Das Medaillon der Götter von federfrau (NaNoWriMo Projekt November 2015) ================================================================================ Kapitel 13: Der Gerichtstag --------------------------- „Sehe ich dich heute Abend wieder?“, fragte die junge Frau, welche, wie Damian nun wusste, Isabelle hieß. Und so einiges anderes wusste er nun ebenfalls. Zum Beispiel, dass sich die zwanzig Silberstücke durchaus gelohnt hatten. Mehr als nur gelohnt, dachte Damian zufrieden, zog Isabelle an sich und küsste sie lange wogegen sie sich rein gar nicht wehren tat. Natürlich nicht. Schließlich macht es ihr genauso viel Spaß. „Wir werden sehen. Wenn der Tag gut läuft komme ich mit Sicherheit vorbei“, antwortete er schließlich auf ihre Frage und ließ dabei seine Hand langsam unter ihren Rock gleiten. „Dann hoffe ich mal, dass du heute gut verdienst“, Isabelle kicherte. Damian verzog das Gesicht. „Glaub mir, es liegt nicht an dem Geld ob ein Tag gut läuft oder nicht. Außerdem wirst du mit Sicherheit wenn ich nicht da bin nicht gerade verarmen“ Sie lachte und schob nun doch, beinahe energisch, seine Hand zurück. „Das stimmt allerdings. Und jetzt scher dich davon. Du weißt ja: Am Tag koste ich vierzig Goldstücke und wenn das mit dir so weiter geht, werde ich sie wohl noch berechnen müssen“ „Ich habe es nicht vergessen“, sagte Damian, küsste sie aber trotzdem noch einmal. „Und ich bin mir trotzdem sicher, dass ich dich hier nicht das letzte Mal bei mir gesehen habe“ „Oh ja das glaube ich auch“, meinte Damian und fügte hinzu: „Vielleicht sinkt dein Preis ja für Stammkunden?“ „Tja, wer weiß? Du wirst es feststellen wenn du öfter da warst“, sie grinste verwegen. „Scheint so“, grummelte Damian. Doch was Damian nach der Nacht mit Isabelle wusste war natürlich nicht nur, dass sich das Geld auszugeben gelohnt hatte und ihr Name sondern noch so einiges mehr. Und zwar folgendes: Isabelle war am Hafen sehr bekannt. Sie galt als das reichste Freudenmädchen der Stadt und das obwohl sie schon seit einigen Jahren, sechs wie sie ihm verraten hatte, selbstständig in diesem Milieu arbeitete. Auch war sie gleichzeitig die Besitzerin des Gasthauses, beschäftigte allerdings auch noch Mädchen und zwar nicht zum kellnern. In ihrem Haus wurde ein strenges Regiment geführt an die sich jeder zu halten hatte und sogar auf Diskretion und Hygiene wurde, was nicht überall selbstverständlich war, sehr großen Wert gelegt. Auch war der Preis bei den Mädchen die Isabelle beschäftigte deutlich niedriger, wie er erfuhr dennoch war ihm eines klar geworden. Wenn er wieder käme, und das würde er auf jeden Fall, dann musste es wieder Isabelle sein. Nur sie. Keine andere. Und so wie es aussah wollte sie es auch. Nein, zu fragen ob ich wieder zu ihr komme hätte sie mich wirklich nicht brauchen, überlegte er grimmig. Nachdem Damian zwei Brieftaschen, die beide reichlich gefüllt waren, gestohlen hatte, was nicht besonders schwer war unter den vielen Menschen, ließ er sich von der Menge treiben. Als der ganze Pulk sich aufteilte stellte Damian fest, dass er sich auf dem großen Stadtplatz befand, auf dem normalerweise, wie in jeder Stadt, der Markt abgehalten wurde. Heute aber hatte man, statt der Marktstände, eine große Tribüne aus Holz aufgebaut. Über den Plätzen hing das Wappen von Aranica und das persönliche des Königs. Gerichtstag. Nun werde ich also sehen was hier los ist... Damian kämpfte sich, so gut es ihm möglich war, bis nach vorne durch so, dass er auch gut sehen konnte was dort vor sich ging. Es waren außergewöhnlich viele Leute anwesend. Mehr als er es jemals auf den Gerichtstagen in Otharas erlebt hatte, doch das hing vermutlich auch mit der Neubesetzung des Rates zusammen. Dem Skandal, von dem jeder hier wusste und zu dem alle was anderes zu sagen hatten. Doch nun würde jeder erfahren was wirklich hier vor sich ging. Sie kann es nicht sein, sie darf es nicht sein, Damian betete es beinahe wie ein Mantra vor sich hin bis ihn irgendwann die Fanfaren in die Gegenwart zurückbrachten. Die Fanfaren, die die Ankunft des Königs von Aranica und dem Rat ankündigten. „Na aufgeregt?