Im fremden Körper von Mondlichtkrieger (Auf dem Weg ins richtige Leben) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 09 - Narus Sicht ----------------------------------- ● ▬ ▬ ▬ ▬ Narus Sicht ▬ ▬ ▬ ▬ ● „Was grinst du so merkwürdig?“, fragte Sasuke mich mit hochgezogenen Augenbrauen, als ich die Umkleide des Teams betrat.   Meine Nervosität stieg von Sekunde zu Sekunde mehr, als ich eine unbekannte Nummer auf dem Display meines Handys sah. „Uzumaki“, meldete ich mich und hoffte, es war niemand fremdes. „Guten Tag, Poulsen mein Name. Sie hatten mir eine E-Mail geschrieben, mit der Bitte um einen Termin.“ Es war eine Psychologin! Oh mein Gott! Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen und meine Stimme wiederzufinden: „Ja, genau.“ „Ich kann Ihnen sagen, die Wartezeit beträgt meist einige Monate...“ Sie unterbrach kurz ihre Worte. „… aber ich kann Ihnen auch sagen, dass jemand die Therapie bei mir beendet hat und ich gern mit Ihnen einen Termin vereinbaren möchte.“ „Okay, gern“, konnte ich es immer noch nicht wirklich fassen. „Gehen Sie noch zur Schule? Oder arbeiten Sie?“, erkundigte sich die Psychologin bei mir. „Ich bin noch Schüler, aber in vier Wochen sind Ferien. Da habe ich also den ganzen Tag Zeit, falls Sie da noch einen Termin frei haben...“ Sie nannte mir ein Datum und eine Uhrzeit, welche ich kurz bestätigte. Mit wenigen Worten beendeten wir das Gespräch. Ich gab sofort, in der Angst etwas zu vergessen, den Termin in mein Handy ein. Ich hatte natürlich noch gefragt, ob meine Mutter mitkommen musste oder nicht, aber sie musste nur wegen einigen Unterschriften dabei sein, allerdings nicht bei den Gesprächen selbst.   Ich dachte an diesen Anruf heute Morgen zurück, als ich meine Mundwinkel ungewollt zu einem Grinsen verzogen hatte. „Weiß nicht“, gab ich gespielt unwissend und mit den Schultern zuckend zurück. „Ich weiß nicht mehr, was ich gerade im Kopf hatte. Ist doch eigentlich auch egal...“ Kiba, der das Gespräch mitbekommen hatte, meldete sich nun auch zu Wort: „Bestimmt an eine Frau?“ Mit dem Ellenbogen knuffte er mir leicht in die Seite. „Vielleicht“, begann ich zu lachen und war froh, dass sie es jetzt dabei beließen und Ruhe gaben. „Warum warst du eigentlich beim letzten Training nicht dabei?“ „Meine Mutter hat mich nicht aus dem Haus gehen gelassen“, sagte ich und sah auf den Boden. So ganz stimmte es allerdings nicht, denn ich hatte sehr starke Schmerzen im Unterleib und konnte mich kaum bewegen. Aber das mussten die Beiden ja nicht wissen, schließlich wussten sie ja nicht, dass ich biologisch gesehen eine weibliche Person war. „Die ist doch doof“, schmollte Kiba etwas, begann dann aber zu lachen, als ich ihn wieder ansah. „Aber jetzt bist du wieder hier und dein neuer Trainingspartner hat dich sehnsüchtig erwartet.“ Mit diesen Worten klopfte er Sasuke mit der Handfläche kräftig auf den Rücken, weswegen er nur einen tötenden Blick erntete. „Trainingspartner?“, fragte ich Sasuke und zog eine Augenbraue nach oben. „Ich soll ein Auge auf dich haben und dich trainieren, so dass du am Turnier teilnehmen kannst, wenn es sein muss“, erklärte er mir. „Turnier?“, fragte ich, als würde ich auf irgendeiner Leitung stehen, die mein zusammenhängendes Denken blockierte. „Was für ein Turnier?“ „Das Turnier, indem die beste Jugend-Schulmannschaft der Stadt gewinnt.“ Jetzt legte sich langsam ein Schalter in meinem Kopf um, damit ich auch die Zusammenhänge verstand. „Wann ist das Turnier?“ „Es ist in sechs Wochen“, lehnte sich Sasuke an die Wand der Umkleide. „Und du musst noch einiges lernen, wenn du wirklich mit uns mithalten willst. Es ist nicht böse gemeint, aber man merkt dir an, dass du noch nie Sport gemacht hast, geschweige denn irgendetwas anderes für deine Fitness.