Im fremden Körper von Mondlichtkrieger (Auf dem Weg ins richtige Leben) ================================================================================ Kapitel 63: Kapitel 63 - Narus Sicht ------------------------------------ × Narus Sicht ×   „So“, begann Sasuke und nahm meine Hand in seine, bevor wir das Krankenhaus betraten. „Da wären wir.“ Ich blieb stehen, sah zu meinem Freund und atmete tief durch. „Ich bin nervös…“, sagte ich, blickte dann zu Sasuke und sah in seine dunklen Augen. „Ich bin und bleibe bei dir. Wann immer du mich brauchst, werde ich da sein“, erwiderte er. Kurz beugte er sich zu mir, küsste mich auf die Lippen und lächelte mir entgegen. Dies war die zweite Besichtigung des Krankenhauses, welches ich mir ausgesucht hatte. Es gab mehrere Operateure, die sich mit dieser Thematik auskannten. Doch nicht jeder wurde weiterempfohlen. Heute war ich einer von einer Handvoll Transmännern, die bei einem Professor zum Gespräch eingeladen wurden und einen Termin hatten. Mein Magen zog sich zusammen, als ich mich auf dem Stuhl niederließ. Ich hatte das Gefühl, mich jeden Moment übergeben zu müssen und doch schien die Zeit, die ich noch hier sitzen musste, einfach stillzustehen. Es half mir nicht, meine Hand mit der von Sasuke zu verschränken und mit dem Fingern von ihnen zu spielen. Auch half es mir nicht, ein Spiel auf meinem Handy zu spielen, bei dem ich sowieso immer wieder starb. Deswegen verlor ich sehr schnell die Lust daran. „Herr Uzumaki“, rief man meinen Namen auf, nachdem ich schon die Hoffnung verlor, jemals an der Reihe zu sein. Eine Schwester wies mir den Weg in ein Untersuchungszimmer und ich folgte dieser Anweisung mit Sasuke. In dem Zimmer angekommen, ließen wir uns auf einen Stuhl sinken, der wirklich unbequem wirkte und sich auch als dementsprechend herausstellte. Zum Glück wurde meine Aufmerksamkeit bald von etwas anderem angezogen: Der Professor betrat den Raum. „Es tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten“, sagte er freundlich. „Ich hoffe, Sie hatten eine gute Anreise?“ „Ja, ohne große Probleme“, erwiderte ich stammelnd. „Dieses Gespräch, welches wir gleich führen werden, ist nur ein Informationsgespräch. Sie können sich selbst dafür entscheiden, wo Sie diesen Eingriff vornehmen lassen.“ Der Professor hatte dunkles Haar, mit leichten grauen Strähnen und trug eine Brille. Normalerweise wirkte man durch diese grauen Ansätze älter, dennoch passte es zu ihm. Er schien durch ein kurzes Lächeln immer noch jung geblieben zu sein. Allerdings schüttelte ich innerlich den Kopf, um meine Gedanken wieder zu ordnen. Ich richtete meine Konzentration wieder darauf, was er sprach und sah ihm in die Augen. „Ich führe die Gespräche meistens so durch, dass ich mir erst einmal eine Übersicht darüber mache, was mein Patient möchte und sich vorstellt. Dann werde ich ein paar Beispiele zeigen, wie die Ergebnisse aussehen können und wie es zum Beispiel vorher aussah. Und dann würde ich mir gerne die Ausgangslage ansehen, um zu entscheiden, ob es zumindest bei der Mastektomie große oder kleine Schnitte geben wird. Wenn Sie wollen, dann können Sie dann noch Fragen stellen.