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Meitantei Conan

The Silver Bullets
von

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Unerwarteter Besuch

Conans Worte hatten ihm einen Stich versetzt. Akemis Stimme zu hören, nach so langer Zeit und dann noch genau ihre Art zu reden... Es war schmerzhaft, genau wie die SMS, erinnerten ihn die Worte daran, dass er sie nur ausnutzte. Er war vor ihr Auto gelaufen, um in ihr den Wunsch nach Wiedergutmachung zu wecken. So war er in die Organisation gekommen. Wer hätte ahnen können, dass er sich wirklich in Akemi verliebte.
 

Subaru lachte leise und fuhr sich durch die falschen Haare. Wie ist es nur dazu gekommen. Seit dem Vortag hatte er nicht mehr mit Conan gesprochen. Ehrlich gesagt hatte er mit niemanden mehr gesprochen. Für den Moment wollte er einfach nur nach denken. Überlegen was er von Akemis Botschaft halten sollte.
 

Aber es brachte ihn nicht weiter die ganze Zeit in sein leeres Bourbon Glas zu starren und das Wasser beim Verdunsten zuzusehen. Außerdem hatte es der Kleine wirklich nicht verdient ignoriert zu werden. Conan hatte ihm die Nachricht nur überbracht, sie kam nicht von ihm. Anderen Falls hätte er gewiss das 'und pass auf den Jungen auf' weggelassen. Conan war einfach nicht der Typ, der um Schutz bat. Gott der Kleine brachte sich mit jedem Ausflug von selbst in Gefahr und stieg sogar mit einer Mörderin in ein Auto!
 

Subaru betrachtete das Wasser im Glas und schwenkte es mit seiner linken Hand ein wenig. Mit einem leisen Knall stellte er das Glas wieder auf den Tisch der Bibliothek und stand auf. Es war Zeit nach dem Kleinen zu sehen.

Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich auf den Weg in die Küche, um Conan etwas zu Essen zu bringen.
 

Er öffnete gerade die Tür der Bibliothek als es irgendwo im Haus schepperte. "Conan!" fluchend nahm der Agent die Beine in die Hand und machte sich auf den Weg in Shinichis Zimmer. Aber nichts. Da war niemand, auch kein Conan. Das Bett war leer, ebenso wie die Wasserflaschen, die Schüssel vom Vorabend war auch weg.

"Er wird doch wohl nicht..." Subaru glaubte kaum wie dämlich er war! Diese Kerle haben es noch immer auf Conan abgesehen, da war er sich sicher. Außerdem hatten die den Wagen vom Professor gesehen, wenn die Kerle nur halb so gut waren, wie die von der Organisation. Dann brauchten die nicht mehr als das Nummernschild um Agasas Wohnort zu ermitteln und von da war es nicht schwer Conan zu finden. Er hätte besser aufpassen müssen. Erst am Vortag hatte er sich und Akemi versprochen auf den Jungen aufzupassen und dann machte er so einen Anfängerfehler!
 

Schwer atmend kam er in der Küchentür zum stehen. Dort saß er. Mit einem Handtuch in der einen und eine Scherbe in der anderen Hand. Erleichtert seufzte der Agent und ging zu dem Jungen. "Junge! Was machst du hier? Hatte ich nicht gesagt du sollst noch nicht aufstehen? Warum hast du nicht gewartet bis ich komme?" fragte er sauer und nahm Conan die Scherbe aus der Hand und legte sie zu den anderen aufs Kehrblech. Sein strenger Blick war dennoch auf den Jungen gerichtet. Es würde noch eine Weile dauern bis er sich daran gewöhnt hatte, dass dieser Kleine hier Shinichi Kudo war.
 

"Tschuldige... ich wollte dir keine Sorgen bereiten. Außerdem dachte ich nicht, dass ich dich für die nächsten Stunden sehen würde." gab er leise zurück und wischte den Kaffee vom Boden auf.

Er blinzelte verwundert und schnaubte dann. "Wie kommst du darauf?" fragte er nach und sammelte auch noch die letzten Scherben ein.

"Du hast Akemi geliebt oder nicht? Ich weiß wie ich reagieren würde wenn Ran etwas passiert und wenn ich dann ihre Stimme hören würde... es ist jetzt schon schwer genug. Ich sehe sie die ganze Zeit und dennoch... jedes Mal, wenn ich mit ihr telefoniere wünschte ich mir. Ihr alles sagen zu können, wer ich wirklich bin, warum ich sie die ganze Zeit belogen habe und warum ich in diesem Körper bin..." sein erstaunen wurde zu einem sanften lächeln, das er in der letzten Zeit nie auf den Lippen hatte, jedenfalls kein Echtes. Akemis Tod hatte es ihm geraubt, dachte er zumindest... aber dann tauchte dieser Kleine auf und es war wieder da. Es war wirklich erstaunlich was der kleine Kerl alles konnte.
 

"Du magst vielleicht 10 Jahre älter sein, als du aussiehst. Aber du kannst mir glauben, du bist noch lange nicht alt genug um einen griesgrämigen Erwachsenen wie mich über Liebe belehren zu können. Sicher, deine Nachricht hat eine alte Wunde wieder aufgerissen, besonders da du dich ihrer Stimme bedient hast. Aber es ist nichts worüber ich nicht hinweg käme. Wie du schon sagtest, habe ich Akemi vielleicht verloren, aber das Leben geht weiter. Solch eine kleine Nachricht bringt mich nicht so schnell aus dem Konzept, wie du denkst." Das war zwar nicht die ganze Wahrheit, aber wenigstens zum Teil stimmte es. Conan hatte zum Teil auch Recht. Als Moroboshi, Dai hatte Akai die junge Frau lieben gelernt. Es gehörte nicht mehr nur zu seiner Rolle, sondern auch zu seiner wirklichen Persönlichkeit. Sie zu verlieren hatte ihm einen Stich versetzt und jetzt, ihre Stimme unerwarteter Weise wieder zu hören, war schön aber auch schmerzhaft. Außerdem war er wirklich dankbar die Nachricht erhalten zu haben. Er hatte es immer vermutet, aber nun die Bestätigung zu haben war doch etwas anders. Er würde Shiho beschützen, ebenso wie den Jungen. Sei er nun Shinichi Kudo oder Conan Edogawa, sein Versprechen würde er halten koste es was es wolle.
 

Die Nachricht hatte ihn zwar aus der Bahn geworfen, aber wer war er denn, wenn sich ein 17 Jähriger Sorgen um ihn machte und das wegen Liebeskummer!

Das leichte Grinsen auf Conans Lippen brachte auch ihn wieder zur Besinnung. Die leichte Wut, dass der Junge sein Bett verlassen hatte war verrauscht, jetzt wollte er ihm bloß helfen einen Eiskaffee zu bekommen, genau wie etwas in den Magen und dann ab wieder ins Bett. Da ließ der Agent nicht mit sich reden. Also hob er den Jungen vorsichtig hoch und setzte ihn vor der Bar auf einen der Hocker.
 

░ ○ ░ ○ ▒ ○ ▒ ○ ▒
 

Sobald Subaru den Raum verlassen hatte, versank auch ich wieder in Gedanken. Vielleicht hätte ich das mit Akemis Stimme einfach lassen sollen. Es war so schon nicht leicht einen geliebten Menschen zu verlieren, aber eine alte Wunde wieder aufzureißen in dem man die Stimme des Menschen erneut hörte... ich hätte besser darüber nachdenken sollen. Ich fühlte mich jetzt so dumm. Seufzend sah ich aus dem Fenster und wartete darauf das die Sonne unterging.
 

Ich erwartete nicht Akai so schnell wieder zu sehen. Zwar glaubte ich nicht daran, dass er mir die Schuld am Tod von Akemi gab so wie Haibara, aber wirklich helfen konnte ich ihr auch nicht. Zur Hölle aber auch, ich war dort gewesen! Ich gab mir selbst die Schuld daran nicht schneller gehandelt zu haben! Sie trug sogar einen Peilsender von mir! Wenn Akai mir die Schuld gab, dann konnte ich das nur zu gut verstehen. Aber andererseits... hätte er mir wirklich die Schuld an ihrem Tod gegeben, dann hätte er gewiss mehr getan als einfach nur zu gehen. Der Mann brauchte vielleicht einfach nur etwas Zeit.
 