“, Zacharias sah Latoya lächelnd an. Diese brachte, sehr zu seinem Erstaunen, das Kunststück fertig zu nicken und fast gleichzeitig den Kopf zu schütteln. Schließlich zuckte sie mit den Schultern. „Schon ein wenig, ja“, gab sie leise zu. „Keine Sorge, es wird dir keiner den Kopf abreißen“, sagte Zacharias aufmunternd „und schlimmsten Fall dauert es auch nur eine Stunde“. Dass er sich da nicht ganz sicher war und es schon Gerichtstage gab, die deutlich länger gedauert hatten, verschwieg er ihr lieber. „Also gut. Ich werde sowieso nicht besonders viel machen müssen, oder? Schließlich ist es überwiegend deine Aufgabe das alles was vorgebracht zu regeln“, meinte Latoya. Zacharias nickte. „Das ist richtig“ er zwinkerte ihr zu „und jetzt komm. Wir wollen doch keinen warten lassen“. Sie ist es tatsächlich. Damian starrte ungläubig zu der Tribüne auf die gerade der König und sein neubesetzter Rat betraten. Und damit auch Latoya. Damian fluchte leise. Wer ist dieses Mädchen? Oder sollte ich fragen was? Das was in letzter Zeit alles passierte lief definitiv zu sehr aus dem Ruder. Viel zu sehr. Wieso bei allen Göttern, sollte der König von Aranica ein unbedeutendes Mädchen aus einem ebenso unbedeutenden Dorf zu sich holen? Das ergab einfach keinen Sinn. Damian spürte wie langsam aber sicher wie er wütend wurde. Wie die Wut sich in seinem Körper ausbreite, so wie ein schleichendes Gift es tat. Mit einem Mal wusste er eines ganz genau: Wenn es hier kein Unglück geben sollte musste er hier weg. Sofort. Und er wusste auch schon wohin er gehen würde. Als Isabelle ihren Gast von letzter Nacht wiedersah wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Noch verstärkt wurde dieses Gefühl als er ihr zwei Goldstücke in die Hand drückte. „Für dich. Dafür wirst du mir zwei Tage und Nächte Gesellschaft leisten“, sagte er. „Was ist passiert?“, normalerweise fragte sie so etwas niemals, das war eine unumstößliche Regel in ihrem Beruf, doch jetzt konnte sie es sich nicht verkneifen. Außerdem wollte sie wissen, mit was sie es zu tun hatte. „Nimm. Das. Geld“, forderte er sie äußerst schlecht gelaunt auf. Isabelle nickte und nahm, ohne etwas weiteres zu sagen, das Geld. Dann fasste sie ihn an der Hand und führte ihn in ihr persönliches Zimmer. Dieses Mal ging alles viel schneller als in der letzten Nacht. Das Hemd, unter dem sie nichts trug, hatte Damian ihr bereits direkt nachdem er mit ihr das Zimmer betrat über den Kopf gezogen. Kurz darauf folgte ihr Rock und ihre Unterhose. Dann stand sie auch schon vollkommen nackt vor ihm. Zwischen mehreren gierigen Küssen zog auch er sich sein Hemd aus und machte sich dann an seiner Hose zu schaffen. Nachdem Damian es endlich, nach viel zu langer Zeit wie er fand, schaffte sie auszuziehen schleuderte er sie achtlos zur Seite und zog Isabelle, nicht gerade sanft, zu dem großen Bett. Nachdem sie auf dem Bett lag, nahm Damian sich doch noch einen Moment Zeit zu betrachten. Allerdings nur kurz, denn dann zog sie ihn auch schon zu sich herunter und schlang ihre Beine um ihn. „Jetzt komm schon“, forderte sie ihn ungeduldig auf. Das ließ Damian sich nicht