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Meitantei Conan

The Silver Bullets
von

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Entscheidungen

Nach dem wir endlich alle Blumen in ihre Vasen gesteckt hatten, und Subaru das ganze möglichst gleichmäßig im Haus verteilte, brach bei mir doch die Grippe aus. Mein Fieber war am nächsten Tag wieder nach oben geschossen, ich schlief mehr als das ich wach war, von daher bekam ich nur wenig mit was um mich herum geschah.

Ich wurde regelmäßig für Medikamente und Essen geweckt, aber auch das bemerkte ich nur am Rande. Was ich allerdings feststellte, dass der Student immer anwesend war wenn ich wach wurde. Einmal habe ich auch meinen Vater bemerkt, aber da bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob es wirklich so war.
 

Jetzt war eine Woche vergangen, die Bettruhe hatte Wunder geschehen lassen. Sie waren fast alle verheilt, die Platzwunden waren nur noch als rote Striche zusehen, der Streifschuss war auch nur noch eine kleine Wunde, die ganzen Blauen Flecke waren auch verschwunden, das einzige das noch immer deutlich zu spüren war, war die Stichwunde und die gebrochene Rippe. Auch wenn die Schmerzen erträglich waren. Jedenfalls durfte ich wieder herum laufen ohne das mir mein Krankenpfleger den Kopf abriss. Ich durfte sogar endlich wieder duschen, wenn schon nicht baden!
 

Subaru war gerade dabei Mittagessen zu kochen während ich das warme Wasser in unserer riesigen Badewanne genoss. Subaru bestand noch immer darauf, dass ich das Haus nicht verließ und mein Handy immer bei mir trug, auch in der Wanne. Gut es lag auf dem Waschbecken, ich wollte verhindern das es ins Wasser fiel, dennoch fand ich es rührend wie sich der ehemalige Agent um mich sorgte. Heute war der erste Tag, dass ich von alleine wach geworden bin und normale Temperatur hatte. Meine Grippesymptome waren auch auf ein leichten Husten zurückgegangen, den ich gerade mit diesem Bad entgegen wirken wollte.
 

Noch hatte mich der Agent nicht ausgefragt, aber ich nahm an das das bald geschehen würde. Ich hatte in der letzten Woche ständig Alpträume gehabt, ach wenn ich mich kaum noch an den Inhalt erinnern konnte, wusste ich das mich Subaru auch danach fragen würde.

"Conan!" kam es dumpf aus der Küche, ich hatte gar nicht bemerkt wann aus 'Junge' einfach nur 'Conan' geworden war, keine Zusätze mehr. Vermutlich im Laufe der letzten Woche. Die war eh so gut wie verschwunden. Nur noch einzelne Bilder mit Essen und Trinken waren vorhanden.
 

"Ich komme!" versuchte ich zurück zu rufen, aber das schien meine Stimme wohl noch immer nicht mitmachen zu wollen. Nun, ich war mir sicher, dass ich auch nicht antworten musste. Er wusste schließlich wo ich war und das ich ihn verstanden hatte. Spätestens wenn er den Wasserfluss hörte. Seufzend krabbelte ich aus dem Wasser, setzte mich auf den Wannenrand, ließ das Wasser ab und fing an mich vorsichtig abzutrocknen. Stirnrunzelnd betrachtete ich die Wunde an meinem Bein. Es war noch immer mit einer dicken Schorfkruste bedeckt, auch wenn diese nun durch das lange Bad eingeweicht war, weigerte sie sich ab zu fallen.

Vorsichtig tupfte ich darüber, und rieb dann meinen restlichen Körper trocken. Meine Haare föhnte ich ebenfalls trocken und zog mir dann Unterwäsche an. Es war sinnlos noch mehr anzuziehen, da ich wusste, dass sich Subaru die Wunden eh noch mal ansehen wollte.
 

Bevor ich runter in die Küche ging, ging ich noch mal zurück in mein Schlafzimmer um mir einige Sachen zu holen. Dank meiner Mutter, hatte ich genug hier. Warum sie meine alten wohl nicht weggeschmissen hatte, war mir ein Rätsel. Es konnte doch keiner ahnen, dass ich in meinen Kinderkörper zurückkehren würden.

Ich hinkte noch immer ein wenig, aber daran würde ich mich in den nächsten Stunden ebenfalls gewöhnen.

Schweigend nahm ich mir eine Tasse mit Kaffee und setzte mich an den Küchentisch. "Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich Kaffee trinken solltest. Du bist zwar fast erwachsen, aber steckst dennoch in einem Kinderkörper fest." Das Kaffee nicht gut für Kinder war, ist allgemein bekannt. Aber der Agent sollte mal versuchen, mir meinen Kaffee wegzunehmen! Gnade im Gott, sollte er es versuchen!

"Keine Sorge, ich werde ihn dir nicht wegnehmen." versicherte er mir sofort, er musste wohl etwas in meinem Gesicht gesehen haben.
 

Ich trank genüsslich einen Schluck und ließ den vollen Geschmack auf meiner Zunge zergehen, bis vor mir ein Teller mit Fisch auftauchte. "Du solltest auch etwas essen, Kaffee zählt leider nicht dazu." sagte Subaru belustigt und hielt mir Stäbchen entgegen. Ich wusste das Akai genau wie ich ein Kaffee Liebhaber war. Er wusste das Getränk zu schätze und verhunzte es nicht mit Milch oder Zucker, vielleicht hegte er deswegen Verständnis für meine Lage.
 

"Shinichi...du hast in den letzten Nächten immer geschrien, von was hast du geträumt." darauf hatte ich schon gewartet. Ich stoppte kurz in meinem Essen und sah zu ihm.

