Die Chroniken der Tierdämonen von Necrosis (Eine Sammlung der Legenden Rerutias) ================================================================================ Kapitel 3: Der erste Phönix - Teil 1 [Funken und Flamme] -------------------------------------------------------- Der Kontinent Rerutia kennt unzählige Legenden und Mysterien, die zu großen Teilen bis heute nicht einwandfrei geklärt werden können. Mit die größten Fragen der bekannten Welt dürfte allerdings der Phönix, Herrscher der Vögel und damit eine der mächtigsten Personen der bekannten Welt, aufwerfen. Forscher und Historiker versuchen sich bereits seit Generationen und Jahrhunderten daran, den Ursprung der Kraft und Tradition, die das Vogelreich Averugal noch bis heute bestimmt, zu ergründen. Noch sollte kein Versuch mit Erfolg gesegnet sein. Bis heute ist darum nicht einwandfrei geklärt, wieso gerade dieser eine Vogel dazu in der Lage ist, die Magie des Feuers und der Heilung zu wirken und, was grundsätzlich noch erstaunlicher ist, diese Kräfte durch seine Asche auch über den Tod hinaus an einen gewählten Nachfolger weiterzugeben. Manche behaupten, dass Wesen, deren Ursprung dem der Sternendrachen Lekashir und Rhydwyn gleicht, für die Kräfte des Phönix‘ verantwortlich sind. Andere wiederum sind der Meinung, dass die Kräfte des Herrschers eine einzigartige magisch-biologische Anomalie darstellen, die grundsätzlich jeder Möglichkeit der Erklärung entbehrt. Vor allem Berichte über den ersten Phönix, diejenige Person, die diese Macht in die Welt getragen hat, gleichen häufig mehr überzeugungsgetrübten Fabeln als historisch korrekten Berichten. Die wahre Geschichte hat sich im Laufe der Zeit immer enger mit Verfälschungen und Übertreibungen verwoben und so ist nicht vollkommen klar, zu welchem Zeitpunkt der erste Phönix auftauchte und wer diese Person überhaupt war. Sicher ist nur, dass das, was passiert ist, zu einer Zeit geschah, in der das Vogelreich nicht das Reich war, das wir heute kennen. Kleine, einzelne Gemeinden verteilten sich zu dieser Zeit weitläufig über das Land, das zu diesem Zeitpunkt weder ein Kastensystem, noch eine allgemeine Regierung kannte, noch ein ganzes Jahrtausend, bevor die Drachenkriege den Kontinent erschüttern sollten. Was sich zu dieser Zeit wirklich zutrug, weiß vermutlich nur der erste Phönix selbst. Die Sonne brannte heiß über der kleinen Berggemeinde Südquell. Die Tauben des ansässigen, kleinen Klosters gingen ihren Studien Nach, der Hammer des ansässigen Schmiedes krachte, zwar langsamer als sonst aber dennoch unermüdlich, immer wieder mit metallischem Klirren auf etwas, das einmal ein Hufeisen sein sollte und die Landwirte der kleinen Höfe mühten sich unter den Strahlen des unbarmherzigen Himmelskörpers ab. Sanftmütiger Alltag verkehrte in der kleinen Gemeinde, die, bis auf einige nicht zu vermeidende Hitzschläge oder Erschöpfungsfälle, um die die Tauben sich kümmern würden, keine Unannehmlichkeiten fürchtete. Sogar der ungewöhnlich gut ausgebaute Krankenflügel des Konvents war an diesem Tag ungewöhnlich wenig gefragt und ruhig. Grundsätzlich erfreute es die Ordensschwestern, dass die Gemeinde für den Moment unter einem guten Stern zu stehen schien. Der Boden war durch die nahe Quelle fruchtbar und reiche Ernten bedeuteten, dass auch ihr Boden guten Ertrag brachte und die Bewohner des Dorfes sich vielleicht spendabler zeigten als es sonst der Fall war. Trotz der rosigen Aussichten herrschte jedoch getrübte Stimmung im Büro der Priorin. Die älteste Schwester, die von den anderen nur als ehrwürdige Mutter Fontesse bezeichnet wurde, grübelte in gar nicht alltäglichen Gedanken, während sie die Spendenlisten der vergangenen Monate durchsah. Alte, braune Augen wanderten Zeile um Zeile über die ungewöhnlich mager ausgefallenen Gaben an das Kloster und auch die Zahl der Verletzten und Kranken hatte sich in letzter Zeit überraschend in Grenzen gehalten. Was ein gutes Zeichen für die Gemeinde war, musste für den kleinen Konvent nicht unbedingt etwas Gutes bedeuten. Ihre Mittel würden so nicht mehr lang ausreichen, um sich neben dem Anbau