“ Ich nickte, um ihm zu symbolisieren, dass ich einverstanden war. Im weiteren Verlauf des Termins, erfuhr ich, dass er nicht nur die Mastektomie durchführte, sondern auch die Hysterektomie. Es gab die Möglichkeit, beide Operationen gemeinsam durchführen zu lassen. Allerdings war dies für den Körper anstrengender, zeugte mehr Nebenwirkungen und es wurde immer geraten, die Operationen einzeln durchführen zu lassen. Doch wenn ich die Ausfallzeit bedachte, dann konnte ich mir persönlich nicht vorstellen, die Operationen einzeln auf mich zu nehmen. Mir wurde gesagt, dass es die Möglichkeit gab, die Brustwarzen und die Nippel frei zu transplantieren, sie an die neu geformte männliche Brust anzupassen und neu zu platzieren. Meine Brüste würden mit einem Schnitt unterhalb geöffnet werden, das Gewebe und die Milchdrüsen würden herausgenommen und dann wieder verschlossen werden. Flach, mit einer männlichen Brust, die nichts mehr mit der einer Frau gemeinsam hatte und vor allem ohne je wieder den Binder tragen zu müssen. Der Professor zeigte uns am Ende noch einige Bilder, wie die Operationsergebnisse und die Personen, von denen die Fotos gemacht wurden, vorher aussahen. Mir stiegen die Tränen in die Augen, wenn ich darüber nachdachte, wie ich mich dann fühlen würde. Mir brannten sie in den Augenwinkeln, dennoch konnte ich sie zurückhalten und verhinderte, dass sie mir über die Wangen kullerten. „Haben Sie jetzt noch Fragen?“, erkundigte sich der Arzt und ich schüttelte für den ersten Moment vollkommen überfordert den Kopf. Als ich immer noch damit zu kämpfen hatte, die Tränen zurückzuhalten, bat er mich, in eine kleine Kabine zu gehen, meinen Pullover auszuziehen, damit er sich meine Ausgangslage ansehen konnte, um zu entscheiden, ob bei mir die großen oder kleinen Schnitte durchgeführt werden sollte. Nachdem er mich ein bisschen abgetastet hatte, meinte er, es müssten leider die großen Schnitte genommen werden, da ich scheinbar zu viel Brustgewebe hatte und dies nicht komplett entfernt werden könnte, wenn man nur die Schnitte um die Brustwarze herum setzen würde.   Nachdem wir wieder zu Hause angekommen waren, ließ ich mich vollkommen erschöpft auf das Sofa fallen. Ich streckte sowohl meine Beine als auch meine Arme von mir und legte den Kopf in den Nacken. „Ich bin froh, dass wir die Bahn noch bekommen haben“, sagte Sasuke und riss mich somit aus den Gedanken. „Bitte?“, fragte ich nach, blinzelte kurz und sah dann in seine Richtung. „Was hast du gesagt?“ „Ach, schon gut“, erwiderte er nur und strich mir kurz über die Wange, ehe er das Wohnzimmer verließ und in die Küche ging. Wahrscheinlich holte er sich etwas zu trinken. Doch ich wusste es nicht genau. Schließlich konnte ich ja nicht durch Wände blicken.   Auf der ganzen Fahrt nach Hause sprach ich kaum mit ihm, sah nur aus dem Fenster, lauschte der Musik, die wir über die Kopfhörer hörten. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Hin und wieder fragte er, ob ich das Lied überspringen konnte, aber das war es dann auch wieder. Ich ließ das Gespräch immer und immer wieder vor meinem inneren Auge abspielen, überlegte, ob der Weg der richtige war und wie mein Leben wohl werden würde, wenn ich diesen Schritt ging. Würde es Momente geben, in denen ich es bereuen würde? Würde ich es in einigen Jahren bereuen, dass ich keine eigenen Kinder bekommen könnte? Durch die Hysterektomie, kurz ‚Hysto‘ genannt, würden mir sowohl die Gebärmutter, als auch die Eierstöcke und Eileiter entfernt werden. Somit verlor ich die Möglichkeit, eigene Kinder zu gebären. Aber was war, wenn ich irgendwann Kinder bekommen wollte? Ich würde diese Möglichkeit mit Einwilligung in die Operation aufgeben. Ich würde damit verhindern, eigene Nachkommen zu erhalten. Ich kam zu der Entscheidung, dass es andere Möglichkeiten gab, Kinder zu bekommen. Es gab immerhin den Weg, eins zu adoptieren oder Pflegeeltern zu werden und somit ein Pflegekind zu bekommen, wenn es zum Beispiel in familiären Schwierigkeiten steckt. Die ‚Mastek‘, kurz für Mastektomie, also die operative Entfernung der Brüste, der Milchdrüsen und des Brustgewebes, würde ich auf keinen Fall bereuen. Je mehr ich in die Pubertät kam, desto mehr störten mich die heranwachsenden … ‚Auswucherungen‘. Ja, denn etwas anderes waren sie für mich nicht. Ich wollte und brauchte sie nicht. Immer mehr wurden sie zu einem Problem für mich. Und immer mehr passten sie nicht mehr in mein Körperbild. Kein Mann hatte Brüste! Kein einziger Mann brauchte ein BH, um seine Brüste an Ort und Stelle zu halten. Vor allem würde kein männliches Lebewesen nur darauf reduziert werden! Seitdem ich mich erinnern konnte, wussten die Jungs in meiner Klasse oder in der Kindergartenzeit, dass ich ein Mädchen war und ich bald Brüste bekommen sollte. Sie wussten, dass ich nicht wie sie war. Ich besaß keinen Penis, hatte eine Vagina und würde Brüste bekommen, die sie nicht hatten. Zumindest nicht in solchem Ausmaß. Sie reduzierten mich bereits im Kindesalter auf meine äußeren Geschlechtsmerkmale und ließen mich immer wieder spüren, dass ich nicht zu den Jungs gehörte. Aber auch die Mädchen schlossen mich aus, denn auch sie wussten, dass ich nicht zu ihnen gehörte. Ich gehörte weder zu der einen, noch zur anderen Gruppe. Zu dieser Zeit wusste ich nicht, woran das lag. Doch heute… Jetzt wusste ich, dass ich ein Mann war und im falschen Körper lebte. Dieser Körper war mir vollkommen fremd, auch wenn ich bereits seit mehr als achtzehn Jahren darin lebte. Die Mastek würde mich einen Schritt weiter in die richtige Richtung bringen und mir mein Leben erleichtern. Wenn diese Operation geschafft war, würde ich den Binder nicht mehr brauchen, der mich am glücklich sein hinderte. Teilweise erschwerte er mir das Leben, hinderte mich daran, zu atmen und mich frei zu bewegen, ohne dass er verrutschte.  Ich wurde ins Hier und Jetzt gezogen, als Sasuke mit einem Glas kühler Cola zurückkam und es mir an die Wange hielt. „Hier“, sagte er. „Ein bisschen Zucker wird dich wieder auf die Beine bringen. Du solltest nicht so viel nachdenken. Außerdem in ein paar Tagen ist die Hochzeit von Itachi und Deidara.“ Bei diesen Worten lächelte er mir an und ich nickte nur, weil ich an dem Glas nickte, nachdem ich es ihm abgenommen hatte. „Danke“, erwiderte ich, als ich das Glas etwas sinken ließ. „Erinnere mich bitte nicht an die Hochzeit. Ich glaube, ich bin nervöser als dein Bruder. Ich habe das Gefühl, in der Nacht davor werde ich nicht schlafen können! Und ich bin nur ein Gast!“ „Ach, es ist halb so schlimm. Die Trauung wird nicht sehr lange gehen, soweit ich weiß, und die Feier ist danach ziemlich locker angesetzt. Während die beiden ihre Bilder machen, gibt es für die Gäste kleine Häppchen und etwas zu trinken, quasi zum gemeinsamen Anstoßen. Und dann wird es später noch Abendessen geben, danach fließt wahrscheinlich der Alkohol und alle Anwesenden werden lockerer“, überlegte Sasuke laut und erklärte mir, wie der Tag ablaufen sollte, der bald anstand.   Und die Wartezeit, dass genau dieser Tag endlich da war, verging schleppend. Sie verstrich nicht und hielt gefühlt alle paar Minuten immer wieder an. Nichts ging voran. Wenn man auf etwas wartete, dann konnte man sehr, sehr, sehr lange warten. Man musste viel Geduld aufbringen. Dies war nur der Vorgeschmack darauf, wie es sein würde, wenn ich endlich den Antrag für die Kostenübernahme der Operationen bei der Krankenkasse einreichte. Immerhin hatten sie fünf Wochen Zeit, wenn sie den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung, den MDK, hinzuzogen. Sollten sie dies nicht tun, dann hatten sie nur drei Wochen Zeit, um die Anträge zu bearbeiten. Entweder sie lehnten in dieser Zeit ab oder sie genehmigten es. Sollte es sich hinziehen, dann konnte es nur gut für mich sein, denn insgeheim sollte die Zeit somit auf meiner Seite sein…   „Bist du soweit?