Während ich alleine war konnte ich mir noch mal den Hergang von vor vier Tagen durch den Kopf gehen lassen. Ich musste diese Gruppe fassen, andererseits war nicht nur ich sondern auch die Kinder in Gefahr. Diese Männer waren nicht die Organisation, dass hieß aber nicht ich könne sie auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin waren sie gut genug mich und Akai im Wald zu verfolgen und zu erwischen. Die Sache war wirklich knapp gewesen, wäre Agasa nicht genau zu diesem Zeitpunkt aufgetaucht, hätten die Männer es geschafft. Wie sahen diese Männer aus? Wie groß waren sie? Ihre Hautfarbe? Hatten sie irgendwelche auffälligen Merkmale? //Einer davon hatte eine Narbe an der linken Lippe... Komm schon streng dich an...//

"Yamato! Genau so hieß der Kerl mit dem Spaten! Ahhhh.... wie hieß der andere... ich bin mir sicher der Name wurde ebenfalls erwähnt... arg... das darf doch nicht wahr sein. Warum fällt der mir nicht ein!" verzweifelnd raufte ich mir die Haare. Warum konnte ich mich nicht mehr erinnern!
 

Akai hatte die Männer auch nur kurz gesehen und er war wohl kaum in der Lage zur Polizei zu gehen um die Datenbank durchzusehen. Na gut, ich bezweifelte nicht mal, dass er keinen Zugriff auf den Server der Polizei hatte. Als FBI Agent hatte er mit Sicherheit Mittel und Wege um Zugang zu erhalten.
 

"Shinichi! Was ist denn los?" verwundert sah ich zu meiner Zimmertür.

"Professor! Was...ist passiert?" fragte ich vorsichtig als ich seine angesengten Haare bemerkte, sowie eine Rußschicht an seinem Kittel. Es war nicht schwer zu erraten was passiert war. Es war bestimmt irgendetwas in die Luft geflogen. Eigentlich war das schon eine ganze Weile nicht passiert. Seitdem Haibara ihm etwas unter die Arme griff hatten sich die Explosionen in Grenzen gehalten. Oder ich hatte nur nie davon erfahren, aber das glaubte ich eher weniger.
 

"Ich habe eine Chemikalie verwechselt und..." er stoppte kurz und schwieg für einen winzigen Augenblick. Er schien sich an etwas zu erinnern.

"Das tut jetzt nichts zur Sache! Sag mir schon was los ist! Du wirkst seltsam zerstreut." Ich wirkte zerstreut? Ich blinzelte und zuckte schließlich mit den Schultern. "Ich versuche mich an die Männer zu erinnern, aber mir fällt einer der Namen nicht ein. Sagen sie mal haben sie hier irgendwo eine Karte von Gunma gesehen? Ich war zwar bewusstlos, aber den Weg den ich und Subaru genommen haben kenne ich. Und wenn ich bedenke in welche Richtung ich mit den Kindern gelaufen bin, kann ich gewiss herausfinden, an welcher Stelle die Leiche beseitigt wurde. Von da aus..."

"Shinichi! Du bist gerade erst wach geworden! Du hattest gestern Abend noch 40 Fieber und ich glaube nicht das du bereits wieder vollkommen fit bist! Selbst jetzt siehst du noch fiebrig aus. Deine Mutter war krank vor sorge! Genau wie wir anderen. Selbst Akai-san ist nicht von deiner Seite gewichen. Er war immer hier, wenn Ai und ich nach dir gesehen haben! Wo ist er überhaupt?" Es war selten, das mich Agasa so zurecht wies. Ich muss wirklich allen Sorge bereitet haben. Aber das Akai die ganze Zeit bei mir blieb überraschte mich.
 

"Akai-san war die ganze Zeit hier?" fragte ich deswegen nach und reichte dem Professor meinen Arm, als dieser nach meinen Puls tastete und mir das Fieberthermometer in den Mund schob.

"Ja. Ich habe ihn nicht nach den Grund gefragt. Er hat sich gewiss ebenso große Sorgen gemacht wie wir anderen. Vielleicht wollte er auch einfach nur hier sein, wenn du aufwachst. Du hast im Schlaf geredet und ständig seinen Namen gesagt..." dann schwieg der Professor. Irgendetwas hatte ich noch im Schlaf gesagt, ich hoffte doch mal nichts von der Folter. Ich wollte niemanden beunruhigen. Der Professor kannte mich inzwischen mein ganzes Leben, ich wusste ich war Familie für ihn, fast wie sein eigener Sohn.
 

"Tut mir Leid." Es tat mir wirklich Leid den anderen solche Sorgen zu bereiten. Besonders meiner Mutter und dem Professor. Sie wussten bereits wer mich in diesen Körper gesteckt hatte, sie wussten auch wie gefährlich diese Leute waren. Nun war noch eine Bande hinter mir her. Ich konnte mir bereits denken was in ihren Köpfen vorging.

Der Professor reagierte da gar nicht mehr drauf sondern betrachtete die Zahlen auf dem Thermometer. "Du hast immer noch Fieber. Aber wenigstens ist die Temperatur runter gegangen." Er zeigte es mir sogar. Ich hatte wohl noch immer 38,4. Auch wenn ich davon nichts merkte. Mir ging es einiger Maßen wieder gut. Jedenfalls spürt ich das Fieber nicht mehr.
 

Der Professor sah sich auch noch mal die Wunden an, besonders die Stichwunde beäugte er kritisch, bevor er einen neuen Verband anlegte.

"Professor kannst du mir bitte das letzte Buch meines Vaters geben? Ich habe es bisher nicht gelesen." bat ich den Mann und lehnte mich zurück ins Kissen. Er würde mir eh keine Karte besorgen. Also musste ich wohl warten bis ich wieder alleine war.
 

"Sicher. Ich besorge dir auch noch eine neue Flasche mit Wasser." sagte er und ging dann aus mein Zimmer. Ich musste ihm noch sagen, dass ich Akai nun auch eingeweiht hatte. Er brauchte nichts mehr vor dem Agenten verheimlichen. Nur sollte Ai davon nichts wissen. Wenn sie nun auch noch erfuhr, dass Akai über uns Bescheid wusste, dann gab sie erst recht keine Ruhe mehr. Und dann war da auch noch die Sache mit Vermuth, das brauchte auch keiner zu erfahren. Auch nicht Akai.
 

Es dauerte nicht lange und der Professor kam mit dem Buch zurück. "Danke." Der Professor gab es mir, ebenso wie die Flasche Wasser. Er öffnete sie mir noch und drückte sie mir mit einer Tablette in die Hand.

"Hier, nimm die. Das ist gegen deine Schmerzen und zur Fiebersenkung. Haibara hat sie mir in die Hand gedrückt. Sie sagte auch du sollst noch nicht umherlaufen sondern liegen bleiben und schlafen. Du bist zwar aus dem Schneider, aber dein Körper ist nach wie vor geschwächt und durch die entzündete Wunde war auch eine Blutvergiftung nicht ausgeschlossen. Ai hat mir ziemlich deutlich eingetrichtert, dass du die Tablette nehmen sollst." skeptisch betrachtete ich das Medikament, fand aber nichts ungewöhnliches. Also nahm ich sie. Moment wenn ich die ständig nehmen sollte...
 

Ich betrachtete meine Glieder, ich brauchte nicht lange um zu erkennen, wie ich sonst zu meinen Medikamenten kam. Mein linker Arm war übersät mit kleinen Einstichen. Sieben Einstiche waren es um genau zu sein. Das erklärte auch warum mein Arm so weh tat, meine Armbeuge war sogar blau. Ach ja Akai hatte ja erwähnt das ich mir die Infusion selbst gezogen hatte.
 

Der Professor verabschiedete sich nach dem Versprechen am nächsten Tag vorbei zu kommen, um nochmals nach mir zu sehen. Die Tabletten legte er auf meinen Nachtschrank mit der Anweisung morgens und abends eine zu nehmen. Er legte auch mein Handy daneben, für den Fall das ich etwas brauchte.

"Ach Professor! Eine Sache noch, von Vermuth weiß Akai noch nichts und bitte verschweigen sie Ai, dass er nun ebenfalls im Bilde ist. Sonst gibt sie gar keine Ruhe mehr." bat ich den Professor, bevor dieser aus der Tür verschwinden konnte.

