Selbstverfasstes Ende von Ailill (zu einer Fantasygeschichte Teil 1) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- Sooo... Nun kommt doch schon das versprochene selbstverfasste Ende von mir. Ich weiß, dass mein Sindarin etwas verkehhrt ist, doch das werde ich 'so schnell wie es mir möglich ist, ändern. Also bitte nicht den Kopf abreissen und viel Spass beim lesen. Selbstverfasstes Ende zu Eine Fantasykurzgeschichte (Part one) So ging unser Zug los. Mehr als zweihundert Elben ritten und liefen teilweise neben uns her. Da der Ritt noch einige Zeit dauern würde, fragte ich Haldir, ob er mir nicht etwas Elbisch beibringen könnte. Er war bereit dazu, doch gestaltete sich das als sehr schwierig, da ich gerne mal mit spanischen, französischen oder englischem Akzent sprach. Haldir und Legolas neben uns fanden das sehr witzig, doch ich bekam fast 'ne Krise. "Also urui ist August.", sagte ich wieder mit deutlichem Akzent. "Nein. Du musst jeden Buchstaben einzelnd aussprechen. Und wenn du schon die letzten beiden Buchstaben binden willst, solltest du sie nicht so stark betonen.", erklärte Haldir ruhig. Ermutigt versuchte ich es noch ein paar Mal, bis ich den Dreh endlich raus hatte. Haldir brachte mir zum Anfang nur einzelne Wörter bei und Legolas half ihm. Shanna erholte sich langsam und versuchte ebenfalls die Sprache zu lernen. Manchmal saßen wir bei unseren Pausen stundenlang zusammen und redeten. Madleine, Catharina und Janine gesellten sich immer zu uns. Später kamen dann auch die Jungs und Nicolé. Da Haldir allerdings meistens Wachdienst hatte, verschwand er schon immer sehr früh. Eines Nachts gesellte ich mich zu ihm. "Was machst du denn hier?" "Ich kann nicht schlafen und wollte fragen, ob ich mich etwas zu dir gesellen darf." "Ich habe nichts dagegen." Wir saßen eine ganze Weile nebeneinander und unterhielten uns leise. Haldir erzählte mir sehr viel über die Elben. "... Es gilt als Unglück, wenn ein Kind nach der Geburt nicht für mehrere Jahre von Mutter und Vater gleichzeitig betreut wird. Während eines Krieges ist daher die Fortpflanzung nicht erlaubt." "Du erzähltest, dass ihr irgendwann nach Valinor geht. Leben die Partner dann dort wieder zusammen und können sie dann auch noch Kinder bekommen?" "Das kann ich dir nicht beantworten. Ich bin nicht gebunden und war auch noch nie in Valinor." Ich wollte noch etwas fragen, als ich ein leises Geräusch vernahm. "Hast du das auch gehört, Haldir?" "Ja." "Das schau ich mir näher an. Kann ich bitte ein Seil haben?" "Was willst du denn mit einem Seil?" "Das fangen, was da rumläuft." "Aber du weißt doch nicht, was das ist." "Ich lass mich einfach überraschen." Haldir gab mir nur widerwillig das Seil und ich schlich mich auf einen größeren Schatten zu. Ich konnte kaum etwas erkennen, denn der Mond war hinter einer Wolkenwand verschwunden. Ohne Mühen schlich ich mich nah genug an das Wesen heran und erkannte, dass es ein Pferd war. Es schien recht groß, hatte ein helles Fell und obwohl es sehr sehnig schien, konnte man seine Kraft und seinen Stolz erkennen. Der Mond kam nun endlich mal wieder hinter seiner Wolke hervor und nun sah man die Pracht des Tieres. Im Mondlicht glänzte sein Fell silbern und man glaubte ein Pferd der Götter vor sich zu haben. Aber wer weiss... Vielleicht war es ja wirklich von den Göttern geschickt worden. Vorsichtig nahm ich das Seil und band es zu einer Schlaufe. Das Pferd beäugte mich mißtrauisch. Als ich ihm eine Zeit lang in die Augen schaute, liess ich das Seil fallen. So ein schönes Tier wollte ich nicht zwingen mitzukommen. Wenn, dann soll es freiwillig