ihrer eigenen Versorgung auch noch um die Versorgung der Kranken und Verletzten zu kümmern. Dieser Umstand würde den Orden langzeitig vor zwei wesentliche Probleme stellen. Zum Einen war das Versorgen der Versorgungswürdigen ein Dienst, den die Bewohner des Klosters aus ihrer Überzeugung, ihrem Glauben heraus leisteten und ohne den sich ihr Glaube seiner halben Grundlage entzog. Die Studien zur Überwindung sonst tödlich verlaufender Krankheiten und der heilsamen Kraft bestimmter Substanzen, die sie aus dem Glauben geboren tätigten, würden so ebenfalls abnehmen müssen. Das andere Problem war der grundsätzliche Einfluss des Ordens. Wenn die Leute das Gefühl hatten, sich nicht mehr an die Schwestern wenden zu müssen, würden sie immer mehr an Wichtigkeit verlieren, bis ihr Wort und auch ihre Überzeugungen schließlich in den Schatten verblassen würden. Lösungen für dieses Problem waren nicht in Sicht. Zwar würden auch in den nächsten Tagen immer wieder vereinzelte Bittsteller an die Pforten ihrer Hallen klopfen, jedoch würde vermutlich niemand von ihnen die Art von Ereignissen ins Rollen bringen, die den Dorfbewohnern die Macht und Kräfte der Ordensschwestern wieder ins Gedächtnis rufen würde. Voller Unmut runzelte die ehrwürdige Taube ihre ohnehin schon faltige Stirn, während sie geistig über Lösungsansätze sinnierte und ein stummes Gebet ausschickte, um das Leben vielleicht dazu zu bewegen, in geordneten Bahnen zurück zu verlaufen. Ihre Augen schlossen sich, müde von den Tagen, die hinter ihnen lagen und für einen Moment die Ruhe des massiven Steinbauwerks genießend, ehe die meditative Ruhe in ihren Hallen durch ungewöhnlichen Lärm aus den Fugen gerissen wurde. Hektisch klackende Schritte, begleitet von Lauten, die wohl Bestürzung ausdrückten, näherten sich über die Hallen des benachbarten Flurs, und stoppten schließlich vor ihrer Tür. Diese sollte nur einen Sekundenbruchteil später aufgerissen werden, um einer jungen und aufgebrachten niederen Ordensschwester Einlass zu gewähren. Das weiße Haar der Frau schwebte zerzaust im trüben Licht des Raumes, während der skeptische Blick der Älteren geduldig auf ihr ruhte, versuchte, ihre Absichten zu lesen. Die schweißnasse, schwarz-weiße Ordenstracht der Schwester, die sie als Schwester Kaarna erkannte, klebte dreckverschmiert an ihren Knöcheln und hatte ihr den Weg zur Priorin sicher nicht leichter gemacht. Viel Lesen sollte nicht nötig sein. „Ehrwürdige Mutter Fontesse, es hat einen Brand gegeben! Am Rande des Dorfes hat ein Strohdach in der Hitze Feuer gefangen und noch ist nicht klar, ob die Flammen auf benachbarte Hütten übergreifen. Die ganze Hütte steht in Flammen. Bis jetzt wurde nur ein Baby geborgen. Es wird gerade mit Verbrennungen in den Krankenflügel eingewiesen. Ob es zu viel Rauch eingeatmet hat, wissen wir noch nicht aber es sieht nicht gut aus. Wir sollten uns auf mehr Verletzte einstellen.“ Die Schwester, die noch nicht lang im Kloster lebte, war mindestens so aufgewühlt wie der Staub, der gut sichtbar im Raum schwebte, und so sollte es für die oberste Schwester kein Leichtes sein, den wesentlichen Inhalt ihrer Erzählung zu erfassen. Nach kurzen Sekunden des Schweigens hatte sie die Informationen allerdings geordnet und erhob sich mit festem Schritt von ihrem Studiertisch. „Schwester Kaarna, Sie können sich entfernen. Ich werde selbst nach dem Kind sehen. Es wäre wohl das Beste, wenn Sie sich mit einer erfahreneren Schwester direkt zum Ort des Geschehens begeben. Sollte es weitere Verletzte geben, werden sie den Transport hierher in ihrem Zustand vielleicht nicht überstehen. Sie sollten sich um die Versorgung vor Ort kümmern.