"Sicher. Schlafe jetzt Shinichi." damit war der alte Mann verschwunden und ließ mich alleine zurück.
 

Ich trank noch einen Schluck und fing dann an das neue Buch meines Vaters zu lesen, es war noch nicht auf dem Markt, daher noch vollkommen unbekannt. Eigentlich waren fast alle Bücher hier im Haus Erstausgaben, wenigstens die meines Vaters und anderer Autoren der Krimiwelt. Von Hormes hatten wir leider nicht alle Erstausgaben, diese befanden sich auch nicht einfach in einem Bücherregal bei den anderen Erstausgaben, sondern im Safe. Die waren inzwischen auch eine ganze Stange Geld wert.

Ich schaffte es nicht mal das erste Kapitel zu lesen, als ich auch schon eingeschlafen war. Wie es schien machte das Medikament auch müde. In meinem Fall, war diese Nebenwirkung wohl gewollt.
 

Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Es wurde gerade hell, aber ich hatte in den letzte Tagen so viel geschlafen, dass ich nun putzmunter war und mich langweilte. Ich hatte zwar mein Buch neben mir zu liegen, aber im Moment war es mir wichtiger den Ort herauszufinden, wo diese Männer die Leiche versteckt hatten. Zwar hatte ich keine Karte, aber mein Smartphone erfüllte den selben Zweck und ich brauchte nicht mal das Licht einzuschalten.
 

Ich schnappte mir das Telefon, dazu Zettel und Stift vom Nachtschrank dann konnte ich auch loslegen. Erst einmal schrieb ich sämtliche Daten auf den Zettel an die ich mich erinnern konnte. Darunter auch das Wetter, die Zeit und das ungefähre Gelände, dass wir durchfahren hatten. Mit diesen Informationen und etwas Recherche übers Internet konnte ich das Gebiet in dem sich die Leiche und die Hütte befand sehr schnell eingrenzen. Jetzt ging die wirkliche Arbeit los. Ich war bewusstlos gewesen als mich die Männer zur Hütte brachten. Auf den Weg dorthin hatte ich nicht wirklich auf die exakte Richtung geachtet, auch nicht auf die Pilze die wir gefunden hatten, oder in welche Richtung wir genau geflohen waren.
 

Ich wusste allerdings das Subaru mehr als eine Stunde brauchte um mich zu finden, er meinte auch die Hütte war in etwa eine Meile vom Camp entfernt gewesen. Das brachte mich ein wenig weiter. Die Kinder hatten einige Zeit im Stamm gewartet, Akai brauchte gewiss nicht lange um auf meine Spur zu stoßen. Wenn ich das mit einbezog konnte ich das Gebiet weiter eingrenzen. Das Problem war nur, dass ich nicht wusste wie lange ich Bewusstlos war und wann genau die Kinder den Stamm verlassen hatten. Diese eine Stunde stützte sich nur auf die Tropfenanzahl der Folter, sämtliche Zeit zuvor war wie weggeblasen.
 

Ich konnte mich noch an die Taubheit in meinen Gliedern erinnern, ich war bereits eine Weile gefesselt gewesen, bevor ich wieder aufwachte. Also brauchte ich die Zeit, die der Agent genau brauchte um mich zu finden, dann konnte ich auch die Entfernung zwischen Hütte und Leiche abschätzen und hatte damit meinen Dritten Punkt.
 

Ich hatte gar nicht bemerkt wie die Zeit verging. Es war inzwischen acht Uhr geworden, meine Wasserflasche leerte ich im selben Moment wie ich meine Tablette nahm.

Ich war nun schon seit mehreren Tagen nicht mehr im Bad gewesen, noch hatte ich meine Sachen gewechselt. Es war also kaum verwunderlich, das ich das dringende Bedürfnis verspürte Duschen zu gehen, oder mich wenigstens zu waschen, duschen war mit den Verbänden eh nicht drin. Aber ich wollte wenigstens den Gestank loswerden und dieses unangenehme Gefühl im Mund.
 

Man konnte es mir also kaum verübeln wenn ich mein Bett verließ und mich auf den Weg ins Bad machte. Dank den Tabletten waren die Schmerzen erträglich. Es war erstaunlich wie sehr man seine Rippen brauchte beim laufen. Keuchend und die Wand zur Hilfe nehmend schleppte ich mich weiter den Flur entlang. Ich konnte mein Bein nur spärlich benutzen, aber mit einigen Pausen schaffte ich es doch ins Bad. Zum Glück lief ich weder Subaru noch dem Professor über den Weg. Es dauerte seine Zeit, aber nach einer gründlichen Wäsche, frischen Klamotten und Zähneputzen fühlte ich mich besser.
 

Jetzt brauchte ich nur noch einen Kaffee, und ein einiger Maßen sauberes Zimmer. Also ging es zurück in mein Zimmer, so langsam schien ich Übung beim Laufen zu haben, denn ich brauchte keine Pause. Ich sammelte einige Flaschen zusammen, stellte sie in meine Schüssel klemmte mir zwei weitere unter dem Arm. Der Weg in die Küche war weiter als der ins Bad und die Treppe machte den Weg auch nicht leichter.

Dennoch kam ich unten an ohne das ich etwas fallen ließ. Nur die Sache mit dem Kaffee wurde jetzt ein Problem. Das Kochen war kein Problem, ihn aber heile in mein Zimmer zu bekommen ohne das Akai etwas bemerkte war eine ganz andere Sache. Ich wollte ihn jetzt nicht stören. Nicht nach der Nachricht von Akemi.
 

Ich machte mir also einen Kaffee mit dem Automaten, den mein Vater mal aus Amerika mit gebracht hatte. Wenn man einmal vernünftigen Kaffee getrunken hatte, dann wollte man keinen anderen mehr. Mir ging es da nicht anders. Ich trank gerne einen Eiskaffee, besonders im Poirot unter der Detektei. Aber der im Laden zu kaufende Instantkaffee war einfach nicht mein Fall. Also kippte ich ein paar Bohnen in die Maschine und wartete geduldig auf mein fertiges Heißgetränk. Sobald der Becher zur Hälfte gefüllt war ließ ich etwas Vanillezucker hineinfallen, sowie Eiswürfel. Die Temperatur regelte ich auch runter auf Kalt, jetzt brauchte ich nur darauf zu warten das das Glas sich füllte. Ich stellte mein Glas auf den Tisch und wollte gerade die Maschine reinigen. Als mein Bein wegknickte und ich zu Boden fiel.

"Autsch..." Ich rieb mir die kleine Beule am Hinterkopf und betrachtete mein Bein. Es schmerzte tierisch. Wiedereinmal konnte man sagen, dass Schmerz ein Warnzeichen des Körpers war. Vielleicht war es doch eine dumme Idee hier runter zu kommen.
 

An einem Stuhl zog ich mich dann wieder in eine aufrechte Position und von da war es nur ein Katzensprung zu einer stehenden. Jetzt noch auf das gesunde Bein knien, den Stuhl als Stütze missbrauchen, noch kurz am Tisch hochziehen und dann hatte ich eigentlich vor zu stehen. Leider rutschte der Stuhl zur Seite weg, ich fiel erneut hin und das Glas mit meinem Kaffee fiel neben mir.
 

Ich ergab mich in mein Schicksal, nun doch auf mich aufmerksam gemacht zu haben und fing an die Scherben zusammen zu suchen. Ein Handtuch konnte ich aus dem Schrank nehmen. Das Kehrblech war dort ebenfalls zu finden.

Gerade als ich anfangen wollte die Sauerei zu entfernen, hörte ich auch schon den Agenten. Ich sah nur kurz auf und ließ mir die Scherbe abnehmen.
 

Es war kaum zu verdenken das mir das Blut in den Kopf schoss, als ich von Ran und mir redete. Außerdem war ich wirklich nicht alt genug um Akai in Sachen Liebe zu beraten, da hatte er ganz recht. Dennoch meinte ich es ernst. Ich konnte wenigstens zum Teil verstehen wie er sich gerade fühlte.
 

Wenigstens hatte dieses kleine Gespräch die Laune ein wenig gebessert. Subaru lächelte nun weniger gezwungen, außerdem war auch diese unheilvolle Atmosphäre verschwunden, die immer um den Agenten herrschte wenn er sauer war.