"Ich weiß es nicht. Ich erinnere mich an kaum etwas aus der letzten Woche. Weder aus meinem wachen noch aus meinem träumenden Zustand. Es ist alles verschwommen. Ich erinnere mich noch daran, immer zum Essen geweckt worden zu sein und das sich von selbst ebenfalls ein paar mal wach wurde, meist aus angst." antwortete ich ehrlich. Dieses Mann zu belügen war schwer und ich wusste nur zu gut das man es nach Möglichkeit gar nicht erst versuchen sollte.
 

"Hast du angst wieder zu schlafen?" kam die nächste Frage, auch wenn ich den Sinn nicht ganz verstand. Ich überlegte einen Moment und nickte schließlich, auch wenn mir dabei die Röte ins Gesicht schoss. Ich wusste nicht von was ich träumte, aber ich wusste das es schmerzhaft war. Meine Brust zog sich allein bei dem Gedanken zusammen.

"Shinichi, du bist noch keine 20 und hast bereits mehr Leichen und Mörder gesehen als manche meiner Kollegen. Selbst den besten Agenten passiert es, dass sie Alpträume bekommen. Mich wundert es nur das es gerade jetzt passiert. Auf mich wirkst du eigentlich nicht so, als wenn dich der Anblick einer Leiche so aus der Bahn wirft. Mir scheint es eher mit dem jetzigen Fall zu tun zu haben. Du hast eine komplett neue Identität angenommen um vor Gin zu flüchten. Jetzt ist wieder eine Bande hinter dir her und die hat dich auch noch gefoltert. Es ist ganz normal das du da Alpträume bekommst." Eine Hand strich durch über meine Wange und strich zärtlich über den Rest des Streifschusses. Ich sah von meinem Essen auf und sah etwas zur Seite.
 

"Du solltest fürs erste wieder hier wohnen. Ich rede mit Ran, keine Sorge." ich wollte schon widersprechen. Aber ein ernster Blick brachte mich sofort zum schweigen. Vielleicht hatte er ja Recht. Ich bin eine Gefahr für sie. Wir wissen nur wie diese Kerle aussehen und das sie uns Kinder suchen. Wir wissen nicht, ob sie die anderen beiden einfach umbringen werden.

Ich stocherte Lustlos in meinem Essen umher, der Appetit war mir nun wirklich vergangen. Dennoch nickte ich. Es blieb mir wohl kaum eine Art. Jetzt wurden beide Identitäten von mir gesucht. Die Frage war nur, wie groß war die Gefahr das meine Freunde getötet wurden. Die Gefahr war für Conan momentan definitiv größer. Gin würde Shinichi umbringen, wenn er auftauchte, aber er hatte auch noch Vermouth die ein wenig Schadensbegrenzung betreiben würde. Nach wie vor wollte sie mich nicht verletzen und bewahrte mein Geheimnis.
 

"Shinichi..."

"Ich weiß, ich weiß... du hast Recht. Ich sollte eine Weile hier bleiben bis sich das Problem geklärt hat." stimmte ich schließlich zu und aß weiter. Auch wenn das Essen inzwischen kalt geworden ist.

"Akai... wie gehst du damit um... mit diesem Prickeln im Nacken? Ständig das Gefühl zu haben beobachtet zu werden. Diese Paranoia... es..." fragte ich leise zwischen zwei Bissen.

Akai schwieg einen Moment, bevor er aufstand, mich hochhob und auf seinen Schoß setzte. Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht. Ich war 18 und saß auf den Schoß eines Erwachsenen. Starke Arme umschlossen meine Körpermitte, während ein Kinn auf meiner Schulter ruhte.

"Gar nicht... ich benutze meine Instinkte um am Leben zu bleiben. Es ist gut sie zu haben, sie warnen dich vor Gefahr, du darfst dich nur nicht von ihnen beherrschen lassen."

"Ich bin mit Leichen aufgewachsen, mein Vater hat mich immer mit zu seinen Fällen genommen. Ich habe keine Probleme mit Leichen... aber der letzte Fall..."

"Shinichi, du hast kein Problem mit dem Fall, sondern mit deiner Verbundenheit zum Täter. Dein Körper erinnert sich an den Schmerz, du hast Angst das er dich wieder in seiner Finger bekommt. Aber dir wird nichts passieren. Ich weiche nicht mehr von deiner Seite bis wir diese Kerle gefangen haben. Dann schnappen wir und die Schwarze Organisation und können beide in unser Leben zurück. Du als Oberschüler Detektiv Shinichi Kudo und ich als Shuichi Akai, Scharfschütze des FBI. Es hat seinen Grund warum wir beide Silver Bullet genannt werden. Und wir werden sie zerschlagen!" flüsterte er mir ins Ohr und drückte mich sanft an sich, darauf bedacht mir nicht weh zutun.
 

"Warst du deswegen immer an meinem Bett wenn ich aufwachte?" fragte ich leise und drehte meinen Kopf in Akais Richtung. Ein Fuchsauge blitzte mir entgegen. "Das hast du bemerkt?"

"Wäre schlimm wenn nicht." gab ich zurück und wartete auf eine Antwort. Er gab mir keine direkte sondern umarmte mich etwas fester. Es kam mir beinahe so vor, als würde er ebenso besitzergreifend mir gegenüber sein, wie ich vorhin mit meinem Kaffee. Ich lächelte und schloss für einen Moment die Augen. Wenn ich nur wüsste wie ich dieses Kribbeln im Bauch einordnen sollte. War es Aufregung? Oder etwas anderes?
 

Erst jetzt viel mir etwas auf. "Das sind Rosen..." sagte ich, als ich die weiße Pracht auf dem Küchentisch bemerkte. Akai zuckte kurz zusammen und setzte sich gerade hin, ließ mich aber nicht von seinem Schoß.

