Im fremden Körper von Mondlichtkrieger (Auf dem Weg ins richtige Leben) ================================================================================ Kapitel 36: Kapitel 36 - Sasus Sicht ------------------------------------ ● ▬ ▬ ▬ ▬ Sasus Sicht – Ein Tag zuvor ▬ ▬ ▬ ▬ ●   „Ich bin wieder zu Hause“, rief mein Bruder durch den Flur des Hauses. Ich hob meinen Blick von meinem Laptop, um ihn anzusehen, als er in das Wohnzimmer trat. „Hast du Hunger? Ich würde uns was zu essen kochen.“ Seine Stimme klang wie immer freundlich und er ließ sich nichts von seinem Arbeitsstress anmerken. „Gerne. Soll ich dir helfen?“, erkundigte ich mich. „Musst du nicht, aber wenn du willst, dann kannst du mir trotzdem Gesellschaft leisten.“ Ich speicherte kurz das Online-Spiel, welches ich geöffnet hatte und schaltete meinen Computer aus, damit ich mit meinem Bruder in die Küche gehen konnte. Er wusste immer, wenn er in den Kühlschrank sah, was er kochen wollte und so sah ich ihm dabei zu, wie er Paprika, Möhren, ein Bund Lauchzwiebeln und etwas Fleisch auf den Tisch legte. Mit einem gekonnten Griff zog er einen großen Topf aus dem Schrank und füllte ihn mit Wasser, nahm etwas Salz und gab es mit ins Wasser. Dann stellte er den Topf auf den Herd und schaltete ihn an. Dann nahm er ein kleines Holzbrettchen und setzte sich damit an den Tisch. Erst schnitt er die Paprika klein, dann schälte er die Möhren und zerkleinerte sie ebenfalls. Zum Schluss kamen die Lauchzwiebeln an die Reihe. Als das Wasser kochte, beobachtete ich, wie mein Bruder aus einem der Schränke die Nudeln holte und sie in das Wasser gab. Ich wusste mittlerweile genau, was er vorhatte, auch wenn er kein Wort sagte. Er wollte gebratene Nudeln zubereiten und mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich daran dachte, wie es bisher immer schmeckte. „Ich will außerdem mal mit dir reden...“, murmelte er nach einiger Zeit. Er hatte gerade eine große Pfanne aus dem Schrank geholt und etwas Öl hinein gegeben. Seine Stimme gefiel mir in diesem Moment nicht, denn immer, wenn er ernst wurde, dann konnte es nichts Gutes heißen. In meinem Hals bildete sich ein Kloß, denn ich wollte nicht, dass er in diesem Ton mit mir redete. Doch ich erwiderte nichts, sondern wartete darauf, dass er weiter sprach. „Es geht um Naruto.“ Jetzt war mein Interesse geweckt, auch wenn ich es nicht zeigte. „Was willst du mir sagen?“, versuchte ich so kalt wie möglich zu wirken. Ich wollte mir nicht anmerken lassen, dass ich mittlerweile doch ziemlich neugierig war. „Er ist ein Patient von mir. Und ich habe versprochen, dass ich noch einmal mit dir rede.“ Er sah vom Herd zu mir hinüber und seine Augen verengten sich etwas. „Ich weiß, es ist nicht leicht für dich, zu verstehen wieso er das getan hatte. Wieso er dich im Glauben gelassen hatte, dass er ein Junge sei. Doch er ist ein Junge. Nur sein Körper ist „falsch“. Er ist im psychischen ein Junge. Es ist nicht immer leicht, es für einen Außenstehenden zu erklären. Man müsste sich mit dem Thema genau befassen, damit man es versteht. Manche Psychologen sagen, dass man als Elternteil in der Erziehung versagt hat, doch das ist falsch. Es ist alles in Ordnung. Nichts dergleichen ist richtig.“ „Er hat mich in dem Glauben gelassen, dass er vergewaltigt wurde!“, stieß ich hervor, als ich nichts weiter hören wollte. Ich verstand doch mittlerweile sehr wohl, dass er ein Junge war, auch wenn er als Frau geboren wurde. Ich wusste, dass es schwer für ihn sein musste. Doch er hatte mir dennoch etwas vorgemacht und mich angelogen. „Das war bestimmt nur ein Missverständnis. Ich denke, wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre es gar nicht soweit gekommen.“ Itachi versuchte immer das Gute in einem Menschen zu sehen und auch wenn ich es nicht zugab, er hatte dennoch recht. Wenn ich nicht so besessen darauf gewesen wäre, Naru so nah sein zu wollen, dann hätte Naru nicht abgeblockt und er hätte nicht versucht eine Ausrede zu finden. Ich hätte ihm einfach Zeit geben müssen. In diesem Moment ohrfeigte ich mich selbst innerlich dafür, dass ich so voreilig war. „Rede doch noch einmal mit Naru“, meinte er und lehnte sich an die Küchenspüle. „Ich finde es nämlich sehr schade, wenn das mit euch nicht endgültig vorbei ist. Du warst so glücklich, als ihr zusammen wart und nun bist du nur noch in deinem Zimmer, schließt dich ein und unternimmst kaum noch etwas. Auch zum Fußballtraining gehst du nicht mehr regelmäßig.“ Ich wusste gar nicht, dass es Itachi aufgefallen war, dass ich nicht mehr zum Training ging. Doch im Moment hatte ich keine Lust darauf und wollte einfach nur meine Ruhe. Vor allem hätte ich dort nur Kiba gesehen und ihm gegenüber hatte ich mich ebenfalls falsch verhalten. Ich hatte immerhin gedacht, dass Naru in ihm eine Art Ersatz gesucht hatte. Ich könnte mich wirklich dafür ohrfeigen, was ich in den letzten Tagen und Wochen getan und wie ich mich verhalten hatte. „Mal sehen...“, murmelte ich und sah meinem Bruder dabei zu, wie er das Essen weiter zubereitete und es am Ende auf die Teller verteilte und einen davon vor mir abstellte. „Ich werde es mir überlegen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)