Die Tätigkeit von vor einigen Minuten wiederholte sich, als Ak... ich meine Subaru mir einen Kaffee machte und sich gleich mit. Der Agent schien die Vorzüge der Maschine ebenso zu verstehen wie ich. Nachdem vor mir und dem anderen Mann je eine Tasse mit Kaffee stand, machte er sich gleich daran Frühstück zu machen.
 

"Subaru-san... letzte Nacht ist mir wieder etwas eingefallen..." Es dauerte nicht lange und ich hatte die Aufmerksamkeit des Studenten und des Agenten. Es war ungewohnt dieses Fuchsauge unter hinter einer Brille und unter ockerfarbenen Haar zu sehen. Es passte einfach nicht zu Subaru, sondern nur zu Akai.
 

"Was denn?" fragte er gespannt und nahm eine Pfanne aus dem Schrank ohne hinzusehen.

"Damals im Bus, dann bei James Entführung... danach habe ich dich ständig bei der Detektei und vor Agasas Haus gesehen. Hast du da mich oder Ai beschattet?" Fragte ich gerade heraus, ohne irgendwelche Umwege zu nehmen. Wozu auch?
 

"Euch beide kann man sagen. Jodie hat dich in einem Telefonat erwähnt, nach der Busentführung und der Sache mit James bin ich selbst neugierig auf den schlafenden Kogoro geworden. Es hat nicht lange gedauert bis ich die Wahrheit hinter den schlafenden Kogoro herausgefunden hatte. Also ging meine Beschattung von ihn auf dich über und durch dich habe ich dann Akemis Schwester gefunden. Dann kam die Sache mit Vermuth und ich musste die Beschattung abbrechen. Wie kommst du gerade darauf?" fragte er zurück und schlug einige Eier in die Pfanne und legte etwas Speck hinzu. Es gab wohl Amerikanisches Frühstück und kein Japanisches.
 

"Es hat mir einen Schrecken eingejagt, besonders als die Akten bei der Polizei verschwunden sind. Ich dachte erst ich wäre aufgeflogen und die Organisation hat die Wahrheit mit den Gift herausgefunden. Ich wusste das Vermuth auf der Suche nach Sherry war und auch das sie an Rans Schule nach ihr suchte. Erst hielt ich Jodie für verdächtig, besonders als sie Fotos von uns gemacht hatte. Dann taucht ein finsterer Typ vor der Detektei auf, den Ran auch noch irgendwo her zu kennen scheint. Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als du da in der Telefonzelle gestanden hast und sie auch noch angesprochen hast." erklärte ich und unterdrückte einen Nieser, in dem ich mir die Nase zu hielt. Das Atmen tat mit der Rippe schon weh, ich wollte gar nicht wissen wie es sich beim Husten oder Niesen anfühlte.
 

Subaru/ Akai fing an zu lachen und würzte die Eier. "Ich habe sie in New York getroffen, sie hat damals auf jemanden in einer dunkeln Gasse gewartet. Das FBI hatte dort einen Einsatz um einen Serienmörder zu suchen. Gefunden hatten wir ihn jedoch nicht. Ich glaube du hast Vermuth damals getroffen oder nicht?" Ach daher kannten sie sich. Ich wusste zwar das Ran damals jemanden vom FBI getroffen hatte, aber nicht das es Akai war. Oder das Vermuth diese alte Frau war.
 

"Keine Ahnung, es ist zu lange her. Ich weiß noch, das ich einer alten Frau das Leben rettete, als sie drohte in die Tiefe zu stürzen und das es um einen Serienmörder ging. Das es Vermuth war, wusste ich allerdings nicht." Das war sogar die Wahrheit. Zu dieser Zeit wusste ich noch nichts von der Organisation, ich wusste weder von Gin und Wodga noch von Vermuth.
 

"Aber nun zu einem weniger amüsanten Thema... woran kannst du dich noch erinnern, Junge?" Ich wusste auf Anhieb, das er nicht die Sache in New York meinte sondern den aktuellen Fall und die Folter.
 

Wenn man solche Szenen in Büchern las wirkte es immer, als würde das Opfer aus der Ferne auf die Geschehnisse zurück blicken. Aber selbst in die Rolle des Opfers zu schlüpfen ließ diese Einstellung kippen. Ich war in der Lage sachlich die Sache zu betrachten. Die Unterhaltung Revue passieren zu lassen, die wichtigen Informationen aus den unwichtigen herauszufiltern. Dennoch konnte ich das Zittern und die Erinnerung an den Schmerz nicht ganz von mir weisen. Ich spürte die Klinge erneut, fühlte die Kälte in den Knochen und die Schläge im Gesicht.
 

"Nicht an sehr viel. Sie hatten mir die Augen verbunden, und geredet hat nur der Boss und der Kerl der die Leiche vergraben hatte. Der Mann mit der Leiche hieß Yamato, war braun gebrannt, in etwa Camels Statur und so groß wie du. Er hatte eine Narbe die seine linke Lippe nach unten zog. Sein Alter... würde ich auf Anfang 40 Ende 30 Schätzen. Er muss in der Hierarchie ziemlich weit oben stehen. Er war es, der die meisten Fragen stellte. Der andere... er war Schlank, hatte hellbraune schulterlange Haare, relativ blass und jung, vielleicht Mitte 20. Er war es der uns gehört hatte. Sein Name wurde auch genannt... er hat mir das Messer ins Bein gejagt... aber an den Namen... irgendetwas mit Fuji...Fujimoto, genau Fujimoto. Von dem Boss kann ich nicht viel sagen, außer das er einen großen Ring am Finger trug, einen starken Osaka- Dialekt hatte. An mehr kann ich mich nicht erinnern." Ich hatte meine Augen geschlossen um die Erinnerung so gut es ging wiederzugeben. Ich war dankbar dafür, dass mich der andere nicht Unterbrach, sondern mir Zeit gab die Informationen langsam aber sicher wiederzugeben.
 

Ich versuchte mich weiter zu erinnern, an den Geruch, die Geräusche. An den Mann der mich gefangen hatte. An irgendetwas das uns weiter brachte. Aber da war nichts... mein Kopf war wie leer gefegt. Gott, ich war doch sonst so gut mit den Details, warum nicht jetzt?

Ein Hand legte sich auf meine Schulter, instinktiv zuckte ich zur Seite und riss meine Augen auf. Subaru, nein dieses Mal sah mich der Agent an und nicht der Student.

"Shinichi, es ist in Ordnung. Es ist nur eine Erinnerung, du bist hier bei mir. Eine Erinnerung kann dich nicht verletzten. Diese Männer wissen nicht mal in welcher Stadt du wohnst. Du hast keinen Akzent und ich wage auch zu bezweifeln, dass sie das Kennzeichen des Autos gesehen haben. Wir waren ziemlich schnell verschwunden, sobald uns der Professor aufgelesen hatte. Deine Eltern wissen ebenfalls Bescheid, genau wie die Polizei in Gunma. So schlimm kann die doch nicht sein."
 

Ich atmete tief durch und lockerte meine Hand, die sich nach wie vor an die Tasse krallte. Die Polizei in Gunma... mir wurde schlecht bei dem Gedanken, diesen unnützen Kommissar als leitenden Ermittler zu wissen. Der war sogar so dumm und gab unsere Adresse an den Killer weiter.

"Die haben einen Tatort verunreinigt, bevor die Spurensicherung damit durch war Fotos zu machen! Der leitende Ermittler würde sogar meine Adresse weiter geben, wenn sie mich nur gut genug beschreiben. Kogoro ist gegen diesen Kerl ein Naturtalent." Dem Blick von Akai zu urteilen dachte er gerade ich übertreibe maßlos. Als er jedoch bemerkte, dass mein Blick ernst blieb schluckte er und setzte sich neben mich.
 

"Wie konnte dieser Kerl Kommissar werden?" nun die Schuld daran trug niemand anderer außer ich selbst.

"Ich habe mich seiner Stimme bedient und in seinen Namen einen Fall gelöst, bei dem eine wohlhabende Familie involviert war."

Seufzend bereute ich noch immer meine Entscheidung. Ich hätte einfach meine Mutter betäuben sollen, statt diesen Kerl.
 

"Dich dabei zu haben scheint zwar immer die Morde anzuziehen wie Honig die Fliegen, aber es scheint wirklich gut für die Karriere zu sein." lachte der Agent um die Stimmung ein wenig aufzulockern. Als wenn der meine Hilfe nötig hatte.