"Ja. Von unserem neuem Verbündeten. Jeden Tag tauchen einige Rosen zusammen mit einigen Fotos auf. Sowie ein Zugang zu einer Internetseite. Ich habe nicht versucht den Provider herauszufinden. Aber dort sind verschiedene Videos der Stadt zu sehen. Alles Luftaufnahmen und sie aktualisieren täglich." erklärte er mir und tastete über meine Rippen. Sofort überkam mich ein Schauder.

"Da ist jemand ziemlich empfindlich." lachte Akai leise und wiederholte das ganze an meinem Bein. Ich wurde rot wie eine Tomate und stammelte etwas unverständliches vor mir her. Wie sollte ich denn auch reagieren? Ich war nun mal kitzlig! Und das war eine Stelle die man bei einer anderen Person nicht mal eben aus Versehen berührte. Da war es doch logisch, wenn man rot wurde oder nicht?
 

"Vermutlich von seinen Tauben. Kam etwas dabei heraus?" ich beschloss Akais Spitze gekonnt zu ignorieren. Aus irgendeinem Grund brachte das Akai zum lachen, aber er beantwortete meine Frage dennoch. "Nein, nicht wirklich. Nirgends ist etwas Verdächtiges geschehen und die Kerle sind noch immer bei den Grundschulen unterwegs. Auch bei der Teitan Grundschule, aber die Kinder sind wohlauf. Der Professor hat mit dem Schulleiter gesprochen, die Kinder werden täglich von ihm abgeholt. Ai hat deine Rolle auch aufgegeben und Ran erklärt was passiert ist."

"Was?!" ich war geschockt, wenn Ran wusste, dass diese Kerle hinter mir her waren, war sie noch mehr besorgt als so schon.

"Immer mit der Ruhe. Wir haben von deinen Wunden nichts erzählt und gesagt du versteckst dich in einem Hotel bis diese Kerle geschnappt wurden. Sie hat es akzeptiert. Fürs erste. Hier war sie dennoch ein Paar mal. Deine Eltern haben sie aber recht schnell abgewimmelt, und die anderen Kinder... sie sind beim Professor und spielen da. Für die drei bist du bei deinen wirklichen Eltern." beeilte sich der Agent schnell zu sagen und tätschelte mir die Schulter.
 

Es kam ohne Vorwarnung, kalter Schweiß auf meiner Stirn, dieses unkontrollierbare Zittern, Hitze die aus dem Nirgendwo zu kommen schien und dann setzte der Schmerz ein. Ein stechender Schmerz der ins Herz fuhr und von dort den ganzen Körper erfasste. Meine Hand verkrampfte sich über meiner Brust und kratzte dort die Haut auf.

"Was ist los? Was hast du?" Akai war geschockt mich in solch einem Zustand zu sehen. Kein Wunder, man sah nicht alle Tage das ein Kind sich in einen Teenager verwandelte.

"Ah~ Ah~" ich versuchte durch den Schmerz hindurch zu atmen, aber es brachte nichts. Eine Welle nach der anderen durch schoss meinen Körper, eine schlimmer als die andere. Ich hatte mich schon ein paar mal verwandelt, an diesen Schmerz konnte man sich einfach nicht gewöhnen. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz zerspringen.
 

"Junge, sag mir was los ist!" verlangte Akai, bekam aber wieder keine andere Antwort als schmerzhaftes Keuchen und abgehacktes Stöhnen. Ich sah aus den Augenwinkeln wie Akai zu seinem Handy griff und den Notruf wählte. Ich schaffte es noch ihm das Telefon aus der Hand zu schlagen bevor ich schrie, als mich die letzte Welle traf. Ich wäre vermutlich schon lange auf dem Boden gelandet, hätte mich der Agent nicht festgehalten und auf den Tisch gelegt. So krümmte ich mich zusammen und wartete bis der Schmerz vergangen war.

Von Akai kam nur Schweigen. Als ich schweißgebadet zu ihm sah, stand er mit großen Augen neben mir, das Telefon wieder in der Hand. Auch wenn es kurz davor war wieder herauszurutschen.
 

Schwer atmend setzte ich mich auf und betrachtete meine nun wieder langen, sportlichen Glieder. Der Schmerz war vorbei, sämtlicher Schmerz, auch der in meinem Bein und in meinen Rippen. Der Wachstumsprozess muss wohl sämtliche Schäden repariert haben, nun gut wie sagte Haibara: Das Apoptoxin leitet den Zelltot ein, das Gegengift tut das Gegenteil.

Die Frage ist nur was hat es ausgelöst.

"Akai?" fragte ich leise und nahm ihm das Handy aus der Hand, nicht das er es noch fallen ließ.

Er schüttelte kurz den Kopf und nahm dann wieder seinen normalen Ausdruck an. "So siehst du also in echt aus?" fragte er verwundert und tastete mein Gesicht ab, strich über meine Wange, mein Kinn, meine Lippen, die Nase, meine Augen und über meine Schultern.

"Akai...san...?" Ich war knallrot im Gesicht, ich war es nun wirklich nicht gewohnt so vertraut berührt zu werden. Er war zärtlich, übte kaum Druck auf meine Haut aus, sondern zeichnete die Konturen auf eine Art und Weise nach, als würde er glauben ich würde bei der kleinsten Unachtsamkeit zerbrechen.
 

"Ähm... störe ich bei etwas privatem... ? Ich kann auch gerne in einer Stunde wiederkommen." fragte meine eigene Stimme in den Raum. Akai und ich zuckten beide zusammen als hätte man uns geschlagen. Verwundert sah ich an mir nach unten... ich war nackt, splitter faser nackt. Ich zog meine Beine an und griff nach der Schürze um wenigstens die wesentlichen Teile meiner Anatomie zu verbergen. Akai, oder besser Subaru hatte sich schützend vor mich gestellt und zeigte wieder mit seiner Pistole auf unseren ungebetenen Gast. Meine tiefrote Gesichtsfarbe hatte nicht nur mit der nicht vorhandenen Kleidung zu tun, oder das Kid mal wieder in meiner Küche stand sondern ich hatte irgendwie das Gefühl bei etwas ertappt worden zu sein.
 

