ihre Bindungen zu einander stärker werden und wachsen. Epilog: Epilog -------------- ...16 Jahre Später…   Die dreizehnte Dimension erholte sich vollkommen von dem Angriff Yami´s. Das Schloss erbauten sie in neuem Glanz, die Menschen in diesem und um es herum, blühten wieder voll auf.   Ab und an verirrten sich düstere Gestalten in ihre Dimension, doch diese waren ein leichtes für die Wächter. Ihre Kinder waren zu wundervollen Nachfolgern heran gewachsen.   Aber auch, wenn sie es noch nicht sahen, begann der Himmel sich erneut zu verdunkeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)