“ Eine knappe Verbeugung und ein gehetzte Bestätigung ihres Auftrages waren das letzte, was die Ordensälteste von der davonhuschenden Jüngeren sah, ehe sie selbst ihre Studierstube verließ, um sich in Richtung des Krankenflügels zu begeben. Einige Jahre später, um eine ähnliche Zeit, zu einem ähnlichen Tag im Jahr, kletterte ein vor wenigen Monaten acht Jahre alt gewordenes Mädchen an einem der Kirschbäume der Gartenanlage des Klosters hinauf. Das Mädchen trug heute den Namen Sarah Dochain und hatte am Tag des Brandes beide Eltern verloren. Fast hatte sie selbst bei diesem tragischen Unfall auch ihr Leben hinter sich gelassen. Die Verbrennungen, mit denen die Priorin sie im Krankenflügel vorfand, waren zwar überraschend milde, hätten ein Kind dieses Alters jedoch unter normalen Umständen getötet. Zudem hatte sich laut Diagnose der ältesten Schwester selbst der Rauch in ihrer Lunge festgesetzt und das Leben aus dem kleinen Leib gepresst. Die Schwestern nahmen an diesem Tag all die begrenzten Möglichkeiten wahr, die ihnen zur Verfügung standen. Das Kind allerdings war zu schwach für komplexere Behandlungen und so hatten die Anwesenden schnell alle Hoffnung verloren, wollten dem Kind jedoch wenigstens einen friedlichen Tod ermöglichen und bereiteten die Totenwache vor. Hustend, Schwitzend und mit einem rasenden, kleinen Herzen hatte der Säugling in dem vorbereiteten Bett gelegen und über Stunden auf sein Schicksal gewartet. Doch nichts war passiert. Als die Schwestern am nächsten Morgen nach dem Kind, das die ganze Nacht über nicht aufgehört hatte zu husten, sahen, fanden sie ein kleines Wunder vor. Die kleine Waise war kerngesund, zeigte keine Anzeichen von Verbrennungen mehr. Nicht einmal mehr Narben waren von den hässlichen Verletzungen geblieben, die sich wie von Zauberhand über Nacht geschlossen hatten. Priorin Fontesse war umgehend informiert worden, konnte sich auf das mysteriöse Geschehnis allerdings ebenso wenig einen Reim machen wie der Rest der Anwesenden. Solche Selbstheilungskräfte hatte sie bislang noch nie gesehen und auch wenn sie noch nie jemanden, der kein Vogel war, versorgt hatte, war sie sich sicher, dass Selbstheilung solchen Ausmaßes etwas Einzigartiges war. Der Vorfall bewog sie dazu, das Kind aufzunehmen und im Orden aufziehen zu lassen. Schwester Kaarna sollte sich ab diesem Tag als Ersatzmutter für das Kind einsetzen und dafür sorgen, dass es ihr an nichts mangelte. Tatsächlich war das Kind seit dem Tag, an dem es in das Kloster gekommen war, nicht ein einziges Mal krank geworden. Jedes Anzeichen von Unwohlsein und jede kleinere Verletzung, die es sich zugezogen hatte, verschwand innerhalb kürzester Zeit so kommentarlos, dass dieses Verhalten unter Beobachtung gestellt wurde. Als eine Wunde, die Sarah sich beim Klettern in den Bäumen zugezogen hatte, schließlich eines Tages vor den Augen Schwester Kaarnas augenblicklich verheilte, erreichten die seltsamen Vorfälle ihren Höhepunkt und die Ordensschwestern beschlossen, das Kind zur Rede zu stellen. Die Besprechung des Sachverhalts fiel wenig überraschend kurz aus. Das Kind reagierte vollkommen überrumpelt und fragte nur überrascht, ob das nicht etwas sei, das jeder tun könnte. Ob die Schwestern nicht auch die Energie in sich pulsieren fühlen und die Reparaturen an verletzten Körperstellen selbst vornehmen könnten. Neugier flackerte in den alten Augen der ehrwürdigen Mutter auf. Ob Sarah auch Krankheiten auf diese Art auslöschen könnte, fragte sie. Das Kind bejahte, sagte, dass es alle bösartigen Teile der Krankheit mit einem Mal aus ihrem Körper verbannte, sagte sogar, dass sie schon einmal eine Maus, die sich in der Speisekammer des Konvents in einer Falle verfangen hatte, geheilt habe. Mehr musste Priorin Fontesse nicht hören, um zu wissen, dass die Chance ihres Ordens gekommen war. Es folgten Beratungen unter den wichtigsten Schwestern, sorgfältige Planungen und Gespräche, die schließlich zu einem Schluss kamen, der der Ziehmutter des kleinen Rotkehlchens nicht behagte. Der Befehl an alle Ordensschwestern war jedoch klar und entbehrte jeden Widerspruchs. Es galt, das Kind unter dem Einfluss des Ordens und innerhalb des Klosters zu halten. Nicht nur würden sie alle von Sarahs Fähigkeiten lernen können, wenn sie erst vermochte, ihr höheres Wissen über die Funktionen des Körpers auszudrücken und festzuhalten, sie war auch die Verkörperung aller Dinge, an die der Kult glaubte. Das Leben pulsierte in diesem Kind so stark, dass es seine heilenden Kräfte auch an Anderen wirksam machen konnte und so war sie als