"Schon wieder eine Waffe? Sie sollten wirklich etwas gegen ihre Gewaltbereitschaft tun! Aber bei dem Juwel das sie hier verbergen, kann ich es auch verstehen." Subaru lächelte ein wenig und legte den Kopf leicht schief.

"Was sollte ich daran ändern, wenn ständig ein International gesuchter Verbrecher vor mir steht?" fragte Subaru zurück und dachte nicht im Traum daran die Waffe wieder runter zu nehmen. Ich nutzte die Chance um vom Tisch zu rutschen und mir Subarus Jacke anzuziehen, die praktischer Weise über der Stuhllehne hing. Ich wickelte mich darin ein und war über unseren Größenunterschied mehr als glücklich. Selbst jetzt als Teenager reichte mir die blaue Jacke bis zur Mitte der Oberschenkel.
 

"Verbrecher ist ein hartes Wort... begehrter Gentlemen, höre ich da lieber. Und sie sind doch nicht bei der Polizei, oder?" gab Kid konter und lehnte sich gegen die Tür.

"Nein, aber ein besorgter Bürger." erwiderte Subaru und drehte sich kurz zu mir um, wahrscheinlich um zu sehen wie es mir ging. Er machte einen Schritt zur Seite und senkte nun doch die Waffe. Konnten Masken rot werden? Nun diese hier bekam wenigstens rote Ohren. "Du hast doch nichts dagegen oder?" fragte ich leicht verlegen.

Gott, wie konnten Verbrechen diesen Blick standhalten? Kein Wunder das er der beste Agent des FBIs war. Subaru blinzelte kurz, lachte leise und war dann wieder in seiner Rolle als Student.

"Nein, habe ich nicht. Wie geht es dir?" fragte er besorgt und kam zu mir um meine Temperatur zu fühlen.
 

Ich ließ die Berührung zu, wurde aber wieder ein wenig rot um die Nase. "Leicht erhöhte Temperatur, aber kein Fieber würde ich sagen." Subaru ließ die Hand wieder sinken und drehte sich nun, zu dem ebenfalls erröteten Dieb um. "Also, was bringt uns zu der Ehre?" fragte er und lehnte sich an den Tisch. Kaito Kid räusperte sich und sein Pokerface war wieder undurchdringbar.

"Ich bin hier um nach dem kleinen Detektiv zu sehen, auch wenn er gerade nicht mehr ganz so klein zu sein scheint..." antwortete er und legte meine Hülle mit einem Fingerschnippen ab. Ich wickelte mich stärker in Subarus Jacke und verschränkte die Arme vor der Brust, um sie an ihrem Platz zu halten.
 

"Bei der Show gestern Nacht, habe ich ihn schrecklich vermisst. Nakamori ist zwar ganz schön und gut, aber er ist kein wirklicher Gegner für mich... dann erinnerte ich mich an eure derzeitigen Lage und beschloss mal vorbei zu kommen. Ich störe also wirklich nicht? Ihr seht wirklich beschäftigt aus." Wieder spürte ich die Hitze in meine Wangen steigen. Subaru grinste breiter und legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich heran.

"Eifersüchtig?" fragte Subaru neckisch und vergrub seine Nase in meinen Haaren.
 

So gerne ich auch KID ärgerte, aber das ging selbst mir zu weit. "Subaru-saaaaan..." in einem verzweifelten Versuch zu entkommen duckte ich mich zur Seite, aber der Student war schneller und hielt mich eng an sich gepresst. Kid zeigte wirklich was ein Pokerface war. Sein Gesichtsausdruck änderte sich überhaupt nicht, nur sein Blut schien ihn nicht ganz zu gehorchen. Es strömte in sein Gesicht und färbte es rot wie eine Tomate, meines bildete da keine Ausnahme. Ich war mir sicher mein Kopf würde inzwischen qualmen, wie in diesen Mangas die Mitzuhiko mir ab und an auslieh.

So schnell die Röte in Kids Gesicht geschossen war, verschwand sie auch wieder. Stattdessen wurde er blasser und blasser.

"Oi... bist du in Ordnung, Meitantei? Du siehst aus als würdest du jeden Moment umfallen, du zitterst wie Espenlaub." nach dem er das letzte Wort ausgesprochen hatte gaben meine Beine nach und ich sank zu Boden.
 

Der Magier stürzte sofort zu mir, wohl um mich zu fangen, Subaru aber war erneut schneller und lud mich auf seine Arme. Trotz Maske wirkte er schockiert. "Was..." begann ich leise und schluckte den Kloß im Hals herunter. Ich hatte keine Schmerzen, ich fühlte mich nur so verdammt schwach. Ich hatte Probleme auch nur einen Muskel zu bewegen.

Kid rannte an uns vorbei und öffnete meine Zimmertür, so das mich Subaru in mein Bett legen konnte. Er ging dabei so behutsam vor das man schnell vergessen konnte, zu was der Mann in der Lage war.
 

"Was ist passiert?" fragte er, als er mich zudeckte. Kid hatte in der Zwischenzeit an meinem Fußende platz genommen und blicke ebenfalls besorgt zu mir.

"Keine Ahnung. Meine Muskeln gehorchen mir nicht mehr. Vielleicht eine Nebenwirkung von der Rückwandlung. Und ich weiß nicht mal was das ausgelöst hat." erklärte ich leise und starrte an die Decke. Subaru fühlte meinen Puls am Handgelenk.