mit mir gehen. Mit sanfter Stimme sprach ich auf ihm ein und näherte mich Stück für Stück. Als mir nur noch wenige Zentimeter fehlten, drehte es sich um und lief ein paar Schritte weg. Ich näherte mich wieder langsam und wieder lief es ein paar Schritte weg. Dieses Spiel dauerte eine halbe Ewigkeit, doch ich gab nicht auf. Ich war total müde und erschöpft, als es endlich ein Einsehen hatte und stehenblieb. Es liess sich von mir streicheln und durch mich floss eine Erfolgswelle. Langsam strich ich ihm über dem Rücken und es zuckte kurz zusammen. Es war ein Hengst und somit seine Kraft erklärt. Ich holte Schwung und saß dann auf seinem Rücken. Er schien verwirrt über das plötzliche Gewicht auf ihm und wieherte leise. Mit ruhigen Worten besänftigte ich ihn und brachte ihn dazu, einige Schritte zu gehen. Er reagierte auf leichtem Schenkeldruck und bewegte sich elegant und fast schon tänzerisch. Nach ein paar Runden stieg ich wieder ab. Dieses Tier zu behalten, wäre ein Verbrechen. Er ist frei und hatte nie einen Herren und so sollte es auch bleiben. Ich streichelte ihm zum Abschied den Hals und ging davon. Langsam schritt ich zu Haldir zurück und sah, wie Celeborn, Elrond, Glorfindel und Legolas neben ihm standen. "Du scheinst einen neuen Freund gefunden zu haben.", sagte Legolas und deutete hinter mich. "Hää?", fragte ich und drehte mich um. Da stand er, der silberne Hengst. Er ist mir gefolgt, freiwillig. "Was willst du? Mit uns kommen?", fragte ich ihn und er warf als Bejahung den Kopf hoch und runter. Mir stiegen die Tränen in die Augen. So etwas konnte es doch gar nicht geben. "Er muss einer der Mondenpferde sein.", sagte Elrond. "Mondenpferde?" "Ja. Sie sind selten und kaum jemand hat je eins von ihnen gesehen. Sie sind die Edelsten und Reinsten aller Pferde. Man erzählt sich sogar, dass sie von unbekannten Wesen hier her entsannt wurden, um die zu finden, die dass Schicksal der Welt verändern können.", erzählte Legolas. "Das stimmt. Und genauso erzählt man, dass sie deshalb sich ihre Herren selbst aussuchen.", erklärte Celeborn. "Und so wie es aussieht, bist du das jetzt." Ich schaute alle verwundert, überrascht und glücklich zu gleich an. "Dann braucht jetzt wohl nur noch einen Namen. Mal überlegen: er glänzt wie reines Silber im Mondlicht... Silbermond heißt auf Sindarin so viel wie... Celebithil! Ja. Das passt. Bist du damit einverstanden mein Freund?" Der Hengst antwortete mit freudigem Wiehern. Ich freute mich mit Haldir darüber und die hohen Elbenfürsten zogen sich zurück, denn es würde bald Morgen werden. "Haldir?" "Ja?" "Kann ich das Seil noch etwas behalten und daraus eine Art Zaumzeug zu basteln?" "Natürlich. Doch denke ich, dass du ihn heute noch nicht so sehr fordern solltest. Du kannst ja noch mal bei mir mitreiten." "Danke.", sagte ich und gab ihn einen sanften Kuss auf die Wange. Dann ging ich um die anderen zu wecken und um etwas zu frühstücken. Haldir schaute mir verwundert hinter her und ich fühlte mich glücklich. "Hey! Aufwachen!", rief ich und musste die anderen regelrecht wachrütteln. "Was ist?", maulte Shanna. "Morgen. Frühstücken.", antwortete ich scherzhaft. "Hast du irgend etwas eingenommen? Du strahlst ja wie 'ne Wunderkerze.", sagte Nicolé. "Tja meine liebe Nicolé. Das kommt daher, weil ich supie glücklich bin. Zwar noch nicht mega, aber supie." "Was soll denn das bitte schön heißen?", fragte nun wieder Shanna. "Werdet ihr schon sehen." Das Frühstück fiel recht dürftig aus, aber es reichte für uns alle. Bald darauf wollte unser Trupp weiterziehen und ich holte Celebithil. "Wo kommt das Pferd denn plötzlich