zweimal sagen und während er sie abermals gierig küsste und seine Hände über ihre Brüste gleiten ließ drang er in sie ein. Er tat es nicht sanft, ruhig oder geduldig. Nein. Sondern hart und schnell. Er konnte einfach nicht anders. Zu viel Wut steckte noch immer in ihm drin. Wut, zum Teil auf sich selbst weil er nicht wusste was das für ein Mädchen war, welches auf einmal im Rat von Aranica saß. Als Damian hörte wie Isabelle zu stöhnen begann und sich ihm entgegen streckte lächelte er grimmig und beschleunigte seinen Rhythmus immer mehr. Erst jedoch als ein Aufschrei ihren Lippen entwich und sie beide auf dem Höhepunkt kamen, breitete sich wieder so etwas wie Zufriedenheit in ihm aus. Aus ihr zurückziehen tat er sich trotzdem nicht sofort. Sie schien das allerdings nicht besonders zu stören. Zacharias verzog das Gesicht. Er war genervt. Es war jede Menge los, doch kaum einer hatte etwas vorzutragen. Geschweige denn etwas wichtiges. Alle sind nur gekommen um Latoya zu begaffen wie eine Attraktion im Zirkus, dachte er missmutig. Aber warum wundert mich das eigentlich? Sie ist eben etwas ganz besonderes! Zacharias sah zu Latoya, die neben ihm saß. Ihre Aufregung schien sich gelegt zu haben, denn als sie bemerkte, dass er sie ansah wandte sie sich zu ihm um und lächelte ihn ohne Scheu an. Zacharias erwiderte es ohne zu zögern und es war ihm dabei egal, was sein Bruder oder die anderen Ratsmitglieder, sowie die Leute aus der Stadt sagen würden. Sollen sie doch sehen, dass ich sie mag. Dann wissen sie auch gleich wohin sie gehört und rühren sie nicht an. „Herr?“, wurde Zacharias plötzlich aus Gedanken gerissen. „Ich fragte, ob es in Ordnung ist für heute Schluss zu machen. Es wird wohl nichts mehr vorgetragen werden“ „Natürlich“, Zacharias nickte der Wache zu. Dann fiel ihm jedoch jemand ins Auge. „Einen Augenblick noch“, hielt er die Wache zurück. „Ja Herr. Was ist denn?“ „Der junge Mann dort drüben. Sein Name ist Toban, richtig?“ „Ja, mein König. Das ist Toban. Er gehört zu der oberen Hauptwache der Stadt“ Zacharias nickte. „Richtet ihm bitte aus, dass ich ihn erwarte nachdem das hier vorbei ist. Er soll im Palasthof auf mich warten“ „Natürlich“, die Wache salutierte vor Zacharias, was der schon gar nicht mehr richtig mitbekam, und ging dann zu Toban um den Befehl auszuführen. „Am besten ist es wohl, wenn ich euch ganz direkt frage: Was für einen Scheiß habt ihr denn jetzt schon wieder angestellt?“, die Wache die zuvor mit Zacharias gesprochen hatte sah Meril und Toban deutlich verärgert an. „Was soll das denn bitte heißen?“, erkundigte sich Toban verwundert. „Das soll heißen, dass unser König dich bittet auf ihn im Palasthof zu warten“ „Was?“, es klang mehr wie ein Krächzen als eine Frage. „Ich hab gesagt...“ „Das weiß ich selbst!“, fuhr Toban ihn ungewollt scharf an und sah zu Meril der ihn breit, um nicht zu sagen über das ganze Gesicht, angrinste. „Na das trifft sich doch super“, meinte er. „Sollte ich wissen von was ihr beide redet?“, meinte die Wache. „Lieber nicht, Dorian. Zu deinem und unserem besten“, auch wenn Toban geglaubt hatte, dass dies unmöglich war so wurde Merils Grinsen doch noch eine Spur breiter. Dorians Gesicht verfinsterte sich. „Euch beiden ist aber schon klar, dass ich Meldung machen muss?“ „Melde doch einfach was du weißt“, schlug Meril vor. „Und das wäre?“ „Toban wird sich wie angeordnet jetzt mit König Zacharias treffen. Ich bleibe hier und bin weiterhin auf Posten. Ende der Geschichte“ „Ende der Geschichte? Na ihr habt vielleicht Nerven!