“, fragte Sasuke, als er zu mir kam und mir eine Hand auf die Schulter legte. Ich zuckte zusammen, denn damit hatte ich nicht gerechnet und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. „Was?“, stieß ich hervor, als ich ihn erkannte und in seine fast schwarzen Augen blickte. „Was hast du gefragt?“ Er lächelte mich sanft an, ehe er an mir auf und ab sah. „Ich habe gefragt, ob du soweit bist und wir los können.“ Ich nickte kurz, bevor ich antwortete. „Ja, ich denke schon. Nimmst du mich denn so mit?“, lachte ich und drehte mich einmal um mich selbst, ehe ich wieder vor ihm zum Stehen kam. „Ich fühle mich wie ein kleiner Pinguin.“ Mit einer kurzen Bewegung kam Sasuke einen Schritt auf mich zu, zog mich an sich und sah mir tief in die Augen. „Gut, dann bist du mein kleiner Pinguin. Und nur meiner“, lächelte er, bevor er seine Lippen auf meine legte und mich mit einem Kuss daran hinderte, ihm zu antworten. „Außerdem ... Pinguine sollen ein Leben lang nur einen Partner haben.“ Bei den letzten Worten wurde ich rot im Gesicht und spürte, wie die Hitze sich in meinen Wangen sammelte. „Ein Leben lang?“, wiederholte ich nachdenklich. „Klingt wirklich gut.“ Ich ließ meine Hand über den Kragen seines Hemdes gleiten, strich ihn glatt und richtete seine schwarze Krawatte. „Wenn ich ehrlich bin, gefällst du mir im Anzug sehr gut“, hauchte ich leise, bevor ich ihn noch einmal küsste. „Dir steht der Anzug aber auch sehr gut, auch wenn du aussiehst wie ein kleiner Pinguin“, erwiderte Sasuke und strich mir mit dem Finger über die Wange. „Und ehrlich, ich würde dich am liebsten vom Anzug befreien und dir zeigen, wie gut es mir gefällt.“ Auf seinen Lippen zeigte sich ein Grinsen, was seine Absichten nur zu offensichtlich zeigte. „Du bist schlimm, mein Lieber“, lachte ich und sah noch einmal in den Spiegel, bevor ich mit ihm zusammen das Zimmer verließ und mich nach unten begab, wo Itachi bereits wartete. „Na, Herr Bräutigam“, lächelte ich ihn an und sah ihm in die dunklen Augen. Sein Körper wurde von einem schwarzen Anzug umschmeichelt, darunter zeigte sich ein weißes Hemd. Eine dunkelrote Krawatte zierte seinen Hals und das ebenso dunkelrote Einstecktuch schmückte die Tasche des Jacketts. „Bist du schon aufgeregt, großer Bruder?“, wandte sich Sasuke an ihn. Itachi schüttelte nur den Kopf, als er antwortete: „Nein, ich bin noch recht entspannt. Ich denke, das kommt erst, wenn der große Moment gekommen ist.“ Dann sah er zu mir und wuschelte mir kurz durch die Haare, wo ich meinen Kopf aber schnell wegzog, weil mir dieses Gefühl absolut nicht gefiel. „Lass das“, murrte ich kurz, bevor wir beide begannen zu lachen. „Ich darf das. Ich heirate heute“, sagte er ebenfalls lachend. „Das sind doch nur ausreden“, meinte Sasuke, der sich neben mich stellte und eine Hand an meinen Rücken legte. „Aber hör auf, meinen Bruder zu ärgern. Er darf heute ein kleines bisschen mehr.