her?", fragte Shanna. "Fiel vom Himmel.", antwortete ich kurz und knapp und legte ihm das Seil um. Ich brauchte ihn aber nicht zu führen, da er mir freiwillig folgte. Auch die anderen schauten erstaunt, als sie Celebithil sahen. Schließlich hieß es weiter reiten und ich setzte mich wieder hinter Haldir auf seinem Pferd Alagos. Da ich ziemlich k.o. war von der Nacht, lehnte ich mich an Haldir und schlief ein. Bei ihm fühlte ich mich sicher und so schlief ich eine ganze Zeit lang. Als ich wieder aufwachte, war es bereits Nachmittag und die Elben entschlossen sich eine kurze Rast einzulegen. Meinen Leuten kam das zugute, da sie noch nie so lange im Sattel gesessen hatten. "Wieder wach?" "Naja. Mehr oder weniger.", antwortete ich Legolas. "Du musst einen schönen Traum gehabt haben, denn du hast im Schlaf gelächelt.", sagte Legolas und sofort wurde ich leicht rot, denn ich kannte den Grund dafür. Shanna kam auf uns zu und ging dabei sehr verkrampft. Ich grinste denn es sah einfach zu komisch aus. "Hör auf so blöd zu grinsen. Du hast ja keine Ahnung wie ich leide.", meckerte sie rum. "Hey! Sieh es positiv. Ich behalte meine Schadenfreude für mich." "Ha! Ha! Sag mal Tya. Haben wir eigentlich noch etwas zu essen?" "Nö. Muss heute Nacht erstmal jagen gehen." Die Pause ging schnell zu Ende und dann hieß es auch schon wieder weiter reiten. Diesmal wollte ich aber unbedingt auf Celebithil reiten und Haldir akzeptierte es. Ich ritt neben ihm her und so konnten wir uns besser unterhalten. "Ich mach dir einen Vorschlag, Tya. Ich sage nun ein paar Sätze auf Sindarin und du versuchst sie zu übersetzen. Nicht exakt genau, aber zu mindestens weitestgehend richtig. Schaffst du es, wirst du auf einen Talan in Lórien wohnen. Allein. Schaffst du es nicht, wohnst du bei mir." Ich überdachte kurz Haldirs Angebot. Es würde schwierig werden, aber ein Versuch ist es wert. "Gut. Fang an." "Dartha ech car im hartha. Hena ech în i in nin lin. Gwadra i cuil ech nin gar. Le hanna im car sein." "O.K. Und wie lange habe ich Zeit das zu lösen?" "Bis wir in Lórien sind." "Schön. Dann wollen wir mal die grauen Zellen etwas anstrengen." Ich überlegte und überlegte, doch bekam ich keinen vernünftigen Satz zusammen. Ich bekam zwar heraus, dass er etwas von sich gesagt hatte und mich auch irgendwie ansprach, aber das war es dann auch schon. Da ich keine Ahnung hatte, wie weit es noch bis Lórien war, rätselte ich einfach drauf los. "Gut Haldir. Du hast etwas über dich gesagt. Irgend etwas mit hoffen und das es sich auf mich bezog." "Sehr gut. Doch war noch nicht alles." "Ich bin ja auch noch nicht fertig." "Du solltest dich beeilen, denn wir werden morgen Abend Lothlórien erreichen." "Nett, dass ich das auch schon erfahre. Nun gut. Ich werde weiter nachdenken." Ich grübelte bis wir Halt machten. Wirklich weiter war ich zwar dann immer noch nicht, aber naja. "So Tya. Ich hoffe sehr, dass du heute etwas Jagdglück hast. Die anderen sind nämlich alle so ziemlich am verhungern.", erinnerte mich Shanna an mein Vorhaben. Ohne weiter darüber zu diskutieren, machte ich mich auf den Weg. Da wir in der Nähe eines Waldes waren, hoffte ich darauf einen Hirsch zu erlegen. Die Götter waren gnädig und so kam ich fast eine halbe Stunde später mit einen Hirsch über der Schulter zurück. Die Elben halfen mir bei der Zubereitung und so wurde der Hirsch auch verteilt. Viele der Elben wollten nichts von uns, da der Hirsch sonst nicht reichen würde. Im Gegenteil: Sie gaben uns sogar noch etwas Lembas. Dankbar nahmen wir an und konnten uns wieder mal so richtig vollstopfen. Haldir hatte heute mal