"Dein Puls ist normal." berichtete er und nahm auf den Stuhl platz, an dem bereits ein Stapel Bücher stand. Da niemand von uns eine Antwort auf unsere Frage hatte, wendeten wir uns anderen Problemen zu, zum Beispiel dem Magier/Dieb der ohne Vorwarnung in meiner Küche aufgetaucht war.
 

"Warum bist du hier, Kid?" fragte ich deshalb und sah zu ihm nach unten. Subaru machte sich sogar die Mühe mir genügend Kissen hinter den Rücken zu stopfen, das ich einigermaßen bequem sitzen und den Mann in weiß ansehen konnte, ohne mir den Hals zu verrenken.

Kid lehnte sich in Schneidersitz und verschränkten Armen an meinen Bettpfosten und sah zwischen mir und Subaru hin und her, bis er schließlich bei mir hängen blieb.
 

"Ich bin hier, um euch etwas zu verraten, dass mir aufgefallen ist während ich einen der Kerle verfolgt habe." Kid seufzte und zauberte einen Stadtplan von Tokio aus dem Ärmel.

Er breitete die Karte auf meinem Schoß aus, so das ich etwas sehen konnte. Auf der Karte waren um die zwanzig Kreise, meist um Grundschulen innerhalb Tokios. Dann waren noch unterschiedliche Formen innerhalb der Kreise, kleine Kreuze an Tunnel, oder Haltestellen. Es war zwar verwirrend, aber ich konnte mir einen Reim auf die ganzen Markierungen machen. Subaru erging es ähnlich, er hatte ebenfalls ein leichtes Grinsen auf den Lippen.
 

Wir sahen beide erwartungsvoll zu Kid. Er ließ uns noch einen Moment weiter schmoren, bevor er mit der Sprache rausrückte.

"Ich habe den einen Kerl, dein ganz persönlicher Freund, zufälliger Weise in Shibuya getroffen. Er hat eine Gruppe Kinder verfolgt und mit jemanden telefoniert, sobald er sich sicher war, dass sie nicht mit dir in Verbindung stehen. Der ging hier entlang." Kid zeichnete mit dem Finger auf der Karte entlang. Es war kaum die Hauptstraße genommen wurden, sondern nur selten besuchte Gassen. Außerdem mied er Einkaufsstraßen und Parks. Eine seltsame Strecke um jemanden zu suchen.
 

"Er kennt sich in hier aus." der selben Meinung war ich auch. Es war nicht einfach, sich in den ganzen Sackgassen zurecht zu finden ohne sich zu verlaufen, oder einen Umweg zu nehmen. "Nicht nur das, er sucht Orte auf. An denen sich Kinder nicht aufhalten würden. Entweder, haben sie ihre Taktik aufgeben mich an der Schule abzupassen. Oder er sucht etwas anderes." sagte ich und rieb mir das Kinn, während ich nachdachte.

Kid sah gespannt zu mir und wartete geduldig. Kid war genau wie ich ein Genie, das wusste jeder hier im Raum. Aber es war auch klar, das ich ihm in Detektivarbeit überlegen war.
 

"Hat er dich vielleicht bemerkt, und wollte dich abhängen?" fragte Subaru und sah zu Kid, aber wir beiden Teenager schüttelten den Kopf.

"Für wen hältst du mich denn? Ich bin ein Meisterdieb, mein Ruf wäre im Eimer, wenn mich solch ein Kerl erwischen würde." grollte Kid ohne zu dem Studenten zusehen. Ich glaubte auch nicht, dass Subaru wirklich davon ausging, dass der Magier entdeckt wurde.

"Der Weg ist auch zu zielstrebig dafür. Der Kerl hatte definitiv ein Ziel... wie waren die Straßen in dem Gebiet? Gab es viele Kameras, Ampeln, Fußgänger, Wachstationen oder Polizeipatrouillen?" fragte ich und musterte die Karte etwas genauer. Ich kannte zwar die Straßen nicht, aber ich kannte die Sorte Menschen, die sich auf diese Art und Weise bewegten. Es gab kleinere Läden in den Straßen.
 

Kid schüttelte den Kopf und rückte wieder zurück zum Fußende, ließ die Karte aber auf meinem Schoß liegen.

"Hier ist eine Lagerhalle, die nicht mehr benutzt wird und hier ist ein kleiner Stand mit einer alten Frau. In dem ganzen Gebiet sind solche Läden bei denen man Zigaretten, Zeitungen und Süßigkeiten kaufen kann. Vielleicht gehört der Kerl zu den Yakuza. Shibuya ist glaub ich das Gebiet der Inagawas-kai. Ich bin nie mit denen aneinander geraten, aber ich weiß das sie Schutzgeld verlangen und Kredithaie von den Eigentümern fernhalten." Es war nur eine Vermutung, aber es würde diese Strecke erklären.

"Er hat niemanden erpresst, als ich ihm gefolgt bin. Er ging einfach immer weiter, hin und wieder hat er mal an einem Laden gehalten und hat sich die Zeitungen angesehen. Oder mit der Person erzählt." widersprach Kid und fing an mit Karten zu spielen. Dieser Mensch war wirklich einer der nicht stillsitzen konnte. Seine Finger waren ständig in Bewegung, selbst als er uns die Karte gezeigt hatte, hatte er ein 100 Yen Stück zwischen den Fingern.
 

"Muss er auch nicht, es reicht seine Anwesenheit zu zeigen. Schutzgeld wird nur einmal im Monat kassiert, und auch nicht am Tag. Vielleicht versucht er so an Informationen heran zu kommen. Solche... Organisationen... haben oft ihr eigenes Netzwerk, Methoden und Codes." warf Subaru mit ein und deutete auf einige Gebäude.