Symbol aller Ziele des Ordens zu betrachten. Nicht zuletzt die Dorfbewohner würde dieser Umstand wieder an die Macht des Klosters erinnern. Sarah wurde im Alter von nicht einmal fünf Jahren zu einer Heiligen. Ihr Leben im goldenen Käfig sollte fortan beginnen. Das rotblonde Haar der Achtjährigen, das bei ihrer ersten Ankunft im Kloster noch angesengt und stumpf gewesen war, leuchtete nun im Licht der Mittagssonne. Blätter des Baumes, auf dem sie gerade entlang kletterte, warfen verspielte Schatten auf die begeisterten Züge des Kindes. Die höchsten Äste bargen immer die Kirschen, die die Strahlen der Sonne am meisten mit Süße gesegnet hatten und so war es ihr Ziel, diese zu erreichen. Sarah hatte die Schwestern im Herbst oft dabei beobachtet, wie sie die am höchsten gelegenen Früchte in tierischer Gestalt ernteten oder zumindest ihre Flügel in menschlicher Gestalt zu Hilfe nahmen. Sie beneidete die Tauben, die wie schwerelos um den Baum schwebten oder sich vom Wind tragen ließen. Fliegen war zumindest in ihrer Vorstellung ein wunderschönes Gefühl und nicht selten träumte sie davon, sich auf ihren eigenen, noch recht bescheidenen Schwingen vom Wind davontragen zu lassen und die Welt außerhalb der Berge zu erkunden. Einer der Bauern im Dorf hatte ihr von riesigen Wasserflächen und Wäldern erzählt, als sie mit Schwester Kaarna auszog, um seine Kuh von einer seltsamen Lungenerkrankung zu heilen. Auch wenn sie eigentlich aus anderem Grund bei dem Mann waren, hatte sie jedes Wort förmlich von seinen Lippen gesogen und noch den ganzen Nachmittag gefragt, ob sie nicht irgendwann losziehen könnten, um den Rest des Reiches zu sehen. Bereits von Anfang an wurden ihre Bitten von höchster Instanz abgeschmettert. Es war einfach bedauernswert, dass das Fliegen ihr von der Priorin in aller Deutlichkeit verboten worden war. Von einigen unbeholfenen Versuchen hatte das alles sie nicht abhalten können und so waren schließlich weitere Maßnahmen ergriffen worden. Ihre Ziehmutter, die Sarah nur mit ihrem Vornamen, Tanja, oder mit „Mutter“ ansprach, wurde schließlich dazu angewiesen, das Gefieder ihres Zöglings in regelmäßigen Abständen zu beschneiden, um ihr so selbst die theoretische Möglichkeit des Fliegens zu nehmen. Bei ihrem letzten Flugversuch war sie immerhin fast von einer Böe über die Mauern des Konvents getragen worden. Der Gedanke an die erzwungenen Anpassungen ihres Federkleids ließen das Mädchen selbst in der Hitze der Mittagssonne in Kälte erschauern. Es grauste Sarah schon jetzt vor dem nächsten Mal, wenn Tanja sich ihr mit einer Schere näherte, und wenn sie sich nicht irrte, konnte es bis dahin nicht mehr lang sein. Beim letzten Mal hatte das kleine Mädchen sich eine geschlagene Woche geweigert, auch nur ein Wort mit der hilflosen Schwester zu wechseln, die nur das tat, was man von ihr verlangte, weil sie weder das Kloster noch das Kind verlieren wollte. Bedenken an allem begannen in Sarah zu keimen, während das Kind älter wurde und schließlich sein zwölftes Lebensjahr erreichte. Hatte sie früher noch das Leben innerhalb des Klosters als normal und selbstverständlich gesehen, begann sie nun mit jedem weiteren Ausflug ins Dorf mehr an dem zu zweifeln, was für sie jahrelang trainierter Alltag geworden war. Kinder hüpften in Grüppchen über die Wege, spielten Fangen wechselnd in tierischer und menschlicher Gestalt oder halfen ihren Familien auf den Feldern. Sie hatte immer allein oder mit ihrer Mutter gespielt. Feste wurden veranstaltet. Feste, auf denen es bunte Lichter, Musik, Tanz und besonderes Festtagsessen zu sehen gab. So viele Eindrücke, die das Kind in mehr als zehn Jahren auf der Welt nie gesehen hatte. Einmal hatte eine der Schwestern ihr einen kandierten Apfel von einem der Feste mitgebracht. Die Eindrücke, die dieser eine Apfel aufgesogen haben musste, der verboten-zuckrige Geschmack der Vergnügungen, die die Schwestern ihr vorenthielten, all das faszinierte Sarah zutiefst. Noch nachdem sie das Stück andächtig in ihrem Zimmer verspeist hatte, bewahrte sie den Spieß, der den Apfel tragbar gemacht hatte, unter ihren persönlichen