“, Dorian seufzte „Aber gut vorerst ist es wahrscheinlich tatsächlich besser wenn wir das ganze so angehen“. „Na bitte“, Meril lächelte ihn unschuldig an. Als Toban im Palasthof eintraf, stellte er, sehr zu seinem Unbehagen, fest dass Zacharias, nein, König Zacharias von Aranica schon auf ihn wartete. Toban beschleunigte seine Schritte etwas, blieb dann vor ihm stehen und verneigte sich formvollendet. „Ihr habt nach mir schicken lassen, mein König?“, fragte er. „Ja das ist richtig. Ich wollte mich mit Euch unterhalten“, Zacharias. „Ihr dürft Euch übrigens wieder erheben“, ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht. „Danke“, war alles was Toban dazu sagte. „Interessiert Ihr Euch denn gar nicht worüber ich mit Euch reden möchte?“, kam es ehrlich verblüfft von Zacharias. „Ich möchte nicht anmaßend sein, mein König, doch ich denke ich weiß worum es Euch geht“ Zacharias quittierte das mit einem Stirnrunzeln. „So?“ Toban nickte. „Ihr wollt mit mir wegen Latoya reden“ „Und Ihr nicht? Davon abgesehen, ist es nicht das einzige worüber ich mit Euch sprechen wollte“ „Ich verstehe nicht...“ „Das glaube ich Euch sofort Toban“ Zacharias musterte Toban. Der junge Mann konnte nicht viel älter oder jünger als er selbst sein. Und dennoch waren sie komplett verschieden. „Ich muss Euch wohl ziemlich überrumpelt haben, wie?“, sagte Zacharias schließlich. „Nicht nur mich, mein König“, entgegnete Toban, der sich wohl nicht gerade wohl in seiner Haut zu fühlen schien. Zacharias nickte. „Ja scheint so“, er räusperte sich. „Als erstes möchte ich mich bei Euch entschuldigen. Ich bin mir sicher, dass ich Euer Leben ein wenig durcheinander gebracht habe. Schließlich seid Ihr und Latoya lange befreundet“, fuhr Zacharias dann fort. „Kann man so sagen, Majestät“ „Ist das alles was Ihr dazu zu sagen habt?“, wollte Zacharias wissen. „Da mir nicht ansteht über Eure Taten zu urteilen, bitte ich Euch inständig mir die Antwort zu erlassen“ „Aber was wäre wenn es anders wäre? Wenn ich Euch gestatten würde frei zu sprechen. Ihr mir einfach sagen dürftet was ihr denkt“ Toban sah Zacharias einen Moment lang einfach nur an. Mit einem Mal begann er zu verstehen, weshalb Latoya so fasziniert war. Dieser Mann, der hier vor ihm stand, musste kein königliches Gehabe an den Tag legen. Denn er war ein König und zwar mit jeder Faser. Das war unübersehbar. Und noch etwas bemerkte Toban. Das was er sagte meinte er ernst. Er bot Toban an zu sagen was er dachte und zwar ohne, dass er dafür irgendeinen Ärger bekommen würde. Ohne, dass er ihn verurteilen würde. Es war ein verlockendes Angebot... „Ihr mögt Latoya sehr, habe ich nicht recht?“, riss Zacharias Toban mit einem Mal aus seinen Gedanken. „Ja“, es war ein einziges Wort, das Toban irgendwie zwischen den Zähnen hervor presste. Zacharias nickte als wäre das selbst selbstverständlich. Als hätte er nichts anderes erwartet. Einen Augenblick lang schien er weit in Gedanken fort zu sein. „Ich würde Euch gerne etwas frage, Toban. Wenn Ihr Euch entscheiden müsstet zwischen Aranica und Latoya, was würdet Ihr vorziehen?“ „Wie bitte?“, Toban starrte Zacharias ungläubig an. „Majestät, Ihr habt doch nicht etwa vor...?“ „Antwortet auf meine Frage!“ Toban schluckte. „Vermutlich sollte ich an dieser Stelle mit Aranica antworten, doch das kann ich nicht. Nicht mit reinem Gewissen, mein König. Denn in Wahrheit ist es Latoya für die mein Herz schlägt“ „Ja das habe ich mir schon gedacht“ „Und wie steht es um Euch? Für was würdet Ihr Euch entscheiden wenn Ihr wählen müsstet? Für Aranica oder Latoya?