Subaru stand wieder auf und nahm das Essen vom Herd und verteilte es auf zwei Teller. Einen davon schob er mir vor die Nase.
 

Gerade als wir anfangen wollten mit essen klappte die Küchentür erneut und eine mir bekannte Stimme ertönte.

"Oh, kann ich auch noch etwas haben? Ich habe noch nicht gefrühstückt." Ich zuckte zusammen als ich meine eigene Stimme erkannte, Akai hingegen reagierte sofort. Nun da er wusste, das es nicht der echte Shinichi sein konnte, der da gerade herein kam zog er seine Waffe und zielte. Ich konnte seine Waffe gerade noch herunter drücken um eine Blutlache zu vermeiden.
 

"Nicht Subaru-san!" Ich konnte Subaru die aggressive Reaktion nicht verdenken. Er kannte nur zwei Menschen die sich so perfekt verkleiden konnten, eine davon war gerade in Amerika und die andere war Vermuth. Eine Dritte Person kam ihm in diesem Augenblick gar nicht in den Sinn.
 

"Was machst du hier, KID?" fragte ich mich selbst und drehte mich zu ihm. Auch wenn ich dabei versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen merkte ich meine Rippen dennoch, genau wie dieses Zwicken im Bein, als ich es bewegte.

"Du siehst scheußlich aus, kleiner Detektiv." Auch wenn Kid mit mir sprach, galt seine Aufmerksamkeit der Waffe in Subarus Hand. Sie war noch immer nicht gesichert und deutete auf Kids Oberschenkel.

"Du bist doch nicht hier nur um mir das zu sagen." erwiderte ich ungerührt und bot ihm einen Platz an. "Du kannst dir gerne einen Kaffee machen, wenn du magst. Gläser sind dort oben im Schrank, wie man die Maschine bedient weißt du glaube ich, Milch findest du im Kühlschrank, der Zucker ist über der Maschine im Regal."
 

"Junge?" fragte mich Subaru verwundert und sah leicht verwirrt zu meinem Ebenbild, der nun ganz gemütlich sich ebenfalls einen Kaffee machte und sich an den Tisch setzte. Das Holz war beinahe wie eine Schranke zwischen ihm und Subaru. Diese dunkle Aura die Subaru umgab war ausgeprägt genug um ein wenig Mitleid in mir zu wecken. Ich wusste wie es war im Fokus dieses Jägers zu stehen.
 

"Das ist Kaito Kid ein Gelegenheitsdieb, der das Glück gepachtet zu haben scheint."

"Geheimnisvoller Dieb wolltest du wohl sagen! Und das ist kein Glück sondern Können! Willst du gar nicht wissen warum ich in dieser Verkleidung auftauche?" berichtigte er mich gleich, aber dieses Mal verwendete er seine richtige Stimme und nicht die Meine. Auch wenn sie sich sehr ähnlich waren, gab es doch einen gewissen Unterschied.
 

"Weil es relativ normal ist, wenn Shinichi-nii in sein eigenes Haus geht." Die Frage war wirklich einfach zu beantworten.

"Richtig... aber der Grund warum ich hier bin, ist nicht um dein Kaffee zu schlürfen... auch wenn der wirklich ausgezeichnet ist! Nein ich bin hier um dich zu warnen. Einige Typen treiben sich bei den Grundschulen herum und fragen nach einem frechen Gör, das mit drei weiteren Kindern reiß aus genommen hat. Ich konnte mir da eigentlich nur vorstellen, dass du gemeint bist. Einer dieser Typen hatte ein blaues Auge und ihm fehlte ein Zahn. Wenn ich mich an deinen Schuss erinnere, ist es nicht schwer zu glauben das du daran Schuld bist." Mir gefiel der Gedanke gar nicht, dass diese Kerle bereits hier in Tokio waren. Ich war mir nicht sicher wie gut sie die Kinder gesehen hatten. Hoffentlich fanden sie sie nicht.
 

"Kannst du dich als diese Kerle verkleiden?" fragte ich den Dieb und sah ihn mit funkelnden Augen an.

"Ja... kann ich. Aber warum sollte ich das tun, du funkst mir immer bei meiner Arbeit dazwischen." sagte selbstzufrieden und rührte seinen Kaffee um. Ich grummelte frustriert und nahm einen Schluck Kaffee. "Warum bist du dann hier?" fragte ich zurück und sah ungerührt auf mein Essen.

"Ähmmmm." Ich grinste zufrieden als ihm mal keine Ausrede einfiel. "Fein... aber ich kann das nicht sofort machen. Ich komme am Abend wieder und wehe ich sehe irgendwo eine Kamera im Zimmer!" fluchte er und trank den Rest des Kaffees aus. Mit einem frustrierten Knall stellte er das Glas zurück auf den Tisch.
 

"Noch etwas Kid..." ich wartete einen Moment so das ich wieder seine Aufmerksamkeit genoss, "... geh diesen Männern aus dem Weg. Ich bin dir für deine Hilfe dankbar. Aber das sind Mörder, die Suchen die Kinder und mich nicht nur weil wir etwas gewonnen haben." warnte ich den anderen und hielt mir das Bein, meine andere Hand krallte sich wieder um meine Tasse.

"Haben die dich so zu gerichtet?" fragte er leise. Sein Blick oder besser mein Blick, wurde düster. Er schnippte einmal mit den Fingern, eine dicke Rauchwolke erschien und vor uns stand wirklich Kaito KID, samt weißen Zylinder und Monokel. Er beugte sich zu mir runter, hauchte mir einen kurzen Kuss aufs Bein und zauberte eine weiße Gerbera hervor.
 

"Dann wünsche ich dir gute Besserung, kleiner Detektiv. Mach dir keine Sorgen, wie du weißt bin ich nicht so leicht zu fangen." versicherte er mir mit einem Zwinkern. Mir schoss sofort das Blut in die Wangen, so das ich mich hinter meiner Brille versteckte. Er tippte sich noch mal an den Hut, hob die Hand in Subarus Richtung mit der Bitte gut auf mich aufzupassen. Dann verschwand er erneut in einer Rauchwolke. Ohne eine Antwort von ihm abzuwarten.
 

Ich brauchte nicht mal zu dem Agenten zu sehen, ich bemerkte auch so, dass er sich gerade prächtig auf meine Kosten amüsierte. "Eins muss man ihm lassen, er hat Charakter. Dich mal sprachlos zu sehen..." Er lachte dieses Mal ohne sich zu verstellen und zerwuschelte meine Haare.

"Lass das Subaru-san, ich habe eine gebrochene Rippe ich kann mich nicht wehren, dass ist unfair!" beschwerte ich mich. Es brachte ihn nur noch mehr zum lachen, stoppte aber kurze Zeit später wieder.
 

"Iss noch etwas, ich koche noch mal etwas Kaffee." das war kein Vorschlag sondern eine Aufforderung. Ich hatte das Essen wirklich kaum angerührt. Es war unhöflich etwas zu essen, wenn ein anderer es nicht tat. Es war zwar kalt geworden, aber Spiegelei und Speck schmeckte auch kalt. Ich nahm also meine Stäbchen wieder auf und begann zu essen.
 

"Er wäre ein nützlicher Verbündeter, meinst du nicht?" Ich stoppte kurz beim Essen und überlegte nur um dann mit dem Kopf zu schütteln.

"Nein. Er hat andere Probleme um die er sich kümmern muss. Genau wie wir unsere Feinde haben, hat er die Seinen. In ihren Methoden sind sie sich sogar ziemlich ähnlich. Wir halten ihn aus der Sache mit der Organisation heraus. Er geht jetzt schon ein Risiko ein, in dem er uns heute Abend diese Typen zeigt. Erst ein Meisterdieb und kein Detektiv." Nein, ich respektierte Kid auf meine Weise. Ich gab mein Bestes ihn zu schnappen, wenn er auf Raubzug war. Er wusste wer ich wirklich war und wir arbeiteten hin und wieder zusammen, wenn irgendein Kerl mal wieder jemanden umbrachte.
 

"Verstehe. Du weißt aber, dass ich bereit bin jedes Mittel einzusetzen um diese Kerle Dingfest zu machen, sogar ein Kind." Ja, ich konnte mich an das Gespräch im Krankenhaus erinnern.