"Hier wären gute Positionen für Scharfschützen. Der im Wald taugte zwar nichts, aber ein Zielfernrohr ist meist besser als ein Fernglas. Es ist genauer, es besteht die Möglichkeit die Entfernung einzustellen und in einem Umkreis von einen Kilometer alles abzusuchen. Besonders diese Spielhallen hier, hier und hier. Auch das Einkaufszentrum ist abgedeckt, sowie die Haltestellen. Wenn ich jemanden suchen will, ohne verdacht zu erregen, würde ich es so machen."

"Hmmmm" das war zwar unheimlich daran zu denken, dass Scharfschützen auf die Kinder warteten. Aber es war eine Erklärung für diesen seltsamen Weg.
 

Kid musterte Subaru ohne eine Emotion zu zeigen. Ich wusste, dass Kid bereits wusste, das Subaru eine Maske trug. Ein Verkleidungskünstler wie er erkannte ein Maske sofort. Es gehörte zu seinem Metier, genau wie Akai gute Positionen als Schütze erkannte.

"Ich lass eine Taube diese Gebäude abfliegen. Aber es bringt nichts, wenn die Kerle innerhalb des Gebäudes sind. Was habt ihr jetzt vor?" fragte der Dieb und die Karte verschwand mit einem leisen 'Puff'.
 

Subaru musterte mich abschätzend und zuckte mit den Schultern. "Herausfinden, was der Kerl dort wollte." antwortete er und setzte sich wieder auf den Stuhl. Ich hatte nicht mal bemerkt wie er aufgestanden war und sich neben mich aufs Bett gesetzt hatte. Jetzt schoss mir schon wieder die Röte ins Gesicht, wenn ich daran dachte. Auch das Kid noch immer mit mir im Bett saß, war mir etwas unangenehm. Wenigstens als Shinichi, mit einem Kinderkörper wurde einem die körperliche Nähe gar nicht so bewusst, ein Bett wirkte viel größer als es eigentlich war. Und dieses hier war definitiv nicht groß genug für drei Männer, vor allem wenn einer davon, meine Wenigkeit, nicht mehr trug als eine übergroße Jacke.
 

"Ach ja, Kid... willst du noch etwas essen? Unten in der Küche steht noch Lachs." bot ich ihm an und sah zu wie er immer blasser und blasser wurde.

Er stand ganz vorsichtig von meinem Bett auf, sah sich suchend im Raum um und verschwand, ohne ein Wort zu sagen in weißen Rauch. An seiner Stelle lag eine weiße Karte.

'Ich melde mich, wenn ich etwas herausfinde. Ihr könnt jetzt da weiter machen, wo ich euch unterbrochen habe. Aber denkt dran: Savety First!' Auf Subarus Schoß lag außerdem noch eine rote Rose, auf meinem ebenfalls. Diese Botschaft war mehr als deutlich.

Dieses mal erging es Subaru wenigstens genauso wie mir. Ich wurde rot wie eine Tomate, ich fühlte das Blut in meinen Wangen förmlich pulsieren. Subaru bekam nur leicht rote Ohren und betrachtete mit seinen Fuchsaugen die Rosen.
 

Subaru nahm beide Rosen und steckte sie in die Vase auf meinem Schreibtisch. Das rot stach kräftig aus den weißen Rosen hervor. Dann setzte er sich wieder auf den Stuhl und rief den Professor an. "Hakase, würden sie bitte mal rüber kommen... wir haben ein Problem." Subaru wartete noch auf die Bestätigung und legte dann auf.
 

Der Professor ließ nicht lange auf sich warten und kam schwer atmend in meinem Zimmer zum stehen. "Was ist los?" fragte er und sah nun zum ersten Mal auf.

"Shinichi... was..." stammelte er und trat näher an uns Beide heran. Eigentlich war das ganze Haibaras Fachgebiet, aber mit Akai hier im Haus, durfte die Wissenschaftlerin nicht wissen, dass ich meinem alten Körper zurückbekommen hatte.
 

"Wir haben keine Ahnung. Wir haben uns unterhalten, dann krümmte er sich plötzlich zusammen und schrie vor Schmerz. Kurze Zeit später war er wieder ein Teenager." erklärte Subaru und ließ seinen Blick über meinen Körper wandern. Irgendwie hatte ich gerade das Gefühl er würde mich mit seinen Blicken ausziehen wollen. So viel Sachen trug ich ja auch nicht mehr, dennoch fühlte es sich so an, als würde er sich die Jacke und Decke einfach wegdenken.
 

Unruhig rutschte ich in meinem Bett umher. Ich dachte er wollte Kid nur ärgern, als er sich seltsam verhielt. Aber jetzt machte er es schon wieder. War das vielleicht eine Nebenwirkung? Aber Hakase und Ai verhielten sich auch nicht so. Oder es war etwas in dem Fisch, das das verursachte, das würde dann auch meine Verwandlung erklären! Genau so musste es sein!

"Shinichi!" Agasa riss mich wieder aus meinen Gedanken. Er schüttelte missbilligend den Kopf und zückte eine Spritze.

"Ich nehme eine Blutprobe. Vielleicht finde ich dann heraus, was das Gift neutralisiert hat." gesagt getan.
 

Der Professor nahm auch eine Probe von Akai, nur um sicher zu gehen. Auch den restlichen Fisch wollte er mit nehmen. Wir hatten nichts dagegen. Er steckte seine Instrumente ein und sah verwundert zu dem Erste Hilfe Kasten, der noch immer auf meinem Nachtschrank stand.

"Wie geht es deinen Wunden? Kann ich da noch mal einen Blick drauf werfen? Warum hast du eigentlich Subaru-san Jacke an?" fragte er und scannte meinen Körper nach den antworten ab.