kein Wachdienst und so versuchte ich immer noch seine Sätze zu übersetzen. Cathi, Shanna und die anderen schauten erstaunt zu uns rüber, doch ich achtete nicht weiter auf sie. Das 'Rätsel' zu lösen, war mir etwas wichtiger. Shanna ging später wieder zu Legolas und schlief bei ihm. Auch ich wurde sehr bald müde und legte mich hin. Noch während des Einschlafens zählte ich Haldir Möglichkeiten seiner Sätze auf. Alles was ich aber zu hören bekam, war immer ein einfaches 'nein' oder 'fast'. Am nächsten Morgen ging es schon sehr früh los. Und später trennten sich schon viele Elben von uns. Es waren Düsterwaldelben von Thranduil angeführt. Zu ihnen gehörte zwar auch Legolas, doch er entschied sich uns noch etwas zu begleiten. Shanna war glücklich darüber und Cathi etwas eifersüchtig. Meine Ratezeit wurde immer knapper und ich hatte immer noch nichts heraus bekommen. Zwar war Haldir so freundlich mir noch ein paar Wörter zu sagen, doch wirklich weiter half mir das auch nicht. Am Nachmittag schließlich gab ich mich geschlagen. "Gut Haldir. Du hast gewonnen. Verrat mir die Lösung der Sätze." "Du willst also aufgeben?" "Mehr oder weniger, ja. Aber wie heißt es so schön: Mein ist die Rache." "Da bin ich aber mal gespannt. Na schön. Ich habe folgendes gesagt: Ich hoffe, dass du bleibst. Du bist jemand, der mir viel bedeutet. Du hast mir das Leben gerettet. Dafür bin ich dir dankbar." Ich schwieg eine Zeit lang um das zu verdauen. Das soll er gesagt haben? Nie. Aber gut. Ich bin kein schlechter Verlierer. "Tja... Sieht so aus, als hättest du jetzt einen Untermieter."; sagte Legolas zu Haldir. "So war es abgemacht. Oder Ty?" Ich nickte immer noch im Gedanken versunken. 'Ich soll wirklich bei ihm wohnen? Irgendwie kein schlechter Gedanke. Er gefällt mir sogar.' Ich lächelte vor mir hin. 'Sehr gut sogar.' Wie Haldir es gesagt hatte, erreichten wir Lórien am Abend und so trennten wir uns von Elrond und Glorfindel, da sie noch weiter nach Imladris mussten. Von einer kleinen Anhöhe aus, konnten wir Caras Galadhon sehen. Ich und die anderen (Cathi, Shanna und so weiter) blickten staunten hinunter. Es war einfach überwältigend. Celeborn und Galadriel ritten weiter und wir andern folgten langsam. In der Stadt angekommen, zeigte man uns, wo wir unsere Pferde unterbringen konnten. Die Stallungen waren geräumig und alles hatte seine Ordnung. Celebithil erhielt eine Box neben Alagos, doch schien er nicht sehr glücklich darüber. "Er möchte wohl lieber draussen sein.", sagte Haldir. "Ja. Er war vorher frei und kennt nichts anderes. Kann er denn nicht irgendwo draussen stehen?" "Das ließe sich machen." Celebithil konnte wirklich draussen auf einer der Weiden bleiben und sofort verbesserte sich seine Laune. "Wenn ich dir nun deine Unterkunft zeigen dürfte.", meinte Haldir und führte mich zu einen der Mallornbäume. In der Spitze des Baumes konnte ich ein paar der Talans sehen und Haldir führte mich hinauf. Als wir fast oben ankamen, ging er auf eines der größeren Talans und sagte:"Das wird vorerst dein Nachtplatz sein." Staunend schaute ich mich um. Höhenangst durfte man hier auf keinen Fall besitzen. "Wo verbringen eigentlich die anderen die Nacht?" "Sie werden höchstwahrscheinlich einen Platz unten bekommen. Vielleicht werden sie aber auch auf Talans übernachten." "Gut. Gut. Wie findet ihr euch eigentlich hier zurecht? Hier sieht doch jeder Baum gleich aus.", fragte ich weiter. "Komm mit. Ich werde es dir zeigen." Wir gingen wieder nach unten. "In den einzelnen Bäumen sind Zeichen zu sehen. Danach orientieren wir uns, denn jeder weiß, was sein Zeichen ist." "Ach