“ Autsch, das tat weh. „Ich bin fit wie ein Turnschuh… Naja, ein abgetragener Turnschuh, nach zehn Jahren in der Altkleidersammlung, auf dem Grund des Meeres...“ „Na also. Ich sag doch, wir müssen an dir arbeiten“, zuckte er gelangweilt mit den Schultern. „Lass uns lieber anfangen, bevor es zu spät ist.“ Er scheuchte mich auf den Platz und gab mir Anweisungen, was ich machen sollte. Allerdings musste ich auch noch am normalen Training teilnehmen. Als es vorbei war, ließ ich mich auf das kühle Gras fallen und atmete schwer, wenn man es so bezeichnen konnte. Ich dachte, ich würde jeden Moment sterben. Nicht einmal ein Sauerstoffzelt würde mir helfen können. „Komm, du hast es für heute geschafft. Du solltest dich jetzt umziehen und dann nach Hause gehen“, hielt der Schwarzhaarige mir die Hand entgegen, welche ich nur zu gern nahm und mich auf die Beine ziehen ließ. „ … für heute?“, erkundigte ich mich, immer noch nicht wirklich auf dem Boden der Tatsachen zurückgekommen. „Dachtest du, du trainierst nur drei Mal die Woche?“, sah er mich von der Seite an und lief mit mir zurück zur Umkleide. „Eigentlich dachte ich, es würde reichen. Ich bin ja jetzt schon fast gestorben“, beschwerte ich mich leicht schmollend. „Du willst doch nicht etwa garantieren, dass ich schon mit sechzehn, fast siebzehn, sterbe!“ „Du wirst nicht sterben. Außerdem … so schlimm kann es nicht sein, denn du kannst wieder reden und vor allem kannst du dich beschweren“, schüttelte er den Kopf und ich trat mit ihm in die Umkleide. Außer uns beiden war niemand mehr hier. Wie lang hatte ich auf dem Boden gelegen und nach Luft geschnappt? Wie lange lag ich dort und wie lange hatte ich gebraucht, um die Welt um mich herum wieder wahrzunehmen? Ich ging zu meinem Spint und nahm meine Kleidung heraus. Über die Schulter sah ich Sasuke dabei zu, wie er es mir nachmachte und seine Kleidung zurechtlegte. Er zog sein Trikot aus und ich merkte, wie die Hitze in meine Wangen stieg und ich rot wurde. Doch ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Ich konnte nichts anderes tun, als ihn einfach anzustarren und seinen muskulösen Rücken zu bewundern. „Ist was?“, fragte er mich, als er bemerkt hatte, dass ich zu ihm sah. „I-Ich … hab mich nur gefragt, wie … lange es wohl dauern wird, bis ich … so muskulös bin...“, stammelte ich und meine Wangen färbten sich noch mehr in der Farbe einer Tomate. Jetzt blickte ich wieder auf den Boden und schluckte fast schon hörbar. „Wenn du genau das machst, was ich dir sage, und du dich auch an den Trainingsplan hältst, dann dauert es nur ein paar Wochen, vielleicht ein paar Monate, bis man bei dir die ersten Muskeln deutlich sehen kann“, erklärte er mir trocken und drehte sich wieder weg. Er zog sich schweigend um, so dass ich ebenfalls nichts mehr sagte und mich, so schnell es mir möglich war, umzog. Als ich außerhalb der Kabine war, atmete ich die kühle Abendluft tief ein und sah in den Sternenhimmel hinauf. „Es ist schon spät...“, sagte ich, als Sasuke neben mich getreten war und meinem Blick zum Himmel gefolgt war. „Wir sollten nach Hause gehen“, meinte er ruhig. „Wir sehen uns morgen 18 Uhr wieder hier.“ Ich nickte nur und verabschiedete mich von ihm und lief nach Hause. Dort angekommen ging ich leise in mein Zimmer, denn ich wollte meine Mutter nicht wecken und ließ mich für wenige Sekunden auf das Bett fallen. Doch ich rappelte mich, obwohl meine Muskeln schmerzten, wieder auf die Beine und schnappte mir frische Kleidung aus dem Schrank und sprang noch unter die Dusche, bevor ich mich endgültig ins Bett legte, um hoffentlich einen erholsamen Schlaf zu finden.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)