"Ich war vor dem Essen duschen und hatte nur meine Unterwäsche an, um Subaru noch mal die Wunden zu zeigen. Wir waren noch nicht dazu gekommen als ich wieder zu ich wurde. Ich habe schnell seine Jacke angezogen, bevor ich zusammen brach. Und die Wunden... sind verheilt. Komplett. Die Stichverletzung ist weg, meine Rippe ist wieder vollständig geheilt und meine anderen Wunden sind auch weg."

"Er hat noch erhöhte Temperatur, sonst scheint alles in Ordnung zu sein." warf Subaru ein, nicht das ich diese kleine Tatsache vergaß zu erwähnen.
 

"Diese Verwandlungen sind sehr stressig für deinen Körper, alles an dir altert 10 Jahre innerhalb weniger Sekunden, alles wächst wahnsinnig schnell. Kein Wunder das das nicht spurlos an dir vorbei zieht. Bleib erstmal im Bett. Vielleicht hält es wieder nur für wenige Minuten an, bevor du wieder schrumpfst, wie bei den Schnaps damals. Ich mache mich gleich an die Arbeit euer Blut zu untersuchen. Falls etwas ist, ruft sofort an!" Der Professor verabschiedete sich und ließ uns beide wieder alleine zurück.
 

Eine lange Stille kam auf, bei der keiner von uns beiden etwas sagte. Mir war es ein Bedürfnis meine eigene Kleidung anzuziehen, aber in meinem derzeitigen Zustand war daran gar nicht zu denken. Ich konnte nicht mal stehen, geschweige denn mir Sachen anziehen. Subaru wollte ich auch nicht fragen, solange ich nicht wusste, was mit dem Mann los war. Außerdem war es peinlich.
 

"Es sah schmerzhaft aus." sagte Subaru, nein Akai, er hatte den Stimmentransposer ausgestellt.

Ich nickte. "Ja, es fühlt sich an, als würde das Herz und die Knochen zerspringen. Egal was diese Kerle im Wald mit mir angestellt haben, diese Schmerzen waren nichts im Vergleich zu dem Kram hier."

Nichtsdestotrotz jagte mir der Gedanke an die Folter Schauer über meinen Rücken. Es war nicht der Schmerz, sondern die Tatsache das eine Gruppe Menschen,in der vollen Absicht mir weh zu tun, mich verletzt hatten. Die Intention alleine machte mir Angst und verursachte mir Alpträume.
 

Wieder war da diese Stille, es war unangenehm wenn niemand etwas sagte, aber ich wusste nicht was ich sagen oder fragen sollte.

"Was machst du, wenn dein Körper so bleibt?" fragte Akai nach einiger Zeit und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

"Gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Die Organisation darf nicht erfahren, dass ich noch lebe. Also müsste ich untertauchen. Oder wie du, eine komplett andere Identität annehmen. Ich weiß es wirklich nicht... Ai darf es auch nicht erfahren, sie denkt noch immer, dass du zur Organisation gehörst. Ich habe sie gerade erst überreden können dich als Subaru hier zu dulden." antwortete ich und sank tiefer ins Kissen zurück.
 

"Vielleicht sollten wir es ihr einfach sagen... ich will es zwar vermeiden, aber ich kann auch nicht zulassen, dass du deswegen verschwinden musst. Oder ich ziehe wieder aus." erwiderte Akai mit einem leichten Schatten in der Stimme, ihm gefiel der Gedanke auch nicht, das konnte ich deutlich heraushören.

"Nein... du hast einen Grund hier zu sein und du hast einen Grund ihr deine Identität zu verschweigen. Du bist nicht Schuld an Akemis Tod, aber... sie weiß auch, dass du sie verführt hast um in die Organisation zu kommen. Du kannst sie nicht beschützen, wenn sie dir nicht vertraut." Ich wusste das meine Worte erneut alte Wunden aufrissen, aber es war nun mal so. Diese Entscheidung hatte Akai getroffen, er ganz alleine, niemand hatte ihm befohlen genau Akemi zu wählen. Also musste er auch mit der Tatsache leben. Aber ebenso wie es Akais Entscheidung war mit ihr anzubandeln, war es Akemis die Organisation verlassen zu wollen. Und meine Schuld war es den Mord nicht verhindern zu können und das obwohl es genau vor meiner Nase passierte.
 

Akai seufzte und nickte zeitgleich. Er hatte auf meine Worte kaum reagiert. Seine Maske verhinderte das man etwas in seinen Zügen erkennen konnte und der Rest wurde von seiner Ausbildung als Agent im Griff gehalten.

"Wir werden sehen ob du diesen Körper behältst. Vielleicht bist du morgen schon wieder Conan Edogawa und wir zerbrechen uns ganz umsonst den Kopf. Ruhe dich aus, ich hole dir das neue Buch deines Vaters... dann sehe ich mir die Bilder auf den Kameras noch mal etwas genauer an. Vielleicht finde ich den Kerl ja, von dem Kid gesprochen hat." Mir gefiel es zwar nicht, aber das war das einzig Vernünftige das auch mir einfiel. Also war es jetzt an mir zu nicken.
 

So verging der restliche Tag, ich las die meiste Zeit oder sah Akai über die Schulter, als dieser sich mit dem Laptop zu mir ins Bett setzte, um mich zu beruhigen und daran zu hindern aufzustehen, um dann zu ihm zu gehen. Die erste Stunde war es mir unangenehm, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an seinen Körperkontakt und schlief nach meinen Medikamenten schnell an seiner Schulter gelehnt ein. Als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag er noch immer neben mir im Bett. Er hatte noch die selben Sachen an, wie am Tag zuvor. Die Maske lag auf meinem Nachschrank ebenso wie das Halsband. Ich lag mit dem Kopf noch immer auf seiner Schulter, sein Arm war um meinen Oberkörper geschlungen und hielt mich eng an sich gedrückt.