so. Man lernt nie aus." "Das Zeichen, was du dir merken musst, ist eine Blüte von den Mallornbäumen." "Hat sie auch irgend etwas zu bedeuten?" "Sie ist ein Zeichen dafür, dass man eine höhere Gunst bei Galadriel hat als andere." "Verstehe.", antwortete ich und schaute mir das Zeichen noch mal ganz genau an. Es sah aus wie eine ganz normale Blüte, doch schien sie mit Gold umrandet worden zu sein. Danach machte ich mich erstmal auf die Suche nach den anderen. Wie Haldir es gesagt hatte, wurde für sie ein Zeltplatz errichtet. Alle waren da, bis auf Shanna. "Nicolé. Wo ist denn Shanna?" "Keine Ahnung, Ty. Legolas wollte ihr etwas zeigen und so ist sie mit ihm verschwunden." Ich schaute erstaunt. Spät am Abend brachte man uns zu Essen und zu Trinken. So verging die Zeit, auch wenn wir nicht viel davon mitbekamen, denn die Zeit vergeht in Lórien anders als normal. Es passierte eigentlich nichts weiter Aufregendes. Shanna war ausschließlich mit Legolas unterwegs und von Galadriel oder Celeborn sahen wir auch nichts weiter. Das Einzige was war, war dass ich Haldir aus seiner eigenen 'Wohnung' rausschmiss. Ansonsten verstanden wir uns aber immer besser und verliebten uns sogar. Es war eine schöne Zeit, bis wir eines Abends zu Galadriel und Celeborn gerufen wurden. "Man hat ein seltsames Tor hoch im Norden gefunden. Es wäre sehr gut möglich, dass ihr so nach Hause gelangen könnt.", erklärte Celeborn. "Gandalf hat sich das Tor angeschaut und eine unglaubliche Kraft entdeckt. Deshalb wäre es vielleicht besser, wenn einer von euch in den Düsterwald reitet und sich es selbst anschaut." Wir schauten einander an. Können wir wirklich bald nach Hause? Werden die anderen uns in irgendeiner Weise vermisst haben? Solche und ähnliche Fragen gingen durch unseren Köpfen und dann sagte Janine plötzlich:"Wie wäre es, wenn Tya und Shanna sich es anschauen? Die beiden sind erfahren und Tya findet vielleicht am ehesten heraus, ob wir so nach Hause können." Ich überlegte. Janine hatte nicht ganz Unrecht. Ich müsste eigentlich heraus bekommen, ob es ein Tor in unsere Welt ist. "Gut. Ich werde es machen. Nur werde ich nicht alleine in den Düsterwald reiten können." "Legolas wird dich und Shanna dorthin begleiten, denn immer hin ist er dort beheimatet." Shanna freute sich und ich war zufrieden. "Es ist besser, wenn ihr noch heute aufbrecht, denn der Weg ist weit.", sagte nun Galadriel. Ich nickte. Dann gingen wir wieder, und machten uns zur Abreise fertig. Ich war etwas betrübt, denn Haldir würde uns nur bis zur Grenze begleiten. "Û naer ech îu. Dartha ar cen im car kariar.", sagte er zum Abschied. (Sei nicht traurig. Ich werde auf dich warten.) Mit einem sanften Lächeln antwortete ich ihm:"Ista im car tan." (Das weiss ich.) Dann ritten wir los. Legolas ritt mit Shanna zusammen auf sein Pferd Gloranor und ich auf Celebithil. Wir brauchten tatsächlich fast drei Tage und das obwohl wir schon jede Abkürzung nutzten. Thranduil war erfreut seinen Sohn wieder zu sehen und er bemerkte sofort die Liebe zwischen Shanna und ihm. Thranduil lud uns zum Essen ein, was wir dankbar annahmen. Es wurde fast schon ein kleines Fest. Am nächsten Tag zeigte man uns das Tor und ich blieb voller Bedacht stehen. Shanna und die Elben schauten interessiert zu, während ich mir alles in der Umgebung genau anschaute. Nichts war an Pflanzen eingegangen oder verdorben. Es strahlte somit schon mal keine dunkle Energie ab. Ich setzte mich hin und konzentrierte mich. Vielleicht würde mir die alte Kraft in mir weiterhelfen und ich konnte sehen, was sich dahinter verbarg. Es vergingen wohl mehrere