“ Als ich zu ihm blickte, zwinkerte Sasuke mir zu und ich lächelte ihm entgegen. Je näher die Trauung rückte, desto nervöser wurde ich. Itachi stand eher ruhig an seinem Platz und sah gespannt zur Tür, durch die Deidara bald kommen sollte. Seine Hände waren an der Seite zu Fäusten geballt, aber eher um die Aufregung zu überspielen. Wahrscheinlich wusste er nicht, wohin mit seinen Fingern. Auch mir stieg die Aufregung immer weiter in den Kopf und ich suchte mit meiner Hand die von Sasuke, um unsere Finger zu verschränken und mir somit eine Aufgabe zu geben, um nicht bald durchzudrehen. Wieso war ich nur so nervös? „Ich möchte, dass du immer bei mir bist“, flüsterte ich Sasuke zu, nachdem ich mich zu ihm gebeugt hatte. „Ich bin froh, dass ich dich an meiner Seite habe…“ „Ich werde dich nicht alleine lassen, Naru“, hauchte er leise. Dann begann auf einmal die Musik, ließ uns beide zusammenzucken und ich sah zur Tür. Und in diesem Moment trat Deidara durch die Tür. Er trug einen weißen Anzug, ein blaues Hemd, eine weiße Krawatte und in seinem Jackett steckte ein ebenso himmelblaues Einstecktuch. Sein blondes Haar war zu einem Zopf auf seinem Kopf zusammengebunden und das Pony lag über seiner linken Gesichtshälfte. Er sah umwerfend aus. „Oh mein Gott“, stieß ich leise hervor, ehe ich mich zu Itachi wandte und beobachtete, wie er den Mund öffnete und einfach nur starr geradeaus blickte. „Leise“, stieß Sasuke mir mit seinem Ellenbogen in die Seite, bevor wir uns alle wieder auf unsere Plätze sinken ließen. „Du siehst unglaublich aus“, sagte Itachi und Deidara sah einfach nur breit grinsend zu ihm. „Du auch, mein Lieber“, lächelte Deidara und umfasste die rechte Hand seines baldigen Ehemanns. Die Rede, welche die Standesbeamtin aussprach, rührte nicht nur Itachi und Deidara zu Tränen, sondern aus dem Augenwinkel sah ich auch, wie sich kleine Tropfen ihren Weg über Sasukes Wangen suchten. Auch mir standen die Tränen in den Augen und ich hatte Schwierigkeiten, diese zurückzuhalten. Als die Trauzeugen die Ringe bringen sollten, stand Sasuke wackelig auf und lief nach vorne, um sich neben seinen Bruder zu stellen und auch Deidaras Trauzeuge stand dabei. Doch dieser hatte irgendwie nur eine schmückende Funktion. „... Und so frage ich Sie, Itachi Uchiha, wollen Sie den hier anwesenden Deidara Sterling zu Ihrem Ehemann nehmen? So antworten Sie jetzt laut und deutlich mit „Ja, ich will“.“ „Ja, ich will“, sagte Itachi und ich konnte seine Anspannung deutlich spüren. Wahrscheinlich konnten es auch die anderen Anwesenden spüren, als die Standesbeamtin sich an Deidara wandte. „Und wollen Sie, Deidara Sterling, den hier anwesenden Itachi Uchiha zu ihrem Ehemann nehmen und später ihren gemeinsamen Namen ‚Uchiha‘ zu tragen? So antworten auch Sie jetzt laut und deutlich mit ‚Ja, ich will‘.“ Es dauerte einige Sekunden, bis Deidara seine Stimme wiederfand und antwortete: „Ja, ich will.“ Erleichtert atmete ich aus, als ich merkte, dass ich gerade die Luft angehalten hatte. Unauffällig drehte ich mich etwas zur Seite, um mich kurz unter den anderen Gästen umzusehen. Alle hatten Tränen in den Augen. Als ich wieder nach vorne sah, blickte ich kurz zu meinem Freund. Er hatte große Mühe, seine Tränen zurückzuhalten und sich zusammenzureißen. Ich schluckte, denn auch jetzt merkte ich, wie ich mit den kleinen Tropfen zu kämpfen hatte. Unweigerlich stellte ich mir vor, wie es wohl wäre, wenn Sasuke und ich heiraten würden. Würde ich weinen? Würde es vielleicht Probleme geben, weil ich als Frau geboren wurde? Innerlich schüttelte ich den Kopf, da ich an etwas anderes denken wollte, also sah ich wieder zu Itachi und Deidara. Sie beugten sich gerade zueinander, um sich zu küssen. Sie schlossen fast gleichzeitig die Augen als sich ihre Lippen berührten. Wenige Sekunden später spürte ich, wie mir die Hitze in die Wangen stieg und mir ziemlich warm wurde. Dieser Moment war viel zu intim und ich starrte sie einfach an, wie sie sich küssten, wie