Im fremden Körper von Mondlichtkrieger (Auf dem Weg ins richtige Leben) ================================================================================ Kapitel 24: Kapitel 24 - Narus Sicht ------------------------------------  ● ▬ ▬ ▬ ▬ Narus Sicht ▬ ▬ ▬ ▬ ●    Meine Finger rasten über die Tastatur und ich tippte meine Gedanken, meine Wünsche, meine Träume, meine Erfahrungen und meine Erlebnisse in mein Online-Tagebuch. Es half mir, meinen Kopf etwas frei zu bekommen, auch wenn es nicht wirklich half. Denn sobald ich diese Gedanken vertrieben hatte, kamen wieder andere Gedanken, die mich manchmal schier um den Verstand brachten. Doch jetzt konzentrierte ich mich auf die Wörter vor mir.   Ich stand im Bad und sah in den Spiegel. Alles war so, wie ich es mir wünschte. Ich zog mein Shirt aus, nachdem ich mit der Hand unter den weichen Stoff meinem Oberkörper abgetastet hatte. Ich konnte es noch gar nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass es endlich soweit gewesen sein sollte. Ich sah meinen Oberkörper im Spiegel an und ich schluckte. In meinem Hals bildete sich ein Kloß, den ich nicht herunter schlucken konnte. “Endlich…”, entwich es mir flüsternd. Mein Traum von einer flachen Brust war erfüllt worden. Mein Traum, dass man mich an der Brust nicht mehr als Frau erkannte. Die Mastektomie war endlich vorbei. Die Wunden sahen noch nicht vollkommen verheilt aus. Ich stellte fest, auch am unteren Bereich des Bauches hatte ich eine kleine genäht Stelle. Die Hysterektomie, wahrscheinlich auch die Adnexektomie, war also auch durchgeführt worden. Ich konnte es noch immer nicht glauben. Es war zu schön, um wirklich der Realität zu entsprechen. Als ich mit der Hand erneut über meinen Oberkörper strich, die Narben kurz berührte, merkte ich, dass ich eigentlich Schmerzen spüren müsste, da es ja noch nicht abgeheilt war. Allerdings merkte ich nichts dergleichen. Ich kniff mir in den Arm und auch das tat nicht weh.   Meine Lider öffneten sich schlagartig, da ich bemerkte, dass ich diesen Traum erneut durchgegangen war. Es war nur ein verdammter Traum gewesen! Ich hatte es in der letzten Nacht geträumt. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Tränen der Verzweiflung. Tränen der Trauer. Tränen, die ich nicht länger unterdrücken konnte. Die Krankenkasse würde meine Operationen niemals genehmigen. Ich sah es zumindest nicht so. Ich hatte noch keine Hoffnung daran, denn ich war noch nicht einmal zwei Monate bei meiner Psychotherapeutin in der begleitenden Psychotherapie. Und wenn ich es richtig verstand, dann würde die Krankenkasse etwas finden, damit diese Genehmigung weit nach hinten hinausgeschoben werden konnte. Ich sah mit zusammengepressten Kiefern nach unten und stellte fest, es war immer noch so, wie es war. Ich hatte immer noch Brüste. Ich hatte immer noch Anzeichen, dass ich als Frau geboren wurde. Ich würde immer als solche gesehen werden, obwohl ich mich nicht so fühlte. Meine Gefühlswelt war die eines Mannes. Meine Gedanken waren ebenfalls die eines Mannes. Mein Auftreten war männlich. Nur … mein Körper war der einer Frau. Und nur die angleichenden Operationen würden mir helfen, endlich leben zu können. Mich endlich frei bewegen zu können… Mich endlich akzeptieren zu können…   Ich schob meinen Stuhl vom Schreibtisch weg und stand auf. Ich musste mich ablenken, damit ich nicht weiter nachdachte. Nachdem ich noch kurz auf speichern gedrückt hatte, fuhr ich meinen Laptop herunter und sah auf mein Handy. Dort war das Symbol zu sehen, was mir sagte, dass ich eine Nachricht hatte. Diese kleine Erkenntnis zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Die Nachricht war von Sasuke. Er war mit seinem Bruder heute weggefahren und sie waren ohne Probleme angekommen. In diesem Moment war ich froh, dass er so leben konnte, wie er es wollte, ohne darauf achten zu müssen, ob man sich verstellen musste oder nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)