Schätzen in einem kleinen Kästchen auf. Trotzdem ließen all die Fragen die junge Vogeldame nicht los und nagten an ihr, riefen die alten Träume vom Fliegen wieder wach und raubten ihr den Schlaf. Als Tanja eines Tages einmal mehr mit ihr in ihr Zimmer trat, die Schere schon tatbereit gezückt, traute Sarah sich, wenigstens ein paar der Fragen einmal laut auszusprechen. Die Stimme der Vogeldame versuchte fest zu sein, zitterte aber hörbar, während sie ihre Zweifel an den Entscheidungen der Priorin endlich laut machte. „Mama… Warum darf ich nicht mit den anderen Kindern spielen? Ich weiß, dass die älteren Schwestern es zu gefährlich finden aber den anderen Kindern passiert doch auch nichts. Und selbst wenn mir etwas passiert, kann ich mich doch darum kümmern. Ich könnte mich sogar um die anderen Kinder kümmern.“ Hoffnung flackerte in den Augen des Kindes, während das Gesicht der Mutter sich in tiefe Schatten legte. Ihr Herz schien mit einem Mal bleiern zu werden und ihre Lungen wollten den Dienst für einen Moment verweigern. Schließlich schloss sie die Augen, rief sich vor Augen, welche Dinge die Priorin ihr gesagt hatte, wie sehr sie ihr widerstrebten. Es dauerte einen Moment aber widerwillig sprach sie sie trotzdem aus. „Sarah… Schatz… Was wenn du dich verirrst? Oder wenn die Kinder nicht nett zu dir sind? Wir können gern den ganzen Tag spielen, wenn das dein Wunsch ist. Natürlich erst, wenn deine Lektionen abgeschlossen sind.“ Selbst die Zwölfjährige witterte die konstruierte Natur der Begründung. Für einen Moment spürte sie kindliche Wut in sich aufflackern. Wut darüber, dass man sich ihr gegenüber nicht einmal genötigt sah, eine wahre und vernünftige Antwort auf ihre Fragen zu geben. Deutlich entschlossener verließen die nächsten Worte ihre Lippen. „Ach ja? Und was ist mit dem Fliegen? Die anderen Kinder fliegen den ganzen Tag. Selbst die anderen Schwestern fliegen oft. Es sieht kein bisschen gefährlich aus. Ihr müsstet mir doch nur beibringen, wie man richtig fliegt.“ Stärkeres Unbehagen machte sich in den Augen ihrer Ziehmutter breit. Tanja wandte den Blick ab. „Versteh doch, dass es nicht geht. Du könntest verloren gehen oder abstürzen.“ Die Züge des Kindes verhärteten sich zunehmend. „Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Vermutlich willst du mir noch erzählen, dass ich mich auf einem der Feste an einer gerösteten Kastanie zu Tode verbrennen könnte.“ Die Wut, die zu Beginn nur ein flackerndes Lichtlein gewesen war, begann immer mehr in ihr zu lodern. Ein flehender Unterton ergriff von Tanjas Stimme Besitz. „Versteh doch bitte, Sarah. Wer soll sich um diese Leute kümmern, wenn doch etwas passiert? Wer sollte ihnen helfen?“ Tröstend schritt die Taube, die im Licht des sterbenden Tages so unendlich viel älter aussah als sie es war, auf ihren Zögling zu. Dieser zeigte deutliche Zweifel, Spuren von Reue. Ihre Mutter hatte recht. Niemand konnte diesen Leuten so helfen, wie es ihr möglich war. Waren ihre eigenen Wünsche wirklich mehr wert als diese Tatsache? Als die Sicherheit, die sie diesen Dorfbewohnern gab? Die Wut lockerte sich und wich für einen Moment massiver Verwirrung und Überforderung. Schweigen erfüllte den Raum. Tanja überbrückte mehr Raum zwischen ihnen, kniete sich, noch immer die Schere haltend, vor ihre Tochter. „Siehst du? Und jetzt lass mich bitte deine Federn stutzen. Du weißt doch, dass es nicht wehtut.“ Der tröstende Blick der Schwester traf auf den emotional geladenen des Kindes. Tränen traten in Sarahs Augen. Sie versuchte gar nicht erst, sie zu verstehen! Wut füllte den kleinen Körper erneut und füllte ihn mit Kraft. Kraft, die dieser Körper dazu nutzte, mehr Abstand aufzubauen. „Nein. Ich will das nicht.“ Die gleiche zittrige Entschlossenheit, mit der sie das Gespräch begonnen hatte, erfüllte ihre Worte. Auch die Ältere wirkte zunehmend instabiler. „Sarah bitte… Du weißt, dass es sein muss.