Sams Hand sich an die Seite Deidaras legte und ihn enger an sich zog, wie Deidaras Hand sich auf Itachis Oberarm legte, wie der Kuss noch inniger wurde und ich hatte das Gefühl, sie würden nicht mehr voneinander ablassen. Dann aber ertönte die Stimme der Standesbeamtin, die diesen Augenblick zerstörte und ich hörte die kleine Luftblase, in der sich die beiden befanden, in der Luft zersprang und sie wieder im Hier und Jetzt landeten. „Ich möchte Sie bitten, sich noch einmal auf ihre Plätze zu setzten. Ich möchte noch einige Worte zum Abschluss sagen, bevor ich Sie bitte, noch zu unterschreiben“, begann sie. Dann sprach sie die Worte, die sie sagen wollte. Allerdings hörte ich diesem Moment schon gar nicht mehr zu, weil Sasuke zu mir zurückkam und sich neben mich auf den Stuhl sinken ließ. Ich umfasste sofort seine Hand, strich mit dem Daumen über seinen Handrücken und symbolisierte ihm damit, dass ich für ihn da war. Als das frisch getraute Ehepaar um den Tisch herumlief, um ihre Unterschriften zu leisten, sah ich wieder zu ihnen und lächelte Itachi sanft entgegen, als sich unsere Blicke trafen. Dann setzte ein kurzes Lied ein, was die Trauung beendete. Wir folgten Itachi und Deidara, als sie diese Örtlichkeit verließen und sich aufstellten, um die ganzen Gratulationen und Umarmungen zu empfangen. Sasuke und ich waren natürlich weiter vorne, weil Sasuke immerhin Itachis Bruder war. Mich störte es nicht, denn so hatte ich es wenigstens gleich hinter mir und musste nicht ewig warten. „Ich wünsche euch alles Gute“, sagte ich leise zu Itachi, als ich ihn umarmte. „Danke. Vielen Dank“, erwiderte er und ich hörte, wie er mit den Tränen rang und auch Deidara ging es nicht anders, als ich mich an ihn wandte und ihm ebenfalls gratulierte. Nachdem ich mich wieder zu Sasuke gesellt hatte, umfasste ich seine Hand, denn ich fühlte mich unter diesen vielen Menschen ziemlich unwohl. Und vor allem fühlte ich mich auf einmal klein und unbedeutend. Klar, mir war bewusst, dass ich nicht im Mittelpunkt stand, aber dennoch hatte ich gerade das Gefühl, dass sich alles von mir entfernte… Am Abend hatte ich mich für ein paar Minuten zurückgezogen, weil ich einfach mal fünf Minuten Ruhe brauchte und schloss die Augen. Ich saß bei Sasuke und mir im Zimmer, genoss die Stille, auch wenn immer noch Musik vom Garten ins Haus drang. Dennoch war es besser, als unter all den Gästen zu sein, die sich mit Itachi und Deidara freuten. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, schaute Sasuke durch die Tür, nachdem ich wohl doch ein bisschen länger hier geblieben war, als ich wollte. „Ich hatte dich schon überall gesucht. Die beiden wollen den Brautstrauß werfen. Ich dachte, einer von uns beiden sollte sich vielleicht mit dazu stellen?“ Die Vorstellung, die sich vor meinem inneren Auge breit machte, ließ mich lächeln und ich stand auf. Mit wenigen Schritten überwandte ich die Distanz zu ihm und blieb vor ihm stehen. „Gut, dann stellst du dich aber dazu. Ich bin schließlich keine Frau“, lachte ich und fuhr ihm mit der Hand über die Wange. „Manchmal sieht deine Frisur schon sehr weiblich aus.