Stunden, doch dass interessierte mich nur wenig. Manchmal sah ich etwas verschwommen, doch meistens war alles schwarz. Es wurde allmählich Abend und dann endlich sah ich das, was ich gesucht hatte. Unsere Schule, alte Klassenkameraden, meine 'Eltern' und noch andere, die ich kannte. Dieses Tor würde uns wirklich nach Hause zurückbringen. Shanna war so glücklich über die Nachricht, dass sie mir um den Hals fiel. Ganz plötzlich jedoch hörte sie auf und schaute zu Legolas. Wenn sie wieder nach Hause ginge, würde sie ihn nie wieder sehen. Ich konnte sie verstehen, denn auch mir erging es ähnlich. Wir blieben die Nacht über noch bei Thranduil und ritten erst am nächsten Vormittag los. Legolas ritt wieder mit uns mit. Als wir wieder in Lórien ankamen, erzählte ich sofort alles den anderen. Auch sie waren glücklich endlich wieder nach Hause zu können und lagen sich gegenseitig in den Armen. Ich schaute ihnen zu, doch konnte ich mich nicht mit ihren freuen, denn ich würde denjenigen verlieren, den ich über alles liebte. Natürlich überbrachte ich auch Celeborn und Galadriel die Nachricht und sie beschlossen sogar uns zu begleiten. Am Abend gingen Haldir und ich gemeinsam durch den Wald und als wir den Cerin Amroth erreichten, sagte er zu mir:"Mil im car cen Ty Celebfin. Gella im nin car, ae dartha car ech." (Ich liebe dich Ty Silberhaar. Ich würde mich freuen, wenn du bliebest.) "Henia im car cen. Mil im nié car cen. Ad im car ad aníra." (Ich verstehe dich. Ich liebe dich auch. Aber ich möchte gerne wieder zurück.) Er gab mir einen Kuss und mir liefen die Tränen über die Wangen. "Ad men im car hârie kariar. Dartha ech car kariar?" (Ich werde einen Weg zurückfinden. Wirst du auf mich warten?) "Ja. Bis an das Ende aller Tage, wenn es sein muss.", antwortete Haldir. Gemeinsam gingen wir zurück zu unserem Talan, denn ich hatte Schlaf bitter nötig. Die ganze Zeit dachte ich über unser Gepräch nach. Bei Elben war so ein Versprechen etwas wie eine Verlobung. Doch kann bei uns so etwas zu einer ewigen Bindung werden? Diese Frage quälte mich, da ich keine Antwort darauf wusste. Als wir am nächsten Tag aufbrachen, trafen wir erstaunter Weise auf Elrond und einigen Elben aus Imladris, darunter auch Glorfindel und Gildor. "Wir sind gekommen um uns zu verabschieden. Ohne eure Hilfe wären wir vielleicht nicht so leicht aus der Gefangenschaft gekommen.", sprach Elrond und wir schauten uns untereinander an. "Wir möchten euch deshalb etwas schenken." Elrond übergab mir eine kleine Statue. "Dies ist ein Abbild der Varda. Sie ist für uns heilig und sie schützt uns. Nun soll sie euch schützen, in eurer Welt." "Aber... Das können wir unmöglich annehmen.", sagte Janine. Ich verneigte mich leicht vor Elrond. "Für euch Shanna und Tya habe ich noch ein besonderes Geschenk. Dir Shanna schenke ich diesen Ring. Er wurde noch von Celebrimbor angefertigt und ist somit ein Erbe der Elben. Hüte ihn gut." "Ich bedanke mich dafür, doch kann ich diesen Ring nicht als Abschiedsgeschenk annehmen. Ich habe mich nämlich entschlossen in dieser Welt zu bleiben und in Bunde mit Legolas zu gehen." Überrascht und ein bisschen geschockt schaute ich sie an. Auch Elrond schaute erstaunt. "Wenn das so ist, dann nehme ihn als Geschenk für deine Hilfe.", sagte er dann. Shanna neigte den Kopf und dann sagte Elrond zu mir:"Wie es aussieht wirst du nicht in dieser Welt verweilen." "Nein Herr Elrond. Doch habe ich vor irgend wann zurück zukehren." "Vielleicht werden wir uns dann schon nicht mehr sehen. Darum möchte ich dir das schenken." Er nahm sein Stirndiadem ab und übergab es mir. "Aber... aber..." "Du