“, eigentlich wollte Toban wissen. Zacharias lächelte abermals. Dieses Mal jedoch war es ein Lächeln, welches Toban melancholisch erschien. „In dieser Sache muss ich Euch bitten, dass Ihr mir die Antwort erlasst“, meinte er schließlich. „Natürlich Majestät. Verzeiht mir. Ich wollte nicht unhöflich sein“, sagte Toban. Außerdem hat mir deine Antwort so auch schon gereicht. Du liebst sie. Das sieht ja sogar ein Blinder. Und du wirst sie mir wegnehmen. Da bin ich mir sicher. „Es ist eben so, dass Latoya und zusammen aufgewachsen sind. Ich kenne sie schon ihr ganzes Leben lang und jetzt... Ich hätte niemals gedacht, dass das alles so passieren würde“, meinte er. „Das verstehe ich“, sagte Zacharias und Toban kam es so vor, als würde es tatsächlich so sein. „Ich wollte sie eigentlich gar nicht mitnehmen. Nicht schon jetzt. Aber mir hätte klar sein müssen, dass ich sie nicht davon abhalten würde können. Dazu ist sie ein zu großer Dickschädel“, ohne es zu wollen schmunzelte Toban. „Warum nicht?“ „Weil...“, Toban stockte. „Ihr Vater kommt aus der Hauptstadt“, erklärte er. „Ihr Vater? Wer ist er?“, es interessierte Zacharias wirklich. Toban jedoch konnte nur mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung. Ihre Mutter hat nie darüber geredet. Niemals. Außer mit meiner Mutter, die ihre Schwester ist müsst Ihr wissen, doch ansonsten weiß es keiner“ „Seltsam“ „Ja, in der Tat“, Toban nickte. Dann sah er Zacharias ganz direkt an. „Majestät, würdet Ihr mir erlauben frei zu sprechen?“ Zacharias runzelte die Stirn. „Selbstverständlich. Ich war bisher ausgegangen, dass Euch klar ist dass ihr das dürft. Ich hatte es doch eben extra erwähnt“ Abermals nickte Toban. Jetzt aber ernst. „Ich möchte dass Ihr eines wisst, Majestät. Ihr mögt zwar vielleicht der König von Aranica sein aber ich liebe Latoya. Ich hatte vor ihr, vor ein paar Tagen, an ihrer Volljährigkeitsfeier einen Antrag zu machen, doch wie es scheint ist das Schicksal nicht auf unserer sondern auf Eurer Seite. Und wer wäre ich, dass ich dem Glück von Latoya und dem meines Königs im Weg stehen würde? So selbstsüchtig bin ich dann auch wieder nicht“, es klang bitter, beinahe verzweifelt sogar. Das jedoch war Toban herzlich egal. „Ich danke Euch für Eure Ehrlichkeit Toban. Und das meine ich wirklich ernst. Das könnt Ihr mir glauben. Allerdings kann ich Euch vielleicht etwas beruhigen, was Euren Antrag an Latoya angeht. Fragt sie ruhig, wenn Ihr wollt. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, auch wenn Ihr das, wie mir scheint, bisher gedacht habt. Denn wenn man von dem jetzigen Zeitpunkt ausgeht werde ich Latoya nicht heiraten. Dafür steht zu viel für mich auf dem Spiel. Ich habe ja so auch schon ziemlich viel mit ihrer Einberufung in den Rat riskiert“, entgegnete Zacharias. Toban hätte am liebsten geschrien vor lauter Wut und Verzweiflung. Fragt sie ruhig, wenn Ihr wollt. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, auch wenn Ihr das, wie mir scheint, bisher gedacht habt. Denn wenn man von dem jetzigen Zeitpunkt ausgeht werde ich Latoya nicht heiraten, hallte das was Zacharias gesagt hatte tausendfach in seinem Kopf wider. Zu diesem jetzigen Zeitpunkt nicht, aber zu einem anderen? Ja, genau so ist es, Toban ballte wütend die Hände zu Fäusten und ihm war es egal, ob Zacharias es mit bekam oder nicht. „Majestät?“ „Ja?“ „Darf ich mich entfernen?“ Zacharias zögerte einen Moment, dann aber sagte er: „In Ordnung. Aber haltet Euch bereit Toban. Es könnte sein, dass ich demnächst noch einmal nach Euch schicken lasse“ Toban nickte zu mir war gerade nicht in der Lage. Dann verneigte er sich noch einmal und ging raschen Schrittes zurück zu Meril, der vermutlich schon in den Kasernen auf ihn wartete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)