"Hätte ich damals nein gesagt, dann hättest du mich auch nicht gezwungen euch zu helfen. Ich hatte es gestern doch schon gesagt, ich habe nicht vor mich von deiner grimmigen Miene abschrecken zu lassen!" breit grinsend steckte ich ihm die Zunge heraus und trank meine Tasse leer.

"Ho?... meine grimmige Miene also...Ich dachte eigentlich ich lächele die ganze Zeit..." Subaru ließ sich wirklich nicht so einfach aus der Ruhe bringen.
 

"Tust du auch, aber wenn man dich einmal ohne Verkleidung gesehen hat, sieht man immer diese typischen Fuchsaugen, Augenringe, schwarze Kleidung, Wollmütze und ein grimmiger Blick." er schnaubte und kippte mir etwas Kaffee nach.

"Ich glaube meine letzten Augenringe habe ich einem gewissen Detektiv zu verdanken, der das Talent hat sich in Schwierigkeiten zu bringen!" konterte er und stellte die Tasse von Kid in den Geschirrspüler.
 

"Willst du gar nicht wissen wer hinter dem Monokel steckt?" fragte mich Subaru, als ich nichts unternahm und ihn daran hinderte eine Speichelprobe zu bekommen.

"Nein. Er ist zwar ein Meisterdieb, aber gestohlen hat bis jetzt nichts. Ich konnte es immer verhindern, außerdem will ich ihn bei einem Raubzug erwischen. So ist es langweilig und mein Vater würde mir einen ellenlangen Vortrag halten, wie uninteressant solch ein Ende wäre. Er ist nach wie vor Autor." Subaru grinste erneut und stellte auch das restliche Geschirr in den Spüler.
 

"Deine Eltern scheinen eine seltsame Weltanschauung zu haben." Ich zuckte mit den Schultern und musste erneut ein Niesen unterdrücken. "Mag sein, aber das zwischen Kid und mir ist schon eine Art Generationssache. Der derzeitige Kid ist bereits der zweite, der Sohn um genau zu sein. Mein Vater und sein Vater waren ebenfalls Konkurrenten. Der erste Kid hat meiner Mutter und Vermuth auch das verkleiden beigebracht. Nur war meine Mutter nicht in der Lage das mit der Stimme hinzubekommen. Der erste Kid starb zuvor bei einem Auftritt. Wir sind also nicht nur Konkurrenten sondern auch Kollegen kann man sagen. Wenn nötig bilden wir eine Zweckgemeinschaft, ansonsten ist er ein Rätsel das ich lösen will, wenn er mich dazu einlädt uns zu messen. Das heute ist eine Zusammenarbeit, also versuche ich auch nicht hinter seine Maske zu sehen." erklärte ich ihm und sah auf die Stelle wo Kid mir einen Kuss aufgedrückt hatte.
 

Subaru lächelte schon wieder auf eine Weise die mir verriet, das er erneut etwas herausgefunden hatte, das mir gar nicht lieb war. "Ich habe noch etwas herausgefunden, das zu deinen Stärken und zu deinen Schwächen zählt." Ich nahm das jetzt einfach mal als ein Kompliment.

"Kannst du mir bitte ein kleines Glas aus dem Schrank geben?" bat ich den anderen und reichte ihm die Gerbera, sie brauchte ja nicht vertrocknen. Außerdem hatte der Tisch schon lange keine Blume mehr gesehen.
 

"Was meinst du mit Stärke und Schwäche?" die Frage war mir vorhin schon in den Sinn gekommen. Ich hatte sie nur zum Wohle der Blume aufgeschoben. Der Agent stellte die kleine Blume ins Wasser und sah dann zu mir.

"Mit deinem starken Sinn für Gerechtigkeit nimmst du alle um dich herum für dich ein. Aber du lockst auch die Typen an, die solche eine Eigenschaft ausnutzen wollen. Außerdem bringst du dich ständig für andere in Gefahr." erklärte er mir und lehnte sich an die Bar.
 

"Das trifft auf dich doch genauso zu. Du wurdest wegen mir angeschossen. Hast dich von einer Truppe Mörder quer durch einen Wald jagen lassen und hast dich von Kir zweimal anschießen lassen." konterte ich und nieste dieses Mal ohne es rechtzeitig unterdrücken zu können. Verdammt, hoffentlich brach die Grippe nicht doch noch aus. Außerdem schmerzte dabei meine Seite.

"Ich bin auch beim FBI und habe kaum noch..." ich warf ihm einen scharfen Blick zu, als ich bemerkte wie er seinen Satz beenden wollte. Er ob abwehrend die Hände und änderte schnell seinen Gedankengang. "Es ist mein Job, anderen vor Gefahren zu schützen."

"Das kannst du aber nicht, wenn du tot bist." gab ich zurück. Subaru zog die Augenbrauen nach oben und gab mir mein eigenes Argument zurück. Nun das selbe galt auch für mich. Wenn ich mich weiterhin für andere in Gefahr brachte, dann konnte ich auch niemanden mehr beschützen, der mir am Herzen lag.
 

"Schon gut, schon gut. Die Nachricht ist angekommen." beeilte ich mich zu sagen, bevor Subaru etwas in der Richtung andeuten konnte. Es war jedes mal ärgerlich wenn mein eigenes Argument gegen mich verwendet wird. Subaru grinste zufrieden und machte sich wieder ans Kochen. Zur vor stellte er vor mir jedoch die Obstschale ab, in denen sich Orangen, Äpfel und Birnen tummelten.
 

"Iss noch ein paar Vitamine."

"Hay hay." stimmte ich zu und fing an mir eine Orange abzupellen. Zu Widersprechen wäre eh sinnlos gewesen. Außerdem konnte es nun wirklich nicht schaden das Immunsystem zu stärken. Es war auch nicht schwer zu erraten, was genau er gerade Kochte.

"Eine Hühnersuppe?" fragte ich zweifelnd und versuchte meinen Hals so zu verrenken das ich etwas erkennen konnte. Es war ebenso unmöglich, wie durch Subaru hindurch zu sehen.
 

"Eigentlich nur eine Brühe. Für eine Suppe fehlen mir die Zutaten, die muss ich erst vom Professor besorgen lassen." berichtigte er mich und rührte die Brühe mit dem Löffel um. Auf diese Variante dauerte die Suppe natürlich nicht sehr lange. "Oioi, du kannst doch einkaufen gehen. Der Supermarkt ist nur 5 Minuten entfernt, ich werde in der Zwischenzeit schon nicht umgebracht." Aber Akai hörte mir gar nicht zu. Er kippte die Brühe einfach in eine Thermoskanne um sie warm zu halten. Ich rollte mit den Augen und trank meinen Kaffee aus. Noch eine Tasse gönnte mir der Agent wohl nicht. Denn er nahm mich einfach auf den Arm und trug mich nach oben in mein Zimmer.
 

"Komm schon Subaru-san. Ich kann nicht schon wieder schlafen. Ich habe in der letzten Zeit mehr als 70 Stunden am Stück geschlafen, noch mehr ist nicht drinnen!" beschwerte ich mich und setzte mich wieder auf, als mich der Agent sanft ins Kissen gedrückt hatte.
 

Der Agent drehte sich zu mir um und musterte mich eine Weile, bevor er seufzte und sich auf den Stuhl setzte, an dem ich ihn gestern beim erwachen sitzen sah.

"Fein, ich kann dich ja schlecht zum Schlafen zwingen. Aber aufgestanden wird nicht. Wenn du etwas brauchst hole ich es dir." Ich glaube kaum, dass ich jemals solch eine strenge Krankenpflege hatte, selbst Ran verblasste gegen Akai. Wenn er bei mir schon so streng war, wollte ich nicht wissen wie sich Akemi in so einer Situation gefühlt hatte.

Aber es war ein Kompromiss, ich blieb im Bett und durfte dafür machen was ich wollte.
 