sagtest einmal zu mir, dass du solche Geschmeide schön findest und dir so was gefällt. Darum nimm dies als Geschenk an." Ich war so erstaunt darüber, dass ich nichts mehr sagen konnte. Ich nahm mit den anderen von allen Abschied. Als ich bei Glorfindel war, gab er mir seinen Umhang. "Das ist mein persönliches Abschiedsgeschenk. Eine Kriegerin wie du hat sich solch einen Umhang verdient. Er soll dir wie ein Schutz sein." "D... Danke." Auch die anderen bekamen noch kleinere Geschenke und ritten wir los. Celeborn und Galadriel voran. Gefolgt von Shanna und Legolas. Danach kamen Haldir und ich und der Rest der Truppe uns hinterdrein. Da Thranduil von unser baldigen Rückkehr Bescheid wusste, war diesmal alles schon angerichtet. Auch von ihm erhielten wir Geschenke. So erhielt ich zum Beispiel einen Bogen der Waldelben mit einem Köcher voller Pfeile. Natürlich waren Celeborn und Galadriel ebenfalls mit Abschiedsgeschenken losgeritten und überreichten uns diese nun. Von ihnen erhielten wir Dolche der Noldo und Galadriel gab mir noch zusätzlich ein kleines Bündel. "Wenn du wieder zurück bist, möchte ich, dass du dieses Kleid trägst, wenn du in Bunde mit Haldir eingehst.", sagte sie leise dazu. "Woher wisst ihr..." "Ich konnte euch letzte Nacht sehen und ich hatte einen Traum. Ich darf dir zwar nichts darüber sagen, doch dieses Kleid ist jemanden wie dir noch lange nicht würdig." "Wie meint ihr das, Herrin?" "Die Zeit wird dir die Antwort geben. Hab Geduld, Tochter des Himmels und des Wolfes." Sie lächelte und ging davon. Zwar hatte mich noch nie jemand so bisher genannt, doch schien es mir irgendwie vertraut. Wir 'feierten' die ganze Nacht hindurch und erzählten. So erfuhr Thranduil von seiner zukünftigen Schwiegertochter und vergass sogar die Feindseligkeiten mit Galadriel. Schließlich hiess es endgültig Abschied nehmen und es flossen teilweise nur so die Tränen. "Auf Wiedersehen, Ty.", sagte Shanna. "Nein Kirie. Sag nicht 'Auf Wiedersehen'. Sag nur 'Gute Reise'.", antwortete ich und umarmte sie. Dann gingen wir anderen nacheinander durch das seltsame Tor. Celebithil kam natürlich mit auch wenn ich ihn lieber in seiner Welt gelassen hätte. Innerhalb des Tores drehte sich alles um mich und mir wurde schwarz vor Augen... "Tya! Du musst aufstehen! Du kommst sonst noch zu spät zu Schule.", rief meine Mutter von unten. Sofort rannte ich runter. "Das muss ja ein ziemlich anstrengender Tag gestern in der Schwimmhalle gewesen sein. Du hast es nicht mal mehr geschafft mit Silvermoon auszureiten.", sprach sie, während sie das Frühstück zubereitete. Ich war verwirrt. Sollte alles etwa nur ein Traum gewesen sein? Aber wenn es nur ein Traum war, wieso hatte ich denn plötzlich etwas, was Silvermoon hieß? "Na was ist denn? Willst du dich nicht umziehen? Außerdem gehst du doch sonst auch immer erst in den Stall und schaust nach deinem Hengst. Und heute sitzt du hier und starrst Löcher in die Luft. Langsam ging ich wieder nach oben. War das wirklich meine Welt? In meinem Zimmer bemerkte ich einen kleinen Haufen mit Sachen. Ich ging darauf zu und sah, dass es die Abschiedsgeschenke von Elbenfürsten waren. Es war also kein Traum. Ich lächelte vor mich hin und machte mich für die Schule fertig. Ja. Eines Tages werde ich wieder zu dir zurückkehren Haldir. Penninar min. (Eines Tages.) Das war's auch schon. Aber nur für den ersten Teil. Ich hab noch einen in petto, doch der ist erstens länger und zweitens noch nicht ganz fertig. Na jedenfalls würde ich mich riesig über Kommis freuen. Fornit bitte Fornus! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)