“ Wieder schritt sie näher. Das Kind versuchte weiter, den Abstand aufrecht zu erhalten, bis schließlich eine kalte Wand in ihrem Rücken das Ende ihrer Flucht markierte. Erste Tränen kullerten über ihre Wangen und kollidierten lautlos mit dem kalten, steinernen Boden. Das Unvermeidliche kam auf sie zu und mit jedem Zentimeter mehr, der zwischen beiden schwand, spannte Sarah sich mehr an. Wut, Angst und der Wunsch nach Freiheit brodelten in ihr, bis sie schließlich in einem deutlich sichtbaren Leuchten aus ihr hervorbrachen. „Ich habe nein gesagt!“ Flammen züngelten scheinbar ohne Quelle um das Kind herum, versengten die Hand der Frau, die ihre Rechte noch eben nach ihr ausgestreckt hatte. Entgeistert und mit rasenden Herzen sahen sich beide Anwesende in die Augen, während noch mehr Tränen ihren Weg fanden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte Tanja noch immer vollkommen überrumpelt auf ihre Hand. Auch Sarah war vollkommen überwältigt und vor allem von Angst erfüllt. Sie hatte ihre Mutter nie verletzen wollen. Hektisch schritt sie auf sie zu, versuchte das, was sie angerichtet hatte, wieder zu heilen. „Oh nein, es tut mir leid… Das wollte ich nicht… Wie habe ich…? Ich kann das wieder gut machen! Bitte…“ Doch ihre Worte bewirkten nichts. Weiterhin besah Tanja ihre Hand, sah auch zur Schere, die mit einem metallischen Klirren zu Boden gegangen war und sah schließlich ihrer Tochter in die Augen. Unendlich langsam erhob sie sich und sah zu der Kleineren, ehe sie die Schere wieder aufhob und sich zum Gehen wandte. „Es ist schon gut, mir ist nichts passiert. Wir… werden das Stutzen wohl heute einmal ausfallen lassen. Ich muss mit der Priorin reden.“ Die emotionale Aufgewühltheit war noch nicht ganz von der Älteren abgefallen. „Bitte Sarah… Bleib so lange hier. Und mach dir nicht zu viele Sorgen. Mir ist wirklich nichts passiert.“ Keine weiteren Worte fielen, während Tanja den Raum verließ und ihre Tochter vorerst allein zurückließ. An diesem Abend hatte sie zum ersten Mal ein Gefühl gespürt, das die Priorin über die nächsten Jahre in ihr schüren würde. Die Angst vor sich selbst sollte es sein, die Sarah für lange Zeit für die Befehle des Ordens fügsam machen würde. Die erste Zeit war in dieser Hinsicht recht einfach. Der Schock über die Verletzung ihrer Ziehmutter saß noch so tief, dass es ein Leichtes war, dem Kind einzureden, dass dessen Fähigkeiten gefährlich und schlecht waren. Was würden die Dorfbewohner tun, wenn sie davon erführen? Sicher würden sie sie nicht mehr wie eine Heilige behandeln, sondern in Angst leben. Sie würden sie für ein Monster halten. Deswegen durfte das junge Mädchen seine Kräfte auch nie benutzen. So sagte es ihr zumindest die Priorin. Die Narbe an der Hand ihrer Ziehmutter sollte Sarah immer wieder daran erinnern, was passierte, wenn sie sich nicht im Griff hatte. Bat sie die Priorin darum, auf Reisen gehen zu dürfen, argumentierte sie ab diesem Zeitpunkt nicht nur damit, dass es für Sarah zu gefährlich sei, sondern auch, dass sie alle Anderen in Gefahr brachte, wenn sie allein war und sich nicht im Griff hatte. Ihre Wut konnte im schlimmsten Fall sicherlich Wälder, wenn nicht ganze Dörfer niederbrennen. Sarah akzeptierte diese Gründe für lange Zeit, lebte mit der Angst vor sich selbst. Es sollte lang dauern, bis dieser Umstand sich ändern sollte. Als das Mädchen schließlich kein Mädchen mehr, sondern eine Frau, die ihr zwanzigstes Lebensjahr erreicht hatte, geworden war, begannen seltsame Ereignisse im Dorf überhand zu nehmen. Die Bewohner begannen, sich ihr gegenüber zunehmend seltsam zu verhalten und auch die Priorin verließ den Konvent immer häufiger für Treffen, deren Grund sie den anderen Schwestern noch nicht offenbaren wollte. Allgemein verdüsterte die Stimmung der kleinen Gemeinde sich spürbar. Mit jedem Besuch, den Sarah mit ihrer Ziehmutter im Dorf abhielt, stieg die Zahl der fast schon boshaften Blicke der Dorfbewohner. Irgendwann erhielt sie von der Priorin die Order, die Bittsteller nicht mehr zu besuchen, sondern im Kloster zu empfangen. Mit Schrecken sah sie zu, wie sie förmlich auf einen Thron gewuchtet wurde, sah sich außer Stande zu handeln. Es dauerte nicht lang, um zu erkennen, was geschehen war und was geschehen war, erfüllte die junge Frau mit Wut. Eines Abends