Die Zeit bis zum Abend verging relativ schleppend. Nachdem ich den neuen Band meines Vaters gelesen hatte, wurde mir schnell langweilig. Subaru war sogar so freundlich mir andere Bücher aus der Bibliothek zu besorgen, beziehungsweise er sortierte die alten zurück. Als es dann ans Abendessen ging brachte er es auf mein Zimmer, zusammen mit einem weiteren Stuhl auf den ich mich zum Essen setzen konnte. Er hatte etwas Curry gemacht, er hatte sogar einen Teller für unseren erwarteten Gast mit gebracht. Sowie die Gerbera, die sich nun weiß vom dunklen Holz meines Nachttisches hervorhob. Als wenn Kid das Curry gerochen hatte klopfte es an meinem Fenster. Das Klopfen war nur ein Akt der Höflichkeit, als wir uns zu ihm umdrehten, war er bereits in mein Zimmer getreten. Wieder bediente er sich an meinem eigentlich Ich.
 

Dieses mal machte er sich nicht die Mühe seine Stimme zu verstellen, immerhin wussten wir bereits wer er war. Als er die Gerbera neben meinem Bett sah musste er schmunzeln. "Du hast sie ins Wasser gestellt?" fragte er und kam zu mir ans Bett um kurz über die weißen Blätter zu streichen.

"Warum sollte ich es nicht tun? Sie ist schließlich ein Gruß zur Genesung oder etwa nicht? Außerdem ist es mir ein Rätsel wo du die so schnell aufgetrieben hast." Kid grinste ein wenig und zuckte mit den Schultern. "Gibt es auch etwas das du nicht weißt kleiner Detektiv?" fragte er zurück und betrachtete die drei Teller mit Essen.
 

"Ihr habt mich mit eingeplant?" fragte er verwundert und setzte sich auf den Stuhl den Subaru gerade erst hereingetragen hatte.

"Du hilfst uns immerhin, und bei Curry koche ich immer genug." erklärte Subaru und wollte mir gerade meinen Teller geben, aber Kid hielt ihn auf.

"Sollten wir nicht lieber unten Essen? Man kann von draußen hier herein sehen wenn das Licht an ist. Es war zwar niemand in der Nähe, aber ich glaube es ist besser wenn man mich nicht sieht." bat Kid und deutete auf das offene Fenster. Ich saß in meinem Bett, also war es nur Subaru der gesehen wurde. Aber wenn man jetzt Shinichi hier umher laufen sah. Dann fing gewiss die Gerüchteküche an zu brodeln und Ran würde hier auftauchen. Das konnten wir gerade nicht gebrauchen. Nach einer kurzen stummen Absprache, stimmten Subaru und ich zu.
 

Ich war schon froh, das ich mal mein Bett verlassen durfte. Mich brauchte Kid also nicht überzeugen, sondern nur Subaru und auch er wusste nur zu gut, dass der Dieb recht hatte. Auch wenn er die Argumente anders auslegte. Ich vermutete zwar das Kid ebenfalls wusste wer ich wirklich war, aber von der Organisation und den genauen Umständen wusste der Dieb nichts. Er wusste nur, dass ich aus irgendeinem Grund geschrumpft wurde und das Shinichi Kudo unter dem Radar bleiben sollte.
 

Überraschender Weise war es Kid der mich trug und nicht Subaru. Der Student balancierte stattdessen die Teller auf seinen Armen. Mir wurden die Löffel in die Hand gedrückt. Es war seltsam von mir selbst getragen zu werden, genau wie die Vorsicht mit der mich Kid hochhob. Dennoch zischte ich leise, als er auf meine Rippe drückte. Kid entschuldigte sich sofort und ließ mich auf seinen Arm sitzen, während er mit der anderen Hand darauf achtete das ich nicht herunterfallen konnte.
 

"Was haben diese Kerle mit dir angestellt? Du bist ja übersät mit blauen Flecken, Detektiv." fragte der Dieb und strich zärtlich über die fast verheilte Schusswunde an einer Wange.

"Sie waren wütend darüber das ich ihnen nicht verraten habe, was sie wissen wollten." sagte ich monoton und drehte mein Gesicht weg. Sofort senkte Kid die Hand wieder und stützte mich erneut. Er wusste was ich damit meinte, Kid war nicht dumm. Vermutlich gehörte er sogar zu den schlausten Menschen in dieser Stadt. Ich kannte jedenfalls niemanden der es mit ihm aufnehmen konnte, der sich gerade nicht in diesem Haus befand, außer vielleicht Hakuba und Hatori, aber der eine war in Europa und der andere in Osaka.
 

"Wer ist dieser Mann eigentlich? Er scheint nicht wie deine anderen Bekannten zu sein. Seine Ausstrahlung ist auch unheimlich." fragte Kaito leise und blieb stehen. "Er ist jemand mit dem du dich nicht anlegen solltest. Er interessiert sich nicht für Diebe, aber er scheut sich auch nicht davor seine Hände schmutzig zu machen wenn er muss." riet ich dem anderen und drängte ihn weiter zu gehen.

"Hat er dich gerettet?" war die nächste Frage. Ich seufzte und sah nach oben in mein eigenes Gesicht. "Du bist ziemlich neugierig. Ich dachte du magst Geheimnisse? Aber ja er war es der mich gerettet hat." antwortete ich und das war auch alles was ich zu geben bereit war. "Ich mag keine Geheimnisse, die mir gefährlich werden können und ich glaube er kann es." Nun gut darauf nickte ich noch. Wenn ihm jemand gefährlich werden konnte dann war es wirklich Akai.
 

Dann kamen wir in der Küche unten an, in der uns ein an die Theke gelehnte Student erwartete.

"Habt ihr euch genug über mich unterhalten?" Die Frage war eindeutig an mich gerichtet. Deswegen zuckte ich amüsiert mit den Schultern. "Es ist nur gerecht, ich habe dir schließlich auch eine Menge über Kid erzählt, warum sollte ich also nicht auch etwas über dich erzählen?" Ich spürte die Blicke beider auf mir Ruhen, als Kid mich auf einen der Stühle setzte. Aber statt irgendwie darauf zu reagieren versuchte ich an die Flasche mit Saft heranzukommen. Aber das war sitzend einfach unmöglich ohne das ich mich selbst verletzte. Am Ende war es der Dieb der mir den Saft reichte und sich neben mich setzte und ein Glas aus dem Ärmel schüttelte. Wo hatte er das schon wieder her? Er zauberte sogar noch einen kleinen Blumenstrauß samt Vase hervor und stellte sie in die Mitte des Tisches. Ich konnte da einfach nur den Kopf schütteln. Kid war wirklich durch und durch ein Magier.
 

Subaru betrachtete fasziniert den Dieb und kellte allen etwas zu Essen auf und stellte es dann auf den Tisch. Die Löffel reichte ich dann herum und kippte mir und Kaito etwas vom Saft ein. "Es ist seltsam... da ist doch kein Betäubungsmittel drinnen oder?" fragte Kid vorsichtig und betrachtete die orangene Flüssigkeit kritisch.

"Wenn dann betäube ich mich selbst. Außerdem halte ich mich an Vereinbarungen und Subaru ebenfalls. Heute bist du ein Gast und kein Dieb, so wirst du auch von mir behandelt. Ich versuche nicht deine wirkliche Identität herauszufinden, ein Vertrag ist ein Vertrag." Kid stützte sich auf seinen Ellenbogen und betrachtete mich erneut musternd.

"Aber ich nehme an, dass dieser Vertrag hinfällig ist sobald ich dieses Grundstück verlasse, dann werde ich mich wieder vor deinen fiesen Fußbällen in acht nehmen müssen?" Kid schien es wirklich genau wissen zu wollen. Ich nickte erneut.
 

"Jup, bei unserer nächsten Begegnung bist du wieder jemand den ich hinter Gitter bringen werde. Also, solange du nicht mehr stiehlst wirst du auch meine Fußbälle nicht mehr zu fürchten haben." mit einem gewinnenden Lächeln fing ich an das Curry zu essen.

Kid lachte ebenfalls gezwungen und warf Subaru einen abschätzenden Blick zu. Aber der saß uns einfach nur gegenüber und aß ebenfalls das Curry. Es dauerte einen Moment, dann war auch Kid aufgetaut und fing an zu essen.
 

Das Essen verlief schweigend, niemand hatte etwas zu erzählen, dass den anderen interessierte oder preisgegeben werden durfte. Sie alle drei waren eben Personen mit einem Alterégo das sie schützen mussten. Nun gut mein Geheimnis war bekannt, aber ich kannte auch die Geheimnisse der anderen beiden und aber die nicht voneinander. Und Geheimnisse waren bei mir nun mal gut aufgehoben. Solange sie keine Mittäterschaft für ihn bedeuteten.
 