Ich konnte den Drang unterdrücken in die Höhe zu schießen um den Mann damit nicht zu wecken. Die Farbe in meinem Gesicht schaffte ich aber nicht zu unterdrücken.
 

Wieder einmal zeigten sich die hervorragenden Instinkte des FBI Agenten. Er verstärkte den Griff um meinem Oberkörper und sah mit grünen Fuchsaugen auf mich herab. "Guten Morgen." mit einer morgendlichen rauen Stimme begrüßte er mich, als wäre es das normalste auf der Welt.

"Warum..." meine Stimme klang für meinen Geschmack viel zu hoch, aber Akai schien mein Schamgefühl zum Glück zu ignorieren und Antwortete sachlich auf meine nicht vollendete Frage.

"Du bist eingeschlafen und ich wollte dich nicht wecken, deswegen habe ich mich nicht von der Stelle bewegt. Aber deine Alpträume schien meine Anwesenheit in Schach zu halten. Ich schlafe für eine Weile ebenfalls hier." Es war eine Feststellung und keine Frage. Meine Meinung dazu schien dem Mann vollkommen egal zu sein.
 

"Kannst du mich jetzt bitte loslassen?" fragte ich und ignorierte dieses Grinsen hoheitlich, ebenso wie die Aussage. "Nein... ich glaube nicht... ich will nicht auf dumme Gedanken kommen. Deine... Kleidung ist ein wenig verrutscht."

"Was?" ich sah an mir nach unten und beschloss ein Übel dem anderen vorziehen. Ich versteckte mein knallrotes Gesicht promt in dem ich mein Kopf auf seine Brust legte. Subarus Jacke war aufgegangen und zurück gerutscht. Das einzige das sie verbarg war die Haut an meinen Armen und mein Rücken.

"Akai-san lass mich los, ich muss mir wenigstens Klamotten anziehen... bitte..." ich versuchte es ernst klingen zu lassen, aber mein Scham ließ es schnell in ein quengelndes Flehen übergehen.
 

Ich konnte gar nicht so schnell reagieren wie der Agent mein Kinn entführt hatte, mein Kopf nach oben zog und mir einen Kuss gab, der mit dem in London nicht zu vergleichen war. Der zwischen Ran und mir war unschuldig gewesen, naiv und unbeholfen. Für uns Beide war es der erste. Aber der Kuss den Akai mir gerade gab, war anders. Er wusste genau was er tat. In meinem Bauch explodierte eine Bombe aus Schmetterlingen, die mich animierten den Kuss zu erwidern und genau das tat ich auch. Ich spürte wie sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln verformten. Gekonnt strich er mit seiner Zunge über meine Unterlippe, er fing an an ihr sanft zu knabbern als ich sie etwas mit einem überraschten Keuchen öffnete.

Akai verlagerte sein Gewicht ein wenig, so das ich voll kommen in den Kissen lag und meinen Kopf mit einer Hand an der Wange an Ort und Stelle hielt. Er stoppte kurz den Kuss, leckte sich über die Lippen.

"Nicht Akai-san... nenne mich Shuichi." flüsterte er an meinen Lippen. Ich wollte gerade fragen was das alles sollte als er den Kuss erneut aufnahm und ihn dieses Mal vertiefte.
 

Was zur Hölle war hier los? Was war in Akai gefahren und warum zur Hölle fühlte sich dieser Kuss so richtig an? Ich liebte Ran... oder nicht? War es noch immer Liebe? Sicher ich liebte sie, daran stand gar keinen Zweifel! Aber war es noch immer die selbe Liebe wie vor einem Jahr in London? Was mache ich denn jetzt?

Hilfe!
 

Während mir Shu... ich meine Akai... mit seinem Kuss den Atem stahl, kam mir nur eine logische Antwort. Es war mir gerade scheißegal! Meine Gedanken beschäftigten sich gerade nur noch mit dem Mann der halb auf mir lag. Die Entscheidung war in diesem Moment so einfach, hoffentlich bereute ich sie nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Vendala
2018-07-14T10:57:27+00:00 14.07.2018 12:57
Das ist eine wirklich gute Fanfiction und das Pairing ist eins meiner lieblings, hab echt lang nach einer guten Geschichte gesucht und zum Glück endlich eine gefunden. Ich konnte gar nicht aufhören zulesen und bin umso gespannter wie es weiter geht ^^
Antwort von:  -Ceres-
08.08.2018 19:29
Ja ich mag dieses Pairing auch, aber das Problem ist man findet einfach nichts. Ich habe ja auch mit französisch und englisch kein Problem, aber es gibt einfach keine vernünftigen.

Danke für dein Kommentar.
Von:  Neko20
2018-05-19T19:05:06+00:00 19.05.2018 21:05
Sehr interessant und spannend.
Dein Schreibstil gefällt mir.
Das Pairung ist ungewöhnlich, aber irgendwie passen die beiden schon gut zusammen. Bin gespannt, wie es weitergeht und freu mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  -Ceres-
20.05.2018 08:51
Danke für das Kommentar.
Ich versuche natürlich so schnell wie möglich weiterzuschreiben, aber ich bin gerade in meiner Prüfungszeit und habe daher nur begrenzt Zeit. Aber ich schätze mal bis Mitte Juni werde ich ein neues Kapitel fertig haben.
Von:  constanze
2018-05-18T20:19:21+00:00 18.05.2018 22:19
Wow. Einfach nur wow! O.O ich liebe diese Fanfiktion immer mehr
Antwort von:  -Ceres-
18.05.2018 22:34
Vielen Dank für das Kommentar. Freut mich, dass ich jemanden den Abend damit versüße^^
Antwort von:  constanze
19.05.2018 15:28
Ich muss dir danken ^^ Ich liebe die Zwei und ich freue mich auf neue Kapitel ^^ <3

LG Conny


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