schließlich, nachdem der letzte Bittsteller verschwunden war, verließ Sarah voller Entschlossenheit die Empfangshalle des Konvents, um geradewegs in Richtung des Zimmers der Priorin zu stapfen. Wütende Schritte näherten sich der Tür ebenso laut wie das gehetzte Klackern, das vor mehr als zwanzig Jahren Sarahs Ankunft verkündet hatte. Ebenso ohne Anklopfen und Zögern schwang die hölzerne Pforte auf und störte nun eine weitaus zufriedenere Ordensälteste. Mit skeptischem Blick begutachtete die Jüngere ihr Gegenüber. Die Priorin hatte sich offenbar ein neues Paar Schuhe zugelegt. Mit weiterhin brennender Entschlossenheit schritt Sarah geradewegs auf den Studiertisch der ehrwürdigen Mutter zu und donnerte beide Handflächen geräuschvoll auf die edel gearbeitete Tischplatte. „Könnt Ihr mir verraten, was all das zu bedeuten hat, ehrwürdige Mutter? Die Leute kommen in Angst hierher, reden von Abgaben und neuen Gesetzen, an die jeder sich zu halten habe. Ist es das, was Ihr unter Hilfe versteht? Haltet Ihr es wirklich für nötig, die Leute durch mich unter Druck zu setzen?“ Die Wut in der Stimme der jungen Frau füllte den ganzen Raum mit angespanntem Knistern, das die Ältere jedoch in keinster Weise beeindruckte. Mit angemessener Empörung reagierte sie auf den ihr gelieferten Auftritt. „Könnt Ihr mir verraten, was das hier zu bedeuten hat, Schwester Dochain?“ Ein tiefes Atmen unterbrach ihre Worte. „Es ist mir zwar unbekannt, seit wann ich Euch zu Rechenschaft über meine Entscheidungen verpflichtet bin, allerdings kann ich Eure Bedenken gern zerstreuen, wenn Euer Temperament dadurch etwas gezügelt wird. Wir haben mit dem Vorsteher des Dorfes verhandelt. In letzter Zeit sind immer mehr neue Schwestern zu uns gestoßen. Die Mittel, die die Dorfbewohner für unsere Dienste zur Verfügung stellen, reichen einfach nicht mehr aus. Außerdem sparen wir wertvolle Zeit ein, wenn die Bittsteller hier empfangen werden. Ich denke, Ihr werdet diese Maßnahme verstehen.“ Nicht sichtlich besänftigt durchbohrte Sarah Mutter Fontesse mit ihrem Blick. „Ihr erwartet doch nicht, dass ich das glaube. Die Art und Weise, wie die Dorfbewohner mit mir umgehen hat sicherlich nichts mit gesteigerten Kosten zu tun. Ihr setzt diese Leute bewusst unter Druck. Zum Kuckuck nochmal, vermutlich droht ihr Ihnen sogar damit, dass ich das Dorf niederbrenne, wenn sie sich nicht beugen!“ Schwere Vorwürfe verdichteten die Luft im Raum und veranlassten die Priorin zu einer emotionaleren Reaktion als zuvor. „Noch wissen die Leute in Südquell nichts von unserem kleinen Geheimnis aber was glaubt Ihr, wie schnell Sie Euch von Eurem Thron stürzen werden, wenn es erst einmal soweit ist, Schwester Dochain? Wäre ich an Eurer Stelle, würde ich den Bogen nicht überspannen.“ Deutlich spürbare Schärfe lag in den Worten der obersten Schwester und egal wie sehr Sarah sich das Gegenteil wünschte, sie konnte für den Moment nichts an den herrschenden Zuständen ausrichten. Wutentbrannt wandte sie sich zum Gehen, während erste Funken aus ihren Fingerspitzen stoben. „Wir werden sehen, wer von uns den Bogen zuerst überspannt.“ Die Erkenntnis, dass alles, was Mutter Fontesse Sarah in ihrem Leben gesagt hatte, auf Lügen basierte, war eine schwer zu verdauende. Sie war sich schon früh der Tatsache bewusst geworden, dass der Orden sie im Kloster festhielt, wenn sie auch bis vor Kurzem geglaubt hatte, dass es zum Besten aller war. Nun war sie sich todsicher, dass die Zweifel, die schon über Jahre gekeimt waren, berechtigt waren. Tatsächlich würde es für die Bewohner Südquells sogar nur noch schlimmer werden, wenn sie den Ort nicht verließ. Und deswegen hatte sie nun genau das vor. Sarah hatte noch nie zuvor eine Flucht geplant aber da die Nonnen ihr weder besonders kampferfahren noch gewaltbereit erschienen, dürften diese schon einmal kein Problem darstellen. Der nötige Schlüssel zu allem lag schließlich in ihr. Wollte sie wirklich darüber nachdenken, das Kloster zu verlassen, musste sie vorher ihre Feuermagie zumindest so weit beherrschen, dass sie sie bewusst einsetzen und kanalisieren konnte. So vergingen unzählige