Sobald wir fertig gegessen hatten war es Kaito der die Teller in den Spüler stellte, niemand von den anderen beiden sagte etwas als Kid dann auch noch den Spüler anstellte. Vertrauen ist gut, Kontrolle war besser. Ich konnte ihn verstehen, ich wäre auch auf der Hut gewesen. Ich war auch nicht beleidigt, dass er mir nicht vertraute.
 

"Ist es in Ordnung wenn ich von den Männern ein Video drehe? Ich will es durch die Datenbank jagen?" fragte ich höflich und zog mein Handy aus meine Hosentasche. Kid beäugte mich skeptisch stimmte aber zu. Also zückte auch Subaru sein Handy und wartete darauf das Kid anfing. Bevor Kid auch nur die Frage aussprechen konnte deutete ich auf eine Tür.

"Da ist ein Büro, du kannst dich da drinnen umziehen. Wir warten hier, keine Sorge ein Autor hat keine Kameras in seinem Büro installiert." Kid nickte und ging in die entsprechende Richtung.
 

"Du bist wirklich zu ehrlich für diese Welt. Kannst aber lügen als sei es dir angeboren." verwundert sah ich zu Subaru. Was meinte er damit schon wieder. "Ich meine deinen Sinn für Gerechtigkeit, aber du selbst lebst derzeit eine Lüge. Er weiß das wer du wirklich bist?" ich sah kurz in die Richtung in der Kid verschwunden war.

"Ja, ich bin mir ziemlich sicher das er es weiß. Kid ist nicht auf den Kopf gefallen. Ich sagte vorhin schon, wir respektieren einander auf unsere eigene Art und Weise. Wenn ich ihn außerhalb eines Raubzuges fangen wollte hätte ich es vermutlich schon geschafft. Aber solange er niemanden schadet... werde ich auch nicht zu diesen Mitteln greifen." Subaru lachte und nahm sich etwas Bourbon auf Eis.
 

Ich betrachtete einen Moment die Flüssigkeit im Glas und dachte an unseren neuen Feind, der bereits sein Unwesen zu trieben schien. Sie mussten diesen Fall möglichst schnell beenden. Solange ich mich bei Subaru befand, lenkte ich auch unliebsame Blicke auf den Studenten und das sollten nicht die Falschen sein.

Es dauerte nicht lange und Kid kam als dieser Yamato heraus, samt Narbe und Sonnenbrille. Mir lief ein Schauer über den Rücken als ich auch seine Stimme hörte. Subarus Aufmerksamkeit war die ganze Zeit über auf mich gerichtet, auch wenn seine Kamera auf das Gesicht des Diebes fokussiert war. Kid hingegen drehte sich wie bei einer Modenschau um die eigene Achse, nahm die Sonnenbrille ab und verschwand dann wieder im Zimmer. Kurze Zeit später kam er wieder, diesen Mann kannte ich nicht. Er besaß auch keine Auffälligkeiten außer ein blaues Auge und einen fehlenden Zahn. Das ging noch eine weile so weiter, immer wieder verschwand Kid im Büro meines Vaters und tauchte dann als ein anderer wieder auf.
 

Als der Mann mit dem Ring auftauchte deutete ich kurz auf ihn. "Er ist der Anführer. Ich erkenne ihn an der Stimme und den Ring an seiner Hand." merkte ich an strich über eine Schramme an meiner Wange. Subaru nickte leicht, während Kid sich am Kinn kratzte. "Dieser Kerl war am Tokiotower. Er hat dort mit einigen Polizisten gesprochen. Sie schienen ihn aber nicht zu kennen. Sie wirkten überrascht als er sie angesprochen hatte." Das war schon mal ein Anfang, sobald ich mich draußen wieder blicken lassen konnte, war das wohl mein erstes Ziel.
 

Kid ging zurück ins Büro und verkleidete sich ein letztes Mal. Dieses Mal lief mir ein kalter Schauer über den Rücken, als ich den Mann erkannte der mir das Messer ins Bein gerammt hatte. Subaru bemerkte meine Reaktion und musterte jeden Millimeter im Gesicht des Meisterdiebes.

Kid machte unweigerlich einen Schritt zurück als er diese aggressive Aura des Studenten wahrnahm. Man konnte sogar von Blutdurst sprechen. In Subaru steckte noch immer Dai Moroboshi, ein Jäger der Organisation und Gins Erzfeind.
 

Kid schnippte mit den Fingern, dann stand vor uns der weiße Magier im Mondlicht. Dieses Mal ganz ohne Rauch.

"War es dieser Kerl?" Ich antwortete nicht, aber Subarus und meine Reaktion waren ihm schon Antwort genug. Dieses Mal hatte kein überhebliches Grinsen auf den Lippen als er sich gegen die Wand lehnte.

"Ich will mich nicht in irgendwelche Probleme hinein ziehen lassen, aber wenn du in diesem Fall noch mal meine Hilfe brauchst, dann weißt du wie du mich kontaktieren kannst und bitte sei etwas einfallsreicher als dieser alte Mann Suzuki. Ansonsten bis zum nächsten Mal, mein kleiner Meisterdetektiv." er verbeugte sich vor uns, grinste wieder siegessicher und verschwand, statt seiner flogen nun weiße Gerbera durch die Küche.
 

"Angeber." murmelte ich und fing eine davon auf, bevor sie auf meinem Schoß landen konnte.

"Er mag ein Angeber sein, aber er weiß was er tut." stimmte Subaru, nein Akai, mit ein und hob ebenfalls eine der Blumen auf. "Was machen wir jetzt mit den ganzen Blumen?" fragte er, nachdem wir eine Weile aufs Fenster gestarrt hatten, aus dem Kid mit Sicherheit entkommen war.
 

Ich sah mich im Raum um und schätzte grob die Anzahl der Blüten. "Ganz einfach, wir stellen sie ins Wasser. Ich frage mich wo er die alle her hat. Das müssen doch um die zweihundert Stück sein." Subaru zuckte mit den Schultern und fing an die Blumen auf zu heben, nach dem er mich auf einen Hocker vor die Spüle setzte, damit ich Vasen mit Wasser füllen und die Blumen dann arrangieren konnte, die mir Subaru gab.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie versprochen ein Kapitel zu Ostern. Das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit, aber es wird ein FILLER sein. Also es wird nicht mit dieser Story zusammen hängen, aber ich glaube ihr kommt dennoch auf eure Kosten ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YuriyKajomi
2018-03-31T20:57:15+00:00 31.03.2018 22:57
Irgendwie musste ich bei der Überschrift sofort an Kaito KID denken. ... Und dann taucht er wirklich auf. XD Das freut mich als KID-Fan natürlich.

Klasse Kapitel. Freu mich schon auf das nächste. ^^
Antwort von:  -Ceres-
31.03.2018 23:17
KID ist auch glaub ich einer der interessantesten Charaktere in ganz DC. Und ich glaube auch allgemeiner Fanliebling. Ein wenig Fanservice kann da nicht schaden. ;)
Von:  PrinnyTV
2018-03-31T19:25:09+00:00 31.03.2018 21:25
Einen unerwarteten Besuch trifft es ganz gut xD
Ahhh das Kapitel hat mir den Abend gerettet!! Ich lache Tränen!!

Conan ist Sprachlos und Kaito Kid ist auch von der Partie! Super Kapitel *^*/
*auch mit weißen Gerbera's um sich schmeißt*
Antwort von:  -Ceres-
31.03.2018 21:36
vielen Dank für das Kommentar^^
Freut mich, dass ich jemanden den verregneten Tag versüßen und ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnte.
Mich würde mal interessieren was du so amüsant fandest, war eigentlich nicht meine Absicht... aber freut mich dennoch.

*ganzen Gerbera in die Vase stelle (wäre sonst ja Verschwendung)
Antwort von:  PrinnyTV
31.03.2018 21:53
haha wir hatten zwar gutes Wetter, es hat mir aber trotzdem den Tag nach der Arbeit versüßt :D
ich fand die Szene wo Kaito aufgetaucht ist, am Anfang ein verwirrter Subaru und am ende ein sprachloser Conan da standen xDD einfach super gelungen! ich kann mir die Gesichter nur alzu gut vorstellen!! xDD


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