“ Bei meiner letzten Bemerkung begann auch er zu grinsen und anschließend zu lachen und ich stimmte einfach mit ein. Gemeinsam liefen wir zu den anderen Gästen zurück. Ich nahm mir ein neues Getränk, während die anderen sich aufstellten, damit der Strauß geworfen werden konnte. An sich fand ich diese Aktion schwachsinnig, aber als ich sah, wie sich Sasuke wirklich mit dazu stellte und auf den perfekten Augenblick wartete, konnte ich mich nicht glücklicher schätzen. Ich hatte immerhin nicht damit gerechnet, dass er es wirklich machen würde. Deidara blickte noch einmal hinter sich, als er sich wieder umdrehte, den Strauß mit beiden Händen umfasste, auf das Zeichen von Itachi wartete und als er dieses bekam, warf er den Strauß. Er flog in einem hohen Bogen, allerdings hatte ich das Gefühl, es verging eine Ewigkeit, bis er zur Landung ansetzte und nach unten fiel. Sasuke machte einen Schritt zurück, um den Frauen den Vortritt zu lassen, aber die Blumen fielen ihm fast schon in seine Arme, ohne dass er etwas machen musste. Sein Blick dabei war einfach unbezahlbar und ich lief rot an, als alle Anwesenden zu mir schauten und dann wieder zu Itachis jüngeren Bruder. Nachdem die Feier sich fast aufgelöst hatte, saßen nur noch vereinzelte Personen mit uns am Tisch. Sie waren aber auch gerade dabei, die Gläser zu leeren und sich zu verabschieden. Als auch die letzten Gäste gegangen waren, sahen wir das frisch verheiratete Paar an und grinsten ihnen entgegen. „Tut mir einen Gefallen und seid bitte nicht so laut“, sagte Sasuke und ich wurde schlagartig wieder rot. „Wir dürfen das! Wir sind schließlich verheiratet“, stemmte Deidara die Hände in die Hüften und sah uns aus seinen blauen Augen heraus an. Manchmal dachte ich, er sei mein älterer Bruder, den ich nie kennengelernt hatte. Zeitweise sahen wir uns wirklich ähnlich. Sein Haar war ebenso blond wie meins. Nur seine Haare waren deutlich länger und ihm stand es sichtlich besser als mir. Seine Augen waren ebenso strahlend blau wie meine. Auch sonst ähnelten wir uns, aber wir hatten keine gemeinsamen Verwandten. Zumindest nicht, dass wir etwas diesbezüglich herausfinden konnten. Die beiden verabschiedeten sich und gingen davon. Wir halfen den Angestellten des Caterings noch beim Aufräumen, bevor wir uns auch zurückzogen und erschöpft ins Bett fielen. Doch Sasuke beugte sich nur wenige Sekunden über mich und sah mich direkt an. Er ließ seine Lippen auf meine sinken, vertiefte den Kuss und ich schloss automatisch die Augen, als ich mich fallen ließ. Wenn es etwas gab, was er konnte, dann mich um den Verstand bringen, mich vergessen lassen, was ich tun oder sagen wollte. Er schaffte es einfach, mit einem einfachen Kuss, dass ich nicht mehr klar denken konnte. In meiner Körpermitte begannen die Schmetterlinge im Bauch zu tanzen und die Vibration, die sie auslösten, zog bis in meinen Schritt. Für einen kurzen Moment irritierte mich dieses Gefühl, aber dann entspannte ich mich wieder und vergrub meine Hand in seinem Haar. „Du löst unglaubliche Dinge in mir aus…“, hauchte ich an sein Ohr, als ich mir einen Weg dorthin mit den Lippen gebahnt hatte. „Und ich will, dass du weiter machst…“ Ich begann, mit sanftem Druck an seinem Ohrläppchen zu knabbern, bevor ich noch einmal von ihm abließ, um ihm noch etwas hinein zu flüstern. „Nicht nur dein Bruder und Deidara können in dieser Nacht stöhnen… Wenn du es willst, dann werde ich deinen Namen zum Himmel schreien…“ Damit zog Sasuke sich schlagartig von mir zurück. Ich nutzte sofort die Gelegenheit, um ihn zu überrumpeln und auf ihn zu klettern. Er lag unter mir, während ich auf seinen Hüften saß. Seine Augen waren noch immer weit aufgerissen, aber ich grinste nur und begann, meine Hüften nach vorne und hinten zu bewegen, gekonnten Druck auf seine Mitte auszuüben und ich wusste, ihn machte es rasend. Es war, als würde man mit einem Stück Fleisch vor einem fast verhungerten Löwen spielen und dieser wartete nur darauf, endlich danach schnappen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)