Abende, an denen sie versuchte auch ohne starke Gefühle das Feuer in sich zu nutzen. Anfangs waren diese Versuche noch von Zögerlichkeit und Angst vor eventuellen Schäden geprägt, doch je mehr sie sich darüber klar wurde, dass ihre Fähigkeiten niemanden verletzen mussten und es auch nicht würden, wenn sie erst einmal mit ihnen umgehen konnte, desto weniger Probleme traten ihr beim Nutzen ihrer Magie entgegen. In den ersten Wochen erzeuge sie nur kleine Flammen, mit der Zeit jedoch eignete sie sich auch kompliziertere Techniken an, zu denen sie das Flackern der Lichter auf den immer seltener gewordenen Dorffesten inspirierten. Auch wenn die Tage dieser Zeit von Unmut und dem Gefühl, die Gemeinde auszubeuten, geprägt waren, brachte die Gewissheit, dass sie all das bald beenden konnte, eine gewisse Genugtuung mit sich. Mit jedem Tag, der verging, wuchs die Ungeduld in ihr weiter und als endlich der Zeitpunkt kam, zu dem sie spürte, dass das Stutzen ihres Gefieders bald wieder nötig sein würde, war endlich der Zeitpunkt gekommen, Südquell hinter sich zu lassen. Der Tag, der schließlich alles veränderte, war ein typischer Spätsommertag in Südquell. Während die Bauern damit beschäftigt waren, ihren Geschäften nachzugehen, hatte Sarah gerade damit geendet, die täglichen Bittsteller zu empfangen und ihre Probleme unter ihren allgegenwärtigen finsteren Blicken zu lösen. Ein paar der Dörfler waren trotz der veränderten Lage unverändert freundlich zu ihr und auch wenn sie wusste, dass ihr Verschwinden für alle das Beste sein würde, sah sie ein wenig wehmütig auf den Ort zurück, der nun zwanzig Jahre ihr zu Hause gewesen war. Nur das Kloster, ihr Gefängnis, würde sie sicherlich nicht vermissen. Wie jeden Abend kehrte sie schließlich, nachdem die letzten Bittsteller sie verlassen hatten, in ihre Kammer zurück und wartete. Schlafen würde sie in dieser Nacht ohnehin nicht. Lieber prüfte sie noch einmal, ob alles, was sie für ihren Aufbruch zusammengesucht hatte, bereit war. Viel wollte sie nicht mitnehmen. Aus ihrer Decke und dem begrenzten Proviant hatte sie, gemeinsam mit der wenigen Kleidung, die sie besaß, ein Bündel geschnürt. Auch die Kiste mit ihren Schätzen befand sich in dem Bündel. Vermutlich würden der Spieß, ein paar lustige Nüsse und glänzende Steine ihr nicht das Leben retten, jedoch wollte sie einfach nichts zurücklassen, was ihr über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen war. Als Sarah sich sicher war, dass die anderen Ordensschwestern tief schliefen, näherte sie sich der verschlossenen Holzpforte und verband ihre Atemwege mit einem Tuch. Starke Rauchentwicklung war bei dem, was sie vorhatte leider nicht auszuschließen und auch wenn sie eine Rauchvergiftung recht leicht heilen konnte, wollte sie ihre Kraft nicht verschwenden. Das Aufbrennen der Tür würde schon genug an ihren Reserven zehren. Konzentriert näherte sie sich der Tür, brannte sich mit Hilfe ihrer Kräfte durch das trockene, verarbeitete Holz, gab erst nach, als der Schließmechanismus geräuschvoll zu Boden ging und die Pforte sich öffnete. Inwieweit das Geräusch die Schwestern aufscheuchen würde, war ihr nicht klar, jedoch war sie nicht bereit, ein weiteres Risiko einzugehen und sputete sich. Immer mehr Raum bildete sich zwischen ihr und der Tür des Zimmers, das die letzten zwanzig Jahre über ihr zu Hause gewesen war. Mit jedem Schritt spürte sie, wie ihr Puls mehr zu rasen und ihre Magie zu pulsieren begann. Die Freiheit lag in Griffweite und endlich war sie dazu in der Lage, sie mit eigenen Händen zu erfassen. In dieser Nacht huschte eine dunkle Gestalt aus dem Konvent, verließ über Feldwege das Dorf und verschwand schließlich in den Wäldern des Gebirges. Sarah sollte in Südquell nie wieder gesehen werden. Während die junge Frau mit einem breiten Grinsen und euphorisch triumphierendem Lachen nicht mehr aufhören konnte, weiter zu laufen, schimmerte ein makellos weißer Umschlag in dem Raum, der sie gefangen gehalten hatte, im Mondlicht. Kunstvoll geschwungene Buchstaben formten die Worte „An Tanja“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)